AUSGABE NR.81OÖ.PLANET NR. 04/2013 | P.B.B. | GZ 02Z031264 M
PREIS: € 1,– | AUFGABE- & VERLAGSPOSTAMT: 4020 LINZ
D iese Studie des Club of Rome zur Zukunft der Welt-wirtschaft von vor 42 Jahren
ist heute aktueller denn je. Wie wir wirtschaften, produzieren und konsumieren, stößt immer mehr an Grenzen. Umweltverschmutzung, Klimawandel, die Ausbeutung vie-ler bis hin zur Arbeitslosigkeit, sind die Schattenseiten der Globalisie-rung. Die großen Gewinner sind ei-nige Wenige – die Verlierer sind die Mehrheit. Der Treibstoff dafür: der schnelle Gewinn. Kapital ist mobil und immer auf der Suche nach der höchsten Rendite – ohne Rücksicht auf die Menschen, ihre Arbeits- und Lebenssituation und auf die Um-welt. Aber es geht auch anders: das beweisen täglich viele weitblicken-
de Unternehmerinnen und Unter-nehmer, die verantwortungsvoll wirtschaften, faire Arbeitsplätze schaffen und ressourcenschonend arbeiten! Die Wirtschaft braucht ein neues Regelwerk – die Unter-nehmen und KonsumentInnen brauchen Rahmen bedingungen, die verantwortungsvolles Wirt-schaften fördern: Steuern, die auch tatsächlich in die richtige Richtung steuern – nämlich den Umweltverbrauch teurer machen, umweltschonendes Verhalten belohnen und die Arbeitskosten reduzieren. Das schützt die Umwelt und schafft Arbeitsplätze. Nicht der schnelle Gewinn soll belohnt, sondern die Investition in die reale Wirtschaft gestärkt werden. Das
geht von Crowdfunding Modellen über die Finanztransaktionssteuer bis hin zum Bankeninsolvenzrecht. Wir brauchen mehr Investitionen in Bildung, Forschung, in die Energie-wende und zur Sicherung des Ge-sundheits- und Pflegewesens. Das neue Regierungsprogramm verwal-tet den Stillstand, bewirtschaftet die Vergangenheit und vergisst die Zukunft. Tragisches Symbol dafür: die Wissenschaft wird bei der Wirtschaft geparkt.
DR.IN RUPERTA LICHTENECKER IST ÖKONOMIN, NATIONALRATS-ABGEORDNETE UND SPRECHERIN FÜR WIRTSCHAFT, FORSCHUNG, INNOVATION UND TECHNOLOGIE
Haben die Grünen bereits ihren Gipfel an Stimmen erreicht, oder geht noch mehr? Christoph Hofinger meint, mit der Öffnung für soziale Themen, können die Grünen auch mehr als 15 Prozent erreichen. Seite 3
Die Stadt Linz unterstützt lernschwache SchülerInnen mit kostenloser Lernhilfe. Damit brauchen die Eltern keine teuren Nachhilfestunden bezahlen. Seite 7
AN DER GLÄSERNEN DECKE? STÄDTISCHE NACHHILFE MIT GUTEM GEWISSENWeihnachten feiern mit heimischen Produkten und so wenig wie möglich an fernöstlichem Plastikmüll? Ja, das ist möglich. Mehr auf Seite 8
GRÜNE MEINUNG
Die Grenzen des Wachstums
RUPERTA LICHTENECKER
MAGAZIN
OÖ.PLANETG R Ü N E Z E I T U N G F Ü R O B E R Ö S T E R R E I C H
16. JAHRGANG | WINTER 2013
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Nachhaltig Bauen und Wohnen erhebt neue Ansprüche an die Architektur, an die Kommu-nikation des Gebäudes und der bebauten Um-welt mit den BewohnerInnen und NutzerInnen. Im oö.planet Magazin stellen wir interessante Projekte, gelungene Praxisbeispiele und ge-mütliche Ideen für Daheim vor. Seiten 9 - 13
Bauen und Wohnen
Einer Verkündung der Regierungs-einigung am Freitag, dem 13. wollten ÖVP und SPÖ offensichtlich entgehen
und haben ihre Gespräche überraschend noch am Vortag für beendet erklärt. Doch die Zahl 13 begleitet die beiden Regierungs-partner dennoch: Die rot-schwarze Koalition gibt es seit 1945 zum 13. Mal. Mehr als die Hälfte – 40 Jahre – der 68 regierten SPÖ und ÖVP bisher gemeinsam. Weitere fünf Jahre werden es wohl noch einmal tun.
Dass die letzte Runde eingeläutet wird, dürfte auch den beiden Parteien bewusst geworden sein. Daher erinnert auch der Antritt dieser Regierung an eine müde Run-de in einem Lokal, in der der Wirt soeben die Sperrstunde ausgerufen hat. Die Musik wird abgestellt, das grelle Licht setzt allen romantischen Träumen ein jähes Ende. Eine allerletzte Bestellung ist noch möglich, dann ist aber der Abend gelaufen. Und eines ist allen gewiss: Der Kater beim Aufwachen am nächsten Tag wird groß sein.
Die Verhandlungen dürften daher auch unter dem Motto: „Einmal geht es noch“ gelaufen sein. Anstatt in den wichtigen Zukunftsfragen Lösungen zu finden und
Mut für neue Reformen zu zeigen, schlossen SPÖ und ÖVP eine Art Stillhalteabkommen. Bevor es mit Rot-Schwarz auf Bundesebene endgültig vorbei ist, teilen sie noch schnell das Land unter sich auf und sichern sich die Schaltstellen.
Beim Inhalt bleibt aber alles beim Alten: unsere Kinder werden weiterhin nach ihren Schwächen beurteilt, in der Energiepolitik wird weiterhin auf das umweltschädliche Gas und Öl gesetzt; unerwünscht bleibt die Kontrolle durch die Opposition.…
„Damit Österreich nicht dem Stillstand überlassen wird, braucht es enorme Kraft, um das lecke Staatsschiff vorwärts bewe-gen zu können“, sagte Eva Glawischnig. „Wir bieten daher der Regierung eine Zu-sammenarbeit bei einigen ‚Schlüsselprojek-ten‘ an. Wir werden vor allem für eine Bil-dungsrevolution, die grüne Energiewende, und für leistbares Leben für alle kämpfen.“
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Stillgestanden!
Grüne Positionen zur neuen Regierung: www.gruene.at
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Der Koalitionsvertrag wurde zum Stillstandsvertrag. Keine der anstehenden Zukunfts fragen wird gelöst. Gemeinsam mit den BürgerIn nen werden die Grünen für Veränderung kämpfen.
MARCO VANEK
SATIRE
Die Lenzing AG ist nicht das einzige große Kapi-talunternehmen, wo die
Quartalszahlen bestimmen, wo es lang geht. Geht es wie zuletzt mit den Gewinnerwartungen bergab, heißt es sofort: Wir müssen Personal abbauen. „Die Gewinnmaximierung ist aber kein Naturgesetz der Wirtschaft“, schreibt Pavan Sukhdev in seinem Buch Corpo-ration 2020. Im Gegenteil: Es ist ein sehr junges Phänomen der Wirtschaftsgeschichte. Bis zum Beginn der Industria-lisierung waren Unternehmen nur im Auftrag von Staaten unterwegs. Sie waren auf Zeit gegründete Einheiten mit einem limitierten Auftrag Straßen oder Gebäude zu bauen, Steuern einzutreiben oder gar Kriege zu
führen. Wenn da etwas schief ging, musste der Staat in vollem Umfang haften. Erst ab 1820 in den USA und ab 1850 in Eng-land änderte sich das. Unter-nehmen wurde erlaubt nur noch mit ihrem Kapital zu haften. Die GesmbH war geboren.
Ford als Vorbild
Am Beispiel des Industriellen Henry Ford* zeigt Sukhdev, dass vor etwa hundert Jahren ge-schäftlicher Erfolg keineswegs das oberste Unternehmensziel war. Ford wollte, dass sein Unter-nehmen der Gesellschaft dient. Anstatt Gewinne anzuhäufen oder sie an die Aktionäre aus-zuschütten, hob er die Löhne seiner ArbeiterInnen mehr als notwendig an. 1920 zogen seine Minderheitsaktionäre wegen vor-enthaltener Gewinne vor Gericht. Ford wurde so gezwungen seine Gewinne den Aktionären auszu-zahlen.: „Der Zweck des Unter-nehmens liege allein darin seine Eigeninteressen zu verfolgen“ stand im Urteil. Somit begann die Ära, in der vor allem die großen Unternehmen nur noch auf die Maximierung der Gewinne blick-ten und alle anderen Entschei-dungen dem unterordneten.
„Gute“ Unternehmen „Ein Unternehmen kann sich als Heuschrecke aufstellen, die die Erde rücksichtslos abgrast und sein Geschäft zu Lasten der Na-tur und Gesellschaft betreibt.“ Als Beispiele wie es auch anders geht, nennt Sukhdev drei große Unternehmen: den amerikani-schen Outdoor-Bekleider Pata-gonia, die indische Software-Firma Infosys oder Natura, den brasilianischen Kosmetikher-steller. Natura will nachhaltig sein und vertreibt seine Produk-te über ein Netzwerk von über einer Million Hausfrauen. Davon profitieren alle. Infoysys inves-tiert seine Gewinne vor allem in mehr Bildung und verbessert so das Humankapital und Patago-nia möchte die besten Sportsa-chen der Welt herstellen aber nicht auf Kosten der Natur.
Wachstum oder Postwachstum?
Sukhdev ist überzeugt: „Eine andere Wirtschaft ist mög-lich.“ Vor allem müssten die entscheidenden AkteurInnen verstehen, dass es mit dem Wachstum so nicht weiter-gehe wie bisher. Wachstum oder Postwachstum? „Beides muss sein“, schreibt Sukhdev. Wir brauchen dort Wachstum, wo die Ärmsten nicht einmal Grundsicherheit zu leben haben. Auf der anderen Seite brauchen wir aber Rahmenbedingungen für eine Unternehmenskultur,
die menschliches Wohlbefinden und soziale Gleichheit wachsen lässt, während Umweltrisiken und ökologische Zerstörung schrumpfen müssen. Er setzt dabei aber nicht auf die freiwil-lige Veränderungsbereitschaft der Unternehmen, sondern auf den Staat und die engagierten BürgerInnen. „Kontraproduktive Subventionen gehören abge-schafft, öffentliche Eigentümer-schaft an Gemeingütern soll nicht länger als Marktversagen gelten, öffentliche Investitionen sollen sich auf eine ökologische Infrastruktur konzentrieren. Wir müssen die Ressourcen besteu-ern und nicht die Arbeit.“
Hoffnung sieht er im zuneh-menden zivilbürgerschaftlichen Engagement und fragt sich an-gesichts vieler privater Energie-projekte: „Ziehen die BürgerIn-nen nicht längst als dezentrale Energieselbstversorger an den großen Energieversorgern und den sie stützenden Regierun-gen vorbei? Haben sie mit all ihren Initiativen des Teilens, Anbauens, Bastelns nicht längst die Rückverwandlung von den KonsumentInnen hin zu den BürgerInnen begonnen?“
* H. Ford war auf der anderen Seite aber auch glühender Antisemit und hat die weniger mitarbeiterInnenfreundliche Fließbandarbeit eingeführt.
POLITIK OÖ.PLANET #81 | WINTER 201302
Im Zentrum unternehmerischen Handelns soll künftig der Mehrwert für die Gesellschaft stehen. Der Umbau zu einer wertorientierten Ökonomie ist bereits im Gang, meint der ExBankenManager Pavan Sukhdev in seinem neuen Buch.
MARCO VANEK
EDITORIAL
Was kommt nach 2018? MARCO VANEK
Vor uns liegen fünf weitere Jahre lähmen-
der Langeweile. Aber was kommt danach? Wenn kein Wunder geschieht, werden dann
spätestens 2018 SPÖ und ÖVP auf Bun-desebene keine gemeinsame Mehrheit mehr haben. Bricht dann in Österreich die Unregierbarkeit aus? Gibt es gar ei-nen Kanzler Strache? Nur wer verschafft den Freiheitlichen dann eine Mehrheit im Nationalrat? Oder wird es eine Drei-erkoalition geben? Oder kommt gar eine Allparteienregierung nach Schweizer Vorbild?
Eine durchaus überlegenswerte Alternative wäre eine Minderheitenre-gierung, mit der vor allem nordeuropäi-sche Staaten gute Erfahrungen gemacht haben. Ein solches Minderheitenkabinett eröffnet dem Parlament neue Möglich-keiten, weil sich die Regierung jeweils eine Mehrheit für konkrete Initiativen suchen muss. Eine solche Konstellation wäre schon diesmal möglich gewesen. Ich vermute aber, dass die derzeitigen Regierungsparteien gerade eine solche Sternstunde des Parlaments tunlichst vermeiden wollen.
Fünf Jahre lähmende Langeweile können leicht dazu führen, dass Öster-reich spätestens nach 2018 ganz anders regiert werden muss als wir es uns heute noch erträumen
… MEINT MARCO VANEK, CHEFREDAKTEUR LESERINNENZUSCHRIFTEN AN: [email protected]
2014 beschäftigt sich die Grüne Bildungswerkstatt mit der Solidarischen Wirt-schaft. Am 31. Jänner findet im Linzer Wissensturm der Auftaktworkshop „Anders Wirtschaften – besser leben“ mit dem Ökonomen Andreas Novy statt. www.ooe.gbw.at
HINWEIS
Eine andere Wirtschaft ist möglich
Viel Arbeit für Gabi Moser als neue Vorsitzende Gabi Moser ist neue Vorsitzende des Rechnungshof-Ausschusses. Ihre neue Aufgabe will sie mit „Schwung und En-gagement“ und „alter Hartnäckigkeit“, aber auch „fair und objektiv“ angehen – und legt auch gleich los: Denn es gibt einen Rückstau von insgesamt 19 noch nicht behandelten Berichten des Rech-nungshofs. Was ist da los?! Gabi Moser ortet zwei Gründe: „Die Regierungsparteien verzögern die Arbeit des Ausschusses“ und „die Empfehlungen des Rechnungshofes werden nicht ernst genommen“. (bb)
KURZMELDUNG
Äh, meinen die das wirklich ernst?
Es scheint tatsächlich so. Insi-der-Informationen zufolge soll Spindelegger Faymann einen brisanten Deal angeboten haben: Wenn er die Pressekonferenz zur Präsentation der Verhandlungs-Ergebnisse ohne einen einzigen Lachanfall übersteht, dann passt das schon mit der Regierung und auch Fritz Neugebauer wird bis zur Angelobung nicht noch mal angerufen.
Was wird nun aus unserer Wissenschaft?
Die ist im Ressort des Wirt-
schaftsministers gut aufgehoben, wie es offiziell heißt. Im Moment würden dort schon die Leerzeiten unseres Wissenschaftspersonals ausgewertet. Heimische Forscher könnten so künftig etwa perso-nelle Lücken bei Schülerlotsen-Einsätzen oder der Aushilfe an Punschständen auffüllen und so wertvoller für die Gesellschaft werden als je zuvor, heißt es bereits nach ersten Hochrechnun-gen aus dem Büro Mitterlehner.
Welche Quereinsteiger waren eigentlich noch im
Gespräch? Meinungsforscherin Sophie
Karmasin war in der Tat nicht die Einzige, der die Regierungspar-teien einen Ministerjob zutrauten. Bundespräsident Fischer musste demnach sowohl Felix Baumgart-ner (die ÖVP rechnete sich durch dessen bekannte Hobbys Einspa-rungen in Millionenhöhe bei den hauseigenen Flugspesen aus) als auch TV-Liebling Tom Turbo (Zitat Werner Faymann: „Wer auf 111 Tricks zurückgreifen kann, hat ein Super-Ministerium verdient“) als Minister ablehnen.
Was machen die ausge-schiedenen Regierungsmit-
glieder nun?
