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zweiter BildungsBerichtfür den Landkreis Stade 2014Mit unserer Bildungsstrategie in die zukunft
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014
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Impressum
Herausgeber:
Landkreis Stade, Der Landrat
Redaktion, Konzeption und Datenaufbereitung:
Anke Heydorn
Bildungsbüro Landkreis Stade, Bildungsmonitoring
Autorengruppe:
Dr. Anja Boneß, Bildungsbüro Landkreis Stade
Christian Brüggemann, Kreisjugendpflege Landkreis Stade
Anke Heydorn, Bildungsbüro Landkreis Stade
Dr. Frauke Ilse, Bildungsbüro Landkreis Stade
Bente Schröder, Bildungsbüro Landkreis Stade
Bärbel Schuldt, Bildungsbüro Landkreis Stade
Elke Weh, Bildungsbüro Landkreis Stade
Maren Wilsdorff, JOBELMANNSCHULE BBS I, in Kooperation mit dem Bildungs-
büro Landkreis Stade
Unterstützung:
Dr. Christine Hartwig, Gesundheitsamt Landkreis Stade
Magnus John, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung
(DIPF), Berlin
Gönke Lengsfeld, Bildungsbüro Landkreis Stade
Markus Lütke Brintrup, Planungsamt Landkreis Stade
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument
der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung
durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungs-
fähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die Humanressourcen.
zweiter BildungsBerichtfür den Landkreis Stade 2014Mit unserer Bildungsstrategie in die zukunft
3
61 C.6 FrüheÜbergänge
61 C.6.1 ÜbergangI:Familie–außerfamiliäreBetreuung
62 C.6.2 ÜbergangIIKindertagesbetreuung–Grundschule
63 C.7 KooperationsformenderKindertagesstättenundGrundschulen
66 C.8 VorschulischeSprachbildungundSprachförderung
71 D AllgemeinbildendeSchulenimLandkreisStade77 D.1 SchülerzahlenandenallgemeinbildendenSchulen
81 D.2 ÜbergangII:Primarbereich
83 D.3 ÜbergangIII:Grundschule–SekundarbereichI
85 D.3.1 SchulformwechselallgemeinbildendeSchuleundFörderschule
87 D.3.2 SchulformwechselinderSekundarstufeI(7.–9.Klasse)
88 D.4 SprachförderunganallgemeinbildendenSchulen
92 D.5 SchulabschlüsseanallgemeinbildendenSchulen
96 D.6 Schulkindbetreuung/Ganztagsschulen
96 D.6.1 Ganztagsschulen
98 D.6.2 SchulkindbetreuunginKindertagesstättenundKindertagespflege
99 D.7 Bildungshaus
101 Exkurs:MINT-Bildung103 MINT-BildunginKindertagesstätten
104 HausderkleinenForscher
106 MINT-BildunginGrundschulen
106 HausderkleinenForscher
107 MINT-AGs
108 Klassenkisten
109 MINT-BildunginderSekundarstufeI
111 Herbstakademie
112 Junior-Ingenieur-Akademie
113 CFK-LehrerfortbildungundCFK-Kiste
114 MINTeressewecken–MINTalenteentdecken
115 MINT-BildunginderSekundarstufeII
118 Schüler-Ingenieur-Akademie
119 FitinMathe
120 MINT-BildunginderHochschule
122 Hochschulschülerforschungsprojekte
124 E BeruflicheBildung125 E.1 ÜbergangIV:ÜbergängeindieberuflicheAusbildung
129 E.2 BerufsbildendeSchulenimLandkreisStade
121 E.2.1 SchülerzahlenderberufsbildendenSchulenimLandkreisStade
135 E.2.2 NeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStade
138 E.2.3 BildungserfolgeanberufsbildendenSchulen
150 E.3 DualeAusbildung
151 E.3.1 EntwicklungderAnzahlundVerteilungderAuszubildendenimLandkreisStade
2 Inhaltsverzeichnis 5 Vorwort
7 Einleitung
10 I BildungimLandkreisStade
10 I.I ZumBildungsverständnis
11 I.II VonderBildungslandschaftzurBildungsstrategie
15 II DiewichtigstenErgebnisseimÜberblick15 II.I VonderBildungslandschaftzurBildungsstrategie
15 II.II RahmenbedingungenfürBildungimLandkreisStade
16 II.III FrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehung
16 II.IV AllgemeinbildendeSchulen
17 II.V Exkurs:MINT-Bildung
17 II.VI BeruflicheBildung
18 II.VII Hochschulen
18 II.VIII WeiterbildungundBildungsberatung
18 II.IX Non-formaleBildung
19 A DerLandkreisverändertsich– RahmenbedingungenfürBildung19 A.1 RegionaleGliederungdesLandkreisesStade
21 A.2 BildungsrelevanteVerkehrsinfrastruktur
24 A.3 BevölkerungunddemografischeEntwicklung
29 A.4 WirtschaftsstrukturundArbeitsmarkt
31 A.5 SozialeLage
40 B Bildungsstruktur–Überblicküberdie AusgangslageunddieVeränderungenim LandkreisStade44 B.1 Bildungseinrichtungen
45 B.2 Bildungsstand
45 B.2.1 HöchsterallgemeinbildenderAbschluss
46 B.2.2 HöchsterberuflicherAbschluss
48 C FrühkindlicheBildung,Betreuungund Erziehung51 C.1 FrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehung
imLandkreisStade
52 C.1.1 TrägerstrukturderFBBE
54 C.2 KinderinKindertageseinrichtungenimLandkreisStade
57 C.3 KindertagespflegeimLandkreisStade
59 C.4 MittagsverpflegunginderFBBE
59 C.5 KindermitMigrationshintergrundinderFBBE
5
LiebeLeserinnenundLeser,ich freue mich, Ihnen den zweiten Bildungsbericht für den Landkreis Stade
vorstellenzukönnen.Damit liegenGrunddatenfüralleBildungsstationender
Menschen imLandkreisStadevonder frühkindlichenBildungbis indieWei-
terbildungvor.DerBildungsberichtbildetsowohldieabschlussbezogenenBil-
dungsbereiche,dieSchulen,HochschulenunddieBerufsausbildung,abalsauch
dieAngeboteundTeilnahmeimBereichdernonformalenBildung,derKreisju-
gendpflege,derVereineoderderaußerschulischenLernorte.Institutionen,Ak-
teureundInteressierteerhaltendadurcherstmalseinendatengestütztenÜber-
blicküberunsereBildungsregionundkönnendieErgebnissefürihrePlanungen
undEntscheidungennutzen.
Zahlen,Daten,Faktensindabernichtalles,wasderBildungsberichtzubieten
hat.FürdieWeiterentwicklungunsererBildungsregionsinddieHandlungsemp-
fehlungendieGrundlage.SiewurdenvordemHintergrundderBildungsstrategie
entwickeltundwerdennun indenFachgremien,diewir in"LernenvorOrt"
aufgebauthabenundindenenzahlreicheAkteurezusammenarbeiten,beraten
unddiskutiert.WirwollenmitdemBildungsberichtweiterdaranarbeiten,dass
alleBürgerinnenundBürgerinunsererBildungsregionbesteBildungschancen
habenundihrePotenzialenutzenkönnen.
Indennächsten JahrenstelltdieseArbeitvierzentraleAufgabenfelder inden
Mittelpunkt.Wirwollenunsgemeinsamdarumkümmern,dassdieÜbergänge
voneinerBildungsstationindienächsteglattverlaufenundnichtzuStolperstei-
nenwerden.UnsereKindersollenaufdenSchrittvonderKitaindieGrundschu-
legutvorbereitetsein.JugendlichesollennachderSchuleohneUmwegeeinen
Ausbildungsplatzfinden,derihrenFähigkeitenundInteressenentspricht.Dafür
wollenwirgemeinsamdierichtigenAngebotevorhaltenunddenJugendlichen
helfen,denÜbergangzumeistern.
VoRwoRT
156 E.3.2 NeuabschlüssevonAusbildungsverträgenimLandkreisStade
157 E.3.3 VertragsauflösungenvonAusbildungsverträgenimLandkreisStade
158 E.3.4 BildungsniveauderAuszubildenden
159 E.3.5 AngebotundNachfrageundMobilitätderAuszubildenden
161 E.3.6 BildungserfolgevonAuszubildendenimLandkreisStade
162 E.4 Übergangssystem
163 E.4.1 BestandszahlenimschulischenÜbergangssystem
166 E.4.2 NeueintritteindasschulischeÜbergangssystem
167 E.4.3 NeueintritteinBerufsvorbereitungsjahr(BVJ)und
Berufseinstiegsklasse(BEK)172
169 E.4.4 NichtschulischesÜbergangssystem
173 F Hochschulbildung
183 G weiterbildung185 G.1 Weiterbildungsanbieter
186 G.1.1 Volkshochschulen
189 G.1.2 BeruflicheWeiterbildung
192 G.2 Bildungsberatung
195 G.2.1 Bildungsberatungin«LernenvorOrt»
200 G.2.2 BeratungzurAnerkennungausländischerAbschlüsse
202 H Non-formaleundinformelleBildung203 H.1 JugendarbeitalsTeilderBildungslandschaftimLandkreisStade
203 H.1.1 TrägerderJugendarbeit
205 H.1.2 Jugendräume,FachkräfteundJugendleiter
210 H.1.3 AngeboteundLeistungen
213 H.1.4 HandlungsbedarfinderJugendarbeit
214 H.2 Non-formaleundinformelleBildungimSport
215 H.2.1 VereinsstrukturimLandkreisStade
215 H.2.2 SportstättenimLandkreisStade
216 H.2.3 Fort-undWeiterbildungimSport
217 H.3 Natur-undUmweltbildung
218 H.4 KulturelleBildung
218 H.4.1 Non-formaleundinformellemusischeundkünstlerischeBildung
221 H.4.2 Theater
221 H.4.3 Museen
222 H.4.4 Bibliotheken
229 H.4.5 PlattdeutschunddieRegionimUnterricht
230 III Ausblick
232 Glossar236 Abbildungsverzeichnis
241 Literaturverzeichnis
6 7
DerLandkreisStadeisteinervon35LandkreisenundKreisfreienStädten,der
imRahmendesProjektes«LernenvorOrt»einkommunalesBildungsmanage-
mentaufbaut.DurchbildungsbereichsübergreifendeVernetzungallerrelevanten
AkteurederBildung sollBildungsplanung transparentundbesser koordiniert
werden.BildungsberichterstattungistdasInstrument,umdieseAbstimmungs-
prozessezufundierenundHandlungsbedarfezuerkennen.Siestelltobjektive
Daten–quantitativeundqualitative–zurVerfügung.
DieFortschreibungvonBildungsdatenüber längereZeiträumehinwegermög-
lichtdieBeobachtungvonVeränderungenineinzelnenBildungsbereichenund
imbestenFallRückschlüsseaufdieWirksamkeitoderUnwirksamkeitinitiierter
Maßnahmen.KoordinationundSteuerungimBildungsbereichistaufkommuna-
lerEbeneeinwichtigerFaktor,umdieRegionweitervoranzubringen.Sieist
geradeimHinblickaufdiedemografischenVeränderungendernächstenJahre
notwendig.NichtinjedemBildungsbereichhatdieKommuneKompetenzen,um
politischgestaltendtätigzuwerden.DieDatendeskommunalenBildungsmoni-
toringshelfenaberzuerkennen,woHandlungsbedarfevorhandensindundwer
tätigwerdensollte.Mitdemin2012veröffentlichtenerstenBildungsberichtfür
denLandkreisStadewurdemitderBildungsberichterstattungbegonnen.
DerzweiteBildungsberichtschreibtdiebildungsrelevantenKernindikatorendes
erstenBerichtesfort.ErgehtdarüberhinausaufweiterebildungsrelevanteBe-
reicheein,diebishernochnichterfasstwurden,unddiessowohlimHinblickauf
diePerspektivevonBildungimLebensverlauf(Bildungsberatung,Weiterbildung,
Hochschulbildung)alsauchimHinblickaufdienon-formalenBildungsgelegen-
heiten vorOrt. Sowird z.B. die außerschulische Jugendbildung im Landkreis
Stadethematisiert.DerzweiteBildungsberichtenthält,wennmöglichundsinn-
voll,Handlungsempfehlungen.DieseHandlungsempfehlungenberuhenaufden
objektivenDatenundsindvordemHintergrundderBildungsstrategiedesLand-
kreisessowienationaleranerkannterForschungsergebnisseentwickeltworden.
EINLEITuNG
EinweiteresbesonderswichtigesThemaistfürunsereRegiondieSicherungvon
Fachkräften.BereitsjetztfehlenFachkräfteinnaturwissenschaftlich-technischen
Berufen,aberauchinPflegeundErziehung.DiedemografischeEntwicklungwird
nochweiterdazubeitragen.GemeinsammitderAgenturfürArbeit,denKam-
mern, den Berufsbildenden Schulen und derWirtschaftsförderungwollenwir
gemeinsameAktivitätenaufdenWegbringen,umFachkräftefürdenLandkreis
Stadezugewinnen,zuentwickelnundzuhalten.
Einweiteres zentralesThema ist dieweitereAusgestaltung der Bildungsqua-
lität.WirwollenPotenzialefördernundkeinenverlieren–deshalbhaltenwir
gemeinsamUnterstützungsangebotevorfürKinderundJugendlichemitVerhal-
tensschwierigkeiten,fürFamilien,fürSenior/innen,umnureinigeBeispielezu
nennen.GuteProjekte sollendafürentwickeltwerdenundkönnendurchdie
StiftungBildungsregionStadeeineFörderungerhalten.
KoordinationundVernetzungderAkteuresindauchinZukunftnotwendig,da-
mitabgestimmtesHandelnmöglichist.DeshalbistVernetzungundUnterstüt-
zungdervierteAufgabenbereich,umdenwirunszukünftigweiterkümmern
wollen.DieÜberzeugungderAkteureundihreBereitschaft,ihreFachexpertise
einzubringen,sinddieGrundlagedafür,dassneueLösungengefundenwerden
können,diedieBildungsregionvoranbringen.DasBildungsbürosorgtdafür,
dassdieZusammenarbeiteffektivundzielorientierterfolgenkann,schafftden
RaumfürAustauschundKooperation.
LiebeAkteureundAktive,
ichladeSieherzlichein,IhreFachexpertiseindieDiskussiondesBildungsbe-
richtseinzubringenundmitIhremBeitragdieWeiterentwicklungunsererBil-
dungsregionzuunterstützen.DiejährlicheBildungskonferenzbietetdafürden
Rahmenundsolldazuführen,dassQualitätundZusammenspielderAngebote
imSinneunsererBildungsstrategieimmerweiteroptimiertwerden.
MichaelRoesberg
Landrat
vorwort
8 9
EmpfehlungeninnerhalbdesBildungsberichtsImZugedesDiskursesdesBildungsberichts2012wurdederWunschgeäußert,
zukünftigEmpfehlungenfürdieweitereDiskussionbzw.ArbeitderBildungsre-
gionauszusprechen.DemträgtdieserBildungsberichtRechnung.AndieserStel-
lesolldaherbetontwerden,dassderBildungsberichtkeineBeschlussvorlage
fürdieKreistagsabgeordneten ist,sondernzurKenntnisnahmegegebenwird,
abereristalseinSteuerungsinstrumentgedachtundsollzuinhaltlichenDiskus-
sionenaufGrundvonobjektivenDatenanregen.DieausgesprochenenEmpfeh-
lungensinddaheralsDiskussionsanregungzuinterpretieren.EsistnichtAufga-
bedesBildungsberichts,Verantwortungenzuübertragen,diesekönnenjedoch
auseinemDiskussionsprozesserwachsen.DerkommunaleBildungsbericht2014
sprichtEmpfehlungenvordemHintergrundderentwickeltenBildungsstrategie
undaufGrundlagederzuvorabgebildetenDatenaus.DieEmpfehlungenhaben
keinerleirechtlicheBindung.
DerkommunaleBildungs-
bericht2014sprichtauf
Grundlagederzuvor
abgebildetenDatenEmpfeh-
lungenvordemHintergrund
derentwickeltenBildungs-
strategieaus.
einleitung
EinSchwerpunktdeszweitenBildungsberichtsliegtinderBetrachtungderma-
thematisch-naturwissenschaftlich-technischenBildung(MINT)vorOrt.Miteinem
gesondertenKapitelwirddieMINT-BildungimLandkreisStadeabgebildet.Der
Fokusaufdemnaturwissenschaftlich-technischenBereichistdurchdenvonlo-
kalen Bildungsakteuren festgestellten Bedarf an naturwissenschaftlich-techni-
schenKompetenzenbegründet.
DerLandkreisStadezeichnetsichdurcheinenvergleichsweisehohenAnteilindus-
triellerWertschöpfungaus.DaherhatdieMINT-Förderung,bzw.dieFörderungdes
naturwissenschaftlich-technischenNachwuchses,einenhohenStellenwert.
DerzweiteBildungsberichtfürdenLandkreisStadewurdevomBildungsmoni-
toringdesBildungsbürosdesLandkreiseserstellt.MitgewirkthabendieMitar-
beiterinnendesBildungsbüros,dieMitgliederderSteuerungsgruppe,desPro-
jektbeirates, Bildungsträger und Fachkräfte aus der Region,Mitarbeiter/innen
derNiedersächsischenLandessschulbehörde,AußenstelleCuxhaven,sowiedie
ÄmterderKreisverwaltung.
WieschonimerstenBildungsberichtausdemJahr2012wirddieBildungsregion
ausderPerspektivedeslebenslangenLernensbetrachtet.Dasbedeutet,dass
dieserBerichtbildungsrelevanteDatenausdemElementarbereich(Krippe,Kin-
dertagesstätte)überdenBereichderallgemeinbildendenundberufsbildenden
SchulenbishinzurWeiterbildungberücksichtigt.DanebenwirdBildungganz-
heitlichbetrachtet.DaherwerdenDatendesformalenLernenssowiedesnon-
formalenLernensabgebildet.
MethodischeHinweiseFürdieBildungsberichterstattungimRahmendesBundesprojektes«Lernenvor
Ort»gibteszahlreichemethodischeEmpfehlungenundeinenkonkretenAnwen-
dungsleitfaden.DiesenHinweisenfolgendwerdenimvorliegendenBerichtmit
wenigenAusnahmenDatenausderamtlichenStatistik(StatistischeÄmterdes
Bundesunddes Länder) genutzt.DieseDatenquellen sind inderRegel sehr
zuverlässig, sie schaffendie fürdie lokaleBildungsberichterstattungnotwen-
digeVergleichbarkeitvonKreis-undLandesdatenundermöglichenaucheinen
VergleichzwischeneinzelnenKreisenundStädten.DerBildungsberichtwirdteil-
weiseergänztdurchDatenderBundesagentur fürArbeit,derKammern (IHK,
HWK,LWKundandere),desJobcentersStade,sowieingeringeremUmfangaus
eigenenErhebungendesBildungsbürosoderausdemDatenbestandderÄmter
derKreisverwaltung.EswurdendurchgehenddieaktuellstenverfügbarenDaten
gewählt.VeröffentlichungendeserstenBildungsberichtswurden–womöglich
undsinnvoll– inZeitreihen fortgeführtundggf.ergänzt.Teilweisesindneue
DateninnerhalbeinzelnerUnterkapitelhinzugekommen,dasichdieEntwicklung
innerhalbderBildungsregionundinnerhalbdesBundesprojektes«Lernenvor
Ort»teilweise2012nochnichthinreichendabbildenließ.
einleitung
10 11
Formale,non-formaleundinformelleBildungergänzeneinanderundverstärken
wechselseitigdenlebenslangenLernprozess.1
ImBildungsbericht2012wurdeausführlichbeschrieben,wiesichdasBildungs-
systemderBundesrepublikDeutschlandstrukturellgliedert.Eswurdeerläutert,
dassesnebenderstrukturellenGliederungnochweitereAkteuredesBildungs-
bereiches gibt. Sie alle gemeinsam bilden die regionale Bildungslandschaft.2
BildungsprozessevonIndividuenvollziehensichimmerzwischenverschiedenen
Institutionenundkönnenniemalsisoliertbetrachtetwerden.InnerhalbderBil-
dungslandschafthabenalleBildungsinstitutionenwechselseitigeEinflüsseauf
dieBildungeinesMenschen.DaheristdieZusammenarbeitderzahlreichenund
unterschiedlichenBildungsakteureeinerRegionsowichtig.ImLandkreisStade
istesindenletztenJahrengelungen,dieseZusammenarbeitauszubauenund
aufeingemeinsamesZielhinzuentwickeln.
VonderBildungslandschaftzurBildungsstrategieIn2013hatdieSteuerungsgruppe«LernenvorOrt»eineBildungsstrategiefür
die Entwicklung der Bildungsregion erarbeitet. Siewurde vomAusschuss für
SchuleundBildungbeschlossenundimRahmenderBildungskonferenzimSep-
tember2013denAkteurenderBildungsregionvorgestellt.BeiderBildungskon-
ferenzhabendieAkteureProjektideenfürdieUmsetzungderBildungsstrategie
entwickelt, die dasArbeitsprogramm der nächsten Jahren bilden sollen. Der
zweiteBildungsberichtverfolgtdieAbsicht,allebildungsrelevantenIndikatoren
vordemHintergrundderBildungsstrategiezu interpretieren.DiesesVorgehen
war2012nochnichtmöglich.InsofernistalseinersteswichtigesErgebnisim
Bildungsberichtfestzuhalten,dassderLandkreisStadeindenletztenzweiJah-
renstringentanderEntwicklungeinerBildungsstrategiegearbeitethat.
DasZielderBildungsstrategie–dieVision–ist,dassderLandkreisStadebis
zumJahr2025eininderMetropolregionherausragenderBildungsstandortist,
derattraktiv ist fürMenschenundUnternehmen.DieserVision folgenLeitge-
dankenundLeitziele.AusallenLeitzielenergebensichdieprimärenHandlungs-
felderundProjektefürdiekommendenJahre. JedesProjektkanneinemoder
mehrerenHandlungsfeldernzugeordnetwerden.GemeinsamdientdieseStrate-
giederZielerreichung.
1AutorengruppeBildungsberichterstattung(2010,S.VIIIf )
2LandkreisStade(2012)
I.II
NoN-FoRMALESLERNEN:
Lernen,dasnichtinBil-
dungs-oderBerufsbildungs-
einrichtungenstattfindetund
üblicherweisenichtzurZer-
tifizierungführt.Gleichwohl
istessystematisch(inBezug
aufLernziele,Lerndauerund
Lernmittel).
INFoRMELLESLERNEN:
Lernen,dasimAlltag,am
Arbeitsplatz,imFamilienkreis
oderinderFreizeitstattfindet.
Esist(inBezugaufLernziele,
LernzeitoderLernförderung)
nichtstrukturiertundführt
üblicherweisenichtzurZerti-
fizierung.
DasZielderBildungsstrategie
–dieVision–ist,dassder
LandkreisStadebiszumJahr
2025eininderMetropolregi-
onherausragenderBildungs-
standortist,derattraktivist
fürMenschenundUnterneh-
men.
bildung im landkreis stade
WievieleandereKommuneninDeutschlandbefasstsichderLandkreisStade
seiteinigenJahrenmitdenFolgendesdemografischenWandelsundeinerzu-
nehmendenKonkurrenzumFachkräfte–voralleminmathematisch-technisch-
naturwissenschaftlichen sowie pflegenden Berufen. Der Landkreis Stade hat
schonvorBeginndesBundesprojektes«LernenvorOrt»Bildungalseinwich-
tigesPolitikfeldbenannt,uminZukunftkonkurrenzfähigzubleiben.Durchdie
geografische Lage des Landkreises in Nachbarschaft zur Metropole Hamburg
stehtderKreis inKonkurrenzumFachkräfte.MitderDurchführungdesBun-
desprojektes «Lernen vor Ort» ist ein Schwerpunkt auf die strukturelle und
nachhaltigeEntwicklungderregionalenBildungslandschaftgelegtworden.Da-
durchwurdenindenvergangenenJahrennebenvielenEinzelprojektenvorallem
strukturelleVeränderungenangeschoben.DieKommunikation,Koordinationund
KooperationallerAkteurederBildungslandschaftwurdemaßgeblichausgebaut.
DanebenwurdeaneinemgemeinsamenBildungsverständnisundeinergemein-
samenVisionfürdenLandkreisStadegearbeitet.DieErgebnissediesesProzes-
seswerdenindenkommendenJahrenmessbarwerden.DieserBildungsbericht
beginntdaherzunächstmiteinerVorstellungstrukturellerEntwicklungen.
ZumBildungsverständnisDieAussagendiesesBildungsberichtsund insbesonderedieEmpfehlungenbe-
ruhen,wiebereitsimerstenBildungsbericht,aufeinemganzheitlichenBildungs-
verständnisundlegendiePerspektivedesLernensimLebenslaufzugrunde.Ne-
benderBetrachtungderinstitutionellenBildungimLebensverlauf–alsovonder
FrühkindlichenBildung,BetreuungundErziehung(FBBE)überallgemeinbildende
Schulen,dieberuflicheAusbildungbzw.dasStudiumbishinzumWeiterbildungs-
bereich–wirdauchBildungaußerhalbvonInstitutionenindenBlickgenommen;
vorallem imBereichdernon-formalenund informellenBildung.Zumbesseren
VerständnisistimKastenamRandnocheinmaldieDefinitionderdreiBildungs-
begriffe(formales,non-formalesundinformellesLernen)abgebildet.
I.I
DieKommunikation,Koor-
dinationundKooperation
allerAkteurederBildungs-
landschaftwurdemaßgeblich
ausgebaut.Danebenwurde
aneinemgemeinsamenBil-
dungsverständnisundeiner
gemeinsamenVisionfürden
LandkreisStadegearbeitet.
DieErgebnissediesesProzes-
seswerdenindenkommen-
denJahrenmessbarwerden.
FoRMALESLERNEN:
Lernen,dasüblicherweisein
einerBildungs-oderAus-
bildungseinrichtungstattfin-
det,(inBezugaufLernziele,
LernzeitenoderLernförde-
rung)strukturiertistundzur
Zertifizierungführt.
I
BILDuNGIMLANDkREISSTADE
12 13
HandlungsfeldÜbergängegestaltenEinwichtigesAnliegenderBildungsregionistes,dieMenschenindenvielfäl-
tigenÜbergangssituationen,andeneninderRegelverschiedeneBildungsein-
richtungenbeteiligtsind,zuunterstützen.HierzusollenÜbergängeharmonisiert
werden,andenenBildungseinrichtungenbeteiligtsind.DieMenschenandiesen
Übergängensollenbegleitetwerden,umdenÜbergangzuerleichtern.Eineenge
VerzahnungderabgebendenundaufnehmendenEinrichtungenermöglichtden
Menschen eine aktive Gestaltung dieser Prozesse. Übergänge finden sich im
LaufederBiographieeinesMenschenanvielenStellen.DerersteÜbergangist
derjenigevonderFamilieineineBetreuungsinstitution.EsfolgendieÜbergänge
Kindertagesstätte–Grundschule,Grundschule–weiterführendeSchule,Schule–
Ausbildung/SekII,SekII–StudiumundStudium/Ausbildung–Beruf.
AuchspäterfindensichimLaufedesLebensimmerwiederÜbergänge,
z.B.derEintrittausdemErwerbsleben indenRuhestand.DieseÜber-
gängekönnendurchKoordinationundAbstimmungerleichtertwerden. In
derBildungsregionLandkreisStadeliegtderSchwerpunktderArbeitim
HandlungsfeldÜbergängegestaltenindennächstenzweibisdreiJahren
indenBereichenÜbergangKiTa–GrundschuleundÜbergangindenBe-
ruf(zuBeginnundinnerhalbderLebensarbeitsphase).Auchhiersollte
Transparenzerzeugt,dieKooperationderAkteureerhalten,bzw.ausge-
baut werden und gemeinsame Projekte durchgeführt werden.Auf der
BildungskonferenzwurdenProjektideenimBereich«Übergängeinweiße
Berufefördern»sowieeinneuerFachbeiratFachkräftesichernvorgestellt.
HandlungsfeldFachkräftesichernDemHandlungsfeldFachkräftesichernliegtderKerngedankezuGrunde,dass
derLandkreisStadedurchseineräumlicheNähezuHamburginKonkurrenzum
gutausgebildeteFachkräftesteht.DabeiwerdenalsFachkräftesowohlAbsolven-
tenvonHochschulstudiengängenalsauchausgebildeteFachkräfteverstanden.
FachkräftewerdenimLandkreisStadeindenkommendenJahrenvorallemin
dentechnischenBerufenundIngenieurberufenfehlen.3Auchpädagogischeund
pflegendeFachkräftewerdenknappwerden.AngesichtsderattraktivenLagein
derMetropolregionHamburgwillderLandkreisStadefürdieRegionFachkräfte
entwickeln,halten,gewinnenundfördern.
SchwerpunktefürdieArbeitdernächstenzweibisdreiJahreindiesemHand-
lungsfeldsindTransparenzzuerzeugen,KooperationenzwischendenAkteuren
aufzubauenundzuerhalten (Bsp. Initiativkreis Fachkräftesicherung,Netzwerk
MINT) und gemeinsame Projektemit den Bildungsakteuren zu initiieren und
durchzuführen.ImKapitelMINT-BildungwirdzumerstenMalfürdieBildungs-
regionaufgezeigt,welcheErfolgebereitserzieltwurdenundeswerdenHand-
lungsempfehlungenfürdieEntwicklungdernächstenJahregegeben.
3ExperConsult(2012).
bildung im landkreis stade
Übergänge
gestalten
Fachkräfte
sichern
Bildungs-
qualität
Vernetzung
undUnter-
stützung
Die vier Handlungsfelder sind «Übergänge gestalten», «Fachkräfte sichern»,
«Bildungsqualität»sowie«Vernetzungundunterstützung».
bildung im landkreis stade
Abbildung I.II: Bildungshaus und Bildungsstrategie
1.JederEinzelnehatdieMöglichkeiteineroptimalenFörderung.2.LernenundBildungwerdenvomEinzelnenundderGesellschaftgeschätzt.
3.DieLernbedingungenförderndieLustamLernen.4.VielfältigeBildungsangebotesindflächendeckendfüralleAltersgruppenverfügbar.5.EsgibteineflächendeckendesystematischeZusammenarbeitderBildungsakteure.
DerLand-kreisStadeisteininder
MetropolregionherausragenderBildungs-standort.EristattraktivfürMenschenundunternehmen.
Bildungs-
angebot
inhaltlich
sichernund
ausbauen.
Persönlich-
keitsentwick-
lungund
eigenstän-
digeLebens-
führung
fördern.
Wertschät-
zungvon
Lernenund
Bildung
steigern.
Lernbedin-
gungenso
entwickeln,
dasssieLust
amLernen
fördern.
Bildungs-
angebot
möglichst
flächen-
deckend
sichernund
ausbauen.
Kooperation
derBildungs-
akteure
systemati-
sierenund
ausbauen.
Talente
entdecken
und
fördern.
pRoJEkTE
Han
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feld
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itzi
ele
Leitge
dank
enVi
sion
14 15
Dieses Kapitel dient der schnellen Erfassung der wichtigsten Ergebnisse des
zweitenBildungsberichts.
VonderBildungslandschaftzurBildungsstrategieImJahr2013hatdieSteuerungsgruppe«LernenvorOrt»eineBildungsstrategiefür
dieEntwicklungderBildungsregionerarbeitet.SiewurdeimAusschussfürSchu-
leundBildungundimRahmenderBildungskonferenzimSeptember2013den
AkteurenderBildungsregionvorgestellt.EinersteswichtigesErgebnisistdaher,
dassderLandkreisStadegemeinsammitallenAkteurenderBildungsregion in
denletztenzweiJahrenanderEntwicklungeinerBildungsstrategiegearbeitethat.
RahmenbedingungenfürBildungimLandkreisStadeDieBildungsteilnahmederBevölkerungistinnichtunerheblichemMaßedavon
abhängig, ob Bildungsangebote undAnbieter erreichbar sind. Der Landkreis
Stadeistdadurchgekennzeichnet,dassdiestädtischenVerdichtungsgebieteim
UmkreisderHansestädteStadeundBuxtehudeundinräumlicherNähezurFrei-
enundHansestadtHamburgliegen.DeröffentlichePersonennahverkehr(ÖPNV)
spieltbesondersimBereichderGrundbildung(Schulen),aberauchfürdiespä-
tereBildungsteilnahmeeinewichtigeRolle.GrundsätzlichverfügtderLandkreis
Stade–alsländlicheRegion–übereineausreichendeStrukturdesöffentlichen
PersonennahverkehrsundderallgemeinenVerkehrsinfrastruktur.
VorallemdiedemografischeEntwicklungwirdzukünftigfürdielokaleBildung
einewichtigeRollespielen.DaErgebnisseeinergezieltenSteuerungderlokalen
Bildungsaktivitätennurmittel-undlangfristigmessbarwerden,istesvonbe-
sondererBedeutung,diedemografischeEntwicklungindiePlanungmiteinzu-
beziehen.InsgesamtwirddieBevölkerungimLandkreisStadeleichtansteigen.
DieseEntwicklungverläuftjedochnichthomogenüberalleAltersgruppen.Die
Bevölkerungunterdrei Jahrenwirdzunächst leichtsinkenundsichdannauf
einemNiveauvon97-98ProzentdesJahres2012einpendeln.EineähnlicheEnt-
wicklungwirdsichauchbeiden3-bisunter6-jährigenKindernvollziehen.Die
II.IAlsersteswichtigesErgebnis
hatderLandkreisStadege-
meinsammitallenAkteuren
derBildungsregionander
EntwicklungeinerBildungs-
strategiegearbeitet.
II.II
II
DIEwICHTIGSTENERGEBNISSEIMÜBERBLICk
HandlungsfeldBildungsqualitätImHandlungsfeldBildungsqualitätunterstütztdieBildungsregionmitregiona-
lenMaßnahmendieQualitätderBildungseinrichtungen.Vernetzung,Information
undUnterstützunginSchwerpunktensollenlangfristigdieBildungschancender
Menschenstärken.DafürsollenindennächstenzweibisdreiJahrenElternun-
terstütztundbegleitetwerden,SchülerundSchülerinnenmitLern-undVerhal-
tensschwierigkeitenindenFokusrücken,AußerschulischeLernortesystematisch
fürLernprozessegenutztsowiedieZugängezuBildungsangebotenerleichtert
werden.ImBereichdervorschulischenSprachförderungsollenMindeststandards
zurQualitätssicherungetabliertwerden.
HandlungsfeldVernetzungundunterstützungDamitderLandkreisStadezueinemherausragendenBildungsstandort inder
MetropolregionHamburgwird,willdieBildungsregiondieKooperationderBil-
dungsakteure fördern, Koordination und abgestimmtes Handeln ermöglichen
sowie Planungsgrundlagen und Transparenz schaffen. Im Handlungsfeld Ver-
netzungundunterstützungbedeutetdiesfürdienächstenzweibisdreiJahre,
dassdemBildungsmonitoringeinhoherStellenwertbeigemessenwirdundein-
zelneBildungsmaßnahmensystematischevaluiert,d.h.anhandderZielsetzung
derBildungsstrategieüberprüftwerden.MithilfevonBildungsmarketingsolldie
VielfaltundQualitätderBildungsregionabgebildetundkommuniziertwerden.
DarüberhinausdientdiesesHandlungsfeldderKoordinationderBildungsakteu-
reundgibtHilfestellungenimHinblickaufKooperationsvorhaben.
bildung im landkreis stade
16 17
EinwichtigesErgebnisist,dassdurchdasbreiteAngebotBeruflicherGymnasien
dieGesamtabiturientenquotedes LandkreisesStade in etwaaufdemNiveau
Niedersachsensliegt.ImLandkreisStadeerwerbendeutlichmehrSchülerinnen
undSchülerdieallgemeine(Fach)HochschulreifeanBeruflichenGymnasienals
diesimDurchschnittNiedersachsensderFallist.
Exkurs:MINT-BildungDieserBildungsberichthateinenSchwerpunktaufdieDarstellungderBildungs-
aktivitätenimMINT-Bereichgelegt.MINTistdieAbkürzungfürMathematik,In-
formatik,NaturwissenschaftenundTechnik.Eskonntegezeigtwerden,dassdie
MINT-BildunginderBildungsregionsehrvielfältig istundfüralleAltersstufen
Angebotevorhandensind.ImBereichderMINT-BildungarbeitenvieleAkteure
auchaußerhalbderSchulenzusammen.DaheristindiesemBereichdieZusam-
menarbeit im Rahmen der Bildungsregion besonders weit voran geschritten.
DerAnteilderteilnehmendenMädchenhatsichz.B.beidenHochschulschüler-
forschungsprojektenerhöht.DerAnteilderSchülerinnenundSchüler,dieeinen
MINT-SchwerpunktbeimEintrittindieQualifikationsphaseanOberstufenwäh-
len,hatsichindenletztenJahrenerhöht.
BeruflicheBildungDieberufsbildendenSchulenhabenihrAngebotausweitenkönnen.Seiteinigen
JahrensteigtderAnteilderSchülerinnenundSchüler,dieandenberufsbilden-
denSchuleneinenstudienqualifizierendenAbschlusserwerbendeutlichan.Die
berufsbildendenSchulentragendaherimLandkreisStadeineinemerheblichen
MaßezurQualifizierungderSchülerinnenundSchülerfüreinStudiumbei.
