Alt-Hastedt EntwicklungsgesellschaftmbH & Co. KG, Bremen
GfS Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH, Bremen
AVW Assekuranzvermittlung der Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG, Hamburg
GEWOBA Energie GmbH,Bremen
PGS Projektgesellschaft Stadtwerder mbH & Co. KG,Bremen
Entwicklungsgesellschaft HafenkantembH & Co. KG, Bremen
GEWOBA Wohnen GmbH,Bremen
PBG Projektgesellschaft Borgfeld mbH & Co. KG,Bremen
WoWi Media GmbH & Co. KG,Hamburg
Erklärung: Die grün hinterlegten Abteilungen sind dem Vorstand fachlich gemeinsam zugeordnet. Die disziplinarische Trennung ist blau und rot hinterlegt.
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BETEILIGUNGEN
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2018 2017 +/- in %
ERGEBNIS UND RENTABILITÄT
Umsatz TEUR 264.708 272.389 –2,8
EBITDA TEUR 91.588 96.170 –4,8
EBIT TEUR 49.694 56.467 –12,0
Ergebnis vor Steuern TEUR 34.046 40.294 –15,5
Ergebnis nach Steuern TEUR 29.148 36.828 –20,9
EBITDA-Marge % 34,7 36,0 –3,6
EBIT-Marge % 18,8 21,2 –11,3
Eigenkapitalrendite vor Steuern % 7,8 9,5 –17,9
Eigenkapitalrendite nach Steuern % 6,7 8,7 –23,0
Zinsdeckung % 5,7 5,8 –1,7
VERMÖGENS- UND FINANZLAGE
Eigenkapital TEUR 438.341 431.438 1,6
Bilanzsumme TEUR 1.288.350 1.213.724 6,1
Eigenkapitalquote % 34,0 35,5 –4,2
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit TEUR 89.241 82.066 8,7
Cashflow aus der Investitionstätigkeit TEUR –106.946 –75.612 41,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit TEUR 22.415 –3.587 –724,9
IMMOBILIENBEWIRTSCHAFTUNG
Wohnungen Anzahl 41.615 41.627 –0,0
Gewerbe Anzahl 386 386 0,0
Wohn-/Nutzfläche T m² 2.534 2.534 0,0
mtl. Sollmiete EUR/m² 5,93 5,76 3,0
Instandhaltungsaufwendungen EUR/m² 20,37 19,12 6,5
Modernisierungsmaßnahmen EUR/m² 20,08 18,50 8,5
BESTANDSVERKÄUFE
verkaufte Einheiten Anzahl 61 75 –18,7
Wohnfläche m² 3.709 5.047 –26,5
Erlöse TEUR 2.912 4.663 –37,6
Erlöse EUR/m² 785 924 –15,0
INVESTITIONEN TEUR 158.267 131.338 20,5
Neubau TEUR 56.808 35.206 61,4
Modernisierung TEUR 49.829 47.673 4,5
Instandhaltungen TEUR 51.630 48.459 6,5
Bestandsübergänge Neubau Anzahl 48 53 –9,4
in Bau befindlicher Neubau (WE) Anzahl 709 522 35,8
Fertigstellungen Modernisierung Anzahl 1.814 1.741 4,2
MITARBEITER
Gesamt Anzahl (FTE) 502 (469,8) 498 (465,1) 0,8
Die GEWOBA blickt auf ein erfolgreiches
Geschäftsjahr 2018 zurück: Bei einer Bilanzsumme
von 1.288,4 Millionen Euro erwirtschaftete das
Unternehmen einen Jahresüberschuss von 29,1
Millionen Euro. Die GEWOBA hat bei der Aufstellung
des Jahresabschlusses den Gewinnrücklagen
6,9 Millionen Euro zugeführt. Danach verbleibt
zum 31. Dezember 2018 ein Bilanzgewinn in Höhe
von 22,15 Millionen Euro, der vollständig an die
Anteilseigner ausgeschüttet wird. Die Ausschüttung
entspricht einer 18-prozentigen Dividende auf das
Grundkapital zuzüglich einer Sonderdividende in
Höhe von 6,4 Millionen Euro.
DAS GESCHÄFTSJAHR2018
KENNZAHLEN DER GEWOBA
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EDITORIAL
ie Stadtentwicklung Bremens hat wei-
ter Fahrt aufgenommen. Fast jede Woche berichten
die Medien über große und kleine Neubauprojekte,
über die Entwicklung der Innenstadt und städti-
scher Quartiere oder über die Erschließung von
Konversionsflächen für den Wohnungsbau. Und im-
mer wieder wird nach Quantitäten gefragt: Könnte
nicht noch mehr und nicht noch schneller ge-
baut werden? Und genügt die Zahl der geförderten
Wohnungen?
Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.
Von unseren 709 im Bau befindlichen Wohnungen in
2018 sind 507 öffentlich gefördert. Aber sind nicht
die qualitativen Effekte des aktuellen Baubooms
mindestens genauso interessant? Noch nie zuvor sind
in Bremen so viele barrierefreie Wohnungen entstan-
den, noch nie zuvor wurden so hohe energetische
Standards erzielt, und noch nie wurde die urbane
Mobilität so vielfältig mitgedacht wie heute.
Die moderne Stadtentwicklung stellt die
Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund. Das
wird im Prozess Zukunft Bremen 2035 ebenso deut-
lich wie im Prozess Vahr 2035. Wie sieht die Stadt aus,
in der wir leben wollen? Unter der Überschrift „Stadt
für die Menschen“ berichten wir, wie die GEWOBA
sich für dieses Thema engagiert. Auch die Idee des
gesunden Wohnens in der Tradition von „Licht, Luft
und Sonne“ erfährt dabei eine Renaissance.
Entsprechend unserem nachhaltigen
Geschäftsmodell übernehmen wir Verantwortung,
denn was wir heute entwickeln und bauen, ist lang-
lebig und muss mit Weitblick geplant werden: öko-
nomisch, ökologisch und sozial. Also: nicht von jetzt
auf gleich, sondern von jetzt auf Zukunft.
Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, die sich jeden Tag tatkräftig für das
Wohl unserer Kunden und für die zukunftsgerechte
Weiterentwicklung unserer Heimatstädte Bremen und
Bremerhaven engagieren.
Ebenso sagen wir allen anderen, die uns und
unsere Aktivitäten im Jahr 2018 begleitet haben:
Danke!
Manfred Sydow
Vorstandsmitglied
Peter Stubbe
Vorstandsvorsitzender
LIEBE LESERINNEN,LIEBE LESER,
S.22
D
1GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Mit rund 42.000 eigenen Mietwohnungen ist die GEWOBA die größte
Vermieterin im Land Bremen. Seit über neunzig Jahren versorgen wir
breite Bevölkerungsgruppen bedarfsorientiert mit Wohnraum. Unseren
Immobilienbestand bewirtschaften wir wertorientiert und entwickeln ihn
nachhaltig und zukunftsgerecht weiter. Grundlage dafür bildet unser
Geschäftsmodell, das auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit basiert:
Ökonomie, Ökologie und Soziales. Der ökonomische Erfolg im Kernge-
schäft schafft die Voraussetzung für das soziale und ökologische Enga-
gement der GEWOBA. Wir unterstützen Projekte für die Lebensqualität
und das gesellschaftliche Miteinander vor Ort, engagieren uns mit in-
novativen Maßnahmen für den Umweltschutz und sind ein zuverlässiger
Partner für eine nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung in unseren
beiden Heimatstädten Bremen und Bremerhaven.
BEI UNS IST BREMEN ZU HAUSEMISSION STATEMENT
Alt-Hastedt EntwicklungsgesellschaftmbH & Co. KG, Bremen
GfS Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH, Bremen
AVW Assekuranzvermittlung der Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG, Hamburg
GEWOBA Energie GmbH,Bremen
PGS Projektgesellschaft Stadtwerder mbH & Co. KG,Bremen
Entwicklungsgesellschaft HafenkantembH & Co. KG, Bremen
GEWOBA Wohnen GmbH,Bremen
PBG Projektgesellschaft Borgfeld mbH & Co. KG,Bremen
WoWi Media GmbH & Co. KG,Hamburg
Erklärung: Die grün hinterlegten Abteilungen sind dem Vorstand fachlich gemeinsam zugeordnet. Die disziplinarische Trennung ist blau und rot hinterlegt.
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BETEILIGUNGEN
GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Peter Stubbe (Vorsitzender des Vorstands)
Manfred Sydow (Mitglied des Vorstands)
Unternehmens - kommunikation/Marketing
Recht/Compliance/ Interne Revision
Personal- manage-ment/ Interne Dienste
Immobilien- wirtschaft
Bestands- technik/ Immobilien- bewertung
Neubau/ Stadt- entwicklung
Unter- nehmens- entwicklung/ Controlling/ IT
Immobilien- dienst- leistungen
Betriebs- wirtschaft/ Finanzen
Personal- management
Interne Dienste
NL Bremerhaven
GB Bremen- Mitte/Süd/ Nord/ Oldenburg
GB Bremen- Ost/West
GB Bremen- Vahr/Horn/ Oberneu- land/ Schwach- hausen
Kunden- zentrum
Garten-/ Landschafts- pflege
Kunden- telefon
Technisches Gebäude- management
Bau- durchfüh-rung/ Immobilien- bewertung
Neubau
Stadt- und Quartiers-entwicklung
Koordination Technik
Unter- nehmens- entwick-lung/ Controlling
IT
Kauf- männische Koordi- nation/ Objekt - rentabilität
Sozial- management
Eigentums- verwaltung
Betriebs- kosten- management
Zentraler Einkauf
Betriebs-wirtschaft
Finanzen
SOZIALE LEISTUNGEN
FIT FÜR DIEZUKUNFT24
26
EIN GESPRÄCH MIT PETER STUBBE UND MANFRED SYDOW
PERSPEKTIVWECHSEL
PERSONAL-MANAGEMENT
30–43
Editorial 1
Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell 4
Pressestimmen 6
Mietwohnungsmarkt Deutschland-Bremen 8
Wohnen bei der GEWOBA 11
Wohnnebenkosten 13
Bestandskarte 14
Investitionen 16
Aktuelle Neubauprojekte 18
Eigentumsverwaltung 20
Immobilienmakler 20
Kurzgefasst 21
Ein Gespräch mit dem Vorstand 24
Perspektivwechsel: Gastbeiträge 26
Wir bauen Bremen weiter 30
Projektbeispiele 32
Asbestsanierung: Interview mit Lars Gomolka 44
Mobilitätskonzepte 47
Denkmalschutz 49
Gastbeitrag von Dr. Joachim Lohse 52
GEWOBA-Klimaschutzstrategie 54
Sanierung der Firmenzentrale 57
Challenger-Workshop 58
GEWOBA Energie 58
Kurzgefasst 60
Der Mensch im Mittelpunkt: Soziale Leistungen
62
Projektbeispiele 64
GEWOBA-Stiftung 65
Kurzgefasst 66
Werteorientiertes Personal management 70
Projektbeispiele 72
Impressum 78
Gastbeiträge zum Thema „Stadt für die Menschen“
Neubauten der GEWOBA
8–15
52
62
70
SCHÄTZE ERHALTEN
ZAHLEN + FAKTEN 74–77
PERSONAL 70–73
SOZIALES 62–69
ÖKONOMIE 8–21
STADT FÜR DIE MENSCHEN 22–51
ÖKOLOGIE 52–61
Denkmalschutzbei der GEWOBA
SCHÄTZE ERHALTEN
WIRENTWICKELNBREMENWEITER
VERANT WORTUNGSVOLL
49–5149–51
Wohnraum für alle zu fairen Preisen
FIT FÜR DIEZUKUNFTWeiterentwicklung derKlimaschutzstrategie
Der Mensch imMittelpunkt
LebensphasenorientiertePersonalführung
32 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
eit Gründung der GEWOBA vor 95 Jahren
ist der soziale Auftrag des Unternehmens, brei-
te Bevölkerungsschichten mit angemessenem
Wohnraum zu versorgen. Dieser Auftrag ist fest in
der Unternehmenssatzung verankert und langfristig
ausgelegt wie das Geschäftsmodell der GEWOBA, das
auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales
basiert. Gemäß diesem Geschäftsmodell bildet die
nachhaltige und wertsteigernde Bewirtschaftung
des Wohnungsbestandes, einschließlich der Weiter-
entwicklung des Immobilienportfolios, das wirtschaft-
liche Fundament. Es schafft die Voraussetzungen für
alle sozialen und ökologischen Engagements des
Unternehmens, die ihrerseits langfristig den betriebs-
wirtschaftlichen Erfolg sichern. Bei der GEWOBA ist
man überzeugt davon, dass lebenswerte Quartiere
weit mehr sind als die Summe gepflegter Immobilien.
Und dass jedes Quartier anders ist. Jedes hat seinen
eigenen Charakter, seinen eigenen Charme, seine ei-
genen Merkmale und bietet so Raum für Vielfalt. Dazu
zählt das Unternehmen ökologische Qualitäten und
Mobilitätskonzepte ebenso wie die vielfältigen sozia-
len und kulturellen Angebote und ein gutes nachbar-
schaftliches Miteinander. Nachhaltigkeitsziele sind
Bestandteil von Zielvereinbarungen von Vorstand
und Führungskräften und werden regelmäßig in der
strategischen Planung der GEWOBA fortgeschrie-
ben. Die jährlich ermittelte CSR-Gesamtleistung
kombiniert ökologische und soziale Leistungen
mit den ökonomischen Kennzahlen und gibt ei-
nen Eindruck vom Gesamtengagement der GEWOBA
für das „Allgemeinwesen“. 2018 belief sich die CSR-
Gesamtleistung auf rund 40,7 Millionen Euro.
NACHHALTIGKEITALS GESCHÄFTSMODELL
GEWOBA-Entsprechenserklärung online: http://datenbank2.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de
DNK-ENTSPRECHENSERKLÄRUNG MACHT NACHHALTIGKEITSLEISTUNGEN TRANSPARENT UND VERGLEICHBAR
Über ihre Nachhaltigkeitsleistungen berichtet die GEWOBA regelmäßig im Rahmen des Deutschen Nach haltigkeits-
kodex (DNK). Der DNK macht Nachhaltigkeitsleistungen sichtbar, mit einer höheren Verbindlichkeit transparent
und besser vergleichbar. Er verbreitert damit die Basis für die Bewertung von Nachhaltigkeit und beschreibt Anforderungen für
Unternehmen, was unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu berichten ist.
Mit der DNK-Entsprechenserklärung 2015 gehörte die GEWOBA zu den ersten Anwendern der wohnungswirtschaftlichen
Branchen ergänzung des DNK. Die Branchenergänzung hatte das Unternehmen im Rahmen der Mitgliedschaft in der Arbeits-
gemeinschaft Großer Wohnungsunternehmen (AGW) zusammen mit dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immo-
bilienunternehmen e. V. und dem Rat für nachhaltige Entwicklung erarbeitet. In ihrer jährlichen DNK-Entsprechenserklärung
berichtet die GEWOBA zu den Kriterien des Kodex über ihre Strategien, Ziele, Maßnahmen, Konzepte und Risiken. Nichtfinanzielle
Leistungsindikatoren unterstützen die Informationen.
Wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte sind ökonomische und
Governance-Aspekte (zum Beispiel Wirtschaftskraft, Substanz-
verbesserung des Portfolios, Risikomanagement, Compliance),
ökologische Aspekte (zum Beispiel Energieeffizienz, Klima-
und Ressourcenschutz sowie E-Mobilität) und soziale Aspekte
(zum Beispiel Mietenpolitik, Diversitymanagement, Beruf und
Familie sowie Gesundheitsmanagement), die in der Entsprech-
enserklärung aufgeführt sind.
GESELLSCHAFTLICHE
VERANTWORTUNG
UNTERNEHMENSLEISTUNG
DER GEWOBA
GESCHÄFTSMODELL
S
GEWOBA BEFOLGT DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX
Corporate-Governance-Bericht online: www.gewoba.de/gewoba/ueber-uns/corporate-governance
Seit 2004 richtet sich die GEWOBA nach den Empfehlungen des
Deutschen Corporate Governance Kodex – auf freiwilliger
Basis – und gibt jährlich einen aktuellen Corporate-Governance-
Bericht heraus.
54 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
GEWOBA BAUT IN TENEVER, GRUND STEINLEGUNG: GEFÖRDERTE WOHNUNGEN UND KITA GEPLANT WESER REPORT, 20.05.2018
PFLANZAKTION IN GRÖPELINGEN, GEWOBA SPENDET 20 OBSTBÄUME WESER-KURIER, 25.06.2018
GÄNSEHAUTFEELING, DIE NEUE SAISON IM GEWOBAKULTURSALON KREISZEITUNG, 18.01.2018
GROSSZÜGIG, „DIE GEWOBA HAT IN BREMERHAVEN EBEN-FALLS DIE TAFEL UNTER-STÜTZT […].“ VDWMAGAZIN, 01/2018
GEWOBA BAUT SO VIEL WIE LANGE NICHTWESER-KURIER, 18.04.2018
ABER SICHER: DAS ERSTE SIEGEL „SICHERES WOHNEN“ […] GING AN DIE GEWOBA VDWMAGAZIN, 01/2018
SOMMERFEST AM LÜSSUMER RING, SPIELE UND MITMACHAKTIONEN FÜR KINDER, MUSIK UND EINE SPANNEN-DE VERLOSUNG KÖNNEN BESUCHER
BEIM GEWOBA-SOMMERFEST […]
ERWARTEN. WESER REPORT, 20.06.2018
GELD FÜR SCHULPROJEKTE, GEWOBA-STIFTUNG VERGIBT 98.000 EURO AN 55 BILDUNGSEINRICHTUNGEN WESER REPORT WEST, 27.06.2018
FRISCHE FARBEN FÜRS JUGENDHAUS, GEWOBA-BESCHÄFTIGTE VERSCHÖNERN DAS JUGENDHAUS TENEVER – EIN ORT DES GEGENSEITIGEN AUSTAUSCHES STADTTEILKURIER, 27.08.2018
AUSZEICHNUNG FÜR DEN WIENER HOF STADTTEILKURIER, 22.11.2018
WENN WOHNEN KINDERSACHE WÄRE – GEWOBA VERLEIHT PREISE IM WETTBEWERB FÜR ZUKUNFTSGERECHTE STADTENTWICKUNG WESER-KURIER, 01.12.2018
REDEN ÜBER DIE LIEBE, PHILOSOPHISCHES CAFÉ IM KULTURSALONWESER REPORT, 08.02.2018
BAUSTART FÜR DIE ÜBERSEEGÄRTEN, PROJEKTENTWICKLER JUSTUS GROSSE UND GEWOBA REALISIEREN ZWEI WEITERE BAUPROJEKTE WESER REPORT, AUSGABE WEST, 13.06.2018
GEWOBA – GEWINNER DES WETTBEWERBS „FAHRRADAKTIVER BETRIEB 2017“PRESSESTELLE DES SENATS, 11.04.2018
DEUTSCHER STÄDTEBAUPREIS: DREI AUSZEICHNUNGEN FÜR DIE REGION BREMEN, „INSGESAMT 15 PREISE, AUSZEICHNUNGEN UND BELOBIGUNGEN WUR-DEN BEIM DEUTSCHEN STÄDTEBAUPREIS VERGEBEN – UND BREMEN WAR MIT ,TARZAN UND JANE‘ […] VERTRETEN.“ DER AUFBAU – FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG, 04/2018
JUGENDCAMP MIT DEN EISBÄREN, „DIE EISBÄREN BREMERHAVEN VERANSTALTEN VON FREITAG, 20. APRIL, BIS SONNTAG, 22. APRIL, DAS NÄCHSTE GEWOBA EISBÄREN JUGENDCAMP IN DER SPORTHALLE BOGENSTRASSE.“ NORDSEE ZEITUNG, 13.04.2018
KOSTENLOSE PFLANZEN FÜR MIETER, „WOLTMERSHAUSEN BLÜHT AUF!“WESER-KURIER, 26.04.2018
„BREMER PUNKT“ DER GEWOBA TAUCHT UNTER DEN 25 BESTEN BAUTEN IN UND AUS DEUTSCHLAND AUF. WESER-KURIER, 26.01.2018 (PREIS FÜR ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND)
ROBUST, MARKANT, MASSIV, PLANER PRÄSENTIEREN ERGEBNISSE DER ARCHITEKTURWETTBEWERBE FÜR DAS EUROPAQUARTIER DELMENHORSTER KREISBLATT, 17.01.2018
GEWOBA MÖBELT DIE BLÖCKE AUF NORDSEE ZEITUNG, 18.04.2018
BEIM NEUBAU AUF EINEM REKORDNIVEAU NWZ ONLINE, 18.04.2018
SCHOOL-OUT-PARTY, „MIT EINER SCHOOL-OUT-PARTY LÄUTET DIE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT GEWOBA IN HUCHTING DIE FERIEN EIN […].“ WESER-KURIER, 25.06.2018
STRASSENFEST MIT DJ TODDY, „DER NACHBARSCHAFTSTREFF WASCHHAUS UND DIE GEWOBA VERANSTALTEN […] DAS GROSSE STRASSENFEST DER LUDWIG-BECK-STRASSE.“ STADTTEILKURIER, 02.08.2018
PREMIERE DER SCHMETTERLUST […] GEWOBA […] LÄDT DES-HALB ALLE BEWOHNER DES QUARTIERS ZUM MITSINGEN EIN.STADTTEILKURIER, 15.10.2018
ASBESTRISIKO IN WOHNUNGEN […] BREMER GEWOBA STELLT SICH DEM PROBLEM MEDICAL TRIBUNE, 30.01.2018
NACHHALTIG, „[…] WAREN DIE VERANTWORTLICHEN BEI DER GEWOBA BEI DER PREISVERLEIHUNG STOLZ ÜBER DAS ABSCHNEIDEN BEIM DEUTSCHEN NACHHALTIGKEITSPREIS.“ VDWMAGAZIN, 01/2018
GEWOBA-UMFRAGE – MITARBEITER SIND ZUFRIEDEN DW DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT, 11/2018
VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE, GEWOBA ERNEUT AUSGEZEICHNET DW – DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT, 03/2018
NEUBAUTEN IM LESUM-PARK ENTSTEHEN, 116 WOHNUNGEN IN VIER GEBÄUDEN: GEWOBA GEWÄHRT INTERESSENTEN ERSTE EINBLICKE IN EINEN ROHBAU DIE NORDDEUTSCHE, 28.08.2018
SINGENDE BALKONE – BALKONE VERWANDELN SICH IN MINIBÜHNEN UND DER INNENHOF DES OTE-BADES FÜLLT SICH MIT MUSIKBREMER, 09/2018
ERST BLAU, DANN GANZ SCHÖN BUNT, DIE GRUNDSTEINLEGUNG DES BLAUHAUSES STEHT BEVOR DAS MAGAZIN VOM MARTINSCLUB, AUSGABE 01/2018
BADETAG IN TENEVER, „ZUR EINSTIMMUNG AUF DIE HERBSTFERIEN LÄDT DIE WOHNUNGSGESELLSCHAFT GEWOBA [ZU EINEM BADETAG] INS OTE-BAD (KOBLENZER STRASSE 3) EIN.“ DIV. KREISZEITUNGEN, 25.09.2018
GEWOBA LÄDT ZUR GRUSELPARTY NACH MARSSEL NORDDEUTSCHE, 16.10.2018
BREMER PUNKT GEWINNT, DEUTSCHER BAUHERRENPREIS FÜR DIE GEWOBAWESER REPORT, 25.02.2018
MITARBEITER KOMMEN MIT DEM RAD, GEWOBA IST FAHRRADFREUNDLICHER BETRIEB 2017 / 50 DIENSTRÄDER FÜR WEGE IN DER STADT WESER REPORT, 15.04.2018
LACHSTÜRME IM KULTURSALONSTADTTEILKURIER, 15.01.2018
GEWOBA MACHT PLUS VON FAST 37 MILLIONEN EURO, BREMER WOHNUNGSGESELLSCHAFT ZIEHT POSITIVE BILANZ FÜR 2017 BUTEN UN BINNEN, 17.04.2018
„ZAUBERWÜRFEL 4 FÜR KATTENTURM – GEWOBA LEGT GRUNDSTEIN FÜR „BREMER PUNKTE“KREISZEITUNG 06.12.2018
AUSSCHREIBUNG, GEWOBA-PREIS FÜR ZUKUNFTSGERECH-TE STADTENTWICKLUNG DW DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT, 03/2018
DIABOLOS FÜR JUNGE ARTISTEN, GEWOBA-STIFTUNG UNTERSTÜTZT AUCH EIN ZIRKUSPROJEKT AN DER GRUNDSCHULE ODERSTRASSE STADTTEILKURIER, 02.07.2018
PRESSESTIMMENECHOS
76 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
ÖKO NOMIE
s gibt mehr Wohlstand, aber auch ein zuneh-
mendes Armutsrisiko.“ So eine Kernaussage der Studie
„Wohntrends 2035“, die der GdW Bundesverband
deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen
im Herbst 2018 veröffentlicht hat. Die dritte
Zukunftsstudie für die Wohnungswirtschaft basiert
auf einer bundesweiten Befragung von über 3.000
Mieterinnen und Mietern.
