KINDERSPORT:Analysen, Effekte,
Handlungs-empfehlungen
Prof. Dr. Werner Schmidt
Winterthur, 15.5.2010
Gliederung
I. Zur Bedeutung des Sports
II. Effekte aktiven Sportengagements
III. Trainingsempfehlungen
I.1 Vereinfachtes Modell individueller Entwicklung
Gesellschaftliche RahmenbedingungenWohnumfeld, Gesundheit, Bildung
Ethnie, GeschlechtKulturelle Normen und Werte
PersonFähigkeiten
UmweltEntwicklungsangebote
Mögliche Unterstützungspotenziale - Familie - Institutionen (Kindergarten, Schule) - Freunde, Freizeit (soziale Beziehungen) - Sportteilnahme (institutionell, informell)
I.2 Sportvereinentwicklung seit 1945
1953 1954 1964 1975 1987 2002 2008
15 % 17 % 27 % 35 % 45,5 % 52,4 % 56,1 %
Sportvereinsmitgliedschaft
I.3 Termine am Nachmittag
62,9
11,9
2,76,4
15,1
1,00
10
20
30
40
50
60
70
Sport Musik Kunst ReligiösesUmfeld
KeineTermine
Sonstiges
Pro
zen
t
1 Vorsorge 91,3 % - 19,3 %
2
7
6
5
4
3
Ohne Schulabschluss 3,2/Soz. 20%/Migr. 33%
Übergang Gymnasium 12,3-40,7 % (72,5 %)
Nichtregelgerechte Sprachförderung 30-67 %
Koordinationsstörungen 22 %
Rückstellungen Schuleingang 3-25 %
Abitur 1,2 30,6 55,6
LIB D ESP
I.4 Sozialstrukturelle Ungleichheiten (Extremwerte)
♂ ♀ ♂ ♀ ♂ ♀
Elternfamilie 58,9 45,2Allein-
erziehende54,0 37,9
Deutsche 56,8 49,5Ausländer/Migration
61,6 26,3Türkische
Kinder76,6 22,0
Einzelkind 59,3 46,2Klein-familie
(2-3 Kinder)59,5 50,2
Großfamilie(4 u. mehr
Kinder)49,4 26,0
I.5 Vereinsmitgliedschaft und Risikogruppen (Angaben in %)
I.6 Betriebene Sportarten im Verein
Sportart Jungen n =614 Ranking Mädchen n = 462 Ranking
Fußball 50,5 % 1 14,9 % 2
Kampfsport 17,9 % 2 12,3 % 5
Reiten 0,8 % 10 22,3 % 1
Basketball 9,6 % 3 8,4 % 6
Schwimmen 5,9 % 7 12,6 % 4
Tanz 1,5 % 8 14,9 % 2
Tennis 7,5 % 4 4,5 % 8
Tischtennis 7,3 % 5 4,3 % 9
Handball 6,0 % 6 3,7 % 10
Turnen 1,3 % 9 8,0 % 7
I.7 Jungen Jetzt-Mitgliedschaften und ehemalige Mitgliedschaften
SportartJetzt-Mitglied n = 614 Ehemals-Mitglied n = 670
in Prozent absolut in Prozent absolut
Fußball 50,5 % 310 51,5 % 345
Basketball 9,6 % 58 7,5 % 50
Handball 6,0 % 37 4,0 % 28
Tennis 7,5 % 46 5,7 % 38
Tischtennis 7,3 % 45 7,6 % 51
Karate/ Jiu-Jitsu 12,5 % 77 16,9 % 113
Judo/ Ringen 5,4 % 33 12,8 % 87
Schwimmen 5,9 % 37 17,2 % 115
Leichtathletik 4,2 % 26 6,0 % 40
Turnen 1,3 % 8 7,0 % 47
II.1 Veränderungen des mittleren Motorikquotienten(unterer Leistungsbereich)
93
81
79
83
70
75
80
85
90
95
1. Messzeitpunkt 2. Messzeitpunkt
mit
tler
er M
Q
Versuchsgruppe
Kontrollgruppe
53
44
35
34
25
30
35
40
45
50
55
60
1. Messzeitpunkt 2. Messzeitpunkt
mit
tler
er T
-Wer
t (P
GN
)
Versuchsgruppe
Kontrollgruppe
II.2 Veränderung der mittleren Sprachtestwerte (unterer Leistungsbereich)
0
50
100
150
200
250
1. Stunde 3. Stunde 5. Stunde
Ko
nze
ntr
atio
nsl
eist
un
g
Sitzend Bewegungspausen Bewegungspausen + bewegter Unterricht
II.3 Körperliche Aktivität und Konzentration
+ 52 %
+ 12 %
- 40 %
II.4 Wohlbefinden Schulsport und Schule
3,72
2,67
3,62
3,05
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
Schulsport Schule
Mit
telw
ert
Jungen Mädchen
II.5 Gesundheit (medizinische Befunde)
Vorhersagen Kindheit Jugend Erwachsenenalter
1. Unfitte Kinder werden unfitte Erwachsene(Vorhersage Kindheit Jugend 80 %)
2. Tracking von PF (Physical Fitness)
3. Moderates Tracking von PA (Physical Activity)
II.6 Kindliches Selbstkonzept
1. Sportliches Engagement führt zur Stärkung des generellen Selbstkonzepts
2. Sportlich Engagierte verfügen über ein höheres soziales Selbstkonzept und eine höhere Akzeptanz innerhalb von Bezugsgruppen
3. Kinder, vor allem Mädchen, profitieren vom sportlichen Engagement (besonders profitieren Leistungsschwächere und sozial Benachteiligte)
III.1 Anforderungsprofil Sportspiele
KonditionKoordination
KognitionMotorik
MotivationEmotion
III.2 Inhaltliche Gestaltung
Baustein 3 = Zielspiele: koordinative Fähigkeiten
III.3 Koordination mit und ohne Ball
Orientierung
Gleichgewicht
(kinästhetische)Differenzierung
Reaktion
Anpassung
Kopplung
Rhythmus
Fähigkeiten
III.4 Kleine Spiele
Das Vermittlungskonzept teilt die kleinen Spiele in vier Schwierigkeitsstufen ein
Trainer, Übungsleiter haben die Möglichkeit, je nach Alter und Voraussetzungen ihrer Spielgruppe ein bestimmtes kleines Spiele auszuwählen. Schwerpunktmäßig werden kleine Spiele
• im Einleitungsteil• im Schlussteil
eingesetzt.