Maria Fekter wird eine große Kar-riere als neue Synchronstimme von Bruce Willis attestiert. Aber sie könnte sich eigentlich schon zur Ruhe setzen, hat sich doch alleine das „Shortly without von delay“-T-Shirt bereits 2-millionen Mal verkauft. Ex-Umweltminister Nikolaus Berlakovich ist erstmal auf Urlaub gefahren. Anforderung an sein Reisebüro: „Irgendwohin, wo es keine Wiesenblumen zum Bestäuben gibt.“ Und Karl Heinz Töchterle entfernt gerade auf sei-nem Nationalrats-Platz die an der Unterseite angepickten Kaugum-mis seiner Beinahe-Sitznachbarin Monika Lindner.
FAQ zur Neuen Bundesregierung! Wir haben die brennendsten Fragen zur neuen Regierung für Sie fachkundig beantwortet.
Pavan Sukhdev: „Corporation 2020 – warum wir Wirtschaft neu denken müssen“ erschienen 2013 bei Oekom, Preis: € 20,60
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Fünf Jahre lähmende Langeweile
OÖ.PLANET #81 | WINTER 2013 AKTUELLES 03
„How to become Europe’s most successful Green
Party in national elections“ da-rüber spricht die grüne Europa-abgeordnete Ulrike Lunacek mit BesucherInnen im europäischen Parlament in Brüssel. In Ös-terreich sieht die Realität ganz anders aus. Hier war für viele Grüne der erste Impuls, bei der Verkündung des Wahlergeb-nisses von 12,4% Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass schon wieder die angestrebten 15% nicht erreicht wurden. Der Meinungsforscher Christoph Ho-finger vom SORA-Institut sieht die Grünen dennoch langfristig die 15%-Marke durchbrechen. „Es ist immer auch abhängig von der speziellen Ausgangsla-ge vor einer Wahl und natürlich von der Kampagne.“ Mit der Kampagne zur National-ratswahl 2013 sind den Grünen bereits jetzt einige bahnbre-chende Erfolge gelungen. Erst-mals wurde nicht eigens für die Wahl ein ganz neuer Außenauf-tritt entworfen. Grüne waren bei dieser Wahl erkennbar, präsent und sie fielen auf. Sei es durch den großen, auf dem Rücken liegenden Marienkäfer, durch markige Sprüche auf Plakaten oder durch Veranstaltungen. Allein in Oberösterreich fanden während des Wahlkampfs ca.
250 Wahlkampf-Veranstaltun-gen statt. Auch Christoph Hofin-ger beurteilt die Kampagne der Grünen positiv. „Der Wahlkampf hat mobilisiert. Mit den Youtu-be-Videos und der Part of the Game-App haben die Grünen zwei innovative Formate ent-worfen, mit denen es gelungen ist die Leute zu erreichen.“
Und genau das war das er-klärte Ziel bei dieser Wahl. Um die angestrebten 15% zu erreichen, war es nötig neue WählerInnen-Gruppen zu ge-winnen. „Die Grünen sind sehr bildungsschichtlastig. Sie sind die Nummer eins in Städten und bei WählerInnen mit Matura. Für eine Verbreiterung ist die große Herausforderung für die Grünen eine Sprache zu finden, die auch WählerInnen, die kein Studium absolviert haben, anspricht. Eine Sprache die Bilder erzeugt.“ So beschreibt Christoph Hofinger die Ausgangslage der Grünen vor der Wahl.
In der Partei war man sich dessen bewusst, dass es, um zu wachsen, eine grundlegende Veränderung braucht und genau darauf hat man hingearbeitet. Die gute Zusammenarbeit zwi-schen Bund und Ländern war dafür ein wichtiger Grundstein. Aber auch die Einigkeit darüber
sich während des Wahlkampfs vornehmlich auf die beiden Kernthemen – saubere Politik, saubere Umwelt – zu konzent-rieren, war ein Meilenstein für die Grünen.
Dass die Grünen damit genau auf die richtigen Themen ge-setzt haben, meint auch Chris-toph Hofinger. „Sie sind ein Alleinstellungsmerkmal der Grü-nen und wurden im Wahlkampf auch sehr elegant verknüpft.“
Einziger Kritikpunkt Hofingers ist, dass die Grünen beim The-ma Korruption noch deutlichere Worte hätten finden können: „Was richtet Korruption an, was kostet das die ÖsterreicherInnen und wie könnte ein post-korrup-tes Österreich aussehen?“
Mitbewerber unterschätzt
Wenn also alles so gut gelaufen ist, wieso hat es dann trotzdem nicht mit den 15% geklappt? Hier kommt die Konkurrenz mit anderen Parteien ins Spiel. Insbesondere die NEOS haben den Grünen wertvolle Stimmen gekostet. „Rund 1,2% der gülti-gen Stimmen wanderten direkt von den Grünen zu den NEOS. Dazu kommt noch der indirekte Verlust: WählerInnen anderer Parteien, die zu den Grünen ge-wandert wären, am Ende aber zu den NEOS gingen – in Summe dürfte die NEOS-Kandidatur den Grünen fast 2 % gekostet ha-ben“, erläutert Hofinger. Er sieht in den NEOS ernstzunehmende Konkurrenten für die Grünen, die bei der Nationalratswahl zu lange unterschätzt wurden.
Trotzdem, die Grünen sind laut Hofinger in Österreich auf dem Weg zu den 15%. In manchen Bundesländern, wie Salzburg oder Kärnten, ist man schon näher an diesem Ziel dran.
Doch die Grünen müssen jetzt nicht auf große Katastrophen oder Skandale hoffen, von de-nen sie profitieren könnten. „Es ist wichtiger strukturell in den Köpfen verankert zu sein. In-dem die Grünen grundsätzliche Fragen von sozialer Gerechtig-keit thematisieren gelingt ihnen das.“
Für Wahlen gelten somit wohl die gleichen Gesetze wie für Social Media: lieber langsam wachsen, dafür aber stetig.
Lieber langsam wachsen, dafür aber stetig Auch wenn es bei den letzten Nationalratswahlen österreichweit noch nicht geklappt hat: Die Grünen sind auf dem Weg Richtung 15ProzentPartei. Der Meinungsforscher Christoph Hofinger im oö.planetGespräch.
ELKE MAYERHOFER
Mit der Förderung für Elektro-autos für Privatpersonen star-tete die dritte Förderinitiative - nach E-Bikes und E-Tankstellen - für E-Mobilität des Umwelt-
Ressorts. Dadurch wird eine Lücke geschlossen, die bisher Privatpersonen von der Förde-rung ausgeschlossen hat.Mit der oö. Förderaktion kön-nen Interessierte bis Ende 2014 um eine Förderung ihres mit Ökostrom betriebenen E-Autos in der Höhe von 2.500 Euro ansuchen.
Rudi Anschober: „Elektro-Mobi-lität ist einer der Zukunftschan-cen; für weniger Lärm, weniger Emissionen, mehr Energieeffizi-enz und weniger Öl- und Ener-gieverbrauch. Tausende neue, grüne Jobs werden entstehen.“
Mit Ökostrom mobil
„Den Grünen ist es bei der Nationalratswahl gelungen WählerInnen von allen Parteien zu gewinnen. 64% der GrünwählerInnen der NRW 2008 haben 2013 wieder grün gewählt“, Christoph Hofinger, Meinungsforscher.
Erstmals mehr als 100.000 Stim-men in OÖ (102.003 Stimmen)
Erstmals ein Grundmandat im Wahlkreis Linz/ Umgebung
Starke Performance von Eva Glawischnig
Sichtbare, österreichweite Kampagne
An der Spitze bei den JungwählerInnen
Rund 250 Wahlkampf-Aktionen von oö. Gemeindegruppen – so viele wie noch nie!
GRÜNE WAHLKAMPF-SUPERLATIVE:
Die Welser Politik hat sich ein ambitio-niertes Ziel gesetzt: Die Stadt will in den nächsten sechs Jahren 16 Prozent ihres CO2-Ausstoßes reduzieren. Bereits 2020 soll ein Drittel der Strom- und Wärme-erzeugung aus erneuerbarer Energie kommen. Besonders beim Verkehr soll der Energiesparstift angesetzt werden. Im Konkreten heißt das weniger Autover-kehr, dafür bessere Öffis, die länger fahren, eine bessere Parkraumbewirt-schaftung, mehr Fußgängerzonen und Radwege.
Energie-Musterstadt
Das Land OÖ wehrt sich im Verfahren zur Strategischen Umweltverträglichkeits-prüfung mit NGOs gegen das geplan-te tschechische Energiekon-zept, das weiter auf Atom setzt. Im Rahmen einer Online-Kampagne appellieren NGOs und Umwelt- und Ener-gie-Landesrat Rudi Anschober an die Oberösterreicher/innen,
sich an den Einwendungen zu beteiligen.
Das Konzept ist online über www.land-
oberoesterreich.gv.at > Kund-machungen ab-rufbar, Einwen-dungen sind an das Amt der
Oö. Landesre - gierung bis 3.
Jänner oder – mit-tels Muster-Einwendung
– über www.atomstopp.at bis 31. Dezember möglich.
Nein zum tschechi-schen Energiekonzept
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POLITIK OÖ.PLANET #81 | WINTER 201304
Sparen, aber maßvoll!
Drei Bände, 580 Seiten, 361.746 cm2 Papier. Klassisches A4 Format.
Satte Maße, aber doch erstaun-lich, dass sich in dieser profanen Verpackung die finanziellen Geschicke eines Landes ab-bilden. Korrekt, wir sprechen bei diesem durchaus fülligen Werk um den Voranschlag zum Landesbudget 2014. Nun in fein gebundener Form im Regal, war es in den letzten Monaten tra-ditionell politisches Leitthema – geplant, diskutiert, präsentiert, nochmals diskutiert im Landtag und dort beschlossen.
Defizit geringer...
Was es kann, das Budget 2014 – ist schon ausführlich erörtert worden. Dennoch nochmals die wichtigsten Eckpunkte. 4,86 Mrd. Euro ist es schwer, um 2, 48 Prozent mehr als im Vorjahr, die Ausgaben steigen ebenso wie die Einnahmen und es ist gelungen das reale Defizit um 34 Millionen auf insgesamt knapp 59 Millionen Euro zu sen-ken. Das klingt gut, ist es auch – aber was jetzt, wohin zeigt das Finanzpendel des Landes? Zwei Begriffe sind damit eng verbun-den. Zum einen „Bestätigung“ zum anderen „Unsicherheit“.
Zu ersterem: Die ermutigenden Zahlen im Budget 2014 bestä-tigen den Weg Oberösterreichs durch die Krise. Dass deren
Folgen auch den Haushalt 2014 beeinflussen, ist bekannt und unbestritten. Weiterhin weniger Einnahmen vom Bund, schlep-pende Wirtschaft, zudem die notwendigen Maßnahmen zur Hochwasserkatastrophe – das alles tut den Finanzen nicht gut. „Aber wir haben die rich-tigen Instrumente gewählt. Wir sparen nicht rigide sondern maßvoll, Verwaltungs- und Gesundheitsreform wirken, und wir investieren gerade in für uns Grüne so wichtige Zukunfts-bereiche wie Energiewende, Bildung und Soziales, die über-durchschnittlich hohe Investi-tionsquote von 18,7 Prozent ist
beispielgebend“, sagt der Grüne Klubobmann Gottfried Hirz. Mit diesem Rezept ist Oberöster-reich gut gerüstet für die wei-teren Entwicklungen, die – das muss gesagt werden – großteils von Landesseite unbeeinfluss-bar sind. Diese führt zu Begriff zwei – zur Unsicherheit.
Hält sich die Konjunktur selbst an die sanften Aufschwung-prognosen, wird das Lüftchen
mittelfristig zum Rückenwind, man vermutet, hofft, aber wirklich unterschreiben will es keiner. Wie entwickeln sich damit zusammenhängend Steuereinnahmen und künftige Bundesmittel für Oberöster-reich. Alleine heuer entfallen 90 Millionen Euro an Ertragsan-teilen. Und vor allem: Wie füllt der Bund sein Milliarden-Defizit
auf, das speziell die Hypo und anderer Banken Rettung in den Haushalt gesprengt haben? Wie bekommt der Bund seine Bud-getturbulenzen in den Griff, die sich natürlich auf Oberösterreich auswirken?
Denn eines ist trotz der ver-gleichsweise tadellosen Lage Oberösterreichs klar: Es geht nicht nur darum das Vorhande-ne zu verwalten, sondern das
Künftige zu gestalten. Und das gibt es eben nicht gratis und in etlichen Fällen nur in Koopera-tion mit dem finanziell gebeu-telten Bund. Rasche Umsetzung der Medizin-Uni, Errichtung ei-ner Pädagogischen Uni, Ausbau des öffentlichen Verkehrs und des Hochwasserschutzes sowie endlich eine Korrektur der För-der-Schieflage etwa in Bildung und Kultur – das „sind essentiel-le Projekte und Anliegen für uns Grüne und für Oberösterreich, die ohne Bund nicht umsetzbar sind. Wir erwarten daher, dass Beschlossenes eingehalten und Gefordertes berücksichtigt wird“, stellt Hirz klar.
... Unsicherheit höher
Eins bedingt das andere, alles ist verwoben und vernetzt. Die 580 Budgetseiten sind in diesem Geflecht zumindest aus Oberösterreichischer Sicht natürlich das Kernstück eines großen Finanzpuzzles, aber bei weitem nicht das einzige. Ein stimmiges Gesamtbild braucht mehr – und das ist zumindest jetzt noch nicht wirklich ab-sehbar.
KOMMENTAR
Die Politik ist nicht machtlos
Die Politik kann gegen die Wirt-schafts- und
Finanzkrise eh kaum was machen – war ein eher emotionaler Einwand kürzlich in
privater Runde. Widerspruch. Natürlich beeinflusst die Krise und deren Folge seit geraumer die politische Gestaltung, den Spielraum. Und natürlich gibt es im komplexen Wirtschafts- und Finanzsys-tem viel, auch massiv zu kritisierende Eigendynamiken. Aber ebenso natürlich handelt und reagiert die Politik, es ist es auch ihre Pflicht, Aufgabe und Ver-antwortung – von der globalen bis zur regionalen Ebene. Die Erfolge mögen unterschiedlich ausfallen, das zeigen die Budget Turbulenzen des Bundes - aber es gibt sie, darauf darf Oberösterreich verweisen. Seit 10 Jahren gestalten die
Grünen die Landesbudgets in Regie-rungskoalition der ÖVP mit, fünf Jahre davon waren geprägt durch die Aus-wirkungen von Wirtschaftskrise und Rezession, dazu waren die Folgen zwei-er verheerender Flutkatastrophen zu schultern. Und trotz dieser Widrigkeiten ist der Finanzhaushalt Oberösterreichs auch heuer wieder solide, wenngleich weiter beeinflusst von einer eher be-scheidenen wirtschaftlichen Großwetter-lage und einer Budgetbaustelle namens Bund. Das ist natürlich auch ein Erfolg der Grünen. Verantwortung überneh-men, Lösungen finden, effektive Instru-mente nutzen statt spekulieren, maßvoll sparen, zielgerichtet investieren und im Konsens arbeiten. Das ist unsere Linie, die sich bewährt und von den Menschen goutiert wird. Was wäre die Alternative? Wenn die Politik tatsächlich machtlos wäre, sich fatalistisch gäbe, dann wäre die Finanzlage in Oberösterreich heute eine gänzlich andere.
GOTTFRIED HIRZ KLUBOBMANN DER GRÜNEN IM OÖ.LANDTAG
„Trotz Widrigkeiten ist der oberösterreichische Haushalt heuer wieder solide“
Weiterhin weniger Einnahmen vom Bund, schleppende Wirtschaft zudem die notwendigen Maßnahmen zur Hochwasserkatastrophe Trotzdem kann Oberösterreich wichtige Zukunftsinvestitionen tätigen. Ein Einblick in den Landeshaushalt.
MAX GUSENBAUER
„Die überdurchschnittlich hohe Investitionsquote von 18,7 Prozent in so wichtige Zukunftsbereiche wie Energiewende, Bildung und Soziales ist beispielgebend.“
GOTTFRIED HIRZ
Schluss mit dem Auto-Kino!