Seit2007/2008nimmtdieZahldermiteinemHauptschulabschlussneuindie
berufsbildendenSchuleneintretendenSchülerinnenundSchülerkontinuierlich
abundistdabeium6,8Prozentpunktezurückgegangen.Zugleichhat ihrAn-
teilbeidenNeueintrittenindiedualeAusbildungzugenommenundliegtseit
2011/2012deutlichüberdenniedersächsischenWerten.
FürdenBereichderdualenAusbildungkannfestgehaltenwerden,dass
derAusbildungsbereichIndustrieundHandelimZeitraumvon2006bis
2012gewachsenist.Dasselbegiltbis2013fürdieAusbildungeninder
LandwirtschaftundimöffentlichenDienst.ImHandwerkliegtdieZahlder
AuszubildendennacheinemleichtenAbwärtstrend2013wiederüberdem
Standvon2010.DerAnteildermit einemHauptschulabschluss indie
dualeAusbildungeintretendenJugendlichenhatseit2009zugenommen
undliegt,seit2011sogardeutlich,überdenniedersächsischenWerten.
EbensogibtesimLandkreisStademehrAusbildungsanfängermitmittle-
remAbschluss.AusbildungsanfängermitHochschulzugangsberechtigung
(HZB)sinddementsprechendimVergleichzuNiedersachsenimLandkreis
Stade unterrepräsentiert. Positiv zu bewerten ist derAnteil anAusbil-
dungsanfängernohneSchulabschluss.
DieNeueintritteindasschulischeÜbergangssystemhabensichseit2009rück-
läufigentwickelt.
II.VImBereichderMINT-Bildung
arbeitenvieleAkteureauch
außerhalbderSchulenzu-
sammen.Daheristindiesem
BereichdieZusammenarbeit
imRahmenderBildungsre-
gionbesondersweitvoran
geschritten.
II.VI
ergebnisse im überblick
BevölkerungimerwerbsfähigenAlterwirdinderGruppederunter40-jährigen
kontinuierlich zunehmen.Hinzu kommt ein starkerAnstieg derAltersgruppen
über65Jahreundhiervorallemderüber80-jährigen.DieseEntwicklungensind
bei der bildungspolitischen Entwicklung des Landkreises zu berücksichtigen.
Dabeisollteauchbedachtwerden,dasssichdieEntwicklungindenGemeinden
unterschiedlichvollzieht,wasvorallemimBereichderBauplanung(z.B.Kinder-
tagesstätten,Schulgebäude)eineRollespielenkönnte.DurchdenRückgangin
denjüngerenAltersgruppenistmiteinerAbnahmederSchülerinnenundSchüler
andenallgemeinbildendenSchulenzurechnen.DurchdenöffentlichenDiskurs
umdieVereinbarkeitvonFamilieundBeruf,diefrüheFörderungvonKindern
sowiedieZunahmederErwerbsbeteiligungvonFraueninsgesamtkanndavon
ausgegangenwerden,dassdieNachfragenachKinderbetreuungsplätzeninetwa
gleichbleibenwird,dazunehmendmehrKinderaußerfamiliärinEinrichtungen
oderTagespflegebetreutwerden.
ImLandkreisStadesindwichtigeMerkmalederSozialstrukturderBevölkerung
positiverausgeprägtalsinNiedersachsen,z.B.dasBIP/Erwerbstätigenoderdie
niedrigerenArbeitslosenquoten.DennochkonnteauchfürdenLandkreisStade
einZusammenhangzwischenniedrigemBildungsgrad(gemessenalshöchster
erreichter allgemeinbildender Schulabschluss und höchster Ausbildungsab-
schluss)unddemBezugvonLeistungendesSGBIIfestgestelltwerden.
FrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehungImBereichderfrühkindlichenBildung,BetreuungundErziehungisteinesder
wichtigstenErgebnisse,dassdieZahlderzurVerfügungstehendenBetreuungs-
plätzeweitergestiegenist.DieaktuellstenDatensindfürdenLandkreisStade
denjährlichenBerichtenderSozialplanungzuentnehmen.
Um den Übergang zwischen Kindertageseinrichtung/Kindertagespflege und
derGrundschule zu erleichtern,wurden seit 2007durchdasModellvorhaben
«Brückenjahr» Kooperationen gefördert. Mit Unterstützung der Fachberatung
Übergang(ehemalsBeratungsteamBrückenjahr)konntenindenletztenJahren
Kooperationsstrukturen zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen
ausgebautwerden.DieseKooperationenkönnenweiterverbessertwerden,wie
eineErhebungdesBildungsbürosgezeigthat.VorallemdieEntwicklungeines
gemeinsamenBildungsverständnisseskönnteweiterunterstütztwerden.4
AllgemeinbildendeSchulenImVergleichzumBildungsbericht2012sindzweineueOberschulendurchdie
UmwandlungbisherigerHaupt-undRealschulenhinzugekommen.DieWohnort-
nähederSchulenhatsichnichtverändert.
DieZahlderNeueintritteindieGrundschulenwirdaufgrundderdemografischen
EntwicklungzukünftigweitersinkenundsichdannaufeinemNiveauvonca.
1.800SchülerinnenundSchülernproSchuljahreinpendeln.Diesbedeutet,dass
auchindienachfolgendenallgemeinbildendenSchulformen(SekundarstufeII)
mittelfristigwenigerSchülerinnenundSchülereinmündenwerden.
4LandkreisStade(2013a)
ImLandkreisStadesind
wichtigeMerkmalederSozial-
strukturderBevölkerung
positiverausgeprägtalsin
Niedersachsen,z.B.dasBIP/
Erwerbstätigenoderdienied-
rigerenArbeitslosenquoten.
Dennochkonnteauchfürden
LandkreisStadeeinZusam-
menhangzwischenniedrigem
Bildungsgrad(gemessenals
höchstererreichterallgemein-
bildenderSchulabschluss
undhöchsterAusbildungs-
abschluss)unddemBezug
vonLeistungendesSGBII
festgestelltwerden.
II.III
II.IVEinwichtigesErgebnisist,
dassdurchdasbreiteAnge-
botBeruflicherGymnasien
dieGesamtabiturientenquote
desLandkreisesStadein
etwaaufdemNiveauNieder-
sachsensliegt.
ergebnisse im überblick
18 19
BildungspolitischeEntscheidungenkönnennichtlosgelöstvonanderenstruktu-
rellenGegebenheitengetroffenwerden.AuchdieInterpretationbildungsrelevan-
terDatenistnurinihremKontextsinnvoll.DaheristzunächsteinBlickaufdie
Rahmenbedingungen5imLandkreisStadezurichten.DasfolgendeKapitelgibt
EinblickeindieSozialstrukturderBevölkerungunddieinfrastrukturellenGege-
benheitenwieStraßenundVerbindungendesöffentlichenNahverkehrs,einen
EinflussaufdieBildungsbeteiligunghabenkönnen.
RegionaleGliederungdesLandkreisesStadeSeitdemletztenBildungsberichtausdemJahr2012habendiebeidenSamtge-
meindenHimmelpfortenundOldendorffusioniertundbildennundieSamtge-
meindeOldendorf-Himmelpforten.
DerLandkreisStadeumfasstimJahr2014elfselbstständigeVerwaltungseinheiten:
•dieHansestädteBuxtehudeundStade,
•diebeidenGemeindenDrochtersenundJork,
•diesiebenSamtgemeinden(inKlammerndieZahlderMitgliedsgemeinden)
Apensen(3),Fredenbeck(3),Harsefeld(4),Horneburg(5),Lühe(6),
Nordkehdingen(5),Oldendorf-Himmelpforten(10).
5IndiesemBildungsberichtwirdaufdieseit2012entstandenenVerände-
rungenBezuggenommen.EineausführlicheBeschreibungdergeographischenLagedes
Landkreiseskanndem1.BildungsberichtfürdenLandkreisStade(2012)entnommen
werden.
A.1
A
RAHMEN-BEDINGuNGENFÜRBILDuNG–
DERLANDkREISVERäNDERTSICH
HochschulenDieAnzahl der Studierenden an den örtlichen Hochschulen nimmt weiterhin
zu–vorallemindenIngenieurwissenschaften.Diehochschule21inBuxtehude
konnteihrStudienangebotweiterausbauen.
weiterbildungundBildungsberatungImLandkreisStadesindzahlreicheWeiterbildungsanbietervorOrtvertreten.Für
denBildungsberichtwurdeaufDatenderBundesagentur fürArbeitalseinem
AnbieterderberuflichenWeiterbildungundaufdieDatenderbeiden lokalen
Volkshochschulenzurückgegriffen.Eskonntegezeigtwerden,dassdieWeiter-
bildungsangebotegutangenommenwerden.
ImBereichderBildungsberatungwurdenDatendesProjektes«LernenvorOrt»
ausgewertet.DieseDatenzeigen,dassdielokalenundträgerneutraleBildungs-
beratung im Landkreis Stade von der Bevölkerung gut angenommen wurde.
DieAnzahlderdurchgeführtenBeratungenzeigt,dasseseinenBildungsbera-
tungsbedarfimLandkreisStadegibt,derdurchdiebisherigenAngebotenicht
abgedecktwird.
Non-formaleBildungErstmalswurdeeinintensiverBlickaufdienon-formaleundinformelleBildung
inderBildungsregiongeworfen.Dabeizeigtesich,dassvorallemdieaußerschu-
lischeJugendarbeitimLandkreisStadegutaufgestelltistundeinenwichtigen
BeitragfürdieBildungsregionleistet.ImBereichderanderennon-formalenund
informellenAngebotekonntefestgehaltenwerden,dasseinbreitesAngebots-
spektrum–vorallemanMuseen–vorhandenist.AuchdieKreisjugendmusik-
schulebieteteineVielzahlanindividuellenKursen.Mitdemneugegründeten
VereinMusiKConTaktekönnenauchErwachsenennocheinInstrumenterlernen.
InsgesamtistdiemusikalischeBildunginderBildungsregionsehrgutvertreten.
DieörtlichenBibliothekensindsehraktivundbieteneinsehrbreitesAngebot
anLiteraturundVeranstaltungen.SieengagierenauchinderZusammenarbeit
mitdenlokalenSchulen.
II.VII
II.VIIIDieAnzahlderdurch-
geführtenBeratungenzeigt,
dasseseinenBildungsbe-
ratungsbedarfimLandkreis
Stadegibt,derdurchdie
bisherigenAngebotenicht
abgedecktwird.
II.IXErstmalswurdeeinintensiver
Blickaufdienon-formale
undinformelleBildungin
derBildungsregiongeworfen.
Dabeizeigtesich,dassvor
allemdieaußerschulische
JugendarbeitimLandkreis
Stadegutaufgestelltistund
einenwichtigenBeitragfür
dieBildungsregionleistet.
ergebnisse im überblick
20 21
BildungsrelevanteVerkehrsinfrastrukturDieBildungsteilnahmederBevölkerungistinnichtunerheblichemMaßedavon
abhängig, ob Bildungsangebote undAnbieter erreichbar sind. Der Landkreis
Stade ist dadurch gekennzeichnet, dass die städtischen Verdichtungsgebiete
imUmkreisderHansestädteStadeundBuxtehudeundinräumlicherNähezur
Freien und Hansestadt Hamburg liegen. Der öffentliche Personennahverkehr
(ÖPNV) spielt besonders im Bereich der Grundbildung (Schulen), aber auch
fürdie spätereBildungsteilnahmeeinewichtigeRolle. Im Jahr2014wirdder
Nahverkehrsplan6 fürden LandkreisStadeüberarbeitet unddurchdenKreis-
tagbeschlossen.7InihmfindensichgenaueInformationenzudenrechtlichen
Rahmenbedingungen fürdenÖPNV imLandkreisunddieverkehrspolitischen
Ziele. Der Nahverkehrsplan orientiert sich an den Fahrgastzahlen, der Bevöl-
kerungsentwicklung,derSchülerzahlentwicklung,denBerufspendlernundden
AuswirkungendesdemographischenWandels.DerBildungsberichtgehtdaher
nuraufdiefürdieBildungsbeteiligungderBevölkerungrelevantenAspektedes
ÖPNVein.
DerÖPNVimLandkreisStadeistgekennzeichnetdurchSchienenverkehr,Bus-
verkehr, Fährverkehr und teilweise durch Taxen (z.B.Anruf-Sammel-Taxi oder
Schülerbeförderung).
