1 Jahresbericht 2013/2014 2013/14Jahresbericht
Jahresbericht 2013/2014 2
Inhalt
Allgemein
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Vorwort 3
Neues aus dem Verein 5
In der Öffentlichkeit 6
Unsere Leitlinien 7
Kurzmeldungen 8
Berufsausbildung für Jugendliche
10 Jahre Berufsausbildungsassistenz 11
Auslands-Erfahrung 15
Neuer Lehrberuf: Karosseriebautechnik 16
Lehrlinge im Portrait 17
Kommentar Mag.a Petra Draxl, AMS Wien 23
Stadt der Zukunft 24
Es war einmal ein „Haufen“ 25
Maßnahmen für Erwachsene
Facharbeiter/innen-Intensiv-Ausbildung 27
Kompetenz mit System 28
Kurse 29
Kunst der Pâtisserie 31
Zahlen und Fakten 33
Standorte 35
Die erreichbare Geschwindigkeit ist von zahlreichen Faktoren wie Standort, Endgerät,Tarif, Netzauslastung etc. abhängig. Übertragungsgeschwindigkeiten können nicht zugesichert werden.
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3 Jahresbericht 2013/2014
Vorwort
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Liebe Leserin,Lieber Leser,
Das anhaltende Interesse ausländischer Delegationen und
sogar hoher Staatsgäste an dem Modell der dualen Berufs-
ausbildung – der Ausbildung im Unternehmen sowie in der
Berufsschule und als Ergänzung die Ausbildungsgarantie und
überbetriebliche Berufsausbildung für jene Jugendlichen, die
keine Lehrstelle finden konnten – unterstreicht die interna-
tionale Bedeutung des österreichischen Wegs. Und es zeigt
den Weitblick der Bundesregierung, die mit der Ausbildungs-
garantie eine wichtige arbeitsmarktpolitische Entscheidung
gesetzt hat. Denn gerade in der aktuellen wirtschaftlich
angespannten Situation ist es notwendig, jungen Menschen
Perspektiven und Ausbildungschancen und damit die Grund-
lage für ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.
Es macht uns stolz, dass hier die Jugend am Werk
Berufsausbildung für Jugendliche GmbH dank der Unterstüt-
zung durch unsere Finanzpartner als Vorzeigeorganisation
gilt. Durch gezielte Investitionen in die Qualität der Ausstat-
tung und in die Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter haben wir uns einen exzellenten Ruf erarbeitet, und
wir setzen weiter alles daran, unsere Dienstleistungen und
Angebote zu verbessern.
Großartige Ergebnisse bei den Lehrabschlussprüfungen
und Auszeichnungen bei Wettbewerben unterstreichen die
Qualität unserer Ausbildung und das Jubiläum „Zehn Jahre
integrative Berufsausbildung und Berufsausbildungsassistenz“
hat eindrucksvoll vor Augen geführt, wie erfolgreich sich die
Ausbildungsschiene für Jugendliche mit unterschiedlichen
Benachteiligungen entwickelt hat. Auch im Bereich der An-
gebote für Erwachsene, die ihren Lehrabschluss nachholen
möchten oder weitere Qualifizierungen anstreben, sind wir
auf einem sehr erfolgreichen Weg.
Das alles wäre ohne die Fachkompetenz und den per-
sönlichen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
nicht möglich, die mit ihren Leistungen wesentlich zur
Erfolgsgeschichte der Jugend am Werk Berufsausbildung
für Jugendliche GmbH beitragen. Dafür möchten wir uns
herzlich bedanken und freuen uns auf ein weiterhin erfolg-
reiches Jahr 2014!
LAbg. Gabriele Mörk
Vorsitzende des Vereins
Jugend am Werk
Prof. Dr. Walter Schaffraneck
Geschäftsführer
Jahresbericht 2013/2014 4
„Gute Gerichte machen Gäste neugierig!“
Sema San, Köchin, Lehrbetrieb ZOBAeck
5 Jahresbericht 2013/2014
Verleihung des Berufstitels Professor an Walter Schaffraneck
Im Namen der damaligen Bundesministerin für Unterricht,
Kunst und Kultur, Claudia Schmied, überreichte am 16. Juli 2013
der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumenten-
schutz, Rudolf Hundstorfer, im Rahmen einer Feier dem
Geschäftsführer von Jugend am Werk, Walter Schaffraneck,
das Dekret über die Verleihung des Berufstitels Professor. Dabei
betonte Minister Hundstorfer die zahlreichen Verdienste von
Walter Schaffraneck im Bereich der Berufsausbildung Jugend-
licher und Erwachsener sowie in der gezielten Unterstützung
von Menschen mit Behinderung.
Unter den Gratulanten befanden sich unter anderem
ÖGB-Präsident Erich Foglar, die Vorstandsvorsitzende von
Jugend am Werk, Gaby Mörk, und ihre Vorgängerin Erika
Stubenvoll sowie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende
Alexander Prischl.
ALLGEMEIN
Geschäftsführer Prof. Dr. Walter Schaffraneck, flankiert von Bundesminister Rudolf Hundstorfer und ÖGB-Präsident Erich Foglar.
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Jugendstadtrat Christian Oxonitsch und die Vorsitzende von Jugend am Werk, Gabriele Mörk, beim Besuch der Kinder- und Jugendwohngemeinschaft.
Jugendstadtrat Oxonitsch zu Besuch bei Jugend am Werk
Am 28. August 2013 be-
suchte Jugendstadtrat Christian
Oxonitsch gemeinsam mit der
Vorsitzenden von Jugend am
Werk, Gabriele Mörk, sowie dem Regionalleiter der Magistrats-
abteilung 11, Josef Hajduk, die Kinder- und Jugendwohnge-
meinschaft von Jugend am Werk im 23. Bezirk. „Wichtig ist,
dass sich die Kinder und Jugendlichen zu Hause fühlen und
einen Alltag führen wie alle anderen Kinder auch. Diese Ein-
richtung bietet alle Voraussetzungen dafür. Ich danke Jugend
am Werk und hoffe, dass sich hier alle Bewohnerinnen und
Bewohner wohlfühlen werden.“, betonte Oxonitsch im Rahmen
seines Besuches.
In der im Dezember 2012 eröffneten Kinder- und Jugend-
wohngemeinschaft wohnen acht Kinder und Jugendliche im
Alter von vier bis 14 Jahren und werden von einem sozialpäda-
gogisch geschulten Team betreut. Jugend am Werk führt diese
Wohngemeinschaft im Auftrag der Magistratsabteilung 11 der
Stadt Wien. Die Kinder und Jugendlichen werden im Alltag so-
wie bei Amtswegen, Hausaufgaben und in allen Belangen des
Lebens unterstützt. Ein wichtiger Aspekt ist auch die gemein-
same Freizeitgestaltung. In Absprache mit der Magistratsabtei-
lung 11 werden zudem die Kontakte zu Eltern und Angehörigen
gefördert und begleitet.
Dieser neue Aufgabenbereich für Jugend am Werk hat sich
sehr positiv entwickelt und im Jahr 2014 wird ein weiterer
Ausbau des Angebots erfolgen. Aus diesem Grund wurde für
die Kinder- und Jugendwohnangebote auch ein eigenes Logo
(junges:wohnen) gestaltet, das seit August 2013 zum Einsatz
kommt.
Neues aus dem Verein
Jahresbericht 2013/2014 6
„In jeder freien Minute spiele ich Fußball.“
Ibrahim Ekinci, Karosseriebautechniker, Lehrbetrieb Technologiezentrum
7 Jahresbericht 2013/2014
IN DER ÖFFENTLICHKEIT
Unsere Leitlinien in der Berufsausbildung für Jugendliche
Der Leitgedanke:
Praxisnah
Wir gestalten die Berufsausbil-
dung so praxisnah wie möglich und
schaffen ein Arbeitsumfeld, das die
Jugendlichen fordert und fördert.
Kompetent
Unsere Ausbilder/innen und Trai-
ner/innen verfügen über langjäh-
rige Berufspraxis, Erfahrung in der
Ausbildung von Jugendlichen und
die Bereitschaft zur Reflexion sowie
laufenden Weiterbildung.
Zukunftsorientiert
Durch den Einsatz innovativer
Technologien und modernster
Arbeitsmittel garantieren wir eine
fachpraktische Ausbildung auf
höchstem Niveau und mit größt-
möglicher Aktualität.
