1Stadtarchiv
Der Geschichtswettbewerb 2012/2013
Workshop 5. September 2012 Kooperation des Stadtarchiv Saarbrücken mit dem
Landesarchiv und dem Literaturarchiv Saar-Lor-Lux
„Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte“
2Stadtarchiv
Geschichtswettbewerb – Die Initiatoren Gustav Heinemann,
Bundespräsident, und Kurt Körber, Stifter, Mäzen, Unternehmer Kurt Körber
Stifter, Mäzen, Unternehmer(1909 – 1992)
Gustav HeinemannBundespräsident(1969 – 1974 im Amt)
3Stadtarchiv
Ziele sind die Förderung von …
… historischem Bewusstsein
für demokratische Traditionen
… Selbstständigkeit und politischem Verantwortungsbewusstsein
… Urteilsfähigkeit für Debatten der Gegenwart
4Stadtarchiv
Geschichtswettbewerb – Resonanz
Seit 1973 über 125.000 Teilnehmer mit mehr als 25.000 Wettbewerbsbeiträgen
Pro Wettbewerb ∅ 5.000 Teilnehmer mit 1.500 Beiträgen
Gymnasialanteil im Wettbewerb ca. 80 %
Sekundarstufe I am stärksten im Wettbewerb vertreten
5Stadtarchiv
Prinzip: »Grabe, wo du stehst!«
Regional- oder Lokalgeschichte
Prinzip: Forschendes und
entdeckendes Lernen
Umgang mit Originalquellen
Prinzip: Lebensweltlicher Bezug
Interesse für die eigene Geschichte
Geschichtswettbewerb – Grundsätze
6Stadtarchiv
Prinzip: »Grabe, wo du stehst!«
… Schüler forschen mit eigenem lebensweltlichen Bezug (Stadt-, Schul-, Familiengeschichte, …)
… Anstöße für eigene Projektideen können sein: Denkmäler, Straßennamen, private Briefe undNachlässe, Recherche in den lokalen Archiven,
…
… Themenstellung »Nachbarn in der Geschichte« an lokalem oder biografischem Beispiel
bearbeiten und kontextualisieren
7Stadtarchiv
Prinzip: Forschendes und entdeckendes Lernen
… die Schüler lernen am Original (Archivquellen, Zeitzeugen- und Expertengespräche)
… die Schüler entwickeln ihre eigenen Fragestellungen
passend zum Wettbewerbsthema
… die Schüler gestalten ihren Arbeitsprozess selbst
Tutorenbegleitung ist erwünscht. Lehrerinnen und Lehrer wirken als »Türöffner«, »Berater«, »Coach«, »Motivator«, …
8Stadtarchiv
Der Geschichtswettbewerb 2012/2013
Unser Motto: Wir kämpfen für das Saarland!
9Stadtarchiv
Beteiligung im Saarland
2011 2009 2007
Beiträge 7 3 3
Schulen 4 2 3
Tutoren 5 2 2
Geldpreise 4 2 2
Bundesweite Beteiligung 2010/2011: mehr als 3.650 Teilnehmer mit 1.148 Beiträgen
10Stadtarchiv
Der Wettbewerb im regionalen Vergleich Das Saarland = Zwischen schwacher
Präsenz unter Roter Laterne
1982/83= 6 Beiträge aus dem Saarland = 0,51 % aller Beiträge – Rheinland-Pfalz: 8,47%
1992/93= 38 Beiträge 1,63 % (zum Vergleich: Rheinland-Pfalz 7,63 %)
2002/2003= 5 Beiträge 0,26 % (Rheinland-Pfalz =7,1%)
2010/2011= Saarland auf dem drittletzten Platz vor Bayern und Thüringen (Relation Beiträge/Schülerzahl)
2012/2013 = Traumziel - Saarland VORNE!!!
