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Far die Wissensmalt, die dein Sozialismus dient!
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ORGÄN~DER,.SED-PARTEILE·ITUNC DE'R 'i<.ARJ.:- MARX- UNlVERSJT)tT
6. JAHRGANG, NR. 31
"Rektor besuch:te , , .
, . , Studenten in Sommerlagern
Fora in Freiroda und' Böhlen zum nationalen Dokument
und zu unseren ökonomischen Aufgaben ,
Der Rektor unserer Universität, Prof. Dl'. Dr. h. c. Georg Mayer, 'besuchte am Mitte wach voriger Woche die Veterinärmedizinund Landwirtschaftsstudenten, die ihr dreiwöchiges Sommerlager zur Unterstützung der ' guten genossenschaftlichen Arbeit In Freiroda und den umliegenden Dörfern des ' Kreises Delitzsch aufgeschlagen haben.
'Bedeutung' des Nationalkongresses und l"tOb unsere Verantwortung hervor, für die Stärkung unserer Republik erhöhte Lei'stungen Zu' vollbringen.' Außerdem beant.~ wortete der Rektor u. a. Fragen der Studenten und Einwohner zum Abschluß des B'riedensvertrages und dessen Auswi1;kung auf 'die Lösung der Westberlinfrage sowie zur Rolle der Deutschen Friedens-Union in Westcleutschland.
Am Tage darauf besuchte der Rektor die gegenWärtig- im Kombinat "Otto Grotewohl", Böhlen, arbeitenden Medizinstuden~ ten des H. Studienjahres. Auf einem Forum beantworteten er sowie der kauf': lTIänni&cI)e' :Qirektor Q'es K0mbinats, br, ~lünke, und Arbeit,sdwektor BI': Humme} Fragen zum , nationalen Dolrument und zur Arbeit des Kombinats. Der Rektör überzeugte sieb davon, daß die Studenten hier gute Leistungen vollbringen, aber andererseits auch Viel von den Arbeitern lernen können.
LEIPZIG, 2. AUGUST 1962 , ! f 1
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Kurz vor Beginn Forums in Freiroda im Kreis Delitzsch: Rektor P.rof. Dr. Dr. Mayer unterhält sich mit , Veterinärmedizinstudenten. Foto: Bellmann ,
PREIS 15 PF
Der Rektor, der yon Prof. Dr. Dr. Kalb, Direktor des Veterinär-Physiologisch-Che-' mischen Instituts, von Dr, Horst Schröder, Wissenschaftlicher Assistent am Institu t für Sonderkulturen der Landwirtscha~tlichen Fakultät, und Werner Schlegel, Oberassistent an der' Abteilung l.'4arxisll1~s-Leninismu~ der Veterinärmedizini~ sehen fak.ultät, ' sowie dem Ersten Sek!'etär der ' FDJ-Kreisleitung, Hans Poersebke, begleitet wurde, war Gast eines Forums in Freiroda, zu dem die Studenten gemeinsam mit dem Gemeinderat und dem Ortsausschuß der Nationalen Front die Dorfbevölkerung eingeladep hatten. Absicht des Forums war, die breite Aussprache über die Probleme unseres nationalen Kampfes zu unterstützen. Dabei
·standen die Probleme der LPG im Mittelpunkt.
In seiner Ansprache an die Dorfbevölker ung und unsere Studenten würdigte Prof. pr. Dr. Mayer ausführliCh die historische
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Gespräche mit argen~inischen
. Un~ nach der Arbeit Entspannung beim Volleyballspiel. Auf unserem Bild aus dem ' Rhin-Havel-Luch die Physikstudenten Fritsch, Lippol~ . und Kuntsch.
Fot<i>; Tempel
·,Helsinki~·F ahre'ln , KREIS EILENBURG Studenten' der Wirtschaftswissenschaft
lichen Fakultät führten zusammen mit der In einem Klubraum des Wohnheims
Nürnberger Straße trafen wir mit argentinischen Studenten der Festivaldelegation zusammen, die bis wenige Tage vor Beginn der VIII, Weltfestspiele in Leipzig
weil te. · Han,i Pder~chlfe, ,Erster Sekretär, der FDJ-Krei~lei~ung, 'begaf1n die FI'age~ zu beantworten : "Welchen " Einfluß haben, die' Stuqerlten auf 'die y:erwaltung 4~r. Universitat?" "Wie wurde die Hochsthul~ , reform 1951 durchgeführt? '" Dabei erklärte er unseren argentinischen 'Freun:den den ' Einfluß der FDJ auf das Hocl1schulweselJ unserer Republik. .,
Interessiert befragten wir . dann ,die Jura-, lVledizin- und Philosophiestudenten nach ihrem Land und den Bildungsmög-· !ichkerten. In Argentinien ' gi'bt' es' einen Studentenbund, der um aU die Rechte r kämpft, die uns die HOchschult'efoFm schon ! 1951 brachte. "Die Laboratorien gehören einigen ' großen Konzei'nen, die ;{uch die ,
Forschung diktieren. Und der Absolvent Dorf jugend in den Gemeinden Mörtitz und Gotha Jugendveranstaltungen durch. In
muß sich selbst nach, dem Studium den Liemehna hielt der nordrhodesische Freund Arbeitsplatz suchen", berichtete Horatio
i BidFJ.er. "Bei deI>' Arbeitslosigkeit in unse- Malipa vor LPG-Mitgliedern einen Vortrag i rem Land ist das schwer. 'Die ' Zahlen aus über die Landwirtschaft in seiner Heimat. ! unserem Staatshaushalt .. s;~d sehr ~uf- In Schnaditz gestalteten die Wifa-Studen-
~. a ten eine Wandzeitung zu Fragen dh Ar-i schlußreich", ergänzte die Philosophiestu- b'eitsorganisation in der LPG, d,en!1n Celifl - Lazarorsky. "Während die lYlilitärausgaben , um 3.2 Prozent stiegen, RHIN-HAVEL-LUCH ~:~"der Universitätshaushalt um ein Pro- Die Freunde ' der Seminargruppe 9 der
Juristenfakultät in Kemmen haben,sich das , Leider -war die Zeit· mit den argenÜni- Ziel gesetzt, in der LPG vom Typ I die
seI:ien Studenten v'ie!' zu schnell vergangen. A':rbeitsordnung durchzusetzen. Die SemiZum , Abschluß sagten sie' uns: "Wir ver- nargruppim 1 und 2 wollen die " Jugendsprechen, daß wir zu Hause von dieser lichen, die in der LPG des Ortes arbeit!!l1. Begegnung, und 'alles über die DDR er- fi!ir die FDJ gewinnen und. eine · FlDJ-
zä~en we~deri." Catherme , Herrmann • Grundeinheit gründen, währenq <;li.e Geschichtsstudenten die FDJ-Grundeinh it
In· «;I~r 'Wuhlhe'id.e: 'dabeigewesen des Nachbardorfes betreuen wer'den.
KREIS DELITZSCH Die Veterinärmedizinstudenten, die ihren
Studenten sommer in Schladitz verbrach_ te'n, gründeten in der LPG eine Brigade zum ständigen Einsatz für Meliorationsarbeiten auf dem Weidegelände. Die Mit:glieder der Seminargruppe lII/5 errichteten in der LPG Zwochau im Rohbau einen Läuferstall.
Ein~ Woche Arbeit im Luch w.ar vergangen. ll'rach den Tagen ans-trengJender Arbeit im Graben, im Wald oder auf den Feldern der umliegenden la-ndwirtschaftlichen Produktionsg.enossenschaften erwartete uns eine überraschung: Drei ' der besten Freunde eines jeden D.agers konn~n zur Vel;abschiedung der Weltfestspieidelegation nach Berlin fahren . . ..
Am Sonnabendnachmitta,g fuhren wir mit dem LKW in Richtung Berlin los. Alle
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: .. So.nm~.tlil'g.r.,~" ,.;~orrespqn'denz ' 2f::~- · . __ ~=-~:;~,.~ ", ~-_/ .
waren in freudiger Erwartung. In Bedin wurde unsere frohe Laune etwas g,edämpft, denn wir wurden mit einem Wolkenbruch empfamgen. Doch kurz vor unserer Ankunft in der Wuhlheide ließ der Regen nach. une strahlender Sonnenschein legte sich über das Festgelände.
Abends 20 Uhr wurde in der Freilichtbühne die Festl aldelegation unserer Repub~<il\: verabschiedet. Dabei waren wir al,lch ein , wenig stolz, denn der Chor des LoU!is-Fürnb~g-Elmsembles unserer Universität gehörte zu den Delegierten. Freudig stimmten wir in den Beifall ein. dennwir glauben, daß diese Jugendfreunde
upsere Un!i.versität, und damit unsere Republik v..:-ürdig vertreten werden.
'A,nschIießenii el:lebten ' wir gemeinsam rn,it 'den Del~g,ierten ein großes Kultur-
! progt,amm mit vielen' bekannten Künstlern 1.!nter der Ceitung von Heinz Quermann. Im Quiz der 20 000 gewahnen Medizin- I
stude~ten des I, ' Studienjahres je eine Urlaubsre:ise in der DDR bzw, in die CSSR.
'In bester Stimmung verließen wir die V~ran<staltung und begaben uns wieder auf den Weg : zupück in unser Lagler, In Kremmen wurden wir Medizinstudenten uZ:d , ~rep'nde 'der PädagogUschen Hochschule Potsclam abgesetzt und sollten von hier m.i~ e:in,em anderen Fahrzeug abgeholt w.erden: Aber , - einsam ! und verlassen saßen wir nachts 1 Uha: in · Kremmen, Nach ku,rzel' überlegung machte sich der größte Teil von uns auf den W,eg. Unsere großat:tige Sbimmung, die wir von der Berliner Veranstaltung mitgebracht hatten wurde nicht gemindert. Mit Gesang legten: wUll." die über 20 km bis zum Lager zurück. Hier b~wies sid1 dalf gute Zusmnmengehörig-
\ keitsgefühl zwischen allen St udenten; das Luch hat eine feste Gemeinschaft gebildet.
W ,j'l' alle liefern unseren bestmögJlkhen Bei1n:a.g, zur Stärkung unserer Republik und zur Sicherung des Friedens den Bezirk Potsdam zur Milchader Bedirus und g'anz Berl!in zu einer Stadt des Friedens zu · machen.
Klaus-PetE.'r Enke, Medizin IIZJ2
In memo,riam Professor Dr. h. c.
'Franz ~onwitsc"ny : Prof. 'Dr. Bohner, Prodekan der Phllo-, .
sophischen Fakultät, übermittelte der Witwe des am 27. ' Juli verstorbenen wel'tbekannten Dirigenten Nationalpreis· . träger Prof. Dr. h. c. Franz Konwitschny ein Beileidsschreiben. in dem es ' heißt:
"Die Philosophische Fakultät der KarlMarx-Universität Leipzig spricht Ihnen zum Hinscheiden Ihres Herrn Gemahls die herzlichste Teilnahme aus. Die Fa: kultät wird ihrem hochverehrten Ehrendoktor ein bleibendes Gedenken bewa,!1. ren im Bewuß'tsein, daß er nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein großer Humanist gewesen ist/'
Die Philosophische Fakultät hatte Professor Konwitschny anläßlich der 550-lahr-Feier der Karl-Marx-Universität im Jahre 1959 die Ehrendoktorwürde verIi.ehen . .
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Führender Albanologe Prof. Lambertz 80 Jahre
Herr Dr phll MaxImIlIan lo mbertz. Professor emeritus tur vergleichende Sprachwissenschaft on der Karl-Marx-Umversltot feierte om 27 Juli 1962 semen achtzigsten Geburtstag. Der Jubilar korln auf eUle Vielseitige und konlentnerte Totrgkelt als Forscher.f und Lehrer zuruckbl,cken • Seine weltgespannten Forschungen auf dem Gebiet der Indoeuropolstlk, mit denen er Sich In die große T rodltlon der Lelpzlger Sprach~Issenschaft einreiht, konzentnerten Sich ouf die klassischen Sprachen und auf die albam· sche Sprache Auf dem Gebiet der kiossI· schen Philologie rogen sem beruhmt geworde· ner Aufsatz uber griechische Sklavennamen und seine Mitarbeit om The!:iaurus Ilnguoe 10· tmoe hervor Seme Vorlesungen uber die klas· sischen Sprachen Sind allen seinen Harem In
lebhafter und dankbarer Erinnerung Im Zen· trum seiner wissenschaftlichen Totlgkelt sten. den die Forschungen zur Albanologle Herr Prof. lambertz Ist der fuhrende Albanologe Deutschlonds
Albanische Dialektologie, SpezlOlfragen der Grammatik und LeXikologie Sind ebenso Gegenstand seiner Forschungen wie VolksepIk, Marchenlite ratur und Literaturgeschichte AI. banlens Bereits wahrend seines Wlrkens Im osterre ich ischen Schuldienst war Herr Prof, Lombertz a ls hervorragender Albanologe be. kein nt Deshalb wurde er 1916 als emzlger ausland,scher Sachverstandlger 10 die "Litera rische KommiSSion' In Shkoder berufen , der die Aufgabe ubertrogen wa r, e/J1e einhe itliche albanische Schnftsprache' zu schaffen Prof- lambertz war maßgeblich an der KodifiZierung der Orthographie, Orthoepik und Grammatik de r neuen alöanlschen Schnftsprache bete rllgt Auch praktische Handbucher zur albanischen Sprache und Chrestomathien wurden von dem he rvorragenden Gelehrte n he rausgegeben 1948 erschien In zwei Banden sein olbanlsches Lesebuch mit der Emfuhrung '" die albanische Sprache
Herr Prof. lambertz Ist eine mit dem gesell. schofthchen Fortschritt verbundene Personhchkelt Von 1912 bIS 1938 wa r er Mitglied der SOZialdemokratischen PartelOsterrelChs und des Verbandes sOZIalistIscher l ehrer, was mit zu seiner Entlassung aus dem Schuldienst 1938 fuhrte
Als Mitglied der KommunistIschen Portel Deutschlands, spater der SOZialistischen Einheitsparte i Deutschlands, stellte Prof la mbertz nach 1945 seme Kraft dem WIederaufbau zur Verfugung und Wirkte In de'h Jahren 1945/46 als kommissanscher Leiter der Fremdsprachensch ule und al s Rektor der Helmholtz-Ober· schule In LeipZig .