Ganzheitlich
Unser Grundsatz in der Berufs-
ausbildung lautet: „Lernen mit allen
Sinnen“, deshalb gestalten wir die
Inhalte abwechslungsreich, damit
die Jugendlichen ihre Fähigkeiten
optimal einbringen können.
Durchlässig
Während der gesamten Ausbil-
dungszeit unterstützen wir die
Jugendlichen dabei, eine Lehrstelle
am ersten Arbeitsmarkt zu finden
und in diese zu wechseln.
Ressourcenorientiert
Unsere Ausbildung baut auf den
individuellen Fähigkeiten und Be-
gabungen der Jugendlichen auf. So
können die Jugendlichen eine indivi-
duelle Lebensgestaltung entwickeln
und sich den Herausforderungen
des Arbeitsalltags stellen.
Respektvoll
Wir pflegen einen respektvollen
Umgang innerhalb des Unterneh-
mens und sind so Vorbilder für
einen kollegialen und partnerschaft-
lichen Umgang der Jugendlichen
untereinander.
Prozessorientiert
Wir führen die Jugendlichen
fachtheoretisch und -praktisch
Schritt für Schritt auf einen positiven
Abschluss ihrer Ausbildung hin.
Situatives und flexibles Handeln,
das Setzen von Zwischenzielen und
individuelle Begleitung ermöglicht
den Jugendlichen, ihre eigenen
Grenzen zu überwinden und ihr
Selbstvertrauen zu stärken.
-Geschlechtergerecht
Unser Ziel ist das Aufbrechen von
stereotypen Rollenbildern und die
Unterstützung unserer Jugendlichen
bei der Erschließung geschlechtsun-
typischer Berufsfelder.
Lernfördernd
Im Rahmen der Ausbildung er-
fahren Jugendliche zielgerichtete,
motivierende Lernförderung und
soziales Lernen durch unsere Ausbil-
der/innen und Trainer/innen.
Die Leitlinien:
Wir bieten jungen Menschen
eine hochwertige berufliche
Ausbildung,
fördern soziale Kompetenzen
und stärken
ihre Selbstverantwortung
auf ihrem Weg
zu einem unabhängigen
und selbstbestimmten Leben.
Jahresbericht 2013/2014 8
IN DER ÖFFENTLICHKEIT
Besuch des französischen Premierministers
Agenden der Wirtschaftspolitik und das österreichische Pro-gramm zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit standen im Mittelpunkt des Besuches des französischen Premiermini-sters Jean-Marc Ayrault in Wien. Am 17. Jänner 2014 traf er mit einer großen Delegation im Lehrbetrieb Lorenz-Müller-Gasse ein, um sich persönlich ein Bild von der überbetrieb-lichen Berufsausbildung machen zu können. In Begleitung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumenten-schutz, Rudolf Hundstorfer sowie AMS-Vorstand Johannes Kopf konnte sich Premier Ayrault bei einem Rundgang durch die Werkhallen von der Ausbildungsqualität überzeugen und nützte die Gelegenheit, um mit vielen Jugendlichen persön-liche Gespräche zu führen.
Von links nach rechts: Der stellvertretende Vorstandsvorsit-zende von Jugend am Werk, Alexander Prischl, zwei Lehr-linge aus dem Lehrbetrieb Lorenz-Müller-Gasse, Premiermi-nister Ayrault, Bundesminister Hundstorfer, der französische Minister Thierry Repentin sowie Geschäftsführer Walter Schaffraneck.
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AMS-Qualifizierungsmeile war ein voller Erfolg
Mehr als 2.500 Besucher/innen nutzten am 17. und 18. September 2013 die Gelegenheit, um sich im Rahmen der erstmals ausgetra-genen „Qualifizierungsmeile“ des AMS Wien und des Wiener ArbeitnehmerInnen Förde-rungsfonds (waff) über Angebote zum Nach-holen von Bildungsabschlüssen zu informieren. Auch die Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH war vertreten und in-formierte an zwei Informationsständen über die Angebote für Personen ab 18 Jahren.
Besuch von AK-Präsident Rudolf Kaske
Einen ganzen Vormittag lang nahm sich der Präsident der Wiener Kammer für Arbeiter und Angestellte sowie der Bundesarbeiterkammer, Rudolf Kaske, am 26. September 2013 Zeit, um während eines Rund-ganges mit Lehrlingen und Mitarbeiter-innen und Mit-arbeitern der Lehrbetriebe Technologiezentrum und ZOBA Siemensstraße zu sprechen und ihre Anliegen zu hören. Präsident Kaske zeigte sich von der Ausstattung und Ausbildungsqualität beeindruckt und hob im direk-ten Gespräch mit dem Betriebsrat sowie den Jugendver-trauensrätinnen vor allem das gute Arbeitsklima hervor.
Auszeichnung für den Lehrbetrieb Großpetersdorf
Am 5. Oktober 2013 wurde im Festsaal der Wirtschaftskammer Burgenland in Eisen-stadt der Jugendbeschäftigungspreis 2013 des Landesjugendreferats feierlich verliehen. Vergeben wurden Preise an kleine und mitt-lere Unternehmen, Großbetriebe und Insti-tutionen, die junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren beschäftigen und ihnen den Einstieg ins Berufsleben ermöglichen. In der Kategorie Institutionen zeichnete Jugendre-ferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl den Lehrbetrieb Großpetersdorf aus, der aufgrund der Ausbildungsqualität, der ausgezeichneten Erfolge bei den Lehrab-schlussprüfungen und der engen Kooperation mit Unternehmen im Burgenland den zweiten Platz erreichen konnte.
KFZ-Lehrlinge und Jugendvertrauensrätinnen mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von Jugend am Werk, Alexander Prischl, Landtags-
abgeordnetem Christoph Peschek und Rudolf Kaske beim Besuch im Lehrbetrieb Technologiezentrum.
9 Jahresbericht 2013/2014
IN DER ÖFFENTLICHKEIT
Auszeichnung für Kulturvermittlungsprojekte bei Jugend am Werk
Im Rahmen einer großen Festveranstaltung am 24. Juni 2013 in den Hofstallungen des Museumsquartier zeichnete die damalige Ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, Claudia Schmied, verdienstvolle und beispiel-gebende sowie langjährige Kulturvermitt-lungsprojekte in Berufsschulen beziehungs-weise überbetrieblichen Ausbildungseinrich-tungen aus. Als langjähriger Kooperations-partner im Bereich der Kulturvermittlung in den Jahren 2010–2012 in Zusammenarbeit und mit Unterstützung von KulturKontakt Austria wurden dabei auch die Lehrbetriebe von Jugend am Werk offiziell ausgezeichnet und eine Urkunde sowie eine Ehrentafel übergeben.
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Bundesministerin Schmied mit Lehrlingen der Lorenz-Müller-Gasse und den Künstlern vom Musikvermittlungsprojekt „Auf Teufel komm raus!“.
Fußball-Erfolg
Die Fußballer aus dem Lehrbetrieb Technologie-zentrum gewannen das Jugend-Hallenfußball-turnier der Produktionsgewerkschaft PRO-GE in der Bundesländerausscheidung (für Wien) und haben beim Hallenfußballturnier-Bundesturnier Ende Februar 2014 den Turniersieg errungen. Damit ist der Lehrbetrieb Technologiezentrum auch Veranstalter des Turniers 2015. Wir gra-tulieren den siegreichen Fußballern und ihrem Betreuer Herrn Donner zu diesem tollen Erfolg!
Vizebürgermeisterin Renate Brauner und AMS-Chefin Petra Draxl zu Besuch
Anlässlich eines Besuches des Lehrbetriebs ZOBA Siemens-straße gemeinsam mit AMS-Wien Landesgeschäftsführerin Petra Draxl überreichte die Wiener Wirtschafts- und Finanz-stadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner am 10. Juni 2013 an insgesamt 80 Lehrlinge aus verschiedenen Lehrbe-trieben, die heuer und Anfang 2014 ihre Lehre abschließen werden, Gutscheine für kommende Jugendveranstaltungen in Wien und wünschte persönlich viel Erfolg für die anste-hende Abschlussprüfung.
