Dr. Birgit Weihrauch, Staatsrätin a.D.
ehem. Vorstandsvorsitzende DHPV
Über die Notwendigkeit der Einführung von Hospizkultur und Palliative-Care-Kompetenz in
Pflegeheimen
Sonderveranstaltung des Landespflegeausschusses Berlin, 5. November 2012
Seite 2Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 2
Über die Notwendigkeit der Einführung von Hospizkultur und Palliative-Care-Kompetenz in Pflegeheimen
Gliederung:
•Hospizbewegung und Palliativmedizin – Geschichte und
Meilensteine
•Wo stehen wir? – Entsprechen die palliativen
Versorgungsstrukturen den Bedürfnissen und Bedarfen?
•Alter und Demenz – Thema in der Hospizarbeit und
Palliativversorgung
•Hospiz-und Palliativversorgung alter Menschen –Herausforderungen für die Kommune
•Grundsatzpapier zur Entwicklung von Hospizkultur und Palliativversorgung in stationären Einrichtungen der Altenhilfe – ein
Charta-Projekt
Seite 3B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Andreas Heller,
Sabine Pleschberger
Michaela Fink,
Reimer Gronemeyer
Die Geschichte der Hospizbewegung
in Deutschland
2012
der hospiz verlag
Seite 4B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Hospizbewegung und Palliativmedizin -Meilensteine � 1971 im ZDF Film über das St. Christopher`s Hospice („ Noch 16 Tage“)
� 1980 iger Jahre wachsende Zahl von Publikationen (u.a. E. Kübler-Ross)
� 1983 Gründung der ersten Palliativstation an der Universitätsklinik Köln
� 1985 Christophorus Hospizverein München; Omega – mit dem Sterben leben eV“
� 1986 Gründung der stationären Hospize in Aachen und Recklinghausen
� 1992 Gründung Deutsch. Hospiz-und PalliativVerband (DHPV) ,ehem. BAG Hospiz
� 1994 Gründung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V.(DGP)
� 1997 Implementierung des neuen § 39a SGB V (stationäre Hospize)
� 1999 Erster Lehrstuhl für Palliativmedizin in Deutschland (Bonn)
� 2001 Ergänzung das § 39a SGB V um Abs. 2 (ambulante Hospizdienste)
� 2003 Beschluss Dt. Ärztetag – Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
� 2007 / 2009 Umfassende Gesetzesänderungen (§§ 37b und 39a SGB V,
Änderung der ÄAppO; Gesetz zu Patientenverfügungen)
� 2010 Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen
� 2012 Grundsatzpapier zu stationären Pflegeeinrichtungen – ein Charta-Projekt
Seite 5B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Prof. Robert Twycross, 10.10.2009
Cicely Saunders 1918 – 2005
NurseSocial workerDoctor 1957
St Christopher’sHospice, 1967
Founder of the modern hospice and palliative care
Hospizbewegung und Palliativmedizin – eine internationale Initiative
Seite 6Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Total Pain - Der ganzheitliche Ansatz:
Begleitung ist immer eine Teamleistung
Palliative Pflege
Psychosoziale Betreuung
Spirituelle Begleitung
Palliative Medizin
Patient/Patientin und
Angehörige
Seite 7B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 7
Grundsätze und Ziele – im Selbstverständnis von Palliative Care
Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen (Charta)
Kriterien für Palliative Care aus den verschiedenen Zielvorgaben:
•Die Wünsche und Bedürfnisse jedes einzelnen im Mittelpunkt
•Zugang für alle (alle Diagnosen, Alters- und Bevölkerungsgruppen)
•Umfassende Versorgung (alle Dimensionen, Einbeziehung der Angehörigen, integrativer Ansatz Haupt-und Ehrenamt)
•Alle Versorgungsbereiche berücksichtigen (allgemein und spezialisiert, ambulant und stationär)
•Hohe Qualität der Versorgung (Qualifizierung, Team-, und Netzwerkarbeit, Finanzierung, Evaluation)
•Phasen: Palliatives Handeln früher beginnen und Trauernde einbeziehen
Seite 8B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Bestandsaufnahme - Wo stehen wir heute?
