1
November 2008
TNS Emnid
Die „gute“ Wirtschaft
von Klaus-Peter Schöppner
2
26%
8%
40%
26%
Wie viele handeln moralisch verwerflich?
keine Angabe
die Mehrheitder deutschen Manager
eine geringe Zahl
1. Bevölkerung ohne Sicherheitsinstanz
Manager und Moral
etwa die Hälfte
Unternehmer
Die gespürte Wirtschaft
3
15
21
12
23
32
18
7
10
1319
46
0%
10%
20%
30%
40%
Wirtschaft verbessern
Arbeitslosigkeit verringern
2. „Jobless Growth“
2003 20052004 2006 2007 2008
4
10
30
31
5
0% 20% 40%
besser geworden
schlechter geworden
3. “Entsolidarisierung”
Allgemeinewirtschaftliche Lage
Eigenewirtschaftliche Lage
5
53
39
48
76
8583
79
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
in Prozent
1996 20042002
20001998
Es fühlen sich beunruhigt:
2006 2007
4. Beunruhigung über politische und wirtschaftliche Verhältnisse
6
5. Angst vor Arbeitslosigkeit
53
36
47
64
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
West Ost
ja nein
Beschäftigte
7
49
51
58
0% 20% 40% 60%
Qualifikation
Flexibilität
Was entscheidet über die Sicherheitdes Arbeitsplatzes?
Zufall
6. Lebenszufälligkeit
8
1. Von Lokal zu Global
2. Vom Wir zum Ich
3. Vom Mensch zum Marketingziel
4. Vom Diktat des Anstands zum Diktat des Markts
5. Vom Interessierten zum Frustrierten
6. Von der Sicherheit zur Beunruhigung
Sechs Trends
7. Entwertung: Entwertung durch die Wirtschaft
9
25242325232527
32
39
52
4048
37
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
'85 '87 '89 '91 '93 '95 '97 '98 '99 '00 '02 '04 '06
Es sind politisch interessiert:
1. Entpolitisierung
Reaktionen der Bürger
10
Kaum Chance mehr für Argumente
Sprunghafter Meinungswandel
Immer kürzere „Halbwertzeit“ von Meinungen
Absolut flexibles Wahlverhalten Wähler sind nicht mehr berechenbar – nichts ist richtig
Mangelnde Urteilsfähigkeit – Entscheidung nach „Agenda Setting“
2. Mangelnde Kenntnis
11
17
34
5
44
16
35
1
48
18
32
2426
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
nur West nur Ost beide weiß nicht
Total
West
Ost
Wer zahlt den Soli?
12
13
3. Atomisierung
Nichts ist richtig - Nichts ist falsch
48
45
47
50
49
50
48
50
49
45
0% 20% 40% 60% 80%
Tempolimit 130 km/h
Verschärfung des Jugendstrafrechts
Einrichtung von Strafcamps
Kernenergie als dauerhafte Energiemix
Verwendung von Überschüssen aus den Arbeitslosenkassen
dafür
dagegen
dafür
dagegen
dafür
dagegen
dafür
dagegen
Länger Alogeld zahlen
Senkung der Beiträge
14
Die Wertesteckbriefe
CDU/ CSU SPD FDP Grüne Linke NPD
familiär + - - - - -sozial - - -religiös, werteorientiert +++ + - - - - - -materiell - - -verträumt - - ++lustorientiert - - -erlebnisorientiert - - - - +++ +kulturell ++ +++ - -rational ++kritisch ++dominant + +++kämpferisch - - - - +++pflichtbewusst +++ ++ - - -traditionsverbunden +++ - - -
- = 2 unterbewertete Begriffe - - = 3 unterbewertete Begriffe - - - = 4+ unterbewertete Begriffe
Charakterisierung von Zielgruppen über die Wertefelder anhand eines Indexsystems:
+ = 2 überbewertete Begriffe + + = 3 überbewertete Begriffe+ + + = 4+ überbewertete Begriffe
15
47
48
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
eher wirtschaftspolitisch
ehersozialpolitisch
Wie soll sich die CDU politisch ausrichten?
4. Beliebigkeit
16
30%
7%
63%
Gewerkschaften und Arbeitsmarktpositionenkeine Angabe
eher falsch
eher richtig
1. Bürger ohne Sicherheit
Gewerkschaften ohne Lösung
A. Gewerkschaften
Folgen der Politik- und Wirtschaftskritik
17
Grüne
PDS
FDP
82%
18%
Gewinnmaximierung oberstes Ziel?
nein
ja
B. Unternehmer
1. Bürger ohne Sicherheit
18
63%
37%
Wird Arbeitsplatzverantwortung wahrgenommen?
ja, Unternehmersehen Arbeitsplatz-verantwortung
nein, lehnen Arbeitsplatz-verantwortung ab
B. Unternehmer
Unternehmen unsolidarisch
1. Bürger ohne Sicherheit
19
20
108
159
2830
3630
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
Vertrauensverlust der politischen Parteien
1992 20041998
19961994
Es setzen Vertrauen in die Parteien ...