Nach semer Berufung an die Unlvers ltat leipZig 1946 als Professor fur vergleichende SprachWissenschaft und Direktor des Indogermanischen In stituts Widmete er Sich voll dem Aufbau des Instituts, auch noch nach semer Emeritierung biS zum Jah re 1957 Er erwarb SICh als Dekan der damaligen Padagoglschen Falusltat große Verdienste um die Durchsetzung der demokratischen Schu lreform In der DDR
Fur seme hervorragenden leistungen wurde er von der Regierung der DDR mit der Verleihung des Vaterland Ischen VerdIensto rdens 10
Silber und von der Volksrepublik Albanien mit der Verleihung des Bannerordens geehrt
R. R.
Für friedliche Nuljung der Physik
Zum 75. Geburtstag von Prof. Hertz Professor Hertz kann auf eine longe und
erfolgreiche Forschertatlgkelt zuruckbllcken, deren Anfang mit dem Begmn der sturmischen EntWiCklung der Quanten physik zusammen fallt Er selbst hot wesentliche Entdeckungen auf diesem Gebiet gemocht die grundlegend
J~ fur die moderne PhYSik smd Die zusammen mit James Franck durchgefuhrten ElektronenstoßexperImente Sind langst fester Bestandteil
NQ der lehrbucher uber AtomphYSik geworden Hertz erhielt zusammen mit Jomes Franck fur die Untersuchung und Deutung dieser Erscheinungen den NobelpreiS fur PhYSik 1925 Von seinen weiteren Arbeiten/ Ist besonders die Isotopentrennung durch Oasdlftuslon liervorzuheben
Oie wIssenschaftlichen leistungen von Prof Dr. Hertz Sind onloßIJch der zahlreichen hohen Ehrungen schon löfter ousführllch gewürd igt worden. Erst kurzlIch erhielt Gustov Hertz 10
Anerkennung seiner hervorragenden wissenschaftlichen Verdienste und semes e rfolgre ichen Wlfkens on der Korl-Marx-Unlversltat die Ehrendoktorwurde der Mathematisch-NaturwIssenschaftlichen Fokultat
Als Prof Hertz Im September 1954 aus der SowJetunion zuruckkam, fo lgte er einer Berufung zum Direktor des PhYSikalischen Institu ts an unserer Unlversltat Er ubernahm selbst eine kleine Arbeitsgruppe, die Sich mit Fragen der FesVe"orperphyslk beschaftJgt hatte
Ich e rlO nere mich noch recht gut a n metne Dlplomprufu ng In AtomphYSik, die zufalhg die e rs te Prufu ng war, die Prof Hertz In l eipZig abnahm Die verbindliche Art, aber atlch die oflgmelle oft uberraschende Fragestellung sowie das Stre ben noch erschopfender Klorung de r Zusammenhange bhe ben stets kennzeichnend fu r Prof Hertz. Seine Fragen Zie lten nicht auf totes LehrbuchwIssen ob, sondern drangen, anknupfend a n die Dlplomorbelt. schnell biS on den Kern der Probleme vor
Dieses rasche Erfassen des Wesenthchen hat Prof Hertz m Jungeren Jah ren durch die komplizierten Erscheinungen der Gasentladungs\. phYSik - von der man fruher scherzhaft sagte, man kcmne ebensogut das Knorren einer Tu r untersuchen - ebenso SIcher durchfinden lassen wie spoter durch dIe HalbleiterphysIk , die longe Zelt drastiSch als ,Physik der Dreckeffekte" bezeichnet wurde
Prof He rtz außerte bel Beginn seiner TOhg. kelt am Insti tut den Wunsch, selbst Wieder Experimente auszufuhren und heß beim lnstl. tutsneubau In seinem Arbei tSZimmer die ubhche laborscha ltta fe l anbringen Die starke Inanspruchnahme durch die TatJgke.t In der Deutschen Akademie der Wissenschaften, ols Vorsitzender des Rates fur die friedliche Anwendung der AtomenergIe und Im Vorstand der PhYSikalischen Gesellschaft rn der DDR hoben es Ihm niCht ermoghcht, dIesen Plan zu verwirklichen Doch nahm er regen Anteil an den Unters4chungen In semer Abteilung und war stets bereit, seme Arbeit zu unterbrech~ n, 11m Interessante Experimente verfolgen zu kannen - Unter seiner leitung war aus der kleinen Arbeitsgruppe ba)d eine große selbstandlge Abtedung om InstItut geworden Die Ar· belt wu rde ouf einige Fragen der FestkorperphYSik ausgerichtet, doch ließ Prof Hertz sei nen ASSistenten stets Viel Spielraum, um e igenen Ideen nachgehen zu kannen
Prof Hertz hot Sich gegenuber phYSIkali schen Fragestellungen, die ous de r Pr-Q )/Is herangetragen wU/den, sehr aufgeschlossen gezeigt So hat er Sich om Ende seiner Lehr tatlgkelt auch darum bemuht, ein konkre tes Ziel fur d ie weitere Arbell seiner Abteilung festzulegen, dos d ie Anwendung der ge)'Vonnenen Erfahru ngen und die Ausnutzung der wertvollen Gerote fur ei n modernes Far sch ungsgeblet der Ha lb leite rphysIk ermogllcht Durch den Abschluß eines großen Vertragsfor - ----------1Jnivers,tätszeitung/ Nr. 31, 2. 8. 1962, S. 2
schungsauftroges wurde auch außeri lch eine fe ste VerbJndung mit unserer Helbleltknndustne erreICht
Ne ben der Betreuung der Farschu ngseuf· geben hat Prof He rtz biS zu seiner Ementlerung eine zwelstundlge Vorlesung uber AtomphYSik gehalten Sie beruckslchtlgte auch die modernen Entwicklungen IU nd vermittelte elOen seh r guten Einblick Jn die Methoden und Er· gebnlsse der Atom- und KernphYSik Die Fulle des seit den Expel'lmenten von Franck und Hertz angehauften Wlssenssfoffes heß es Je· doch oft nur zu, die WIChtigsten ErgeWlISse kurz zu sch ildern. so doß eine IntenSive Mitarbeit der Studenten e rforaerllch war Dies mag dazu beigetragen haben, daß Prof Hertz noch den "Grundlagen und Arbeitsmethoden der Kem physlk" on die Herausgabe seines , lehrbuch der KernphYSik" ging Prof Heitz hot auf die Abfassung der Kapitel selbst gro· ßen Einfluß genommen, wie er auch Immer Wert auf eine klare" unmlßvf!'rston dhche Darste ll ung In Dissertationen, DIplomarbeiten und Veroffentlichungen legte Das l ehrbuch wlfd In Kurze mit dem Erscheinen des dritten Bandes abgeschlossen vorliegen
Wenn hier In eller Kurze da s Wirken von P~of. Dr G Hertz unter dem GeSIChtSWinkel semer Arbeit am PhYSikalischen Institut geschildert wurde, so dorf daruber hlnous sein Wirken In der Öffentlichkeit und 10 den Fachgre· mlen ntcht vergessen werden Es soll hier nur daran ennnert werden, daß Prof Hertz zu den 14 fuhrenden PhYSikern der DDR gehorte, d ie SICh mit einem Aufruf on die OffentJlchkelt wandten, auf deutschem Boden keine Kernwaffen zu dulden und erklorten, daß kein Forscher," der DDR aufgefordert worden 1St. Sich on der EntWICklung und Erprobung von Kernwaffen zu beteiligen Dies ISt Immer eines der vornehmsten Anliegen von Prof Hertz geblie· ben Allen Beteiligten Wird seme letzte eindrucksvolle Vorlesung In Erinnerung bleiben, 10
der er d ie Grundlagen der Uranspaltung be hondelte und zum Abschluß olJf dIe Gefahren der atomaren Aufrustung und die großen Maghchkelten emer friedlichen Anwendung der Atomenergie hinWies Er ermahnte seme Studenten und Zuhorer, nicht fUI die Vernichtung, sondern fur eine gluckllche Zukunft der Men~c:hhelt zu arbeIten
Seine Mltarbelt~ r werden SIch stets dankbar der Jahre ennnern, die 51 e unter der Leitung eines so bedeutenden Wissenschaftlers der alteren Physlkergenera hon o rbelten konnten
Dr. eh. Klelnl
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" Systematische Auswertung der Sowjetwissenschaft
In Jhren letzten Beratungen haben Sich dIe MItglieder der KOlmm sslOn Forsch ung der Gewel'kschalt WIssenschaft beim BeZlrksvonstand das FDGB ~elpzig emgehend rrut der Auswertung der SowJetwIssenschaft befaßt
Die an manchen InstItuten unseier Karl-Matx-Un1versitat besorgten übersetzungen sowJetischel Fach buchel ms Deutsche leichen naturJlch fli cht aus Es Ist notwendIg, emenselts das SprachstudlUm bel den Wlssenschaftlel n und Studenten systematisch zu betrelben, andel el'selts abel d1e e Inschlaglgen FachblbhoglClp.hlen , d ie unsere Blbl10theken meist besitzen ~(VOI allem ctie Umversltatsbl bllotiliek 'Und zum Teil auch dIe Deutsche Buchel el LeIPZig), zu verfolgen
Es 1St durchaus von großet Bedeutung zu Wissen, wo und an welchen Instituten dIe meIsten SOWjetischen VeroUenblichungen auf eInem bestimmten SpeZlalgeblet erscheinen, und von wem sie vertaßt werden D,es edelchtert dIe Anknupfung person!ichel Kontakte auf d em Wege der Kol'-
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tespondenz und gegenseItige!" Besuche, a.uch konnen Studlenlelsen erfolgrelCher und ploduktivel ausgewertet weIden DadUlch 1St es auch moghch , dle Plane I m StudIenreisen und langele Aufenthalte In deI SowJetumon ko nkr etel zu gestalten
Ern 1 elches Mateual bietet zum BeIspiel dIe wochentl lch €rschemend e sOWJetische Blbhographie der Zeltscl1tlftenaufsatze, dIe t hematiSch gegl,J.edert 1St und elßen überblIck ubet" dIe LIteratur a uf emzelnen Gebieten enthalt Es wlld Von Nutzen sem , unseren Wlssenschaftleln ln emem kleInen Leitfaden, de r spatestens Ende dIeses Jahl es vorbegen und 10 Zusammenarbeit a uch mlt der Bngade .. Auswertung der SowJetwlsseThSchaft" beim Hochschulvorstand deI Gesellschaft fur Deutsch-SOWjetische F reundschaft e ralbeltet werden soll, dIe verschledenen Moghchke lten deI Ollen tl el ung Ubel dle SOWJetische wnssenschaftliche Produktion zu erläuteln Es sollte auch daran gedacht werden, ubet wIchbge sOWJetIsche PublLw kationen zu beuchten
I Dr. habil. E. Elchler
Praxisnahe Verteidigung Von der 3. Hochschulwoche für Lehrer
Zu emer fruchtbaren Verbtndung ZWIschen Umversltat und Schule kam es Im Rahmen der 3~ Ho~~chulwoche fur Le hl"el gelegen thcJ1 'der Verti~"dlgung deI DISsertation deI Wlssenschafthchen ASslstentm am Institut fur Anglistik: und AmerIkamstlk Rosemane Glasel. Die 45 Kollegen Eng_ lJschlelu:el, dIe an deI akademIschen WeItelbIldung teIlnahmen, haben dUlch die Embezlehung dei' VertetdIgung In Iht AlbeI tsprogl'amm mItgeholfen, den akademlsehen Vorgang einet DlssertatlOosverteldlgung a uf eine neue Ebene der Ver bmdung von TheorIe und PlaxlS 1m Fremdsprachenunterucht zu he ben Dre Thematik "EntwIcklungstendenzen 1m poh tlschen W Oltschatz deI englisch-ameukaOlschen GegenwaItssprache" beachteten SIe als fu r Ihl e Quahflzlerung besondels geeigne t
Sehr erfreulich war auch, daß gleich der erste Beitrag zur DlskusslOn von einet KoI· legm aus deI SchulpraxIS angemeldet wurde, SIe gab wertvolle Hmwelse auf
• MoghchkeLten emel praktischen Auswert ung der beach tlIchen wissenschaftlichen. Leistung der l\.sslstenbn überhaupt 1st zu hoUen, d<lß dIese erste Wu kung dC,J: ArbeI t
j. der Assisten hn Glaset lTI dIe BU:lte< der PraXIS hinem moghchst sehnen Ihle Fortsetzung In eIner auch deI PI aktlschen LeXI_ kographIe fOldellIche n PublIkatiOn finde t Zu der gegluckten Vel bmdutlg von Theone und PlaxlS Im besonderen Falle deI Vel· teldIgUng emer phIlologischen DIssertatIOn durfen Sich die an deI L ehraus- und ·fort· bildung beteIligten InstItutIOnen, das Inshtut fut Angüstlk und Amenkamstlk sowie dre betreffende FachgI uppe In deI btellung Untell'lchtsmethQdlk am Institut tur PadagogIk, mit gutem Gr unde begluck_ wunschen In eIne i' schonen Emhelt 1hler zuletzt gleichgelIchteten AnlIegen wurde von Ihnen der meist noch enge lem akademIsche Rahmen Ihle1' Bemuhung bel der AusbLldung unsel el Lehrel gesprengt
Dr. Hcrbert Kuhn, Dozent am InstItut fut Padagogtk
Teilnahme am wissenschaftlichen WettbewerJ:)
Vor erDIger Zelt wurde vom Rektor unserer Un :versltat der Wettbewerb "Neue Eigebmsse bel der schopteuschen Auswertung der 80wJetwissenschaft und Ihle Bedeutung fur das JewellIge StudIengebiet SOWIe fur die' sozIabstische PraXIS" ausgeschrIeben Von uns, den Freunden aus dem 1 StUdienJahr de r Jurls tenfakultat, beschäftigte SIch aus Jeder SemInalgruppe ein FLeund speZiell mIt dIeser Aufgabe DIe Unterstutzung der Wissenscbaftlei w urde uns zugeSIchert Genosse Becher leistet uns bel unseier ArbeI t eme große Hilfe \\1"11' beschlossen, eme KollektivarbeIt zu Wlrt4 schaf tsfragen und staa tlIcher Leitungst atigkeIt zu schr~Iben mit dem Thema
"Die wachsende Vergesellschaftung der PloduktlOn beuTI Aufbau des SozIahsmus In dei DDR - dargestellt an den BeZIehungen ZWischen Bau- und Baus toffindustlle 1m BeZlrk LeIpZIg"
Zuerst studIerten Wn dazu Wel ke der KlaSSIkel , um em klal es BIld ubel den P rozeß der Vergesellschaftung z.u el halten Auch auf bereIts ubeisetzte /Bucher und ArtIkel sowJetIschel Autol en konnten W ll uns stJtzen DIe gewonnenen ErkenntntSse festlgten W1r m DIskUSSIOnen
Als nachste Etappe uberset;..o:ten wn' eImge Al bkel aus sOWJetIschen Zeltschl l(ten und aus dem sO\'VJetlschcn Lehlbuch "P oiltisdi e ökonomIe des SOZIalismus" dle Aufgaben zu unsel ern Thema enthIelten
Daran wud SIch dIe UnterSUchung In deI PlaXJS anschlleßen WIr werden Betnebe deI BaustofivelS)Igung aufsuch en, um uns uber den Stand del BeZIehungen zu den Baubetueben zu mformlelen
Nach dlesen VOlarbelten werden WIl'
alle Erfa hrungen zusammenfassen und dIe Albelt formuheren Es 1St unser ZIe1, als ErgebnIS der ArbeIt elmge wemge Vorschlage zur Verbesserung deI" staatlic.hen Leitungstatigkeit und der Baustoffplanung
zu machen Wenn unsere ArbeIt beendet 1St, wud SIe vom gesamten StudIenja hr ausgewer tet , Uns bereitet dIe Arbeit sehl/' v~el Breude Sie hIlft uns, dIe RUsSIschkenntmsse zu elweltein. nchhg an die AusweItung sowJetIscher FachzeItschriften hel anzugehen und tIefer !I.n ein besbmmtes wIssenschaftlIches Ploblem emzudungen
Studenten des 1 Stmhenjahres d er Jurlslenfa.knltat
"Banner der Arbeit" für Prof. Kurt Hager
Dem KandIda1Jen des P olitbUl os und Sekretal des ZenttalkomI!ees Prof Kurt Hager wurde a nläßltch semes 50- Geburtstages der 01 den "Banner der Arbel t" Velliehen Er elhlelt die AuszeIchnung 10 A n· erkennung semel' große n Verdienste beim Aufbau des SOZ1al:ismus~ vor allem bel der EntwIcJdung deI sozlal1sruschen Hochschulen und des VolkSbIldungswesens In der DDR
Die UmVeI sltat6-Palte.i)eltung ubet-ml tte1te Genossen PlOf KUl·t Hagel' zu seInem 50 Gebul tstag ei n GluckwunschtelegI'lamm, In dem es heIßt
'IDle Pal teIlel't ung und die ganze Paltelorgamsatlon an deI' Katl-Maq'x-Umvelsttat wls.sen dIe Hüfe zu schatzen. die Deme An~ leitung und Deme Hmwelse uns gaben, um die Polrt lk der PaI tel In unserem BereIch 1'lchtJg zu verWIrklichen Hautig bist Du pelsonlIch an unseiel Umvers:ttat aufgetreten und hast Genossen und ParteIlosen die PollJ.bi.k der Parte! erlautert Deme legelmaßlgen Vortlage 1m MarXistischen K olIoqwum haben große WIlkung auf dIe EntWIcklung des Bewußtsems unSeler parteIlosen Wlssenschaftler ausgeubt Fur all das danken WJT Dl!r ganz besonders "
Vom 8. (internationalen Krebsforschungskongreß
in Moskau Der 8 InternatiOnale K iebsfollschungs
kongreß wal mIt 500 Teilnehmern aus fast SIebZig LandeIn das b-Ishel gl oßte WissenschaftlIche FOI um zu diesem SpezIalthema
E;xpel'nnenteJle FOlschungen uber das Problem del BIOlogIEl d ei KI ebszelle war das Thema dei Berichte von Wlssenschaftlern aus der So\vJerumon, den USA. aus Chma, Schweden, Rumamen und an· de ren Ländern
Viren als Krebserreger "Die rneJ.sten auf naturlichem Wege ent
standenen bösartIgen GeschwUlste bel TIeren ruhten von VIren her", elklarte der sowJetIsd1e Kl ebsforscher, Prof L ew SI1-bel, auf dem IntelnatlOnalen KrebskongIeß "Es Ist ka.um anzunehmen. daß bosa r tige Bildungen bel Menschen e ine Ausnahme waleg" Plof SIlber betonte, daß die Vu'entheolle noch VIele e mander wlderspl echende Gedankengange enthalt K lar selen den Forschein abel dIe Fragen, dIe beantwOl tet weIden m ussen, um zu ~ ent:schelden, ob em Virus der Klebsen eger 1St
Prof Alnold Glaff, DDR, verbat dJe AnS'lcht, d aß dIe Hypoth ese vom Vll us al.l) Ursprung der Geschwulste bel Menschen I$chon bald Ihl e Bestatlgung finden wud. EID BeweiS dafur selen Ex peumente des sOWJetischen Wlssenschaftlels PloI BelgOlz, dem es gelang. dUI ch eIn zellen loses FIltrat eIner menschlichen Geschwulst bel Tieren Leukamle hervOtzUlufen
Erfolge in der Entwicklung von Krebspräparaten
W ie Plof Lallonow, UdSSR, VOI Plesse· vertretern erklal'te, smd m den letzten Jahlen von den WIssenschaftleln allel Lander gewIsse Elfolge 10 d er EnhV1cklung von Piaparaten zur Bekampfung deI furchtbalen Kl ankhelt erzielt worden Zur Zeit gIbt es rund 30 s<>lcher MIttel LeIdet WIrke Jedes Prapalat nUI a uf wemge1
meIst sogar nur elne Form des Krebses Fur Viele Geschwulstklan khelten, z :s Magenktebs, gJ.bt es noch keme Plapal ate, betonte Plof Lanonow
Prof. Khanolkar: Krebs Wird noch
in di«;lsem Jahrhundert bezwungen "Als WIssenschaftlei , deI der KI ebs
bekampfung Jahrzehnte .semes Lebens wldmete, glaube lclI , daß dIese Krankhel t r estlos bezwungen werden WH d, und ZWat noch Jn diesem Jahrhundelt", elklarte dei PlaSlcent der Internationalen Velelmgung gegen Klebs, Pro!. Khan<>lkal (Indien) den Korrespondenten der Z€lrung "Medl zmsk l Rabotmk" ", In den letzten J ahren haben w ir VIeles uber dIe Leben5tatlgke~t dei Zelle erfahren" , fugte e l hmzu "Jetzt WIld es uns lelchtet' sem, auch d1e Gehem1n1sse der Klebsze1Je zu enthul1en" Er seI der AnSicht, betonte P lof Khanolkat , daß solche Kongresse rege1maßlg lD verschIedenen Lande rn abgehalten werden sollten
Besuch aus Bogota Selt 24 Juli wellen Gaste von der U n J _
v er s 1 d a d L \I b r e Bogota (KolumbIen) an unseier Untversttat Zu Ihnen gehoren Prof Montana, Ptof DUl ca, belde Ökonomen, SOWIe die Absolventm der RechtswIssenschaften AhCJa G u e il el 0
Wahl end Prof Montana bIS zum 4 August unsel Gast Ist und In dieser I Zeit Gesplache uber Moghchkelten der Zu sam· menal belt deI Um.versldad Llbre mIt del Karl-Mal x-Umversltat fuhl t, bleIbt Prof DUlca zu eInem zehnmonatjigen StudIenaufenthalt und WIrd SIch bes)ndel's mIt der MethodIk deI Votlesungen und Semmare In PolltJschel ÖkonomIe und P hllosophle, VOI Wiegend Erkenntmstheorie, beschaUI. gen Alleia Gueu ero Ist zur Aspirantur hIer und Wild Probleme der PhilosophIe und P sychologie studIeien
DIe Raume dct Inspekhon fur Arbeitsschutz und techmsche S icherhelt und AbteIlung Brandschutz befinden SIch Jetzt In LeipZig C 1, Ernst~Schneller-Stlaßc 6/1, Ruf 35038
Kolloquien bieten Meinungsstreit Um die Lehr- und Forschungsmbelt zu
vel bessetn , beschloß dJe AbteIlung P ohtIsche ~konomle des SOZialismus, 1m FruhJllhrssemester emlge KolloqUIen zu PlO· blemen der politIschen ÖkonomIe des 80-z,al!slTIus durl'h7illfllhl en
1;;10 KQlloqJ.l1um befaßte SIch mIt PI'QPleman <Jav Leltllng IqndWH t.qh~ftlJchel' pJOduktIPnsßeno,sensc~'flen In <jel' I)DR. Beson<Jere Be~chtung Vel'dl@nlell dab~' p,e F'.a~en deI' Schallung Stijndlge, X<>mlTIlsslonen NI' LandWlrt~l'ha! t bel !len Raten d~l' Xla'B., g,e !lonseQuenta Ay~nllt"\ln~ des PrInzI ps deI matertelIen Interesslerthelt und dIe Probleme der erweiterten Reproduktton m dl!n Genossenschaften
In Auswertung dIeses KolloqUIUms w Ulde beschlossen, der LandWIrtschaft unnuttelbare Hilfe zu gewahl en Eme Gluppe, von Wtssenscha ftlern und Studenten orgamslerte emen \Vettbe\\rerb nach dem Vor bIld von Albll1shof, Kq~n und Krusenfelde ID den Genossenscnaften Badrma, LbbnItz und Sausedhtz de~ KreIses Dehtzsch zur besseren Erfullung deI Produktlonsplane Diese Genossenschaften zahlten keineswegs zu den besten des Ktelses, begmnen abel Jetzt auf der Grundlage des Wettbewerbes die ProduktJonsruckstände systemahsch aufzuholen.
Auf eIDer weltelen Veranstaltung wurden elruge Plobleme der MeßbarkeIt des Wertes 1m Soz,IalIsmus diskutiert Im MIt-1elpunkt dei DiSkUSSIon stand das Problem der EI mittlung deI zur Plodukbon aufgewendeten Arbel tszel t
DIe Wu kungsweiSe deI okonomischen Gesetze un SOZialIsmus wa l Gegenstand etnel anderen Beratung DIesem KolloqUIum glDg elTIe DiskuSSion dE!l AbteIlung mi t Gasten aus velsduedenen InstJtuten uber eme KonzeptIOn zU! NeueraibeItung des Vorlesungsabschnittes "ÖkonomIsche Gesetze(' voraus Das Kolloqmum diente da zu, die bPI der Etarbeltung der Vortesung aufgetretenen inhaltlichen Plobleme zu d isku tieren und damI t uber das Stadium der Bel atung von KonzeptIonen hm. wegzukommen Ausgehend von der besseI en DUI chsetzung der okonomlschen Gesetze I m S07.lalIsmus standen Im MItte]· punlct Probleme - wie dIe Besondelhelten des obJektiven Chalakters der okonom,schen Gesetze des Sozlahsmus, dIe BedIngungen fut lhre volle WIt'ksamkelt und Fragen w Ie Smd den Ökonomen beim gegenwarttgen Stand dei Forschung ,belel ts alle okonomlschen Gesetze bekannt?
Hel vOlZuheben Ist, daß v Lele Genosse'n des Instituts fur Marxlsmus-LenlDlsmus
der UmveIsitat anwesend walen DIese; TeIlnahme Wird dazu beLtragen, die Kon. takte ZWIschen belden Instt t u ten noch engel' zu gestalten und damit eIße Verbesserung tn Lehle und Forschung zu erreIchen DIeser POSItiven SeIte steht dIe germge TeIlnahme de i InstItute und AbteIlungen der Fakultat gegenubel EIße Verbesserung der Albelt der gesamten Fakultä t kann aber nur durch die enge Zusammenarbeit aller Instttute und Abteilungen, emschheßlIch der Teilnahme an den genannten Kollo. qUlen, el reIcht werden
Dte AbteIlung Politische Ökonoml€ des SOZIalismus wud auch Im nachsten Stu4 dienJahr den begonnenen Weg fortsetzen und 'auf Ihten nachs ten Velanstaltungen solche brennende n P lobleme Wie dIe Vel besse) ung der InvestJtlonstaügkeIt, Flagen deI DUlchsetzung der okonomlschen Gesetze tn der SOZialistIschen Landwlttschaft deI DDR und der neuen Etappe der internationalen sozIallstIsch en Al beltstel lung auf dIe Tageso Idnung setzen WH' wollen durch die kommenden K olloQ Ulen ellel ~ chen, daß durch eIße breIte TeIlnahme von WIssenschaftlern und PraktIkel n mcht nur das wIssenschaftlIche Leben UnSleI' Faku lta t entWlckel1 \,>,IlId so nd€'ln gleich zeitig eIße ).mmJ ttetbcue Hilfe fut dIe PlaxlS gegeben werden kann. G. N.
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I
ZWIschen den Baumen und Buschen der Malschnelsttaße leuchten dIe hellen Gebaude der Studenten wohnstadt hel vor Wollte man aber noch vor wel11gen Tagen m d ie Behausungen gelangen, so mußte man dutch Ihohes Gestrupp, und mcht seI· ten ließen dIe Strumpfe dUl ch dle zahlreichen Disteln Ihr Leben
Wege und Straßen mußten gebaut wel·_ den So schlugen dle Journabstlkstudenten und die zukunftIgen Lehrer fur Geogr afie. Deu tsch Enghsch sowIe d ie Dlplon.liAnglIsten fur zehn Tage Ihre Zelte In del Malschnerstraße auf
Die Schatten sucher Uberall Sieht man Bllgadcn bel der AI
beJ t Es Wild plamert, deI UnteIboden fut dIe Straßen entsteht, Loren gefullt nut Stemen, Schubkallen befOldern das Erdreich an andeJ.:e Platze Spaten khn'en, dIe SPItzhacke Wll'd an walen Stellen temperamentvoll gescll'wun gen Ab und zu erltlmgen Lledet , ma nchmal er tont auch em Fluch wenn die Lore wIedei emmal entgleIst Ist
DOl t an der B~racJ{e, genußlIch den Schatten ausnutzend, und da dl uben an den Buschen SItzen Studenten und m achen eme P ause Aber es 1St gal kem e Fruhstuckszelt' Doch VIelleicht SItzen SIe nu r fm e lOe ZIgarettenlange? Irrtum - sie a lbelten oft nach der DeVise eme ha lbe Stunde Pause, eme halbe Stunde ArbeIt Und eInIge Mddchen, AnglIsten, blIngen es feltlg, am VormIttag nut wemge Male die Schaufel m dle Hand zu nehmen WOl a n hegt das? -SIe smd doch nicht von Natu r aus faul Oder 1St dIe Albelt zu schwer'
Aber dIe Journahsten schaffen es doch auch Als -WIr dI e Geografen fragen. weshalb seId Ihr denn oft so gle lchgulhg, \.veshalb schafft Ihr eure Norm nIcht? 1st dIe AntwOIt m It VIelen Wenn und Aber gespIckt "In den el sten Tagen war die AIbett mcht genugend orgamslert Nlcht 1mmer konnen dIe Madchen voll e)ngesetzt werden - WIr haben an fa lsch bezeIchneten S~Ilen ausgeschachtet D,as mmmt die Lust an der Ar beit Und ubel'haupt Wn Sind doch keme Erdarbeiter nie IU legen 14 Tage zum ElOarbelten , um dIe Norm zu erreichen aber WH' sollen SIe gleIch er-f uBen u '
NaturlIch gab und gIbt es SchWierIgkeIten bel der ArbeltsOlgamsatlQn Abel smd
Sommerleben kurz notiert
EINEN WETTBEWERB um beste 1\rbeitsergebnisse haben die angehenden Tleral'zte der Seminargruppe 111/1 begonnen, Besondere Erfolge konnten dabeI tn der Rubenpßegc erzielt werden, I
* EIN FORUM mlt Prof Hugo )\'luller, Ge. nossen Fntz Welsch so WIe Vertretern der \VirtschaftswIssc.nschaftlichen FakuItat, des Ra.tes des KreiSes und der SED-KrClsleitung Eilenburg fand unter dem Motto "Der Weltk..ongreß fUf allgemeine A blushtng und Frieden und dIe Aufgaben der DDRj~ VOl' den ",Ifa-Studenten lD Eilenbul'g statt.
* / EINEN F1\CHVORl'R1\G UBER BRU
CELLOSE hIelt in Hayna der Jugendfreund Siegfried Pfeil (Veterinarmedlzin Gruppe In/ I). In Löbmtz sprach Dr. Rauch Zu dem gleIchen Thema vor den Genossen· schaftsbauern.
VeröffentlICht Ul1ter der L.l'2.enz-Nr 65 des RateS des Bezirkes belpzlg _ Erscheint wöc.'1eotlWh - / Ansch rif t der Redakt1~n belpzlg C 1, R.Jlterstraße 26, FelDruf 'l7 71, Selu e ta rl a t APpnr<lt 2M Bankkonto 513 B08 be l der Stadt- und 1trelsspur-kasse belpzlg - Druck LVZ-Oruckere1 Hermann Duncker', In 18 138, t.elpzlg C 1. Petersstetn· weg 19 - Bestellun~en nlmm l le<hCl pr"Slaml entge~en
Umversitatszeltung Nr. 31, 2. 8 1962, S 3 .
Die einen werfen .mit 'Steinen, mC1~ chen die x~te Zigarettenpause, bum
meln. Sie schaffen ihre Norm mit
30 Prozent. Fragt mon sie 'warum,
dann hort mqn: Die Norm is.t zu . ., hoch I Wir Sind doch keine !Erdarbel"
ter l Die Orgomsatlon klapp~ nicht!
Die anderen arbeiten fleißig. Sie
muhen SICh ob, um Ihre Norm zu
schaffen und kommen taghch auf 95
biS 110 Prozent Sie smd auch ke ine
Erdarbeiter, ober bel Ihnen klappt
esl
Smd die "Argumente" der Germanisten
stlchhaltlgt Was ist das "GeheimniS· der Ar.
beltserfolge der lournolisten 2 Untenstehellder
Beitrag Will darauf Antwort geben,
Untersuchung an der Marsdmerstraße
mcht alle Studenten hierhelgekomme n, um mIt JugendlIchem Schwung solche Hurden zu nehmen?
Norm sofort erfüllt Wu fragten auch Joulnahstlkstudenten,
dl~ neben den Lehl erstudenten arbel ten, nach Ihren Leistungen
"Ach, zufrieden kann man nIe sem", sag. ten Sie, "aber unseie Norm h a ben W1r gleIch am eIsten Tage erfullt Die Arbelt ISt mcht leIcht, aber es macht doch auch Spaß, trotz Blasen an den Handen, verbranntem Rucken und was es sonst noch fur Erschemungen gibt"
Und eure Madchen? Belasten SIe d as s~h der Bngade, oder halten SIe ml t? l(
,Unsere EinteIlung kla ppt", memte eiDer ,dertKaI'lenfahret ... ~ ,'DIe Madchen schaufeln.
