Download - BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

Transcript
Page 1: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

BWL III – RechnungswesenFinanzbuchhaltung

Ak. OR Dr. Ursel Müller

Page 2: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

2

Übersicht

I. Grundlagen zur Finanzbuchhaltung1. Was wird gebucht?

2. Wie wird gebucht?

3. Wie wird der Abschluss erstellt?

4. Wer ist zur doppelten Buchführung verpflichtet?

II. Besonderheiten1. Die Umsatzsteuer

2. Zur Finanzierung

3. Zur Investition

4. Beschaffung und Absatz

5. Planmäßige Jahresabschlussbuchungen

6. Außerplanmäßige Jahresabschlussbuchungen

Page 3: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

3

6. Außerplanmäßige Buchungen

§ 252 HGB Allgemeine Bewertungs-grundsätze1) Zusammenhang der Bilanzen

2) Going-concern-Prinzip

3) Einzelbewertungsgrundsatz

4) Vorsichtsprinzip, Imparitätsprinzip Realisationsprinzip

5) Abgrenzungsprinzip

6) Stetigkeitsprinzip

Page 4: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

6. Außerplanmäßige Buchungen

4

Handelsbilanz Steuerbilanz

Vorhandene Bestände:

Außerplanmäßige Abschreibungen im AV (§ 253 Abs. 3 HGB)

Außerplanmäßige Abschreibungen im UV (= Niederstwertprinzip)(§ 253 Abs. 4 HGB)

Vorhandene Bestände:

Abschreibung auf den niedrigeren Teilwert (Wahlrecht bei voraussichtlich dauernder Wertminderung§ 6 Abs. 1 Nr. 1 EStG

Schwebende Verträge:Pflicht zur Bildung einer Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (§ 249 HGB)

Schwebende Verträge:Verbot der Bildung einer Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften

Page 5: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

6. Außerplanmäßige Buchungen

Anlagevermögen § 253 Abs. 3 HGB Umlaufvermögen § 253 Abs. 4 HGB

Außerplanmäßige Abschreibung bei voraussichtlich dauernder Wertminderung

Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren Wert (Börsen- oder Marktpreis, beizulegender Wert

Finanzanlagen können auch bei voraussichtlich nicht dauernder Wertminderung abgeschrieben werden

Zuschreibungsgebot § 253 Abs. 5 HGB

Zuschreibungsgebot § 253 Abs. 5 HGB

5

Page 6: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

6. Außerplanmäßige Buchungen

Die einzelne Forderung Der Gesamtforderungsbestand

Einzelwertberichtigung

Aufwand an Wertberichtigung im UV(indirekte Verbuchung)

Pauschale Wertberichtigung

Aufwand an Wertberichtigung im UV(indirekte Verbuchung

6

Das Risiko des Forderungsausfalles

Page 7: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

7

6. Außerplanmäßige Buchungen

Frau Sorgenvoll soll den Forderungsbestand zum Jahresabschluss per 31.12.01 überprüfen. Die Fix & Fertig OHG hat eine Forderung aus L&L über 11.900 € gegenüber dem Kunden Dubio. Sie ist bereits auf das Konto 149 (zweifelhafte Forderungen) gebucht worden. Der eher pessimistisch eingestellte Gesellschafter Fix rechnet mit einem Forderungsausfall von 60 %.

Page 8: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

8

6. Außerplanmäßige Buchungen

Zum 31.12. 02 beträgt der aktuelle Forderungs-endbestand der F&F-OHG 107.100 €. Um das Risiko des Forderungsausfalles im Jahresabschluss zu berücksichtigen, soll Frau Sorgenvoll eine pauschale Wertberichtigung bilden. Zur Ermittlung des Prozentsatzes benötigt sie die Sachkonten 140 und 23 vom vergangenen Jahr per 31.12.01. Anfangsbestand und Summe der Zugänge betrugen 386.750 (brutto), der Gesamtbetrag der Ausfälle in 01 betrug 9.000 €. Demnach betrug der Forderungsausfall im vergangenen Jahr 2,77 % (9.000/325.000)

Page 9: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

9

6. Außerplanmäßige Buchungen

Der Weinhändler Hans aus Traben-Trarbach hat Ende August 01 mit der Moselland e.G. einen Absatzvertrag über die Lieferung von 10.000 l Wein (Riesling QbA) aus dem Anbaugebiet „Mosel“ abgeschlossen. Lt. Vertrag zahlt die Genossenschaft 0,55 €/l, der Lieferzeitpunkt ist Anfang Februar 02.

Am Bilanzstichtag per 31.12.01 fürchtet Hans, dass er für die gewünschte Qualität mehr als erwartet zahlen muss, er rechnet statt mit 0,50€/l mit 0,60€/l.

