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P r o f . D r . M a t t h i a s B a l l o d
M a r t i n - Lu t h er - Un i ve r s i t ä t H a l l e - W i t te nb e rg
MOTIVATION IM FRÜHEN
FREMDSPRACHENUNTERRICHT
Goethe InstitutKopenhagen05.12.2014
Anfang gut – alles gut!Deutschkonferenz zum frühen Fremdsprachenlernen
AGENDA
Was bedeutet Motivation?
Motivation vs. Motivierung
Zum Kontext
Schülerzentrierter Unterricht
Didaktisch-methodische Reflexion
Beispiele u. Anregungen für das frühe Deutschlernen
Neugier als Schlüssel zur Motivation
Diskussionsimpuls
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VERANSTALTUNGSKONTEXT
„Deutsch ab der 5. Klasse ist eine große
Herausforderung, aber es ist kein Neuland.
Es gibt schon viele Erfahrungen, geeignete
Unterrichtsmaterialien und altersgerechte Methoden,
um Freude an der deutschen Sprache sowie
Interesse an der Kultur und Leuten zu wecken.“
Quelle: http://www.goethe.de/ins/dk/kop/ver/de13344407v.htm
VERANSTALTUNGSKONTEXT
„Wie gelingt es, Lerner für eine ganz
neue Sprache zu begeistern?“
Motivation im Allgemeinen ist ein gut erforschtes
Gebiet, bezogen auf des Erlernen einer
Fremdsprache (gerade bei Anfängern) hingegen
ein theoretisch recht wenig beachtetes Phänomen.
Quelle: http://www.goethe.de/mmo/priv/13648382-STANDARD.pdf
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MOTIVATION
Motivation = movere (lat.): bewegen, antreiben
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation
„Motivation bedeutet ‚Triebkraft‘ und bezeichnet das
auf emotionaler und neuronaler Aktivität (Aktivierung)
beruhende Streben des Menschen nach Zielen oder
wünschenswerten Zielobjekten. Die Gesamtheit der
Beweggründe (Motive), die zur Handlungsbereitschaft
führen, nennt man Motivation.“
INTRINSISCH VS . EXTRINSISCH
„Intrinsische Motivation liegt dann vor, wenn die Tätigkeit aus
Motiven gezeigt wird, die in unmittelbarer Verbindung mit der
Ausführung der Tätigkeit selbst steht.“
„Extrinsische Motivation liegt vor, wenn positive Konsequenzen
erwartet werden, die nicht in unmittelbarer Verbindung mit der
Ausführung der Tätigkeit stehen.“
Quelle: Edelmann, Walter (1996): Lernpsychologie. Weinheim (Beltz), S.96
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Quelle: Sprenger, Reinhard (2007): Mythos Motivation. Frankfurt M., New York(Campus)
Handlungsentscheidungen werden aus einem
Bündel an emotionalen, psychosozialen,
ethischen und ökonomischen Aspekte
heraus getroffen.
Vor allem individuell und situativ!
EMOTION - MOTIVATION - HANDELN
MotivationMotivierung
MY THOS MOTIVATION
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„Motivation“ ist
immer vom Lerner
aus zu denken!
Was könnte ihn
motivieren?
Wie könnte ich ihn
motivieren?
FAZIT: FREMDSPRACHENLERNEN
VORAUSSETZUNGEN FÜR MOTIVATION
15 Prinzipien eines lerneraktiven (Deutsch)Unterrichts
Aktive Schüler lernen leichter.
Sprachenlernen durch direkten Schülereinbezug.
Sprachenlernen durch schülerorientierte Aufgaben.
Sprachenlernen mit Kopf, Herz und Hand.