I \l;qr' schachten '8us fund schwmgen dle SPitzhacke"
Eme Bllgade al bel tet an elJ1em 8tra ßenaQschmtt, von Jeder Selte gehen SIe an das letzte St uck heran, JeweIls funf oder sechs Freunde Am Straßenrand st'ehen em paar Stocke, SInd es Markier ungszeichen? Erst wollen dIe Fl eunde mcht so Ilchhg mIt der Sprache hel aus Abel dann sagen SIe "Wn' wollten mal dIe Tagesleistung der Geogt a·
sPJnmer • • •
fiestudenten nut unseier ver gleichen, sie haben namhch vor uns lu.er gearbeitet"
Abends stellen dIe Jow'nahsten fest . Dle Norm 1st evfullt, aber unsele Vorganger erreIChten nUr etwa 30 ,Pr0zemt - \oVa .tragen den Me1ster, emen elfaliIenen Fachmann auf der Baust-el1e, er bestätigt unsere Velmutung D1e 'Leh'relstudenten haben noch Die · Ihle Norm etfuÜt, der Durchschmtt ' hegt bel 3..0 Plozent. DIe Journaltshkstudenten enelthten Im 'Schmtt 95 bls HO PI Ozen t Das kann doch mcht daran hegen, daß bel den J ournalIsten mehl Jun gen smd Dalauf vei suchen SIch namllch elmge LehIel studenten heIauszureden
Die Einmannleitung Aber sprechen w u' mIt Ihl el L agelJel
tung "Das macht der Stecker", sagen uns eInIge Ist das fur thn allem mdit e tn blßchen vIel? lind wer kummel t SIch sonst Roch um den EmsabZ, wertet !In regelmaßlg dle, ArbeItselgebmsse aus? Habt Ihr auch Aussplachen §emmal'e und andere Veranstal tungen nach Felelaoend?
Zuerst splechen Wir mlt dem Genossen Stecker Er weIß oft mcht was zuerst tun , SOVIel sturmt auf Ihn em Noch dazu, wo el fur mehrere Emsatzstellen vel antwOtl.lich 1St
j Bel uns geh t lfl diesem J a hr so Vieles schle!" sagt er Ich kann mcht alles alle m bewalt;gen, VIel:' Tage mußte 1ch den EInsatz untel brechen, well)ch als Dolmet~cher emgesetzt wurde, und öle Freunde \V~Ieri ganz auf Sich allem gestellt
.Da 'ISt es kem Wunder daß dIe finan zleL
len Mlt 1el, die dl~ Lehretstudenten auch tur dIe Erholungszelt In Bad Saarow erarbeIteten. recht spa1'lIch smd Im DUlchschmtt verdIenten SIe nicht mehl' als 50 bls cQ PfenOig m der Stunde , dIe Jomna lJ sten ~ .. egen ubel das Doppelte '
In deI Bllgade el zahlte n uns dIe Fleunde. daß Germamsten, dIe VOt dei WandzeItung der JOUInalisten standen und lasen, daß dIese nach der Al beItszelt noch em mteressantes gesellschaftlIches Leben
' entfalteten Sich entrusteten "Dazu haben dIe ZeIt Wu' smd abends so mude, da ha4 ben WH zu gal mchts mehr Lust'"
WIr sprachen mit Angehongen der LagetleItung, fragten andere Studenten und sIe gaben schon AntwQl t darauf, warum es bel den Germamsten flIch t sO klappen WIll Bel der VorbereItung fing es an DIe Gruppen memten, SIe haben die Konzeption des Lagets ..... besprochen Aber zu emer grundsatzltchen Vorbeieitung des Lager s gehort auch dJe Planung der gesellschaftlIChen AI; belt Bel den Journal1sten SInd legelma ßlg ArgumentatIOnen, Aussprachen mit bebekannten Personltchh:elten Wie FIOf Bud1 zlslawskJ und Horst Smdermann auf dem
+~ V~,alIstaltungsplat] l'''' find!'P Konnre aber das alles von emern Genos
sen a llelO geleItet werden? DIe Jomnallsten haben neben Idem Lagerleiter mehreie Genossen fur bestimmte GebIete verantworthd1 gemacht. Und so klappt es beisplelswe,tse auch mit der Al bettsorgamsahon , weIl em I'Ihtghed der LageIleltung nur f ur diese Aufgabe verantwortlkb )st,
Wahrend der Erholungszelt In Bad Saa'[ow kommen Sichel alle aut. dIe Al-oeltszelt In der M81schnerstraße zu spre-ch en '
Wie war's, wenn man Sich emmal uber die Erfahrungen bel der llchtlgen pohtischen Vorberertung des SommellagelS aus- ' ta uschen wurde? Wlr waren gern dabei
Eva Posel(VQ"9
HiHe für Riesa Sozialistische HIlfe leisteten 37 Journa ..
hstikstudenten des Sommerlagers 'Marschllerstraße den Stahlwerkern Ln Riesa. Die Studenten halfen vom e7, bis 31. Juli bei der Aufholung von Planritckständeh, die durch I den Ausfall von zwei SiemensMtrtin-Öfen entstanden sind. Ihre KommllItoncn halben sich. währenddessen beim Bau der \\'ohnstadi bemuht, die cntstandenen Luckt!n in den Brigaden auszufullen.
Um die Hauptstraße in der Studehtenwohnstadt ...... fertigzustellen, , arbeiteten 30 Journalistlkstudenten sogar am-Sonntag.
Fruchtbarer Streit • Aktualität oder Historie?
• Skeptiker wurden überzeugt I .
• Heiße Köpfe in Klaus' Bri-gade
• Gert hat ein~ andere Mei-I nung
Man muß schon em blßchen grubeln, wenn man Sich daran ermnern wlll, wann es an unserer Fakultat zum letzten Male solch em bewegtes Forum gegeben hat N icht , daß WH dIesm 1 besondere "Knuller" losgelassen hatten VOl Begmn des Lagers hatten wn' m deI Lagerleitung uberlegt. daß der Studentensommel eIgentlIch gute Gelegenheit bIetet, unsere Debatten uber nat IOnale Probleme fortzusetzen Und da WIr uns In de' Vergangenhert heftig um Fragen deI EntWIcklung In Westdeutschland gestiltien hatten, formuherten WH als Thema fur unser Forum Aktuelle Probleme des Kampfes m Westdeutschland 1m Zusammenhang mIt d em GI undnß zur Gescluchte der deutschen Arbeiterbewegung
Daß WH' schon Jetzt, oh.ne ' d~n Grunduß m der Hand zu haben, daruber zu dliSkutier en begannen, hat seme besondere Bewandtnts. Em ganzel TeIl von uns vertntt namlleh .dle Memung "Nur mcht zuv1el .HI'5tor le 1m StudlUm " Dabet 1st aber ke~ner aus Desmteresse oder gm FaulheIt gegen hlstor>1sche Fa cher , sondern elllfach a us"'<lem Bestreben hel aus, grundllch In dIe VIelen akt'uellen Probleme em zudrmgen und Sich In der PraXIS mI t dIesen Problemen herun1Zuschlagen, Als es nun lueß, der Grundrtß werde u,nset' StudLum 1m kommenden .Jahr weItgehend bestimmen, druckten eimge GeSIchter große SkepsIS aus
Zunachst fuhr ten Wll dIe DIalektIk dagegen J.ns Feld Wer aktuelle Probleme meIstern WIll, muß l'lchttge LehIen aus der VergangenheIt Ziehen Aber da SkeptIker gewohnlIch nIcht so leIcht zu uberzeugen stOd, sagten WH' uns \\1n machen de n Gr.undllß mit zum Gegenstand unseres Forums und diskutIeren ln Jeder Bllgade zuvor zweI Probleme
Warum erschemt er gerade Jetzt und ' . welch~ Bedeutung hat er ful' den aktuel
len Kampf In Westdeu lJSchland Zunachst debattterten WIr Im KreiS der
Bllgadlere und Par telOrgamsatolen daLuber WIr_ gelangten zu der übel zeugung DeI Gt undrtß 1st keme Sache der Vergan~
genhelt. Denn er verallgememert dell Kampf der AlibeIterklasse um die polItIsche Macht von 1848 bIS m unsere Tage. Und gel ade dIeses Problem - Eroberun~ der polItIschen Macht - 1St heute d as Hauptp](}blem In Westdeutschland Als eann m Jeder BrIgade Algumentatwnen dazu durchgefuhrt worden waren, gab es 5 0 Viele Fragen, daß man damIt eInIgt) Foren hatte bestreiten konnen
Und wenn das Forum lebhaft und stleltbar ablief, dann mcht allem wegen der Antwolten von Prof DI Rodel und Do~ zent K 11 e m von der Fakultat fu r Jour nahstik, VOn Dr Weh 11 n g vom InstItut fu]' Deutsche ' GeschJ.chte. vom GenosseI1 Pa t t k e von der LVZ, sonder n eben aucl1 wegen d er guten VorbereItung In den Bn ... gadcn
Lebhaft w;Id streÜb.r - das 1st s<>, gememt' Da steht Klaus auf und sagt, - daß SIch seme Bngade dle KopIe d aruber heI ß geredet hat, wer untel den gegenwal1tlgen Bedmgungen 10 Westd eutsch land In der Lage list, die demokratIschen Klafte zu
' emer Volksfrontbewegung zu sammeln. Und er erklärt auch, w1e welt er und seme Fr eunde !TI "der DISkUSSion gekommen sInd ' Klar 1St daß dIe Volksfront die fuhrende Rone der i\Ibffiterklasse voraussetzt -theoretisch 1st uns das klar Aber WIe SIeht das heute praktISCh aus?
Als em Genosse des Prasidiums -etne Antwort gegeben hat, meldet SIch Gert zu Wort. EI' habe dazu em e andere Mem'lUlg, denn man konne die FI age nach der fuhlenden Rolle der westdeutschen ArbeIterklasse mcht allem damIt begrunden, daß die EXIStenz der DDR nach Westdeutschland WIrkt und hIer dIe Arbeiterklasse die fuhl ende KI aft 1st. WIe das von Genossen des PrasldlUffiS getan wurde Niemand konne der Arbeiterklasse In Westdeutschland lhren Anteil an der Losung der natw4 nalen Frage abnehmen Die fuhrende Rolle dIe musse SIch dIe ArbeIterklasse Westdeut'Schlands erst I erkämpfen, sagt Gert
DIeses gememsame Suchen na ch der nch_ bgen AntwOlt 1m PrasldlUm und 1m Saal bestI mmte dIe offene Atmosphare des Forums Ob es dl€ bel uns staI k debattierte Vol~frontpr9blemattk, die Rolle von KPD oder SPD betraf, beI a llen Fl agen ergaben Sich neue mteressante Blickpunkte Und manches konnte mcht gl€lch ganz verdaut werden
Also gibt es Stlelten I Auch mteressant
fu!.' uns nur emes Wetter das macht das Lager leben
Marianne Großmann
Regelmoßlges und in· tenslves Zeitungsstu· dlUm gehort bel der. Jo urnalis ten zum Stu· dentenlager Auch wahrend der Ferien wall en $Ie taghch uber , dos Neueste Informiert sein. Und nicht nur dost Sie diskutieren auch rege uber dos Gele-sene und erweitern In
den tcgllChen Argu· mentabonen Ihren po· htlschen HOrizont Von. einem Forum, dos zu brennenden Problemen bel den Journa"~ten stattfand, berichtet obenstehender BeItrag.
Fotos Schimmack
, "Hier wird der Mensch theoretisch
vernichtet" Zu einem Büch uber Kandinsky und die abstrakte Kunst' \
Das Bescllleßen der Leinwand Illit Farbe betrachtet eIn normaler Mensch ebensowemg als Kunst WIe ihr Beschmieren durch emen Affen. Aber WIe konnte sich Im , kuL t urvollen' Abendlande die Kunst auf dIe Vorstufe menschhcher Schopfung begeben und dennoch als Kunst betrachtet werden? - Rudolf Korn antwortet auf diese Frage In semem Werk "Kandmsky und die Theone der abstrakten Kunst"
Dleses Buch 1St auch fur Schwarmel' vom Abstraktiomsmus empfehlenswert, selbst wenn es lhnen leid tun sollte, die von ihnen bewunderte Kunst lhrer geIstigen UmschleJ.erung beraubt zu sehen Aber so lche Schwarmer besitzen bel uns SeltenheJtswert Selbst 1m Westen 1st dIe HoheIt der AbstraktlOnlsten Anlaß zu schmerzlichen Resumees. Der ,amenkamsche Redakteul Jenkin Lloyd Jones sagte beIspIelsweIse auf Journalistenversammlungen ]n Chikago und New Orleans
NIveau eines SchIldermalers genugt
,DIe großen Maler und Bildhauel deI Vergangenhelt studIerten dIe AnatomIe so e IfrIg, daß Sie tellWelSe fur dIeses StudIum LeIchen rauben mußten Und heute, nachdem VIele Jahlhundel te vergangen smd, be_ geistern WH' uns Immer noch für Ih re Schopfungen an der Decke der Slxtlmsehen Kapelle
Aber fur den model nen AbstIaktiofllsten taugt solche SelbstdiszIplin mcht Alles, was er btaucht. smd Farben und em Auge fur PubliClty. Er kann Farben ungeordnet auf dIe Lemwand brmgen - dIe Welt der Kunst wIrd lhn vergotiern Er kann ml t dem Auto kreuz und quer durch dIe Farbenlachen fahren - di e Zel tschnft "Ltfe" wud Ihm emen Lobesartikel widmen Talen t 1st etwas fur SpIeßburger. Von euch aber verlangt man grenzen lose Frechheit. Wenn Ihr eme Kuh zeIchnen wollt, so muß eure Zeichnung llgendeme Ähnlichkeit mIt eIner Kuh haben Dafür bedarf es emer FertigkeJ.t, die dem NIveau emes Schtldelmalers entsprechen mag Aber Ihr konnt erklaren, daß ihr au;f dem BIld dIe eIgene Seele darstellen werdet . .. WeIß denn Jemand, WIe eure Seele aussIeht? Als Ergebms smd unsere Museen ml t KlecksereI angefullt, die dIe Besucher resIgniert betrachten, ohne den Mut aufzubrmgen zuzugeben, daß SIe nIchts verstehen f. (.,Wer verfalscht die Seele AmeflKas?" von J L Jones, ND vom 13. 7. 1962)
"Es 1st der Fluch der basen Tat, die B.Qses Immer muß gebaren'" sagte Schll1er.
