Ein Tag im ROKPA Kinderhaus
Traditionelle Tibetische Medizin
No. 2 / August 2013 / Jahrgang 33
ROKPA TIMES
INHALT
Editorial 2
NEPAL
Sonne in Energie – Energie in Leben 3
Ein Tag im ROKPA Kinderhaus 4
TIBET
Kreislauf der gegenseitigen Hilfe 5
Traditionelle Tibetische Medizin 6 – 7
Kleine Schule mit grosser Wirkung 8
ROKPA ALLGEMEIN 9
ROKPA SCHWEIZ 10
ICH BIN ROKPA 11
Impressum
Redaktion: Thomas Stettler Redaktion Bild: Corinna Biasiutti Alle Fotos und Texte: © ROKPA INTERNATIONAL Auflage: 5.800 Exemplare Gedruckt auf FSC-Papier
ROKPA INTERNATIONAL ist seit 2004 ZEWO-zertifiziert.
Liebe ROKPA Freunde, sehr geehrte Damen und Herren
Hat Sie jemals eine schwere Krankheit aus der Bahn geworfen?
Eine Diagnose Ihr Leben von heute auf morgen auf den Kopf
gestellt? (Hoffentlich nicht!) Haben Sie daraufhin Ihr Schicksal
vertrauensvoll in die Hände westlicher Schulmediziner gelegt und
dabei gemerkt, dass deren naturwissenschaftlich-geprägte Sicht
auf Ihr Leiden unzureichend ist?
Vielleicht haben Sie in dieser Situation Zugang zu einer der
ältesten medizinischen Heilmethoden der Welt gefunden:
Die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM). TTM beruht auf einer
ganzheitlichen Betrachtungsweise von Körper und Geist, das
innere Gleichgewicht der Kräfte im Organismus anstrebend.
Tatsächlich ist TTM ein über Jahrhunderte angesammelter
Wissensschatz über traditionelle Heilmethoden und -pflanzen
(TTM unterscheidet unglaubliche 84’000 Krankheitsbilder!),
dessen Anwendung und Verbreitung ROKPA in den tibetischen
Gebieten Chinas gezielt fördert. Dabei geht es, neben der
Verbesserung der medizinischen Grundversorgung, um Konser-
vierung und Transfer von Wissen zwischen gegenwärtigen
und künftigen Generationen.
Pionierprojekte im Aufbau
Im Bemühen um einen umfassenden ökologischen und nach-
haltigen Ansatz geht ROKPA mit seinen Projekten neue Wege:
Durch die Schulung von Bauern und die landwirtschaftliche
Bearbeitung von drei Grundstücken in Nangchen (Osttibet)
machen wir karges Land fruchtbar. Das schafft Arbeitsplätze
und regionales Wachstum. Dadurch verringert sich langfristig
die wirtschaftliche Abhängigkeit von Hilfswerken wie ROKPA –
schliesslich sind freie, selbstbestimmte Menschen unser Ziel.
Dank des finanziellen Engagements unser Spenderinnen und
Spender, unser Stifter und Stifterinnen helfen wir den Ärmsten
der Armen, langfristig ihren Lebensunterhalt selber zu bestreiten:
Nur mit Ihrer finanziellen Hilfe kann ROKPA auf diese sinnvolle
Art wirken – von Herzen vielen Dank für Ihre wertvolle Unter-
stützung, die wir so dringend brauchen.
© L
ea W
yler
Und vielleicht – so zumindest die Vision – findet die tibetische
Heilkunst durch Wissenserhalt und Globalisierung vermehrt
Eingang in westliche Denkmodelle. Als Ergänzung zur hiesigen
Schulmedizin ist sie vor allem bei chronischen Erkrankungen
wirkungsvoll. Damit jeder zukünftige Patient in unseren Breiten-
graden vom kostbaren tibetischen Heilwissen profitieren darf,
falls er/sie dies wünscht.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre und
eine lange, gute Gesundheit für Körper und Geist.
Ihre
Lea Wyler, Gründerin und Vizepräsidentin ROKPA
Editorial
3
NEPAL
Sonne in Energie – Energie in Leben
Strom kommt aus der Steckdose, Licht per Knopfdruck – eigentlich gar kein Problem.
Was aber, wenn auf Knopfdruck nichts geschieht, so wie nachts im ROKPA Kinder-
haus? Hier sind die Jüngsten gerade mal 5 Jahre alt – und als ehemalige Strassen-
kinder fürchten sie die Dunkelheit, denn da lauert an jeder Ecke Gefahr.
Licht nach Einbruch der Dunkelheit kam bis vor kurzem nur von Kerzen – nicht unge-
fährlich und für die Augen mühsam. Abhilfe schafft momentan ein alter Generator.
Doch seine Leistung ist schwach: Das Licht flackert häufig, geht aus. Lernen nach
Sonnenuntergang ist nur sehr beschränkt möglich, der Tagesablauf ordnet sich der
schwankenden Energieversorgung unter. Oft gibt es bis zu 18 Std pro Tag keinen Strom.
Also heisst die Lösung, zusätzliche Energiequellen erschliessen – kostengünstig und
stabil. Das ist die Idee – wir befinden uns in der Planung.
Das Ziel ist, die Stromlücken, sogenannte „Blackouts“, mit einer Solaranlage zu schliessen.
Abends ist der Strom in Kathmandu fast immer abgeschaltet. Der Bedarf Nepals an
Elektrizität liegt derzeit bei rund 1’200 MW. In der Regenzeit können jedoch nur rund
750 MW produziert werden. Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage vergrössert
sich ständig, da die Nachfrage jedes Jahr um rund 7% zunimmt und die Produktion nur
minimal gesteigert wird.
Die Stromlücke Nepals betrifft auch das
Guest House: Momentan läuft dort
während der energieknappen Zeit eben-
falls ein mit Kerosin betriebener Generator.
Doch das ist ineffektiv, weil teuer, laut
und nicht ausreichend für die Versorgung
aller elektronisch betriebenen Geräte
unserer Gäste.
Warum also nicht die kostenlos vorhan-
dene Sonne nutzen und somit nachhaltig
Strom produzieren? Die Idee wollen wir
in die Tat umsetzen. Und damit den 55
Kindern und Jugendlichen im Kinderhaus,
den Mitarbeiterinnen im Frauenworkshop
und den Bewohnern des Gästehauses
(insg. 14 Apartments; der Reinerlös aus
dem Guest House wird für die Ausbildung
der Kinder verwendet) Energie für Licht,
Heizung und technische Geräte wie
z.B. Küche und Computer beschaffen.
Die Kinder und Jugendlichen können so
abends lernen und ihre Hausaufgaben
erledigen. Wenn alles klappt – und die
Finanzierung gesichert ist – werden wir
die Solaranlage 2014 in Betrieb nehmen.
Bitte helfen Sie mit, dass bei ROKPA
in Nepal auch abends noch ein Licht
aufgeht.
© L
ea W
yler
Auch die fünf Kinder, die 2013 neu ins Kinderhaus aufgenommen wurden,
profitieren von diesem Projekt! Dipika, Sharada, Dipesh, Sagar und Abhisek
(auf dem Foto in ihrer neuen Schuluniform, v.l.n.r.) haben sich mittlerweile gut
eingelebt. Solarstrom gibt ihnen künftig die Möglichkeit, auch abends noch
lesen zu lernen.
Spenden Sie jetzt mit beiliegendem Einzahlungsschein und dem Vermerk
„Solaranlage Kathmandu“. Vielen Dank.
4
NEPAL
Ein Tag im ROKPA Kinderhaus – von Jyoti erzähltAls ROKPA-Kind des Jahres nutzt Jyoti
gern ihre Chance, uns in das Leben im
Kinderhaus einzuführen. Hier ihr Bericht
eines typischen Tages.
"Unser Tag beginnt um sechs Uhr – mit
Lernen. Wir gehen dazu in den Speise-
saal, der zum Lernen und zum Essen
genutzt wird. Um 7:30 Uhr gibt es
Frühstück. Wie alle unsere Mahlzeiten
wird das Frühstück von unserem Koch
zubereitet.
Wir Kinder haben bei den Mahlzeiten alle
unsere Aufgaben: Eine Gruppe ist für
den Speisesaal verantwortlich, die andere
kümmert sich um die Küche. Ausserdem
hat jedes Kind jeweils wechselnde Dienste
im Haus. Das bedeutet zum Beispiel
fegen, Decken zusammenlegen, Schuhe
putzen usw. Ich selbst muss diesen
Monat Staub wischen und das Zimmer
aufräumen.
Nach dem Frühstück dürfen wir zur Schule
gehen. Für euch vielleicht unglaublich,
für uns wirklich wahr: Wir freuen uns auf
die Schule! Meine Schuluniform könnt
ihr auf dem Foto erkennen.
Um alles in Ordnung zu halten, haben
wir alle je eine „grosse Schwester" oder
einen "grossen Bruder" zur Seite. Mir hilft
Rashmi Dulal. Sie zeigt mir, was zu tun
ist oder erledigt Dinge für mich.
Zum Beispiel hilft sie mir mit meiner
Wäsche, holt Medizin für mich, erzählt
mir abends eine Geschichte und be-
schützt mich.
Mittags gehen die Kleinen heim ins Kinder-
haus. Die Grösseren bleiben in ihren
Schulen und essen dort. Der Heimweg ist
für sie einfach zu weit. Ich selbst komme
für rund eine halbe Stunde nach Hause,
denn für meinen Schulweg brauche ich
nur 5 Minuten zu Fuss.
In der Schule habe ich Nepali, Computer,
Englisch, Grammatik, Sozialkunde,
Naturwissenschaften und Mathematik –
Nepali ist mein Lieblingsfach, aber
eigentlich finde ich alle Fächer toll.
Um 16 Uhr ist Schulschluss, egal, ob
Grundschule, Oberstufe oder Universität
– wir kommen dann alle heim. Eine Stunde
haben wir jetzt frei. Manche nutzen die
Zeit zum Lernen, die Kleinen spielen,
manche arbeiten. Ich spiele mit meinen
Freunden – am liebsten Seil springen
oder Verstecken.
Um 17 Uhr gibt es Tee und Früchte –
manchmal Kekse.
Zwischen 17:30 und 19:00 Uhr sind wir
alle im Kinderhaus im Speisesaal zusam-
men – wir erledigen unsere Hausaufgaben,
lernen für Prüfungen. Ich habe eigentlich
immer und in allen Fächern Hausaufga-
ben. Wenn ich nicht weiter weiss, hilft mir
meine grosse Schwester Rashmi.
Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen,
und gegen 21 Uhr gehe ich (natürlich erst
nach dem Zähneputzen!) zu Bett.
Am Samstag haben wir schulfrei, das
heisst wir haben sechs Tage pro Woche
Schule. Mein Bruder ist mit mir im
Kinderhaus und wir fühlen uns wie
Geschwister in einer grossen Familie –
in unserer ROKPA-Familie!"
5
TIBET
Namgyal Ling – ein Kreislauf der gegenseitigen Unterstützung
Rund 10’000 junge Menschen in Tibet und
Nepal erhalten durch ROKPA jedes Jahr eine
Ausbildung.
Mit 180 Franken decken Sie die Ausbil-
dungskosten, inkl. Verpflegung und Unter-
kunft, für ein kleines tibetisches Kind für
1 Jahr. Spenden Sie jetzt mit beiliegendem
Einzahlungsschein und dem Vermerk
„Ausbildung“. Vielen Dank.
Mönchsstudenten bekommen von
ROKPA Lebensmittel und unterrichten
dafür im Gegenzug ehrenamtlich in
der Dorfschule.
Ist man von Xining, der Hauptstadt der
chinesischen Provinz Qinghai, ins 3’600
Meter hoch gelegene Yushu geflogen und
hat sich dann über zwei Tage per Jeep
durch Berg und Tal schaukeln lassen,
weiss man bei der Ankunft in Demkok,
dass man an einem abgelegenen Ort
gelandet ist. Demkok liegt am Yangtse,
der hier die natürlich Grenze zwischen
Sichuan und der Autonomen Region Tibet
bildet. Der Ort erscheint trostlos; ein paar
staubige Strassen, die Menschen sitzen
vor den Häusern, spielen Karten oder
Billard. Das einzige Gästehaus stellt zwar
stundenweise heisses Wasser, dafür
weder Zimmerschlüssel noch ausreichend
Strom zur Verfügung. Der scheint hier
Mangelware zu sein. Auch mein Mobil-
telefon funktioniert nicht. Doch damit
nicht genug, am nächsten Tag fahren wir
ins umliegende Hügelland zu noch abge-
legeneren Gebieten. Nach zweistündiger
kurvenreicher Fahrt, auf der wir nur
vereinzelt Häuser sehen, kommen wir
in Namgyal Ling an.
Hier passiert Ungewöhnliches. Zum Kloster
Namgyal Ling gehört eine Klosterschule,
die junge Mönche ausbildet. Diese wiede-
rum sind die Lehrer in der Dorfschule,
deren Gebäude direkt neben dem Kloster
steht. Doch in den vier Klassen lernen
nicht nur pausbäckige kleine Mädchen
und Jungs das Alphabet, sondern auch
junge Erwachsene, die vorher nicht die
Möglichkeit hatten, Lesen und Schreiben
zu lernen.
