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Einleitung /Aufteilung der Gruppen

Lektürehilfe zu Das Amulett“ von Conrad Ferdinand Meyer Klasse 8 a

Einleitung

Unser Klassen-Projekt in Deutsch (Fach- und Klassenlehrer Hamann) hatte zum Ziel, eine Lektürehilfe zu der Novelle „Das Amulett“ von

Conrad Ferdinand Meyer zu erstellen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf die historischen und religiösen Hintergründe gelegt

werden sollte.

Zu Anfang bestimmten wir verschiedene Themen und bildeten zu jedem Thema eine Gruppe. Dann besprachen wir, in welcher Form wir unser Thema bearbeiten sollten. Nun folgten Arbeitsstunden, in

denen jede Gruppe an ihrem Thema arbeitete. Zwischendurch gab es Besprechungen und ein Teil der Arbeit erledigten wir zu Hause. Die Gruppen suchten sich eigenständig Aufgaben und Fragen zu

ihrem Thema heraus und bearbeiteten diese entweder gemeinsam oder teilten sie unter sich auf.

Zum Schluss stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse und die Art, wie sie ihr Themengebiet bearbeitet hatte, vor.

Dennoch gab es einige Überschneidungen, insbesondere deshalb,

weil zwei Gruppen an einem Thema arbeiteten. Da keine Arbeit umsonst gewesen sein sollte, entschieden wir uns dafür, alle

Arbeiten ins Netz zu stellen, zumal unterschiedlichen Schwerpunkte erkennbar sind.

Seitenangaben verdeutlichen, auf welche Stellen im Werk "Das Amulett" sich die Informationen und Interpretationen beziehen.

(Marianne Ruffert und Elisabeth Tries)

Gruppeneinteilung:

- „Inhaltsangabe und Autor“ Nicola Pfeifer, Johanna Köhme, Nicolas Fleischer

- „Personenbezüge und Marienverehrung“ Juliane Abel, Ariella Dumesch, Elisabeth Tries, Niklas Pritzl

- „Caterina de Medici“

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Tineke Heck, Selina Lathan, Irina Cichon, Paula Hillmann, Monika Schmidt

- „Hugenotten“ Gianluca Vagliano, Tim Eulig, Christoph Franz, Marianne Ruffert

- „Hugenotten“ Giulia Klaas, Nora Gawehn, Lili Ullrich, Laila Schestag

- „Geistliche Macht“ Peter Marx, Peter Mayer, Nicolas Enders, Mauritius Glanz

- „Weltliche Macht“ Kilian Althen-Brandt, Jona Welsch, Julian Koch

- „Duelle“ Leonard Brandenburg, Lukas Bromig, Lorenz Leichthammer,

Sebastian Neumann, Jakob Köhler.

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Lebenslauf: Conrad Ferdinand Meyer

C. F. Meyer wurde am 11.10.1825 in Zürich geboren. Als Meyer 15 war, verlor er seinen Vater. Das hatte zur Folge, dass Meyers schlechtes Verhältnis zu seiner streng calvinistischen Mutter ihm das Leben ziemlich erschwerte. Der einzige Ausgleich, den er zu dem Verhältnis zu seiner Mutter hatte, war seine Schwester Betsy. 1843-1844 wohnte er in Lausanne bei Vulliemin, einem Historiker, der mit der Familie befreundet war. Dort lernte er so perfekt Französisch, dass er mit dem Gedanken spielte, ein französischer Schriftsteller oder auch ein Übersetzer zu werden. Auf den Wunsch der Mutter hin begann er, nachdem er nach Zürich zurückgekommen war, das Jurastudium, aber als bereits ein knappes Jahr um war, war sein Scheitern so offensichtlich, dass er das Studium aufgab und sich in sein Elternhaus zurückzog. Die schweren Depressionen, in die er in dieser Zeit verfiel, führten dazu, dass Meyer auf Betreiben der Mutter in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. Weil Meyer ein gutes Verhältnis zu dem Direktor der Anstalt und seiner Schwester hatte, bekam er mehr Selbstvertrauen und er konnte nach einem Monat als geheilt entlassen werden. Durch Vulliemin wurde er weiter gefördert und wurde so zum Studium der Geschichte und zur Übersetzertätigkeit ermuntert. Das hatte zur Folge, dass 1855 seine erste Übersetzung, und zwar Augustin Thierrys Erzählungen aus den merowingischen Zeiten, erschien. 1868 zog Meyer mit seiner Schwester nach Küsnacht um und sein ganzes Selbstvertrauen wuchs. Seine große Schüchternheit und sein Selbstzweifel verließen ihn, und für die Geschwister begann ein intellektuell geselliges Leben. Als der Krieg Preußen gegen Frankreich 1870 ausbrach, musste Meyer seine Sympathien für Frankreich schweren Herzens überwinden. Er hatte sogar alle seine Französischen Romane verkauft, um sich völlig zu „entfranzifieren’’. 1872, als Meyer 46 war, setzte sein großer Erfolg ein. Bis 1887 arbeitete Meyer ununterbrochen an seinem lyrischen Spätwerk und an seiner Erzählprosa. Als seine erste Prosaerzählung erschien 1873 „Das Amulett’’, und als letztes 1887 „Die Versuchung des Pescara’’. 1875 heiratete Meyer die aus einem reichen Haus stammende Luise Ziegler, was ihn nicht nur zu einer Erweiterung finanzieller Mittel verhalf, sondern auch zu gesellschaftlichem Ansehen bei den Schweizern. Allerdings trübte die Spannung zwischen seiner Frau

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und seiner Schwester Betsy, die bis dahin den Haushalt geführt und auch bis zu seinem Buch „Der Heilige’’ seine Sekretärin gewesen war, sein bisher glückliches Leben. 1887 bekam Meyer erneut schwere geistige Depressionen, zu denen dann auch körperliche Leiden kamen. Auch an seiner Handschrift konnte man deutlich erkennen, wie seine Kräfte damals abnahmen. 1898 starb Meyer in seinem Haus in Kilchberg. (Nicolas Fleischer)

Inhaltsangabe

Seitenangaben zu den einzelnen Bildern des Inhaltsangaben-Plakates

1. Bild -> Seite 11 9. Bild -> Seite 46

2. Bild -> Seite 15/16 10. Bild -> Seite 52/53

3. Bild -> Seite 19/20 11. Bild -> Seite 58/59/60

4. Bild -> Seite 24 12. Bild -> Seite 62

5. Bild -> Seite 34 13. Bild -> Seite 64

6. Bild -> Seite 37 14. Bild -> Seite 66

7. Bild -> Seite 40 15. Bild -> Seite 69

8. Bild -> 44/45

(Nicola Pfeifer und Johanna Köhme)

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1. Poster - Inhaltsangabe

Bild 1: Am Anfang befindet sich Schadau bei seinem Onkel und bekommt

Fechtunterricht. Eines Tages streiten sich Schadau und der Fechtlehrer, der darauf flieht, da es aufgeflogen ist, dass er ein

Verbrecher ist.

Bild 2: Daraufhin reitet Schaudau nach Paris um in den Dienst des Admirals

zu treten. Auf dem Weg hindert ihn ein Gewitter am Weiterreiten, und er beschließt, in einer Gaststätte zu übernachten.

Bild 3:

In der Gaststätte trifft Schadau Boccard, eine Frau (Gaspard) und einen alten Mann, den Parlamentsrat. Sie reden über die religiösen

und geschichtlichen Geschehnisse.

Bild 4: Am nächsten Tag reitet Schadau auf Rat von Boccard nach Paris,

trifft dort Gaspard, in die er sich verliebt, und meldet sich beim Admiral, der ihn zu seinem Schreiber befördert.

Bild 5:

Schadau findet die aufgelöste Gaspard weinend am Fenster stehend vor, da ein ihr unbekannter Mann sie belästigt hat.

Bild 6:

Am Tag darauf muss Schadau mit dem Admiral zum französischen König. Schadau ist von diesem nicht sehr begeistert, da der König sehr kindlich und temperamentvoll ist. Schadau findet, dass so ein

Mann nicht regieren dürfe.

Bild 7: Schadau trifft auf einer Gasse Boccard und begegnet Guiche,

einem Katholiken, der Gaspard am Vortag beleidigt hat. Er beleidigt Schadau, weil er Hugenotte ist und Schadau fordert ihn

zum Kampf, der am nächsten Tag stattfinden soll.

(Nicola Pfeifer und Johanna Köhme)

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2. Poster - Inhaltsangabe

Am Morgen steckt Boccard Schadau heimlich ein Amulett in die Brusttasche, das einen tödlichen Bruststich von Guiche verhindert.

Daraufhin tötet Schadau Guiche.

Der Admiral ist über den Kampf verärgert, da die Hugenotten den Katholiken gegenüber friedlich sein sollen. Er weiß jedoch nicht,

welcher Hugenotte den Kampf ausgefochten hat.

Der Admiral wird verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Er ruft Gaspard und Schadau zu sich und rät ihnen in die Schweiz zu

fliehen, da es dort sicherer wäre. Nachdem er dieses gesagt hat, verheiratet er die beiden noch schnell und stirbt darauf.

Schadau wird von Boccard zum König geführt, der ihn somit vor der Meuchelei der Hugenotten, die die Katholiken in dieser Nacht

ausführen, schützt.

Schadau will jedoch Gaspard retten und zieht auf Boccards Rat eine schwarze Uniform an, um nicht als Hugenotte erkannt zu

werden.

Als Schadau und Boccard bei Gaspard ankommen, geben die sich als Gesandte des Königs aus und flüchten. Jedoch werden sie noch

erkannt und Boccard wird erschossen.

An der Grenze treffen Schadau und Gaspard den alten Fechtlehrer von Schadau, der sie auf Grund ihrer Bekanntschaft die Grenze

passieren lässt.

Nahe dem Haus von Schadaus Oheim fällt Schadau der Brief von seinem Oheim wieder ein, den er zuvor bekommen hat und erfährt, dass dieser gestorben sei. Schadau und Gaspard ziehen in das Haus

des Oheims ein.

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(Nicola Pfeifer und Johanna Köhme)

Personenbezüge

Mindmap (Übersicht)

(Ariella Dumesch, Elisabeth Tries & Niklas Pritzl)

Verhältnis zwischen Boccard und Schadau

Boccard und Schadau lernten sich in einer Gaststätte kennen und wurden bald gute Freunde, obwohl sie unterschiedlichen Glaubensrichtungen angehörten (S. 18/19). In Paris zeigte Boccard Schadau die Stadt und half ihm sich auf das

Duell vorzubereiten. Boccard opferte sich mit Schadau Gasparde zu retten.

Zwischen Boccard und Schadau war eine tiefe Freundschaft. Das sieht man daran, dass Boccard ihm das Amulett, sein wertvollster Gegenstand, lieh, damit es ihn vor dem Tode beim anstehenden Duell schützen möge. Boccard bat bei

der Mutter Gottes von Einsiedeln, die er verehrte, um Hilfe für Schadau.

Das Amulett kann als verbindende Brücke zwischen den unterschiedlichen Glaubensrichtungen der beiden Männer angesehen werden. Beide verdanken

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dem Amulett ihr Leben und Schadau überwand auf diese Weise seine Vorbehalte gegen das religiöse Bekenntnis von Boccard, wenn auch sehr spät.

Die Erzählung spielt in der Zeit der Bartholomäusnacht am 24. August 1572, in der viele Hugenotten getötet wurden. Boccard und Schadau überwanden

diesen Konflikt in ihrer Freundschaft und standen helfend zueinander.