Budget 2014: Gesamtvolumen:
4,86 MrdEuro
Hohe Investitionsquote von 18,7 Prozent in wichtige Zukunftsbereiche wie Energie-wende, Bildung und Soziales
18,7%
EU-SpitzenkandidatInnenUlrike Lunacek geht erneut als Grüne Spitzenkandidatin in die Wahl der öster-reichischen VertreterInnen im EU-Parla-ment. Vom Bundeskongress wurde sie mit 81,6 Prozent zur Spitzenkandidatin zur Listenersten gewählt. Auf Platz 2 landete der burgenländische Landtagsabgeord-nete Michel Reimon. Listenplatz 3 und damit das Kampfmandat hat die Wiener Gemeinderätin Monika Vana erobert. (bb)
KURZMELDUNG
DATEN UND FAKTEN
Es ist ein „Duell“ mit erfah-rungsgemäß ungleichen Voraussetzungen: Parallel
laufen derzeit die Vorarbeiten für die Linzer Ostumfahrung sowie für eine Schienenverbindung (Regio-Tram) nach Gallneukir-chen und Pregarten. In der Favo-ritenrolle: Die Straße. Dem Aus-bau des Öffentlichen Verkehrs droht wieder einmal der Preis für den besten Nebendarsteller.
Diese „Rollenverteilung“ ist klassisch, wie jüngste Beispiele aus der Vergangenheit zeigen: Beim Bau der S 10 wurde in Oscar-reifer Manier die gleich-zeitige Attraktivierung der Sum-merauerbahn versprochen. Ein unwürdiges Schauspiel, wie sich heute herausstellt: Während die
Bagger für die S10 unübersehbar auf Hochtouren laufen, geben sich auf der Summerauerbahn weiterhin die Langsamfahrstellen ein Stelldichein. Auch bei vielen anderen Schienen- und Straßen-projekten, die im selben Einzugs-gebiet geplant wurden, hatten bisher stets die Straßen Ober-
wasser, der Schiene blieb dann doch nur allzu oft das Abstell-gleis. Die Grünen wollen diese Dramaturgie nun ändern: „Keine Ostumfahrung, bevor nicht die Regio-Tram fertig gebaut ist“, lautet die Parole von Verkehrs-sprecherin Ulrike Schwarz. Es geht um Wahlfreiheit: Es muss Alternativen geben zum ewig gleichen Auto-Kino. Erst dann werden die Pendlerinnen und Pendler nicht mehr länger nur das „applaudierende“ Publikum eines endlosen Straßen-Schau-spiels sein. Es geht um Ihr Geld und Ihre Lebensqualität. Sie sind in der Hauptrolle. Sie wollen über die Wahl Ihres Verkehrsmittels selbst entscheiden.
Keine Ostumfahrung, bevor nicht die RegioTram fertig gebaut ist.
HADMAR HÖLZL
Eisenbahnbrücke: „Raus aus dem Tiefschlaf“Die Grüne Verkehrssprecherin Ulrike Schwarz fordert einen weiteren Eisenbahnbrücken-Gipfel: „Seit Jahren ist der schlechte bauliche Zustand der Brücke bekannt. Daher hat es auch schon einmal im Jahr 2009 einen solchen Gipfel ge geben. Seither ver-harrt man offenbar im kollektiven Tief schlaf. Nächstes Jahr droht die Sperre für den Bahn- und Schienenverkehr!“ Die Grünen appellieren daher in einem Mahnschreiben an die Verantwort-lichen die Miserie um die Eisenbahnbrücke zu lösen.
OÖ.PLANET #81 | WINTER 2013 POLITIK 05
Maria Wageneder ist eine Grüne Pionierin: Seit 35
Jahren ist sie in der Grün-Alternativen Bewegung engagiert, war Anfang der 80er Jahre eine der ersten eingetragenen Biobäuerin-nen in Österreich. Seit zehn Jahren ist die ausgebildete Sonderschulpädagogin nun im Landtag und für die The-men Familien, Wohnen und Landwirtschaft zuständig. Sie verhandelte maßgeblich das neue Kinderbetreuungs-gesetz aus und setzt sich für eine Raumordnung der kurzen Wege ein.
oö.planet: Maria, in letzter Zeit wurden viele Ideen präsentiert wie sich vor allem junge Familien das
Wohnen leisten können. Gibt es ein Patentrezept für billiges Wohnen?Maria Wageneder: [schmunzelt] Wenn es das gäbe, dann wäre es längst umgesetzt. Das Thema ist sehr komplex und nicht einfach zu lösen. Faktum ist: wir brauchen ausreichend geförderte Mietwohnungen vor allem im ländlichen Raum. Sie sollen mit Öf-fentlichen Verkehrsmitteln angebunden werden und im oder nahe des Ortszen-trums liegen. Für welchen Wohnort sich junge Familien entscheiden hängt neben der Frage nach der Höhe der Wohnkosten und dem Arbeitsplatz auch davon ab, ob es passende Kinderbe-treuungseinrichtungen und
Schulen in dem Ort gibt und wie gut die Öffentlichen Verkehrsmittel ausgebaut sind. Denn viele junge Familien rechnen nach, ob sie unbedingt ein zweites Familienauto brauchen. Das Auto ist ein nicht zu unter-schätzender Kostenfaktor bei den Lebenskosten.
oö.planet: Es gibt die Bauvorschrift zu jedem Gebäude und größerem Wohnungsneubau bzw. -umbau muss ein Fahr-radabstellplatz errichtet werden. Was bringt das?Maria Wageneder: Das war eine Forderung von mir, die wir bei der Gesetzesnovelle 2006 durchsetzten. Wenn es einen überdachten Platz für Fahrräder in der Nähe des Eingangs gibt, brauchen die Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr um-ständlich ihre Fahrräder aus dem Keller tragen. Damit wird die Benützung der Räder im Alltag erleichtert. Es ist für Geldbeutel, Um-welt und Gesundheit besser, wenn die Menschen das Rad bequem nützen können.
oö.planet: Seit etwa zehn Jahren wird in den lan-deseigenen Kantinen und Schulen mit Bio-Lebens-
mitteln gekocht. Der Bio- Anteil erhöht sich stetig. Wie läuft die Aktion?Maria Wageneder: Noch mehr Bio- Lebensmittel durchzusetzen waren lange und schwierige Verhand-lungen. In allen Küchen der oberösterreichischen Berufsschulen, Landwirt-
schaftsschulen und landes-eigenen Kantinen werden etwa dreißig Prozent der Einkaufskosten für Bio-Produkte ausgegeben. Dadurch hat Bio ein anderes Image bekommen und für die heimischen Biobauern gibt es zusätzliche Ab-satzmöglichkeiten. Jene jungen Leute, die sonst nie was mit Bio am Hut hatten, sehen nun, dass Bioessen auch gut schmeckt. Es wird zwar wahrscheinlich etwas weniger Fleisch auf dem Teller liegen, aber dafür ist es hochwertiger. Wir arbeiten daran, dass sich auch die Gemeinden diesem Projekt anschließen und in ihren Bereichen wie Horten und Kindergärten mehr mit Bioprodukten kochen.
oö.planet: Vor einigen Jah-ren warst du maßgeblich am neuen Kinderbetreu-ungsgesetz beteiligt. Was
hat sich mit dem neuen Gesetz verändert?Maria Wageneder: In Ober-österreich hatten wir bei der Betreuung der Kinder bis sechs Jahren einen enormen Aufholbedarf. Es war ein langer Kampf die ÖVP zu überzeugen hier substanzielle Veränderun-gen vorzunehmen. Eines kann ich mit Stolz sagen: Die Kinderbetreuung wur-de hierzulande moderner, qualitätsvoller und flexibler. Wir haben seither längere Öffnungszeiten. Den Kin-dergarten nur mehr bis halb zwölf Uhr Mittag gibt es bei uns nicht mehr. Die Eltern können seither mehr mitre-den. So gibt es die verpflich-tende jährliche Befragung über Öffnungszeiten, Essen, Pädagogik und vieles mehr.
Das Betreuungsangebot während der kurzen Ferien wurde verbessert. Auch für die unter Dreijährigen haben wir die Betreuung verbessert: bereits in Vier-fünftel aller Gemeinden gibt es ein Angebot. Und die Nachmittagsbetreu-ung für Volksschulkinder wurde ausgebaut: drei von vier Gemeinden haben am Nachmittag Betreuungsan-gebote. In Kürze wird das neue Dienstrecht für Kin-dergartenpädagogInnen in Kraft treten, unter anderem mit höheren Einstiegsgehäl-tern. Das alles hat sich auch finanziell im Landesbudget ausgewirkt: Seit 2002 konn-ten wir die Finanzmittel für die Kinderbetreuung von 77 auf 194 Millionen Euro erhöhen.
„Wir brauchen mehr Mietwohnungen am Land“
Vor zehn Jahren wurde Maria Wageneder durch ein Direktmandat in den Landtag gewählt. Ein Gespräch über leistbares Wohnen für junge Familien, wie sich die Kinderbetreuung in den letzten Jahren verbessert hat und wieso es in den Landesküchen mehr Bio zu essen gibt.
MARCO VANEK
LTABG. Maria Wageneder zu diesen Themen:
Radfahren im Winter: Im Dunkeln zum Bahnhof, wenn Straßen schon geräumt sind
Landeshymne: Heimatliebe nach wie vor aktuell, Weltoffenheit fehlt etwas
Bier oder Most: Als Innviertlerin lieber Bier
Knödel oder Schnitzel: Innviertler Knödel mit viel leckerem Sauerkraut
Südsteiermark: Mein ehemals biologisch bewirtschaftetes Grundstück zieht mich immer wieder hin, tolle Kinderferienwochen
Verein Frauennetzwerk3: Hervorragende Beratung für Frauen in den Bezirken Ried, Schärding, Grieskirchen
WORDRAPP
lebt in Ried im Innkreis, verheiratet mit Benno Wageneder, 4 Kinder, 3 Enkelkinder
1978 Lehramtsprüfung an der Pädagogischen Akademie 1976 bis 1979 Teilstudium Pädagogik an der Uni Wien 1980 bis 2003 tätig als Sonderschullehrerin seit 1997 Mitglied des Rieder Gemeinderates 2000 bis 2003 Faktionsvorsitzende der Grünen Ried seit 2003 Mitglied im OÖ Landtag seit 2005 Bezirkssprecherin der Grünen
Bezirk Ried und Schärding seit 2005 Obfrau des Vereins Frauennetzwerk3
BIOGRAFISCHES:
„Junge Familien ziehen dort hin, wo es optimale Kinder-betreuung und gut ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel gibt“, Maria Wageneder (links) im Gespräch mit der Grünen Abgeordneten aus Niederbayern Rosi Steinberger.
„Eines kann ich mit Stolz sagen: Die Kinderbetreuung wurde hierzulande moderner, qualitätsvoller und flexibler.“
MARIA WAGENEDER
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: Die
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OÖ
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Die große Zeit des poli-tischen Liberalismus ist längst vorbei. Auch wenn
der Ausdruck Liberalismus erst 1812 in Spanien geprägt wurde, liegen seine Wurzeln in der Auf-klärung, etwa ab 1650. Es war die Ideologie des aufstrebenden Bürgertums. Im Zentrum des Liberalismus als Grundposi-tion der politischen Philosophie steht das Individuum. Die indi-viduelle Freiheit der Person ist nach liberaler Überzeugung die Grundnorm einer jeden mensch-lichen Gesellschaft, auf die hin der Staat seine politische wie wirtschaftliche Ordnung aus-richten sollte.
Neoliberalismus kehrt Verhältnisse um
„Mit dem politischen Liberalis-mus hat der Neo-Liberalismus wenig am Hut, in einem ent-scheidenden Aspekt können sie sogar als Gegenteile betrachtet werden“, meint der Ökonom Christian Felber. „Der politische Liberalismus steht für den Vorrang politischer Freiheiten und der Grundrechte vor den reinen Wirtschaftsfreiheiten. Der Neoliberalismus kehrt dieses Verhältnis um: Die Wirtschaftsfreiheiten erhalten Vorrang vor allem anderen, so unter dem Motto: ‚Geht es der Wirtschaft gut, geht es allen gut‘.“
Während im politischen Libe-ralismus der Staat den Markt einrichtet und reguliert, soll im Neoliberalismus der Markt die gesamte Gesellschaft regulie-ren und formen. Nicht liberté, egalité und fraternité sind die Grundsätze des Neoliberalis-mus, sondern Konkurrenz und Besitzfreiheit.
Sind die Grünen die Partei der Freiheit?
Eine Bevormundungs- und Ver-botspartei wurden die Grünen zuletzt im Wahlkampf in Öster-reich wie auch in Deutschland genannt. Die Gemüter erhitzten sich vor allem dann, wenn eine (männliche) Minderheit sich in der Ausübung ihrer selbstfor-mulierten Freiheitsrechte eingeschränkt fühlt. In Österreich war es bei der Diskussion um Tempolimits oder in Deutschland
bei der Debatte um einen Veggy-Day in öffentlichen Kantinen. Doch nur An-hängerInnen eines solchen verkürzten Freiheitsbegriffes können solche Vorschläge ernsthaft als Anschlag auf das freie Leben der Bürgerin-nen und Bürger verstehen.
„Die Aufgabe Grüner Politik ist es vielmehr die Freiheit des einen mit der Freiheit des an-deren zusammenzubringen, für jede und jeden die größten Ent-faltungsmöglichkeiten zu bie-ten“, schreibt Anton Hofreiter, der neue Grüne Fraktionsspre-cher im deutschen Bundestag in einem Beitrag in „Der Zeit“. „Der emanzipatorische Impuls der Grünen hat sich dabei
immer gegen gesellschaftliche Zwänge gewandt. In Erinnerung sind noch die Freiheitsbestre-bungen der Alternativbewe-gung der 70er Jahre, die sich vor allem gegen repressive und gesellschaftliche Lebensformen richtete, die die Entfaltungs-
möglichkeiten von Frauen, Lesben und Schwulen sowie kultu-rellen Minderheiten be-
schränkten. In diesem Sinne haben sich die Grünen immer schon als emanzipatorische Partei verstanden und verfolgen diese Impulse bis heute. Das betrifft die Men-schen- und BürgerIn-nenrechtspolitik, den
Einsatz für die Gleichstellung und Gleichberechtigung der Lebensentwürfe, den Einsatz für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen, den Kampf für un-terschiedliche Familienmodelle.Für Anton Hofreiter sind die Grünen daher eine Partei der Freiheit im umfassenderen Sinne: „In einem System wech-selseitiger Beziehungen, wie es moderne Gesellschaften nun
einmal sind, ist es nicht möglich durch Verabsolutieren der Frei-heit eines Einzelnen insgesamt mehr Freiheit zu schaffen.“
Um ein selbstbestimmtes Le-ben auch real führen zu können brauchen die Menschen Mittel und Fähigkeiten, materielle und immaterielle Ressourcen wie Gesundheit und Bildung, Wissen und ein gewisses Maß an Sicherheit. Nur dann können sie die Freiheit auch ausüben, also Optionen auswählen, Ent-scheidungen treffen und Ver-antwortung für ihr Leben über-nehmen.“ Dazu muss der Staat aber die Ressourcen für Freiheit bereitstellen.
GRÜNES OÖ.PLANET #81 | WINTER 201306
Wie liberal sind die Grünen
Gemeinsam mit vielen Wegberei-terInnen und –begleiterIn-nen feierte Rudi Anschober
sein zehnjähriges Regierungsju-biläum. Worauf blickt Anschober besonders positiv zurück? „Eine neue politische Kultur des Zuhö-rens wurde verwirklicht, eine Mit-machdemokratie mit heute bereits weit über 10.000 Engagierten wurde gestartet. Eine neue Politik der Gestaltung und des Miteinan-ders von Umwelt und Wirtschaft machte Oberösterreich zum Vorreiter bei Energiewende, Klimaschutz und grünen Arbeitsinteressen.“
Rudi Anschobers erste zehn Jahre in der Regierung
Als eine Bevormundungs und Verbotspartei werden die Grünen gesehen. Doch hinter diesen Vorwürfen steckt der Versuch einen verkürzten Freiheitsbegriff durchzusetzen. Den Grünen geht es aber um mehr als nur die „eigene Freiheit“.
MARCO VANEK
Rudi Anschober feierte mit...
... Maria Buchmayr und Eva Glawischnig ... Josef Pühringer
... Eva Schobesberger
... Astrid Rössler, Ingrid Filipe, Martina Berthold und Heinrich Schellhorn
Bahnbrechende Aktion „Alles einsteigen bitte“Die Jungen Grünen der Region Attnang-Puchheim organisierten eine medien-wirksame Aktion für Barrierefreiheit beim Zugfahren – und das gleich an acht Bahnhöfen. Sie fordern, dass auch der öffentliche Verkehr in das Behinderten-gleichstellungsgesetz aufgenommen wird. Eine bahnbrechende Aktion finden wir!
Jahresticket für Welser Busse billigerDie Grünen Wels forderten in der letzten Gemeinderatssitzung mit den Jahres-ticket-Preis für die Linie Wels von 410 auf 250 Euro zu reduzieren – mit Erfolg! Eine professionelle Pressearbeit im Vor-feld der Gemeinderatssitzung sowie die überzeugenden Argumente machten dies möglich.
Ideenwettbewerb „Rassismus? Mog i ned“Die oö. Gewerkschaftsjugend, der Verein „migrare“ und „Land der Menschen“ kürten kürzlich die GewinnerInnen des Ideenwett-bewerbs zum Thema „Rassismus? Mog i ned!“ ein. Der erste Platz ging an Petra Wimmer von den Grünen Vöcklabruck, die ein Drehbuch für einen Anti-Rassismus-Kurzfilm einreichte. Dieser wurde mit Profis umgesetzt, trägt den Titel „Ich habe den Rassismus weggeschmissen“ und ist auf Youtube anzuschauen.
KURZMELDUNGEN
GR ÜN
LIBERAL
„In der neoliberalen Welt sorgt eine technokratische Elite für einen komplett liberalisierten Markt.“
DR. WALTER ÖTSCH, ÖKONOM
„Was ist eigentlich liberal?“ Nachlese zum Vortrag vonDr. Walter Ötsch
grünewirtschaft.at Rubrik > Oberösterreich
WEBTIPP
... Gottfried Hirz, Lätitia Gratzer, Michaela Heinisch und Maria Buchmayr
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Es ist ein österreichweit einzigartiges Projekt, das heuer bereits in die dritte
Runde geht: Kostenlose und maßgeschneiderte Lernunter-stützung für Schülerinnen und Schüler für und direkt an den Neuen Mittelschulen.
Wie kam es dazu?
Auf Initiative der Grünen Bil-dungsstadträtin Eva Schobes-berger wurde im Herbst 2011 mit dem kostenlosen Förderangebot direkt an den Linzer Haupt- und Neuen Mittelschulen gestartet. „Wir sahen einfach großen Hand-lungsbedarf, es gibt viele Defizite im bestehenden Bildungssystem. Zudem darf Nachhilfe keine Fra-ge der finanziellen Möglichkeiten der Eltern sein – daher wollten wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln dem entge-gensteuern und ein entsprechen-des Angebot schaffen“, erklärt die Bildungsstadträtin.
Lernunterstützung boomt
Nach dem überaus großen Inter-esse an den VHS-Sommerkursen mit rund 600 SchülerInnen wurde mit Beginn des Schuljahrs 2013/2014 die kostenlose Lern-unterstützung an den Neuen
Mittelschulen wieder gestartet. Aufgrund der hohen Nachfrage, die jedes Jahr steigt, wurden bis jetzt bereits 28 Kurse eingerich-tet, 261 SchülerInnen erhalten in den Fächern Deutsch, Mathe-matik und Englisch außerhalb des regulären Unterrichts gezielte Unterstützung.
So geht’s
In allen vier Schulstufen werden die Lerninhalte gemeinsam mit den LehrerInnen festgelegt. Die Kurse in kleinen Gruppen sind genau auf die Bedürfnisse der SchülerInnen abgestimmt,
erleichtern den Schulalltag und eröffnen vor allem bessere Pers-pektiven für eine weitere Ausbil-dung oder der Suche nach einer geeigneten Lehrstelle.
Auch Eltern werden aktiv
Auch bei den Eltern findet das VHS-Angebot großen Anklang. Auf Initiative einer Mutter, deren Tochter die Ferdinand Hüttner-Schule besucht, entstand im laufenden Schuljahr eine Gruppe von sechs SchülerInnen aus der zweiten Klasse. Sie erhalten di-rekt im Wissensturm zweimal pro Woche zusätzliche Unterstützung in Deutsch und Mathematik.
Erstmals werden heuer Work-shops mit Partnerschulen aus dem berufsbildenden Bereich (HTL und HAK), die den Schwer-punkt der jeweiligen Schulen abbilden, durchgeführt. Die
SchülerInnen der 4. Klassen sollen damit zu Schulleistungen motiviert werden, die ihnen einen Übertritt in die Oberstufe ermög-lichen.
„Win-Win-Situation“
Den Unterricht gestalten über-wiegend StudentInnen und Ab-solventInnen der Pädagogischen Hochschulen. „Dieses Angebot ist eine Win-Win-Situation für alle: Die SchülerInnen erhalten punktgenaue und kostenlose Lernunterstützung, und für die Pädak-StudentInnen bietet sich hier eine gute Gelegenheit, prak-tische Erfahrungen zu sammeln.“, so Schobesberger.
SchülerInnen an den Neuen Mittelschulen in Linz erhalten seit mittlerweile drei Jahren kostenlose Lernunterstützung durch die VHS.
HADMAR HÖLZL
OÖ.PLANET #81 | WINTER 2013 REGIONAL 07
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Linzer kostenlose Lernunter stützung boomt!
Eva Schobesberger „Dieses Angebot ist eine Win-Win-Situation für alle.“
„Nachhilfe darf keine Frage der finan ziel len Möglichkeiten der Eltern sein“
www.vhs.linz.at [email protected]
INFOS
Die ASFINAG im SchwitzkastenAuf vier Tage war Anfang Oktober die öf-fentliche Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in Linz angesetzt. Schlussendlich brauchte man aber sechs volle Tage, um die gesamten Einwände und Einsprüche der bestens vorbereiteten Westring-GegnerInnen zu behandeln! Die Grünen Linz bzw. Klubobfrau Gerda Lenger war die ganzen sechs Tage dabei und brachte gemeinsam mit den Westring-Gegne-rInnen die ASFINAG-Rechtsberater und Gutachter gehörig ins Schwitzen!
Grüne brachten Kritik auf den Punkt!Die Verhandlung bestätigte nochmals, auf welch wackeligen Beinen die A26 steht: „Hier soll nur aus politischem Druck ein Projekt durchgepeitscht wer-den, das gegen jeden Zeitgeist ist. Finan-zielle Überlegungen oder umweltpoliti-sche bzw. gesundheitliche Auswirkungen werden völlig außer Acht gelassen“
Politik drückt sich vor KritikBemerkenswert war, dass sich während der gesamten sechs Verhandlungstage kein einziges Mal ein Westring-befür-wortender Politiker blicken hat lassen. „Eigentlich unfassbar, wie man sich hier gleichgültig gegenüber den Anliegen der BürgerInnen verhielt“, so Lenger.
UVP kann nicht positiv ausgehen!Auf Grundlage der UVP-Verhandlung erarbeitet das Ministerium bis Anfang 2014 einen Bescheid. Für die Grünen ist es unvorstellbar, dass ein solch umwelt- und menschenfeindliches Projekt einen positiven Bescheid erhält. Nach einer EU-Beschwerde der Grünen – die Stra-tegische Umweltprüfung ist gegen EU-Recht nicht durchgeführt worden – droht der Republik darüber hinaus auch ein Vertragsverletzungsverfahren.
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Linz
Mit der „Mobilcard Krenglbach“ startete im Herbst ein öster-reichweit einzigartiges Mobili-tätsprojekt für den ländlichen Raum. Damit wird die ökologi-sche, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in der Gemeinde gestärkt und Mobilität für Jung und Alt gesichert: Denn mit
dieser können das Anrufsam-meltaxi KRAXI und die zwei Elektroautos „el Maxi“ und „el Fritzi“ genutzt werden. Zudem wird der vorhandene öffentliche Verkehr mit Bus und Bahn bei der Umsetzung berücksichtigt. Abgewickelt wird das Ganze über einen Verein, den Norbert und Gerhard Rainer von den Grünen Krenglbach gegründet haben. Die Mobilcard wurde bereits mit dem VCÖ Mobilitäts-preis für OÖ ausgezeichnet und für den österreichischen Klima-schutzpreis nominiert! Nähere Infos unter www.mobilcard.at
Einzigartiges Projekt für Öffis am Land
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SOLIPOWER – Photovoltaik statt DieselIngrid Gumpelmayr-Grandl von den Grünen Eferding stopft gerade ihr eige-nes kleines Budgetloch: Die nepalesische Partnerschneider ihres oö. bio-fairen Modelabels „Fairytale Fashion“ braucht für die Stromversorgung dringend eine Photovoltaik-Anlage, denn in Kathmandu (Nepal) wird regelmäßig der Strom abge-schaltet. Die Anlage soll mittels Crowd-funding finanziert werden – und für die Beteiligungen gibt es originelle Gegen-leistungen. Näheres findest du unter: http://igg.me/at/SOLiPOWER
KURZMELDUNG
„Die Grünen müssen sich in Zukunft stärker als bisher den Sorgen und Nöten der Arbeit-nehmerInnen widmen“, war einhelliger Tenor unter den Grü-nen und Unabhängigen Eisen-bahnerInnen. Auf ihrer Jahres-klausur in Grünau diskutierten an die vierzig Betriebsräte der ÖBB aus ganz Österreich unter anderem mit den Grünen Ab-geordneten Gottfried Hirz und
Efgani Dönmez über die Anlie-gen der EisenbahnerInnen. Heiß ging es her bei der Debatte um die Strategie, wie Arbeiter und Angestellte für Grüne Politik begeistert werden können. Fazit: „Wollen die Grünen wei-terhin wachsen, brauchen Sie auch ‚gestandene‘ Arbeitneh-merInnen in den Parlamenten, die im engen Kontakt mit den BetriebsrätInnen stehen.
GRÜNEEISENBAHNERINNEN
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„Wir müssen uns davon verab-schieden, dass
das Einfamilienhaus auf der grünen Wiese das Einzige ist, was die Leute wollen“, sagt der Architekt Roland Gruber. Ange-sichts der hohen Nebenkosten der Mobilität und der steigen-den Grundstückspreise wird das Wohnen an den Speckgürteln der Städte immer unattraktiver. Hinzu kommt, dass immer mehr ältere Menschen nicht mehr mit dem Auto fahren und darauf angewiesen sind, die Nahversor-
gung zu Fuß zu erledigen. „Deshalb denken viele nach, wie ihre Häuser besser genutzt werden können, etwa durch Startwohnungen für junge Fa-milien im leeren Geschoß. Da-durch würde auch wieder mehr ein ‚Wohnen der Generationen‘ entstehen.“
Den Trend hin zum genera-tionenübergreifenden Wohnen bestätigt auch eine Umfrage des Vereins zur Förderung von Lebensqualität: Fast Zweidrit-tel der zweihundert Befragten
können sich vorstellen, in einem gemeinschaftlichen Wohnpro-jekt zu wohnen und 37 Prozent könnten es sich vorstellen ein solches zu initiieren.
Ein Fachsymposium der Grünen 50+ hat sich kürzlich mit dem Thema beschäftigt. „Im benach-barten Deutschland nehmen mehr und mehr Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand“, so Doris Eisenriegler. „Dort gibt es zahlreiche Wohnprojekte, bei denen Gemeinschaft und gelebte Nachbarschaftshilfe im
Mittelpunkt stehen. Die meisten davon sind privat initiiert. Die Wohnungen sind teils Eigentum, teils in Miete, manche werden von öffentlichen Bau-Wohn-Beratungen unterstützt. In Ober österreich ist der Boden für solche Projekte noch karg. Öffentliche Unterstützung gibt es hierzu lande keine.“
Ganz oben auf der Liste: das besinnlich duften-de Tannengrün.
Nachhaltig eingesackt wurde es, ganze vier Bio-Christbaum-Bauern gibt es in Oberösterreich. Dann kann ich mich gleich dem zweiten
Standbein eines gelungenen Weihnachtsfestes widmen: dem Essen. Nicht einmal mit der Bratwurst-Tradition am 24. muss ich brechen – die gibt es auch in Bio und mit ein wenig Recherche lässt sich auch das Einzugsgebiet der dazugehö-rigen Bioschweine auf 20 Kilo-meter begrenzen – da staunst du, CO2-Fußabdruck. Naja, zugegeben: Ein Kilo Schweine-fleisch verursacht fast doppelt so viel CO2-Emission wie ein Kilo Brot. Aber der Mensch lebt halt nicht vom Brot alleine und schon gar nicht zu Weih-nachten. Verzwickter wird die Sache bei Vanillekipferl und Co. – wächst doch Vanille bekann-termaßen nicht im Burgenland,
auch wenn es da noch so warm ist. Das gleiche gilt für Zimt und
Gewürznelken. Na dann gibt’s halt heuer Mostkeks. In Stern-
chenform und mit viel Staubzucker kann ich
mir das Zimtaroma ja dazu denken. Lang-
sam hab ich den Dreh raus.
Ein Königreich für Strohsterne
Mit dem nächsten abgehakten Punkt auf der grünen Liste wende ich mich der häusli-chen Dekoration zu. Auf den Bio-Baum können wir ja schlecht den Nicht-Bio-Christ-baumschmuck vom Vorjahr hängen. Ein Blick auf die Ver-packung ge-nügt: „Made in China“. Nicht nur, dass die bunten Kugerl über 7.000 Kilometer reisen müssen, bevor sie auf mei-nem Baum landen, sind doch die Produktionsbedingungen
vor Ort bekanntlich auch nicht gerade besinn-lich. Her mit den guten alten Stroh-sternen. Die haben wir noch selber ge-macht – im Kindergar-ten- und in der Volks-schule und am Abend mit der Oma – Hunderte. Kerzen statt Lichterkette verstehen sich von selbst. Nackig schaut er trotzdem aus, der Bio Baum – so ganz ohne Kugeln und Lametta. Aber das sind halt die Opfer, die wir Nachhaltigkeits-PionierInnen bringen müssen. Beim Düringer wird’s schließlich auch nicht blinkern.
Dieses Weihnachten artet in Arbeit aus.
Außerdem geht’s zu Weihnach-ten eh nur um eins – um die Geschenke – zumindest sieht das der Nachwuchs so und jetzt wird’s richtig kompliziert. Ver-suchen Sie mal einer Sechsjähri-
gen zu erklären, dass ihre
Barbiepuppe zu 80 Prozent aus Erdöl besteht, potentiell krebserregende Weichmacher enthält, genau wie der Christ-baumtand unter unwürdigen Bedingungen zusammengebaut wird und in zwei Jahren sowieso im Müll landet. Eben. Dieses Weihnachten artet in Arbeit aus. Am Ende werden wir uns mit Büchern rüberschummeln und mit einem Jonglierset aus Holz und Baumwollbällen und einem Familienspiel und dem Versprechen, dass es nächstes Jahr dann die Barbie gibt, in der Hoffnung, dass die nächstes Jahr eh schon furchtbar out sein wird.
Ein wenig grüner, ein wenig nachhaltiger
Jetzt bin ich schon ein biss-chen stolz auf meine
Weihnachtspla-nung. Es ist fast
so wie immer, nur ein wenig grüner,
ein wenig nachhaltiger. Auch wenn mir Zimt
und Vanille fehlen, die Bienenwachskerzen am Biobaum riechen dafür auch gut. Dan-
ke Herr D. für diese neue Erfahrung und auch Ihnen ein frohes Weihnachtsfest im Zirkuswagen.
GRÜNES OÖ.PLANET #81 | WINTER 201308
Aber heuer einmal mit gutem GewissenHeuer werde ich mit meinem persönlichen Weihnachten diesem Planeten sicher nicht zur Last fallen. Wenn sogar der ehemalige „Benzinbruder“ Roland Düringer im 28m2Zirkuswagen den Weg zu mehr Nachhaltigkeit findet, dann schaffe ich das auch. Oder?
CHRISTIANE SEUFFERLEIN
„Nackig schaut er trotzdem aus, der Bio Baum – so ganz ohne Kugeln und Lametta. Beim Düringer wird’s schließlich auch nicht blinkern. “
Einfamilienhaus im Grünen – ein Auslaufmodell?
Wohnungsinitiative: gemeinsamwohnen.at
WEBTIPP
Bildungsreise LitauenDie 38. politische Reise der Grünen Bildungswerkstatt geht vom 8. bis 17. August nach Litauen. Ganz im Sinne der umweltfreundlichen Slow-Travel-Philoso-phie wird der überwiegende Teil der Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück-gelegt. Besucht werden dabei die Städte Kaunas, Vilnius und der Moorwald-Natio-nalpark Dzukija nahe der weißrussischen Grenze. In Warschau wird bei der Hinreise ein Zwischenstopp mit einer Übernach-tung eingelegt. Wie bei jeder der GBW-Reisen gibt es wieder Gespräche und Diskussionen mit lokalen ExpertInnen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft. Die Organisation und Reisebegleitung übernimmt Marco Vanek. Nähere Infor - mationen unter www.ooe.gbw.at
Weitere Reisen mit Grün & CoKultur- und Naturreisen nach Goa, Bulga-rien und Kroatien, eine Städtereise nach Amsterdam, eine sommerliche Kinder-reise nach Berlin und eine herbstliche Wanderreise in den Elsass sind die Hö-hepunkte des Reiseprogramms von pla-netREISEN und Grüne 50+ OÖ. Näheres zum Programm und weitere Reisen unter www.planetreisen.at
REISETIPPS
Maria Buchmayr mit dem Grünberg Preis ausgezeichnetMit dem Elfriede Grünberg Preis ist Lan-dessprecherin Maria Buchmayr ausge-zeichnet worden. Dieser wird jährlich von der Welser Initiative gegen Faschismus an Personen vergeben, die sich Verdienste in der Bekämpfung von Faschismus und Rechtsextremismus erworben haben. „Das ehrt mich natürlich sehr. Ich widme die Auszeichnung all jenen, die unter rechtsextremer Ideologie leiden und teile sie mit allen, die dagegen ankämpfen. Vor allem ist der Preis für mich aber Auftrag, meine Arbeit gegen jegliche Formen des Rechtsextremismus intensivst und auf allen Ebenen weiterzuführen und zu ver-stärken“, kündigt Buchmayr an und ap-pelliert auch an „Behörden, Justiz, Politik und Zivilgesellschaft im Kampf gegen den Rechtsextremismus geeint aufzutreten und sowohl Sensibilität als auch Ent-schlossenheit zu zeigen“.
AUSZEICHNUNG
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Grünes Herz, was willst du mehr. In Tübingen wird die Vision eines ökologischen und sozialen Lebens schon längst praktiziert. Mehr über den Besuch in der grünsten Stadt Deutschlands auf Seite 11
Ökologisch und gesund Bauen und Wohnen liegen im Trend. Tipps und Tricks für jede Geldtaschengröße auf den Seite 12 und 13
Wir geben Tipps, welche Fische wir mit gutem Gewissen essen können und was es mit den neuen Gütesiegeln auf sich hat. Seite 15
MAGAZIN
ÖKOLOGISCHE MODELLSTADT MIT VIEL CHARME SEI GUT ZU FISCHEN
MAGAZIN AUSGABE NR.8116. JAHRGANG | WINTER 2013 09
oö.planet: Herr Gruber, heute ist der dritte Tag des temporären Büros in Kundl, Tirol. Drei Tage intensiver Austausch und unzählige Eindrücke. Was passiert bei der „vor ort ideenwerkstatt“.Roland Gruber: Für uns ist die Beteiligung der BürgerInnen in der Ideenentwicklung viel mehr als die klassische Abendveranstaltung mit Flipchart. Wir versuchen sieben Ideenkanäle zu öffnen, damit alle, die interessiert sind, ihre Idee – wie hier im Tiroler Kundl für das Thema Zentrumsentwicklung – einbringen können. Ideenkanäle sind dieses offene Ideenbüro untertags, die Spurensuche, wo wir gemeinsam mit den Menschen im Ort herumwandern und das entdecken, was nirgendwo noch geschrieben steht. Wir haben Ideengläser im ganzen Ort aufgestellt, in die die Menschen ihre Ideen auf Zetteln abgeben können sowie hier im temporären Büro eine Ideenbox – manche wollen eben auch nicht reden. Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit im Internet mitzudiskutieren, inklusive Onlinespiel, das auf Jugendliche zugeschnitten ist. Und die klassische Abendveranstaltung mit Flipchart. Diese ganzen Kanäle füttern uns mit Ideen. Wir sind nicht die Gescheiten von
außen, die sagen wie es geht, sondern wir versuchen aus diesen vielen Überlegungen – denn die BürgerInnen sind die ExpertInnen des Ortes – gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
oö.planet: Um was geht es euch dabei?Roland Gruber: Uns geht es dabei nicht um den kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern um den schönsten gemeinsamen Nenner. Und dafür ist auch ein schöpferischer Akt auf unserer Seite notwendig. Wir verknüpfen die Dinge zu einem größeren Ganzen und machen daraus konkrete Projekt und Lösungsvorschläge in Form von Szenarien. Und das alles live hier vor Ort. Es bleibt daher nicht nur bei einem Wunschkatalog, vor dem viele Angst haben, wenn sie Bürgerbeteiligung hören, sondern wir bündeln und wollen immer schnell auf den Punkt kommen und arbeiten sehr realistisch an konkreten, umsetzbaren Ergebnissen. Das geht deshalb so gut, weil es ständig mit allen Menschen, die ins Ideenbüro kommen, abgeklopft wird.
oö.planet: Euer Konzept lebt ja stark durch diese Workshops vor Ort. Markig habt ihr formuliert, dass Ideen, die in diesen drei Tagen nicht zutage kommen, nie gefunden werden. Wie kommen Sie zu der Überzeu-gung? Roland Gruber: Das begründet sich in einer gehörigen Portion Selbstdisziplin und Erfahrung. Es kommt viel Wissen und wir erstellen auf höchstem Energielevel daraus die Verknüpfungen. In der Managementtheorie heißt es, dass man in 20 Prozent der Zeit 80 Prozent der Ergebnisse schafft. So ungefähr ist es da auch. Klar ist, dass dem eine umfassende Nachbereitungsphase unsererseits folgt, aber in diesen drei Tagen entsteht gemeinsam mit den Leuten der Durchbruch. In den letzten acht Jahren haben wir das in 30 Gemein
den gemacht und es hat sich bewährt. Mehr als drei Tage bringt gar nichts, da beginnt das Zerreden.
oö.planet: Wie viel Vorbereitungszeit geht der „vor ort ideenwerkstatt“ vo-raus und was passiert in dieser Zeit?Roland Gruber: Die Vorarbeit ist so zwei, drei Monate. Der erste Akt ist es, ganz genau die Aufgabenstellung zu definieren, den Rahmen, in dem gearbeitet wird, einzugrenzen. Für unsere Art der Bürgerbeteiligung bringt es nichts, als Ziel die Gesamtvision einer Gemeinde zu haben, also über alles zu reden. Das ist für die meisten Menschen nicht greifbar und zu unkonkret. Wir versuchen eine möglichst räumlich überschaubare Aufgabe zu beschreiben und dafür eine Frage zu formulieren, die wir am Schluss der drei Tage beantworten können. Wir bekommen mit, dass die BürgerInnen sowie die PolitikerInnen es satt haben, immer nur Zukunftspapiere zu produzieren, die dann in der Schublade verschwinden. Alle wollen aber aktiv Zukunft gestalten. Am besten an ganz konkreten Projekten. Als nächsten Vorbereitungsschritt folgt die inhaltliche Einarbeitung, Studien und Pläne werden aufgearbeitet. Zudem erarbeiten wir jetzt auch selbst immer öfter eine umfassende siedlungsmorphologische Analyse. Das ist ein wichtiges und intensives Eintauchen in die Geschichte. Warum schaut der Ort genau so aus, wie er aussieht, was ist das Besondere aus der Geschichte der Besiedelung. Das schafft schon am Beginn einen Werkzeugkasten und bringt viele Argumentationen von der Bauch in die Hirnebene, es wird sachlicher. Parallel dazu beginnt die Kommunikations & Aktivierungsarbeit, wo uns wichtig ist, so vielschichtig wie
Eine spannende Methode der BürgerInnen
beteiligung revolutioniert die Ortsplanung: drei
Tage lang zuhören, Vorschläge
planen, und am Ende wird darüber
abgestimmt. Der oö.planet besuchte
den Architekten Roland Gruber in Kundl und sprach
mit ihm über seine „vor ort
ideenwerkstatt“.
„Orte müssen es schaffen, räumliche Besonderheiten und die Kraft ihrer BewohnerInnen
widerzuspiegeln. Am besten wird das durch partizipative Planungsprozesse erreicht.
Im Idealfall entstehen dadurch gut in das Stadtgefüge
integrierte Bauwerke, die dem Ort eine unverwechselbare
Identität verleihen.“
FORTSETZUNG SEITE 10
INTERVIEW CLAUDIA KOLB
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möglich auf die kommenden drei Tage hinzuweisen. Ganz wichtig ist dabei die Sichtbarmachung im öffentlichen Raum, wo von den Schulkindern bis zur Feuerwehr schon alle mithelfen, die Gebäude mit unseren gelben „Ideenbändern“ einzupacken. Dann folgt Medienarbeit mit einer Spezialausgabe der Gemeindezeitung, Radio & Regionalfernsehwerbung und vor allem die Website mit dem Online Spiel. Die Leute sollen durch diese vielen parallelen Medien ein „Rauschen“ mitkriegen, dass da jetzt was passiert und ich meinen Beitrag leisten sollte. Sonst ist es zu spät.
oö.planet: Wenn man die Umsetzung mit einbe-zieht, dauert das durchaus seine Zeit. Das erfor-dert in Zeiten des Drucks schneller politischer Erfolge durchaus Mut. Wie begleitet ihr den Pro-zess, auch in kommunikativer Hinsicht, weiter? Roland Gruber: Was rauskommt ist eine maßgeschneiderte Antwort zur Aufgabenstellung. Hier in Kundl etwa zur Nachnutzung von vier mehr oder weniger leerstehenden Gebäuden im Zentrum. Es wird klar, welche zukünftige Nutzung in welchem Gebäude Sinn macht und wir zeigen erste Pläne und Skizzen sowie Fotomontagen her, wie es aussehen könnte, damit sie sich das schon vorstellen können. Und das geht beim Gegenüber sofort „hinein“, sie bekommen unmittelbar Lust, die Umsetzung nicht auf die lange Bank zu schie
ben sondern sofort anzugehen. Darüber hinaus gibt es eine Antwort zum gesamten öffentlichen Raum mit einer totalen Reorganisation von bestimmten räumlichen Situationen. Wir versuchen dabei auch immer eine ZehnJahresPerspektive, ein sogenanntes Raumrezept aufzuzeigen in so genannte kleine Häppchen zu zerkleinern. Damit wird es auch verständlich, dass eine Vision aus vielen kleineren Stücken besteht, und dass bereits am nächsten Tag erste sichtbare Aktionen gesetzt werden könnten. Es gibt nahezu keinen Fall, wo nicht unmittelbar danach etwas passiert ist, weil das Ergebnis keine Luftblase ist. Und daher gibt es immer auch etwas zu kommunizieren. Die Medien lieben das Ganze auch, weil es so klar ist. Es gibt eine Bürgerbeteiligung UND eine klare Botschaft, und natürlich viel zum Herzeigen.
MAGAZIN: BAUEN & WOHNEN OÖ.PLANET #81 | WINTER 201310
landluft.atnonconform.at zukunftsorte.at ig-architektur.at
architekturpolitik.at vorortideenwerkstatt.at
WEBTIPPS: Individuelles Wohnen – Die Gartenstadt Puchenau Roland Rainer, der Visionär der österreichischen Architektur wurde 1962 mit der Planung einer größeren Siedlung beauftragt. Was daraus geworden ist, ging als „Gartenstadt Puchenau“ mit 235 Wohneinheiten in die heimische Architekturgeschichte ein. Mitbestimmung der BewerberInnen war möglich und führte zu einer Umplanung des ersten Entwurfes. 19781995 folgte Puchenau II mit zusätzlichen 760 Wohneinheiten. Die Ergänzung der Innenräume durch uneinsehbare private Außenräume, natürlicher Grünräume, Kleingliedrigkeit der Bebauung, passive Solarenergienutzung durch konsequente Südausrichtung sowie Warmwasserbereitung durch Sonnenkollektoren uvm. begründen das soziale und gesellschaftliche Erfolgsrezept.
Von der Marke zum Lebensmittel-punkt – „Seestadt aspern“
Das Instrument des „City Branding“ scheint sich auch für neue Stadtteile zu eignen wie die „Seestadt aspern“ zeigt. Die gesamte Entwicklung dieses Wiener Stadtteils am ehemaligen Flugfeld dauert
mehr als zwei Jahrzehnte und ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Bis jetzt ist sie mehr eine Marke als ein neuer Stadtteil. Ziel ist es, diese Marke unter dem Motto „Arbeiten und Wohnen am See“ den zukünftigen BewohnerInnen schmackhaft zu machen und den Stadtteil gleichzeitig als Forschungs und Bildungsquartier zu positionieren. Die Seestadt soll „viele Generationen und Lebensstile unter einem Dach vereinen…“ ist auf aspern-seestadt.at zu lesen.
„Landluft“ – Der österreichische BaukulturpreisDer Verein „Landluft“ verleiht alle drei Jahre den gleichnamigen BaukulturGemeindepreis. Gewürdigt wird die zukunftsorientierte Entwicklung auf Basis baukulturell innovativer Maßnahmen. „Es geht dabei etwa um die Verbesserung der Energiesituation, des CO2 Verbrauchs oder darum, das Sozialkapital in der Gemeinde zu verändern. Diese Vorreiter haben sich nicht abbringen lassen von einem kontinuierlichen Weg der ständigen Neuerfindung. Erst am Ende der Prozesse steht die bauliche Veränderung, wobei wir nur Gemeinden auszeichnen, deren Bauwerk dann auch erstklassig ist, wirklich qualitätsvolle räumliche Veränderungen. Ein Beispiel ist Ottensheim: „Die Bereitschaft dort, auf Basis von Bürgerbeteiligungsprozessen immer wieder für Innovationen zu sorgen, ist herausragend“, so Vorsitzender Roland Gruber.www.landluft.at
Wohnen im Ildefonso
Gruber selbst lebt in einem Recycling-
haus für Wohnen und Arbeiten unter einem
Dach, inkl. einer Gästewohnung für
StudentInnen. Sämt-liche Böden, Wände,
Türen und Verklei-dungen sind aus von einem Tischler verar-
beiteten Sperrholz-schachteln von Indus-
trieverpackungen. „Das schaut mit seinen vielen
Schichten aus wie ein Ildefonso“, so Gruber.