Eng gedrängt sitzen Gross und Klein miteinander über abgegriffene Bücher gebeugt und
lesen singend Texte vor. Es hört sich gut an. Alle Schüler kommen aus der nahen Umge-
bung. Von den abgelegenen Tälern, in denen sie wohnen, müssen sie höchstens zwei,
drei Kilometer zu Fuss gehen. So können sie am Abend wieder nach Hause. Ein weiterer
Vorteil: Hier lernen sie das, was ihrer Kultur entspricht, die tibetische Sprache ihrer
Mütter und Väter als wichtigstes Fach. Doch auch Chinesisch steht auf dem Lehrplan.
Es gibt hier weder Strom, Telefon noch Wasser, geschweige denn eine Toilette: Die findet
man erst ein paar Meter weiter quer über die Strasse. ROKPA unterstützt die Mönche in
der Mönchsschule mit Lebensmitteln. Die Mönche fühlen sich verpflichtet, etwas von dem
zurückzugeben, was sie bekommen haben. Deshalb arbeiten sie in der Schule. Ist das
nicht ein herrliches Beispiel für nachhaltige Hilfe?
Bericht von Barbara Pfeiffer, ROKPA-Repräsentantin in Deutschland
6
TIBET
Traditionelle Tibetische Medizin – altes Wissen neu entdeckt
Bereits vor zwei Jahren haben wir über dieses Projekt
berichtet:
Die Hauptziele dieses 2008 gestarteten Projekts sind die
Bewahrung der traditionellen tibetischen Medizin sowie der
Ausbau der medizinischen Versorgung in der tibetischen
Region Chinas.
Die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM) ist ein holistisches
System der Behandlung mit einer ganzen Reihe von Präparaten,
die zum Grossteil aus einheimischen Pflanzen gewonnen werden.
Diese Form der Medizin wird in den tibetischen Regionen Chinas
seit mehr als 2’500 Jahren praktiziert. Auch bei uns im Westen
wird die TTM zusehends als wirkungsvolle Alternative zur
Schulmedizin anerkannt.
Ökologisches Gleichgewicht wird wiederhergestellt
Die kommerzielle Übernutzung der einheimischen Pflanzenpopu-
lationen hat dazu geführt, dass viele Heilpflanzenarten inzwi-
schen vom Aussterben bedroht sind. Da die Pflanzensammler in
der Regel nach Gewicht bezahlt werden, reissen sie die Kräuter
mit der Wurzel aus, so dass diese nicht mehr nachwachsen
können. Das übermässige Sammeln von Wurzeln und Kräutern
und das Abholzen stören das ökologische Gleichgewicht empfind-
lich. Mit dem Anbau und der Rückansiedlung von Nutzpflanzen
in den Bergen und indem wir den Sammlern die richtigen
Erntetechniken vermitteln, stoppen wir diesen Prozess und
stellen das Gleichgewicht dauerhaft wieder her.
7
TIBET
Die Bevölkerung wird in das Projekt einbezogen
Dr. Ganyi, von ROKPA über 17 Jahre lang ausgebildet, ist 33 Jahre alt und hilft auf dem
Feld. Er ist Arzt im Nangchen Tibetan Medical Hospital und in ein Projekt involviert,
das grosse Auswirkungen hat: Die Tibetische Medizin wird buchstäblich von der Wurzel
her gestärkt. Die für die Herstellung der Medizin gebrauchten Kräuter werden lokal
aufgeforstet und kultiviert. Die ansässige Bevölkerung ist miteinbezogen und erlernt den
Anbau und die Verarbeitung der Heilpflanzen. Ein Projekt also, das mehrere Anliegen
von ROKPA in sich vereint: das Schaffen von Arbeitsplätzen für die lokale Bevölkerung,
das Bewahren und Wiedererschaffen von traditionellen Lebensräumen und Biosphären,
das Erhalten eines zentralen Elements tibetischer Kultur und Wissens.
Ein Beitrag zum Klimaschutz
ROKPA leistet in Nangchen Pionierarbeit. Denn obwohl in der Region tibetische Medizin
oftmals die einzige Möglichkeit für Heilung bietet, wurden hier noch nie Heilpflanzen
kultiviert. Das geschieht jetzt. Einerseits im Freiland, wo manche Pflanzen unter den
vorherrschenden extremen Bedingungen wild wachsen, andererseits in Gewächshäu-
sern, die gebaut werden. Um das Wachstum der Heilpflanzen zu begünstigen, werden
zusätzlich Büsche und Bäume gepflanzt, welche die Bodenerosion stoppen.
Neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze
Dieses Projekt hat auch einen weiteren grossen Nutzen: Menschen wie Dr. Ganyi, früher
ein einfaches Nomadenkind, die auf dem Arbeitsmarkt ansonsten chancenlos wären,
erhalten eine solide Ausbildung. Dank dieser setzen sie sich später für ihr Land ein.
