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6. Kosten- und Leistungsrechnung
Unternehmenserfolg : handling der elementaren Produktionsfaktoren mittels dispo- sitiven Faktors ( derivare Führungsentscheidungen)
Optimierung desOptimierung desWertschöpfungsprozessesWertschöpfungsprozesses
= Durchsetzung des ökonomischen Prinzips (Verhältnis Input/Output)
UnternehmungUnternehmung
InnovationsgeschwindigkeitInnovationsgeschwindigkeit
Verkäufermarkt z
um
Verkäufermarkt z
um
Käufermarkt
Käufermarkt
Verla
ngsa
mun
g
Verla
ngsa
mun
g
Mar
ktw
achs
tum
Mar
ktw
achs
tum
Globalisierung der
Globalisierung der
Märkte
Märkte
Kompexität derKompexität derProdukteProdukte
zunehmenderzunehmenderKostendruckKostendruck
ChanchenChanchen++
RisikenRisiken
6.1. Einführung
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Kopplung der Elemente des güterwirtschaftlichen Prozesses mit Elementen desfinanzwirtschaftlichen Prozesses
Bes
chaf
fen
, Ein
setz
en
Güterwirtschaftlicher Prozeß
ElementareElementareProduktionsfaktorenProduktionsfaktoren
Inst
rum
ente
Informationelle Prozesse erfordern spezifische Instanzen im Unternehmen
= Betriebliches Rechnungswesen= Betriebliches Rechnungswesen
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Aufgaben des betrieblichenRechnungswesen
1. Erfassung mengen- und wertmäßiger Vorgänge
2. Fixierung des Unternehmensstatus durch Bestands- ermittlung
3. Fixierung des Unternehmensstatus durch Ermittlung des Unternehmenserfolg
4. Ermittlung der Kosten
5. Prognosen bezüglich künftiger Entwicklungen
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Strukturierung des betrieblichen Rechnungswesens
Finanzrechnung =Geschäftsbuchhaltung
Aufgaben :
•Erfassung der Vermögens- und Kapitalbestände•Ermittlung des Unternehmenserfolges (Gewinn- und Verlustrechnung)•Aufstellen der Bilanz ( in Geld bemessene Unternehmensvermögen) auf Basis Inventur
HGB, Aktiengesetz usw.: Vermögen und Kapital müssen zwecks Rechenschafts-legung und Kontrolle nach Art, Menge und Wert aufgezeichnet werden
Kostenrechnung/Leistungsrechnung
Kostenrechnung( in Geld bewerteter Gütereinsatz zur Leistungserstellung)
Aufgaben :
• u.a. Definierung der Selbstkosten
Leistungsrechnung
Aufgaben :
• Erfassung betrieblicher Leistungen (Umsatzerlös, Bestandsveränderungen, innerbetriebliche Eigenleistungen) denen Kosten gegenüberstehen
Gewinn- und Verlustrechnung : gibt Auskunft über Aufwendungen undErträge einer Rechnungsperiode; stellt den in Geld bemessenen laufendenEinsatz des Vermögens sowie dessen Substitution durch Verkaufserlöse+ innerbetriebliche Leistungen dar
Statistik Aufgaben :
• Erfassung quantitativer Vorgänge ( Umsatz, Aufträge,Maschinenlaufzeiten) zwecks statistischer Aussagen
Budgetrechnung
Aufgaben :
•Aufstellen betrieblicher Teilpläne ( Absatz-. Invest-, Finanzierungs-, Produktionsplan)Zukunftsrechnung
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VermögenΣ
aller Güter zurLeistungserstellung
Kapital
Abstrakter Gegenwert des Vermögens; Auskunftüber Umfang + Herkunft (Eigen-Fremdkapital)
Nach HGB § 266
AnlagevermögenAnlagevermögen
Immaterielle Vermögen
• Konzessionen• Schutzrechte,Lizenzen• Geschäfts-Firmenwert
Sachanlagen
• Mobilien• Immobilien
Finanzanlagen
• Ausleihungen an verbundene Unternehmen (Forderungen mit Darlehenscharakter)• Anteile an verbundenen Unternehmen (AG)• Beteiligungen (Kapital- anteile zwecks wirtschaft- licher Verflechtungen (AG)• Wertpapiere (dauernde Kapital- anleihe )
UmlaufvermögenUmlaufvermögen
Vorräte
• Stoffe• Waren• Erzeugnisse
Forderungen
• aus Lieferungen• aus Leistungen• Wechselforderungen
Wertpapiere
• kurzfristige Anteile an verbundenen Unternehmen• eigene Anteile
Flüssige Mittel
• Schecks• Kassenbestände• Guthaben
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Zu Geschäfts-Firmenwert (god will)
Inbegriff aller immateriellen nicht exakt abwägbaren Faktoren wie
- gute Geschäftslage, guter Ruf, guter Kundenstamm, zuverlässiges Stammpersonal, gutes Betriebsklima, zweckmäßige Organisation der Unternehmung
Amerikanischer Stahlkönig Andrew Carnegie (1835 - 1919) Reiher als die Rothschilds (5 Mrd $ ), „härter als Krupp-Stahl“, „heiliger Franziskus derHochöfen“, verschenkt sein gesamtes Vermögen Wohltätigkeitsstiftungen„ Hier liegt der Mann, der es verstand, sich mit weit klügeren Leuten zu umgeben, als er selbst war „
„ Take away all our factories, our trade, our avnenues of transportation, our money ; leave me only our organisation, and in four years I will have reestablished myself !“
Wertbegriffe zur Ermittlung des Geschäfts-Firmenwert
1. SW- Substanzwert (Reproduktionswert) = Tageswert des Vermögens - Schulden
2. EW - Ertragswert = 100fußerungszinsKapitalisi
ttsertragDurchschni
3. UW- Unternehmenswert =
2
EWSW
4. GW - Geschäftswert =
2)
))
SWEWc
UWEWbSWUWa
Bsp.: Durchschnittlicher Gewinn über mehrere Jahre 480. 000 € , Substanzwert 2.500. 000 € , Kapitalisierungszinsfuß ( mit Risikozuschlag) 16 %
3.000.000 €
2. 750.000 €
250.000 €
250.000 €
250.000 €
Steuerrechtlich : - erworbener Geschäftswert darf linear 15 Jahre abgeschrieben werden -darf nicht aktiviert werden
Problematisch bei Unternehmensbewertung (erschient in Bilanz ! )
New -Oeconomie-Unternehmen
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6.2 Kostenbegriff
6.2.1 Ausgaben, Aufwendungen, Kosten
Ausgaben: • Gegenwert aller in einer definierten Periode beschafften Wirtschaftsgüter = Beschaffungswert + private Entnahmen;
Senkung Geldvermögen
Aufwendungen : • gesamter Verbrauch der im Rahmen einer definierten Periode zum Einsatz gekommenen Produktionsfaktoren
Nutzung in Gewinn- und Verlustrechnung : Aufwand - Ertrag
NeutralerAufwand
keine Kostenkeine Kosten
• betriebsfremde Aufwendungen (stehen nicht mit Leistungserstellung im Zusammenhang) Kursverluste von Wertpapieren, Spenden,
• betriebliche außerordentliche Aufwendungen Schäden durch höhere Gewalt, Konkursverluste, Verkauf unter Abschreibungswert
• betriebliche periodenfremde Aufwendungen vorab gezahltes Weihnachtsgeld, Aufwendungen die anderen Rechnungsperioden zugeordnet werden können
• Aufwendungen die das Gesamtergebnis betreffen werden vom Gewinn getragen (Körperschaftssteuer)
Zweckaufwand=
Kosten
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Ausgaben die keine Kosten sind
NichtkostenNichtkosten Privatentnahmen, Gewinnaussschüttungen, Kapitalrück-zahlungen, Aufwendungen zum Erwerb von Grundstücken,Spenden, außerordentliche Aufwendungen
NochnichtkostenNochnichtkosten Vorauszahlung für noch nicht geliefertes Material, nicht„aktiviertes“ = im Lager deponiertes Material
Ausgaben die Kosten sindPeriodengerecht gezahlte Löhne und Gehälter, Kauf von periodengerecht verbrauchten Material
Kosten die keine Ausgaben sindKosten die keine Ausgaben sind
Nichtausgaben Verbrauch unentgeltlich erworbener GüterVerbrauch unentgeltlich erworbener Güter(Erbe, Schenkung)(Erbe, Schenkung)
Nochnichtausgaben Noch nicht in Rechnung gestellte Güter die bereitsNoch nicht in Rechnung gestellte Güter die bereitsverbraucht sindverbraucht sind
Kosten =Werte des Einsatzes von Gütern zur Erstellung der betrieblichen
Erzeugnisse und deren Absatz
Bewertbarkeit der eingesetzten Güter in GeldBewertbarkeit der eingesetzten Güter in Geld
Leistungsbezogenheit der eingesetzten GüterLeistungsbezogenheit der eingesetzten Güter
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6.3 Kostensystematik
KostenKosten
beschäftigungsbezogenebeschäftigungsbezogene SonstigeSonstige(kalkulatorische.Kosten)(kalkulatorische.Kosten)
Verrechnungsbezogene.Verrechnungsbezogene.
6.3.1 Verrechnungsbezogene Kosten
= Bezugnahme der Kosten auf einen Kostenträger Wer hat Kostenverursacht ?
Kostenträger :• Dienstleistungen• fertige + unfertige Produkte• Maschinen und Anlagen
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6.3.1.1 Klassifikation verrechnungsbezogener Kosten
VerrechnungsbezogeneKosten
Kostenträger ?
EinzelkostenEinzelkosten GemeinkostenGemeinkostenUnmittelbareZuordnung
KeineunmittelbareZuordnung
Ferigungsmaterial-kostenQuelle:
• Materialentnahmescheine• Stücklisten• Inventur nicht zeitnah !
Fertigungslohn-kosten
Quelle:
• Erfassung je Kostenstelle mit Kostenträgernummer
Sondereinzelkosten
Vertrieb Fertigung
• Verpackung,• Transportversicherung• Verkaufsprovision
• Patente• Lizenzen• Test• Versuch• Sonderwerkzeuge
Problem
Erfassung in Kostenstelle undZuordnung auf Kostenträger
• Hilfslohn• Energie• Gehälter• soziale Abgaben• Instandhaltung• nichtauftragsbezogene Betriebsmittel
Kostenstelle : sachlich und i.d.R. ab-gegrenzter Bereich der Unternehmung
?