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FORTSETZUNG VON SEITE 09
Kurzbio
Mag.arch. Roland Gruber MAS MBA1972 geboren, verheiratet, 2 Kinder
Architekturstudium an der Kunstuni Linz Auslandsstudium an der ETH Zürich Masterstudium für Kultur & Management an
der Salzburg Management Business School Mitbegründer und Vorstandsmitglied von
LandLuft – Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen (seit 2008 Vorsitzender)
Mitbegründer und managing partner von nonconform architektur vor ort
gemeinschaftliche Entwicklung der „vor ort ideenwerkstatt“ mit den nonconform Partnern Peter Nageler und Caren Ohrhallinger
Mitbegründer von Zukunftsorte braucht das Land, der Plattform zur Vernetzung der innovativen Gemeinden Österreichs mit der Kreativwirtschaft
Mitbegründer der Interessengemeinschaft Architektur
Gründungs & Vorstandsmitglied, Sprecher der österreichischen Plattform für Baukultur und Architekturpolitik
Div. Lehrtätigkeit und Gastprofessuren an nationalen wie internationalen Hochschulen
Regelmäßige journalistische Tätigkeit für diverse Fachmagazine
Regelmäßiges initiieren und kuratieren von Baukulturvermittlungsprojekten
vor ort ideenwerkstatt
FundbüroWohnoasen und Feines zum Thema Wohnen
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TEXT CLAUDIA HÖSSINGER
Tübingen hat tatsächlich einige Besonderheiten. Vielleicht ist es ja der Tatsache geschuldet, dass Studierende mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausmachen: Die preisgekrönte Tübinger Stadtentwick
lung sucht hierzulande jedenfalls ihresgleichen vergeblich. Ausgangspunkt dafür war das Französische Viertel in den 90ern. Nach dem Abzug des französischen Militärs 1991 kaufte die Stadt die Kasernengrundstücke. Innenentwicklung durch Revitalisierung war das Ziel. Sie plante und erschloss das Baugebiet. Die Grundstruktur der Kasernenbauten blieb dabei erhalten.
Entstanden sind Wohn und Gewerbeflächen, die die Viertel besonders für kleine und mittlere Unternehmen mit Service und Dienstleistungsangeboten interessant machen. Die letzte Baulücke im Französischen Viertel wurde 2007 geschlossen. Knapp 2.500 Menschen wohnen in dem 10 Hektar großen Gebiet. Nicht wenige von ihnen arbeiten in einem der rund 150 Betriebe, die insgesamt etwa 700 Jobs geschaffen haben. Eine umfassende soziale und kulturelle Infrastruktur, attraktive öffentliche Räume und das benachbarte Waldgebiet machen das Französische Viertel zu einem beliebten Wohn und Gewerbestandort.In dem Viertel wohnt auch Boris Palmer, seit 2006 Grüner Oberbürgermeister von Tübingen. Nirgendwo sonst haben die Grünen bessere Wahlergebnisse als in diesem Biotop unter seiner Terrasse.
Stadt der kurzen Wege
lautet der Leitspruch für diese Stadtentwicklung. Die alten Kasernengebäude wurden nicht geschliffen, sondern zu Wohnungen umgebaut. Baugemeinschaften der künftigen WohnungseigentümerInnen traten dabei an die Stelle der großen Wohnbauträger. So wurde entsprechend den Wünschen der künftigen BewohnerInnen geplant und gebaut. Bei neuen Gebäuden war es Pflicht, dass die Erdgeschosse Dienstleistungsbetrieben vorbehalten blieben. Vom Bäcker, über die Hebammenpraxis und die Solarfirma bis zu Beschäftigungsprojekten findet sich eine bunte Vielzahl von Nahversorgungsangeboten. Was noch auffällt sind die weni
gen Autos auf den Straßen. Fast alle Straßen sind Wohnstraßen. Wer ein Auto hat, muss es in der Parkgarage am Rand des Viertels abstellen oder er wohnt in einem Haus mit einer Tiefgarage. Dafür gibt es im Viertel zahlreiche Rad und Kinderwagenabstellplätze, sowie acht „teilAuto“Stellplätze. Trotz der hohen Dichte gibt es viel Frei und Grünraum: Innenhöfe, Gemeinschaftsbeete, ein kleiner Bach und der angrenzende Wald. Der zentrale Platz heißt übrigens „Platz des unbekannten Deserteurs“. Damit wird an die Ermordung von KriegsgegnerInnen vor 70 Jahren an dieser Stelle erinnert. Bei Wahlen gibt es für die Grünen einen Stimmenanteil von 60 Prozent.
Alte Weberei Lustnau
Im Tübinger Stadtteil Lustnau entsteht derzeit das neue Stadtquartier Alte Weberei. Rund 700 Menschen finden hier bald ein neues Zuhause; 100 Arbeitsplätze sollen entstehen. Das Quartier liegt auf dem rund sechs Hektar großen Gelände der ehemaligen Frottierweberei Egeria.Im Herbst 2011 wurde mit den Erschließungsarbeiten begonnen, seit Sommer 2012 bauen die privaten Baugruppen, Bauträger und private Einzelbauherren.Sechs Höfe gruppieren sich um den zentralen Platz, auf dem das alte EgeriaGebäude erhalten bleibt. Es überwiegt der Geschosswohnungsbau, der sowohl Stadthäuser als auch Maisonetten ermöglicht. Die meisten Gebäude haben drei oder vier Stockwerke, insgesamt liegt die Geschosszahl zwischen zwei und sechs. In vielen Gebäuden besteht die Verpflichtung, dass mindestens 50 Prozent der Erdgeschossfläche von Gewerbe belegt wird. Denkmalgeschützte Gebäude werden in ein neues Gesamtkonzept integriert. Neben neuen Wohn und Gewerbeflächen entstehen Freizeit und Sportanlagen am Neckarufer.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden neuen Viertel:
Grundsätzlich ging es im Rahmenplan des Französischen Viertels um eine kleinteilig parzellierte Nutzungsmischung, wobei ebenerdig eine weitgefasste gewerbliche Nutzung vorgeschrieben war. Im Projekt „Alte Weberei“ war dies nicht flächen
deckend vorgeschrieben, sondern nur dort, wo es sinnvoll erschien. Da aber die Grundstücke auch hier nicht an die meistbietenden, sondern an jene mit dem besten Konzept vergeben wurden, wird es nun im Endeffekt deutlich mehr Gewerbe geben als vorgesehen war. Dafür erhielten die BewerberInnen schließlich Pluspunkte. Vergeben wurde hier wieder in einem Prozess der Vielfaltsuche: d.h. wurde hier ein Projekt mit vielen Familien und kleinen Kindern genommen, war es daneben ein Vorhaben mit besonders guter Architektur in Passivholzbauweise und wieder daneben eines mit besonderer gewerblicher Nutzung. Einen großen Pluspunkt hat etwa jenes Projekt bekommen, das einen Einzelhändler mitbringen konnte. Im Französischen Viertel steht der Gedanke im Vordergrund, dass der öffentliche Raum für alle zugänglich sein soll und die Wege zum Bus ebenso kurz sind wie zum Auto. Das Quartier der Alten Weberei bringt durch seine Vornutzung Altlasten im Boden mit sich (die natürlich saniert wurden) und mit seiner Lage an Ammer und Necker die Besonderheit, dass hier in der Planung auf 100jährige Hochwässer gedacht wurde. Deshalb gibt es zwar auch hier eine gute Bus und Radanbindung, aber auch unter jedem Block eine Tiefgarage. Im Französischen Viertel ist es vielerorts sehr gut gelungen, dass sich die NutzerInnen über die Gestaltung ihrer Innenhöfe einig wurden, aber nicht in allen. Hier kann eine/r alleine alles blockieren. Für die Alte Weberei gibt es nun von Beginn weg genaue Regeln wie hier die AnrainerInnen mit einzubinden sind und wie die Entscheidungen fallen können.
Das Grüne Modell einer besseren Welt Das Französische Viertel in Tübingen gehört zu den grünsten Ecken Deutschlands. Auf dem Boden einer ehemaligen Kaserne schuf der Stadtplaner Andreas Feldtkeller seine Vision von sozialem, ökologischem Leben.
OÖ.PLANET #81 | WINTER 2013 MAGAZIN: BAUEN & WOHNEN 11
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alte-weberei-lustnau.com/ www.tuebingen.de
Grüne HochburgBei der letzten Bürgermeisterwahl 2006 wählten im Französischen Viertel über 66 Prozent den Grünen Kandidaten Boris Palmer. Er wohnt selbst in einem der vielen Wohnprojekte.
WEBTIPP:
KURZMELDUNG:
Keine leistungsfähige Verkehrsanbindung Am Feld entstehen weitere 350 Wohneinheiten mit 700 Parkplätzen, in unmittelbarer Nähe zur A1 (an dieser Stelle ohne Lärmschutzwand).Ohne leistungsfähige Verkehrsanbindung zum höherwertigen Straßennetz. Ohne Beteiligung der Bevölkerung an der Entwicklung ihrer Siedlung.
Haid: Beispiele schlechter PlanungTristesse pur!Haid Hauptplatz: HausbewohnerInnen dürfen sich nicht im Freien aufhalten. Die Sitzflächen der Parkbänke und Sandkisten wurden entfernt.
„Manhatten-Siedlung“ Sozialer Brennpunkt „ManhattenSiedlung“ in Haid. Streitende BewohnerInnen intervenieren in der Schule, wenn ihre Kinder einen Tisch teilen müssen.
TEXT UND FOTOS HEIDI OBERMAIR
Charme & VerantwortungTipps und Tricks rund ums Wohnen und Einrichten für ein „gmiatliches Dahoam“ ZUSAMMENGESTELLT VON BIRGIT BERGHAMMER
MAGAZIN: BAUEN & WOHNEN OÖ.PLANET #81 | WINTER 201312
Der Öko-Lifestyle hat die Möbelindustrie erreichtÖkoMöbel stehen für gesundes Wohnen ohne Schadstoffe. Dabei sind die Möbel mehr als nur Gebrauchsgegenstände: Sie stehen für eine gesamtökologische Lebenseinstellung. Öko Möbel müssen schadstofffrei sein und unterliegen einer strengen Kontrolle. Und wer jetzt Angst hat, dass ÖkoMöbel gleich OmaStyle sind, den können wir beruhigen: Moderne ÖkoMöbelLabels achten auf nachhaltige Produktion ohne Abstriche beim Design zu machen.
ÖkoMöbel
Ökologisch Bauen sowie gesund und bewusst Wohnen wird für viele Menschen immer wichtiger. Nicht grundlos, denn unser Wohnraum ist
ein sensibler Bereich. Materialien, Energiequellen, Lichtstimmung, Wand und Deckenfarben, Bodenbeläge, Dämmstoffe, funktionelle Ein
richtung sowie deren Optik und Haptik … das alles beeinflusst unser Wohlbefinden und damit letztendlich auch unsere körperliche und psychische Leistungsfähigkeit. Erfreulicherweise folgen immer mehr Hersteller auch diesem Trend. Was
sich allerdings auch auf das Geldbörserl schlägt. Wir haben euch einen Kompass der aktuellen Begrifflichkeiten und Trends zusammengestellt, bei dem für jede/jeden etwas dabei ist.
PosthofPosthofstraße 43, 4020 LinzTel: 0732 / 77 05 48 [email protected] für Grüne Mitglieder:Freikarten, die unter den Grünen Mitgliedern verteilt werden.
BAU SPEZI Bauberatung – Energieberatung
Sacharowweg 2/18, 4030 LinzT 0660 67 61 760 E bau[email protected] W www.bauspezi.at Vorteile für Grüne Mitglieder:Kostenloses Erstgespräch zu den Themen Neubau, Energie-sparen durch Renovierung im Altbau und erneuerbare Energiegewinnung 10% Rabatt auf alle Baustoffe und Sanitärartikel aus dem Standard-Sortiment
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LandschaftsgestaltungTulpengasse 8A, 4400 SteyrT 07252 77 727 E [email protected] W www.kumpfmueller.at Vorteil für Grüne Mitglieder: 10 Prozent Ermäßigung (für Planungs- und Beratungshonorare)
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Erstberatung bis max. 1 Stunde im Büro um 30 Euro. Weitere Stunden um 45 Euro. Für Besichtigungen außerhalb des Bürostandortes Fahrzeit mit 25 Euro zuzgl. km-Geld!
TISCHLEREI INZINGERFreudenthal 1, 4240 WaldburgT 07972 82 78 E [email protected] W www.wirkstattinzinger.at Vorteil für Grüne Mitglieder: Kostenloser Möbelservice an einem Möbelstück Ihrer Wahl
BIO-WICHTLMühlviertler BioLieferservicePaben 3, 4291 LasbergW www.biowichtl.at Vorteil für Grüne Mitglieder: 10 Euro Einkaufsgutschein bei der Erstbestellung
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MitgliederaktionSpezielle Vorteile für Grüne Mitglieder
KULTUR
COACHING
ESSEN & TRINKEN
GARTEN & WOHNEN
Der neuste Schrei: UpcyclingWohin mit dem alten Lieblingskleid, das man einfach nicht zur Altkleidersammlung weggeben kann? Wie wär s, wenn man dem Kleid ein Denkmal setzt – z.B. in einem Sofa oder mit einem Polsterüberzug! Der Trend heißt Upcycling. Die Idee dahinter: 100% Recycling – 0% Müll, aus alten Sachen werden neue Produkte geschaffen, vorzugsweise Möbel und DekoAccessoires. Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Ob Blumenkisten aus EuroPaletten, Gartenmöbel aus Holzkisten, magnetische Pins aus Getränkedosen oder Lampen aus Plastikflaschen … mit Upcycling kann jede und jeder seine ganz persönlichen Meisterwerke gestalten. Wer es übrigens nicht ganz so mit dem Selberbasteln hat und zudem über das nötige Kleingeld verfügt: Auch diesen Trend haben die (Top)Designer in aller Welt längst erkannt.
Recycling Möbel
Auf Gütesiegel achten
Produkte aus nach wachsenden, schadstofffreien
Rohstoffen wie Holz, Schurwolle, Baumwolle oder
Bambus bevorzugen
Polster und Matratzen sollten natürliche Füllungen wie Latex, Kokos oder Rosshaar enthalten
Stoffe für Heimtextilien sollten aus kontrolliert ökologischem Anbau kommen,
Wolle aus artgerechter Tierhaltung
ÖKO-MÖBEL KAUFEN
Kreative UpcyclingIdeen www.weupcycle.com
TIPP ZU UPCYCLING
Was bitte ist ein Hartz-IV-Möbel?Unter dem Motto „Konstruieren statt Konsumieren“ entwickelte der deutsche Architekt Van Bo LeMentzel eine Möbelserie zum Selbermachen, die mittlerweile aus einem Stuhl, Sessel, Schlafsofa, Regal und Tisch besteht. Kaufen kann man die HartzIVMöbel nicht (der „Erfinder“ macht demnach kein Geschäft), da der Prozess des Selbstbauens entscheidend ist. Die Baupläne für die Möbel kann man sich kostenlos im Internet runterladen. Die Idee dahinter: Vielen Menschen Zugang zu zeitloser und hochwertiger Gestaltung ermöglichen – und dies sehr kostengünstig: Für nur 24 Euro kann man sich so einen Sessel, für 30 Euro einen großen Esstisch bauen. Stilistisch sind die Möbel vom Bauhaus inspiriert.
HartzIVMöbel
www.hartzivmoebel.de
TIPP ZU HARTZ-IV-MÖBEL:
Grüne Mitglieder genießen spezielle Vorteile bei mittler
weile 39 ökologisch und sozial wirtschaftenden Betrieben und bei acht kulturellen Nahversor
gerInnen in ganz Oberösterreich. In dieser Ausgabe stellen
wir Mitgliedsfirmen der Kategorie Kulturinitiativen
und Betriebe vor. Die Liste mit allen Mitglieds organisationen
finden Sie unter ooe.gruene.at/mitmachen/mitglied-werden
GREEN CARD
„AM WICHTIGSTEN IST, DASS DIE LEUTE SICH IN DEN
HÄUSERN WOHL FÜHLEN“
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Aus Holzbrettern einen Freischwinger bauen
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4810 Gmunden T 0650 46 04 103 E [email protected] W www.weripower.at Vorteil für Grüne Mitglieder: 10 % Rabatt für das Coaching-Angebot Einzel- und Team-Coaching, Coaching-Workshops
ING. PETER SCHEIBLHOFER Technisches Büro für Energie und UmweltschutzH 0699 10 83 21 30 E office@tbscheiblhofer.at
W www.tbscheiblhofer.at Vorteil für Grüne Mitglieder: 10 Prozent Rabatt auf alle Honorare
ADAGIOTee, Bücher, Musik, MineralienTraungasse 3, 4810 GmundenT 07612 73 407E [email protected] W www.adagiogmunden.at Vorteil für Grüne Mitglieder: 5 Prozent Ermäßigung auf alle Waren
BIO-HANF ALTECKER UND OBERMAYER OEGKirchengasse 7, 4400 SteyrT 07252 86 755 Vorteil für Grüne Mitglieder:10 Prozent Rabatt
DR. HERMANN RAFETSEDER Historische DienstleistungenNeufahrergasse 38, 4040 LinzT 0732 24 36 58 H 0650 24 36 589E [email protected] W www.history.co.at Vorteil für Grüne Mitglieder: 10% Ermäßigung bei allen an-gebotenen Dienstleistungen
wie Familiengeschichten bzw. genealogischen Forschungen, Hausgeschichten, etc.