Dank der insgesamt positiven wirtschaftli-
chen Entwicklung ist nicht nur die Arbeitslosenquote
in Deutschland zwischen 2009 und 2016 kontinu-
ierlich von 8,1 auf 6,7 Prozent gesunken. Auch
die Bruttolöhne sind gestiegen. Leider partizipie-
ren aber nicht alle Bevölkerungsgruppen in glei-
chem Maße am gesellschaftlichen Wohlstand, sodass
das Armutsrisiko im selben Zeitraum von 14,6
auf 15,7 Prozent gestiegen ist. Für die betroffe-
nen Personengruppen – laut GdW-Studie insbeson-
dere kleine Haushalte von Alleinerziehenden und
Senioren sowie Haushalte mit Migrationshintergrund
– steigt die Wohnkostenbelastung überdurchschnitt-
lich, und die Suche nach geeignetem Wohnraum wird
schwieriger. Schon heute führen unter anderem die
Singularisierung und der Trend der „Reurbanisierung“
zu einem deutlichen Nachfrageüberhang nach
Wohnraum in Deutschlands Großstädten. Die Folge:
GROSSE NACHFRAGE IN BALLUNGSREGIONEN – ENTSPANNUNG IM LÄNDLICHEN RAUM
MIETWOHNUNGSMARKT DEUTSCHLAND
steigende Preise. Der Bedarf an sozialem Wohnraum
steigt. Allerdings ist die Zahl der geförderten
Wohnungen in den letzten Jahrzehnten bundesweit
drastisch zurückgegangen. Für staatlich bezuschuss-
te Wohnungen ist die Belegungsbindung ausgelau-
fen, und das, was bisher neu gebaut wurde, reicht
noch nicht, um die entstandene Lücke zu schließen.
Nach einer Analyse der Deutsche Bank
Research fehlen aktuell rund eine Million
Wohnungen in Deutschland. Das Frühjahrsgutachten
Immobilienwirtschaft 2019 des Rates der Immo-
bilienweisen bestätigt: „Im Neubau ist die Zahl
der Fertigstellungen 2017 gegenüber dem Vorjahr
um 7.100 auf rund 284.800 Wohnungen gestie-
gen. (…) Ausgehend von einem Bedarf von min-
destens 350.000 neuen Wohnungen pro Jahr
dürfte der Nachfrageüberhang damit 2017 wei-
ter angestiegen sein.“ Ein Gleichgewicht zwischen
Angebot und Nachfrage wird sich nach Angaben der
Deutschen Bank frühestens 2022 wieder einstel-
len. Voraussetzung dafür ist eine deutlich erhöhte
Bautätigkeit, und zwar sowohl im frei finanzierten als
auch im staatlich geförderten Mietwohnungssektor.
Um wieder mehr bezahlbaren Wohnraum für untere
Einkommen zur Verfügung stellen zu können, för-
dert der Bund den sozialen Wohnungsbau bis 2021
mit mehr als fünf Milliarden Euro.
„E
98 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
aut Statistischem Jahrbuch 2018 leben
im Land Bremen zum 31. Dezember 2017 insge-
samt 681.032 Menschen, das sind 2.278 mehr als
im Vorjahr. Dabei ist das Wachstum hauptsäch-
lich auf Wanderungsbewegungen aus dem In- und
vor allem dem Ausland zurückzuführen. Die na-
türliche Bevölkerungsentwicklung – der Saldo aus
Geburten und Sterbefällen – ist heute, dank steigen-
der Geburtenraten in den letzten Jahren, weitest-
gehend ausgeglichen.
Jeder zweite Einwohner Deutschlands lebt
zur Miete, im europäischen Vergleich ist das eine
sehr hohe Quote. In Bremen sind über die Hälfte
aller Privathaushalte Einpersonenhaushalte, 80
Prozent sind Ein- und Zweipersonenhaushalte. Auch
der Bedarf an großen Wohnungen ist gestiegen, vor
allem durch den Zuzug von Geflüchteten.
Gute Wohnbedingungen für alle
Durch eine gezielte Wohnraumförderung an-
tizipiert das kleinste Bundesland diese Entwicklung,
um gute Wohnbedingungen für alle zu schaffen. Eine
besondere Bedeutung kommt dem Bau von mietpreis-
günstigen, bedarfsgerechten Wohnungen zu, die auch
für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen
bezahlbar sind. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Bremen
seit 2012 drei Wohnraumförderungsprogramme
mit einem Darlehensvolumen von insgesamt rund
160 Millionen Euro aufgelegt. Damit können 2.400 bis
2.650 Wohnungen im Land Bremen gefördert werden.
In Bremerhaven fließen die Mittel vor al-
lem in die Modernisierung vorhandener Wohnungen
in den alten Stadtquartieren. In der Stadt Bremen
hingegen konzentrieren sich die Investitionen im
Wesentlichen auf den Neubau. Mit der Einführung
der Sozialwohnungsquote sind überall dort, wo die
Stadt Bremen neues Baurecht schafft oder eigene
Flächen verkauft, mindestens 25 Prozent der ent-
stehenden Wohnungen im Segment „öffentlich ge-
fördert“ zu errichten. Verlässliche Partner der Stadt
sind hier kommunale Wohnungsunternehmen, allen
voran die GEWOBA, die für die Umsetzung dieser
Quote stehen. Das Angebot richtet sich vor allem
an junge Menschen (Auszubildende, Studierende,
Berufseinsteiger), Ältere und Menschen mit
Beeinträchtigungen, Familien und Alleinerziehende
sowie Geflüchtete.
„Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage un-
serer Zeit“, betont Bremens Bürgermeister Dr. Carsten
Sieling im Februar 2019. Und Bremens Finanzsenatorin
Karoline Linnert ergänzt: „Bezahlbare Mieten sind ein
wichtiger Punkt der Daseinsvorsorge. Wir setzen auf
kommunale Wohnungsbaugesellschaften als Garant
für bezahlbare Mieten und mit einem Interesse an
regelmäßigen Investitionen in ihre Gebäude.“
Moderate Mietenentwicklung
Da in der Stadt Bremen kein Mietspiegel er-
hoben wird, geben die Angebotsmieten in den gro-
ßen Immobilienportalen Hinweise auf das Mietniveau
bei Neuvermietung. Laut des Zweiten Berichts
„Monitoring Wohnen und Bauen – Stadt Bremen 2018“
lagen die Angebotsmieten für (Bestands-, sanierte
und neu errichtete) Wohnungen in Mehrfamilien-,
Ein- und Zweifamilienhäusern 2017 im Durchschnitt
bei 8,03 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht ei-
ner Steigerung von 23 Prozent im Vergleich zum Jahr
2012 oder rund 3,5 Prozent pro Jahr.
Damit sind die Angebotsmieten in der
Hansestadt als moderat zu bezeichnen. Belegt
wird das durch einen Vergleich mit anderen
Halbmillionenstädten. Hier liegt Bremen im unte-
ren Mittelfeld. Das gilt auch für die Steigerungsrate.
Mit 21 und 22 Prozent liegen Leipzig und Dortmund
leicht unter dem Bremer Wert, Nürnberg (24 Prozent),
Stuttgart (26 Prozent) und Hannover (27 Prozent)
weisen eine höhere Steigerungsrate auf.
KOMMUNALE WOHNUNGS GESELLSCHAFTEN STEHEN FÜR BEZAHLBARE MIETEN
MIETWOHNUNGSMARKT BREMEN
L
GEWOBA BIETET WOHNRAUM ZU FAIREN PREISENVERANTWORTUNGSVOLLE AUFGABE
n der Stadt Bremen befinden sich etwa
73.000 Mietwohnungen im Besitz von privatwirt-
schaftlichen und kommunalen Wohnungsunter-
nehmen sowie von Wohnungsgenossenschaften.
Gemeinsam decken sie damit über 40 Prozent des
Mietwohnungsmarktes ab. Zum Bestand der GEWOBA
gehören zum 31. Dezember 2018 insgesamt 41.615
Mietwohnungen. Davon befinden sich 31.820
Wohnungen in der Stadt Bremen, 8.488 Einheiten
in Bremerhaven und 1.307 im niedersächsischen
Oldenburg. Damit ist die GEWOBA der größte Anbieter
von Mietwohnungen in der Region.
In den für die GEWOBA relevanten Teil-
märkten differenziert sich die Nachfrage regio-
nal und nach Wohnungsgrößen. Während es in
Bremerhaven einen leichten Angebotsüberhang
gibt, trifft die Nachfrage in Bremen – vor allem
nach kleinen Ein- bis Zweizimmerwohnungen und
großen Fünf- bis Sechszimmerwohnungen – auf ein
knappes Wohnungsangebot. Über den gesamten
GEWOBA-Bestand liegt die Leerstandsquote mit 0,86
Prozent deutlich unter einem Prozent. Dieser Wert
läge noch niedriger, wenn die GEWOBA nicht längere
Leerstandszeiten bewusst in Kauf nehmen würde, um
I frei werdende Wohnungen aus den 1960er bis Mitte
1990er Jahren auf Asbest zu überprüfen und gege-
benenfalls zu sanieren. Auch die Fluktuationsquote
entwickelte sich 2018 weiter rückläufig und lag zum
31. Dezember bei 9,48 Prozent nach 9,54 Prozent
im Vorjahr.
Quelle: empirica systeme GmbH.STÄDTEVERGLEICH DER ANGEBOTSMIETEN
2012 – 2017 (Median in €/m²)
12,96
11,0812,07
9,53
8,33
6,54 6,75
5,486,50
5,48
7,40
9,16
8,03
6,52
Frankfurt Stuttgart Hannover Dortmund LeipzigNürnberg Bremen
2012–2017 2012–2017 2012–2017 2012–2017 2012–20172012–2017 2012–2017
FLUKTUATIONSQUOTE gesamt in %
9,48
´18
9,54
´17
9,70
´16
10,90
´15
11,37
´14
LEERSTANDSQUOTEgesamt in %
0,86
´18
0,89
´17
0,72
´16
0,70
´15
0,67
´14
S. 44
1110 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Stabilisierender Einfluss auf das
Mietenniveau
Die durchschnittliche Nettokaltmiete im
Gesamtbestand der GEWOBA beläuft sich zum 31.
Dezember 2018 auf 5,93 Euro pro Quadratmeter.
In der Stadt Bremen liegen die durchschnittlichen
Nettokaltmieten mit 6,21 Euro deutlich unter den
Angebotsmieten der großen Immobilienportale und
auch unter der Miete für geförderten Wohnraum
im Neubau (6,50 Euro pro Quadratmeter). In
Bremerhaven ist das Mietenniveau wesentlich ge-
ringer und liegt bei durchschnittlich 4,72 Euro pro
Quadratmeter.
stark nachgefragtem Wohnraum – vor allem klei-
ne Zweizimmerwohnungen bis 50 Quadratmeter
und große Vier- bis Fünfzimmerwohnungen bis 90
Quadratmeter – in zentralen Lagen auszuweiten. Ein
Beispiel hierfür ist das Projekt „Hafenpassage“ in der
Bremer Überseestadt. Zum anderen setzt die GEWOBA
auf die deutlich kleinteiligere Innenentwicklung ih-
rer Quartiere und ergänzt den vorhandenen Bestand
gezielt um fehlende Wohnungstypen. Hierfür stehen
die Neubauten in der Arndtstraße in Walle, in Tenever
sowie die drei „Bremer Punkte“ in Kattenturm.
Vermietung an Leistungsberechtigte
und besondere Zielgruppen
In Zeiten nachfragestarker Wohnungsmärkte
finden insbesondere Leistungsberechtigte nach SGB II-,
SGB XII- und Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
sowie Menschen in besonderen Lebenssituationen nicht
immer kurzfristig und „sofort“ geeigneten Wohnraum.
Als mehrheitlich kommunales Wohnungsunternehmen
leistet die GEWOBA auch hier ihren Beitrag für eine
größere soziale Gerechtigkeit. Bei Neuvermietungen
verfolgt sie das Ziel, mindestens 25 Prozent der
frei werdenden Wohnungen diesen Zielgruppen zur
Verfügung zu stellen. 2018 lag die Quote mit 35,2
Prozent (das entspricht 1.392 Wohnungen) deutlich
über dem gesetzten Ziel. Weitere 374 Wohneinheiten
konnte die GEWOBA 2018 in der Stadt Bremen an
Geflüchtete und Personen mit Zugangsschwierigkeiten
zum Wohnungsmarkt vermieten. Die Vermittlung fin-
det in Kooperation mit der Sozialbehörde und der AWO
GmbH Fachdienst für Integration und Migration sowie
mit der Zentralen Fachstelle für Wohnen (ZFW) statt.
ie Wohnnebenkosten setzen sich aus den
kalten Betriebskosten (zum Beispiel Grundsteuer,
Müllabfuhr, Kaltwasser und Entwässerung) und
den verbrauchsabhängigen Positionen Warm-
wasser und Heizung zusammen. Warmwasser und
Heizung machen rund ein Drittel der gesamten
Wohnnebenkosten aus. Im Geschäftsjahr 2018 hat
das Betriebskostenmanagement der GEWOBA alle
Abrechnungen für die Abrechnungsperiode 1. Juli
2016 bis 30. Juni 2017 erstellt. In diesem Zeitraum
sind die durchschnittlichen Heizkosten über den ge-
samten Bestand von 0,89 Euro auf 0,88 Euro pro
Quadratmeter und Monat leicht gesunken. Die durch-
schnittlichen kalten Betriebskosten stiegen hinge-
gen von 1,73 Euro auf 1,81 Euro pro Quadratmeter
und Monat. Diese 4,6-prozentige Erhöhung ist vor
allem auf die Positionen „Laufende öffentliche Lasten“
(Grundsteuer und Deichbeitrag), „Gartenpflege“
PASSGENAU KALKULIERTE VORAUSZAHLUNGEN SCHÜTZEN VOR ÜBERRASCHUNGEN
WOHNNEBENKOSTEN
sowie „Sonstige Betriebskosten“ zurückzuführen
und beruht im Wesentlichen auf einer Anhebung
der kommunalen Gebührensätze (Erhöhung des
Hebesatzes der Grundsteuer zum 1. Januar 2016)
und auf Tarifsteigerungen, die die GEWOBA an ihre
Kunden weitergibt.
Um Rück- oder Nachzahlungen zu verhin-
dern, passt das GEWOBA-Betriebskostenmanagement
die Vorauszahlungen für jede Abrechnungsperiode
neu an. So auch für den Zeitraum 1. Juli 2017 bis
30. Juni 2018, der im Geschäftsjahr 2019 abgerech-
net wird. Für die Stadt Bremen ergeben sich in die-
sen zwölf Monaten spürbar höhere Heizkosten, die
auf eine Kostensteigerung des örtlichen Anbieters für
Fernwärme zurückzuführen sind. An den Standorten
Bremerhaven und Oldenburg fällt die Erhöhung we-
niger stark ins Gewicht.
D
Moderate Mietanpassungen führt die
GEWOBA bei Neuvermietungen, nach Modernisierung
und in bestehenden Mietverhältnissen über die
Angleichung an die ortsübliche Vergleichsmiete (§
558 BGB) durch. Eine Mieterhöhung nach § 558
BGB (in bestehenden Mietverhältnissen) sollen die
jährlichen Kostensteigerungen der GEWOBA bei der
Instandhaltung und der Verwaltung kompensieren.
In einer Marktsituation mit hoher Wohn-
raumnachfrage sind regulierende Kräfte von größter
Bedeutung. Die GEWOBA ergreift unterschiedli-
che Maßnahmen, um stabilisierend auf die Miet-
preisentwicklung Einfluss zu nehmen. Dazu gehört
das Neubauprogramm des Unternehmens. Es setzt
zum einen auf die Schaffung vieler Wohneinheiten
zu günstigen Preisen. Ziel ist, das Angebot an
ANTEIL AN LEISTUNGSBERECHTIGTE BEI NEUVERMIETUNG
2018
35,2 %1.392 Wohnungen
DURCHSCHNITTLICHE NETTOKALTMIETE in €/m² (Gesamtbestand)
´18´17´16´15´14
5,935,765,655,435,30
* Abrechnungsperiode 01.07.2016 – 30.06.2017; abgerechnet in 2018.* Abrechnungsperiode 01.07.2016 – 30.06.2017; abgerechnet in 2018.
DURCHSCHNITTLICHE HEIZKOSTEN in € pro m² und Monat (Gesamtbestand)
0,880,890,940,931,06
DURCHSCHNITTLICHE BETRIEBSKOSTEN in € pro m² und Monat (Gesamtbestand)
1,811,731,601,57
1,42
´18*´17´16´15´14 ´18*´17´16´15´14
S. 30
1312 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
BESTANDSKARTE
BURGLESUM
VEGESACK
BLUMENTHAL
HÄFEN
HÄFEN
WOLTMERS-HAUSEN
STROM
HUCHTING
SEEHAUSEN
WALLE
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FINDORFF
HORN-LEHE
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NEUSTADT
OBERVIELAND
OSTERHOLZ
OBERNEULAND
MITTE
ÖSTL.-VORSTADT
HEMELINGEN
OLDENBURG
1.307
Woh
nung
en
BREMERHAVEN
8.488
Woh
nung
en
BREMEN
31.820
Woh
nung
en
AKTUELLE NEUBAUPROJEKTE
Nado
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WOHNUNGSBESTÄNDE
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OSTERN-BURG
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BLOHER- FELDE
BÜRGER-FELDE
BORGFELD
SCHWACH-HAUSEN
GRÖPELINGEN
1
Lesum-Park116 Wohnungen
1
Kissinger Straße28 Wohnungen
6 Stadtwerder33 Wohnungen
7
Pezzettino-Häuser42 Wohnungen
9 Atrium-Haus28 Wohnungen
10
Überseegärten154 Wohnungen
2 3 BlauHaus84 Wohnungen
4 Hafenpassage149 Wohnungen
Wohnen im Westend15 Wohnungen
5
23
4 5
6
7
8
9 10
Bremer Punkte83 x 9 Wohnungen
1514 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
51,6 Mio. �Instandhaltung
56,8 Mio. �Neubau
Gesamtinvestitionen,Bestand und Neubau
158,3 Mio. €
101,5 Mio. �Bestandsinvestitionen
49,9 Mio. �Modernisierungen
22,9 Mio. �energetische Modernisierung
27 Mio. �Badmodernisierung
AUFTEILUNG DER INVESTITIONEN
KONTINUIERLICHE INSTANDHALTUNGS- MASSNAHMEN ERHÖHEN WOHNQUALITÄT
IMMOBILIENWIRTSCHAFT / INVESTITIONEN
Der Schlüssel zum Erfolg der GEWOBA liegt
in ihrem gepflegten Wohnungsbestand. Gezielte
Investitionen in Instandhaltung und Modernisierung
erhalten den Wert des Immobilienbestandes und
sichern seine langfristige Konkurrenzfähigkeit
am Markt. Davon profitiert auch der Kunde.
Denn anders als bei rein renditeorientierten
Immobiliengesellschaften handelt die GEWOBA
langfristig und berücksichtigt bei ihrer wirtschaftli-
chen Betrachtung immer auch ökologische und so-
ziale Aspekte.
2018 hat das Unternehmen insgesamt 101,5
Millionen Euro in die Erhaltung und Aufwertung
seines Bestands investiert, das sind 40,04 Euro pro
Quadratmeter. Schwerpunkte bildeten allgemeine
Instandhaltungsmaßnahmen, Badmodernisierungen
in möglichst barrierearmer Ausführung und energe-
tische Gebäudesanierungen.