ZwischenHamburgundStadeverläufteineS-Bahn-VerbindungmitHaltinBux-
tehude,Neukloster,Horneburg,DollernundAgathenburg.Parallelverläuftein
ZugderMetronomEisenbahngesellschaftmitHaltinBuxtehude,Horneburgund
Stade.AbStadefährterinRichtungNord-Westen.SomitsinddieGemeinden
HammahundHimmelpfortenunmittelbarandieStädteStade,Buxtehudeund
Hamburgangeschlossen.Drochtersen,WischhafenundFreiburgimNordenver-
fügenhingegenüberkeinedirekteAnbindungmittelsRegional-oderS-Bahn.Im
südwestlichenTeildesLandkreisesliegenFredenbeckundAhlerstedtaußerhalb
desStreckennetzes.Kutenholz,ApensenundHarsefeldsindüberdieEisenbah-
nenderVerkehrsbetriebeElbe-WeserGmbH(evb)andieHansestadtBuxtehude
angeschlossen.DortbestehenUmstiegsmöglichkeitennachStadeundHamburg.
Jork,LüheundSteinkirchen-GrünendeichimsüdöstlichenLandkreisgebietsind
nichtdirektperBahnzuerreichen.
DerLandkreisStadeistMitgliedimHamburgerVerkehrsverbund(HVV)undver-
fügt überdieS-Bahn- und Zugverbindunghinausüber zahlreiche regelmäßig
fahrendeBusverbindungen.VielederBusliniensindandieSchulzeitenange-
passt.DieBuslinienspielenfürdieSchülerbeförderungimLandkreiseineent-
scheidendeRolle.InEinzelfällenwirdindividuelleBeförderungangeboten.
6VerkehrsgesellschaftNord-Ost-NiedersachsenmbH(2009):Nahverkehrsplanfürden
LandkreisStade2008-2013
7Sitzungsvorlage2013/0269vom28.08.2013:http://www.landkreis-stade.de/allris/___
tmp/tmp/45081036127776258/127776258/00004369/69.pdf
a rahmenbedingungen für bildung
A.2Bildungsbericht2014–ÜbersichtskarteStand:16.12.2013
Bahnstrecke
A20–geplant
A26–geplant
A261.Bauabsschnitt
Bundesstraße
Landesstraße
Kreisstraße
0
6
Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013
Nordkehdingen
Drochtersen
Oldendorf-Himmelpforten
Stade
Fredenbeck
Lühe
Horneburg
Jork
Buxtehude
Apensen
Harsefeld
Nordkehdingen
Drochtersen
oldendorf-Himmelpforten
Stade
Fredenbeck
Lühe
Horneburg
Jork
Buxtehude
Apensen
Harsefeld
22 23
Im Bereich der Weiterbildungsbeteiligung stellt sich ebenfalls die Frage der
Erreichbarkeit der Einrichtungen. Im KapitelWeiterbildung wird näher darauf
eingegangen werden, an welchen StandortenWeiterbildungseinrichtungen im
LandkreisStadevorhandensind.Auchfürdieältereundteilweisewenigermo-
bile Bevölkerungsgruppe ist es wichtig, Bildungsangebote mittels des ÖPNV
erreichenzukönnen.
SchülerinnenundSchülerausdemNordendesKreiseswählenineinigenFällen
dasGymnasiuminGlückstadt(Schleswig-Holstein).SienutzendieFährverbin-
dungGlückstadt-Wischhafen,umdieElbezuüberqueren.
WeitereFährverbindungenbestehenFreitagsbisSonntagszwischenStade/St-
adersandundHamburgsowiezwischenLüheundWedel/Schulau(Schleswig-
Holstein).DieseFährverbindungensindnichtimTarifverbunddesHVV.Innerhalb
desLandkreisesgiltderTarifdesHVVfüralleVerkehrsmittel,dieimHVVorgani-
siertsind.SchülerinnenundSchülerkönnenunterdengesetzlichenVorausset-
zungeneineFahrkartevomLandkreiserhalten,umdieSchulezuerreichen.Der
GültigkeitsbereichderFahrkartehängtvomWohnortundSchulortderSchüle-
rinnenundSchülerab.TeilweisehabendieFahrkartenimgesamtenGebietdes
LandkreisesGültigkeit,teilweisenurinnerhalbeinerTarifzone.Letzteresistdann
derFall,wennWohnortundSchulortinnerhalbeinerTarifzoneliegen.Schülerin-
nenundSchülerkönnendieFahrkartenauchaußerhalbderSchulzeitennutzen.
IhreMobilitätwirddahervomLandkreisunterstützt.SeniorinnenundSenioren
könnenvergünstigteWochen-oderMonatskartenimTarifdesHVVerwerben.
InsbesonderefinanziellschwächereBevölkerungsgruppen(z.B.mitgeringenAl-
tersrenten,kinderreicheFamilien,ALG-II-Empfänger)profitierenvoneinemgut
ausgebautenÖPNVinbesondershohemMaße,dasieoftnichtüberdiefinan-
ziellenMittelverfügen,umsicheigeneKraftfahrzeugeanzuschaffenundsowei-
testgehend immobilsind.Eine langfristigeBildungsteilhabenachdemModell
deslebenslangenLernenswirderleichtert,wenndieseBevölkerungsgruppenin
ihrerMobilitätunterstütztwerden.
Empfehlungen:DieBildungsteilhabefüralleBevölkerungsgruppen ist langfristiganzustreben.
EineausreichendeMobilitätisthierfüreinezentraleVoraussetzung.
• Im Gebiet des Landkreises wird die ältere Bevölkerung stark zunehmen.
Diese Bevölkerung hat andere Mobilitätsansprüche als die Jüngeren. Soll
auch diese Bevölkerung lebensbegleitende Bildungschancen wahrnehmen
können,sindaufsiezugeschnitteneMobilitätslösungenanzustreben.
• DerLandkreissollteprüfen,woeinegezielteAusweitungdesBusverkehrs
undergänzendeBeförderungslösungenzurErreichungvonBildungsangebo-
tensinnvollsind.
• DieErreichbarkeitanerkannterAußerschulischerLernortesolltegeprüftwerden.
• Der Landkreis sollteprüfen,welchedarüberhinausgehendenHürden zur
ErreichbarkeitvonBildungsangebotenvorOrtexistieren.
a rahmenbedingungen für bildung
Die Straßeninfrastruktur, die für die Bildungsteilnahme im ländlichen Raum
ebenfallsvonherausragenderBedeutungist,istimLandkreisStadedurchein
dichtesStraßennetzgekennzeichnet.DiebislangfehlendeAutobahnanbindung
führtallerdingssowohl innerhalbdesLandkreises,aberauchhinsichtlichder
überregionalenAnbindung zuMängeln in der Erreichbarkeit. DieAutobahnA
26(Stade-Hamburg)istderzeitnurmiteinemTeilstückinBetrieb.Dieweiteren
AbschnittesindinBau(u.a.FreigabeeinesweiterenAbschnittsEnde2014)bzw.
inderPlanung.EineweiteresignifikanteVerbesserungderStraßeninfrastruktur
wirderfolgen,wenndieinPlanungbefindlicheKüstenautobahnA20mitElbque-
rungbeiDrochtersenfertiggestelltseinwird.
Unterricht findet nicht nur in Schulgebäuden statt. Die Förderungund syste-
matischeNutzungderAußerschulischenLernorte(AsL)isteinwichtigesZielim
HandlungsfeldBildungsqualität.UmdiesesZielzuerreichen,isteswichtig,dass
dieseLernorteauchvonSchulklassenbesuchtwerdenkönnen.NichtjederAu-
ßerschulischeLernortimLandkreisStadeistandenÖPNVangebunden.Somit
erhöht sichdieSchwelle,andiesenbesonderenOrtendenUnterricht fürdie
SchülerinnenundSchülerzugestalten.
AuchfürJugendlicheisteineguteVerkehrsinfrastrukturvonBedeutung.Sieha-
benandereAnforderungenanMobilitätalsErwachsene.8«DaGesellschaftimmer
insozialenRäumenstattfindet,istAufwachsennotwenigmitOrtenunddemPen-
delnzwischenOrtenverbunden.»9DerZugangzuschulischenundberuflichen
AusbildungsplätzenundHochschulen imGebietdesLandkreiseswirddadurch
erleichtert,dassdiesefürdieJugendlichenentwedermittelsÖPNVoderdurchei-
geneKraftfahrzeuge(z.B.Motorroller)erreichbarsind.SchülerinnenundSchüler,
dieeineAusbildungbeginnen,habeninderRegeleinAltererreicht,indemsie
nichtlängervonihrenElternzumAusbildungsbetrieboderzurSchulegebracht
werden.Dabeiistauchzuberücksichtigen,dassevtl.derAusbildungsplatzund
dieberufsbildendeSchuleweitvoneinanderentfernt liegenkönnenunddiese
Wegez.T. innerhalbeinesTageszurückgelegtwerdenmüssen. IneinemFlä-
chenkreiswieStadekönnendaherbeträchtlicheFahrtzeitenentstehen.Auchim
Bereichdernon-formalenBildungunddesinformellenLernensistesvonzentra-
lerBedeutung,dassdieseLernorteguterreichbarsind.VereineundJugendtreffs
sindmeistnahamWohnort.AndereAnbieter,diederaußerschulischenJugend-
bildungzugerechnetwerdenkönnen,habenihrenSitzindenStädten.
FürdiesozialeundpsychischeEntwicklungder Jugendlichen isteineerhöhte
Mobilität von Bedeutung, um Selbständigkeit zu erlernen, Selbstwirksamkeit
zu erfahren und die eigene Identität zu entwickeln. «Unterwegssein verkör-
pert für sie [die Jugendlichen,AnmerkungA.M.] Freiheit, Unabhängigkeit und
Selbstbestimmung.»10
8Tully(2002,S.13)
9Simmel(1986,S.460ff )zitiertnachTully(2002,S.13)
10Tully(2002,S.13)
a rahmenbedingungen für bildung
Fürdiesozialeund
psychischeEntwicklungder
Jugendlichenisteineerhöhte
MobilitätvonBedeutung,um
Selbständigkeitzuerlernen,
Selbstwirksamkeitzuerfah-
renunddieeigeneIdentität
zuentwickeln.
24 25
Abbildung A3.2 Bevölkerung im Landkreis Stade, insgesamt, nach Geschlecht,
Anteil nicht-deutsche Bevölkerung 2002-2011
StichtagBevölkerungimLandkreisStade
davonweiblich
davonmännlich
Anteilnicht-deutscheBevölkerungin%
31.12.2002 193956 96232 97724 5,1
31.12.2003 195098 96837 98261 5,1
31.12.2004 195727 96989 98738 5,0
31.12.2005 196475 97479 98996 5,1
31.12.2006 197122 97939 99183 5,2
31.12.2007 197091 97924 99167 5,2
31.12.2008 196891 97848 99043 5,1
31.12.2009 196952 97931 99021 5,1
31.12.2010 197132 98215 98917 5,1
31.12.2011 197520 98526 98994 5,5
31.12.2012 197689 99086 98603 5,7
Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiA1.3
Quellefür2012:StatistischesLandesamtNiedersachsen,LSN-Online(2014),Tabelle
K1000124
DieGesamtentwicklungderBevölkerungimLandkreisStadeverläuftseit2002
konstant.DerAnteilderweiblichenBevölkerungliegtimDurchschnittbei49,7%.
DerAnteildernicht-deutschenBevölkerungverläuftkonstantundliegtdurch-
schnittlichbei5,2%.DasMerkmal«Nationalität»istengverbundenmitsozialen
FragenundIntegration.MenschenmitausländischerStaatsangehörigkeithaben
nichtdiegleichenAnsprücheaufSozialleistungen,kommenausihrenHeimatlän-
dernmitanderenBildungshintergründenoderkennenandereBildungssysteme,
dieeinVerständnisdesdeutschenBildungssystemserschweren.Leideristdas
Merkmal«Staatangehörigkeit»alleinnichtaussagekräftiggenug.Weitereerklä-
rendeVariablenimBildungsbereichwärenhiernotwendig,wieMigrationshinter-
grund,Bildungshintergrund(d.H.höchsterAbschluss),Kulturkreis,Ursprungs-
land, etc.Der Zensus2011bietet erstmals eineMomentaufnahme zuden im
LandkreisStadelebendenPersonenmitMigrationshintergrund.Demnachleben
24.320 Personen mit Migrationshintergrund im Gebiet des Landkreises, dies
entsprichteinerQuotevon12,5%.Vondiesen24.320Personenbesitzen17.260
diedeutscheStaatsangehörigkeit.
a rahmenbedingungen für bildung
MIGRATIoNSHINTERGRuND:
AlspersonenmitMigrati-
onshintergrundwerdenalle
zugewandertenundnicht
zugewandertenAusländer/-
innensowieallenach1955
aufdasheutigeGebietder
BundesrepublikDeutschland
zugewandertenDeutschen
undalleDeutschenmit
zumindesteinemnach1955
aufdasheutigeGebietder
BundesrepublikDeutschland
zugewandertenElternteil
definiert.Ausländer/-innen
sindpersonen,dienichtdie
deutscheStaatsangehörigkeit
besitzen.