Vizebürgermeisterin Brauner und AMS-Landesgeschäfts-führerin Draxl mit Lehrlingen aus dem Berufsfeld Garten- und Grünflächengestaltung.
Die erfolgreiche Mannschaft aus dem Lehrbetrieb Technologiezentrum.
Jahresbericht 2013/2014 10
„In Buchhaltung kenn ich mich aus!“
Leonora Neziri, Bürokauffrau, Lehrbetrieb Moderne Berufsausbildung
11 Jahresbericht 2013/2014
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
Der Rückblick auf „Zehn Jahre integrative Berufsausbildung
und Berufsausbildungsassistenz“ stand am 7. November 2013
im Mittelpunkt einer gemeinsamen Feier mit Kooperationspart-
nern und Fördergebern im ZOBAeck. Hochrangige Gäste, an der
Spitze die Leiterin des Arbeitsmarktservice Wien, Petra Draxl,
und ihr Stellvertreter Winfried Göschl sowie die Leiterin der Lan-
desstelle Wien des Bundessozialamts, Andrea Schmon, waren
gekommen und wurden von der Leiterin der Berufsausbildungs-
assistenz, Susanne Nikola, begrüßt. Die Vorsitzende von Jugend
am Werk, Landtagsabgeordnete Gabriele Mörk, verwies gleich
zu Beginn auf die Erfolgsgeschichte der integrativen Berufsaus-
bildung sowie der Berufsausbildungsassistenz und bedankte
sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz.
Geschäftsführer Walter Schaffraneck ging auf die bedeu-
tende Rolle der Sozialpartner (insbesondere auf die Wirtschafts-
kammer, die Arbeiterkammer und den Österreichischen Ge-
werkschaftsbund) bei der Planung und Umsetzung des Modells
der integrativen Berufsausbildung ein. Die Berufsausbildungsas-
sistenz als unterstützende Maßnahme genießt mittlerweile ho-
hes Ansehen und ist aus dem Ausbildungsangebot für benach-
teiligte Jugendliche nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus
hat das Modell der Teilqualifizierung vielen Jugendlichen mit
Lernschwierigkeiten und Behinderung erstmals eine zertifizierte
berufliche Qualifikation ermöglicht.
Im Rahmen eines Expertinnen- und Experten-Gesprächs be-
tonten anschließend auch der stellvertretende Leiter der Lan-
desstelle Wien des Bundessozialamts, Mario Jursitzky, die Lei-
terin der Geschäftsstelle Jugendliche beim Arbeitsmarktservice
Wien, Gerda Challupner, sowie Michael-Johannes Riss, Referats-
leiter in der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Wien, das
Erfolgsmodell der Berufsausbildungsassistenz. Einblicke in die
Arbeitsfelder und Aufgabengebiete der Berufsausbildungsassis-
tenz lieferte schließlich der Film „10 Jahre Berufsausbildungsas-
sistenz“, der von Lehrlingen des Lehrberufs Medienfachleute im
Lehrbetrieb Moderne Berufsausbildung erstellt wurde, ehe mit
einer Vorstellung der rund 30 aktuellen Mitarbeiter/innen der
Berufsausbildungsassistenz der offizielle Teil der Veranstaltung
endete.
10 Jahre Berufsausbildungsassistenz
Als Pioniere der Berufsausbildungsassistenz wurden der ehemalige Leiter der Beruflichen Integration bei Jugend am Werk, Harald Motsch, und die ersten Mitarbeiter/innen, Edith Glöckl und Markus Martincevic (nicht im Bild) von der Leiterin der Berufsausbildungsassistenz, Susanne Nikola, mit einer Jubiläumstorte und einem Blumenstrauß geehrt.Bi
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„Während meiner Ausbildungund bei meinem Praktikum fühl ich mich sicherer, weil ich weiß, dass ich mich bei Problemen an meine Berufsausbildungsassistentin wenden kann.“
Patrick Valentic, Maler
Jahresbericht 2013/2014 12
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
„Ich finde es wichtig, dass jemand da ist, der mich unterstützt, wenn es Probleme in der Schule oder bei der Ausbildung gibt. Da geht vieles leichter.“
Dominik Holzer, Maler
„Wichtig ist, dass man wirklich über alles reden kann und es meistens für alles eine Lösung gibt.“
Willi Huschka, Maler
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Die Berufsausbildungsassistenz ist eine sehr wichtige Unterstützung während der integrativen Berufsausbildung. Sie wird stark in Anspruch genommen und die Assistentinnen und Assistenten sind mit viel persönlichem Einsatz bei der Sache.
Felizitas Oysmüller, Maler-Ausbilderin bei Weidinger & Partner
13 Jahresbericht 2013/2014
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
Die integrative Berufsausbildung und die Berufsausbildungsassistenz
Im Jahr 2003 wurde das Modell der integrativen Berufsausbildung eingeführt, das benachteiligten Jugendlichen eine Berufsaus-
bildung mit verlängerter Lehrzeit oder eine Teilqualifizierung ermöglicht. Um die Jugendlichen bestmöglich zu unterstützen, wurde
damals auch das neue Angebot der Berufsausbildungsassistenz eingeführt.
Im Rahmen der Berufsausbildungsassistenz werden benachteiligte Jugendliche oder Jugendliche mit Lernschwierigkeiten oder
Behinderung während der integrativen Berufsausbildung im Betrieb oder in einer überbetrieblichen Einrichtung sowie in der
Berufsschule begleitet und bis zum Lehrabschluss unterstützt.
Kontakt Berufsausbildungsassistenz: 1020 Wien
Obere Donaustraße 21/Stiege 3/1.OG
Tel: 01 271 44 57 28
Leiterin: Mag.a Susanne Nikola
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Das versammelte Team aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufsausbildungsassistenz
Qualitätssiegel Ö-Cert
Die Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH wurde am 21. November 2013 in die Gruppe der Ö-Cert Quali-
tätsanbieter aufgenommen. Ö-Cert ist ein österreichweites Qualitätssiegel, das die Sicherung der gegenseitigen Anerkennung von
qualitätssichernden Maßnahmen der Bildungsorganisationen zwischen den einzelnen Ländern sowie zwischen dem Bund und den
Ländern zum Ziel hat.
Dies soll zu einer Professionalisierung der österreichischen Erwachsenenbildung, zu mehr Transparenz für Bildungssuchende
und Verwaltungsvereinfachungen für Fördergeber führen. An der Entwicklung des Qualitätssiegels Ö-Cert waren die Bundeslän-
der, Vertreter/innen der Erwachsenenbildung sowie des
Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur
(BMUKK) beteiligt.
Mehr Informationen unter http://oe-cert.at/
Jahresbericht 2013/2014 14
„Richtig gute Fleisch- und Fischgerichte sind einfach cool.“
Krystian Pacyga, Koch, Lehrbetrieb ZOBAeck
15 Jahresbericht 2013/2014
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
„Erfahrungen im Ausland zu sammeln war schon immer
ein Ziel von mir“, sagt Ernest Omachugbo. „Deswegen hab
ich mich auch sehr gefreut, als es geklappt hat.“ Der Lehrling
für Anlagen- und Betriebstechnik im dritten Lehrjahr aus dem
Lehrbetrieb Lorenz-Müller-Gasse erhielt im Sommer 2013 ge-
meinsam mit seinem Kollegen Melih Yildirim die Gelegenheit
für einen Auslandsaufenthalt über das Programm „Internatio-
naler Fachkräfte-Austausch“ und entschied sich für Freiburg in
Deutschland. „Dort war ich gemeinsam mit einigen Kollegen
aus Österreich“, erinnert er sich. „Mein Arbeitsplatz war im
Universitätsklinikum und ich habe tolle Einblicke in die täg-
lichen Abläufe und in die technische Ausstattung eines Kran-
kenhauses bekommen.“ Arbeitsaufgaben beinhalteten etwa die
Wartung und Fehlerbehebung bei diversen Maschinen sowie
kleinere Reparaturarbeiten.
„Am spannendsten finde ich die unterschiedlichen Steue-
rungen“, berichtet Ernest Omachugbo. „Da muss man zwar
echt viel Theorie lernen und sich gut in Mathematik ausken-
nen, aber dafür ist man dann auch ein echter Experte, wenn
es Probleme oder Fragen gibt.“ Und was behält er von seinem Bild
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Ernest Omachugbo und Kollege Medin Duran vor einer Schaltung für Hebebühnen.
