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„Dynamik ist die zentrale Konstante…“
Annäherung an Wohn- und Lebenswelten in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf
13.09.2007
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Inhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Beispiel Bonn-Drahnsdorf
1. Dialogorientierter Analyse- und Entwicklungsprozess2. Vor-Ort-Analyse3. Zusammenfassung und Ausblick
3. Kleinräumige Bedarfsanalysen zur Wohn- und Lebenssituation älterer Frauen und älterer Migrant/innen in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf
1. Allgemeines2. Auswahlkriterien für die 3 zu untersuchenden Siedlungen3. Ziele der Bedarfsanalyse4. Untersuchungsmethoden und Ergebnisse
1. Bestandserhebung2. Interview mit Bewohner/innen und Expert/innen
5. Inhaltliche Ergebnisse und Handlungskonsequenzen4. Zusammenfassung und Ausblick
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1. Allgemeines
Handlungsprogramm der Landesregierung NRW Stadtteile, die meist durch eine hoch verdichtete
altindustrielle Innenstadtrandlage und Wohnsiedlungen der 60/70er Jahre gekennzeichnet sind
städtebauliche Defizite und Instabilität der Sozialstruktur, wirtschaftliche Probleme
Programmziel: materielle Verbesserungen, die zu Engagement der Bewohner führen soll, etwas für ihren Stadtteil zu tun; Ansehen des Stadtteils verbessern
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1. Allgemeines
um das zu erreichen werden soziale, arbeitsmarktpolitische und städtebauliche Maßnahmen durch das Land NRW durchgeführt
schon in über 30 Städten solche Projekte und Handlungskonzepte sowie Maßnahmen entwickelt
NRW Handlungsprogramm ist dynamisch und dialogartig angelegt
da einmalig zu Beginn angelegt Analysen nicht ausreichen, müssen die beteiligten Akteure hier jedes mal neu reflektieren und neue Erkenntnisse einarbeiten
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1. Allgemeines
Sozialraum ist ein von Menschen und deren Handlungen und Bedeutungszuschreibungen gebildeter Raum
hier verändern sich verschiedene Gruppen spezifisch im Zeitverlauf
außerdem wird es in jedem geographisch oder verwaltungstechnisch abgegrenzten Raum mehrere Sozialräume ohne Grenzziehung geben
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2. Beispiel Bonn-Dransdorf
der Stadtteil: innenstadtnah, ursprünglich dörflich, zweigeschossige Häuser teilweise historische Bauten
in den 60/70ern wurden viele Sozialwohnungen am Ortsrand erbaut in denen jetzt die meisten Bewohner leben
es sollte saniert sowie Eigentums-/ Mietwohnungen neu erbaut werden, Sozial –und Gemeinwesenarbeit, lokale Beschäftigungsförderung
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2. Beispiel Bonn-Dransdorf
Aktivierung und Stärkung der Identifizierung der Bürger mit dem Stadtteil
Abbau von sozialen Spannungen Berücksichtigung Wohnbedürfnisse und
Verbesserung Aufenthaltsqualität und der Kommunikationsmöglichkeiten
Entwicklung sozialverträglicher Belegungspläne, Entwicklung Arbeits-und Qualifizierungsmöglichkeiten
positiveres Image
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2.1. Dialogorientierter Analyse- und Entwicklungsprozess
prozesshafte und dialogorientierte Entwicklung von Erneuerungsprozessen
Auswertung vorhandenen statistischen Materials
qualitative Betandserhebungsmethoden über mehrere Monate
im Wohnumfeld lebende Menschen sollten in die Bau-und Beschäftigungsmaßnahmen einbezogen werden
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2.2. Vor-Ort-Analyse
Quantitative Analyse: Sichtung der Datenlage so konnten die bereits bekannten baulichen,
ökonomischen und sozialen Ausgangssituationen belegt werden
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2.2. Vor-Ort-Analyse
Befragung von Schlüsselpersonen: Auswahlkriterien: vermutetes spezif. Wissen
über soziale, räumliche und ökonomische Probleme, intimes Ortswissen
z.B. aktive Bewohner, aus Vereinen oder der Politik