WENIGER CO2-AUSSTOSS DANK ENERGETISCHER GEBÄUDEMODERNISIERUNG
1.000 NEUE BÄDER JÄHRLICH
Bis 2020 wird die GEWOBA 80 Prozent ihres Gebäude-
bestandes energetisch modernisiert haben und über
neue Dächer und Fenster sowie gedämmte Dachgeschoss-
decken, Fassaden und Kellerdecken den CO2-Ausstoß
spürbar reduzieren. Davon profitiert nicht nur das
Klima: Energetisch modernisierter Wohnraum schafft
die Voraussetzung für stabile Heizkosten. 2018 hat
die GEWOBA insgesamt 22,9 Millionen EURO in die
energetische Modernisierung investiert. Dabei lag der
Fokus auf den Bremer Stadtteilen Huchting und Osterholz
sowie auf dem Bremerhavener Stadtteil Bürgerpark-Süd.
Die Konzen-tration auf zusammenhängende Quartiere
ermöglicht es, Kapazitäten optimal einzusetzen und da-
durch die Anzahl der energetisch modernisierten Gebäude
zu steigern. Und so haben im vergangenen Jahr 668 Wohn-
einheiten eine neue Hülle bekommen.
Seit dem Jahr 2000 erhalten jährlich rund 1.000 Haushalte
im Bestand der GEWOBA ein neues Bad. 2018 sind
weitere 1.146 Bäder hinzugekommen, das entspricht einem
Investitionsvolumen von 27 Millionen Euro. Die Arbeiten
führt die GEWOBA in bewohntem Zustand durch – eine
harte Belastungsprobe für die Mieter. Am Ende überwiegt
allerdings die Freude über deutlich mehr Komfort und
eine sparsamere Sanitärtechnik. Wenn saniert
wird, dann richtig: Bei der GEWOBA werden im Rahmen
einer Badsanierung nicht nur die Badmöbel und
-fliesen erneuert, sondern auch die gesamte technische
Ausstattung und die Leitungssysteme. „Wir kümmern uns
um die komplette Abwasser- und Wasserversorgung und
achten genauestens darauf, die Anforderungen der aktuel-
len Trinkwasserverordnung (TrinkwV) zu erfüllen“, betont
Lars Gomolka, Leiter Bestandstechnik bei der GEWOBA.
„In diesem Fall enden unsere Arbeiten nicht im Bad,
sondern erst an der Übergabestelle zum Versorger außer-
halb der Wohnung.“
S. 54
1716 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Hafenpassage
Atrium-Haus
Pezzettino-Häuser
Wohnungsanzahl:
Wohnungsanzahl:
Wohnungsanzahl:
Wohnungsanzahl:
Wohnungsanzahl:
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
149
15
28
42
28
Plätze
Plätze
Gewerbe:
Kita:
Kita:
Laden- oder Geschäftsräume1060
90
Wohnungstypen:
Wohnungstypen:
Wohnungstypen:
Wohnungstypen:
Wohnungstypen:
Zimmer-Wohnungen
Zimmer-Wohnungen
Zimmer-Wohnungen
Zimmer-Wohnungen
Zimmer-Wohnungen
1–5
2–5
2–5
2–6
1–4
Lesum-ParkWohnungsanzahl: Wohnungen116Wohnungstypen: Zimmer-Wohnungen1–5
Wohnungsanzahl: Wohnungen33Wohnungstypen:
Kita:
Zimmer-Wohnungen
Plätze
2–430
StadtwerderWohnungsanzahl: Wohnungen84Wohnungstypen: Zimmer-Wohnungen1–3
PlätzeKita: 60
Wohnungsanzahl: Wohnungen154
Gewerbe: Laden- oder Geschäftsräume8Wohnungstypen: Zimmer-Wohnungen2–4
ÜberseegärtenWohnungsanzahl: Wohnungen27Wohnungstypen: Zimmer-Wohnungen1–6
Bremer Punkte
Kissinger StraßeFindorff
Überseegärten Überseestadt
Bremer PunkteKattenturm
Pezzettino-HäuserOsterholz-Tenever
HafenpassageÜberseestadt
Wohnen im WestendWestend
Atrium-HausOsterholz-Tenever
Lesum-ParkLesum
StadtwerderStadtwerder
BlauHaus Überseestadt
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
Wohnungen
28
154
27
42
149
15
28
116
33
84
56,8 MIO. €
240
Investitionsvolumen gesamt
Kitaplätze
Gewerbe Dachgeschoss-ausbauten
Anteil geförderterWohnraum
ø-Wohnungsgröße
709Im Bau befindliche Wohnungen
59,82Quadratmeter
NEUBAUPROJEKTE
Kissinger Straße Wohnen im Westend
BlauHaus
71,5Prozent
31Wohnungen
26Einheiten
Stand 31.12.2018
-
-
-
- -
- -
-
-
-
1918 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Eigentumswohnungen ver-
waltet die GEWOBA zum 31. Dezember 2018. Das
sind 128 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Viel wich-
tiger als diese Zahl ist dem Leiter der GEWOBA-
Eigentumsverwaltung, Jörn Michaelis, aber folgende
Tatsache: Alleine im vergangenen Jahr haben rund
90 der über 350 GEWOBA-Eigentümergemeinschaften
in Bremen, Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg und
dem niedersächsischen Umland das Unternehmen für
weitere fünf Jahre wiederbestellt. „In 2017 standen
ebenso viele Verwalterverträge zur Wiederbestellung
an. Auch diese Gemeinschaften haben uns erneut
ihr Vertrauen ausgesprochen und uns wieder beauf-
tragt“, freut sich Michaelis.
Die rechtliche Grundlage für die Ver-
walter tätigkeit bildet der Verwaltervertrag. Er
regelt das Verhältnis zwischen der Wohnungs-
eigentümergemeinschaft und dem von ihr
bestellten Verwalter. Basis dafür ist das Wohnungs-
eigentumsgesetz (WEG). Neben dem WEG bekom-
men richterliche Entscheidungen zu sogenannten
Präzedenzfällen eine immer größere Bedeutung. Um
dem Rechnung zu tragen, hat die GEWOBA 2018 ihren
Verwaltervertrag grundlegend überarbeitet und an
die aktuelle Rechtsprechung angepasst. Ziel ist, die
gegenseitigen vertraglichen Verpflichtungen klarer
zu regeln und die verwalteten Gemeinschaften noch
besser vor Haftungsrisiken zu schützen. Im Februar
2019 hat die GEWOBA alle Verwaltungsbeiräte einge-
laden und das geänderte Vertragswerk durch einen
Fachanwalt für Wohnungseigentumsrecht vorgestellt.
as Jahr 2018 stand ganz im Zeichen der
Vorbereitung, um pünktlich zum neuen Jahr ei-
nen neuen Service anbieten zu können: Seit Anfang
2019 sind die GEWOBA-Immobilienmakler am Start.
Das Team besteht aus 16 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern des GEWOBA-Kundenzentrums. Die aus-
gebildeten Immobilienkaufleute oder langjährigen
Vertriebler stehen nun zusätzlich mit ihrer Expertise
Interessenten beim Verkauf einer Immobilie zur
Seite. „Wir reagieren damit auf Kundenwünsche“,
sagt André Zey. Der Leiter des Kundenzentrums
und seit Jahresbeginn auch der Immobilienmakler
erklärt weiter: „Im Laufe der letzten Jahre konn-
ten wir mehr als 10.000 Wohnungen aus unserem
Bestand erfolgreich verkaufen. Dabei wurden wir
immer wieder angesprochen, ob wir im Bedarfsfall
nicht auch als Makler auftreten würden.“ Diesen
Service bietet das Unternehmen nun an. Zunächst
für Besitzer von Eigentumswohnungen, Reihen-
und Einfamilienhäusern in Bremen. Dabei beglei-
tet die GEWOBA ihre Kunden während des gesamten
Verkaufsprozesses ganz eng: „Nach einer individuel-
len und kostenlosen Erstberatung unterstützen wir
bei der Zusammenstellung der Verkaufsunterlagen
und erstellen ein professionelles Exposé. Wir führen
die Besichtigungstermine durch und sind auf Wunsch
auch beim abschließenden Notartermin dabei“, sagt
Zey und unterstreicht: „Vertrauen und ein ehrliches
Miteinander auf Augenhöhe sind uns wichtig.“
QUALITÄT ÜBERZEUGT
GEWOBA-MAKLER GEHEN AN DEN START
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
Nach Abschluss der umfangreichen Renovierungsarbeiten erstrahlen die Räume nun in einem frischen
maritimen Look. Ein freundlicher und heller Wartebereich mit gemütlicher Sitzecke und großem An-
meldetresen sowie neuen Büros bieten den Kundinnen und Kunden ab sofort ein Plus an Service und
Komfort. Das Team des Bremerhavener Kundenzentrums freut sich: „Die neuen Räumlichkeiten sollen
eine kundenfreundliche und diskrete Beratung gewährleisten sowie einen angenehmen Aufenthalt
ermöglichen“, so Teamleiter Marcel Maaß.
KURZGEFASST
Mit vielen grünen Luftballons, köstlichen GEWOBA-Cupcakes und schmackhaften Cookies wurde das neu gestaltete Kundenzentrum in
Bremerhaven im Columbus Center eingeweiht.
Mal eben ein Foto posten, über WhatsApp eine
Nachricht schreiben oder entspannt auf dem
Marktplatz surfen: An insgesamt vier Standor-
ten – im Servicebüro in Kirchhuch-
ting, im Quartierszentrum Huckelriede, am Marktplatz in der Gottfried-Menken-
Straße in der Neustadt sowie am Marktplatz Berliner Freiheit in der Vahr – hat
die GEWOBA vergangenes Jahr WLAN-Hotspots für die Bewohner im Quar-
tier errichtet. „An diesen ausgesuchten Stellen können unsere Kunden
kostenfrei surfen – egal ob im Wartebereich des Kundenzentrums
oder beim Einkaufen auf dem Markt. Ein Service, den wir gerne
zusätzlich anbieten“, so Thorsten Klebauschke, Leiter der IT bei
der GEWOBA.
KOSTENLOSES WLAN
BREMERHAVENER KUNDENZENTRUM FRISCH RENOVIERT
D
13.723
2120 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
23GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT22
Sie haben für diesen Tätigkeitsbericht das Leitthema
„Stadt für die Menschen“ gewählt. Was verbinden
Sie damit?
Manfred Sydow: Die GEWOBA war in den letzten
Jahren sehr aktiv und hat vieles getan, was sich auf
die Städte, in denen sie beheimatet ist, auswirkt.
Unser Leitthema soll verdeutlichen, dass wir dabei
immer die Menschen im Blick haben, die hier leben.
Peter Stubbe: Und dass wir mittendrin
und gut vernetzt sind. Wir treffen unsere
Investitionsentscheidungen nicht am grünen
Tisch. „Stadt für die Menschen“ heißt für uns,
dass wir zuhören, uns mit den Bürgern, mit den
Entscheidungsträgern der Stadt und mit den
Akteuren in den Quartieren austauschen und ge-
meinsam Zukunftsbilder entwickeln. Der Prozess
Vahr 2035 ist dafür ein schönes Beispiel.
Manfred Sydow: Ja, auch ein gutes Beispiel da-
für, dass wir uns immer wieder Expertise
von außen dazuholen, wie beim Challenger-
Workshop, in der Morgenstadt-Initiative, bei
Gleichzeitig ist es ein Schritt in Richtung Gesundheit.
Wer sich mehr bewegt, egal ob zu Fuß oder mit dem
Fahrrad, lebt gesünder. Bewegung verlängert unse-
re Lebensdauer. Und bei weniger Autoverkehr sinkt
die Schadstoffbelastung ebenso wie der Lärm. Damit
wird das Wohnen in der Stadt gesünder.
Was bedeutet denn gesundes Wohnen für die
GEWOBA?
Peter Stubbe: Die GEWOBA steht in der Tradition
des sozialen Wohnungsbaus, der den ungesunden
Wohnverhältnissen, die in den Städten mit der
Industrialisierung entstanden waren, das Leitbild
„Licht, Luft, Sonne“ entgegensetzte. Dazu gehört
ziemlich von Anfang an die Gartenstadt-Idee. Auch
in Bremen. Die Gartenstadt Vahr, die Gartenstadt
Süd in der Neustadt und Grünhöfe in Bremerhaven
waren in der Nachkriegszeit die ersten GEWOBA-
Wohnquartiere, die in diesem Geist gebaut wurden.
Auch die Neue Vahr, Huchting, Leherheide oder
Bürgerpark-Süd haben nach heutigem Maßstab
verschwenderisch große Grünflächen zwischen den
Gebäuden. Aber das ist nur ein Aspekt für gesun-
des Wohnen.
Manfred Sydow: Das Thema ist vielfältig und nicht
leicht zu verkaufen. Denn vieles, was wir machen,
um unsere Wohnungen und das Umfeld gesün-
der zu gestalten, ist nicht augenfällig. Manches
ist nicht einmal sichtbar, wie beispielsweise der
Austausch von Bleileitungen. Bei der GEWOBA ist
er schon in den 1990er Jahren erfolgt. Mit erheb-
lichen Investitionen. Besonders deutlich wird es bei
der Asbestsanierung. Auf den nächsten Seiten kann
man lesen, welche Verfahren wir entwickelt haben,
um unsere Wohnungen von diesem Schadstoff zu
befreien.
Wie geht es weiter?
Peter Stubbe: „Die Stadt für die Menschen“ entwi-
ckelt sich stetig, gibt Raum für Individualität und
Diversität. Sie braucht eine gute Balance aus verläss-
lichen Elementen und Tradition auf der einen Seite,
aber auch aus neuen Impulsen und Innovationen auf
der anderen Seite. Dazu werden wir auch weiterhin
engagiert beitragen.
Die „Stadt für die Menschen“ ist also auch ein so-
ziales Thema?
Peter Stubbe: Ja, sie hat viele Facetten. Sie passt
sich an gesellschaftliche Veränderungen an und
entwickelt sich mit der Gesellschaft weiter. Nehmen
Sie den Trend zur Singularisierung, der gerade in
Bremen sehr ausgeprägt ist. Mehr als die Hälfte
aller Haushalte sind Singlehaushalte. Menschliche
Begegnungen und Freizeitaktivitäten zu ermöglichen
ist da von besonderer Bedeutung, und das sollte sich
in den Quartieren und in der Stadt widerspiegeln.
Manfred Sydow: Ein weiteres Thema ist die Sicher-
heit. Unsere Gesellschaft wird älter, und gerade ältere
Menschen haben ein höheres Sicherheitsbedürfnis.
Dabei sind Schutz vor Kriminalität und verkehrli-
che Sicherheit in der Stadt die Hauptaspekte. Wir
erarbeiten zum Beispiel gemeinsam mit der Polizei
Sicherheitskonzepte und schaffen durch barrierefreie,
einsehbare und gut ausgeleuchtete Zuwegungen zu
den Gebäuden mehr Sicherheit. Je sicherer sich die
Menschen fühlen, desto mehr gehen sie auch nach
draußen und genießen die Angebote, die ihr Quartier
oder ihre Stadt für sie bereithält.
Peter Stubbe: Wir engagieren uns sehr stark in den
Quartieren und fördern hier die soziale Teilhabe.
Die Quartiere bieten viele kleinräumige Angebote
in der Nähe, um den Bedarfen vor Ort gerecht zu
werden. Im Prozess Vahr 2035 haben wir ver-
schiedene Planungsebenen zusammengeführt:
für Grünanlangen und Wasserläufe, Verkehr und
Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnen, um
das Quartier in der Stadt zu verflechten, neue Wege
und Orte zu schaffen, die Bewegung im Umfeld er-
leichtern und Begegnung ermöglichen.
Dazu gehört dann auch die urbane Mobilität?
Manfred Sydow: Ja, da bewegt sich gerade viel –
im doppelten Sinn. Jahrzehntelang wurden die
Städte - auch Bremen und Bremerhaven - mit ho-
her Priorität für den Autoverkehr geplant. Das hat
allerdings zunehmend zu Problemen geführt: zu im-
mer mehr Verkehrsdichte, zu Parkplatzmangel, zu
hohen Schadstoffbelastungen. Seit einigen Jahren
gibt es eine Trendwende, die in Bremen bereits
sichtbar wird: Die Bedürfnisse der Fußgänger und
Radfahrer rücken in den Vordergrund. Ebenso der
Umweltschutz. Neue Mobilitätskonzepte entstehen,
Sharing-Angebote gewinnen an Akzeptanz.
Architekturwettbewerben oder dem GEWOBA-Preis
für zukunftsgerechte Stadtentwicklung. Unsere
Erfahrungen zeigen, dass es wichtig ist, die Themen
aus unterschiedlichen Perspektiven zu entwickeln.
Können Sie das an einem konkreten Beispiel
verdeutlichen?
Peter Stubbe: Nehmen Sie die gestiegene Zahl allein-
erziehender Mütter und Väter. Aus den Gesprächen
mit unseren Kunden wissen wir, dass die klassische
Drei-Zimmer-Wohnung für viele Alleinerziehende
aufgrund der Wohnungsgröße und Grundrisse
nicht infrage kommt. Bei der Zwei-Zimmer-
Wohnung fehlt ein Schlafraum. Das haben wir in
einem Architekturwettbewerb thematisiert und
mit dem Thema Weiterentwicklung bestehender
Quartiere, das parallel aus Stadtplanung und Politik
gefördert wurde, kombiniert. Ein Ergebnis ist der
Haustyp „Tarzan und Jane“ mit sehr durchdachten
Grundrissen für Alleinerziehende, den wir bisher
fünf Mal gebaut haben und der in Fußentfernung
zum Kindergarten liegt. Dieser Bautyp taucht im
Bauprogramm 2020 wieder auf.
S. 29
S. 27
S. 28
S. 46
S. 58
EIN GESPRÄCH MITPETER STUBBE UNDMANFRED SYDOW
S. 47
Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender
Manfred Sydow, Mitglied des Vorstands
2524 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Morgenstadt – Stadt für die Menschen
Kolumne von Alanus von RadeckiFraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und
Organisation IAO, Stuttgart
Städte existieren, weil Menschen soziale Wesen sind.
Wenn wir Raum, Güter, Wissen und Energie teilen, ent-
stehen Innovation, soziales Miteinander, Wertschöpfung
und Sinn. Die gemeinsame Gestaltung von Stadt für eine
lebenswerte Zukunft ist somit die hehre Aufgabe, vor der
wir heute stehen.
In der Stadt zu leben und zu arbeiten bedeutet, sich
Dinge zu teilen und somit eigene Chancen zu maximie-
ren. Raum, saubere Luft, Baustoffe, Nahrungsmittel, Zeit
– dies alles sind endliche Ressourcen, und wir brauchen
Regeln, um sie untereinander fair zu verteilen. Schaffen
wir dies, werden wir belohnt mit einer lebenswerten
Stadt, in der jede und jeder sich bestmöglich verwirk-
lichen kann, ohne dabei der Allgemeinheit zu schaden.
Diesen Idealzustand von Stadt zu erreichen ist bereits
schwer, wenn die Grundkonstanten gleich bleiben. In
Zeiten, in denen globale Trends sich auf der lokalen
Ebene derart manifestieren wie heute, kämpfen wir oft-
mals nur darum, bereits Erreichtes nicht wieder zu ver-
lieren: das soziale Miteinander im Quartier in Zeiten von
Migration, Wohlstand und Sicherheit in Zeiten globaler
Marktverschiebungen, individuelle Mobilität in Zeiten
von Dieselskandalen und Luftverschmutzung.
Wie also schaffen wir es, trotz stetig zunehmender
Dynamik auch bei der Stadt für die Menschen einen
Schritt nach vorne zu tun?
Die Antwort liegt in der agilen Zusammenarbeit – und
zwar über Grenzen von Organisationen, Sektoren und
Administrationen hinweg: Wenn Städte, Unternehmen,
Forschung und Zivilgesellschaft kontinuierlich bei neu-
en Lösungen kooperieren, entsteht am Ende eine dy-
namische Balance, die die Stadt im Gleichgewicht hält.
Dann sorgt das lokale Start-up für Nachbarschaftshilfe,
trägt der Bewohner zur Energiewende bei und erfin-
det das Institut vor Ort das Fortbewegungsmittel der
Zukunft, welches wiederum von den Bewohnern auf
Alltagstauglichkeit getestet wird.
Die Antwort liegt zudem in der Digitalisierung: Durch
die Nutzung von Daten können wir Dinge einfacher
teilen. Indem wir Personen und Dinge miteinander ver-
netzen, erhalten wir rasch Informationen darüber, ob ein
Auto frei, eine Bohrmaschine benutzt oder eine Person
hilfsbedürftig ist. Parkplätze, Dachterrassen, Geräte oder
Solarenergie, alles lässt sich digital teilen. Dadurch wird
die Stadt effizienter – es gibt mehr Raum und Ressourcen –,
und wir steigern Lebensqualität.
Die Morgenstadt-Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt,
Städte zukunftsfähig zu machen – und dabei die dy-
namische Balance zwischen Lebensqualität, Resilienz,
Umweltschutz und Innovationsfähigkeit immer wieder
aufs Neue zu finden. Mit der GEWOBA verbindet uns der
Impuls, die beste Stadt für den Menschen zu schaffen –
sowohl heute als auch für seine Kinder und Enkel.
IN UNSERER
PERSPEKTIVSCHAFFT EIN
WECHSELNEUEERKENNTNISSE
2726 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Die Neue Vahr war Ende der 50er Jahre als Stadt der
Zukunft konzipiert. Wie wird aus der Stadt der Zukunft von
gestern die Stadt der Zukunft von morgen? Die GEWOBA
nahm diese Frage zum Anlass für eine Überprüfung ihres
Wohnungsbestandes und der aktuellen Situation in der
Neuen Vahr. Die 2018 abgeschlossene Startphase wur-
de durch einen intensiven Dialog zwischen engagierten
Bewohnern und Bewohnerinnen der Neuen Vahr, ex-
ternen Experten und dem Team der GEWOBA begleitet.
Vorlaufend und parallel zum Verfahren erarbeitete der
Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V.
eine Studie zum Stadtteil, die eine wichtige Grundlage
für den Beteiligungsprozess darstellte.
