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HILDEGARD LERNT FLIEGEN THE BIG WIG

21. NOVEMBER 2017ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

Dienstag, 21. November 2017 | 21 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie für Abenteurer | 2. Konzert

ANDREAS SCHAERER VOCALS HILDEGARD LERNT FLIEGEN

ORCHESTER DER LUCERNE FESTIVAL ALUMNI

DIRIGENT MARIANO CHIACCHIARINI

Andreas Schaerer (*1976)

The Big Wig (2015)

Seven OaksPreludiumZeuslerWig AlertIf Two ColossusesDon Clemenza

ca. 60 Min.

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»Hildegard Lernt Fliegen« ist kein Kinder-buch für Nachwuchspilotinnen, sondern eine Schweizer Avantgarde-Jazz-Band. Allerdings haben sich die sechs Musiker schon längst als wahre Himmelsstürmer entpuppt. Das liegt vor allem am charismatischen Front-mann Andreas Schaerer, der das Scatten und Beatboxen einst von Bobby McFerrin lernte. In seinem neuesten Projekt »The Big Wig« setzt sich seine ohnehin extrem originelle Musik im übertragenen Sinne zusätzlich eine »große Perücke« auf. Denn Schaerer wird dabei nicht nur von seiner Band begleitet, sondern vom Orchester der Lucerne Festival Alumni. Nor-malerweise mit sehr ernster zeitgenössischer Musik befasst, geht es mit »Hildegard« nun eine verblüffende Symbiose ein.

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Paradoxerweise – gerade angesichts des Festivalmottos – hat man wohl noch keinen »seriöseren« Schaerer-Auftritt erleben können als bei The Big Wig. Was aber nur die logische Konsequenz daraus ist, dass Schaerer seine Chance beim Schopf packt und alle Möglichkeiten des sinfonischen Rahmens ausschöpft. Denn damit treten er und seine Mitstreiter sozusagen ins zweite Glied, um sich in den orchestralen Gesamtklang einzufügen. Die drei adaptierten und erweiter-ten Hildegard-Kompositionen Zeusler (Schweizerdeutsch für »Zündler«), Seven Oaks und Don Clemenza gewinnen so einen neuen Fluss und enorme, mitunter filmische Kraft. Ravel und Bernstein kommen einem ebenso in den Sinn wie Ellington oder Stan Kenton; die rhythmisch verschobenen Staccati in Don Cle-menza lassen gar an Strawinsky denken.

Auch die eigens für The Big Wig geschriebenen Stücke wie If Two Colossuses, Wig Alert und Preludium zeigen inspirierte Sinfonik mit Esprit und einer stets zugänglich bleibenden Experimentierlust. (Übrigens: Dass Schaerer ausgerech-net den zweiten Satz als »Preludium« bezeichnet, erklärte er einmal damit, dass er so gerne Anfänge komponiert.) Das junge, mit überragenden und eben nicht nur der reinen Klassik zugewandten Talenten aus aller Welt gespickte Orches-ter lässt sich unter der Leitung des Dirigenten Mariano Chiacchiarini jedenfalls teilweise gänzlich auf Jazz-Abwege führen und wagt dabei sogar die ultimative Herausforderung für Sinfonieorchester: das kollektive Improvisieren.

MIT GANZ GROSSER PERÜCKE

Andreas Schaerer: The Big Wig

Die Freude am Experimentieren bestimmte von Beginn an seine Karriere: So vielfältig wie Andreas Schaerer seine Stimme ein-setzt, so kreativ sind auch die Arrangements, die er seiner Avantgarde-Jazz-Band »Hildegard Lernt Fliegen« seit 2005 auf den Leib schreibt. Nach vier erfolgreichen Studioalben und vie-len internationalen Tourneen wagte Schaerer 2015 das nächste große Experiment: Er komponierte ein einstündiges sinfoni-sches Werk, für das seine Band zusammen mit einem klassi-schen Orchester auf die Bühne stieg.

Entstanden ist The Big Wig (zu Deutsch Die Große Perücke) als Auftragskomposition für das Lucerne Festival, das in der Klassikwelt eine große Strahlkraft besitzt. Das Festivalmotto 2015 lautete »Humor« – wie gemacht für Hildegard Lernt Flie-gen. Dramaturg Mark Sattler, beim Lucerne Festival für zeit-genössische Projekte zuständig, fragte Schaerer, ob er nicht einen Hildegard-Auftritt mit einer kleinen Komposition für das Orchester der Lucerne Festival Academy kombinieren wolle, jenen Klangkörper für junge Talente, den Pierre Boulez 2004 ins Leben gerufen hatte.