Dr. Ganyi ist sich seiner privilegierten Situation bewusst und arbeitet entsprechend hart.
Er und seine Berufskollegen sind zeitweise einen ganzen Tag mit dem Motorrad unter-
wegs, um medizinische Versorgung zu leisten!
Dr. Ganyi hat während seiner von ROKPA finanzierten Schul- und Studienzeit zwei
Geschwister wegen Krankheit verloren und ist dadurch umso mehr von der Wichtigkeit
seines Berufs überzeugt.
Was haben wir bisher erreicht? Ein paar Fakten:
Ein Gewächshaus, Unterkünfte für
die Arbeiter und mehrere Lagerräume für
Samen und Teile der Ernte sind im Bau
und werden voraussichtlich bis 2014
fertig gestellt.
Alle Grundstücke sind zum Schutz der
Setzlinge vor Tierverbiss eingezäunt.
2012 wurden insgesamt 63.270 m2
urbar gemacht, d.h. von naturbelassenen
Gebieten in landwirtschaftlich nutzbare
Flächen umgewandelt. Darauf sind die
Samen von 13 verschiedenen Arten
angesät.
Der Kompostierungsprozess verläuft
erfolgreich – die Kapazität wurde in
diesem Jahr erhöht, um den Bedarf zu
decken.
In einem Abschnitt wurden mehrere
wild wachsende Heilpflanzen entdeckt
und in eine gesonderte Parzelle umgesetzt
– ihre Entwicklung wird beobachtet.
Ein Grabensystem ermöglicht die
Bewässerung der Sämlinge, Setzlinge und
Pflanzen. Allerdings reicht das nicht aus.
Deshalb ist für nächstes Jahr der Bau einer
grösseren Bewässerungsanlage geplant
– sollte die Finanzierung gegeben sein.
Das Wochensalär eines Erntehelfers für das Kräutersammeln zur Bewahrung
aussterbender tibetischer Heilkräuter beträgt 70 Franken. Mit diesem Betrag kann
er seine Familie ernähren und seine Kinder zur Schule schicken.
Spenden Sie jetzt mit beiliegendem Einzahlungsschein und dem Vermerk
„Medizinprojekt Tibet“. Vielen Dank.
8
Panze Ragpa ist ein kleiner Ort an der Grenze zwischen den chinesischen Provinzen
Yunnan und Sichuan (Osttibet). Etwas ausserhalb, in den Bergen, liegt die kleine
Grundschule, die wir, das Evaluationsteam von ROKPA, besuchen.
Wir sind begeistert von der Farbenvielfalt, die sich uns bietet, die Kinder haben sich für
diesen Tag besonders herausgeputzt. Wir wollen heute sehen, wie die Spendengelder
eingesetzt werden.
Beim Gespräch erfahre ich von einem der Lehrer, dass zur Zeit 116 Schülerinnen und
Schüler in sieben Klassen unterrichtet werden. Es gibt eine Vorschulklasse und sechs
Grundschulklassen. Die Schülerinnen und Schüler sind zwischen 5 und 17 Jahre alt.
Viele kommen aus Litang, einem grossen Weidegebiet in Sichuan auf etwa 4’000 Metern
Höhe. „Früher haben die Eltern sich nicht gross drum gekümmert, ob ihre Kinder in die
Schule gehen oder nicht“, informiert mich der junge Lehrer. „Aber inzwischen haben
sie eingesehen, dass es hilfreich ist, wenn die Kinder lesen und schreiben können.“
Die Landessprache Tibetisch wird an dieser privat geführten Schule sehr wichtig
genommen und in allen Unterrichtsfächern gesprochen. Deshalb ist das Niveau in
Tibetisch bei allen Schülern sehr gut. Ein paar der insgesamt 11 Lehrer sind Mönche.
Man sieht an allen Ecken und Enden, dass weder die Schule noch die Lehrer oder die
Kinder viel Geld zur Verfügung haben. In den Schlafräumen stehen entweder einfache
Stockbetten oder grosse Podeste, wo alle Kinder nebeneinander wie in einem riesigen
Bett schlafen. Schränke sehen wir nur wenige, denn es gibt auch nicht viel zu verstauen.
Zwanzig Kinder haben ihre Eltern verloren und sind fast immer in der Schule. Doch die
Atmosphäre ist locker, die Kinder sind fröhlich und entspannt. Man merkt, dass der
Schulleiter mit Herzblut dabei ist und grosses Interesse daran hat, dass alle Kinder
nach den sechs Jahren Schulzeit genügend Rüstzeug erworben haben, um in den
weiterführenden Schulen erfolgreich zu sein. Viele Kinder wollen Arzt oder Lehrer
werden – ihr Ziel ist es, anderen Menschen zu helfen.
