GIGON / GUYER
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER ARCHITEKTEN
GIGON / GUYER
Das Architekturbro Gigon/Guyer wurde 1989 von Annette Gigon und Mike Guyer in Zrich gegrndet und arbeitet heute mit einem Team von rund 40 Architekten an Projekten im In- und Ausland. Bereits mit ihrem ersten Bau, dem Kirchner Museum in Davos, wurde das Bro 1992 ber die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Es folgten zahlreiche weitere Museumsprojekte wie das Museum Liner Appenzell, die Erweiterung des Kunstmuseums in Winterthur, und das Archologische Museum und Park Kalkriese bei Osnabrck, die Donation Albers-Honegger im franzsischen Mouans-Sartoux sowie die beiden Neubauten fr das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern.
Der erste Preis beim Wettbewerb fr das 2011 eingeweihte Brohochhaus Prime Tower in Zrich dem derzeit hchsten Haus der Schweiz ermglichte den Architekten erstmals das Arbeiten in einem greren Mastab. In Rorschach am Bodensee wurde im Frhjahr 2013 das Wrth Haus Rorschach fertiggestellt, mit dessen Entwurf Gigon/Guyer 2009 den ersten Preis gewonnen hatten. Zeitgleich werden zwei weitere Wettbewerbsgewinne in Zrich fertig gestellt, das Brogebude Haus Lagerstrasse an der Europaallee 21 und das Lwenbru-Areal in Zrich, mit Kunstzentrum, Wohnhochhaus und Brogebude.
In den letzten Jahren haben sich Gigon/Guyer ebenfalls intensiv mit Wohnungsbau auseinandergesetzt und dabeineue Lsungen sowohl fr den gehobenen als auch fr den kostengnstigen Wohnungsbau entwickelt.
Die Architekturen von Gigon/Guyer unterscheiden sich durch ihre verschiedenen Konstruktionen, Materialien, Formen und auch Farben. Grundlage dafr sind die eigenstndigen Konzepte, die jeweils aus dem spezifischen Kontext und den unterschiedlichen Aufgabenstellungen entwickelt werden.
Fr ihre Arbeit erhielten Gigon/Guyer Architekten verschiedene Auszeichnungen unter anderem den deutschen Fritz Schumacher Preis, die englische RIBAFellowship und den Tageslicht-Award, den hchstdotierten Architekturpreis der Schweiz. Wiederholt waren sie an der Architektur Biennale in Venedig vertreten.
Seit 2012 haben Annette Gigon und Mike Guyer eine Professur fr Architektur und Konstruktion an der ETH Zrich.
www.gigon-guyer.ch
GIGON / GUYER
0206 Sihlpost, Zrich, 2005-2012 4.Obergeschoss Mst. 1:1000Publikationsunterlagen:
gigon-guyer
GIGON / GUYER Annette Gigon / Mike Guyer dipl. Architekten ETH/BSA/SIA AG Carmenstrasse 28 CH-8032 Zrich T+41(0)1 257 11 11 F+41(0)1 257 11 10 Email: [email protected]
N0 5 10 25 50m
N0 5 10 25 50m
0206 Sihlpost, Zrich, 2005-2012 Erdgeschoss Mst. 1:1000Publikationsunterlagen:
gigon-guyer
GIGON / GUYER Annette Gigon / Mike Guyer dipl. Architekten ETH/BSA/SIA AG Carmenstrasse 28 CH-8032 Zrich T+41(0)1 257 11 11 F+41(0)1 257 11 10 Email: [email protected]
0206 Sihlpost, Zrich, 2005-2012 1.Obergeschoss Mst. 1:1000Publikationsunterlagen:
gigon-guyer
GIGON / GUYER Annette Gigon / Mike Guyer dipl. Architekten ETH/BSA/SIA AG Carmenstrasse 28 CH-8032 Zrich T+41(0)1 257 11 11 F+41(0)1 257 11 10 Email: [email protected]
0 5 10 25 50mN
Haus Lagerstrasse, Europaallee 21, Zrich
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich (Haus Lagerstrasse)mit Max Dudler (Haus Europaallee, Haus Eisgasse) und David Chipperfield Architects (Haus Freischtzgasse)
Mitarbeit: Barbara Schlauri (Teamleitung), Urs Meyer (Projektleitung ab 08/2010), Brigitte Rdel (Projektleitung bis 08/2010), Luisa Wittgen, Katharina Lble, Bettina Gerhold, Ingo Brinkmann Wettbewerb: mit David Chipperfield, JanuarAugust 2006, 2. PreisPlanung / Ausfhrung: 20072013Geschossflche (nach SIA 416): 13680 m2Bauherrschaft: UBS AG, ZrichTotalunternehmung: Implenia Schweiz AG, Dietlikon
Die ehemals unzugnglichen Infrastruktur-Areale der Post und der Bahn in unmittelbarer Nhe des Zrcher Hauptbahnhofs erfahren derzeit eine ent-scheidende Transformation. Sie werden in stdtisches Gewebe mit ffent-lichen Strassenrumen, Pltzen und Hfen umgewandelt. Vier gegliederte Baukrper formen zwischen der neuen Europaallee und der Lagerstrasse eine Blockrandbebauung um einen ffentlich begehbaren, rechtwinkligen Hof, der von allen vier Seiten zugnglich ist.Eine Besonderheit dieser berbauung besteht darin, dass die Volumina jeweils von unterschiedlichen Architekten entworfen wurden und demzu-folge ein anderes Erscheinungsbild und ein anderes Innenleben besitzen. Zwei wurden von Max Dudler Architekten erstellt (Haus Europaallee, Haus Eisgasse), eines von David Chipperfield Architects (Haus Freischtzgasse) und eines von Gigon/Guyer Architekten (Haus Lagerstrasse). Stdtebaulich und volumetrisch interessant ist die Art und Weise, wie die vier Baukrper mit den Nachbargebuden in Beziehung treten. Drei Brcken reichen von jedem Bau zum nchsten hinber und erlauben auf diese Weise Rundgnge und Verbindungen auf allen oberen Geschossen, wobei sie rumlich inte-ressante Eingangspassagen ausbilden. Das Haus Lagerstrasse besitzt ein facettenreiches Volumen, das auf die verschiedenen stdtebaulichen, gesetzlichen und funktionalen Voraussetzungen reagiert und daraus eine unerwartete Gliederung gewinnt. An der Lagerstrasse gelegen, rckt es im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss von der Baulinie ab und formt damit sowohl einen gedeckten Eingangsbereich als auch eine einladende Geste. Rck- und Vorsprnge in den oberen Geschossen modulieren das Volumen, bilden das Attikageschoss sowie die Brckenverbindungen aus.Ein Caf, Ladennutzungen und eine grosszgige Erschliessungshalle befinden sich im Erdgeschoss. Die Eingangshalle kann sowohl von der Strasse als auch vom Hof her betreten werden. Sie bildet den primren Zugang zu den Bro- und Sitzungszimmern in den sieben Obergeschossen. Eine weitere Zugangsmglichkeit stellt im ersten Obergeschoss der umlaufende, gegen den Hof orientierte Umgang dar, der die vier Gebude miteinander verbindet. Weit gespannte Betondecken, wenige Sttzen sowie Treppen- und Liftkerne bilden die Tragstruktur des Gebudes. Die zweischichtige Gebudehlle besteht aus einer inneren Metall-Glasfassade mit unterschiedlich rhythmisierten Fensterteilungen und einer usseren, durch-lfteten Einfachverglasung mit metallisch schimmernder Gewebeeinlage. Die usseren Scheiben bieten Lrmschutz gegen die Strassen, Windschutz fr die Sonnenrollos und Sichtschutz von aussen nach innen ohne jedoch die Aussicht aus den Bros zu beeintrchtigen. Die usseren Glser sind in verschiedenen Winkeln zueinander versetzt. Dabei entstehen zustzliche Schlitze fr die Durchlftung und je nach Lichtverhltnissen auch ein Spiel unterschiedlicher Reflexionen. Es ist die Wirkung eines glsernen Vorhangs einer Curtain-Wall im eigentlichen Sinn des Wortes.
Grundriss 4. Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
EALS
EAFG
EAEA
EAEG
Lwenbrukunst Neubau West/ Aufstockung Kunsthalle Zrich/ alte Werksttten
Lwenbrukunst Aufstockung Kunsthalle Zrich
GIGON / GUYER
WLP
420 x120 mm 420 x 120 mm
Vero 600mm
RWA
WLP
FOL
ELT
WLP
WLP
WLP
IH/W
LP
IH/WLP
0118
GIGON / GUYER , atelier ww
Ebene E0100 500000000 20 40m
0118100 500000000 20 40m
Lwenbruareal - Kunstzentrum mit Wohn- und Brogebude, Zrich, 2003 - 2012
Sihlquai
Limmatstrasse
Ger
sten
stra
sse
Dam
mw
eg
0118
GIGON / GUYER , atelier ww
Ebene E0100 500000000 20 40m
0118100 500000000 20 40m
Lwenbruareal - Kunstzentrum mit Wohn- und Brogebude, Zrich, 2003 - 2012100 500000000 20 40m
Kunst
Wohnen
Bros
Silo
0118 Lwenbruareal - Kunstzentrum mit Wohn- und Brogebude, Zrich, 2003 - 2012
GIGON / GUYER , atelier ww
Bereiche / Nutzungen100 5 20 40m
0118
GIGON / GUYER , atelier ww
Schnitt GG100 500000000 20 40m
0118100 500000000 20 40m
Lwenbruareal - Kunstzentrum mit Wohn- und Brogebude, Zrich, 2003 - 2012
Die Geschichte des Lwenbruareals, einer vormaligen Bierbrauereianlage, ist eine Geschichte des Umbauens, Ergnzens und Ersetzens. Das neue Projekt baut auf der erfolgreichen Umnutzung zum Kunsthallen- und Galeriekomplex auf und ergnzt diese mit neuen Wohn-, Bro- und Ausstellungsnutzungen.