Page 10: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

10

Übungsaufgaben zu außerplanmäßigen Buchungen

1. Einzelunternehmer A prüft zum Jahresabschluss seine Bilanzpositionen im Anlage- und Umlaufvermögen per 31.12.02:

a) Im Anlagevermögen stellt er eine vorübergehende Wertminderung an einer der Maschinen fest.

b) Im Umlaufvermögen prüft er die Bonität der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Dabei fällt ihm auf, dass eine Forderung über 5.950 € uneinbringlich geworden ist, da der Schuldner zwei Mahnungen ignoriert hat. Eine weitere Forderung über 11.900 € möchte A wertberichtigen mit 30% auf den Nettoforderungsbetrag. Eine dritte Forderung des Kunden Dubio über 23.800€ war im Jahresabschluss per 31.12.01 mit 40 % abgeschrieben worden. A rechnet mittlerweile mit dem Totalausfall der Forderung!

c) LB Aufgabe 85. 1, Seite 216 f.d) LB Aufgabe 84.21 und 84.22e) Bei der Position Wertpapiere (Aktien) leuchten seine Augen, denn bei AK von

50 € / Stück beträgt der Aktienkurs per 31.12.02 70 € / Stück. Darf / muss A die 20 € pro Stück dem Buchwert hinzu buchen.

Page 11: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

11

Jahresabschluss

Rechts-/Unternehmensformen und die Bestandteile der Rechnungslegung

Einzelunternehmen/PG Kapitalgesellschaften Konzerne

Offene Handelsgesellschaft (OHG), Kommanditgesellschaft (KG), Gesellschaft bürgerlichen Rechts als Unternehmensträger (GbR)

AG, KGaA, Genossenschaften, Unternehmen die unter das PublG fallen, GmbH & Co KG

KapG: einheitliche Leitung der Tochterunternehmen (TU) durch das Mutterunternehmen (§ 290 Abs. 1 HGB)

oder Control-Concept (§ 290 Abs. 2 HGB)

Übrige Rechtsformen als Konzerne (§ 11 Abs. 1 PublG)

Bilanz, GuV-R

(§§ 238 – 263 HGB)

Bilanz, GuV-R, Anhang, Lagebericht, ggf. Segmentbericht (§§ 264 – 289 HGB)

K-Bilanz, K-GuV-R, K-Anhang,

K-Lagebericht, Kapitalflußrechnung (KFR), Eigenkapitalspiegel, Segmentberichterstattung (Wahl)

Kapitalmarktorientierte Konzerne: ab 2004 Konzernabschluß nach IFRS

Page 12: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

12

Jahresabschluss-Analyse

Erfolgspotential Erfolg Liquidität

Strategische Erfolgswirtschaftliche

Bilanzanalyse

Finanzwirtschaftliche

Unternehmensanalyse

Quelle: Coenenberg (2005), Seite 950

Page 13: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

13

Jahresabschluss-Analyse

Zwecke, Ziel und Adressaten der Bilanzanalyse (BA)

1. Zwecke: Analyse von Erfolg und Liquidität

erfolgswirtschaftliche BA finanzwirtschaftliche BA

Ertragslage Finanzlage

2. Adressaten: Eigner (Aktionäre) Gläubiger

Führungskräfte Lieferanten

Gewerkschaften Kunden

Konkurrenz Arbeitnehmer

3. Risiko: Ertragsrisiko Illiquidität

In Anlehnung an: Coenenberg (2005) Seite 952-954

§ 264 HGB

Page 14: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

14

Jahresabschluß-Analyse Erfolgsspaltung nach HGB

GuV-R Gesamtkostenverfahren GuV-R Umsatzkostenverfahren1. Umsatzerlöse

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

3. Andere aktivierte Eigenleistungen

4. Sonstige betriebliche Erträge

5. Materialaufwand

6. Personalaufwand

7. a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

19. Sonstige Steuern

1. Umsatzerlöse

2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen

3. Bruttoergebnis vom Umsatz

4. Vertriebskosten

5. Allgemeine Verwaltungskosten

6. Sonstige betriebliche Erträge

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen

18. Sonstige Steuern

= Betriebsergebnis

Page 15: BWL III – Rechnungswesen Finanzbuchhaltung

15

Jahresabschluss-Analyse

Betriebsergebnis9. Erträge aus Beteiligungen

10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

11. Sonstige Zinsen uns ähnliche Erträge

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

8. Erträge aus Beteiligungen

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

= Finanzergebnis15. außerordentliche Erträge

16. außerordentliche Aufwendugnen

17. a) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände, soweit diese die in den Kapitalgesellschaften üblichen Abschreibungen überschreiten

14. außerordentliche Erträge

15. Außerordentliche Aufwendungen

= außerordentliches Ergebnis18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag