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Page 1: DEUTSCH Perfekt 2013-05

BayernMehr als 25 Seiten Spezial

Spez

ial Bay

ern

Kunstmetropole

MünchenAlpen-NationalparkBerchtesgaden

Musikgenie

Richard Wagner Sprache & Service

2 Neu: Deutsch im Beruf

2 Geld und Banken

2 800 Worterklärungen

Auf den jungen Seiten:Die Goths – modisch,

schwarz und friedlich

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L E A R N G E R M A N | E S T U D I A R A L E M Á N | A P P R E N D R E L’A L L E M A N D | I M PA R A R E I L T E D E S CO | N AU K A N I E M I E C K I E G O | У Ч И М Н Е М Е Ц К И Й | A L M A N C A Ö G R E N M E K

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Deutschlands magischer Südosten

U1_DP_05-13 04.04.13 11:38 Seite 1

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Deutsch als Fremdsprache lernen und lehren? Wenn, dann richtig.

„Deutsche Sprache, schwere Sprache“, sagen einige. Wahrscheinlich kennen sie das „Basiswörterbuch – Deutsch als Fremdsprache“ nicht. Es wurde speziell für Deutschlernende konzipiert und enthält den kompletten Wortschatz des Goethe-Zertifi kats B1. Und da alle Erklärungen aus Wörtern bestehen, die hier nachgeschlagen werden können, erklärt sich eigentlich alles wie von selbst. So leicht kann Deutschlernen eben auch sein – mit Cornelsen und Duden!

Duden 11Redewendungen22,99 € (D)

Unentbehrlich für alle, die Deutsch lernen wollen

BasiswörterbuchDeutsch als Fremdsprache 14,99 € (D)

Hätten Sie es gewusst? Hier gehts zum Deutschquiz.

U2_Duden 04.04.13 11:40 Seite 2

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2019-5

Lextra – so lernt man Sprachen heute.Mehr Infos unter www.lextra.de

Deutsch lernen jetzt einfacher!

Die neuen Sprachkurse Plus! Zum Lehrbuch (in Deutsch) gibt es jeweils ein Begleitbuch in Englisch, Polnisch und Spanisch mit

Handlungsanweisungen, Lösungen zu den Aufgaben aus dem Lehrbuch

Erläuterungen zu Grammatik und Aussprache

zweisprachigem Glossar

ISB

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1080-6Ab März Ab März

erhältlicherhältlich

Editorial

Alles neu!

„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“, sagte

der Sänger Wolf Biermann einmal. Vor genau

fünf Jahren haben wir Deutsch perfekt das

letzte Mal ein komplett neues Layout und

neue Inhalte gegeben. Es ist wieder Zeit für

etwas Neues!

Klar, elegant und modern – mit diesem Ziel hat unser Art Director

Georg Lechner das Heft neu designt. Klar, weil das beim Lernen beson-

ders wichtig ist. Elegant, weil Lernen Spaß machen soll. Und modern,

weil sich die Zeit einfach geändert hat.

Wer das alte Deutsch perfekt kennt, der sieht gleich: Wir haben uns für

einen großen Schritt entschieden. Ein ganz neuer Look – ohne dem Heft

das zu nehmen, was es vorher schon stark gemacht hat.

Nicht nur die Grafik hat sich geändert, auch inhaltlich gibt es Neues.

Manchen Rubriken haben wir andere Namen gegeben, die einfacher zu

verstehen sind. Was bis jetzt „Kurz & knapp“ hieß, heißt jetzt zum Beispiel

„Panorama“. Im Sprachteil finden Sie ab sofort jeden Monat zwei Seiten

zu Deutsch im Beruf. Zum Start geben wir Ihnen ab Seite 58 Tipps für eine

typische Situation im Berufsalltag: Wie stellen Sie sich neuen Kollegen auf

Deutsch so vor, dass Sie dabei weder zu stolz noch zu unsicher wirken?

Eine andere Frage steht ab sofort am Heftende im Zentrum: Wie den-

ken Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz? Jeden Monat

werden wir das sehr unterschiedliche Interviewpartner fragen. Noch radi-

kaler, als wir dieses Heft verändert haben, hat die erste Interviewpartne-

rin dieser Rubrik ihr Leben verändert: 18 Jahre lang arbeitete Christina

Möhrle für die Finanzbranche. Dann kündigte sie – um Autorin und Foto-

grafin zu werden und viel zu reisen. Wie denkt so eine Frau?

Und was denken Sie? Ich hoffe, Ihnen gefällt das neue Deutsch perfekt!

Schreiben Sie uns doch an [email protected], oder besu-

chen Sie uns auf www.facebook.com/deutschperfekt – wir sind gespannt,

was Sie sagen!

s“ch treu bleiben hier: die eigene Meinungund einen eigenen Stilbehalten

einfach hier: nichts anderes als

der große Schr“tt hier: starke Änderung

kn„pp hier: mit wenigen Wörtern

verændern anders machen

gesp„nnt ≈ sehr neugierig

der Ch¡fredakteur, -e franz. Chef von allen Journalistenbei einer Zeitung oderZeitschrift

5/13

Jörg WalserChefredakteur

MITTELFO

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03-EDI_0513 04.04.13 16:17 Seite 3

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Die Themen des Monats Mai 2013

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LEICHTLEICHT

LEICHT

LEICHT

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SCHWER

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SCHWER

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SCHWER

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MITTEL

6 Mein Deutschland-Bild Karl-Josef Hildenbrand über ein Baby in der Käseküche

8 PanoramaNeues, Namen und Zahlen

14 Nationalpark BerchtesgadenRomantische Idylle in den Alpen

21 ReisetippsWieskirche • Coburg • Naturpark Altmühltal

22 Im Interview: Dieter HildebrandtDer Kabarettist über das Lebensgefühl der Bayern

25 Mein erster Monat Lalita Kulkarni in Ingolstadt

26 Den kenne ich doch!Wichtige Menschen aus Bayern

30 Bayerns WirtschaftModerne Industrie im Südosten

32 Die Magie der Museen (Teil 3)Das Münchener Kunstareal

38 Ja oder Nein?Streit-Thema: Doppelte Staatsangehörigkeit erlauben?

40 NachrichtenAus Deutschland, Österreich und der Schweiz

43 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse

44 Ein Bild und seine GeschichteVor 200 Jahren: der Komponist Richard Wagner wird geboren

64 Der Blick von außenGerald Asamoah über das deutsche Nationalgefühl

66 KulturtippsFilm • Lesung • Oper • Ausstellung • Konzert • Buch

68 Kolumne Alia Begisheva über die Liebe zum Wald

69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt

70 Neu: D-A-CH-MenschenEine von 98 Millionen: Was denkt Christina Möhrle?

28 Seiten

Bayern

-Spezial

Wer sind die Goths? • Das schnellsteFahrrad der Welt • Twittern im Museum •Die jungen Autoren von Wikipedia

Die jungen Seitenvon Deutsch perfekt

SCHWER

MITTEL

MITTEL

NationalparkBerchtesgaden

Der einzige deutsche Alpen-Nationalpark war schon

Reiseziel für Könige und Dichter.Auch heute lieben Besucher ihn.

In der südöstlichsten Ecke Bayernskönnen sie seltene Tiere sehen

und auf dem Königssee dasberühmte Echo hören – eine

romantische Idylle.

Kunstmetropole München

So viel Kunst an einem Ort gibt es nirgendwo sonst in Deutsch-land. Im Münchener Kunstareal finden Besucher 16 Museen undmehr als 40 Galerien. Der dritte Teil der Serie „Die Magie derMuseen“: ein Spaziergang zur Kunst.

Ohne Girokonto funktioniert in Deutschland fast nichts. Aber wie bekommtman eins? Wie finden Sie das richtige Angebot – und welches Konto passtzu Ihnen? Außerdem:Sprechen Sie Bank-Deutsch!

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Auf 28 Seiten: Bayern

Geld und Konto

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PLUS

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LEICHTMITTEL

SCHWER

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In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service

48 Wohin mit meinem Geld?So finden Sie das passende Konto

51 Wörter lernenHochzeit auf dem Standesamt

52 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

53 Schreiben • Sprechen • VerstehenGlückwunschkarten schreiben • Über Mode sprechen •Die Sprache des Weins Sammelkarten

55 Raten Sie mal! • ComicRätsel zu einem Thema des Monats; Haiopeis

56 GrammatikVokalwechsel im Präsens

58 Neu: Deutsch im BerufSich und andere vorstellen

60 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?

61 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern

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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte

mit diesem Symbol hören. Diesmal:

40 Nachrichten Deutsche Firmen ändern Strategie

18 Nationalpark BerchtesgadenDer kälteste Ort Deutschlands

4 Schwarz und WeißDer Gothic Ben Graichen erzählt

Deutsch perfekt Audio: der Trainer fürHörverstehen und Aussprache, auf CD oderals Download (siehe Seite 29).

Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zudiesen Artikeln können Sie Texte und Übungenauf Deutsch perfekt Audio hören.

Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungenund Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr(siehe Seite 20).

Achten Sie im Heft auf diesesSymbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.

Deutsch perfekt im Unterricht:kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfektabonniert haben (siehe Seite 20).

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Kundenservicewww.spotlight-verlag.deTel. +49 (0) 89/8 56 [email protected] +49 (0) 89/8 56 81-159

PLUS

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Neu: Deutsch im BerufEin neuer Job, eine neue Kollegin: Nicht nur amersten Tag in einer neuen Firma müssen Sie sichund andere immer wieder vorstellen. Wiemachen Sie das im Berufsalltag richtig, ohnedabei zu stolz oder zu unsicher zu wirken?

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PLUSPLUS

PLUS

PLUS

Lernen mit -Produkten

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer

Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

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Der kleinste Ort in Bayern (259 Einwoh-ner) und das Dorf mit dem höchst -

gelegenen Ortszentrum in Deutschland(1044 Meter über dem Meer): Das ist Bal-derschwang im Allgäu. In der Bergregion imSüdwesten Bayerns wollte ich eine jungeBerlinerin fotografieren, die in Balder-schwang auf der Höfle Alpe einen Sennerin-nen-Kurs gemacht hat. Aber dann ist allesganz anders gekommen.

In der Käseküche der Höfle Alpe stelltdie Sennerin Anita Stöckler Käse her. Siehat eine kleine Tochter: Theresa war vierMonate alt, als ich sie dort gesehen habe.Das kleine Mädchen kann natürlich nichtauf dem Boden spielen. Deshalb sitzt Theresa dort oben und sieht sich allesgenau an. Eine sehr lustige Konstruktion!Ich habe die beiden zufällig gesehen undgedacht: Das ist ein tolles Foto!

Das Bild zu machen war dann aber garnicht so einfach. Oft besuchen nämlichTouristengruppen die Höfle Alpe – deshalbist immer wieder jemand durch das Bildgelaufen. Ein Tourist auf dem Foto ist fürdie Atmosphäre aber nicht besonders gut:Ich musste also schnell sein. Nicht nurwegen der Touristen war ich froh, als ichdas Bild hatte. Nur wenige Sekunden spä-ter hat Theresa angefangen zu weinen, undihre Mutter hat sie auf den Arm genommen.Ich habe wirklich Glück gehabt.

höchstgelegen so, dass es höher liegt alsalle anderen

die [lpe, -n Region auf dem Berg mitsüdwestdt., schweiz., viel Grün für die Tierewestösterr.die S¡nnerin, -nen Frau: Sie lebt im Sommer

auf dem Berg, kümmert sichum die Tiere und stelltButter und Käse her.

D„nn “st „lles g„nz Alles war anders, als man„nders gek¶mmen. es vorher gedacht hat.der Boden, ¿ Ort: Darauf geht und steht

man.s“ch „nsehen genau sehen aufzufällig hier: ≈ so, ohne Information

Fotograf: Karl-Josef Hildenbrand

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FOTOS: PICTU

RE-ALLIANCE/D

PA, PRIVAT

Bayern-Spezial – Mein Deutschland-Bild

LEICHT PLUS

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Deutsche AlpenstraßeRomantisches Panorama

450 Kilometer sind es von Lindau am

Bodensee bis zum Watzmann bei

Berchtesgaden – die Deutsche Alpen-

straße führt Auto- und andere Fahrer

auf dieser Route vorbei an einem fan-

tastischen Panorama. An der Strecke

liegen auch viele Sehenswürdigkeiten.

Schnell im Tegernsee baden? Kein Pro-

blem. Dann Schloss Neuschwanstein

besichtigen und auf einer Alm Käse

essen? Auch das ist möglich. 25 Bur-

gen, Klöster und Schlösser liegen an

der ältesten deutschen Ferienstraße,

die es seit 1927 gibt. In mehr als 20 sehr

sauberen Seen an der Strecke kann

man baden. Natürlich bekommt man

dort auch überall typisch bayerische

Gerichte – und lernt die Gemütlichkeit

der Menschen in Deutschlands Südos-

ten kennen.

Bergpanorama Von der Deut-schen Alpenstraße aus ist auchdie Zugspitze (links) zu sehen,Deutschlands höchster Berg

BoomregionPopulärer Südosten

Bayern ist in vielen Dingen sehr gut. Die Wirtschaft wächst, es gibt Jobs, und die Alpen sind

ganz in der Nähe. So können die Bayern Arbeit und Freizeit gut kombinieren – und jeder

hat im Durchschnitt mehr Geld als die Menschen in anderen Bundesländern. Deshalb kom-

men immer mehr in den deutschen Südosten. Im August 2012 haben dort 12 645 000 Per-

sonen gelebt – so viele wie noch nie. Aber das bringt auch Probleme. Beispiel München:

Weil besonders viele Menschen ihr Glück in der Metropole suchen, fehlen dort Wohnun-

gen. Die Mieten sind so hoch, dass immer mehr Familien sie nicht mehr bezahlen kön-

nen. Die U-Bahn ist oft so voll, dass manche sich schon wie in Tokio fühlen. Auf den Straßen

ist es nicht anders. Es fahren auch zu viele Autos. Ändern wird sich das nicht so schnell.

Prognosen sehen auch für die nächsten Jahre immer mehr Menschen in Bayern.

ROMANTISCHES PANORAMAdie Str¡cke, -n Weg zwischen zwei Orten

die [lm, -en Region auf einem Berg mitviel Grün für die Tiere

die B¢rg, -en ≈ großes, massives Schloss

das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dort lebenund arbeiten sehr religiöseMänner oder Frauen.

die Gemütlichkeit von: gemütlich ≈ ruhig undharmonisch

POPULÄRER SÜDOSTENw„chsen hier: stärker werden; besser

werden

“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal.

das B¢ndesland, Teil von einer föderalistischen¿er Republik

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 61/62

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Bayern-Spezial – Panorama

FußballDeutsch für den FC Bayern

Auch wenn die Fans anderer Klubs das

nicht gern hören: Der erfolgreichste deut-

sche Fußballverein heißt FC Bayern Mün-

chen. Kein anderer Klub in Deutschland

hat so viele Titel gewonnen. Stars wie Oli-

ver Kahn, Gerd Müller, Sepp Maier – sie

alle haben für Bayern München gespielt.

Trainer des Vereins müssen deshalb

natürlich auch immer sehr gut sein. Die

Bayern dürfen nicht verlieren. Diese Auf-

gabe hat ab Juli der Spanier Josep Guar-

diola. Er lernt auch schon fleißig Deutsch.

„Er hat eine Lehrerin, die zu ihm in sein

Apartment in New York kommt. Wir

schreiben uns viele SMS und E-Mails“, hat

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge der

Zeitung Die Welt erzählt. „Zum Teil

schreibt er sogar schon auf Deutsch.“

Guardiola kann also bald ohne Probleme

in München starten. Er muss dann nur

Titel holen – sonst kann es sein, dass er

sich schnell wieder einen neuen Job

suchen muss.

LiteraturstadtIn keiner ande-ren deutschenStadt wird mitBüchern so vielGeld verdient wiein München

Neuer Trainer des FC Bayern

Josep Guardiola

„Zum Teil schreibt er sogarschon auf Deutsch.“

Karl-Heinz Rummenigge

WirtschaftMetropole der Bücher

Berlin und München streiten sich jedes Jahr:

In welcher der beiden Städte sind mehr Ver-

lage, woher kommen die meisten neuen

Bücher? Die neueste Statistik ist von 2011. Da

hatte Berlin 180 Verlage, München 138. Aber

München ist trotzdem vorn, denn mit Litera-

tur aus Bayern wird mehr verdient als mit

Büchern aus der Hauptstadt. „In Berlin sind

viele kleinere, in München sind die großen

Verlagshäuser“, sagt Stefanie Endres vom

bayerischen Landesverband des Börsenver-

eins des Deutschen Buchhandels. 2010 haben

die 364 bayerischen Verlage Bücher im Wert

von 1,539 Milliarden Euro verkauft – die Ber-

liner nur im Wert von 0,348 Milliarden Euro.

DEUTSCH FÜR DEN FC BAYERNz¢m Teil hier: manchmal

sogar ≈ auch

erf¶lgreich hier: so, dass sie vieleTitel gewonnen haben

die SMS, - kurz für: Short MessageService ≈ kurzer Brief:Man schickt ihn mit demHandy.

(einen) Titel holen hier: (einen) Titel gewin-nen

METROPOLE DER BÜCHERder Verlag, -e Firma: Sie stellt

Zeitungen, Zeitschriftenoder Bücher her.

v¶rn sein an erster Stelle sein

der L„ndesverband, ¿e Organisation eines Bundeslandes

(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-tischen Republik)

der Bœrsenverein des Organisation für dieDeutschen Buchhandels Interessen aller Firmen

des Buchhandels(der Buchhandel das Verkaufen von

Büchern)

der Wert, -e hier: Preis

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SpezialistenEin Hut für Hollywood

Die Zeitschrift Playboy, Papst Benedikt XVI.

und Johnny Depp – sie alle sind Kunden von

Andreas Nuslan. Er ist Europas einziger Hut-

macher- und Modistenmeister. Seit 1875 gibt

es seinen traditionellen Familienbetrieb im

historischen Zentrum von Regensburg. Mehr

als 15 000 Hüte bietet der Laden an. Einen

sehr kuriosen Hut hat die Firma Disney

gesucht: für Johnny Depp in dem Film Alice

im Wunderland. Für Nuslan war das kein

Problem, denn er ist gern kreativ. 70 Arbeits-

schritte waren für die Herstellung des tradi-

tionellen Huts nach britischer Methode

nötig. Disney war sehr zufrieden. Ob Papst

Franziskus bald auch bei Nuslan bestellt?

TraditionenTypisch Bayern!

Haben Sie Hunger? Dann essen Sie doch eine

Weißwurst mit Brezel! Dieses typische Gericht

wird in Bayern meistens am Vormittag gegessen

– dazu trinkt man Bier. Die Weißwurst wird aus

Rind oder Schwein gemacht. Die typische

„Brez’n”, wie sie in Bayern heißt, wird vor dem

Backen in Natronlauge gelegt. So bekommt sie

ihre braune Farbe und den typischen

Geschmack.

Nicht so sehr im Alltag, aber oft bei Veranstal-

tungen tragen viele Bayern ein Dirndl oder eine

Lederhose. Auch bei jungen Leuten ist die tradi-

tionelle Kleidung wieder populär. Das Oktober-

fest besuchen nur sehr wenige Menschen in nor-

maler Kleidung. Es gibt aber große Unterschiede!

Eine historische Tracht kostet oft mehrere Tau-

send Euro. Ein einfaches Dirndl kann man im

Laden auch schon für 60 Euro bekommen.

Historische Trachten sieht man auch oft, wenn

in einem Dorf oder einem Stadtteil der Maibaum

aufgestellt wird. Traditionell passiert das am 1.

Mai. Oft gibt es ein Fest. In Bayern haben die

Maibäume die Farben Weiß und Blau. In Fran-

ken, im nördlichen Teil des Bundeslandes, gibt es

auch die Farben Weiß und Rot.

Der Maibaum steht meistens auf dem zentra-

len Dorfplatz, genau wie die Kirche. Noch aus der

Barockzeit haben die Türme in Bayern oben oft

die Form einer Zwiebel, sie heißen deshalb

Zwiebeltürme.

TYPISCH BAYERN!die Natronlauge, -n Substanz: Sie sieht ähn-

lich aus wie Wasser undschmeckt ein bisschenwie Seife.

der Geschm„ck von: schmeckendie Ver„nstaltung, -en Eventdas D“rndl, - hier: traditionelles Kleid

aus den Alpendie Lederhose, -n traditionelle Hose aus

Leder(das Leder Haut von Tieren)(die Haut, ¿e Organ: Es ist außen am

ganzen Körper vonMenschen und Tieren.)

die Tr„cht, -en traditionelle Kleidungeiner Region

mehrere (-r/-s) mehr als zweiaufstellen hier: an einen speziel-

len Platz stellendas B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-

tischen Republikdie Zwiebel, -n rundes Gemüse: ≈ Es

hat viele dünne Teile,eines über dem anderen.

EIN HUT FÜR HOLLYWOODder Hut, ¿e Kleidungsstück: Es ist

stabil, und man trägt esauf dem Kopf.

der Papst, ¿e Mann: Er hat die höchs-te Position in derkatholischen Kirche.

einzige (-r/-s) hier: Es gibt keinenanderen.

der Mod“stenmeister, - ≈ Chef eines Hutladens:Er macht Hüte und kannanderen eineAusbildung geben.

der Familienbetrieb, -e Firma: Sie gehört einerFamilie.

der [rbeitsschritt, -e eine Aktion in einer Reihenfolge von Aktio- nen in einem Arbeits- und Herstellungsprozess

(die Reihenfolge, -n hier: Ordnung: WelcheAktion steht an ersterStelle?)

BAYERN WIE DIE BAYERN SEHENdie Blaskapelle, -n ≈ kleines Orchester“st Progr„mm hier: ist das Mottodie W¡lterbestadt, ¿e hier: Stadt, die man für

die Menschen ab sofort und für alle Zeit schützt

(sch•tzen hier: aufpassen, dassetwas nicht kaputtgeht)

Maibaum Bayern hatbesonders viele davon

Johnny Depp Der Hutist aus Regensburg

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 61/62

Tipp des MonatsBayern wie die Bayern sehen

An wenigen Orten kommen Bayern wie Bay-

ernbesucher so natürlich zusammen wie in

den für den Südosten so typischen Biergär-

ten: Ein paar Hundert bis ein paar Tausend

Menschen sitzen in den Gartenlokalen unter

Bäumen zusammen. Oft sitzen Gäste mit

fremden Personen an einem Tisch. Sie trin-

ken Bier und picknicken. Denn das Essen

dürfen die Gäste in den Biergärten oft

selbst mitbringen. Drei Biergärten empfiehlt

Deutsch perfekt ganz besonders. Der Klas-

siker: Am Chinesischen Turm im Münchener

Englischen Garten treffen sich Studenten

genauso wie Touristen, meistens spielt eine

Blaskapelle. Großes Panorama: Der Name ist

Programm im Biergarten des Seerestaurants

Alpenblick in Uffing am Staffelsee. Wo Bier-

gärten Bierkeller heißen: Vom Spezial-Kel-

ler Bamberg aus sehen die Gäste das histo-

rische Zentrum der UNESCO-Welterbestadt.

!

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Bayern-Spezial – Panorama

3 FragenHilfe bei der Liebe

Der 42-jährige Münchener Andreas Laufer hat zusam-men mit seinem Freund Ingo Möbius eine Ghostwriting-Agentur. Ihre Aufgabe: Frauen und Männern beimOnline-Dating helfen.

Wie funktioniert die Arbeit Ihrer Agentur? In Deutschland gibt es sehr viele Singles. Viele von ihnenwollen nicht allein sein und wünschen sich einen Partner.Den kann man zum Beispiel auf Online-Plattformenfinden. Aber vielen Menschen fehlt dafürdie Zeit, weil sie zum Beispiel sehrlange arbeiten. Bei Online-Platt-formen muss man nämlichnicht nur ein gutes Profil mitFoto anlegen. Man mussauch Mails schreiben undspäter Termine für das ersteDate verabreden. Wirmachen das alles. UnserKunde muss dann nur nochzum Date gehen.

Erzählen Ihre Kunden beim Date, dass Sie Ihnen gehol-fen haben?Manche tun das. Im Restaurant, nach der ersten FlascheWein, ist die Atmosphäre oft sehr locker. Ich kenne dreiMänner, die dann von uns erzählt haben. Die Frauen habenpositiv reagiert. Sie haben es lustig gefunden. Wir helfenauch nur dabei, dass es wirklich ein Date gibt. Bei demTermin muss die Person selbst überzeugen. Wir habenauch immer mehr Frauen als Kunden. Es ist also nicht so,dass sich nur Männer helfen lassen.

Hat es schon eine Hochzeit gegeben?Nein. Wir bieten unseren Service auch erst

seit September an. Die Chancen sindaber gut, dass sich bald viele Paare

finden. Wir haben nämlich immermehr Kunden. Zurzeit gibt es einPärchen, das sich mit unsererHilfe kennengelernt hat. Siehaben noch nicht geheiratet.Aber vielleicht tun sie es dieses

oder nächstes Jahr? Wir würdenuns natürlich freuen!

FestivalsRock im Park

Sie alle sind dabei: Green Day, Seeed, Volbeat und Thirty Seconds to Mars. Bei was?

Natürlich dem größten Musikfestival Bayerns: Rock im Park. Vom 7. bis 9. Juni wird

auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg wieder getanzt, gefeiert und gesungen. 70 000

Besucher können den Spaß mitmachen.

ROCK IM PARKdas Z¡ppelinfeld Areal in Nürnberg: Dort fin-

den z. B. Konzerte statt.

HILFE BEI DER LIEBEdie Agentur, -en Firma: Sie bietet einen

Service für Privatpersonenoder andere Firmen an.

ein Profil, -e hier: Informationen über„nlegen Aussehen, Leben und Inte-

ressen schreiben

l¶cker hier: nicht nervös; unkompli-ziert

überzeugen hier: sehr gut gefallen

das Paar, -e hier: zwei Personen: Sie lie-ben sich.

das Pärchen, - hier: Liebespaar

Größtes Musikfestival BayernsBis zu 70 000 Besucher

kommen zu Rock im Park

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 61/62

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a) Der Kabarettist Gerhard Polt. Er hat damit dietraditionell extrem hohen Wahlergebnisse der nurin Bayern antretenden Christlich-Sozialen Union

(CSU) erklärt.

b) Uschi Obermeier, erstes deutsches Groupie.Mit dem Satz hat sie in einem Streit die vielenBayern in der legendären Berliner Kommune 1

gemeint, in der die Münchenerin 1968 gelebt hat.

c) Das hat der frühere bayerische Regierungs-chef Franz-Josef Strauß (CSU) 1983 zu Oppo -sitionellen gesagt, die bei einem Treffen seiner

Partei in Passau gestört haben.

Lösung auf Seite 60

Wer hat es gesagt?

„Wir leben in Bayern in einem Freistaat. Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind schon Demokraten.“

WER HAT ES GESAGT?der Freistaat, -en hier: Teil des Namens

der Bundesländer Bayern, Sachsen und Thüringen; histor. auch:Synonym für „Republik“;gemeint ist: ein Land mit demokratischer Tradition

(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-tischen Republik)

... weil wir s“nd schon korrekt: ... weil wir Demokraten. schon Demokraten sind.

der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler: Er kom-mentiert und kritisiert Politiker und aktuelle Nachrichten so, dass es zum Lachen motiviert.

(der Schauspieler, - Mann: Er spielt im The -ater oder im Film mit.)

das Wahlergebnis, -se Resultat einer Wahl(die Wahl, -en hier: das Wählen von

Po litikern für ein Parla -ment)

„ntretend hier: möglich, dass mansie wählen kann

(IL)LEGALER AUDIO-DOWNLOAD„ngenehm ≈ schön; nettunterh„ltsam ÷ langweiligdie Art, -en hier: ≈ Weg; Methodedas Sprachthema, hier: viele spezielle Texte -themen und Übungendie Gesch“chte Historiedie Aussprache, -n von: aussprechen =

richtig sagender W¶rtschatz hier: Menge von

Vokabelndie Niveaustufe, -n hier: ≈ spezielle Sprach-franz. stufenachsprechen Worte, die jemand ge-

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Bayern-Spezial – Panorama

Zahlenspiel Wasserland Bayern

70 551 Quadratkilometer groß ist Bayern, so groß wie kein anderes deut-

sches Bundesland. 1439 der 8482 deutschen Quadratkilometer Wasser

liegen dort – nicht einmal das für sein Wasser bekannte Mecklenburg-

Vorpommern hat mehr. Der 536 Quadratkilometer große Bodensee liegt

nur zum Teil in Bayern. Andere Giganten, wie der Chiemsee (80 Quadrat-

kilometer), der Starnberger See (56 Quadratkilometer) und der Ammer-

see (56,6 Quadratkilometer), sind komplett in Bayern zu finden. Auch die

fünf tiefsten Seen mit dem meisten Wasser sind dort – genau wie neun

der zehn höchsten Wasserfälle. Der Röthbachfall im Berchtesgadener

Land ist mit 470 Metern der höchste Wasserfall Deutschlands. Auch die

größte Floßrutsche Europas liegt in Bayern, ein paar Kilometer südlich

von München in der Nähe des Dorfs Straßlach-Dingharting. Sie ist 345

Meter lang und hat einen Höhenunterschied von 17 Metern. Die vielen

Flöße, die dort im Sommer mit Touristen vorbeikommen, fahren am Ende

der Rutsche 42 Kilometer pro Stunde schnell.

ArchitekturMünchen hoch und tief

2004 haben die Münchener in einem Referendum Nein gesagt:

keine neuen Hochhäuser über 100 Meter in der Stadt. Davon gibt

es bis heute nur fünf in der 1,4-Millionen-Einwohner-Metropole.

Inzwischen ist es kein politisches Tabu mehr, doch höher zu bauen.

Aber noch immer unterscheidet sich München von anderen Groß-

städten: Moderne Architektur ist weniger über der Erde zu sehen

als darunter. So in den vielen von bekannten Architekten geplan-

ten neuen U-Bahn-Stationen. An den Wänden der Station Moo -

sacher Sankt-Martins-Platz (U-Bahn-Linie 3) hängt zum Beispiel

ein Mosaik aus rund 76 200 kleinen Fotos aus dem Stadtteil, eine

Idee des Japaners Masayuki Akiyoshi. Seit Dezember 2010 fahren

dort die U-Bahnen. Bei Designfreunden sind aber nicht nur die

neuen Stationen populär. Schon in den 80er-Jahren war Design bei

der Konstruktion von Bahnhöfen unter der Münchener Erde sehr

wichtig – anders als in Berlin, wo die Funktion das Wichtigste war.

WASSERLAND BAYERNdas B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-

tischen Republik

der W„sserfall, ¿e ≈ Kaskade; Stelle in derNatur: Dort fällt Wassersehr tief nach unten.

die Floßrutsche, -n Stelle in einem Fluss: Dort fährt ein Floß sehr schnell nach unten.

(das Floß, ¿e einfaches Transport -mittel, z. B. aus Holz:Damit fährt man aufdem Wasser.)

MÜNCHEN HOCH UND TIEFdas Hochhaus, ¿er sehr hohes Haus

s“ch unterscheiden anders sein

die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzenbrauchen sie zumLeben; hier: Ort: Daraufgeht und steht man.

die W„nd, ¿e hier auch: Grenze desU-Bahn-Tunnels aushartem Material

Typisch BayernBerge – und sehrviel Wasser

U-Bahnhof alsDesignobjekt

Die MünchenerStation Moo -sacher Sankt-Martins-Platz

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14 5/13

Es gibt nur den Weg übers Wasser. Die

großen, grauen Felsen stehen fast ver-

tikal direkt am Ufer. Steilküste, grüne Täler,

ein Wasserfall: Wer das Naturpanorama

des Königssees sehen will, muss das Boot

nehmen.

Als der bayerische König Max II. im

Sommer 1848 zur Erholung ins Berchtesga-

dener Land kam und mit ihm die Region

als Urlaubsziel für Reiche bekannt wurde,

fuhren die Besucher noch in alten, flachen

Holzbooten über den See.

Inzwischen fahren Elektroboote Gäste

fast ohne einen Laut übers Wasser.

„Motorboote sind verboten“, sagt Boots-

führer Helmut Kurz. Im Sommer bringen 18

Boote alle zehn Minuten Besucher über

den acht Kilometer langen und tiefsten See

Bayerns. Ruhig liegt er jetzt da, wie ein

Fjord. „Seine smaragdgrüne Farbe kommt

von im Wasser gelösten Kalkteilchen, die

das einfallende Licht brechen“, erklärt der

Bootsführer. „Und sauber ist er! Hat Trink-

wasserqualität.“

Kurz muss es wissen. Er sieht den See

jeden Tag, seit 30 Jahren. „Zuletzt war der

See 2006 zugefroren, zwei Monate lang.

Bei einer Eisdicke von 50 Zentimetern“,

sagt er fast schon mit Stolz. „20 000 Men-

schen sind am Wochenende darüberspa-

ziert.“ Im Sommer brauchen alle 18 Boote

zusammen vier Tage, um so viele Men-

schen über den See zu bringen.

Heute fährt das Boot zum Glück ohne

Probleme. Kurz’ Kollege Andreas Hasen-

kopf holt plötzlich seine Trompete raus,

öffnet das Bootsfenster und spielt Richtung

Felswand. Siebenmal wird das Echo von

Wand zu Wand über den See geschickt. „Es

klingt immer anders“, sagt Kurz. „Je nach-

dem, wer es spielt und wie das Wetter ist.