Bericht von Barbara Pfeiffer, ROKPA-Repräsentantin in Deutschland
Eine kleine Schule, die mit sehr
viel Engagement betrieben wird, gibt den
Kindern hier eine wichtige Grundlage
für ihr ganzes Leben.
Kleine Schule mit grosser Wirkung – Primarschule in Panze Ragpa
Rund 10’000 junge Menschen in
Tibet und Nepal erhalten durch
ROKPA jedes Jahr eine Ausbildung.
Das Schulmaterial für ein Kind
an einer tibetischen Schule
kostet jährlich rund 80 Franken.
Spenden Sie jetzt mit beilie-
gendem Einzahlungsschein und
dem Vermerk „Ausbildung“.
Vielen Dank.
TIBET
99
Gezielt für einen Zweck spenden
ROKPA hat über 30 Jahre Erfahrung mit Patenschaften zu
Gunsten eines effizienten Einsatzes von Spendengeldern.
Übernehmen auch Sie eine Projektpatenschaft und helfen Sie
damit gezielt in den Lebensbereichen, die Ihnen wichtig sind.
Ausbildung benachteiligter Kinder in Tibet
Mit dem Ausbildungsfonds werden hauptsächlich Waisen und
Kinder von verarmten tibetischen Nomaden unterstützt.
Jedes Jahr erhalten so rund 10’000 Kinder und Jugendliche eine
Ausbildung – ein Sprungbrett in eine gesicherte Zukunft, das
sie sonst nicht hätten.
Medizinische Nothilfe in Tibet
Vom medizinischen Nothilfeprogramm profitieren Menschen in
unterentwickelten Gebieten, die dringend auf Medikamente und/
oder eine Operation angewiesen sind – damit retten Sie direkt
Leben. In Osttibet ist die medizinische Versorgung der Bevölke-
rung nach wie vor ein grosses Problem. Ein einzelner Arzt
ist für 18’800 Einwohner zuständig (in der Schweiz 1 Arzt pro
510 Einwohner).
Frauenfonds zur Unterstützung bedürftiger Mütter
Frauen aus der unteren Bevölkerungsschicht leiden oft unter
Abhängigkeit, Repression und fehlender schulischer oder
beruflicher Ausbildung. Mütter erhalten dank auf ihre Bedürf-
nisse zugeschnittenen Projekten die Chance, finanziell auf
eigenen Beinen zu stehen.
5 gute Argumente für eine Projektpatenschaft:
Als ROKPA-Patin / ROKPA-Pate
sind Sie Teil einer effizienten Entwicklungsorganisation
mit über 30 Jahren Erfahrung.
erhalten Sie jährlich einen Kurzbericht über konkrete
Projekte, die mit Hilfe Ihrer Projektpatenschaft unterstützt
werden konnten.
unterstützen Sie langfristige, nachhaltige und vor allem
zielgerichtete Entwicklungszusammenarbeit – durch die
Projektpatenschaft kommt das Geld in Ihrem Sinne an die
dringendst benötigte Stelle.
ist Ihnen ein optimaler Einsatz der Spende garantiert.
ROKPA ist seit 2004 ZEWO-zertifiziert und lässt die Verwendung
der Spenden jährlich durch externe Revisoren prüfen.
können Sie Ihre Spende in allen Kantonen der Schweiz von
den Steuern abziehen.
Mit einem Franken pro Tag oder mehr helfen – die Projekt-
patenschaften von ROKPA!
Detaillierte Informationen und die Möglichkeit zur
elektronischen Anmeldung finden Sie auf unserer Webseite
www.rokpa.org/projektpatenschaften.
Ich werde Projekt-Pate und spende einen Franken pro Tag!
Coupon bitte auschneiden/kopieren und einsenden an:
ROKPA, Projektpatenschaft, Böcklinstrasse 27, 8032 Zürich. Sie erhalten dann von uns ein Schreiben mit weiteren Details.