Flucht ins Reich des Scheins Kanrunsky begann In den ersten Jahren
unseres Jahrhunderts m dIeser Art Kunst ' zu praktIzIeren und SIe theoretisch zu recht_ \ fertIgen . Da seme "BIlder" dem Betrachter eIgentlich mchts zu sagen hatten , schneb er um sO mehr da ruber, um zu erklaren, was man darm sehen konnte Rudolf Korn verfolgte mIt seIner ArbeIt das ZIel, "dIe Halt_ losJgkelt der Argumente zu zeigen, mIt denen die abstrakte Kunst seIt funfundvIerzIg Jahlen gestutzt Wird"
MIt welchen Argumenten v,"111 Kandmsky dIe EXIstenznotwendigkeit der abstra kten Kunst begrunden, und WIe werden SIe von Korn WIderlegt? WIr wollen das kurz skizZIeren , aber es 1st naturlIch, daß WH' die wertvolle Analyse des AutOlS nur andeutungsweIse verrruttein konnen
DIe BourgeOlsle gmg sozusagen mIt Begmn unseres Jahrhunderts m dIe letzte Runde Ihre glOßen Gedanken , Ideen und Vorsatze zur Wellverbesserung, mit denen SIe angetreten. hatte sie langst aufgegeben, und sie begann unmer mehr auf dIe nackte Gewalt zu bauen Das wachsende, SIch or-
,
gamsatollsch und IdeologISch fOltTiielende Plo!etauat gemahnte sie an den Untergang lIuer Hel'lschafL In der Kuns t vel suchte die BoU! geolsle den Schem der GlOße zu wahren, lOdern Sie 10 das ReIch des Schems floh, denn In Ihl er WIrklichkeit konnte sie wahre Gloße mcht. meht hnden DIe reaktIOnarste und unWlssenschafthchste Art der PhilosophIe, dei su.bJektIve Idealismus, wurde zum Credo des IeaktlOnarsten Teiles der BourgeOlsle und machte selTIen Emlluß auf dIe Kuns t geltend Rudolf KOI n weist dalauf hlTI , daß dIese Flucht In den I1'1ationah smus bel eInigen Kunstlern anfangs durchaus subjektIV elulIebel P rotes t gegen dIe konyentlomerte Kunst und Kultur Ihrer Zelt gewesen sem moch te. Abel um 1910 wurden zwei Wege moghch der zum SOZialistIschen Reahsmus odel eIne \'VeIterentWicklung dei bm'gerhchen Dekadenz Elgenth ch hatte dIe abstrakt.e Kunst und Ihre TheorIe In der Arbeiterklasse den etn· zig konsequenten WIdersachel. Das wale selbst fur Kandmsky schon erkennbar gewesen, aber er lIeferte mlt semer Begrundung der abstrakten Kunst der reaktionalen BourgeOIsIe eIDe Waffe 1m IdeologIschen Klassenkampf
Trennung von Natur und Kunst Rudolf Korn arbeItet heraus, daß Kan
d lnsky von semer Irrationahshschen POSItlOn aus gegen die "stumpfe MateIle" um das "GeIstIge" kampfte, wobeI er mechamsch den GeIst von der MateIle trennte, Ihn verselbstandigte Er leugnete konsequent dIe Moglichkelten der rationalen Erkenntrus. Selne WIchtigste Kategone 1st dfe "geheIme Seele", das "GeIstige", das In allen DlOgen enthalten seI und SICh 10 "Seelenvlbrationen", Im .,Inne ren Klang" bestimmten, "hoheren ' Menschen offenbare Nur diese wemgen "Hohel'en" konnten (natürlIch nm gefuhlsrnäßlg 1) die ,.wahre Wll'klichkelt" erkennen Kandmsky kommt auf Grund dessen zu solchen "WeISheiten" "Es 1st flIcht notig, SIch an dIe ,Natur' zu halten, denn diese 1st nur ein Tell der Natur 1m allgememen . . SO 1St der grune, gelbe, rote Baum auf der Wlese nur ein mateneller Fall. eme zufallige matenahSIerte Form des Baumes, welchen w u' In uns fuhlen. wenn WIr das Wort Baum hOl en " (R Korn, Kandmsky S 28)
Rudoli Korn ZIeht den Schluß "Kandinsky vollZIeht praktisch und theoretisch den Schmtt, den dIe Kunst vollIg von Ihrer
I \
eWIgen Nahrmutter, der WlrkhchkeItJ
tlennt" (S 31) Da SIe nun keinen Inhalt mehr beSItzt, machte Kandinsky die Malelei an SIch zwn Inhalt der MalereI Er elklarte Ihle FOlmgesetzmaßIgkerten zu Tlagern des ,Geistigen " Wld erhebt deren a11-gememe ~sthetIsche ReIZe zur hochsten ZIelsetzung der Kunst SJe verliert so 1hl e eigenthche Aufgabe, dIe WU'kllchkelt bildhaft Widerzuspiegeln und asthetlsch zu bewerten Bishet wal en deI Mensch und seIne BeZIehungen zm Umwelt der groß~ al bge Gegenstand deI' Kunst Aber fur Knndlflsky bedeutet der Mensch ebenso wenig Wle fur ehe GlOßbourgcOlsle, dle Ihn
hennbaren Emheit zusammengeschlossen werden " (S 53)
Naturalismus und Formahsmus smd Bruder
An andeler Stelle velwels t er auf dIe Notwendigkelt des be d e u t sam e n Gegenstandes als Voraussetzung 1UI' das Entstehen elfl€8 bedeutsamen Kunstwerkes (S 74) DabeI kennzeichnet er den Naturahsmus als Bruder des FormalIsmus "Als kunstlel'ISche Methode Ist el' durch das unkr itIsche Verhälten gegenuber' dem Gegen~ standlichen gekennzeichnet, wodurch We-
IIAlgenscher Morgenl ' von Karl-Erich Muller.
IUl klIngende Munzen ln zwei Weltknegen massen welse hmschlacliten heß
Rudolf Korn sagt "HIer WIrd der Mensch theoretisch vel'ntchtet, um dIe Kunst eIner absterbenden Klasse zu l etten « (8 39) Und man kann Illnzufugen, er w urde nicht nur tpeorehsch velmchtet, um dIese abstelbende Klasse uberhaupt zu retten - AllerdIngs, es war umsonst
DIe Unsmmgkelt des BegIiffes der "reln E;n MalereI" C,reme MIttel", "relOe Formen", "reIne HarmonIe", "reine Schonhelt'1 usw) rIchtig zu dUlchschauen. hIlft uns KorD, wenn e l am . BeispIel von Rembrandts Blldms der Hendnck)e Stoffels von 1658/59 beweIst, "daß em echtes Kunstwerk mJt reIchem, e rgreIfendem Inhalt nur dann zustandekommt. wenn Gegenstand~ hches und ,rem Malensches' zu emer un-
senthches und Unwesentliches Im Blld mcht zu untelschelden smd Was dem Formalismus an ObJekh vgebundenheit fehlt, bietet deI Naturah smus gewlSsenmaßen ,ZUVIel'. Belde konnen ästhetlsch~ Reize aufweisen, aber belde smd keme - vollgültige -Kunst" (S 58)
DIese enge VerbIijdung zwischen Formaltsmus und Naturalismus zu erkennen 1St wIchhg, weIl eine deI größten Demagoglen der dekadenten Kunstauffassung darln be_ steht, den Reahsmus als Naturahsmus abzustempeln Damit beweIsen die FormalIsten allerdings nur. daß SIe objektiv DIcht In der Lage smd, e In Kunstwerk n ch tig emzlIschätzene Fur SIe gelten auch hIer nur dIe elementarasthetischen PrinZIpIen.
Abstrakte Gefilhle statt Schönheit
Da dIe Produkte der FormalIsten Im Grunde mchts verffiltteln, mehts bedeuten - was heute von Ihnen z. T 7.ugegeben und zur "hochsten FreiheIt" elklart wll'd - , velsuchte Kandmsky dIe "remen MIttel'· a pnon zu Gefuhlstragern zu erheben So behauptete er, und In solchen Behauptungen besteht seme "Wlssenschaft" .. JedeS' Werk und Jedes emzelne Mittel des Werkes verursacht 10 Jedem Menschen. eine VIbration , dIe 1m Grunde der des Kunstlel's Jdentisch ISt I, (S 68) Aber wahrend ein lealtshsches Kunstwelk wohl lmstande 1St, dem Betrclchter Gefu hle und damIt zugleIch Erkenntmsse zu ubermltteln , wel'den die aus Ihm herausgelosten malenschen Mittel smnlos und nichtssagend, WIe es em formalistisches Gemalde auch In semel Gesamt heIt 1St
Eberhard Vorberg, Staabex;amensorbelt der Abteilung Kunsterziehung
Kandmsky gedachte mit semen "l'emen Mitteln" das .. Schonheüsgefuhl deI Menschen zu befned lgen Doch er. bemuhte SIch letzten Endes vergepens, denn dIe Besonderheit des Menschen besteht lVItel' ande~em daun, daß el seIne Umwelt e t kennen und SIe Sich zu eIgen machen Will Aber die FormalIsten haben hochstens abstrakte Gefuhle z u bIeten Nem, w ll'ldlche Schonhelt kan n nur dIe realIstische Kunst geben Nich t nUI deshalb, well SIe dIe kunstlenschen Mittel Sinnvoll eInsetzt. WIe Rudolf Korn betont, sondern auch weil SIe dIe SchonheIt 10 der WuklIchkeIt entdeckt und a uf Ihre Welse formuhert Schonheit Ist 10 deI· kapitalIstischen WIrklIchkeit meht zu finden . SIe kann slch nur unter sozlal1stJ , sche n VeI haltrussen Imr;ner vollkommenel e ntWickeln Also getreu Ihler Funktion a ls Retter der bourgeOIsen Kunst und a ls Velteldlger der untergehenden kapItalistischen Gesellschaft verbannen die FormalIsten mIt der Wn'khChkeit auch dIe wahre Schön_ heIt aus dem Kunstwerk und versuchen glelchzeitIg die Kunst des SOZIalIstischen RealIsmus als Schonfarbelei zu ver1~ugnen.
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Rudol! Korn untersucht auch das Ver. haltms der Vertreter der "remen MalereI'1 zu andelen K unstgattungen. Es 1St a uffallend, daß dIe Abstraktiomsten rrut Vorhebe Gememsamkel ten ZWIschen MalereI und MUSIk suchen, wahrend sie gegen das Lite_ ralISieren m der bildenden Kunst;. polemiSIeren. Als "literanschu bezeIchnete Kandmskyem Kunstwerk, das als SchwalzWeIß-Reproduktion noch emen bestimmten Wert beSItzt Fur Ihn machte a llem dIe Farbe die SpeZIfik der Malerei aus Kot n sagte dazu "Gemalde, deren zeichnenscheL' Formbestand bereits eme Aussage elgibt kannen durch dIe Falbe unendlich geWinnen; a ber em abstraktes Gemalde, bel dem die ZeIchnun g mchts sagt. gewmnt auch durch dIe laffimerteste Farblgkett mcht" (S 100)
Dle Frontstellung gegen das "Lrteransehe" In der Malerei bedeutete a lso auch nIch ts andel es, als Ihr dIe Gegenstandhchkelt zu nehmen.
MUSIk und Malerei -Zu Auffassungen von
Prof. Hellmuth-Christian Wolff Die Emhelt von MUSIk und Malerei her
zustellen, schIen dem "AbstraktlomstenVater" leichter zu sem , weil dIe MUSIk die Wn'klichkelt Indirekt oder mIttelbar WIderspIegelt und weIl Sie SIch eInes umfangreIchen fOlmalen Systems bedIent Als dllt~ ten Grund ne nnt Korn dIe starke Gebundenheit des Muslkverstandmsses a n beson-deie BIldung und TradItion I
Erstaunll eh 1St es, daß solche von Ka ndmsky vertretenen unwIssenschaftl1chen Theol'len selbst noch an unsel e t Umvel Sltat herumgeIstern So hIelt Prof DI Wolff vom Institut fur Muslkwlssenschaft vor langerer Zelt emen Vortrag uber das "MuSikalIsche In deI' modernen Malerei", 10 dem er allen Ernstes, Sich auf Klee und Kandmsky berufend, von der "mUSIkalischen Phase" der Malel el sprach und den II hohel'en Reah smu sf< der abstrakten Kunst pnes. Als asthebschen SubJektlvlsmus muß man es bezelchnen, wenn Prof. Dr Wolff nach Klee bestimmten Falben bestImmte Tonwel'te zuerkennt und sagt. ,N atuIllch kann man Jeden beheblgen an· deren Ton fur eIDe andele Farbe setzen ..
Es ISt mcht rIchtIg, daß die MIttel aller Kunstgattungen .,Im letzten mnerllchen GI unde vollkommen gleIch" selen (KandlOsky) SIe wel den namllch bestimmt von der Versch iedenartigkelt der menschhchen SInnesorgane Demen tsprechend haben SIe Ih re speZIellen WIderspIegelungsfunktIOnen Das WIld von Korn ausfuhrh ch dargelegt
Im weiteren geht der Autor auf d1e EIgenwerte von Farbe und Form em sowie auf die Smnloslgkelt der KompOSItIon um der KompositIOn Willen. ,
Das politische ZIel der abstrakten Kunst
DIese Theone und PraXiS deI abstl akten Kunst, di e Sich so scheInbar selbst genugen, dIe fernab von der gegenstandhchen Welt dIe "Yergelstung" der Kunst anstreben und SIch so unpolitisch geben, haben dennoch Ihren IdeologIschen Zweck u nd l'hr pohh- r' r sches ZIel Benn dJl:~ "okonomIsch-politische PraXIS des ImperIalIsmus verlangte entsprechende Ideologische Begrundungen und Vel teldIgungen Der Cha l aktel der Impel'I ahstischen Ideologie laßt SIch durch die ,Umwertungl allel Wt;rle kennzeichnen". (S 168) Das pOlItische ZIel der imperialIstIschen Kunst besteht dann, der WIderspIegelung der wahren Verhaltmsse entgegenZUWIrken, dIe Menschen davon abzulenken und Jede realistIsche Kunst, besonders dle sozlaltstlsch-~'~allstlsche Kunst, zu dLffamIe-ren HIer hal1en KItsch und AbstraktlOOlsmus gle Iche FunktIonen. "Dei ,Isolier te' oder auch unpolI tIsche ,GeIst' 1St das best.e Mittel, die ]mpellalIstische Politik unangetastet zu lassen" ( 189.) So werden die AbstraktlOOlsten - selbst bel subJektiver EhrhchkeIt - oft zu MIttatern bel den pohtischen Verbrechen der Imperialisten
Im Gegensatz dazu verkundet dIe Kunst des sozlabstlschen Reahsmus offen als Ihren Zweck, .. mit HIlfe der speZifischen Wirkung Jeder Kunstgattung auf das Empfinden, Denken und Fuhlen der Menschen zu WIrken Sie wunscht dIe werktatlgen Massen auf Ihre Welse mIt sOZlab stischem Bewußtsem zu erfullen, SIe ZU erfleuen und zu begeIstein, um so ihre prakhs~e Tatigkelt auf das edelste ZIel zu lenken, das dle Menschheit kennt. auf den Kommumsmus.'l (S 190) Rila Jorek
*) Rudolf Korn, Kandmsky und dIe Theone der abstrakten Kunst, Berlm 1960J 212 Seiten, 18 DM. I I
MARGINALIEN
"Germanen sind ... " I DIe Ramer Sin d kriegerISch, tapfer,
stark, graU5a1TI, die Germanen tapfer, stark. schnell, kl'legensch, klug , dle Hunnen grausam, schnell, wild, knegerlsch, klelO , die Amel'lkaner stark, angebensch, fleIßIg, lelch, k:!lug, dIe Deutschen fleIßIg, klug, tapfer, dIe Russen grau5am, s tark, felge, faul." Dl€Se Antworten smd das Ergebms emer Umfrage der westdeutschen Zeltschrlft "DIe deutsche Schule" In Schulen dei Bundesl'epubhk Jedes Kmd e lhielt emen Bogen Papier und hatte nun zu schreI ben "DJe Romer SInd 1 die
. Germanen SInd 'Es sollten moghchst \ nIcht mehr als Vler EIgenschaften genannt werden. Mit dfJ..esel Umfrage wollte man emen EmblIck !TI die Unterr ichtsarbeIt elhalten
DIe Danen stnd ge'LZlg~r a~s ehe Itahener Dte spamschen Frauen geben Steh lelchte1' der verbotenen Ltebe htn als dte deutschen Alle Letten stehlen. Alle BuLgaren n.echen schlecht. Rumanen s'md tapferer als Franzosen Russen unterschlagen Geld . Das zst alles ntcht wahrw trd aber tm nachsten Knege gedruckt zu lesen sem Kurt Tltchalsky
Universitätszeitung, Nr. 31 .. 2. 8. 1962, S.
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Chemiker, kennt ihr Prof. Carl Wurster? Fragen wir heute einen Chemiestudenten nach Carl Wurster, so wird uns meistens die Antwort zuteil: Nach ihm ist Wursters Rot benannt, ein Semichinon, das durch Oxydation von asymmetrischem Dimethyl-pphenylendiamin in saurer Lösung entsteht. Viele schätzen ihn als einen guten Wissenschaftler, aMr über seine politische Tätigkeit wissen sie so gut wie nichts . Wer ist aber nun dieser Mann?