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6.3.2 Beschäftigungsbezogene Kosten
Beschäftigungsbezogen : Nutzung des Leistungsvermögen der Unternehmung(Nutzung der Kapazitäten)
Maßstab für Kapazitätsauslastung : Beschäftigungsgrad
%100Kapazitätvorhandene
pazitätgenutzteKa%100
log
ngeHerstellmeischetechno
ngeHerstellmehetatsächlic
Maß für den Beschäftigungsgad: • Ausbringungsmenge• Arbeitsstunden• Maschinenstunden
6.3.2.1 Klassifikation beschäftigungsbezogener Kosten
BeschäftigungsbezogeneKosten
Fixe KostenFixe Kosten Variable KostenVariable Kosten MischkostenMischkosten
Unabhängig vomBeschäftigungsgrad
Zeitabhängige Kosten
Abhängig vomBeschäftigungsgrad
Mengenabhängige Kosten
variable Kostenenthalten fixe Komponenten
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6.3.2.1.1 Kenngrößen beschäftigungsbezogener Kosten
1. Gesamtkosten vKfKK
2. Durchschnittskosten
(Stückkosten) x
Kk X : Ausbringungsmenge
3. Grenzkosten Zuwachs Gesamtkosten, wenn Produktion um einebzw. weitere Lesitungseinheiten erhöht bzw. verändert wird
x
K
x1 x2
K1
K2
dx
dKK ´
Bei linearen Verlauf derGesamtkostenkurve
chsMengenzuwa
chsKostenzuwaK `
Nutzung z. Bsp. Ermittlung desInvestitionsbedarfs zwecksProduktionssteigerung
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6.3.2.2 Fixe Kosten
• weisen innerhalb bestimmter Zeiträume keine Veränderungen auf• unabhängig vom Beschäftigungsgrad• dienen oftmals der Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft
Andere Bezeichnungen
Periodenkosten, Bereitschaftskosten, zeitabhängige Kosten
Beispiele
Gehälter, Mieten,Raumkosten,Abschreibungen, Zinsen infolge Kreditaufnahme
6.3.2.2.1 Klassifikation fixer Kosten
a) absolute fixe Kosten
Ausbringungsmenge gesamte durchschnittliche Grenzkosten Fixkosten Fixkosten
50 3000 60 3000
100 3000 30 0
150 3000 20 0 200 3000 15 0
kf
x
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b) schwierige Teilbarkeit der Produktionsfaktoren kann bei Erhöhung des Be- schäftigungsgrades zu sprunghaften Anstieg der Fixkosten führen = Sprungfixe Kosten
Ausbringungsmenge gesamte durchschnittliche Grenzkosten Fixkosten Fixkosten
50 1800 36 1800100 1800 18 0
150 3000 20 1200
200 3000 15 0
250 4200 16,8 1200
300 4200 14 0
x
K
Können sprungfixe Kosten durch Steigerung des Beschäftigungsgrades nicht „rückgängig“ gemacht werden
Kostenremanenz
( schwieriger Verkaufm zusätzliche Maschinen, Einhaltung von Kündigungs-fristen etc.)
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Gutenberg schlägt vor, die Fixkosten in
Nutzkosten KN und Leerkosten KL zu splitten
Bsp.
Eine Maschine kann bei einem Beschäftigungsgrad von 100% täglich 50Teile fertigen; der Absatz läßt jedoch eine Fertigung von nur 30 Teilen zu;Da fixe Kosten unabhängig vom Absatz anfallen, stehen zu deren Deckung20 Teile pro Tag aus.
Kf
BG
KL
KN
LKNKfK
NKfKLK
ungsgradBeschäftigf
KNK
Maschine kann 5000 Stunden genutzt werden; Auftragslage läßt Nutzungvon 3000 Stunden zu; Fixkosten ( Kapitaldienst, Abschreibungen etc.)belaufen sich auf 8000 € im betrachteten Zeitraum;
Nutzkosten = 8000 € x 3000 h/5000 h = 4800 €
Leerkosten = 8000 € - 4800 € = 3200 €
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6.3.2.3 Variable Kosten
Abhängig vom Beschäftigungsgrad Mengenmäßige Bewertung
Beispiele:
Materialkosten, Fertigungslohn (Akkord), verbrauchsbedingte Abschreibungen,Transportversicherung (Mengen-Wertabhängig)
Variable Kosten weisen verschiedene Verläufe auf, die sich mit dem Reagibilitätsgraddifferenzieren lassen
Reagibilitätsgrad : Verhalten bzw. Anteil der variablen Kosten an den Gesamtkostenin Abhängigkeit vom Beschäftigungsgrad
0/
0/
BGBG
KKRG
ungsgradBeschäftigcherursprüngliBGungsgradesBeschäftigdesÄnderungBG
BGungsgradBeschäftigaufbezogenKostenKrungKostenämderelativeK
0
00
Bsp.:
Bei einem Beschäftigungsgrad von BG0 entstehen Kosten K0 in Höhe von 100.000 € .Die Erhöhung des Beschäftigungsgrades von 80 % auf 85 % verursacht eine prozentuale Gesamtkostensteigerung von 4 %.Wie groß ist der Reagibilitätsgrad bei einem Beschäftigungsgrad von 85 % ?
%64%10080/5
000.100/4000 RG
64 % der Gesamtkosten verursachen variable Kosten
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6.3.2.3.1 Klassifikation variabler Kosten hinsichtlich des RG-Grades
a) proportionale variable Kosten (RG=1)
Beispiele: Fertigungsmaterial, Stücklöhne,Verpackungsmaterial,Kraftstrom fürspezifische Fertigungsanlagen
Ausbringungs- Gesamtkosten Durchschnitts- Grenzkostenmenge X KV kosten k K`
1 40 40 40
2 80 40 40
3 120 40 40
4 160 40 40
KV k K`
b) variable Kosten mit degressiven Verlauf (0 <RG<1)
Beispiele: Mengenrabatte, Frachtkosten
Ausbringungs- Gesamtkosten Durchschnitts- Grenzkostenmenge X KV kosten k K`
1 40 40 40
2 76 38 36
3 108 36 32
4 136 34 28
x
x
KVk K`
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c) progressive variable Kosten ( RG >1)
Beispiele: Überstunden, erhöhte Wartungskosten, erhöhter Verschleiß infolgeÜberanspruchung der Betriebsmittel
Ausbringungs- Gesamtkosten Durchschnitts- Grenzkostenmenge X KV kosten k K`
1 32 32 32
2 68 34 36
3 108 36 404 154 38 44 5 200 40 48
x
KV k K`
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Praxisorientierter Verlauf der Gesamtkostenkurve
Variable Kosten
proportional degressiv progressiv
50% 80 %
Beschäftigungsgrad (Auslastung der Betriebsmittel )
100%
Fixe KostenFixe Kosten
Ko
ste
n j
e P
eri
od
e
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Ausgewählte Beispiele zum handling beschäftigungsbezogener Kosten
1. Berechnen Sie die Stückkosten eines Erzeugnisses aufgrund nachfolgender Daten :
- monatliche Fixkosten 20.000 €- variable Kosten je Erzeugnis 8 €- Produktionsmenge 100,200,300,400 und 500 Stück
2. Interpretieren Sie die Stückkosten und deren Verlauf !
3. Zeigen Sie die Grenzkosten in Abhängigkeit der Fertigungszahlen !
4. Wie hoch sind die Stückkosten bei einer Stückzahl von 3000 Stück ?
Stückzahl 100 200 300 400 500
Variable Stückkosten
fixe Stückkosten
gesamte Stückkosten
Grenzkosten
8.- 8.- 8.- 8.- 8.-
200.- 100.- 66,67 50.- 40.-
208.- 108.- 74,67 58.- 48.-
208.- 100.- 33,33 16,67 10.-
- Stückkosten verlaufen degressiv; werden durch fallende stückfixe Kosten bestimmt- Ausbringungsmenge 3000 Stück: 14,67 DM/Stück
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Ein Unternehmen läßt in AuftragsfertigungChassisteile mittels Laserbearbeitung vorfertigen.Die Laser-Anlage kostet 400.000.-€ .Jede Chassis-Bearbeitung verursacht an laufen-den Kosten 10.-€ (Kühlmittel, Gas, Strom).Es ist damit zu rechnen, daß während der Ge-samtnutzungsdauer der Maschine für Repara-turen, Wartung und Ersatzteile 30.000 € anfallen.
Ab wieviel Teilen lohnt sich die Anschaffung einer eigenen Maschine,wenn in der Fremd-firma für die Vorfertigung eines Chassis ein Preisvon 180.-€ zu zahlen wäre ?(eigene Arbeitskosten bleiben unberücksichtigt)Ansatz:
Gesamtkosten der Fertigung :
Eigenfertigung I Fremdfertigung II= vIIKfII
K vIKfIK
Variable Kosten sind mengenabhängigalso
vImKfI
K vIImKfII
K
=
=
400.000 € 30.000 €
10 €
0
180 €
vKfKK
430.000 + m10 = 0 + m180
m = 2529 Stück
Jede Fertigung ab 2539 Stück würde dem Unternehmen bei Eigenfertigung einenGewinn von 170.- € zusätzlich erbringen
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Ein Betrieb fertigt 100 Stück eines Produktes je Periode. Die Gesamtkosten betragendabei 500.000 €. Bei einer Produktionssteigerung um 20 Stück erfolgt ein Gesamt-kostenzuwachs von 40.000 €.
1. Ermitteln Sie für beide Produktionsmengen die fixen und variablen Kosten ! (linearer Verlauf der Gesamtkostenkurve)
2. Wie hoch sind die Grenzkosten ?
50 100 150Stück
Kos
ten
150
300
450
600
Fixe Kosten
Variable Kosten
500
540
I
II
StückDMrungMengenände
enänderungGesamtkostnGrenzkoste /2000
20
500540
120
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Abschlußbeispiel
Infolge Betriebsuntersuchungen sind die variablen Kosten in Abhängigkeit von denFertigungsstückzahlen bekannt.Die fixen Kosten betragen 800 T € und der Erlös je Stück 60.-€ .
1. Vervollständigen Sie nachfolgende Tabelle und zeigen Sie charakteristische Punkte wie Gewinnmaximum, minimale Grenzkosten, Gewinnschwelle auf !2. Stellen Sie den Sachverhalt graphisch dar !
Stück(1000)
Fixe K.(T€ )
Variable K. (T€ )
Gesamt K. (T€ )
Erlös(Umsatz) (T€ )
Gewinn (T€ )
Ǿ Kosten(DM/Stck.)
Var. øKosten(DM/Stck.)
Grenzkosten (DM/Stck.)
10 800 350
20 800 600
30 800 800
40 800 1050
50 800 1400
60 800 1900
70 800 2600
80 800 3400
90 800 4500
100 800 5600
1150 600 -550 115 35 35
1400 1200 -200 70 30 25
1600 1800 + 200 53,3 26,6 20
1850 2400 +550 46,25 26,3 25
2200 3000 +800 44,0 28,0 35
2700 3600 +900 45,0 31,7 50
3400 4200 +800 48,57 37,1 70
4200 4800 +600 52,5 42,5 80
5300 5400 +100 58,8 50,0 110
6400 6000 -400 64 56 110
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Break-even point
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6.3.3 Kalkulatorische Kosten
Verschiedenartigkeit der Unternehmen machen einheitliche Kostenvergleiche bzw.Selbstkostenrechnungen unmöglich
Differente Unternehmenscharakteristika:
• Rechtsform ( AG, GmbH, KG etc.)• Kapitalstruktur• differente Abschreibungen verschiedener Wirtschaftszweige• differenter Unternehemrlohn etc.