11Stadtarchiv
Landespreisverleihung2011 Festsaal im Rathaus Saarbrücken
12Stadtarchiv
Assoziationen zu Nachbarschaft
Nachbar: ursprünglich der nahe Bauer, der an das eigene Land angrenzt; Nachbarort, Nachbarstadt, Nachbarland
Vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten: voneinander, miteinander, nebeneinander,
gegeneinander Gute und böse Nachbarn Friedvolle, streitlustige, kriegerische Nachbarn
13Stadtarchiv
Leistungen für den Geschichtswettbewerb
Thema Nachbarschaft aus regionaler Perspektive untersuchen
→ Regionales Thema finden und entwickeln → Auf Spurensuche gehen: vor Ort nach
Zeugnissen suchen, recherchieren in Archiven und Bibliotheken, Zeitzeugen ermitteln und befragen
→ Informationen verarbeiten – Thesen formulieren – Texte erstellen, am Ende: Wettbewerbsarbeit
14Stadtarchiv
Aspekt: Gelebte Nachbarschaft im Spannungsfeld
Nachbarschaft kann den Alltag bestimmen, vor allem im dicht besiedelten SaarlandNachbarschaft zwischen Hilfe und IntegrationNachbarschaft zwischen Fürsorge und
Kontrolle
15Stadtarchiv
Aspekt: Schwierige Nachbarschaft
Nachbarschaft kann man sich nicht aussuchen, auch wenn sie friedlich ist, kann sie belasten, Ängste und Sorgen können entstehen, auch Konflikte ↔ Wie gehen beide Seiten damit um? Bedingungen für Lösungen? In der Nachbarschaft: Fabriken, Kraftwerke, Straßen
usw.: Atomkraftwerk Cattenom, Kohlekraftwerk Großblittersdorf, Bergbauschäden, Städteentwicklung VK/NK
Unterschiedliche Kulturen und streitende Nachbarn
16Stadtarchiv
Aspekt: Geplante Nachbarschaft
Nachbarschaft kann sich verändernKommunale Gebietsreform, im Saarland 1974Hochhaussiedlungen in der Nachkriegszeit –
massenweise Nachbarschaft auf kleinstem Raum, in SB z. B. Folster Höhe.
Werkssiedlungen
17Stadtarchiv
Aspekt Verbotene Nachbarschaft
Kontaktverbot und Kontaktkontrollez. B. Zwangarbeiter im Dritten Reich
18Stadtarchiv
Aspekt: Nachbarschaft im Kontext des Lebens an der Grenze /
Grenzüberschreitende Nachbarschaft Nachbarschaft hat sich verändert, aus
früheren Feinden sind Freunde geworden, Leben an der Grenze hat das Fühlen und Denken der Menschen geprägt Städtepartnerschaften, z. B. Saarbrücken –
Nantes Grenze erleben in Nachbarschaft
(literarisches Wirken Alfred Gulden)Deutsch-Französischer Garten in SB
19Stadtarchiv
Das Besondere am aktuellen Wettbewerb
Verknüpfung des Geschichtswettbewerbes „Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte“ mit dem deutsch-französischen Geschichtswettbewerb, Schirmherrschaft: Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes
20Stadtarchiv
Sonderinitiative zum Wettbewerb 2012/2013
Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte
Partner
21Stadtarchiv
Deutsch-Französische Sonderinitiative zum Geschichtswettbewerb des
Bundespräsidenten Titel der Initiative „Nachbarn- Gegner –
Freunde“ Nachbarschaftsbeziehungen beider
Länder auf der Ebene der Alltagserfahrungen betrachten
deutsch-französischen Verständigung nach 1945 aus lokaler/regionaler Perspektive erforschen
22Stadtarchiv
Deutsch-Französische Sonderinitiative zum Geschichtswettbewerb des
BundespräsidentenThema: aus regionaler Perspektive
zeigen, wie sich deutsch-französische Verständigung entwickelt hat, vor allem Alltagserfahrung
Interessant: Gemeinsames Forschen - deutsch-französische Projekte (Schüler aus dem Saarland und dem angrenzenden Frankreich oder einer französischen Partnerschule)
23Stadtarchiv
Preise der Deutsch-französischen Sonderinitiative
Doppelte Chance, wenn das Thema mit dem Thema der deutsch-französischen Sonderinitiative abgestimmt wird.