� Außerordentlich dynamische Entwicklung der Bürgerbewegung Hospiz und von Strukturen der Hospiz- und Palliativversorgung
� Stand heute:� rd. 1500 ambulante Hospizdienste (einschl. rd. 90 amb. Kinderhospizdienste)
� rd.195 stationäre Hospize (einschl. 9 stationärer Kinderhospize)
� rd. 230 Palliativstationen an Krankenhäusern
� Rd. 200 (kassenübergreifende) SAPV-Verträge (Stand Okt.11)
� 8 Lehrstühle für Palliativmedizin (Aachen, Bonn, Erlangen, Freiburg, Göttingen, Köln, Mainz, München); je 1 Lehrstuhl u.1 Professur für Kinder-Palliativmedizin (Witten-Herdecke, München);
� Hospiz- Akademien in den Ländern und regional
� ………
Geschätzt: 80.000 Ehrenamtliche –
Kern und Basis der Hospizarbeit
Seite 9B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Anzahl der Betten in stationären Hospizen für Erwachsene pro 1 Mio. E in den einzelnen Bundesländern*
* In der Grafik sind nur die Betten in stationären Hospizen berücksichtigt. Durch eine Einbeziehung der Betten auf Palliativstationen erhöht sich die Anzahl der Hospiz- und Palliativbetten pro 1 Mio. Einwohner,
und ändert sich ggf. auch die Reihenfolge der Bundesländer in der graphischen Darstellung.
Seite 10B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Übersichtskarte Deutschland (2009)
Palliativstationen
Stationäre Hospize
Kinderhospizdienste
Ambulante Hospiz-und Palliativdienste
Quelle: Sabatowski, Nauck, Roß, Zernikow (Hg):
Wegweiser Hospiz und Palliativmedizin 2008/2009
Seite 11B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Das Engagement der Politik in der 16. Legislaturperiode (2005 bis 2009)
Gesetzgebung zur Hospiz -und Palliativversorgung
2007 – § 37b i.V. mit §132d SGB V - Spezialisierte ambulante
Palliativversorgung (SAPV) – Ergänzung in 2009 (stationäre Hospize)
2007/ 2009 - § 39a SGB V – grundlegende Neuordnung der Finanzierung der ambulanten und stationären Hospizarbeit (+Berücksichtigung der Belange der Kinder; Begleitungen in Pflegeeinrichtungen und Eingliederungs-/Kd. u. Jgd.hilfe)
2009 – Änderung der ÄAppO – Palliativmedizin als Pflichtfach in der
ärztlichen Ausbildung
2009 – gesetzliche Regelungen zu Patientenverfügungen
__________________________________________________________
2011 / 2012 - Änderung der BtMVV und des BtMG
Seite 12B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
KV-Bezirk / Anzahl der BetriebsstättennummernBaden-Württemberg 22
Bayern 22
Berlin 32
Brandenburg 10
Bremen 2
Hamburg 8
Hessen 23
Mecklenburg-Vorpommern 10
Niedersachsen 46
Nordrhein* 2
Rheinland-Pfalz 5
Saarland 6
Sachsen 13
Sachsen-Anhalt 10
Schleswig-Holstein 9
Thüringen 8
Westfalen-Lippe* 2
*regional spezifische Regelungen
SAPV-Betriebsstättennummern (230) nach KV-Bezirken(Stand 30.Okt.2012 - gem. KBV-Internetseite)
Seite 13B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Zahlen, Daten, Fakten zu Bedarf und Wirklichkeit
Von rd. 850.000 jährlich Versterbenden
• sterben10 (bis 15)% eines unerwarteten Todes
• benötigen circa 10% + X spezialisierte palliative Versorgung
• bedürfen rd. 600.000 Menschen einer Versorgung in der „allgemeine palliative Aspekte bedeutsam sind“
_______________________________________________________________
• Versorgung in stationären Hospizen: rund 20.000 jährlich = rd.2%
• Versorgung auf Palliativstationen: . … ( ebenfalls rd. 2%?)