Verhältnis zwischen Schadau und Gasparde

Schadau hat Gasparde, die Nichte von Coligny, in einem Lokal kennen gelernt (S. 16/17). Sie verschaffte ihm seine Arbeit als Schreiber beim Admiral Coligny (S. 23). Als er in Paris bei ihrem Ohm wohnte, bat Gasparde Schadau sie vor

dem Grafen Guiche zu beschützten (S. 33/34). Diesen erstach Schadau später bei einem Duell mit seinem Schwert (S. 44/45). So wurde Schadau zum Held

von Gasparde, in die er sich verliebte. Auf Wunsch vom Admiral heiratete das junge Paar (S. 52/53). In der Bartholomäusnacht beschützte Boccard seinen

treuen Freund Schadau, indem er ihn in einem Raum heimlich verschloss (S. 56). Doch Schadau konnte den Gedanken nicht aushalten, dass seine Frau dem

Tode in die Arme läuft. Somit erklärte er rasch Boccard seine Situation und Boccard lies seinen Freund als einen verkleideten Schweizer seine Frau retten

(S. 62). Indessen versuchte Gasparde sich gegenüber den Verbrechern zu wehren. Ihr Mann half ihr und das Brautpaar und Boccard flohen (ab S. 62). Auf

der Flucht wurde Boccard erschossen (S. 64), doch Schadau und Gasparde konnten aus Paris in die Schweiz fliehen und dort ihr Leben weiter führen (Ende

des Buches).

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Verhältnis zwischen dem Böhmen und Schadau

Der Böhme und Schadau lernten sich am Bieler See kennen, wo Schadau mit seinem Ohm (mütterlicherseits) wohnte. Der Böhme war auf der Flucht, weil er

seine Frau und sein Kind ermordet hatte, doch das wusste zuerst weder Schadau noch sein Ohm. Da Schadau die Kunst des Fechtens lernen wollte,

beschlossen sie, dass der Böhme bei ihnen bleiben dürfe, aber dafür Schadau lehren sollte, wie man ficht. So lief es eine Zeit lang, bis ein Brief den Ohm

erreichte, welcher die Nachricht enthielt, dass der Böhme gesucht werde. Der Mörder floh sofort, als Schadau den Brief las (S.10-12). Der Ohm sah den

Böhmen nie wieder im Gegensatz zu Schadau. Er traf seinen Fechtmeister, als er mit Gasparde aus Paris floh. Der Böhme schuldete seinem Lehrling das

Leben, denn er hatte ihn nicht verraten, als er den Brief bekam. Der Böhme half Schadau also: Er besorgte ihm das Nötigste um aus Frankreich rauszukommen

(S. 66-68). („ Die eine Hand wäscht die andere!“)

Verhältnis zwischen Schadau und Coligny

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Der Admiral ist das größte Vorbild für Schadau, denn sein Vater kämpfte für Coligny und fiel dabei (S. 23 + S. 35). Schadaus Wunsch war es bei Coligny zu arbeiten, wie sein Vater es getan hatte. Durch eine familiäre Verbindung und Gasparde gelang es Schadau seinen Wunsch zu verwirklichen. Der Admiral

vertraute seinem Angestellten wie dessen Vater. Er gab ihm sogar die Erlaubnis seine Nichte zur Frau zu nehmen (S. 52/53).

Verhältnis zwischen Gasparde und Coligny

Der Admiral ist der Onkel von Gasparde und auch ihr Pate. Coligny war der Bruder von Dandelot, ihrem Vater. Gasparde hatte ein nahes, aber doch nicht so ein enges Verhältnis zu ihrem Paten. Immerhin war er es, der Schadau und

Gasparde erlaubte zu heiraten. Vielleicht war es ein enges Verhältnis, doch im Buch wird es nicht weiter beschrieben.

Von Ariella Dumesch

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Wie standen Guiche und Lignerolles zueinander?

Guiche und Lignerolles waren wahrscheinlich sehr gut befreundet, denn Graf Guiche würde sich bestimmt nicht „einfach so“ mit dem Verurteilten Lignerolles abgeben, geschweige denn ihn zum Zweikampf gegen Schadau mitnehmen,

der ja unbedingt geheim zu halten war (S. 43/44).

Allerdings stand Guiche wohl schon etwas über Lignerolles, denn zum ersten war er ja nicht verurteilt und zum zweiten behandelte er Lignerolles manchmal

mehr wie einen Diener als wie einen Freund ( S. 43/44). Vor dem Zweikampf zwischen Schadau und Guiche wollte Lignerolles prüfen, ob Schadau sich auch wirklich nicht heimlich gepanzert hatte. Das machte er

ja wohl nicht für sich oder aus guter Laune heraus. Auch hatte Guiche ihm nicht befohlen, dies zu tun. Also war das wohl eine freundschaftliche Geste und

es zeigt, dass ihm etwas daran lag, dass Guiche diesen Kampf lebend überstehe. Dennoch bedeutete Guiche ihm mürrisch es zu lassen – Er

behandelte ihn wie einen Untergebenen. Aber auch wenn Lignerolles Guiches „Diener“ war, so schien es ihm nichts

auszumachen. Er musste Guiche ja (fast) dankbar sein, dass er sich überhaupt mit ihm abgab.

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Empfand Guiche etwas für Gasparde?

Es gibt eigentlich keine eindeutigen Zeichen dafür, dass Guiche etwas für Gasparde empfinde. Er war einfach nur der „berüchtigte Damenfänger“ (S.

40), der gerne einmal eine wehrlose junge Frau, die nicht einmal seiner Konfession angehörte, frech anmachte.

Oheim, Vater, Pate… Wer ist wer?

Boccards Vater taucht am Anfang der Erzählung (am Ende der Geschichte, S. 5/6,) auf. Ich denke mal, dass er seinen Sohn groß zog und dieser bei ihm lebte,

bis er sich auf die Reise nach Paris begab.

Von Schadau lernt man als Leser des Buches nur seinen Ohm (= Onkel mütterlicherseits) Renat kennen. Sein Vater fiel im Kriegsdienst (S. 35). So wuchs

er bei Renat auf, bis er nach Paris aufbrach, um in den Dienste Colignys zu treten, wie es schon sein Vater getan hatte (S.35).

Gaspardes Mutter starb kurz nach Gaspardes Geburt (S. 31). Gaspardes Vater war Dandelot (S. 31), der verstorbene Bruder Colignys und ehemaliger Admiral. Coligny, ihr Onkel, ist ihr Pate (S. 23), aber der Parlamentsrat Chatillon sorgt um sie und gilt als ihr Verwandter, denn dass sie von solch’ adligem Geschlecht ist,

wird geheim gehalten – wahrscheinlich zu ihrer eigenen Sicherheit.

Nun fällt auf, dass (außer Gasparde) nur Männer vorkommen. Da fragte ich mich, warum?

Zum einen wahrscheinlich, weil in dieser Zeit die Frauen sowieso nicht an der Politik beteiligt waren (Ausnahme: Caterina de' Medici, die Königin Mutter; Aber sie war ja wohl nicht das typische Bild einer Frau zu dieser Zeit…). Zum

anderen vielleicht auch, weil Frauen in dieses Bild von Krieg und Gewalt nicht besonders gut hineinpass(t)en. Ihre Aufgaben waren Haushaltsführung und die

Kinder. Zum Glück hat sich dieser Zustand heute geändert!!!

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Mindmap zum Thema „Wer ist wer?“

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von Elisabeth Tries

Was bedeutet die Frau von Einsiedeln für Boccard?

Die ganze Familie Boccard glaubte an die Frau von Einsiedeln und verehrte sie.

Boccard hatte als Kind Kinderlähmung. Daraufhin pilgerte seine Mutter zur Mutter Gottes nach Einsiedeln und er wurde von seiner Krankheit geheilt.

Seitdem trug er zu Ehren der Mutter Gottes ein Amulett um den Hals (S.21-22) und erzählte, dass die Mutter Gottes von Einsiedeln einen beschütze und

Wunder bewirken könne, denn er sei durch sie geheilt worden.

Das Leben Schadaus, der einer anderen Glaubensrichtung angehörte, wurde durch das Tragen des Amuletts von Boccard im Duell mit Guiche gerettet.

Boccard wurde später erschossen, obwohl er das Amulett trug. Ich denke aber nicht, dass Meyer mit diesem fast ironischen Schicksal etwas „Tiefgründigeres“

symbolisieren will.

Warum glaubte die Familie Boccard an die Mutter Gottes von Einsiedeln und nicht an eine in einem anderen Wallfahrtsort?

Die Mutter Gottes von Einsiedeln ist ein Gnadenbild, das schon über

Jahrhunderte verehrt wird und von den Menschen besucht wird, um bei der Mutter Gottes Hilfe zu erbitten. Da die Erzählung in der Schweiz spielt, lag es für

die Familie Boccard nahe, einen Wallfahrtsort in der Nähe aufzusuchen.

Gnadenkapelle des Klosters von Einsiedeln

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Quellenangabe:

Da unser Thema (Personenbezüge) sich nur auf das Buch bezieht, haben wir die Texte nur mit dem Buch (Reclam, Nr.8414, Neuauflage 2002 erschienen)

erarbeitet. Die 2 Bilder sind von der Bildersuche auf www.google.de mit den Stichworten

„Einsiedeln“ und „Frau von Einsiedeln“.

Unser Nebenthema, Marienverehrung, das Juliane bearbeitet, hat mehr Quellenangaben, die aber nicht hier, sondern beim Thema selbst zu finden

sind.

Wie wir gearbeitet haben

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Wir haben zuerst alle Personen, die im Buch vorkommen, aufgeschrieben und überlegt, welche Bezüge am wichtigsten, interessantesten und kompliziertesten sind. Dann suchten wir alle Material zum Thema „Marienverehrung“ und jeder

fing an, einen Teil dieses Themas zu bearbeiten. Dann teilten wir alle Personenbezüge und die Marienverehrung auf und jeder arbeitete zu Hause und in der Schule an seinem Thema/ seinen Themen. In den letzten Stunden

korrigierten Ariella, Elisabeth und Niklas gegenseitig unsere Ergebnisse und wir erstellten mithilfe der Mindmaps zu den einzelnen Bezügen die

Gesamtmindmap, welche Ariella auf den PC übertrug. Nachdem nun alles fertig getippt ist, hoffen wir, dass euch unsere Arbeit ein Stückchen weiterhilft,

das Buch zu verstehen und dass sie auch in sich selbst verständlich ist.

Juliane Abel, Ariella Dumesch,

Elisabeth Tries & Niklas Pritzl

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Caterina de Medici

Lebenslauf von Caterina de’Medici

Die de’Medici waren eine der wohlhabendsten und einflussreichsten Familien in Florenz, da sie Förderer von Kunst und Kultur waren und das erste Bankwesen

errichteten. Caterina Maria Romula de’Medici, kurz Katharina de’Medici, wurde am 14.

April 1519 in Florenz geboren. Ihre Mutter war die französische Bourbonen Prinzessin Madeleine de la Tour d`Auvergene (1495-1519), die 14 Tage nach der

Geburt starb. Ihr Vater war Lorenzo II. de’Medici (1492-1519), Herzog von Urbino, der am 4. Mai 1519 starb.

Ihr Großonkel Papst Leo X., Onkel von Lorenzo II., war ihr Vormund. Er brachte sie als Kleinkind nach Rom und sie wurde Herzogin von Urbino. Als Leo X. jedoch

am 1. Dezember 1521 starb, ließ ihr Urgroßonkel, Kardinal Giulio de’Medici (1478-1534), der 1532 zu Papst Clemens VII. ernannt worden ist, sie wieder nach

Florenz bringen, wo sie von ihrer Tante Clarice Strozzi aufgezogen wurde. Am 28. Oktober 1533 verheiratete Clemens VII. die 13- jährige Katharina mit dem 14

Tage älteren Heinrich II. de Valois, Sohn des französischen Königs Franz I., in Nizza. Drei Jahre nach der Trauung starb Heinrichs älterer Bruder und er rückte zum Dauphin (Thronfolger) auf. Da Katharina und Heinrich II. lange Zeit noch keine Kinder hatten und auch noch eine uneheliche Tochter von Heinrich II.

geboren wurde, schien die Ehe zu zerbrechen. Jedoch kamen ab dem Jahre

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1543 in rascher Folge zehn Kinder zur Welt, von denen drei sehr früh starben. Am 19. Januar 1543 wurde Franz II. (1543-1560), am 27. Juni 1550 Karl IX. (1550-1574),

am 19. September 1551 Heinrich III (1551-1589) geboren, die ab dem Jahre 1559 hintereinander König von Frankreich wurden, und am 14. Mai 1553 wurde

Marguerite (1553-1615) geboren, die später Heinrich von Navarra heiratete. Am 31. März 1547 starb der König von Frankreich Franz I. und Heinrich II. wurde

Thronfolger. Am 10. Juli 1559, 11 Tage nach einem Turnier bei dem sich Heinrich II. schwer

verletzte, starb er aufgrund der Wunden. Franz II., der mit Maria Stuart verheiratet war, bestieg 15-jährig den Thron. Da er aber als unzurechnungsfähig

erklärt wurde, wurde Katharina Regentin und hielt damit die Fäden in der Hand. Am 5. Dezember 1560 starb Franz II. an Tuberkulose. Der 13-jährige Karl

IX., der noch nicht als volljährig erklärt wurde, bestieg den Thron und Katharina blieb Regentin und durfte damit indirekt weiter herrschen.