Schnee zum Beispiel dämpft.“

Eine halbe Stunde nach Abfahrt stoppt

das Boot neben der weltberühmten Kirche

Ein See wie ein Fjord: Das berühmte Echo auf dem Königssee

ist nur eines von vielen Phänomen, warum der äußerste

Südosten Bayerns so populär ist. Rund um den See liegt nicht

nur eine der schönsten Landschaften Deutschlands –

Besuchern wie Claudia Schuh zeigen Ranger im Nationalpark

Berchtesgaden die Natur aus einer etwas anderen Perspektive.

r¢nd ¢m hier: in der Nähe von

der F¡lsen, -en größere Masse aus hartemStein

die Steilküste, -n Ufer, an dem die Küste starknach unten geht

der W„sserfall, ¿e ≈ Kaskade

smar„gdgrün intensives helles Grün

lösen hier: sehr klein werden

das K„lkteilchen, - hier: Teilchen der chemi-schen Verbindung CaCO3

einfallen hineinfallen in

br¡chen hier: direkt auf die Kalk -teilchen kommen, seineRichtung ändern und dannin die Spektralfarben tren-nen

zufrieren eine stabile Masse aus Eiswerden

die Trompete, -n ≈ Musikinstrument ausMetall, in das man mit demMund Luft stößt

kl“ngen hier: zu hören sein

je nachdem abhängig von

dæmpfen hier: einen Effekt schwächermachen

%

Deutschlands magischerSüdosten

Geplant war eineBergbahn –

das Resultat:Deutschlands einzigerAlpen-Nationalpark.

Die Ecke imSüdosten

Nur im Norden

grenzt dasBerchtes-

gadener Landnicht an

Österreich

NationalparkBerchtesgaden

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Bayern-Spezial – Nationalpark Berchtesgaden

Bayern-KlassikerSankt Bartholomäam Königssee (oben)und ein Steinadlergegenüber dem BergWatzmann (links)

Die kleine Kirche SanktBartholomä ist eines der

am meisten fotografiertenMotive der Welt.

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Sankt Bartholomä. Ihre weinroten Zwie-

beltürmchen mit der Ostwand des Watz-

manns im Rücken ist eines der am meis-

ten fotografierten Motive der Welt. Das

frühere kleine Schloss ein paar Meter wei-

ter ist heute eine Gaststätte. Auf der Spei-

sekarte stehen traditionelle bayerische

Gerichte, die man bei schönem Wetter

auch draußen essen kann.

Sehenswürdigkeiten gibt es viele im

Berchtesgadener Land: mit der Schellen-

berger Eishöhle die größte zu besichtigen-

de Eishöhle Deutschlands. Mit dem Blau-

eis den nördlichsten Gletscher der Alpen.

Mit der Watzmann-Ostwand die höchste

Felswand der Ostalpen. Mit dem Hintersee

eines der schönsten Geotope Bayerns.

Oder die wunderbare Landschaft mit dem

Königssee als Zentrum.

Immer wieder kamen wegen der Land-

schaft auch Künstler in diese Region. Der

Dichter Ludwig Ganghofer machte 1883

einen Ausflug zum Königssee. Die Region

gefiel ihm so gut, dass er sofort hinzog.

Über die ersten Menschen, die dort vor 900

Jahren lebten, schrieb er bald seinen ers-

ten Roman, Die Martinsklause. Darin steht

der schöne Satz: „Wen Gott lieb hat, den

lasset er fallen in dieses Land.“ Es war

nicht sein letztes Berchtesgaden-Buch. Der

Naturfreund schrieb sieben Berchtesga-

den-Romane. Er nennt sie „die sieben

Watzmann-Kinder“.

Mythos Watzmann. Die Region macht

damit Werbung – als höchstem deutschen

Berg, der komplett auf deutschem Boden

steht (die Zugspitze ist halb österreichisch).

In den 50er-Jahren sollte eine Seilbahn

zum 2713 Meter hohen Watzmann hinauf

gebaut werden. Es gab Proteste – und statt

der Bahn bekam die Region 1978 Deutsch-

lands zweiten Nationalpark. Zum Glück.

Sonst könnte man nicht so gut beobach-

ten, was an anderen Orten bedroht ist.

Ohne den Nationalpark gäbe es in Deutsch -

land keine jungen Adler mehr. Inzwischen

das Zwiebeltürm- Dach eines Kirchturms in derchen, - Form einer Zwiebel

die {stwand, ¿e hier: Ostseite eines Berges

die Eishöhle, -n natürliche Grotte mit Eis

der Gl¡tscher, - große Masse von Eis in denBergen

h“nziehen an einen Ort umziehen

die Klause, -n sehr kleines, einfaches Haus,in dem ein sehr religiöserMensch ganz allein in derNatur lebt

die Seilbahn, -en Transportmittel, mit demman auf einen Berg fahrenkann

beobachten hier: genau sehen, was pas-siert

bedroht sein hier: bald nicht mehr dasein

gäbe Konj. II von: geben

der Adler, - großer Vogel mit sehr gutenAugen, der kleine Tiere frisst

Ein Nationalpark für alle

Steinadler, Murmeltiere und viele andere Tiere sindin dem 210 Quadratkilometer großen Gebiet am 2713Meter hohen Watzmann zu Hause: Im NationalparkBerchtesgaden, dem einzigen in den deutschenAlpen, sind Flora und Fauna seit 1978 geschützt. Aufzusammen 250 Kilometer langen Wegen könnenWanderer durch die Natur laufen – und dabei in 25Hütten Pausen machen. Besucher können auf Eselnden Funtensee besuchen, Steinadler und Murmeltie-re beobachten und mit Rangern in die Natur gehen.

der Steinadler, - großer Vogel mit sehr guten Augen, derkleine Tiere frisst

das M¢rmeltier, -e kleines Tier, das im Winter viele Monateschläft und in den Bergen lebt

die H•tte, -n kleines Haus aus Holz

der Esel, - graues Tier, einem Pferd ähnlich

beobachten hier: versuchen zu sehen, was passiert

Wo das Salz herkommt

Bad Reichenhaller Salz kennen viele aus der Küche. DieSalzgeschichte der Region ist mehr als 4000 Jahre alt.So lange schon wird dort Salz gewonnen. Immer wiedergab es Kriege um das weiße Gold. Nicht nur für Kinderist die Salzzeitreise im Erlebnisbergwerk Berchtes-gaden interessant. Das Salzbergwerk ist seit 1517 inBetrieb. Wer mehr über die Gewinnung von Salz wissenmöchte, der kann auch das Stollennetz der Alten Sali-ne unter dem Ort Bad Reichenhall und das dortige Salz-museum besuchen.

S„lz gew“nnen Salz herausholen

das Erlebnis- Bergwerk, das man besichtigen kannbergwerk, -e(das B¡rgwerk, -e ≈ Flure und technische Konstruktionen

unter der Erde, um Salz oder Metalle ineinem Berg zu suchen und von dortherauszuholen)

“n Betrieb sein arbeiten; funktionieren

das St¶llennetz, -e System langer Gänge in einem Berg

die Saline, -n Anlage zur Gewinnung von Salz

„Motorbootesind verboten.“

Helmut Kurz, Bootsführerauf dem Königssee

Suche nach demKönig der LüfteDer Biologe ToniWegschneider(links) mit Gästen

MurmeltierIm National-park lebenviele davon

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175/13

können Steinadler in Deutschland nur

noch in den Alpen leben. Der König der

Lüfte ist der Stolz des Nationalparks.

Wer ihn hoch am Himmel beobachten

möchte, sollte mit Toni Wegschneider auf

Tour gehen. Der 34-jährige Biologe führt

im Nationalpark seit zehn Jahren durch

das Tal der Adler, wie sie das Klausbachtal

nennen. „Erst als Praktikant, dann als

Diplomand, jetzt als Biologe“, wie er sagt,

als er sich den Gästen vorstellt. Der Stein-

adlerexperte steht vor dem Informations-

zentrum Hintersee bei Ramsau, wo jeden

Donnerstag seine zweistündige Gratistour

beginnt.

Nachdem Wegschneider jedem ein

Fernglas gegeben hat, geht die Gruppe ins

Klausbachtal hinein. Es ist eine einfache

Wanderung, eigentlich mehr ein Stehen

und Sehen als ein Gehen. Adlerexperte

Wegschneider stoppt seine zehn Gäste

schon nach wenigen Minuten und dann

immer wieder. Zwischen zwei Felsen ist ein

großes Feld zu sehen. Südseite und warm

ist es, was wichtig für die Thermik und den

Flug der großen Vögel ist. Es ist ein popu-

läres Gamsrevier. „Deshalb ist der Platz das

Hauptjagdrevier der Klausbachtal-Adler“,

sagt Wegschneider. „Hier wird gern

gekreist.“ Plötzlich zeigt sich ein Vogel am

Himmel. Und dann ein zweiter.

Kleine Gämsen und Murmeltiere sind

mit die wichtigsten Beutetiere für die

Greifvögel. „Murmeltiere sind derart fett-

reich, sie sind eine Art Müsliriegel für Adler,

die wenig an Nahrung brauchen“, sagt der

Biologe. „Einmal hat ein Bauer angerufen

und gesagt: ,Du, kannst du mal kommen?

Auf meinem Hof sitzt ein großer Vogel und

frisst meine Katze.’ Da hatte ein Adler

seine Hauskatze gerissen. Aber das ist die

Ausnahme.“

Der schlanke große Mann mit blondem

Haar kann viele Geschichten wie diese

erzählen. Immer wieder stoppt er seine

Erklärungen und beobachtet mit dem

Fernglas den Himmel. Genauso machen es

die Teilnehmer. „Da oben, schaut’s mal,

über dem Teufelskopf kreisen sie.“ Sie

machen Girlandenflüge zu zweit – was

typisch ist in der Balzzeit.

„Toll, die sind ja mit bloßem Auge zu

erkennen“, sagt Stefanie Brise. Die Ham-

burgerin macht Urlaub in Berchtesgaden,

zufällig hat sie von dem Angebot gehört.

Sie beobachtet genau, wie das Adlerpaar

hinauf- und hinunterfliegt. „Das ist eine

Flugschau, die schöner nicht sein kann!“

Um den Adler im Nationalpark muss

man sich keine Sorgen machen, sagt Weg-

das Klausbachtal Tal des kleinen Flusses mitdem Namen Klausbach

der Praktik„nt, -en Person, die ein Praktikummacht

der Diplom„nd, -en ≈ Person, die eine wissen-schaftliche Untersuchungmacht, um den Diplomtitelzu bekommen

das F¡rnglas, ¿er optisches Gerät, durch dasman Dinge, die weit wegsind, größer sieht

das F¡ld, -er Stück Land, auf dem z. B.Gemüse wächst

das G„msrevier, -e Gebiet, in dem die Gämselebt

(die Gæmse, -n Tier, kleiner als eine Kuh,das in den europäischenBergen lebt)

die Jagd, -en von: jagen = hier: andere Tiere fangen und totma-chen

kreisen im Kreis fliegendas M¢rmeltier, -e kleines Tier, das im Winter

viele Monate schläft und inden Bergen lebt

das Beutetier, -e Tier, das von einem ande-ren Tier gefressen wird

der Greifvogel, ¿ ≈ Vogel mit besondersguten Augen

derart sof¡ttreich mit viel Fett(das F¡tt, -e organische Substanz, die

dem Körper Energie liefert;Lipide)

der Müsliriegel, - ≈ Speise aus Nüssen undgetrockneten Früchten fürPausen

die Nahrung Essen und Trinkender Hof, ¿e hier kurz für: Bauernhofreißen hier: totmachendie Ausnahme, -n ÷ RegelSchaut’s mal! bay. Schaut/Seht mal!der Teufel, - das Böse als Person; Satander Girl„nden- ≈ Flug in Form einer Spiraleflug, ¿ezu zweit als Paardie B„lzzeit, -en Zeit des Liebesspiels von

Tierenm“t bloßem Auge ohne optische Hilfsmitteldie Flugschau, -en ≈ Zeigen von Flugakrobatik

%

Bayern-Spezial – Nationalpark BerchtesgadenMITTEL

Reise über den SeeFestlich dekoriert geht esfür die Kühe im Herbstvon den Bergen zurück zuihren Bauernhöfen – überden Königssee

Wo Kühe Boot fahren

Nicht nur Menschen fahren über den Königssee, sondernauch Kühe. Jedes Jahr im Frühsommer reisen sie mit demBoot acht Kilometer weit über den See zu den Almweidenim Nationalpark. Im Herbst werden sie auf dem gleichenWeg wieder zu ihren Bauernhöfen zurückgebracht. Siewerden nach alter Tradition geschmückt – auf dem Wegzurück aber nur, wenn es im ganzen Sommer keinenUnfall gegeben hat.

die [lmweide, -n Region auf dem Berg mit viel Grün, wo z. B.Kühe im Sommer fressen

schm•cken dekorieren

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schneider. Menschliche Störungen wäh-

rend der Brutzeit werden reduziert: Über

den Nestern sind dann Flugverbotszonen.

Der Biologe und seine Kollegen betreuen

inzwischen 15 Steinadler-Paare. „Elf baye-

rische und vier österreichische, die kennen

wir alle persönlich“, sagt er. Damit lebt

einer von vier deutschen Steinadlern im

Berchtesgadener Land.

Seit langer Zeit schützt der Nationalpark

die Natur mit modernster Technik. So sieht

man die seltenen Steinadler nicht nur in

der Ferne kreisen. Man kann auch in ihre

Nester sehen. Möglich macht das eine

Kamera, die Livebilder in die Infostelle

Hintersee sendet.

Bald schon sind die Bilder auch im Haus

der Berge zu sehen, dem neuesten Natio-

nalparkprojekt in Berchtesgaden: ein

interaktives Museum und Informations-

zentrum, das am 10. Mai öffnet.

Biologe Ulrich Brendel, der das Projekt

seit 2007 leitet, sagt enthusiastisch: „Wir

verstehen uns als Tor zum Nationalpark,

da wir vom Gebäude aus einen Panora-

mablick vom Watzmann übers Steinere

Meer bis zur Reiteralm haben.“ Der Besu-

cher lernt in der Ausstellung die vier typi-

schen Lebensräume des Nationalparks

kennen: Wasser, Wald, Almweiden und

Fels. Ganz wie in Richard Strauss’ Alpen-

sinfonie, sagt Brendel, können Besucher

„erst dem Königssee auf den Grund gehen

und dann über die Almen des National-

parks bis zum Gipfel des Watzmanns

gelangen.“

Architektonischer Höhepunkt ist die

begehbare Bergskulptur – ein abstraktes

Imitat eines Berges. Von außen sieht es so

aus, als ob der künstliche Berg in einer

gigantischen Vitrine aus Glas steht. „Was

uns am Herzen liegt, das wollen wir zei-

gen. Unser Schatz sind die Berge“, sagt

Brendel. Nachts soll der Berg illuminiert

werden. Dann gibt es Alpenglühen hinter

Glas. 2

Vor 15 Jahren sprach Roman Herzog, derdamals Bundespräsident war, als Erster voneiner bayerischen „Symbiose aus Laptop und

Lederhose“. Der Slogan wurde berühmt. Bisheute sind Traditionssymbole wie die Lederhose

nicht nur beim Oktoberfest wichtiger als inanderen Teilen Deutschlands. Außerhalb der

großen Städte sind traditionelle Veranstaltun-gen ein besonders wichtiger Teil des Lebens.

Immer wieder kommt Bayern bei Wirtschafts-rankings auf Platz eins. Firmen wie BMW undSiemens haben dort ihre Zentralen, auch für dieWissenschaft ist der deutsche Südosten sehrwichtig. Moderner als andere sind außerdembayerische Väter von Babys: 32,9 Prozent haben2012 wegen ihrer Kinder im Job eine Pausegemacht, die sogenannte Elternzeit – das istDeutschlandrekord.

Bayern-Duett 1Tradition und Moderne

l„sset hist. Form von: lässtdie Brutzeit, -en Zeit, in der Vögel ihre

Eier legendas N¡st, -er Wohnplatz, den ein Vogel

für seine Eier bautbetreuen sich kümmern ums“ch verstehen „ls sich sehen alsdas Tor, -e breiter Eingangdas Steinerne Meer Bergplateau in den

Berchtesgadener Alpender Lebensraum, ¿e Gebiet/Region, in der

Menschen oder Tiereleben

die [lmweide, -n Region auf dem Berg mitviel Grün, wo z. B. Küheim Sommer fressen

auf den Gr¢nd gehen versuchen, den Grundeiner Sache zu entde-cken; hier: den Königsseeentdecken

(der Gr¢nd hier: Ort tief unten imSee)

der G“pfel, - höchste Stelle auf einemBerg

gel„ngen kommender Höhepunkt, -e hier: wichtigste oder

schönste Sachebegehbar so, dass man dort

(hinein)gehen kann„m H¡rzen liegen wichtig sein fürder Sch„tz, ¿e Gegenstand, der viel

wert ist; hier: Sache, dieman liebt und sehrwichtig findet

das [lpenglühen rote Reflexion des Lichtsauf den Alpengipfeln

„Wen Gott lieb hat,den lasset er fallen in

dieses Land.“Ludwig Ganghofer, Dichter

die Lederhose, -n hier: traditionelle Hose aus Leder

die W“ssenschaft, -en spezieller Bereich (z. B. Chemie), in dem viel Wissen gesammelt wird

Der kälteste Ort Deutschlands

Lust auf ein Bad im Funtensee? Die kältesteStelle Deutschlands, an der Weihnachten 2001minus 45,9 Grad Celsius gemessen wurden, istim Sommer zwar auch nicht kälter als ähnlicheBergseen. So verspricht der See auch Abkühlungan heißen Tagen: Die Wassertemperatur steigtselten über zehn bis zwölf Grad Celsius, weil derFuntensee auf einer Höhe von 1638 Metern liegt.Rekordhalter ist er aber in Sachen Winterkälte.Der Grund: Er liegt in einer geologischen Mulde.Kalte Luft ist schwerer als warme, fließt in dieMulde und konzentriert sich darin – aber auchnur dann, wenn Schnee liegt und sich die kühleLuft über die glatte Schneedecke nach untenbewegen kann.

verspr¡chen hier: bedeutendie [bkühlung, -en hier von: sich abkühlen =

machen, dass die eigeneKörpertemperatur niedriger wird

“n S„chen ≈ beim Themadie M¢lde, -n tiefe Stelle im Bodenfließen hier: kommendie Schneedecke, -n Masse von Schnee, die über der

Landschaft liegt

Diesen Text können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

Berühmtes TrioBerchtesgadenmit Königssee

und Watzmann

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DREAS STRAU

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Page 19: DEUTSCH Perfekt 2013-05

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BAYERISCHER ROKOKOmehrere (-r/-s) mehr als zwei

das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dort lebenund arbeiten sehr religiö-se Männer oder Frauen.

w¢rde Prät. von: werden

das W¡ltkulturerbe Häuser und Städte in allerWelt: Sie sollen für dieMenschen der nächstenZeit so bleiben, wie siesind, und man darf sienicht kaputt machen.

der G¶ttesdienst, -e religiöse Feier, speziell inder christlichen Kirche

die Träne, -n kleine Menge Wasser: Siekommt aus den Augen,wenn man weint.

SAMBA-HAUPTSTADTdie Gesch“chte Historie

die V¡ste, -n auch: Feste oder Festung = Burg: Sie ist besonders sicher.

(die B¢rg, -en ≈ großes, massivesSchloss)

gut erh„lten hier: historisch originalund ohne kaputte Stellen

k¢nstvoll von Künstlern mit großemTalent und Können gemacht

(der K•nstler, - Person: Sie macht ästheti-sche Dinge, z. B. Bilderoder Skulpturen.)

gest„ltet hier: dekoriert; gemacht

das L„ndestheater, - Theater eines Bundes-landes

(das B¢ndesland, ¿er Teil einer föderalistischenRepublik)

die Tr¶mmel, -n rhythmisches Instrument

der Tænzer, - Person: Sie tanzt.

der Sænger, - Person: Sie singt.

AUF UND AM WASSERs„nft hier: ruhig

die Stærke von: stark

der Donaudurchbruch tiefes Tal der Donau durcheinen Berg hindurch

(das Tal, ¿er Landschaft: Sie liegt tief zwischen Bergen.)

der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B.Granit, Quarzit ...

gegraben hier Part. II von: sich gra-ben durch = eine tiefe Stelle machen durch

das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dort lebenund arbeiten sehr religiö-se Männer oder Frauen.

die Klosterbrauerei, ≈ Fabrik in einem Kloster:-en Dort wird Bier hergestellt.

das W“rtshaus, ¿er ≈ Restaurant

WieskircheTel. +49 (0) 88 62/93 29 30

www.wieskirche.de

Informationszentrum Naturpark AltmühltalTel. +49 (0) 84 21/9 87 60www.naturpark-altmuehltal.de

Coburg TourismusTel. +49 (0) 95 61/89 80 00www.coburg-tourist.de

Coburg Samba-Hauptstadt

Die Stadt in der Nähe der bayerisch-

thüringischen Grenze hat eine große

Geschichte und sehr viele Sehens-

würdigkeiten. Die bekannteste

Sehenswürdigkeit ist die Veste

Coburg. Die große und gut erhaltene

Burg steht rund 170 Meter über der

Stadt. Von oben sieht man den

Schlossplatz mit dem kunstvoll gestal-

teten Landestheater. Außerdem

Schloss Ehrenburg. Wer sich nicht für

Architektur interessiert, ist in Coburg

trotzdem richtig: Die Stadt ist die

Samba-Hauptstadt Europas. Seit 1992

wird jedes Jahr am zweiten Wochen-

ende im Juli mit Trommeln, Tänzern

und Sängern ein großes Fest im histo-

rischen Zentrum gefeiert.

Bayern-Spezial – Reisetipps

Naturpark AltmühltalAuf und am Wasser

Wasser ist manchmal sanft und manchmal stark. Das

wissen viele Besucher des Naturparks genau. Denn die

Altmühl ist populär bei Wasserwanderern. Weil der Fluss

langsam und ruhig ist, können auch Familien dort Kajak

und Kanu fahren. Aber auch bei Wanderern ist das Alt-

mühltal sehr populär. Die Stärke des Wassers sieht man

im Süden des Naturparks, am Donaudurchbruch: In

Tausenden Jahren hat sich der Fluss durch den weichen

Stein gegraben. Das Naturspektakel ist am besten vom

Wasser aus zu sehen. Ausflugsschiffe fahren von Kelheim

durch den Donaudurchbruch bis zum Kloster Welten-

burg. Dort steht auch die älteste Klosterbrauerei der Welt

mit ihrem Wirtshaus.

WieskircheBayerischer Rokoko

Ziemlich kompliziert: In Bayern gibt es nicht nur

eine, sondern mehrere Wieskirchen. Die wich-

tigste ist aber die in Steingaden, rund 80 Kilome-

ter südwestlich von München. Das Kloster Stein-

gaden war fast bankrott, als die Kirche mit dem

großen Fresko 1754 fertig war. Sie wurde näm-

lich viel teurer als geplant. Wegen der vielen

Dekorationen besuchen jedes Jahr rund eine Mil-

lion Menschen die Rokokokirche. Besonders

bekannt ist sie auch, weil sie seit genau 30 Jah-

ren Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Am 2.

Juni feiert die Kirche das mit einem speziellen

Gottesdienst. Am 15. Juni findet dort außerdem

das wichtige Fest der Tränen Christi statt.

LEICHT PLUS

21-Reisetipps_0513.qxd 04.04.13 12:14 Seite 21

Page 22: DEUTSCH Perfekt 2013-05

22 5/13

Herr Hildebrandt, Sie sind in Schlesien

geboren und aufgewachsen. Nach dem

Zweiten Weltkrieg sind Sie als 18-Jähriger

nach Bayern gekommen. Wie haben Sie das

Land und seine Menschen im Jahr 1945

wahrgenommen?

Erst einmal habe ich sie gar nicht wahrgenom-

men. Ich war einfach nur froh, dass ich meine

Eltern wiedergefunden hatte. Der Krieg hatte

unsere Familie auseinandergerissen. Ich war Sol-

dat. Meine Eltern sind als Flüchtlinge in die Ober-

pfalz gestoßen worden. Der Ort, in dem ich sie

nach dem Krieg wiederfand, hatte 3000 Einwoh-

ner. Dazu kamen in dieser Zeit 3000 Flüchtlin-

ge. In dieser Gruppe habe ich mich am Anfang

bewegt wie in einem Paralleluniversum. Die Bay-

ern habe ich erst allmählich als eigenartiges Volk

erlebt. Ich fand ihre Mentalität sehr belebend.

Mir hat gefallen, wie sie sind.

Was meinen Sie mit „eigenartig“?

Sie sind eine eigene Art. Sie haben mich als jun-

gen Ostdeutschen beeindruckt: Sie haben eine

andere Sprache, eine andere Grammatik, einen

anderen Humor. Ihre Lebensart ist zupackend.

Dieser Menschenschlag ist sehr erfrischend. Ihr

Humor und ihre Art, das Leben zu meistern.

Gerade in Zeiten, die nicht so positiv sind, da kla-

gen die Bayern nicht, sie fluchen gleich. (lacht)

Dazu kommt ihr sehr starkes Selbstbe-

wusstsein.

Ja, kein anderer Volksstamm in Deutschland ist

so selbstbewusst wie die Bayern. Ihr Selbstbe-

wusstsein ist manchmal natürlich auch größer als

ihr Können oder ihr Wissen. Aber sie sind auch

ohne Können und Wissen selbstbewusst. Sie sind

aus dem Stand selbstbewusst. Ihre eigene Befind-

lichkeitsmitteilung ist schon sehr komisch. Die

Bayern kommen mit zwei wichtigen Wörtern

aus, nämlich: „Mia san mia!“ Das ist sehr schön.

Sie leben nun schon seit 68 Jahren in Bay-

ern. Fühlen Sie sich inzwischen als echter

Bayer?

Nein. Ich habe den Stolz des Andersartigen. Ich

bin ein „Neigschmeckter“, „Zuagroaster“,

„Flüchtling“. Vor allem aber ein Neigschmeckter,

also einer, der von woanders kommt. Bayern mit

Niveau halten da ein wenig Distanz, weil sie mir

meine Eigenart auch lassen wollen. Das ist eine

Art von Toleranz, die ich sehr achte. Die Bayern

sind nicht hochmütig, wenn man ihren Dialekt

nicht so gut kann wie sie. Allerdings strafen sie

es mit ein wenig Verachtung, wenn man sie nach-

macht. Wenn man versucht, ein Bayer zu sein,

obwohl jedermann sieht, dass man es nicht ist.

Ich habe mir immer gesagt: Ich bin nicht aus

Bayern, und ich werde es nicht sein.

der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler, derPolitiker und aktuelleEreignisse auf lustige Artkommentiert und kriti-siert

das S¡lbstbewusstsein Selbstsicherheit; Stolz

Schlesien heute Region in Polen

wahrnehmen hier: sehen; entdecken

ausein„nderreißen hier: Menschen gegenihren Willen voneinan-der trennen

der Fl•chtling, -e hier: Person, die imKrieg aus ihrer Heimatweggehen musste

gestoßen werden hier: ≈ überraschendund ungeplant aneinem Ort ankommen

eigenartig seltsam; merkwürdig

belebend ≈ interessant; stimulie-rend

beeindrucken einen intensiven, posi-tiven Effekt haben (auf)

zupackend überlegt und energischhandelnd

der M¡nschenschlag Gruppe von Menschenmit einem gemeinsa-men Charakteristikum

erfr“schend hier: ≈ interessant; sti-mulierend

meistern eine schwierige Aufgabemit Erfolg erledigen

fluchen Schimpfwörter sagen

der V¶lksstamm, ¿e ethnische Gruppe

aus dem St„nd gleich; sofort

die Bef“ndlichkeits- Mitteilung, wie man sichmitteilung, -en fühlt

auskommen m“t hier: nicht mehr brau-chen als

Mia s„n mia! bay. Wir sind wir! Gemeintist: ≈ Wir sind einfachso, wie wir sind, und somuss man uns auchakzeptieren.

der Zuagroaste, -n Zugereister = Person, diebay. nicht in der Gegend

aufgewachsen ist, in dersie wohnt

das Niveau, -s franz. hier: Wissen; guteKenntnisse

hochmütig so, dass man deutlichmerken lässt, dass mansich intelligenter, rei-cher, besser oder schö-ner fühlt als jemandanderes

m“t Ver„chtung ignorieren; stark strafen ablehnen

nachmachen imitieren; hier: genausosprechen

Wo Bayern ist, ist vorn. So sehen das sehr viele Bayern.

Im Deutsch-perfekt-Interview spricht der Kabarettist Dieter Hildebrandt

über das Lebensgefühl der Menschen im Südosten. Marcel Burkhardt hat er

außerdem erklärt, warum die Bayern lieber nicht so genau auf weniger Erfolg -

reiche schauen – und weshalb er trotzdem gern in München lebt.

„Die Bayern

schauen lieber auf

sich selbst“

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Bayern-Spezial – Interview

s“ch inszenieren ≈ eine Show machen, bei der man selbst im Zentrum steht

¶ffensichtlich/ wie man deutlich offens“chtlich erkenntm“t [lmosen hier: (Armen) wenig Geldbed¡nken schenkendie [chtung hier: Akzeptanz; Toleranz;

positive Meinungkonkurr¡nzlos hier: so, dass es keine

Partei gibt, die genausoviele Wähler hat

s“ch auf die sich etwas zum ZielFahnen schreiben machen und kämpfen,

dass es Wirklichkeit wird;hier: sagen, dass manselbst für den Erfolg ver-antwortlich ist

s“ch d¢rchsetzen hier: von der Mehrheitgewählt werden

verkœrpern als Symbol für etwas gel-ten

stehen für als Symbol für etwas gel-ten

der Frühschoppen, - Treffen am Vormittag, beidem man Alkohol trinkt

die Weißwurst, ¿e Wurst aus hellem Fleisch,die im Wasser heißgemacht wird

tief verw¢rzelt mit fester Verbindung zu„ngreifen hier: verbal attackierenrau hier: unhöflich; provozie-

rendder Ton, ¿e hier: Art, wie man

spricht„ndrohen sagen, dass man etwas

Unangenehmes tun wird

Wo Bayern ist, ist vorn. So sehen das heute die

Bayern, aber auch viele andere Deutsche. Wie

sehen Sie das?

Die Bayern inszenieren sich selbst sehr gut. Aber:

Weil sie vorne sind, haben sie nach hinten kaum

eine Verbindung. Das heißt: Wer in Bayern oben

ist, vorne ist, der ist manchmal auch ziemlich rück-

sichtslos. Das ist offensichtlich auch eine bayerische

Lebensart. Verlierer interessieren sie nicht sehr.

„Wir Bayern sind reich, aber nicht blöd“,

meint Bayerns Regierungschef Horst Seehofer

und will deshalb auch nicht mehr so viel Geld

an ärmere deutsche Bundesländer zahlen.

Ja, da werden weniger erfolgreiche Bundesländer

auch als Verlierer gesehen. Da will man gar nicht

hinschauen. Die Bayern schauen lieber auf sich

selbst. Ärmere werden höchstens mit Almosen

bedacht, aber nicht mit Achtung.

Die Christsozialen (CSU) haben das Land

über Jahrzehnte fast konkurrenzlos regiert.

Den Erfolg des Landes schreibt sich die CSU

auf ihre Fahnen. Inzwischen ist die konserva-

tive Partei aber nicht mehr so dominant. Müs-

sen wir uns um Bayern Sorgen machen?

Nein, diese CSU wird sich immer wieder durchset-

zen! (lacht) Diese CSU verkörpert das „Mia san

mia!“ wie keine andere. Sie steht für Bayern, und

sehr viele Menschen glauben: Alles, was bayerisch

ist, ist CSU. Die Hymne, die Farben Weiß und Blau,

die Kirche, morgens der Frühschoppen, die Weiß-

wurst, der FC Bayern München. Alles, was Bayern

ist und toll, ist CSU. Diese Partei ist sehr tief ver-

wurzelt in der Gesellschaft, bei Alt und Jung.

„Ihr Selbstbewusstsein ist manchmalnatürlich auch größer als ihr Können

oder ihr Wissen. Aber sie sind auch ohneKönnen und Wissen selbstbewusst.“

Für Ihre Arbeit als Kabarettist sind Sie von

Politikern immer wieder stark angegriffen

worden. Waren die Bayern da härter als Poli-

tiker aus anderen Ecken Deutschlands?

Na ja, in Bayern waren die Briefe, die kamen,

immer etwas rauer im Ton. Wenn die Briefe aus

dem tiefsten Bayern kamen, sind mir schon oft

Schläge angedroht worden für das, was ich da wie-

der gemacht habe.

%

FOTO: D

ANIEL SCH

ÄFER

SCHWER PLUS

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Page 24: DEUTSCH Perfekt 2013-05

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Hatten Sie auch mal Angst?

Nein, diese anonymen Briefeschreiber sind

immer nur maulhurig – die drohen, machen aber

nichts. Ich habe mich noch nie wirklich bedroht

gefühlt. Ich muss auch sagen: Ich fühle mich in

Bayern sehr wohl, und ich fühle mich vor allem

in München sehr wohl. Das ist nämlich eine

bezaubernde Stadt.

Gibt es für Sie eigentlich so etwas wie einen

Ideal-Bayern?

Ja, es gibt einen, aber er lebt leider nicht mehr.

Ich war immer ein großer Anhänger des Schrift-

stellers Carl Amery. Ein Mensch mit urbayeri-

schem Charme und Weitblick, ein ökologischer

Vordenker. Ja, ein bayerischer Weltbürger. Es gibt

aber auch in der heutigen Zeit Bayern wie Amery.

Zum Beispiel meinen Freund, den Kabarettisten

Gerhard Polt – der verkörpert das Beste an Bay-

ern. Und ich bin auch ein Freund der Biermösl

Blosn und ihrem echten, guten Humor. Damit

lebe ich sehr gut.

Am 23. Mai feiern Sie Ihren 86. Geburtstag …

Ah, den feiere ich nicht. Aber ich begehe ihn.