Von Wolfgang König
Carl WUl'sterJ geboren am 2. 12 1900 10
StuUgarL. begann seme Lauf bahn bel den IG-Farben als Werkstudent. Als gelehnger Schuler selUer Herren arbeitete el slch Stufe um Stufe empor und wurde zu eme,n der fuhrendsten und emf1ußlelchsten Kopfe des Konze1 nvorstandes der IG ... Farben Von 193B blS 1945 wal' earl Wurstel' VorstandsmitglIed der IG-Farben AG und MItglIed des T,ec(1msche n Ausschusses SOWIe des Chemikahenausschusses Von 1940 biS 1945 war er "'LeIter der 1tB~tnebsgemetnschaft OberrhelO" der IG Er fuhrte den VorsItz m der anorgamschen ,KommI SSIon und wurde Betnebsfuhl'er der OppauWerke Ludw1gshafen Außerdem wal' er VIelfaches AufslchtsratsmItglled manderen Unternehmen der IG-Far'Qen.
... Geburtshelfer des Faschismus Wurstel' gehorte mit Zu den fyIonopoh sten,
die Hüler 10 den --sattel ' hoben und 1hm durch Ihre reIchlIche Unterstutzung zur Macht verhalfen Er wurde aktives MItglIed der NSDAP und del "Deu tschen AIbeltsfront" Als engstel Mitarbeiter von P rofessor Krauch, der gl a uen EmInen z 1m "Rat deI Gotter" der IG-Farbe n wal Wurstel' fuhre nd tahg 1m .. Amt fur Deu tsche Roh- und Werkstoffe 1m VI erJahrp13n", das von Oberst des Generals tabes Loeb geleItet wurde Hier arbeitete Wurstel In der A blellung IH, Forschung und EntWIcklung
Der KonzernvOi stand ,bIllIgte seine Vorschlage und handelte nach WUl sters Plan. So wUl den dIe pOlmschen Werke "Bol'uta'. "Wola" und "WtnnlCa U demonttel t und nach Deutschland transportIert DIesen Anlagen fOlgte ein großer Strom von Ostal beItel n, d ie von der,SS nach Deutschland getneben WUI den, um dte Rustungsmaschme 10 Gang zu halten .Fur dIesen Raub am Eigentum des polmschen Volk~s wurde Wuster das Ritterkreuz und das Knegsveidlenstkreuz verlIehen. DIe Ml1-honen , dIe die Konzerne den Faschisten a m Anfang zukommen heßen, flossen Jetzt zehn_ und hundertfach In Ihre eigenen T resore zUl'uck. 4 Mtlltarden RM waren der Profit der IG-Farben unter dem FaschiSmus Von 1939 bIS 1943 schluckte die IGFalben 203 mlandlsche und lund 200 auslandische Unternehmen
,W,ieder im ,Glanze der alten Macht
Als 1945 das Caschlsln:lche System unter den Schlagen der Alluerten zusammenbrach und die große Abrechnung mIt den Krlegsvel'blecheln gehalten werden sollte, wurde Hel'rn Wurstel' kem Härchen gekrummt DIe amenkamschen MonopolIsten hielten schu tzend lhl'e Hand uber Ihre deutschen Partner
In emer P lessemeldung aus Nurnbel'g vom 26 2 1948 heIßt es "DIe Anklagebehorde Im P l'ozeß gegen dIe 23 IG-Dll'ektOlen behauptet In em em Schriftsa tz an das TrIbunal. dIe VerteIdIgung des Hauptchemikers der J..G, Dr. Otto Ambras, habe veranlaßt, daß mehrere Lastwagen mI t belastenden Dokumenten besonders uber di e Vel'bmdung deI IG und Dr Ambras mit Auschwltz veI nlchtet wm den"
Angeklagt wal en dIe DirektoIen deI IG wegen Planung, VorbereItung, Beginn und Fuhl'ung von Angnffs~~l1egen und ElDlallen m a ndere Lander. Plunderung und Raub,
Versklavung und MassenmOld. MitglIedschaft In der SS, gememsamer Planung und Verschworung.
earl Wurstel' wurde freigesprochen. DIe Höchststrafen erillelten der Giftgasspezlahst Ambros und der Auschwltz-Plrektor DUl'rfeld Beide wurden zu Je 8 Jahren Gefangms verurteIlt. Die meI sten Angeklagten haben abel Ihre Strafe mcht abgebußt, sondern saßen nach wemgen Jahren schon Wieder in Ihren Dn·ektorensesseln. Das \\.'a1' dIe Gegenleistung dafur, daß da~· IGFar ben den amenkamschen ChemIetrusts ewe gIoße Zahl von Patenten zur weIteren Ausbeutung uberheß Heute regiert Carl Wur,ster w ieder zusammen ml t den anderen Angeklagten, Wie tel' Meer, Schmitz, Schmtzler. GaJewskI, Schneider, Ambros, Buteflsch, DUIrfeld, Gattmeau u a . die Nachfolgekonzerne der IG-Farben, die em en Staat un Staate der Bonner Neofaschisten dalstellen Vlurster 1St heute
berufen 1952 ernanntf! Ihn dIe NatUl:wissenschafthch-Mathematische Fakultat der Umversltat Heldelberg ,,10 Wurdlgung selDer erfinderIschen und techfnsch-WlrtschaftlIchen BeI.trage auf dem GebIete der ChemIe" zum Honorarprofessor Im g11Ichen Jahr wurde el' von der Umversltät Tubmgen zum Dl'. h. c promovier t 1954 verheh Ihm dIe Techmsche Hochschule Munchen den TItel emes Dr.-Ing. E h. Fur seme Veldlenste um dIe Unterstu tzung der Bonner POhtlk wurde \Vul stel von Adenauel mIt dem "Großen VerdIenstkreuz nut Stern" dekonert. Emen solchen Mann, der eng mit der ~olttJk der westdeutschen Monopole und der Bonner Neofasclllsten verbunden ISt, WIdmen aber heute noch westdeutsche Wissenschaftler Ihre Ar beiten 1959 wUI'de Wurstel' Prasldent deI Gesellschaft Deutscher ChemIker (Westdeutschland) und 1960 Vlzeprasident.
VOlsltzendet des Vorstandes der BASF AG Das zeIgt am deuthchsten den Ch31altter Ludwlgshafen, stellvertretender Aufslchts- des westdeutschen Staates, der Knegsver-ratsvorsItzender deI Dwsbulgel," Kupfer- brecher ehrt und auflechte PatrIoten WIe h utte und Aufslchtsratsvorsltzender der den ChemIker Oskar Neumann verfolgt Gewerkschaft Auguste VlctOl'la m Mall. und em kerker t. Wenn das n ationale Doku-Ferner Sitzt er 1m AufSIChtsrat der ment einschatzt, daß Sich gegenwarhg auf Degussa, emem der aggreSSIvsten west- deutschem Boden ZWeI Staaten feindhch deutschen Konzerne, die wesentlIch an der gegenuberstehen, dann mcht zuletzt des-Atomrustung beteIlIgt slOd. balb, weIl 10 Westdeutschland solche alte
In der heuhgen Konzel'nleltung ist Wur- Monopolisten WJe WUlster WIeder anl ster verantwortlich fur eme der dreI gro- Schal tpult emer ChemlerustungswlItschaft ßen Konzernsaulen, die "Betl'lebsgemein- SI tzen, Menschen, die emen Ritler und schaft Ludwlgshafenll
• lZ gehort mit zu emen Adenauer a n dIe Macht gesdloben den Hauptvertretern der westdeutschen haben und heute WIeder dIeselben ZIele Fmanzobgal'chle So bekleIdet er den WIe damals verfOl gen Ihr gl oßter Wunsch Posten em es Aufslchtsrats der Deutschen 1St es, unsere volkselgenen Betuebe In der Ba nk, in der auch der Fmanzier Hltlers DDR wIedei' unter Ihr Kommando zu bnn-und Adenauers, Hermann Abs, tatig 1St. gen Aber daraus WlId mchts Die Bour-
Solche !-eu te Wie Wurste. haben dabeI geOlsie hat den Ansp~uch auf dIe Führung heute~ffi5Ch'-Vielge'fäfir1iC'hei'e"" Mfttef'jn der --. eer deutSchen Nation endgulhg verspielt. Hand als e hedem DIe "Kernreaktol'bau- Auch dIe hOchfhegenden ~lane der' IGund Fmanz1erungsgesellschaft" 10 Karls- Farben-Bosse weJ.1den emes Tages 10 '\Vest-Iuhe wird von der IG mitkontrolliert. Im deutschland ZLL Wasser welden._ Atomforschungszentrum Juhch WIrd spaltbares Uran 235 m Kurze p1'oduzlert werden (Atombombe Typ Hlroshlma ) In Karlsruhe ensteht em Institut zur Gewin-
I nung von Plutonium Auf dem Gelande des atomaren EntwIcklungszentrums der IG 10 Flankfm t-G11eshelm WIrd eine Anlage zur ProduktIOn von Jahrlich 150 t schwelen Wassers gebaut, das entsprIcht fas t VIer Funftel der gegenwartigen USAProduktIOn
... aber trotzdem ein Ehrenmann
War Wurstel' schon von 1942 bls 1946 Mitghed des StändIgen Au sschusses der Deutschen Bunsengesellschaft, 50 wurde er von 1952 PIO 1055 WIeder 10 dl.~e Funl<tlon
Literatur: Wilh Kling. KIeme Gesclllcht-e der IG
Farben - der GroßfabI'!ikanlen des' Todes, Tnbunevellag, Berlin 1957
Informations- und Studienmaterlallen der zentralen FOI'iSChung,sst-eUe "Kampf der deutschen OheIlllearbeirer gegen die Konzerne und tur den SIeg ces SOZllI81ismu-s"
Zertschnfi ffu· Ele1otrochemlC, 1952, 1954. Ange\vandl-e Chemie 1959, 1960 AMen der Mihitärgenchtshofe Nurnberg
(Deutschland). VereIDIgte Staaten gegen Krauch und Gen. Fall VI, Document NI' Na-470 6, Office or chief cauncel for war CfllTleS,
ehern lng Technik 32 (1960) 12 P. Rummel nie am KTlege v€1U:ienen, Ver
lag Die Wlr t6cl.a:r.t, Berlm 1960 5S 1m Einsatz, Eme Dokumeniahon uber
dle Verbrechen dE\1 SS, Kongreßveruag BerLm 1958 '
Der .sogenannte 'lVlel)ahrplan" war bekannthch eme deI geistIgen AusgebUl ten GOl'lngs zur VerWIrklichung der faschlstI H
schen DeVIse "Kanonen statt Butter" In diesel InshtutlOn wurde dei "Mob"-Plan (Mobllmachungsplan) fU I die deutsche Industrie vorbeleltet nach dem die gesamte WIrtschaft Deutschlands auf dle BedUl [OI sse emes fasclushschen .Raubkl'lI.~ges umgestellt wurde. Seme Anha ngel'SchafL zum Faschlsmus beWies Wurstel' In semer Funkt ion als WehrWll'tschaftsfühlel Hltl€!:rs Auf diese Welse vel emte er die Imperialistischen Monopolmtelessen dei IG-Farben mIt denen des Hi'tletfaschlsmus
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Händler des Todes Als 1936 dIe IG-Farben die Degussa und
' d,e Th -Goldsehmldt-AG unle' dem Decknamen Degesch (Deutsche Gesellschaft fur Schadhngsbekampfung m b H) 10 Frankfurt am Main eIne ProduktlOns_ und Vertnebsgesellschaft fut' GIftgase grundeten, wurde Carl WUlster von den IG-Farben In den ,Vorstand dIeser Gesellschaft bel ufen Neben Ihm saß nn VOlstand Prof HorlelO, der zusammen mIt Schradel' die GIftgasentwIcklung deI IG-Farben leitete und nach 1945 lTI Westdeutsch la nd dIe At'beltsgememschaft ,Deutsche Hohere Schule" gl'undete Die Haqptpl'oduktlon der Degesch waren das T-Gas, Al egmal, TlJtox, Cat;tox, Ventox und Zyklon B MIt dem Zyklon B wurden allem Im Konzen t ratIOnsiagei AuschwItZ,1 etnem betrIebseigenen KZ der IG-Farben, vom 1 Mal 1940 biS 1 D eL zembet' 1943 2,5 Mllhonen Menschen von der 5S vergasl 1942 betrug der Umsatz deI Degesch 2,49 MillIonen RM, bel Zyklon B betlug dabei dIe Umsatzstetgel'ung gegenuber dem VOlJahr 650000 RM Nach Belichten an dlC SS-Führung liefen dabeI alle ProduktIonsanlagen fur Giftgas auf Hochtouren und walen maXimal ausgelastet An Hel'l'n Wurstel' und seme MItaktIOnäre wUlden dafur Im J ahl e 1942 200000 RlVl DIVIdende ausgeschuttet
Räuber in Großformat 1939 uberftelen dIe HltJel'hOl'den das be
nachbarte POlen Schon wem ge Tage nach der Besetzung Polens durch dIe Hltlel~l'mee I eIste Wurstel' als Sachverstand Igel 10 BegleItung eInes Vertreters des ReIchsamtes fut Wlrtschaftsausbau 10 das besetzte GebIet. Von der Leitung des IG~arben-Konzerns hatte er den Auftrag er-
alten, emen Be'nebt uber den Wert der P02nISChen chemISchen Industrie ahzufassen \Vulster machte der IG den Vorsch lag dle pplmschen Chemiebettlebe zu schli eßen und nach Deutschland zu verfrachten
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Eifriger Förderer der Korporationen KorporatlOllsstudentcb waren es, die
den Hamburg~l Altplul)logen und HIstonker Prof Snel! mIt den Worten bedl ohten ,,""eI' so undemokratlsch 1st, gegen dIe Mensuren aufzutreten, muß damIt rechnen, daß man Ihm ems aufs Maul schlagt" Plof Snell hatte zusammen mit weiteren 14 westdeuts~en P rofessOlen eIne Fordel ung nach Verbot der Mensur un terzeIchnet
KorporationsstudclltCll sangen wahrend einer Burschenschafi$tagung m Westberhn das Deutschlancilled" !TI deI wahl end dei NazIzeit als Nationa lhymne dienenden Fassung und richteten Dl'oh- und Sclllmpfbl'le[e an den AllgemeJnen Studentenausschuß deI Dahlemel ümvel Slt,lt der es gewagt hatte, dagegen zu protestieren
KOl'Pol':\.\.ions.stuch·l1ten faßten a uf dem "Deutschen Burschenschaftstag 1962" 10 Nllt nberg elpstlmmlg den Beschluß, die nachsten dreI Tagungen JO den _ wIe SIe meInen - biS dahm "hoffentlich schon be[leJten deutschen Ost·, West- und sudgebieten" abzuhalten
" Ketn Wunder, wenn selbst eme west-deutsche Zei tung, dei "Kolnel Stadtarr'zeIgeI " kUl'zllch - a llen Schrullen VO ll el nem neuen, demokratischen, gar mcht nationalistIschen gar rucht chduVlOIsWschen Geist 111 den KorporatiOnen lOS Gestcht schlagend - feststellen m ußte daß die ({)lpOlaUonen dUlch I h1 e ,,:11 ten Hel l en' im Geistigen auS der Kalser~ und IhUerära schopfen.
Das Bild des 0 10bke der Kriegsger ichte, des Verfech tet s des bedingungslosen Gehorsams und der Abscht ekkung durch gnadenlose Todesstrafe. da:;: B11d des Mal·bul ~Cl' Pl'ofeSSOIs und
langJähllgen Dekans Dr. Euch Schwmge I undet SIch ab, Wenn man sem e Haltung zu dIeser Avantgarde reaktionarer Geisteshaltung und PolItik kennt, konkret gesprochen sem e Haltung zu solchen, dIe im ,Januar 1961 1n Marburg unseren Volkskammerprasldenten Dr. Johannes DieckJnann mIt dem Ruf "Hangt Ihn auf! ' und mIt Stemwurfen empfin gen
Die "Akademischen Monatsblatter", Zeitschrift des Kartellverbandes katholischer deutscher Studentenvereine (KV) berIchten In Ihrer Ausgabe v Jm Novembel 1956 uber emen VOltrag des damalIgen P rorektors SchwlOge, 10 dem dleseI' zum Thema .,Hochschule und KOlpOlatIOnen" sprach, namentlich an Hand semer eIgenen Tatigkelt als Rektor d er Mal'bul'ger Umvel SI til.t.