BevölkerungunddemografischeEntwicklungUmzielgerichteteEntscheidungenz.B.überdienotwendigeBildungsinfrastruk-
tur (z.B.Anzahl an Kindertagesstätten, Schulen) oder vor Ort ansässige Bil-
dungsangebotezutreffen,istesnotwendig,überdieSozialstrukturunddiede-
mografischeEntwicklungderBevölkerungvorOrtInformationenzuhabenund
dieseindieEntscheidungsfindungmiteinzubeziehen.Daherwerdenindiesem
KapiteldieaktuellenBevölkerungszahlenunddiedemografischeEntwicklung
fürdenLandkreisStadedargestellt.
Abbildung. A 3.1: Bevölkerung nach Samtgemeinde, Gemeinde, Stadt
Buxtehude,Hansestadt=39.753
Drochtersen=11.247
Jork=11.732
Stade,Hansestadt=45.118
Apensen=8.541
Fredenbeck=12.702
Harsefeld=20.085
Oldendorf-Himmelpforten=17.471
Horneburg=11.911
Lühe=9.740
Nordkehdingen=7.502
Quelle:LSKN,DatenbasisZensusam9.5.2011
DerobigenAbbildungsinddieBevölkerungszahlen indeneinzelnenSamtge-
meinden, Gemeinden und Städten des Landkreises zumStichtag 9.5.2011 zu
entnehmen.DieDatenberuhenaufdem im Jahr2011durchgeführtenZensus
unddienenindiesemBildungsberichtderVerdeutlichungderunterschiedlichen
Einwohnerzahlen innerhalb des Landkreises. Die größte Gemeinde ist Stade,
dichtgefolgtvonBuxtehude.NordkehdingenhatdiewenigstenEinwohnerund
istauchdieGemeindemitdergeringstenBevölkerungsdichte.11
11NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung(2012,S.2)
A.3
20+6+6+23+4+7+10+9+6+5+4
a rahmenbedingungen für bildung
DerZensus2011hatdas
Ziel,einemöglichstge-
naueMomentaufnahmevon
BasisdatenzurBevölkerung,
zurErwerbstätigkeitundzur
wohnsituationzuliefern.
StichtagdieserMoment-
aufnahmewarder9.Mai
2011.DasBesondereanden
Zensusergebnissenist,dass
siesehrkleinräumigeAus-
wertungenermöglichen.Denn
derZensus2011stelltnicht
nurfürBundundLänder,Re-
gierungsbezirkeundkreise,
sondernauchfürkommunen
aussagekräftigeplanungsda-
tenbereit.DerZensus2011
basiertaufeinerStichprobe,
d.h.dassnichtjede/rEinwoh-
ner/inDeutschlandsbefragt
wurde,sondernnurgutein
Drittel.Aufgrundvonstatis-
tischenMethodenkannaber
daraufgeschlossenwerden,
dasssichdieVerteilungin
derStichprobemitderVertei-
lungindergesamtenBevöl-
kerung(Grundgesamtheit)
deckt.Dasbedeutet,dassdie
Ergebnisse(Merkmalsvertei-
lung)derStichprobesignifi-
kantundnichtzufälligsind.
DerLandkreisStadelegtfür
seineplanungdieErgebnisse
desZensus2011zuGrunde.
26 27
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025
gesamt 100 100 100 100 101 101 101 101 101 101 101 102 102
bis3Jahre 98 95 95 95 95 95 96 96 96 97 97 98 98
3–5Jahre 99 101 100 98 95 95 95 95 95 96 96 96 97
40–64Jahre 100 100 100 100 99 99 99 98 98 98 97 97 96
65–79Jahre 102 104 106 107 108 108 108 107 107 107 109 111 113
über80Jahre 101 103 108 114 122 130 141 150 161 170 174 178 182
Quelle:BerechnungendesNIWaufBasisvonDatendesLSKN,NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung2012,S.87
a rahmenbedingungen für bildung
unter18Jahren.«ImgesamtenLandkreisStadewirdesbis2025einestagnative
EntwicklungbeidenKleinkindernimAltervonunterdreiJahrengeben.DieZahl
derKleinkinderwirdbis2014leichtum5%zurückgehenundaufdiesemNiveau
verharren.DieseStetigkeiterlaubteinelangfristigePlanung[...].».1
ZwischendenGemeindenwirdsichdieseEntwicklungunterschiedlichvollzie-
hen.EinigeGemeindenwiez.B.Nordkehdingenwerdeneinenkontinuierlichen
AnstiegderZahlderKleinkinderverzeichnen,anderewerdeneinenRückgang
verspüren.
DerfolgendenAbbildungkanndieBevölkerungsentwicklungimLandkreisinsge-
samtundinausgewähltenAltersgruppenentnommenwerden.
Abbildung A3.4 Bevölkerungsentwicklung* im Landkreis Stade (Index 2012 = 100)
(* Darstellung ausgewählter Altersgruppen)
180
170
160
150
140
130
120
110
100
90
InsgesamtwirddieBevölkerungimLandkreisStadeleichtansteigen.DieseEnt-
wicklungverläuftjedochnichthomogenüberalleAltersgruppen.DieBevölke-
rung unter drei Jahrenwird zunächst leicht sinken und sich dann auf einem
Niveauvon97-98%desJahres2012einpendeln.EineähnlicheEntwicklungwird
sichauchbeiden3-bisunter6-jährigenKindernvollziehen.DieBevölkerung
1NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung(2012,S.67)
ImLandNiedersachsenliegtdieQuotebei16,5%undinDeutschlandbei18,9%.
ImLandkreisStadeliegtderAnteilalsodeutlichniedrigeralsinNiedersachsen
undDeutschland.12
Abbildung A3.3 Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund im Landkreis Stade
und in Niedersachsen insgesamt und nach Altersgruppen in Prozent.
LandkreisStade Niedersachsen
Insgesamt
Unter18
18–29
30–49
50–64
65+
PersonenohneMigrationshintergrund
PersonenmitMigrationshintergrund
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2013),Zensus2011,Berechnung
undDarstellungBildungsbüroLandkreisStade
QuotePersonenmitMigrationshintergrundinsgesamtinderBundesrepublikDeutsch-
land:18,9%
DengrößtenMigrationsanteilanderBevölkerungimLandkreisStadehabenPer-
sonenmitMigrationshintergrundinderAltersgruppeder18-29-jährigen.Beiden
unter18-jährigenhaben17,3%einenMigrationshintergrund.Gemessenander
Gesamtbevölkerunglebenmit12,5%inderBildungsregionwenigerMenschen
mitMigrationhintergrundalsinNiedersachsen(16,5%)unddeutlichwenigerals
inderBundesrepublik(18,9%).
DerLandkreisStadeverfügtübereineFlächevon1.265,98km2,daherkommen
aufeinenQuadratkilometerFlächezumEndedes Jahres2011156Einwohner/
innen.DiesentsprichtinetwaderBevölkerungsdichteNiedersachsens.13Noch
genauereDatenzurBevölkerungsentwicklung,auchaufEbenedereinzelnenGe-
meinden,SamtgemeindenundStädtekönnenderBevölkerungsvorausberech-
nungfürdenLandkreisStade2025entnommenwerden.14
ZusammenfassendstelltdasGutachtendar,dassdieBevölkerungimLandkreis
StadebiszumJahr2025insgesamtälterwerdenwird.IndenGemeinden,die
näheranHamburgliegen,wirddieBevölkerungweiterhinzunehmen.Dagegen
wirdsichdieAnzahlderBewohnerindenGemeindendesNordkreisessowiein
FredenbeckundOldendorfverringern.DiesbetrifftvorallemdieBevölkerung
12StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2013),Zensus2011,
online-Datenbankhttps://ergebnisse.zensus2011.de
13NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung(2012,S.1)
14ebd.S.12
IndenGemeinden,dienäher
anHamburgliegen,wirddie
Bevölkerungweiterhinzuneh-
men.Dagegenwirdsichdie
AnzahlderBewohnerinden
GemeindendesNordkreises
sowieinFredenbeckund
Oldendorfverringern.Dies
betrifftvorallemdieBevölke-
rungunter18Jahren.
a rahmenbedingungen für bildung
12,5
17,3
18,2
13,7
10,6
4,7
16,5
23,6
23,3
18,1
13,4
6,9
87,5
82,7
81,8
86,3
89,4
95,3
83,5
76,4
76,7
81,9
86,6
93,1
28 29
• EbensowichtigistdieFortschreibungeinerbreitenundaktuellenDatenbasis.
• ImHinblickaufeinenerhöhtenFachkräftebedarf imLandkreisStadesollte
dieFörderungderjungenBevölkerungtrotzihressinkendenAnteilsander
GesamtbevölkerungaufeinemhohenNiveauerfolgen.EinerderLeitgedan-
kenderBildungsstrategiedesLandkreises ist, jedenEinzelnenoptimalzu
fördern.Diese Förderung ist umsowichtiger,wennnur nochwenigNach-
wuchsfürdieRegionzuerwartenistundgleichzeitigimmermehrgutausge-
bildeteFachkräftefehlen.16
wirtschaftsstrukturundArbeitsmarktDieWirtschaftsstrukturdesLandkreisesStadehatsichseit2012nichtgrundle-
gendverändert.NochimmerhabenimLandkreisweltweittätigeUnternehmen
wieAirbus (Flugzeugtechnik)undDOW (Chemische Industrie)mit ihrenZulie-
ferbetriebenwie auch kleine undmittelständische Unternehmen (KMU) ihren
Sitz.DiegroßenIndustrieunternehmenbieteneineVielzahldualerStudiengänge
anundkooperierenmitdenbeidenHochschulendesLandkreises.ImBereich
der Landwirtschaft ist dieObstanbauregionAltes Land der bedeutendeWirt-
schaftsfaktor.WeiterhinsinddieElbeklinikeneinwichtigerArbeitgeberundAus-
bildungsbetrieb.17
DieAusrichtung der regionalpolitischen Ziele des Landkreises Stade hat sich
seit 2012nicht verändert.DieRegion soll alsWirtschafts- undWohnstandort
gestärktwerden,dasInnovationspotenzialerhöhtunddieTechnologieintensität
ausgebautwerden.SomitsolldieAttraktivitätfürFachkräfteerhöhtwerden.18
BildungundlebensbegleitendesLernenwerdenalszentralangesehen,umdiese
Zielezuerreichen.
DienunverabschiedeteBildungsstrategiekorrespondiertmitdieserAusrichtung
und konkretisiert die unterstützenden Maßnahmen im Bereich Fachkräfte si-
chernundBildungsqualität.AuchdiezentraleZukunftsvisionfürdieBildungs-
regionformuliertdasZielderStandortattraktivität.DieAttraktivitäteinesWirt-
schaftsstandorteswirdauchdadurchgestärkt,dassdiebislangalssogenannte
«weicheStandortfaktoren»bekanntenFelder«Bildungsqualität»und«Familien-
freundlichkeit»ausgebautwerden.InsofernhabenesdieAkteureimLandkreis
Stadegeschafft,WirtschaftspolitikundBildungspolitikaufeinanderzubeziehen
undgemeinsamausunterschiedlichenPerspektivenheraus,dasZielderStär-
kungderAttraktivitätderRegionanzugehen.
16ExperConsult(2012),NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschung(2012)
17AusführlichereDatenkönnenimArbeitsmarktprogrammderAgenturfürArbeit
Stadenachgelesenwerden(http://www.arbeitsagentur.de/web/wcm/idc/groups/public/
documents/webdatei/mdaw/mje5/~edisp/l6019022dstbai630518.pdf,letzterAbruf:
28.4.2014).
18LandkreisStade(2010)FamilienberichtfürdenLandkreisStade,S.118f
A.4
DieRegionsollalsWirtschafts-
undWohnstandortgestärkt
werden,dasInnovationspoten-
zialerhöhtunddieTechnolo-
gieintensitätausgebautwer-
den.SomitsolldieAttraktivität
fürFachkräfteerhöhtwerden.
Bildungundlebensbegleiten-
desLernenwerdenalszentral
angesehen,umdieseZielezu
erreichen.