Ansetzungen von kalkulatorischen Kosten um Kostenrechnung von Zufälligkeitenund differenten Unterschieden der spezifischen Unternehmen zu befreien
Kalkulatorische KostenKalkulatorische Kosten
KalkulatorischeKalkulatorischeAbschreibungenAbschreibungen
KalkulatorischeKalkulatorischeZinsenZinsen
KalkulatorischeKalkulatorischeWagnisseWagnisse
KalkulatorischerKalkulatorischerUnternehmerlohnUnternehmerlohn
6.3.3.1 Kalkulatorische Abschreibungen
Grundgedanke:
Vermögen der Unternehmung hat eine definierte Lebensdauer bzw. Nutzungsdauerin deren Zeit sich der Wert vermindert
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Wertminderung wird als Aufwand bzw. Kosten erfaßt
• Abschreibungen = rechnerische Erfassung einer im Laufe einer Rechnungsperiode eingetretene Minderung des Wertes eines Wirtschaftsgutes• kalkulatorische Abschreibungen erfassen nur den tatsächlichen Wertverlust von Vermögen,daß zur Leistungserstellung eingesetzt wird
Wertminderungsursachen • technischer Verschleiß• Nichtgebrauch • moralischer Verschleiß (technischer Fortschritt)• Unfall-, Schadens-, Katastrophenverschleiß• Preisschwankungen am Markt• Zeitablauf bei befristeten Rechten
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6.3.3.1.1 Mathematische Erfassung der Abschreibungen =Wertverluste
A) konstante = lineare Abschreibungen = Abschreibungen in gleichen Jahresbe-trägen mit fallenden Restbuchwerten
nreC
lA
C : Investitionsausgabe (Wiederbeschaffungswert + Aufstellung + Anlaufkosten) er : verbleibender Restwert (Verkaufserlös, Schrottwert )n : Anzahl Nutzungsjahre
Nutzungsdauer in a
Re
stw
ert
e d
er
Inve
stiti
on
sau
sga
be
Restwert = 0
B) degressive Abschreibungen = fallende Restwertbeträge
geometrisch degressiv
%1001
nCre
dA
Nutzungsdauer in a
Re
stw
ert
e d
er
Inve
stiti
on
sau
sga
be
Theoretisch nie Restwert 0
Abschreibungen werden immerkleiner, da vom Restbuchwertabgeschrieben wird
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Arithmetisch degressiv
Jährliche Abschreibungsbeträge fallen um den gleichen Betrag.Zur Berechnung der Abschreibungsquoten bildet man aus der Nutzungsdauerdie Summe einer arithmetischen Reihe, durch welche der abzuschreibende Betragdividiert wird
Degressionsbetrag
N
CD
D : DregressionsbetragC : InvestitionsausgabeN: Summe der arithmetischen Reihe von Nutzungsjahren (1+2+3+.....n Jahren)
Unter Berücksichtigung eines Restwertes folgt
NreC
D
Jährlicher Abschreibungsbetrag
TDa T : Nutzungsjahre
Bsp.: Eine Werkzeugmaschine wurde für 48.000 € erworben; es wird wird mit einer Nutzungsdauer von 4 Jahren gerechnet; der Restwert beträgt 0.- € .
48004321
000.48D
Die jährlichen Abschreibungen ergeben sich durchMultiplikation des Degressionsbetrages mit der umgekehrten Reihenfolge der Nutzungsjahre
800.4148004
600.9248003
400.14348002
200.19448001
a
a
a
a
Restwerte
28.800
14.400
4.800
0
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Bsp.:
Investitionsausgabe C= 22.000.- € ; Restwert (Schrottwert) er = 4000.-€ ;Nutzungsdauer der Maschine n = 6 a
aal
A /30006
4000000.22 %7,24%1006000.22
40001
dA
Nutzungsdauer a
Al Ad
Abschr. DM/a Restwert Abschr. DM/a Restwert
1 3000 19.000 5434 16.566 2 3000 16.000 4092 12.474 3 3000 13.000 3081 9.393 4 3000 10.000 2320 7.073 5 3000 7.000 1747 5.321 6 3000 4.000 1326 4.00o
C) Abschreibung nach Beanspruchung
Maschinenstunden, Fahrkilometer,Betriebsstunden
istungPeriodenletungGesamtleis
gswertAnschaffunbA
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Bsp.:
Ein PKW hat eine gepkante Gesamtlaufleistung von 100.000 km; der An-schaffungswert beträgt 20.000.- € ; Beanspruchung siehe Tabelle
Rechnungs- periode
Laufleistung in km
1 25.0002 15.0003 40.0004 8.0005 12.000
8000000.40000.60
000.123
3000000.15000.75
000.152
5000000.25000.100
000.201
kmkmb
A
kmkmb
A
kmkmb
A
Jahr Abschreibung Restwert
20.0001 5000 15.0002 3000 12.0003 8000 4.0004 1600 2.4005 2400 0
D) Abschreibung nach Substanzverringerung
Abschreibungen richten sich nach Substanzabbau in der Rechnungsperiode
zverbrauchSubsjährlicherzGesamtsubs
gswertAnschaffunSA tan
tan
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6.3.3.1.2 Bewertung der Abschreibungsverfahren
Konstante Abschreibungen degressive Abschreibungen
• ohne Rücksicht auf tatsäch- liche Wertminderung der verschiedenen Nutzungs- perioden
• wirklichkeitsfremde Restwerte am Ende der Nutzungsdauer
• mit zunehmender Nutzungsdauer steigen Reparaturkosten und Abschreibungen sinken;da aber Aggregatkosten= Abschr. + Rep. Kostenbleiben Aggregatkosten nahezukonstant
Zusammenfassung kalkulatorische Abschreibungen
• Erfassung der tatsächlichen Wertverluste der Anlagegüter und deren Verteilung auf die Erzeugniskosten• werden solange erfaßt wie Kapitalgut genutzt wird
Gute Konjunktur - hohe Preise - kurze Abschreibungssätze - hohe Rücklagen
• Berücksichtigung Preisanstieg für AnlagegüterBerücksichtigung Preisanstieg für Anlagegüter
Ausgangsbasis = WiederbeschaffungswertAusgangsbasis = Wiederbeschaffungswert
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6.3.3.1.3 Beschreibungen im Einkommenssteuerecht
Einkommenssteuerrecht teilt Vermögen ein
• 1. Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens die Abnutzung unterliegen Bauwerke,Maschinen,Betriebs- und Geschäftsausstattung• 2. Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die nicht der Abnutzung unterliegen Grundstücke,Wertpapiere,Schutzrechte•3. Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens Vorräte,Forderungen•4. Geringwertige Wirtschaftsgüter ( < 400 € )
UnterliegenAbnutzung
Berücksichtigung im Steuerrecht
Abschreibungen im Steuerrecht: AfA AfA = Absetzung für Abnutzung
Bundesfinanzministerium AfA-Tabellen
Abschreibungen
KalkulatorischeKalkulatorischeAbschreibungenAbschreibungen
BilanzielleBilanzielleAbschreibungenAbschreibungen
• Abschreibungen in der Steuerbilanz vermindern den zu versteuernden Gewinn;
• Höhe der Abschreibungen, Berechnungs- methode und Dauer möglicher Abschrei- bungen sind gesetztlich definiert
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bilanzielle Abschreibungenbilanzielle Abschreibungen Kalk. AbschreibungenKalk. Abschreibungen
ZweckZweck
• Bewertung der Wirtschafts- güter zwecks Aufstellen der Handels- und Steuerbilanz
• Beeinflussung des zu versteuernden Gewinnes
• Verteilung und Verrech- nung der tatsächlichen Wertminderung der Wirtschaftsgüter und „Umlage“ auf Erzeugnisse
Zeit-Zeit-raumraum
• richtet sich nach Grund- sätzen der ordnungsge- rechten Buchhaltung und nach Ablauf der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer nch AfA
• frei wählbar• Nutzung solange Wirt- schaftsgut genutzt wird• realistische Schätzung (Hinweis siehe AfA)
Ziel- setzung
•Nominelle Kapitalerhaltung =Abschreibung auf ursprüngursprüng--lichenlichen Anschaffungswert
• Substanzielle >>Kapital- erhaltung =Sicherung des Wiederbe-Wiederbe-schaffungswertesschaffungswertes des desWirtschaftsgutes
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6.3.3.2 Kalkulatorische Zinsen
Erfassung der Kosten für die Nutzung betriebsbedingten Kapitals
Prinzipiell : Betriebsnotwendiges Anlagenvermögen+ betriebsnotwendiges Umlaufvermögen
= betriebsbedingtes Vermögen- zinsfrei zur Verfügung gestelles Kapital (Kundenanzahlungen zinsfreie Verbindlichkeiten
zu verzinsendes betriebsbedingtes Kapital
Kalkulatorische Zinsen erfassen Entgelt für eingesetzte Kapital
Wären Geldmittel nicht im Unternehmen gebunden wäre Forderungnach Zinsen natürlich
Näherungsberechnung
A) Maschinen und Anlagen mit Restwert 0 ( lineare Abschreibungen)
2100.
Cp
Zinsenkalk C : Anschaffungswertp: Marktzins für Darlehen
Man geht davon aus, daß der durchschnittliche Wert des Betriebsmittels imLaufe der Nutzungszeit für die jährlichen kalk. Zinsen herangezogen wird
B) Maschinen und Anlagen mit Restwert ( degressive Abschreibungen)
2100.
ASreCpZinsenkalk
AS : letzte Abschreibungsrateer : RestwertC: Anschaffungswertp: Marktzins für Darlehen
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6.3.3.3 Kalkulatorische Wagnisse
Meßbare Risiken werden von Versicherungen gegen Prämie Übernommen(Feuer,Transport,Wasser,Diebstahl)
Nicht von Versicherungen erfaßbare Risiken müssen als eventuelle Kosten erfaßtwerden
KalkulatorischeWagnisse
KalkulatorischeWagnisse
AllgemeineUnternehmenswagnisse
AllgemeineUnternehmenswagnisse EinzelwagnisseEinzelwagnisse
(Standortwahl, Nachfrageverschiebung, Wahl des Geschäftszweiges etc.) schwer erfaßbar
Sind unmittelbar mit Leistungserstellung verbunden
Einzelwagnis Wagnisart Bezugsgröße Einzelwagnis Wagnisart Bezugsgröße
BeständewagnisBeständewagnis Lagerverluste,Schwund,Diebstahl,Veralten,Güteminderung
Wert des Lagerbestandes
AnlagenwagnisAnlagenwagnis Verluste durch Maschinenschaden,Unfälle,Katastrophen
Statistik über ausgefalle-ne und entwertete An-lagen
Geährleistungs-Geährleistungs-wagniswagnis
Garantieleistungen, Nachbesse-rungen, Ersatzlieferung
Daten aus dem Vertrieb
Entwicklungs-Entwicklungs-wagniswagnis
Verluste durch fehlgeschlageneForschungs- und Entwicklungs-arbeiten
Entwicklungskosten
VertriebswagnisVertriebswagnis Forderungsausfälle,Währungsver-luste
Forderungsbestand,Um-satz
sonstigesonstige In bestimmten Branchen Häufung:Schiffsunfälle, Verkehrsunfälle etc.
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Der Volkswagen-Konzern ruft weltweit 300.000 VW Passat sowie 260.000 Modelle der Tochtermarke Audi zurück, teilt die APA am 7. März 2001 in einer Aussendung mit. Der Grund ist eine Ausweitung der bereits Mitte 1999 angelaufenen Rückrufaktion wegen Verschleißproblemen an den Spurstangenköpfen bei VW Passat und diversen Audi-Modellen. Wie Porsche Austria dem ÖAMTC auf Anfrage mitteilte, ist die erweiterte Aktion in Österreich - betreffend VW Passat aus dem Modelljahr 1999 - bereits Ende des vergangenen Jahres angelaufen. Von den insgesamt 21.300 in Österreich betroffenen Passat-Modellen konnten bereits 86 Prozent umgerüstet werden. In allen Fällen wurden die betroffenen Fahrzeughalter über den Versicherungsverband verständigt. Beim Rückruf der Audi-Typen A4, A6 und A8 aus dem Fertigungszeitraum August 1998 bis März 1999 sind in Österreich14.300 Fahrzeuge betroffen. 63 Prozent davon konnten bereits umgerüstet werden. Die Verständigung der betroffenen Fahrzeughalter erfolgte ebenso über den Versicherungsverband. Der Grund für die erneute Rückrufaktion sind - wie schon in der Vergangenheit - undichte Gummimanschetten an den Spurstangengelenken, die Fett austreten bzw. Feuchtigkeit eindringen lassen, was zum vorzeitigen Verschleiß dieser Bauteile führt.