• Versorgung in der SAPV …………..(Bedarf geschätzt rd.80.000)
• Begleitung durch Ehrenamtliche: geschätzt rd. 60.000
• Betreuung auf Palliativstationen und stat. Hospizen: rd. 90% Patienten mit Krebs
Fazit: Viele Menschen, insbesondere mit nicht-onkologischen
Diagnosen sowie alte und pflegebedürftige Menschen werden
bislang nicht bedarfs- und bedürfnisgerecht versorgt (APV)
Seite 14B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Viel erreicht, aber …
•Flächendeckung längst nicht erreicht
•Große regionale Unterschiede
•Häufig wenig Transparenz
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Palliative Care •große Defizite in der allgemeinen Versorgung (in der häuslichen Versorgung, den allgemeinen Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen)
•immer noch vor allem ein Thema für KrebspatientInnen (über 90% der Patienten auf Palliativstationen und in stationären Hospiz sind Krebspatienten)
Seite 15Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Wir haben uns auf Krebs konzentriert …*
„Wir haben uns auf Krebs konzentriert, weil mit der Behandlung der Schmerzen von Krebspatienten zu dieser Zeit sehr viel im Argen lag. Und wenn wir keinen solchen Brennpunkt gehabt hätten, hätten wir die wissenschaftlichen Studien nicht machen können, die wir dann in den Fachzeitschriften veröffentlichen konnten. Wenn wir einfach gesagt hätten, dass wir uns um jeden kümmern, der im Sterben liegt, hätten wir vielleicht auch ein gutes Stück Arbeit geleistet, aber die hätten lange nicht so viel gelernt, wie es uns durch die Spezialisierung möglich war.“ (Cicely Saunders 1999)
*„ …. wäre ohne diese Fokussierung die Hospizidee keine solche Erfolgsgeschichte geworden…“
Aber auch:„Was in der heutigen Rezeption oft vergessen wird, sind tiefe Wurzeln in der Altenpflege, davon zeugen etwa das erste Hospiz auf der Hörn, das in ein Altenpflegeheim integriert war, oder die Arbeiten von Franco Rest…“ (seit 1977)
*Aus Heller et al., Geschichte die Hospizbewegung in Deutschland, der hospiz verlag 2012
Seite 16Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 16
Sterbeorte*
24%
42%
30%
4%
zuhause
im Krankenhaus
in Alten-undPflegeeinrichtungen
in stationären Hospizen
* Untersuchung Eichner Augsburg 2008
Seite 17Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 17
Palliative Care im Alter –eine Herausforderung für Gesellschaft und Gesundheitssystem
Seite 18Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 18
Entwicklung der Alterspyramide
•
Prognostizierte Altersverteilung für Deutschland; Datenquelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden;
Seite 19Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 19
Pflegebedürftige 2009 nach Versorgungsart * - in 2030: rd. 3,5 Mio
* Statistisches Bundesamt, Pflegestatistik 2009, Deutschlandergebnisse
Seite 20Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 20
Prognose: Pflegebedürftige vs. informelles Pflegepotenzial *
* Daten-Report 2011, S. 33
Seite 21Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 21
Demenz: Wie sich die Entwicklung auf lange Sicht fortsetzt *
* Daten-Report 2011, S. 27
Seite 22Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 22
Palliative Care im Gesundheitssystem: Was bedeutet das für alte/hochbetagte Patientinnen und Patienten?
•Die meisten Menschen sterben hochbetagt: 70% > 70; fast 50% > 80J.
•Alte Menschen sterben ganz überwiegend in der „Regelversorgung“ – wie gelingt der Transfer von Hospizidee und Palliativkompetenz?
•Viele sterben einsam – Hochbetagte und demenzkranke Menschen bedürfen des wertschätzenden Umgangs und des Gefühls, „dass sie ihre Bedeutung für andere Menschen noch nicht verloren haben“ (Elias)
•Noch bis vor kurzem galt: „In den Lehrbüchern von Palliative Care kommen alte Menschen nicht vor und in den Lehrbüchern der Geriatrie wird nicht gestorben“ (Stein-Husebö, 2003)
Seite 23Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 23
Palliative Care im Gesundheitssystem: Was bedeutet das für alte/hochbetagte Patientinnen und Patienten?