In Paris am 18. August 1572 heiratete Katharinas Tochter, Margarete de Valois, Heinrich von Navarra (1553-1610), der ein Hugenotte war (S.49/50). Katharina

erhoffte sich dadurch einen Ausgleich zwischen den Katholiken und den Hugenotten. Deshalb holte sie zuvor auch Admiral Gaspard Coligny (1519-

1572), ein Führer der Hugenotten, in den Kronrat. Jedoch merkte sie, dass er zu große Macht auf ihren Sohn, den König Karl IX. hatte und so ließ sie ihn und fast

alle anderen Hugenotten in der Hochzeitsnacht, der Bartholomäus Nacht, umbringen. Heinrich von Navarra überlebte, musste aber seinen Glauben

abschwören. Ein Jahr später wurde Katharinas Sohn, Heinrich III. durch ihre Mithilfe 1573-1574 König in Polen, ab 1574 dann in Frankreich, wobei Katharina noch weiterhin die

Fäden in der Hand hielt. Während einer Jagd 1576 gelang Heinrich von Navarra die Flucht und er wurde

wieder Anführer der Hugenotten. Am 23. Dezember 1588 lockte der König Heinrich III. Heinrich von Giuse ins Schloss und tötete ihn. Katharina war von

dieser Tat entsetzt. Am 5. Januar 1589 starb Katharina de Medici und sie wurde wegen der

Unruhen in Paris in Blois beigesetzt. Heinrich III. wurde am 2. August 1589 von Jacques Clément, einem

Dominikanermönch, ermordet.

Quellen: www.dieterwunderlich.de/Katharina_Medici.htm

www.kleio.org/frauen/ren28.htm

(Selina Lathan)

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Domizile der Medici

Villa Medici

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Medici Palast

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Garten der Villa Medici

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MARGUERITE UND JEANNE

Marguerite de Valois (auch bekannt als: M. de Anguleme, M. de Navarra, M. de Orleans oder M. de Alencon) lebte von 1492 bis 1549.

Sie heiratete 1509 den Herzog Karl de Anlencon, der jedoch 1525 verstarb. Danach heiratete sie den damaligen Anführer der Hugenotten Heinrich de

Albret, den König von Navarra. Sie bekamen eine Tochter, Jeanne de Albret (1528-1572), die sie sehr protestantisch erzogen.

Jeanne heiratete Wilhelm V, den Herzog von Cleve, doch da diese Ehe eher unfreiwillig war, wurde sie 1545 von Papst Paul III annulliert. Danach heiratete sie den Herzog Antoine de Bourbon-Vendome, einen Katholiken, den sie sehr

liebte. Sie bekam mit ihm einen Sohn, Heinrich von Navarra, der später Margarete de Medici bei der sog. "Bluthochzeit" heiratete.

Nach dem Tod ihres Gatten, A. de Bourbon-Vendome wurde Jeanne eine der

wichtigsten Personen im calvinistischen Protestantismus. Unter ihrer Führung wurde ganz Navarra calvinistisch und Mönche verjagt.

Tineke Heck

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Verhältnis von Caterina de' Medici zu Admiral Gaspard de Coligny

Caterina de' Medici, die Regentin ihres Sohnes, des Königs Karl IX., holte Gaspard de Coligny, den Anführer der Hugenotten, in den Kronrat, allerdings

nur aus dem Grund, um eine Ausgewogenheit zwischen den Konfessionen herzustellen. Durch dieses nun engere Verhältnis zur katholischen Seite gewann

Coligny immer mehr an Einfluss auf den Jungkönig Karl IX.. Caterina de' Medici bekam Angst, sie würde die Kontrolle über ihren Sohn verlieren. Sie beschloss Admiral Coligny in der Hochzeitsmacht ihrer Tochter

Margarete von Valois mit Heinrich von Navarra umbringen zu lassen. Admiral Gaspard de Coligny wurde am Arm angeschossen. Er erlag später

dieser Verwundung. Caterina de' Medici hatte Coligny nur ausgenutzt. Diese Nacht wird auch Bartholomäusnacht genannt. Nur sehr wenige

Hugenotten überlebten diese.

Textbezüge zum Buch:

- Reclam, 2002: S. 49 - DTV, 1998: S. 68

Irina Cichon

Quellenangaben:

- Der große Brockhaus - http://www.kleio.org/Frauen/ren39.html

- http://www.boisestate.edu/courses/hy309/pics/medici.palace.jpg - http://www.whatsoninrome.com/images/u/villa-medici.jpg

- http://de.wikipedia.org/wiki/Caterina_von_Medici - Bibliographisches Institut für F.A. Brockhaus AG, 2006

Die Hugenotten (Teil 1)

von Giulia Klaas, Nora Gawehn, Lili Ullrich, Laila Schestag

Der Begriff Hugenotten:

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„Hugenotten“ ist vermutlich der Spottbergriff für die französischen Protestanten. Diese wurden im 16. Und 17. Jahrhundert stark verfolgt, besonders unter Ludwig XIV., so dass dieser 1685 während seiner Regierungszeit eine Flutwelle von gut

einer Viertel Million Hugenotten auslöste, die in die protestantischen Nachbarländer flohen. Die Bezeichnung Hugenotten bezieht sich auf den

calvinistischen Glauben und bezeichnet die französischen Protestanten zur Zeit der Verfolgungen in Frankreich.

Dies ist das Symbol der

französischen Protestanten

Im Gegensatz zu der Geschichte der deutschen Protestanten war die Geschichte der französischen Protestanten (die nicht wie die der deutschen

Protestanten auf den Thesen Martin Luthers, sondern auf dem Calvinismus beruht) keine Erfolgsgeschichte, sondern eine Geschichte des Leidens. Sie

wurden weniger respektiert als verstanden. Wer als Protestant in Frankreich aufwuchs, wurde einem Rechtfertigungsdruck

ausgesetzt.

Die Geschichte der Hugenotten begann 1516. Franz der I. regierte über Frankreich und war sich mit Philosophen und Theologen seiner Zeit darin einig, dass die katholische Kirche dringend einer Reformation bedurfte. Den ersten Schritt vollbrachte er 1516 mit Papst Leo X., als er das Konkordat von Bologna

unterzeichnete, welches ihm das Recht gab, die hohen Ämter der katholischen Kirche selbst zu besetzen. Dieses tat er so, dass der Hochadel sich ihm

verpflichten musste. Um nun die absolute Autorität zu erlangen und einen Zentralstaat zu schaffen, brauchte Franz I. jedoch das landesweite gut

funktionierende Kommunikationsnetz der Kirche, denn einen besseren Verteiler konnte man zu jener Zeit nicht erwarten. Franz I. machte die Kirche zur

königlichen Verwaltungsbehörde, und das mit großem Erfolg. Die Pfarrer waren ihm eine große Hilfe; unter anderem als es darum ging, den Gehorsam des

Volkes einzufordern.

Allerdings kamen zu diesem Zeitpunkt in Deutschland erstmals die Thesen Martin Luthers an die Öffentlichkeit. Das Volk forderte den wahren Glauben und wollte nicht, dass die Kirche verweltlicht wurde. Jenes ist deutlich von

Luthers Thesen unterstrichen worden, der die weltliche Macht der Kirche zwar duldete, aber dennoch eine neue Glaubensauffassung, das einzig Wahre sei

die heilige Schrift, ins Leben gerufen hatte. Für Franz I. stellten diese Thesen eine Gefahr dar, obwohl er vorher nichts gegen

Luther einzuwenden hatte; ja sogar drei seiner Schriften sehr genau gelesen

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und Nächte lang mit seiner Schwester durchdiskutiert hatte. Jedoch hatte der Papst Martin exkommuniziert und sich gegen den Papst zu richten war

unmöglich. Franz I. musste sich also gegen den Protestantismus wenden. Hätte Franz sich den Hugenotten zugewandt, hätte er die Unterstützung der

katholischen Kirche und somit seine Reformpolitik verloren und eine Großinvasion der kaiserlichen Truppen riskiert. Deshalb beschloss er gegen die

Hugenotten vorzugehen.

So begann 1523 die Verfolgung der Protestanten in Frankreich und zwar in solchem Ausmaße, dass es schon 1530 selbstmörderisch gewesen wäre, sich

öffentlich zum Luthertum zu bekennen (⎭ S. 29). Dennoch gab es Abtrünnige in der katholischen Kirche. Diese widmeten sich sehr bald dem französischen

Landsmann Jean (zu Deutsch: Johannes) Calvin ( ⎭ S. 28),1509 in Nyon geboren, der in Genf begonnen hatte, sich einen Namen als Reformator zu

machen. Er baute seine Reformation auf den Lehren Luthers auf, entwickelte jedoch eine eigene Glaubensrichtung, welche man als Calvinismus

bezeichnet. Er begann also, zumindest in Frankreich, die Thesen Luthers zu verdrängen ( ⎭ S. 45).

1547 starb Franz I. und sein Sohn Heinrich II. bestieg den Thron Frankreichs.

Dieser führte das Verfahren seines Vaters fort. Etwa um diese Zeit begann die Reformation in Deutschland unter Kaiser Karl V. aus den Fugen zu gleiten.

Heinrich II. wollte ähnliche Geschehnisse in Frankreich um jeden Preis vermeiden. Da sich aber auch hier (d.h. in Frankreich) immer mehr Adelige den

Hugenotten anschlossen, begann Heinrich II. mit der endgültigen Diskriminierung der französischen Protestanten. Auf seine Befehle hin wurden

immer mehr protestantenfeindliche Edikte verabschiedet. Der Höhepunkt war das am 2. Juni 1559 in Kraft gesetzte Edikt von Écouen, welches besagte, dass

die Gerichte für Kirchengegner von nun an nur noch die Todesstrafe verhängen durften. Kurz darauf starb Heinrich. Der dann folgende Regent,

Heinrichs Sohn Franz II. setzte die begonnene Vertreibung fort. Bei zahlreichen Anschlägen wurden Tausende von Hugenotten (aber auch wenige Katholiken)

ermordet. So auch in der Bartholomäusnacht:

In der Bartholomäusnacht (⎭ S. 58/59 ), die nach Sankt Bartholomäus benannt ist, der am 24. August Namenstag hat, begann ein etwa dreitägiges Massaker

an den Hugenotten in Paris, bei dem etwa 15.000-20.000 Menschen ermordet

wurden, in der Mehrzahl Hugenotten.

Aber auch viele Hugenotten aus anderen Städten fanden in dieser Nacht und den darauf

folgenden Tagen in Paris den Tod. Sie (die

Hugenotten) waren zur Hochzeit von Heinrich von

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Navarra (protestantisch) mit Margarete von Valois (katholisch) gekommen. Dies war die Schwester von Karl IX. Man nennt dieses Massaker deshalb auch: „Die Bluthochzeit von Paris.“ Die Urheberin dieser blutigen Auseinandersetzung war

vermutlich Caterina de' Medici, die Mutter von Karl IX..