Die A-Klasse gibt es jetzt mit dem automatischen ESP ("Elch-Such Programm"). Das erkennt einen Elch auf 400m Entfernung und fährt dann automatisch die Außen-Airbags und sechs Stützräder aus!
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Kalk. Wagnisse treten unregelmäßig auf
Einbeziehung der Wagnisse der letzten 3 - 5 Jahre
%100
gskostenAnschaffun
usteWagnisverlusteWagnisverl
Bsp.:
Jahr eingetretene Wagnisverluste Anschaffungskosten
1 600 € 26.000 €2 350 18.0003 550 26.0004 500 30.000
Ǿ 2 %
Praxis : 5 - 8 % der Anschaffungskosten = kalk. WagnissePraxis : 5 - 8 % der Anschaffungskosten = kalk. Wagnisse
6.3.3.4 kalkulatorischer Unternehmerlohn
In Einzeluntermnehmungen und Personalgeschaften erhält Inhaber bzw. Gesell-
schafter kein Gehalt sondern Anteil am Gewinn = Kosten
(in Kapitalgesellschaftgen werden Vorstandsmitglieder durch Gehälter entlohnt = Personalkosten)
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Kostenerfassung im Industriebetrieb
-Nach HGB § 242 : Alle Betriebe haben Jahresabschluß zu erstellen
-1986 Bundesverband der Deutschen Industrie stellt Industrie-Kontenrahmen vor (Erfassung aller Konten im Unternehmen)
- Industrie-Kontenrahmen (IKR) : 10 Kontenklassen mit
Kontengruppen, Unterkonten
Bestandskonten
Aktiva
Passiva
AnlagevermögenUmlauf-
vermögen
0 1 2 3 4
Immaterielle Vermögen,Sachanlagen
Finanzanlagen
Eigenkapital,Rückstellungen
Verbindlichkeiten
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Ergebniskonten
Ertragskonten AufwandskontenAufwandskonten
Eröffnungs- undAbschlußkonten
Kosten- und Leistungs-
rechnung
5 6 7 8 9
• Zinsaufwendungen• außerordentliche Aufwendungen
• Löhne, Gehälter• Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe• Abschreibungen• Inanspruchnahme von Rechten• Aufwendungen Kommunikation• Aufwendungen für Beiträge• Aufwendungen für bezogene Leistungen• Sozialabgaben
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Siehe KLR.2
1. Kostenartenrechnung • Erfassung sämtlicher Kosten in Abrechnungsperiode ( Beschaffung,Lagerung,Produktion,Absatz)
• Unterteilung der Kostenarten nach verurachungsge- rechten Kriterien
2. Kostenstellenrechnung Basiert auf Kostenartenrechnung
• Zuordnung der Kostenarten bezüglich Veruracher• Zuordnung Einzel- und Gemeinkosten auf Kostenstellen• Umrechnung der Kosten auf Leistungen ( Fertigungsstundensätze, Materialgemeinkosten)
3. Kostenträgerrechnung Basiert auf Kostenarten- und Kostenstellenrechnung
= Kalkulation
• Umlage der Kosten auf eine spezifische Leistung (Produkt, Dienstleistung etc.)• liefert Informationen zur Preis- und Sortimentspolitik
Kostenträgerstückrechnung = KalkulationKosternträgerzeitrechnung = Kostenträgererfolgsrechnung( Vergleich Kosten der Produkte zu Umsatzerlösen)
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6.4.2 Kostenartenrechnung
Mögliche Varianten der Kostensystematik nach dem Verursacherprinzip
Kostenartengruppenhinsichtlich des Verbrauchshinsichtlich des Verbrauchs
der Produktionsfaktorender Produktionsfaktoren
ArbeitskostenArbeitskosten • Lohneinzelkosten• Gemeinkostenlöhne = Hilfslöhne ( Sicherung der Produktion; Lager,Reinigung,Transport)• Lohnzulagen(Betriebszugehörigkeit)• Gehälter
MaterialkostenMaterialkosten • Fertigungsmaterial• Hilfsstoffe• Betriebsstoffe
KapitalkostenKapitalkosten • Abschreibung• Zinsen• Wagnisverluste
FremdleistungskostenFremdleistungskosten • Transport• Miete,Pacht• Reparatur,Service,Instandhaltung• Versicherung Kosten der GesellschaftKosten der Gesellschaft • Steuern• Gebühren• Beiträge
mit Kostencharakter !(Grundsteuer,Gewer-bekapitalsteuer, KFZ)
Kostenartengruppenhinsichtlich derhinsichtlich der
KostenträgerKostenträger
Produkt 1........nProdukt 1........n
Leistungen 1........nLeistungen 1........n
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Kostenartengruppenhinsichtlich der betrieblichenhinsichtlich der betrieblichen
FunktionenFunktionen
BeschaffungskostenBeschaffungskosten
FertigungskostenFertigungskosten
VertriebskostenVertriebskosten
VerwaltungskostenVerwaltungskosten
Kostenartengruppenhinsichtlich der Verrechnunghinsichtlich der Verrechnung
Einzelkosten, GemeinkostenEinzelkosten, Gemeinkosten
Kostenartengruppenhinsichtlich des Beschäftigungs-hinsichtlich des Beschäftigungs-
gradesgrades
Variable Kosten, fixe KostenVariable Kosten, fixe Kosten
Kostenartengruppenhinsichtlich der Herkunft derhinsichtlich der Herkunft der
GüterGüter
Primäre KostenPrimäre Kosten • Faktorenmengen die Betrieb auf Beschaffungsmärkten bezieht
Sekundäre KostenSekundäre Kosten • Kosten für innerbetriebliche Leistungen (Kosten für selbsterstellte Energie- Blockheizkraft- werke, eigene Reparaturabteilungen etc.)
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Beispiel zur Kostenartenrechnung
Nachfolgende Tabelle zeigt einen Kostenarten-Vergleichsbogen, der den Gesamt-kostenverlauf in den Monaten Januar 2001 - März 2001 bezogen auf 100 t aufzeigtGeben Sie den wahrscheinlich zutreffenden Grund für die Kostenentwicklung an !
Kostenarten Jan. Febr. März Ǿ1. Quartal
MärzVorjahr
ǾVorjahr
Produktion in Tonnen (t) 140 t 130 t 120 t 130 t 110 t 120 t
1. Fertigungsmaterial 300 280 250 277 225 2602. Fertigungslöhne 100 98 92 97 85 903. Gemeinkostenlöhne 52 50 54 52 46 484. Gehälter 95 95 96 95 88 905. Personalnebenkosten 45 50 44 47 45 456. Gemeinkosten Material 32 30 31 31 30 287. Energiekosten 34 32 30 32 27 308. Instandhaltung/Reparatur 40 30 34 35 32 359. Steuern,Gebühren,Beiträge 60 59 61 60 58 6010. Werbung, 8 10 7 8 8 1011.Kundendienst 35 40 36 37 28 3212.kalk.Abschreibungen 99 99 99 99 94 9413.Kalk. Zinsen,Wagnisse 14 14 14 14 13 13
Σ Kosten 914 881 842 850 779 835
Σ Kosten/ 100 t 653 678 701 677 708 696
Neben den Veränderungen in den einzelnen Kostenarten ist wahrscheinlich dergrößte Einfluß in der gesunkenen Produktion zu sehen.
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2. Beispiel zur Kostenartenrechnung/Kostenvergleichsrechnung
Eine Verwaltung benötigt jährlich 1900 Mikrofilmkopien (Mikrofiches). Sie werdenregelmäßig im Lohnverfahren zu einem Stückpreis von 2,30 € hergestellt.Es ist zu prüfen, ob die Kopien in Eigenleistung unter folgenden Prämissen wirt-schaftlich hergestellt werden können.Ein Verfilmungsgerät kostet 5800.- € und benötigt 2m2 Platz. Zwecks Versor-gung des Gerätes sind ein Strom- und Wasseranschluß zu 600.- € zu installie-ren. Zur Arbeitsplatzausstattung ist ein Arbeitstisch ( 150.- € ) sowie ein Stuhl(100.- € ) vorzusehen. Für Betriebsstoffe und Verbrauchsmaterialien (Filme,Entwicklungsmaterial) sind 650.- €/a anzusetzen. Für den Stromverbrauch desGerätes sind 105.- € einzuplanen. Es ist davon auszugehen, dass ein Mitarbeiter der Verwaltung der Vergütungs-gruppe BAT VII zu 15 % seiner Arbeitszeit mit der Verfilmung beschäftigt wird.
Mikrofiche : bis 300 Seiten/Planfilmträger Haltbarkeit 100 a
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Zusatzangaben :
-betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer MF-Gerät : 12 a- Möbel : 20 a- Baumaßnahmen(Anschluß) : 20 a
-mittlerer Zinssatz : p = 7 %- Raumkosten (2 m2 ) : 550.- €- Lohnkosten (BAT VII ) : 42.620.- €/a- Wartung : 290.- €/a
A Daten
1 Wiederbeschaffungswert MF-Gerät 5800.- €2 Strom-,Wasseranschluß 600.- €3 Arbeitstisch/Stuhl 250.- €4 Betriebsstoffe 640.- €/a5 Stromverbrauch 105.- €/a6 Lohnkosten BAT VII, 15% 6393.- €/a7 Wartung 290.- €/a8 Raumkosten 550.- €/a
B Daten
1 fixe Betriebskosten ( A4 + A5 + A6 + A7 + A8 ) 2 Abschreibungen (linear,Restwert 0 : MF-Gerät : 483.- € Anschluß : 30.- € Tisch/Stuhl : 13.- € 526.- €
3 kalk. Zinsen
MF-Gerät : 203.- €Anschluß : 21.- € Tisch/Stuhl : 9.- € 233.- €
Durchschnittliche Gesamtkosten 8.737.- €
Stückkostenvergleich :
Verfahren alt : 2,30 €/ Stück Verfahren neu : 4,59.- €/Stück
7.978.- €/a
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6.4.3 Kostenstellenrechnung
Zuordnung der Kosten nach kostenverursachenden Bereichen =
Kostenstellen können aufgebaut werden hinsichtlich:
• räumliche Gliederung der Instanzen im Unternehmenräumliche Gliederung der Instanzen im Unternehmen
• Funktionen im UnternehmenFunktionen im Unternehmen
• ProduktsegmantenProduktsegmanten
European Aeronautic Defence and Space
Company EADS
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Ermittlung der Zuschlagssätze
MaterialeinzelkostenMaterialgemeinkosten
FertigungslöhneFertigungsgemeinkosten
VerwaltungsgemeinkostenVertriebsgemeinkosten
Materialkosten
Fertigungskosten
Herstellkosten
Selbst-kosten
%100
%100
%100
%100lg
lg
stenHerstellko
VtGKzuschlagmeinkostenVetriebsge
stenHerstellko
VwGKgtenzuschlasgemeinkosVerwaltung
löhneFertigungs
engemeinkostFertigungsenzuschlaggemeinkostFertigungs
materialFertigungs
nemeinkosteMaterianzuschlagemeinkosteMateria
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Problem : Einzelkosten können Kostenträger direkt zugeordnet werden
Nach welcher Methodik werden Gemeinkosten auf die Kostenträgerverteilt ?
u.a.