Die Anlagen- und Betriebstechniker im dritten Lehrjahr mit ihrem Ausbilder Hubert Nepala.
Auslands-Erfahrung
Auslandsaufenthalt besonders in Erinnerung? „Die Kollegen
waren super freundlich und hilfsbereit. Alles war sauber und
ordentlich und es wird sogar noch genauer gearbeitet als in
Österreich. Jedenfalls kann ich allen nur empfehlen, so einen
Aufenthalt außerhalb von Österreich auszuprobieren, es zahlt
sich aus.“
Jahresbericht 2013/2014 16
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
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Neuer Lehrberuf: Karosseriebautechnik
„Mir taugt vor allem das gute Arbeitsklima. Ich habe den Lehrberuf Floristin erlernt und auch in einer Modeschule angefangen, aber das war eigentlich nicht das Richtige für mich. Ich bin froh, dass ich mich dann doch getraut habe, den Lehrberuf Karosseriebautechnikerin anzufangen und bereue es kein bisschen. Am meisten gefällt mir das Lackieren, denn da kann man richtig kreativ sein, wenn der Kunde das zulässt. Wichtig ist mir die Weiterbildung, aber jetzt zählt einmal nur die Ausbildung hier!“
Melani Stanjo, Karosseriebautechnikerin
im ersten Lehrjahr
„Karosseriebautechnikerinnen und Karosseriebautechniker
reparieren Unfallschäden. Sie entfernen Rost, montieren Sty-
ling- und Tuning-Elemente, lackieren ganze Fahrzeuge oder
auch nur Teile davon, stellen Karosserien, Aufbauten und Ver-
kleidungen für Spezialfahrzeuge her (zum Beispiel für Last-
kraftwagen, Kühlwagen, Feuerwehrwagen, Straßenreinigungs-
wagen), warten und reparieren sie. Sie bauen Schiebedächer,
Heizungs-, Klima- und Kühlanlagen ein und bringen Kappen,
Verdecke, Versteifungen und Beschläge an den Aufbauten an“,
erklärt Ausbilder Michael Fritz, der gemeinsam mit Kollegen im
Lehrbetrieb Technologiezentrum für die Berufsausbildung in
diesem Lehrberuf zuständig ist. „Größtenteils reparieren wir
Schäden“, ergänzt Ivan Stevic, Lehrling im ersten Lehrjahr. „Wir
produzieren aber auch ganz neue und spezielle Teile, wenn
das gewünscht wird.“
Insgesamt 15 Lehrlinge im ersten Lehrjahr und zehn Lehrlinge
im zweiten Lehrjahr werden derzeit im Rahmen der überbetrieb-
lichen Berufsausbildung ausgebildet. Francesko Stanojevic ist
bereits im zweiten Lehrjahr und froh, dass der Metall-Grund-
kurs hinter ihm liegt. „Es ist schon klar, den Metall-Grundkurs
braucht man einfach, aber jetzt erst macht mir der Beruf
richtig Spaß“, sagt er. „Mein Onkel hat selbst eine Werkstatt
und ich fand das Reparieren und Lackieren immer schon total
super. Jetzt ist mein Ziel, einmal selbst eine eigene Werkstatt
zu haben.“
„Wir arbeiten mit total unterschiedlichen Materialien“, er-
klärt Ivan Stevic. „Mit Leichtmetall, mit Stahl, aber auch mit
Kunststoff. Schwierig ist, dass die Flächen wieder eben werden
und die ursprüngliche Form erhalten bleibt. Wir haben sogar
einen eigenen Anhänger gebaut, das war ein tolles Projekt.
Ein paar Maschinen fehlen noch, aber die kommen bald und
dann haben wir alles, was wir brauchen.“
17 Jahresbericht 2013/2014
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
Lehrlinge im Portrait
„Mir taugt der Stress als Koch, denn das bedeutet viel Abwechslung. Jeder Tag ist neu und spannend. Mein Ziel ist es, einmal im Ausland Erfahrung zu sammeln.“
Andre Sellner,Koch im ersten Lehrjahr
„Ich möchte einmal im Bereich Designermoden arbeiten, aber eher nur im Verkauf. Mir gefällt am meisten der direkte Kontakt mit Kundinnen und Kunden. Das Schneidern selbst ist nicht ganz so meins, aber es ist gut zu wissen, wie Schnitttechnik funktioniert.“
Nico, Lehrling Wäschewarenerzeugung und Einzelhandel
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Jahresbericht 2013/2014 18
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
„Cool ist, wenn man an Pro-jekten mitarbeiten kann und die Mög-lichkeit bekommt zu zeigen, was man drauf hat. Mein Ziel ist es, mich noch mit Zusatzausbildungen zu spezialisieren und dann voll durchzustarten.“
Ivan Luiz Kamugisha, Elektrotechnik – Elektro- und Gebäudetechnik im zweiten Lehrjahr
„Kochen ist einfach meine Leidenschaft. Wichtig ist, dass man nicht nur ab-wäscht, sondern wirklich in der Küche steht. Deswegen finde ich es hier so leiwand. Irgendwann einmal möchte ich mein eigenes kleines Restaurant haben.
Christian Fuchs, Koch im ersten Lehrjahr
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19 Jahresbericht 2013/2014
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
„Ich freue mich auf mein Praktikum, das bald beginnen wird. Die Arbeit mit Strom ist zwar nicht ungefährlich, aber voll interessant.“
Oguzhan Vezir, Elektrotechnik – Elektro- und Gebäudetechnik im ersten Lehrjahr
„Mir gefällt an meinem Beruf, dass er so vielfäl-tig ist. Manche glauben, dass die Bauspengler nur Dächern anfertigen, aber unser Beruf kann noch viel mehr. Ich habe schon Regenrinnen und Abflussrohre angefertigt, an Fassaden ge-arbeitet und sogar einen Wetterhahn haben wir mal zusammengestellt. Viele von meiner Gruppe sind schon auf eine Lehrstelle in der Wirtschaft vermittelt worden und ich bin froh, dass ich die-sen Beruf gewählt habe. Anfangs wollte ich KFZ-Techniker werden, dann Maler und Bodenleger, aber nach einem Schnuppertag bei den Speng-lern war mir klar, dass das mein Beruf ist. Ich hab einfach eine Begabung für handwerkliche Tätigkeiten. Man ist viel an der frischen Luft, na-türlich auch Wind und Wetter ausgesetzt, aber dafür hat man tolle Herausforderungen und eine Arbeit, die jeder braucht, der etwas bauen will.“
Kevin Dolejsi, Bauspengler im zweiten LehrjahrBi
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BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
„KFZ-Technik war schon immer mein Traumberuf. Mit taugt einfach die Arbeit am Motor und die ganze Elektrik. Mein Ziel ist die Meisterprüfung und später vielleicht einmal eine eigene Werkstatt.“
Daniel Reisenauer, KFZ-Techniker im dritten Lehrjahr
„Ich wollte immer etwas mit Holz machen und mir gefallen Herausforderungen. Privat habe ich sogar einen Tisch aus Zirbenholz und einen Sessel aus Eichenholz angefertigt.“
Oliver Günzl, Tischler im zweiten Lehrjahr
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21 Jahresbericht 2013/2014
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
„Köchin zu sein ist super. Man lernt viele unterschiedliche Speisen und Zutaten kennen und ich will später einmal möglichst viele verschiedene Speisen kochen können.“
Marija Stankovic, Köchin im ersten Lehrjahr
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BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
„Das genaue Arbeiten mit Metall und Maschinen macht mir großen Spaß.“
Jennifer Toth, Metalltechnik-Maschinenbau-technikerin
„Mir gefällt das Anfertigen von Bauteilen aus Metall und das Drehen und Fräsen.“
Fabian Herrmann, Metalltechnik-Maschinenbau-techniker
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23 Jahresbericht 2013/2014
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
Unsere guten Leistungen auch sichtbar machen!
Gemeinsam haben wir viel erreicht: Jugend am Werk ist eines der maßgeblichsten Partnerinstitute des AMS Wien, wenn es darum geht, Jugendlichen und Erwachsenen zu ihrem Recht auf eine optimale berufliche Ausbildung zu verhelfen und einen guten Start in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dass das keine hohlen Worte sind, beweist der Umstand, dass Österreich inzwischen in ganz Europa als Vorbild bei der Bekämp-fung der Arbeitslosigkeit wahrgenommen wird. Auf unseren Beitrag mit unseren Partnern/innen können wir ruhig stolz sein.