(lacht)

Ja, und Ihr Terminkalender zeigt, dass Sie

beruflich kein bisschen müde geworden

sind. Wenn es nun aber am 15. September

bei den Wahlen in Bayern doch zu einem

Regierungswechsel kommen sollte, gehen

Sie dann in Rente? Oder was macht der Sozi-

aldemokrat Dieter Hildebrandt, wenn die

SPD in Zukunft regieren sollte?

Es hat schon Zeiten gegeben, in denen ich tief

drinnen war im Geschäft, da hatten sich die poli-

tischen Gewichte in Deutschland zum Vorteil

der SPD verschoben – aber an meiner Tätigkeit

Bayern ist Bierland. Es gibt dort 4000 ver-schiedene Biermarken und 40 verschiedene

Biersorten. Mehr als jedes dritte Bier der Weltbekommt sein Aroma aus der Region Hallertauin der Mitte des Bundeslandes. Und das größte

Bierfest der Welt ist auch im deutschenSüdosten: das Münchener Oktoberfest.

Bayern ist Weinland. Die Bocksbeutel-Flaschemit ihrem dicken Bauch kommt von dort.Genauer gesagt aus dem Norden desBundeslandes, Franken. Dort wird vor allemWeißwein hergestellt. Das größte Weinfest derWelt ist allerdings in Rheinland-Pfalz: derDürkheimer Wurstmarkt.

Bayern-Duett 2Bier und Wein

Dieter Hildebrandt

Er ist wohl der bekannteste deutsche Kabarettistunserer Zeit. Seit mehr als 60 Jahren steht Dieter Hil-debrandt auf der Bühne, zu Beginn als Student inMünchen. Später gründete Hildebrandt die „Münch-ner Lach- und Schießgesellschaft“. Dort – und in vie-len anderen deutschen und österreichischen Städten– tritt er auch heute noch auf mit seinem aktuellenProgramm „Ich kann doch auch nichts dafür“.

Geboren wurde Hildebrandt am 23. Mai 1927 inBunzlau (Niederschlesien). Während des ZweitenWeltkriegs war er ab 1943 Luftwaffenhelfer, späterauch Soldat. Sein Abitur machte er 1947 in Weiden(Bayern). Dann studierte er in München Theaterwis-senschaften und Literatur.

Mit seiner Arbeit für Radio und Fernsehen wurdeHildebrandt ab den 70er-Jahren einem Millionenpu-blikum bekannt, zum Beispiel als Moderator und Mit-autor der „Notizen aus der Provinz“ im Zweiten Deut-schen Fernsehen und als Star der Sendung „Schei-benwischer“ im Ersten Deutschen Fernsehen. Hilde-brandt ist in zweiter Ehe verheiratet und hat zweierwachsene Töchter.

der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler, der Politiker undaktuelle Ereignisse auf lustige Artkommentiert und kritisiert

die L„ch- ¢nd Schieß- Wortspiel: Wach- und Schließ-gesellschaft gesellschaft = Name einer Firma, die

aufpasst, dass niemand in einGebäude geht, in das er nichthineindarf; zum Schießen sein =

sehr komisch seinauftreten hier: vor Publikum sprechenNiederschlesien heute Region in Polender L¢ftwaffenhelfer, - Soldat bei dem Teil des Militärs, der

mit Flugzeugen kämpftder Moderator, -en hier: Person, die in einer Fernseh -

sendung über aktuelle Ereignisseberichtet und mit Gästen diskutiert

der Scheibenwischer, - ≈ Gerät, das bei Regen das Wasserauf den Autofenstern zur Seiteschiebt

maulhurig so, dass mangerne im Zentrum stehtund vor Publikum Dingesagt, die man niemals rea-lisieren wird

drohen sagen, dass man etwasUnangenehmes tun wird

s“ch bedroht fühlen das Gefühl haben, dassman in einer gefährlichenSituation ist

bezaubernd ≈ sympathisch, sehr schön

der [nhänger, - hier: Person, die einenAutor, Musiker oderSchauspieler toll findet;Fan

urbayerisch ≈ sehr bayerisch

der Weitblick Talent, zukünftige Dingefrüh zu erkennen

der Vordenker, - Person, die als Erstes eineIdee hat, an der sich dannviele andere orientieren

die Biermösl Blosn Name einer Gruppe, die traditionelle bayerische Musik und Kabarett macht

(die Blosn, - bay. Gruppe)

begehen hier: ≈ haben; erleben

“m Geschæft tief hier: viele Veranstal-dr“nnen sein tungen als Kabarettist

haben

der Geschæfts- hier ironisch: Bundes-führer, - kanzler

verb“ttern enttäuscht und traurigmachen

ausgehen hier: zu Ende gehen

hatte sich absolut nichts geändert. Es geht nicht

um die Parteien und auch nicht um die Namen.

Es geht immer um das, was da geschieht. Wohin

geht die Reise? Was sind die Zukunftsaussichten?

Hat jemand überhaupt welche? Hat jemand den

Weitblick, den er braucht, um Politik für die

nächsten 20 Jahre zu machen und nicht nur für

die nächsten vier, für die er gewählt ist? Was da

damals bei Helmut Schmidt oder Gerhard Schrö-

der passiert ist, als sie Geschäftsführer Deutsch-

lands waren, das hat mich manchmal auch sehr

verbittert. Ich bin grundsätzlich schon sehr für

sozialdemokratische Politik, nur es muss sie

irgendjemand mal machen. Aber so, wie es aus-

sieht, werden mir die Themen nicht ausgehen,

keine Sorge. 2

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Bayern-Spezial – Mein erster Monat

in IngolstadtLalita Kulkarni

Mein Mann hat schon einmal in Deutschland

gelebt. Deshalb hatte ich schon viele Infor-

mationen über das Land, als unser Flugzeug in

München gelandet ist. Eine Sache hat mich aber

überrascht: der Straßenverkehr. Es gibt viel weni-

ger Verkehr als in Indien. Alles ist geordnet und so

gut geplant. Zum Beispiel gibt es spezielle Straßen

nur für Radfahrer – und jeder respektiert die Stra-

ßenverkehrsregeln. In meiner Heimatstadt Banga-

lore habe ich für die sechs Kilometer zur Arbeit

eine Stunde gebraucht. Dort ist Chaos auf der Stra-

ße. In Ingolstadt kann ich überall mit dem Fahrrad

hinfahren.

Nicht nur der Straßenverkehr ist gut organisiert

in Deutschland. Auch die Behörden arbeiten sehr

schnell. In Indien sind die Wartezeiten oft lang.

Rathäuser können auch nicht immer helfen. In

Ingolstadt ist das anders. Ich war überrascht, wie

schnell und einfach ich mich dort zum Beispiel

anmelden konnte – auch wenn auf dem Rathaus

nicht alle gut Englisch sprechen.

Eine große Hilfe ist das Internet. Damit kann

man fast jede Information bekommen. Zum Bei-

spiel kann man online ganz einfach eine Reise pla-

nen. Die Fahrzeiten der Züge stehen alle auf der

Internetseite der Deutschen Bahn. Die großen

Sehenswürdigkeiten haben Internetseiten mit Öff-

nungszeiten und einer Wegbeschreibung. Und das

oft auch nicht nur auf Deutsch.

Seit Oktober lerne ich Deutsch, aber noch ist

Englisch einfacher für mich. Wenn ich bald wieder

in meinem Beruf arbeiten will, muss ich meine

Sprachkenntnisse verbessern. Außerdem wird mir

sonst langweilig. Ich bin es nicht gewohnt, zu

Hause zu sein und nicht zu arbeiten. Deshalb höre

ich viel deutsches Radio. Ich mache auch einen

Sprachkurs. Außerdem besuche ich bald einen offi-

ziellen Orientierungskurs. Darin lernt man zum

Beispiel etwas über die Geschichte Deutschlands

und das politische System.

Es gibt viele Inder in Ingolstadt. Viele kommen

wegen der Universität. Das hat einen ganz prakti-

schen Vorteil für mich: Es gibt Geschäfte mit

typisch indischen Lebensmitteln. Bevor ich die

kannte, hat mir das indische Essen gefehlt. Jetzt

kann ich kochen, um das Heimweh zu vergessen.

2 Interview und Text: Tanja Haas

die Software- Frau: ≈ Sie schreibt neue Com pu-entwicklerin, -nen terprogramme.respektieren hier: sich orientieren an; ≈ tun,

was die Straßenschilder undAmpeln sagen

die Straßenverkehrs- ≈ Norm: Sie sagt, was im Straßen-regel, -n verkehr verboten und was erlaubt

ist.die Behörde, -n offizielle Institutiondie Wegbeschreibung, Erklärung: Das ist der Weg zu -en einem Ort.verb¡ssern besser machengewohnt sein kennen; normal findendie Gesch“chte Historieder Vorteil, -e Plus; ≈ Sache: Sie bringt Hilfe.bevor in der Zeit vorherk„nnte Prät. von: kennen… h„t mir das “ndische … war ich traurig, weil ich kein]ssen gefehlt. indisches Essen hatte.das Heimweh intensiver Wunsch, in die Heimat

zurückzugehen

Ingolstadt

Wo es liegt: Bayern Wie viele dort wohnen: 128 000 EinwohnerWas interessant ist: historisches Zentrum, Kreuztor aus dem Jahr 1385, Automobilindustrie,

Deutschlands jüngste Stadt mit mehr als 100 000 Einwohnern (seit 1989)

das Kreuztor, ≈ große breite Tür aus Stei--e nen: Sie war früher ein Teil

von der Stadt mauer und sieht aus wie ein Turm.

(der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Granit, Quarzit …)

(die St„dt- früher: Grenze um einemauer, -n Stadt)

HEIMAT: Indien

ALTER: 26 Jahre

BERUF: Softwareentwicklerin

ERSTER MONAT: Oktober 2012

HOBBYS: Fotografieren, Reisen,Musik, Joggen

Mein Tipp

Schon in Indien haben wir im Internet nach einerWohnung in Ingolstadt gesucht. Das geht sehr gut.Am Ende muss man die Wohnung aber besichtigen.Deshalb haben wir zuerst eine Woche im Hotelgelebt, um ohne Stress weitersuchen zu können. Esgibt aber nur wenige Wohnungen mit Möbeln. DerTipp von einem Freund: „Wenn ihr etwas gefundenhabt, denkt nicht zu lange nach!“

nachdenken ≈ intensiv denken

FOTOS: PRIVAT; STAD

T ING

OLSTAD

T

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 52.

LEICHT PLUS

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Page 26: DEUTSCH Perfekt 2013-05

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Von diesen acht werden Sie viele kennen. Aber wussten Sie, dass sie

alle aus dem heutigen Bayern kommen? Marcel Burkhardt stellt sie vor.

Den kenne ich doch!

Franz BeckenbauerFür viele Menschen auf der ganzen Welt ist er nur „Der Kaiser“. Internationale

Experten sehen in Franz Beckenbauer den besten Defensivspieler der Fußball-

geschichte. Er ist ein Mann der Superlative: Weltfußballer, Weltmeister als

Spieler und als Trainer. Große Erfolge hatte der berühmteste Spieler des FC Bay-

ern München aber nicht nur auf dem Sportplatz, sondern auch als Sänger. Ja,

der junge Beckenbauer war nicht nur wegen seiner eleganten Spieltechnik und

seines guten Aussehens ein Frauenschwarm. Er hatte auch noch eine schöne

Stimme! Sein Lied „Gute Freunde kann niemand trennen“ war 1966 ein großer

Hit – und ist es auch heute noch im Internet.

der Kaiser, - oberster Monarch

der Defensivspieler, - Spieler, der bei einer Attacke der anderenMannschaft das eigene Tor schützt

… der Superlative ≈ von den besten

der W¡ltmeister, - der Beste der Welt

der Frauenschwarm Mann, den viele Frauen toll finden

liebenswert hier: sympathisch

der Kaiser, - oberster Monarch

s“ch das Leben nehmen Suizid machen

s“ch erholen v¶n hier: wieder froh werden nach

der Sch“cksalsschlag, ¿e schlimmes Ereignis im Leben eines Menschen

töten totmachen

unst¡rblich hier: unvergesslich; für immer bleibend

Wenn die Deutschen, Österreicher und Schweizer den Namen Sissi hören,

sehen sie Romy Schneider (siehe Deutsch perfekt 9/2008) vor sich. Die Schauspielerin

spielte die junge, schöne, liebenswerte Aristokratin Elisabeth Eugenie Amalie aus Bayern wie

keine andere. Elisabeth, genannt Sissi, Tochter des Herzogs Max Joseph in Bayern. war erst 16, als

sie 1854 den österreichischen Kaiser Franz Joseph heiratete. Obwohl sie sich liebten, hatten die

beiden keine glückliche Ehe, nicht nur wegen der starken Mutter des Kaisers. Ein Kind starb

früh, ein zweites nahm sich das Leben. Sissi erholte sich nie von diesen Schicksalsschlägen,

wurde krank. Ihr Ende schockierte ganz Europa: Ein italienischer Anarchist tötete sie in der

Schweiz. So starb Sissi im Alter von 60 Jahren, ihr Mythos aber ist unsterblich.

Sissi

„Gute Freunde kannniemand trennen“Lied von Franz Beckenbauer

26-28-Bayernkoepfe_ 0513.1 04.04.13 12:16 Seite 26

Page 27: DEUTSCH Perfekt 2013-05

275/13

Bayern-Spezial – Köpfe

MITTELFO

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(2)

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der Papst, ¿e Mann mit der höchsten Position inder katholischen Kirche

der R•cktritt, -e von: zurücktreten = aufhören, ineiner offiziellen Position zu arbeiten

das [mt, ¿er hier: offizielle Position

weitere (-r/-s) andere (-r/-s)

“n Ruhe ohne Stress

v¶ller voll vondas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrenmysteriös hier: ≈ so, dass man wenig darü-

ber weißder }mstand, ¿e ≈ Situationder M¶rd, -e kriminelles Tun, bei dem ein

Mensch so verletzt wird, dass erstirbt

Joseph RatzingerJoseph Ratzinger, oder sagen wir Benedikt XVI., ist neben Franz Beckenbauer der

wahrscheinlich berühmteste Bayer der Welt. Er war der erste deutsche Papst seit

500 Jahren. Sein Rücktritt von diesem Amt im Februar war eine Sensation. Ihm

fehlt die Kraft für die weiteren großen Aufgaben, wir er sagte. Inzwischen kann

Ratzinger im Vatikan in Ruhe dem neuen Papst Franziskus bei der Arbeit zuschau-

en. Manche meinen, dass es jetzt zwei Päpste gibt. Davon will der konservative

Ratzinger aber nichts hören. Er will nur noch lesen und schreiben.

König Ludwig II.Sie nennen ihn den „Märchenkönig“, und wie seine

Verwandte Sissi ist auch Bayern-König Ludwig II. ein

Mythos. Berühmt ist sein Leben voller Extravaganz im

19. Jahrhundert, aber auch sein tragisches Ende. Denn

König Ludwig II. starb unter mysteriösen Umständen

im Starnberger See. Bis heute streiten Historiker, ob

es Suizid eines depressiven Menschen war

oder Mord. Was ihn unvergessen macht,

sind seine Investitionen: Keiner hat wie

er so schöne Schlösser in Bayern bauen

lassen. Das berühmteste ist Schloss

Neuschwanstein. Wer das besucht hat,

versteht, weshalb so viele Menschen in

ihm nur den Märchenkönig sehen.

Er ist ein Mann wie ein Baum – 2,13

Meter groß. Für einen Giganten halten

seine Fans Dirk Nowitzki aber nicht nur

wegen seiner Körpergröße. Der Mann

aus Würzburg ist einer der besten Basket-

ballspieler der Welt. Seit 1998 spielt er in

den USA für die Dallas Mavericks. Als

erster Europäer wurde er 2007 zum

wertvollsten Spieler einer Saison gewählt.

2011 hatte er noch mehr Erfolg: Da

gewann Nowitzki mit Dallas den Meister-

titel und war dabei wichtigster Spieler.

Dirk Nowitzki

Keiner hat wie er soschöne Schlösser in

Bayern bauen lassen.

PLUS

h„lten für hier: meinen, dass … ist

wertvoll hier: sehr wichtig;mit sehr vielTalent

die Saison, -s hier: Zeit im Jahr,franz. in der Basketball -

spiele stattfindender Meistertitel, - hier: Titel für die

beste Mannschaft

26-28-Bayernkoepfe_ 0513.1 04.04.13 12:16 Seite 27

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28 5/13

Seit 1920 stellte Adolf Dassler Sportschuheher. 1949 wurde Adidas geboren. Bis heute

liegt die Zentrale im kleinen Herzogenaurachbei Nürnberg. Inzwischen ist die Firma auch

im Besitz von Reebok und Taylor Made. Adidasist international die Nummer 2 unter den

Sportartikelherstellern.

der Sp¶rtartikelhersteller, - Hersteller von Produktenfür Sport

Rudolf Dassler arbeitete viele Jahre lang mitseinem Bruder Adolf zusammen. Aber die bei-den stritten zu viel. 1948 begann RudolfDassler mit seiner eigenen Firma: Puma, seitdamals in Herzogenaurach bei Nürnberg.Heute international die Nummer 3 unter denSportartikelherstellern.

Bayern-Duett 3Adidas und Puma

Albrecht DürerDie Liebe zu Italien teilen in Bayern heute

viele Menschen. Einer der ersten, für den

das Land ganz wichtig war, war der Maler

Albrecht Dürer aus Nürnberg. Vor mehr

als 500 Jahren reiste Dürer mehrmals für

lange Zeit in den Süden, um die Techniken

italienischer Maler zu lernen. Seine späte-

ren Landschaftsbilder und Selbstporträts

sind weltberühmt und in vielen wichtigen

Kunstmuseen zu sehen. Schon während

seines Lebens war Dürer ein Star in

Europa. Seine Kunsttheorien und seine

neuen Arbeitstechniken waren für Genera-

tionen von Künstlern wichtig, vor allem in

Deutschland und den Niederlanden.

Pumuckl„Hurra, hurra, der Pumuckl ist da …“ Dieses Lied

kann jeder Deutsche mitsingen. Der kleine, freche

Kobold mit den roten Haaren ist eine Kultfigur,

die nicht nur Kinder lieben. Warum? Es ist die

Wärme, mit der Autorin Ellis Kaut die Geschichten

des Pumuckl geschrieben hat. Und dann gibt es

auch noch die berühmte Fernsehserie. Den

Pumuckl und den alten Meister Eder verbindet

nicht nur Freundschaft, sondern die Liebe eines

Vaters zu seinem Kind. Das merken nicht nur klei-

ne Zuschauer, die lachend mitsingen, wenn der

Kobold ruft: „Hurra, hurra …“

Hurra! ≈ toll

fr¡ch ≈ lustig, aber auch provokativ

der Kobold, -e Fantasiefigur, die die Menschenschützt, aber auch ärgert

der Meister, - Person, die in ihrem Beruf sehr gutist und andere ausbilden darf

Kritiker und Schauspiel-Kollegen lieben sie:

Martina Gedeck ist nicht nur vor der

Kamera eine echte Persönlichkeit. Filmjour-

nalisten sehen in ihr „ein Chamäleon und

ein furioses Vollweib“. Ihre Arbeitskollegen

mögen Professionalität und Engagement

der Frau aus München. Dazu kommen viel

Gefühl und Talent. Das hat Gedeck, die

Frau mit dem sentimentalen Blick, interna-

tional bekannt gemacht. Spätestens seit

ihrer Hauptrolle im Film Das Leben der

Anderen (Oscar 2007) hat sie weit über

Deutschland hinaus Erfolg.

furios ≈ toll; mit intensiven Gefühlen

das V¶llweib, -er (sehr) erotische Frau mitsehr runden Körperformen;hier auch: sehr emotionale,weibliche Frau

das Schauspiel, -e hier: Theater/Film

¡cht wirklich

die Persönlichkeit, -en ≈ wichtige oder bekanntePerson

das Engagement franz. hier: starke Aktivität

spätestens hier: ≈ mindestens

teilen hier: auch haben

das S¡lbstporträt, -s Bild, das ein Künstler von sich selbst macht

die Generation, -en hier: viele Künstler, die später gelebthaben

Martina Gedeck„Ein Chamäleonund ein furioses

Vollweib“

Eine Übung zudiesen Textenfinden Sie auf

Seite 52.

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26-28-Bayernkoepfe_ 0513.1.qxd 08.04.13 14:20 Seite 28

Page 29: DEUTSCH Perfekt 2013-05

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30 5/13

Bayern geht es gut. Fast alle, die dort

leben, tun das gerne, so vor Kurzem

das Resultat einer Umfrage. Ein wichtiger

Grund dafür ist die Landschaft. Die Berge

ganz im Süden. Die Seen – im Winter oft

mit Eis bedeckt, im Sommer mit vielen

bunten Booten darauf. Dann die Metro-

pole München. Außerdem viel Natur, wie

das Altmühltal mit seinen Schafen und

viel Wasser (siehe Seite 21).

„Die Menschen bewerten ihre Lebens-

qualität als nochmals deutlich höher als

vor drei Jahren“, sagt der bayerische

Regierungschef Horst Seehofer. Er hat

auch die Zahlen aus der gleichen Umfra-

ge dazu: Mit einer Arbeitslosigkeit von 3,4

Prozent haben fast alle, die arbeiten wol-

len, Arbeit, bayerische Unternehmen

exportieren mit 51 Prozent noch mehr als

im Jahr davor, und nur 2,8 Prozent der

Jugendlichen suchen einen Job. Von Kri-

tik aus anderen Bundesländern wie

„bayerische Arroganz“ will Seehofer

nichts hören.

Für viele ist Bayern der frühere Agrarstaat, der nach dem Krieg in den Wirtschaftscharts immer höher gestie-

gen ist. Aber Industrie gibt es im deutschen Südosten schon seit 200Jahren – die Kommunisten in Ostdeutschland haben sie nach dem

Krieg nur noch ein bisschen stärker gemacht.

Immerschon

modern

bed¡ckt hier: voll mit

bewerten sagen, wie gut oderschlecht etwas ist

n¶chmals noch einmal

deutlich hier: viel

das Unternehmen, - Firma

das B¢ndesland, ¿er Teil einer föderalisti-schen Republik

die Arrog„nz ≈ Art und Denken, dassman sich besser alsandere findet

Autoproduktion bei AudiIn Ingolstadt formt die

Firma aus Metall Autos

30-31-Industrie_V3_0513.qxd 04.04.13 12:16 Seite 30

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315/13

Bayern-Spezial – WirtschaftMITTEL

FOTO: AU

DI AG

Die Großregion München hat heute

den besten Arbeitsmarkt Deutschlands,

hat das Institut für Arbeits- und Berufs-

forschung festgestellt. Schon vor 1945 war

Bayern ein Industriestaat mit Fabriken in

Nürnberg, München und Augsburg. An

einzelnen Orten „gab es in Bayern seit

dem Mittelalter Gewerbezentren“, sagt

Richard Winkler vom Bayerischen Wirt-

schaftsarchiv.

Schon im 13. Jahrhundert verkauften

Handwerker ihre Produkte in Augsburg.

Im 16. Jahrhundert schuf Jakob Fugger,

dessen Familie durch Geschäfte mit Ita-

lien reich geworden war, in dieser Stadt

ein für seine Zeit sehr großes Banken-

und Wirtschaftssystem. „Im 19. Jahrhun-

dert entwickelte sich dann mit der Indus-

trialisierung ein lebendiges Textilgewer-

be mit Tausenden Beschäftigten“, erzählt

Winkler.

Aber ohne die politische Vorbereitung

wäre dies nicht möglich gewesen. Bayern

war bis Anfang des 19. Jahrhunderts in

viele Gebiete geteilt. Der Reformer Maxi-

milian Graf von Montgelas gab dem Land

bis 1817 eine moderne Administration und

ließ die Zollgrenzen fallen: Die Wirtschaft

konnte sich entwickeln.

Zum Beispiel die Schwerindustrie in

Teilen der Oberpfalz im Nordosten Bay-

erns, erzählt Winkler. Zwar war auch

Nürnberg seit dem Mittelalter ein Gewer-

bezentrum. Aber erst mit der Industriali-

sierung zogen metallverarbeitende

Unternehmen in die Stadt. Die Bleistift -

industrie wurde größer. Aus der Fabrik

von Johann Friedrich Klett, der zum Bei-

spiel Bahnwaggons baute, wurde später

das Unternehmen MAN.

Ob eine Region reich oder arm war,

„war im 19. Jahrhundert stark an die

Bodenschätze gekoppelt“, sagt Archivar

Winkler. Zu dieser Zeit formte sich in

München die optische und feinmechani-

sche Industrie, aus der auch das Erfinder-

genie Joseph von Fraunhofer, Optiker und

Physiker, kam. Die Lokomotivenfabrik

Maffei in München feierte große Erfolge.

Aus dem Unternehmen wurde später der

heutige Maschinenbauer Krauss-Maffei.

Erst später, mit Ende des Zweiten Welt-

kriegs, kamen viele heute international

bekannte große Unternehmen nach Bay-

ern. Es waren Firmen aus den früher

deutschen und nach dem Krieg sowje-

tisch besetzten Gebieten und der späte-

ren Deutschen Demokratischen Republik

(DDR). Zum Beispiel Siemens im Bereich

der Automatisierung, der Energiewirt-

schaft und der Medizintechnik, der Auto-

bauer Audi und die Allianz, heute die

größte Versicherung der Welt.

So lange die deutsch-deutsche Grenze

noch offen war, kamen bis 1961 auch viele

Arbeiter aus der DDR nach Bayern. Viele

von ihnen waren besser qualifiziert als

der Durchschnitt. Sie hatten studiert,

waren Selbstständige und Handwerker.

„Bayern hatte viel Glück im Lauf der

Geschichte“, sagt Archivar Winkler, „und

es hat Geschick darin bewiesen, die tech-

nische Entwicklung für sich genutzt zu

haben.“ 2 Gudrun Weitzenbürger

Weltberühmter Touristenmagnet: Bis zu 8000 Besucher laufen pro Tagdurch Schloss Neuschwanstein. Seit

langer Zeit ist es eine der populärstendeutschen Sehenswürdigkeiten. Die

neuesten Zahlen sind von 2011: 1,4 Millionen Besucher.

In München gibt es viel zu sehen. Die populärste Sehenswürdigkeit istaber eine Art Museum, das in sehrmoderner Architektur ziemlich intelli-gent Werbung für einen Autoherstellermacht: die BMW-Welt. Ihre Statistik2012: 2,4 Millionen Besucher.

Bayern-Duett 4Neuschwanstein und die BMW-Welt

die [rbeits- ¢nd ≈ systematische Untersu -Berufsforschung chung zu neuen Berufen

und Änderungen auf demArbeitsmarkt

das M“ttelalter historischer Zeitraum vonungefähr 500 bis 1500 nachChristus

das Gew¡rbezen- Zentrum, wo es viele Fir-trum, -zentren men gibtdas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrender H„ndwerker, - Person, die beruflich mit

Händen und Werkzeugenarbeitet

schuf Prät. von: schaffen =machen

das Geschæft, -e hier: wirtschaftlicheAktivität

s“ch entw“ckeln hier: groß werdenleb¡ndig hier: dynamisch; mit viel

Lebendas Gew¡rbe, - hier: Teilbereich der

Wirtschaftder Beschæftigte, -n hier: Angestellterwäre … gewesen Konj. II der Vergangenheit

von: seinteilen in zwei oder mehr Teile

machenf„llen l„ssen hier: ≈ wegmachen; ungül-

tig machendie Schwerindustrie, Industrie, die z. B. Produkte -n aus schwerem Metall machtmet„llverarbeitend so, dass Produkte aus Metall

hergestellt werdengek¶ppelt sein „n abhängen vondie Bodenschätze Substanzen aus der Natur,Pl. die von der Industrie ver

wendet werden (z. B. Erd öl, Gold, Wasser)

der Archivar Person, die in einem Archivarbeitet

feinmechanisch so, dass z. B. Messgeräte und-apparate gebaut werden

das Erf“ndergenie, Person, die geniale neue -s Ideen hat und etwas

Neues konstruiertsowj¡tisch bes¡tzt von der sowjetischen Ar mee

in Besitz genommen“m Lauf währenddas Gesch“ck hier: Talentbewiesen Prät. von: beweisen = hier:

zeigen, dass man etwas kannn¢tzen benutzen

PLUS

30-31-Industrie_V3_0513.qxd 04.04.13 12:17 Seite 31

Page 32: DEUTSCH Perfekt 2013-05

32 5/13

Ob antike römische und griechische

Skulpturen, weltberühmte Gemälde

von Peter Paul Rubens, Franz Marc und

Andy Warhol oder Design des 21. Jahrhun-

derts – egal, was Besucher sehen möchten,

im Kunstareal im Münchener Stadtteil Max-

vorstadt findet jeder etwas Interessantes.

Wer sich absolut nicht für Kunst interes-

siert, macht einfach ein Picknick auf einer

der vielen Wiesen zwischen den Museen.

Aber Vorsicht! Er verpasst einiges, zum Bei-

spiel das Lenbachhaus, das nach einer

Renovierungspause erst ab Anfang Mai

wieder geöffnet hat.

Schon von Weitem leuchtet das Museum

den Passanten entgegen. Es strahlt richtig.

Da ist zum einen die Villa, die vor mehr als

100 Jahren von Franz von Lenbach gebaut

wurde, einem berühmten Porträtmaler sei-

ner Zeit. Zum anderen gibt es einen moder-

nen Anbau, der direkt am alten Gebäude

steht. Er hat außen vergoldete Messingstä-

be, die nun in der Sonne leuchten.

Licht spielt auch im Inneren eine wichti-

ge Rolle – denn nur so kommt das Kunst-

werk in der großen Eingangshalle richtig zur

Geltung. Die acht Meter hohe Skulptur aus

Glas und Stahl hängt in Form einer Spirale

von der Decke, bis knapp über die Köpfe der

Besucher. Wirbelwerk heißt das große Objekt

von Olafur Eliasson. „Er baute mit seinem

Team in tagelanger Arbeit an die 450 farbi-

ge Glasplatten in ein Gerüst ein, das wie ein

Strudel aussieht“, erklärt Paula von der

Heydt vom Lenbachhaus. „So wirkt das Wir-

belwerk wie ein Kaleidoskop, das ganz tolle

Farbreflexe an die Wände wirft.“

Im zweiten Stock hängt das bekannteste

Exponat des Hauses: Es zeigt ein blaues

Pferd, das seinen Kopf zur Seite hält. Ganz

so, als würde es über etwas nachdenken.

„Was für den Louvre in Paris die Mona Lisa,

ist für uns das Blaue Pferd“, sagt von der

Heydt. Das Bild von Franz Marc gehört zur

weltweit größten Sammlung zur Kunst des

Blauen Reiters, einer der wichtigsten Künst-

lergruppen der Avantgarde Anfang des 20.

Jahrhunderts.

Während das Lenbachhaus in den letzten

Jahren komplett erneuert und restauriert

wurde, sind viele seiner Bilder um die Welt

gereist. Von Holland über Russland bis nach

Japan. Zurück in ihrer Heimat, sind die Bil-

der von Marc und seinen Kollegen wie Was-

sily Kandinsky und Paul Klee noch besser zu

sehen. Das liegt an dem Lichtkonzept, das es

so in keinem anderen Museum der Welt gibt.

Von der Heydt: „Mit LED-Lampen können

wir die Farbtemperatur der Beleuchtung

exakt so justieren, dass ein Licht entsteht, in

dem die einzelnen Werke so wirken, wie sie

die Künstler gesehen haben.“

Nur ein paar Gehminuten entfernt steht

die Alte Pinakothek: ein langes, monumen-

tales Gebäude, das zu den ältesten Museen

Deutschlands gehört. Einer ihrer Publikums-

DIE MAGIE DER MUSEENTeil 3: Kunst

So viel Kunst an einem Ort gibt es nirgendwo

sonst in Deutschland: Im Münchener Kunstareal

finden Kunstfreunde 16 Museen und mehr als

40 Galerien. Martin Langeder hat dort einen Spa-

ziergang mit vier Zwischenstopps gemacht.

n“rgendwo nirgends¶b hier: ≈ egal wasdas Gemälde, - Bild, z. B. in Ölentgegenleuchten Licht in die Richtung eines

Betrachters senden; hier:wegen seiner schönen Farbesehen

der Pass„nt, -en ≈ Fußgängerstrahlen hier: eine intensive Farbe

habender Porträtmaler, - Maler, der Bilder von

Personen machtder [nbau, -ten neuer Teil, den man an ein

altes Gebäude gebaut hatverg¶lden außen komplett und dünn

Gold legen umder M¡ssing- langer dünner Gegenstandstab, ¿e aus Messing(das M¡ssing goldfarbene Mischung aus

zwei Metallen)zur G¡ltung sehr gut wirkenk¶mmender Stahl Metall, das man hart

gemacht hatder W“rbel, - sehr schnell um einen

Mittelpunkt kreisendeBewegung, z. B. bei Wasser

einbauen stabil bauen in„n die hier: ungefährdie Glasplatte, -n flaches Stück aus Glasdas Ger•st, -e hier: Konstruktion aus Stahlder Strudel, - sehr schnell um einen

Mittelpunkt kreisendeBewegung, z. B. bei Wasser

w¡rfen hier: formen; zu sehen seindas Exponat, -e Objekt, das in einem Muse -

um oder einer Ausstellunggezeigt wird

erneuern hier: neu machendas L“chtkonzept, hier: Idee, wie man Licht im-e Museum einsetztdie Beleuchtung Licht; Lampenex„kt sehr genaujustieren z. B. die Richtung oder die

Funktion eines Gerätes regu-lieren

%

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 52.