Ich übernehme eine Patenschaft für
Ausbildung für benachteiligte Kinder (PP7800)
Medizinische Hilfe, wo die Not am grössten ist (PP 7600)
Frauenfonds zu Unterstützung hilfsbedürftiger Mütter (PP8300)
Zahlung Bitte schicken Sie mir Einzahlungsschein(e) per Banküberweisung
Ich zahle
Vierteljährlich
Halbjährlich
Jährlich
Vorname, Name
Adresse
PLZ, Ort
ROKPA ALLGEMEIN
ROKPA SCHWEIZ
10
Wechsel im VorstandIm Vorstand von ROKPA INTERNATIONAL und von ROKPA Schweiz ist es im
April 2013 zu jeweils einem Wechsel gekommen: Pim Willems (INT) und Gelong
Thubten (CH) sind die neuen Mitglieder. Beide sind bereits seit Jahren in die
Projektarbeit von ROKPA involviert und für ihre neuen Aufgaben als Vorstands-
mitglieder deshalb bestens gewappnet.
Wir bedanken uns herzlich bei Claude Ribaux, der während der letzten 14 Jahre
im Vorstand von ROKPA Schweiz wertvolle Arbeit geleistet hat.
Pim Willems, neu im Vorstand
ROKPA INTERNATIONAL
Gelong Thubten, neu im Vorstand
ROKPA Schweiz
ROKPA-Kalender 2014 – jetzt vorbestellen!Der ROKPA-Kalender, welcher letztes Jahr erstmalig gedruckt wurde,
hat grossen Anklang gefunden und wird deshalb auch für 2014 produziert.
Der Preis beträgt wiederum 20 Franken (plus Portokosten), der Überschuss
fliesst in die ROKPA-Projekte.
Bestellen Sie den Wandkalender im A3-Hochformat jetzt entweder telefonisch
(044 262 68 88) oder per E-Mail ([email protected]) vor!
Wichtige Mitteilung an unsere Spender/-innen:
Mit Ihrer wertvollen Hilfe konnten wir in den letzten Jahren zahlreiche Menschen unterstützen. Die ROKPA-Spenden-
Empfänger mit den folgenden Projektnummern stehen heute auf eigenen Füssen (resp. das Projekt ist selbsttragend) und
benötigen damit unsere direkte Hilfe nicht mehr:
3, 46, 50, 58,136, 257, 348, 358, 360, 548, 576, 638, 711, 719, 720, 730, 741, 774, 781, 788, 859, 860, 936,
1002, 1020, 1077, 1175, 1195, 5009, 5014, 5015, 5054, 7207, 7229, 7383, 7392, 7431, 7439, 7555, 7627, 7824,
8227, 9350, 9710.
Auf den Patenschafts- und Projektkonten sind noch Restbeträge übrig geblieben, die wir von ROKPA gerne für laufende
Projekte und andere bedürftige Menschen einsetzen möchten.
Sollten Sie uns bis zum 31. Oktober 2013 keine anderweitige Verfügung bekannt geben, gehen wir davon aus, dass Sie
unserem Anliegen zustimmen (stille Genehmigung). Falls Sie jedoch nicht damit einverstanden sind, bitten wir um Ihre
Kontaktaufnahme mit dem ROKPA-Hauptsitz in Zürich (044 262 68 88 oder [email protected]).
Für Ihre wertvolle Unterstützung – in der Vergangenheit und hoffentlich auch in der Zukunft – danken wir Ihnen herzlich.
ROKPA DigitalFalls Sie die ROKPA Times in Zukunft
digital erhalten möchten, schreiben Sie
uns ein kurzes Mail an [email protected].
Sie helfen uns damit, Druck- und
Portokosten zu sparen.
Wer ein iPad besitzt, kann unsere
Publikationen auch mit der ROKPA App
lesen.
Aktuelle Neuigkeiten über die
ROKPA-Projekte finden Sie ausserdem
auf unserer Facebook-Seite unter
www.facebook.com/ROKPA.org sowie
auf unserer Homepage www.rokpa.org.
1111
"Ich heisse Tashi Lhamo und bin 15 Jahre alt.
Ich stamme aus Tronda, was nicht allzu weit weg ist
von der Schule hier in Palyul, Osttibet. Meine Eltern
sind Nomaden; mein Vater starb vor einiger Zeit an
einer Gehirnkrankheit. Neben meiner Mutter wohnen
meine drei Schwestern, eine ältere und zwei jüngere,
noch Zuhause. Meine jüngeren Schwestern gehen
ebenfalls zur Schule, die ältere Schwester hilft meiner
Mutter im Haushalt und bei der Betreuung der
wenigen Tiere, die wir noch haben. Ich bin nun in
der sechsten Klasse, meine Lieblingsfächer sind
Tibetisch und Chinesisch. Nächstes Jahr möchte ich
an der Mittelschule weiterlernen. Ich hoffe, dass mich
ROKPA dabei weiterhin unterstützt. Ohne die finanzi-
elle Hilfe von ROKPA wäre es für meine Mutter sehr
schwierig gewesen, mich zur Schule zu schicken.