NATURPRODUKTE SCHAUBERGERDomgasse 10, 4020 LinzT 0732 77 90 53Vorteil für Grüne Mitglieder:10 Prozent (ab einem Einkaufswert von 20 Euro)
PAPIERTIGERPapierfachgeschäftWaltherstraße 2, 4020 Linz T 0732 78 34 20E [email protected]
Vorteil für Grüne Mitglieder:5 Prozent Rabatt
WELTLADEN GMUNDENKirchengasse 11, 4810 GmundenT 07612 73 864 W www.weltlaeden.atE [email protected] Vorteil für Grüne Mitglieder:5 Prozent Rabatt
OÖ.PLANET #81 | WINTER 2013 MAGAZIN: BAUEN & WOHNEN 13
Ökologisches Bauen wird international auch als Grünes Bauen bezeichnet. Es ist die umfassende Lehre der Wechselbeziehungen zwischen dem Menschen, seiner gebauten Umwelt und den Ökosystemen, mit dem Anspruch, künftigen Generationen eine lebenswerte und intakte Umwelt zu hinterlassen.
Grünes Bauen
VERMISCHTES
ENERGIE
Ökologisches Bauen mit Holz
Die Klassiker: Flohmärkte und TrödlerlädenDie Klassiker sind noch immer (oder immer wieder) angesagt. Essentielle Einrichtungsgegenstände wechseln hier ebenso die BesitzerInnen wie so manche Fundstücke. „Ein Spaziergang durch einen Flohmarkt ist wie eine Schatzsuche: man findet, was einen anspringt. Sehr individuell und viel Besonderes.“ So oder so ähnlich schwärmen passionierte FlohmarktgängerInnen über das Stöbern und Schauen dort. Vielleicht liegt es daran, dass die Dinge nicht frisch von der Stange sind, sondern (Vor)Leben darin steckt? Wir können den Charme auf jeden Fall verstehen und finden außerdem den Kreislauf „Wiederverwerten statt wegwerfen“ unwiderstehlich.
Flohmarkt/Trödlerladen
Flohmärkte und Trödlerläden gibt es im ganzen Lande. Eine aktuelle österreichweite Terminübersicht von Floh märkten gibt es unter www.flohmarkt-termine.at Bei den Trödlerläden empfehlen wir besonders jene mit sozialökonomischer Philosophie wie z.B. der ARGE Trödlerladen in Linz (www.arge-obdachlose.at) oder etwa der „welser trödlerladen“ (www.troedlerladen.at)
TIPPS
Dämmen mit Hanf, Stroh & Co … Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen sind besonders ökologisch. Stroh zum Beispiel ist regional in Hülle und Fülle verfügbar und ein günstiger, ökologischer Dämmstoff. Die Naturfaser Hanf wiederum ist sehr reißfest und feuchtigkeitsbeständig. Ungewöhnlich aber wahr: Auch mit Zeitungspapier kann gedämmt werden. Es ist das Ausgangsmaterial für Zellulosedämmstoff. Weitere Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen sind z.B. Schafwolle, Flachs, Schilf oder Kokosfasern.
Wir empfehlen: Naturfaser Fölser aus Helfenberg ist ein Un-
ternehmen, das sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Produkten aus heimischen Naturfasern mit hohem ökologischem Standard beschäftigt. www.naturfaser-foelser.at
Informationen zur Auswahl von Dämmstoffen hat „die umweltberatung“ in ihrer kostenpflichtigen Broschüre „DÄMMstoffe richtig eingesetzt“ (5,- €) zusammengestellt. Diese gibt praxis taugliche Tipps zum Dämmen, die einzelnen Dämmstoffe werden genau beschrieben und hinsichtlich ihrer öko-logischen Auswirkungen und ihrer Dämmfähigkeit bewertet. Mehr dazu unter: umweltberatung.at
Ökologische Dämmstoffe
Holz hat viele gute SeitenDer Einsatz im Wohnbereich bzw. beim Hausbau bietet aber besonders viele Vorteile. Neben dem Wohlfühlfaktor ist der wichtigste: Es ist in höchstem Maße ökologisch, denn Holzbauten haben im Vergleich zu herkömmlichen, nicht nachwachsenden Baumaterialien einen viel geringeren CO2Fußabdruck. Zudem binden Häuser aus Holz das CO2 in der Luft wie ein zweiter Wald. Holzhäuser sehen also nicht nur gut aus, sondern reduzieren die Entstehung von Treibhausgasen ganz wesentlich!
Wir empfehlen:Obermayr Holzbau aus Schwanenstadt. Reich an Erfahrungen und Knowhow zeigt die Firma, was Holz aus unseren Wäldern gepaart mit dem hand-werklichen Können der Fachkräfte aus der Region zu leisten vermag – egal ob im Privat- oder Objekt-bereich. Der Familienbetrieb wurde oftmals schon für seine innovativen Bauten ausgezeichnet. Das aktuelle Projekt ist auch das größte in der Firmen geschichte: Die Gebäudehalle für die Anton Bruckner Privatuniversität. www.obermayr.at
ooe.gruene.at/ mitmachen/mitglied-werden
MITGLIED WERDEN
Frau Schauer im blühendem Bio-Flachsfeld
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*PETER FISCHLI / DAVID WEISS:
FINDET MICH DAS GLÜCK?Köln 2002. 168 S., 9,95 €
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POTPOURRI OÖ.PLANET #81 | WINTER 201314
KONZEPT: CHRISTIAN KRALL
Mein Steckbrief:1970 geboren, aufgewachsen in NordrheinWestfalen, 1985 Übersiedlung in den Bezirk Vöcklabruck.Geschieden, wieder verheiratet und Mutter von drei Kindern (24, 18, 15). Rechtsberaterin und Sozialbetreuerin im Bereich Asyl und Fremdenwesen. 1990 Landesvorstandsmitglied der Grünen Alternative OÖ, 2009 Ersatzgemeinderätin, seit 2010/12 Sprecherin und dann Fraktionsobfrau der Grünen Seewalchen sowie Landesvorstandsmitglied in freier Funktion.
Grün statt vermauertMein allergrößter Wunsch ist es, dass wir Menschen es irgendwann einmal schaffen, in Respekt, Toleranz und Wertschätzung miteinander zu leben. Ohne Grenzen und Mauern, im Einklang mit Natur und Tieren.
Mein liebstes Stück Natur? Hat immer mit Wasser zu tun. Das Niedersächsische Wattenmeer mit seinem umfangreichen Naturschutzgebiet ist so unglaublich vielfältig und zeigt mir, welche Kraft und Schönheit die Natur für uns bereithält.
Das Erstaunlichste am Menschen? Ganz viele Menschen leben als gäbe es kein Morgen und ignorieren so, dass es aber Menschen gibt die darauf angewiesen sind, in der Zukunft noch eine halbwegs intakte Erde vorzufinden.
Das Wichtigste in der Politik? Das Bewusstsein, dass ein gutes und wertschätzendes Zusammenleben oberste Priorität haben muss. Wir brauchen Transparenz und größtmögliche Ehrlichkeit. PolitikerInnen sollen PartnerInnen der BürgerInnen sein.
Die Fragen von Fischli und Weiss?*Ist alles halb so schlimm? Ja, das ist es ;) Wobei jetzt, wo ich drüber nachdenke, sind manche Dinge nicht halb so schlimm, sondern völlig untragbar, unpackbar und gehören unbedingt geändert und repariert!
Auf einem Laufmeter Regal? Sicher immer das Buch, das ich gerade lese, die CD, die gerade meine Lieblingsmusik beinhaltet. Geschenke meiner Freunde, meines Mannes Lars und meiner Kinder, die ich immer anschauen möchte.
Darf ich stolz sein? In diesem Jahr auf ein Integrationsprojekt unserer Gemeinde: Seewalchen zwischen Krensuppe und Samosa … der Erlös aus dem Kochbuch geht zu 100 Prozent in einen Sozialfonds. Beruflich bin ich sehr stolz, dass ich trotz der restriktiven Gesetzgebung im Asylbereich immer wieder Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen helfen konnte,
doch eine für sie positive Zukunft hier in Österreich zu haben.
Was einmal gesagt werden muss? In meinem Leben gab es auch Zeiten, die nicht so schön waren. Solange ich diesen trotzig entgegen
stand, wurde nichts wirklich besser … Ein lieber Freund hat mir damals nahe gebracht, demütig auch diese Zeit zu würdigen und anzunehmen. Und dann wurde alles besser und bis heute blieb es gut.
Wen ich würdigen möchte?Eine Frau, die ohne fremde Hilfe mit ihren sieben Kindern aus Tschetschenien geflohen ist und von Land zu Land geschoben wurde bis sie endlich in Österreich politisches Asyl erhalten hat. Sie hat all ihren Kindern eine perfekte Ausbildung bzw. ein Studium ermöglicht und steht täglich ihre Frau auch beruflich. Sie ist immer hilfsbereit, verständnisvoll und voll positiver Energie.
Grün statt vermauertClaudia HauschildtBuschberger ist grünpolitisch in Seewalchen und im Landesvorstand verortet. Aufgewachsen in Deutschland, im Asylbereich tätig. Dass sie auch eine lange politische Pause gewagt hat, erdet ihr heutiges Engagement.
Claudia Hauschildt- Buschberger –
Energietankstellen Tiere, Musik und Engagement
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IN ÖSTERREICH FEHLEN KLARE ANSAGEN. UND TRANSPARENZ. MICH NERVEN DIESES DÄMLICHE
AMTSGEHEIMNISGETUE UND DIE GEHEIMNISKRÄMEREI.
GewinnspielAusstellung im LENTOS GLAM! The Performance of StyleMusik | Mode | Kunst
Die Ausstellung widmet sich dem Phänomen Glam, das in den frühen 1970er Jahren in Großbritannien seinen Ausgang nahm und Opulenz, Glanz und Extravaganz als Ausdrucks
formen in die unterschiedlichsten Kunstsparten trug. Erstmals werden mit dieser anspruchsvollen Ausstellung die Subkultur, der Stil und die Kunst des Glam sowie die visuelle Kultur jener Zeit einer Bestandsaufnahme unterzogen.
Mit einer Fülle an Exponaten spannt die Schau den Bogen von David Bowie über Glitter Rock und Roxy Music, über Stylisten und Modedesigner, über Film, Fotografie und Grafikdesign bis zur bildenden Kunst – mit KünstlerInnen wie Gilbert & George, Nan Goldin, Cindy Sherman und Richard Hamilton. Die Ausstellung im Lentos dauert noch bis zum 2. Februar 2014.
oö.planet verlost 5 x 2 Freikarten
Mehr Informationen zur Ausstellung unter www.lentos.at
oö.planet verlost 5 x 2 Freikarten
Teilnahme am GewinnspielInteressentInnen schreiben bis Fr, 10. Januar 2014 ein Mail an
Der Gewinner/die Gewinnerin wird verständigt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERLOSUNG
oö.planet. 04/2013Zulassungsnr.: GZ 02Z031264 M
Medieninhaberinnen: Die Grünen OÖ und die Grüne Bildungswerkstatt, beide 4040 Linz, Landgutstraße 17Herausgeberinnen: Die Grünen OÖ, Die Grüne Bildungswerkstatt OÖ und der Klub der Grünen im oö. Landtag.
Die grundlegende Richtung: Informiert über das politische Geschehen in Oberösterreich aber auch über globale gesellschaftspolitische Entwicklungen. Die Blattlinie orientiert sich an den Grundsätzen der Grünen wie ökologisch,
basisdemokratisch, gewaltfrei, solidarisch, feministisch und selbstbestimmt.
Die Redaktion: Mag. Marco Vanek (Chefredakteur), Heidi Obermaier, Mag.a Elke Mayerhofer, Birgit Berghammer Bakk.Komm., Mag.a Claudia Kolb, Dr. Christian Krall, Mag. Markus Gusenbauer, Mag. Hadmar HölzlRedaktionsadresse: oö.planet, Landgutstraße 17, 4040 Linz, Tel.: 0732/73 94 00Elektronische LeserInnenreaktionen an [email protected] und AutorInnen: Margit Kern, Dr. René Freund, Christiane Seufferlein, Gottfried Hirz, Mag.a Barbara Vanek, Alfred Pointner, Mag.a Claudia Hössinger, Mag.a Tina Schmoranz, Bakk.
Korrektorat: Mag.a Barbara VanekFotos: www.bilderbox.com, istockphoto.vom, photocase.com, Grünes Archiv, Mag. Marco Vanek, Mag. Gerhard Niederleuthner, private Archive, Josef LimbergerKarikatur: Mag. Michael SchneiderGestaltung: agentur g+, Mag. Gerhard Niederleuthner und Gernot WartnerProduktion: Mag. Marco Vanek, Mag. Gerhard Niederleuthner
Adressenverwaltung: Nina Bikic, Tel.: 0732/73 94 0045, [email protected]: Wimmer Medien Druck, LinzVerbreitete Auflage: 22.000 StückDie nächste Ausgabe des oö.planet erscheint am 7. März 2014
IMPRESSUM
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OÖ.PLANET #81 | WINTER 2013 GRÜNES LEBEN 15
Fisch mit Zukunft? Fisch ist gesund, schmeckt gut und ist jederzeit verfügbar. Im Sortiment der Supermärkte finden sich zahlreiche Fischarten im Kühlregal, auf Eis oder in Dosen und neuerdings mit Nachhaltigkeitsgütesiegel – zwecks gutem Gewissen.