Neben dem denkmalpflegerischen Erhalt der Bausubstanz sieht das Konzept drei bauliche Eingriffe in Form von Neubauten vor: Der Neubau West als Erweiterung der Kunstnutzungen, der Broneubau Ost und das Wohnhochhaus Mitte. Dadurch entsteht eine neue stdtebauliche Einheit, in der das Wohnhochhaus Mitte zusammen mit dem Stahlsilo und den Silos der Swissmill die Silhouette prgt.
Das Areal beinhaltet den historischen Brauereihof, einen verkehrsfreien Aussenraum, der die angrenzenden Gebude erschliesst. Der offenere Kunsthof enthlt den neuen hofseitigen Eingang zu den Kunstinstitutionen, die Besucherparkpltze und die Anlieferung.
Der Neubau West bildet zusammen mit dem Gebudeteil Erschliessung Kunst und der Aufstockung Kunst einen winkelfrmigen Neubau, der hofseitig an die vormaligen Werksttten angebaut ist. Er enthlt frei einteilbare Kunstrume, ein Boarding House und Bros. Der Neubau West ist zusammen mit der Aufstockung Kunst als homogene Konstruktion aus weissem Beton konzi-piert. Die enge Verschrnkung der Neu- und Altbauteile fhrt hier zu einer Materialitt, die sich vom Bestand absetzt.
Das Wohnhochhaus Mitte mit seiner grossen, einseitigen Auskragung nach Sden beinhaltet pro Geschoss ein bis vier Wohnungen. Das Hochhausvolumen geht in einen Sockelbau ber, der im Brauereihof fusst. 35 Wohnungen mit Aussicht auf die Stadt, den See und das Limmattal befinden sich im oberen Volumen, der winkelfrmige Sockel beinhaltet 21 Wohnungen mit sdlicher Orientierung auf den ruhigen Hof. Die Fassade des Wohnturms Mitte ist, ebenso wie die des Broneubau Ost, in Anlehnung an die farbigen Ziegelsteine der Altbauten aus profilierten, keramischen Elementen konzipiert. Die Wandflchen des Hochhauses bilden unterschiedliche Gitterstrukturen, deren Keramikoberflchen im Spiel mit dem Licht den Fensterflchen sehr nahe kommen und der Stadt unterschiedliche Ansichten anbieten.
Der Broneubau Ost ersetzt und ergnzt an der Limmatstrasse den Baubestand. Im Erdgeschoss des winkelfrmigen Baus ist die Eingangslobby der Bros angeordnet. In den oberen Brogeschossen lassen unterschied-liche Raumtiefen verschiedene Brotypen zu. Der Broneubau Ost orientiert sich in Struktur, Material und Farbe an den Altbauten, ist jedoch durch seine Oberflchenbeschaffenheit in der Gegenwart verankert.
Lwenbru-Areal Kunstzentrum, Wohnhochhaus und Brogebude, Zrich
Grundriss Erdgeschoss
Kunst Bros
Wohnen Silo
Lngsschnitt
Visualisierung, Bestand (grau) / Projekt (gelb)
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Arge Lwenbruareal: Gigon / Guyer Architects and Atelier WWMitarbeit G/G: Volker Mencke (Planungs-, Teamleitung), Daniel Friedmann, Bettina Gerhold, Reto Killer, Kathrin Sindelar, Damien Andenmatten, Yvonne Grunwald, Alex Zeller, Pieter Rabijns; Atelier WW: Peter Epprecht (Projektleitung), Tatjana Abenseth, zgl Kale, Eric Hoffmann, Claudia Keichel, Martin Pellkofer, Thomas HuberWettbewerb: 2003, zwei 1. Preise ex aequo: Gigon/Guyer und Atelier WW Planung / Ausfhrung: 2006 2013Geschossflche (nach SIA 416): 48500 m2 Bauherrschaft: PSP Swiss Property AG, Zrich
Blick vom Viadukt, Limmatstrasse Baustellenaufnahme 12 / 2012
Brogebude Blauer Saal, Brauerei Hauptgebude VisualisierungBrauereihof Visualisierung
GIGON / GUYER
Brauereihof Visualisierung
Wohnhochhaus Visualisierung Brauereihof und Wohnhochhaus Visualisierung
GIGON / GUYER
Situation0237 Wrth Haus Rorschach, 2009 - 2013
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 50 100m10 25
236a
32150995
32151023
32151024
32151183
2624
2379
2508
1269
Hauptbahnhof
Strandbad
Mhletobelbach
Hauptbahnhof
Seepromenade
Seepromenade
2108
1655
2221
1456
1454
1456
2108
1655
Zufahrtstrasse Strandba
d
Churerstrasse
Churerstrasse
10
17
16
4
0 5 25 50m10Umgebungsplan M 1:20000237
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
Wrth Ausbildungs- und Trainingszentrum, Rorschach, 2009 - 2013
0 5 10 20m15Lngsschnitt0237 Wrth Ausbildungs- und Trainingszentrum, Rorschach, 2009 - 2013
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 5 10 20m15Grundriss Erdgeschoss0237 Wrth Ausbildungs- und Trainingszentrum, Rorschach, 2009 - 2013
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 5 10 20m15Grundriss 1. Obergeschoss0237 Wrth Ausbildungs- und Trainingszentrum, Rorschach, 2009 - 2013
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 5 10 20m15Grundriss 5. Obergeschoss0237 Wrth Ausbildungs- und Trainingszentrum, Rorschach, 2009 - 2013
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
Wrth Haus Rorschach
Lngsschnitt
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss 5. Obergeschoss
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Planung/ Ausfhrung: Christian Maggioni (Teamleitung), Matthias Clivio (Projektleitung), Nicolai Rnzi, Christoph Lay, Katja Frhlich, Rus Carnicero, Yvonne Grunwald, Martin Schneider, Michael Kloiber, Brigitte Rdel, Franziska Bcher; Wettbewerb: Luisa Wittgen, Nicolai Rnzi, Bettina Gerhold, Thomas Mckel, Matthias Clivio Wettbewerb: 2009, 1. PreisPlanung / Ausfhrung: 2009 2013Geschossflche (nach SIA 416): 32232 m2 Bauherrschaft: Wrth International AG, Chur
Das Wrth Haus Rorschach, zwischen See und Hauptbahnhof gelegen, zeigt sich Spaziergngern und Passanten als grnlich glserne Erscheinung, die zwischen Transparenz und Reflexion changiert und die Besonderheiten des Ortes vielfach wiedergibt.Das gegliederte, reliefartige Volumen reagiert gegenber dem Bahn-hofsgebude mit niedrigeren Kuben und gegenber der Weite des Parks und des Sees mit einem hheren Baukrper. Zur Strasse hin formt das Volumen verschiedene Aussenrume aus: in der Mitte den Eingangsbereich mit mch-tigem Vordach, gegen Osten den Zufahrtsbereich mit Demowerksttten und Wrth-Shop und gegen Westen den zum See hin erweiterten Bahnhofsplatz. Ahornbume zeichnen diesen Raum aus und beleben ihn.
Nhert man sich vom Bahnhof her, betont das weite Vordach den Haupteingang. Die verschiedenen Benutzergruppen, die Ausstellungsbesucher und die Gste, Kursteilnehmer und Mitarbeitenden betreten das Gebude alle ber einen hohen Eingangsraum und wo sich ihre Wege zum ersten Mal aufteilen. Die Geschftsrume der Wrth Group, die Schulungs- und Konferenzrume, der Kongresssaal sowie das Restaurant sind um ein grosszgiges Foyer mit zen-tralem Lichthof gruppiert und werden durch eine ausgreifende Treppenanlage miteinander verbunden. Sowohl der Kongressbereich fr fnfhundert Gste im Westen als auch die ffentlichen Ausstellungsrume des Forums Wrth im sdlichen Gebudeteil sind dank direkter Zugnge auch unabhngig vom restlichen Gebude nutzbar.Die Besucher des Forums Wrth werden vom Haupteingang ber einen Empfangsbereich und Museumsshop in zwei unterschiedlich grosse, zeni-tal belichtete Ausstellungsrume im ersten Obergeschoss gefhrt. Die Konstruktion des Shed-Oberlichts der Ausstellungsrume trgt dabei gleich-zeitig die Auskragung des Vordachs. Im hchsten, nicht ffentlichen Gebudeteil befinden sich auf vier Geschossen Brorumlichkeiten. Begegnungsbereiche mit seeseitigen Balkonen, transpa-rente oder geschlossene Sitzungszimmer und Bros wechseln sich hier mit offenen Brozonen ab.
Eine glserne Hlle verkleidet das gesamte Gebude. Diese ussere, hinterlf-tete Glasschicht wird mit versetzt angeordneten, leicht grnlichen Glasscheiben mit einer feinen, metallisch glnzenden Gewebeeinlage gebildet. Es entsteht ein feingliedrig rhythmisierter glserner Vorhang, der das Gebude nicht nur vor Seewind und Strassenlrm, sondern auch vor Wrmeeintrag und Auskhlung schtzt. Die innere Haut besteht aus dreifachem Isolierglas sowie Wrmedmmungen mit Blechverkleidungen. Auf den Dachflchen setzt sich die glserne Materialisierung in Form von Photovoltaik-Elementen und grnen Glasscherben aus Recyclingglas fr die Dacheindeckung fort.