• Mengenschlüssel in Kostenstellen ( Strom /kWh, Heizung / m3, Reinigung / m2 )
• Wertschlüssel in Kostenstellen ( investiertes Kapital, Abschreibung )
Kostenstellenrechnung i.d.R. mit
= klassisches Steuerungs- und Überwachungsinstrument der Kostenstellen ( Mitte 20`er Maschinenbau)
Prinzip:
• im BAB werden Gemeinkosten aus den Kostenartenkonten übernommen und nach ihrer Verursachung auf die Kostenstellen verteilt
• die ermittelten Summen der Gemeinkosten je Kostenstelle liefern Zuschlagssätze zwecks Kalkulation der Produkte
Beispiel BABsiehe KLR. 3
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Hauptfunktionen des Betriebsabrechnungsbogens
Umlage = Verteilung von Kostenstellengemeinkosten der Hilfskostenstellen mit Hilfe von Schlüsseln ( genutzte Flkäche, installierte
Leistung) auf die Hauptkostenstellen (Produktion)
Ermittlung der Ist-Kosten der Hauptkostenstellen und Kosten
stellenbereiche zur Überwachung = Controllingfunktion derWirtschaftlichkeit durch Soll/Ist-Vergleiche
Ermittlung von Zuschlagssätzen der Geminkosten der Haupt-kostenstellen in % der Kostenträgereinzelkosten zur Zurechnungder Gemeinkosten auf die Kostenträger im Rahmen der Kalkula-tion.
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6.4.3.1 Platzkostenrechnung = Rechnen mit Maschinenstundensätzen
Obwohl mit steigendem Automatisierungsgrad der Lohnanteil an den Gesamtkostensinkt (< 20%), wird häufig mit einem durchschnittlichen Gemeinkostenzuschlag (bis 1000 %) auf die schmale Zuschlagsbasis Fertigungslohn gerechnet
Durch die hohen Zuschlagssätze führen bereits kleine Anweichungen derEinzelkosten (Lohn) zu großen Fehlern in der Kalkulation
Da der größte Teil der Gemeinkosten bei modernen Fertigungsanlagendurch den Maschineneinsatz bestimmt wird, besteht keine Proportio-nalität zu den Fertigungslöhnen
Automatisierungsgrad
Ko
ste
n Kapitaldienst
Raumkosten
Instandhaltung
Energie
Personalnebenkosten
Fertigungslohn
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Genaue, verursachungsgerechte Gliederung der Kostenstellen in
• MaschinengruppenMaschinengruppen• MaschinenMaschinen• ArbeitsplätzeArbeitsplätze
Σ aller Kosten in den jeweiligen Kostenstellen = Platzkosten
Anwendung der Maschinenstundensatzrechnung = Platzkostenrechnung
• Kostenstellen mit ungleich leistungsfähigen sowie different kapitalintensiven Maschinen, Anlagen bzw. Arbeitsplätzen
• Maschineneinsatz in den Kostenstellen mit differenten Fixkosten
• Werkstattfertigung mit kapitalintensiven Fertigungsmitteln
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Platzkostenrechnung
Maschinenstundensatzrechnung Arbeitsstundensatzrechnung
Alle maschinenbezogenen Kostenwerden zu einem Verrechnungssatzzusammengefaßt, der die Maschinen-kosten je Nutzungsstunde definiert
Maschinenstundensatz + Lohn des Bedienpersonals
Maschinenkosten
Kalkulatorische Abschreibungen KA
Kalkulatorische Zinsen KZ
Raumkosten KR
Energiekosten KE
Instandhaltungskosten KI
Maschinenstundensatz je Einzelmaschine
NTIKEKRKZKA
KMHK
Gesamte Maschinen-zeit TG
Nutzungszeit TN
Lastlaufzeit TLA
Leerlaufzeit TLE
Hilfszeit THZ
Instandhaltungszeit TIH
Ruhezeit TRH
Maschine läuft + produziert
Maschine läuft
Maschine bereit (Haupt- schalter ein)
Maschine abgeschaltet
Maschine produziert nicht
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Beispiel
1. Nutzungszeit TN
Einschichtarbeit , 220 Tage /a, 8h Arbeitstag ; 1760 h/aAusfallstunden (maschinenbezogen + personell ca. 25 %TN = 1320 h/a
2. Kalk. Abschreib.
Wiederbeschaffungswert ( incl. Aufstellung,Test,elektr.Aus-rüstungen,Medienanschluß) 240.000.- DM ; Nutzungsdauer8 a, Abschreibung linearKA = 30.000.-DM/a
3. Kalk. Zinsen
p = 9% /a2100
CpKZ
KZ = 10.800.-DM/a
4. Raumkosten
Benötigte Grundfläche Maschine = 30 m2 ; Mietkosten/m2 proa ;KR = 6600.-DM/a
5. Energiekosten
Motorleistung (Anschlußschild) 20 kW ; bei 40 % Leistungs-nutzung 8 kW ; Strompreis 0,40 DM/ kWh; Energiekosten3,20 DM/h ; KE = 4224.- DM/a
6. Instandhaltungs-kosten
Mittels Faktor f : rthaffungsweWiederbesc
ostendhaltungskInsf
tan
KI = Faktor x kalk. Abschreibungen KI = 15.000.- DM/a
= 0,5
Die Maschine verursacht 50,47 DM/h Fertigungsgemeinkosten ;Um die maschinenabhängigen Fertigungskosten für einen Auftrag zu kalku-lieren, sind die Maschienlaufzeit mit dem Maschinstundensatz zu multipli-zieren + Fertigungslohn + Fertigungsmaterial
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6.4.4. Kostenträgerrechnung
Kostenartenrechnung: Erfassung der Kosten nach Kostenarten
Kostenstellenrechnung : Ermittlung der Gemeinkostenzuschläge
Kostenträgerrechnung: Verrechnung der Kosten auf Kostenträger = Produkte, Kunden,Absatzgebiete
Kostenträgerrechnung
Kostenträgerzeit-rechnung
Kostenträgerstück-rechnung
Ermittlung der Kosten eines Produktesdie in bestimmter Abrechnungsperiodeentstanden sind
Ermittlung der Herstellkosten bzw. Selbstkosten eines Kosten-trägers je Leistungseinheit
=Gegenüberstellung Erträge und Kosten zwecks Produktionsprogrammplanung
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Bezüglich des Zeitpunktes der Kalkulation
VorkalkulationVorkalkulation ZwischenkalkulationZwischenkalkulation NachkalkulationNachkalkulation
Mit vorausberechnetenEinzelkosten und Gemein-kostenzuschlägen(Erfahrungswerte aus Ver-gangenheit)
Überprüfung im Rahmender Auftragsdurchführungdie Richtigkeit der Kosten-voranschläge auf Basis derIst-Kosten
Ermittlung der tatsächlichangefallenen Kosten zwecks Kostenkontrolle+exakte Preisdefinition
Spezifischen Produkte und spezifische Fertigungsverfahren definieren die Kalkulationsverfahren und deren Einsatzgebiete !
DivisionskalkulationDivisionskalkulation Einheitliche Massenfertigung
• einstufige Divisionskalkulationeinstufige Divisionskalkulation• mehrstufige Divisionskalkulationmehrstufige Divisionskalkulation• ÄquivalenzzahlenkalkulationÄquivalenzzahlenkalkulation
ZuschlagskalkulationZuschlagskalkulationUnterschiedliche Produkte,unterschiedliche Seriengrößen,unterschiedliche Fertigungsverfahren
KuppelkalkulationKuppelkalkulation
• Summarische ZuschlagskalkulationSummarische Zuschlagskalkulation• Differenzierte ZuschlagkalkulationDifferenzierte Zuschlagkalkulation
• RestwertmethodeRestwertmethode• KostenverteilungsmethodeKostenverteilungsmethode
Im Fertigungsprozeß werden aus gleichen Ausgangsmaterialien ver-schiedene Produkte hergestellt
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6.4.4.1 Divisionskalkulation6.4.4.1.1 Einstufige Divisionskalkulation
Alle während einer Periode angefallenen Kosten werden auf erzeugte Mengebezogen
PeriodeEinheitenumgesetzteerzeugte
PeriodeenGesamtkostEinheitKosten
//
//
Berücksichtigung der Lagerbestände
PeriodeEinheitenumgesetzteerzeugte
ungendsveränderLagerbesPeriodeenGesamtkostEinheitKosten
//
tan//
+ : Lagerbestandszunahme- : Lagerbestandsverminderung
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Bsp.:
Ein Blechwalzwerk bezieht 60 t Stahl zu 36.000 € gemäß Listenpreis.Es wird 10 % Rabatt und 3% Skonto gewährt. Als Fracht werden 2,94 DM/100 kgberechnet.
b) Die Fertigungs-,Vertriebs-, und Verwaltungsgemeinkosten betrugen im ver- gangenen Jahr 2,5 Mio € bei einer Produktionsmenge von 2,0 Mio m2 Blech (nur eine Sorte wird gefertigt). Wie hoch sind die gesamten Kosten je 1 m2 Blech ? ( für 1 m2 werden 1,2 kg Stahl benötigt)
c) Ein Kunde bestellt 1000 m2 Blech. Der Gewinn dieses Auftrages soll 0,35 € /m2
betragen. Wieviel € sind als Angebotspreis anzusetzen ?
d) Tatsächlich wird ein Preis von 2150.-€ für den Auftrag ausgehandelt. Welcher Gewinn verbleibt dem Unternnehmen für den Auftrag ?
a) Listenpreis 60 t : 36.000.- €
10% Rabatt : 3.600.- €
Zieleinkaufspreis: 32.400.- €
3% Skonto : 972.-€
Bareinkaufspreis: 31.428.-€
+ 600 x 2,94 € 1.764.-€
Bezugspreis : 33.192.-€
b) Bezugspreis : 33.192.- €
2
2
0,2
5,2
2,1
000.60
mMio
Mio
kg
kgm = 62.500.-€
Selbstkosten 50.000 m2 95.692.-€
Selbstkosten für 1m2 Blech: 1.91384 €
d) 1000 m2 x 1,91384 € : 1913,84 €
+ 1000 m2 x 0,35€ : 350.- €
Angebotspreis : 2263,84 €
d) Preis für Auftrag : 2150.- €
- Selbstkosten für 1000 m2 : 1913,84 €
236.- €
Gewinn : 0,24 €/m2
a) Wie hoch ist der Bezugspreis für die gekaufte Menge Stahl ?
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Bei der mehrstufigen Divisionskalkulation erfolgt die Ermittlung der Kosten durchstufenweise Kalkulation bezüglich der durchlaufenen Produktionsstufen
Stufe I
IMIK
Ik
Stufe II
IIMIIKIVMIk
IIk
.
.
.