Inzwischen
•zahlreiche Publikationen (WHO, 2004; Kojer, 2002; Pleschberger 2005; Heller, Heimerl, Husebö, 2007; Heimerl, 2008;..); Curricula für Palliative Care in der Altenhilfe; Veroffentlichungen: u.a. DHPV / BAG Hospiz Projekte: Robert Bosch Stiftung, Malteser; Veranstaltungen, etc.
Gesetzgebung:
•2007:SAPV - §37 b SGB V (2007): Alle Alters- und Diagnosegruppen; Umsetzung in Pflegeeinrichtungen
•2007: Begleitung durch ambulante Hospizdienste (§39 a, Abs. 2 SGB V): Förderung schließt ausdrücklich die Begleitung in Pflegeeinrichtungen ein
Seite 24Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 24
Die WHO: Palliative Care for older People
2011 2004 2004In den 21 Zielen der WHO keine explicite Befassung mit Palliative Care
Seite 25Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 25
Wovon sprechen wir?
•Palliative Geriatrie
•Palliative Care im Alter
•Palliative Care und Gerontopsychiatrie
•Hospizarbeit und Palliative Care im Alter
•Palliative Praxis – Projekte für ältere Menschen
•Hospizkultur und Palliativkompetenz (in Pflegeeinrichtungen)
___________________________________________________
Auch hier geht es um Zielkonflikte, Ambivalenz, widersprüchliche Handlungslogiken und die Revision von Zielen in der Pflege:
– Aktivierende Pflege / erfolgreiches altern einerseits
– Gutes Sterben andererseits
Seite 26Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 26
Ein brennendes Thema: Sterbeort Pflegeheim
Pflegeheime entwickeln sich zu den gesellschaftlichen Orten des Sterbens …daher Bedarf nach Palliativversorgungskonzepten besonders evident (Heller, Kittelberger 2010)
Seite 27Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 27
2005:
Narrative Interviews mit
Heimbewohnern zum Thema
„Sterben in Würde im Pflegeheim“
„Nur nicht zur Last fallen“…… Warum eigentlich nicht ?
Die Sorge: Würdeverlust
Seite 28Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 28
Palliative Care im Pflegeheim - Broschüren und Handreichungen
DHPV (BAG Hospiz) 2006 Abschiedskultur in Pflege-einrichtungen und -diensten der AWO
2010
Erste Auflage 2004:Mitgefühlt – Ein Curriculum zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen für Menschen mit Demenz
Seite 29Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 29
Hospizkultur und Palliativkompetenz in Pflegeheimen
Was kennzeichnet diese Prozesse?
•Breite und differenziert gestaltete Prozesse in allen Bundesländern, aber wenig Erkenntnisse über den Stand der Entwicklung
•Integration von Kultur und palliativem Wissen / Fähigkeiten
•Immer ein multidimensionaler, interprofessioneller und multiperspektivischer Prozess
•Miteinander von professionell hauptamtlich und professionell ehrenamtlich Helfenden
•Fort- und Weiterbildungskonzepte und Struktur- und Organisationsentwicklungsprozesse – „keine hospizlicheNischenkultur..“ (Heimerl / Heller)
•Kommunikation und Orientierung nach innen und außen
•Wie entsteht Nachhaltigkeit?