Aktuell erleben wir, dass die Möglichkeiten, die die aktive Ar-beitsmarktpolitik mit ihren Angeboten all jenen bietet, die diese Hil-fe brauchen, sehr oft nicht ausreichend differenziert gesehen wer-den. Die vielfältigen fachlichen Aus- und Weiterbildungsangebote sind uns ein großen Anliegen und gerade diese ermöglichen Per-sonen das Erlangen und das Nachholen eines Abschlusses und somit auch einen verbesserten beruflichen Einstieg. Das Arbeiten an der Qualität all dieser Angebote ist dem AMS Wien ein großes Anliegen und mit Jugend am Werk haben wir einen verlässlichen Partner.
Jugend am Werk ist eine jener Ausbildungsinstitutionen, denen die Zufriedenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Herzen liegt und die ihre Schulungsangebote ständig weiterentwickelt und aktuell halten. Die FacharbeiterInnen-Intensivausbildung im Metall- und Elektrobereich, vor allem aber die neuen „Kompetenz-mit-System“-Module im Gastronomiebereich haben 2013 die inno-vativen Schwerpunkte neben der Überbetrieblichen Lehrausbildung gebildet.
Ich wünsche mir, dass keiner der jungen und erwachsenen Men-schen, die hier auf dem Weg zur Lehrabschlussprüfung begleitet werden, auf die Idee käme, „in eine sinnlose AMS-Schulung ge-steckt“ worden zu sein. Sie ergreifen die Chance mit Freude, denn sie wissen: Wer nur die Pflichtschule abgeschlossen hat, trägt ein dreimal so hohes Risiko der Arbeitslosigkeit wie jene, die eine Lehr-ausbildung haben.
Wir, Jugend am Werk und das AMS Wien, helfen Menschen, jene Kompetenzen aufzubauen, mit denen sie stark und selbstbewusst ins Erwerbsleben hinaustreten können und ihre Bedürfnisse aus ei-gener, produktiver Arbeit erfüllen zu können. Das gelingt uns gut, und dafür bedanke ich mich sehr herzlich. Dass diese guten Ergeb-nisse unserer gemeinsamen Bemühungen auch öffentlich wahr-genommen werden – dafür müssen wir uns allerdings noch mehr anstrengen.
Mag.a Petra Draxl ist Landesgeschäftsführerin des AMS Wien.
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Mediengespräch im Lehrbetrieb Großpetersdorf
Vor einem akuten Facharbeiter/innen-
Mangel warnte am 26. Juli 2013 im Rah-
men einer Pressekonferenz im Lehrbetrieb
Großpetersdorf der Präsident der AK Bur-
genland, Alfred Schreiner. So sei die Zahl
der ausbildenden Betriebe Im Burgenland
weiter rückläufig, obwohl absehbar sei,
dass in Zukunft verstärkt Facharbeiter/
innen in verschiedenen Berufsfeldern be-
nötigt werden. Soziallandesrat Peter Rezar
betonte in diesem Zusammenhang die Be-
deutung der überbetrieblichen Berufsaus-
bildung, für die das Land Burgenland ge-
meinsam mit dem AMS Burgenland jährlich
acht Millionen Euro zur Verfügung stellt.
Als kompetenter und qualitativ herausra-
gender Partner der Ausbildungsgarantie
wurde von beiden Rednern der Lehrbetrieb
Großpetersdorf gelobt. So haben seit dem
Jahr 1967 mehr als 700 Jugendliche ihre
Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Vorsitzende Gaby Mörk, Leiter Herbert Preinsperger, Soziallandesrat Peter Rezar und AK-Präsident Alfred Schreiner mit den Jugendlichen Emese Schiller, Alexander Wagner, Marvin Stelzer sowie Philipp Mayer im Lehrbetrieb Großpetersdorf.
Jahresbericht 2013/2014 24
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
Mit dem tollen ersten Platz wurde das Projekt „Stadt der Zu-
kunft“ der technischen Zeichner/innen aus dem ersten Lehrjahr
des Lehrbetriebs Moderne Berufsausbildung beim Projektwett-
bewerb 2013 der Wiener Berufsschulen ausgezeichnet.
Insgesamt acht Wochen arbeiteten die Lehrlinge Chau Van
Hai, Sayamah Haydari, Kadir Konar, Stefan Kukla, Merve Man-
tici, Tamirlan Okaev, Salije Rusiti, Marko Stefanovic, Barbara
Stirner, Selim Ülgen, Andres-Cevat Yilmaz-Torres, Emine Parlak
und Burak Ünlü gemeinsam an der Realisierung ihrer Stadt der
Zukunft mit einem Stadtmodell (2 mal 2 Meter), einer Präsenta-
tionswand sowie einem Präsentationsvideo, das gemeinsam mit
Lehrlingen aus dem Berufsfeld Medienfachleute erstellt wurde.
„Bei unserem Projekt ging es um Geometrie, Zeichnen in
drei Rissen und die ganze Abwicklung“, erklärt Burak Ünlü.
„Wir hatten einen Stadtplan gezeichnet, Baugründe gekenn-
zeichnet und uns dann die Stadtviertel aufgeteilt.“ Dabei war
jede/r Teilnehmer/in für einen bestimmten Stadtteil verantwort-
lich und musste sich mit dem jeweiligen Nachbarstadtteil ab-
sprechen und abklären, was gebaut und geplant wird. Einzelne
Projektleiter waren schließlich für die Festlegung der Baubewil-
ligung und Freigabe der Bauwerke verantwortlich, ehe die Ge-
bäude gestaltet und auch die Versorgung mit Wasser, Energie
und Lebensmitteln eingeplant wurde. Ein Schwerpunkt wurde
dabei auch auf das Thema Ökologie und erneuerbare Energien
gelegt.
„Im Zentrum der Stadt ist der Turm für den Energiegewinn
dargestellt. Es gibt U-Bahnen, Züge und eine Autobahn. Die
Solaranlagen sind auf den Gebäuden montiert. Die Altstadt
in der Mitte ist mit einer Kuppel geschützt, damit die Altstadt
nicht zusammenbricht“, berichtet Andres-Cevat Yilmaz-Torres.
„Unsere Stadt, ist für uns eine Traumstadt. Wir konnten
alles bauen was wir wollen und wie wir wohnen wollen. In
der Zukunft ändern sich sicher viele Dinge durch neue Tech-
nik und alles wird mit Maschinen gebaut und betrieben“, ist
Sayamah Haydari stolz. „Sogar die Schatten der Gebäude ha-
ben wir berechnet und uns wirklich viel Mühe mit dem Projekt
gegeben. Deswegen haben wir uns auch gegen die starke
Konkurrenz durchgesetzt und gewonnen. Wir waren einfach
eine super Projektgruppe und jeder hat mitgeholfen“, ergänzt
Marko Stefanovic.
Wir gratulieren zu dieser tollen Projektidee, zur gelungenen
Umsetzung und vor allem zum verdienten ersten Platz!
Stadt der Zukunft
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Einige Mitglieder der Projektgruppe präsentieren stolz ihr Modell.
Ein Blick auf die Altstadt in der Stadt der Zukunft.
25 Jahresbericht 2013/2014
BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE
Vor einigen Jahren entstand während Bauarbeiten ein Hü-
gel aus Aushubmaterial auf dem Gelände der Werkstätte und
Tagesstruktur Elisenstraße der Jugend am Werk Begleitung von
Menschen mit Behinderung GmbH.
Die Lehrlinge aus dem Berufsfeld Garten- und Grünflächen-
gestaltung und ihr Ausbilder Mario Steininger, Akademischer
Experte für Gartentherapien, erkannten das gartengestalt-
erische Potential sowie den therapeutischen Wert des Hügels
und arbeiteten von Juli bis Oktober 2013 gemeinsam mit Kol-
leginnen und Kollegen zielstrebig daran, den „Haufen“ in den
weitläufigen Garten zu inkludieren.