Das Gutachterteam COBE Berlin, ARGUS Stadt und Verkehr
und bgmr Landschaftsarchitekten skizzierten mit Blick
auf die vorhandenen Qualitäten der Neuen Vahr denkbare
zukünftige Entwicklungen entlang der Schwerpunkt-
themen „Mobile Stadt“, „Blau-Grüne Stadt“ und „Stadt
für alle“.
Die „Mobile Stadt“ adressiert die Erreichbarkeit der
Vahr im gesamtstädtischen Kontext Bremens und ver-
bessert ihre Anbindung, sucht nach Wegen, die graue
Infrastruktur langfristig zu optimieren, fördert eine
Wenn heute über „die Stadt für den Menschen“ gesprochen
wird, fällt früher oder später der Name Jan Gehl. Der däni-
sche Architekt und Stadtplaner gestaltet öffentliche Räume,
die zum Verweilen einladen, und Straßen, die nicht (nur)
für Autos, sondern für Fahrräder gemacht sind. In einem
Interview mit dem Magazin brand eins (12/2014) sagte er
vor einigen Jahren: „Eine Stadt ist nach meiner Definition
dann lebenswert, wenn sie das menschliche Maß respek-
tiert. Wenn sie also nicht im Tempo des Automobils, son-
dern in jenem der Fußgänger und Fahrradfahrer tickt. Wenn
sich auf ihren überschaubaren Plätzen und Gassen wieder
Menschen begegnen können. Darin besteht schließlich die
Idee einer Stadt.“
Jan Gehl ist derzeit einer der einflussreichsten Stadtplaner
weltweit; seine Bücher gelten als Pflichtlektüre in Sachen
zukunftsgerechter Stadtentwicklung. Die Orientierung am
„menschlichen Maß“ versteht der 82-Jährige vor allem
als Gegenentwurf zum Funktionalismus, der aus heutiger
Sicht für unwirtliche Großwohnsiedlungen und autoge-
rechte Städte steht. Doch so einfach ist es nicht: Auch die
funktionalistische Stadt reklamierte für sich den „Maßstab
des Menschlichen“. So formuliert das 1933 veröffentlich-
te Manifest des Funktionalismus, die sogenannte Charta
von Athen, den Grundsatz, dass „alle Größenordnungen im
Stadtplan (…) nur durch menschliche Maßstäbe bestimmt
werden“ dürfen.
Was lernen wir daraus? Dass das „menschliche Maß“ offen-
bar vieldeutig ist und dass es die Stadt für den Menschen
nicht gibt. Auch wenn es auf den ersten Blick enttäuschend
klingen mag, gibt es lediglich verschiedene Sichten dar-
auf, worin, wie Gehl sagt, die „Idee einer Stadt“ besteht.
Studierende der Sozialwissenschaften dazu zu ermutigen,
sich mit dieser Idee zu beschäftigen und bestenfalls eigene
Perspektiven auf die Stadt zu entwickeln, ist ein Ziel des
GEWOBA-Preises für zukunftsgerechte Stadtentwicklung. In
einer Zeit, in der mehr Menschen in Städten leben als jemals
zuvor – und ihren Alltag nur allzu oft unter unmenschlichen
Lebensbedingungen meistern –, ist dieses Ziel nicht gering
zu schätzen.
KINDER IN DIE STADT
Kolumne von Andrea Siamis Projektleiterin, QUARTIER gGmbH, Bremen
Wer hätte das gedacht, die Kinderkulturprojekte sind in-
zwischen museumstauglich!
Kinder und Kultur sind eine Verbindung, die seit 1989 in
besonderer Weise Gestalt annimmt. Einmal im Jahr präsen-
tiert QUARTIER mit Kindern aus Bremer und Bremerhavener
Einrichtungen ein großes Spektrum an phantasievollen
Gestaltungen eines gemeinsamen Themas. Hier verbinden
sich die Ideen von Kindern, Künstlern und Pädagogen,
die in intensiver Werkstattarbeit in den Stadtteilen be-
arbeitet werden, mit einer abschließenden öffentlichen
Präsentation an einem zentralen Ort. Rund 600 Kinder,
Jugendliche und einige Erwachsene, 40 Institutionen
kommen zusammen. Die Vorbilder der „großen“ Künstler,
Landschaften, das Leben der anderen und was die Bilder
erzählen – die Ausstellungen in der Weserburg, Museum
für moderne Kunst, hat viele Kinder und Jugendliche in
den letzten fünf Jahren inspiriert, mit richtigen echten
Künstlern zu arbeiten. Und dort auch auszustellen!
Für die Kinder eine Bestätigung ihres künstlerischen
Vermögens. Ein Gewinn auch für die Weserburg, denn
viele der Kinder hätten ohne das Kinderkulturprojekt
Schwellenangst, so ein Museum zu besuchen. Begegnung
mit Kunst findet nicht sowieso und irgendwie von selbst
statt. Sie braucht Begleitung. Der schönste Weg ist, von
jemandem, dem die Kunst wichtig ist, an die Hand ge-
nommen zu werden, mitgehen, Kunst sehen, immer wie-
der sehen und dabei verstehen lernen. Um vielen Kindern
und Jugendlichen diesen Weg zu ermöglichen, braucht es
Förderer, Freunde und Unterstützer – in ideeller und ma-
terieller Hinsicht. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die
GEWOBA. Sie unterstützt die meist weiten Anfahrtswege
aus den Stadtrandgebieten in die Innenstadt, in das
Museum und Ateliers der Künstler und ermöglicht die
Ausstattung mit künstlerischen Utensilien. Und so kann
QUARTIER darauf vertrauen, dass noch häufiger ein klei-
ner Junge bei der Präsentation „seines Kunstwerks“ stolz
ruft: „Guck mal, Bürgermeister, das da hab‘ ich ganz al-
leine gemalt!“
DIE STADT FÜR DEN MENSCHEN
Kolumne von Prof. Dr. Julia Lossau Institut für Geografie, Universität Bremen
VAHR 2035
Kolumne von Dirk Christiansenbgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
nachhaltigere Mobilität und zeigt Lösungen für eine
langfristige Transformation im Verkehr. Die „Blau-Grüne
Stadt“ aktiviert Grün- und Freiflächen für die Bewohner,
macht Wasserlagen und Parklandschaften erlebbar,
adressiert lokales Regenwassermanagement, ermöglicht
Bewegung, fördert Gesundheit und schafft schöne, öko-
logisch vielfältige Orte. Die „Stadt für Alle“ begegnet
den Herausforderungen des demografischen Wandels und
der Diversifizierung von Lebensstilen, bietet Lösungen
für mehr Barrierefreiheit, fördert das Zusammenleben
und Interkultur, sucht nach mehr Wohnraum und neuen
Wohnformen, identifiziert neue Orte der Arbeit und zielt
auf eine Optimierung der Versorgungssituation für die
Vahrer Bewohnerschaft.
Gerade die Zielstellungen und Projektideen, die auf ak-
tuelle Bedürfnislagen der Bewohner und Bewohnerinnen
treffen, haben besondere Bedeutung für den zukünfti-
gen Planungsprozess. Sie können Stimmungen aufneh-
men und im überschaubaren zeitlichen Rahmen sichtbare
Ergebnisse hervorbringen. Daher wird es in den nächs-
ten Schritten darauf ankommen, gemeinsam mit den
Bewohnerinnen, Bewohnern und weiteren örtlichen
Akteuren Projekte zu entwickeln, die die Neue Vahr als
„Stadt für die Menschen“ in den Mittelpunkt stellen.
Buchtipp zum Thema:
Renommierte Experten aus dem In- und Ausland – unter anderen
Architekten, Stadt-, Verkehrs- und Landschaftsplaner – beschrei-
ben, wie die Großsiedlung „Neue Vahr“ in Bremen bis 2035 zu einer
„Stadt des 21. Jahrhunderts“ weiterentwickelt werden kann. Diesen
„Leitbildprozess“ hat die GEWOBA in Kooperation mit der Freien
Hansestadt Bremen initiiert und auf 160 Seiten dokumentiert.
Gebundene Ausgabe: 39,80 Euro
https://amzn.to/2tBqL35
Filmtipp zum Thema
https://youtu.be/F1kM0bmBGiQ
2928 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
IN UNSERER
WIRBAUEN
BREMENWEITER
it 709 im Bau befindlichen Wohnungen hat die GEWOBA
ihr hohes Pensum im Jahr 2018 weiter gesteigert.
Dabei lag der Schwerpunkt auf der Schaffung bezahlbarer
Wohnungen für Haushalte mit mittlerem und geringem
Einkommen und auf der weiteren Diversifikation
des Bestandsportfolios um barrierefreie Wohnungen
für Alleinstehende, Rentner und Familien.
Die Neubaustrategie der GEWOBA orientiert sich an drei
Maßstäben:
M
Auf der Ebene der Stadt-
entwicklung beteiligt sie sich an
der Bebauung von Grundstücken
in zentralen Lagen, zum Beispiel
auf Konversionsflächen der Stadt.
In eigener Projektentwicklung,
unter anderem in Zusammen–
arbeit mit Bauträgern, realisiert
die GEWOBA Projekte mit vielen
Wohneinheiten und schafft eine
große Zahl günstiger, geförderter
Mietwohnungen.
Dreh- und Angelpunkte des
sozialen Geschehens sind die
Projekte in den Stadtteil- und
Ortsteilzentren, die die GEWOBA
auf der Ebene des Stadtteils
realisiert. Die meist zentral ge-
legenen Neubauten vereinen
verschiedene Wohnnutzungen
und Angebote an Dienst-
leistungen, für die es im Stadt-
teil einen Bedarf gibt.
Mit Blick auf die Quartiere
setzt die GEWOBA auf die
Innenentwicklung. Der vorhan-
dene Bestand, der vorwiegend
aus den 1960er und 1970er
Jahren stammt, wird mit
kleinteiligen Ergänzungsbauten
mit wenigen Wohneinheiten
qualitativ erweitert/ausgebaut.
STADT STADTTEIL QUARTIER
3130 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
IN UNSERER
SIND
BESONDERHEITEN SELBSTVERSTÄNDLICH
Wie die GEWOBA und der
Verein Blaue Karawane mit dem
Neubauprojekt BlauHaus ein
Stück Inklusion in die Bremer
Überseestadt bringen.
3332 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
s ist eng auf der Baustelle am Kommodore-Johnsen-
Boulevard in der Bremer Überseestadt: 200 Menschen tummeln
sich auf einem kleinen Platz zwischen dem halb fertiggestell-
ten Rohbau und dem blauen Baucontainer. Es wird gelacht und
geplaudert, die Stimmung ist ausgelassen, das Wetter som-
merlich warm. Festlich geschmückt und musikalisch von einer
Trommelgruppe begleitet, zieht ein riesiges blaues Kamel auf
die Baustelle. Ein weißes Transparent verkündet: „Das BlauHaus
wird gebaut.“ Diese etwas andere Grundsteinlegung der GEWOBA
im Sommer 2018 lässt erahnen, dass hier ein besonderes
Neubauprojekt entsteht. „Nach Jahren der Planungen wird das
inklusive Gemeinschaftswohnprojekt BlauHaus Realität“, freut
sich Klaus Pramann vom Verein Blaue Karawane.
E
DAS INKLUSIVE GEMEINSCHAFTSWOHNPROJEKT BLAUHAUS WIRDREALITÄT.
Aus der geschlossenen Anstalt in einen Ort der Begegnung
„Willkommen in der Mitte der Gesellschaft“, fasst
Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender der GEWOBA,
das Ziel dieses Projekts zusammen. Teilhaben, mitge-
stalten und selbstbestimmt leben, ohne Ausgrenzung
aus der Gesellschaft, darum geht es. „In einer inklu-
siven Gesellschaft existiert erst gar nicht der Versuch,
,Normalität‘ zu definieren. Egal ob du oder ich, be-
hinderte Menschen, kranke Menschen, Menschen mit
Migrationshintergrund oder ältere Menschen – jeder
ist als fester Bestandteil unserer Gesellschaft als voll-
wertiges Mitglied anzusehen“, betont Pramann. Seit
knapp 30 Jahren beschäftigt sich der Verein Blaue
Karawane mit dem Thema Inklusion und zeigt, dass
das Zusammenleben auch ohne Ausgrenzung statt-
finden kann und nicht von den Regeln institutionel-
ler Betreuung bestimmt sein muss. Geburtsstunde der
Blauen Karawane war die Auflösung der geschlos-
senen Klinik Kloster Blankenburg im Jahr 1989.
„Kaum vorstellbar, aber vor 30 Jahren war es üblich,
Menschen, die dringend Hilfe benötigten, von der rest-
lichen Gesellschaft auszugrenzen und in geschlosse-
nen Anstalten festzuhalten“, berichtet Pramann. „Es
war ein entmündigendes Leben unter katastrophalen
Umständen, ohne Selbstbestimmung und Freiheiten.
Die Menschen wurden wie Ausgestoßene behandelt.“
Das ehemalige Kloster nahe Oldenburg diente der
Bremer Landespsychiatrie als Ort für all jene, die in der
3534 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Hietr steht eine Bildunterschriftzum nebenstehenden Bild. Die beschreibt Inhalte und vielleicht auch Hintergrund-Informationen zum Bild.
selbstbestimmt zu wohnen. In eine Wohnung wird die
Inklusive WG mit acht Personen einziehen. Einige
Wohnungen sind an die speziellen Bedürfnisse von
schwerbehinderten Rollstuhlfahrern angepasst. Knapp
170 Menschen aller Altersstufen sollen im Herbst
2019 einziehen. Ein begrünter Gartenhof im Herzen
der Anlage schafft für die Bewohner und Nachbarn
einen Ort für Begegnungen und lädt zum gegenseiti-
gen Austausch ein. Breite Zugänge am Kommodore-
Johnsen-Boulevard und an der Schwabensteinstraße
sowie ein Durchgang im zur Herzogin-Cecilie-Allee
gelegenen BlauHaus-Nord öffnen den Hof in die
Nachbarschaft. So will das BlauHaus eine Brücke in das
wachsende Umfeld schlagen und ein lebhafter, gesell-
schaftlich-kultureller Treffpunkt im Quartier werden.
„Das Ziel ist gelebte Inklusion – im BlauHaus
selbst, im Stadtteil und darüber hinaus“, so Klaus
Pramann. Zum neuen Stadtteilmittelpunkt soll sich
das Quartierszentrum „Blaue Manege“ entwickeln. In
dem knapp 670 Quadratmeter großen Gebäude fin-
den Ateliers für handwerkliche und künstlerische
Arbeiten Platz. In einem „Beschäftigungsmix“ werden
hier Hauptberufliche, Engagierte, Ehrenamtliche und
Rentner vieler Nationen zusammen arbeiten – sei es in
der anleitenden oder der lernenden Nutzerrolle. In das
Erdgeschoss des Wohnhauses Süd zieht das Kinderhaus
BLAU des Vereins QUIRL Kinderhäuser ein. Alle Kinder
– mit und ohne Förderbedarf – sind hier willkommen
und werden entsprechend ihren Bedürfnissen geför-
dert und gefordert. „Mitten in der Überseestadt schaf-
fen wir mit dem BlauHaus einen Ort der Begegnung
für Erwachsene und Kinder, für Besucher, Nachbarn,
Freunde und Fremde. Hier soll ein neuer Mittelpunkt
entstehen, ein Kristallisationspunkt für ein buntes und
vielfältiges Leben im neuen, alten Hafenquartier“, be-
tont Peter Stubbe.
Blauhaus in Zahlen
330QUADRATMETER FÜR DIE ZWÖLF-ZIMMER- WOHNUNG
84
6,50–7,20 €
BARRIEREFREIE WOHNUNGEN
MIETE PRO m2
BEI GEFÖRDERTENWOHNUNGEN
30QUADRATMETER KOMPAKTE MIKRO-APPARTEMENTS FÜR STUDENTEN
2019FERTIGSTELLUNG
Gesellschaft keinen Platz fanden. Aus diesen Überlegungen
ist vor über zehn Jahren die Idee des BlauHauses entstanden
– ein Projekt zum inklusiven Leben, Wohnen und Arbeiten.
Gemeinsam mit der GEWOBA, den QUIRL Kinderhäusern,
der Inklusiven WG und dem Martinsclub Bremen setzt der
Verein das Bauprojekt im Herzen des ehemaligen Bremer
Überseehafens jetzt um. Ob mit oder ohne Einschränkung
– die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner leben ge-
meinsam unter einem Dach, in einer eigenen Wohnung oder
in einer Wohngemeinschaft. Eine professionelle Betreuung
kann den Bewohnern auf Wunsch und bei Bedarf durch den
Martinsclub zur Seite gestellt werden.
Als Investorin und Bauherrin engagiert sich die GEWOBA
dafür, dass aus einer Idee gebaute Wirklichkeit wird. „Der
Auftrag der GEWOBA ist im Kern sehr sozial: Wir bieten den
Menschen im Land Bremen Wohnungen zu fairen Preisen.
Das Angebot des BlauHauses richtet sich an diejenigen, denen
es aus verschiedenen Gründen schwerfällt, auf dem normalen
Wohnungsmarkt fündig zu werden“, berichtet Peter Stubbe.
„Deshalb stand für uns fest, dass wir die Idee dieses inklusi-
ven Projekts unterstützen, weiterentwickeln und umsetzen.
Mit dem BlauHaus schaffen wir in Bremen ein Wohnprojekt,
das den Inklusionsgedanken konsequent verwirklicht.“
Es wurde viel und teilweise hitzig diskutierT
Doch gut Ding will Weile haben. „Fünf Parteien an
einen Tisch zu bekommen und die Wünsche und
Vorstellungen aller in einem Wohnprojekt zu ver-
einen war eine sehr große Herausforderung“, be-
richtet Johann Plagemann. Der Projektleiter bei
der GEWOBA betreut das Projekt seit 2013. Die
Vorstellungen der Blauen Karawane mussten mit
den realen Gegebenheiten abgestimmt werden, es
wurde viel und teilweise hitzig diskutiert, Pläne
verfasst, geändert und neu erstellt. Nach und nach
erhielt die Vision eine reale Kontur. Im Sinne des
Inklusionsgedankens „Jeder ist nützlich. Jeder
wird gebraucht“ brachten alle Partner ihre jewei-
ligen Kompetenzen ein. Der Projektleiter erklärt:
„Wir haben bereits in einigen Objekten alternati-
ve und inklusive Wohnformen in Kooperation mit
institutionellen und privaten Partnern umgesetzt,
beispielweise in Huckelriede mit dem Martinsclub.
Für die konzeptionelle Planung des BlauHauses
konnten wir somit auf Erfahrungen zurückgrei-
fen.“ Welche Wohngrundrisse werden gebraucht?
Welche baulichen Aspekte müssen berücksichtigt
werden? „Als Bauherrin halten wir viele Fäden in
der Hand und mussten tragfähige und finanzierbare
Lösungen entwickeln“, so Plagemann. Und Pramann
ergänzt: „Die GEWOBA hat unsere Ideen bei der bau-
lichen Realisierung tatkräftig unterstützt und sich mit
erstaunlicher Feinfühligkeit auf die konzeptionellen
Anliegen der Blauen Karawane eingelassen.“
Das Ziel ist gelebte Inklusion im BlauHaus, im Stadtteil und darüber hinaus
Auf das Ergebnis können sich die zukünftigen
Bewohner jetzt schon freuen: Das BlauHaus-Areal um-
fasst zwei fünfgeschossige Wohngebäude und ein ein-
geschossiges Quartierszentrum mit Werkstattflächen
– die „Blaue Manege“. Geplant sind insgesamt 84 bar-
rierefreie Wohnungen, von denen 50 öffentlich ge-
fördert sind. Die Wohnungsgrößen und Grundrisse
tragen den Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner
Rechnung: von kompakten Mikro-Appartements mit
30 Quadratmetern für Studenten über Vier-Zimmer-
Wohnungen mit 85 Quadratmetern für Familien bis hin
zur großen Zwölf-Zimmer-Wohnung mit knapp 330
Quadratmetern für eine achtköpfige Wohngruppe. Zwei
durch den Martinsclub betreute Wohngemeinschaften
bieten Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit,
170MENSCHEN ALLER ALTERSSTUFEN FINDEN HIER IHR ZUHAUSE
3736 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
ach Abriss und Sanierung schafft
die GEWOBA auf einer Rückbaufläche durch die
Neu bauprojekte „Atrium-Haus“ und die
„Pezzettino- Häuser“ neuen Wohnraum. Zwischen
der Otto-Brenner-Allee, dem Park des Altenheims
Egestorff-Stiftung und dem Pfälzer Weg gelegen,
hat sich auf der knapp 13.000 Quadratmeter großen
Baustelle viel getan. Der Rohbau eines Gebäudes
steht, und weitere Bodenplatten sind zur Bebauung
vorbereitet. Im Herbst 2019 soll der erste Neubau
bezugsfertig sein. Im Hintergrund sind die typischen
Hochhäuser Tenevers zu sehen, die Mitte der 1970er
Jahre als „Demonstrativbauvorhaben“ im östlichs-
ten Stadtteil Bremens entstanden sind. Wo vor ein
paar Jahren noch zurückgebaut und saniert wurde,
feierte die GEWOBA im Mai 2018 mit dem Bremer
Bausenator, Gästen aus Wirtschaft und Politik
und den Anwohnern die Grundsteinlegung für das
Neubauprojekt „Atrium-Haus“ – die Presse bezeich-
nete es als „Leuchtturmprojekt“.
NIN UNSERER
GEHT DIE
OTE ERFOLGSSTORYWEITER
3938 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
den 1970er Jahren gebauten Demonstrativbauvorhabens
zusehends. Anfang der 2000er Jahre begann der
Stadtumbau mit dem Ankauf der Gebäude aus dem
Eigentum Dritter. Durch den Abriss von über 900
Wohnungen schuf die neu gegründete OTG Osterholz-
Tenever-Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG
die Grundlage für das zukünftige OTe. Mit offenen
Blickachsen, hellen Plätzen und klaren städtebauli-
chen Strukturen. Eine wichtige Maßnahme war die
Erschließung und Wegeführung im Zusammenhang mit
den neuen großzügigen gläsernen Eingangsbereichen
und Concierge-Logen. Alle Gebäude wurden moder-
nisiert, die Wohnungen erhielten moderne Bäder und
Küchen. Die Gesamtkosten für die Sanierung lagen bei
rund 72 Millionen Euro.