GIGON / GUYER
01
25
10m
01
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10m
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0 1 2 5 10m
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51
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0 1 2 5 10m 0 1 2 5 10m
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0 1 2 5 10m
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10m
50 m20100
/
0152 Brogebude 'Prime Tower' mit Annexbauten, Zrich
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER
Situation 1:1500
GIGON GUYER
Brohochhaus Prime Tower mit Annexbauten, Zrich
Der Prime Tower ist als Bauwerk konzipiert, dessen Erscheinung vielfltig ist, dessen Grundstruktur und Machart jedoch verhltnismssig einfach. Die ent-werferische Suche galt einerseits einer Grundrissform mit dem Maximum an optimal belichteten Arbeitspltzen und andererseits einer Gebudeform, die einprgsam ist und, je nach Betrachterstandort, unterschiedliche Wirkungen erzeugt. Entstanden ist ein Baukrper mit einem unregelmssigen Achteck als Grundrissform, der sich, entgegen der gewohnten Wahrnehmung, nach oben ausweitet. Der Standort des Hochhauses ist ein ehemals geschlossenes Industrieareal, das sich im Wandlungsprozess zum Dienstleistungs- und Wohngebiet befindet. In direkter Nachbarschaft zum Bahnhof Hardbrcke gelegen, setzt das hchste Gebude der Schweiz einen markanten stdte-baulichen Akzent. Die stdtebauliche Bedeutung des Projekts bewegt sich zwischen den beiden Polen der Fern- und der Nahwirkung. Aus der Ferne erscheint das Hochhaus als abstrakter, eleganter Krper aus grnlichem Glas. Mit seinen unterschiedlich ausgerichteten Fassadenflchen reflektiert er Licht und Umgebung, gliedert und unterteilt sein Volumen gewissermas-sen in riesige Pixel-Flchen. Aus kurzer Distanz wird deutlich, dass die Vorsprnge des Baukrpers bezglich der benachbarten Bauten einen inte-grierenden Effekt entwickeln. Das optische Phnomen entsteht durch eine Art Dialog zwischen den perspektivischen Fluchtlinien, den Vorsprngen des neuen Baukrpers und den Dachrndern der umgebenden Bauten. Durch die ungewohnten Ausweitungen nach oben, erscheint das Gebude wie ein glserner Stalaktit, als vertikales Gegenstck zur bestehenden Bebauung.Das Erdgeschoss des Prime Towers mit Ladenflchen und Caf ergnzende Angebote. Als Attraktion verfgt das Dachgeschoss ber ein ffentliches Restaurant mit einer Bar/Lounge sowie einer Konferenzzone im zweit-obersten Geschoss. Kerne und Fluchttreppen sind so angeordnet, dass die Brogeschosse auf zwei, drei oder auch vier verschiedene Mieter aufgeteilt werden knnen. Umgekehrt ist es mglich, Bronutzungen ber mehrere Geschosse zusammenzufassen. Die Auskragungen des Baukrpers schaf-fen zustzliche Broflchen an hherer und daher attraktiverer Lage. Die Tragkonstruktion des Hochhauses ist eine Skelettbauweise in Beton mit aussteifenden Kernen. Die Auskragungen werden durch Schrgstellung der Fassadensttzen ber zwei oder drei Geschosse bewerkstelligt. Die Fassaden bestehen aus dreifachen Isolierglsern. Fr den Komfort der Arbeitspltze, aber auch fr die feuerpolizeilich vorgeschriebene Mglichkeit der Entrauchung nach einem Brandfall, kann jedes dritte Fenster zu Lftungszwecken ausgestellt werden. Die vorfabrizierten Fensterelemente sind nach aussen rahmenlos. Sie verleihen dem polygonalen Gebude die facettenreiche Erscheinung eines grnlichen Kristalls.
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Stefan Thommen (Teamleitung), Christian Maggioni (stellver-tretende Teamleitung), Christoph Rothenhfer (bis 2007), Pieter Rabijns (ab 2007), Alex Zeller, Urs Meyer, Franziska Bcher, Raffaella Bisceglia, Armin Baumann, Karin Schultze, Roberto Outumuro, Rafael Schmid, Martin Bischofberger, Leander Morf, Karla Pilz Wettbewerb: Oktober 2004, 1. PreisPlanung / Ausfhrung: 20042011Geschossflche (nach SIA 416): Prime Tower: 49121 m2Cubus: 6206 m2 / Diagonal: 2759 m2 / Untergeschoss: 11200 m2Bauherrschaft: Swiss Prime Site AG, Olten
Grundrisse Erdgeschoss und 10. Obergeschoss
Grundrisse 24. und 35. Obergeschoss
Schnitte A und B
GIGON / GUYER
A
A
B
B
0 5 25m10
A
A
B
B
0 5 25m10
Getrnkestufenkhlvitrine
Glser
Kaffee
KhlvitrineBesteck/Tablett
Khlwanne
Tassen
Kaffee
Beste
ck/Ta
blett
Getrnkestufenkhlvitrine
Gls
er
Saftd
ispen
ser
Front-Cooking
Menuausgabe
Selbstwahlbuffet
Glser
Offenausschank
Khlwanne
Kioskgestell
Glactiefkhltruhe
Suppe / Brot / Jus
Kaffeelinie / Dessert
Salatbuffet
Kaffee / SssesGetrnke, Kaffee / Sandwiches
Besteck / TablettGetrnke
Wandhydrant:
Minimax, Modell 4040 UP
Maueraussparung 950 x 930 x 210 mm
Mod
ell S
chin
dler
240
0
2000
kg
Mod
ell S
chin
dler
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kg
Mod
ell S
chin
dler
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kg
Mod
ell S
chin
dler
540
0
1600
kg
Mod
ell S
chin
dler
540
0
1600
kg
Modell Schindler 2400
2000 kg
Wand
hydra
nt:
Minima
x, Mod
ell 40
40 U
P
Maue
raussp
arung
950 x
930 x
210 m
m
Modell Schind
ler 2400
2000 kg
Modell Winner800 kg
Wandhydrant:Minimax, Modell 4040 UPMaueraussparung 950 x 930 x 210 mm
Wandhydrant:
Minimax, Modell 4040 UP
Maueraussparung 950 x 930 x 210 mm
Wand
hydra
nt:
Minima
x, Mod
ell 40
40 U
P
Maue
raussp
arung
950 x
930 x
210 m
m
02
02
01
01
1
1
V
V
X
X
Y
Y
W
W
23
23
Erdgeschoss0 2 5 10 20m
GIGON / GUYER
0197 Platform , Zrich, 2007 - 2010
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
A
A
B
B
0 5 25m10Schnitt A-A
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0197 Brogebude Platform
0 5 25m10Schnitt B-B
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0197 Brogebude Platform
Schnitte A und B
Brogebude Platform, Zrich
Grundriss Erdgeschoss mit zentraler Eingangshalle
Grundriss 6. Obergeschoss, Bros
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Teamleitung: Christian Maggioni; Projektleitung: Christian Maggioni (ab 06/2007), Franziska Bcher (ab 11/2007), Stefan Thommen,Christoph Rothenhfer (bis 05/2007); Markus von Dellingshausen, Philippe Volpe, Karla Pilz, Armin Baumann, Pieter RabijnsDirektauftrag: 2006Planung / Ausfhrung: 2007 - 2011Geschossflche (nach SIA 416): 28900 m2 Bauherrschaft: Swiss Prime Site AG, Olten
Angrenzend an den Bahnhof Hardbrcke vervollstndigt das siebenge-schossige Brogebude das Ensemble des Hochhauses Prime Tower mit den Annexbauten Cubus und Diagonal. Die freiwinklige Gestaltung des Volumens erlaubt einen przisen Umgang mit den unterschiedlichen stdtebaulichen Situationen. Der Baukrper leitet fliessend vom Bahnhof zum neuen zentralen Platz. Eine doppelgeschossige Passage durch das Gebude verbindet den Platz mit dem gleisseitig gelegenen ffentlichen Fuss- und Fahrradweg sowie mit der neuen Personenunterfhrung des Bahnhofs Hardbrcke. Die Passage bildet darber hinaus eine grosszgige gedeckte Vorzone zur Eingangshalle.Durch seine horizontale Ausdehnung unterscheidet sich das Gebude vomnahen Prime Tower, bildet gewissermassen dessen liegendes Gegenstck.Die Geschossflche wchst jedoch auch bei diesem Bau mit zunehmender Hhe an, was sich in Vorsprngen auf unterschiedlichen Niveaus manife-stiert. Gegliedert wird das Volumen zudem durch Hofeinschnitte im Westen und Sden, welche im Inneren gut belichtete Broflchen ermglichen, sowie durch variierende Knicke.Die zentrale, reprsentative Eingangshalle stellt einen weiteren innen liegenden Hof dar. Sie verbindet als hohes, lichtdurchflutetes Atrium das Eingangsgeschoss rumlich mit den darberliegenden Brogeschossen. Seine Funktion als identittsstiftendes Zentrum des Gebudes wird durch die offene Treppenerschliessung und die angelagerten Aufenthaltsbereiche der Brogeschosse noch verstrkt. Dunkle, spiegelnde Brstungsglser geben den Raum in facettenartigen Lichtreflexen wieder und verwandeln ihn in ein gebautes Kaleidoskop. Neben der Eingangshalle befinden sich im Erdgeschoss zudem ein Restaurant, eine Cafeteria und ein Auditorium. Eine einladende, breite Treppe fhrt von der Eingangsebene in die Kundenlobby im ersten Obergeschoss, von der die unterschiedlichen Sitzungszimmer erschlossen werden. In den darber liegenden Geschossen befinden sich Brorumlichkeiten fr rund tausend Beschftigte. Obwohl das Gebude als Sitz einer einzigen Firma geplant ist, erlaubt die Anordnung der Kerne unterschiedliche Brotypologien sowie gegebenenfalls zuknftig auch die Unterteilung eines Geschosses in bis zu vier verschiedene Mietbereiche. Um Anpassungen an sich wandelnde Raum- und Nutzungsbedrfnisse ohne tiefe bauliche Eingriffe zu ermglichen, wurde das Gebude als Skelettbau mit aussteifenden Kernen konzipiert.Die Glasfassade gliedert sich in horizontal geschichtete Brstungs- und Fensterbnder. Letztere bestehen aus zwei Verglasungen, beherbergen die Sonnenstoren und schtzen vor Schall. Gleichwohl knnen die inneren Fenster individuell zum natrlich belfteten Zwischenraum der doppelten Fassade hin geffnet werden. Die leicht reflektierende Materialisierung der Vor- und Brstungsverglasungen akzentuiert die Faltungen des Volumens.