32-36-Museum_3_V3_2013.qxd 04.04.13 12:19 Seite 32

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Bayern-Spezial – Kunstareal München

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(2)

Idylle mitten in MünchenGarten und alte Villa des

Lehnbachhauses und seineIkone, Das blaue Pferd

PLUS

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Page 34: DEUTSCH Perfekt 2013-05

34 5/13

magnete ist das Große Jüngste Gericht von

Peter Paul Rubens – ein sehr großes Ölge-

mälde. Auf einer fast 30 Quadratmeter gro-

ßen Leinwand zeigt es, wie Jesus über die

Menschen richtet. Ein paar Räume weiter

hängt das im Jahr 1500 entstandene Selbst-

bildnis von Albrecht Dürer (siehe auch Seite

28) im Pelzrock. Kunsthistorikerin Mechtild

König-Kugler führt Besucher seit mehr als 20

Jahren zu diesen beiden Bildern. Aber heute

geht sie mit einer Gruppe von Besuchern

direkt in einen kleinen Seitenraum.

Die 55-Jährige bleibt vor zwei Gemäl-

den des Niederländers Frans Post stehen.

Auf den ersten Blick sind es keine beson-

ders interessanten Bilder. Sie zeigen

Impressionen aus Brasilien, die Anfang

des 17. Jahrhunderts entstanden. „Damals

gehörte Frans Post zum Gefolge nieder-

ländischer Kolonialherren, die im Norden

Südamerikas im großen Stil Zuckerrohr

geerntet haben“, erzählt König-Kugler.

Sieben Jahre lang blieb Post in Brasilien.

Er studierte Flora, Fauna, Sitten der Ein-

wohner Brasiliens und malte schließlich

Bilder, auf denen Landschaft, Architektur,

Vegetation und Menschen des südameri-

kanischen Landes zu sehen sind. „Alles

penibel genau, sehr akribisch.“ Das hat

seinen Grund: Die Künstler der damaligen

Zeit wollten mit optischen Erfindungen

wie Mikroskop, Brille oder Lupe mithalten

und zeichneten deshalb so exakt wie

möglich.

Nach dem Zurückkommen in die Hei-

mat ging es bei Post richtig los: In großer

Geschwindigkeit malte er 130 bis 150 Bil-

der. Nachdem Holland seine Kolonie an

die Portugiesen abgeben musste, sollten

seine Bilder die Sehnsucht der Holländer

nach einem verloren gegangenen Para-

dies stillen.

Die Besucher müssen nah an die beiden

Bilder herangehen, um alle Details erken-

nen zu können. „Warum ist hier eine Ana-

nas zu sehen?“, fragt ein älterer Herr.

„Frans Post hat sich ganz nach den Wün-

schen seiner Käufer orientiert und exoti-

sche Tiere und Pflanzen eingebaut, die es

in Brasilien gar nicht gab – um das Bild

vom Garten Eden zu perfektionieren“, sagt

König-Kugler. „So kommt es, dass in dem

einen Bild ein Ameisenbär und eine Ana-

nas zu sehen sind, im anderen Bild ein

Gürteltier und eine Papaya.“

Hört sich kurios an, aber vielleicht erhal-

ten auch deshalb die Brasilien-Bilder seit

ein paar Jahren so großes öffentliches Inte-

resse. Vor allem unter südamerikanischen

Sammlern. Ein Bild, das Mitte der 90er-

Jahre für 13 000 Euro verkauft wurde, kos-

tete wenig später 3,1 Millionen Euro.

Wo schon Goethe euphorisch wurdeGemäldegalerie Alte Meister in Dresden

Schon der Dichter Johann Wolfgang von Goethe war überwältigt, als er vorrund 200 Jahren die Dresdener Gemäldegalerie besuchte. Die Sammlungder Meisterwerke hat sich seit damals kaum verändert – man sieht dortArbeiten von Raffael, Rembrandt, Rubens, Vermeer und Dürer.

das Gemälde, - Bild, z. B. in Öl

überwæltigt sein ≈ intensive Emotionen haben, weil man etwas toll findet

Das älteste seiner ArtKunstmuseum Basel

1661 kaufte die Stadt Basel die Kunstsammlung von Basilius Amerbachund öffnete sie als erstes bürgerliches Museum der Welt für die Öffentlich-keit. Im Kunstmuseum im Dreiländereck Deutschland, Frankreich undSchweiz zum Beispiel zu sehen: Bilder von Konrad Witz, Martin Schongauerund Lucas Cranach dem Älteren.

das J•ngste religiöse Vorstellung vonGer“cht einem göttlichen Gericht zum

Ende der Weltdie Leinwand, ¿e hier: großes Stück aus

Leinenstoff, auf das ein Malermalt

(das Leinen ≈ fester Stoff)r“chten über hier: Strafen verteilendas S¡lbstbildnis, Bild, das ein Künstler von -se sich selbst maltder P¡lzrock, ¿e Mantel aus Tierhaarendas Gef¶lge, - Gruppe von Personen, die

mit einer wichtigen Personreisen, z. B. einem Aristo -kraten

“m großen Stil in großer Mengedas Z¢ckerrohr, sehr hoch wachsende, tropi--e sche Pflanze, aus deren

Innerem man Zucker herstelltpenibel ≈ extrem genauakribisch sehr genaudie Lupe, -n kleines, spezielles Glas, durch

das man Dinge größer sehenkann

m“thalten hier: zeigen, dass dasmenschliche Auge genausogut ist

die Sehnsucht starker Wunschverloren gehen aufhören, zu existierendas Paradies, -e hier: besonders schöner und

angenehmer Ortst“llen hier: machen, dass etwas

aufhörtdie [nanas, -/-se tropische, säuerlich schme-

ckende Pflanzeeinbauen hier: integrieren; malen inder Ameisenbär, südamerikanisches Tier, das -en Ameisen isst(die Ameise, -n kleines, rotbraunes oder

schwarzes Insekt, das in gutorganisierten Gemeinschaftenlebt)

das G•rteltier, -e Säugetier mit einer sehr har-ten Haut am Rücken

(das Säugetier, -e Tier, das als Baby Milch beiseiner Mutter trinkt)

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355/13

Bayern-Spezial – Kunstareal München

Von der Alten Pinakothek ist es nur ein

kurzer Spaziergang zum Museum Brand-

horst. Dort hat Sibylle Thebe die Qual der

Wahl. Sie führt gerade 20 Besucher, vom

Teenager bis zum Rentner, durch das

Haus, das erst 2009 eröffnet wurde und

nur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts

zeigt. Die Sammler Anette und Udo Brand-

horst haben in den letzten Jahren mehr

als 1000 Werke gekauft – unter diesem

Angebot muss sich Thebe nun entschei-

den. Denn das Motto ihrer Führung heißt

„Take Five“ – für fünf Kunstwerke geht es

durch das ganze Museum.

Gleich beim ersten Bild am Eingang

bleibt die Gruppe stehen. Zu sehen: ein

sehr großes Bild von Hammer und Sichel,

dem Symbol des Kommunismus. Eine

Arbeit des Pop-Art-Künstlers Andy War-

hol. „Die Idee zu diesem Bild ist während

einer Reise nach Italien entstanden, als

Warhol gefragt wurde, welche künstleri-

schen Ideen er zum Kommunismus hat“,

erzählt Thebe. „Zurück in den USA sagt er

zu seinen Assistenten: Wir müssen etwas

mit kommunistischen Symbolen machen

– ich glaube, das würde sich in Italien gut

verkaufen.“ Die Besucher lachen.

Um die Ecke hängt ein Ölbild des deut-

schen Künstlers Georg Baselitz, das einen

Apfelbaum zeigt – einen Apfelbaum, der

auf dem Kopf steht. „Viele finden ein sol-

ches Bild einen Quatsch. Warum malte er

es also?“, fragt Thebe. „Na ja, man redet

darüber“, antwortet eine Besucherin.

„Genau das soll Kunst auslösen“, gibt ihr

die Kunsthistorikerin und Malerin recht.

„Kunst soll provozieren und für einen

Aha-Effekt sorgen.“

Nächster Halt: The Black Dress von Alex

Katz, einem New Yorker Künstler, der sechs

Mal in einem Bild seine Frau Ada malte. Zwei

Stockwerke darüber wird es blutig. In sei-

nem 2001 entstandenen Lepanto-Zyklus

zeigt Cy Twombly die schreckliche See-

schlacht im Jahr 1571 im Golf von Patras.

Damals entdeckten die Flotten von Venedig,

Spanien und des Papstes die türkische Flot-

te in ihrem Winterquartier. Am Ende dieses

Oktobertags war die türkische Flotte zerstört.

50 000 Männer starben. 50 Schritte braucht

es, um an den zwölf Bildern vorbeizulaufen.

„Die historische Schlacht diente Twombly

nur als Inspiration“, sagt Thebe. „Die Schif-

fe, die Ruder, das Blut, das Meer – das alles

übersetzte er frei in sein System von Zeichen

und Farbe, alles impulsiv und expressiv.“

Für das fünfte Kunstwerk geht Thebe

noch einmal zu Warhol, diesmal in das

Untergeschoss. Dort hängt sein Werk The Last

Supper, das einen schwarz-weißen Druck

von Jesus zeigt – nicht einmal, sondern 144

Kunst in der WartehalleHamburger Bahnhof in Berlin

Seit 1996 ist in dem früheren Bahnhofsgebäude der Berlin-HamburgerBahn – nahe des heutigen Berliner Hauptbahnhofs – ein Museum. MitExponaten von Künstlern wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Anselm Kieferund Joseph Beuys zeigt es Kunst ab den 60er-Jahren.

das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird

Gold und Luxus der MonarchenKunsthistorisches Museum Wien

Über Jahrhunderte haben die Mitglieder der Habsburgerfamilie teure wiekuriose Exponate aus der ganzen Welt gesammelt. Seit Anfang März ist dieKunstkammer nach elf Jahren Renovierung wieder geöffnet. Eines ihrer bes-ten Stücke: die Saliera, ein Salzfässchen aus Gold von Benvenuto Cellini.

das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird

das S„lzfässchen, - kleines Ding, in dem man Salz lagert

die Qual der Wahl das Problem haben, sichhaben für eines von mehreren

interessanten Dingen ent-scheiden zu müssen

der H„mmer, ¿ Werkzeug, mit dem maneinen Nagel in die Wandschlagen kann

die S“chel, -n Gerät zum Schneiden vonGras oder Getreide

auf dem K¶pf stehen hier: die Position derPers pektive um 180° geän-dert haben

auslösen verursachen

der Ah„-Eff¡kt plötzliches Erkennen derVerbindung/Beziehungverschiedener Dinge

die Seeschlacht, -en schwerer Kampf im Kriegauf dem Meer

die Fl¶tte, -n alle militärischen Schiffe eines Staates

der Papst, ¿e Mann mit der höchstenPosition in der katholi-schen Kirche

das W“nterquartier, militärisches Lager für den-e Winter

das Ruder, - langer Gegenstand ausHolz, der unten etwasbreiter wird. Damit be -wegt man ein Schiffdurchs Wasser.

der Dr¢ck, -e hier: ≈ gedrucktes Bild

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Page 36: DEUTSCH Perfekt 2013-05

36 5/13

Mal. Der sehr religiöse Warhol, sagt die

Expertin, „hinterfragt damit Christus im

Zeitalter der Reproduzierbarkeit.“

Letzte Station der kleinen Tour durch das

Kunstareal ist die Pinakothek der Moderne –

vier Museen in einem Gebäude. Als eines der

größten Häuser der Welt für Architektur,

Design, Grafik und moderne Kunst steht es

in einer Reihe mit dem Centre Pompidou in

Paris, mit dem MoMA in New York und der

Tate Modern in London. Aber wer zurzeit das

Gebäude aus Beton und Glas besuchen

möchte, muss draußen bleiben. An der Ein-

gangstür klebt ein großer Zettel: „Wegen

Sanierungsarbeiten geschlossen“ – und das

nur zehn Jahre nach Eröffnung.

„Beim Bau der Pinakothek der Moderne

wurde vieles ausprobiert“, sagt Tine Nehler

von den Bayerischen Staatsgemäldesamm-

lungen, zu denen die Pinakothek der

Moderne gehört. „Zum Beispiel wurden Zie-

gel verwendet, die zuvor noch nie in einem

Gebäude eingemauert wurden. Diese Ziegel

sind über die Jahre aufgequollen. Da sie

fugenlos mit Betonelementen verbaut wur-

den, sind Risse entstanden.“

Diese Risse sind zwar keine Gefahr für das

Haus und seine Besucher. Aber sie sehen

überhaupt nicht schön aus. Deswegen

gehen nun statt Kunstfreunden Bauarbeiter

ein und aus. Im September 2013 soll alles

wieder wie neu aussehen. Bis dahin lädt die

Pinakothek der Moderne in seine soge-

nannte Schaustelle, die auf dem Platz vor

dem Museum steht. Eine temporäre Kunst-

halle aus Baugerüsten und Kunststoffplat-

ten, mit einer Plattform in 17 Metern Höhe

für einen Rundumblick auf die Museen der

Umgebung.

Eine der vielen Aktionen, die bei freiem

Eintritt den Menschen Lust machen sollen,

trotz der Baustelle zu kommen, ist das Hop-

fen-Projekt, bei dem Hopfenpflanzen

wachsen sollen. „Am Ende des Sommers

wollen wir den reifen Hopfen ernten und

Bier brauen“, sagt Nehler. Pünktlich zum

Oktoberfest. Braukunst trifft moderne Kunst

– wie passend für das Bierland Bayern. 2

Plakate, Plakate, PlakateMuseum Folkwang

Der Vorläufer des Essener Museums wurde 1902 gegründet, später zeigtees als erste öffentliche Sammlung Deutschlands Werke von Cézanne, vanGogh und Matisse. Besonders ist auch das dazugehörende Deutsche PlakatMuseum mit seinen mehr als 340 000 Plakaten zu Alltag, Kultur und Politikseit dem Jahr 1880.

der Vorläufer, - hier: erste, frühe Form des Museums

Bayerns größte Kulturgüter liegen in München.Schon König Ludwig I. machte die Stadt vor

bald 200 Jahren zu einem Zentrum von Kunstund Kultur. Sein Sohn Ludwig II. baute seine

berühmten Schlösser im historisch bayerischenTeil – Altbayern, dem Süden des heutigen

Bundeslandes, wo auch Bayerisch gesprochenwird. Dort leben heute die meisten Bayern.

das [ltbayern ungefähr die Gebiete vonOberbayern, Niederbayern,Oberpfalz

das Kulturgut, ¿er Objekt, das einen kulturellenWert hat

Großer Ärger, als 2012 ein Bild von AlbrechtDürer aus München nicht zu einer großenAusstellung nach Nürnberg reisen durfte: EinBild des Nürnbergers Dürer! Viele Menschen inFranken, dem nördlichen Teil des Bundeslands,fühlten sich vom Süden mal wieder ignoriert.Trotzdem haben die Franken viel zu bieten: zumBeispiel genauso viele UNESCO-Welterbestät -ten wie der Süden, das größere Altbayern.

die W¡lterbestätte, -n Ort, den man offiziell für dieMenschen in Zukunft schüt-zen soll

Bayern-Duett 5Altbayern und Franken

hinterfragen hier: prüfen, welcheBedeutung etwas/jemand hat

das Zeitalter, - ≈ Epoche; Zeitder Beton Substanz zum Bauen, die

nach dem Trocknen sehr hartist

der Ziegel, - gebrannter, roter Stein für den Hausbau

zuvor vorhereinmauern ≈ in eine Mauer hineinbauenaufquellen größer werden; dicker wer-

denfugenlos ≈ ohne Lückeverbauen zusammenbauender R“ss, -e kaputte Stelletemporär für kurze Zeit gemachtdas Baugerüst, -e Konstruktion für Bauarbeiten

an einem Gebäudeder Rund¢m- Aussicht nach allenblick, -e Seitender H¶pfen, - Pflanze, deren Früchte dem

Bier sein Aroma gebenBier brauen Bier herstellendie Braukunst, ¿e Wissen und Können, wie

man Bier herstellt

Vier Museen in einem GebäudeDie Pinakothek der Moderne

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Die jungen Seiten von

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Viele Migranten leben seit langer Zeit – manche ihrer Kinder

seit Geburt – in Deutschland, haben aber keinen deutschen Pass.

Wenn sie doch einen wollen, müssen viele von ihnen die alte Staats-

angehörigkeit abgeben. Muss das wirklich sein? Wir fragten:

Schon heute wird in mehr als der Hälfte der Einbürge-

rungen in Deutschland die doppelte Staatsangehörigkeit

akzeptiert. Das alte Dogma der Vermeidung von Mehr-

staatigkeit ist durch die vielen bestehenden Ausnahmen

in der Realität schon aufgeweicht.

Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung des

Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integra-

tion und Migration hält die symbolträchtige und nicht

einfache Entscheidung zwischen alter und neuer Staats-

angehörigkeit 57 Prozent der Migrantinnen und Mig-

ranten davon ab, sich einbürgern zu lassen. Dabei geht

es den meisten wohl weniger um Romantik, sondern

meistens um praktische Dinge wie Erbschaften, Familie

oder die Möglichkeit, die Eltern noch in deren Heimat

beerdigen lassen zu können. 19 Staaten der Europäi-

schen Union (EU) akzeptieren doppelte Staatsangehö-

rigkeiten schon lange generell. Bei ihnen ist das Norma-

lität, ohne dass es in dieser Frage große Probleme oder

gar rechtsfreie Räume gäbe.

Bei uns gibt es im Gegenteil dazu die Optionspflicht:

Wer als Kind ausländischer Eltern nach dem Jahr 2000

in Deutschland geboren wurde, ist – unter bestimmten

Voraussetzungen – Deutscher. Daneben können diese

Kinder die Staatsangehörigkeit der Eltern behalten. Bis

sie 23 werden, müssen sie sich aber für eine der Staats-

angehörigkeiten entscheiden.

Damit stellt der Staat die in Deutschland geborenen

und aufgewachsenen Jugendlichen vor eine unnötige

Wahl zwischen zwei Identitäten, die beide zu ihrem

Leben gehören. Wer dem Amt nicht meldet, wie er sich

entscheidet, verliert automatisch die deutsche Staatsan-

gehörigkeit und wird von unserem Staat zu einer Aus-

länderin oder einem Ausländer gemacht. Zum gesell-

schaftlichen Zusammenhalt kann eine Staatsangehörig-

keit auf Abruf wohl kaum beitragen.

gener¡ll allgemein

JAder Deutsche B¢ndestag deutsches Parlamentst¡llvertretend hier: in zweiter Position nach

dem Parteichefdie Vorsitzende, -n hier: Frau, die eine Partei

leitetdie SPD kurz für: sozialdemokratische

Partei Deutschlandsdie Einbürgerung, -en von: einbürgern = einem

Ausländer, der schon lange ineinem Land lebt, dieStaatsangehörigkeit diesesLandes geben

die Vermeidung von: vermeiden = hier: nichtentstehen lassen

aufweichen hier: langsam nicht mehr gül-tig sein

der S„chverständigen- Komitee, das aus Experten rat, ¿e bestehtdie St“ftung, -en Organisation für einen

bestimmten Zweck„bhalten v¶n hier: der Grund dafür sein,

etwas nicht zu tunsymbolträchtig mit hohem symbolischen Wertdie ]rbschaft, -en Gebäude, Geld oder

Gegenstände, die man nachdem Tod einer Personbekommt

beerdigen ein Loch in die Erde machenund einen Toten hineinlegen

der r¡chtsfreie Raum, ¿e Bereich, in dem keine Normenund Regeln gelten

gäbe Konj. II von: gebender Zus„mmenhalt Solidarität; Gemeinsamkeitauf [bruf hier: ≈ so, dass man sie eines

Tages abgeben muss, wennman sie nicht beantragt

beitragen hier: einen unterstützendenEffekt haben auf

NEINdie CSU kurz für: Christlich-Soziale

Unionder “nnenpolitische Person, die InformationenSpr¡cher, - zum Thema öffentliche

Ordnung und Sicherheit an die Öffentlichkeit gibt

das Bek¡nntnis, -se hier: ≈ offizielle Erklärung,dass man etwas unterstützt

die CDU kurz für: ChristlichDemokratische Union

der Erw¡rb von: erwerben = erreichen;bekommen

rot-grün hier: aus der Zeit, als dieKoalition von SPD und Bündnis90/Die Grünen regierte

das M¢ltik¢lti, - kurz für: Multikulturalitätdie Ber¡chtigung, -en Erlaubnisder Bezug, ¿e hier: Erhalten von Gelddas Strafrecht, -e Gesetze, die die Strafe für

Verbrechen bestimmender H“ntergrund, ¿e hier: Zustand einer

Entwicklungdie Unionsbürgerschaft ≈ das Bürgersein eines

Mitgliedsstaates derEuropäischen Union

Doppelte

Staatsangehörigkeit

erlauben?

„19 Staaten der EuropäischenUnion akzeptieren doppelte

Staatsangehörigkeiten generell.“

Ja

Aydan Özoğuz ist Mitglied desDeutschen Bundestags undstellvertretende Vorsitzendeder SPD.

Ja oder Nein?

SCHWERFOTO

S: SPD; CD

U/CSU

; ULLSTEIN

BILD

/ECOPIX

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Hans-Peter Uhl (CSU) ist Mitglieddes Deutschen Bundestags undinnenpolitischer Sprecher seinerFraktion.

NeinIch bin mit meiner Fraktion der Meinung, dass es dop-

pelte Staatsangehörigkeiten nicht geben sollte.

Schließlich setzt die Staatsangehörigkeit eine große

Loyalität und ein klares Bekenntnis zum Staat voraus.

Für die CDU/CSU gilt daher immer noch, dass der

Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit am Ende

eines erfolgreichen Integrationsprozesses steht. Die

Opposition will dagegen zuerst einbürgern und dann

integrieren. Das ist der falsche Weg.

Es war richtig, dass die Union bei der Reform des

Staatsangehörigkeitsrechts 1999 den rot-grünen Irr-

weg des „Multikulti“ gestoppt hat. Wie gut die jetzige

Regelung wirkt, zeigt schon die Tatsache, dass sich die

jungen Menschen mit großer Mehrheit weit vor ihrem

23. Geburtstag entscheiden und fast alle die deutsche

Staatsangehörigkeit wählen. Wir halten daher am

Optionsmodell fest. Die Praxis hat gezeigt, dass es gut

funktioniert.

Wir tun viel dafür, dass sich auch in Zukunft so

viele junge Menschen wie möglich für Deutschland

und die deutsche Staatsangehörigkeit entscheiden.

Das vermeidet nicht nur Fragen der Loyalität, sondern

auch konkrete praktische und rechtliche Probleme im

Alltag, zum Beispiel beim Wahlrecht, der Berechti-

gung zum Bezug von staatlicher finanzieller Unterstüt-

zung oder Fragen des Strafrechts.

Ausnahmen bei der Vermeidung von doppelten

Staatsangehörigkeiten, vor allem für Bürgerinnen und

Bürger aus anderen EU-Mitgliedstaaten, halten wir

vor dem Hintergrund der fortgeschrittenen Integrati-

on innerhalb der Europäischen Union und der Unions-

bürgerschaft für akzeptabel.

„Auch in Zukunft sollen sich soviele junge Menschen wie

möglich für Deutschland unddie deutsche Staatsangehörig-

keit entscheiden.“

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Fabriken in Deutsch-land schlie ßen und inLändern mit Niedrig -löhnen wieder öffnen,so sah jahrelang dieBasisstrategie vielerdeutscher Groß un ter -

nehmen aus. Dieser Trend ist nach Informa-

tionen der Zeitschrift Der Spiegel inzwischen

aber gestoppt. Der Grund: Den Firmen bringt es

kaum finanzielle Vorteile. Nur noch jedes fünfte

Unternehmen plant Produktionsverlagerungen

aus Kostengründen. Das ist der niedrigste Wert

seit 1999. 2003 gaben noch 42 Prozent der

Unternehmen die geringeren Kosten als Motiv

für eine Auslandsinvestition an.

Zwischen 2010 und 2012 sank die Quote

jener Unternehmen, die ihre Produktion in

Deutschland reduzieren, um sie woanders neu

aufzubauen, auf acht Prozent. Zum Vergleich: Im

Jahr 2003 gaben fast 25 Prozent der Unterneh-

men an, Teile ihrer Produktion ins Ausland ver-

lagert zu haben.

Der Rückgang bedeutet laut Fraunhofer-

Gesellschaft aber nicht, dass deutsche Firmen

weniger an Internationalisierung interessiert

seien. „Unternehmen investieren sehr wohl in

Produktionsressourcen im Ausland, aber nicht

zu Lasten heimischer Standorte“, heißt es in

einer wissenschaftlichen Untersuchung der

Gesellschaft. Die deutsche Wirtschaft sei auch in

Zukunft auf der ganzen Welt präsent. Rund 21

Prozent ihrer Produkte ließen deutsche Betriebe

im Ausland herstellen. Das entspricht einem Pro-

duktionswert von 389 Milliarden Euro.

Diese Zahlen werden in Zukunft wohl weiter

steigen, denn vor allem die deutsche Industrie

will weiter stark im Ausland investieren. Nach

einer aktuellen Umfrage des Deutschen Indus-

trie- und Handelskammertages (DIHK) unter

2500 Unternehmen planen 46 Prozent den

Schritt ins Ausland.

Laut DIHK plant jedes dritte Unternehmen den

Aufbau von Produktionskapazitäten, fast jedes

zweite will in Verkauf und Kundendienst investie-

ren. „Alles in allem kommen in diesem Jahr zu den

über sechs Millionen Menschen, die bereits heute

bei deutschen Firmen im Ausland arbeiten, weite-

re 300 000 hinzu“, sagte der DIHK-Experte Volker

Treier der Zeitung Die Welt.

Das Hauptmotiv für die wirtschaftliche Akti-

vität im Ausland bleibt die Suche nach neuen

Märkten. An erster Stelle stehen dabei Großun-

ternehmen, vor allem aus der Automobil- und

Chemiebranche.

Daimler mit neuer AusländerquoteAcht Manager leiten den deutschen Autohersteller Daimler – alle sind Deutsche.

Das soll sich bald ändern: Eine Ausländerquote soll internationalen Nachwuchs in die Chefetage brin-

gen. Der Konzern will so vor allem in den Wachstumsmärkten USA und Ostasien erfolgreicher wer-

den. Daimler brauche für die Zukunft vor allem Manager aus diesen Regionen, sagte Daimler-Perso-

nalchef Wilfried Porth der Zeitung Die Welt. Rund 300 bis 500 junge Menschen werden jährlich bei

Daimler auf eine Arbeit im höheren Management vorbereitet. Die Hälfte davon soll in Zukunft aus

dem Ausland kommen, sagte Porth. Im vergangenen Jahr verkaufte Daimler 1,3 Millionen Autos.

Damit lag der frühere Marktführer hinter den Konkurrenten BMW und Audi. Der Gewinn fiel von

8,8 Milliarden Euro 2011 auf 8,6 Milliarden Euro im Jahr.

Den Text „Deutsche Firmen ändern Strategie“können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

DEUTSCHE FIRMEN ÄNDERN STRATEGIEdas Großunterneh- große Firmamen, -die Produktionsver- von: die Produktion lagerung, -en verlagern = die Herstellung

in ein anderes Land ver-schieben

aufbauen hier: beginnen; entwickelnder R•ckgang, ¿e von: zurückgehen = hier:

weniger werdensehr wohl auf jeden Fallzu L„sten zum Nachteil vonheimisch hier: deutschder St„ndort, -e Ort, an dem eine Firma istpräs¡nt sein zu jeder Zeit da seinentspr¡chen mit einer anderen Sache

ungefähr gleich seinder Deutsche Indus- Organisation für ganz trie- ¢nd H„ndels- Deutschland für die kammertag wirtschaftlichen Interessen

von Firmendie Produktions- Möglichkeit und die Größekapazität, -en eines Unternehmens, um

Produkte herzustellender K¢ndendienst, Kundenservice-e„lles “n „llem im Ganzen; insgesamthinzukommen hier: mehr werdenbereits schon

DAIMLER MIT NEUER AUSLÄNDERQUOTEder Nachwuchs hier: junge Angestellte am

Anfang ihrer Karrieredie Ch¡fetage, -n ≈ höchstes Stockwerk, in

dem die Chefs arbeitender Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit

gemeinsamer Leitungder W„chstums- Markt, in dem die wirt-markt, ¿e schaftliche Aktivität wächstder Personalchef, -s administrativer Leiter aller

Angestellten einer Firmader M„rktführer, - Firma, die in einem

bestimmten Geschäfts -bereich auf dem erstenPlatz steht

der Konkurr¡nt, -en hier: andererAutohersteller

Deutsche Firmenändern Strategie

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Nachrichten

FOTOS: ISTO

CKPHOTO

/THIN

KSTOCK; M

EINFERN

BU

S.DE

Was heißt …?

MinijobUngefähr 7,4 Millionen Menschen inDeutschland haben einen Minijob. Siearbeiten nur wenige Stunden pro Wocheund verdienen maximal 450 Euro im Monat.Anders als andere Arbeitnehmer müssensie keine Steuern und keine Beiträge zurSozialversicherung zahlen. Der Arbeitgebermuss nur niedrige Beiträge an die Kran-kenkasse und die Rentenkasse zahlen –und zwei Prozent Steuern. Ein Minijob istdeshalb für Arbeitgeber günstig.

Viele Minijobber haben aber ein Pro-blem: Sie bekommen später viel zu wenigRente. Deshalb empfehlen Experten, nurfür kurze Zeit in einem Minijob zu arbeiten– oder den Minijob neben einem anderenBeruf zu machen.

Viele Menschen, die meisten davon Frau-en, haben aber seit Jahren nur einen Minijob.Denn obwohl 30 Prozent von ihnen mehrarbeiten wollen, können sie es oft nicht. Esist für Minijobber nämlich sehr schwer, ineine normale Beschäftigung zu wechseln.

Die Grünen wollen deshalb eine Reformdes Minijob-Systems. Ihre Idee: Pro Monatsollen nur 100 Euro sozialabgabenfrei blei-ben. Die Regierung will Minijobs aberbehalten. Sie argumentiert, dass diese flexible Beschäftigungen garantieren.Außerdem seien sie eine Chance für viele,um sozial nach oben zu kommen.

der Beitrag, ¿e hier: Betrag, den manjeden Monat an dieVersicherung zahlt

die Sozialversicherung, Versicherung, bei der -en der Arbeitgeber dem

Staat Geld zahlen muss,damit der Arbeitnehmerbei Krankheit, Arbeits -losig keit und im Alterfinanziell sicher ist

die Beschæftigung, -en hier: Arbeitsstelle

sozialabgabenfrei ohne Beitrag zurSozialversicherung

flexibel hier: so, dass manschnell mehr Leute ein-stellen oder Leutenkündigen kann

seien Konj. I von: sein

Tausende Syrer bekommenHilfe aus DeutschlandDeutschland wird in diesem Jahr 5000 weiteresyrische Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen. Die

Bundesregierung reagiert damit auf die dramatische Situation in

Syrien und dessen Nachbarländern. Wichtigstes Kriterium für die

Aufnahme soll eine „besondere Schutzbedürftigkeit“ sein, sagte

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in Berlin. Es gehe

vor allem um Familien mit Kindern, aber auch um Kinder, die aktu-

ell ohne Eltern in Flüchtlingslagern lebten. Ab Juni soll diesen Men-

schen in Deutschland geholfen werden. Im letzten Jahr hatten

schon 8000 Syrer in Deutschland Asyl beantragt. Nach Informatio-

nen der Vereinten Nationen sind inzwischen mehr als 1,1 Millio-

nen Syrer in ein Nachbarland geflohen. Weitere rund 3,6 Millionen

Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht.

Fernbusse werden populärIn Deutschland machen Fernbusse Zügen, Autosund Billigfluglinien immer größere Konkurrenz.Seit der Öffnung des Marktes Anfang des Jahres steigt das Ange-

bot der Busverbindungen dauernd; 109 gibt es schon innerhalb

Deutschlands, weitere 53 sind beim Bundesverkehrsministerium

beantragt worden. Würden auch diese genehmigt, wäre das Ange-

bot fast doppelt so groß wie Ende 2012, als es 86 Verbindungen

gab. Jetzt will auch die Supermarktkette Aldi an dem Busgeschäft

mitverdienen. Bis Ende des Jahres wollen außerdem der ADAC

und die Deutsche Post gemeinsam auf dem Markt aktiv werden.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) spricht von einer

positiven „Aufbruchstimmung“. Die neuen Angebote schonten

Portemonnaie und Klima, denn der Bus sei „eine echte Alternati-

ve zum Auto“.

SCHWER

der B•rgerkriegs- Person, die im Bürgerkriegflüchtling, -e aus ihrer Heimat wegge-

hen musste(der B•rgerkrieg, -e Krieg zwischen verschie-

denen politischenGruppen in einem Staat)

aufnehmen hier: einen Platz in einemLager oder einem Heimgeben

die Sch¢tzbedürftigkeit Situation, in der mandringend Schutz und Hilfebraucht

der B¢ndes“nnen- Minister, der z. B. für dieminister, - öffentliche Ordnung und

Sicherheit zuständig istdie CSU kurz für: Christlich-Soziale

Uniondie Vereinten Nationen Organisation, zu der die

meisten Staaten der Weltgehören und deren Ziel esist, Frieden auf der Weltzu schaffen; kurz: UN

Konkurr¡nz m„chen hier: Kunden wegnehmengenehmigen erlaubendie Supermarktkette, -n Firma mit vielen Super -

märk ten an verschiedenenOrten

das B¢sgeschäft, -e wirtschaftliche Aktivitätund Profit durch dieBusverbindungen

der ADAC kurz für: AllgemeinerDeutscher Automobil-Club

die CSU kurz für: Christlich-SozialeUnion

die Aufbruchstimmung ≈ Atmosphäre, in der mandie Dynamik neuer Ideenfühlt

schonen hier: ≈ kaum Nachteilehaben für

MITTEL

Mit Fernbuslinien wollen jetzt auch großeAnbieter wie Aldi und

die Post Geld verdienen.