Eine große Holztreppe mit beidseitigem Handlauf, eine ge-
bogene Rampe aus Rindenmulch mit Seilhandlauf zum Bergauf-
gehen und flache Steinstufen ohne Handlauf führen nun nach
Abschluss des Projekts auf den neuen Aussichtshügel mit Sitz-
gelegenheit. Jetzt ist der „Haufen“ ein Teil des Gartens und lädt
gleichzeitig zur gezielten Gartentherapie ein. Das Betreten des
Hügels fördert die Mobilität, die Motorik, das Selbstbewusst-
sein und vermittelt Verantwortungsgefühl für den Körper sowie
auch für begleitende Personen. Es ist ein Ort für Begegnung und
Beobachtung entstanden.
Insgesamt 23 Lehrlinge aus dem Lehrbetrieb ZOBA Siemens-
straße waren in Kleingruppen an diesem Projekt beteiligt und
haben in Theorie und Praxis von der Planung bis zur Umsetzung
Stufenbau, Rampenbau und Kenntnisse über Barrierefreiheit er-
worben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Es war einmal ein „Haufen“
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Der Hügel im ursprünglichen Zustand.
Gemeinsam wurden die einzelnen Abschnitte fertig gestellt.
Der Rindenmulchweg mit Handlauf.
Das Endergebnis.
„Obwohl es auf den ersten Blick vielleicht so aussieht, waren die Arbeiten gar nicht so einfach. Aber wir haben es schließlich doch gemeinsam geschafft! Mir haben die Arbeiten gut gefallen und freue mich, dass wir den Hügel verschönern konnten.“
Markus Kurzreiter, 3. Lehrjahr
„Zuerst sollte dort ein Teich mit einem Bachlauf entstehen aber weil die Kosten zu hoch waren haben wir einen Aussichtspunkt auf dem Hügel umgesetzt. Wir haben mit den Treppen angefangen und sogar ein Geländer zum Anhalten angefertigt.“
Raphael Allinger, 2. Lehrjahr
Jahresbericht 2013/2014 26
„Ich setz mir ein Ziel und versuche, es zu erreichen.“
Denise Wenos, Floristin, Lehrbetrieb ZOBA Siemensstraße
27 Jahresbericht 2013/2014
In der Elektro-Werkstatt im Lehrbetrieb Technologiezentrum
herrscht reger Betrieb. Elf Teilnehmer absolvieren derzeit ihre
Facharbeiter/innen-Intensiv-Ausbildung im Berufsfeld Elektroge-
bäudetechnik. „Ich war schon Speditionskaufmann und Tisch-
ler und habe ganze fünf Jahre warten müssen, um endlich eine
solche Ausbildung im Bereich Elektrotechnik starten zu kön-
nen“, erklärt Johann Fuka. „Hier lernt man wirklich etwas und
es wird einem etwas beigebracht. Die Ausbildung ist spitze
und ich arbeite auf meinen Lehrabschluss hin. Klar ist es an-
strengend, in nur 18 Monaten das komplette Berufsbild zu er-
lernen, aber jeder hier hat das Ziel, die Ausbildung erfolgreich
abzuschließen.“
Das gleiche Bild bietet sich auch im Lehrbetrieb Lorenz-Mül-
ler-Gasse, wo Dominik Mang und Biljana Baric während ihrer
Ausbildung im Bereich Metalltechnik-Maschinenbautechnik ge-
rade mit großem Einsatz an ihrem Arbeitsauftrag an den Dreh-
maschinen arbeiten. „Klar ist die Theorie aufwendig und ich
merke, dass mir das gezielte Lernen nicht immer leicht fällt“,
erklärt Dominik Mang. „Aber ich habe mich dazu entschieden,
meine Ausbildung abzuschließen und da muss ich jetzt durch.
Ich bin wirklich sehr motiviert und mir gefällt, dass hier viel
Wert auf die praktische Arbeit gelegt wird.“ Seine Kollegin
Biljana Baric ist ebenfalls sehr zufrieden: „Der Zusammenhalt in
der Gruppe ist super und ich bin voll motiviert. Mein Traum ist
es, selbst einmal unterrichten zu können. Aber jetzt einmal ist
der Lehrabschluss das größte Ziel.“
„Die Ausbildung ist nicht leicht, denn man muss viel Stoff in
kurzer Zeit lernen. Mein Ziel ist die Serviceleitung.“
Klaudia Azemi, Hotel- und Gastgewerbeassistentin „Nach-
dem ich meine Lehre als Hotel- und Gastgewerbeassistentin
abgebrochen habe, war ich im Verkauf tätig. Jetzt ist mein Ziel
der Lehrabschluss, um dann anschließend vielleicht sogar ein
Studium beginnen zu können. Mir gefällt, dass wir hier wirklich
viel praktische Erfahrungen sammeln.“
Nicole Prager, Hotel- und Gastgewerbeassistentin
Facharbeiter/innen-Intensiv-Ausbildung
MASSNAHMEN FÜR ERWACHSENE
Facharbeiter/innen- Intensiv-Ausbildung
Die „Facharbeiter/innen-Intensiv-Ausbildung“ vermittelt
Kenntnisse und Fertigkeiten eines Lehrberufes. Nach einem
Clearing sowie der Erprobung der praktischen und theore-
tischen Vorkenntnisse wird ein individueller Ausbildungs-
plan zusammengestellt. Derzeit werden diese Maßnahmen
für folgende Berufsfelder angeboten:
l Installations- und Gebäudetechnik – Gas/Sanitärtechnikl Elektrotechnik – Anlagen und Betriebstechnikl Elektrotechnik – Elektro- und Gebäudetechnikl Metalltechnik – Maschinenbautechnik
Voraussetzungen für die Teilnahme:l Beim Arbeitsmarktservice (AMS) Wien
vorgemerkte Personenl Erwachsene ab 18 Jahren
mit positivem Pflichtschulabschlussl Schulabbrecher/innen höherer Schulen
oder Lehrzeitunterbrecher/innen l Interesse und/oder Vorkenntnisse an einem
Ausbildungsabschluss und einer Beschäftigung
im betreffenden BerufsfeldDominik Mang schätzt die Qualität der praktischen Ausbildung.
Das große Ziel von Biljana Baric ist der Lehrabschluss.
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Jahresbericht 2013/2014 28
Anfang 2013 startete mit dem modularen Ausbildungspro-
gramm „Kompetenz mit System in Gastgewerbe und Touris-
mus“ ein neues Angebot für Erwachsene, das in den Berufen
Koch/Köchin, Restaurantfachkraft sowie Hotel- und Gastge-
werbeassistenz angeboten wird. Das Programm richtet sich an
Personen ab 18 Jahren, die beim Arbeitsmarktservice Wien vor-
gemerkt sind. Im Rahmen dreier Ausbildungsbausteine erlernen
die Teilnehmer/innen den gesamten Lehrstoff eines Lehrberufes
bis hin zur außerordentlichen Lehrabschlussprüfung. Das Aus-
bildungsprogramm ist eine Kooperation des Arbeitsmarktservice
Wien mit der Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche
GmbH – die Kurskosten werden vom Arbeitsmarktservice Wien
getragen.
Kontakt:Frau Dagmar Liebsch
Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH
1210 Wien, Siemensstraße 89, Objekt 13
Tel: 01 799 25 47 und 01 908 19 48
E-Mail: [email protected]
MASSNAHMEN FÜR ERWACHSENE
Kompetenz mit System
Voraussetzungen:l Gute Deutschkenntnisse
und Kommunikationsfähigkeitl Pflichtschulabschlussl Interesse an einem Ausbildungsabschluss
und einer Beschäftigung in den Bereichen
Gastgewerbe und Tourismus
Modul 1 (14 Wochen)l Theoretische und praktische Basiseinführung
in alle drei Lehrberufel Konkrete berufliche Erfahrungen im Rahmen
eines Praktikumsl Gezieltes Bewerbungstraining
Modul 2 (9 Wochen), Modul 3 (12 Wochen)l Spezialisierung auf einen der drei Lehrberufel Theoretische Ausbildung und
praxisorientiertes Fachtraining im gewählten Lehrberufl Bedarfsorientiertes Coaching und
effiziente Lernunterstützungl Gezieltes Bewerbungstrainingl Vorbereitung zur Lehrabschlussprüfung
Klaudia Azemi möchte im Bereich Hotel- und Gastgewerbe durchstarten.