offene Interviews um die Lebenssituationen herauszufinden und Einschätzungen über den Stadtteil zu erhalten, und Meinungen wurden erfragt
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2.2. Vor-Ort-Analyse
lokalspezifische Sichtweisen konnten für den Umgestaltungsprozess genutzt werden
durch Gespräche informiert und zur Teilnahme aufgerufen
konkrete Verbesserungsvorschläge gemacht Schlüsselpersonenbefragung bildete die
Basis zur Entwicklung von Maßnahmen und um ein Akteursnetzwerk zu knüpfen
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2.2. Vor-Ort-Analyse
Aktivierende Befragung der Bevölkerung: es wurden eigene Ideen zur Umgestaltung
geäußert Vor-Ort-Büros geplant und andere Schritte
wie Stadtteilforen und Bürgerversammlungen → stießen auf große Resonanz
es gab auch Spontangespräche
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2.2. Vor-Ort-Analyse
Stadtteilbezogene Gremienarbeit: Handlungsziele und Einzelaspekte des
Stadtteils werden in Gremien erörtert positive Grundstimmung sowie auch ein
Skepsis über die Verbesserungsmaßnahmen wurden deutlich
vor allem Vor-Ort-Büros & Spontanbesuche waren hier hilfreich
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2.2. Vor-Ort-Analyse
Raumbeobachtung: welche Bewohnergruppen zu welchen
Tageszeiten am Stadtteilleben teilnehmen Beobachtung von Stadtteilbüro aus,
Rundgänge, gezielte Ortsbesichtigungen gezielte Stadtteilspaziergänge Rückschlüsse über die Aufenthaltsqualität
und Kommunikationsmöglichkeiten im öffentlichen Raum sollten geschaffen werden
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2.3. Zusammenfassung und Ausblick durch die gesamten Analysen und den
Kontakt mit Ämtern konnte nun ein Verständnis für die Bewohner erarbeitet werden
viele Vorgaben der Stadt Bonn stimmten nicht mit den Bewohnerwünschen überein, so kam es auch zu Aushandlungen
bei diesen Analysen ist eine Person wichtig, die ein sehr breite fachlich nicht eingeengte Sichtweise hat, sie muss wahrnehmungs-und kommunikationsfähig sein
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3. Kleinräumige Bedarfsanalysen zur Wohn- und Lebenssituation älterer Frauen und älterer
Migrant/innen in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf
3.1. Allgemeines: Analyse der Wohnsituation in 3 Siedlungen des Ruhrgebietes Ermittlung von Bedürfnissen älterer allein lebender Frauen und
älterer Migrant/innen Ziel des Projektes: Erfahren und Herstellen von Bedingungen,
damit diese Personengruppen so lange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung/vertrauten Umgebung wohnen können
sehr hoher Anteil von Siedlungen der 50er/60er Jahre mit Erneuerungs- bedarf und
einem überdurchschnittlichen Anteil von Älteren
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hoher Anteil von älteren alleinlebenden Frauen und älteren Migrant/innen
bestehender Siedlungszusammenhang, möglichst im Besitz eines Wohungsunternehmens
Interesse von Partnern in den Städten und Stadtteilen ein kooperatives Verfahren der Analyse und der Entwicklung von Handlungsempfehlungen zu unterstützen
Verknüpfung von Bedarfsermittlung mit Bewohnerbeteiligung
3.2. Auswahlkriterien für die 3 zu untersuchenden Siedlungen
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3.2. Auswahlkriterien für die 3 zu untersuchenden Siedlungen
3 Untersuchungsgebiete:→ Oberhausen-Knappenviertel
→ Essen-Katernberg
→ Recklinghausen-Süd
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3.3. Ziele der Bedarfsanalyse
Ziele der Bedarfsanalyse: Ermittlung der Bedürfnisse und Anforderungen der
Zielgruppen an ein selbstständiges Wohnen zielgruppenorientierte Weiterentwicklung von
Wohnmodellen und Infrastruktur für ein selbstständiges und selbst bestimmtes Wohnen im Alter
direkte Nutzbarmachung der gewonnenen Erkenntnisse, Aktivierung und Vernetzung der Akteure rund um diese Themenstellung beitragen
Entwicklung von entsprechenden Informations- und Beratungsangeboten
Überprüfung von Übertragbarkeit auf andere Projekte
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3.3. Ziele der Bedarfsanalyse