Schaerer ergriff mehr als nur den gereichten Finger und schrieb gleich ein komplettes, einstündiges Orchesterwerk mit sechs Sätzen für 66 Musiker: Nach harter Kompositions-fron, Arrangement- und Orchestrierungs-Feinschliff sowie intensiven Proben wurde The Big Wig am 5. September 2015 im Luzerner KKL der Öffentlichkeit präsentiert. Das Werk riss die Zuschauer von den Sitzen, und selbst die sonst nüchterne Schweizer Presse wurde euphorisch: »Gigantisch« kommen-tierte das Kulturmagazin KultUrteil. Und die Neue Luzerner Zei-tung merkte an: »Das Verrückte war, wie sich hier orchestrale Komplexität mit Grooves verband, wie es die zeitgenössische Musik in der Regel nicht kennt.«

The Big Wig

DIE MUSIK

Andreas SchaererVocals

Christoph SteinerSchlagzeug, Percussion, Marimba

Matthias WengerSaxofon

Marco MüllerKontrabass

Andreas TschoppPosaune, Tuba

Benedikt ReisingSaxofon, Bassklarinette

HILDEGARD LERNT FLIEGENHildegard Lernt Fliegen ist keine Band, sondern ein Sturm. Man erwartet ein Konzert, doch was man bekommt, ist ein theatrali-scher Anschlag auf das Musikverständnis, eine Dada-Party, eine einzige Aufregung. »Bei Hildegard Lernt Fliegen ist Witz kein Alibi, sondern große Passion«, schreibt die Neue Zürcher Zei-tung. Bandkopf Andreas Schaerer lässt seine sprudelnde Fanta-sie mit Vollgas aufs Publikum los, und das feiert das Schweizer Sextett wie die Rettung der Kunst vor sich selbst.

Das namenlose Debütalbum schlug 2007 voll ein, der Nach-folger Vom fernen Kern der Sache ebenso. Die Musikpresse war begeistert und die Band tourte mit ihrer Mischung aus Jazzrock, Tarantella, Zirkus-Blues, Swing und Oper durch halb Europa, Russland und China. Das 2014 veröffentlichte Album The Fun-damental Rhythm of Unpolished Brains setzt dort an, wo der Vor-gänger aufgehört hatte. Gewitzt setzt das Sextett ängstlichen Biedermeiern frische Ideen entgegen, stürzt sich als Sandkorn ins Getriebe des Gleichklangs. Die Band lässt Konventionen hinter sich, erhebt Nonkonformismus nicht zum Dogma und zeigt bei aller Präzision umwerfenden Witz. Eine ewig zappende Gruppe – ein famoses Chaos!

ANDREAS SCHAERER VOCALS

Was anderen als lästige Fliege um den Hut schwirrt, fängt Andreas Schaerer ein und orchestriert es – mit seiner Stimme. Von Trompeten über Comic-Sprech-blasen, alle erdenklichen Alltagsgeräusche bis hin zur Opernprimadonna, alles erweckt der »mehrstimmige Vokalist« (SWR) singend, jodelnd und beatboxend zum Leben. Kurz: »Dieser Kerl ist ein Phänomen!« (JazzMan Online)

Schaerer wurde 1976 im südschweizerischen Visp geboren. Schon als Kind, während er im Wallis und den Emmentaler Alpen Schafe hütete, experimentierte er oft stundenlang mit seiner Stimme. Auf dem heimischen Kassettenrekorder entstanden erste Kompositionen wie ein Duo für Nähmaschine und Mundharmo-nika. Später studierte er Gesang und Komposition in Bern und war Mitbegrün-der der »Berner Jazzwerkstatt«, einem Kollektiv, das den künstlerischen Aus-tausch fördert.

Musikalisch lässt sich Schaerer in keine Schublade stecken: Neben Hildegard Lernt Fliegen tritt er mit verschiedenen Ensembles auf und arbeitet mit großen Künstlern wie Bobby McFerrin oder Soweto Kinch zusammen. Daneben ist er ein gefragter Studiomusiker und Komponist verschiedener Stilrichtungen von Hip-Hop bis hin zur Vertonung von Computerspielen. Seine Konzerte führen ihn durch ganz Europa, China, Russland und Südafrika.

DIE KÜNSTLER

LUCERNE FESTIVAL ALUMNISeit ihrer Gründung im Jahr 2003 haben mehr als 1.200 Instrumentalisten, Diri-genten und Komponisten aus aller Welt das Ausbildungsangebot der Lucerne Festival Academy durchlaufen. Unter den Absolventen finden sich mittlerweile renommierte Künstler, etwa das JACK Quartet oder die Dirigenten Pablo Heras-Casado und Kevin John Edusei, aber auch viele Musikerinnen und Musiker, die heute Mitglieder international arrivierter Orchester und Ensembles sind. Ein Großteil von ihnen bleibt den Festspielen eng verbunden: Als Lucerne Festi-val Alumni kehren ausgewählte ehemalige Akademisten regelmäßig für eigene Konzerte nach Luzern zurück. Unterstützt durch die Alumni-Plattform, bleiben sie zudem untereinander in Kontakt, um gemeinsam weltweit eigene Projekte zu realisieren.