50 m20100
/
0152 Brogebude 'Prime Tower' mit Annexbauten, Zrich
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER
Situation 1:1500
GIGON GUYER
GIGON / GUYER
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Eingangsgebude Lngsschnitt0 5 25m10
Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Eingangsgebude Ansicht West
105 20
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
01660 5 25m10
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Eingangsgebude ErdgeschossVerkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER0166 Eingangsgebude 1. ObergeschossVerkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009
m5250 10
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Eingangsgebude 2. ObergeschossVerkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009m5250 10
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Eingangsgebude Erdgeschoss0 5 25m10
Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Situation
1 Eingangsgebude FuturCom2 Halle fr Individual- und Strassenverkehr3 Arena4 S-Bahnhof Luzern Verkehrshaus
1
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0 10 20 50m
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Situation
1 Eingangsgebude FuturCom2 Halle fr Individual- und Strassenverkehr3 Arena4 S-Bahnhof Luzern Verkehrshaus
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0 10 20 50m
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Situation
1 Eingangsgebude FuturCom2 Halle fr Individual- und Strassenverkehr3 Arena4 S-Bahnhof Luzern Verkehrshaus
1
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0 10 20 50m
Grundriss Ergeschoss mit Empfangs- und Shopbereich sowie zwei Restaurants
Lngsschnitt
Ansicht West
Grundriss 2. Obergeschoss Konferenzebene
Grundriss 1. Obergeschoss Ausstellungsbereich
Verkehrshaus der Schweiz, Luzern Eingangsgebude
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Caspar Bresch (Projektleitung), Mark Zirjen, Damien Andenmatten, Gaby Kgi, Gilbert IsermannWettbewerb: 1999, 1. PreisPlanung / Ausfhrung: 2005 - 2009Geschossflche (nach SIA 416): Eingangsgebude 7181 m2, Halle fr Strassenverkehr 3372 m2Bauherrschaft: Verkehrshaus der Schweiz, Luzern
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Situation
1 Eingangsgebude FuturCom2 Halle fr Individual- und Strassenverkehr3 Arena4 S-Bahnhof Luzern Verkehrshaus
1
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0 10 20 50m
GIGON / GUYER
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166
GIGON / GUYER
0 1 5 10mHalle fr Individual- und Strassenverkehr SchnittVerkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009
Halle fr Individual- und Strassenverkehr Erdgeschoss
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
01660 1 5 10m
Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Situation
1 Eingangsgebude FuturCom2 Halle fr Individual- und Strassenverkehr3 Arena4 S-Bahnhof Luzern Verkehrshaus
1
2
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4
0 10 20 50m
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Situation
1 Eingangsgebude FuturCom2 Halle fr Individual- und Strassenverkehr3 Arena4 S-Bahnhof Luzern Verkehrshaus
1
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0 10 20 50m
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0166 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, 2005-2009 Situation
1 Eingangsgebude FuturCom2 Halle fr Individual- und Strassenverkehr3 Arena4 S-Bahnhof Luzern Verkehrshaus
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0 10 20 50m
Verkehrshaus der Schweiz, Luzern Halle fr Strassenverkehr
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Caspar Bresch (Projektleitung), Mark Zirjen, Damien Andenmatten, Gaby Kgi, Gilbert IsermannWettbewerb: 1999, 1. PreisPlanung / Ausfhrung: 2005 - 2009Geschossflche (nach SIA 416): Eingangsgebude 7181 m2, Halle fr Strassenverkehr 3372 m2Bauherrschaft: Verkehrshaus der Schweiz, Luzern
Das heutige Projekt basiert auf dem Wettbewerb von 1999. Damals war eine stdtebauliche Vision fr die schrittweise Erneuerung des Verkehrshausareals mit seinen verschiedenen Bauten fr die unterschiedlichen Verkehrstrger gefragt, ebenso wie ein Neubauprojekt fr die Halle fr Strassenverkehr. Bereits In der ersten Bauetappe (2005 - 2009) konnte neben dem Ersatzbau fr die Halle fr Strassenverkehr (HSV) auch ein neues Eingangsgebude (Futurcom) erstellt werden. Diese stdtebauliche Rochade erlaubte das Freispielen eines mittigen Hofraums (Arena).
Das neue Eingangsgebude stellt eine brckenartige Verbindung zu den Bestandsgebuden her. Es fasst im Erdgeschoss den Empfangs- und Shopbereich sowie die beiden Restaurants. Im ersten Obergeschoss befindet sich die Ausstellungsflche fr die Kommunikationsmedien. Das zweite Obergeschoss beinhaltet einen Kongress-Saal fr fnfhundert Gste, ein grosszgiges Foyer und drei Sitzungszimmer. Eine weite ffnung in der Decke der Eingangshalle erffnet Sichtbezge durch das Haus - ins Ausstellungsgeschoss und bis hinauf ins Kongressgeschoss.
Die Fassaden bilden mehr oder weniger transparente Vitrinen fr alle Arten von zwischengelagerten Rdern, Propellern, Felgen, Turbinen, Zahnrdern und Steuerrdern. Diese mechanischen Teile hngen dicht an dicht vor der Gebudeisolation und zeigen oder verbergen sich in Abhngigkeit des Sichtwinkels. Dieses Sammelsurium aus Exponaten und rezykliertem Altmetall bildet eine Hommage an das Rad - das Grundelement der mecha-nisierten Bewegung.
Die neue Halle fr Strassenverkehr ist ein zweigeschossiges, kostengn-stiges und flexibel nutzbares Ausstellungsgebude. Als Black Box erinnert sie an all jene Architekturen, die blicherweise der Aufbewahrung von Automobilen dienen - Parkgaragen und Autowerkhallen. Im Inneren kommt ein automatisiertes Parkiersystem zum Einsatz: ein von einem Roboterlift beschicktes Gestell zeigt die Automobilsammlung dicht bereinander gesta-pelt und vor Berhrungen geschtzt. Auf Knopfdruck knnen die Besucher jedes Fahrzeug aus der Nhe betrachten. Die offenen Flchen erlauben parallel dazu unterschiedliche thematische Ausstellungen.
Die Fassadenhlle des mehrheitlich geschlossenen Baukrpers besteht aus Blechtafeln in verschiedenen Grssen und Farben. Es sind jedoch nicht gewohnte Fassadenbleche, sondern wieder-verwendete Verkehrstafeln: Hinweis-, Gebots- und Verbotstafeln, Richtungs- und Ortschilder. Auf der Seite zu den Nachbargebuden sind die Schilder verkehrt herum montiert. Die bedruckte Seite ist dort nach innen gerichtet. Die Nachbarn sehen somit diese Tafeln so wie die Verkehrsteilnehmer jene Schilder sehen, die nur fr den Gegenverkehr Bedeutung haben - von der Rckseite.
Grundriss Ergeschoss Ausstellungsflche
Querschnitt
GIGON / GUYER
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1 H
B
Fassade HWS H4 Nord
Fassade HWS H1-4 West
Fassade HWS H4 NordFassade BRHS B5-7 Nord
berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 Ansichten Strassenseite
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
01350 5 10 20m15
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Fassade HWS H4 Nord
Fassade HWS H1-4 West
Fassade HWS H4 NordFassade BRHS B5-7 Nord
berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 Ansichten Strassenseite
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
01350 5 10 20m15
berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 Grundriss H4, 6 1/2 Zimmer Wohnung
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0135
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B
0 21 3 4 5m0 21 3 4 5m
+470.98+470.96 +470.98+470.96
Fassade HWS H1-4 Ost mit Schiebeelemente (Parkseite)
MT
Fassade BRHS B5-7 Sd mit Schiebelemente (Parkseite)
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berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 Ansichten Parkseite
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
01350 5 10 20m15
+470.98+470.96 +470.98+470.96
Fassade HWS H1-4 Ost mit Schiebeelemente (Parkseite)
MT
Fassade BRHS B5-7 Sd mit Schiebelemente (Parkseite)
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berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 Ansichten Parkseite
GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
01350 5 10 20m15
ST +8.01
berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 2. - 5. Obergeschoss Haus Hofwiesenstrasse
GIGON / GUYER
0 5 10 20m15
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER
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berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 2. - 3. Obergeschoss Haus Brunnenhofstrasse
GIGON / GUYER
0 5 10 20m15
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER
0135
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KW
Hofw
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Brunne
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berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 Situation01350 5 10 25 50m
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
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KW
Hofw
iese
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berbauung Brunnenhof, Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien, 2003 - 2007 Situation01350 5 10 25 50m
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
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1 H
B
Grundriss Erdgeschoss, Haus Hofwiesenstrasse
Ansicht Parkseite, Haus Hofwiesenstrasse
Grundriss 2.-3. Obergeschoss, Haus Brunnenhofstrasse
Grundrissausschnitt 6.5-Zimmer-Wohnung, Haus Hofwiesenstrasse
Ansicht, Haus Hofwiesenstrasse
Ansicht, Haus Brunnenhofstrasse
Ansicht Parkseite, Haus Brunnenhofstrasse
Wohnberbauung Brunnenhof, Zrich
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Markus Seiler (Team- und Projektleitung), Lorenzo Igual, Rolf-Werner Wirtz, Ulrike HornWettbewerb: Herbst 2003, 1. PreisPlanung / Ausfhrung: 2004 - 2007Geschossflche (nach SIA 416): 18437 m2 Bauherrschaft: Stiftung Wohnungen fr kinderreiche Familien, Zrich
Zwei leicht geknickte, langgezogene Baukrper mit Wohnungen fr kinder-reiche Familien fassen die Parkanlage Buchegg neu. Das lngere, sechsge-schossige Gebude orientiert sich am Park und folgt dem Strassenraum. Es grenzt den Park von der Strasse ab und schtzt diesen vor Strassenlrm. Das vier- bzw. fnfgeschossige Gebude an der Brunnenhofstrasse ist beid-seitig von Grn umgeben, es ist gewissermassen ein ,Haus im Park.