1 mal 1000.- €2 mal 500.- €8 mal 250.- €10 mal 100.- €
24Stadtarchiv
Preise des Geschichtswettbewerbs
Landesebene:250 Preise für Landessieger zu je 250.-€250 Förderpreise zu je 100.-€
Bundesebene: 5 erste Preise zu je 2.000.- €15 zweite Preise zu je 1.000.- €30 dritte Preise zu je 500.-€
25Stadtarchiv
Teilnahmebedingungen – Arbeit muss bis 28.2.2013 bei der Körber-Stiftung
(Poststempeldatum) Teilnahmeberechtigt: Schüler, Azubis und Studierende, die nach
dem 1. September 1991 geboren sind Wettbewerbsbeitrag (Einzel-, Gruppen-, Klassenbeitrag)
Schriftlich, max. 50 DIN A 4 inkl. Quellen-, Literatur-, Inhaltsverzeichnis und ggf. Anhang)
Multimediapräsentation in lauffähiger Form auf CD mit Windows-Software, es muss einen Player enthalten und die Startdatei muss gekennzeichnet sein.
Filme/Hörspiele: max. 45 Minuten, handelsübliche CD/DVD Ausstellung, Modell, Spiel bzw. dreidimensionalen
Projektergebnissen nicht die Arbeit selbst, sondern Fotodokumentation mit kurzer schriftlicher Erläuterung
Zusätzlich ein Arbeitsbericht – ganz wichtig für erfolgreiche Arbeit: Transparenz der Arbeit, Auseinandersetzung mit dem Thema, sich organisieren usw.
26Stadtarchiv
Sucht und sammelt …… Materialien zu eurem Thema. Achtet darauf, dass möglichst
unterschiedliche Sicht-weisen auf ein- und denselben Sachverhalt erhaltet …
Beschreibt …… anschaulich und differenziert das Leben in Nachbarschaft… (z.B.
Formen des Mit- und Gegeneinanders, der Ab- und Ausgrenzung, der Verständigung.)
Erklärt …… welche Gründe die Nachbarn für Handeln hatten, welche Interessen
sie verfolgten,die Folgen des Handelns, den historischen Zusammenhang…
Bewertet …… eure Ergebnisse aus zeitgenössischer und heutiger Sicht (z.B. Werte,
Vorstellungen, Regeln von »guter Nachbarschaft«)…
Was ist die Aufgabe?
27Stadtarchiv
Spezifischer lokaler od. biografischer Themenbezug
Historisches Thema Klare und eingegrenzte Fragestellung Multiperspektivität gute Quellenbasis Arbeitsbericht / evtl. Tutorenbericht
Wichtig!
28Stadtarchiv
Hilfen zur Organisation
Zeitmanagement Sept./Okt.: Themenfindung → Thema formulieren Okt./Nov.: Arbeitsorganisation abstimmen und erste
Recherchen → ggf. Thema abändern/anpassen Nov./Dez.: Vertiefungsphase Dez.: Verarbeiten der Informationen/Auswertung,
Verfassen des Beitrages Jan./Febr.: Korrektur Febr.: Endkorrektur und Einreichen der Arbeit
29Stadtarchiv
Hilfen zur Organisation
Arbeitsteilung: Aufteilen der Gruppe mit Aufträgen; Spezialisten erkennen und nutzen
Kommunikation: regelmäßiger Austausch, Arbeitstreffen
30Stadtarchiv
Zu den Quellen kommen = Recherchestrategien
Sich einarbeiten, Informationen gewinnen
Informationen prüfenInformationen auswerten
Internet
Archive -Landesarchiv SB-- Stadtarchiv SB
-Kleinere Stadtarchive -- Literaturachiv
-SaarLorLux
ZeitzeugenInterviews
(Oral History)
Bibliotheken-Stadtbibliotheken
--Universitätsbibliothek
31Stadtarchiv
Recherchestrategien = BibliothekWie finde ich passende Literatur?
Grundsätzlich: Schlagwort, Titel, Autor Hinweise, Beratung in der Stadtbibliothek Saarländische Landes- Universitätsbibliothek
www.uni.sulb-saarland.de
Nutzen des Kataloges der Deutschen Bücherei www.dnb.de
32Stadtarchiv
Recherchestrategien = Archiv Wie kann ich Archive nutzen?