Heute steht OTe für modernes Wohnen im Quartier
Auf der ehemaligen Rückbaufläche baut die GEWOBA
mit dem Atrium-Haus 28 preisgebundene Wohnungen
mit zwei bis fünf Zimmern. In die Räume im Erd-
geschoss zieht eine Kita ein, die Platz für bis zu
Neubau in Tenever: eine kleine Sensation
„Kaum ein Ortsteil hat sich so stark gewandelt wie
Osterholz-Tenever“, sagt der GEWOBA-Vor stands-
vorsitzende Peter Stubbe. Vor rund zehn Jahren hat
die ganze Fachwelt nach Bremen geschaut. Das Stadt-
umbau-West-Projekt Osterholz-Tenever war vollendet
und fand mit starken Bildern und Erfolgsberichten
bundesweit Beachtung. Vom einstigen Problemviertel
entwickelte sich der Ortsteil nach den umfangreichen
Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen zum lebenswer-
ten Familienviertel – aus Tenever wurde OTe. „Dass der
Stadtumbau ein voller Erfolg war, hat sich schnell und
im wörtlichen Sinn gezeigt: Nach kurzer Zeit waren
alle Wohnungen vermietet. Die Vollvermietung hält bis
heute an, und die Nachfrage nach neuen Wohnungen
ist vorhanden“, erzählt Peter Stubbe. „Dass in Tenever
jetzt wieder gebaut wird, ist eine kleine Sensation“,
freut sich der GEWOBA-Vorstandsvorsitzende.
Diese Entwicklung ist nicht selbstverständlich. Durch
Immobilienspekulationen verfielen die Gebäude des in
90 Kinder bietet. Zusätzlich sind auf dem Grundstück
weitere sechs Pezzettino-Häuser mit insgesamt 42
preisgebundenen Zwei- bis Sechs-Zimmer-Wohnungen
geplant. Maisonettewohnungen für Familien mit bis zu
124 Quadratmetern bieten bis zu acht Personen ge-
nügend Platz. Einige Wohnungen eignen sich durch
die Zimmergrößen speziell für Alleinerziehende oder
ermöglichen das Leben mit mehreren Generationen
unter einem Dach durch separate Wohnbereiche. Eine
Besonderheit betrifft die Strom- und Wärmeversorgung:
Diese erfolgt durch eine gasbetriebene Wärmepumpe
in Kombination mit einem Eisspeicher – einer inno-
vativen Energiequelle, die die Kristallisationswärme
nutzt. Die Wärmepumpe entzieht dem Eisspeicher seine
Energie und lässt dadurch das Wasser gefrieren. Es ent-
steht Energie, die in Wärme umgewandelt wird und so
von den Bewohnern des Hauses genutzt werden kann.
Mit den Neubauprojekten schafft die GEWOBA zusätz-
lichen Wohnraum für das Quartier, in dem die Mieter
verwurzelt sind und sich wohlfühlen. „Wir bauen hier
Wohnungstypen und -grundrisse sowie Qualitäten, die
wir in diesem Ortsteil bisher kaum anbieten konnten,
die aber stark nachgefragt werden. Es entstehen ins-
besondere große Wohnungen für Familien, aber es ent-
stehen auch barrierefreie Wohnungen für Senioren“,
so Peter Stubbe. Und weiter: „Somit profitieren vor
allem langjährige Bestandsmieter, deren familiäre
Situation sich verändert hat, die jedoch in ihrem ge-
wohnten Umfeld bleiben möchten.“ Mittlerweile leben
Menschen aus 90 verschiedenen Nationen in OTe und
wissen die Vorzüge des Wohnortes zu schätzen: die gute
Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, intakte
Nachbarschaften sowie eine breite Palette an sozialen,
kulturellen Sport- und Freizeitangeboten. „OTe steht
heute für modernes Wohnen“, so Stubbe.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Neubauprojekte
„Atrium-Haus“ und „Pezzettino-Häuser“ beträgt rund
20 Millionen Euro. Der Entwurf des Atrium-Hauses
entstand im Rahmen des Architekturwettbewerbs „un-
gewöhnlich wohnen“ und wird nach den Plänen des
niederländischen Architekturbüros Atelier Kempe Thill
realisiert.
4140 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
it einer Fläche von fast 300 Hektar ist die
Überseestadt im Bremer Westen eines der größten städ-
tebaulichen Projekte Europas. Mehr als hundert Jahre
schlug hier das Herz der bremischen Wirtschaft, heute
entwickelt sich der alte Hafen zu einem neuen city-
nahen Ortsteil.
Seit 2012 setzt die GEWOBA Impulse zur Weiter-
entwicklung der Überseestadt und ergänzt ihr
Bestandsportfolio mit Neubauprojekten im günsti-
gen, mittleren, seltener im hochpreisigen Segment. In
Zusammenarbeit mit Bauträgern, wie Justus Grosse,
baut sie an unterschiedlichen Stellen in der Überseestadt:
Ende 2018 erfolgte die Fertigstellung des zweiten ge-
meinsam umgesetzten Neubauprojekts „Hafenpassage“
mit insgesamt vier Gebäuden und 200 barrierefreien
Wohnungen. Die GEWOBA übernimmt davon 149 in
ihren Bestand. Im Sommer 2018 feierten beide Partner
den Startschuss für das dritte gemeinsame Projekt: die
„Überseegärten“. Im Bereich der Hafenkante entste-
hen insgesamt 154 Wohnungen für den Bestand der
GEWOBA, davon 67 preisgebundene sowie 87 preis-
freie Wohnungen. Weitere Projekte sind für 2019 in
Planung: das direkt am Europahafen gelegene Projekt
„EuropaQuartier“ mit rund 160 preisgebundenen
Wohnungen sowie das Projekt „Kaffee-Quartier“ mit
knapp 64 Wohnungen.
inen Meilenstein hat die GEWOBA 2018
mit ihren Neubauprojekten für die Quartiersergänz
ung erreicht: Eine Vielzahl von aus dem Architektur
wettbewerb „ungewöhnlich wohnen“ entwickelten
Bautypen – der Bremer Punkt, Tarzan und Jane, das
AtriumHaus in Tenever und die Neubauten an der
Arndtstraße in Walle – befinden sich im Bau oder
sind bereits fertiggestellt. „Von der
Entwicklung der ersten Prototypen
bis hin zur Baureife war es ein lan
ger Weg, der sich aber ausgezahlt
hat“, betont Peter Stubbe. Das Konzept der nachhal
tigen Bebauung ist aufgegangen. An verschiedenen
Standorten – auf Grün und Freiflächen im Quartier
– erweitern sie heute den Wohnungsbestand der
GEWOBA aus den 1950er und 1960er Jahren um neue,
flexible und barrierefreie Grundrisse.
M
E
SETZEN WIR IMPULSE FÜRDIE ÜBERSEESTADT
PASST SICH WOHNRAUM DENBEDÜRFNISSEN AN
IN UNSERER
IN UNSERER „Unser Angebot richtet sich vornehmlich
an unsere Bestandsmieter, die fest im
Ortsteil verwurzelt sind. Nur weil die Kinder
ausgezogen sind oder das Treppensteigen
im Alter zur Hürde wird, sollen diese
Menschen nicht aus ihrem vertrauten
Umfeld gerissen werden. Mit unserem
kleinteiligen Angebot reagieren wir un-
mittelbar auf diese veränderte Nachfrage“,
erklärt Peter Stubbe das Konzept der pass-
genauen Quartiersbausteine.
4342 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Herr Gomolka, die GEWOBA investiert mehr als sechs
Millionen Euro pro Jahr in die Beseitigung von Asbest.
Warum macht sie das? Hat sie besonders belastete
Wohnungsbestände?
In unseren Gebäuden sind in gleichem Maße asbesthal-
tige Materialien verbaut worden wie in allen anderen
Immobilien derselben Baujahre, insbesondere in den
1960er bis 1980er Jahren. Wir haben uns allerdings
dafür entschieden diese Materialien in einem mehrstu-
figen Verfahren systematisch zu entfernen.
Erst Anfang der 1990er Jahre wurde öffentlich be-
kannt, welche gesundheitlichen Risiken von freien
Asbestfasern ausgehen. Seit 1993 ist der stark krebs-
erregende Stoff in Deutschland verboten, in der EU
übrigens erst seit 2005. Bis Anfang 2015 war es noch
gängige Praxis, asbesthaltige Kleberrückstände auf
Fußböden mit Spachtelmasse zu überdecken. Im März
2015 wurde dieses Verfahren verboten.
Und seitdem beseitigt die GEWOBA diese Ma te rialien
systematisch?
Ja. Gesundheitliche Risiken können zwar nur dann ent-
stehen, wenn die betroffenen Bodenbeläge beschädigt
sind und die Fasern in die Atemluft gelangen kön-
nen. Wir wollen aber genau diese Risiken minimie-
ren. Und das geht nur, wenn man das Thema offensiv
angeht, die Mieter über mögliche Gefahren informiert
und letztlich auch die Materialien entfernt. Mindestens
alle professionellen Immobilieneigentümer kennen
das Thema. Wenn man um die Gefahren weiß – so ist
unsere Haltung dazu –, hat man diesbezüglich seine
Unschuld verloren und sollte handeln.
Schließlich hat das Thema Gesundheit bei der GEWOBA
eine hohe Priorität. In den 1990er Jahren haben
wir bereits in unseren Gebäuden systematisch alle
Bleileitungen ausgetauscht, als bekannt wurde, dass
von ihnen gesundheitliche Risiken ausgehen können.
Das war zwar auch sehr kostspielig, im Vergleich zur
Asbestbeseitigung aber technisch wesentlich einfacher.
EIN VORREITER IN DER ASBEST SANIERUNG
INTERVIEW MIT LARS GOMOLKA, LEITER BESTANDSTECHNIK BEI DER GEWOBA
Asbestsanierung bei der GEWOBA in Zahlen
SEIT EINFÜHRUNG DES SANIERUNGSVERFAHRENS IM JULI 2015
7.666 BEPROBTE WOHNUNGEN
3.497WOHNUNGEN OHNE ASBESTBEFUND
1.123WOHNUNGEN MIT ASBESTBEFUND NOCH UNSANIERT
2.818 WOHNUNGEN SANIERT
48GESCHULTE BESCHÄFTIGTE MIT FACH- UND SACHKUNDENACHWEIS
228WOHNUNGEN TEILSANIERT
120GESCHULTE BESCHÄFTIGTE MIT INTERNER EINWEISUNG
IN UNSERER
ASBESTFASERN!
SIND WIR
4544 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Was macht die Asbestbeseitigung so aufwendig und
kompliziert?
Zunächst die Identifizierung der belasteten
Materialien. Asbestfasern wurden einst in rund 3.000
Produkten eingesetzt. Wir haben den Stoff bei unse
ren Beprobungen nicht nur in Bodenbelägen, son
dern auch in anderen Materialien, wie Fliesenkleber
und Spachtelmasse, gefunden. Bei den Belägen
kann man es einschätzen, aber bei Kleber und
Spachtelmasse zeigt immer erst die Beprobung, ob
Asbestfasern enthalten sind. Dazu kommt, dass
es für die Arbeiten an asbesthaltigen Materialien
sehr hohe Sicherheitsstandards gibt, die wiede
rum extrem aufwendige Verfahren mit zahlreichen
Sicherheitsmaßnahmen erfordern. Auch das Personal
muss speziell qualifiziert sein. Bisher mussten wir für
die Beseitigung VierKammerSchleusen einsetzen.
Das war schon aus Platzgründen nur in unbewohnten
Wohnungen möglich.
Sie sagen „bisher“, wird sich das ändern?
Ja, es gibt gute Neuigkeiten. Wir sind gerade dabei,
in enger Zusammenarbeit mit der Gewerbeaufsicht
gemeinsam mit unseren Vertragsunternehmen ein
neues Verfahren zur Demontage von asbesthalti
gem Fliesenkleber zu entwickeln, das einen sicheren
Asbestsanierung Standardprozessablauf bei der GEWOBA (bei Mieterwechsel)
EINGANG DER KÜNDIGUNG BESTÄTIGUNG EINGABE INS
KATASTERPROBEENTNAHME
durch den Kunden Vereinbarung eines Vorabnahme termins, Prüfung
Status Asbestkataster
Ergebnis der Probe in der Regel innerhalb von 2–3 Tagen
Vorabnahmetermin unter Begleitung
eines Sachverständigen
POSITIVERFUND
DURCHFÜHRUNG VON GGF. WEITEREN
MASSNAHMEN
SCHADSTOFF- SANIERUNG
TRANSPORT DER GEFÄHRLICHEN
ABFÄLLE
ÜBERGABE DER SCHADSTOFFFREIEN
WOHNUNG
Elektrik, Maler, Fußboden etc.
Planung und Beauftragung der zusätzlichen Arbeiten bei
positivem Fund
zum Entsorger an den Neukunden
BEI IDEALFALL SANIERUNG INNERHALB VON 2 WOCHEN
TRANSPORTERLAUBNIS NACH § 54 KRWG NOTWENDIG!
MEHRAUFWAND JE WOHNUNG (60 m²),DURCHSCHNITTLICH ~ 2.500 € BRUTTO
KUNDENDIENSTLEITER ERSTELLT
BEGLEITSCHEIN
für die Schleiffirma
Ausbau mit einer Ein-Kammer-Schleuse ermöglicht,
sodass wir auch in bewohnten Wohnungen arbeiten
können.
Können Sie durch das neue Verfahren die Sanierungs-
kosten senken?
Davon gehen wir aus. In 2019 werden wir erste
Erfahrungen mit dieser neuen Methode sammeln.
Wie hoch die Einsparungen sind, wird allerdings erst
die Evaluation am Ende des Jahres zeigen.
Aufgrund Ihrer Erfahrung waren Sie bereits mehrfach
als Experte zu Fachseminaren und Infoveranstaltungen
in der Wohnungswirtschaft eingeladen. Haben Sie
tatsächlich einen Wissensvorsprung gegenüber Ihren
Kollegen in der Branche?
Das fachliche Know-how haben auch andere. Was
wir aber inzwischen haben, sind Erfahrungen in der
systematischen Asbestsanierung und in der offenen
und offensiven Kommunikation mit unseren Mietern.
Dazu kommt das neue Verfahren, das ich beschrie-
ben habe. Da haben wir sicherlich einen Vorsprung,
und diese Erkenntnisse geben meine Kollegen und
ich gerne weiter.
er von der Stadt Bremen initiierte Prozess
„Zukunft Bremen ’35“ widmet ein Handlungsfeld der
zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur und nach-
haltigen Mobilitätskonzepten. Der „Masterplan
Green City Bremen“ beschäftigt sich mit innova-
tiver Verkehrsplanung für Carsharing und dem
nicht motorisierten Verkehr, der Digitalisierung der
Verkehrssysteme, der Bildung von Mobilitätsketten,
der Vernetzung im ÖPNV, dem automatisierten Fahren
und den Veränderungen durch neue Antriebe und
Treibstoffe. Diese Ansätze werden nicht nur für die
Entwicklung neuer Wohngebiete von Bedeutung sein,
sondern auch für die Zukunftsfähigkeit der bestehen-
den Quartiere. Auch im Stadtentwicklungsprozess
Vahr 2035 haben die beteiligten Experten die mobile
Stadt als eines der Schwerpunktthemen identifiziert.
IN UNSERER
IST MOBILITÄT EIN GEGENWARTS UND ZUKUNFTSTHEMA
Die wohnortnahe Mobilität ist ein Gegenwarts- und
Zukunftsthema der Wohnungswirtschaft, das sich maßgeb-
lich auf die Entwicklung der Wohnquartiere auswirkt. Es
geht darum, intelligente, umwelt- und sozialverträgliche
Mobilitätskonzepte zu entwickeln, die so attraktiv sind, dass
die Menschen sie annehmen.
D
S. 29
4746 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Den Einstieg in umweltfreundliche Mobilitätsan-
gebote hat die GEWOBA schon vor vielen Jahren
bei den eigenen Mitarbeitern beschritten: mit der
Übernahme der Kosten für das Jobticket im ÖPNV
und der Beschaffung von Dienstfahrrädern. Einige
Beschäftigte haben das Thema aufgegriffen und
rufen regelmäßig im Frühjahr dazu auf, mit dem
Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Es folgten der
Wechsel von einem Teil des eigenen Fuhrparks zu
Carsharing-Angeboten und der Austausch weite-
rer Fahrzeuge durch Wagen mit Elektro- bezie-
hungsweise Hybridantrieb.
In den Quartieren hat die GEWOBA alternati-
ve Mobilitätskonzepte zunächst als Pilotprojekte
eingeführt, zum Beispiel durch Kooperationen für
E-Mobilität im Carsharing oder Elektrofahrräder
zum Mieten. Seit 2018 auch durch die Förderung
von Mietfahrrädern.
Inzwischen gehören Mobilitätskonzepte zu
fast allen Neubauprojekten und haben sich in
Bremen als Alternative für den erforderlichen
Stellplatznachweis etabliert. Hierzu zählen so-
wohl Carsharing-Stationen auf eigenem Grund
als auch die Förderung öffentlicher Stationen
oder die Bereitstellung von Zeitkarten für den
ÖPNV. Neubau-Tiefgaragen werden ergänzend
mit E-Lade-Infrastruktur ausgerüstet.
Und wie sind die Erfahrungen? Wie nehmen die
Mieter zum Beispiel die Carsharing-Angebote an?
Bei der GEWOBA weiß man, dass solche Projekte
Zeit brauchen, um im Alltag der Mieter anzukom-
men. Aufgrund der Erfahrung in anderen Städten
hat niemand einen sofortigen Ansturm auf die al-
ternativen Fortbewegungsmöglichkeiten erwartet.
Aber es zeigt sich, dass die Nutzerzahlen langsam
steigen und immer mehr Menschen die Vorteile
für sich selbst und die gemeinsame Umwelt
entdecken.
Die Mobilitätskonzepte im Bestand sieht die
GEWOBA als Ausgangspunkt und Basis. Weitere
Entwicklungen, zu denen neben der Ausweitung
der E-Lade-Infrastruktur auch Packstationen
und Ernteboxen gehören, sind in Planung oder
in der Erprobungsphase. Ebenso die Förderung
von Mobilitätsketten, die gemeinsam mit
Kooperationspartnern entwickelt werden.
S. 72
S. 61
IN UNSERER
er Denkmalschutz in Deutschland über-
nimmt eine wichtige Rolle beim Erhalt von
Kulturdenkmälern und kulturhistorisch relevanten
Gesamtanlagen.
Als „Zeitzeugen“ berichten sie von der Vergangen-
heit und schaffen gleichzeitig die Verbindung in
die Gegenwart. Sie so originalgetreu wie möglich
zu erhalten und zu pflegen ist Aufgabe der jewei-
ligen Eigentümer – mit dem Ziel, kulturhistori-
sches Erbe und architektonische Vielfalt auch in
Zukunft zu sichern.
Dieser Verantwortung ist sich auch die GEWOBA
bewusst. Zu ihrem Bestand gehören aktuell
fünf denkmalgeschützte Gebäude, die das
Wohnungs unternehmen mit großer Leidenschaft
pflegt. Ein Engagement, das auf Anerkennung
trifft: zuletzt beim Bundespreis für Handwerk in
der Denkmalpflege 2018.
WERDEN SCHÄTZE ERHALTEN
D
4948 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Restaurierung: WIENER HOF
it viel Liebe zum Detail haben die Archite kten
Friedrich Wilhelm Rauschenberg, Andreas Heinrich und
Wilhelm Müller zwischen 1905 und 1907 Bremens erste
Mietwohnungsanlage im Stadtteil Ostertor gebaut: den
„Wiener Hof“. Viel Liebe zum Detail bewies über 100
Jahre später auch die GEWOBA bei der Sanierung des
Gebäudeensembles, das seit 1973 unter Denkmalschutz
steht. Neben den speziellen Anforderungen des
Landesamts für Denkmalpflege stellte vor allem die
Lage des Objekts eine Herausforderung dar: In einer
engen Nebenstraße mit Kopfsteinpflaster konnte das
Wohnungsunternehmen weder großes Gerät einsetzen
noch bestand ausreichend Rangier- und Abstellfläche
für Fahrzeuge und Container. Das Ergebnis: echte
Handwerksarbeit.
„So ein Schätzchen muss man einfach erhalten“,
bringt Lars Gomolka, Leiter Bestandstechnik bei der
GEWOBA, die Motivation des Unternehmens für die
aufwendige Restaurierung des Wiener Hofs auf den
Punkt. Das dreiflügelige Ensemble besteht aus neun
Mehrfamilienhäusern für ursprünglich 20 Mietparteien,
heute sind es 19. Um die Grundstücksfläche bestmög-
lich ausnutzen zu können, rückten die Architekten das
Objekt an die hintere Grundstücksgrenze und richteten
es um einen nach vorne gelegenen Innenhof aus. Florale
Jugendstilelemente zieren bis heute die Fassade und die
geschmiedeten Gitter, die das Grundstück einfassen.
Die Restaurierungsarbeiten für den Wiener Hof haben
im Sommer 2016 begonnen. Innerhalb eines Jahres
hat die GEWOBA Dächer neu gedeckt, Treppenhäuser
und Fassaden gestrichen, Balkone und Fenster instand
gesetzt, Kanäle saniert, Keller und Dachböden wärmege-
dämmt sowie die Eingangsbereiche und Außenanlagen
neu gestaltet. Monatelang war der Gebäudekomplex
eingerüstet.
So originalgetreu wie möglich
GEWOBA-Bauleiterin Nurdan Gülbas hat die 700.000
Euro teure Restaurierung des Wiener Hofs vorberei-
tet und begleitet. „Wir wollten das Jugendstilensemble
mit Ein- bis Sieben-Zimmer-Wohnungen so original-
getreu wie möglich wiederherstellen.“ Dafür wälzte
die Diplom-Ingenieurin mit Ergänzungsstudium zur
Denkmalpflege alte Akten, sichtete Fotos und sprach
immer wieder mit dem Landesamt für Denkmalschutz
in Bremen. Der Aufwand lohnte sich und brachte sogar
Überraschendes hervor: „Die Fassade war ursprünglich
nicht weiß, sondern oxidgelb. Daher haben wir sie im
Rahmen der Restaurierung auch wieder so gestrichen“,
so Gülbas.