Zu diesel' Zelt sahen SIch die KOlPOI a tlOnen zum Tell nach gezwu ngen, 1m HlIltel'gl,;und 21.1 bleIben und Beschran~~nll~n DYf ~Ich ~y n~hm~n,
Die Akademischen Monatsblättel'" berIchten uber dIe daran anknupfenden AusfUhlungen Schwmges WIe folgt.
.,Bei d er übernahme des Rektorats war Professor Dr. Schwinge über-2('1I (: t. d<l fS es so nicht weitergehen könne. Bereits 14 Tage spater nahm er Fuhlung mit den Korporationen aut .• • ; 10 Anwesenheit deI Asta-Vorsltzenden fand eIDe Aussprache roH Je dl'el Vertretern aller fal bentl'agenden Korporationen statt Auf Ihr el'kld r te SIch der Rektol zun~chs t dahln daß sem er Auffassung nach die MoglI'chkelt emes Verblts des FarbeOIl·agens /lIcht bestehe , statt dessen appelliere et an das Vel'-8ptwortu)1gc:gefQhl der KOlporatlonen
Das Ergebnis der Aussprache war ein ,GenUeman-Agreement", das 10 der Folgezett von allen BeteIlIgten strIkte emgehalten wUlde "
Bel dIeser ersten InItiative Schwmges Eur Forderung der Korporationen bheb es mcht
. "Dieser ersten Fiihlungnahme, dic eIncn sehr positiven Eindruck hinterließ, fOlgte die: Herstellung ellles versta.rkten Kontaktes, namentlich durch den Besuch zahlreicher Korporationsveranstaltungen an den Samstagsaben .. den."
Alle Vorwurfe deI· ÖffentlIchkeIt gegen d Ie KOrpOlatlonen aber - 1eaktlOnare Emstellung, uberholtel NationalIsmus usw. - glaubt er rrut der BezelcllOung "ZerrbIid" hmwegwlschen zu konnen, und er appellierte an den Lehrkol'per d er Umversltat, dieses "Zerrblld lO beseItIgen zu helfen und den KOlporatlOnen Ansehen und EmItuß zu verschaffen
Die mit den, unwürdigsten Traditionen der Geschichte der deutschen Universitäten beladenen Korporationen an der Marburger Universität WIeder salonfähig zu machen, das also war ein('s der ersten Anliegen d es Rektors Schwinge.
Schwmge mochte offenbar ' den GeIst Jenei" Marnurger KOI psstudenten WIeder aufleben lassen, die 1m Ja'hre 1920 - beim Kapp-Putsch auf selten der Reaktion stehend - In brutalster Welse 15 gefangengenommene Arbeiter ermordeten .
DeI' 13 Januar 1961 In Marbulg zeIgte" daß dIesel GeIst, meht zuletzt dank deI eIfngen FOJ derung durch emen SchWInge Wieder da 1St
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fakteH esu lehnt Ehrung
Leonhard Franks \ ab D,e CSU-Mehrhelt des Wurzburger
Stadtrates hat e men Antrag der SPD-Frakbon abgelehnt, eme Straße nach Leonhard Frank zu benennen Der 10 Wurzburg geborene humanistische Schriftstellel' und aufrechte AntIfaschIst, der 1961 10 München starb, wäre am 4. September 80 Jahre alt geworden
Dle CSU "begrundete" Ihre Ablehnung danut, daß der DIchter 1955 rrut dem NatIonalpreis der DDR und 1957 mlt der Ehren.doktorwurde der Berliner Humboldt-UOlversItat ausgezeichnet worden war Die antifaschlstIsche Emstellung des Dichteis dIente der Wurzburger CSU-Mehl'helt ebenfalls als .,Argument" , durch seme SchIlderung der Judenverfolgung In dei' Erzählung "Das Madchen Ruth' habe er die Bewohner der Stadt Wurzburg "ln Ml13-luedlt gebracht und diffamlert" "Es rlchten Leute uber Frank, dIe heber rucht l'lchten sollten". kommentIerte Stadtrat HIIpe,t (SPD) diese emporende Haltung.
Keine Mittel für Kariesund Mißbildungsforschung
Scharfe Kl'ltik an der FmanzpolItik der Adenauer-R~eruTl<l wurde kurzlich auf der Jahreshauptversamrnlung der "Deutschen der Forschungsgememschaft" In Ha.lJflover geubt. WIe der Im Auftrag des Bundesstudentennnges herausgegebene StudentenInfo,mationsdienst mItteIlt, mußten 1962 eme ReIhe ,wlchtIg€!r medizlmscher VOl haben der FotschungsgemelOschaft, dalunter solche von lebenSWIchtiger Bedeutung WIe dIe Kanes~ und MIßblldungsfol'SChu~g, wegen mcht beWIlligter GeldmIttel zuruckgestellt werden '
Der Infol'mationsdlenst weist darauf l1ln. daß es SIch um emen Betrag von funi Milh onen D-Mark handelt~ der dem "Rotstiftll
des Bonner FinanZmlIDstenums zum Opfel~ gefallen 1St. DIese Summe hegt noch untel' derJemgen, dIe Strauß fur dIe ~sch~:ffung emes emzlgen Starflghter-DusenJagel s aufwendet, der 5,5 MillIonen D-Mark kostet.
Unzufriedene westdeutsche Pädagogikstudenten
Gegen die Auswuchse der KonfessIOnalisIel ung in der Ausbildung an den padagogischen Hochschulen emiger we~tdeutscher Bundeslande' wandten SIch Vertreter des Bundesverbandes der PadagogIkstudenten zum Abschluß der 4. PädagogIschen Hochschultage in Westberlill. Ein Vertreter Bayerns kritisierte die Zustände an emer Munchener Hochschule, "wo katholische und evangelische Studenten n ach KonfeSSIOnen getrennt turnen mussenH • WIe DPA benchtete, sind die Studenten der Padagogik generell mJt ihrer AusbIldung unzuffleden. Sie fordern em StudIUm Imt WIssenschaftlichem Charal{ter.
eDU verlangt Verbot eines Schulbuches von Prof. Riemeck ' EIn von Prof Dr Renate Rlemeck,
Duektorlumsmltghed der DFU, m1tverfaßtes SOZIalkundebuch aus dem amtlIchen Schulbuchkatalog zu streIchen, hat d Ie enU-Fraktion 1m hesslschen Landtag ver· langt. Sie begrundete lhren Verbotsantrag gegen das m hessischen Schulen benutzte Buch unter anderem damIt, daß es In emer kartographischen Darstellung Hessens die a ngrenzende DDR auch als DDR bezeIchnet.
Afro-asiatische Studenten in Westdeutschland isoliert
ElOdeuhg zugunsten der DbR fallt em Vergleich der Studlenbedmgungen fut: afro-asiatIsche Studenten In belden d,eutschen Staaten aus, den dle Banner Studentenzeltschnft "Clvis" 10 Ihler August· nummer anstellt ObgleiCh dIe ZeItschrIft 10 Ihrer Analyse kemeswegs auf die oblIgate antIkommumstIsche Hetze veI'zlchtet, l\"ommt der Autor des Artikels doch zu folgendem Emgestandms' "überhaupt steht es 10 deI BundesrepublIk mIt der Beheuung der auslandischen Studenten nIcht zum Besten. Anders als m MJtteldeutschland klagen dIe Afro-Aslaten hIerzulande uber SChWIerIgkeiten aller Art, die lhnen von den KommuOlsten druben aus dem Weg geraumt werden. Schon die leidtgen Immatrlkulations- und sonstigen burokratIschen FormalItäten, gar nIcht zu reden von dem Elend der ,BudensucheI, empfindet der Junge Auslaqdel' mit oft nur mangelnden Deutschkenntmssen als schwer zu ertragende Belastung Hrnzu kommt das Unbehagen daruber, daß er In eIDer fremden Umgebung 10 emer Isolierung lebt, aus der Ihn m emand zu befreien versucht "
Heidelberger Studenten protestieren gegen Raumnot
Etwa 1000 Studenten, unter Ihnen zahlrelche Auslander, protestierten auf dem Umversata1tsplatz m Heldelberg gegen die wacl1sende Raumnot und den Mangel an Forschungsobjekten fur dIe VorklImker an der Me<llzlOlsmen Fakultat. Der Sprecher der MedIZlllstudenten erhlelt starken Belfall als er eme starkere staaUich.p Hilie veria ngte. Er appelherte an alle MedIzinstudenten der Bundesrepublik, die Forderungen der Held~lberger Studentenschaft zu unt-erstützen.
.... Wegen Heusinger-Dokumentation vor den Ausschuß , ,
Der Chlkagoer Verlag "Translat Ion World Publishersu ist von einem Unterausschuß des "Komitees zur Untersuchung unamerlkamscher Betatigung" der Verletzung des beruchtigten McCarran-Gesetzes beschuldigt worden, weil er unter dem TItel "Bewelse gegen HeusingerOl eIne Dokumentensammlung uber dIe Knegsverbrechen des fruheren Nazigenerals und jetZIgen Vorsitzenden des ständigen NATOMIlttärausschusses veroffentlichte. Der VOrsltzende des Unterausschusses drohte damlt. den Fall zur Anklageerhebung an das USA-JustIzmmistel'Ium zu verweisen
Umversltätszeitung, Nr. SI, 2. 8. 1962, S. 5
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Mit efnem 'Bein bereits im Kommunismus Darf · ich vorstellen, Balujew. -R~man
von Wadim Koshewnikow: Ver.lag Kultur und Fortschritt, Berlin .: 1962. ' 332 Seiten, Preis 7,50 DM. ) _ . . .
nem.' Gesprächspartner fr.eundschafUich auf die ,·Schultel· · und versicherte: " Die Prämie für vorfristige Fertigstellung haben wü' in der-Ta~cl;i~: Garantiel·t. Man kann sich keinen besseren Boden denken. "
Pawel Gawrilowitsch Balujew 'ist Lei~ tel' der Unter:wasserarbeiten ' beim Bau .' ." Unr.l wenn wir . die Leitung durch den
Sumpf ' legen?" e~n~r. Erdgas-Fernleitung. ' Di~smal haUer ' . , . .. . . sle eanen großartigen Bauplatz: .Der'rein- ,: W:trd . e~ .mtt der Pramte vermuthch Esste Badeort '- herrliCher Strand ':und' dur· . "sig sein. Die Maschinen wel'den uns vel'tende Kiefel;n : Wie am Rigaer-Strartd! Pa~ , drecken, aber sie sind stark genug. Wir tente Kerle; die 'Proj'ektierer!'" ,'. wü:rden es schaffen."
Diese guten Bedingungen verhießen:-Der -:. Balujew war zu dem Schluß gekommen, Dük,er wir:d zwei Monate vor der Frist daß , man unter einer V Jraussetzung die unter Wasser gebracht, und . das war ' mit . Gasleitung durch das sumpfige Gelände Auszeichnung l,lnd hoher Geldprämie ver- }egen könne: Man mußte den Arbeitern bunden. . die Schwierigkeiten begreiflich machen
Doch Ba:lujew zog es nicht nach dem und in ihnen den festen Willen wecken Strand, sondern unablässig ergründ~te er ihrer Herr zu werden, Davon handelt da~ den .Morast, der die Projektierer veran- ·· Buch. ' laßt .hatte, einen ' Urriweg von vier ' Kilo- Balujew hatte in der Zeit der Indu-metern zu projektieren.... strialisierung unter unvorstellbar harten
Höchts merkwürdig verhielt sich Pawel Bedingungen als Bauarbeiter begonnen, Gawrilowitsch, nachdem er die sumpfige -leitete dann im Polargebiet den Bau von Flußniederung kreuz und quel' d1Lrch- Verteidigungsanlagen, war auch vorüber-fors'cht hatt!? 'gehend in leitender Stellung als Wirt-
Es ist ein alter Brauch, daß die ' Baume i- schaftsfunktionär in einer Hauptverwal-ste'T' , auf die Projektierer schimpfen. Del' tung tätig. Das Studium zu beenden, hatte Bauentwurf kann noch so gut se'in, es ge~ er keine Zeit gefunden. Im Großen Vater-hört zum guten Ton, ihn zu ver.reißen. Auf ländischen Krieg wurde er von der Front diese Weise ' wird die Belegschaft ange- abkommandiert, um im Fernen Osten spornt, im Verlauf der Arbeit ,weitere Vel'- eine Unterwasserleitung zu legen. Vi'ermal besserungen durchzuführen. zertrümmerte der Ozean den Düker und
Und auf einmal, allen Traditionen . zum schleuderte ihn an das vereiste Ufer. Vier-Trotz, lobte und pries Balujew .den Ent- mal n\ußten sie von vorn anfangen. "Die wurf, der die Umgehung der Fl1lßniede:' Insel galt als Etapp~, und sie fühlten sich rung vorsah, in den höchsten Tönen. Doch auch so, denn hier wurden sie ja nicht von tat er das ' auf eine etwas berremdliche Kugeln durchbohrt wie ihresgleichen an Weise. •. der FrJnt. Auf der Il1sel starb man bloß
"Ja, sehen Sie", begann er. " Da hab 'ich an L.un~enentzündung, I wurde von. den s~inerzeit gelernt, daß die Gerade . die kÜl'- Wellen m den Ozean , gespult, e~stlckte , zeste Verbindung zwischen zwei Punkten wenn der Taucheranzug entzwea gmg, ist, Zwar häbe ich nicht zu Ende stiLdiel·t wurde. Dei Orkan von einstürze~den Be-und weiß nicht alles, aber in dieser Hin- tonpfellern zermalmt oder :ron eH~em ~?S-sicht bin ich :1!J.i,,= doch sic;her. , Und , was ger.lssenen. Tau ersc~l.?gen, das dle ?ht~-stellt sich nun ' heraus? Daß ich engstmtig . ät1;~gE!" Wlrkung , eines Geschoßsphtters bitn und gar· niehts verstehe." EJr -blitnzelte- ._hatt.e. T 1'* • . pfiffig sein Gegenüber an und erklärte be- . D1~se bewe~te \ erg~ngenhe1t war Balu-wundernd: "Rii.hrend diese F1ürsorge fÜl' Je:vs Schule, Sle ~att~ ·rhn gelehrt, daß man uns Bauleute! Da müssen wir den Projek- rmt ~enschen, dle .rhre ~ufgab~ kenne~, tierern unseren proletarischen Dank sa- von rhr besess.en sm~, dIe um Ihre yer-gen." Und mit verdächtiger Treuh'erzig~ antwortung Wlsse~, J.ede. A~!gabe losen keit fuhr er fort: "Was ' für gutmütige Bw'- kann, w~Qn ma~ SIe nchtlg ~uhrt. . . schen, und $0 großzügig!' Als ob es i1i~en' , All~rdmgs~ fru?er unterh1el~ SIch em auf so eine Kleinigkeit wie vier Kilometer Bauleiter 1!llt sem er tause~dkop~gen ~e-Rohr an/(äme! Zweitausend Tonnen Stahl legschaft, mdem er auf eme KIste sheg planen sie mehr ein, bloß damit wir wis ,un? ~ine zündende Rede hielt. Heute aber, nicht die Füße naß machen und Iceinen da em Mann auf dem ~chaufelr.adbag~er Schnupfen kriegen." Er seufzte . neidvolZ: • das Soll von 200 Erdarbeitern erfullt, ware " Jaja, die Projektierer, sie verstehen nicht . das grotesk. .. . nur etwas vön Technik, ' sondern auch von ',,,Pawel Gawrilowitsch besaß die Fahig-Medizin." keit, warm, schlicht und eindringlich mit
" Sie meinen, die Umleitung wäre nicht Tausenden Bauarbeitern zu sprechen, als nötig?" ' hätte er einen Mann vor sich , aber es be-
Ich meine ' wir wissen ohnehin nicht reitete ihm anfangs Mühe, mit einem w;;'s wir mit ~ll dem Metall ' anfdngen . sol~ Mann so zu sprechen, als hätte er Tausende len. Wie schießen es schon auf den Mond." vor sich."