Quelle: Wicke, Rainer (2004): Aktiv und kreativ lernen. Deutsch als Fremdsprache. Ismaning (Hueber)
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VORAUSSETZUNGEN FÜR MOTIVATION
Entdeckendes Lernen anstreben
Lernpartnerschaften bilden
Außerschulische Lernorte einbeziehen
Unterschiedliche Sozialformen nutzen
Quelle: Wicke, Rainer (2004): Aktiv und kreativ lernen. Deutsch als Fremdsprache. Ismaning (Hueber)
15 Prinzipien eines lerneraktiven (Deutsch)Unterrichts
VORAUSSETZUNGEN FÜR MOTIVATION
Lernprozess mit berücksichtigen
Schülerprodukte ernst nehmen
Moderne Medien nutzen
Kreative Elemente und Spiele einbeziehen
Quelle: Wicke, Rainer (2004): Aktiv und kreativ lernen. Deutsch als Fremdsprache. Ismaning (Hueber)
15 Prinzipien eines lerneraktiven (Deutsch)Unterrichts
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GELINGENSBEDINGUNGEN
1. Lehrer muss selbst motiviert sein!
Quelle: Wicke, Rainer (2004): Aktiv und kreativ lernen. Deutsch als Fremdsprache. Ismaning (Hueber)
5. Gemeinsame Zielsetzungen formulieren!
3. Anerkennung und Wertschätzung!
2. Mitsprache und Mitbestimmung!
6. Wettbewerb nur bei Chancengleichheit!
4. Gutes Gruppengefühl schaffen!
IN DER PÄDAGOGISCHEN PRAXIS
Didaktisch-methodische Grundfragen
zur Unterrichtsplanung
1.) Anforderungen und Prinzipien der Gestaltung motivationaler
Lehr-Lern-Szenarien?
2.) Wann, wo und wie wird Deutschlernen aus der
Schülerperspektive spannend, anregend und lehrreich?
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DIDAK TISCH-METHODISCHE REFLEXION
1) Zielbestimmung Curricula, Lernziele…
2) Zielgruppenanalyse Vorwissen, Sprachniveau, Lerntypen…
3) Stoffanalyse Lerninhalte, Anschlussfähigkeit…
4) Situationsanalyse Ausstattung, Umfeld, Lernorte…
5) Methodenadäquatheit Lernwege, Sozialformen…
6) Medienadäquatheit Material ien, Bücher, Computer…
„Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum?...“
NEUGIER DER SCHÜLER ALS SCHLÜSSEL ZUR MOTIVATION
Was weckt Interesse am Erlernen einer fremden Sprache?
Was ist interessant an Deutschland?
Was ist interessant an der deutschen Sprache und Kultur?
Welche medialen Formen sind für Schüler spannend?
Welche methodischen Zugänge sind abwechselungsreich?
Welche Materialien finden Schüler anregend?
Welche Selbstlernformen u. -kontrollen finden Schüler gut?
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ERLERNEN EINER FREMDEN SPRACHE
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“Ludwig Wittgenstein
Welterfahrung
Welterleben
Weltverstehen
Sprachen lernen =
Horizonterweiterung : Neues Entdecken
INTERESSANTES DEUTSCHLAND
Geschichte (erfahren)
Deutschlands
gemeinsame Geschichte BRD / DK
Beziehungen beider Staaten
Gemeinsamkeiten / Unterschiede
Eigene Geschichten (erzählen)
Erfahrungen der Schüler
Reisen nach Deutschland
Erlebnisse in Deutschland
Kontakte u. Verwandte in Deutschland
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INTERESSANTE DEUTSCHE
Jungs
Fußball Autos
Rekorde Burgen u. Ritter
Mädchen
Katzen Kosmetik
Kleidung Schlösser u. Prinzen
Alle
Lieblinge bzw. Lieblings-:
Sport, Hobbys, Tiere, Essen,…
Musik, Stars, Fantasy…Altdänischer Vorstehhund
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Altdeutscher_Schaeferhund.jpg#mediaviewer/File:Altdeutscher_Schaeferhund.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wy%C5%BCe%C5%82_du%C5%84ski_123.jpg#mediaviewer/File:Wy%C5%BCe%C5%82_du%C5%84ski_123.jpg
Altdeutscher Schäferhund
INTERESSANTE DEUTSCHE SPRACHE U . KULTUR
„Typisch Deutsch“: Sprichwörter, Märchen, Volkslieder, Sagen, Mythen…
Kontrastiv I.