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Wieder Wölfe in der SchweizNach 150 Jahren sind die Wölfe wieder in die Schweiz zurückgekommen –die Freude darüber ist aber nicht sehr groß. Besonders im Kanton Graubünden im Süd-

osten des Landes, wo seit einigen Monaten eine Gruppe von acht Wölfen lebt, haben vor allem Bau-

ern Angst um ihre Schafe und Ziegen. Schweizer Bauern haben insgesamt rund 410 000 Schafe und

80 000 Ziegen. Kurt Eichenberger von der Umweltschutzorganisation WWF freut sich über die „natür-

liche Wiederbesiedlung“ durch Raubtiere. Für einige Schafe werde es aber tatsächlich „unangenehm“

in Zukunft, sagte Eichenberger der Süddeutschen Zeitung. Denn der Wolf ist immer auf der Jagd nach

einfacher Beute. Und in der Schweiz passen normalerweise keine Hirten mehr auf die Schafe auf –

ganz einfach, weil die Tiere sehr lange keine natürlichen Feinde mehr hatten. Während man sich in

Zürich, Bern und Basel über die Rückkehr der Wölfe freut, kritisieren die Bergbewohner die „Tierli-

Romantik“ der Städter. Einige Jäger wünschen sich sogar, auf die Wölfe schießen zu dürfen. Aber das

verbietet der Artenschutz.

Kritik an Österreichs offenen UniversitätenIn Österreich wird die Kritik am liberalen Universitätssystem lauter. Der

Grund: Vielen sind die Hochschulen zu offen für ausländische Studenten. Rund 20 Prozent der Stu-

denten kommen aus dem Ausland; in den vergangenen zehn Jahren hat sich ihre Zahl auf 65 000 mehr

als verdoppelt. „Österreich finanziert zwar ihre Ausbildung, profitiert aber (zu) wenig von ihnen“,

schreibt die Zeitung Die Presse. Das Problem sei, so die Zeitung, dass nicht „die besten und fleißigs-

ten Ausländer“ kämen. Im Gegenteil: Laut Statistik brauchen Ausländer länger für den Abschluss und

brechen ihr Studium auch deutlich häufiger ab. Deshalb gibt es immer mehr Stimmen für eine starke

Anhebung der Studiengebühren für ausländische Studenten. Österreich will sich in Zukunft aber auch

stärker bemühen, ausländische Akademiker zu halten. Denn laut dem Österreichischen Institut für

Wirtschaftsforschung müsste wenigstens die Hälfte der ausländischen Studenten nach dem Studium

in Österreich arbeiten, damit sich ihre Ausbildung für den Staat lohnt.

WIEDER WÖLFE IN DER SCHWEIZder W¶lf, ¿e wildes Tier, das mit dem

Hund verwandt ist und imWald lebt (Foto)

der Kanton, -e hier: Teil von einem föde-ralistischen Staat

die Ziege, -n Tier, das kleiner ist als einRind, gut in den Bergenlaufen kann und Milch pro-duziert

die Wiederbesied- von: wieder besiedeln =lung, -en beginnen, wieder an einem

Ort zu leben, wo einMensch oder ein Tier schoneinmal gelebt hat

das Raubtier, -e z. B. Panther, Tiger …

die Jagd, -en von: jagen = Tiere fangenund totmachen

die Beute hier: Tier, das von einemanderen Tier gefressen wird

der H“rte, -n Person, die auf eineGruppe von Tieren aufpasst

das Tierli, - ≈ Tierchen; Tier, das manschweiz. nett und lieb findet

der Artenschutz Schutz und Pflege wildlebender Tier- undPflanzenarten (durchgesetzliche Vorschriften)

KRITIK AN ÖSTERREICHS OFFENENUNIVERSITÄTEN

profitieren Vorteile haben

„bbrechen hier: vor dem eigentlichenEnde aufhören

deutlich hier: viel

die [nhebung, -en von: anheben = höhermachen

der Akademiker, - Person, die an einerUniversität studiert hat

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Deutschland rechnet sich armDie Deutschen seien viel ärmer alsSpanier oder Italiener – zu diesemErgebnis kommt der aktuelle Reich-tumsbericht der Bundesbank. Er sorgt

damit für Verwirrung in der Finanz- und Wirt-

schaftskrise in Europa. Denn nach Zahlen der Bun-

desbank haben die Deutschen im Durchschnitt

weniger Vermögen als Menschen in Spanien, Ita-

lien und anderen Ländern in Europa. Der Fernseh-

sender RTL stellte daraufhin fest: „Die hart arbei-

tenden Deutschen unterstützen mit ihren Steuern

die viel reicheren Privathaushalte in Europas Kri-

senländern.“

Dabei ist der Ländervergleich „mit Vorsicht zu

genießen“, kommentiert Spiegel Online nach einer

Analyse. Der Grund: In der Statistik der Bundes-

bank sind zum Beispiel die Rentenansprüche und

weitere Leistungen der gesetzlichen Sozialversiche-

rung nicht berücksichtigt. Diese sind bei ärmeren

Haushalten in Deutschland der wichtigste Vermö-

gensgegenstand. Außerdem waren die Zahlen aus

Spanien zum Beispiel aus dem Jahr 2008. Also aus

einer Zeit, bevor die Finanzkrise und die stark ange-

stiegene Arbeitslosigkeit einen Effekt auf die Ver-

mögen, speziell die Immobilienvermögen, haben

konnten. Dabei sind es speziell die Immobilienver-

mögen, die in der wissenschaftlichen Untersu-

chung der Grund für den Unterschied zwischen

den deutschen und spanischen Privatvermögen

sind: In Deutschland wohnen viel mehr Menschen

in Mietwohnungen.

Der Alarm der Bundesbank sei in Bezug auf die

Durchschnittsvermögen „voreilig und übertrie-

ben“, kommentiert Spiegel Online. Einen guten

Vergleich der durchschnittlichen Privatvermögen

der Deutschen, Italiener und Spanier biete die Bun-

desbankstudie kaum.

Auf den zweiten Blick

Süddeutsche Zeitung

Neue Welten

Mit der Alten Welt meint man Europa: die

Welt, die vor der Entdeckung Amerikas

bekannt war. Amerika war damals die

Neue Welt, die neu entdeckte Welt. Aber:

Amerika gibt es nur einmal. Wieso heißt

es dann in der Überschrift Neue Welten?

Das Thema des Textes ist die Entdeckung neuer Lebenswelten

und Möglichkeiten, wenn man sich im Urlaub nur per Fahrrad fortbe-

wegt. Dabei lässt sich vieles entdecken, was man aus dem Auto oder

dem Flugzeug nicht sieht. Ein Fahrradurlaub ist ein Lob auf die Lang -

samkeit. Das ist zwar keine Entdeckung eines neuen Kontinents –

aber sicher ein interessanter Aspekt, der in der modernen, stressigen

Welt sehr wichtig wird!

Handelsblatt

Ein Deckel für Managergehälter

Einen Topf kann man mit einem Deckel

verschließen. Wenn etwas gedeckelt wird,

dann begrenzt man es: „Wir müssen die

Ausgaben für die Papierkosten dringend

deckeln.“

Die Gehälter von Managern sind oft extrem hoch. Auch in der

Schweiz werden hohe Gehälter und Boni an Manager gezahlt. Doch

inzwischen gibt es dort einen Deckel auf Managergehälter: Diese wer-

den in Zukunft begrenzt sein; das haben die Schweizer in einer

Volksabstimmung entschieden. Seit dem Referendum diskutiert ganz

Europa, ob es so einen Deckel für Managergehälter überall geben soll.

Der Tagesspiegel

Schiffer lassen Dampf ab

„Lass doch mal Dampf ab!“ Das sagt man zu

jemandem, der ärgerlich oder wütend ist. Man

meint damit, die Person soll wieder ruhig werden

und ihre Wut und den Ärger loslassen. Der

Ausdruck Dampf ablassen kommt eigentlich aus

der Technik. Bevor es andere Motoren gab, fuh-

ren Züge und Schiffe mit Dampf. Wenn der Druck

zu hoch wurde, musste man Dampf ablassen.

Nun machen es neue Gesetze den Besitzern von Ausflugsbooten

schwer, weiter ihre Boote für Ausflüge, Partys und Feiern zu vermieten.

Klar, dass die Schiffer wütend sind und dagegen protestieren – sie las-

sen also erst mal Dampf ab.

FOTOS: ISTO

CKPHOTO

/THIN

KSTOCK (2)

MITTEL

DEUTSCHLAND RECHNET SICH ARM

der Reichtumsbe- Bericht zur Lage reicherricht, -e Menschen

für Verw“rrung s¶rgen hier: der Grund dafürsein, dass man etwasFalsches glaubt

das Vermögen, - Besitz einer Person oderInstitution insgesamt(z. B. Geld, Häuser, Autos)

h„rt hier: viel

der Privathaushalt, -e alle Personen, diezusammen in einerWohnung oder einemHaus leben

m“t Vorsicht zu hier: nicht sicher sein;genießen sein nicht zuverlässig sein

der R¡ntenan- Recht, Rente zu spruch, ¿e bekommen

der Vermögensgegen- ≈ Vermögenstand, ¿e„nsteigen hier: höher werden;

mehr werden

das Immobilien- Gebäude oder Land, dasvermögen, - jemand besitzt

“n Bezug auf sich beziehend auf

voreilig schnell; ohne genaueÜberlegung

übertrieben zu groß; zu stark

NEUE WELTEN

s“ch f¶rtbewegen hier: fahren

EIN DECKEL FÜR MANAGERGEHÄLTER

der D¡ckel, - Gegenstand zum Öffnenund Schließen, den manz. B. auf einen Topf legt

verschließen zumachen

begr¡nzen ein Limit / eine Grenzesetzen

die Ausgabe, -n Geld, das man ausgibt

der Bonus, Boni hier: Extrabetrag für guteArbeit, der zum Gehaltgezahlt wird

die V¶lksabstim- Referendummung, -en

SCHIFFER LASSEN DAMPF AB

„blassen herauslassen; herauslau-fen lassen

der D„mpf, ¿e Wasser, das als Nebelhochsteigt, wenn es min-destens 100 Grad heiß ist

wütend von: Wut = intensivesGefühl von Ärger

loslassen hier: nicht mehr denkenan

der Dr¢ck hier: Effekt physikalischerKräfte, die stark gegenetwas drücken

das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die dieRegierung macht und ander sich alle orientierenmüssen

Nachrichten

SCHWER

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Ein ernster Blick, ein seltsam rasierter Bart an

den Backen. So sah er aus: einer der populärs-

ten Künstler der Geschichte. Er war ein Star. Nicht

nur im 19. Jahrhundert. Er ist es bis heute geblie-

ben. Vor 200 Jahren, am 22. Mai 1813, wurde der

Komponist Richard Wagner in Leipzig geboren.

Wagners Musik ist bis heute ohne Vergleich,

sagen Musikexperten. Sie ist sehr dramatisch, die

Handlung genauso wie die Töne. Besonders drama-

tisch und populär sind die vier Stücke aus dem

„Ring des Nibelungen“. Wer sie ganz sehen will,

muss 16 Stunden lang sitzen. Premiere hatten sie

im August 1876 in Bayreuth. Dort, wo Wagner sich

1873 ein eigenes Opernhaus gebaut hat, nur für

seine Stücke. Wagner erzählt im „Ring“ die alten

germanischen Sagen neu: von Siegfried, Wotan,

Brünnhilde und Hagen. Von Drachen und Göttern.

Und von dem, was die Menschen motiviert: Gier,

Macht und Gold, Donner, Blitz und Untergang.

Auch heute reisen

jeden Sommer Fans

wegen seiner Musik nach

Bayreuth zu den Festspie-

len (siehe Deutsch per-

fekt 7/2011). Karten

kann man nur sehr

schwer bekommen. Und

heute wie damals sind die

Festspiele auch ein Treffen

der Prominenten: Heute

kommt die Bundeskanzle-

rin, kommen Chefs von

großen Firmen. Früher

waren es Staatsmänner,

Komponisten und Dich-

ter: Kaiser Wilhelm, der

Kaiser von Brasilien, Peter

Tschaikowsky, Friedrich

Nietzsche. Sie alle haben

auf den einfachen Holz-

stühlen gesessen. Noch

nie sind diese renoviert

worden, weil sie gut für

die Akustik sind, sagt der

Dirigent Christian Thiele-

mann.

Das Geld für das eigene Festspielhaus und seine

Bayreuther Villa Wahnfried hat Richard Wagner vor

allem von dem Märchenkönig Ludwig II. von

Bayern. Der war ganz verrückt nach Wagner, nach

der Musik und den Geschichten von Liebe, Leiden-

schaft und Tod. Ludwig hat sich bei dem Bau sei-

ner Schlösser auch Ideen von Wagners Opern

die B„cke, -n einer der beidenGesichtsteile rechts undlinks von Nase und Mund

das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren

die H„ndlung, -en hier: Geschichte: wasgenau passiert ) S. 62

der Ton, ¿e hier: Laut ) S. 62das St•ck, -e hier: Oper ) S. 62die Sage, -n ≈ alte Erzählung ) S. 62der Dr„che, -n Fantasiefigur: großes

gefährliches Tier, das flie-gen und mit dem MundFeuer machen kann ) S.62

die Gier ≈ große Lust ohne Tabu nach Geld und Besitz ) S. 62

die M„cht hier: (politische) Kontrolle;Dominanz ) S. 62

der }ntergang, ¿e von: untergehen; hier:aufhören, da zu sein;kaputtgehen; sterben ) S. 62

die F¡stspiele Pl. Festival ) S. 62der Promin¡nte, -n sehr bekannte Person

der Staatsmann, ¿er wichtiger Politiker

der Kaiser, - oberster Monarch

der Dirig¡nt, -en Chef eines Orchesters ) S. 62

verr•ckt sein nach extrem gerne mögen

die Leidenschaft, hier: intensive Gefühle-en ) S. 62der Tod Ende des Lebens

Bei ihm gibt es nur ja oder nein: Auch 200 Jahre nach seiner Geburt

polarisiert der Opernkomponist Richard Wagner. Für die einen ist er vor

allem ein Musikgenie. Für die anderen vor allem ein Antisemit.

Alles oder nichts

Richard Wagner 1871In diesem Jahr wählte

er Bayreuth als Ort fürsein Opernhaus

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Ein Bild und seine Geschichte MITTEL

FOTO: RICH

ARD W

AGN

ER MU

SEUM

geholt, zum Beispiel die Liebesgrotte von Schloss

Linderhof. Fast hätte ihn Wagner, der immer sehr

viel Geld brauchte, ruiniert.

Denn Wagner gab immer mehr Geld aus, als er

selbst hatte. „Was helfen mir Hunderte, wenn Tau-

sende nötig sind“, schrieb er in einem der vielen

Briefe, in denen er Reiche um Geld bat. „Ich bin ein

großer Verschwender, aber es kommt etwas dabei

heraus!“, schreibt er in einem anderen. Er liebte

den Luxus und die Frauen – nicht nur die beiden,

mit denen er verheiratet war. Immer wieder muss-

te der Komponist flüchten: weil ein Ehemann ihn

verfolgte. Weil jemand sein Geld wiederhaben

wollte. Und manchmal wegen beidem. Einmal

musste er auch aus politischen Gründen aus seiner

Heimat Sachsen weg: Er hatte die Revolution von

1848/49 unterstützt, die eine Demokratie wollte,

aber keinen Erfolg hatte.

Es gibt Menschen, die süchtig nach Wagners

Musik sind. Auch der Schriftsteller Thomas Mann

war ein „Wagnerianer“, wie er selbst sagte. Er hat

immer wieder versucht, den Kern der Wagner-

Musik in Erzählungen zu übersetzen – zum Bei-

spiel in Der Tod in Venedig. Denn auch Wagner

starb in Venedig, am 13. Februar 1883.

Aber er und sein Werk haben ein ziemlich gro-

ßes Nachleben – nicht nur ein gutes. Denn Wag-

ner war Antisemit. Das zeigt sein Text „Das Juden-

tum in der Musik“. Die antisemitische Meinung

haben auch andere in der Familie. Winifred Wag-

ner, eine Schwiegertochter, lud Adolf Hitler schon

zu Beginn von dessen politischer Karriere nach

Bayreuth ein. Eine schreckliche Allianz begann:

zwischen Wagners Musik und Hitlers Politik. Hit-

ler benutzte die Musik. Bis heute hat sich Wagners

Musik nicht ganz davon erholt. Der Dirigent Daniel

Barenboim hat immer wieder versucht, in Israel

Wagner zu spielen. Und immer wieder endete das

mit einem Skandal. Barenboim sagt: „Wagner war

antisemitisch, aber seine Musik nicht. Hitler hat ihn

sich als Propheten gewählt. Gott sei Dank nicht

Brahms oder Bruckner.“

Die Journalistin Christine Lemke-Matwey hat in

der Wochenzeitung Die Zeit über Wagner geschrie-

ben: „Man kann ihn … vergöttern oder verdam-

men: lau wird es nie. Ganz oder gar nicht, ja oder

nein.“ Der gestorbene Komiker Vicco von Bülow,

auch bekannt als Loriot, war da entschieden: „Ein

Leben ohne Bayreuth ist möglich. Aber sinnlos.“

Die Festspiele dort leiten jetzt zwei Urenkelinnen

von Wagner: Katharina Wagner und Eva Wagner-

Pasquier. Langweilig wird es mit den beiden Che-

finnen in Bayreuth nie. 2 Katja Riedel

Was im Mai noch passiert ist

AM 10. MAI 1933In Berlin und in 21 anderen deutschen Universitäts-städten brennen Bücher. Nationalsozialistische Stu-denten und Professoren werfen sie ins Feuer. Sienennen die Bücher „undeutsch“ – ein Wort, das eseigentlich nicht gibt. Die Bücher passen nicht in dieIdeologie der Nazis, die seit Ende Januar an derRegierung sind. Es sind Bücher von jüdischen, mar-xistischen und pazifistischen Autoren: zum Beispielvon Erich Kästner, Heinrich Mann und Kurt Tucholsky.Noch heute wird an die Bücherverbrennunggedacht – weil zuerst Bücher brannten, später Men-schen. Und weil die brennenden Bücher warnen sol-len vor gefährlicher Ideologie.

AM 14. MAI 1963König Frederik IX. von Dänemark und der deutscheBundespräsident Heinrich Lübke eröffnen eine ganzbesondere Verbindung zwischen den Ländern: dieVogelfluglinie. Händler haben 100 Jahre lang davongeträumt, Kopenhagen und Hamburg schneller zu ver-binden – auf einer Linie, wie die Vögel sie fliegen. Dasgeht nun. Erst mit einer Fähre 19 Kilometer lang überdas Wasser, von Rødby nach Puttgarden auf der deut-schen Insel Fehmarn. Dann weiter über eine Brücke aufdas Festland: die Fehmarnsundbrücke. Die neue Ver-bindung ist auch ein Zeichen. Nach dem Zweiten Welt-krieg werden beide Länder wieder Freunde.

jüdisch von: Jude = Person, deren Religion dieThora als Basis hat

die Bücherverbren- von: Bücher verbrennen = Bücher durchnung, -en Feuer kaputt machenw„rnen vor sagen, dass man gut aufpassen soll oder

dass etwas gefährlich isterœffnen zum ersten Mal öffnender Hændler, - Verkäuferdas F¡stland, ¿er/-e ÷ Inseldas Zeichen, - Signal

80 J

ahre

n50

Jah

ren

Vor

der Verschw¡nder, - Person, die zu viel Geldbraucht

]s k¶mmt ¡twas hier: Ich habedabei heraus! Erfolg!

fl•chten hier: im Geheimen auseinem Land weggehen

verf¶lgen hier: versuchen, zufangen

s•chtig hier: so, dass mannicht aufhören kann,Musik von Wagner zuhören

der K¡rn, -e hier: das Wichtigste;der zentrale Gedanke

das W¡rk, -e hier: Produkt einesKünstlers ) S.62

das Nachleben Leben eines Toten inder Erinnerung derLebenden

das Judentum Religion, die die Thoraals Basis hat

die Schwiegertochter, ¿ Ehefrau des Sohnes

G¶tt sei D„nk zum Glück

vergœttern extrem lieben; sehr gutfinden

verd„mmen jemandem wünschen,dass er nach dem Todeine Strafe von Gottbekommt; hier: totalablehnen

lau hier: ohne Lust; ohneInteresse

g„nz oder g„r n“cht alles oder nichts

der Komiker, - Künstler, der Menschenzum Lachen motiviert

entschieden hier: kategorisch; kon-sequent

s“nnlos ohne Sinn

die Urenkelin, -nen Tochter des Enkels oderder Enkelin

44-45-BusG_V2_0513.qxd 04.04.13 12:20 Seite 45

Page 46: DEUTSCH Perfekt 2013-05

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ergreifen hier die Kinder von damals das

Wort. Es sind Erinnerungen von Glück oder

Unglück, von Befreiung oder Unsicherheit

– vor allem aber erzählen die jungen Frau-

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Vater und seiner großen Liebe Amalia.

Aber sein Bruder Franz hat andere Plä-

ne. Er erzählt so böse Lügen über Karl,

dass dieser nicht mehr zurück nach Hau-

se darf. Karl sieht keinen Sinn mehr im

Leben und wird Räuber. Aber damit fan-

gen seine Probleme erst richtig an …

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Page 47: DEUTSCH Perfekt 2013-05

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Page 48: DEUTSCH Perfekt 2013-05

48 5/13

Sascha Straub weiß, dass Deutschland

etwas sehr Spezielles hat. Er meint

damit keine Sehenswürdigkeit und auch

kein traditionelles Gericht. Straub meint

das Girokonto. „Für viele Ausländer ist ein

Girokonto etwas ganz Neues – aber in

Deutschland funktioniert fast nichts

ohne“, sagt der Finanzexperte der Ver-

braucherzentrale Bayern. Arbeitnehmer

bekommen ihren Lohn jeden Monat auf

das Girokonto überwiesen, Mieter über-

weisen die Miete und bezahlen auch

Rechnungen, indem sie die Summen

überweisen. Es ist nicht üblich, Rechnun-

gen für Strom, Telefon und Versicherungen

bar zu bezahlen. Auch einen Gehalts-

scheck, wie es ihn in manchen Ländern

gibt, bekommt in Deutschland kaum noch

jemand.

Wer neu ist in Deutschland, braucht

zwei Dinge ganz schnell: eine Wohnung –

und ein Girokonto. Zwei Arten von Banken

bieten das Konto an: Filialbanken und

Direktbanken. Wenn Sie bei einer Inter-

netbank ein Girokonto haben möchten,

können Sie sich oft auch schon in Ihrem

Heimatland darum kümmern. Aber auch

der persönliche Besuch in einer Filialbank

hat Vorteile: „Wenn Sie in Deutschland zu

einer Bank gehen, haben Sie dort jeman-

den, der Ihnen hilft und zusammen mit

Ihnen die Unterlagen ausfüllt.“

Aber welche Bank ist die beste? „Es gibt

Internetportale, bei denen man verschie-

dene Angebote vergleichen kann“, erklärt

Straub. Aktuelle Konditionen stehen zum

Beispiel auf www.biallo.de. Ist das Konto

wirklich gratis, oder gibt es eine Gebühr?

das G¡ldgeschäft, -e jede wirtschaftliche Akti -vität, bei der man mitGeld bezahlen muss

die Verbraucher- Organisation, bei der diezentrale, -n Verbraucher Informatio-

nen über Produkte be-kommen

(der Verbraucher, - Person, die Waren kauftund benutzt)

indem ≈ dadurch, dass

üblich normal

die Filialbank, -en eine von mehrerenBanken einer großenBank

die }nterlagen Pl. hier: Formulare

In Deutschland ohne ein

Bankkonto zu leben, ist fast

unmöglich. Aber welche Bank

ist die beste? Claudia May

erklärt, welches Konto zu Ihnen

passt – und worauf Sie bei

Geldgeschäften achten sollten.

Mehrfür IhrGeld

FOTO: ISTO

CKPHOTO

/THIN

KSTOCK

48-50-SF_Geld_0513.qxd 04.04.13 16:24 Seite 48

Page 49: DEUTSCH Perfekt 2013-05

Sehr wichtig: Muss man bestimmte Bedin-

gungen erfüllen, damit es kostenlos ist?

Oft muss zum Beispiel jeden Monat eine

bestimmte Geldsumme auf das Konto

kommen.

„Sehen Sie sich auch die Zinsen für den

Dispokredit genau an“, sagt Straub. Wer

regelmäßig Lohn bekommt, dem bieten

die Banken so einen Kredit gern an – sie

verdienen damit viel Geld. „Die Bank

kann Ihnen einen Dispokredit bis zu

10 000 Euro geben, auch wenn Sie nur

2000 Euro verdienen“, erklärt Straub.

„Lehnen Sie so einen hohen Kredit ab. Der

Dispokredit sollte nicht höher sein als Ihr

monatliches Nettogehalt. Sonst kann es

schnell Probleme bei der Rückzahlung

geben.“

Egal, wo man nun ein Konto eröffnet –

man braucht Dokumente. „Jede Bank ist

gesetzlich verpflichtet, die Identität eines

neuen Kunden nachzuweisen“, erklärt

Julia Topar vom Bundesverband deutscher

Banken. „Deshalb braucht jeder, egal ob

Deutscher oder nicht, zur Eröffnung des

Girokontos einen gültigen Ausweis.“ Auch

Dokumente wie eine Meldebescheinigung

und ein Arbeitsvertrag können wichtig

sein. „Denn wenn Sie einen Dispokredit

haben möchten, wird die Bank wissen

wollen, ob Sie Geld verdienen“, erklärt

Topar.

Wenn Sie ein Girokonto eröffnen wol-

len, müssen Sie außerdem ein Formular

der „Schutzgemeinschaft für die allgemei-

ne Kreditsicherung“ (Schufa) ausfüllen. Sie

495/13

Geld und Konto

MITTEL

Kleines Bank-ABC

die B„nkkarte, -n Karte, mit der man bei dereigenen Bank Bargeld und Kontoauszüge holt.Bankkarte und Maestro-Karte können auch alsGeldkarte genutzt werden: Auf einem Chip wer-den bis maximal 200 Euro gespeichert für dieBezahlung von niedrigen Summen. Vorteil: ZumTeil gibt es Rabatte bei Bezahlung mit Geldkarte.Nachteil: Sie gilt nur in Deutschland.

der Darlehenszins, –en Geld, das man füreinen Kredit zahlen muss

der Dauerauftrag, ¿e Zu festen Terminen wirdautomatisch der gleiche Betrag vom Girokontoabgebucht. Ideal für Überweisungen wie dieMiete, die immer gleich hoch sind.

die Dir¡ktbank, -en Sie hat nur Online-Dienste, das heißt: keine Filialen, keine persönli-chen Berater. Kommunikation nur über Internet,Telefon und Fax.

der D“spo(sitions-Kredit), -s (-e) Summe, dieman maximal von seinem Konto abheben kann,obwohl gar kein Geld mehr darauf ist. Achtung:hohe Überziehungszinsen!

die Einzugsermächtigung, -en SchriftlicheErlaubnis, dass Personen oder Firmen Geld vomGirokonto abbuchen dürfen. Gut für regelmäßigeRechnungen (Strom, Telefon), deren Summe vari-iert. Bei falschen Abbuchungen kann man sechsWochen lang widersprechen und bekommt dasGeld zurück.

das Girokonto, -konten Konto für alle Artenvon Transaktionen wie Miete, Rechnungen,Versicherungsbeiträge und Gehalt vomArbeitgeber. Achtung: Man bekommt kaumZinsen, oft – aber nicht bei allen Banken – zahltman eine Gebühr dafür.

der Guthabenzins, -en Geld, das man (pro-zentual) für sein Geld auf der Bank bekommt

die Ma¡stro-K„rte, -n (auch: EC-K„rte, -n)Karte, mit der man an den Geldautomaten allerBanken Bargeld bekommt (oft gegen Gebühr!) undin vielen Geschäften in Deutschland und in ande-ren Ländern bezahlen kann. Zur Authen tifizierungnötig: Unterschrift oder Geheimzahl (= PIN).

das Online-Banking Überweisungen undTransaktionen von Automaten oder per Internet:Man muss es bei der Bank beantragen. Oft spartman sich dadurch Gebühren.

die Schufa Firma, bei der Banken Auskünfteüber mögliche Kunden bekommen, die einenKredit wollen

das Sparbuch, ¿er Geldanlage mit variablen,sehr niedrigen Zinsen; drei Monate vor demAbheben von größeren Summen muss man dieBank informieren.

das Tagesgeldkonto, -konten Ähnlich wie einSparbuch, aber meistens bekommt man höhereZinsen; Geld – auch hohe Summen – kann jeder-zeit abgehoben werden.

das Termingeldkonto/F¡stgeldkonto, -kontenEin fester Betrag wird für eine feste Zeit(„Laufzeit“) eingezahlt. Vorteil: höhere, festeZinsen. Nachteil: Abheben des Geldes nicht vorEnde der Laufzeit möglich.

die Überweisung, -en Vor allem für einzelneRechnungen; für Überweisungen ins europäischeAusland braucht man die IBAN, für weltweiteÜberweisungen die BIC-Nummer (= Swift-Adresse) der Empfänger-Bank.

der K¶ntoauszug, schriftliche Mitteilung über ¿e Kontobewegungenn¢tzen ≈ benutzenz¢m Teil hier: manchmalf¡st hier: vereinbart„bbuchen Geld von einem Konto wegneh-

mender Dienst, -e hier: ≈ Servicedie Filiale, -n eines von mehreren Geschäften

von einer Firma„bheben hier: (Geld vom Konto) nehmender Überziehungs- Geld, das man für das Überziehen zins, -en eines Kontos zahlen muss(überziehen mehr Geld vom Konto nehmen

oder überweisen, als auf demKonto ist)

regelmäßig immer wieder zur gleichen Zeitvariieren sich ändernwiderspr¡chen hier: sagen, dass etwas nicht

stimmtder Vers“cherungs- hier: Betrag, den man jeden beitrag, ¿e Monat an die Versicherung zahlts“ch sparen hier: nicht zahlen müssendie G¡ldanlage, -n ≈ Investitionjederzeit immereinzahlen hier: (Geld) auf ein Konto geben

%

best“mmte (-r/-s) hier: so, dass es dazu eineRegel gibt

erf•llen hier: ≈ erreichen; sich orien-tieren an

der Z“ns, -en hier: Geld, das man einerBank zahlen muss, wennman Geld von ihr leiht

regelmäßig immer wieder, z. B. einmalim Monat

die R•ckzahlung, Zurückzahlen von Geld-enerœffnen hier: ≈ startenges¡tzlich so, dass es schriftliche verpfl“chtet Regeln vom Staat gibt, die

sagen, was man tun mussnachweisen mit Dokumenten zeigender B¢ndes- Organisation für ganz verband, ¿e Deutschlanddie M¡ldebeschei- offizielles Dokument, das dienigung, -en Anmeldung einer Person an

ihrem Wohnort zeigtdie Sch¢tzgemein- ≈ Verbindung verschiedenerschaft, -en Firmen zu einer Organisa -

tion, um die Interessen derVertragspartner zu schützen

„llgemein hier: für alledie Kredit- ≈ Aktionen, die Kreditgebernsicherung Sicherheit geben sollen, dass

sie ihr Geld zurückbekom-men

48-50-SF_Geld_0513.qxd 04.04.13 16:24 Seite 49

Page 50: DEUTSCH Perfekt 2013-05

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dit wichtig sind. Banken, Telefonfirmen,

Vermieter und andere können bei ihr

erfahren, ob neue Kunden ein Risiko für

sie sein könnten. Wenn Sie neu im Land

sind, gibt es über Sie natürlich noch keine

Einträge bei der Schufa. Mit der Eröffnung

des Girokontos (ein positiver Eintrag) star-

tet dann Ihre Schufa-Historie.

Wer bei einer Direktbank ein Konto

eröffnen will, muss sich meistens mit dem

PostIdent-Verfahren identifizieren. Dabei

wird die Identität kostenlos von einem

Postangestellten in der nächsten Postfi-

liale geprüft.

Übrigens: Die Deutsche Kreditwirtschaft

sagt, dass jeder das Recht auf ein Girokon-

to hat. Nur selten lehnen Banken ein Giro-

konto auf Guthabenbasis, also ohne Dis-

pokredit, ab. Passiert es doch, kann man

sich gratis bei Ombudsleuten beschweren.

Auf den meisten Girokonten bekommen

Sie keine oder nur sehr niedrige Zinsen für

ihr Geld. Höhere Zinsen bietet ein Tages-

geldkonto, auch wenn sie sich ändern kön-

nen. Das Geld kann man immer abheben –

auch komplett. Eine Alternative zum Giro-

konto ist es aber nicht, weil man davon Geld

nur auf sein eigenes Girokonto überweisen

kann. Wie beim Girokonto, ist ein genauer

Vergleich der Konditionen verschiedener

Banken wichtig (www.biallo.de).