Eigene Erkenntnisinteressen der Kooperationspartner in
den Städten: Anbieter von Altenarbeit wollen Bedürfnisse der
beiden Zielgruppen besser kennen lernen→ bessere Verknüpfung von Altenarbeit und Migrationsarbeit
Interesse eines Wohnungsunternehmens, Bedürfnisse der älteren Bewohnerschaft bei geplanter Modernisierung genauer zu berücksichtigen
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3.4. Untersuchungsmethoden und Ergebnisse
Untersuchungen als kleinräumige Bedarfsanalysen Zusammensetzung aus je einer Bestandserhebung
und einer qualitativen Befragungsphase weiterer Schritt: genaue Abgrenzung der
Untersuchungsgebiete Untersuchungsraum (Sozialraum) wurde definiert als
gewachsener Siedlungszusammenhang, der Teil eines Stadtteils ist
Abgrenzung erfolgte wesentlich anhand des Nutzungsverhaltens der Bewohner des Raumes
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3.5. Bestandserhebung
ermittelt/ausgewertet:• Einwohneranzahl• Zahl der Haushalte• Anteil der Sozialhilfeempfänger• Anteil der Migranten• durchschnittliche Wohnfläche
pro Person
innerhalb der Siedlungsbestände einbezogene Angaben:• räumliche Lage• Baujahr• Eigentümerstruktur• Wohnungsanzahl• Gebäudetypen• Wohnungsgrößen,
- ausstattung• Bewohnerzahl• Anteil der Migrant/innen,
50jährigen + Älteren
►Basis: verfügbares statistisches Datenmaterial zu Sozialstruktur und Wohnbedingungen im weiteren Sinne
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3.5.1. Interviews mit den Bewohner/innen und
Expert/innen 6-10 Bewohner/innen und 5-6 Expert/innen in jedem Gebiet Interviewdauer: 2-3 Stunden Ort der Befragung: in den Wohnungen der Bewohner Kontakte und Auswahl der Bewohner erfolgten über
Kooperationspartner in den Stadtteilen Ausgewählt: Personen ab dem 50. Lebensjahr Bestandserhebungen vertreten waren u.a.: Kundenbetreuer bzw. Sachbearbeiter der
Wohnungsunternehmen, Mitarbeiter/innen aus Sozialämtern und Stadtteilbüros,…
Interviews wurden aufgezeichnet und schriftlich dokumentiert Gegenstand der Befragungsrunden:
• derzeitige Wohnsituation der älteren deutschen & ausländischen (türkischen) Bewohner
• die Bereiche Hilfe, Pflege, Kommunikation und Information ebenso Experteneinschätzung der Lebenslage von Migranten bzw.
älteren Frauen, deren Versorgungssituation und den sich daraus ergebenden Handlungsforderungen
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3.6. Inhaltliche Ergebnisse und Handlungskonsequenzen
positive oder negative Lebensgestaltung im Alter hängt neben subjektiven Einstellungen von unterschiedlichen Faktoren ab
die „hardware“ Wohnung hat eine zentrale Rolle für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter (insbesondere Größe und Ausstattung)
Bewohner messen „weichen Faktoren“ viel größere Bedeutung bei als angenommen – z.B. soziales Umfeld
obwohl Wohnungen weder altengerecht noch barrierefrei, wurden keine Probleme für Wohn- und Lebensalltag benannt
Wichtiges positives Element: lange Nachbarschaften in jedem Stadtteil Einrichtung von kleinen Arbeitskreisen zur
organisatorischen und inhaltlichen Begleitung der Bedarfsanalyse, Zusammenarbeit der Arbeitskreise untereinander
in einem Stadtteil sogar Stadtteilführer für ältere Menschen erarbeitet
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3.7. Zusammenfassung und Ausblick bisherige Vermutungen über Bedürfnisse der
Zielgruppen wurden modifiziert und konkretisiert neue Kooperationsbeziehungen sind entstanden Handlungs- und Selbsthilfepotentiale wurden in den
jeweiligen Siedlungen entdeckt und geweckt Nutzbarmachung von Ergebnissen hängt von
Bereitschaft der Akteure ab, gewonnene Erkenntnisse auch bei Handlungen und Entscheidungen zu berücksichtigen
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Quelle:Riege, Marlo/ Schubert, Herbert (Hrsg.) (2005),Sozialraumanalyse. Grundlagen-Methode-Praxis. Zweite Auflage, Wiesbaden: VS Verlag fürSozialwissenschaften
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