Beide Bauten sind als ,Stapel von horizontalen Platten konzipiert, die unter-schiedlich stark auskragen. Zum Park hin bilden sie grosszgige Balkone und zur Strasse hin Treppenhuser mit Loggien.
Beim lrmbelasteten Gebude an der Hofwiesenstrasse betritt man die Wohnungen ber lngs angeordnete Treppenhuser und Loggien, die den Wohnkchen zugeordnet sind. Smtliche Schlafzimmer sind hier zur ruhigen Parkseite hin ausgerichtet. Die Wohnzimmer sind zweiseitig nach Osten und Westen orientiert und haben zur Parkseite hin einen vorgelagerten, tiefen Balkon. Im Gebude an der Brunnenhofstrasse sind die Wohnzimmer lngs zur Fassade angelegt und ber eine Balkonschicht nach Sden und Sdosten zum Park hin orientiert. Bei allen Wohntypen verleiht ein Rundlauf rumliche Grosszgigkeit, Bewegungsfreiheit und erhhte Nutzungsflexibilitt.
Beide Wohngebude werden jeweils von den Strassen her ber Vorpltze erschlossen. Eine durchgehende Hecke entlang der Strasse schafft eine Grnzone. Den Eingangshallen im Erdgeschoss sind Durchgangsrume zum Park hin angegliedert. Ein Doppelkindergarten und ein Hort sind in den beiden Gebudekpfen am Durchgang zum Park gelegen. Der Gemeinschaftsraum nimmt mit seiner Ecklage zur Strasse und zum Durchgang die prominenteste Stellung ein. Zum Park sind die Erdgeschosswohnungen halbgeschossig versetzt, so dass Spielflchen und Pflanzgrten zwischen dem Park und dem Gebude angelegt werden knnen.
Die Fassaden werden strukturiert durch die umlaufenden horizontalen Betonbnder und die auskragenden Balkone. Geschosshohe dazwischen gesetzte Fenster und farbige Glaspaneele, die wechselweise angeordnet sind, bilden zusammen mit verschiebbaren Sonnen- und Sichtschutzpanelen aus Glas ein Spiel von spiegelnden und matten, von undurchlssigen, trans-luzenten und transparenten Farbflchen. Die Farben wurden zusammen mit dem Knstler Adrian Schiess erarbeitet. Zur Strasse sind die Glser dunkel-blau und violett gehalten, zum Park hingegen ndern sie ihre Farbigkeit in einem flchigen Verlauf von Blau- ber Gelb- zu Rottnen hin. Der Eindruck des fliessenden und sich verndernden Farbspiels wird durch die verschie-denen Positionen der Schiebeelemente verstrkt - die Farbkomposition wird schliesslich tglich, stndlich verndert.
GIGON / GUYER
Situation0054 'Donation Albers-Honegger', 'Espace de l'Art concret', Mouans - Sartoux, F, 1999 - 2003
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 10 20 50m
Situation0054 'Donation Albers-Honegger', 'Espace de l'Art concret', Mouans - Sartoux, F, 1999 - 2003
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 10 20 50m
0 5 10m1Schnitt BB
0 5 10m10 5 10m10054 Espace de l'Art concret, Mouans - Sartoux, F, 1999 - 2003
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
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A A
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BB
C
0 5 10m1Niveau 4
0 5 10m10 5 10m10054 Espace de l'Art concret, Mouans - Sartoux, F, 1999 - 2003
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
A A
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0 5 10m1Niveau 5
0 5 10m10 5 10m10054 Espace de l'Art concret, Mouans - Sartoux, F, 1999 - 2003
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
A A
C
BB
C
0 5 10m1Niveau 3
0 5 10m10 5 10m10054 Espace de l'Art concret, Mouans - Sartoux, F, 1999 - 2003
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
A A
C
BB
C
0 5 10m1Niveau 5
0 5 10m10 5 10m10054 Espace de l'Art concret, Mouans - Sartoux, F, 1999 - 2003
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
Schnitt
Grundriss Niveau 5
Grundriss Niveau 4
Grundriss Niveau 3
Donation Albers-Honegger, Mouans-Sartoux, Frankreich
Das neue Museumsgebude des Espace de lArt Concret (EAC) wurde fr die Donation Albers-Honegger geschaffen, die seit den 90er Jahren im klei-nen Schloss von Mouans-Sartoux gezeigt wurde. Die Rume im Schloss wer-den knftig fr Wechselausstellungen verwendet. Als zweiter freistehender Erweiterungsbau nimmt das, auf quadratischem Grundriss basierende, neue Museum die Typologie des ersten Ergnzungsbaus, des Kindermalateliers, auf. Im Unterschied dazu bildet es jedoch ein turmartiges Bauwerk mit Auskragungen, das in den Wald des Schlossparks gesetzt wurde.
Die Positionierung in der steilen Waldbschung ermglicht ebenerdige Zugnge fr die beiden Nutzungen: Museum und ffentlicher Konferenzraum. Eine Auskragung bildet den Eingangsraum zum Museum und formt gleichzei-tig eine Brcke zum bestehenden Weg. Der Zugang zum Konferenzraum und die Anlieferung heben sich ebenfalls vom Volumen des Baukrpers ab.
Der Eingang zum Museum liegt ein halbes Stockwerk ber dem ersten Ausstellungsgeschoss. In einem spiralartig angelegten Rundgang werden die halbgeschossig versetzten Stockwerke ber offene Treppen erschlossen. Zwei geschlossene Treppenhuser mit Oberlicht dienen als Fluchttreppen und stellen zusammen mit dem Lift die innere vertikale Verbindung sicher.
Die Anordnung der Rume entlang den Fassaden, die Belichtung mit seitlichen Fenstern und die Raumproportionen sind mit denjenigen eines Wohnhauses verwandt. Wnde und Decken sind weiss gestrichen, der Fussboden besteht aus gegossenem Beton, um die zu erwartenden Bodenlasten aufnehmen zu knnen. Er ist mit einem grauen Kunststoffboden belegt.
Die Belichtung mit seitlichen Fenstern ergibt zwar nicht die vielerorts gewnschte museumsartige, gleichmssige Belichtung der Rume, erlaubt aber, gemss dem Wunsch der Stifter, ein lebendiges ,In-Bezug-Setzen der Kunst zur Aussenwelt. Die Fenster sind in den verschiedenen Rumen unter-schiedlich hoch angeordnet. Analog dem Typus des Kastenfensters ber-nimmt eine ussere, auf die Fassade aufgesetzte Glasscheibe den Wind- und Regenschutz und eine innere ffenbare Verglasung die Wrmeisolation. Der Sonnenschutz, wind und wettergeschtzt zwischen den beiden Schichten, dient auch dazu, das Fenster in einen reinen ,Lichtspender, ein leuchtendes Paneel ohne Aussicht, zu verwandeln.
Der Baukrper besteht aus gegossenem Ortbeton. Den Moos- und Algenbefall der Betonoberflchen antizipierend, der sich durch die Nhe zu den Bumen einstellen wird, ist der Beton gelb-grnlich gestrichen. Der helle Gelb-Grnton erzeugt interessanterweise zwei diametral entgegen-gesetzte Effekte - einerseits eine kontrastierende, leuchtende Wirkung und andererseits eine sich mit den wechselnden Farbschattierungen der Bume harmonisch berlagernde.