In den Jahren vor dem Massaker hatte Caterina de' Medici immer

versucht, die beiden Parteien zum friedlichen

Miteinanderleben zu bewegen; nicht zuletzt natürlich deshalb, um die Position ihres Sohnes zu

schützen. Auslöser für das Geschehen war ein missglückter

Mordanschlag am 24. August 1572 (also drei Tage vor der

Bartholomäusnacht) auf den Anführer der Calvinisten,

Gaspard de Coligny. Bei demZu selben Zeit fanden weitere blutigTeilen von Frankreich statt, wo insg

Nach dem Tod des Kardinals MRegierung. Am 18. Oktober 1685 eEdikt von Nantes, welches damals

Lande bewirkt hatte, durch das EdiZerstörung der protestantischen Kirc

Erziehungen für bisher reformaufgefordert, das Land innerhalb

Reformierten war die AuswanderuHugenotten die Flucht. Aber auch

den ProtestantismuZu den Ländern, die die aus der Haufnahmen, zählen die Schweiz, d

In Frankreich zog erst Ludwig XVIindem er mit dem Edikt von Versa

versteckten Hugenotte

Informationen über die Huge

S.28: Der Hass gegen die Papisbeschrieben. Man erfährt etwas üb

und die evangelische Freiheit, sowHugenotten der Gott

ZUM NAMEN BARTHOLOMÄUS: Dieser bedeutet, Sohn des Furchenziehers. Bartholomäus war einer der 12 Apostel Jesu. Seinisraelitischer Name war Nathanael von Kane. Ersoll, so erzählen Legenden, den Glauben derÜberlieferung in Persien, möglicherweise auch inIndien, Ägypten und Armenien verbreitet haben.Er heilte Kranke und Besessene. Der Feind vonBartholomäus war Astyages, der Bruder desKönigs Polymios. Dieser schickte 1000 Soldatenaus, um Bartholomäus zu fangen. Er ließ ihn mitKnüppeln schlagen und ihm bei lebendigemLeibe die Haut abziehen. Danach wurde ergekreuzigt. Er starb als Märtyrer.

Massaker wurde er ebenfalls getötet. e Auseinandersetzungen auch in anderen esamt etwa 30.000 Menschen umkamen.

azarins übernahm 1661 Ludwig XIV. die

rsetze er das im Jahre 1598 in Kraft gesetzte aber nicht die gewünschte Beruhigung im kt von Fontainebleau. Dieses bestimmte die he, ordnete katholische Zwangstaufen und ierte Kinder an, und Pastoren wurden von 15 Tagen zu verlassen. Allen anderen ng untersagt. Dennoch gelang ca. 500.000 diese teilweise mörderischen Gebote ließen s in Frankreich nicht sterben. eimat vertriebenen Hugenotten bereitwillig ie Niederlande, England, Deutschland und Amerika. . dem Gemetzel 1787 einen Schlussstrich, illes alle noch in Frankreich lebenden bzw. n als Staatsbürger anerkannte.

notten aus dem Buch „Das Amulett“

ten wird hier von Schadau genauestens er den Glaubensführer Calvin, dessen Lehre ie die an dieser Stelle spürbare Angst der

losigkeit bezichtigt zu werden.

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S.29: Durch die Figur des Schneiders Gilbert wird die Angst veranschaulicht, die

viele französische Protestanten beim Besuch eines Gottesdienstes um ihre Familie haben mussten. Die Tatsache, dass er sich nur in Anwesenheit eines

Soldaten sicher fühlte, unterstreicht dies.

S.31: Hier erfährt man, dass die Hugenotten ihre Kleider nach einem strengen hugenottischen Schnitt nähten. Dies galt vermutlich als Erkennungszeichen ihres

Glaubens. Außerdem tritt hervor, dass die Hugenotten den Umgang mit Christen vorzogen.

S.32/33: „Christen!“ ruft hier der katholische Pfarrer, „was ist die Duldung, welche man von uns verlangt? Ist sie christliche Liebe? Nein, sie ist eine

fluchwürdige Gleichgültigkeit gegen das Los unserer Brüder!“ ⇒Hier kritisiert der Pfarrer seinen eigenen Glauben!!!

S.32: „das anstehende Gift des Fanatismus...“ Die Katholiken hetzen sich im

Gottesdienst gegenseitig gegen die „Ketzer“ (Hugenotten) auf.

S.40: Ein Erkennungszeichen der Hugenotten ist der steife Hemdkragen. An dieser Stelle wird von Boccard noch einmal geschildert, wie verhasst die

Hugenotten und ihr neues Glaubensbekenntnis beim sonst katholischen Volk sind. (⇒„...und da sie dich an deinem steifen Kragen als Hugenotte erkennen

würden, wärest du zweifellos verloren!“

S.45: Schadau verdankt einem „Götzenbild“ (Frau von Einsiedeln) sein Leben. Was er als gläubiger Protestant natürlich zuerst nicht wahrhaben mochte.

Er hält nichts vom „katholischen“ Aberglauben.

S.47: Der Schneider Gilbert sorgt sich nicht zu Unrecht um sich und seine Familie. Er möchte unter diesen grauenhaften Umständen auf keinen Fall als Protestant

erkannt werden und schildert deshalb seinem damaligen Untermieter und Glaubensbruder Schadau die derzeitige Situation der Pariser Hugenotten.

Außerdem kann man den Grund, warum die Hugenotten beim französischen Volk so verhasst waren, leicht erahnen („Weil wir eingezogen, züchtig und

rechtschaffen leben, so werfen sie uns vor, wir wollen uns als die Besseren von ihnen sondern; aber gerechter Himmel! Wie ist es möglich die Zehn Gebote zu halten und sich nicht vor ihnen auszuzeichnen!“ Zudem wird auch noch klar,

wie gefährlich der Zweikampf zwischen Schadau (protestantisch) und Guiche (katholisch) für die französischen Protestanten wirklich war.

S.51: „Ihr Hugenotten kleidet euch düster, tragt ernsthafte Mienen, versteht keinen Scherz und seid so steif wie euer Halskragen!“, Die „Erkennungszeichen“

eines jeden Hugenotten aus katholischer Sicht.

S.60: Der Admiral und auch alle anderen hugenottischen Führer sind tot. Auf den Befehl des Königs hin sollen alle Hugenotten ermordet werden!

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Anhang:

Beteiligte: Lili Ullrich (Geschichte der Hugenotten), Laila Schestag (Geschichte der Hugenotten), Giulia Klaas (Zusammenhänge mit dem Buch), Nora

Gawehn (Bartholomäusnacht)

Quellenangabe: "Das Amulett" (Ausgabe: Reclam, 2002) Website Bourdeaux

Wikipedia (Stichwort: Hugenotten, Bartholomäusnacht) [email protected]

Zusammenarbeit: Obwohl Lili und Laila sich mit demselben Thema befassten, arbeiteten sie zunächst allein, um so viele verschiedene Informationen wie möglich zu

sammeln und sie dann zusammenzutragen. Nora arbeitete allein; ihre Arbeit fügten wir später in den Text ein.

Giulia arbeitete ebenfalls allein. Ihr Geschriebenes setzten wir anschließend ans Ende unserer Lektürenhilfe.

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Die Hugenotten Teil 2

– Definition und geschichtlicher Hintergrund

Von: Gianluca Vagliano, Tim Eulig, Christoph Franz, Marianne Ruffert)

Was sind Hugenotten?

Hugenotten sind reformierte Protestanten, die nach den Lehren Calvins und in

Frankreich lebten. Der Begriff „Hugenotte“ ist vermutlich eine Anlehnung an das französische Wort „aignos“, was so viel wie Eidgenosse heißt und den

Zusammenhang mit dem calvinistischen Zentrum Schweiz andeutet. Der Begriff wurde nicht von den Hugenotten selbst geprägt, sondern er wurde als

Spottbegriff verwendet, der sie ausgrenzen sollte. Die Bezeichnung „Hugenotte“ ist eigentlich nur für die calvinistischen Gläubigen zur Zeit ihrer

Verfolgung zutreffend. Denn nach Inkrafttreten der französischen Verfassung (1791) festigte sich die Anrede Protestant.

Wie war die religiöse Situation?

Die Hugenotten wurden im 16. und 17. Jahrhundert sehr stark verfolgt. Vor allem die Verfolgung durch Ludwig den XIV. (ausgelöst durch das Edikt von Fontainebleau, das den evangelischen Glauben in Frankreich verbot und

jeden, der als Protestant erkennbar war, zu Haft- oder Galeerenstrafe verbannte und somit das Edikt von Nantes widerrief) löste ab 1685 eine

Fluchtwelle von ca. einer viertel Millionen Hugenotten aus, die in nahe liegende protestantische Länder flohen.

Was für Berufe hatten Hugenotten?

Hugenotten lebten als normale Bürger in den Städten. Sie konnten die gleichen Berufe wählen, die auch für Katholiken zur Auswahl standen. In „Das Amulett“

kommen ein Schneider (⎭ S. 47) und ein Parlamentsrat (⎭ S. 16, dort lernt Schadau Boccard, Gasparde und den Parlamentsrat in einer Unterkunft

kennen)) sowie ein Admiral (Seite 25) und dessen Schreiber als Berufe, denen die Hugenotten nachgingen, vor. Sie waren sehr beliebt als Handwerker, da sie

als zuverlässig und geschickt galten. Schadau lernen wir als Schreiber (⎭ S. 25) beziehungsweise als Soldat kennen.

(Marianne Ruffert)

Quellen:

Reclam: „Das Amulett“ (Auflage 2002)

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Wikipedia: „Hugenotten“ und "Der Exodus der Hugenotten"

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Die Gründe der Verfolgung

Ein Grund für die Verfolgung der Hugenotten war die Gefahr, die wesentliche Stütze der Kontrolle von Franz I., dem damaligen französischen König über

Frankreich, in sich zusammenbrechen zu lassen. Die Reformer waren gegen die Adeligen, denen der französische König erst

zuvor kirchliche Ämter, Einnahmequellen und Würden verschafft hatte. Wäre Franz also für die Reformation gewesen, so hätte er seine helfende Stütze

verloren und auch noch die Kontrolle über Frankreich.

Der andere Grund war, dass Franz I., in einen heftigen Konflikt mit den Habsburgern geraten war, genauer genommen mit dem deutschen Kaiser Karl

V.. Frankreich war von den Niederlanden, Deutschland, Spanien, den

Habsburgern und Italien umzingelt und stand dazu mit Norditalien noch im offenen Krieg. Hätte Franz der Reformation freien Lauf gelassen, hätte er auch

Rom gegen sich gehabt und ein Einfall in Frankreich durch die Truppen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen wäre nicht mehr abzuhalten

gewesen.

Das Edikt von Nantes

Das Edikt von Nantes versprach den Hugenotten gesetzliche Toleranz im katholischen Land Frankreich. Am 13. April 1598 unterzeichnete der französische König Heinrich IV. das Edikt in Nantes, daher auch der Name. Im Edikt erwähnte

man den katholischen Glauben als Staatsreligion, aber es war auch erlaubt, sich nach dem protestantischen Glauben zu richten.

Erst 26 Jahre nach der Bartholomäusnacht wurde das Edikt von Nantes verfasst

und unterzeichnet. Am Genfer Reformationsdenkmal ist die Unterzeichnung dieses Ediktes auf einem Relief festgehalten.

Das Edikt von Fontainebleau

Mit dem Edikt von Fontainebleau wurde das katholische Bekenntnis zur Staatsreligion erklärt und der protestantische Glauben verboten. Somit wurde das Edikt von Nantes durch das Edikt von Fontainebleau am 18. Oktober 1685

von König Ludwig XIV. widerrufen.

(Christoph Franz)

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Die Flucht der Hugenotten

Vorgeschichte

Nachdem das Edikt von Nantes, welches 1589 von Heinrich IV. ausgerufen wurde und den Hugenotten Rechte sicherte, von dem Edikt von

Fontainebleau, welches 1685 durch Ludwig XIV. ausgerufen wurde, nichtig gemacht wurde, begannen die Verfolgungen der Hugenotten, so dass sie

fliehen mussten. So machten sich 200.000 Hugenotten auf die Suche nach einer neuen Heimat.

Wohin flohen die Hugenotten?

Fluchtorte der Hugenotten:

1. Deutschland, Preußen, Berlin

2. Niederlande 3. Schweiz

4. Großbritannien 5. Dänemark, Norwegen, Schweden

6. Südafrika, Kapstadt und Umgebung 7. Nordamerika

8. Russland

Die Hugenotten in Deutschland Nachdem das Potsdamer Edikt 1685 nur wenige Wochen nach dem Erlass von Fontainebleau von Kurfürst Friedrich Wilhelm ausgerufen wurde, gingen viele Hugenotten nach Deutschland, hauptsächlich aber nach Preußen. Das Edikt

von Potsdam sicherte den Hugenotten viele Rechte. Der Grund für diesen Erlass waren die Folgen des Dreißigjährigen Krieges, der viele deutsche Städte stark zerstört und viele Menschen getötet hatte. Die Wirtschaft war am Boden und

man brauchte Arbeitskräfte. So versuchte man, Hugenotten nach Deutschland zu holen.