Stufe N
NMNKM
VMNk
Nk 11
K I .... KN Gesamtkosten je Stufe ohne die Kosten der Vorstufen je Periode
M I .... M N hergestellte Mengen der jeweiligen Stufe je Periode
k I .... k N Kosten je Einheit je Stufe in jeweiliger Periode
VM I .... VMN Vorproduktmenge die auf niederen Stufen entstanden ist
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Bsp.:
In einem Unternehmen werden Produkte in weitgehend unabhängigen Produktions-stufen gefertigt und zum Teil direkt an den Kunden geliefert ( Stahlgießerei, Schmie-de, mechanische Werkstatt). Für das Unternehmen stellt sich dabei die Aufgabe, die Herstellkosten je TonneErzeugnisse als Basis für die nächsthöhere Produktionsstufe zu ermitteln.
KostenstelleKostenarten
Gießerei Schmiede mech. Werkstatt
1. Materialeinsatz (t) 50 30 15
2. Materialpreis (€//t) 800
3. Materialkosten (€) 40.000
4. Fertigungskosten (€) 60.000
5. Herstellkosten (€) 100.000
6. Prod. Menge (t) 40
7. Herstellkosten (€/t) 2500
8. Verkaufte Menge (t) 10
9. Herstellkosten der verkauften Menge (€) 25.00010. Vetriebs-, Verwal- tungsgemeinkost.(€) 500011. Selbstkosten (€) 30.000
12. Selbstkosten je um- gesetzte Mengen- einheiten (€/t) 3000
2500
75.000
50.000
125.000
255000
10
50.000
10.000
60.000
6000
5000
75.000
75.000
150.000
12
12.500
12
150.000
30.000
180.000
15.000
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6.4.4.1.3 Äquivalenzzahlenkalkulation Variierte Form der Divisionskalkulation
Anwendung :
1. Herstellung mehrerer Produkte, die hinsichtlich Rohstoff, Form, Ausstattung Rohstoff, Form, Ausstattung oder Fertigungsverfahren gleichartig Fertigungsverfahren gleichartig aber nicht gleichwertig nicht gleichwertig sind
2. Produktunterschied Produktunterschied wird oft nur in letzter Fertigungsstufeletzter Fertigungsstufe = Endstufe definiert (Güte, Form, Ausstattung)
Endstufe definiert KostenunterschiedeEndstufe definiert Kostenunterschiede
Anwendung der Äquivalenzzahlenkalkulation bei Sortenfertigung
Aus einheitlichen Rohstoffen (Zwischenprodukte) werden mit gleichenProduktionsanlagen durch unterschiedliche Verfahren, bei differenten Fertigungszeiten ( Verwendung z. Bsp.: Duft-, Geschmacks-, Farb-, Füllstoffe)verschiedenartige Erzeugnisse gewonnen
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6.4.4.1.2 Mehrstufige Divisionalkalkulation
- verkaufsfähige Produkte müssen nicht alle Fertigungsstufen durchlaufen
• Verkauf von Halbzeugen• Verkauf weiterverarbbeitbarer Zwischenprodukte und Finalprodukte
verkaufsfähige Produkte durchlaufen definierten Produktionsvorgang = Produktionsstufe= Produktionsstufe
Produktionsstufen repräsentieren differenteKostenstellen
Mehrstufige Divisionskalkulation : Stufenweise Kalkulation der Herstellkosten je Produktionsstufe
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Bsp.:
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Die Abfüllung der Flaschen geschieht in einem sogenannten Flaschenfüllkarusell. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Abfüllung unter Luftabschluss und bei möglichst geringem Druckunterschied erfolgt. Damit kann einerseits ein unkontrolliertes Aufschäumen des Bieres vermieden und andererseits eine optimale Haltbarkeit erreicht werden. Die Flaschen werden vor dem Abfüllen zunächst evakuiert und dann mit reinem Kohlendioxid vorgespannt. Während dem Füllvorgang strömt das Kohlendioxid wieder zurück und geht dadurch nicht verloren. Um in den Flaschen auch letzte Sauerstoffreste zu vermeiden, wird die gefüllte aber noch nicht verschlossene Flasche durch einen feinen Strahl von keimfreien Wasser zum leichten, kontrollierten Aufschäumen gebracht. Dadurch wird die kleine Luftblase unter dem Deckel, der von der Verschliessmaschine nachfolgend sofort aufgesetzt wird vom biereigenen Kohlendioxid verdrängt. Die Leistungen eines solchen Füllkarusells ist enorm. Eine einzelne Anlage kann pro Sekunde problemlos 20 Flaschen und mehr füllen und verschliessen.
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Produktunterschiede werden mit beschrieben
Z. Bsp.:
• Materialverbrauch ( kg, m, m3, l )• Maschinenstunden• Lohnstunden• Marktpreise
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Bsp.:
In einer Brauerei werden die Biersorten Pilsener, Export und Edel erzeugt.Die Gesamtkosten für den Monat Mai betragen 5. 256.000 €.Auf Grund technischer und betriebswirtschaftlicher Untersuchungen schätztman,daß Pilsener 1,2 mal und Edel 0,9 mal wie Export kosten.Die Ausstoßmengen sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen.Bestimmen Sie die Selbstkosten der drei Biersorten !
Sorte Ausstoß Äquivalenz- ziffer
(hl/Monat
„Export“-Rechnungs-einheiten
(hl/Monat)
Kosten je Sorte
€/hl gesamt €
Pilsener 4000 1,2Export 10.000 1,0Edel 16.000 0,9
30.000
-Durch Multiplikation Ausstoßmenge x Äquivalenzkennziffer erhält man die Rechnungseinheiten die man produzieren könnte, wenn man nur die Einheitssorte Export hergestellt hätte
480010.00014.400
29.200
- Durch Transformation lassen sich die Kosten für die Einheitssorte ermitteln
hlheitenchnungsein
enGesamtkostheitchnungseinKosten /180
200.29
000.256.5
ReRe/
- Die Kosten je hl für die Einheitssorte = 180 €/hl multipliziert mit den Äuqivalenz- ziffern von Pilsener und Edel ergeben deren Kosten pro hl
216180162
864.0001.800.0002.592.000
5.256.000
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Bsp.:Bei der Abfüllung von Flaschen mit unterschiedlichen Volumina weiß man ausfrüheren Erfahrungen, daß die Füllkosten je Flasche proportional zum Flaschen-volumen sind.Es sind die Abfüllkosten je Flaschensorte zu kalkulieren.Die gesamten Füllkosten je Periode belaufen sich auf 99.000.- €.Als Äquivalenzzahl sei das Flaschenvolumen ausgewählt.
Flaschensorte A B C
1. Abfüll-Leistung (Stck.) 180.000 80.000 120.000
2. Flaschenvolumen ( cm3 ) 200 300 600
3. Äquivalenzzahl 1 1,5 3
- proportional zum Flaschenvolumen
- Rechnungseinheit = Abfülleistung x Äquivalenzzahl
4. Rechnungseinheiten 180.000 120.000 360.000
5. Abfüllkosten/Σ Rechnungs- einheiten 99.000 € / 660.000 = 0,15€/ Rechnungseinheit
- Abfüllkosten/Sorteneinheit = (Abfüllkosten/Rechnungseinheit) x Äquivalenzahl
6. Abfüllkosten/Sondereinheit ( € / Flasche ) 0,15 0,225 0,45
- Abfüllkosten /Flaschensorte = Abfüllkosten x Abfülleistung
7. Abfüllkosten/Flaschensorte7. Abfüllkosten/Flaschensorte ( € ) 27.000 18.000 54.000( € ) 27.000 18.000 54.000
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6.4.4.3 Zuschlagskalkulation
Anwendung: 1. Unternehmen fertigt verschiedene Erzeugnisse 1. Unternehmen fertigt verschiedene Erzeugnisse
2. Erzeugnisse mit unterschiedlichen Kosten bezüglich2. Erzeugnisse mit unterschiedlichen Kosten bezüglich Fertigungsmaterial und FertigungslohnFertigungsmaterial und Fertigungslohn
3. Unterschiedliche Fertigungsverfahren für die Erzeugnisse3. Unterschiedliche Fertigungsverfahren für die Erzeugnisse
4. Keine Lagerbestandsveränderungen4. Keine Lagerbestandsveränderungen
Prinzip : - getrennte Zuordnung Einzelkosten und Gemeinkosten auf die Kostenträger
- Gemeinkosten werden als Gemeinkostenzuschläge auf die Kostenträger verrechnet
6.4.4.3.1 Summarische Zuschlagskalkulation
Als Bezugsgröße für die Gemeinkostenzuschläge wird jeweils gewählt
1. Fertigungsmaterial1. Fertigungsmaterial2. Fertigungslohn2. Fertigungslohn3. Σ Fertigungsmaterial, Fertigungslohn3. Σ Fertigungsmaterial, Fertigungslohn
Es wird davon ausgegangen,daßdie Gesamtheit der Kosten vor-nehmlich von einer der Bezugs-größen bestimmt wird
Zur Auswahl der Bezugsgrößen
Gemeinkostenverursachung möglichst proportional zu derGemeinkostenverursachung möglichst proportional zu derjeweiligen ausgewählten/zugeordneten Bezugsgröße !!jeweiligen ausgewählten/zugeordneten Bezugsgröße !!
Anwendung
•Produktionsanlagen werden von KostenträgernProduktionsanlagen werden von Kostenträgern gleichmäßig in Anspruch genommengleichmäßig in Anspruch genommen• keine Kostenstellenrechnung erforderlich ( kleine Unter-keine Kostenstellenrechnung erforderlich ( kleine Unter- nehmungen )nehmungen )
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Bsp.:In einer Möbeltischlerei wurden in der Abrechnungsperiode folgende Kosten in der Abteilung Rechnungswesen erfaßt :
Fertigungsmaterial (FM) 28.000.- €Fertigungslöhne (FL) 16.000.-€
Σ FL + FM 44.000.-€
Gemeinkosten (GK) 11.000.-€
Selbstkosten (SK) = FM+FL+GK 55.000.-€
Je nach Zuschlagsbasis ergeben sich drei mögliche Gemeinkostenzuschläge
Zuschlagsgrundlage FM FL ΣFM+FLFM FL ΣFM+FL
28.000.-€ 16.000.-€ 44.000.-€
Gemeinkosten 11.000.-€ 11.000.-€ 11.000.-€
Gemeinkostenzu-Gemeinkostenzu- schlägeschläge
39,3% 68,7% 25,0%39,3% 68,7% 25,0%
Kalkulation eines Regales
Fertigungsmaterial 750.-€
Fertigungslohn 250.-€
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Kalkulationsvarianten
Variante I Variante II Variante IIIVariante I Variante II Variante IIIBasis FM Basis FL Basis FM+FLBasis FM Basis FL Basis FM+FL
FMFLGK(GK-Zuschläge)
750.- 250.-
39,3% FM294,75
SK 1.294,75 €
750.-250.-
68,7% FL
171,75
1.171,75 €
750.-250.-
25% FM+FL
250.-
1.250,00 €
?