„Die Ausbildung ist nicht leicht, denn man muss viel Stoff in kurzer Zeit lernen. Mein Ziel ist die Serviceleitung.“
Klaudia Azemi, Hotel- und Gastgewerbeassistentin
„Nachdem ich meine Lehre als Hotel- und Gastgewerbeassisten-tin abgebrochen habe, war ich im Verkauf tätig. Jetzt ist mein Ziel der Lehrabschluss, um dann anschließend vielleicht sogar ein Studium begin-nen zu können. Mir gefällt, dass wir hier wirklich viel praktische Erfahrungen sammeln.“
Nicole Prager, Hotel- und Gastgewerbeassistentin Bild
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Kompetenz mit System
Kompetenz mit Systemin GastGewerbe
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Die Unternehmensbereiche 4c
Farben:
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CMYK 100 / 45 / 6 / 28
RGB 0 / 89 / 142
29 Jahresbericht 2013/2014
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Kurse des Fachausschusses der Mechaniker
Im November 2013 übersiedelte das Ausschusslokal
des Fachausschusses der Mechaniker an den Standort des
Lehrbetriebs Technologiezentrum. Seit damals werden dort
regelmäßig Vorbereitungskurse für die Lehrabschlussprü-
fung für Erwachsene im Berufsfeld KFZ-Technik abgehalten.
„Zwischen November 2013 und Februar 2014 haben
bereits rund 80 Teilnehmer/innen diese Kurse besucht“,
erklärt der Vorsitzende des Fachausschusses, Wolfgang
Linke, der langjähriger Betriebsratsvorsitzender der Jugend
am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH war.
„Die theoretischen und praktischen Schulungen dienen
der bestmöglichen Vorbereitung auf die Lehrabschluss-
prüfung und aufgrund des großen Erfolges wird an einen
weiteren Ausbau gedacht.“
Schweißkurse
Am Standort Lorenz-Müller-Gasse werden Schweißkurse
im Rahmen der Fort- und Weiterbildung angeboten.
Jürgen Scherz ist von der Qualität begeistert: „Es ist wirk-
lich schwierig, genau zu schweißen und man braucht viel
Übung. Aber mit der Unterstützung der Ausbilder werde
ich hier echt zum Schweiß-Experten!“
Jürgen Scherz während des Schweißkurses.
„Ich habe viele Jahre nur als Hilfskraft gearbeitet. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich einen beruflichen Abschluss erreichen möchte.“
Nuri Al-Haris, Hotel- und Gastgewerbeassistent
Nuri Al-Haris stellt die Speisekarte vor.
„Zwar habe ich eine Lehre als Bürokauf-frau abgeschlossen, aber ich wollte immer schon etwas im Bereich Tourismus machen. Ich spreche drei Sprachen fließend und will irgendwann einmal selbst Hotelmanagerin sein.“
Natalie Kusaev, Hotel- und Gastgewerbeassistentin
Jahresbericht 2013/2014 30
Verführerisch duftet es nach frischen Mehlspeisen in der Pâtisserie des Lehrbetriebs ZOBA Siemensstraße, wenn der Weiterbildungskurs „Kunst der Pâtisserie“ stattfindet.
„Zwischen Februar und Oktober 2014 gibt es insgesamt
drei Kurse mit je zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, er-
klärt Chef-Pâtissier Alfred Newerkla, der gerade die Technik des
Schminkens von Marzipanfrüchten vorzeigt. „Jede Teilnehmerin
und jeder Teilnehmer kommt mit unterschiedlichen Vorkennt-
nissen in den Kurs und meine Aufgabe ist es, die Ausbildung
so zu gestalten, dass für alle etwas Neues dabei ist und ihre
Talente gefördert werden – sowohl in der Theorie als auch in
der Praxis. Die Zubereitung eines Germteiges oder die Zutaten
für eine Biskuitmasse sind allen geläufig, aber wir gehen mehr
ins Detail.“
Kunst der Pâtisserie
Auf dem reichhaltigen Programm stehen sowohl klassisch
österreichische als auch internationale Desserts, modern inter-
pretiert, zeitgemäß und effizient zubereitet – für die gehobene
Gastronomie, aber auch für die Gemeinschaftsverpflegung –
kurzum für alle Bereiche, wo es eine Pâtisserie gibt. Dank der
sehr guten Ausstattung können auch verschiedene neue Tech-
niken, wie zum Beispiel das Arbeiten mit dem Paco-jet, mit
dem sich wunderbar Sorbet oder Speiseeis herstellen lässt,
erlernt werden. Die notwendigen Techniken für die individu-
elle Herstellung von Kuchen, Schnitten, Torten, Strudel und
Kleindesserts, die vielfach heute nur mehr industriell gefertigt
und zugekauft werden, werden geübt und damit wird ein um-
fangreiches Wissen vermittelt, um diese Produkte mit geringem
Aufwand in erstklassiger Qualität selbst zubereiten zu können.
Dazu zählen weiters das Arbeiten mit Schokolade und die Fer-
tigung von handgeschöpften Pralinen – es ist vieles in diesem
Kurs möglich und wird gerne angenommen. Auch der Bereich
Dekor kommt nicht zu kurz. Vom Marzipan modellieren über di-
verse Techniken des Tortendekors für verschiedenste Anlässe bis
hin zum „Seidenzucker“ kann auf Wunsch der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer viel Zusatzwissen vermittelt werden.
Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer fertigt zudem für die
Abschlussarbeit mehrere Arbeitsproben zu einem selbst gewähl-
ten Thema an, selbst ein kleines Schaustück ist mit dabei. Abge-
rundet wird die Ausbildung mit einem mündlichen Kompetenz-
check in Form eines Fachgespräches.
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MASSNAHMEN FÜR ERWACHSENE
Stolz präsentieren einige Teilnehmer/innen ihre Kreationen.
Lukas Tekula beim „Schminken“ von Marzipanfrüchten.
31 Jahresbericht 2013/2014
MASSNAHMEN FÜR ERWACHSENE
Kunst der Pâtisserie
Die Weiterbildungsmaßnahme richtet sich an folgende
Zielgruppe und bedarf bestimmter Voraussetzungen:
l Beim Arbeitsmarktservice (AMS) Wien
arbeitssuchend vorgemerkte Personen ab 21 Jahrenl Interesse an einer Weiterbildung
im Bereich der Pâtisseriel Ausbildungen und/oder fundierte Berufserfahrung
in den Berufen
- Koch/Köchin
- Konditor/in
- Bäcker/in
SchulungsdauerDie Bildungsmaßnahme „Die Kunst der Pâtisserie“
findet in bestimmten, festgelegten Zeiträumen im Lehr-
betrieb ZOBA Siemensstraße in 1210 Wien, Siemens-
straße 89, Objekt 13, statt.
Jeder Kurs hat eine Dauer von sieben Wochen
beziehungsweise 28 Werktagen, und umfasst ein wö-
chentliches Ausmaß von 34 Stunden. Vor Beginn jeder
Maßnahme wird eine zweistündige Informationsveran-
staltung abgehalten.
KontaktLehrbetrieb ZOBA Siemensstraße
Siemensstraße 89, Objekt 13
1210 Wien
Telefon: 01 799 25 47
Güler Karacam mit ihren selbst gemachten Pralinen.
„Die Pâtisserie ist ein ganz spezieller Bereich zwischen Kü-
che und Konditorei“, erklärt Teilnehmerin Güler Karacam, die
als gelernte Zuckerbäckerin mit jahrelanger Arbeitserfahrung
die Zeit ihrer Arbeitslosigkeit sinnvoll nützen wollte und deren
Traum es ist, sich selbstständig zu machen. „Viele Grundrezepte
kann ich ohne Probleme nachkochen, aber es gibt ganz viele
Kleinigkeiten, die das Besondere ausmachen. Und die erlerne
ich hier. Ich finde diese Möglichkeit großartig und arbeite
schon an meiner eigenen persönlichen Linie mit personalisier-
ten Torten und Cupcakes.“
Neben der Ausbildung nimmt aber auch die Unterstützung
bei der Suche nach passenden Praktikumsstellen einen wich-
tigen Bereich ein, immer im Hinblick auf einen künftigen, höher
qualifizierten Arbeitsplatz für die Teilnehmer/innen. Die erwor-
benen Zusatzqualifikationen sollen den raschen Wiedereinstieg
der Teilnehmer/innen ermöglichen, unterstützt auch durch be-
gleitende Bewerbungstrainings.