Grundsätzlich: Aufbau nach Provenienzprinzip (Landesarchiv, Stadtarchive, Kirchenarchive usw.). Archivbesuch vorbereiten: Benutzungs- und Beratungstermin vereinbaren Leitfrage: Welcher Verwaltungsbereich könnte sich
mit dem Thema, das mich interessiert, beschäftigt haben; welcher Bereich war zuständig → Finden der infrage kommenden Archive
Vorbereitung des Archivbesuchs: Telefonische Anmeldung (Thema, Termin) → Beratung
Einblick in Findmittel → Bestellen von Akten → Einsichtnahme und Auswertung vor Ort
33Stadtarchiv
Aufbau des Archivwesens:Provenienzprinzip und Orientierung an Verwaltung und
Territorium
Verwaltungsebene: Bund → Bundesarchiv Auswärtiges Amt → Politisches Archiv des
Auswärtigen Amtes Bundesländer → Landesarchive Landkreise → Kreisarchive Kommunen → Stadtarchive
Territoriale Ebene: In Bundesländern nach Regierungsbezirken, Beispiel Rheinland-Pfalz: Landeshauptarchiv Koblenz und Landesarchiv
Speyer
34Stadtarchiv
Archive im Saarland
Landesarchiv SaarbrückenStadtarchive: Saarbrücken, Neunkirchen,
Völklingen, aber auch Saarlouis und St. Wendel, St. Ingbert
Universitätsarchiv Kreisarchive: z. B. Saarlouis, St. Wendel Spezialarchiv: Literaturarchiv Saar-Lor-Lux
35Stadtarchiv
Stadtarchiv Saarbrücken„Wir sind das historische Gedächtnis der Stadt Saarbrücken“
Archivwürdige Unterlagen der Ämter der LHS Saarbrücken
Zeitungssammlung Sammlungsgut →
Vielfalt städtischen Lebens (z. B. Vereine, Handel und Gewerbe, Künstler etc.).
36Stadtarchiv
Recherchestrategien = Oral History Wie befrage ich Zeitzeugen und
verarbeite ihre Informationen kritisch? 1. Herausforderung: Zeitzeugen ermitteln
→ Vermittlung, Aufruf in der örtlichen Presse
2. Personen für ein Interview gewinnen: Vermittlung oder zuerst anschreiben und dann telefonisch anfragen
Wichtig: Zeitzeugen berichten davon wie sie ganz persönlich Geschichte erlebt haben
37Stadtarchiv
Verarbeiten der Recherchen/Zitierregeln
Formal: Informationen, die aus Quellen (Büchern, Archivalien und von Zeitzeugen) gewonnen wurden, müssen kenntlich gemacht werden, d. h. sie werden in Fußnoten genannt. Berücksichtigung eines Schemas und
Beachten der Einheitlichkeit
38Stadtarchiv
Verarbeiten der Recherchen/Zitierregeln
Bei wörtlichen Zitaten aus den Büchern und auch
bei Umschreibungen der aus einem Buch gewonnenen Inhalte
bei aus Archiven gewonnenen InformationenEbenso bei Zeitzeugen
39Stadtarchiv
Beispiel zum Zitieren von Literatur
Den Weg, Fahrzeuge in Serie zu bauen, ging vor Benz und Daimler die Firma Panhard & Levassor. [1]
[1] Kurt Marx, Geschichte des Autos, Frankfurt/Main und New York 2002, S. 37.
40Stadtarchiv
Beispiel zum Zitieren von Literatur
Aufsatz aus Sammelband: Helmut Böhme, Motorisierung und Städtebau.
Historische Aspekte zu einem größeren Thema, in: Harry Niemann (Hrsg.), Die Entwicklung der Motorisierung im Deutschen Reich und den Nachfolgestaaten, Stuttgart 1995, S. 231.
Zeitschriftenartikel/Zeitungsartikel: Karl August Schleiden, Die Rekonstruktion der
Ludwigskirche, in: Saarheimat 2/1975, S. 6-12. Städtepartnerschaft kommt voran, in: Saarbrücker
Zeitung vom 4.6.1965.
41Stadtarchiv
Beispiel zum Zitieren von Archivalien, Zeitzeugen
Stadtarchiv Saarbrücken, Bestand Großstadt SB nach 1945, Nr. 432, Vermerk zu geplanten Dtädtepartnerschaft vom 12.4.1964
Interview von Dominique Laurent mit Manfred Hartmann in Kleinblittersdorf am 12.5.2012.
42Stadtarchiv
Das Stadtarchiv Saarbrücken als Ansprechpartner für den Geschichtswettbewerb:
Tel. 0681/905-1258Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 9
bis 17 Uhr, Donnerstag 9 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 13 Uhr = auch außerhalb der Öffnungszeiten Benutzung nach Sondervereinbarung möglich.
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