Präsidium: Metropolit Dr. Serafim Joanta, Prof. Barbara John, Prof. Dr. Roland Hetzer
Vorstand: C. Mücke (Vorsitz), R. Kolakowski, M. Beyrer, Dr. C. Schmude, Ehrenvorsitzende: E. Brockhaus(†), A. Beyrer (†)
VAR-Spendenkonto bei der Evangelischen Bank, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9037 02, BIC: GENODEF1EK1
Kontonr. 3903702, BLZ: 52060410
VEREINIGTE AKTION FÜR RUMÄNIEN E.V. Präsidium: Metropolit Serafim Joanta – Barbara John – Prof. R. Hetzer
e-mail: [email protected] – www.var-berlin.org – Tel: 030-89006383
Vereinigte Aktion für Rumänien e. V.
c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin
Berlin, den 24.2.2019
Liebe Mitglieder und Freunde der Vereinigten Aktion für Rumänien e. V.,
der Schwerpunkt unseres Vereins hat sich im Lauf seiner Geschichte von Hilfstransporten und land-
wirtschaftlichen Projekten immer mehr zu langfristigen Bildungsprojekten verlagert. Das liegt einerseits
daran, dass wir auf diesem Gebiet gute Partner vor Ort gefunden haben, andererseits sind wir auch davon
überzeugt, dass den Jugendlichen in Rumänien durch eine Unterstützung, die ihre Schulbildung im Fokus
hat, am besten geholfen ist. Dem entsprechen unsere 2017 neu formulierten Vereinszwecke, „Förderung
der Erziehung und Bildung“ und „Förderung der Jugend- und Altenhilfe“. Weil aber viele Familien kaum
Geld für Essen und Kleidung haben, hat auch das dritte Vereinsziel, die Mildtätigkeit, ihre Berechtigung.
Konkret bedeutet das, dass wir etwa die Familien der Patenkinder fast regelmäßig auch bei materiellen
Problemen unterstützen, soweit wir dazu in der Lage sind – wenn das Dach undicht ist, oder im Winter kein
Ofen oder kein Geld für Holz vorhanden sind.
Dem Bildungs-Schwerpunkt entsprechend sollen hier einmal unsere drei Nachhilfeprogramme vorgestellt
werden: Der Nachhilfeunterricht an der Schule in Huedin für die aus der Romasiedlung stammenden Haupt-
schüler, das Präventionsprojekt gegen Schulabbruch im Christiana-Zentrum in Cluj und der Nachmittags-
unterricht für Oberschüler, den Liliana Chiriac und ihr Team im Liceu Pop, ebenfalls in Cluj erteilen.
Links und Mitte: die
sechs Hauptschüler
aus der Roma-Sied-
lung bei der Nach-
hilfe; rechts: Media-
torin Elvira Varga
mit den sieben
Hauptschülern vor
dem Protopopiat in
Huedin, wo sie täg-
lich zu Mittag essen.
In der Romagrundschule „Cetatea Veche“ (Alte Burg) am Rand der kleinen Stadt Huedin ist unser Verein
seit über 10 Jahren engagiert. Nach der Renovierung des kleinen Gebäudes einschließlich der Errichtung der
sanitären Anlagen und der Spende eines gebrauchten Kleinbusses für den Transport der Schüler aus diesem
und anderen Vororten in die Hauptschule in Huedin haben wir der Bitte der Schuldirektorin, Frau Stanga,
nachgegeben, für die Schüler aus unserer Siedlung einen Nachhilfeunterricht einzurichten. Es sind im
Moment nur 7 Schüler von dort, die die Hauptschule besuchen. Einer von ihnen, Samir, ist schon in der
Oberstufe; er besucht die angegliederte Berufsschule und macht eine Ausbildung zum Schreiner. Die
jüngeren Schüler der Siedlung brauchen im Gegensatz zu ihm aber dringend zusätzlichen Unterricht, weil
sie wegen mangelnder Grundlagen und fehlender Unterstützung von zuhause in den Klassen nicht
mithalten können. Auf dem Land ist es leider immer noch üblich, dass fast alle Mädchen und auch die
meisten Jungen keinen Schulabschluss machen, und in diesem Punkt ist auch die Schulmediatorin Elvira
machtlos. Statt uns darüber zu ärgern, bieten wir seit unserem letzten Besuch im Herbst lieber denjenigen,
die versuchen die Schule fortzusetzen, den Nachhilfeunterricht im Liceu Huedin an. Wir freuen uns, dass
auch ein Mädchen bei diesen Schülern dabei ist. In der Direktorin Mariana Stanga haben wir eine sehr
engagierte Unterstützerin der Schülergruppe gefunden.