Ich bin sowohl ROKPA als auch meiner Mutter deshalb
unendlich dankbar. Ich lerne fleissig, um später
Lehrerin zu werden und meiner Mutter etwas zurück-
geben zu können."
Ich bin ein ROKPA Kind…
"Vor rund 20 Jahren habe ich beim Besuch eines
buddhistischen Klosters zum ersten Mal von ROKPA
erfahren. Das Elend der ärmsten Schichten in Nepal
und Tibet zu lindern, diese Prämisse von ROKPA hat
mich sofort überzeugt. Besonders beeindruckt mich
Lea Wyler, die Gründerin von ROKPA: Eine Frau, die
auf eine Theater- und Filmkarriere verzichtet hat, um
den Ärmsten zu helfen!
Nicht jeder von uns hat den Mut und die Kraft, es Lea
Wyler gleichzutun. Doch das ist auch gar nicht nötig.
"Aufgewachsen in einer vergleichsweise reichen
Gemeinde in den USA, bin ich mit Elend und Armut
in meiner Kindheit kaum in Berührung gekommen.
Als ich von einem Freund unserer Familie von ROKPA
gehört habe, wusste ich sofort, dass ich helfen
wollte. Ich hatte bereits so viele Möglichkeiten in
meinem 18-jährigen Leben, weshalb ich nun einen
Beitrag leisten will, um anderen Kindern diese
Chance auf eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
ROKPA ist ein Hilfswerk, das genau dies tut.
Wer nicht vor Ort gehen und dort helfen kann, soll
Hilfswerke wie ROKPA unterstützen. Es ist unsere
Pflicht, Menschen in Not zu helfen!
Mein Motto ist: Denen helfen, die materiell und
seelisch leiden. Es ist möglich, die Welt zu verbessern,
indem man immer das Gute sucht, für sich und für
die anderen. Durch aktives Spenden findet man nicht
zuletzt auch seinen eigenen Frieden und verspürt
dabei eine grosse Freude. Falls Sie es nicht bereits
getan haben: Probieren Sie es aus!"
Diesen Sommer habe ich nun einen Monat in Zürich
verbracht und als Freiwilliger bei ROKPA gearbeitet.
Dabei habe ich an der Webseite Änderungen vorge-
nommen, Fundraising-Aufgaben übernommen und
andere Büroarbeiten erledigt. Ich war geschockt zu
erfahren, wieviele Kinder auf der Strasse leben, ohne
ausreichend zu Essen zu haben und ohne Unter-
schlupf. ROKPA leistet wichtige Arbeit in Nepal und
Tibet um Waisenkindern zu helfen, und es bleibt
– leider – noch eine Menge zu tun."
Ich setze mich für ROKPA ein…
Ich arbeite für ROKPA weil...
Tashi Lhamo
Piergiorgio Genucchi
Nate Moulton
ICH BIN ROKPA
Viele Kinder und Jugendliche – aktuell nahezu 10’000 – erhalten in jedem einzelnen
Jahr dank ROKPA in Tibet und Nepal eine Ausbildung. Das geht nur mit Ihrer Hilfe!
Über 50 Kinder leben im ROKPA-Kinderhaus in Kathmandu. In der Werkstatt bieten
wir in Not geratenen Müttern eine Berufsausbildung und bereiten sie auf ein Leben ohne
Abhängigkeiten vor. Wir haben mit Ihrem Geld viel Gutes tun können und werden mit
weiteren Spenden noch viel mehr tun. In Ihrem Sinn!
SMS-Spende
bis CHF 99.– ROKPA XX
(Betrag, nur Zahl) an
Zielnummer 488.
Beispiel für CHF 20.–:
ROKPA 20 an 488
So können Sie spenden:
Credit Suisse: IBAN CH73 0483 5045 5090 1100 1, Konto 455090-11-1
Clearing Nummer 4835
Postfinance: IBAN CH54 0900 0000 8001 9029 5
Konto CHF 80-19029-5
Wir brauchen Ihre Hilfe!
In der Schweiz sind Spenden zugunsten von ROKPA steuerbefreit. Zudem ist ROKPA seit 2004 ZEWO- zertifiziert.
ROKPA INTERNATIONAL | Böcklinstrasse 27 | 8032 Zürich | Schweiz
Telefon +41 44 2626888 | Fax +41 44 2626889 | [email protected] | www.rokpa.org
Helfen, wo Hilfe gebraucht wird.Nachhaltig, seit über 30 Jahren. ROKPA