LeserInnenbriefePro und Contra:
Windräder im Ennstal und anderswo?Die NationalparkRegion erlebt einen Meinungsumschwung! Die Bürger erkennen, welch unverantwortbar hohen Preis die gesamte Region zu zahlen hätte, würden unsere Berge mit bis zu 200m hohen Windindustrietürmen vollgestellt. Ein immenser Eingriff in Landschaft, Natur und Rechte der Anrainer, deren Grundstücke um teilweise 50%, bis hin zur Unverkäuflichkeit entwertet würden. Dies wurde jüngst von einem WKAProjektanten öffentlich als „vernachlässigbare Einzelschicksale” abgetan. Solche Unverschämtheiten muss man sich bei all den Sorgen die einem bereitet werden auch noch bieten lassen! Wo ist hier der Aufschrei der GRÜNEN? Ich habe nichts vernommen.Die NPRegion weigert sich schlichtweg, als Abstellraum für MegaIndustrieanlagen herzuhalten! Es ist höchst an der Zeit, dass auch die GRÜNEN einen Schritt zurücktreten und noch einmal sehr, sehr, SEHR genau hinsehen, wo die Nutzung der Windenergie in OÖ tatsächlich Landschafts, Umwelt und auch sozial verträglich ist. Mit Sicherheit nicht in den Bergen! Verscherbelt nicht dieses Kapital!Übrigens: Strom aus Wasserkraft an der oö. Enns u. Steyr = 476 Windräder á 2 MW. Dieser Beitrag der NationalparkRegion zur Energiewende ist genug.DI H.H. Wenk, Losenstein
„Fukushima ist überall“ oder „Gerne – aber nicht bei mir“„Wir wollen keine Atomkraft, sondern Alternativen“, „Die Energiewende muss gelingen“, ... Wie oft haben wir dies gehört und gelesen seit Fukushima? Leider ist die Halbwertszeit der Erinnerung an diese Forderungen deutlich geringer als jene der radioaktiven Isotope, welche ganze Landstriche Japans unbewohnbar machen. Die ästhetische Empfindung von Windkraftanlagen ist eine rein subjektive, doch ist der Schlot eines Gaskraftwerkes schöner? Ist der Eingriff in die Natur und die notwendige Kühlung der Abwärme wirklich weniger kritisch als die Errichtung von Windrädern? Auf keinen Fall. Das Florianiprinzip greift bei der Windkraftdiskussion sofort um sich. Man hört „unsere Region hat ja schon die Wasserkraft genutzt – das reicht!“ – tut es nicht! Angesichts der notwendigen Energiewende müssen wir wie in einem Puzzle alle Möglichkeiten in allen Regionen nutzen und verknüpfen. Dabei werden uns auch die fossilen Kraftwerke helfen. Diese können als „Schattenkraftwerke“ einspringen, wenn Sonne, Wind und andere erneuerbare Energiequellen zeitweilig nicht genug Energie liefern. Die anderen Parteien versuchen den schwarzen Peter den Grünen zuzuschieben in Sachen Windkraft und so wird oft vergessen: Es war Rudi Anschober, der auf ein Selbstbestimmungsrecht der Gemeinden bestanden hat. Ein Windpark kann nur entstehen, wenn der Gemeinderat sich für die Windkraft ausspricht. Sachlichkeit statt Polemik wünschtT.P. Karbiner, MSc MBA MPA (Luftenberg)
Frischfisch am Teller
Wie viele BioSiegel und Fangzertfikate muss ein Fisch an den Flossen und im Kiemen stecken haben, damit ich ihn mit gutem Gewissen essen darf?Unter Umständen gar keines, ist meine Privatmeinung. Ein sauberes Fließgewässer ohne Vorfluter im Oberlauf, ausreichend Platz und genügend Zeit für das Wachstum. Und das Wasser sollte die Zuchtanlage fast genauso sauber wieder verlassen wie es von oben reinströmt. Das heißt, der Betrieb muss eine Kläranlage haben. Und eine gewisse Größe des Betriebes hat sogar den Vorteil, dass Schlachtabfälle wieder beim Futtermittelerzeuger in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Karpfenartige Fische sind natürlich nachhaltiger in der Produktion, weil sie kein tierisches Eiweißfutter brauchen. Auf tiefgekühlte Fische verzichte ich sowohl privat wie in der Restaurantküche. Fisch ist gesund und leicht verdaulich, lasst euch den Appetit nicht verderben.
Alfred Pointner ist Küchenchef im Linzer Restaurant „Gelbes Krokodil“.
HotPotAlfred Pointner gibt seinen Senf dazu...
TEXT SABINE TRAXLER
Zu Recht vermehren sich die Angebote für Fisch aus nachhaltiger Fischerei, zertifizierter Aquakultur oder Biofisch in den heimischen Kühlregalen. Laut FAO, der Welternährungsorganisation
der Vereinten Nationen, sind circa 87 Prozent der wichtigsten Meeresfischbestände ausgebeutet und überfischt. Der weltweite Hunger nach dem proteinhaltigen Nahrungsmittel ist mittlerweile so groß, dass Fisch, ähnlich wie Fleisch, zum industriellen Massenprodukt verkommen ist. Dem nicht genug, warnen UNO ExpertInnen mit dem totalen Kollaps der Meeresfischbestände bis zum Jahr 2050, wenn nicht eine fundamentale Änderung in der weltweiten Fischerei herbeigeführt wird. Ein düsteres Szenario angesichts der Widerstände, die sich einer Restrukturierung der Fischerei entgegenstellen.
Kunstgriff Fischkauf
Für KonsumentInnen ist es beinah zur Kunst geworden, zum richtigen Fisch zu greifen. Werbesprüche auf Fischpackungen preisen allesamt ein köstliches und nachhaltiges Produkt an. Nachhaltigkeit: Das Zauberwort unserer Zeit – alleine der Schriftzug garantiert jedoch nichts, da der Begriff nicht geschützt ist. Gütesiegel und Zertifikate mehren sich und verwirren mit unterschiedlichen Standards und Richtlinien. Eine mit dem blauen MSC Siegel geschmückte Packung garantiert beispielsweise nicht, dass die darin enthaltenen Fische nicht mit einem der umstrittenen Schleppnetze gefangen wur
den. Um der Überfischung der Meere und dem horrenden Beifang aus Massenfischerei Einhalt zu gebieten, kann man Fisch aus Aquakultur kaufen. Mittlerweile stammt jeder zweite Fisch aus Käfighaltung. Doch auch diese Form der Fischzucht ist in Bezug auf Haltung und Fütterung umstritten. Die Liste der negativen Folgen, die sich im Zusammenhang mit simplen Fischkauf auftun ist lang, vielschichtig und komplex.
Regionales Angebot als Alternative?
Einen Freifahrtschein für richtigen Fischkauf gibt es nicht. Der weite Weg eines Fisches vom Meer bis auf einen österreichischen Teller ist jedoch unumstritten. Eine Alternative für kritische KonsumentInnen ist den Fischverzehr zum einen zu reduzieren und ihn als Festtagsmenü zu genießen und zum anderen das heimische
Süßwasserfischangebot ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen! Einer, der beispielsweise in heimischen Gewässern arbeitet, ist Franz
Wiesmayr – er ist Berufsfischer an der Linzer Donau. Einmal pro Woche wirft er seine Netze aus, die sich manchmal mehr, manchmal weniger mit Weißfischen wie Rotaugen, Braxen, Barben, Blaunasen oder Flussund Signalkrebsen füllen. „Man muss wissen wie man die Fische zubereiten kann und soll“, betont der gelernte Koch, wenn es zur Sprache kommt, dass Rotaugen oder Eiteln nicht so gut zu essen seien. Die Donau mit Wasserqualität zwei ist für Fische übrigens ein optimaler Lebensraum um sich entwickeln zu können.
Auf der Suche nach heimischen ProduzentInnen
Heimische ProduzentInnen und regionale FischerInnen können mit ihrem Fang die jährliche Nachfrage von rund acht Kilogramm Fischfilet von Herrn und Frau ÖsterreicherIn pro Jahr leider nicht einmal annähernd decken. Derzeit werden nur knapp fünf Prozent des Fischverbrauchs durch heimisches Aufkommen gedeckt. Gemäß dem Grünen Bericht 2011 waren das konkret 3.259 Tonnen Fisch aus österreichischer Aquakultur und Seenfischerei. Von Seiten der Landwirtschaft wird bereits an einer Vergrößerung des Angebots für Süßwasserfische gearbeitet.
Hat Fisch Zukunft? Angesichts der globalen Plünderung der Meere steht es um den österreichischen Süßwasserfisch gut. Im Sinne der Marktlogik wird hier in Bälde ein entsprechendes Angebot auf die steigende Fischnachfrage folgen. Die Zukunft der Meeresfische ist hingegen finster. Mit Gewissheit lässt sich abschließend sagen, dass Fisch auch jetzt schon ein Luxusgut ist, mit dem es sorgsam umzugehen gilt. Dieser Gedanke sollte sich in den Köpfen der Menschen beim Kauf schnellstmöglich einprägen, besonders vor dem Hintergrund, dass für viele Menschen weltweit Fisch eine der Hauptnahrungsquellen ist!
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Stallgeflüster – Die Sendung über Landwirtschaft war den heimischen Fischen auf der Spur. In der Ausgabe „Welcher Fisch kommt auf den Tisch?“ sprechen Franz Wiesmayr, Donaufischer aus Linz und Stefan Blümke, Freizeitfischer über regionalen Fischfang. Link zum Nachhören: www.radiostallgefluester.wordpress.com
worldoceanreview.com
RADIOTIPP
WEBTIPP
LeserInnenbriefe: [email protected]
FISCH IST EIN LUXUSGUT, MIT DEM SORGSAM UMZUGEHEN IST.
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Schnell, schnell!Wir haben immer mehr Geräte, die Zeit sparen. Und immer weniger Zeit.
TERMINE OÖ.PLANET #81 | WINTER 201316
TEXT RENÉ FREUND
Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Großmutter mich als Jugendlichen ermahnt hat, in der Öffentlichkeit nicht zu hetzen. Das sei unelegant. Doch die Zeit des Flanierens, des Bummelns scheint unwiederbringlich ver
loren. Die Geschwindigkeit der Fußgänger in Städten hat sich in den letzten 20 Jahren um bis zu 30 % erhöht – je moderner die Stadt, desto höher das Tempo. Haben Sie das bemerkt? Ich nicht. Wir reden immer schneller, auch das ist soziologisch untersucht und mir entgangen. Wir schreiben nicht mehr einen Brief in der Woche, sondern zwanzig EMails pro Tag. Nicht erreichbar? Das wirkt heutzutage fast wie eine Provokation. Wir befinden uns in einem Teufelskreis der Beschleunigung, aus dem auszusteigen eigentlich nicht möglich ist, wenn man im Berufsleben steht. Denn wehe, man lässt sein Handy einmal zuhause oder ruft seine Mails drei Tage lang nicht ab: Als schreiender Vorwurf poppt all das verdrängte Unbeantwortete auf und versetzt uns in Panik.
Wir haben Dutzende Geräte, die uns alle Tätigkeiten schneller und effektiver verrichten lassen, und trotzdem haben wir weniger Zeit. Bei genauerem Hinsehen ist das nur scheinbar paradox:
Wir sind Sklaven unserer technischen Fähigkeiten geworden, weil wir glauben, etwas zu versäumen, wenn wir sie nicht nutzen. Es zerreißt uns fast wegen der vielen Verpflichtungen und Möglichkeiten, die wir haben. Und wegen der Angst, etwas zu verpassen.
So rennen wir im Leerlauf des Hamsterrads, und dementsprechend leer fühlen sich viele. Mein Mittel dagegen klingt etwas einfältig, aber es wirkt: Füße auf den Boden. Augen schließen. Atmen. Einfach nur da sein. Zwei Minuten reichen. Schon sind wir in der Wirklichkeit angekommen. Das Hamsterrad existiert gar nicht! Dafür bekommt die Begeisterung wieder Platz. Die Liebe zu unserem Tun. „Und brennst du aus, wenn du Feuer und Flamme bist? Eben. Es gibt kein Burnout. Es gibt nur ein Noburn.“ Sagt August, der Förster, in meinem Roman „Liebe unter Fischen“. Für viele Leserinnen und Leser ist es ein Lieblingssatz in diesem Buch geworden. Vielleicht hat er ja Recht, der Förster August. Keep the fire burning!
Sa. 4.1. Mit Schneeschuhen unterwegs –Wolfgang Pirklhuber im Ge(h)sprächOrt: Großraming
Di. 7.1.Der gute Film in Eferding: „Paradies Glaube“Ort: Bräuhaus, Bräuhausstr. 2, Eferding
Mo. 13.1., 13.00 UhrResilienz – über.Lebenskunst der FrauenOrt: Haus der Frau, Volksgartenstr. 18, LinzNähere Infos: www.bauern.gruene.at, Anmeldung: [email protected] oder 0732/739400524
Fr. 17.1., 13.00-18.00 UhrGewinnendes Auftreten beim Small-TalkOrt: Wissensturm, Kärntnerstr. 26, LinzSicher und überzeugend in NetworkingSituationen mit Saskia G. Dürr
Sa. 18.1., 9.00 Uhr Spurensuche - Schreibwerkstatt als Reise in die (eigene) VergangenheitOrt: Grünes Haus, Landgutstr. 17, LinzUrfahrAnmeldung: [email protected] oder 0732/739400507
So. 19.1., 10.00 UhrGuten.Morgen.Salon mit Tómáš SedlacekOrt: Presseclub im OÖ Kulturquartier, Landstraße 31, Linz
Fr. 31.1., 16.00-20.00 UhrEinblicke in Theorie und Praxis der solidarischen Ökonomie Ort: Wissensturm, Raum 15.02 (15. OG), Kärntnerstr. 26, LinzAn diesem Abend gibt Andreas Novy (Entwicklungsforscher an der Wirtschaftsuni Wien und Obmann der Grünen Bildungswerkstatt) einen Überblick über die verschiedenen solidarökonomischen Konzepte, Ansätze und Projekte in Europa und Lateinamerika und beschreibt Möglichkeiten vor Ort, ökonomische Alternativen auszuprobieren.
Fr. 31.1., 16.30-19.30 UhrGepflegt streiten im Grünen DebattierclubOrt: Grünes Haus, Landgutstr. 17, LinzUrfahr
Fr. 31.1., 17.00-20.00 UhrWohnst du noch, oder bist du schon daheim?Ort: Haus der Frau, Volksgartenstr. 18, LinzFilm, Vortrag und Diskussion mit Regina Atzwanger, Maria Hauer
und Maria BuchmayrNähere Infos: www.ooe.gruene.at, Anmeldung: hdf@dioezeselinz.at oder Tel: 0732/667026.
Fr. 7.2., 16.00-20.00 Uhr Planspiel: So tickt die EUOrt: Grünes Haus, Landgutstr. 17,LinzUrfahrWie EUVerordnungen entstehen: mit LiveInput aus Brüssel und Wolfgang Pirklhuber. Mit Gesprächspartnerin Elke Mayerhofer
16. bis 20. FebruarEine Winteraktiv-Woche für die ganze FamilieSchifahren & Schneeschuhwandern im Gasteiner TalAnmeldung: www.gruenschnabel.at
Fr. 28.2., 15.00-19.00 Uhr7. Grüne landes.frauen.konferenz (7.1)Ort: Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, LinzUrfahrAugenzwinkernd, schlagfertig und frech mit Trainerin Dominika Meindl und Maria Buchmayr
Fr. 28.2. bis Sa. 1.3.Mit Schneeschuhen in den Rauriser UrwaldDie Bildungswanderung führt durch den noch ursprünglich erhaltenen Abschnitt auf Salzburger Seite des Nationalparks Hohe Tauern. Am Abend gibt es einen Vortrag über die Tier und Pflanzenwelt. Ort: Rauris
Fr. 21.3. Mittags bis Sa 22.3. AbendsExkusion: Wirtschaft, die für die Menschen da istOrt: MünchenExkursion zu Projekten solidarischer Ökonomie
Sa. 5.4., 9.30-17.30 UhrFacebook für NeulingeOrt: Grünes Haus, Landgutstr. 17, LinzUrfahr
Sa 9. bis So 17.8.GBW-Bildungsreise nach LitauenMit dem Zug nach Kaunas, Vilnius und in den historischen Nationalpark Trakai; weitere Infos unter www.ooe.gbw.at
Anmeldungen und nähere Infos der Veranstaltungen unter www.ooe.gbw.at oder 07674 64218
Termine
René Freund ist Schriftsteller in Grünau im Almtal. Zu-letzt erschienen: „Stadt, Land und danke für das Boot – die besten Satiren aus meinem Leben“ (Picus Verlag) sowie „Liebe unter Fischen“ (Deuticke Verlag).
JÄNNER 2014
Die Grünen OÖ – Die Grüne AlternativeLandgutstraße 17, 4040 Linz Tel. 0732/73 94 00 Fax DW 556Mail [email protected] Web www.ooe.gruene.at
Die Grüne Bildungswerkstatt OÖ Dr.KarlRennerPlz. 5, 4800 AttnangPuchheim Tel. 07674/64 218 Fax DW 4Mail [email protected] Web www.ooe.gbw.at
oö.planet – Grüne Zeitung für OÖLandgutstr. 17, 4040 LinzTel. 0732/73 94 00Fax 0732/73 94 00556
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FEBRUAR 2014
Grüne SommerwochenSpiel und Spaß in der SüdsteiermarkDie traditionellen Kinderferienwochen in der Südoststeiermark mit Maria Wageneder finden 2014 wieder statt.
Für 9 bis 12jährige: 14. bis 19. Juli Für 12 bis 15jährige: vom 21. bis 26. JuliAnmeldungen sind bereits möglich bei: gabriela.schö[email protected], Tel.: 0676 9492071
MÄRZ 2014
DAS INFOPORTAL FÜR ELTERN
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APRIL 2014
VORSCHAU
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