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Wettbewerb: Eva Geering, Dalila Chebbi, Michael Bsch; Gilles Dafflon (Projektleitung), Katja Schubert, Leander MorfWettbewerb: 1999, 1. PreisPlanung / Ausfhrung: 2001 - 2003Geschossflche (nach SIA 416): 1829 m2Bauherrschaft: Ville de Mouans-Sartoux, Frankreich
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1. Gehft 'Niewedde' 2. Neues Besucherzentrum3. Museum4. Pavillon 'Sehen'5. Pavillon 'Hren'6. Pavillon 'Fragen'7. Rekonstruierter Landschaftsausschnitt8. Route der rmischen
Legionre (Stahlplatten)9. Nachzeichnung des Erdwalls (Stahlstangen)10. Aufforstungen11. Pfade der Germanen12. Flurwege13. Rodungen
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GIGON / GUYER
Gesamtsituation
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
100 150m100500038/0177 Archologisches Museum, Park und neues Besucherzentrum, Kalkriese (D), 1998 - 2009
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1. Gehft 'Niewedde' 2. Neues Besucherzentrum3. Museum4. Pavillon 'Sehen'5. Pavillon 'Hren'6. Pavillon 'Fragen'7. Rekonstruierter Landschaftsausschnitt8. Route der rmischen
Legionre (Stahlplatten)9. Nachzeichnung des Erdwalls (Stahlstangen)10. Aufforstungen11. Pfade der Germanen12. Flurwege13. Rodungen
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GIGON / GUYER
Gesamtsituation
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
100 150m100500038/0177 Archologisches Museum, Park und neues Besucherzentrum, Kalkriese (D), 1998 - 2009Situationsplan
Museumsgebude
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1. Gehft 'Niewedde' 2. Neues Besucherzentrum3. Museum4. Pavillon 'Sehen'5. Pavillon 'Hren'6. Pavillon 'Fragen'7. Rekonstruierter Landschaftsausschnitt8. Route der rmischen
Legionre (Stahlplatten)9. Nachzeichnung des Erdwalls (Stahlstangen)10. Aufforstungen11. Pfade der Germanen12. Flurwege13. Rodungen
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GIGON / GUYER
Gesamtsituation
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
100 150m100500038/0177 Archologisches Museum, Park und neues Besucherzentrum, Kalkriese (D), 1998 - 2009
GIGON / GUYER
Archologisches Museum und Park Kalkriese, Deutschland
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Volker Mencke (Projektleitung), Markus Lscher, Caspar Bresch, Christian Brunner, Pieter Rabijns, Massimo WthrichWettbewerb: Juli 1998, 1. PreisPlanung / Ausfhrung: 1999 - 2002Geschossflche (nach SIA 416): 2290 m2 Bauherrschaft: Varusschlacht im Osnabrcker Land gGmbH
Der Ort bedeutet bei dieser Bauaufgabe mehr als nur Bauplatz und Umgebung - er stellt das eigentliche Thema der Bauaufgabe dar. Es handelt sich um eine rund 20 Hektar grosse Landwirtschaftsparzelle, die aufgrund der zahlreichen archologischen Funde als der lang gesuchte Ort der berhmten Schlacht der Germanen gegen die Rmer des Jahres 9 n. Chr. gilt - ,Varusschlacht genannt oder ,Hermannsschlacht oder auch ,Schlacht im Teutoburger Wald. Im Unterschied zu den klassischen archologischen Sttten konnten bei den Grabungen zur Schlacht keine baulichen berreste freigelegt werden, wel-che authentisches Anschauungsmaterial bilden knnten. Einzige Ausnahme bildete ein Erdwall, der in stark abgeflachter Form in den Erdschichten nachgewiesen wurde. Die gewhlten landschaftsgestalterischen und archi-tektonischen Mittel sind deshalb in ihrer Charakteristik mehrheitlich abstrakt statt darstellend, symbolisch statt figurativ. Sie wirken als Hinweise, Zeichen, Vorstellungs- und Wahrnehmungshilfen. Dabei richtet sich die Perspektive hauptschlich auf die Schlacht des Jahres 9 n. Chr., aber natrlich auch ein Stck weit auf die Gegenwart, denn diese ist unvermeidlich ebenfalls prsent bei all den Eingriffen, die zum Zwecke der archologischen Aufarbeitung und musealen Darstellung der Vergangenheit vorgenommen wurden.
Das Projekt umfasst in der Folge einige wenige Massnahmen, an denen sich die Vorstellung der Besucher von den Ereignissen in dieser Landschaft festmachen soll: Drei Wegsysteme im Gelnde, die Visualisierung des Wallverlaufs, Rodungen und Neuaufforstungen, eine partielle Rekonstruktion der ehemaligen Landschaft, sowie drei Pavillons und ein Museumsgebude.
WegsystemeDer wahrscheinliche Verlauf der Route der rmischen Legionre im unweg-samen Terrain zwischen Berghang, Wall und Moor wird anhand von unregelmssig ausgelegten, grossflchigen Stahlplatten nachgezeichnet. Dieser Bodenbelag bildet den hauptschlichen Zugang zum Terrain fr die Besucher - den roten Faden der Gelndeerkundung. Einzelne Platten sind mit historischen, rmischen oder zeitgenssischen Schriftfragmenten verse-hen. Von Platte zu Platte fortschreitend und die Informationsbruchstcke (wie die Archologen) ,vom Boden sammelnd vervollstndigt sich im Kopf der Besucher Stck fr Stck eine Vorstellung von der damaligen kriegerischen Situation.
Die Stellungen der Germanen im Wald dagegen werden mit netzartig ange-legten, schmalen Holzschnitzelpfaden dargestellt. Diese wenig auffllige, verstelte Weganlage versinnbildlicht auch die Bewegungsfreiheit, die viel-fltigen Angriffs- und Rckzugsmglichkeit der Germanen, ihre Tarnung und ihre ,Verwurzelung im heimischen Wald.
Holzschnitzelpfade
Eisenplattenweg
zeitgenssisches Wegenetz
,Nachzeichnung der Lage des Erdwalls
Ansicht Sd
Ansicht Nord
Ansicht Ost
Ansicht West
LngsschnittGrundriss Pavillon "Sehen"
Dachaufsicht
0 5 10m10 5 10m10 5 10m1
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
Pavillon "Sehen"0038 Archologisches Museum und Park, Kalkriese (D), 1998 - 2002
Ansicht West
DachaufsichtGrundriss Pavillon "Hren"
Ansicht Ost Ansicht West
Querschnitt Lngsschnitt
0 5 10m10 5 10m10 5 10m1
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
Pavillon "Hren"0038 Archologisches Museum und Park, Kalkriese (D), 1998 - 2002
Eine weitere Weganlage, welche der Gegenwart zugeordnet ist, berlagert die kriegerisch konnotierten Landschaftseingriffe. Ihre Geometrie leitet sich aus den bestehenden Wegen der heutigen landwirtschaftlichen Bodenteilung ab. Dieses Wegnetz erlaubt den Besuchern, neben den Standorten der Rmer und der Germanen, das ganze Gelnde zu erkunden, die ,Seiten zu wechseln und sich im Gebiet wie in einem Landschaftspark zu bewegen. Das Nebeneinander der geschwungen verlaufenden, sogenannten ,Rmerroute, der fein verstelten, sogenannten ,Germanenpfade und der zeitgenssichen Besucherwege nach landwirtschaftlichem Muster ver-deutlicht und versinnbildlicht eine berlagerung der Zeitebenen und der Kulturen an diesem Ort. Das Resultat ist eine Landschaftsgestaltung, die insbesondere auch der knftigen touristischen Nutzung - als Archologiepark - Rechnung trgt.
ErdwallDie Lage und vermutete Hhe des ehemaligen germanischen Erdwalls mit-samt aufgebauten Palisaden wurde mittels Stahlstangen ,ausgesteckt. Dort, wo die Stangen in einem dichten Abstand gesetzt sind, ist der Wall archolo-gisch nachgewiesen, dort, wo sie in losem Abstand gesetzt sind, wird dessen frhere Lage erst vermutet.
LandschaftLandschaftsgestalterische Massnahmen zum Zwecke der Visualisierung der ursprnglichen Situation (Vegetation, Terrainverlauf, Bodenbeschaffenheit) wurden lediglich mit den Mitteln, d.h. den Pflanzarten und Bewirtschaftungsweisen, der heutigen Agrar- und Forstwirtschaft getroffen: der bestehende Wald wurde Richtung Sden aufgeforstet, um die ehemalige Waldgrenze nachzuzeichnen, Richtung Norden hingegen feldweise gerodet, um die Weite der ehemaligen Moorlandschaft mit vereinzelten Baumgruppen nachvollziehbar zu machen. Das offene Feld im Bereich des frheren Moors wurde als landwirtschaftliche Wiesenflche belassen.
Rekonstruierter LandschaftsausschnittEine Ausnahme zu diesem generellen Umgang mit dem vorgefundenen Agrarland bildet eine vertieft gelegene ,Rekonstruktion der damaligen Landschaft auf knapp 1600 Quadratmetern Grundflche. Hier wurde der ehemalige, tiefer liegende Terrainverlauf freigelegt und entsprechend dem heutigen Wissenstand ber die damalige Vegetation neu bepflanzt. Dichter Buchenbaumbestand findet sich auf der ,Germanenseite ebenso wie der nachgebaute Erdwall mitsamt Palisaden. Auf der Seite der Rmer ist es sandiger Boden, der in einen Moorteich bergeht. Sthlerne Spundwnde dienen der Terrainsicherung und begrenzen den tiefer liegenden, nachge-bildeten Landschaftsausschnitt gegenber der heutigen Topographie und Bepflanzung.
PavillonsDrei Pavillons im Feld vertiefen und relativieren gleichzeitig als ,Wahrnehmungsinstrumente die im Freien gewonnenen Eindrcke. Der erste Pavillon, ,SEHEN genannt, projiziert die Aussenwelt mittels einer ,camera obscura umgekehrt in eine leuchtende Halbkugel. Die Welt steht Kopf. Der Himmel ist unten, der Boden oben. Wie beim Augapfel bildet sich das Gesehene auf dieser bergrossen, glsernen ,Retina ab. Die Besucher sehen, wie sie sehen. Ohne Elektrizitt erhellt diese glserne Halbkugel den abgedunkelten Raum auf mystische Weise.
Pavillon ,FRAGEN
Pavillon ,SEHEN, camera obscura
Pavillon ,SEHEN
Pavillon ,HREN
Pavillon ,HREN, Schnitt
Pavillon ,SEHEN, Ansicht
rekonstruierter Landschaftsausschnitt
GIGON / GUYER
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GIGON / GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
003800380038 Archologisches Museum und Park, Kalkriese (D), 1998 - 2002 Lngsschnitt10m000 51 2
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GIGON / GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
003800380038 Ebene 0 / Museum10m000 51 2
Archologisches Museum und Park, Kalkriese (D), 1998 - 2002
GIGON / GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
10m000 51 2
Der Pavillon ,HREN verfgt ber ein mchtiges Hrrohr, das die Gerusche der Aussenwelt verstrkt in einen schallabsorbierten Raum leitet. Ein Rohr lsst sich manuell drehen und auf Geruschquellen aus-richten, um im geschtzten Gehuse zu horchen, zu lauschen, abzuhren - Vogelgezwitscher, Strassengerusche, Stimmen....