Ensembleschutz: Gebäude der Gartenstadt Vahr bekommen Farbkonzept von 1957
erwarb die GEWOBA im Bremer
Osten rund 200.000 Quadratmeter Grund und
Boden für den Bau einer Gartenstadt. Über 10.000
Wohnungen für mehr als 30.000 Menschen soll-
ten hier entstehen. Als Erstes bezugsfertig waren
die etwa 1.300 Wohnungen des heutigen Ortsteils
„Gartenstadt Vahr“.
Um dem gesamten Stadtteil Vahr eine Struktur zu
geben, wurde der Ortsteil „Neue Vahr“ in sogenann-
te Nachbarschaften unterteilt – eingebettet in eine
parkähnliche Landschaft. Jede hatte mit rund 2.000
Wohnungen und einer städtebaulichen Mitte in etwa
die Größe eines Grundschulbezirks mit Schule, Kirche
und einer Supermarktzeile. Eine Struktur, die sich
auch in der Gartenstadt Vahr wiederfand. Um die-
se architektonische Gliederung visuell zu verstärken,
beauftragte die GEWOBA den Farbdesigner Hans-
Albrecht Schilling. Er entschied sich für kräftige
Farben, die Rhythmus, Dynamik und Lebendigkeit
ausstrahlen sollten.
In den 1990er Jahren entwickelte Schilling ein neu-
es Farbkonzept, das mit dezenteren Tönen arbeitete.
Der Grund: Das Grün der parkähnlichen Landschaft
hatte im Laufe der Jahre an Dominanz gewonnen
und ließ die Architektur in den Hintergrund treten.
Nun bedarf es fast 30 Jahre später nochmals einer
Überarbeitung: Die mittlerweile sehr ausgeprägte
Parklandschaft mit ihren hohen Bäumen schränkt
die ursprünglichen Sichtachsen stark ein. Die ehe-
mals großräumige Gestaltung muss heute auf eine
räumlich ablesbare Farbgebung des Ensembles aus-
gerichtet werden.
Für die 1.274 Wohnungen der Gartenstadt Vahr hat
die GEWOBA 2017 ein Farbkonzept ausgearbeitet.
Federführend war hier erneut der Farbexperte Hans-
Albrecht Schilling. Dieses Mal saß jedoch auch das
Landesamt für Denkmalpflege mit im Boot, da das
neue Farbkonzept auf Basis der Original-Farbgebung
von 1957 zukünftig unter „Ensembleschutz“ ge-
stellt wird. Die ersten 117 Wohnungen erstrahlen
seit 2018 in den neuen Farben. Darunter ist ein
Hochhaus mit 77 Wohnungen. Neben dem Anstrich
hat die GEWOBA hier – im Rahmen der Bremischen
Anlagenprüfverordnung (BremAnlPrüfV) – auch die
Notstromversorgung erneuert. Ebenfalls in enger
Abstimmung mit dem Denkmalschutz.
Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2018: GEWOBA mit dem dritten Preis für Wohnanlage Wiener Hof ausgezeichnet.
„Für das Engagement zur Erhaltung dieses für die
Bau- und Sozialstruktur so wichtigen Denkmals“
ist die GEWOBA im November 2018 mit dem drit-
ten Preis des „Bundespreises für Handwerk in der
Denkmalpflege 2018“ ausgezeichnet worden. In
der Jurybegründung heißt es weiter: „Mit erfahre-
nen Handwerksbetrieben ist es gelungen, die not-
wendigen Instandsetzungsarbeiten in einer dem
Objekt angemessenen Qualität durchzuführen. Dass
eine Wohnungsbaugesellschaft bereit war, auf die-
sem Weg mit Denkmalschutz, Mieterinteressen und
Wirtschaftlichkeit einvernehmliche Lösungen zu ent-
wickeln, lässt für weitere Projekte hoffen.“
M
1954
5150 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
GASTBEITRAG: DR. JOACHIM LOHSE SENATOR FÜR UMWELT, BAU UND VERKEHR
„Beim KLimaschutz liegt die GEWOBA ganz
weit vorne“
ls Bremer Bausenator freue ich mich, wie en-
gagiert die GEWOBA mit ihren rund 41.600 Wohnungen
und den in den letzten Jahren wieder aufgenommenen
Neubauaktivitäten ihre bedeutende Rolle bei der Versorgung
der Bremer Bevölkerung mit angemessenem Wohnraum ver-
antwortlich wahrnimmt.
Mit innovativen Baukonzepten, wie dem vielfach
mit Architekturpreisen ausgezeichneten Bremer Punkt, setzt
sie den städtebaulichen Vorrang der Innenentwicklung – als
Gegenentwurf zur Flächenzersiedelung – vorbildlich um, und
auch darüber hinaus leistet sie mit vielfältigen Aktivitäten
einen erheblichen Beitrag zur sozialen Stabilisierung unse-
rer Quartiere.
Da ich zugleich auch Umweltsenator bin, freut es
mich besonders, dass die GEWOBA sich seit vielen Jahren
auch um Umwelt und Nachhaltigkeit kümmert. Das beginnt
mit Maßnahmen für ein grünes Wohnumfeld – wie zum
Beispiel den Sauerstoffpfaden in Walle, in der Vahr und in
Bremerhaven-Grünhöfe –, es setzt sich fort in dem seit vie-
len Jahren laufenden Programm zur energetischen Sanierung
der eigenen Wohnungsbestände, und es zeigt sich, wenn den
Mietern mit Carsharing und Lastenfahrrädern ein nachhal-
tiges Mobilitätsangebot gemacht wird, welches das eigene
Auto überflüssig macht.
Auch beim Klimaschutz, bei dem die meisten
Staaten, darunter Deutschland und auch das Bundesland
Bremen, ihren selbst gesteckten Zielen noch hinterherhin-
ken, liegt die GEWOBA seit vielen Jahren ganz weit vorne und
hat eine eigene Klimastrategie. Dank der seit vielen Jahren
durchgeführten Maßnahmen zur Wärmedämmung und
zum Austausch ineffizienter alter Heizungsanlagen und
dank der guten energetischen Standards im Neubau hat
die GEWOBA bereits heute ihre CO²-Emissionen gegenüber
dem Jahr 1990 um mehr als 50 Prozent reduziert. Dabei
nimmt die GEWOBA auch Einfluss auf die Nachfrageseite,
indem sie durch „EnergieSparChecks“ ihre Mieter beim
Strom- und Wassersparen unterstützt.
Aber es geht noch weiter: Die GEWOBA-Tochter
GEG errichtet hocheffiziente Blockheizkraftwerke zur kli-
maschonenden Strom- und Wärmeversorgung von GEWOBA-
Wohnungen; ein erstes Mehrfamilien-Passivhaus in Findorff
wurde errichtet; es wird wieder mit dem klimaneutralen
Baumaterial Holz gearbeitet; und innovative Konzepte zur
Wärme- und Stromversorgung – wie zum Beispiel die Nut-
zung eines Eisspeichers – helfen Wege zu erkunden, wie man
auch in Zukunft im Klimaschutz noch besser werden kann.
Und die GEWOBA scheut sich nicht davor, sich von den bes-
ten Energieexperten des Landes in Challenger-Workshops
herausfordern zu lassen, ob man wirklich auf dem richti-
gen Weg ist, oder auf welchen Handlungsfeldern weitere
Potenziale erschlossen werden können, um das Ziel einer
CO²-Reduzierung von 80 bis 90 Prozent bis zum Jahre 2050
zu erreichen.
Immer häufigere Stürme, Starkregen und
auch Hitzeperioden lehren uns: Nachrichten über Klima-
veränderungen sind keine „Fake News“, sondern das zen-
trale Thema, von dem unsere Zukunft abhängt. Die GEWOBA
trägt ihren Teil bei, um diese Herausforderungen zu meis-
tern. Darauf können wir stolz sein.
A
5352 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Das Klimaschutzziel der GEWOBA ist sehr
ambitioniert. Bis zum Jahr 2050 streben wir eine
Reduktion der relativen CO²-Emissionen um 80
Prozent bezogen auf das Referenzjahr 1990 an.
Dabei erfolgt die Steuerung der Ziel er-
reichung in drei Handlungsdimensionen, von de-
nen zwei die Wärmeabnahme beeinflussen: das
Nutzerverhalten und der energetische Zustand der
Gebäude (Gebäudehülle und Wärmespeicherung, -ver-
teilung, -übergabe). Die dritte Handlungsdimension
ist die Wärmebereitstellung (Endenergieträger und
Wirkungsgrad der Wärme erzeugung), die den Ausstoß
an CO²-Emissionen maßgeblich bestimmt.
Da wir als Vermieter das Nutzerverhalten nur
mittelbar beeinflussen können, setzen wir in die-
ser Handlungsdimension auf informationsbezogene
Maßnahmen, wie den EnergieSparCheck.
ÖKO LOGIE
FÜR EIN SAUBERES KLIMA: DIE GEWOBA-KLIMASCHUTZSTRATEGIE
KLIMASCHUTZSTRATEGIE
Erster Meilenstein vorzeitig erreicht
Das aktuelle Energiemonitoring aus 2018
(Stand 2017) zeigt, dass das Unternehmen die
Zielsetzungen des Landes Bremen für das Jahr 2020
schon heute erfüllt. So liegt der relative, auf den
Quadratmeter Wohnfläche bezogene Wert der CO²-
Emissionen um 49,3 Prozent unter dem Referenzwert
von 1990. Im letztjährigen Energiemonitoring lag
dieser Wert noch bei 40,7 Prozent.
Der deutliche Sprung lässt sich auf die
Aktualisierung der CO²-Emissionsfaktoren zurückfüh-
ren, die vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
(SUBV) zur Verfügung gestellt werden. Vor allem das
Fernwärmenetz Bremen-West der swb AG trägt mit ei-
ner deutlichen Verbesserung des CO²-Emissionsfaktors
von etwa 145 g/kWh auf unter 40 g/kWh maßgeb-
lich dazu bei. Dies wurde durch die Inbetriebnahme
einer neuen Müllverbrennungsanlage durch die swb
AG erreicht.
Hohe energetische Modernisierungs-
quote im Gebäudebestand
Der energetische Zustand der Gebäude bilde-
te in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt für
die Reduktion der CO²-Emissionen. Allein durch die
Modernisierungen in 2018 konnten die CO²-Emissionen
um 1.520 Tonnen reduziert werden. Bis 2020 werden
etwa 80 Prozent des Gebäudebestandes energetisch
saniert sein, sodass sich der Fokus auf den Beitrag der
Wärmebereitstellung verschiebt. Die GEWOBA erzeugt
die Wärme nicht selbst. Rund 12.100 Wohnungen
versorgt die hundertprozentige GEWOBA-Tochter
GEWOBA Energie GmbH mit Wärme, mehr als 70
Prozent durch dritte Versorgungsunternehmen.
Wärmebereitstellung birgt
CO²- Ein sparungspotenziale
In der Handlungsdimension Wärme bereit-
stellung gilt es, die verfügbaren Potenziale zu heben.
Zum einen, da der Beitrag der Wärmebereitstellung
zur Reduktion der CO²-Emissionen noch deutlich hin-
ter dem durch die energetische Sanierung Erreichten
zurückbleibt. Zum anderen, da gerade auch durch den
Wechsel der Energieträger bei der Fernwärme eine
große Hebelwirkung erzielt werden kann, wie der
Sprung von 2016 auf 2017 zeigt.
Das Klimaschutzziel ist nur mit aktiver
Mitwirkung, insbesondere dritter Wärmeversorger
im Hinblick auf die CO²-Intensität, und der Politik
in der Frage von Ordnungsrecht und Förderung von
Maßnahmen zu realisieren. Diese Rahmenbedingungen
setzen für die GEWOBA-Klimaschutzstrategie voraus,
auf zukünftige Entwicklungen flexibel reagieren zu
können. Die Strategie bildet daher zunächst einen
Handlungsrahmen ab, innerhalb dessen Maßnahmen
zielführend und wirtschaftlich umgesetzt wer-
den sollen. In 2018 lag der Schwerpunkt auf der
Weiterentwicklung der Datenlage und der Konzeption
eines Planungs- und Steuerungstools.
ENERGETISCHE MODERNISIERUNGSQUOTEN
16,2 % Teilmodernisiert
75,6 % VollmodernisiertVollmodernisierte Wohnungen haben eine annähernd vollständig gedämmte Gebäudehülle.
Teilmodernisierte Einheiten verfügen über eine anteilige Dämmung.
8,2 % Unmodernisiert
S. 56
S. 58
ENERGIESPARCHECKS
Seit 2010 bietet die GEWOBA ihren Mietern in Kooperation
mit der Bremer Klimaschutzagentur, Bremer Energie-
Konsens GmbH, und der BEKS EnergieEffizienz GmbH
EnergieSparChecks an: Geschulte Energieberater identifi-
zieren in Vor-Ort-Gesprächen gemeinsam mit den Mietern
unnötige „Energiefresser“ und zeigen Alternativen auf. Die
GEWOBA übernimmt die Kosten, sodass die Beratung für
alle Mieter gratis ist. Wichtige Zielgruppen sind Haushalte
mit geringem Einkommen und Geflüchtete. Für die spe-
ziellen Themen dieser Gruppen sind die Berater ge-
schult und arbeiten bei Sprachbarrieren mit Sprach- und
Integrationsmittlern zusammen.
Rund 3.403 GEWOBA-Mieter haben die Beratung seit 2010
in Anspruch genommen. 2,2 Millionen Kilowattstunden
Strom, rund 77.126 Kubikmeter Wasser und 1,7 Millionen
Kilowattstunden Strom für die Warmwassererzeugung
konnten so eingespart werden. Das entspricht einer CO2-
Reduktion von 1.947 Tonnen im genannten Zeitraum.
243 x
Das entspricht 9,7 Millionen gefahrene Kilometer mit einem Mittelklassewagen:
243 Fahrten um die Erde.
1.947 Tonnen CO2-Einsparung
5554 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
–80
–70
–60
–50
–40
–30
–20
–10
Das Isoquantendiagramm zeigt die erzielte Gesamt reduktion und wie sich
diese aus den Teilbeiträgen der einzelnen Handlungsdimensionen zusammen-
setzt: Auf der Abszisse wird die Reduktion der Wärmeabnahme, auf der
Ordinate die Reduktion der CO2-Intensität der Wärmebereitstellung abgebildet.
Aus beidem ergibt sich die Reduktion der CO2-Emissionen, deren Wert sich
an den Isoquanten ablesen lässt.
–10
0 –20 –40 –60 –80
–20
–30
–40
–50
–60
–70
–80
2017
Redu
ktion
CO 2-In
tens
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ärm
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g)
Reduktion der relativen Wärmeabnahme [%] (Energetischer Zustand der Gebäude und Nutzerverhalten)
C O 2- E I N S PA R U N G S Z I E L 2 0 5 0
H A N D L U N G S S P I E L R A U M
Entwicklung 1990–2016
Der Umbau geht los
Mit der Einrüstung des Gebäudes Anfang Juli
2018 haben die Umbauarbeiten sichtbar begonnen.
Dafür mussten bereits in der ersten Jahreshälfte rund
200 Mitarbeiter den Büroturm verlassen und auf nahe
gelegene Übergangsquartiere ausweichen. Bis zum
Jahresende wurde vor allem abgerissen und demon-
tiert. Mit den Gründungsarbeiten für den zukünftigen
Anbau und den Arbeiten für die Unterkonstruktion
der Keramikfassade entsteht seit Anfang 2019
aber auch schon wieder Neues. Die Baukosten für
die komplette Modernisierung belaufen sich auf
16,3 Millionen Euro.
Die CO²-Emissionen werden sich nach der Renovierung um 68 Prozent reduzieren.
eit bald 50 Jahren befindet sich die Fir-
menzentrale der GEWOBA in Bremen in einem 14-
geschossigen Hochhaus am Rande der Innenstadt.
Das, was in den 1970er Jahren als architekto-
nisch gut durchdacht und zukunftsweisend galt,
ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Vor allem
in puncto Brandschutz, Arbeitsplatzqualität und
Klimaschutz entspricht das Gebäude nicht mehr den
aktuellen Anforderungen. „Wir haben die Sanierung
des Bürohauses lange hinten angestellt“, berich-
tet Lars Gomolka. Als Leiter der Bestandstechnik
und Prokurist bei der GEWOBA verantwortet er die
Großmodernisierung. „Nun ist ein Umbau aber zwin-
gend notwendig geworden.“
Langfristig ist die Energiebilanz das wich-
tigste Argument für eine derart aufwendige
Umbaumaßnahme. „Die Einsparpotenziale, die wir
in Zukunft realisieren können, sind bemerkenswert.
Dafür sorgen vor allem die neue Keramikfassade und
die Fenster mit Zwei-Scheiben-Isolierverglasung
und vorgelagerter Prallscheibe“, so Gomolka. Das
Ergebnis: Nach Abschluss der Arbeiten 2020 wird die
Firmenzentrale bis zu 68 Prozent weniger CO² produ-
zieren als bisher.
MODERNER, GRÖSSER UND KLIMAFREUNDLICHER
MODERNISIERUNG BÜROHOCHHAUS – FIT FÜR DIE ZUKUNFT
S
REDUKTION DER RELATIVEN CO2-EMISSIONEN
5756 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
eit ihrer Gründung 2015 nimmt die
Tochtergesellschaft GEWOBA Energie (GEG) in der
Klimastrategie der GEWOBA eine wichtige Rolle ein.
Um die CO²-Emissionen in der Energieversorgung des
Gesamtbestandes zu senken, erzeugt sie Strom und
Wärme über Blockheizkraftwerke, Wärme pumpen,
Photovoltaik und Solarthermie. Unter Verwendung
modernster Technik entwickelt und baut die GEG
effiziente und ressourcenschonende Energie-
versorgungskonzepte für Bestandsquartiere und
neue Wohngebiete. Ziel ist es, den Strom und die
Wärme dort entstehen zu lassen, wo sie gebraucht
werden, nämlich im Quartier. Das spart wertvolle
Ressourcen, senkt die CO²-Emissionen und schont
zudem den Geldbeutel der Bewohner.
ovember 2018: Fünf externe Sachverständige
aus ganz Deutschland, Klimaschutzexperten aus
Bremen, der Bremer Bau- und Umweltsenator,
GEWOBA-Vorstand und Themenverantwortliche ge-
hen für einen Tag in Klausur. In einem moderierten
Workshop-Verfahren identifizieren, diskutieren und
konkretisieren sie weitere Potenziale und notwendi-
ge Rahmenbedingungen für die Erreichung der für
das Jahr 2050 gesetzten Klimaschutzziels.
Diesen Dialog mit Dritten sieht die Klima-
schutzstrategie der GEWOBA als begleitende Maß-
nahme für die Erreichung des Klimaschutzziels vor.
Dabei ist das Format „Challenger-Workshop“ neu für
das Unternehmen. Die Klausur im November bildet
den Abschluss eines mehrstufigen Verfahrens.
Auch Weichenstellungen, die auf Landes-
ebene für die Zukunft erarbeitet werden, spielen
eine wichtige Rolle. Zum einen die Fortschreibung
des Klimaschutz- und Energieprogramms (KEP)
bis zum Jahr 2030, zum anderen die Entwicklung
einer Zukunftsvision für Bremen und Bremerhaven
bis zum Jahr 2035 (Zukunft Bremen 2035). Beide
Themen sind eng mit den Zielsetzungen der
GEWOBA verbunden und haben Auswirkungen auf
die Klimaschutzstrategie. Im Gegenzug tragen die
Ergebnisse des Challenger-Workshops auch zur
Umsetzung der Zukunftsvision auf Landesebene bei.
Zusammenfassend lässt sich festhalten,
dass konkrete Empfehlungen, die zur Reduktion
der CO²-Emissionen bis 2050 beitragen können, für
die Klimaschutzstrategie abgeleitet und formuliert
wurden. Immer unter der Fragestellung, wie das
Klimaschutzziel wirtschaftlich leistbar und sozial
verträglich erreicht werden kann.
GEWOBA RICHTET CHALLENGER-WORK-SHOP AUS
KLIMASCHUTZ WEITERENTWICKELN
KLIMAFREUNDLICH, UNABHÄNGIG UND VON NEBENAN
WÄRME UND STROM VON DER GEWOBA ENERGIE
Rund ein Drittel aller GEWOBA-Haushalte
versorgt die GEG mittels moderner Heiztechnik und
Blockheizkraftwerken (BHKW) mit Wärme und in-
zwischen auch anteilig mit quartierseigenem Strom.
Die sechs in 2018 installierten BHKW ermögli-
chen eine Einsparung von rund 800 Tonnen CO²
pro Jahr. 800 Tonnen CO2-Einsparung entspricht
4,0 Millionen gefahrenen Kilometern mit einem
Mittelklassewagen oder 100 Fahrten um die Erde.
Neben dem aktiven Energiemanagement der mittler-
weile 24 BHKW investiert die GEG weiterhin in die
Modernisierung der Heizanlagen in den Quartieren
und in den Ausbau der Messdienstleistungen.
Rund 12.300 Wohneinheiten sind mit neuen
Rauchwarnmeldern und Warmwasserzählern ausge-
stattet worden. Mit Blick auf die Verkehrssicherheit
wird die GEG alle Rauchwarnmelder in den noch um-
zurüstenden Beständen in 2019 gegen fernwartba-
re Rauchwarnmelder austauschen. Bis 2021 wird die
GEG den Gesamtbestand der GEWOBA mit moderner
Messtechnik zur Wärmeabrechnung ausstatten.
Im Rahmen der Neubautätigkeiten der
GEWOBA entwickelt die GEG Strom- und Wärme-
ver sorgungs konzepte, zum Beispiel für das knapp
16 Hektar große Neubauprojekt Gartenstadt
Werdersee. Zwölf weitere GEWOBA-Neubauten mit
230 Wohneinheiten werden inzwischen mit Wärme
der GEG versorgt. Zudem hat das Unternehmen
fünf Photovoltaikanlagen installiert. Neue Wege
der Wärme- und Stromerzeugung geht die GEG mit
dem Projekt Eisspeicher in Osterholz-Tenever. 70
Wohneinheiten des Neubauprojekts können von die-
ser innovativen Energiequelle profitieren, die die
Umwandlungsenergie der Kristallisationswärme zur
Gewinnung von Wärme nutzt.