„Und wenn Sie irgendwann mehr Geld

haben, das Sie anlegen möchten, dann

gehen Sie zu einem Honorarberater“, rät

Straub. Anders als die Banken beraten

diese Finanzexperten unabhängig, weil sie

statt einer Provision eine Gebühr vom

Kunden bekommen. Auch die Verbrau-

cherzentralen bieten diesen Service an

(www.verbraucherzentrale.de). Er kostet

nicht viel – spart aber viel Geld. 2

erfahren hier: eine Informationbekommen

der Eintrag, ¿e hier: Information übereinen Kreditnehmer

das Verfahren, - ≈ Methode

die Deutsche Kredit- ≈ Organisation für diewirtschaft Interessen der besten

deutschen Kreditinstitute

das R¡cht haben auf ≈ sicher sein können, dassman etwas bekommt,weil es schriftliche Regelndafür gibt

die Guthabenbasis hier: ≈ Vertrag, dassimmer eine vereinbarteSumme auf dem Konto ist

der {mbudsmann / hier: Mann/Frau, der/diedie {mbudsfrau, für die Interessen der -leute Bürger bei den Banken

spricht

„bheben hier: Geld vom Kontonehmen

„nlegen hier: (Kapital) investieren

der Honorarberater, - Person, die gegen Bezah -lung eine Beratung macht

¢nabhängig hier: so, dass sie selbst-ständig arbeitet, nicht imAuftrag einer Bank

die Provision, -en Geld, das jemandbekommt, wenn er füreinen anderen etwas verkauft

48-50-SF_Geld_0513.qxd 04.04.13 16:24 Seite 50

Page 51: DEUTSCH Perfekt 2013-05

5/13

Wörter lernen

das St„mmbuch, ¿er

der K¢ss, ¿e

der Brautstrauß, ¿e

das R“ngkissen, - (auch: das Traukissen, -)

der Ehering, -e(auch: der Trauring, -e)

der Trauzeuge, -n

Buch

Kissen

Kleid

Ringe

Strauß

Urkunde

Braut

Braut

Ehe

Heirats

Ring

Stamm

LEICHT PLUS

Zur Hochzeit, der Trauung, kommen viele Gäste.Setzen Sie die passenden Wörter ein!

Hochzeit1

LEICHT

1. Viele Gäste kommen zur Hochzeit ins

_____________________.

2. Alle sind hübsch angezogen: Die Braut trägt ein

_____________________.

3. Der Bräutigam trägt einen _____________________.

4. Der _____________________ verheiratet das glückliche

Paar.

5. Jetzt werden die _____________________ ausgetauscht.

6. Dann geben sich die _____________________ und der

_____________________ einen

_____________________.

7. Der _____________________ macht Fotos.

Was passt? Verbinden Sie die Nomen zu einemKompositum und mit dem passenden Artikel!

Im Standesamt2

der

die

das

Hochzeit auf dem Standesamt

51

der St„ndesbeamte, -n

Anzug 2 Braut 2 Bräutigam 2 Brautkleid 2 Eheringe 2

Fotograf 2 Kuss 2 Standesamt 2 Standesbeamte

LEICHT

der Bräutigam, -e der Fotograf, -en die Braut, ¿e das Klavier, -e

die Heiratsurkunde, -n

die }nterschrift, -en der [nzug, ¿e

ILLUSTRATIO

N: B

ERNH

ARD FÖ

RTH

das Brautkleid, -er

die Um„rmung, -en

Lösungen auf Seite 60

51-Wortschatz_V3_0513.1.qxd 04.04.13 12:20 Seite 51

Page 52: DEUTSCH Perfekt 2013-05

52 5/13

Übungen zu den Themen des Monats

FOTO: M

AURITIU

S IMAG

ES/AGE

1. Ein Mensch, der sich für Kunst interessiert, ist in München

richtig.

Ein sich für Kunst _____________ Mensch ist in München richtig.

2. Die Alte Pinakothek, die zu den ältesten Museen Deutschlands

gehört, steht im Kunstareal.

Die zu den ältesten Museen Deutschlands _____________ Alte

Pinakothek steht im Kunstareal.

3. Es gibt einen Anbau, der direkt am alten Gebäude steht.

Es gibt einen direkt am alten Gebäude _____________ Anbau.

4. Die Besucher, die an den Kunstwerken vorbeilaufen, sind fasziniert.

Die an den Kunstwerken _____________ Besucher sind fasziniert.

5. Die Skulptur aus Glas, die von der Decke hängt, ist acht Meter

hoch.

Die von der Decke ________ Skulptur aus Glas ist acht Meter

hoch.

Seite 32 - 36 Kunst, wohin man sieht

Part iz ip I a ls Adjekt ivDas Partizip I als Adjektiv bildet man mit Infinitiv + -d

+ Adjektivendung: rufen – der rufende Mann. Formen Sie dasblaue Verb in ein Partizip I mit Adjektivendung um!

SCHWER

1

___________ (1) Straßenverkehr ist in Deutschland gut organi-

siert. In Indien ist __________ (2) Chaos auf ___________

(3) Straßen. In Ingolstadt kann man mit ___________ (4)

Fahrrad zum Einkaufen fahren. Es gibt dort ___________ (5)

Geschäfte mit indischen Lebensmitteln.

Lalita Kulkarni lernt ___________ (6) Deutsch. Sie macht

___________ (7) Sprachkurs. Nach ___________ (8)

Sprachkurs macht sie ___________ (9) Orientierungskurs.

Da lernt sie etwas über ___________ (10) politische System

Deutschlands.

Seite 25 Mein erster Monat

Welcher Art ikel passt?Ist eine Sache oder Person unbekannt oder wurde sie im Text/Dialog noch nicht genannt, steht der

indefinite Artikel vor dem Nomen. Im Plural gibt es kei-nen indefiniten Artikel – das Nomen steht dann ohne

Artikel. Der definite Artikel steht vor einem Nomen, wenneine Sache oder Person allgemein bekannt ist oder im

Text/Dialog schon genannt wurde. Welcher Artikel passt? Oder steht kein Artikel?

Setzen Sie ein, und achten Sie auf Kasus und Numerus!

3

1. Sie sind Fußballfan

und möchten den

„Kaiser“ treffen.

a) Dirk Nowitzki

b) Franz Beckenbauer

c) König Ludwig II.

2. Sie möchten einen

Film anschauen, aber

Sie mögen keine

Comics.

a) Pumuckl

b) Albrecht Dürer

c) Martina Gedeck

3. Sie interessieren

sich für Aristokraten,

die Schlösser bauen

ließen.

a) König Ludwig II.

b) Sissi

c) Joseph Ratzinger

4. Sie suchen einen

berühmten Mann aus

Würzburg.

a) Dirk Nowitzki

b) Albrecht Dürer

c) Pumuckl

5. Sie möchten eine

Ausstellung mit

Landschaftsbildern

besuchen.

a) Franz Beckenbauer

b) König Ludwig II.

c) Albrecht Dürer

6. Ihr Kind wünscht

sich ein Buch.

a) Sissi

b) Martina Gedeck

c) Pumuckl

Seite 26 - 28 Den kenne ich doch!

Haben Sie a l les verstanden?

In der Prüfung Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ ),Leseverstehen Teil 1, sollen Sie spezielle

Informationen verstehen. Üben Sie mit denTexten auf Seite 26 - 28! Was passt: a, b oder c?

Kreuzen Sie an!

2

_

MITTEL

%P$

LEICHT

Lösungen auf Seite 60

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 20) und auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen

52-Uebungen_V2_0513 04.04.13 12:21 Seite 52

Page 53: DEUTSCH Perfekt 2013-05

Die Sprache des Weins

Sind Sie Weinliebhaber? Oder suchen Sie ein passendes Geschenk für jemanden, der Wein mag?

Lernen Sie einige Begriffe und Ausdrücke rund um den Wein kennen! Na dann: Prost!

Glückwunschkarten schreiben

Glückwünsche zur Geburt eines Kindes

Liebe Marie, lieber Max,

herzlichen Glückwunsch zur

Geburt von Eurer Tochter Anna-

Lena!

Wir freuen uns sehr mit Euch und

wünschen Euch viel Freude und

eine wundervolle Zeit mit Eurem

Sonnenschein!

Ganz liebe Grüße

Emma und Mario

Weitere Möglichkeiten, zu gratulierenAlles Gute zur Geburt von Eurem Töchterchen!

Ich gratuliere Euch herzlich zur Geburt von Eurem Sohnemann!

Herzlichen Glückwunsch zu Eurem Nachwuchs!

Es ist wundervoll (=toll), dass Ihr jetzt zu dritt seid!

Liebe Anna-Lena, willkommen auf dieser Welt! Viel Glück und

alles Gute auf Deinem Lebensweg!

Wenn ein Kind geboren wird, ist es Tradition, eine

Glückwunschkarte zu schreiben. Sie können den Eltern gratu-

lieren – oder Sie richten die Glückwünsche

direkt an das Kind. Eine Glückwunschkarte

beginnt man wie einen Brief mit einer

Anrede:

Liebe Marie, ...

Liebe Marie, lieber Max, ...

Liebe Marie und lieber Max, ...

5/13

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eVE

RST

EHEN

„Wie steht mir das?“ – Über Mode sprechenHaben Sie schon die neueste Mode gesehen? So können Sie über Mode sprechen und formulieren, wie gut sie Ihnen gefällt!

Nomen

die Edelklamotten Pl. sehr teure (Designer-)Kleidung das M¢ster, - Kombination von Formen und Farbender Schn“tt, -e hier: Form und Stil eines Kleidungsstücksder St¶ff, -e hier: Material

Wichtige Mode-WörterAdjektive

ausgefallen sehr speziell und so, dass es auffälltfigurbetont eng; so, dass man die Figur deutlich siehtgut stehen gut passen¢nifarben nur in einer Farbe

der K¶rkenzieher, -

das (Wein)F„ss, ¿er die (Wein-)Traube, -n

das Weingut, ¿er

die Eiche, -n

der (Wein-)K¶rken, - /

der St¶ppel, - österr.

MIT

TEL

SCH

WER

Sagen, dass die Kleidung gut gefällt% Hey, Celia, dein Kleid ist ja echt stark (= wirklich toll)!

& Danke! Stell dir vor, ich habe es aus einem Secondhandla-

den für Edelklamotten!

% Cool! Die Farbe steht dir gut, und sie passt gut zu deinen

dunklen Haaren. Und da du so schlank bist, kannst du sol-

che figurbetonten Sachen gut tragen.

Schreiben Sie an einPaar? Dann nennen

Sie als Erstes diePerson, die Sie besserkennen. Kennen Sie

beide gleich gut,dann schreiben Sie

den Namen der Frauzuerst.

Möglichkeiten, um Gefallen auszudrückenDie Hose gefällt mir sehr gut.

Das ist wirklich ein ausgefallener Schnitt!

Der Stoff / Das Muster sieht fantastisch aus!

Toll! Der Schnitt ist ideal für dich: Er betont deine langen Beine.

Die Farben sind harmonisch / schön sommerlich.

Die Bluse passt gut zu dir / zu deinem Teint/Stil.

FOTOS: TH

INKSTO

CK (6)

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Page 54: DEUTSCH Perfekt 2013-05

Beschreibungen von Weinen

Formelle GlückwünscheAnrede

Sehr geehrte Frau Riedel, …

Sehr geehrter Herr Maier, …

Liebe Frau Riedel, … / Lieber Herr

Maier, …

Text

… zu Ihrem Geburtstag möchte ich

Ihnen ganz herzlich gratulieren.

… herzlichen Glückwunsch zu Ihrem

40. Geburtstag!

Abschluss

Mit besten Grüßen

Mit den besten Wünschen

Viele Grüße

Glück, Gesundheit und viel

Erfolg wünscht Ihnen

Ihr/Ihre …

Marcel Hauser

Ihre Valeria Scollo

Marcel Hauser und Team5/13

Glückwünsche zum GeburtstagJe nachdem, wie gut Sie den Empfänger kennen, schreiben Sie die Karte formeller (zum Beispiel an Kollegen,

Geschäftspartner, entfernte Nachbarn) oder informeller (an Familienmitglieder, Bekannte, Freunde).

Auf diskrete Art

Achtung bei Kritik, denn sie kann schnell ver-

letzen! So können Sie vorsichtig formulieren,

dass Ihnen etwas nicht so gut gefällt.

Nun ja, das ist mal etwas anderes.

Dir steht der gestreifte Pulli nicht schlecht,

aber mein Geschmack ist es nicht so ganz.

Du kannst so etwas tragen, aber mir wären

die Farben zu knallig.

Ich glaube, es würde dir besser stehen, wenn

du …

Die Jacke ist nicht schlecht, aber an deiner

Stelle würde ich eine dezentere Farbe wählen.

Konkret sagen, was einemnicht gefällt

Der Schnitt / Die Farbe ist langweilig/alt-

modisch.

Da fehlt der Pfiff! (= Es ist langweilig.)

Ich finde, der Rock ist zu kurz / zu lang

/ zu eng / zu weit.

Das karierte

Kostüm macht

dich dick / älter,

als du bist.

Informelle GlückwünscheAnrede

Lieber Sven, … / Liebe Maria, …

Liebes Geburtstagskind, …

Text

… ich wünsche Dir alles, alles Gute!

… zu Deinem 30. Geburtstag wünsche

ich Dir alles Liebe und viel Glück!

… bleib, wie Du bist, und lass Dich

schön feiern!

… die besten Wünsche und alles Gute!

Neutrale Bewertungen

edelsüß mit starker, natürlicher Süßeleicht mit wenig Alkohol, aber trotz-

dem mit Geschmackh„lbtrocken ein bisschen süßh¡rb/tr¶cken nicht süßlieblich ohne Säure

Positive Bewertungen

bouquetreich franz. starker Geschmack nach Blumen oderFrüchten

erdig Duft von frischer Erdefr“sch jung; mit angenehmer Säuregeh„ltvoll harmonisch; mit viel Alkoholkræftig mit viel Alkohol; voller Geschmack;

meistens trockenr„ssig relativ viel Alkohol und Säure, aber

nicht schwer wirkendr¢nd/harmonisch/ so, dass alles zusammenpasstausgeglichens„mtig mit viel Alkohol, aber weicher; har-

monischer Geschmacks•ffig so, dass man viel davon trinken

möchteweich reif; so, dass alles zusammenpasst

Negative Bewertungen

h¶lzig zu lange im Holzfass gelagertsauer mit zu viel Säureschal langweilig¢nreif noch nicht lange genug gelagert

Missfal len ausdrücken

% Jonas, sieh mal, was ich mir heute gekauft

habe! Wie findest du das?

& Hm ... willst du meine ehrliche Meinung

hören?

% Wenn ich sie verkraften kann …

& Mir gefällt das Kleid eigentlich nicht so

gut. Ich finde, die Farbe macht dich blass.

Und irgendwie fehlt da was …

% Und wenn ich es mit einem schönen Schal

kombiniere?

& Ja, probier’s mal aus! Das könnte besser

sein!

5/13

5/13

Ausdrücke rund um den Wein

(… schm¡ckt) “m Der Geschmack von ..., der nach einem [bgang nach Van“lle. Schluck bleibt, schmeckt nach Vanille.Der Wein d¢ftet nach Der Wein riecht nach Heidelbeeren.Heidelbeere.(die Heidelbeere, -n blaue Beere, die im Wald wächst)Der Wein “st “m Der Wein wurde in einem Weinfass aus Eichenfass gereift. Eichenholz gelagert.Der Wein k¶rkt. Der Wein schmeckt nach dem Korken, mit

dem die Flasche verschlossen war.

Abschluss

Feier schön, und

genieß Deinen Tag!

Liebe Grüße und bis

bald

Dein Erik / Deine

Gabi

Viele Verben in die-sem Kontext stehenmit Dativ: Das Kleid

gefällt mir.Der Schal steht dir

gut.Der Anzug passt zu

ihm.

Wenn man die Beschreibungen von Weinen liest und verstehen will, muss

man schon fast Experte sein. Hier finden Sie eine Hilfe, um die vielen spe-

ziellen Wörter und Ausdrücke zu verstehen.

So schmeckt der Wein

53-54_SSV_V2_0513 04.04.13 11:37 Seite 54

Page 55: DEUTSCH Perfekt 2013-05

5/13

Raten Sie mal! | Comic

1

2

4

5

A N M ___ ___ ___

T E I H S ___ ___ ___ ___ ___

O R V ___ ___ ___

A L D W ___ ___ ___ ___

6 A U T E R L ___ ___ ___ ___ ___ ___

7 B E M Ä U N ___ ___ ___ ___ ___ ___

8 T I C N H ___ ___ ___ ___ ___

L A U T E R

3 E N D ___ ___ ___

LÖSUNG: _________ _________ _________ _________ _________ _________ _________ _________.1 2 3 4 5 6 7 8

L A U T E R

Lösungen auf Seite 60

55

Im Wald leben viele Tiere, die ihre Spuren hinterlassen.Folgen Sie dieser Spur: An jedem Häuschen sind ein paar

Buchstaben. Finden Sie die richtige Reihenfolge derBuchstaben! So erhalten Sie acht Wörter. Zusammen

ergeben sie eine Redewendung, die Folgendes bedeutet: Es gibt so viele Möglichkeiten, dass man die am nächsten

liegende nicht erkennt.

Spuren

Seite 68 Liebe zum Wald

SCHWER

Was kann verschwinden hier allesbedeuten? Kreuzen Sie an!

weggehenverlierenohne Erklärung plötzlich nichtmehr zu sehen sein / da sein

die Nase v¶ll haben ≈ keine Lust mehr haben

die R•ckfahrkarte, -n Fahrkarte zu einem Reiseziel und zurück

das Bermudadreieck Gebiet im westlichen Atlantik, indem es oft und ohne ErklärungSchiffs- oder Flugzeugunglücke gibt

f¢tsch (sein) verloren / nicht mehr da (sein)

MITTEL

AUS: H

AIOPEIS ©

SIEMEN

SEN/ACH

TERBAH

N VERLAG

, OLD

ENBU

RG

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Page 56: DEUTSCH Perfekt 2013-05

56 5/13

Grammatik

a ) ä

schlafen

ich schlafe

du schläfst

er/sie/es schläft

wir schlafen

ihr schlaft

sie/Sie schlafen

auch so:

fahren ) fährt

waschen ) wäscht

halten ) hält

Setzen Sie die passendenFormen ein!

1. Er __________ (fahren) gerne

Auto. 2. Wir __________ (laufen)

im Park. 3. Sarah __________

(schlafen) wenig. 4. Und sie

__________ (lesen) gern. 5. Sie

__________ (nehmen) Karl mit in

die Stadt. 6. Nadine __________

(werfen) den Müll in die Mülltonne.

7. Natalie __________ (geben)

ihrem Freund einen Kuss. 8. Leonie

__________ (essen) gerne

Spaghetti.

Das tägl icheLeben

1

LEICHT

LEICHT PLUS

au ) äu

laufen

ich laufe

du läufst

er/sie/es läuft

wir laufen

ihr lauft

sie/Sie laufen

auch so:

saufen ) säuft

e ) i

essen

ich esse

du isst

er/sie/es isst

wir essen

ihr esst

sie/Sie essen

auch so:

geben ) gibt

helfen ) hilft

nehmen ) nimmt

setzen ) sitzt

treffen ) trifft

Er isst ein Stück Kuchen. – Vokalwechsel im Präsens

VerwendungDas Präsens beschreibt Aktionen, die in der Gegenwart stattfinden. Im Präsens gibt es

eine kleine, aber wichtige Gruppe von unregelmäßigen Verben, die ihren Wortstamm

verändern. Das bedeutet: Der (Stamm-)Vokal des Infinitivs ändert sich in der „du“-

Form und der „er/sie/es“-Form (2. und 3. Person Singular) nach bestimmten Regeln.

Zum Beispiel: waschen – Er wäscht sich die Hände.

„Er läuft.“

Formen

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen

56-57-Grammatik-V7_0513.1.qxd 04.04.13 12:22 Seite 56

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5/13

FOTOS: ISTO

CKPHOTO

/THIN

KSTOCK (2)

Setzen Sie die Verben in der 2. und 3. Person Singular im Präsens ein!

1. ich esse ________________________ ________________________

2. ich sehe ________________________ ________________________

3. ich lasse ________________________ ________________________

4. ich wasche ________________________ ________________________

5. ich helfe ________________________ ________________________

6. ich empfehle ________________________ ________________________

7. ich laufe ________________________ ________________________

8. ich gebe ________________________ ________________________

9. ich nehme ________________________ ________________________

10. ich fahre ________________________ ________________________

11. ich schlafe ________________________ ________________________

12. ich halte ________________________ ________________________

13. ich treffe ________________________ ________________________

14. ich lese ________________________ ________________________

15. ich werfe ________________________ ________________________

Das Präsens2

LEICHT

du isst er isst

Setzen Sie die passende Verbform ein!

Siehst du es auch?3

LEICHT

Welche der folgenden Formen passt? Markieren Sie: a), b) oder c)?

1. ich: a) lese b) liest c) lest

2. du: a) stößt b) stoße c) stoßen

3. er, sie, es: a) sehe b) seht c) sieht

4. wir: a) läuft b) lauft c) laufen

5. ihr: a) schlaft b) schlafe c) schläft

6. sie, Sie: a) geben b) gebt c) gibt

7. er, sie, es: a) werfen b) wirfst c) wirft

Entscheiden Sie s ich!4

LEICHT

1. Ich spreche fünf Sprachen. Wie viele

Sprachen __________ (sprechen) du?

2. Christian schläft zurzeit schlecht.

__________ (schlafen) du zurzeit auch

schlecht?

3. Wir nehmen den Bus. __________

(nehmen) du ihn auch?

4. Ich esse ein Stück Kuchen. __________

(essen) du auch ein Stück?

5. Wir laufen beim Marathon mit. __________

(laufen) du auch mit?

6. Der Verkäufer empfiehlt mir dieses Smart -

phone. Welches ____________ (empfehlen)

du mir?

7. Ich treffe mich später mit einer Kollegin. Mit

wem __________ (treffen) ihr euch?

8. Ich will ein Buch lesen. __________ (lesen)

du auch ein bisschen?

9. Ich fahre mit dem Rad zum Kurs.

__________ (fahren) du mit mir?

Sprichst

e ) ie

sehen

ich sehe

du siehst

er/sie/es sieht

wir sehen

ihr seht

sie/Sie sehen

auch so:

empfehlen ) empfiehlt

lesen ) liest

57

VORSICHT!Bei den Verben

„setzen“und „lesen“ist die Form in der 2. und 3. PersonSingular gleich!

Lösungen auf Seite 60

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Page 58: DEUTSCH Perfekt 2013-05

58 5/13

Deutsch im Beruf MITTEL

TIPP:Sie können sich neue

Namen nicht gutmerken? Notieren Sie

sich die Namenneuer Kollegen, undlernen Sie diese so

schnell wie möglich!

aufregend sein toll sein und gleichzeitig nervösmachen

begegnen ≈ treffen; kennenlernenzukünftig ab jetzt und in der nächsten Zeits¶lche (-r/-s) von der genannten Artder Eindruck, ¿e Meinung; Gefühlw“rd ... gebeten Passiv von: bitten

die R¢nde, -n hier: Gruppe von Menschenauftreten hier: vor anderen sprechens„chlich objektiv; auch: nicht emotionalbescheiden hier: so, dass man sein Können und

Talent nicht zu wichtig beschreibts¡lbstbewusst ≈ so, dass man sich gut findet, wie

man ist

arrog„nt ≈ so, dass man sich besser als anderefindet

der Zweifel, - Gefühl, dass etwas nicht richtig seinkönnte

auf der s“cheren nichts riskieren; kein Risiko habenSeite sein

Diese Sätzebrauchen Sie

Sich selbst vorstellenSo können Sie sich neuen Kollegen

vorstellen:

Mein Name ist ...

Ich heiße ... und komme aus ...

Seit ... arbeite ich im Bereich ...

Zuletzt war ich bei ... beschäftigt.

Mein letzter Arbeitgeber war ...

Ich übernehme die Aufgaben von ...

Ich bin der Nachfolger / die

Nachfolgerin von ...

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit

mit Ihnen.

Ein neuer Job, ein neuer Kollege, eine neue Kollegin: Nicht nur am

ersten Tag in einer neuen Firma müssen Sie sich oder andere

immer wieder vorstellen. Wie machen Sie das im Berufsalltag

richtig, ohne dabei zu stolz oder zu unsicher zu wirken?

Darf ich vorstellen?

Der erste Tag am neuen Arbeitsplatz ist immer aufregend. Man begegnet vielen

neuen Gesichtern, zukünftigen Kollegen, dem neuen Chef oder der neuen Chefin.

An solchen Tagen und überhaupt in den ersten Wochen am neuen Arbeitsplatz

muss man sich vielen Menschen vorstellen – und wird ihnen oft auch vorgestellt:

vom Chef oder von einem Kollegen. Bei einem Meeting oder in der Kaffeepause.

Und natürlich ist es immer sehr wichtig, dass der erste Eindruck gut ist.

Bereiten Sie sich schon zu Hause darauf vor, wie Sie sich Ihren direkten Kolle-

gen in ein paar Sätzen vorstellen möchten. Oft wird man außerdem gebeten, sich

vor großer Runde vorzustellen. Überlegen Sie sich auch dafür genau, was Sie sagen

möchten, um sicher auftreten zu können. Es ist wichtig, Ihre Ausbildung und

Berufserfahrung klar und in wenigen Worten zusammenzufassen. Nennen Sie Ihre

größten Projekte und Erfolge. Aber Vorsicht: Bleiben Sie dabei sachlich und beschei-

den. Sonst könnte das nicht selbstbewusst, sondern arrogant wirken.

Mit welchen Worten man sich selbst oder einen neuen Kollegen vorstellt, hängt

von der Situation ab. Es gilt: Je formeller die Situation ist, desto formeller und höf-

licher wird auch die Sprache. Sind Sie unsicher oder haben Sie Zweifel, dann ent-

scheiden Sie sich lieber für den formelleren Weg. So sind Sie auf der sicheren Seite.

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5/13

FOTO: H

EMERA/TH

INKSTO

CK

Einen neuen Kollegen vorstellenSind Sie zum Beispiel Abteilungsleiter und stellen

Ihrem Team einen neuen Kollegen vor, können

Sie das so sagen:

Ich möchte Ihnen unseren neuen Mitarbeiter /

unsere neue Mitarbeiterin vorstellen.

Darf ich Ihnen ... vorstellen.

Das ist ...

Er/Sie übernimmt die Stelle von ...

... ist der Nachfolger / die Nachfolgerin von ...

... hat viel Erfahrung im Bereich ...

... war zuletzt bei ... tätig.

Wir freuen uns sehr, dass ... jetzt bei uns ist.

Ich bin sicher, dass ... gut zu unserem Team passt.

Herzlich willkommen in unserem Team!

Wenn Sie als Kollege einen neuen Mitarbeiter vor-

stellen, muss das nicht besonders formal sein.

Das ist Herr … / Frau … Er/Sie wird mich bei …

unterstützen.

Herr ... / Frau … macht meine Arbeit weiter.

... übernimmt meine Aufgaben.

Die Übergabe machen wir in den nächsten Tagen.

Ich werde ... in den nächsten Tagen einarbeiten.

Auf eine Vorstellung reagierenWird Ihnen jemand vorgestellt oder stellt sich

Ihnen jemand vor, können Sie so reagieren und

sich dann selbst kurz vorstellen:

Es freut mich, Sie kennenzulernen.

Schön, Sie kennenzulernen.

Nach einem etwas längeren Gespräch, zum

Beispiel in der Mittagspause, können Sie am Ende

sagen:

Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen.

Es war schön, Sie kennenzulernen.

Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit!

Nachfolgerin 2 tätig 2 Stelle 2 Mitarbeiterin 2

Kollegen 2 Erfahrung 2 Team 2 Übergabe

MITTEL

Ergänzen Sie die korrekte Form desPersonalpronomens im Dativ!

1. Herr Müller, darf ich _______ (Sie) Herrn Kostik vorstellen?

2. Beate und Emil, ich möchte _______ (ihr) meine

Nachfolgerin vorstellen.

3. Dort ist Herr Selter. Ich möchte Sie _______ (er) vorstellen.

4. Elke, darf ich _______ (du) meinen neuen Kollegen vorstel-

len?

5. Jetzt gehen wir noch zu Susanne. Ich möchte _______ (sie)

Frau Kolowa vorstellen.

Der erste Tag1

LEICHT

Frau Timber stellt bei der Mitarbeiterversammlungeine neue Mitarbeiterin vor. Welches Wort passt?

Setzen Sie ein!

So, liebe ___________________ (1). Lassen Sie uns mit der

Versammlung beginnen. Ich möchte Ihnen unsere neue

___________________ (2) vorstellen. Das ist Sophia Kolowa. Sie wird

die ___________________ (3) von Herrn Sollm übernehmen. Frau

Kolowa hat in den letzten Jahren viel ___________________ (4) im

Bereich Social Media gesammelt. Zuletzt war sie bei der Firma

SoMeData ___________________ (5). Herr Sollm macht in den

nächsten Tagen die ___________________ (6) an seine

___________________ (7). Ich hoffe, dass es Frau Kolowa gut bei uns

gefällt. Herzlich willkommen in unserem ___________________ (8)!

Herz l i ch wi l lkommen!2

59

Lösungen auf Seite 60

58-59-Deutsch_im_Beruf_0513.qxd 04.04.13 12:22 Seite 59

Page 60: DEUTSCH Perfekt 2013-05

Lösungen

Seite 12a) Gerhard Polt

Seite 511. Standesamt; 2. Brautkleid; 3. Anzug; 4. Standesbeamte;

5. Eheringe; 6. Braut, Bräutigam, Kuss; 7. Fotograf

der Brautstrauß, das Brautkleid, die Eheringe, die

Heiratsurkunde, das Ringkissen, das Stammbuch

Seite 521. interessierender; 2. gehörende; 3. stehenden;

4. vorbeilaufenden

1. b; 2. c; 3. a; 4. a; 5. c; 6. c

1. Der; 3. den; 4. dem; 5. –; 6. –; 7. einen; 8. dem;

9. einen; 10. das

Seite 55Rätsel: 1. Man; 2. sieht; 3. den; 4. Wald; 5. vor;

7. Bäumen; 8. nicht;

Lösung: Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Comic: richtig: weggehen; ohne Erklärung plötzlich nicht mehr zu

sehen sein / da sein

falsch: verlieren

Seite 56 - 571. fährt; 2. laufen; 3. schläft; 4. liest; 5. nimmt; 6. wirft;

7. gibt; 8. isst

2. du siehst, er sieht; 3. du lässt, er lässt; 4. du wäschst, er

wäscht; 5. du hilfst, er hilft; 6. du empfiehlst, er empfiehlt;

7. du läufst, er läuft; 8. du gibst, er gibt; 9. du nimmst, er

nimmt; 10. du fährst, er fährt; 11. du schläfst, er schläft;

12. du hältst, er hält; 13. du triffst, er trifft; 14. du liest, er liest;

15. du wirfst, er wirft

2. Schläfst; 3. Nimmst; 4. Isst; 5. Läufst; 6. empfiehlst;

7. trefft; 8. Liest; 9. Fährst

2. a; 3. c; 4. c; 5. a; 6. a; 7. c

1

2

1

2

3

1

2

3

4

iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: [email protected] 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]

ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected] Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: [email protected]

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Lehrer, Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-119Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]

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Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt

MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann

PR UND KOOPERATIONEN Heidi Kral

KEY ACCOUNT MANAGEMENT Corinna Hepke

VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 02 128 652 00Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41Bank Austria AG, Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 10810 814 700

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 ab Ausgabe 1/13.

ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, SabineHübner-Pesce, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke,Adamma Stekovics, Anne Wichmann

BILDREDAKTION Judith Rothenbusch

REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, TanjaHaas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, AndreaUysal

AUTOREN Tim Oland, Katja Riedel, Axel Zahnmesser

KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), BarbaraKerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover)

GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

LESERSERVICE Birgit Hess

60 5/13

60_Loesungen_0513 04.04.13 12:23 Seite 60

Page 61: DEUTSCH Perfekt 2013-05

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

Starthilfe

die Streckedie Almdie Burgdas Klosterdie Gemütlichkeit

wachsenim Durchschnittdas Bundesland

zum Teilsogarerfolgreichdie SMS(einen) Titel holen

der Verlagvorn seinder Landesverbanddas Bundeslandder Börsenverein desDeutschen Buchhan-delsder Buchhandelder Wert

die Natronlaugeder Geschmackdie Veranstaltungdas Dirndl

die Lederhose

das Lederdie Hautdie Trachtmehrereaufstellendas Bundeslanddie Zwiebel

der Hutder Papsteinzigeder Modistenmeister

der Familienbetrieb

der Arbeitsschrittdie Reihenfolge

die Blaskapelle

ist Programmdie Welterbestadt

schützen

das Zeppelinfeld

routemountain pasturecastlemonasterywarmth and friendliness

to growon average(individual) German state

partlyevensuccessfulSMS, text messageto win a title

publishing househere: to be topstate association(individual) German stateGerman association ofpublishers and the book-selling tradebookselling tradevalue

sodium hydroxide solutiontasteeventdirndl (traditional dress)

traditional leather trousersleatherskintraditional costumeseveralto erect(individual) German stateonion

hatPopeonlymaster milliner

family business

production stageorder

brass band

here: says it allWorld Heritage town

to protect

open-air venue inNuremberg

le parcoursl’alpagele château fortle monastèreici : le caractère chaleureux

croîtreen moyennel’état fédéré, le Land

en partiemêmequi a du succèsle SMS, le textoremporter un titre

la maison d’éditionêtre en têtel’association régionalel’état fédéré, le Landla fédération allemandedu commerce du livre

le commerce du livrela valeur

la lessive de soudele goûtl’événementla robe traditionnellebavaroisela culotte en peau traditionnelle bavaroisele cuirla peaule costume traditionnelplusieursdresserl’état fédéré, le Landl’oignon

le chapeaule papeseul,ele chapelier

l’entreprise familiale

l’étapel’ordre

la fanfare

ici : ... veut tout direla ville du patrimoinemondialici : préserver

terrain à Nuremberg où se déroulent des évé-ne ments, par ex. des concerts

il percorsoil pascolo montanoil borgoil convento, il monasteroqui: la cordialità

crescerein mediail land

qui: a volteaddiritturadi successol'smsconquistare un titolo

la casa editriceessere in testal'associazione regionaleil landl'Associazione del Com-mercio Librario Tedesco

il commercio librarioil valore

la soluzione di sodail saporequi:l'eventol'abito tradizionale bavaresei pantaloni di pelle

la pelle (cuoio)la pelle (la cute)il vestito tradizionaleparecchicollocareil landla cipolla

il cappelloil Papaunicoqui: il mastro cappellaio

l'impresa a conduzionefamiliarela fase di lavorol'ordine

l'orchestra di strumenti afiatodice già tutto la città patrimonio mon-diale Unescotutelare

il "campo d'atterraggiodei dirigibili"

yolyayakalemanastırrahatlık

burada: büyümekortalama olarakeyalet

kısmenhattabaşarılıSMS (kısa mesaj)şampiyonluğu kazanmak

yayıneviönde olmakeyalet derneğieyaletAlman kitapçılık organizasyonu

kitapçılıkdeğeri

natron eriyiğitadşenlikBavyera eyaletindekadınların törensel giysideri pantolon

dericilttörensel giysibirkaçkoymakeyaletsoğan

şapkaPapatekşapkacı

aile işletmesi

adımsıra

fanfar

... programdırdünya mirası şehiri

korumak

zeplin sahası

drogahala górskazamekzakontutaj: swoboda

wzrastaćprzeciętnieland

częściowonawetodnoszący sukcesySMSzdobyć tytuł

wydawnictwobyć na czelezwiązek krajowy (landu)landStowarzyszenie Niemieckiego Księgarstwa

księgarstwowartość

ług sodowysmakimprezaludowa sukienka bawarskabawarskie skórzanebryczesyskóra zwierzęcaskórastrój ludowykilkaustawićlandcebula

kapeluszpapieżtutaj: jedynymodysta

firma rodzinna

krok (etap) roboczykolejność

orkiestra dęta

programmiasto ŚwiatowegoDziedzictwachronić

miejsce, na którym odbywają się koncerty

путьальпийский лугкрепостьмонастырьдобродушие

растив среднемфедеральная земля

частичнодажеуспешныйсмсзавоевать титул

издательствобыть впередифедерация землифедеральная землябиржевой союз немец-кой книготорговли

книжная торговлястоимость

натровый щёлоквкусмероприятиебаварское националь-ное женское платьебаварские националь-ные кожаные брюкикожа (выделанная)кожанациональная одежданесколькоустанавливатьфедеральная землялук

шляпапапа (римский)единственныйспециалист по про-изводству шляпсемейное предприятие

рабочий этапочерёдность

небольшой духовойоркестрздесь: является девизомгород Всемирногонаследияохранять

место в Нюрнберге, гдепроходят концерты

ROMANTISCHES PANORAMA SEITE 8el tramola pradera alpinael castilloel monasteriola apacibilidad

crecerpor término medioel estado federado

en parteinclusoexitosoel SMSconseguir el título

la editorialir por delantela asociación federalel estado federadola Asociación Bursátil delas Librerías Alemanas

el comercio de librosel valor

el hidróxido de sodioel saborel eventoel vestido femenino tradicional bávarolos pantalones de cuerotípicos de Bavierael cuerola pielel vestido tradicionalvariosponerel estado federadola cebolla

el sombrero el Papael únicoel maestro modista

la empresa familiar

la fase laboralel orden

la banda de instrumentosde vientoaquí: dice ya todola ciudad patrimonio dela humanidadproteger

el Campo Zeppelín

POPULÄRER SÜDOSTEN SEITE 8

DEUTSCH FÜR DEN FC BAYERN SEITE 9

METROPOLE DER BÜCHER SEITE 9

EIN HUT FÜR HOLLYWOOD SEITE 10

BAYERN WIE DIE BAYERN SEHEN SEITE 10

ROCK IM PARK SEITE 11

TYPISCH BAYERN! SEITE 10

5/13 61

FOTO

: ZEF

A

61-62_Starthilfe 04.04.13 16:24 Seite 61

Page 62: DEUTSCH Perfekt 2013-05

la agenciacrear un perfilrelajadoconvencerla parejala parejita

el estado libreel estado federado... porque ya demócratassomosel cabaretistael actorel resultado electoralla elecciónque se presenta

agradabledivertidola formael tema de idiomala historiala pronunciaciónel vocabularioel nivelrepetirel cuadernillo anexose prestala obligación

el estado federadola cascadael deslizadero

la balsa

el rascacielosdiferenciarsela tierrala pared

l'agenziacreare un profilorilassatoconvincerela coppiala coppia (di innamorati)

lo stato liberoil land... perché noi siamo giàdemocraticiil cabarettistal'attoreil risultato elettoralel'elezionequi: candidato

comododivertenteil modol'argomentola storiala pronunciail vocabolarioil livelloripetereil fascicolo a parteprestarsil'impegno

il landla cascatalo scivolo d'acqua per ilpassaggio delle zatteresul fiumela zattera

il grattacielodifferenziarsila terrala parete

acentabir profil yaratmakgevşekikna etmekçiftseven çift

cumhuriyeteyaletbiz zaten demokratolduğumuz içinkabaretistoyuncuseçim sonucuseçimiçtima eden

hoşeğlenceliusüldil konusutarihtelaffuzkelime hazinesidüzey aşamasıtekrarlamakCD´ye ilişik defter... için işe yaramakyükümlülük

eyaletşelalesal kaydırağı

sal

gökdelenfarklı olmaktoprakduvar

agencjazałożyć profilswobodnyprzekonaćparaparka

republikaland... ponieważ już jesteśmydemokratamiartysta kabaretowyaktorwynik wyborówwyboryprzystępujący dowyborów

przyjemnyinteresującytutaj: sposóbtemat językowyhistoriawymowasłownictwopoziom językowypowtarzaćzeszyt ćwiczeńnadawać sięzobowiązanie

landwodospadspływ na tratwie

tratwa

wieżowiecróżnić sięglebaściana

агентствосоздавать профильнепринуждённыйубеждатьпаралюбовная парочка

свободное государствофедеральная земля..., так как мы ужедемократы.юмористактёррезультаты выборовздесь: выборыбаллотирующийся

приятныйразвлекательныйметодязыковая темаисторияпроизношениесловарный запасуровеньповторятьздесь: аудиоприложениеподходитьобязательство

федеральная земляводопадплотоспуск

плот

многоэтажный домразличатьсяземлястена

l’agencecréer un profildétendu,eici : être convaincant,ele couplele couple (d’amoureux)

l’État librel’état fédéré, le Land... car nous sommes biendes démocratesl’humoristel’acteurle résultat électorall’électionse présentant

agréabledivertissant,ela manièrele sujetl’histoirela prononciationle vocabulairele niveaurépéterle livretse prêter àl’obligation

l’état fédéré, le Landla chute d’eaule toboggan à radeaux

le radeau

l’immeublese distinguerla terrele mur

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

ALLES ODER NICHTS SEITE 44 - 45

HILFE BEI DER LIEBE SEITE 11die Agenturein Profil anlegenlockerüberzeugendas Paar das Pärchen

der Freistaatdas Bundesland... weil wir sind schonDemokratender Kabarettistder Schauspielerdas Wahlergebnisdie Wahlantretend

angenehmunterhaltsamdie Artdas Sprachthemadie Geschichtedie Ausspracheder Wortschatzdie Niveaustufenachsprechendas Begleitheftsich eignendie Verpflichtung

das Bundeslandder Wasserfalldie Floßrutsche

das Floß

das Hochhaussich unterscheidendie Erdedie Wand

agencyto create a profilehere: relaxedto convincecoupleloving couple

Free State(individual) German state... because we already aredemocratspolitical satiristactorelection resultelectionhere: running for election

pleasantentertainingwaylanguage topichistorypronunciationvocabularyhere: language levelto repeataccompanying bookletto be suitableobligation

(individual) German statewaterfallraft slide

raft

high-rise buildingto differhere: groundwall

WER HAT ES GESAGT? SEITE 12

(IL)LEGALER AUDIO-DOWNLOAD SEITE 12

WASSERLAND BAYERN SEITE 13

MÜNCHEN HOCH UND TIEF SEITE 13

die Handlungder Tondas Stückdie Sageder Drachedie Gierdie Machtder Untergangdie Festspieleder Dirigentdie Leidenschaftdas Werk

storylinesoundpartlegenddragongreedpowerhere: fallfestivalconductorpassionworks

la tramail tonoil pezzola sagail dragol'aviditàil poterela rovinail festivalil direttorela passionel'opera

konusesparçaefsaneejdarhırsgüçbatışfetivalorkestra şefitutkueser

tutaj: akcjatontutaj: częśćlegendasmokzachłannośćwładzaupadekfestiwaldyrygentpasjadzieło

действиезвукздесь: произведениелегенда, сказаниедраконжадностьвластьгибельфестивальдирижёрстрастьтворение

l’intriguele sonla partie, le morceaula légendele dragonl’aviditéle pouvoirla pertele festivalle chef d’orchestrela passionl’œuvre

la tramael sonidola piezala leyendael dragónla codiciael poderla decadenciael festivalel directorla pasiónla obra

Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten:Wie werden sie übersetzt?

Eine Auswahl zum Thema Oper und Kultur:

Starthilfe

Gut zu wissen

5/1362

61-62_Starthilfe 04.04.13 16:24 Seite 62

Page 63: DEUTSCH Perfekt 2013-05

»Die Schule, überdie man spricht.«

école nicole – Schule für SprachenRüttenscheider Str. 56 · 45130 Essen · fon: 0201 - 45033933fax 0201 - 45033939 · [email protected] · www.schule-fuer-sprachen.de

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Haben Sie Fragen zu Anzeigenschaltungen?

Page 64: DEUTSCH Perfekt 2013-05

64 5/13

Und da stand ich nun vor dem Anpfiff in einer

Reihe mit Jens Lehmann (BVB), Marco Reh-

mer und Sebastian Deisler (beide Hertha BSC),

Oliver Neuville, Jens Nowotny, Michael Ballack

und Carsten Ramelow (alle Bayer Leverkusen),

Marco Bode und Frank Baumann (beide Werder

Bremen) und Oliver Bierhoff (AC Mailand). Die

Aufstellung des Spiels in Bremen kann ich heute

noch auswendig aufsagen. Und ich sehe noch die

ganzen Kameras und Fotoapparate, die auf mich

gerichtet waren. Denn das war natürlich die Sen-

sation schlechthin: Asamoah feiert mit seinem

ersten Auftritt für Deutschland als erster

Schwarzafrikaner Premiere.

Es folgte eine echt schwierige Situation, das

Einspielen der Nationalhymne. Immer wieder –

nicht erst seit der EM 2012, als die Italiener

gegen uns im Halbfinale lauthals ihre Hymne

schmetterten, während sich bei uns im Team nur

einige Lippen bewegten – gibt es Diskussionen

um die Frage: Muss die Nationalhymne mitge-

sungen werden, auch und gerade von Spielern,

die einen sogenannten Migrationshintergrund

haben? Und: Ist das dann das einzige Zeichen für

Engagement und Leidenschaft für das Heimat-

land?

Ich denke an die erfolgreichen Zeiten des

deutschen Fußballs. Ich kann mich nur an weni-

ge Spieler erinnern, die aus voller Kehle die

Hymne mitsangen. Einige kauten sogar eifrig

Kaugummi. Das waren alles Spieler mit deut-

scher Herkunft, ohne irgendeinen Migrations-

hintergrund. Deshalb finde ich diese Diskussion

komplett überflüssig. Denn mit dem Singen allei-

ne ist nichts gesagt. Mir ist ein stummer Fisch,

der dann auf dem Platz explodiert, wesentlich lie-

ber als ein Sänger, der lustlos kickt. Und by the

way: Die Italiener haben auch schon lauthals

gesungen und nachher total schlecht gespielt.

Also, warum erzähle ich das Ganze. Natürlich

stand auch ich vor der Entscheidung, wie ich

mich als deutscher Staatsbürger mit ghanaischer

Geschichte verhalten sollte. Ich entschied mich

dafür, nicht zu singen, auch wenn es vielleicht

viele erwartet hätten. Aber der Grund hierfür

war nicht die mangelnde Identifikation mit mei-

ner neuen Heimat. Es war ganz lapidar und ein-

fach: Ich kannte die Hymne aus dem Musikun-

terricht in der Schule, auch mit dem Text war ich

vertraut, aber ich hatte schlicht und ergreifend

Angst, dass alle zuschauten, wenn ich womög-

lich Fehler machte. Schließlich war die Aufre-

gung groß und was hätte es für einen Wirbel

gegeben, wenn Gerald Asamoah analog zu Sarah

Connor „Brüh im Lichte dieses Glückes“ gesun-

gen hätte. Die Schlagzeilen möchte ich mir gar

nicht vorstellen. Außerdem hatten meine Schal-

ker Kollegen angedroht, sie würden gucken, ob

ich denn auch hübsch mitsänge. Kurz und gut,

ich hatte einfach ein bisschen Muffensausen, dass

sie lachten. Und ich wusste: Es gibt möglicher-

weise ja noch Gelegenheit genug zum Mitsingen.

So nahm ich mir im Trikot mit der Nummer 7

schweigend die Zeit, während der Hymne stolz

auf mich und meine neue Heimat zu sein. Ich

ließ in diesem Augenblick die letzten Jahre noch

einmal vorbeiziehen – und dankte Gott! Denn

lauthals mit lauter Stimmeder [npfiff, -e Beginn eines Spiels, der

durch einen kurzen, hohenLaut markiert wird

die Aufstellung, -en hier: Namen der Spieler, diean einem Spiel teilnehmen

auswendig aufsagen etwas, was man genaugelernt hat, laut sagen

r“chten auf in eine bestimmte Richtungbringen

schlechth“n absolutder Auftritt, -e von: auftreten = hier: vor

Publikum spieleneinspielen hier: vor Beginn des Spiels

die Hymne spielendie EM, -/-s kurz für: Europameister -

schaft = Treffen von euro- päischen Nationalteams, die um den ersten Platz kämpfen

das H„lbfinale, Abschnitt bei einem Sport --/-finals ereignis, in dem die letzten

vier Mannschaften oder Spieler um das Weiterkom- men kämpfen

schm¡ttern hier: mit lauter Stimmesingen

die L“ppe, -n weicher, oberer oder unte-rer Teil des Mundes

der Migrations- ≈ ausländische hintergrund (Groß-)Elterndas Engagement hier: starke kulturelle franz. Aktivitätdie Leidenschaft, hier: starke Liebe-enaus v¶ller Kehle sehr laut(die Kehle, -n hier: Organ im Hals, mit

dem man Laute produziert)kauen mit den Zähnen kleiner

machen; hier: ≈ zwischenden Zähnen bewegen

eifrig hier: intensivder Kaugummi, -s weiche Masse, die man

lange kauen kann die Herkunft, ¿e hier: Ort/Familie, wo man

geboren und/oder aufge-wachsen ist

überflüssig nicht nötign“chts gesagt sein hier: kein klares Zeichen

sein, das man eindeutiginterpretieren kann

der st¢mme F“sch hier: sehr schweig -samer Mensch

k“cken Fußball spielenm„ngelnd nicht ausreichendlapidar mit wenigen Wortenvertraut sein hier: gut kennenschl“cht ¢nd ≈ wirklich nurergreifendwomöglich vielleichtdie Aufregung, -en große Unruhe; Nervositätder W“rbel hier: (plötzliches) großes

öffentliches InteresseBrüh “m L“chte richtig wäre gewesen: Blühdieses Gl•ckes im Glanze dieses Glückes(brühen kochendes Wasser gießen

über)(der Gl„nz hier: ≈ positiver Effekt)die Schlagzeile, -n hier: Medienbericht, für

den man großes öffentli-ches Interesse bekommt

der Sch„lker Fußballspieler des VereinsKollege, -n Schalke 04„ndrohen hier: sagen, dass man

etwas Unangenehmes tunwird (hier ironisch)

h•bsch hier: ≈ korrekt; richtigm“tsänge Konj. lI von: mitsingenk¢rz ¢nd gut zusammenfassend gesagtdas M¢ffensausen Angstmöglicherweise ≈ vielleichtdas Trikot, -s franz. Sporthemdvorbeiziehen l„ssen hier: sich erinnern an

Als in Ghana geborener deutscher Nationalspieler ist sich der Fußballer nicht

sicher: Soll er die Nationalhymne mitsingen? Und was passiert, wenn er es nicht

tut? Eigentlich ist das egal, denn wichtig ist beim Fußball besonders eins: Tore

schießen – und als Spieler von den Fans akzeptiert zu werden.

Nationalgefühl

Gerald Asamoah über das deutsche

„Die Italiener haben auch schon lauthals

gesungen und nachher total schlecht gespielt.“

64-65-Bva_0513.qxd 04.04.13 12:23 Seite 64

Page 65: DEUTSCH Perfekt 2013-05

noch vor weniger als zwei Jahren war meine Kar-

riere fast Geschichte. Und jetzt fing sie womög-

lich gerade erst an. (…)

Ich hatte gegen die Slowaken von Anfang an

gute Aktionen. In der ersten Halbzeit war ich des-

halb ganz zufrieden, nur ein Tor wollte für uns

noch nicht fallen. In der Pause signalisierte mir

Völler, dass ich genauso weitermachen solle. Und

kurz nach dem Seitenwechsel war es dann so

weit. Als wenn ein Dramaturg dieses Spiel

geschrieben hätte, kam meine Minute. Es war die

50.! Ausgerechnet Asamoah, war vermutlich der

erste Gedanke vieler Journalisten, als ich meinen

Gegenspieler Vratislav Gresko ins Leere laufen

ließ und den Ball mit dem schwächeren linken

Fuß ins linke Toreck zirkelte. Mein linker Fuß,

den ich ja sonst eigentlich nur zum Stehen hatte,

war verantwortlich für mein erstes Länderspiel-

tor in meinem ersten Länderspiel.

Die Emotionen kamen augenblicklich raus,

die ganze Anspannung löste sich auf. Ich lief in

die Ecke zu den Fans. Ich jubele immer auf meine

Art, überlege nie vorher, wie ich meiner Freude

Ausdruck geben soll. Das tun andere, die sich

immer wieder eine neue Choreografie ausden-

ken, gerne für den Fall, dass sie treffen. Auch in

diesem tollen Moment blieb ich ganz ich selbst.

Ich wollte nur alles rausschreien, bin gehüpft wie

wild und ließ mich von den Fans und Mitspielern

feiern. Andere behaupteten hinterher, ich hätte

ein Tänzchen gewagt. Wie auch immer, es war

„Gänsehautfeeling“ pur, wie man heute so infla-

tionär sagt. Zumindest bei mir.

Danach lief alles viel lockerer. Das ist oft so

bei einem Stürmer. Denn sobald ein Tor für die

eigene Mannschaft gefallen ist, hat man sich frei-

geschossen. In der 64. Minute signalisierte mir

Michael Skibbe, dass ich ausgewechselt werde.

Ich hatte Probleme mit dem Oberschenkel. Alex

Zickler vom FC Bayern stand an der Außenlinie

schon bereit. Ich war kaputt, aber glücklich und

dachte, das Tor könne nichts mehr toppen. Aber

plötzlich flippten die 18 000 Zuschauer im Stadi-

on völlig aus. Alle standen auf, riefen meinen

Namen, zeigten, dass sie mich angenommen hat-

ten. Dass mir Fans zujubeln,

kannte ich von Schalke. Aber

die Situation jetzt war anders.

Denn hier ging es nicht um den

Verein, nicht um das Tor alleine.

Sondern hier ging es um Deutschland

und vor allem: meine Akzeptanz!

Rudi Völler und die anderen Spieler

klatschten mich ab. Wie in Trance setzte ich mich

auf die Bank und wurde vom Mannschaftsarzt

Dr. Müller-Wohlfahrt behandelt. Ich schaute auf

das Spielfeld, aber in Wirklichkeit war ich ganz

woanders. Das gibt es doch gar nicht, dachte ich.

Noch vor Kurzem wurde ich als Nigger

beschimpft und mit Bananen beworfen, jetzt war

ich Nationalspieler mit Torerfolg. 2

655/13

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ERBIG

VER

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2013

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ISTO

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OTO/T

HIN

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Blick von außen

Gesch“chte sein vorbei sein; schon lange zuEnde sein

die H„lbzeit, -en eine der beiden Hälften einesSpiels im Sport

f„llen hier: ≈ passierenausgerechnet ≈ gerade; besonders“ns Leere laufen eine Aktion verhindernl„ssenz“rkeln hier: an eine bestimm-

te Stelle spielendie [nspannung, hier: Anstrengung; -en Konzentrations“ch auflösen hier: aufhören, da zu seinjubeln sich laut freuenAusdruck geben deutlich sagen/zeigen, was

man denkt und fühlth•pfen ≈ springenwie w“ld ≈ auf verrückte Artein Tænzchen wagen hier: vor den Fans tanzenwie auch “mmer ≈ egaldas Gænsehaut- ≈ tolles Gefühlfeeling(die Gænsehaut verändertes Aussehen der

Haut, weil sich durch Kälte, Angst oder Freude die Haare nach oben stellen)

(die G„ns, ¿e meistens weißer, großerVogel, der auf einemBauernhof lebt)

pur hier: nichts anderes als; totalinflationär hier: zu häufig; zu oftzum“ndest wenigstensl¶cker hier: freider St•rmer, - Spieler, der die Tore machen

solls“ch freischießen erreichen, dass die

Anspannung aufhörtauswechseln hier: einen Spieler aus dem

Spiel nehmen und einenanderen spielen lassen

der Oberschenkel, - oberer Teil des Beins (bis zumKnie)

t¶ppen hier: noch besser sein als

ausflippen hier: enthusiastischwerden

„nnehmen akzeptierenzujubeln Freude über jemanden laut

zeigen„bklatschen hier: als Zeichen der Akzep -

tanz die Handflächen auf die eines anderen Spielersschlagen

besch“mpfen Schimpfworte gegen jeman-den benutzen

bew¡rfen werfen auf

Gerald Asamoah

Geboren 1978 in Ghana, kam der Autor mit zwölfJahren zu seinen Eltern nach Hannover. Als deut-scher Profifußballer wurde er 2002 mit der Natio-nalmannschaft Vize-Weltmeister und 2006 Drit-ter. 2012 schaffte er mit der SpielvereinigungGreuther Fürth den Aufstieg in die Erste Bundes-liga. In seinem Buch „Dieser Weg wird kein leich-ter sein…”, aus dem dieser Text ist, erzählt er vonseinem schweren Weg zur Traumkarriere.

der Vize-W¡ltmeis- hier: Mannschaft auf dem zwei-ter, - ten Platz bei einer Weltmeister-

schaft(die W¡ltmeister- Treffen von vielen National -schaft, -en mannschaften, die um den ers-

ten Platz auf der Welt spielen)die Spielvereinigung, hier: Fußballklub-ender Aufstieg, -e hier: Erreichen der Ersten Bun-

desliga(die Erste B¢ndesliga ≈ Spielklasse der besten Sport-

gruppen Deutschlands)

SCHWER PLUS

64-65-Bva_0513.qxd 04.04.13 12:23 Seite 65

Page 66: DEUTSCH Perfekt 2013-05

66 5/13

LesungAstrid Rosenfeld

Für ihre Liebesgeschichte Adams Erbe bewegt sich

die Kölner Autorin auf schwierigem Terrain. Ihre

Geschichte spielt in Polen – während des Zweiten

Weltkriegs. Um seine Geliebte Anna wiederzuse-

hen, geht der junge Adam ins Warschauer Ghetto.

Rosenfeld geht das tragische Thema mit Humor an,

ohne zu verharmlosen.

23.4. Hamburg24.4. Hannover25.4. Düsseldorf2.5. Berlin13.5. Osnabrück14.5. Barsinghausen15.5. Gütersloh16.5. Hildesheim

OperRienzi, der Letzte der Tribunen

Politiker Rienzi kämpft gegen das Ende des Oströmischen Reichs im späten Mit-

telalter. Die frühe und weniger bekannte Oper Richard Wagners wurde 1842 zum

ersten Mal gezeigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte man sie selten, da sie

bei den Nazis sehr populär war. Wagner sah in dieser Oper Parallelen zu seiner

eigenen unruhigen Zeit in den Jahren vor der Deutschen Revolution von 1848.

Premiere: 17.5. Frankfurt am Main, Oper

FilmWerden Sie Deutscher

Die Filmemacherin Britt Beyer begleitet ein halbes

Jahr einen Integrationskurs. Sie stellt viele Fragen:

Wie wird man Deutscher? Was bedeutet das? Und was

passiert den Menschen, die es versuchen? Was von

den Migranten erwartet wird, ist manchmal komisch

und oft absurd.

Filmstart: 25.4.

FilmBeerland

Ein Amerikaner möchte Deutschland kennenlernen.

Sein Weg führt über das Bier. Auf der Suche nach dem

Geheimnis dieses Getränks reist Matt Sweetwood

durch die ganze Republik. Er spricht mit Experten

und Trinkern, beobachtet Feste und Rituale. Ein ori-

gineller Blick auf das Bierland Deutschland.

Filmstart: 25.4.

das Geheimnis, -se geheime Sache; hier auch: ≈ Grund, warum es so populärist

beobachten genau sehen, was andere machen

das {strömische Reich historisches Gebiet inden Ländern im Ostendes historischen Roms,in dem von 395 bis 1453ein Monarch regierte

das M“ttelalter historische Zeit vonungefähr 500 bis 1500nach Christus

begleiten hier: mit der Kamera dabei sein

Fragen st¡llen fragen

erw„rten hier: wünschen, was die Migranten machen sollen und wie siesein sollen

die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teileaus seinem Buch liest

das ]rbe Gegenstände oder Geld, das man nachdem Tod einer Person bekommt

das Terrain, -s, franz. hier: Bereich; Thema

„ngehen m“t hier: ≈ beschreiben mit

verh„rmlosen sagen, dass etwas weniger schlimm odergefährlich ist, als es wirklich ist

66-67-KT_0513.qxd 04.04.13 16:25 Seite 66

Page 67: DEUTSCH Perfekt 2013-05

675/13

Kulturtipps

BuchMondschein über dem Deich

Theodor Storm war einer der wichtigsten Schrift-

steller Deutschlands. Seine Novellen sind heute

Klassiker – im Unterricht muss jeder deutsche

Schüler mindestens eine von ihm lesen. Manche

tun das gern, andere nicht. Aber sicher würden alle

den Sammelband Mondschein über dem Deich lie-

ben. Darin stehen nämlich die sieben schönsten

Spukgeschichten und Märchen des Autors. Illus-

triert hat sie der Künstler Jonas Lauströer. Die Bil-

der sind alle in Schwarz-Weiß. Das passt sehr gut

zur oft dunklen Atmosphäre der Geschichten. Das

Buch ist für Kinder ab zehn Jahren – aber auch für

Erwachsene ist es toll zu lesen.

IN EINEM SATZ: fantastische Geschichten

zum Gruseln

Fischer, 14,95 Euro

BuchFrankfurter Geschäfte

Diese Metropole ist die Stadt der Banken und des

Geldes: Frankfurt am Main. Und in einer Bank pas-

siert dann auch das Drama: Plötzlich steht dort

eine Person mit Pistole. Sie trägt eine Narrenmaske

und will von der Chefin Geld aus der Kasse. Weil

gerade Karneval ist, konnte der Räuber ohne Proble-

me in seinem Kostüm durch die Stadt zu der Bank

kommen – und dann mit 20 000 Euro wieder

gehen. Vor einem Jahr ist so etwas schon einmal

passiert. War es derselbe Räuber? Der neue Bank-

angestellte Per Rasmussen hat eine Idee … Außer

der Geschichte stehen in dem Buch Vokabeln,

Übungen und Informationen über Frankfurt. Dazu

gibt es eine CD zum Hören des Textes.

IN EINEM SATZ: gute Kriminalgeschichte mit

überraschendem Ende

Klett, 9,99 Euro

AusstellungMythos und Geheimnis

Von 1880 bis 1900 erfasste der Symbolismus die

Künstler in vielen Ländern Europas. Gemalt wurde,

was man fühlte – nicht, was man sah. Einige der

bekanntesten Symbolisten kamen aus der Schweiz,

zum Beispiel Arnold Böcklin und Ferdinand Hodler.

Die Ausstellung zeigt 200 Grafiken, Gemälde und

Skulpturen zu Themen wie „Die Nacht”, „Die Frau”

und „Die Natur”.

26.4. - 18.8. CH-Bern, Kunstmuseum

KonzertRadio Havanna

Guter Punk ist keine Selbstverständlichkeit. Was die vier

aus Thüringen (inzwischen wohnen sie in Berlin) auf

ihrem vierten Album Alerta spielen, ist ein Wachmacher

erster Klasse. Das verspricht auch der Titel: „Alerta” ist

Spanisch und bedeutet „wachsam” oder „Alarm”. Das

Album ist die passende Musik für

das letzte Bier am Abend und den

ersten Kaffee am Morgen.

26.4. Osnabrück27.4. Berlin2.5. Schweinfurt3.5. Frankfurt am Main4.5. Düsseldorf11.5. Hannover17.5. München18.5. A-Klagenfurt

... “st keine S¡lbst- … ist nicht selbstverständlich/verständlichkeit. normal, dass es passiert oder

gemacht wird.

verspr¡chen hier: ≈ machen, dass man daraufwartet, wach zu werden

w„chsam wach und konzentriert mit demZiel, Gefährliches zu erkennen

das Geheimnis, -se geheime Sache

erf„ssen hier: erreichen

einige ein paar; mehr alszwei

das Gemälde, - Bild, z. B. in Öl

MONDSCHEIN ÜBER DEM DEICHder Mondschein Licht des Mondesder Deich, -e ≈ Mauer aus Erde, die vor Hochwasser schützen sollder S„mmelband, ¿e Buch mit mehreren Texten eines Autors oder mehrerer

Autorendie Spukgeschichte, -n Geschichte über das Kommen von toten Personen

und/oder Dämonengruseln Angst haben

FRANKFURTER GESCHÄFTEdas Geschæft, -e hier: wirtschaftliche Aktivitätdie N„rrenmaske, -n Maske für den Karnevalder Räuber, - Person, die anderen etwas wegnimmt (z. B. Geld)

S C H W E R

M I T T E L

FOTOS: M

OVIEN

ETFILM; D

IOG

ENES VERLAG

; CHRIS N

OLTEKU

HLM

ANN

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S LENZ

MITTEL

66-67-KT_0513.qxd 04.04.13 16:25 Seite 67

Page 68: DEUTSCH Perfekt 2013-05

Liebe zum Wald

Kolumne

Alia Begisheva über die

68 5/13

ILLU

STRA

TION

: BER

NH

ARD

FÖRT

HSCHWER

Kennen Sie eine Raufasertapete? Das ist das,

was an allen deutschen Innenwänden klebt

– und oft auch an der Decke. Sie müssen genau

hinsehen, denn diese raue, also ungleichmäßige

Tapete ohne Muster wird weiß gestrichen. Pro

Kopf verbrauchen die Deutschen davon zwei Rol-

len im Jahr. „Raufaser weiß“ steht auch in fast

allen deutschen Mietverträgen. Die weiße Tape-

te ist also der goldene Standard einer Wohnung

– oder der kleinste gemeinsame Nenner des deut-

schen Geschmacks. Alle finden sie … ja … nicht

schön, aber irgendwie richtig.

Erfunden 1864 von dem Apotheker Hugo

Erfurt, wird sie heute immer noch von der Firma

Erfurt im nordrhein-westfälischen Wuppertal pro-

duziert. Erst war sie nur Dekorationspapier in

Schaufenstern. Mit Gründung der Bauhaus-

Kunstschule 1919 fand sie dann ihren Weg in die

Wohnzimmer. Endgültig populär wurde sie

durch die Studentenbewegung Ende der 60er-

Jahre: Muster an den Wänden wurden zum Sym-

bol der Spießigkeit. Aus dieser Zeit kommt ver-

mutlich der Ausdruck „Tapetenwechsel“ – neue

Tapete, neues Leben.

Laut Werbung soll die Tapete etwas über die

Persönlichkeit der Bewohner sagen. Wirklich?

Ich glaube, die Raufasertapete ist vor allem prak-

tisch: Da sie nicht eben ist, ist es völlig egal, wie

die Wand dahinter aussieht. Raufaser kann jeder:

Da sie kein Muster hat, kann man sehr schnell

tapezieren. Sie macht den Raum optisch größer

und ist leicht sauber zu machen. Außerdem ist sie

umweltfreundlich, weil sie aus recyceltem Papier

hergestellt wird. Sie ist auch sehr tolerant: Löcher

kann man mit etwas weißer Zahnpasta schließen.

Noch nie hat ein Vermieter etwas gemerkt! Im

Alter ersetzt die Raufasertapete dann den Be such

beim Augenarzt: Wenn man aus dem Bett die

ganz kleinen Fasern an der Decke erkennt, dann

ist die Sehkraft in Ordnung. Tolle Sache!

Nur der Tapetenwechsel funktioniert nicht

mehr: Eine Raufasertapete wird man nie wieder

los. Eine Chance hat man nur, wenn sie von der

Wand fällt. Das passiert aber erst nach einigen Jahr-

zehnten, wenn die Farbe nach dem vielen Strei-

chen zu schwer wird. Seit ihrer Verbreitung hat die

Raufasertapete auch nur eine einzige Veränderung

erlebt: Durch die Rechtschreibreform verlor sie

ein „h“. Früher hieß sie nämlich Rauhfasertapete

– mit „h“. Aber wer braucht schon den Tapeten-

wechsel, wenn die Tapete perfekt ist!