Seite 30Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 30
Voraussetzungen für das Gelingen von Organisationsentwicklung in Palliative Care *
•„Jemand soll in der Nähe sein“ – die Sicht der Betroffenen einbeziehen
•„Und wer schaut auf uns“? – Partizipation und Entlastung der Mitarbeiterinnen
•„Es dauert zu lange bis wir uns verständigen“ – Interdisziplinäre Teamarbeit eine Herausforderung
•„Darüber reden tut gut“ – Ethische Entscheidungsprozesse am Lebensende
•„Ich stehe hinter dir“ – Die zentrale Rolle der Leitung in Palliative Care Prozessen
•„Ein Leitbild, das leitet“ – Die Unterstützung des Trägers
•„Haben wir einen Auftrag dafür“? – Die Rolle des Projektmanagements
•„Top down oder Bottom Up“ – Die Bedeutung von Projektdesigns
* Aus: K. Heimerl, Orte zum Leben– Orte zum Sterben
Seite 31Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, Name
Nachbarschaft
StationäresHospiz
Krankenkassen und MDK
Ambulanter Hospizdienst
Heimaufsicht
Aus- und Fortbildung
Palliativ-station
Stationäre Pflegeeinrichtung
SAPV-Team
Hausarzt
Patient
Das Palliative Versorgungsnetzwerk in der Region
Politik
KrankenhausVernetzungs-
arbeit
Seite 32Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 32
Sterben im Krankenhaus
„Immer häufiger werden schwerkranke, alte Menschen eingeliefert -allein, ohne ihre Angehörigen. Und so müssen oft die Ärzte die Verantwortung übernehmen. Wie lange soll man um das Leben kämpfen? Und wer entscheidet darüber? Wie werden die Angehörigen damit fertig?...“ *
Sendung: Panorama,
ARD, 2005
Seite 33Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 33
Letalität und Alter - 1677 internistische Intensivpatienten
U Janssens et al. Crit Care 2002;6:P239
Seite 34B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Herausforderungen und Möglichkeiten im „Mikrokosmos“-die gesellschaftliche und politische Dimension –
_____________________________________________
•Betreuung Sterbender – eine Aufgabe von Menschen für Menschen vor Ort, in der Nachbarschaft, in der Gemeinde
•Verantwortung der Kommunalpolitik für ihre Bürgerinnen und Bürger („Sorgekultur“): Initiativfunktion, Koordination, Steuerung
•Ein gutes Beispiel: Berlin
Die Verantwortung (in) der Gemeinde
Seite 35B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Was macht Ihre Gemeinde so lebenswert ?
Lebenswert bis zuletzt? ?
Seite 36B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Familie – Nachbarschaft – Gemeinde
Bürger- und Gemeindeorientierung sind Teil des Hospizverständnisses
•Förderung des gesellschaftlichen Dialogs über Sterben, Tod und Trauer
•Lebenskonzepte für eine alternde Bevölkerung
•Ausdifferenzierung hospizlicher und palliativer Versorgungsstrukturen, Flächendeckung und Netzwerkarbeit
•Stärkung des Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen freiwilligen Engagements
brauchen eine Basis in der Gemeinde, förderliches Klima, Anerkennung und Wertschätzung.
Seite 37Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 37
DHPV / DGP - 2012
Betreuung schwerstkranker und sterbender
Menschen im hohen Lebensalter
in Pflegeeinrichtungen
Grundsatzpapier
zur Entwicklung von Hospizkultur
und Palliativversorgung in
stationären Einrichtungen der Altenhilfe
-
ein Charta-Projekt
Deutsche Gesellschaftfür Palliativmedizin e.V.
Seite 38B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen im hohen Lebensalter in Pflegeeinrichtungen
Deutsche Gesellschaft
für Palliativmedizin e.V.