" Pawel Gawrilowitsch, lassen Sie d'ie ' Der' Leser wird bekannt mit den Lebens-Scherze. Wie . denken Sie über die Umlei~ geschichten vieler Menschen, indem Balu-tung?" jew sich mit ihnen bekannt macht, und
"Ich denke , an ... zig Tonnen .Metall; ge- sieht die Feinheiten ihrer Charaktere, in-nauer an einige 'Kilometer Rohr", erwi- dem Baluje.w sie erforscht, denn die Füh-derte Balujew ausweichend. Er klopfte' sei7 .rung der Trasse durch das Sumpfgelände
•
ist für Balujew nicht in erster Linie eine technische Angelegenheit, werden doch die Maschinen von Menschen gesteuert. Es sind Menschen, die eine selbstlose Genugtuung in der Arbeit finden und damit -wie der Autor urteilt - mit einem Bein bereits im Kommunismus stehen, Menschen, die mit Gelassenheit Heldentaten in der Arbeit vollbringen. Aber es sind keine unnahbaren Heroen, sondern lebendige M~nschen mit tausend Eigenheiten, Balujew nicht ausgenommen. Aber es sind Menschen, für die es schon in honem Maße keine Trennung von persönlichem Leben und Arbeit m'ehr gibt.
. Balujew ist nicht der Mann, der einen B~riclit an die übergeordnete Instanz schicken könnte mit dem Inhalt: Im Zusammenhang mit der schlecht tragenden
Bodenoberfläche habe ich die Arbeit eingestellt, warte auf Anweisungen, Unterschrift. Er ist nicht der Mann, der sich ein Panzerhemd von Anweisungen Ulld Instruktionen anzieht, um persönlich stets gesichert zu sein, denn ihm geht es um die Sache.
"Wir hqben den zwanzigsten Parteitag in seiner ganzen Bedeutung noch nicht erfaßt" , sagt er einmal zu seinem Arbeitsdirektor. "Mit jedem Tag wird es schöner, die Menschen sind von der Kühnheit der Tat beflügelt, sie trauen sich mehr zu."
Kühftige Wirtschaftswissenschaftler, und nicht nur ihr, lest dieses Buch. Nichts gegen eine Vorlesung, aber das sind zehn Vorlesungen in politischer ÖkonJmie des Sozialismus, und zwar von der besten Güte.
G. L.
Sehnsucht nach der Feuertaufe Drei trafen sich wieder. Kurzroman
von Wassili Axjonow. Verlag Neues Leben, Berlin 1962, 264 Seiten, Preis 5,20 DM.
Drei Leningrader Medizinstudenten, die eben ihr Examen abgelegt haben, bummeln auf dem Newski-Prospekt und treffen zwei Kriegsinvaliden. Die Frontkämpfer wollen mit den Studenten ins Gespräch kommen: "Wes Geistes Kinder ihr seid, möcht ich wissen, ihr jungen Leute von heute, w~s zeigt euer Lebensindex? In eurem Alter haben wir gewußt, was wir zu tun hatten. Wir haben auf Leben und Tod gekämpft und die Stellungen gehalten." Die Studenten stutzen, und, da die beiden AI1jen zufällig etwas .angeheitert sind, gibt es Mißverständnis, Streit und vorläufig keine Antwort auf die Frage. . Und docn gibt diese kurze ~zene in Wassili Axjonowsk Erzählung ihrem Inhalt die entscheidende Richtung... Dem Autor gelingt es" dem Leser nach der Lek-türe die überzeugung zu geben: , "
Unsere modernen" jungen Menschen, die unbeschwert heranwachsen, die sich extravagant kleiden, sich für Jazz begeistern und gern über abstrakte Malerei diskutiei'en, sind zu Heldentaten imst~de, sind .bereit, das Erbe der alten Kommuniste~ fortzusetzen . . Er zeigt es dm'an, wie sich unsere drei frischgebackenen Ärzte in ihrem Beruf und als Sowjetbürger bewähren,
Die 23jährigen der optimistische, etwas leichtfertige Karpow, der skeptische, grüblerische Maximow und der nachdenklich, menschlich reife Selenin beschäftigen sich in der Art junger Menschen in den Tagen kurz nach dem Examen und vor ihrem Einsatz als Ärzte viel mit dem Sinn
Kleine , Umfrage unter Germanistikstudenten:
I Was empfehlt ihr als Sommerlektüre?
Brigitte Ebneth: Für die Feri~n . habe ich mir Bruno Voelkners "D i e B 'auern vom Karvenbruch" vorgenommen.
Elke Seidel: Ich will "P h ara 0"
von Pl'US zu Ende lesen. Inge Tenzer: Auf meinem Programm
steht Seegers "H erb s t ,l' a u c h". Sehr interessieren mich auch Werke von- Tralow.
Gisela Lemmer und Roswith'a Fuge: ·Wir werden Bölls Werk "A d a m, wo
'war s t du?" lesen und I darüber ' diskutiel'en,
Joachim Unger: Ich lese Marianne Bruns " Das ist Diebstahl"; außerdem noch Novellen von Ts c h e c h 0 w.
Ursula Liebsch: Mein Steckenpferd wird B r e c h t -Lektüre sein.
Inge Kaufmann: Und ich beschäftige mich mit Werken von Keil e rmann.
des Lebens. Sie alle tragen die Sehnsucht nach einem erregten Leben, nach Feuertaufen Heldentum und Romantik in ·sich.
Das' Zusammentreffen rriit, den · beiden Kriegsinvaliden ist Selenin Anlaß, sich nd'ch stärker mit ~er Frage des Pflichtbewußtseins, des Verantwortungsgefühls vor den vergangenen und künftigen Generationen zu beschäftigen. Auch mit seinem ' Handeln - er geht als Arzt in ein weit abgelegenes Dorf - beweist er, daß er seinem Leben einen wertvollen . Inhalt geben kann, nach vielem Nachdenken und vor allem nach langen Streitgesprächen mit. .seinem Freund Maximow, der seinen Schritt nicht verstehen will und nicht einsieht, "warum es patriotische Pflicht ist, ein ve.l;trottelter Dorfarzt zu werden", sondern mit "Hochspannung leben" will.
In der Person Maximows deutet Axjonow an, daß einige junge Menschen, zu~ tiefst verwundet von der Zeit des Personenkults, skeptisch gegenüber den Idealen geworden sind, die damals mit gleichen Worten verkündet worden sind.
So zynisch, ja oft provokatorisch Maximow Selenin gegenüber ' sich auch aufführt - der Leser spürt, daß dieser "Provokateur" der eigentliche Maximow gar nicht ist. Und warum? Weil ihn sein Handeln bei seiner ersten großen menschlichen Bewährungsprobe als ehrlichen Sowjetbürger zeigt. Maximow, der wie Karpow eine Stelle als Schiffsarzt angenommen hat, entdeckt Unterschlagungen, widersteht dem Bestechungsversuch eines einflußreichen Karrieristen, gl-eift ihn an und 1;iskiert, da er keine Beweise hat, seinen "Platz an der Sonne". .
Ohne es sich bewußt zu sein, ist auch Maximow schon zum staatsbewußten Sowjetbürger erzogen worden, der um einer gerechten Sach~ willen persönliche -bpfer bringen kann, Auch wenn er sich das nicht eingestehen will, auch wenn es ihn mehr innere Konflikte und Irrtümer als beispielsweise Selenin kostet - auch wenn er sich in der Rolle des "Zynikers" geradezu gefällt· - wenn es darauf ankommt, ist mit Maximow zu rechnen. Nicht zu unterschät-
, zen .ist dabei, daß Maximow durch die Gespräche mit Selenin, dem reifsten und bewußtesten der drei Freunde, wächst·.
Sehr gelungen überzeugt Axjonow den Leser davon, daß die Sehnsu.cht junger Menschen nach Heldentum und Roman tik dort seine schönste Erfüllung findet, wo die Arbeit befriedigt und interessant ist, wo man seine Fähigkeiten nach Herzenslust erproben kann. So schildert Axjonow Selenins Landleben, das nicht einfach beginnt, für ihn, den typischen Intellektuellen, der bisher nur in der Großstadt wohnte und der sein Mädchen im fernen Leningrad liebt. Aber es gibt dort die interessantesten medizinischen Fälle, und täglich hat er Gelegenheit, sich vor den Einwohnern, die . ihm va'trauen, als Sowjetbürger - ja als Erzieher zu bewähren (sein K'ampf . gegen Alkoholismus , und Simulanten" gegen überaltete Heilmethoden) und so a~s , Arzt zu wachsen.
Ohne 'daß :es der Autor ·nur einmal ausspricht oder im Dialog andeutet, empflndet der Leser allein dm'ch die Schilderung von Arbeit und Leben der drei Freunde, um wirviel .langweiliger es im Vergleich zu Selenins PraXis auf ' dem Hafen zugeht, wo Karpow .und Maximow arbeiten, unbefriedigt, .da sie ihr ärztliches Können blsh~' ~och nicht. bewiesen. ~e}de l~nen..allmahhch begreifen, was Sle mit Ihrer unbestimmten Sehnsucht nach Glück und romantischem Heldentum gemeint haben: Mit Leib und Seele Arzt sein, dort arbeiten .. wo man das am besten kann.
Die große Heldentat der Ärzte, nach der sie sich so gesehnt haben, sieht ganz anders aus, als sie sich vorgestellt haben. Karpow und Maximow besuchen Selenin auf seinem Dorf. Das Wiedersehen ist tragisch: Selenin wurde' von einem Schurken
. fast umgebracht: Seine Freunde retten ihm I duI'Ch eine schwierige Operation das Leben .. ,
Selenin, Maximow, Karpow beantwor-.. ten die 'Frage der Frontkämpfer - ist d ie mod~rne Jugend zu Heldentum bereit -, mit Ihren Taten, durch die sie 'beweisen, daß sie wie Selenin begriffen haben: "Man muß die Sache der Vorfahren um der Nachfahren willen fqrtsetzen. Wir alle sind Glieder einer Kette."
Und sie finden ihre eigenen Fragen, ihren Wunsch wie man ein "erregtes, ange- • span{ltes, gefährliches Leben" führt, durch ihre eigenen km'zen El'fahrungen als junge Ärzte beantwortet: Das Leben ist überall schön und erfüllt, wenn man seinen Platz und die Richtung darin gefunden ' hat.
Kl!da Poerschke
'Neue 'Prüfungen Ankunft im AlUag. Kurzerzählung
vo.n Bl'igitte Reimann. Vel'lag ,Nettes ' Leben, Berlin 1962, 282 Seiten, Preis
5;80 DM. "Anlmnft im Alltag" bedeutet für die
frIschgebackenen Abiturienten das praktische Jahr im Kombinat "Schwarze Pumpe".
Für das zurückhaltende Mädchen Recha, für den g,ewandten, selbstsiche1-en Curt mit "C" und den schweigsamen NikoLaus ist das Komb~nat mit seinen rieSigen Hallen, Kühltürmen und Kränen eine Welt, die sie nur aus der Zeitung kennen.
So verschieden wie ihre Herkunft sind i,hre Vorstellungen von dem Werk und seinen Erbauern. Die elternlos'e Recha hat die freundliche Geborgenheit eines Internats verlassen . Sie wählte die unruhige, fordernde Welt der Arbeit, um eine neue, eine andere Prüfung zu bestehen. Nikolaus kommt mit ruhiger ' Selbstvenständlichkeit; die Freud·e auf die Arbeit ist gleichzeitig Freude auf neue lVI,enschen, neue Farben und Formen für seine Malerei.
Curt dagegen zog das praktische Jahr ' als "kleineres übel" dem Dienst in der Volksarmee vor. Er nirmnt weder die Arbeit noch die MeTh~'chen erns t, renommiert bei jeder Gelegenheit rillt sehlem Werkleiter-Vater und versucht eifrig, sich "beliebt" w machen. Auch vor den Mädchen entfaltet er all s'einen "Glanz" und muß doch eines Tages begreifen, daß es zwischen Nikolaus und Rech,a stärkere Bande gibt. Beide haben, im Gegensatz zu Curt, längst einen festen Platz in der Brigade gefunden. Sie lachen nicht mehr über den Arbeiter, der erst jetzt lesen lernt; denn sie kennen seine Geschichte, dje nicht die ihre ist. Sie freuen sich über das lebhafte Interesse der_ Kumpel an den Zeichnungen und Bildern von Nikolaus, Zu der Bewunderung für ihren Brigadier Hamann gesellt sich das Verstehen des MElnschen Hamann, der ihnen nun kein Idealbilfi mehr ist, sondern ein guter, treuer F eund.
Auch Curt vergißt, daß er nur ein Jahr "runterreißen" -wollte; denn in diesem Jahr lernen sie aufs Neue s.ehen und begre:ifen: sich selbst, die Fre~.mde, das Kombinat, die Republik. Waltraut Schubart
Echte Konflikte Tennis zu dritt. Studentengeschichten
von Gel·t Billing und Benito Wogatzki. Vel'lag Neues Leben, Berlin 1962. 184
. Seiten, Preis 4,80 DM.
Die Geschichte, di,e 'dem Buch den Namen gab, "Tennis zu dritt·, ; handelt von einem Liebeskonflikt: Zwei befreundete Physikstudenten, die gemeinsam mit ihren Diplomarbeiten einen Forschungsauftrag ~rfüllen, verlieben sich auf dem Tennisplatz in die hübsch'e Ver.a Anbach. Vera, vor zwei Jahren republikflüchtig geworden, ist vor einem Vierteljahr aus Westde utschland zurückgekehrt. Die Rivalität d,er beiden Freunde, Fred und Stephan, wird immer stärker, führt zum Freundsch.aftsbruch, und schHeßlich ist ihnen das Zusamment1-effen unerträglich. Vera hat sich für Stephan entschieden.
Als Fred das erkennt, wirft es ihn seelisch nieder. .Bisher hatten die Dipolom-
. arbeiten der Freunde schon sehr unter il;1ren Spannungen gelitten, jetzt will Fred seine ganz abbrechen.
Erst die , Worte Dr. Bergers, Wissensch,aft~er am Physikalischen Institut, erinnern ihn an seine Pflich , durch persönliche Sorgen das Forschungsvoi'haben nicht zu gefährden. Fred überwindet sich und beendet mit Stephan di,e Ai'beit. Danach jedoch trennen sich die beiden endgültig. Dieser Schritt ist nach, vielen Jahren enger Freundschaft sehr schmerzlich.
Der Konflikt dieser Geschichte wird realistisch dargestellt und ßelöst. Es wird uns keine Ideallösung vorgesetzt. .
Auch die Begründung Veras, warum sie aus Westdeuts~land wrückgekommen sei, erscheint uns wahrheitsgetreu. Sie erklärt ihren Schritt nicht durch eine abstrakte Rede übe.r KoatJitalism\llS u,nd Sozia,lisIDus, sondern mit einer Tatsache aus ihrem Lebenselq1eis.
. Wir meinen; auch die sprachliche Gestaltung dieser Geschichte ' ist im allgemeinen ' gut, besonders dort, wo del' Autor im Reportagestil das sportlich~ 'Geschehen ~uf dem Tenpisplatz beschreibt.
Und WH' glauben, d<1tß die Absicht 'der Autoren, die Aufmerksamkeit auf den TPeme~kreis des Studentenlebens zu lenken, anzuregen und zur Diskussion zu stel~ len, erreicht ist, auf Grund der lebensnahen ThemensteIlung' und der Entwicklung realistischer Konflikte.
Thiele, Germal1istikstudent, 1. Studienjahr
Universitätszeitullg, NI'. 31, 2. 8. 1962, S. 6
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