Gemeinsam Klimaschutz weiterdenken.
S
N
5958 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
KURZGEFASST
Sonnenblume – so heißt ein sehr engagierter Verein, der in
Bremerhaven-Leherheide in einem GEWOBA-Gebäude eine
Kinderwohnung mit zahlreichen Angeboten betreibt.
Diesem Verein haben der Grüne Kreis Bremerhaven und
die GEWOBA zehn Obstbäume spendiert und gemein-
sam mit den Kindern auf der Grünfläche hinter der
Wohnung gepflanzt. Alle Obstbäume sind bereits
drei Meter hoch und sollen schon im nächsten
Jahr Früchte tragen. Dann können die Sonnen-
blumen auch ernten und naschen: Kirschen,
Äpfel, Birnen und Pflaumen.
Was gut für das Klima und den Geldbeutel der Mieter ist, bedroht leider
einige tierische „Untermieter“: Gebäudebrüter wie
Mauersegler und Fledermaus nutzen vor allem Spalten
und Öffnungen unsanierter Gebäude als Niststätten
und Quartiere. Um diese Lebensräume und die urbane
biologische Vielfalt zu erhalten, lässt die GEWOBA ihre
Modernisierungsobjekte seit 2015 vor Beginn der Arbei-
ten artenschutzfachlich
durch den BUND prüfen,
erhält die Niststätten
oder schafft Ersatz.
Außerdem erläutert ein vom BUND erstellter Leitfaden
die Identifizierung von Tierquartieren, den richtigen Umgang mit
Tierfunden am Bau und wie Ersatzquartiere beschaffen sein müssen.
2018 wurden in Abstimmung mit dem BUND an 55 Gebäuden, die modernisiert
wurden, insgesamt 110 Fledermausquartiere und 153 Niststätten ausfindig gemacht.
In der Folge wurden 211 Nistkästen als Ersatzquartiere für Vögel an möglichst iden-
tischen Stellen an Dach und Fassade angebracht. Die Fledermausquartiere konnten
trotz Wärmedämmung mithilfe von Einlaufblenden erhalten werden. Bei Dächern
mit Attika wurden diese fledermausfreundlich hergerichtet.
Einen Teilnehmerrekord konnte die Umweltaktion
„Bremen räumt auf“ im Jahr 2018 verbuchen.
Die GEWOBA gehört seit vielen Jahren zu den Initia-
toren dieses Projekts, das sich in Bremen gut etabliert
hat. Auch für viele Bürger, Schulen
und Vereine ist der öffentliche Früh-
jahrsputz zu einer guten Gewohnheit
geworden und damit in doppelter
Hinsicht nachhaltig.
SONNENBLUMEN PFLANZEN OBSTBÄUME
AKTIV FÜR EINE SAUBERE STADT
MODERNISIEREN OHNE TIERISCHE VERLUSTE
BUTTERBIRNEN UND GLOCKENÄPFEL: BAUMSPENDE FÜR ÖFFENTLICHES GRÜN
Mehr als 20.000 Teilnehmer haben an zwei Aktionstagen
rund 27 Tonnen Müll im öffentlichen Raum gesammelt.
2018 haben die GEWOBA und der BUND den Prototyp eines
neuen Nistkastens entwickelt, der ab 2019 in Serie gefertigt
werden soll.
Die GEWOBA pflegt und unterhält
über 22.000 Bäume auf ihren Grund-
stücken. Jedes Jahr werden mehr
als 130 Bäume neu gepflanzt. Einen
zusätzlichen Beitrag zum Erhalt von Naturerholungszonen
und Lebensraum für Vögel und Insekten in der Stadt leis-
tet das Unternehmen regelmäßig durch Baumspenden für
öffentliche Grünflächen.
2018 waren es 20 neue Obstbäume im Wert von 5.000 Euro
für den öffentlichen Grünzug Mählandsweg in Gröpelingen:
robuste und heimische Hoch-
stammsorten wie Gellerts
Butterbirne oder Weißer
Winterglockenapfel.
Im Herbst gibt es Obst zum Naschen. Gerade für Stadtkinder
eine wichtige Erfahrung, um bewusster wahrzunehmen, wo die Nahrungsmittel, die sie zu sich
nehmen, herkommen.
Sharing-Modelle, sei es für
Autos oder für Fahrräder,
erfreuen sich einer wach-
senden Beliebtheit. In Bremen bietet WK-Bike/Next-Bike
Leihfahrräder mit unterschiedlichem Servicelevel an. In den
meist innerstädtisch liegenden Flexzonen können die Räder
einfach gemietet und später irgendwo innerhalb der Zone
abgestellt und angeschlossen werden. Seit November 2018
stehen auch in der Bremer Vahr Mietfahrräder bereit – für
GEWOBA-Mieter zu Sonderkonditionen. Im Rahmen des
Zukunftsprozesses Vahr 2035 hat die GEWOBA ein Koopera-
tionsprojekt auf den Weg gebracht, wodurch auch die Vahr
zur Flexzone geworden ist: mit 18 VahrRädern und zwei
Lastenrädern an fünf zusätzlichen Stationen.
MIETRAD- KOOPERATION IN DER VAHR
In Bremen bietet WK-Bike/Next-Bike Leihfahrräder mit unterschiedlichem
Servicelevel an.
6160 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Für starke Quartiere
Gerade in strukturell benachteilig-
ten Quartieren mit einer sehr heterogenen
Bewohnerschaft und teils schwierigen sozialen
Rahmenbedingungen steht die GEWOBA verläss-
lich an der Seite der Menschen vor Ort. Klar ist:
Die Herausforderungen lassen sich nur gemein-
schaftlich bewältigen. Daher engagieren sich
GEWOBA-Mitarbeiter in vielfältigen Arbeitskreisen
auf Quartiers-, Stadt- und Landesebene und knüp-
fen Netzwerke mit unterstützenden Institutionen,
der lokalen Wirtschaft, der Ortspolitik und dem
Quartiersmanagement. Gemeinsames Ziel ist, in
den Quartieren und Nachbarschaften nachhaltige
Strukturen aufzubauen, die Mieter in schwierigen
Situationen auffangen und ihnen persönlich neue
Perspektiven eröffnen. Dabei stärkt die GEWOBA mit
ihren Maßnahmen, die vom Impuls über eine finanzi-
elle Unterstützung bis hin zum eigenen Angebot rei-
chen, die Kräfte im Stadtteil und wirkt stabilisierend.
Die sozialen Leistungen
Für ihr soziales Engagement hat die GEWOBA
2018 rund 3,9 Millionen Euro ausgegeben, das sind
gut 200.000 Euro mehr als im Vorjahr. Dazu kamen
über 5.600 Mitarbeiterstunden, das entspricht in etwa
dem Arbeitsvolumen von dreieinhalb Vollzeitkräften.
545 soziale Projekte hat das Unternehmen mit dem
Geld gefördert oder selbst ausgerichtet – für mehr als
60.000 Menschen. Im Fokus der Maßnahmen stan-
den auch 2018 Familien sowie ältere Mieterinnen
und Mieter.
28 %Personalkosten
€ 1.098.520
30 %Concierge
€ 1.149.926
SOZIALE LEISTUNGENINSGESAMT 2018
17 %Förderung und Ausrichtung
sozialer Projekte
€ 665.355
3 %Ausschüttung
GEWOBA-Stiftung
€ 98.416
22 %Mietverzichte
€ 842.911
€ 3.855.128
SO ZIALES
DER MENSCH IM MITTELPUNKT
SOZIALES
Wie die GEWOBA ihre gesellschaftliche
Verantwortung wahrnimmt
nser Auftrag ist durch und durch sozi-
al“, bringt Vorstand Manfred Sydow die Aufgabe
der GEWOBA auf den Punkt. Das fängt an bei der
Bereitstellung von Wohnraum für breite Schichten
der Bevölkerung, setzt sich fort in der nachhal-
tigen Bewirtschaftung der Immobilien und der
Schaffung eines lebenswerten Wohnumfelds und
steigert sich noch, wenn es um das nachbarschaft-
liche Miteinander geht. Die GEWOBA sieht sich als
Partnerin der Quartiere und Nachbarschaften. Sie en-
gagiert sich für zukunftsfähige Lebensräume, in de-
nen die Menschen harmonisch, respektvoll und vor
allem gerne miteinander leben.
Die Mieterstruktur der GEWOBA ist ein
Spiegel der modernen Stadtgesellschaft. Jung und
Alt, Singles und Familien, alteingesessene Bremer
und Zugewanderte leben Tür an Tür. Die GEWOBA
schafft in Zusammenarbeit mit den Institutionen
vor Ort über Mieterfeste oder kulturelle Angebote
den Rahmen für nachbarschaftliche Begegnungen.
Sie fördert das bürgerschaftliche Engagement und
initiiert Serviceangebote, die die Lebens- und
Versorgungsqualität in den GEWOBA-Quartieren ver-
bessern. Dazu gehören Pflegewohngemeinschaften
oder Einrichtungen für Wohnungslose. Auf der
Quartiers- und Stadtebene engagiert sich das
Unternehmen als Unterstützer und Förderer in loka-
len Netzwerken und Initiativen – oder als Ausrichter
von Zukunftswettbewerben wie dem GEWOBA-Preis
für zukunftsgerechte Stadtentwicklung.
„U
6362 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
Leser wählen das „Projekt des Jahres“
Seit 2012 haben die Schulen zusätzlich
die Chance auf eine Sonderprämie für ihr Projekt
in Höhe von 1.000 Euro. Voraussetzung: Sie wer-
den als „Projekt des Jahres“ vorgeschlagen und von
den Zeitungslesern des Weser Reports in Bremen
und des Sonntagsjournals in Bremerhaven auch tat-
sächlich ausgewählt. 2018 hatte die Grundschule
Bremen-Strom mit ihrem Projekt „Schuleigene
Tasten – Anschaffung eines E-Pianos“ das Glück.
In Bremerhaven freute sich die Karl-Marx-Schule
mit ihrem „Haus der kleinen Forscher – Materialien
für den Experimentierraum“ über den zusätzlichen
Geldsegen.
feiert die GEWOBA-Stiftung zur
Förderung der Bildung im öffentlichen Schulwesen
ein bedeutsames Jubiläum: Seit 20 Jahren unter-
stützt sie Schulen im Land Bremen. Mit ihren finanzi-
ellen Mitteln, immerhin bis heute rund 1,5 Millionen
Euro, ermöglicht sie die Umsetzung von Projekten,
für die im öffentlichen Bildungsetat kein Spielraum
ist. Dabei reicht das Spektrum von der Einrichtung
eines Schülercafés, das die Schüler selbst verwalten
und betreiben, über BAT-Detektoren zur Erforschung
von Fledermäusen, Sportgeräten, Kletterpfaden
und Bewegungshallen, bis hin zu Musikinstrumen-
ten, Roboter bausätzen, Mathematikspielen und
Experimentierkästen.
2018 schüttete die Stiftung 98.000 Euro
aus. Insgesamt 55 Schulen freuten sich über diese
Zuwendung, 44 in Bremen und elf in Bremerhaven.
Dabei ist die Fördersumme pro Schule auf maximal
3.000 Euro begrenzt – auf ausdrücklichen Wunsch der
Schulen. Ziel ist, mit eher kleinen Beträgen möglichst
viele Projekte anzuschieben.
Manege frei
Welche Strahlkraft jedes einzelne Projekt
entwickeln kann, zeigte im Juni eindrucksvoll
die Grundschule an der Oderstraße in der Bremer
Neustadt. 2.800 Euro hatte sie beantragt und da-
für Diabolos, Seilanlagen, Drehteller und weitere
Zirkusutensilien für ihre Nachmittags-AG „Zirkus
Jokes“ angeschafft. Gemeinsam mit Bremens
Bildungssenatorin Dr. Claudia Bogedan besuchte der
ehrenamtliche Stiftungsvorstand eine Vorstellung
der kleinen Artisten. In ihrer Begrüßung hob die
Schulleiterin die Bedeutung der Zirkus-AG nicht
nur für die eigenen Schülerinnen und Schüler her-
vor: „Wir bieten die AG – und damit eine sinnvolle
Nachmittagsbeschäftigung – allen Kindern aus dem
Stadtteil an. ,Zirkus Jokes‘ erreicht die Kinder und
Jugendlichen durch ein sehr breites Spektrum an ver-
schiedenen traditionellen Zirkustechniken aus Tanz,
Theater und Musik. Sie finden Bestätigung und ent-
wickeln viel Freude an dem, was sie tun.“
ohnungslose zurück in die eigene Wohnung
zu bringen ist das Ziel zweier Wohnprojekte, die
die GEWOBA in Kooperation mit der Senatorin für
Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport
und dem Verein für Innere Mission ins Leben geru-
fen hat. In den Bremer Stadtteilen Gröpelingen und
Hemelingen hat das Wohnungsunternehmen dafür
2015 und 2018 jeweils ein Haus mit sechs beziehungs-
weise fünf Einzelzimmern, Gemeinschaftsküchen
und Gemeinschaftsbädern angekauft und instand
gesetzt. Dabei ist die Kombination aus privaten
Rückzugsräumen und Gemeinschaftsräumen wesent-
licher Bestandteil des Konzepts.
Anfang 2019 sind die ersten Bewohner ein-
gezogen. Die Zentrale Fachstelle Wohnen, die in
Bremen für die Unterbringung von Wohnungslosen
zuständig ist, hat geeignete Personen mit gerin-
gem Unterstützungsbedarf ausgewählt. Im Falle der
Hemelinger Wohngruppe handelt es sich dabei aus-
schließlich um Frauen. In ihrem Alltag werden die
Bewohnerinnen von der Inneren Mission betreut.
Durch Gesprächsrunden und gemeinschaftliche
Aktivitäten, wie Kochen, Haus- oder Gartenarbeit,
lernen sie wieder Verantwortung für ihren Wohnraum
zu übernehmen, ihren Alltag zu strukturieren und
sich zu beteiligen. Darüber hinaus hilft die Innere
Mission bei Behördengängen und Themen der
Gesundheitsvor- und -fürsorge. Die mittelfristige
Mietdauer soll den Übergang aus der Wohngruppe in
eine reguläre Wohnung, die von der GEWOBA bereit-
gestellt wird, begünstigen.
2014 hatte das Unternehmen ein erstes
Wohnhaus für Wohnungslose zur Verfügung ge-
stellt. Es befindet sich ebenfalls in Gröpelingen,
wird auch durch die Innere Mission betrieben und
verfügt über 14 Plätze. Mit den beiden neuen
Wohngruppen in Gröpelingen und Hemelingen erwei-
tert die GEWOBA dieses Angebot. „Als kommunales
Wohnungsunternehmen fühlen wir uns auch denje-
nigen Bremerinnen und Bremern verpflichtet, die es
aus eigener Kraft nicht schaffen, eine Wohnung zu
halten. Wenn es uns gelingt, mit den Wohnprojekten
eine Brücke in den regulären Wohnungsmarkt zu bau-
en, dann haben wir viel erreicht“, betont GEWOBA-
Vorstand Manfred Sydow.
ie galt wohl als die Bremer Senioren-
Begegnungsstätte mit der schönsten Aussicht: der
„Olymp“ im 16. Stock in der Eislebener Straße 31 in der
Vahr. Mit einer innenliegenden Treppe war sie jedoch
nicht barrierefrei und schloss Ende 2017 ihre Türen. Der
Betreiber übergab seine Aufgaben an die Vahrer Löwen.
Der ehrenamtlich tätige Verein knüpfte an das Konzept
an, änderte aber den Namen und die Adresse. Und so steht
den Senioren aus dem Stadtteil seit dem 1. Januar 2018
der „Löwentreff am Fuße des Olymps“ im Erdgeschoss des
Nachbargebäudes Eislebener Straße 31a offen.
In Kooperation mit der vacances Mobiler Sozial-
und Pflegedienst GmbH und der Förderwerk Bremen
GmbH bietet der „Löwentreff“ einen Mittagstisch sowie
tägliche Beratungs-, Bildungs- und Freizeitangebote.
Zudem hat vacances in dem Gebäude zwei Wohnungen
übernommen, in denen Kurzzeitpflege möglich ist.
Auch in den umliegenden Gebäuden wohnen viele älte-
re Menschen. Sie alle sind dankbar für das neue Angebot
des „Löwentreffs“.
Die GEWOBA hat die Vahrer Löwen von
Anfang an unterstützt, sowohl finanziell als auch
über ehrenamtliche Mitarbeit. Auch die neuen
Räumlichkeiten des „Löwentreffs“ mietet der Verein
von dem Wohnungsunternehmen zu vergünstig-
ten Konditionen. „Die Vahrer Löwen sind ein gutes
Beispiel für die vielen sozialen Projekte in unseren
Quartieren, die wir aus voller Überzeugung unterstüt-
zen“, betont GEWOBA-Prokurist Manfred Corbach. „Im
„Löwentreff“ oder bei ihren Hausbesuchen bescheren
die Löwen vielen Menschen glückliche Stunden mit
schönen Begegnungen. Eine tolle Sozialarbeit!“
WOHNPROJEKTE FÜR WOHNUNGSLOSE MIT GERINGEM UNTERSTÜTZUNGSBEDARF
AM FUSSE DES OLYMPS TREFFEN SICH DIE LÖWEN
ZURÜCK IN DIE EIGENE WOHNUNG
SENIOREN-BEGEGNUNGSSTÄTTE
FÜR SCHULEN IM LAND BREMEN
GEWOBA-STIFTUNG
W 2019
S
6564 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
KURZGEFASST
Im September 2018 war es wieder
so weit. Wochenlang hatten sich
Künstlerinnen und Künstler aus dem
Stadtteil auf ihren Auftritt vorbe-
reitet. Gemeinsam mit dem Sänger
und Komponisten Mark Scheibe
probten sie ihren musikalischen
Beitrag. Sie, die sonst einer ganz an-
deren Tätigkeit nachgehen und die
Bühne nur als Zuschauer kennen.
Und dann gingen die Spotlights an.
Mehrere Anwohner hatten ihre
Balkone zur Verfügung gestellt, auf
denen an diesem Abend die Gesangs-
talente einzeln, zu zweit oder als
kleiner Chor ihren Song präsentier-
ten. Begleitet wurden sie von einem
Streichquartett mit internationa-
len Solisten und Mark Scheibe am
Piano. Eine gute Stunde führte der
Komponist und Sänger durch den
Konzertabend, der die Vielfalt des
Stadtteils feierte. Und dann ging das
Licht aus, und die Minibühnen ver-
wandelten sich wieder in Balkone.
Bis zum nächsten Mal.
ZUM VIERTEN MAL SINGEN DIE BALKONE IN OTE
Bereits seit 2017 fördert die GEWOBA in Bremen-Nord ein bundes-
weit einmaliges Konzept: die Musikwerkstatt der Bremer Philharmo-
niker für Percussion in der Grundschule an der Landskronastraße in
Marßel. 2018 hat das Wohnungsunternehmen sein Engagement für
weitere drei Jahre verlängert. Vorrangiges Ziel ist, jungen Menschen
über die Musik zu besseren Bildungs-
chancen zu verhelfen. Dabei leiten
Musiker und erfahrene Musikpäda-
gogen nicht nur die Schülerinnen
und Schüler der Landskronastraße
an. Auch Schulklassen anderer Schulen aus Bremen-Nord nutzen
das Angebot. „In der Musikwerkstatt treffen Kinder mit ganz unter-
schiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen aufeinander.
Über die Musik lernen sie sich kennen, entwickeln Verständnis füreinander und wachsen zu einer star-
ken Gemeinschaft zusammen“, weiß GEWOBA-Vorstand Peter Stubbe. Pro Jahr finanziert die GEWOBA
bis zu 40 Workshops. Das entspricht einer Summe von 6.000 Euro.
Angelehnt an die vielerorts stattfindenden Rudelsingen
möchte auch die „Schmetterlust“ Bewohner des Stadt-
teils animieren, in großer Runde gemeinsam zu singen.
Und so brachte der
Bremer Künstler Andy
Einhorn die sanges-
freudigen Besucher mit seiner Gitarre ordentlich in
Schwung. Textsicher stimmten sie nicht nur bei „Schön
war die Zeit“ und „Marina“ mit ein. Das Repertoire war
bunt gemischt, sodass für jeden etwas dabei war.
Seit bald 20 Jahren unterhält der KulturSalon der GEWOBA im
Bremer Stadtteil Vahr nicht nur die Vahraonen mit hochkarätiger
Musik, Kleinkunst, Comedy,
Theater und vielem mehr.
Seine Strahlkraft reicht weit
über den Stadtteil hinaus, langjährige Stammgäste sowie „Neulinge“
gleichermaßen wissen dieses kulturelle Kleinod mit seinen bundes-
weit erfolgreichen Acts zu schätzen.
18 Vorstellungen im Jahr für jeweils 60 Gäste reichen nicht aus, um der
Nachfrage gerecht zu werden. Deswegen ist der KulturSalon 2017 und
2018 mit einer besonders beliebten Vorstellung „auf Tour“ gegangen – in
einen anderen Bremer Stadtteil und an einen größeren Veranstaltungsort.
Mit Erfolg: Auch 2019 wird es ein Highlight außerhalb der Vahr geben.
Darüber hinaus hat der KulturSalon mit dem „Philosophischen Café“
sein Angebot 2018 erweitert.
KULTURELLES KLEINOD IN DER VAHR Viermal lud Gastgeber Dr. Helmut Hafner
Menschen in das „Philosophische Café“ ein, um in angeregten Gesprächen
gemeinsam über die Welt und das Leben nachzudenken.
MUSIK VERBINDET
SINGEN MACHT GLÜCKLICH
Ein voller Erfolg! Ist das Resümee der Gäste und die gleich zeitige Aufforderung
an die GEWOBA, die „Schmetterlust“ zu
wiederholen.
Unter professioneller Anleitung üben die Kinder voller Freude an Schlag- und indonesischen
Gamelan-Instrumenten.
Es ist eine ganz besondere Stimmung, die im Innenhof vor dem OTe-Bad entsteht, wenn die GEWOBA zum
Freiluftkonzert „Singende Balkone“ nach Osterholz-Tenever einlädt.