Im letzten Pavillon ,FRAGEN steht eine Wand mit schlitzartigen ffnungen einer Wand mit neun Fernsehmonitoren gegenber. Ausschnitte aus aktu-ellen Nachrichtensendungen machen dort erschreckend deutlich, dass auch heute noch - zweitausend Jahre spter - Konflikte mit Aggression und Gewalt ausgetragen werden.
MuseumDer Museumsbau besteht aus einem vom Erdboden abgehobenen, ein-geschossigen Baukrper und einem turmartigen Aufbau. Aus einer Hhe von fast 40 Metern kann das Gelnde, das ehemalige Schlachtfeld, vogel-schauartig berblickt werden. Im Rumpf des Gebudes befindet sich die eigentliche Ausstellung. Hier werden die Fundgegenstnde aufbewahrt und ausgestellt. Ein dunkel gehaltener, nicht unterteilter Raum erlaubt die freie Inszenierung der vielfltigen Aspekte und Themen dieser Schlacht: die Kultur der Rmer, jene der Germanen, die Schlacht, die archologische Forschung, die Rezeption der Schlacht in der Geschichte usw. Die Sparsamkeit und Abstraktion der Landschaftseingriffe wird in der Ausstellung aufgewogen: hier wird zuvorderst mit Funden, weiter aber mit Bildern, Filmen, Zeichnungen, Fotos und Karten gezeigt, unterrichtet, dargestellt, erklrt, beantwortet. Ab und an erhellen grosse, seitliche Fenster den Raum partiell und geben Ausblicke zurck auf die Landschaft, das frhere Schlachtfeld, frei.
MaterialisierungDas Museumsgebude ist, analog den Pavillons, als Stahl-Skelettkonstruktion errichtet und mit grossflchigen, rostenden Stahlplatten beplankt. Auch im beheizten Innenteil des Museums sind Stahlplatten fr die Verkleidung ver-wendet worden: gewalzte Stahlbleche fr Wand und Deckenverkleidungen und nicht rostender Stahl fr die Bleche des Bodenbelags.
Die Lesbarkeit der baulichen Massnahmen sollte insgesamt durch die Reduktion der verwendeten Materialien vereinfacht werden. Das Museum mit seinen Pavillons, die Einfassung der abgesenkten Landschaft, die Wegplatten und die Visualisierung des Walls mit Stangen sind mit dem gngigen Baumaterial Stahl gebaut. Stahl erlaubt verschiedene Bearbeitungsgrade (unbehandelter, mit Zunder bedeckter, rostender, gelter, gestrichener, gal-vanisierter Stahl usw.) und besitzt unterschiedliche Eigenschaften (wetter-fester Stahl, nicht rostender Stahl) entsprechend der notwendigen Adaption des Werkstoffs an die unterschiedlichen Aufgaben. Stahl als Baumaterial einzusetzen - und nicht nur als kleinmassstbliches Hilfsmaterial - ist erst seit der Industrialisierung mglich. Die verwendeten Grssendimensionen kennzeichnen den Werkstoff als ,zeitgenssisches Material. Gleichwohl ist es gerade der rostende Stahl, der die Vergnglichkeit von Materialzustnden so augenfllig macht. Zu ergnzen ist, dass sinnigerweise die Mehrzahl der Fundstcke in Kalkriese metallischer Natur sind. Die brigen verwende-ten Materialien, die Holzschnitzel der Waldwege und die Kieselsteine der landwirtschaftlichen Wege, sind gewissermassen nur Verdoppelungen bzw. Verfestigungen des Vorhandenen.
Innenraum des Museums
Treppenaufgang im Turm des Museums
Blick von der Aussichtsplattform des Museums ber die Landschaft Museumsgebude
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GIGON / GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
003800380038 Ebene 0 / Museum10m000 51 2
Archologisches Museum und Park, Kalkriese (D), 1998 - 2002
GIGON / GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYERANNETTE GIGON / MIKE GUYER
10m000 51 2
Museumsgebude, Schnitt
Museumsgebude, Grundriss Ausstellungsgeschoss
GIGON / GUYER
Situation0017 Museum Liner Appenzell, 1996 - 1998
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 5 10 25 50m
Situation0017 Museum Liner Appenzell, 1996 - 1998
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 5 10 25 50m
Erdgeschoss0017 Museum Liner Appenzell, 1996 - 1998
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 1 2 5 10m
Lngsschnitt0017 Museum Liner Appenzell, 1996 - 1998
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 1 2 5 10m
Ansicht Ost und West0017 Museum Liner Appenzell, 1996 - 1998
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 1 2 5 10m
Dachaufsicht0017 Museum Liner Appenzell, 1996 - 1998
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 1 2 5 10m
Ansicht Nord und Sd0017 Museum Liner Appenzell, 1996 - 1998
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 1 2 5 10mAnsicht Nord und Sd0017 Museum Liner Appenzell, 1996 - 1998
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
0 1 2 5 10m
Dachaufsicht
Grundriss Erdgeschoss
Lngsschnitt
Ansicht West
Ansichten Nord und Sd
Museum Liner Appenzell
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Urs Birchmeier (Projektleitung), Daniel Kaufmann (Bauleitung)Direktauftrag: Juli 1996Planung / Ausfhrung: 1996 - 1998Geschossflche (nach SIA 416): 1644 m2Bauherrschaft: Stiftung Museum Carl Liner Vater und Sohn
Dem Werk der beiden Appenzeller Maler Carl August Liner und Carl Walter Liner gewidmet, gehrt der Bau zum Typus der monographischen Museen. Gleichwohl sind die Ausstellungsrume nicht speziell fr bestimmte Kunstwerke des einen oder des andern Malers gestaltet. Sie eignen sich fr die Werke beider Knstler ebenso wie fr periodische Wechselausstellungen zeitgenssischer Kunst. Somit handelt es sich um allgemeine, nicht um spezifische Rume. Es sind stille, schlichte Rume, welche die Kunstwerke weder berhhen noch erdrcken wollen. Zurckhaltend im Detail, haben sie helle Wnde, einen Fussboden aus gegossenem Beton und werden jeweils von oben, ber ein befenstertes Giebeldach, mit Tageslicht erhellt.
Verhltnismssig geringe Raumgrssen erlauben es, fr die einzelnen Bilder ein mglichst konzentriertes Umfeld zu schaffen. Die Ausstellungsflche gliedert sich in zehn Rume von jeweils 30-50 Quadratmetern. Die ver-schiedenen Raumgrssen entstehen einerseits durch eine asymmetrisch angeordnete Mittelwand, andererseits durch die sukzessive Verringerung der Raumtiefen von Sden nach Norden. Eine wechselweise mandrie-rende oder geradlinige Wegfhrung durch das Museum ergibt sich durch das Versetzen oder das Hintereinanderschalten der Trffnungen. Zwei Seitenfenster erlauben den Besuchern den Ausblick ins Freie. Eine kleiner Leseraum und ein Raum fr Dia- und Videovorfhrungen befinden sich am nrdlichen Ende des Gebudes. Die grosse Eingangshalle ist ein geeigneter Ort fr Versammlungen, Ansprachen und Vortrge.
Die Tragkonstruktion des Gebudes besteht aus gegossenem Beton und gemauerten Gasporen-Betonsteinen. Die Massivitt der Konstruktion und die Nordorientierung der Dachfenster ergibt bei minimaler Klimatisierung ausge-glichene Temperatur- und Feuchtigkeitswerte in den Ausstellungsrumen. Das aus dem Volumen herausgestlpte Vestibl aus Sichtbeton veranschau-licht die Materialitt und Massivitt der Gebudekonstruktion auch gegen aussen.
Das Belichtungssystem der Ausstellungsrume mit unterschiedlich hohen und breiten Giebeln ergibt eine ,Zick-Zack-Form des Bauvolumens, die an die zusammengebauten Satteldcher der Appenzeller Ortschaften erinnert und an die Shed-Dachformen von Gewerbe- und Agrarbauten denken lsst. Um Diffusitt des reflektierten Lichts und Neutralitt der Lichtfarbe zu erzielen, sind die Dachflchen - wie auch die Fassadenflchen - mit sandgestrahlten Chromstrahlblechen verkleidet. Sowohl die schuppenhnliche berlappung der Bleche als auch die matt grau schimmernde Farbe des Materials erinnern an die von der Witterung silbern ergrauten Schindelfassaden und vormals Schindeldcher traditioneller Appenzeller Bauweise. Identisch materialisiert, verbinden sich die Fassaden mit den unterschiedlich geneigten Dachflchen zu einem kleinen ,Volumengebirge - vor dem Hintergrund des Alpsteins.
GIGON / GUYER
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
000A Kirchner Museum Davos, 1989 - 1992 Situation0 5 10 25 50m
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
000A Kirchner Museum Davos, 1989 - 1992 Situation0 5 10 25 50m
0 5 10m1Erdgeschoss
0 5 10m10 5 10m1
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
000A Kirchner Museum Davos, 1989 - 1992
0 5 10m1Lngsschnitt
0 5 10m10 5 10m1
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER GIGON / GUYER
000A Kirchner Museum Davos, 1989 - 1992
Grundriss Erdgeschoss
Lngsschnitt
Kirchner Museum Davos
Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten, Zrich
Mitarbeit: Judith Brndle, Urs Schneider (Bauleitung), Michael Widrig, Raphael FreiWettbewerb: Oktober 1989, 1. PreisPlanung / Ausfhrung: 1990 - 1992Geschossflche (nach SIA 416): 2208 m2Bauherrschaft: Kirchner Stiftung, Davos
Das Hauptziel bestand darin, der Kunst E.L. Kirchners Ausstellungsrume zur Verfgung zu stellen, die das Werk des Knstlers weder berhhen noch zu ihm in Konkurrenz treten.