Es kamen 40000 Hugenotten nach Deutschland, die meisten gingen nach Berlin. Die Deutschen begegneten ihnen zunächst ablehnend, da sie anders

lebten, andere Sitten pflegten, und das, obwohl Preußen zu dieser Zeit protestantisch war. So erfolgte die Integration nur langsam, doch dann kamen sich beide Seiten näher. Die Hugenotten spielten in Kultur und Wissenschaft in

Berlin eine große Rolle, es wurden Akademien und Schulen von ihnen gegründet.

Die Hugenotten in den Niederlanden

Viele Hugenotten aus Frankreich flohen in die nahe gelegene Niederlande. Dies taten sie, weil sie von dort gegebenenfalls in andere Länder fliehen

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konnten, z.B. nach Südafrika oder weiter nach Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Außerdem wussten sie, dass sie dort gut

aufgenommen werden würden, da die Niederländer als tolerant galten, unter anderem wegen des durch Erasmus von Rotterdam geprägten Humanismus. Es

gab dort ebenfalls protestantische Kirchen. Auch von Seiten der Niederländer wurden Anwerbungen gemacht. Sie sahen

im Anwerben von den Hugenotten ihre Chance, ihre Seiden- und Textilverarbeitung boomen zu lassen. So wurden trotz vieler Verbote Anzeigen in französischen Zeitungen veröffentlicht. Außerdem bekamen die Hugenotten viele Privilegien, so mussten sie die ersten drei Jahre keine Steuern zahlen. Arme

Leute konnten mit finanziellem Beistand rechnen, und diejenigen, die einen eigenen Betrieb gründen wollten, bekamen ein Startkapital. Es flohen

insgesamt 50.000 Hugenotten in die Niederlande.

Die Hugenotten in der Schweiz In die Schweiz gingen diejenigen Hugenotten, die glaubten, dass der König nur einen Irrtum begangen habe und sein Edikt wieder für nichtig erklären würde. Für die Zeit, in der die Hugenotten in der Schweiz bleiben sollten, wurde ihnen

großmütig geholfen: Es wurden auch Spenden für sie gesammelt und die Steuern erhöht, um auf diese Weise ihnen finanziell Beistand leisten zu könnten.

Als sie in der Schweiz waren, florierte die Wirtschaft, denn sie gliederten sich gleich in Handel und Gewerbe ein und trieben die Seidenherstellung voran. Außerdem flohen auch die Waldenser aus dem Piemont in die Schweiz. Vor

allem gingen die Hugenotten in französischsprachige Kantone. Es flohen circa 20.000 Hugenotten in die Schweiz.

Die Hugenotten in Großbritannien

In England wurden für die Flüchtlinge sogenannte französisch-reformierte Kirchengemeinden eingerichtet. Ihnen wurden von König Karl II. Rechte zugesichert, und später wurde ihnen freie Religionsausübung gewährt. Es

wurden Spenden für sie gesammelt. Die Hugenotten waren gute Handwerker und Kaufleute und so passten sie sich schnell an. Die meisten Hugenotten gingen nach London, andere in den Süden Englands, aber auch nach Schottland und Irland. In den verschiedenen Teilen Londons siedelten sich auch verschiedene hugenottische Handwerker an, so

gingen die Hutmacher nach Vandsworth, die Glasmacher siedelten nach Greenwich über und die Gärtner zog es nach Chelsea. Es flohen etwa 40.000

Hugenotten nach England, 5.000 nach Irland und 400 nach Schottland.

Die Hugenotten in Dänemark und Schweden Die ersten Hugenotten kamen 1680., und es entstanden zwei Französisch-

Reformierte Kirchengemeinden, und zwar in Kopenhagen und Fredericia. In Kopenhagen waren die Hugenotten im Baumwollverarbeitungsgewerbe tätig, und in Fredericia wurden Tabak, Rüben, Kohl, Kartoffeln, Spargel und Bohnen

von den Hugenotten angepflanzt. König Christian V gewährte den Hugenotten Privilegien. In Schweden waren hugenottische Metallarbeiter für die Waffenfertigung gefragt. 1724 wurde eine Französisch-Reformierte

Kirchengemeinde in Stockholm gegründet.

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Insgesamt kamen 1500 Hugenotten nach Dänemark und Schweden.

Die Hugenotten in Südafrika, Kapstadt und Umgebung Viele Hugenotten kamen von den Niederlanden nach Südafrika vor allem in

die Umgebung von Kapstadt, weil in den Niederlanden schon zu viele Hugenotten waren und diese keine Arbeit mehr fanden. So fuhren sie mit

einem Schiff der Niederländisch-Ostindischen Kompanie (VOIC) an das Kap, um dort die Schiffe eben jener Kompanie, die auf dem Weg nach Indien

waren, mit Wein zu versorgen, da dies skorbutvorbeugend wirkte. Die ersten Siedler waren jedoch keine Hugenotten, sondern Soldaten, die 1655 ankamen.

Die ersten Hugenotten ließen sich in Franschhoek (Franzoseneck) nieder und begannen dort mit dem Weinanbau. Nachdem am Kap die erste Stadt,

Kapstadt, gegründet worden war, wurde auch eine zweite Stadt, Stellenbosch, gegründet, in der die Hugenotten Gemüse und Obst anbauten.

Der Wein des Kaps wurde bis nach Europa exportiert. Es kamen etwa 250 Hugenotten an das Kap der guten Hoffnung.

Die Hugenotten in Nordamerika

1620 begann die Einwanderung der Hugenotten nach Amerika, erreichte 1680 ihren Höhepunkt und endete

im 18. Jh. Die Hugenotten verstanden sich gut mit den Holländern und Engländern,

die Schiffe in die „neue Welt“ entsandten. Es kamen vorwiegend Leute, die

mittellos waren und ihr Glück in den Städten Boston, New

York und Charleston versuchten.

Den Hugenotten litten darunter, dass es keine Prediger zur Leitung ihrer Französisch-Reformierte

Kirchengemeinden gab. So gingen sie in diesem großen Land unter. Insgesamt gingen 1500-2000 Hugenotten nach Nordamerika und 800 nach

Kanada.

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05000

100001500020000250003000035000400004500050000

Hugenottenflüchtlinge

Deutschland Niederlande Schweiz England Irland SchottlandSkandinavien Kapstadt USA Kanada Russland

Die Hugenotten in Russland Auch Russland zeigte nach dem Edikt von

Fontainebleau Interesse daran, die Hugenotten wegen ihrer fortgeschrittenen Technik im Bereich

der Luxusgüter als Juweliere anzustellen. Es kamen nur 300 Hugenotten, da die anderen sich trotz allem

nicht so weit von ihrem Heimatland entfernen wollten.

Der berühmteste Juwelier war der hugenottische Hofjuwelier Fabergé, der das Weltberühmte Fabergé-Ei hergestellt hat.

Eberhard Gresch: „Die Hugenotten. Geschichte, Glaube und Wirkung“, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig.

Bildquellen:

www.google.de/ Franschhoelzwww.google.de/ Fabergè-Ei

www.google.de/ FluchtderHugenotten

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Thema:Religiöse und politische Konflikte im 16. und 17. Jahrhundert zwischen Katholiken und Protestanten (Hugenotten)

Von: Peter Marx, Peter Mayer, Nicolas Enders, Mauritius Glanz

Fragen zum Buch „Das Amulett“ von Conrad Ferdinand Meyer

1. Wie war das Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten in Frankreich zu dieser Zeit?

2. Welcher Konfession gehörten die Machthaber dieser Zeit an? 3. Wie stand die Bevölkerung zur Religion?

4. Wie entstand das Wort Hugenotten? 5. Wie war die Kirche im 16. und 17. Jahrhundert in Frankreich aufgebaut?

6. Wie wurde Ketzerei damals bestraft?

1. Wie war das Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten in Frankreich zu dieser Zeit?

Da zu dieser Zeit gerade der religiöse Umbruch in vollem Gange war und sich Katholiken und Protestanten (in Frankreich die Hugenotten) gleichermaßen als Ungläubige beschimpften, kann man sich vorstellen, dass bei einer Begegnung

von Angehörigen dieser zwei zerstrittenen Parteien ein lauter Streit über die Richtigkeit des Glaubens entbrannte, welcher manchmal für einen der

Streitenden zum (tödlichen) Verhängnis werden konnte. Bei der Begegnung von Schadau und Boccard kommt es zu einer ähnlichen Debatte ( ⎭ S.15-24), die aber für keinen von beiden, nicht zuletzt weil sie Landsleute sind, schlimm ausgeht. Das Problem der Hugenotten war, dass der Regent Frankreichs dem

Die Bartholomäusnacht, in der Hugenotten gemeuchelt wurden.

katholischen Glauben angehörte. Ein Höhepunkt des Glaubenskampfes war schließlich die Bartholomäusnacht, in der 15000-18000 Hugenotten den Tod

fanden.

2. Welcher Konfession gehörten die Machthaber dieser Zeit an?

Caterina de Medici, die Mutter des französischen Königs Karl IV., zieht als die wirklich mächtige Figur hinter dem König die Fäden ( S. 36-38 ). Sie ist katholisch

und will gegen die Protestanten in den Krieg ziehen. Ihr Sohn König Karl der IX. gehörte auch dem katholischem Glauben an und

war Gegner der Hugenotten. Coligny ist der Admiral der Hugenotten und Gegenspieler des Königshofes.

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3. Wie stand die Bevölkerung zur Religion?

In der Religion sahen die Menschen eine Art Stütze für die Mühen des schweren Alltags im 16. Jahrhundert. Sie konnten zum Beispiel in der Kirche ihre Sorgen für

einen Moment vergessen und sich ihren Gedanken hingeben. Entweder wurde die Religion von den Machthabenden dieser Zeit stark für ihre politischen Interessen missbraucht, oder es herrschte Konfessionszwang, so dass

man gezwungenermaßen einer Konfession angehören musste. Dies führte zu vielen Aufständen, welche die Regierenden auch mit Gewalt

niederzuschlagen versuchten. Die katholische Kirche „überzeugte“ die Menschen auch durch starke Druckausübung. Zum Beispiel drohten sie ( S. 46-47) den Irrgläubigen nicht nur weltliche, sondern auch jenseitige Strafen an.

4. Wie entstand das Wort Hugenotten?

Das Wort Hugenotten ist eine Anspielung auf das französische Wort „aignos“ welches soviel wie „Eidgenosse“ bedeutet. Im Französischen erschien dieses Wort zum ersten Mal zu Beginn des 16. Jahrhunderts, in der Form des Wortes

„eygenot“, welches als Beschreibung der Anhänger einer politischen Partei im Kanton Genf galt. Andere behaupten, dass die Bezeichnung Hugenotte aus

dem Wort „Huis Genooten“ entstand, was so viel heißt wie Hausgenosse und für flämische Protestanten benutzt wurde. Eine dritte Hypothese ist, dass das Wort

seinen Ursprung in dem Genfer Freiheitskämpfer Besancon Hugues hatte. Keine dieser Vermutungen ist auszuschließen. Fest steht jedenfalls, dass Hugenotten anfangs eher als Spottbegriff gegen reformierte Calvinisten verwendet wurde,

nicht als religiöser Name für ihren Glauben.

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5. Wie war die Kirche im 16. und 17. Jahrhundert in Frankreich aufgebaut?

5.1 Aufbau der Katholischen Kirche im 17. Jahrhundert

Gott

Papst

120 Kardinäle

Äbte

Bischöfe

Priester

Gläubige

5.2 Aufbau der Evangelischen Kirche

Gott

Bischöfe

Pfarrer

Gläubige

Da die Kirche hierarchisch aufgebaut war, war es den „normalen“ Gläubigen nicht möglich, in direkten Kontakt mit Gott zu treten. Man musste erst zu einem

„Höherstehenden“ gehen und ihn bitten, mit Gott über seine Sorgen und

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Ängste zu reden. Diese Position als „Postbote Gottes“ nutzten viele Priester, Äbte und Bischöfe und nicht zuletzt oft auch der Papst schamlos aus.