6766 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
KURZGEFASST
„Krachmacherstraße 2.0 – Wie wohnen Kinder heute
und in Zukunft?“ titelte der zweite GEWOBA-Preis
für zukunftsgerechte Stadtentwicklung 2018. Wie
schon beim ersten Mal richtete sich auch diese
Neuauflage bundesweit an Studierende der Sozial-
wissenschaften. „Wir möchten das Thema Wohnen
nicht nur aus städtebaulicher und stadtentwick-
lungspolitischer Sicht betrachten, sondern es auch in einen aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext
stellen“, erklärt GEWOBA-Vorstand Peter Stubbe das Ziel. Und Daniela Klostermann, die den Preis
aufseiten des Wohnungsunternehmens organisiert, ergänzt: „2018 haben wir die Wohn- und Lebens-
situation von Kindern – aus Sicht der Kinder – in den Fokus gestellt und dabei bewusst die Verbindung
zu Astrid Lindgrens heiler Kinderwelt gezogen.“ Mit dem Ergebnis
ist die Jury sehr zufrieden: Sie zeichnete zwei Einreichungen mit
dem GEWOBA-Preis aus, eine Arbeit erhielt eine Anerkennung. Der
GEWOBA-Preis für zukunftsgerechte Stadtentwicklung wird alle
zwei Jahre in Kooperation mit der Universität Bremen, der Jacobs
University Bremen und der Hochschule Bremen ausgelobt.
Zweiter GEWOBA-Preis für zukunftsgerechte Stadtentwicklung.
Am jährlichen GEWOBA-Day of Caring stellt das Wohnungsunternehmen Beschäftigte für
die Umsetzung eines sozialen Projekts frei. 2018 profitierte das Jugendhaus Tenever davon
– die größte Anlaufstelle im Stadtteil für
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
zwischen zehn und 21 Jahren.
Gemeinsam mit GEWOBA-Mitarbeitern haben sie im August 2018 Hand angelegt und die
Eingangsbereiche der Einrichtung wieder flottgemacht: Vorhandene Betonskulpturen, die als
Sitzmöglichkeiten dienen, umgebende Zäune und Treppengeländer erhielten einen neuen
Anstrich – passend zum strahlenden Sommerhimmel in den Farben Blau und Gelb. Auch im
Inneren arbeiteten die fleißigen Handwerker und schufen einen Arbeits- und Ruheraum.
„Für die GEWOBA ist der jährliche Day of Caring
eine Aktion mit doppeltem Effekt: Wir tun etwas
für unsere Quartiere. Und die Mitarbeiter, die diese
ehrenamtlichen Aufgaben in Teamarbeit über-
nehmen, bekommen neue Eindrücke, die sie gut ins
Unternehmen einbringen können“, ist GEWOBA-
Vorstand Peter Stubbe überzeugt, der an diesem
Tag ebenfalls tatkräftig mitwirkte.
GEMEINSAM FÜR EINEN GUTEN ZWECK
AUS EINEM ANDEREN BLICKWINKEL
Maiwonne! Das Wohnungsunterneh-
men stellte eine große Ladung farben-
froher Sommerblumen für Balkon
und Vorgarten bereit. Und auch die
zum Einpflanzen benötigte Erde gab es dazu. Die
Mitarbeiter und Gartenfachleute der GEWOBA halfen
gern bei der Gestaltung, und die Mieterinnen und
Mieter nutzten die Wartezeit für einen Plausch mit
den Nachbarn.
GEWOBA VERSCHENKT BALKONPFLANZEN AN IHRE MIETER
Mit Balkonkästen, Kübeln und Pflanz schalen kamen die Mieter zu den traditionellen
Pflanzaktionen der GEWOBA.
6968 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT
PER SONAL
Mitarbeitende beschäftigt die GEWOBA
zum 31. Dezember 2018, vier mehr als im Vorjahr. Das
entspricht 469,8 Vollzeitstellen. Die Personalstrategie
setzt auf Verlässlichkeit und einen guten Mix aus er-
fahrenen und jungen Mitarbeitenden. Das bildet die
durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit mit
14,2 Jahren ebenso ab wie das Durchschnittsalter der
Beschäftigten von 46 Jahren. Dabei ist ein Fünftel
unter 35 und ein Fünftel über 55 Jahre alt. In der
Gender-Betrachtung gibt es fachliche Schwerpunkte,
die in den letzten Jahren nur leicht ausgeglichen
werden konnten: Während im kaufmännischen
Bereich deutlich mehr Frauen als Männer arbeiten,
überwiegen in den technischen und gewerblichen
Bereichen die männlichen Beschäftigten. Aufgrund
der geringen Zahl weiblicher Bewerberinnen auf die-
se Stellen ist ein Gleichgewicht zurzeit nicht erreich-
bar, ein ausgewogeneres Verhältnis der Geschlechter
wird aber angestrebt.
Laut Personalleiter Stefan Geussenhainer
setzt die GEWOBA auf ein werteorientiertes Personal-
management. Der Mensch mit seinen Fähigkeiten
und Qualifikationen, aber auch Bedürfnissen und
lebensphasenbedingten Anforderungen steht im
502Beschäftigte
46Jahre
Durchschnittsalter
14Jahre
Unternehmenszugehörigkeit
103Teilzeit-
beschäftigte
1,8 %Fluktuation
6,7 %Schwer-
behindertenquote
20Auszubildende
WERTEORIENTIERTES PERSONAL MANAGEMENT
ES GEHT UM DEN MENSCHEN
Vordergrund. Das sogenannte Humankapital gilt es
zu halten und weiterzuentwickeln – mit einem Mix
aus guter Bezahlung und sozialen Leistungen auf der
einen Seite und Investitionen in die Mitarbeitenden
auf der anderen Seite. Weiterbildung spielt dabei eine
wichtige Rolle. 456.000 Euro hat das Unternehmen
2018 in die Qualifizierung der Beschäftigten in-
vestiert, rund 900 Euro pro Kopf. Darin enthalten
sind Aus- und Weiterbildung, Förderung von berufs-
begleitenden Studien- und Qualifizierungslehrgängen
sowie die Führungskräfteentwicklung inklusive
Coaching.
Die Zahl der Auszubildenden hat das
Unternehmen von 18 auf 20 gesteigert. Neben dem
Berufsbild Immobilienkauffrau/Immobilien kaufmann
bildet die GEWOBA Kaufleute für Büro management,
Gärtner/Gärtnerinnen im Garten- und Landschafts-
bau und Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen
mit der Fachrichtung Systemintegration aus.
Aktuell befinden sich zwei schwerbehinderte
Menschen in der Ausbildung. Insgesamt erfüllt das
Unternehmen die Schwerbehindertenquote mit
6,7 Prozent.
PERSONAL IN ZAHLEN m GEWOBA-Gesundheitstag war das gan-
ze Bürohaus im Ausnahmezustand. Bei Workshops,
Trainings, Vorträgen, Filmen, Infoständen, Kost-
proben, Tests, Check-ups, Erster-Hilfe-Auffrischung
und gemeinschaftlichem Singen konnten die
Mitarbeitenden sich während der Arbeitszeit damit
beschäftigen, was ihrer Gesundheit zuträglich ist. 40
verschiedene Veranstaltungen wurden angeboten, 54
externe Experten waren dabei und 3.000 Termine be-
reits vorab gebucht. Damit war der Gesundheitstag
2018 ein Höhepunkt im Angebot des betrieblichen
Gesundheitsmanagements der GEWOBA.
DAS GANZE BÜROHAUS IM ZEICHEN DER GESUNDHEIT
Das regelmäßige Gesundheitsprogramm
2018 umfasste 27 Veranstaltungen für über 200
Teilnehmerinnen und Teilnehmer und startete im
Januar mit Resilienz-Trainings. Fitnessangebote,
Vorträge zu Konfliktlösungsstrategien, Ernährungs-
beratungen, Augentrainings, ein runder Tisch
Gesundheit für Auszubildende und vieles mehr folg-
ten. Dazu kamen weitere Aktionstage des AOK-
Programms „Back-Check“ mit Trainingsberatungen
sowie im Sommer Info- und Probierstände zum
Thema „Gesund trinken im Job“.
502
A
7170 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
eun von zehn Mitarbeiter würden die
GEWOBA als Arbeitgeberin weiterempfehlen. Arbeits-
platzsicherheit, gute Bezahlung und ein gutes
Betriebsklima sind die drei Top-Gründe.
„Mit diesem Zeugnis sind wir sehr zu-
frieden“, freut sich GEWOBA-Personalleiter Stefan
Geussenhainer. In einer repräsentativen Untersuchung
hat Soziale Innovation GmbH, ein unabhängiges
Institut aus Dortmund, im Auftrag der GEWOBA alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt.
Anonym konnten die Beschäftigten un-
ter anderem bewerten, wie zufrieden sie mit dem
Betriebsklima, den zusätzlichen sozialen Leistungen
oder den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten
sind. Auch die Kommunikation mit anderen
Unternehmensbereichen, die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie und das GEWOBA-Leitbild der Vielfalt
spielten eine Rolle.
BESCHÄFTIGTE STELLEN GEWOBA GUTES ZEUGNIS AUS
MITARBEITERBEFRAGUNG
Knapp 70 Prozent der Mitarbeiter stellten sich
den Fragen. „Die hohe Beteiligung zeigt, dass dieses
Instrument der Mitbestimmung für die Belegschaft
wichtig ist“, sagt Stefan Geussenhainer. Für ihn ist
auch eine interessante Erkenntnis, dass nicht alles,
was den Menschen wichtig ist, viel Geld kostet. „Wer
zum Beispiel Geburtstag hat, darf mittags nach Hause
gehen. Aus Sicht des Unternehmens ist das eine nette
Geste, unseren Beschäftigten bedeutet sie aber viel.“
Vorstandsvorsitzender Peter Stubbe nennt das
Ergebnis „ein starkes Signal. Wir sind auf dem rich-
tigen Kurs. Die Auswertung gibt uns zudem auf der
Führungsebene ein wichtiges Feedback, in welchen
Punkten noch Entwicklungsbedarf besteht. Daran wer-
den wir weiter arbeiten.“
mmer mehr Unternehmen setzen auf
Fahrradfreundlichkeit: 45 Bremer Betriebe nahmen
am Wettbewerb „Fahrradaktiver Betrieb“ des ADFC
und der AOK teil. Mit einem Sonderpreis zeichnete
der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr die GEWOBA
für ihre Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs
aus. Neben zugangsgesicherten Fahrradstellplätzen
und Edelstahlbügeln für die Fahrräder der Besucher
vor dem Bürogebäude stehen den Mitarbeitern insge-
samt 50 Dienstfahrräder zur Verfügung. „Das Fahrrad
als Verkehrsmittel zur Arbeit erhält einen immer grö-
ßeren Stellenwert. Viele Kollegen kommen mit dem
Fahrrad zur Arbeit. Andere fahren mit dem Pkw oder
öffentlichen Verkehrsmitteln und nutzen ein Fahrrad
für die innerstädtischen dienstlichen Wege“, berich-
ten Susanne Tiedemann und Andrea Wiskandt von
der GEWOBA, die die Aktion für das Unternehmen
organisiert haben.
„FAHRRADAKTIVER BETRIEB“
AUSGEZEICHNET
n feierlicher Atmosphäre hat die beruf-
undfamilie Service GmbH im Juni 2018 in Berlin
300 Unternehmen und Institutionen aus ganz
Deutschland nach dem audit berufundfamilie zer-
tifiziert. Darunter bereits zum vierten Mal die
GEWOBA. 2008 ist das Unternehmen das erste Mal
als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet wor-
den. Nach zwei Re-Auditierungen folgte nun das
Dialogverfahren, das mit dem Zertifikat mit dauer-
haftem Charakter honoriert wurde.
„Inzwischen verfügt die GEWOBA über einen
großen Maßnahmenkoffer aus allgemeinen Angeboten
und individuellen Lösungen“, beschreibt die GEWOBA-
Familienbeauftragte, Maike Scherbaum-Sell, das
QUALITÄTSSIEGEL „BERUFundFAMILIE“ – JETZT MIT DAUER-HAFTEM CHARAKTER
BERUF UND FAMILIE
bisher Erreichte. Zu den allgemeinen Leistungen ge-
hören zum Beispiel der Kindergartenzuschuss, fle-
xible Arbeitszeiten und Pausenregelungen sowie
die Freistellung bei Krankheit eines Angehörigen.
Teilzeit, Homeoffice und mobiles Arbeiten können
individuell vereinbart werden.
Eine enge Verbindung gibt es zum be-
trieblichen Gesundheitsmanagement. Flexible
Arbeitszeitregelungen bei Pflege von Angehörigen,
Stressbewältigungsseminare oder Kurse zum Thema
Ernährung und Entspannung helfen insbesondere de-
nen, die familiär stark eingebunden sind.
Bis zum nächsten Dialogverfahren 2020
sollen Führungsmodelle entwickelt werden, die
Beruf und Privatleben miteinander verbinden und
das Potenzial haben, Führungsverantwortung
wieder attraktiver zu machen. Dazu kommt ein
Handlungsleitfaden, der Regeln für familiengerechte
Führungsarbeit definiert.
N
I
I
7372 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
AKTIVSEITE31.12.2018
€31.12.2017
T€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Software 163.866,00 157
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 1.092.964.656,06 1.078.263
2. Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten 22.584.694,62 19.955
3. Grundstücke ohne Bauten 6.673.643,30 6.505
4. Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter 95.333,40 95
5. Technische Anlagen und Maschinen 341.366,00 336
6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 956.803,00 1.095
7. Anlagen im Bau 29.380.662,04 9.249
8. Bauvorbereitungskosten 3.236.264,01 2.613
9. Geleistete Anzahlungen 43.071.174,84 16.346
1.199.304.597,27 1.134.457
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 8.234.064,00 1.073
2. Beteiligungen 1.112.591,51 1.112
3. Andere Finanzanlagen 2.490.355,75 2.485
11.837.011,26 4.670
ANLAGEVERMÖGEN INSGESAMT 1.211.305.474,53 1.139.284
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. ZUM VERKAUF BESTIMMTE GRUNDSTÜCKE UND ANDERE VORRÄTE
1. Grundstücke ohne Bauten
a) noch nicht erschlossen oder erschlossen erworben 2.010.030,16 2.606
b) im Zustand der Erschließung 1.026,77 1
2. Unfertige Leistungen für noch nicht abgerechnete Betriebskosten 60.123.233,60 61.595
62.134.290,53 64.202
II. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Forderungen aus Vermietung 2.678.332,25 2.612
2. Forderungen aus Betreuungstätigkeit 82.922,84 25
3. Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen 2.921,24 2
4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 27.934,02 24
5. Sonstige Vermögensgegenstände 641.433,77 696
3.433.544,12 3.359
III. FLÜSSIGE MITTEL
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 11.443.816,71 6.734
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 33.212,42 145
BILANZSUMME 1.288.350.338,31 1.213,724
Bilanzvermerk
Treuhandvermögen 25.140.804,59 24.309
PASSIVSEITE 31.12.2018€
31.12.2017T€
A. EIGENKAPITAL
I. GEZEICHNETES KAPITAL 87.500.000,00 87.500
II. KAPITALRÜCKLAGE 53.174,36 53
III. GEWINNRÜCKLAGEN
1. Gesetzliche Rücklage 8.696.825,64 8.697
2. Andere Gewinnrücklagen 342.090.986,75 335.188
350.787.812,39 343.885
IV. BILANZGEWINN 22.150.000,00 22.150
EIGENKAPITAL INSGESAMT 460.490.986,75 453.588
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen 33.225.934,00 32.716
2. Steuerrückstellungen 144.500,00 410
3. Sonstige Rückstellungen 20.750.910,07 19.291
54.121.344,07 52.417
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 682.385.562,58 624.083
2. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 5.115.408,35 5.473
3. Erhaltene Anzahlungen für noch nicht abgerechnete Betriebskosten
71.806.206,36 65.359
4. Verbindlichkeiten aus Vermietung 7.494.348,87 7.888
5. Verbindlichkeiten aus Betreuungstätigkeit 124.278,09 132
6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.641.103,06 4.294
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
480.256,00 180
8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
87.127,06 90
9. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern: 454.270,89 €(Vorjahr: 92 T€)
500.945,77 96
773.635.236,14 707.595
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 102.771,35 124
BILANZSUMME 1.288.350.338,31 1.213,724
Bilanzvermerk
Treuhandverpflichtungen 25.140.804,59 24.309
JAHRESABSCHLUSSBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2018
ZAH LEN
FA KTEN+
7574 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
2018€
2017T€
1. Umsatzerlöse
a) aus der Hausbewirtschaftung 251.651.068,08 254.109
b) aus Verkauf von Grundstücken 6.975,00 1.960
c) aus Betreuungstätigkeit 4.721.941,81 4.703
d) aus Verkauf von Gebäuden aus dem Anlagevermögen 2.920.360,00 4.692
e) aus anderen Lieferungen und Leistungen 5.407.712,43 6.925
264.708.057,32 272.389
2. Verminderung (Vorjahr: Verminderung) des Bestands an unfertigen Leistungen –1.471.736,23 –6.445
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.052.887,20 903
4. Sonstige betriebliche Erträge 6.181.610,40 6.854
5. Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen
a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 127.747.685,44 128.366
b) Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke 4.558,92 1.244
c) Aufwendungen für Verkauf von Gebäuden aus dem Anlagevermögen 825.788,37 1.277
d) Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen 2.523.335,27 1.319
131.101.368,00 132.206
6. Rohergebnis 139.369.450,69 141.495
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 28.607.404,62 27.400
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung, davon für Altersversorgung: 897.884,69 € (Vorjahr: 1.091 T€)
6.038.671,07 6.052
34.646.075,69 33.452
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
41.893.815,04 39.703
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 17.144.082,45 14.961
10. Erträge aus Beteiligungen 4.144.750,56 3.172
11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens und anderen Finanzanlagen
219.231,74 219
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 32.189,03 47
4.396.171,33 3.438
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme 42.002,31 0
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen: 2.614.325,00 € (Vorjahr: 2.295 T€)
15.994.099,59 16.523
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.897.874,31 3.466
16. Ergebnis nach Steuern 29.147.672,63 36.828
17. Sonstige Steuern 94.781,17 84
18. Jahresüberschuss 29.052.891,46 36.744
19. Einstellungen in Gewinnrücklagen in andere Gewinnrücklagen 6.902.891,46 14.594
20. Bilanzgewinn 22.150.000,00 22.150
2018€
2017€
ÖKONOMISCHE LEISTUNG (ohne Wertsteigerung des Immobilienbestandes)
Jahresüberschuss 29.052.892 36.743.682
ÖKOLOGISCHE LEISTUNG 7.790.726
Gegenwert (20-Faches) der modernisierungsbedingten CO2-Einsparungen 6.103.998 4.818.429
Nutzung von FSC-Papier 2.315 2.693
Green IT 9.785 12.277
EnergieSparCheck für GEWOBA-Mieter 106.368 145.748
Reduktion Müllaufkommen je Mitarbeiter –625 –2.967
Reduktion Wasserverbrauch je Mitarbeiter –1.547 –1.037
CO2-Absorption durch Bäume der GEWOBA 5.756 5.000
CO2-Einsparung durch E-Autos der GEWOBA 844 700
CO2-Einsparung durch Hybridautos der GEWOBA 965 0
ÖPNV-Ökobilanz der Mieter/Kunden 1.547.299 1.463.201
ÖPNV-Ökobilanz der Mitarbeiter 15.568 14.693
SOZIALE LEISTUNG 3.855.128
Förderung und Ausrichtung sozialer Projekte 665.355 647.328
Kosten für die Besetzung von Concierge-Logen 1.149.926 1.140.584
Mietverzichte für die Überlassung von Räumen 842.911 669.383
Personalkosten für den Einsatz in sozialen Projekten 1.098.520 1.076.340
GEWOBA-Stiftung (jährliche Ausschüttung) 98.416 110.882
CSR-GESAMTLEISTUNG 40.698.746 46.846.936
GEWINN-UND-VERLUST- RECHNUNG
FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2018
CSR-ERMITTLUNGKENNZAHLEN
7776 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
IMPRESSUMTÄTIGKEITSBERICHT
FOTOGRAFIEAOK Bremen/Bremerhaven, aok.de/pk/bremen
bgmr Landschaftsarchitekten, bgmr.de/de
BUND, bund.net
Carsten Heidmann, heidmannfotografie.de
Fotografie WERK1, werk1.de
Foto-Studio Penz, foto-penz.de
Gaby Ahnert, gabyahnert.de
GEWOBA, gewoba.de
GSP Gerlach Schneider Partner Architekten mbH,
architekten-gsp.de
Jörg Sarbach, foto-sarbach.de
Jost Hauer, Architekten FSB, architekten-fsb.de
Klaus Roggel, klausroggel.de
Landesamt für Denkmalpflege Bremen,
denkmalpflege.bremen.de
LIN Architekten Urbanisten, lin-a.com
maßstab - digital imaging + fotografie
Ralf Masorat, masorat.de
Sven Warnke, gewoba.de
Tristan Vankann, tristanvankann.de
Volker Beinhorn, volker-beinhorn.de
Wacker Zeiger Architekten, wackerzeiger.de
Weser-Kurier, weser-kurier.de
Zuckerfabrik Fotodesign / Ginger Neumann,
zuckerfabrik.com
DRUCKBEISNER DRUCK GmbH & Co. KG
www.beisner-druck.de
PAPIERUmschlag:
GMUND Colors, 300 g/m2, Matt 50
Innenseiten:
MUNKEN Polar Rough, 120 g/m2, weiß
GMUND Bauhaus Dessau, 120 g/m2, Weiss 2 glatt
ILLUSTRATIONENDanilo Agutoli, daniloagutoli.com
POLARWERK GmbH, polarwerk.de
REDAKTIONSonja Busch, Christine Dose (v. i. S. d. P.),
Emilia Naatz
Unternehmenskommunikation/Marketing
Telefon: 0421 36 72-1 01
HERAUSGEBERGEWOBA
Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen
Rembertiring 27, 28195 Bremen
www.gewoba.de
KONZEPT & GESTALTUNGPOLARWERK GmbH
polarwerk.de
DIGITALE VERSION
Der Tätigkeitsbericht kann unter
www.gewoba.de/ueber-uns/presse/publikationen
heruntergeladen werden.
ID-Nr. 1979138
Die durch den Druck verursachten CO2-Emissionen
wurden durch die Unterstützung eines sozialen
Projektes kompensiert.
7978 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT
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