Grundsatzpapier zur Entwicklung von Hospizkultur und Palliativversorgung in stationären Einrichtungen der
Altenhilfe
1./2. Präambel/Ausgangssituation
3. Ziele und Aufgaben
4. Organisationskultur
5. Organisationsentwicklung
6. Personalmanagement und –entwicklung
7. Medizinische Versorgung
8. Qualitätssicherung
9. Vernetzung
10. Finanzierung / Rahmenbedingungen
Seite 39Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 39
GrundsatzpapierGrundsatzpapier DGP/DHPV: Mitwirkende in Arbeitsgruppen und Workshop:Überarbeitung in der Arbeitsgruppe 2011/2012
• Gerda Graf
• Benno Bolze
• Meike Schwermann
• Isabel Althoff
• Heiner Melching
• Prof. Dr. Friedemann Nauck
• Frank Kittelberger
• Prof. Dr. Andreas Kruse
• Prof. Dr. Katharina Heimerl
• Dr. Christoph Gerhard
• Dr. Birgit Weihrauch
Gemeinsame Arbeitsgruppe 2009:
• Franziska Emmrich
• Dr. Martin Franke
• Dr. Martin Fuchs
• Dr. Christoph Gerhard
• Gerda Graf
• Stephan Lange
• Thomas Montag
• Dr. Matthias Pfisterer
TeilnehmerInnen des Workshops am 16.12.2012
• Gerda Graf
• Benno Bolze
• Isabel Althoff
• Heiner Melching
• Prof. Dr. Friedemann Nauck
• Frank Kittelberger
• Prof. Dr. Andreas Kruse
• Prof. Dr. Katharina Heimerl
• Dr. Christoph Gerhard
• Franziska Emrich
• Dr. Klaus Maria Perrar
• Dr. Rainer Prönnecke
• Dr. Matthias Pfisterer
• Prof. Dr. Lukas Radbruch
• Prof. Dr. Nils Schneider
• Horst Schmidbauer
• Dr. Erhard Weiher
• Petra Weritz Hanf
• David Pfister
• Dr. Birgit Weihrauch
Seite 40Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 40
Grundsatzpapier von DHPV und DGP: Pressekonferenz am 28. August 2011
Forderungskatalog, u.a.:
•Gesellschaftspolitische Unterstützung und Anerkennung
•Entwicklung von Strategien und Rahmenbedingungen für die personellen und finanziellen Voraussetzungen zukunftsorientierter palliativer Pflege
•Refinanzierte hausarztzentrierte Versorgung
•Gemeinsame Entwicklung von Indikatoren zur Qualitätsmessung
•Expertise aus (Modell)projekten der vergangenen Jahre nutzen
•Versorgung pflegebedürftiger Menschen – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, besondere Verantwortung der Kommune (Koordination, Netzwerke, Beratung, Transparenz)
•Verantwortung von Bund und Ländern in der Gesetzgebung
•Nutzung der Expertise von DHPV, DGP und den Bundesverbänden der Träger in der politischen Diskussion
Seite 41B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen
• Eine Gemeinschaftsinitiative von DGP, DHPV und BÄK
• Internationale Initiative (Budapest Commitments (2007)
• Konsensusprozess gestartet Sept. 2008 – Präsentation Sept. 2010
• Phase I: Gefördert durch Robert Bosch Stiftung und DeutscheKrebshilfe
•Bis Okt. 2012 über 1600 Unterschriften
Deutsche Gesellschaftfür Palliativmedizin e.V.
Seite 42B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Der Charta-Prozess – die fünf Leitsätze
• Gesellschaftspolitische Herausforderungen – Ethik, Recht und öffentliche Kommunikation
• Anforderungen an die Versorgungsstrukturen
• Anforderungen an die Aus-, Weiter- und Fortbildung
• Entwicklungsperspektiven und Forschung
• Aus Erfahrung lernen – die internationale Dimension
___________________________________________________________
Die Rechte der Betroffenen
und ihre Bedürfnisse
im Mittelpunkt
Seite 43Deutsche Hsopiz- und PalliativVerband, Fachtagung 2008, 13.09.2008, NameB. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 43
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen
Aus Leitsatz zwei (Anforderungen an die Versorgungsstrukturen)
Menschen in hohem LebensalterMenschen in hohem Lebensalter benötigen geeignete Versorgungsangebote, die auch palliative Gesichtspunkte ausreichend berücksichtigen. Besonders in den stationären Pflegeeinrichtungen bedarf es der systematischen Weiterentwicklung von Palliativkompetenz und Hospizkultur.
Seite 44B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband Seite 44
Umsetzung des Charta-Prozesses – wie geht es weiter?
Umsetzung der Charta – ein langfristiger Prozess. Systematisch und gemeinsam organisieren
Folgeprojekt 2012-2013: gefördert von der RBS und dem BMFSFJ
Hauptanliegen:
•Verbreitung der Charta und Gewinnung weiterer Unterstützer
•Realisierung der Charta in Projekten und Teilprojekten
•Weiterentwicklung der Charta zu einer nationalen Strategie
Seite 45B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
•
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Seite 46B. Weihrauch – Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Gemeinsam oder einsam ?Wir knüpfen an dem Netz, das uns selbst einmal tragen soll
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