2002
2000
2006
1. Bürger ohne Sicherheit
C. Politiker
21
21
41
49
0% 20% 40% 60%
Gewerkschaft
Unternehmen
Wer vertritt Gemeinwohl?
Politik
Bürger ohne Sicherheit
22
63
54
3
11
70
45
12
13
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
Unternehmer
Beschäftigte
Alte
Junge
besser
schlechter
Wem wird es in 10 Jahren besser / schlechter gehen?
2. Fehlende Zukunftssicherheit
Bürger ohne Sicherheit
23
1. Multis als Imageträger Mittelstand findet nicht statt
2. Entfremdung der Unternehmen
3. Soziale Wohltaten: Eingeständnis des Scheiterns Angst
4. Vertrauen auf Minimum
5. Beunruhigung auf Maximum / Angst erreicht kleine Leistungsträger
6. Angst vor Verarmung
7. Zukunftsverunsicherung ungebrochen
8. Hilflosigkeit der Politik: Leiden lindern statt Probleme überwinden
3. Gesellschaftspolitische Grundstimmung
Wichtigstes Kriterium für Image der Wirtschaft:
SICHERHEIT IM WANDEL
Bürger ohne Sicherheit
24
Neue Angstbegriffe?
Freiheit?
Wirtschaft?
25
Lösung 1: Compassion
Die gute Wirtschaft
80
19
0% 20% 40% 60% 80% 100%
stimmt nicht
stimmt
Die Politik und Wirtschaft kennen nicht mehr die Probleme kleiner Leute.
Mangelnde Nähe zum Bürger
26
● Mit Gefühl – Verständnis
● Präsenz in allen Schichten – von unten nach oben
● Dezentralisation: Verantwortung adressierbar machen
● Direkten Zugang bei Problemen ermöglichen
Lösung 1: Compassion
Die gute Wirtschaft
27
Die gute Wirtschaft
Interessenausgleich zwischen Wirtschaft und sozialer Gerechtigkeit
Wähler in NRW
Lösung 2: Commitment
8
86
86
12
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%
eher richtig
eher falsch
eher erfüllt
eher nicht erfüllt
28
Fordern und fördern im magischen Dreieck
Lösung 2: Das Commitment der Wirtschaft
Sicherheit im Wandel
Politik
Unternehmer Beschäftigte
Die gute Wirtschaft
Der neue Deal:Aufgaben von Positionen für Gewinn an Sicherheit
29
Lösung 2: Der neue Deal
Beschäftigte:
Unternehmer:
Politik:
mehr Leistung - Flexibilität
größere Sozialverantwortung:Profitoptimierung Arbeitssicherheit
Machtabgabe: moderieren statt diktieren
Sicherheit
Imagegewinnengagiertere Mitarbeiterengagiertere Kunden
Reputationsgewinnstärkerer Wählerzuspruch
Erhalten Geben
Die gute Wirtschaft
30
● Stärkung der Zivilgesellschaft – nicht Sozialgesellschaft
● Gewinnoptimierung statt -maximierung
● ‚Fordern und Fördern‘: Für alle Akteure
● Spielregeln und Grenzen der ‚neuen sozialen Marktwirtschaft‘definieren
● Gegen Auswüchse vorgehen
● Wenn-Dann-Versprechen
● Japanisches Gehaltsmodell
Lösung 2: Commitment
Die gute Wirtschaft
31
Vorgesetzliche Regelungen zwischen Politik und Wirtschaft
Von der Gesellschaft kontrollierbare Vereinbarungen: Gemeinwohl und Eigenwohl mit gleicher Wertigkeit
Partnerschaft statt Bevormundung
Moralität: zunehmendes Kaufargument
Über Image – zum wirtschaftlichen Erfolg
Bereiche: - Ausbildung
- Arbeitsplatz
- Klima
- Abfall
Lösung 3: Selbstverpflichtung
Die gute Wirtschaft
32
Lösung 3: Selbstverpflichtung: Vorteile
Die gute Wirtschaft
96
82
63
62
66
66
96
76
0% 20% 40% 60% 80% 100% 120%
Wirtschaft
Bevölkerung
leichtere Umsetzung von Vorgaben
Entbürokratisierung
Wettbewerbs- verbesserungen
schnelleres Reagierenim Markt
33
Bild der Wirtschaft zu stark von Multis geprägt
Renommee des Mittelstands (familiengeführte Unternehmen)deutlich besser
Kreativ und dynamisch
Mit Abstand höchster Beschäftigungszuwachs
Akzeptiertes Unternehmerbild
Größere Kooperationsbereitschaft
Gegen „kalte“ Multis
Personifizierte Firmenkultur
„Erfahrungsnahe“ Politikvermittlung
Lösung 4: Mittelstands- vor Multipolitik
Die gute Wirtschaft
34
92%
86%
84%
82%
78%
72%
68%
67%
66%
64%
63%
53%
49%
47%
37%
37%
35%
34%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
