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Branchenreport 2018PflanzenanbauWZ-Code 01.1, 01.2
Branchenreport Pflanzenanbau | Branche in Kürze
1 Branche in Kürze1 Branche in KürzeAufgrund widriger Witterungsbedingungen konn-te der Pflanzenanbau 2017 nur ein leichtes Um-satzplus generieren. Die wirtschaftliche Lage derBetriebe bleibt trotz vielversprechendem Start indas Wirtschaftsjahr 2017/18 aber angespannt.
Pflanzenanbau unter DruckDurch niedrigere Hektarerträge fiel die Ernte beiObst, Weinmost, Hopfen, Raps und Rübsen, Triti-cale und Roggen/Wintermenggetreide zumeist be-scheidener aus als im Vorjahr. Gewachsen sind da-gegen die Erntemengen bei Gerste, Körnermais/Corn-Cob, Erbsen, Ackerbohnen, Silomais, Kartof-feln, Zuckerrüben und Gemüse. Die Erzeugerprei-se für pflanzliche Produkte stiegen 2017 gegen-über dem Vorjahr bei Getreide, Handelsgewäch-sen und Obst; bei Gemüse blieben sie stabil aufVorjahresniveau, bei Kartoffeln waren sie hinge-gen rückläufig. Der Pflanzenanbau ist als Folge derEU-Agrarreform den oft kräftigen Preisschwankun-gen des Weltmarktes ausgesetzt.
Kleine und mittelständische Betriebe dominie-ren die BrancheDie Branche ist von kleinen und mittelständischenBetrieben geprägt. Sie konkurrieren mit Großbe-trieben, die teilweise über 500 ha Land bewirt-schaften. Seit Jahren nimmt die Zahl kleinerer Be-triebe ab, während die der großen Betriebe weiterwächst. Gut 44% der Betriebe mit bis zu 20 ha hal-ten gerade einmal einen Anteil an der landwirt-schaftlich genutzten Fläche von etwas über 7%,während nur knapp 14% der Betriebe mit 100 undmehr ha fast 60% der Felder bestellen.
Die Umsatzrentabilität im Anbau einjähriger Pflan-zen ist 2016 gegenüber dem Vorjahr gesunken,was auf höhere Personal-, Miet-/Leasing-, Zins-und Abschreibungsaufwendungen zurückzuführenist. Auch im Anbau mehrjähriger Pflanzen fiel dieUmsatzrentabilität aufgrund gestiegener Materi-al-, Personal- und Miet-/Leasing-Aufwendungen.Die Kostenbelastung nahm 2016 entsprechendsowohl bei einjährigen als auch mehrjährigenPflanzen zu. Die Eigenkapitalquote im Pflanzenan-bau ist, verglichen mit der Quote in vielen anderenBranchen, relativ hoch. Die Gesamtkapitalverzin-sung in beiden Teilbranchen hätte vor dem Hinter-grund des sehr niedrigen Ausfallrisikos ein nochbefriedigendes Investment ergeben; dies relati-viert sich allerdings vor dem Hintergrund derstaatlichen Direktzahlungen und Zuschüsse sowieder starken Abhängigkeit vom Wetter.
Chancen durch Spezialisierung und das Beset-zen von MarktnischenGutes Potenzial haben im Pflanzenanbau die Be-triebe, die die Digitalisierung vorantreiben, dieWertschöpfungskette durch Eigenvermarktung ih-rer Produkte verlängern und sich auf Marktnischenund/oder Bioprodukte spezialisieren (B Abbil-
dung 1, S. 2 ) . Auch Kooperationen begünstigenden Pflanzenanbau – horizontal bei Einkauf, Er-zeugung und Absatz und vertikal mit Großabneh-mern. Risiken bergen hingegen die starke Abhän-gigkeit von staatlichen Direktzahlungen, insbe-sondere im Ackerbau, sowie widrige Vegetations-bedingungen und die hohe Erzeugerpreisvolatili-tät.
Auszug aus Kap. 6: Chancen und Risiken im Überblick
Chancen
Digitalisierung (Smart Farming, Sensortechnik etc.)
Konzentration bzw. Spezialisierung auf Nischen-/Bioprodukte
Risiken
Abhängigkeit von staatlichen Direktzahlungen/Subventionen
Ungünstige Vegetationsbedingungen, Klimawandel
Quelle: Branchendienst der Sparkassen-Finanzgruppe
2 © 2018 DSV 304 741 056
Branchenreport Pflanzenanbau | Inhalt
1 Branche in Kürze 2
2 Branchenbeschreibung 4
3 Branche in Zahlen 6
3.1 Volkswirtschaftliche Kennzahlen 6
3.2 Branchenspezifische Kennzahlen der Sparkassen-Finanzgruppe 15
4 Branchenwettbewerb 21
4.1 Wettbewerbssituation 21
4.2 Bedeutende Unternehmen 25
5 Rahmenbedingungen 27
6 Trends und Perspektiven 32
Glossar 36
Programm der Branchenreports 2018 40Impressum 41
Inhalt
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