6. Wie wurde Ketzerei damals bestraft?

Menschen, die von den Regeln des Glaubens abwichen, wurden als Ketzer bezeichnet. Ketzerei wurde damals mit hohen Strafen, wie zum Beispiel der

Exkommunikation, belegt. Seit Kaiser Friedrich II. wurde Ketzerei auch mit weltlichen Strafen, wie die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, bestraft (⎭ S.

47). Bald beauftragte Papst Innozenz III. die Inquisitoren, Ketzer und

Kirchenfeindliche zu verfolgen und umzubringen. Die Inquisition kristallisierte sich schnell als Massenverfolgung heraus.

Die streng Orthodoxen nannten den Glauben der Ketzer Häresie, was übersetzt „Andersglaube“ bedeutet. Ein Synonym für Ketzer waren für die Kirche die

Katharer. Die Katharer waren ursprünglich eine Glaubensgruppe, gegen die der Papst und die französischen Könige vorgingen. Der Papst ließ Kreuzzüge

gegen die Katharer ausrufen. Selbst die Felsenfestung des Montsegur, die 215 Katharern Schutz bot, wurde von einem Kreuzzug eingenommen. Die Katharer

wurden auf einem großen Scheiterhaufen verbrannt. Kurz: Jeder der seinem Irrglauben nicht abschwor, wurde verfolgt, so wie auch

die Hugenotten. Ludwig der XIV war Gegner der Hugenotten. Seine Regentschaft wurde von den Hugenotten gefürchtet, und so flohen über eine

Viertelmillion Hugenotten in umliegende Länder.

Hier ein Kerker der Inquisition, Gegner der katholischen Kirche werden

gefoltert, bis sie gestehen, dass sie etwas Ketzerisches getan haben. Sehr oft wurden hier Unschuldige zu falschen Geständnissen gebracht, weswegen

sie dann von der Inquisition verbrannt wurden.

Quellen:

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www.Wikipedia.de-Stichwort Ketzer; Hugenotten www.Kirchenopfer.de

Inge Ott: Geier über dem Montsegur

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Die Bartholomäusnacht

Am 23. und 24.8.1572 fand in Paris die Bartholomäusnacht (⎭ S. 54-62) statt. Während des Festes des heiligen Bartholomäus wurden tausende Hugenotten getötet. Unter ihnen befand sich auch Coligny, der schwer verletzt überlebte.

Dieses grausame Massaker wurde von den Königssoldaten verübt. Darauf flüchteten die Hugenotten, die dem Gemetzel entkommen waren, in

andere europäische Länder. Man nennt die Bartholomäusnacht auch Bluthochzeit, weil zwei Tage zuvor die Hochzeit von Heinrich von Navarra

(Hugenotte) und Margarete von Valois stattgefunden hatte. Diese Hochzeit sollte den Krieg zwischen den Hugenotten und den Katholiken eigentlich

beenden. Doch es passierte genau das Gegenteil. Ungefähr 12000 Menschen wurden in diesen zwei Tagen in Paris getötet, die meisten waren Hugenotten.

Bis in den Oktober 1572 gab es weitere Massaker in Städten wie Toulouse, Bordeaux oder Lyon.

Heinrich von Navarra entkam dem Tod in der Bartholomäusnacht, weil der kurz vor Mitternacht zum Katholizismus übertrat. Angeblich soll Caterina de' Medici

die Bartholomäusnacht befohlen haben, nachdem zwei Tage zuvor ein Attentat auf Coligny misslungen war.

(Tim Eulig)

Heinrich von Navarra

Heinrich von Navarra oder Heinrich IV. wurde am 13.12.1553 in Pau geboren. Er wurde am 14.5.1610 durch einen Unbekannten ermordet. Bevor er König von

Frankreich wurde, hieß er Heinrich von Bourbon. 1594 wurde er in Chartes gekrönt. Er war der erste französische König aus dem Adelshaus Bourbon. Heinrich IV. war beim Volk sehr beliebt, obwohl er Hugenotte war und das

französische Volk zum Großteil katholisch. Außerdem sprach er 1598 das Edikt von Nantes aus, welches den Hugenotten mehr Freiheiten gewährte.

Zwei Tage vor der Bartholomäusnacht heiratete er Margarete Valois, eine Katholikin, um den Krieg zwischen den Hugenotten und den Katholiken zu

beenden. Doch es kam ganz anders. Es wurden tausende Hugenotten ermordet. Heinrich wurde verschont, weil er vor den Augen der Königssoldaten

zum Katholizismus übertrat.

(Tim Eulig)

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Gaspard der II von Coligny

Coligny wurde am 16.2.1519 in der Nähe von Paris geboren. Bevor er 1552 zum General von Frankreich ernannt wurde, kämpfte er als einfacher Soldat gegen andere europäische Länder. Er wäre auch Admiral geblieben, doch er wurde

am 24.8.1572 in der Bartholomäusnacht von Königssoldaten umgebracht. Zuerst stand er dem König sehr nahe, doch dadurch, dass er den Hugenotten

half, beging er Hochverrat. Vor seinem Tod wurde er sowohl von den Hugenotten als auch von den

Katholiken geachtet, weil die meisten Katholiken nicht wussten, dass er den Hugenotten half.

Außerdem versuchte er den Konflikt zwischen Hugenotten und Katholiken zu schlichten. 1571 stellte er beispielsweise ein Heer gegen die Niederlande auf,

welches aus Hugenotten und Katholiken bestand. Als er wegen der Hochzeit von Heinrich von Navarra und Margarete von Valois

am 22.8.1572 nach Paris kam, entging er knapp einem Attentat der katholischen Liga. Trotzdem wurde er zwei Tage später in der

Bartholomäusnacht ermordet. Am 24.8.1572 drangen Königssoldaten in seine Wohnung ein und wollten ihn zum Fenster hinauswerfen. Als er sich wehrte, erstachen sie ihn. Ein Begräbnis

von Coligny fand erst 1599 statt, nachdem königliche Briefe seine Person wieder gereinigt hatten.

In späteren Jahren benannten ausgewanderte Hugenotten in Brasilien und Südafrika zwei Orte nach seinem Namen.

(Tim Eulig)

Reclam Verlag 2006 Nr. 6943 Quellen:

Wikipedia, "Die Hugenotten" Brockhaus, "Die Hugenotten"

"Die Hugenotten" von Cornelia Franz und Leo H. Strohm: in: "Deutsche Geschichte - Von den Anfängen bis zur Gegenwart"

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Marienverehrung

Als Marienverehrung wird die Verehrung Mariens, der Mutter von Jesus bezeichnet.

Der Evangelist Lukas beschreibt Maria als eine Frau, die vollkommenen nach dem Willen Gottes lebt.

Im Jahr 432 nach Christus erklärte das 3. ökumenische Konzil Maria als Gottesgebärerin. Ein Streit mit Bischof Nestorius, der gegen den Marienkult

predigte, war dem vorausgegangen.

Marienwallfahrtsorte:

Wallfahrtsorte sind Orte, zu denen Menschen pilgern, weil sie sich dort Gnade von Gott erhoffen. Sie pilgern zu diesem Ort, weil dort schon andere Menschen

Hilfe erfahren haben. Oft finden sich Gruppen, die sich gemeinsam auf den Weg machen. An Marienwallfahrtsorten hoffen Menschen auf die Marias

Fürbitte bei Gott in ihren Anliegen. Häufig sind dort Dankesbilder, Votivtafeln, zu finden, die beschreiben, was für Hilfe Menschen erfahren haben. (S.21 Boccards Geschichte (laut Boccard) aufgemalt auf einer Votivtafel in

Einsiedeln) Auf einer Wallfahrt werden Lieder gesungen, Gebete gesprochen und Kerzen entzündet. Bei einer Marienwallfahrt wird das Rosenkranzgebet, das

sich aus vielen „Ave Marias“ zusammensetzt, am häufigsten gesprochen.

Beispiel:

Altötting ist der größte Wallfahrtsort Deutschlands. Jedes Jahr besuchen mehr als eine Millionen Pilger aus der ganzen Welt diesen Ort. Abermillionen Menschen haben ihre Sorgen im Gebet zur Muttergottes von Altötting

getragen und Trost und Hilfe erfahren. In der Mitte der kleinen Stadt auf einem Platz steht die Gnadenkapelle. Um die Kapelle herum hängen viele hundert

Votivtafeln. Auf diesen Tafeln haben Menschen Bilder von ihrem Unglück gemalt und einen Dank für Hilfe an Maria darunter geschrieben. Zum Beispiel

ein Bild von einem Brand, von Krankheit, vom Sturz von einem Dach, von einem Verkehrsunfall, von einem Jagdunfall etc.

Mit zwei Wundern begann die Wallfahrtsgeschichte von Altötting: In den Jahren 1489 und 1490 ist ein dreijähriger Junge ertrunken, ein anderes Kind wurde von einem Wagen überfahren. Die Eltern der Kinder haben zu Maria

gebetet und sprechen es der Fürsprache Marias zu, dass Gott den Kindern das Leben geschenkt hat.

Vom Kerzenrauch in der Kapelle ist das Gnadenbild, eine geschnitzte Holzskulptur aus dem 14. Jahrhundert, schwarz geworden.

An Marientagen finden Feste und Lichterprozessionen statt. In Altötting wird besonders am 1. Mai (Beginn des Marienmonats) und am 15. August (Maria

Himmelfahrt) gefeiert.

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Maria Einsiedeln ist der größte Wallfahrtsort in der Schweiz.

Cirka 829 n. Chr. verließ der Heilige Meinrad, ein Benediktinermönch sein Kloster, um als Einsiedler zu leben. Im Jahre 861 wurde Meinrad von zwei

Raubmördern in seiner Zelle erschlagen. An dieser Stelle im „Finstern Walde“ bauten Benediktiner ein Kloster und errichteten an der Stelle der Zelle des Einsiedlers eine Kapelle zu Ehren Meinrads und zu Ehren der Muttergottes.

Seit dem 14. Jahrhundert wird von Wallfahrten berichtet. Nach der Reformation wurde Einsiedeln zum Mittelpunkt der Katholiken in der Schweiz. Bis heute beten

Menschen zur schwarzen Muttergottes von Einsiedeln und hoffen auf ihre Fürbitte bei Gott. Votivtafeln mit Bildern und Texten, große Kerzen, auch

Krücken, Ketten, Wachsfiguren und andere Gaben werden in der Kirche von Einsiedeln aufbewahrt und ausgestellt. Schwarz wurde das Marienbild von Einsiedeln durch Kerzenrauch. Als die Kapelle im 18. Jahrhundert restauriert

wurde, wurde auch das Marienbild gesäubert. Doch das stieß auf den Unwillen der Bevölkerung. Daraufhin wurde die ganze Statue schwarz eingefärbt. Nur

Gesicht und Hände von Maria und vom Kind auf ihrem Schoß sind sichtbar, da seit dem 17. Jahrhundert das Marienbild ein Glockengewand trägt. Es ist stets, entsprechend dem Kirchenjahr, in der Farbe der Messgewänder der Priester.

Seit dem 11. Jahrhundert wird eine Legende erzählt: Am 14. September 948 soll nach der Legende Christus selbst in der Begleitung

von Engeln die Kapelle geweiht haben (Engelweihlegende). So ist der 14. September als Weihetag der Kapelle jedes Jahr das größte Fest in Maria

Einsiedeln. Fällt der 14. September auf einen Sonntag wird 14 Tage gefeiert.

Sicht der Konfessionen

Alle christlichen Konfessionen erkennen Maria als Mutter Jesu an. Doch nur die römisch katholische Kirche und die orthodoxe Kirche verehren Maria als

Fürsprecherin oder Mittlerin. Sie feiern viele Feste ihr zu Ehren. In der Orthodoxen Kirche wird Maria immer mit Christus dargestellt, ihre Verehrung soll auf Gott

bezogen sein. In der Katholischen Kirche gilt Maria als Prototyp der durch Jesus erlösten Menschen und wird auch auf Bildern ohne Kind dargestellt. Sie ist ein

Mensch ohne Erbsünde und sie ist bereits mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.

Die Lutherische Kirche kennt drei Marien Gedenktage: Darstellung des Herrn, 2. Februar; Maria Verkündigung, 25. März; Maria Heimsuchung, 2, Juli.