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INTERESSANTE DEUTSCHE SPRACHE U . KULTUR
Kontrastiv II.
ABWECHSELUNGSREICHE METHODISCHE ZUGÄNGE
Lektüre-Tipps
Chighini, Patricia; Kirsch, Dieter (2009): Deutsch im Primarbereich. München (Goethe Institut)Ballweg, Sandra; et al. (2013): Wie lernt man die Fremdsprache Deutsch? München (Goethe Institut)
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ABWECHSELUNGSREICHE METHODISCHE ZUGÄNGE
Allgemein
Quelle: Chighini, Patricia; Kirsch, Dieter (2009): Deutsch im Primarbereich. München (Goethe Institut) S. 96
Partnerarbeit Einzelarbeit Gruppenarbeit
Induktiv Deduktiv Entdeckend
Projektarbeit Handlungs- u. Produktionsorientiert
Lernwerkstatt Freiarbeit Stationenlernen
spielerisch… … …
Brainstorming Clustering Mind-Mapping
ABWECHSELUNGSREICHE METHODISCHE ZUGÄNGE
Zum (Lese-)Verstehen
Quelle: Chighini, Patricia; Kirsch, Dieter (2009): Deutsch im Primarbereich. München (Goethe Institut) S. 96
Pantomimen Wörterzeichnung Bilddiktate
Memoryspiel Übersetzungsbüro Rezepte ausführen
Zur Wortschatzarbeit
Wörter ordnen Wortketten bilden Sprechblasenkartei
Zum Sprechen
Fingerpuppen Schattenspiele Texte rhythmisch sprechen
Rollenspiele Karaoke Kartoffeltheater
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ABWECHSELUNGSREICHE METHODISCHE ZUGÄNGE
Zum Schreiben
Quelle: Chighini, Patricia; Kirsch, Dieter (2009): Deutsch im Primarbereich. München (Goethe Institut) S. 96
Wandzeitungen Klassenkorrespondenz Comic
Zum Sehverstehen
Standbilder Zeit- u. Ergebnisleiste sich in Figuren einleben
Zum Hörverstehen
Playback Phantasiereise Vorlesewettbewerb
Film ohne Ton… Film ohne Bild zeigen Poster
ABWECHSELUNGSREICHE METHODISCHE ZUGÄNGE
Methodenpool
Quelle: http://www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/didaktik/frameset_uebersicht.htm
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VIELFÄLT IGE MEDIENNUTZUNG
WEB 2.0 : NUTZEN FÜR DAS SPRACHENLERNEN?
Web 2.0 steht als Schlagwort für eine Unzahl verschiedener Dienste,
deren gemeinsames Element es ist, Anbieter und Nutzer
von Internet-Angeboten einfach, aktiv und wechselseitig
kommunikativ zu verbinden.
Nutzer konsumieren nicht länger bloß Inhalte,
sie stellen sie selbst zur Verfügung oder bearbeiten diese.
Web 2.0 ist sinnbildlich eine neue ‚Qualität‘ medialer Interaktion.