Die vier Ausstellungssle im Erdgeschoss des Museums sind daher mit grosser Zurckhaltung gestaltet. Weisse Wnde fgen sich mit dem Eichenparkettboden und der von Wand zu Wand reichenden Glasdecke jeweils zu einem einfachen Kubus - in der rumlichen Wirkung vergleichbar den Ausstellungsslen der Kunsthallen aus der Zeit der Jahrhundertwende.
Das durch die Lichtdecke in die Ausstellungssle fallende Tageslicht dringt nicht von oben, sondern - von liegendem Schnee nicht behindert - seitlich in die Oberlichtlaternen ein. Die grossen, ber den Ausstellungsslen ange-ordneten Oberlichtlaternen enthalten auch die Kunstlichtinstallation fr den Abendbetrieb.
Zwischen den Saalkuben befindet sich das komplexe Volumen einer Erschliessungshalle aus Sichtbeton. Die Halle ist Ort der Ankunft, Orientierung und Information. Auf dem Rundgang gelangen die Besucher immer wieder in diese Halle, von der aus sie auf den umliegenden Park, die Strasse und die Landschaft blicken knnen - auf die Ortschaft Davos also, die Kirchner als Sujet diente.
Die Gebudehlle des Museums, bestehend aus unterschiedlich transpa-renten, matten und glnzenden Glsern, ist inspiriert vom hellen, alpinen Licht des Davoser Tals. Das Gebude spielt und arbeitet mit diesem Licht. Je nachdem, ob sie Ein- und Ausblicke gewhren sollen oder ausschliesslich der Belichtung dienen, sind die Glser unterschiedlich behandelt: klar und spiegelglatt als thermische Begrenzung der Erschliessungshalle; mattiert im Bereich der Oberlichter, um das Licht diffus zu machen; profiliert und mattiert als durchscheinende Fassadenverkleidung vor der Wrmedmmung der Betonwnde. Glasscherben (Abfallglas) als letzter Zustand des Glases beschweren als glitzernder Kies das Dach.
Die Kerne des Museums, die hohen Kuben der Ausstellungsrume, sind innerhalb der kleinen Parkanlage zwischen die bestehende Baumbepflanzung gestellt. Sie widerspiegeln in ihrer Anlage gleichsam die Davoser Siedlungsstruktur mit deren lose nebeneinander gestellten Flachdachbauten.
GIGON / GUYER
Annette Gigon
1959 geboren in Herisau, Schweiz1984 Diplom ETH Zrich19871989 eigenes Architekturbroseit 1989 gemeinsames Bro mit Mike Guyer2001/2002 Gastdozentin EPF Lausanne2008 Gastdozentin ETH Zrichseit 2012 Professur fr Architektur und Konstruktion, ETH Zrich Annette Gigon ist verheiratet und lebt in Zrich
Mike Guyer
1958 geboren in Ohio, USA1984 Diplom ETH Zrich19871989 eigenes Architekturbroseit 1989 gemeinsames Bro mit Annette Gigon2002 Gastdozent EPF Lausanne2009 Gastdozent ETH Zrichseit 2012 Professur fr Architektur und Konstruktion, ETH Zrich Mike Guyer ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Zrich
Brostruktur
Mitarbeitende: aktuell 47 Mitarbeitende 35 Architekten, 6 Administration, 6 PraktikantenGeschftsleitung: 2 Broinhaber, 1 BroleiterTeamleitung: 6 Teamleiter
WERKLISTE (Auswahl)Kirchner Museum Davos (19891992)Restaurant Vinikus Um- und Neubau, Davos (19901992)Sportzentrum, Davos (19921996)Einfamilienhaus fr eine Arztfamilie im Kanton Zrich (19921994)Renovation und Anbau Sammlung Oskar Reinhart, Rmerholz, Winterthur (1993, 19951998)Erweiterung Kunstmuseum Winterthur (19931995)Wohnberbauung Brolberg I, Kilchberg (19941996)Zwei Huser in Zrich (19951998)Museum Liner Appenzell (19961998)Stellwerk Vorbahnhof, Zrich (1996, 19981999)Hrsaal Universitt Zrich (1996, 19992002)Werkhof, Davos (19981999)Museum und Park Kalkriese, Osnabrck, Deutschland (19982002)Wohnberbauung Susenbergstrasse, Zrich (19982000)Wohnberbauung und Umbauten Pflegi-Areal Zrich (19982002)Erweiterung Ausbildungswerksttten Appisberg, Mnnedorf (19982002)Wohnberbauung Zentrum Farb, Haus 1, Thalwil (1998, 20042008) Wohnberbauung Zentrum Farb, Haus 5, Thalwil (1998, 20052008)Gastropavillon Verkehrshaus der Schweiz, Luzern (19992000)Wohnberbauung Brolberg II, Kilchberg (19992001)Donation Albers-Honegger, Espace de lArt Concret, Mouans-Sartoux, Frankreich (1999, 20012004)Verkehrshaus der Schweiz, Eingangsgebude und Halle fr Strassenverkehr, Luzern (1999, 20052009)Einfamilienhaus in der Stadt Zrich (20012003)Umbau Kunstmuseum Basel und Laurenzbau (2001, 20032007)Anbau / Renovation einer historischen Villa, Kastanienbaum (20022004)Kunst-Depot Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach (20022004)Drei Reiheneinfamilienhuser, Rschlikon (20022005)Wohn-/Geschftshaus in Almere, Niederlande (20022007)Wohnhuser Park Grnenberg in Wdenswil (2002, 20042007)Wohnberbauung Neumnsterallee in Zrich (20032007)Wohnberbauung Brunnenhof in Zrich - Wohnungen fr kinderreiche Familien (20032007)Wohnhuser Diggelmannstrasse in Zrich (2003, 20052007)Wohnberbauung Rsidence du Pr-Babel in Genf (20042008)Bahnhof mit Lden, Bros und Wohnungen in Baar (20042009)Einfamilienhaus in Ksnacht (20052007)Bahnstation Verkehrshaus in Luzern (20052007)Besucherzentrum des Museums Kalkriese, Osnabrck, Deutschland (20052009)Wohnberbauung Goldschlgi, Schlieren (20052009)Wohnberbauung Erlenhof, Dietikon (20052009)Einfamilienhaus im Kanton Graubnden (20062007)Tourismus- und Sportzentrum, Davos (ehemals Sportzentrum, Davos) (20072009)Wohngebude Zollikerstrasse, Zrich (20052011)Einfamilienhaus Zrichberg, Zrich (20082011)Wohnhuser Villa Pax, Baden (20082011)Brohochhaus Prime Tower mit Annexbauten Cubus und Diagonal, Maag-Areal, Zrich (20042011)Mieterausbau Gastronomie Clouds udn Konferenzzentrum 34. und 35. Etage, Prime Tower, Zrich (20102011)Brogebude Platform, Maag-Areal, Zrich (20072011)Lwenbrukunst, Zrich (20032012)Rsidence du Parc de Grange-Canal, Genf (20072012)Frberei-Areal, Thalwil, Wohnhuser 2 und 3 (1998, 20072012)Wrth Haus Rorschach (20092013)Haus Lagerstrasse, Brogebude, Europaallee 21, Zrich (20052013)
GIGON / GUYER
PROJEKTE IN PLANUNG / IM BAU (Auswahl)Lwenbru-Areal, Wohnhochhaus und Brogebude, Zrich (20032013)Wohnberbauung Zellweger-Areal, Uster (20082013)Fondazione Arp, Locarno (20082013)Wohnberbauung Entrept MacDonald, Paris, Frankreich (20082015)
AUSZEICHNUNGEN (Auswahl)Auszeichnung Bauen in den Bergen 1. Preis Sexten Kultur Italien fr das Kirchner Museum Davos, 1995Auszeichnung guter Bauten im Kanton Graubnden fr das Sportzentrum in Davos, 2001Auszeichnung guter Bauten der Stadt Zrich fr die Zwei Huser in Zrich, 2001Fritz-Schumacher-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S fr beispielhafte Leistungen in der Architektur, 2002,Niederschsischer Staatspreis fr Architektur fr das Archologische Museum und Park Kalkriese, 2002BDA Preis (Bund Deutscher Architekten) Niedersachsen fr das Archologische Museum und Park Kalkriese, 2003Auszeichnung fr gute Bauten der Stadt Zrich fr die Wohnberbauung Pflegi-Areal in Zrich, 2005RIBA International Fellowship, 2009Tageslicht-Award der Velux Stiftung fr das Kirchner Museum Davos, 2012
MONOGRAPHISCHE PUBLIKATIONEN (Auswahl)Gigon / Guyer Architekten, Arbeiten 19892000. J. Christoph Brkle (Hrsg.). Sulgen, Verlag Niggli 2000Annette Gigon / Mike Guyer 19892000. El Croquis no. 102, Madrid 2000Gigon / Guyer - matter, colour, light and space. a+u Special Issue November 2006, Tokyo 2006Annette Gigon / Mike Guyer 20012008. El Croquis no. 143, Madrid 2009Gigon / Guyer Architekten, Arbeiten 20012011. Lars Mller Publishers 2012
ANNETTE GIGON / MIKE GUYER DIPL.ARCHITEKTEN ETH/BSA/SIA AG TEL +41 (0) 44 257 11 11CARMENSTRASSE 28 CH-8032 ZRICH E-MAIL [email protected] FAX +41 (0) 44 257 11 10
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