Welche Rechnungsvariante real ist, läßt sich nur nach detaillierter Kostenanalyse ermitteln
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6.4.4.3.2 Differenzierte Zuschlagskalkulation
Grundlage • Gemeinkosten werden getrennt verursachungsgerecht entsprerchendGemeinkosten werden getrennt verursachungsgerecht entsprerchend den Verursachungsbereichen im Unternehmen erfaßtden Verursachungsbereichen im Unternehmen erfaßt
• Einem Produkt, daß die verschiedenen Unternehmensbereiche durchläuft, wirdEinem Produkt, daß die verschiedenen Unternehmensbereiche durchläuft, wird in jeder Verarbeitungsstufe ein anteiliger Verrechnungssatz zur Abdeckung derin jeder Verarbeitungsstufe ein anteiliger Verrechnungssatz zur Abdeckung der Gemeinkosten zugeordnet Gemeinkosten zugeordnet
• Nimmt ein Produkt bestimmte Leistungen nicht in Anspruch, werden die jewei-Nimmt ein Produkt bestimmte Leistungen nicht in Anspruch, werden die jewei- ligen Gemeinkosten der betreffenden Kostenstelle auch nicht herangezogenligen Gemeinkosten der betreffenden Kostenstelle auch nicht herangezogen
In der Praxis unterteilt man den Fertigungsbereich in mehrere KostenstellenIn der Praxis unterteilt man den Fertigungsbereich in mehrere Kostenstellenund verwendet für jede Kostenstelle einen gesonderten Zuschlagssatzund verwendet für jede Kostenstelle einen gesonderten Zuschlagssatz
(siehe BAB)(siehe BAB)
Bsp.: Fertigung Asynchronmotor
Schema zur differenzierten Zuschlagskalkulation
Fertigungsmaterial FMFM
+
MaterialgemeinkostenMGKMGK
Materialkosten MKMK
Fertigungslöhne FLFL
FertigungsgemeinkostenFGKFGK
+
FKFK
Sondereinzelkostenin der Fertigung
SEKSEK
Herstellkosten HKHK
+
+
Fertigungskosten
Entwicklungs-/Konstruktions-kosten EKKEKK
Verwaltungsgemeinkosten VWGKVWGK
VertriebsgemeinkostenVTGKVTGK
+
VVGKVVGKVerwaltungs-/Vertriebsgemeinkosten
Selbstkosten SKSK
+
+
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Die Selbstkostenkalkulation kann von der Absatzkalkulation fortgeführt werden
= Basis für Verkaufverhandlungen
SKSK(12)
(13) Gewinnaufschlag (Gew) ( in % von 12)
(14) Barverkaufspreis (BVP) (12 + 13)
(15) Kundenskonto (Ksk) ( in % von 16 )
(16) Zielverkaufspreis (ZVP) ( 14 +15 )
(17) Kundenrabatt (Krab) (in % von 18 )
(18) Listenverkaufspreis (LVP) (16 + 17
(19) Mehrwertsteuer (MWSt) ( in % von 18 )
(20) Angebotspreis (AP) ( 18 + 19 )
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In einem Unternehmen ist ein Auftrag zu kalkulieren, dem folgende Kosten zu-grunde liegen :
Bsp.:
1. Einzelkosten
Materialeinzelkosten 10 kg ( 20€/kg)Fertigungseinzelkosten- Schlosserei 4 h (a 40 €/h)- Schleiferei 8 h (a 30 €/h)- Dreherei 3 h (a 40 €/h)- Montage 12 h (a 50 €/h)Sondereinzelkosten Fert. 356 €Sondereinzelkosten Vertr. 80 €
2. Aus dem BAB wurden folgende Gemein- kostensätze ermittelt
MGK 10% ( Mat.-Einzelkosten) FGK Schloss. 100%( Fert.- „ )FGK Schleif. 60%( Fert.- „ )FGK Dreher. 150%(Fert.- „ )FGK Mont. 70%(Fert.- „ )VwGK 10% (Herstellkosten)VtGK 10% (Herstellkosten)
a) Bestimmen Sie die Selbstkosten dieses Auftrages !
MEK 200MGK 20FEK Schlosserei 160FGK 160FEK Schleiferei 240FGK 144FEK Dreherei 120FGK 180FEK Montage 600FGK 420SEK 356
Herstellkosten 2600VwGK 260VtGK 260SEVt 80
Selbstkosten 3200
in €
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b) Die Verkaufsabteilung soll mit Hilfe einer Angebotskalkulation überprüfen, wie hoch der Brutto-Angebotspreis sein muß, wenn folgende Absatzbedingungen gelten
Gewinn 21,25 %Skonto 3,00 %Rabatt 20,00 %MWSt 16,00 %
SK 3.200Gew 680
BVP 3.880Ksk 120
ZVP 4.000Krab 1.000
LVP (netto) 5.000MWSt 800
AP (brutto) 5.800
Bsp.:
Zur Herstellung von 1000 Handbohrmaschinen sind folgende Kosten erfaßt worden:
Fertigungsmaterial 920.000€ , Fertigungslöhne 240.500 €, Sondereinzelkosten inder Fertigung 45.000 € .Nachfolgende Zuschkagssätze wurden mit einem BAB ermittelt:
Materialgemeinkosten 8%, Fertigungsgemeinkosten 270 %, Entwicklungs- Kon-struktionskosten 5 %, Verwaltungsgemeinkosten 9 %, Vetriebsgemeinkosten6 %.
Bestimmen Sie die Selbstkosten je Bohrmaschine mittels der differenzierten Zuschlagskalkulation !Nutzen Sie das Schema der differenzierten Zuschlagskalkulation !
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FM 920,00 €/Stück
MK 993,60 €/Stück
MGK 73,60 €/Stück
FL 240,50 €/Stück
FGK 649,35 €/Stück
FK 889,85 €/Stück
SEK 335,69 €/Stück
EKK+VWGK+VtGK ( Σ 20%) 385,69 €/Stück
HK 1.928,45 €/Stück
+
SK SK 2.314,14 2.314,14 €/Stück€/Stück
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6.4.4.4 Kuppelkalkulation
Im Fertigungsprozeß entstehen aus gleichen Ausgangsmaterialien gleichzeitig oder zwangsläufig mehrere unterschiedliche Produkte
(Petrolchemie und Kraftstoff GmbH ) = größte deutsche Erölraffinerie3000 Beschäftigte
Raffineriekapazität Deutschland : 113 Mio tPCK : 10,8 Mio t russisches Eröl (10 %)
•Ottokraftstoff• Dieselkraftstoff•leichtes Heizöl•Flüssiggas•Flugturbinenkraftstoff•Bitumen
- Produktionsablauf verläuft bis zum Spaltpunkt = splitt-off-pointsplitt-off-point gemeinsam und wird dann für Spaltprodukte getrennt fortgesetzt
- Mengenverhältnis der Kuppelprodukte liegen i.d.R. fest (verfahrensbedingt) = starre bzw. vollkommene Kuppelkalkulation
KostensplittungKosten die von allenProdukten getragen werden
Folgekosten, dienach Spaltungs-vorgang von einzelnen Kostengetragen werden
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6.4.4.4.1 Restwertmethode
- zum Hauptprodukt entstehen zwangsläufig Nebenprodukte
Erlöse der Nebenprodukte werden unter Berücksichtigung für ihreEndverarbeitung noch notwendige Kosten von den
Hauptproduktkosten subtrahiert
Restkosten desHauptproduktes =
Gesamtkostender Kuppelproduktion
- VerkaufswertNebenprodukte
- BesondereWeiterverar-beitungs undVertriebskosten
Bsp.: Bei der Gasproduktion werden je Rechnungsperiode die KuppelprodukteGas, Teer und Benzol in folgenden Mengen hergestellt :
Gas : 35.800.000 m3
Koks : 68.000 tTeer : 3.600 tBenzol : 120 t
Die Gesamtkosten der Kuppelproduktion betragen 8.300.300 €
Den Nebenprodukten stehen neben den Weiterver-arbeitungs- und Vertriebskosten folgende Erlöse gegenüber
Koks : 90 €/t - 10€/tTeer : 95 €/t - 20€/tBenzol: 750 €/t - 80€/t
Ermitteln Sie die Selbstkosten des gesamten Kuppelprozesses !
Gesamtkosten des Kuppelprozesses 8.300.000 €
Erlös Nebenprodukte• Koks (90 - 10) €/t . 68.000 t = 5.440.000 €• Teer (95 - 20) €/t . 3600 t = 270.000 €• Benzol (750 - 80 ) €/t . 120 t = 80.400 €
5.790.400 €Restkosten Hauptprodukt Gas : 2.509.600 €
Selbstkosten = Herstellkosten je m3 Gas : 0,07 €/m3
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7. Vollkostenrechnung, Teilkostenrechnung
Fallbeispiel :
Der optischen Werke GmbH liegt ein Auftrag eines Versandhauses für 3000 Fern-Gläser der mittleren Güteklasse vor, so rasch es die Herstellungskapazität er-laubt zu einem Stückpreis von 450.- € .
Spezifik des Unternehmens
1. Nachfrage und Konkurrenzsituation am Markt
Beschäftigungsgrad für Ferngläser dieser Qualität nur 60 %( täglich 90 Stück statt mögliche Fertigungskapazität von 150 Stück)
2. Kostenanalyse mittels BAB
Beschäftigungsgrad Gesamtunternehmen 81 % 76 %
Vorletzte Periode letzte Periode
Materialeinzelkosten (€) 1.464 000 1.220 000 Materialgemeinkosten (€) 183.000 170.000
Materialgemeinkostenzuschlag 12,5 % 14 %Fertigungseinzelkosten (€) 1.331 000 1.250 000Fertigungsgemeinkosten (€) 1.397 000 1.350 000
Fertigungsgemeinkostenzuschlag 105 % 108 %
3. Kalkulation der Ferngläser auf Basis der tatsächlichen Einzel – und Gemein- Kosten = Vollkosten
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Materialeinzelkosten 165,00 €Materialgemeinkosten 23,10 € Fertigungseinzelkosten 120,00 €Fertigungsgemeinkosten 129,60 €
Herstellkosten 437,70 €Verwaltungs-Vetriebsgemeinkosten (8%) 35,02 €
Selbstkosten 472,72 €
Gewinn 10 % 47,27 €
Barverkaufspreis 519,99 €
Vollkostenrechnung
Ablehnung des Auftrages(Nettoerlöse decken nichtein-mal die Selbstkosten von472,72 € )
• Maßstab der Kalkulation = am Markt erzielbarer Preis • Jedes Unterehmen muß u.U. Zeiten am Absatzmarkt überbrücken, in denen Preise nicht alle Selbstkosten decken, die bei Vollkostenrechnung kal- kuliert werden
• will man am Markt dauerhaft konkurrenzfähig sein, muß man u. U. zu- frieden sein, wenn der Preis neben den variablen Kosten wenigstens einen Teil der Fixkosten deckt
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Kritik an der Vollkostenrechnung
1. Jede Produktionseinheit wird unabhängig vom Beschäftigungsgrad mit einem festen Fixkostenabteil belastet Realität: mit wachsenden Beschäftigungsgrad sinken und mit wachsenden Be- schäftigungsgrad steigen die fixen Kosten je Produktionseinheit
2. Oftmals ist es schwierig eine verurachungsgerechte Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen vorzunehmen. ( Herstellkosten als Zuschlagsbasis für Verwaltungs- und Vetriebsgemeinkosten )
Realität : Vertriebsgemeinkosten hängen besonders vom Absatzmarkt und weniger von den Herstellkosten ab
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7.1 Teilkostenrechnung (direct costing )
- In den 30`er Jahren in USA erstmals angewendet - Anwendung bei Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung
-nur variable Kosten der Leistungseinheiten werden mit erzielbaren Stückpreisen verglichen
Bsp.:
Ein Unternehmen fertigt die Produkte A und B ; A erzielt einen Gewinn von 100, B einenVerlust von 20.
Unternehmensleitung nimmt B aus dem Sortiment
Ergebnis : Gesamtgewinn reduziert sich von 80 auf 60?