FangspieleReaktionsspieleKoordinationsspiele Einfache
Parteiball-spiele
komplexeParteiball-
spiele
Kleine Spiele als Mannschaftsspiele
mit Gegner-kontakt
III.5 Torspiele Vereinfachungen
Je nach (Spiel-) Alter und Voraussetzungen lassen sich Fußballspiele (alle Sportspiele durch folgende methodische Maßnahmen (einzeln oder mehrere gleichzeitig) vereinfachen.
1. Vereinfachung technischer FertigkeitenDurch Reduzierung auf eine einfache Form der Ballannahme und Ballabgabe können schon die Jüngsten mitspielen (Fertigkeiten + Spielraum. Weich aufgepumpte Bälle (Futsal) springen weniger hoch ab und lassen sich leichter kontrollieren.
III.5 Torspiele Vereinfachungen
Je nach (Spiel-) Alter und Voraussetzungen lassen sich Fußballspiele (alle Sportspiele durch folgende methodische Maßnahmen (einzeln oder mehrere gleichzeitig) vereinfachen.
1. Vereinfachung technischer FertigkeitenDurch Reduzierung auf eine einfache Form der Ballannahme und Ballabgabe können schon die Jüngsten mitspielen (Fertigkeiten + Spielraum. Weich aufgepumpte Bälle (Futsal) springen weniger hoch ab und lassen sich leichter kontrollieren.
2. Reduzierung SpielerzahlKleinere Spielerzahlen erhöhen die Spielintensität, schaffen mehr Ballkontakte und machen das Spiel überschaubarer.
III.6 Torspiele Vereinfachungen
Je nach (Spiel-) Alter und Voraussetzungen lassen sich Fußballspiele (alle Sportspiele durch folgende methodische Maßnahmen (einzeln oder mehrere gleichzeitig) vereinfachen.
1. Vereinfachung technischer FertigkeitenDurch Reduzierung auf eine einfache Form der Ballannahme und Ballabgabe können schon die Jüngsten mitspielen (Fertigkeiten + Spielraum. Weich aufgepumpte Bälle (Futsal) springen weniger hoch ab und lassen sich leichter kontrollieren.
2. Reduzierung SpielerzahlKleinere Spielerzahlen erhöhen die Spielintensität, schaffen mehr Ballkontakte und machen das Spiel überschaubarer.
3. Verkleinerung SpielfeldausmaßGeringere Spielfeldausmaße (z. B. ein Achtel des Fußballfeldes) machen das Spiel überschaubarer und passen die körperliche Belastung den Kindern an.
III.6 Torspiele Vereinfachungen
Je nach (Spiel-) Alter und Voraussetzungen lassen sich Fußballspiele (alle Sportspiele durch folgende methodische Maßnahmen (einzeln oder mehrere gleichzeitig) vereinfachen.
4. ÜberzahlspieleEine Überzahl der angreifenden Mannschaft macht das Spiel einfacher, überschaubarer (= gedankliche Lösung) und lässt sich oft mit einfachsten Fertigkeiten lösen (Ballannahme + Passen)
• Gute Spieler können bei Überzahl als Spielmacher eingesetzt werden• Kleine Kinder empfinden oftmals eine Überzahl als ungerecht.
III.5 Torspiele Vereinfachungen
Je nach (Spiel-) Alter und Voraussetzungen lassen sich Fußballspiele (alle Sportspiele durch folgende methodische Maßnahmen (einzeln oder mehrere gleichzeitig) vereinfachen.
4. ÜberzahlspieleEine Überzahl der angreifenden Mannschaft macht das Spiel einfacher, überschaubarer (= gedankliche Lösung) und lässt sich oft mit einfachsten Fertigkeiten lösen (Ballannahme + Passen)
• Gute Spieler können bei Überzahl als Spielmacher eingesetzt werden• Kleine Kinder empfinden oftmals eine Überzahl als ungerecht.
5. Tore/TorvariationenUm eine Spielertraube (=Bierdeckel) direkt vor dem Tor zu verhindern, können Tore vergrößert oder von beiden Seiten erzielt sowie Linien überdribbelt werden.
• Größere Tore erleichtern Angriff und Torabschluss.• Spiele auf zwei Tore schaffen eine Handlungsdramatik• Offentore vereinfachen den Torabschluss und entzerren den tornahen
Raum
III.6 Übungsstationen
Übungs-Stationen
BallgewöhnungNur das wird geübt,
was im Spiel vorkommt
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