So ist ein einzigartiges internationales Netzwerk junger Musikerinnen und Musiker entstanden. Als erstes Projekt präsentierten die Alumni 2013/14 unter dem Motto »Music at Risk« in New York, London, Peking, Zürich und Luzern vier Uraufführungen. Im vergangenen Sommer folgte in Luzern ein weiterer »Urauf-führungsmarathon«. Bereits im Juni 2016 gestaltete im New Yorker Metropolitan Museum of Art unter der Leitung von Alan Gilbert die dreiteilige Konzertreihe »Ligeti Forward«. Und auch in der Elbphilharmonie waren bereits Alumni der Lucerne Academy zu Gast: Anfang März bei »Matthias Pintschers Universum«.

MARIANO CHIACCHIARINI LEITUNG

Mit dem Sieg beim Dirigentenwettbewerb des Teatro Colón in Buenos Aires begann für Mariano Chiacchiarini mit 25 Jahren eine bemerkenswerte internationale Karriere, die ihn unter anderem mit Sir Simon Rattle, Pierre Boulez, Peter Eötvös, Iván Fischer und Gianluigi Gelmetti zusammenbrachte.

1982 in Buenos Aires geboren, fühlt sich der argentinisch-italienische Künstler sowohl mit der europäischen als auch der südamerikanischen Kultur verbunden. Schon in jungen Jahren arbeitete er mit renommierten Orchestern und Ensembles wie dem Tonhalle-Orchester Zürich, der Lucerne Festival Academy und dem Ensemble Modern zusammen. Er war zu Gast bei bedeutenden Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Schles-wig-Holstein Musik Festival und den Donaueschinger Musik- tagen sowie in Konzertsälen wie dem Konzerthaus Berlin, dem Tschaikowsky-Saal Moskau oder der Opéra Bastille in Paris.

Fest engagiert ist Chiacchiarini seit 2010 als Musikdirek-tor der Universität Trier, seit 2009 als ständiger Dirigent des Ensemble Garage und seit 2014 als einer der Hauptdirigenten des Argentinischen Nationalsinfonieorchesters.

Das Projekt »The Big Wig«wird unterstützt von

DIE KÜNSTLER

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeneralintendanz: Christoph Lieben-SeutterGeschäftsführung: Jack F. KurfessRedaktion: Clemens Matuschek, Fränz Kremer, Laura Etspüler

Gestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISThe Big Wig (Priska Ketterer / Lucerne Festival); Hildegard Lernt Fliegen (Reto Andreoli); Andreas Schaerer (Reto Andreoli); Lucerne Festival Alumni (Manuela Jans / Lucerne Festival); Mariano Chiacchiarini (Arnaldo Colombaroli); Kurt Rosenwinkel (Osamu Kurihara)

KURT ROSENWINKEL BANDIT 65Die Band »Bandit 65« – benannt nach einem Kofferverstärker für E-Gitarren – um den amerikanischen Gitarristen Kurt Rosen-winkel ist eine Art Post-Jazz-Formation von großer Virtuosität, Kraft und Experimentierfreude. Bandleader Rosenwinkel, Tim Motzer an der zweiten E-Gitarre und Drummer Gintas Janusonis verlassen sich dabei ganz auf die freie, spontane Improvisation. Das Ergebnis klingt nach mehr, als die ungewöhnliche Beset-zung vermuten lässt, denn die Gitarristen verwenden eine große Bandbreite elektronischer Effektgeräte, mit denen sie im Zusammenspiel erstaunliche Klanglandschaften erschaffen.

So, 21.1.2018 | 20:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal

VIOLINEJavier AznarezAnna BritalaNatalia Cid IriarteAmadeo EspinaBeatrice GagiuJesper GasselingAlexandre GuyJosh HendersonEmma LloydDavid SypniewskiSzu-Hwa WuJeffrey YoungYutaka ShimodaMiao-Yu Hung

VIOLACecilia BercovicAnn GarlidLaura MoehrFrancesco ToscoViolaine Willem

VIOLONCELLOEva BoeschSophie HerrJustin LepardMarie Schmit

KONTRABASSMargarethe Maierhofer-LischkaCaleb Salgado FlöteKatrien GaelensAngus Lee

OBOESylvain DevauxFrauke Elsen

KLARINETTENicola KatzHugo QueirósAlbrecht Scharnweber

FAGOTTVeronika KissMiguel Ángel Pérez DomingoArlette Probst

HORNDeepa GoonetillekeRamon ImligClaire LinquistJavier Molina Parra

TROMPETEYannick BarmanFrancisco Gaspar LopezScott Reynolds

POSAUNEKevin AustinCamille Renaud

TUBAJan Schreiner

SCHLAGWERKAntoine BrocheriouxKatelyn KingJoão Carlos PachecoNoè RodrigoXizi Wang

HARFEEstelle CostanzoFrancesca di Nicola

ORCHESTERBESETZUNG

VORSCHAU

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ALS OFFIZIELLER WEINPARTNER DER ELBPHILHARMONIE BEGRÜSSEN WIR HAMBURGS NEUES WAHRZEICHEN FÜR KULTUR.

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