Kostenanalyse zeigt ;
-Gesamtkosten von B setzen sich aus Fixkosten von 40 und variablen Kosten von 60 zusammen ; dies erklärt den Verlust von 20
-eine Einstellung der Produktion von B kann zwar die variablen, aber nicht die fixen Kosten abbauen, wodurch die Belastung von 20 (Verlust) auf 40 (Fixkosten) steigt
-eine die Fixkosten einbeziehende Vollkostenrechnung führt damit zu einer Fehl- Entscheidung der Unternehmensleitung
-erst eine Teilkostenrechnung führt zu der Einsicht, daß Produktart B einen Beitrag zur Deckung der Gesamtfixkosten leistet (80 – 60) = 20
- Unternehmensleitung behält B im Produktionsprogramm
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7.1.1 Deckungsbeitragsrechnung
UmsatzerlösVariableKosten Fixe
Kosten
Gewinn
Deckungsbeitrag
1. Produktion ist unwirtschaftlich : variable Stückkosten > Stückpreis
2. Produktion ist riskant : variable Stückkosten = Stückpreis
• Verzicht auf Erstattung Fixkosten• nur begrenzte Zeit möglich• andere Produkte übernehmen Fixkostendeckung
3. Produktion ist wirtschaftlich : variable Stückkosten < Stückpreis• Überschußertrag zur Fixkostendeckung = Deckungsbeitrag
4. Produktion ist wirtschaftlich : Σ Deckungsbeiträge deckt nicht nur Fixkosten- block sondern ermöglicht Gewinn
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Verlauf Kosten, Erlös, Deckungsbeitrag
€
Stück 10 20 30 40 50 60 70 80 90
800
700
600
500
400
300
200
100
Erlös
Fixe + variable Kosten
Deckungsbeitrag
Fixe Kosten
.
.Break-even-point
Fixkostendeckungspunkt
Am Fixkostendeckungspunkt orientierter Deckungsbeitrag pro Stück : 200.- € : 40 Stück = 5.- €/Stück
Jedes Stück, das über 40 Stück hinaus produziert wird, wirft 5 € Deckungs-Beitrag und damit 5 € Gewinn, da der gesamte Fixkostenblock bereits durchDie Deckungsbeiträge der ersten 40 Stück abgedeckt ist
DB deckt zu-Nehmend fixeKosten
DB trägt über FixkostendeckungZur Erzielung zunehmendenGewinnes bei
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Nutzung der Deckungsbeitragsrechnung für die Betriebsergebnisrechnung
KE = mi (pi – vi ) - fmi Absatzmenge Produkt ipi Preis Produkt i
vi variable K. = Herstellkosten von i
f gesamte Fixkosten
Deckungsbeitrag
Beispiel
Zum Zeitpunkt der Markteinführung eines neuen Produktes seien folgendeDaten gegeben:
Entwicklungs- Markteinführungskosten 400.000 €Periodenfixkosten 150.000 €Variable Kosten je Produkt 110 €Verkaufserlös je Produkt 160 €
Wieviel Einheiten müssen verkauft werden, um mindest die Einmalkosten undPeriodenfixkosten zu decken ( Break-even-point) ?
0 = mi (pi – vi ) - f m = 11.000 Einheiten
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7.1.1.1 Deckungsbeitragsrechnung als Mittel der Sortimentsbewertung
Bsp.:
Eine Büromöbelfabrik fertigt Schreibtische und Büroschränke in jeweils zwei ver-schiedenen Varianten. Die monatlichen Verkaufszahlen sowie charakteristischeKenndaten der Modelle A und B sind in nachfolgender Tabelle zusammengestellt.
Produkt Schreibtische Büroschränke Modell A Modell B Modell A Modell B
Verkaufspreis (€/Stck.)Absatzmenge (Stck./Monat)Fertigungsmaterial (€/Stck.)Fertigungslohn (€/Stck.)Erzeugnisfixkosten(€/Monat)
250.- 400.- 200.- 350.- 1500 500 1000 80080.- 120.- 70.- 110.-
40.- 50.- 30.- 50.- 35.000.- 25.000.- 30.000.- 42.000.-
Erzeugnisgruppen-Fixkosten
80.000.- 110.000
Unternehmens-Fixkosten 100.000.-
Erzeugnisfixkosten : Können in Abrechnungsperiode direkt dem Kostenträger zu-Geordnet werden (Kapitalkosten,Spezialmaschinen,Sonderwerk-zeuge, Werbekosten,Patent-Lizenzkosten)
Erzeugnisgruppen-Fixkosten : werden durch Erzeugnisgruppen mehrerer Erzeugnisse verur- sacht ( Produktionsanlagen und Gebäude,Maschinen etc.)
Unternehmensfixkosten : unverteilbarer „Fixkostenrest“ ( Kosten der Unternehmens- leitung, Wachkosten,Versicherungen etc.)
1. Bestimmen Sie den Unternehmenserfolg 2. Welches Erzeugnis liefert höchsten Deckungsbeitrag 3. Welches Erzeugnis liefert bestes Ergebnis
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Produkt Schreibtische Büroschränke Modell A Modell B Modell A Modell B
Umsatzerlös (€/Monat) 375.000.- 200.000.- 200.000.- 280.000.-
Var. Kosten (€/Monat) 180.000.- 85.000.- 100.000.- 128.000.-
DB I (€/Monat) 195.000.- 115.000.- 100.000.- 152.000.-
Erzeugnisfixkosten (€/Monat) 35.000.- 25.000.- 30.000.- 42.000.-
DB II ( €/Monat) 160.000.- 90.000.- 70.000.- 110.000.-
Summe DB II ( €/Monat) 250.000.- 180.000.-
Erzeugnisgruppen-Fixkosten ( €/Monat) 80.000.- 110.000.-
DB III 170.000.- 70.000.-
Summe DB III ( €/Monat) 240.000.-
Unternehmensfixkosten ( €/Monat) 100.000.-
Unternehmenserfolg Unternehmenserfolg 140.000.-140.000.-
(Gestufte Deckungsbeitragsrechnung)
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7.1.1.2 Deckungsbeitagrechnung in Engpaßsituationen
Welche Produkte sollen bei Fertigungsengpässen hergestellt werden,um den höchsten Gesamtdeckungsbeitrag zu erzielen
Bsp.:
Ein Getränkehersteller produziert vier Sorten Mineralwasser.Die Sorte „Aqua fin“ erbringt bei einem Nettoverkaufserlös von 12.- € und variablenKosten von 8.- € einen Deckungsbeitrag von 4.- € je Kasten (20 Flaschen)
„Aqua pur“ erzielt einen Deckungsbeitrag von 3.- €, „Exquisit“ erzielt 2,70.- € undder Deckungsbeitrag bei „Klarquelle“ beträgt 5.- €
Von der Abteilung Absatz/Vertrieb sind folgende Absatzzahlen bekannt :
Aqua fin 60.000 KästenAqua pur 84.000 KästenExquisite 114.000 KästenKlarquelle 30.000 Kästen
Deckungsbeitrag
240.000.- €252.000.- €307.000.- €150.000.- €
Σ 949800.- €
Alle Flaschen durchlaufen die gleiche Abfüllanlage.
Diese Anlage bildet mit max. 1600 Produktionsstunden im Jahr einen Engpaß
Die Durchlaufmengen der einzelnen Sorten sind durch die unterschiedlichen Flaschen-größen und Flascheninhalten nicht gleich.
Pro Jahr können wahlweise
Aqua fin 160.000 KästenAqua pur 224.000 KästenExquisite 240.000 KästenKlarquelle 120.000 Kästen abgefüllt werden.
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Welche Produkte sollen bei Fertigungsengpässen hergestellt werden,um den höchsten Gesamtdeckungsbeitrag zu erzielen
Hochschule Mittweida
University of Applied Sciences
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. H. Lindner
ABWL/KLR
1.Die Angaben über die maximal mögliche Produktionsmenge je Sorte ermöglicht die Ermittlung der Fertigungsmenge je Maschinenstunde
Aqua fin 160.000 Kästen : 1600 100 Aqua pur 224.000 Kästen : 1600 140 Exquisite 240.000 Kästen : 1600 150 Klarquelle 120.000 Kästen : 1600 75
Sorten Poduktionsmenge/a
Maschinen-Stunden/a
ProduktionsmengeKästen/h
3.2.1.4.
2. Ermittlung des relativen Deckungsbeitrages = Sorte / Zeiteinheit= Sorte/ Maschinenstunde und des absoluten Deckungsbeitrages = stückbezogener Deckungsbeitrag
Aqua fin 100 Kästen x 4.- € = 400.- €Aqua pur 140 Kästen x 3.- € = 420.- € Exquisite 150 Kästen x 2,70 € = 405.- € Klarquelle 75 Kästen x 5.- € = 375.- €
SortenPoduktionsmenge/h
absoluterDB/Kasten
RelativerDB/Stunde
3. Die Zahl der jährlichen Maschinenstunden ist für die Abfüllanlage mit 1600 Stunden begrenzt.
Daher sind in das Produktionsprogramm die Sorten aufzunehmen, die die höchstenrelativen Deckungsbeiträge aufweisen
Es ergibt sich folgende Rangfolge 1. Aqua pur2. Exquisit3. Aqua fin4. Klarquelle
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Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. H. Lindner
ABWL/KLR
4. Nach der Marktsituation lassen sich absetzen
Aqua fin 60.000 Kästen x 3.- € = 252.000 .- € Aqua pur 84.000 Kästen x 2,70 € = 307.000.- € Exquisite 114.000 Kästen x 4.- € = 96.000.- €
Berechnung der benötigten Maschinenstunden
84.000 Kästen : 140 Kästen/h = 600 Maschinenstunden
760 Maschinenstunden
Von den insgesamt 1600 Maschinenstunden stehen noch 240 für das an 3. Stellebezüglich des relativen DB rangierte „Aqua fin“.Da von dieser Sorte nur 100 Kästen/h abgefüllt werden können, beträgt die Ausbring-ungsmenge nur 24.000 Kästen.
240 Maschinenstunden
Klarquelle muß aus dem Produktionsprogramm gestrichen werden
Sorten absoluterDB/Kasten
Gesamt-DB
Σ 655.800.- €
Hätte sich das Unternehmen am absoluten DB orientiert
Aqua fin 100 Kästen x 4.- € Aqua pur 140 Kästen x 3.- € Exquisite 150 Kästen x 2,70 € Klarquelle 75 Kästen x 5.- €
RangfolgeKlarquelle 30.000 Kisten/75Kisten/h = 400 hAuqua fin 60.000 Kisten/100 Kisten/h = 600 hAqua pur 84.000 Kisten/140 Kisten/h = 600h
EndergebnisKlarquelle 30.000 Kisten x 5.- 150.000 Auqua fin 60.000 Kisten x 4.- 240.000Aqua pur 84.000 Kisten x 3.- 252.000
642.000
13.800 geringer
Aqua fin 60.000 Kästen Aqua pur 84.000 Kästen Exquisite 114.000 Kästen
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1. Die Differenz zwischen Netto-Stückerlös und variablen Kosten = absoluter Deckungsbeitragabsoluter Deckungsbeitrag
2. Der DB, den ein Produkt in einer bestimmten Zeit erbringt = relativer Deckungsbeitragrelativer Deckungsbeitrag
3. Zur Sortimentsbewertung werden die 3. Zur Sortimentsbewertung werden die relativenrelativen DeckungsbeiträgeDeckungsbeiträge der Produkte verglichen der Produkte verglichen
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