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VIELFÄLT IGE MEDIENNUTZUNG
www.blinde-kuh.de
Suchmaschinen für Kinder
VIELFÄLT IGE MEDIENNUTZUNG
http://www.augsburger-puppenkiste.de/
Seiten für Kinder
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VIELFÄLT IGE MEDIENNUTZUNG
WIKIs für Kinder
http://www.klexikon.de/
VIELFÄLT IGE MEDIENNUTZUNG
WIKIs für Schüler
www.sachsen-anhalt-wiki.de
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VIELFÄLT IGE MEDIENNUTZUNG
Chats für Kinder
www.kindersache.de
Quelle: Ballod, Matthias (2014): Netze auswerfen. Soziale Medien als Thema und Werkzeug im Fach Deutsch. In: Computer+Unterricht 24, Heft 95, S. 40 – 41
VIELFÄLT IGE MEDIENNUTZUNG
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VIELFÄLT IGE MEDIENNUTZUNG
Ideen zum Einsatz von Web 2.0
https://deutschdidaktik.uni-halle.de
EINSATZ IN LEHR-LERN-KONTEXTEN
Seiten für Kinder und Pädagogen
www.internet-abc.de
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Seiten für Lehrer
www.lehrer-online.de
EINSATZ IN LEHR-LERN-KONTEXTEN
Lernen mit digitalen Medien
www.e-teaching.org
EINSATZ IN LEHR-LERN-KONTEXTEN
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GUTES DIDAK TISCHES MATERIAL
Quelle: Jessing, Tanja; Smidt Jorgensen, Annette (2014): Du bist dran. Kopenhagen (Alinea)
Du bist dran. Klasse 5
GUTES DIDAK TISCHES MATERIAL
Quelle: Jessing, Tanja; Smidt Jorgensen, Annette (2014): Du bist dran. Kopenhagen (Alinea)
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GUTES DIDAK TISCHES MATERIAL
Quelle: http://www.goethe.de/ins/dk/kop/lhr/mat/dak/deindex.htm
Goethe-Institut
GUTES DIDAK TISCHES MATERIAL
Quelle: http://www.dw.de/deutsch-lernen/deutschkurse/s-2068
Deutsche Welle (DW)
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GEEIGNETES AUTHENTISCHES MATERIAL
Quelle: http://www.arte.tv/guide/de/sendungen/JUN/arte-junior
Kindernachrichten auf ARTE
GEEIGNETES AUTHENTISCHES MATERIAL
Quelle: http://www.wdrmaus.de
Kinderprogramme
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GEEIGNETES AUTHENTISCHES MATERIAL
Kinderprogramme
Quelle: http://www.kika.de
GEEIGNETES AUTHENTISCHES MATERIAL
Quelle: http://www.geo.de/GEOlino/
Kinderzeitschriften: z.B. GEOLINO
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GUTES SELBSTLERNEN U . LERNKONTROLLE
Quelle: http://www.hotpotatoes.de/html/vorlagen.html
Kreuzwortwätsel selbst erstellenHot Potatoes
GUTES SELBSTLERNEN U . LERNKONTROLLE
Quelle: http://www.goethe.de/ins/pl/kra/prj/que/deindex.htm?wt_sc=sprachenquests
Internet-SchnitzeljagdWebquests
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GUTES SELBSTLERNEN U . LERNKONTROLLE
Quelle: http://www.hueber.de/seite/downloads_spiele_daf
Kreative Schreibaufgaben und Spiele
GUTES SELBSTLERNEN U . LERNKONTROLLE
Quelle: www.youtube.de
Eigene Erklärvideos produzieren
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GUTES SELBSTLERNEN U . LERNKONTROLLE
Quellen: Chighini, Patricia; Kirsch, Dieter (2009): Deutsch im Primarbereich. München (Goethe Institut)http://www.sprachenportfolio.de/PDF/GrundportfolioOnline.pdf
Sprachenportfolio
Sprachenpass
Sprachenbiographie
Dossier
DISKUSSIONSIMPULS: PERSÖNLICHE REFLEXION
Quelle: Ballweg, Sandra; et al. (2013): Wie lernt man die Fremdsprache Deutsch? München (Goethe Institut)
Vervollständigen Sie bitte folgende Aussagen!
1.) Ich glaube, es ist notwendig, dass Lernende eigene Entscheidungen
über ihr Lernen treffen, weil…
2.) Ich glaube, selbstständiges Lernen ist schwierig, weil…
3.) Wenn man selbstständiges Lernen im Unterricht fördert ,muss man
unbedingt darauf achten, dass…
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