In der reformierten Kirche ist Maria ein Vorbild des Glaubens und der Hingabe. Doch Maria darf nicht im Gebet angerufen werden. Denn sie wartet mit allen

verstorbenen Christen auf den Tag, an dem alle gemeinsam Christus „entgegengeführt“ werden. Freikirchen betonen, dass nach dem Buch

Deuterononium (18.10 f) die Kontaktaufnahme zu verstorbenen verboten ist, auch wenn sie außergewöhnliches geleistet haben (1.Samuel 28). Von Zeugen

Jehovas und Siebenten-Tag-Adventisten kommt scharfe Kritik gegen alle Formen der Marienverehrung. Sie sehen ihn als unbiblischen Götzendienst.

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Islam

Auch im Islam wird Maria verehrt als Mutter des Propheten Jesus. Sie wird im

Koran sehr positiv beschrieben. Zum angeblichen Haus Mariens im historischen Ephesus, heute in der Türkei gelegen, pilgern mehr Muslime als Christen.

Quellenangaben:

- www.kloster-mariastein.de - www.kloster-einsiedeln.ch

- LThK, Lexikon Theologie und Kirche - Botschaft des Glaubens, Katholischer Katechismus, Hrsg. A. Bauer und W.

Plöger, Donauwörth 1978

Von Juliane Abel

Duelle

Ein Duell ist ein Zweikampf mit gleichen Vorraussetzungen, zu dem sich beide Kontrahenten bereit erklärt haben. Sie wurden meist zwecks Wiederherstellung

der Ehre ausgefochten.

Duelle im weiteren Sinne gab es bereits in der Antike, das neuzeitliche Duell, mit dem wir uns hier beschäftigen wollen, kam zu Ende des 15.

Jahrhunderts auf und hielt sich in Kontinentaleuropa bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Man duellierte sich, sobald einem das Duell als einziger Weg zur Wiederherstellung der Mannesehre

erschien. Die Ehre konnte durch Beleidigung, Erniedrigung, üble Nachrede, einen tätlichen Angriff oder der Verletzung der Ehre einer Frau, die unter der Obhut des Beleidigten stand (Ehefrau, aber auch Tochter, Schwester etc.),

verletzt werden. Dabei war es nicht entscheidend, wer gewann, sondern allein die Teilnahme

und die Tatsache, dass man sein Leben aufs Spiel setzte, stellte die Ehre wieder her.

Nicht jeder durfte sich duellieren, nur Adelige, Offiziere und später auch in diesen Kreisen akzeptierte Bürgerliche durften an Duellen teilnehmen. Es wurde oft gesellschaftlich, vor allem im Militär, nicht akzeptiert, eine

Aufforderung zum Duell abzulehnen. So hatte zu Anfang des 19. Jahrhunderts sich jeder vierte Adelige schon einmal in seinem Leben duelliert, allerdings ging

nur jedes 14. Duell tödlich aus.

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Regeln

Es gab detaillierte Duellregeln. Im 18. und 19 Jahrhundert entstanden

zahlreiche Formen des Duells, es gab hauptsächlich Pistolen-, die in Deutschland beliebten Säbel- und die mehr in Frankreich beliebteren Degenduelle. Diese wurden nach zahlreichen Regeln ausgefochten. Je schwerer die Beleidigung, die

zum Duell geführt hatte, war, desto schärfer wurden die Bedingungen und desto gefährlicher wurde das Duell, z.B. wurde der Abstand zwischen den

Kontrahenten verringert oder mehrmals geschossen. Es konnte sogar dazu kommen, dass sich die Kontrahenten sprichwörtlich übers Sacktuch schossen: In

einem Sacktuch befanden sich zwei Pistolen, eine geladene und eine ungeladene. Nacheinander zogen die Kontrahenten eine Pistole aus dem

Sack. Dann schossen beide gleichzeitig aus kurzer Distanz auf ein Zeichen hin. Jeder Duellant musste sich durch mindestens einen Sekundanten vertreten lassen, der die Aufforderung zum Duell überbrachte, die Bedingungen und

Regeln vereinbarte, die Einhaltung der Regeln überwachte und sich im Todessfall des Duellanten um seinen Nachlass kümmerte. Oft war noch ein Arzt

anwesend, der sich um die Verletzten kümmerte, selten wohnte dem Duell auch ein Unparteiischer bei, der ebenfalls die Einhaltung der Regeln

überwachen sollte. Die Standplätze wurden zumeist ausgelost, Panzerung war meist verboten.

Vorgänger des neuzeitlichen Duells

Duelle im Mittelalter

Im Mittelalter wurden Duelle etwas anders abgehandelt.

Es gab zum Beispiel keinen Sekundanten. Die Duelle wurden meist in der Öffentlichkeit

ausgetragen, manchmal jedoch auch fernab jeden Dorfes oder jeder Stadt. Die meisten

Duelle begannen zu Pferd. Man versuchte aus dem Ansturm heraus den Gegner vom Pferd zu stoßen. Fiel einer vom Pferd, so musste er zu Fuß

weiterkämpfen. Die Duelle liefen so lange, bis einer der beiden Kontrahenten aufgab. Selten kam es zu Todesfällen. Es galt im Allgemeinen als unehrenhaft,

den Gegner zu töten. Ging es jedoch um Blutrache, so war es erlaubt, den Gegner zu töten. Dann kämpfte man mit scharfen Waffen, sonst mit stumpfen, wobei nur Adelige, vom einfachen Wanderritter ohne Landbesitz bis hin zum König oder Kaiser, mit Waffen kämpften. Beim einfachen Volk war eine Art

Faustkampf beliebter.

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Man versuchte den Gegner so zusammenzuschlagen, dass dieser entweder nicht mehr in der Lage war zu kämpfen oder aufgab. Duelle wurden nicht gesetzlich verboten, doch konnte man mit schlimmen Strafen wie Folter,

Peinigung, Kerkerstrafe oder dem Strick bestraft werden, sollte man einen Gegner ehrlos und grundlos im Duell getötet haben.

Der Holmgang

In germanischen Kreisen und in der Wikingerzeit gab es noch eine andere Art von Duellen, den Holmgang. Die Regeln waren genau festgelegt. Man legte einen Bereich fest, in dem gekämpft wurde. Man kämpfte

mit Schwert und Schild. Sobald das erste Blut auf den Boden tropfte, war der Kampf entschieden. Der Sieg

galt als Zeichen, dass man Recht hatte und die Götter auf der Seite des Gewinners standen. Nach der

Christianisierung wurde der Holmgang verboten.

Duelle in der Literatur vom wem??

Am Ende des 19. Jahrhunderts – Duelle waren bereits aus der Mode gekommen und nur noch einige Offiziere und Adelige hielten an der Idee des

Duells fest, kamen Duelle in der Literatur häufig vor. Zu dieser Zeit kritisierten viele Autoren das Duell und das damit verbundene Ehrgefühl. Hierzu zwei

Beispiele:

Effi Briest – von Theodore Fontane

Theodore Fontane erzählt nach einer wahren Geschichte von einer jungen Frau, die von ihren Eltern mit einem viel älteren

hohen Beamten verheiratet wird. Sie hat eine kurze Affäre mit einem Gleichaltrigen, von der ihr Mann aber erst nach sieben Jahren kinderreicher Ehe erfährt. Da seine Ehre beschmutzt ist,

muss ihr Mann sich mit ihrem ehemaligen Geliebten duellieren. Dieser verliert bei dem Duell sein Leben und Effis Eltern müssen sie schweren Herzens aus

gesellschaftlichem Zwang verstoßen.

Leutnant Gustl – von Arthur Schnitzler Ein Leutnant gerät nach einem langweiligen Konzert in der Garderobe in einen Streit mit einem Bäckermeister. Als er

seinen Säbel ziehen will, hindert ihn der ihm körperlich überlegene Bäcker daran. Da aufgrund dieser Schmach seine

Ehre beleidigt ist und er sich nicht mit einem gesellschaftlich niedriger gestellten Mann duellieren darf, um seine Ehre wiederherzustellen,

beschließt er am nächsten Morgen Selbstmord zu begehen, unabhängig davon, ob der Bäcker irgendjemandem, von diesem Vorfall berichtet. Er ist,

angesichts der Freuden des Lebens, von Selbstzweifeln geplagt, und es fällt ihm

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schwer, an seinem Entschluss festzuhalten. Am Morgen erfährt er, dass der Bäckermeister in der Nacht an einem Schlaganfall gestorben sei. Sofort sind

seine Selbstmordpläne vergessen und er kehrt nach Hause zurück. Am Nachmittag duelliert er sich allerdings wegen einer Verletzung seiner Ehre.

Beide Autoren möchten auf ironische Weise die Sinnlosigkeit des Duells und des

damit verbundenen Ehrgefühls aufzeigen. Schnitzler wurde scharf vom Militär kritisiert und seines Offizierstandes enthoben.

Duelle im Wilden Westen

Auch im Wilden Westen gab es Duelle. Diese wurden in vielen Romanen, aber vor allem in Filmen romantisiert. In den Filmen

wird ein Duell meist so dargestellt: Zwei Revolverhelden stehen sich 20-30 Schritt

entfernt gegenüber. Plötzlich ziehen beide ihre Colts, zwei Schüsse fallen, ein

Kontrahent fällt in den Staub. In der Realität sah dies oft anders aus:

Duelle gingen nur selten tödlich aus, was an der

Ungenauigkeit der Waffen lag. Oft wurden deshalb keine Revolver eingesetzt, sondern Gewehre, manchmal sogar Schrotflinten. Auch kam es nicht auf die

Schnelligkeit des Duellanten an, sondern auf seine Treffsicherheit.

Das Duell im Buch - Zwei Interpretationen

Gasparde, im Schutze des Herrn von Schadau , wird von einem dahergelaufenen katholischen Landsknecht beleidigt (⎭ S.33/34). Deshalb hält Schadau es für seine Pflicht, sie in einem Duell zu verteidigen. Am nächsten Tag

trifft er jenen wieder, als er gerade mit Boccard zu einem Gasthaus gehen wollte (⎭ 41). Er erfährt nun, dass jener Graf Guiche heißt. Nach einem

Zusammenstoß mit ihm veranlasst Boccard zu Schaddaus Wohl ein Duell zwischen den beiden.

Sie verabreden sich am nächsten Tag zur Morgenstunde an einem abgelegenen Örtchen in Paris. Sie verwenden zwei lange Stoßklingen (Degen) ohne jegliche Panzerung (⎭ S.41 Seiten?). Vor dem Duell aber steckt Boccard Schadau sein Amulett von der Frau von Einsiedeln in sein Wams, das ihn vor

Treffern verschiedenster Art schützen soll. Das Duell beginnt und der Graf ist Schadau sichtlich überlegen, sodass er ihm

auch gleich einen normalerweise tödlichen Treffer versetzt. Doch dank des Amulettes überlebt er den Stoß. Der Graf schaut überrascht,

während ihm Schadau seinen Degen durch den Bauch des Grafen stößt.

Quelle: "Das Amulett" (Reclam 2002)

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Von Leonard Brandenburg

Die Motive Auslöser für das Duell im Buch ist eine Beleidigung Gaspardes durch Graf

Guiche. Gasparde droht dem Grafen, dass Schadau sie beschützen würde und bittet

ihn sich mit dem Grafen zu duellieren. (S.46-48) Schadau beschließt ihr zu helfen, wobei es ihm wohl mehr um Gaspardes Gunst, als um die

Widerherstellung ihrer Ehre geht (S.48: „Dass ich Gaspardes Liebe gewinnen könnte, schien mir nicht unmöglich, Schicksal dass ich es musste, und Glück,

mein Leben dafür einzusetzen“). Als Schadau und Boccard auf der Straße Graf Guiche und seinen Handlanger

Lignerolles treffen, beleidigt der Graf Schadau wegen seiner Konfession. Als Schadau sich auf den Grafen stürzen will, hält Boccard ihn zurück und

verspricht ihm, ein Duell mit dem Grafen zu vereinbaren. Er vermutet, dass der Graf nichts gegen ihn persönlich habe, sondern, dass er nur schlecht gelaunt

war und sich an seiner Hugenottentracht auslassen wollte (S.55/56). Von diesen beiden Motiven ist nur das zweite typisch: Gasparde ist weder

verwandt, noch verlobt mit Schadau und steht damit auch nicht unter dessen Schutz. Sie selbst ergreift die Initiative und fordert Schadau auf, sie zu

verteidigen. Dieser hilft ihr, wie bereits erwähnt wohl eher, um ihre Gunst zu erlangen, als um ihre Ehre wiederherzustellen.