„Das ist einfach ein Kurs, der mir wirklich etwas bringt“, ist
Lukas Tekula überzeugt. „Man merkt, dass unser Trainer Herr
Newerkla viel praktische Erfahrung hat und wir können uns
auch spezielle Inhalte in der Ausbildung wünschen. Manch-
mal setzen wir uns am Ende des Kurses dann zusammen und
kosten, was jede und jeder zubereitet hat – dabei wird dann
natürlich auch „Manöverkritik“ geübt. Es schmeckt oft richtig
gut, aber der Nachteil ist, dass man so einfach zu viel Süßes
isst. Na ja, das ist wohl unser Berufsrisiko.“
Jahresbericht 2013/2014 32
„Eine gute Ausbildung ist mir einfach wichtig.“
Talip Aktas, Maschinenbautechniker, Lehrbetrieb Technologiezentrum
33 Jahresbericht 2013/2014
Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH Vielfältige Angebote zur beruflichen Qualifizierung für Jugend-
liche, die keine Lehrstelle am freien Arbeitsmarkt finden konn-
ten, sowie für Erwachsene, die keine abgeschlossene Berufsaus-
bildung haben.
Leitgedanke:Wir bieten jungen Menschen eine hochwertige berufliche Aus-
bildung, fördern soziale Kompetenzen und stärken ihre Selbst-
verantwortung auf ihrem Weg zu einem unabhängigen und
selbstbestimmten Leben.
Kontakt:Jugend am Werk – Zentralstelle
Thaliastraße 85/4. Stock
1160 Wien
Tel: 01 / 405 02 86
E-Mail: [email protected]
http://www.jaw.at
Zahlen und Fakten
Struktur des Vereins Jugend am Werk
ZAHLEN UND FAKTEN
Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 1.1.2013 1.1.2014
Jugend am Werk Begleitung von Menschen mit Behinderung GmbH 962 975
Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH 205 231
Verein Jugend am Werk (Zentrale) 41 36
Insgesamt 1208 1242
Kurzbeschreibung der Organisation Jugend am Werk
Die gemeinnützige Organisation „Jugend am Werk“ (JaW) betreibt zwei Tochtergesellschaften:
die „Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH“ und
die „Jugend am Werk Begleitung von Menschen mit Behinderung GmbH“.
Jugend am Werk Begleitung von Menschen mit Behinderung GmbH Eine breite Angebotspalette in Werkstätten und Tagesstruktu-
ren, Projekten der Beruflichen Integration sowie im Wohnbe-
reich ermöglicht es, sich an den individuellen Bedürfnissen von
Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung zu orien-
tieren.
Leitgedanke:Wir unterstützen und begleiten Menschen mit Lernschwierig-
keiten und Behinderung auf ihrem Weg zu Selbstbestimmung,
Selbstverantwortung und Teilhabe an der Gesellschaft.
http://www.facebook.com/JugendamWerk
http://twitter.com/PRJaW
Verein Jugend am Werk
VorstandVorsitzende: LAbg. Gabriele Mörk
GeschäftsführungProf. Dr. Walter Schaffraneck
Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH
Vorsitzender des Aufsichtsrates:Ing. Alexander Prischl
Geschäftsführung:Prof. Dr. Walter Schaffraneck
Jugend am Werk Begleitung von Menschen mit Behinderung GmbH
Vorsitzende des Aufsichtsrates:LAbg. Mag.a Sonja Ramskogler
Geschäftsführung:Prof. Dr. Walter Schaffraneck
Jahresbericht 2013/2014 34
Anzahl der Jugendlichen in Maßnahmen der Berufsausbildung und Qualifizierung
1.1.2013 1.1.2014
Lehrbetriebe 241 262
Zwischenbetriebliche Ausbildung 5 0
Lehrausbildung § 30 BAG 734 747
Integrative Berufsausbildung 334 322
Maßnahmen für Erwachsene
FIA (FacharbeiterInnen-Intensiv-Ausbildung) 23 33
OLAP (Aufstieg Vorbereitung auf LAP Erwachsene)
für Metall, Elektro, Holz
0 5
KmS (Kompetenz mit System) 0 41
Gesamt mit Stand 1. Jänner 2014 1410 TeilnehmerInnen
Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH im Jahr 2013
Finanzpartner Berufsausbildung für Jugendliche GmbH
ZAHLEN UND FAKTEN
35 Jahresbericht 2013/2014
Zentrale und Sitz des Vereins „Jugend am Werk“
1160 Wien, Thaliastraße 85 Tel.: 01 405 02 86Fax: 01 405 18 36E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.jaw.at/ZVR-Nummer: 865858836
Jugend am Werk
Berufsausbildung für Jugendliche GmbH (FN 372598p)
Lehrbetrieb Großpetersdorf7503 Großpetersdorf
Fabriksgasse 3
Tel: 03362 2336
Lehrbetrieb ZOBA1210 Wien
Siemensstraße 89, Objekt 13
Tel: 01 799 25 47
STANDORTE
Lehrbetrieb WTB
1100 Wien
Gutheil-Schoder-Gasse 8-12, Objekt 2 & 5
Tel: 01 665 10 41
ZOBAeck 1030 Wien
Rasumofskygasse 2
Tel: 01 908 19 48
Lehrbetrieb Technologiezentrum 1210 Wien
Brünner Straße 52 (Objekt F6)
Tel: 01 271 44 43
Lehrbetrieb WTB 1210 Wien
Louis-Häfliger-Gasse ONr.10 / Objekt 50
Tel: 01 908 70 11-15
Lehrbetrieb Moderne Berufsausbildung 1210 Wien
Louis-Häfliger-Gasse 6
Tel: 01 292 04 44
Lehrbetrieb Lorenz-Müller-Gasse
1200 Wien
Lorenz Müller-Gasse 3
Tel: 01 332 51 63
Zentrale und Sitz des Vereins „Jugend am Werk“
Jahresbericht 2013/2014 36
Impressum
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Jugend am Werk, Thaliastraße 85/4. Stock, 1160 Wien; ZVR: 865 858 836
Für den Inhalt verantwortlich: Prof. Dr. Walter Schaffraneck, Geschäftsführung
Redaktion: Mag. Wolfgang Bamberg
Grafisches Konzept: Susanne Fahringer
Cover und Bildstrecke, Konzeption und Umsetzung:
Kollektiv Fischka – Bilder für viele Menschen
(Kramar mit Petra Rautenstrauch, Marcell Nimführ
und Eszter Korodi)Covermodel: Medin Duran
Druck: Holzhausen Druck GmbH, Mai 2014
Rechtsform: Eingetragener Verein mit Sitz in Wien
Geschäftsführer: Prof. Dr. Walter Schaffraneck
Vorstandsvorsitzende: LAbg. Gabriele Mörk
1. Stellvertreter: Ing. Alexander Prischl, 2. Stellvertreter: LAbg. KR Fritz Strobl, 3. Stellvertreterin: LAbg. Mag.a Sonja Ramskogler
Vereinszweck:
§ 2 der Statuten
Zweck des Vereins ist die Begleitung von Jugendlichen und Erwachsenen zu einem selbstbestimmten Leben.
Zum Vereinszweck gehören:
l die berufliche, persönliche und soziale Qualifizierung von Jugendliche und Erwachsenen sowie die Unterstützung bei mangelnder Berufsreife
l die Begleitung, Förderung und Unterstützung von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen, insbesondere in den Bereichen Arbeit
und Beschäftigung, sowie Wohnen.
Der Verein dient ausschließlich gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken. Seine Tätigkeit ist nicht auf Gewinn gerichtet.
Jugend am Werk Berufsausbildung für Jugendliche GmbH
Thaliastraße 85/4. Stock, 1160 Wien, FN 372598p
Rechtsform: Gemeinnützige GmbH und Tochter des Vereins „Jugend am Werk“ (steht zu 100 Prozent im Alleineigentum des Vereins „Jugend am Werk“)
Geschäftsführer: Prof. Dr. Walter Schaffraneck
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Ing. Alexander Prischl, Stellvertretende des Vorsitzenden: LAbg. Mag.a Sonja Ramskogler
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