67%
69%
89%
78%
78%
91%
81%
89%
89%
83%
72%
65%
66%
64%
53%
57%
45%
30%34%
28%
29%
38%
63%
76%
96%
88%
83%
70%
66%
56%
42%
54%
51%
67%
79%
44%
Wichtigkeit konkreter politischer Aufgaben in Schleswig-Holstein
Innovation und neue Techniken massiv unterstützen
Regionale Verwaltung effizienter machen
Mittelstand stärker als Großunternehmen fördern
Viel mehr in Forschung investieren
Unternehmensgründung massiv fördern
Kostenfreie KiTa im letzen Vorschulalter
Land zum Drehkreuz der Ländern Nordeuropas machen
Datenschutz lockern, um Kriminelle besser zu verfolgen
Maritime Forschung massiv ausbauen
Wohnortnahe Schulangebote
gemeinsamen Nordstaat fördern
Mit Videoüberwachung die innere Sicherheit verbessern
Laufzeit der Kernkraftwerke verlängern
Ladenöffnungszeiten flexibler gestalten
Gemeindezahl durch Zusammenlegung verringern
Öffentliche Aufgaben privatisieren
Studiengebühren einführen
Fehmarnbelt-Querung bauen
SPD- Wähler CDU- WählerTotal
Nr. 1
Lösung 4: Mittelstand statt Multipolitik
35
● Agieren statt Reagieren
● Mitarbeiterwohl als gleichrangiges Unternehmensziel zum Unternehmerwohl (eins bedingt das andere)
● Auf Augenhöhe mit Multis
● Kommunizieren statt Schweigen
● Reanimation des ‚Ehrbaren Kaufmanns‘
Lösung 4: Mittelstandspolitik aus der Position der Stärke
Die gute Wirtschaft
36
● Verdeutlichung des Wissens um riesige Veränderungen
● Politik und Reform visionsgesteuert: Masterplan Deutschland 2025
- Kenntnis der Chancen und Risiken- Frühwarnsystem und Reaktionen erzeugen Sicherheit- Entscheidungen nach ‚Masterplan‘, nicht nach Tagesaktualität
● Argumentationszusatz: … weil ….
● Controlling / Fahrplan
● Leitbild: Sicherheit im Wandel
Lösung 5: Vision – Nachhaltigkeit
Die gute Wirtschaft
37
2%
8%
16%
25%
49%
0% 20% 40% 60%
Zukunfts-Investitionen in Bildung, Forschung, Infrastruktur
Senkung von Steuern und Abgaben
höhere Sozialleistungen
Abbau von Staatsverschuldung
keine Angabe
Verwendung von Mehreinnahmen
Lösung 6: Investition in Bildung – Innovation – Werte
Die gute Wirtschaft
38
● „Das tut man“ – „Das tut man nicht“: Wertediskussion
● Wiederherstellung gemeinsamer Grundüberzeugungen
● Ethik als Kunden- / Bewerberkriterium
● Werte-Kommission – ethische Grundsatzdiskussion:
Leitbild für Deutschland: Der ‚moderne‘ Staat
Lösung 7: Kultur der Werte
Die gute Wirtschaft
39
● Entscheidung nach nachvollziehbaren Kriterien (Masterplan)
● Firmen- vor Mitarbeiter- vor Eigentümerinteresse
● Bedingungslose Offenheit + Ehrlichkeit (Internet-Gesellschaft)
● Eingeständnis von Fehlern
● Gewerkschaften nicht politstrategisch kritisieren: Lob, wo gerecht
● Stakeholdergeist vorleben
Lösung 8: Vertrauen zurückgewinnen
Die gute Wirtschaft
40
● Rückgabe des Selbstwertgefühls
● „Wir brauchen Dich“, um den Wandel mitzugestalten
● Lebensplanung als -Funktion
● Inländer-Integrationspolitik (Langzeitarbeitslose – Ältere –vorübergehend Ausgegliederte)
● Renaissance der ‚Wenn-Dann‘-Verpflichtung: Lebensberechenbarkeit
Lösung 9: Mitarbeiter-Integration
∩
Die gute Wirtschaft
41
● ‚Backstage‘
● Betriebliche Entscheidungen kommunikativ begleiten
● Personifizierung der Entscheidungsträger
● Dachmarke: ‚Der ehrbare Kaufmann‘
● Professionelle Kommunikation
● Wirtschaft als Schulfach
● Lebensrealität durch Begriffe, nicht Konzepte:
- Mindestlohn
- Kopfprämie
- Inländerfreundlichkeit
Lösung 10: KommunikationDie gute Wirtschaft
42
1. Compassion
2. Commitment
3. Selbstverpflichtung
4. Mittelstand
5. Vision / Nachhaltigkeit
6. Bildung
7. Werte
8. Vertrauen
9. Mitarbeiter-Integration
10. Kommunikation
Die 10 Gebote
Die gute Wirtschaft
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