Die Überbringung der Aufforderung zum Duell durch einen Sekundanten, in diesem Fall Boccard, wiederum ist üblich.

Ablauf des Duells

Am nächsten Morgen in der Frühe findet dass Duell statt. Kurz bevor Schadau und Boccard sich auf den Weg machen, steckt Boccard Schadau ein Amulett

der Frau von Einsiedeln zu. Die Sekundanten, Boccard und Lignerolles, regeln Kampfstelle und Waffen und

Lignerolles möchte prüfen, ob Schadau gepanzert ist, was Guiche ihm allerdings zu unterlassen bedeutet.

Dann beginnt der Kampf und Schadau bemerkt schnell, dass sein Gegner ihm überlegen ist.

Doch als ein Stoß des Grafen durch das Amulett abgelenkt wird, kann Schadau den Grafen durch einen Gegenangriff töten. Erst nach dem Duell erzählt Boccard Schadau von dem Amulett und davon, dass es ihm das Leben

gerettet hat. Schadau ist zunächst wenig erfreut, da er die Duellregeln nicht befolgt hat und er dem Amulett, dass in seinen Augen ein Götzenbild ist, sein Leben verdankt. Später allerdings überwiegt die Freude, noch am Leben zu

sein (S.60-62). Der Ablauf ist derselbe, wie in fast allen Duellen.

Folgen Später bereut Schadau, sich mit dem Grafen duelliert zu haben, da er es für einen Beitrag zur Feindschaft zwischen Hugenotten und Katholiken hält. (S.67

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„Seit dem verhängnisvollen Tage, an welchem ich Guiche getötet und Gaspardes Liebe gewonnen hatte, war ein Monat verstrichen.")

Quelle: "Das Amulett" (dtv 1998)

www.huhu.de

www.rollspell.comwww.stael-von-holstein.de

http://flammensorden.laiv.orghttp://biphost.spray.se

www.maerkische-schweiz.comwww.raffiniert.ch

www.zdf.de

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Politische Situation in Europa zur Spielzeit des „Amuletts“ von C. F. Meyer

(Kilian Brand, Jona Welsch, Julian Koch)

Inhaltsverzeichnis 1 Politische Situation in ausgewählten Ländern Europas

1.1 Geschichte des Spanischen Königshauses 1.2 Französische Machtverhältnisse

1.2.1 Text zur politischen Situation in Frankreich 1.2.2 Karte von Frankreich

1.3 Text zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation 1.4 Niederländische Machtverhältnisse

1.4.1 Text zur politischen Situation in den Niederlande 1.4.2 Karte der Niederlande

1.5 Schweizer Machtverhältnisse 1.5.1 Text zur politischen Situation in der Schweiz

1.5.2 Karte der Schweiz 2 Politische Situation in Europa insgesamt

2.1 Text zur politischen Situation in Europa 2.2 Diagramm zur politischen Situation in Europa

2.3 Karte von Europa 3 Quellenangabe

1.1 Die Geschichte des Spanischen Königshauses

Von 1500-1815

Nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus 1492 flossen tonnenweise Reichtümer aus der neuen Welt in das Land ein. Spanien

entwickelte sich zu einer der mächtigsten Nationen der Welt, und das "Goldene Zeitalter" brach an.

Als Regentin Isabella 1504 starb, hinterließ sie den Thron ihrer Tochter Johanna, die später als "Johanna die Wahnsinnige" in die Geschichte einging. Ihr

Ehemann Philip der Schöne war der Sohn des deutschen Kaisers, und mit ihm kamen die Habsburger nach Spanien. Karl I. von Spanien, der zugleich Karl V. des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation war, vereinte 1517 eines der

gewaltigsten Weltreiche der Geschichte. Nachdem er sich 1556 ins Kloster zurückzog, wurde es jedoch zwischen der spanischen und der österreichischen

Linie der Habsburger aufgeteilt. Spanien blühte wirtschaftlich unter der Habsburger-Krone auf, vor allem dank des Handels mit den amerikanischen

Kolonien. Diese Kolonien waren aber zugleich der Grund dafür, dass das Land in teure Kriege mit Frankreich, den Niederlanden und England verwickelt

wurde. 1588 endete das Goldene Zeitalter Spaniens. Als der letzte Habsburger-König Karl II. ohne Nachfolger starb, folgte ihm der

Neffe des französischen Königs Ludwig XIV., Philipp von Bourbon, auf den Thron.

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Nach der französischen Revolution erklärte Spanien der jungen Republik den Krieg, erlitt aber eine Niederlage. Napoleon, der nun die Herrschaft in

Frankreich antrat, besiegte Spanien und setzte seinen Bruder Joseph als König ein. Die Spanier fochten einen langen Unabhängigkeitskrieg, und als Napoleon 1815 in Waterloo endgültig geschlagen wurde, wurde der von ihm entthronte

Ferdinand VII. wieder als König eingesetzt.

1.2.1 Text zur politischen Situation in Frankreich

In Frankreich wurden die Hugenotten von der katholischen Liga verfolgt. Spanien mischte auf katholischer, England auf reformierter Seite mit. Die

Glaubenskriege begannen 1562 zur Zeit des noch unmündigen Königs Karl IX. (⎭ S.36 u. 37), für den seine italienische Mutter Caterina de' Medici die

Regentschaft führte, wobei sie die katholische Liga unterstützte.

Der Franzose Coligny war ein gefürchteter Admiral (⎭ S.9).

1572 wurden in der Bartholomäusnacht 20.000 Hugenotten ermordet. Viele Hugenotten flüchteten in die Schweiz, wo sie einen wichtigen Anteil an der

wirtschaftlichen Entwicklung hatten.

1598 erließ Henri IV. von Bourbon das Edikt von Nantes, in dem den Hugenotten eine gewisse Glaubensfreiheit und politische Gleichberechtigung zugesichert

wurden.

1.2.2 Karte von Frankreich

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1.3. Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

Das Heilige Römische Reich befand sich von 1564 bis 1576 unter der Herrschaft von Kaiser Maximilian II. Er war der Sohn von Ferdinand I., dem Bruder von Karl

V. Von 1576 – 1612 unterstand das Reich der Herrschaft von Rudolf II.

Maximilian II. regierte in einer von konfessionellen Unruhen geprägten Zeit. Er

hatte anscheinend Sympathien für die neuen Lehren des Protestantismus, welche er aber nie offen zeigte. Er vertrat offiziell die Idee, über den

Konfessionen zu stehen. Maximilian versuchte also neutral zu wirken. Auch militärisch fungierte das

Deutsche Reich als Vermittler. Doch Maximilian nahm immer mehr den protestantischen Glauben an. Auf Bitte seines Onkels Karl V. legte er ein Treuegelöbnis ab, beim katholischen Glauben zu bleiben. Aufgrund der

Türkenkriege, die viel Geld verschlangen, bot er heimlich den österreichischen Adelsständen Religionsfreiheit an, allerdings für immense Steuergelder.

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Dies führte zu einem Aufruhr im katholischen Europa. Des weiteren verlor Maximilian die polnische Krone bei einer sicher geglaubten Wahl. Bis zum Ende

seiner Herrschaft blieb er Spielball der Konfessionen.

1.4.1 Text zur politischen Situation in den Niederlande

Die Niederlande bestanden aus 7 Provinzen: Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel.

Nach der Schreckensherrschaft unter dem Statthalter Fernando Alvarez de Toledo, den Herzog von Alba (⎭ Das Amulett, S. 19), die von 1567 bis 1573

andauerte, bildete sich 1579 die Utrechter Union, die, nachdem die nördlichen Niederlande ihren Herrscher Felipe II., König von Spanien, formell abgesetzt

hatte, dann als neue Regierung fungierte. Durch „Heiratspolitik“ gab es in fast allen Ständen in Frankreichs holländisches

Blut (⎭ Das Amulett, S.5)

1.4.2 Karte der Niederlande

1.5.1 Politische Situation in der Schweiz

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Die Reformation spaltete die Schweiz in zwei Lager. Auf der einen Seite standen die katholischen, ländlichen Kantone mit einem Drittel der Bevölkerung, auf der anderen Seite die Städte mit ihrem Burgrecht und den wirtschaftlichen Zentren

des Landes. Sie machten zwei Drittel der Bevölkerung aus. Die Gegensätze zwischen der vorwiegend reformierten Schweiz und ihren katholischen

Nachbarn in Deutschland führten über die Jahre zum Bruch zwischen der Eidgenossenschaft und dem Reich. Die Schweiz wurde vom Dreißigjährigen

Krieg (1618-1648) und von den darauf folgenden Kriegen der absolutistischen Herrscher Europas verschont. Das politische Leben in den acht städtischen und den fünf ländlichen Kantonen der alten Eidgenossenschaft erstarrte aber auf Dauer. Die Regierungsgewalt wurde von immer weniger Familien ausgeübt. In

den Kantonen, die bis dahin durch die Landesgemeinde geführt wurden, versuchten die Behörden, die Volksrechte einzuschränken. Sie konnten zwar die Landesgemeinde nicht abschaffen, besetzten aber immerhin die Mehrzahl der Ämter mit Familienangehörigen. Der Brauch der Volksbefragung, der während der Reformation überaus häufig war, verschwand gänzlich im 17. Jahrhundert. Bauernunruhen wurden 1653 niedergeschlagen. Auch religiöse Streitigkeiten wurden in der damaligen Schweiz noch ausgefochten (Villmerger Kriege von

1656 und 1712) und führten jeweils zu Neuordnungen in den gemeinsam verwalteten Untertanengebieten. In dieser Zeit wurden die katholischen Orte

zudem in ein gefährliches Abhängigkeitsverhältnis zu Frankreich gezogen. Immerhin konnten die Eidgenossen sich auf ein Schlichtungsverfahren einigen,

auch wenn die Glaubensgegensätze damit nicht aus dem Weg geräumt waren.

1.5.2 Karten der Schweiz

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2.1 Politische Situation in Europa um 1600:

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Frankreich: In Frankreich rivalisierten die Guise (die sog. Katholische Liga) und die

Hugenotten (unter Hugenottenführer Coligny). England (für die Hugenotten) und Spanien (für die Liga) traten dem Krieg bei.

Nachdem Coligny König Karl IX. für eine antispanische Politik gewonnen hatte, nahm Caterina de' Medici dies zum Anlass, Coligny und andere führende

Hugenotten in der Bartholomäusnacht (S.60) zu ermorden.

Deutschland: Deutschland fungierte als Vermittler zwischen Spanien, England und Frankreich. Einige deutsche Fürsten verloren Soldaten, weil sie sich unehrenhaft verhielten

(S.7).

Schweiz: Die Schweiz hatte ein Bündnis mit Deutschland (S.16), das besagte, dass sie –

durch Abgaben von Gütern – Waffenschutz bekam. 1567 marschierte Alba mit seinen Truppen durch die Schweiz, auf dem Weg zu den Niederlanden (S.9) .

Die Schweiz hielt sich aus den politischen Machenschaften der anderen Länder weitestgehend heraus.

Spanien:

Spanien unterstützte die katholische Liga in Frankreich und machte sich dadurch England und die Hugenotten zum Feind. Das spanische Gegenstück

zu Coligny war der Herzog von Alba (S.9).

Niederlande: Die Niederlande standen unter spanischer Befehlsgewalt und versuchten sich

von ihr loszusagen.

2.2 Diagramm zur politischen Situation in Europa

Unterstützt die Hugenotten Unterstützt die Liga

Vermittelt zwischen den Parteien

Hält sich aus den politischen Haben ein Bündnis:

Frankreich

Spanien

Deutsches Reich

England

Machenschaften heraus Reichszugehörigkeit + Güter

↔ Schutz

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rot= evangelisch grün= katholisch

2.3 Karte von Europa Schweiz

Quellenangabe: Brockhaus Enzyklopädie; Wikipedia; DTV-Atlas historischer Karten. (Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Reclam-Ausgabe 2002)