Im Diakoniezentrum Christiana in Cluj gibt es nun im dritten Jahr eine Präventionsgruppe gegen Schul-
abbruch, die von den Sozialarbeiterinnen Alina Toma und Maria Otoiu und von der Psychologin Casandra
Timar-Anton geleitet wird. Die meist rumänischen Kinder dieser Gruppe stammen aus schwierigen
Familienverhältnissen. Sie sollen gegen Schulabbruch gewappnet werden und über den kostenlosen
Nachhilfeunterricht hinaus auch soziale und emotionale Kompetenzen erwerben. Jeden Freitag gibt es ein
Präsidium: Metropolit Dr. Serafim Joanta, Prof. Barbara John, Prof. Dr. Roland Hetzer
Vorstand: C. Mücke (Vorsitz), R. Kolakowski, M. Beyrer, Dr. C. Schmude, Ehrenvorsitzende: E. Brockhaus(†), A. Beyrer (†)
VAR-Spendenkonto bei der Evangelischen Bank, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9037 02, BIC: GENODEF1EK1
Kontonr. 3903702, BLZ: 52060410
Präventionsgruppe im Christiana Zentrum: li. Interaktionsspiel, mi: Tauziehen, rechts: Puzzle und Spiele.
Zusatzangebot: Ausflüge, Chorprobe, Basteln, Improvisation, auch Workshops zum Umgang mit Geld oder
zur persönlichen Entwicklung. Im Konzept enthalten ist auch eine Einbeziehung der meist alleinerziehenden
Mütter oder Großmütter. Für die Kinder, deren Familien in der Regel kein Geld für Urlaub haben, wurde
nach Schuljahrsende eine Sommerschule angeboten – mit Spielen, Ausflügen, aber auch Thementagen,
etwa zur Funktion des Gehirns, zum Umgang mit Stress und zum Thema Mobbing. Die Betreuerinnen haben
ein sehr gut durchdachtes Konzept und leisten die Entwicklungs- und emotionale Arbeit, für die eigentlich
die Eltern zuständig wären. Die Kinder kommen sehr gerne, weil sie in der Gruppe gestärkt werden und der
gewohnten Umgebung entfliehen können.
Nachmittagsunterricht für Roma-Oberschüler: li: Lehrer Sergiu und Tudor Siminic, mi: Unterricht, re: Organisatorin L. Chiriac.
Für Schüler der 9.-12. Klasse aus der Roma-Minderheit bieten wir im Liceu Pop in diesem Schuljahr wieder
einen umfangreichen Nachmittagsunterricht an. Die Initiatorin dieses Projekts ist Liliana Chiriac, die an der
Schule Mediatorin ist und sich als Schulinspektorin großen Respekt bei den Schulen des Bezirks Cluj und
auch bei den Eltern der Roma-Schüler erworben hat. Nach ihrer Babypause hat sie mit den Brüdern Sergiu
und Tudor Siminic als Lehrer das Nachhilfeprogramm seit November fortgesetzt. Die beiden Brüder sind im
Waisenhaus aufgewachsen und arbeiten seit einigen Jahren nach Abschluss ihres Fachstudiums als
Hilfslehrer der Romani-Klassen an der Schule Traian-Darjan, die hauptsächlich von Roma-Kindern des
Viertels und von über hundert Kindern von der Müllsiedlung Pata-Rat am Rand der Stadt Klausenburg/Cluj
besucht wird. Nun holen sie das Pädagogikstudium nach, um so die Lehrerausbildung abzuschließen. Sie
geben den Schülern abwechselnd an vier Nachmittagen in der Woche Nachhilfe in Rumänisch und
Mathematik – in diesen Fächern haben die Schüler die größten Schwierigkeiten. Der rumänische Staat stellt
an allen Bildungseinrichtungen freie Plätze für Roma zur Verfügung. Nur müssen sie dann auch im
Unterricht mithalten können. Die meisten guten Schüler bezahlen viel Geld für täglichen Nachhilfe-
unterricht, und viele der Romaschüler, denen mangels Unterstützung durch die Eltern schon die
Grundlagen fehlen, können dem Unterricht nicht wirklich folgen. Sie schämen sich, im Unterricht
nachzufragen – das haben sie uns schon mehrmals gesagt – und sind sehr froh, diesen Nachmittags-
unterricht bei Sergiu und Tudor besuchen zu dürfen. Liliana ist die Kontaktperson für die Eltern, und sie hat
berichtet, das nun noch mehrere Schüler dazugekommen sind, weil die Eltern sie darum gebeten haben,
auch ihre Kinder in das Programm aufzunehmen.
Am Sonntag, den 3.3.19, findet in Mitte in der Heinrich-Roller-Str. 13 ein Benefiz-Hauskonzert mit freiem
Eintritt für die Vereinigte Aktion für Rumänien statt, bei “RED BOK coworking“: ein Familienkonzert zum
Fasching. Unter dem Motto „Von den Facetten der Liebe“ musiziert ein Sextett des RIAS-Kammerchors
zusammen mit dem Gitarristen Daniel Göritz.
Am Samstag, den 9.3., wird die VAR beim Partnerschaftstag Rumänien im REFO Moabit, im Konvent der
Reformationskirche, Wiclefstr. 32, mit einem Stand vertreten sein. Ein Teil der Veranstaltung ist öffentlich.
Anmeldung und Informationen bis 28.2. bei Pfarrer Dionisie Arion unter dionisie.arion@brot-fuer-die-
welt.de . Herzliche Grüße von Christian Mücke
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