Praktisch, umweltbewusst, sparsam, zur Per-

fektion strebend – alle deutschen Tugenden ste-

cken in diesem Stück Papier. Mehr noch: In der

Raufasertapete steckt der deutsche Geist. Ihre raue

Oberfläche gibt es nämlich deshalb, weil zwischen

den drei Papierschichten kleine Holzstückchen lie-

gen. Diese Holzspur führt ins Innere des Deutsch-

seins, sie zeigt die tiefste Sehnsucht der Deutschen

– die Sehnsucht nach dem Wald.

Der Wald ist in Deutschland wichtiger als der

Mensch, was das Parteiprogramm der Grünen

beweist. Auch ein Blick in die Klassik zeigt: Alle

berühmten deutschen Märchen, von Hänsel und

Gretel der Brüder Grimm bis zum Hauffschen Kal-

ten Herzen, spielen im Wald. „Gegrüßt sei du, viel-

lieber Wald!”, sprach Friedrich Schlegel mit dem

Wald 1806, nur 60 Jahre bevor die Raufasertapete

erfunden wurde. Zwei große deutsche Dichter

hörten den Wald dauernd rauschen – Brentano

(„O kühler Wald / Wo rauschest du / In dem mein

Liebchen geht?“) und Eichendorff („… nur von den

Bergen noch rauschet der Wald.“). Die großen ger-

manischen Schlachten fanden im Wald statt, die

Germanen lebten in Holzhäusern. Deshalb ist es

nur logisch, dass ihre Nachkommen in fünf Raufa-

serwänden leben – und im gemütlichen Zuhause

dem Rauschen der Wälder lauschen. 2

die Tapete, -n festes Papier für die Wanddie Raufasertapeten- in einer bestimmten Länge auf-rolle, -n gerollte Raufasertapetedas M¢ster, - Kombination von Formen, Farben

oder Zeichen, die sich wiederholtstreichen Farbe auf die Wand malender kleinste gemein- Kompromiss; Vereinbarung, diesame N¡nner trotz vieler verschiedener Mei-

nungen möglich ist(der N¡nner, - Zahl in einem Bruch, die unter

der Linie steht)(der Br¢ch, ¿e Zahl, die aus zwei Zahlen über

und unter einer Linie besteht)die Stud¡ntenbewe- organisierte Gruppe von Studen-gung, -en ten mit dem Ziel, eine Gesell -

schaftsreform zu erreichendie Spießigkeit konservatives Denken und

Lebender Tapetenwechsel, - hier: Veränderung der nor-

malen Umgebung, z. B. durcheine Reise, neue Arbeit, neueWohnung …

eben hier: flach; gleichmäßigers¡tzen hier: anstelle des Augenarztbe -

suchs die Funktion des Sehtestserfüllen

die Faser, -n feines, dünnes Teil pflanzlicher,tierischer oder synthetischerSubstanz; hier: kleinster Teil derTapete

loswerden sich von etwas Unangenehmemtrennen

die Verbreitung von: sich verbreiten = hier: über-all sein

die R¡chtschreib- Reform der Regeln, wie manreform, -en richtig schreibt¢mweltbewusst hier: mit Rücksicht auf die Um -

weltstreben mit viel Energie versuchen, etwas

zu erreichendie Tugend, -en gutes moralisches Verhaltender Geist hier: Art zu denken; zentrale,

charakteristische Ideedie Oberfläche, -n Seite, die man von außen siehtdie Papierschicht, -en dünne Papiermasse, die über

oder unter einer anderen liegtdie Sehnsucht, ¿e starker Wunschviellieb hist. geliebt rauschen hier: Laute produzieren, wie

wenn Blätter durch Wind bewegtwerden

das Liebchen, - geliebte Fraudie Schl„cht, -en schwerer Kampf im Kriegder Nachkomme, -n z. B. Kind, Enkel …lauschen zuhören

Pro Kopf verbrauchen dieDeutschen jedes Jahr zwei

Raufasertapetenrollen.

Warum sieht es in deutschen

Wohnungen immer gleich aus?

Unsere Autorin ist sich sicher:

Spezielle Tapeten sind schuld. Aber

vielleicht wollen die Deutschen

auch einfach im Wald stehen?

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 55.

68-Kolumne-0513.qxd 04.04.13 12:24 Seite 68

Page 69: DEUTSCH Perfekt 2013-05

695/13

XXXXXXX: DD

DD

EEEE RRRRR WW

WW

W

Nächsten Monat in Deutsch perfekt

Das Juni-Heft gibt es ab dem 29. Mai

Praktikum: der Weg zum Job?

Für viele ist es der Schlüssel zum deut-

schen Arbeitsmarkt: ein Praktikum. Wie

kann man das richtige finden – und

wem hilft es beruflich wirklich weiter?

Schülerzeitung

Fast jede Schule in Deutschland, Öster-

reich und der Schweiz hat eine. Worüber

schreiben die Jungjournalisten? Und wie

machen sie ihre Zeitung eigentlich?

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

Online lernen

Wie gut sind Deutschkurse im Internet?

Südtirol

Wo Italien Deutsch spricht

Spezial Sprache

Extra viele Sprachtipps

Berlins verrückte Hotels

Anders schlafen in der Hauptstadt: Mit

originellen Ideen machen Berliner Hote-

liers ihre Häuser interessant. Touristen

wohnen in von Künstlern designten

Zimmern oder auf einem Hotelboot. Sie

schlafen in Räumen, in denen es noch so

aussieht wie vor 25 Jahren in der Deut-

schen Demokratischen Republik. Man-

che Gäste sind auch selbst Berliner und

machen Urlaub in der eigenen Stadt –

während Hotelangestellte ihre Wohnung

wieder schön machen. Eine Reportage

über einen der schwierigsten Hotel-

märkte der Welt.

Megaflughafen Frankfurt am Main

78 000 Menschen arbeiten dort, so viele wie an keiner

anderen Arbeitsstätte in Deutschland. Er ist ein eigener

Stadtteil – mit 211 Einwohnern, einem Krankenhaus und

vielen sehr speziellen Institutionen. Aber die meisten der

57,5 Millionen Passagiere, die ihn zum neuntgrößten Flug-

hafen der Welt machen, merken nicht viel davon. Ein Blick

in die Tiefe der Megamaschine Frankfurter Flughafen.

Die Exoten unter den Museen

Oft gibt es nur ein einziges ihrer Art in den deutschsprachigen Län-

dern. Trotzdem können Museen mit einem exotischen Thema extrem

populär sein – wie das Miniatur Wunderland in Hamburg, das mehr

als eine Million Menschen im Jahr besuchen. Das größte Miniatur-

bahnmuseum der Welt und zehn andere Ausstellungshäuser, die

unterschiedlicher nicht sein könnten: im letzten Teil der Serie „Die

Magie der Museen“.

FOTOS: ISTO

CKPHOTO

/THIN

KSTOCK; FRAPO

RT AG; M

INIATU

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ERLAND

69-Vorschau_0513 04.04.13 16:25 Seite 69

Page 70: DEUTSCH Perfekt 2013-05

Christina Möhrle?

D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen:

Wie denken Sie über das Leben,

70 5/13

FOTO

: FR

ITZ

BEC

KMITTEL

Was war das beste Jahr in Ihrem Leben?

Immer das aktuelle, also dieses.

Was macht Sie glücklich?

Freude, Liebe und Begeisterung.

Wenn Sie einem Kind nur einen Tipp für

sein Leben geben könnten – welchen?

Den von Antoine de Saint-Exupéry: „Man sieht

nur mit dem Herzen gut.“

Worauf sind Sie stolz?

Am stolzesten bin ich immer dann, wenn ich

meine Ängste überwunden habe.

Wie wichtig ist Ihnen Geld?

Ich würde mir eine Welt wünschen, wo es nicht

notwendig ist. Solange es noch notwendig ist, ist

es eine schöne Nebenbedingung. Aber nicht die

Hauptsache.

Wie wichtig ist Ihnen Religion?

Ich hänge keiner festen Religion an. Spiritualität

ist mir wichtig, an etwas Höheres zu glauben.

Aber Religion als Institution ist nicht mein Ding.

Hoffen Sie auf ein Leben nach dem Tod?

Wer hofft das nicht? Als Science-Fiction-Auto-

rin sage ich: Im Universum geht keine Energie

verloren. Ich bin sicher, dass das auch mit uns

passiert.

Macht zu viel Denken unglücklich?

Definitiv. Zu viel Denken ist schlecht.

Was hat Ihr Leben am stärksten geändert?

Der Wille, über meinen Schatten zu springen.

Wenn man etwas wirklich will und alles dafür

mobilisiert, kann man sein Leben sehr stark

ändern und seine Träume realisieren.

Wo wollen Sie alt werden?

Am Meer. Es symbolisiert für mich diese extre-

me Kraft, die einen durchs Leben trägt. Diese

Weite, diese Vielfältigkeit von Aufgewühltheit

und totaler Ruhe. Da ist alles drin.

Was ist für Sie Heimat?

Ein inneres Gefühl. Kein Ort. Dass ich mich mit

mir im Einklang fühle.

Was war das größte Glück Ihrer Kindheit?

Sonntags mein Pferd nehmen und im Galopp

durch die Landschaft reiten. Das ist die totale

Freiheit. Das Pferd hieß Widu, und es war wirk-

lich wie ich. Wir waren beste Freunde.

Was schenkt Ihnen Hoffnung?

Dass ich sehe, wie sich immer wieder Dinge und

Menschen zum Positiven ändern können. Inklu-

sive mir selbst.

Was erwarten Sie nicht mehr?

Dass ich noch einmal in meinem Leben Geduld

lernen werde. 2 Interview: Jörg Walser

die Begeisterung, -en Gefühl großer Freude;Enthusiasmus

überw“nden hier: erreichen, dass manseine Angst vergisst

notwendig nötig

die Nebenbedingung, -en hier: Sache, die manhaben sollte

die Hauptsache wichtigste Sache

„nhängen hier: ≈ Mitglied sein bei

f¡st hier: ≈ speziell; genaueine

... “st n“cht mein D“ng. … interessiert mich nicht.

der Tod Ende des Lebens

verloren gehen weg sein; aufhören, dazu sein

über seinen Sch„tten spr“ngen riskieren, etwas zutun, was eigentlich nichtzum eigenen Charakterpasst

mobilisieren hier: viel für eine Sachetun

der Traum, ¿e hier: Wunsch; Ideal

die Vielfältigkeit ≈ große Unterschied -lichkeit; starke Variation

die Aufgewühltheit wilde Bewegung, z. B.durch starken Wind; hierauch: das Fühlen starkerEmotionen

Da “st „lles dr“n. hier: Das Meer hat das alles zum Inhalt.

s“ch m“t s“ch “m Einklang zufrieden mit sich seinfühlen und eine Harmonie füh-

len

reiten auf einem Tier (z. B.Pferd) sitzen und sich vonihm tragen lassen

die Ged¢ld ≈ Ruhe, um warten zukönnen

erw„rten hier: ≈ glauben, dass …passiert

„Das Pferd hieß Widu, und es war wirklich

wie ich.“

Christina Möhrle (46)

aus München arbeitete viele

Jahre lang in der Finanzbranche.

Dann änderte sie ihr Leben

und wurde Autorin und

Fotografin.

70-DACH-0513 04.04.13 12:27 Seite 70

Page 71: DEUTSCH Perfekt 2013-05

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Page 73: DEUTSCH Perfekt 2013-05

Die jungen Seiten von

Schwarz & modisch

Die jungen Autoren von Wikipedia

Sie erklären die Welt

Seite 7

5/2013 MaiAlle Texte auf Stufe A2

Wer sind die Seite 4

LEICHT

01_Titel_DP_Deins_0513 26.03.13 16:15 Seite 1

Page 74: DEUTSCH Perfekt 2013-05

KALEIDOSKOP

25/13

35 Menschen gehen einen Abend ins Mu-

seum – und 170 000 Menschen lesen im Inter-

net, was die 35 über den Abend schreiben. Passiert ist

das im Jüdischen Museum München. Eine Gruppe hatte

zu einem speziellen Event für Twitterfans, einem Tweetup,

in das Ausstellungshaus eingeladen. Das war nur einer von

immer mehr Tweetups in deutschen Museen – denn die öff-

nen sich langsam für soziale Medien. Jetzt inspirieren die

Kulturkonsorten, so heißt die Gruppe, auch Twitterer

und Museen in anderen Städten: Berliner zum

Beispiel twittern #MuseUP, Dresdener

#DDTweetup.

Nicht weniger als das schnellste Fahrrad der Welt wollen neun Studenten der Eidgenössischen

Technischen Hochschule Zürich bauen. 100 Kilometer weit wollen sie damit kommen – in

einer Stunde. Mit normalem Fahrraddesign geht das nicht. „Wir müssen das Fahrzeug so leicht

wie möglich bauen, gleichzeitig muss es stabil sein“, sagt Lukas Moy (22), einer der Studen-

ten. Deshalb sieht das Fahrrad ein bisschen aus wie ein Raumschiff. Zwei Personen haben darin

Platz. Sie fahren im Liegen und übereinander. Nicht nur das: Die Person, die unten liegt, fährt

rückwärts. Die Studenten haben schon erste Aerodynamik-Tests gemacht und einen einfachen

Prototypen gebaut. Im Juli kommt der große Test mit dem echten Prototypen in Brandenburg.

Ob sie da schneller fahren werden als der schnellste Fahrradfahrer der Welt? Das war auch ein

Schweizer, Francesco Russo. 91,5 Kilometer weit ist er vor zwei Jahren in einer Stunde gefah-

ren. „Ich bin natürlich optimistisch“, sagt Lukas Moy.

jüdisch von: Jude(der Jude, -n Person, deren Religion die Thora

als Basis hat)

h„tte ... eingeladen Plusquamperfekt von: einladen

eidgenössisch schweizerisch

die Hochschule, -n ≈ Universität

bauen machen; konstruieren

gleichzeitig zur gleichen Zeit; hierauch: außerdem

das Raumschiff, -e ≈ Flugzeug: Damit fliegtman ins Universum.

übereinander/ einer über dem anderenüberein„nder¡cht hier: richtig

100 Kilometer mit dem Fahrrad –

in einer Stunde

02-03_Deins_V2_0513 26.03.13 16:16 Seite 2

Page 75: DEUTSCH Perfekt 2013-05

ger¡cht hier: so, dass alle gleich bewertet werden

(bewerten hier: gute und schlechte Noten geben)

die }mfrage, -n systematisches Fragen

“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal.

Wenn die Noten am Ende eines Schuljahrs zu schlecht sind, müssen Schü-

ler in Deutschland, Österreich und der Schweiz oft die Klasse wiederholen.

Aber ist das auch gut und gerecht? In Deutschland gibt es seit ein paar Mo-

naten wieder eine große Debatte über diese Frage. Meistens diskutieren

Pädagogen und Politiker – was aber sagen die Schüler? 85 Prozent wollen,

dass Schüler mit zu schlechten Noten weiter eine Klasse wiederholen

müssen. Viele glauben, dass viele von ihnen sonst am Ende der Schulzeit

ein Problem bekommen. 14 Prozent sind anderer Meinung, so das Resultat

einer Forsa-Umfrage. Im Durchschnitt müssen an deutschen Schulen zwei

von 100 Schülern pro Schuljahr eine Klasse wiederholen.

35/13

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Experten machen sich Sorgen: Vier von fünf jun-gen Deutschen bewegen sich zu wenig. Das istdas Resultat einer großen Umfrage, bei der dieUniversität Bielefeld rund 5000 Jugendliche be-fragt hat. „Laut internationalen Empfehlungen

sollten sich Jugendliche täglich 60 Minuten so be-wegen, dass der Pulsschlag erhöht wird und sie

ins Schwitzen kommen“, sagt die Bielefelder Pro-fessorin Petra Kolip. Von den elf- bis 15-JährigenJungen bewegen sich 20 Prozent genug, von denMädchen nur 14 Prozent. Im europäischen Ver-

gleich ist Deutschland damit weit hinten.

ODER

s“ch bewegen hier: ≈ Sport machen

die }mfrage, -n systematisches Fragen

befragen Fragen stellen über ein Problem

Laut internationalen Internationale Empfehlungen Empfehlungen ... sagen, dass ...

der P¢lsschlag, ¿e ≈ Puls

erhöhen höher werden

“ns Schw“tzen ≈ machen, dass man salziges Wasser k¶mmen auf der Haut hat, weil man intensiv mit

dem Körper arbeitet (die Haut Organ: Es ist außen am ganzen Körper von

Menschen und Tieren.)

krönungsbedürftig(Adjektiv)

Die Krone ist ein Zeichen der Wichtig-

keit und ein Objekt, das Monarchen

heute noch manchmal auf dem Kopf

tragen. Die Krönung ist die Zeremonie,

bei der der König die Krone bekommt.

Bedürftig können Personen oder Dinge

sein. Es bedeutet, dass jemand oder

ein Objekt etwas braucht. Jemand, der

Schutz braucht, ist dann also schutz-

bedürftig. Ist etwas krönungsbedürf-

tig, dann ist es ganz toll. Oskar:

Richard, hast du gestern das Fußball-

spiel gesehen? – Richard: Ja, ein super

Spiel. Das Tor von Mats Hummels war

krönungsbedürftig!

Schüler wollen Klassewiederholen

DEIN WORT

02-03_Deins_V2_0513 26.03.13 16:16 Seite 3

Page 76: DEUTSCH Perfekt 2013-05

5/13

Den Text über Ben kannst du hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

In Berlin ist er auch nur Tourist Ben Graichen am Brandenburger Tor

UND WEISS

Fast weiße Gesichter und sehr dunkleKleidung: Das sind keine Vampire, sondern

Gothics. Mitte Mai reisen sie aus der ganzenWelt nach Leipzig zum Wave-Gotik-Treffen.Wer sind diese Menschen, und wie denken

sie? Die jungen Gothics Ben und Annikahaben es Felix Forberg erklärt.

Ben macht eine Ausbil-dung zum Elektronikerin Leipzig. Mit 16 Jah-

ren ist er zum ersten Mal in eine Szenedisco gegangen. Auchdie meisten seiner Freunde sind Gothics oder Goths, wie vielesie auch nennen. „Ich habe aber auch viele Freunde in der Hip-Hop-Szene“, erzählt der heute 19-Jährige. An derGoth ic-Szene gefällt ihm besonders das Anderssein.

SCHWARZ

4

04-06_Deins_Goth_0513 26.03.13 16:17 Seite 4

Page 77: DEUTSCH Perfekt 2013-05

Das Festival ist eines der größtenGothic-Treffen der Welt. Seit 1992 findet es jedes Jahr am Pfingst -

wochenende in Leipzig statt. Rund20 000 Fans der schwarzen Szene

kommen dann nach Leipzig.Höhepunkte im Festivalprogrammsind neben vielen Konzerten und

Lesungen immer das Heidnische Dorf,ein Szenegottesdienst in der

Peterskirche, und das ViktorianischePicknick im Park. Das Wave-Gotik-

Treffen findet dieses Jahr vom 17. bis20. Mai statt.

die Szene, -n hier: ≈ alle Gothic-Fans

der Höhepunkt, schönster oder wichtigster-e Moment

die Lesung, -en hier: Event: Jemand liestvor Publikum aus einemBuch.

heidnisch hier: ≈ aus der Zeit vor denChristen

der Szenegottes- hier: religiöse Feier speziell dienst, -e für Gothic-Fans

FOTO

S: PRIVAT; PICTU

RE-ALLIAN

CE/DPA

55/13

Schon in der Schule hat er etwasgar nicht gemocht: „Wenn einer etwashatte, wollten die anderen das auchimmer gleich haben. Ich habe danicht gern mitgemacht. Außerdemhabe ich immer auch schon gerneSchwarz getragen.“ Auch wegen derMusik ist Ben jetzt ein Gothic. NebenRammstein hört er am liebsten dieSzenebands ASP, Eisbrecher und Ago-noize.

Als Gothic ist er ein bisschen an-ders. Das merkt er besonders außer-halb der Städte: „Leute, die sich nichtmit Gothics beschäftigen und sie nurdurch die Medien kennen, haben unsgegenüber oft eine Abwehrhaltung.“Ben meint, dass das mit dem Ausse-hen der Gothics und mit Klischeeszusammenhängt: „Viele glauben, dassGothics etwas mit Satanismus zu tunhaben. Aber Satanismus gehört über-haupt nicht zur Szene dazu.“ Diemeisten Klischees stimmen nicht,sagt Ben: „Die Szene ist sehr offenund tolerant, aber sie möchte sichauf jeden Fall auch abgrenzen. Trotz-dem findet man zum Beispiel auchals Punker Anschluss.“ Seine Elternhaben kein Problem mit seinem Go -thic-Sein: „Meine Mutti geht selbstmit zu Konzerten.“

Im letzten Jahr war Ben zum ers-ten Mal beim Wave-Gotik-Treffen inLeipzig. Toll findet er, dass man dort

die Szenedisco, -s hier: Disco: Dort treffen sichGothic-Fans.

(die Szene, -n hier: Gruppe mit einemspeziellen Lebensstil oderHobby)

n¡nnen hier: ≈ sagen zu

s“ch beschæftigen hier: ≈ sich interessieren fürm“t… h„ben ¢ns ge- ≈ … wollen oft keinen Kon-genüber ¶ft eine takt mit uns haben, weil[bwehrhaltung. sie uns gefährlich finden.

zus„mmenhängen eine Verbindung haben zu

zu tun haben m“t eine Verbindung haben mit

dazugehören ≈ ein Teil sein von

schnell mit anderen Gothics ins Ge-spräch kommt. Auch die Lesungenund die Veranstaltungen in der Opergefallen ihm: „Das Schöne ist auch,dass man kulturell etwas lernt.“ Inte-ressant ist für ihn auch, dass Men-schen aus der ganzen Welt nach Leip-zig reisen: „Von den USA bis Brasilienkommen Gothics von überall her.Denn so konzentriert, wie die Szenehier ist, gibt es sie nur in Deutsch-land.“

Besonders wichtig ist ihm auchdas Outfit. Lieber als einen Umhangträgt Ben aber seine Band-T-Shirts.„Das Gothic-Sein beginnt nicht beider Kleidung, sondern im Kopf. Manmuss sich nicht verkleiden, um einGothic zu sein.“

überhaupt n“cht ≈ wirklich nicht

¶ffen hier: ≈ interessiert an Neuem

auf jeden F„ll absolut

s“ch „bgrenzen hier: deutlich anders seinwollen

[nschluss f“nden Kontakt finden

die M¢tti, -s Mama, Mutter

die Lesung, -en hier: Event: Jemand liest vorPublikum aus einem Buch.

die Ver„nstaltung, hier: Konzert; Party; Treffen-ender }mhang, ¿e großes Stück Stoff: Man trägt

es fast wie einen Mantel.

s“ch verkleiden ≈ ein Kostüm anziehen

Wie aus einem Film Das Viktorianische Picknick beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig

04-06_Deins_Goth_0513 26.03.13 16:17 Seite 5

Page 78: DEUTSCH Perfekt 2013-05

65/13

Annika studiert Wirtschaftswissen-schaften in Weimar (Thüringen). Sie isteine klassische Gothic und nennt sichselbst eine „Ur-Grufti“: „Ich orientieremich an dem Stil, der in den 80er- und90er-Jahren kurz nach dem Punk kam“,erzählt sie.

Die 20-Jährige ist in Leipzig gebo-ren. Schon im Kindergartenalter warsie von Gothics beeindruckt: Sie hattenfür sie „eine besonders edle Ausstrah-lung“. Sie selbst ist aber in einem lang-samen Prozess eine Gothic geworden.Irgendwann hat eine Freundin sie einen„Klischee-Grufti im positiven Sinn“ ge-nannt. Da hat Annika gemerkt: Sie isteine Gothic. Die Studentin findet, dassihre Freundin recht hatte: „Ich bin einMensch, der auch noch bei 30 Grad mitlangem Umhang herumläuft.“

Annika beschreibt die Szene in Leip-zig als sehr tolerant und freundlich.Schade findet sie aber, dass es in klei-neren Orten manchmal sehr viel Igno-ranz innerhalb der Szene gibt: „Mangeht sich oft aus dem Weg.“ Annikastört es auch, dass Nicht-Gothics immernoch an viele Klischees über sie glau-ben: „Viele glauben, dass alle Gothicspsychisch krank sind.“

Seit ihrem ersten Besuch des Wave-Gotik-Treffens im Jahr 2010 war Annikajedes Jahr auf dem Festival. Besonderstoll findet sie die vielen Gothics aus an-deren Ländern in der Metropole. Zeitzum Schlafen hat sie während des Tref-fens kaum: „Ich gehe um vier Uhr insBett und versuche, um acht Uhr aufzu-stehen.“ Anziehen und Schminken dau-ert nämlich – und spätestens um 13Uhr will sie wieder los.

Ihre Outfits schneidert Annika immerselbst. „Das liegt auch daran, dass ichso klein bin und nicht so leicht Sachenin meiner Größe finde.“ Schon AnfangMärz hat sie genau gewusst, was sie inLeipzig anziehen wird: „Dieses Jahrtrage ich ein Kleid im viktorianischenStil.“ Wenn sie sich als Gothic zurecht-macht, hat sie nicht das Gefühl, sich zu

verkleiden. Jeder Gothic sieht andersaus. Und so sieht sie immer wieder neueStile: „Ich stelle auf Gothic-Festivalsimmer fest, dass es zwar eine schwarzeMasse ist“, sagt Annika. Trotzdem fälltjeder für sich selbst auf.

die W“rtschafts- Ökonomiewissenschaft, -ender/die Ur-Gr¢fti, Gothic: Er/Sie kleidet-s sich nach dem ersten Gothic-Stil.

beeindruckt sein hier: toll findenv¶nedel hier: elegant; schön

die Ausstrahlung Charisma; Effekt auf andere Men -schen

“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht genau wann.

*Nachname auf Wunsch geändert

der S“nn Bedeutung

her¢mlaufen hier: da sein; spazieren gehen

“nnerhalb in

s“ch aus dem Weg mit jemandem keinengehen Kontakt haben wollen

während des in der Zeit, wenn das Treffen Tr¡ffens stattfindet

schm“nken hier: Farbe ins Gesicht machen

loswollen hier: beginnen, hinauszu -gehen

schneidern Kleidung machen

Das liegt auch ≈ Das mache ich auch, weil ich …daran, d„ss “ch …s“ch sich schön anziehen, die Haare inzur¡chtmachen einem speziellen Stil machen und

sich schminken

das Gefühl haben fühlen

f¡ststellen hier: sehen; merken

auffallen hier: gesehen werden; großesInteresse bekommen

Klassische Gothic Annika Unger*

FOTO

: PRIVAT

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75/13

k¶mmen zu hier: beginnen

der Artikel, - hier: Text

einfach hier: wirklich

vertrauen hier: sicher sein, dass der Inhaltder Artikel wahr ist

herausgefunden Part. ll von: herausfinden =durch Fragen oder Suchen finden

klein „nfangen hier: mit wenigenMenschen ein Projekt starten

gr•nden starten

der F„chartikel, - Text mit einem Inhalt aus einemspeziellen Sektor, z. B. Computeroder Medizin

faszinierend ≈ toll

gehören zu ≈ ein Teil sein von

gemeinsam mit anderen zusammen

zitieren Worte sagen/schreiben, die eineandere Person gesagt oder ge -schrieben hat

Paul, du bist 18

Jahre alt, kommst

aus der Nähe von

Wien und stu-

dierst. In deiner

freien Zeit schreibst

du für Wikipedia. Wie

ist es dazu gekommen?

Angefangen habe ich vor drei Jahren.

Wir sollten für die Schule einen Artikel über den Absolutismus schreiben.

Unser Lehrer hat gesagt, dass wir Wikipedia nicht einfach vertrauen dürfen.

Wir sollten auch andere Bücher und Enzyklopädien benutzen.

Und hast du das gemacht?

Ja, aber ich habe nicht nur nach Informationen zum Absolutismus gesucht,

sondern auch nach Informationen über Wikipedia. Das hat mich einfach

interessiert.

Was hast du herausgefunden?

Wikipedia hat ganz klein angefangen. Gegründet hat es Jimmy Wales, ein Pro-

grammierer aus den USA. Der hat einen Fachartikel über Computer geschrie-

ben und dann ein paar Freunde eingeladen, über diesen im Internet zu

diskutieren. Faszinierend, wie viele Menschen heute für Wikipedia schreiben.

Warum machen das so viele, ohne dafür Geld zu bekommen?

Man bekommt etwas anderes. Man ist ein Teil von Wikipedia. Ich gehöre zu

einer Gruppe junger Wikipedianer. Wir Jung-Wikipedianer schreiben auch

gemeinsam an Artikeln, und manche treffen sich privat.

Worüber schreibst du?

Ich mache Qualitätssicherung. Das heißt: Wenn ein Artikel Fehler hat, oder

wenn eine wichtige Information fehlt, schreibe ich daran weiter. Ich habe

aber auch schon über meine Heimat geschrieben und über Handball.

Wie viel Zeit investierst du dafür?

Manchmal sind es fünf Stunden am Tag. Manchmal habe ich aber auch einen

Monat lang keine Zeit dafür. Ich finde, Wikipedia ist einfach ein cooles

Phänomen. Ich habe dadurch viel gelernt: Ich weiß heute, wie man an Infor-

mationen kommt und wie man richtig zitiert. Wenn es auf den Diskussions-

seiten Kritik gibt, weiß man, wie gut oder auch schlecht der eigene Artikel

ist. Nur so lernt man es.

Interview: Andrea Lacher

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Das Wissen der WeltHast du auch schon einmal bei Wikipedia nach

Informationen gesucht? Wikipedia ist die größ-

te Enzyklopädie der Welt. Sie steht auf Platz

sieben der meistgenutzten Internetseiten

Deutschlands, sagt das Marktforschungsinsti-

tut Alexa. Mehr als 1,5 Millionen Artikel gibt es

in der deutschen Version. Diese ist nach der

englischen – mit mehr als vier Millionen Arti-

keln – die größte der mehr als 280 Sprachver-

sionen. Im Durchschnitt arbeiten 7000 Freiwil-

lige fünfmal oder öfter im Monat an der

deutschsprachigen Wikipedia-Version.

meistgenutzt ≈ am öftesten benutzt

das M„rktforschungs- Institut: Dort untersucht maninstitut, -e ökonomische Konditionen für

Angebot und Kaufinteresseder Menschen.

der Artikel, - hier: Text

“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal.

Er ist einer von sehrvielen Autoren un -

ter 20, die für dieOnline-Enzyklo-pädie Wikipedia

das Wissen derWelt sammeln. Warum

machen junge Menschen wie derÖsterreicher Paul Lackner das?

„Wikipediaist ein coolesPhänomen“

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¢

, ¿er

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

85/13

RÄTSEL

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa≈

Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung

CARTOON

: DIEKLEIN

ERT.DE/G

UN

GA.D

E

Waagerecht (= horizontal)1. „Ich muss auch duschen. Darf ich zuerst ins …?“2. Synonym zu: „vor allem“3. „Was für eine … machst du?“ – „Ich werde Bäcker.“4. viel – mehr – am …5. „Wie war’s im Urlaub? … doch mal!“6. Gegenteil von „nehmen“

Senkrecht (= vertikal)1. Eine sehr große Kirche ist ein …2. „Sprich bitte …! Sonst kann ich dich nicht verstehen!“3. „Endlich Frühling! Im Garten wachsen schon wieder ein paar …!“4. Ein sehr großes Land: Es liegt in Asien und hat viele Einwohner.5. Personalpronomen, 2. Person Singular, Dativ 6. großes Tier, das man essen kann: das …

Lösung vom Rätsel 4/2013Waagerecht: 1. Minute; 2. ausgeben; 3. Brief; 4. -arzt; 5. putzen; 6. ledigSenkrecht: 1. April; 2. Aufzug; 3. bleiben; 4. man; 5. freue; 6. Bescheid

Das musst du wissen über den IntelligenzquotientenFÜNFPUNKTE

n Bei einer Dreijährigen wurde ein IQ

von 162 gemessen. Sie ist aktuell das

jüngste Mitglied der Hochbegab-

tengruppe Mensa. In Deutschland

müssen Mitglieder einen IQ von

mindestens 130 haben.

n Es gibt auch Kritik an IQ-Tests: Ein

Test misst nur einen Aspekt, nicht

aber emotionale oder praktische

Intelligenz. Außerdem können Tests

unfair sein, wenn die Testperson

zum Beispiel die Sprache des Tests

nicht gut kann.

n Was ist Intelligenz? Das hat sich

auch der französische Psychologe Al-

fred Binet gefragt. Er hat 1905 den

ersten brauchbaren Intelligenztest

geschrieben.

n Das Resultat von Binets Test war das

Intelligenzalter. Wenn ein Neun-

jähriger im Test auf alle Fragen für

Neunjährige richtig antwortet, ist

sein Intelligenzalter neun. Weiß er

auch die Antworten auf Fragen für

Zehnjährige, ist sein Intelligenzalter

höher.

n Der Test des Franzosen ist heute noch

die Basis für viele Intelligenztests.

Davon gibt es viele verschiedene. Der

Bekannteste ist von dem Deutschen

William Stern. Sein Ergebnis ist der

Intelligenzquotient (IQ).

1 2

2 3 6

1 3 4 5

4

5

6

CARTOON

brauchbar so, dass man etwasbrauchen/benutzen kann

m¡ssen ≈ genau prüfen

das M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer (organisierten) Gruppe.

die Hochbegabten- Gruppe von Personen mitgruppe, -n sehr hoher Intelligenz

U

SD

M

R

N

Z

der Sch„tz hier: geliebterMann/Partner

der Tausendfüßler, - kleines Tier mitsehr vielen Beinen

der [lptraum, ¿e ≈ das Träumen vonschrecklichen Din-gen

ä = ae

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), KatharinaHeydenreich, Sabine Hübner-Pesce, Sonja Krell, ClaudiaMay, Barbara Schiele, Adamma Stekovics, Anne Wich-mannBILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)LITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

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