DienunverabschiedeteBil-
dungsstrategiekorrespondiert
mitdieserAusrichtungund
konkretisiertdieunterstützen-
denMaßnahmenimBereich
Fachkräftesichernund
Bildungsqualität.
a rahmenbedingungen für bildung
imerwerbsfähigenAlterwird inderGruppederunter 40-jährigenkontinuier-
lichzunehmen.15HinzukommteinstarkerAnstiegderAltersgruppenüber65
Jahre undhier vor allemder über 80-jährigen.Diese Entwicklungen sindbei
derbildungspolitischenEntwicklungdesLandkreiseszuberücksichtigen.Dabei
mussauchbedachtwerden,dasssichdieEntwicklungindenGemeindenunter-
schiedlichvollzieht,wasvorallemimBereichderBauplanung(z.B.Kindertages-
stätten,Schulgebäude)eineRollespielenkönnte.DurchdenRückganginden
jüngerenAltersgruppenistmiteinerAbnahmederSchülerinnenundSchüleran
denallgemeinbildendenSchulenzurechnen.DurchdenöffentlichenDiskursum
VereinbarkeitvonFamilieundBeruf,diefrüheFörderungvonKindernsowiedie
ZunahmederErwerbsbeteiligungvonFraueninsgesamt,kanndavonausgegan-
genwerden,dassdieNachfragenachKinderbetreuungsplätzeninetwagleich
bleibenwird,dazunehmendmehrKinderaußerfamiliär inEinrichtungenoder
Tagespflegebetreutwerden.
In denAltersgruppen derjenigen Personen, die sich im Ruhestand befinden,
wirdeszueinerstarkenZunahmekommen.DieseBevölkerungsgruppenkönnen
neueBildungsangeboteinAnspruchnehmen.Evtl.wirdsichdieNachfragestruk-
turundsomitdieZielgruppederBildungsanbieterverändern.Hiergiltes,neue
Konzeptezuentwickeln,mitdenenvordemHintergrunddeslebenslangenLer-
nensauchältereund teilweise immobileBevölkerungsgruppenangesprochen
werdenkönnen.
Empfehlungen:• AufgrundderDatenzurAnzahlanPersonenmitMigrationshintergrundinder
Altersgruppederunter18-jährigenerscheinteswichtig,dassindenSchulen
weiterhinaufdieIntegrationvonKindernundJugendlichenmitMigrations-
hintergrundgeachtetwird.ImBegriffvonInklusionistdiestheoretischmitge-
dacht,daeineinklusiveGesellschaft,bzw.SchulealleFormenvonVerschie-
denheitundVielfältigkeitanerkennt.DieUmsetzungbeziehtsichzurZeitauf
dieIntegrationvonMenschenmitBehinderung.
• ImHinblickaufdieWeiterentwicklungderBildungsinfrastrukturundvordem
HintergrundderstrategischenZielederBildungsregionsolltegeprüftwerden,
welchebildungsrelevante Infrastrukturaufrechterhaltenwerdensollte,um
dieZielerreichungvoranzu treiben.Evtl.werden innovativeLösungenge-
fundenwerdenmüssen(z.B.dieErzeugungvonSynergieeffektendurchdie
gemeinsameNutzungvonRäumlichkeitendurchmehrereInstitutionen).Auch
eineetwaigeSchließungvoneinzelnenSchulenbzw.Schulstandortenkönn-
tedazuführen,dassFinanzmittelimHaushaltderSchulträgerfreiwerden,
dieananderenStellen inBildungsinfrastruktur investiertwerdenkönnten.
Denkbarwärenz.B.EinsparungeninderUnterhaltungvonSchulgebäuden,
diedannfürdenAusbausozialpädagogischerAngeboteanSchulengenutzt
werdenkönnten.
15ebd.S.87
INkLuSIoN:
DasMiteinbezogensein;
gleichberechtigteTeilhabean
etwas;gemeinsameErziehung
behinderterundnichtbehinder-
terkinderinkindertagesstätten
und(Regel-)Schulen.
INTEGRATIoN:
Eingliederunginein
größeresGanzes
a rahmenbedingungen für bildung
30 31
DieEntwicklungbeidenBeschäftigtenseit2000liegtbei+11%(Niedersachsen
+6,5%,Deutschland:+3,9%).FürdasJahr2012liegtdieQuotedersozialversi-
cherungspflichtigBeschäftigtenimLandkreisStadebei55,2%(Niedersachsen:
52,5%,Deutschland:52,9%).19
SozialeLageSozialstrukturelleInformationenliefernHinweiseaufdieHomogenitätoderHe-
terogenität der Bevölkerung einer Region. Somit bilden sie die soziale Lage
derBevölkerungab,welcheeinenstarkenZusammenhangzumBildungshinter-
grundaufweist.20WieschonimBildungsbericht2012dargestelltwurde,weist
der Landkreis Stade eine über dem niedersächsischen Durchschnitt liegende
Sozialstrukturauf.VieleMerkmalesindpositiverausgeprägtalsimLandesdurch-
schnitt (z.B.dieArbeitslosenquote).Allerdingsgibtes imLandkreiseinNord-
Süd-Gefälle.DiesesistvorallemdurchdieräumlicheNähedessüdlichenKreis-
gebieteszurMetropoleHamburgsowiedieräumlicheVerteilungderstädtischen
Verdichtungsräume und der infrastrukturell besser angebundenenGemeinden
zuerklären(vgl.KapitelA1).DieinKapitelA2dargestelltenBevölkerungszahlen
sindBestandteilderSozialstrukturdesLandkreises.InKapitelA5sollvorallem
aufbildungsrelevanteIndikatorenzursozialenLageBezuggenommenwerden.
DafürwerdenDatenzuArbeitslosigkeitbzw.Arbeitsuchendmeldungen,zuBezie-
hernvonLeistungendesSGBIIunddasBruttoinlandsproduktproErwerbstäti-
gembetrachtet.
Abbildung A5.1: Arbeitslosenquote im Vergleich, Dezember-Werte, Landkreis Stade,
Niedersachsen 2011-2013 in Prozent
in%6,6
6,5
6,4
6,3
6,2
6,1
6
5,9
5,8
LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2014):http://statistik.arbeitsagentur.de
DieAbbildungzeigt,dasssichdieArbeitslosenquote imLandkreisStadeseit
2011deutlichpositiverentwickelthat,alsinNiedersachsen.
19BundesagenturfürArbeit,Arbeitsmarktmonitor,Strukturindikatoren(2014)
20SolgaundDombrowski(2009)
6,4 6,4
6,5
A.5
a rahmenbedingungen für bildung
2011 2012 2013
SoZIALSTRukTuR
Einpolitisch-soziologischer
Begriff,deraufdiedauerhaften,
grundlegendenwirkungszusam-
menhängeeinerGesellschaft
verweist,indiedieIndividuen
eingebundensind(Familien-,
Bildungs-,wirtschafts-,Vermö-
gens-,Bevölkerungsstruktur
etc.)
unddieaufdieindividuellen
(persönlichen)undkollektiven
Verhaltensmöglichkeiten(Ver-
ein,parteietc.)förderndoder
begrenzendeinwirken.Diemo-
derneS.-Analysegehtvoneiner
relativenunabhängigkeitder
einzelnengesellschaftlichen
Teilbereicheausundunter-
scheidetdahereineVielzahl
sozialstrukturellerMerkmale
(Schichtung,Mobilität,Techno-
logisierung,wertewandeletc.).
AusdenobigenAbbildungenwirddeutlich,dasssichdieWirtschaftsstrukturdes
LandkreisesStade–gemessenandensozialversicherungspflichtigBeschäftigen
nachWirtschaftsabschnitten–nichtdeutlichvonderdesLandesNiedersachen
unterscheidet.KleineUnterschiedesindineinigenWirtschaftzweigenzuerken-
nen.SoistimLandkreisStadevorallemderAnteilanBeschäftigtenimBereich
DienstleistungengeringeralsinNiedersachsen.
ImBildungsbericht2012wurdegezeigt,dassdieEntwicklungdersozialversiche-
rungspflichtigBeschäftigtenimLandkreisStadeseitdemJahr2000durchgängig
positiver verlief als in Niedersachsen und Deutschland. Dieser Trend konnte
weiterfortgesetztwerden.
Abbildung A4.2: Beschäftigungsentwicklung seit 2000 in Prozentin%12
10
8
6
4
2
0
-2
2000-2010 2000-2011 2000-2012
Quelle:BundesagenturfürArbeit,Arbeitsmarktmonitor,Strukturindikatoren2014
Abbildung A4.1: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsabschnitten 2012
Landkreis Stade und Niedersachsen in Prozent
LandkreisStade Niedersachsen
N=Stade:71.847,N=Niedersachsen:2.726.706
Quelle:AuswertungenausderBeschäftigungsstatistikderBundesagenturfürArbeit,
LSKNonlineDateiW70H5104,BerechnungundDarstellungBildungsbüroLandkreis
Stade
Öffentlicheu.privateDienstleistungen(O-U)
Unternehmensdienstleistungen(J-N)
SonstigeDienstleistungen(J-U)
Handel,Verkehru.Lagerei,Gastgewerbe(G-I)
ProduzierendesGewerbe(B-F)
Land-,Forst-u.Fischereiwirtschaft(A)
26,621,5
18,318,9
44,840,4
23,325,9
30,631,9
1,21,8
LandkreisStade Niedersachsen Deutschland
4,9
8,7
11
0,9
3,9
6,5
-0,4
2
3,8
a rahmenbedingungen für bildung
6,3
6,1
5,9
32 33
gibtsichdiedrittegroßeBelastungsgruppe.HiertrifftdasMerkmalkeinoder
niedrigerSchulabschlusszu.
BetrachtetmandiesePersonendifferenziertnachdemMerkmalmitundohne
abgeschlosseneBerufsausbildungergibtsichdasfolgendeBild:
Abbildung A5.4: Arbeitslose in der Altersgruppe 15 bis unter 25 Berufsausbildung, SGB III
in Prozent, Stand: Dezember 2013
OhneabgeschlosseneBerufsausbildung
Betriebliche/schulischeAusbildung
AkademischeAusbildung
Qelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)
ZusammenmitdenPersonenohneabgeschlosseneBerufsausbildungkannalso
ganzdeutlicheinZusammenhangzwischengeringemBildungsniveauunddem
Merkmalarbeitssuchendhergestelltwerden.Insofernistesfürdiekommunale
BildungspolitikundvordemHintergrundderentwickeltenBildungsstrategievon
besondererBedeutung,dieBildungsangebotesoauszubauen,dassdieserZu-
sammenhangzukünftigabgeschwächtwird.
Auch der Best6and an Arbeitslosen nach ausgewählten Personenmerkmalen
weisteinendirektenZusammenhangzwischenBildungsferneundArbeitslosig-
keit auf. Personenohne abgeschlossenBerufsausbildungbeziehen zu 62,6%
LeistungennachdemSGBII(ArbeitslosengeldII)jedochnurzu26%Leistungen
nachdemSGBIII(ArbeitslosengeldI).21
Auffällig ist,dassdieGruppevonPersonenmitRealschulabschlussgenauso
großistwiedieGruppevonPersonenmitHauptschulabschluss.EineVermutung
ist,dassSchülerinnenundSchülermitRealschulabschlussnichtanAusbildungs-
berufenimHandwerkinteressiertsind,gleichzeitigjedochkeinenAusbildungs-
platzinkaufmännischenBerufenerhalten,dadiesezunehmenddurchAbiturien-
tenbelegtseinkönnten.UmhierdieUrsachenerklärenzukönnen,istweitere
Forschungnotwendig.ErsteHinweisekönntenqualitativeInterviewserbringen.
Auchbeiden15bisunter25-jährigenEmpfängernvonLeistungennachdemSGB
IIzeigtsichderZusammenhangzwischenBildungundArbeitslosigkeitdeutlich.
PersonenmitHochschulabschlussbezogenimDezember2013indieserAlters-
gruppekeineLeistungennachdemSGBII,Personenmit(Fach-)Hochschulreife
nurzu4%.InsofernscheinteinehoheBildungvorArbeitslosigkeitzuschützen.
21StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)
50+48+249,547,6
2,2
ZusammenmitdenPersonen
ohneabgeschlosseneBerufs-
ausbildungkanneinZusam-
menhangzwischengeringem
BildungsniveauunddemMerk-
malarbeitssuchendhergestellt
werden.Insofernistesfürdie
kommunaleBildungspolitikund
vordemHintergrundderentwi-
ckeltenBildungsstrategievon
besondererBedeutung,dieBil-
dungsangebotesoauszubauen,
dassdieserZusammenhang
zukünftigabgeschwächtwird.
a rahmenbedingungen für bildung
Abbildung A5.2: Arbeitslosenquote der 15- bis unter 25-Jährigen bezogen auf alle zivilen
Erwerbspersonen im Landkreis Stade und Niedersachsen 2011 – 2013
in% 7
6,8
6,6
6,4
6,2
6
5,8
LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2014)(aufAnfrage)
Beiden15bisunter25-JährigenstelltsichdieEntwicklungfürdenZeitraum2011
–2013unterschiedlichdar.In2012gabeseinenAnstiegderArbeitslosigkeitfür
diesenPersonenkreis.ImweiterenVerlaufverzeichnetdasLandNiedersachsen
einenRückgangin2013um0,2ProzentwährenimLandkreisStadedieQuote
gleich bleibt. Insgesamt verzeichnet der Landkreis Stade aber eine geringere
QuotebeidenJugendlichenalsdasLandNiedersachsen;sieliegtaberüberder
durchschnittlichenArbeitslosenquoteallerPersonen.
Im Landkreis Stade ist ein Zusammenhang zwischen Bildung und derWahr-
scheinlichkeit, arbeitssuchendbzw. arbeitslos zuwerden, erkennbar,wieden
AbbildungenA5.3undA5.4zuentnehmenist.
Abbildung A5.3: Arbeitslose in der Altersgruppe 15 bis unter 25 nach Schulabschluss,
SGB III, Stand: Dezember 2013
KeinHauptschulabschluss
Hauptschulabschluss
MittlereReife
Abitur/Fach-/Hochschulreife
KeineAngabezumSchulabschluss
Qelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)
AusderAbbildungA5.3gehthervor,dassderhöchsteAnteilanPersonenzwi-
schen15undunter25 Jahren,die imDezember2013 imLandkreisStade im
RechtskreisdesSGBIIIarbeitssuchendgemeldetsind,einenHauptschul-oder
einenRealschulabschlusshat.AddiertmandieWertevonPersonenohneHaupt-
schulabschluss(10,6%)undPersonenmitHauptschulabschluss(36,3%),soer-
2011 2012 2013
6,7
5,9
6,3 6,3
6,86,6
11+36+36+14+336,336,3
13,6
3,3
10,6
a rahmenbedingungen für bildung
34
Bildungsbericht2014–ÜbersichtskarteStand:Juni2013
Quelle:
JobcenterStade(2013),StatistischeÄmterdesBundesundderLänder
(2013),Zensus2011,Berechnungen:BildungsbüroLandkreisStade
Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013
bis5%
>5%bis10%
>10%
*DieabsolutenZahlenzurBevölkerunginden
SamtgemeindenstammenausdemZensus2011,
Stichtag9.5.2011.DaesauchindenJahrenzuvor
keinegrößerenBevölkerungsbewegungengegeben
hat,wirddavonausgegangen,dassdieAnzahl
derBevölkerungungefährgleichgebliebenist.
AktuellereZahlenderBevölkerungindenSamt-
gemeindenliegenleidernichtvor.
Abbildung A5.7: SGB II-Empfänger/innen 2013 nach Gemeinden in % bezogen auf die absolute Bevölkerung* der SamtgemeindenAbbildung A5.5: Arbeitslose in der Altersgruppe 15 bis unter 25 nach Schulabschluss,
SGB II in Prozent, Stand: Dezember 2013
KeinHauptschulabschluss
Hauptschulabschluss
MittlereReife
Abitur/Fach-/Hochschulreife
KeineAngabezumSchulabschluss
Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)
Abbildung A5.6: Arbeitslose in der Altersgruppe 15 bis unter 25 nach Berufsausbildung,
SGB II in Prozent, Stand: Dezember 2013
OhneabgeschlosseneBerufs-
ausbildung
Betriebliche/schulischeAusbildung
AkademischeAusbildung
Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2013)(aufAnfrage)
Empfehlung:Essolltegenauerüberprüftwerden,warumPersonenmiteinerbetrieblichenoder
schulischenAusbildungzueinemhohenAnteilLeistungendesSGBIIbeziehen.
a rahmenbedingungen für bildung
19+49+25+4+383+17
48,8
83,1
24,7
43,2
19,3
16,9
Nordkehdingen
Drochtersen
oldendorf-Himmelpforten
Stade
Fredenbeck
Lühe
Horneburg
Jork
Buxtehude
Harsefeld
36 37
Quelle:LandkreisStade,Sozialamt(2013)
ImRechtskreisSGBIIund§6bBKKGsinddiehöchstenFallzahlenfürLeistun-
gen für denpersönlichenSchulbedarf zu verzeichnen. Im Jahr 2012 erhielten
9.379 Kinder und Jugendliche das so genannte Schulbedarfspaket, d.h. zum
Schuljahreswechselerhieltensieeinmalig70EurofürdieAnschaffungnotwendi-
gerMaterialienundzumHalbjahreswechselnocheinmal30Euro.
StarkzugenommenhabenimbetrachtetenZeitraumdieFallzahlenbeidenAuf-
wendungenfürdieMittagsverpflegung.DieskönntemitdemAusbaudesMit-
tagsangebotesinKindertagesstättenundSchulenzusammenhängen.Auchdie
FallzahlenfürLeistungenzurTeilhabeamsozialenundkulturellenLebensind
starkgestiegen.InsgesamtsinddieFallzahlenbeiallenLeistungenangestiegen,
wasaufdengestiegenenBekanntheitsgraddesBildungs-undTeilhabepaketes
zurückzuführenseinkönnte.
a rahmenbedingungen für bildung
Abbildung A5.8: Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, Rechtsgebiet SGB II-, § 6b BKGG- Berechtigte (Grundsicherung
für Arbeitssuchende, Bundeskindergeldgesetz), 2011 – 9 / 2013
3.2102.151
383334
7.1671.388
2.2871.754
682218
9.3792.202
782664
110100
3.7861.143
inTausend
2011
bisSeptember
2013
2012
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Teilhabeamsozialenund
kulturellenLeben
Mittagsverpflegung
Lernförderung
Schülerbeförderung
persönlicherSchulbedarf
Ausflügeundmehrtägige
Klassenfahrten
Starkzugenommenhabenim
betrachtetenZeitraumdieFall-
zahlenbeidenAufwendungen
fürdieMittagsverpflegung.
DieskönntemitdemAusbau
desMittagsangebotesinKin-
dertagesstättenundSchulen
zusammenhängen.
EinesozialstrukturelleKennzahlistdieQuotevonLeistungsbezieher/innennach
demSGBII.DieobigeAbbildungzeigteineunterschiedlicheVerteilungderQuo-
ten.GemessenanderBevölkerungindenSamtgemeindenliegtdieQuotevon
SGBII-Leistungsbezieher/inneninderHansestadtStadeüber10%.InderHanse-
stadtHansestadtBuxtehudeundinDrochtersenerreichendieQuotenüber7%.
DergeringsteAnteilanSGBII-BeziehernfindetsichinApensen.
Ein neues sozialpolitisches Instrument zur Verringerung sozialer Ungleichheit
beiKindernistdasBildungs-undTeilhabepaket(BuT).DasBildungs-undTeil-
habepaketstelltfürKinderbestimmteranspruchsberechtigterPersonengruppen
Leistungen zurVerfügung, die zumeinendieBildungsteilhabe erhöhen, aber
auchdieTeilhabeamsozialenLebenerleichternsollen.
ZudenLeistungenzählendie(anteilige)ÜbernahmevonKostenfürSchulausflü-
geundmehrtägigeKlassenfahrten,Schülerbeförderung,Lernförderung(Nachhil-
fe),Mittagsverpflegung,sowiepersönlichenSchulbedarfundTeilhabeamsozia-
lenundkulturellenLeben(z.B.MitgliedschaftimFußballverein).FürdieTeilhabe
amsozialenundkulturellenLeben,stehendenKindernmonatlichzehnEurozur
Verfügung.22BerechtigtsindKinderundJugendlicheausFamilien,dieArbeits-
losengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe, KinderzuschlagoderWohngeldbeziehen.
DieserBildungsberichtbildeterstmalsDatenzudeninAnspruchgenommenen
LeistungendesBildungs-undTeilhabepaketesnachRechtskreisenfürdieJahre
2011,2012ab.FürdasJahr2013liegenDatenbisSeptembervor.
FürdieRechtskreiseSGBII(GrundsicherungfürArbeitssuchende)und§6bBKKG
(Bundeskindergeldgesetz)übernimmtderBunddievollenKostenderLeistungen
desBildungs-undTeilhabepaketes.
22vgl.NiedersächsischesMinisteriumfürSoziales,Frauen,Familie,Gesundheit
undIntegration(2014):http://www.ms.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_
id=27927&article_id=95966&_psmand=17
a rahmenbedingungen für bildung
38 39
genfürdenpersönlichenSchulbedarfbeantragtundbewilligt.Leistungenfürdie
Mittagsverpflegungwerdenzunehmendhäufigerbeantragt.EsbleibtdieFrage,
warumandereLeistungennichtebensohäufigbeantragtwerden,z.B. fürdie
TeilhabeamsozialenundkulturellenLeben.
NebendenDarstellungenzurQuotederBeziehervonLeistungennachdemSGB
IInachGemeindenisteineweitereinteressanteInformationimKontextsozialer
UngleichheitdasBruttoinlandsproduktproErwerbstätigem.
ImLandkreisStadeliegtdasBIP/ErwerbstätigemimZeitraum2005bis2010
durchgängigüberdemBIP/ErwerbstätigeminNiedersachsen.Somitliegendie
Einkommen im Landkreis Stade über denen imDurchschnitt Niedersachsens.
LediglichindenJahren2007und2011liegendieWertefürdenLandkreisStade
unterdenenNiedersachsens.
57.29159.536
58.50058.208
56.937
59.22557.978
56.60957.089
57.78655.750
59.24653.749
55.192
InallenRechtskreisenwerden
diemeistenLeistungenfürden
persönlichenSchulbedarfbean-
tragtundbewilligt.Leistungen
fürdieMittagsverpflegung
werdenzunehmendhäufiger
beantragt.EsbleibtdieFrage,
warumandereLeistungennicht
ebensohäufigbeantragtwer-
den,z.B.fürdieTeilhabeam
sozialenundkulturellenLeben.
Abbildung A5.11: Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem in EUR, 2005-2011 Landkreis Stade und Niedersachsen
LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,
DateiNI-A02.1i,StandderDaten:27.06.2014
50inTausend
EUR
51 52 53 54 55 56 57 58 59 60
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
a rahmenbedingungen für bildung
Quelle:LandkreisStade,Sozialamt(2013)
DieFallzahlenimRechtskreisSGBXIIsindinsgesamtgeringeralsimRechtskreis
SGBIIundBKKG.AuchhiersinddiehöchstenFallzahlenfürLeistungendesper-
sönlichenSchulbedarfeszuverzeichnenundauchhiersinddieLeistungenfür
Mittagsverpflegungamstärkstenangestiegen.DerLandkreisStadealsörtlicher
SozialhilfeträgerträgtdiehieranfallendenKostenalleine.
Abbildung A5.10: Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, Rechtskreis AsylbLG
(Asylbewerberleistungsgesetz), 2012 – 10 / 2013
Quelle:LandkreisStade,Sozialamt(2013)
Kinder,dieaufgrundihresStatusalsAsylbewerberLeistungenbeziehenkönnen,
beziehenamehestenLeistungenfürdenpersönlichenSchulbedarf.21Kinder
nahmenbisOktober2013LeistungenfürdasMittagesseninAnspruchund18
fürdieTeilhabeamkulturellenundsozialenLeben.KostenträgerfürdieseLeis-
tungensindderLandkreisStadesowiedasLandNiedersachsen.
Anhand der Fallzahlen aller Rechtskreise wird ersichtlich, dass im Landkreis
Stade hauptsächlich Kinder und Jugendliche, die Leistungen im Rahmen des
zweiten Sozialgesetzbuches oder des Bundeskindergeldgesetzes in Anspruch
nehmenkönnen,diestun.InallenRechtskreisenwerdendiemeistenLeistun-
Abbildung A5.9: Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, Rechtskreis SGB XII (Sozialhilfe), 2012 – 9 / 2013
0=0=0=0=0=
0=0=0=0=0=
0=0=
0=0=
0=0=0=0=0=
6
18
13
21
1
2
0
1
39
116
8
24
6
8,4
3
4
4
7
0
2
41
95
9
13
bis17.10.2013
bis17.10.2013
2012
2012
Teilhabeamsozialenund
kulturellenLeben
Mittagsverpflegung
Lernförderung
Schülerbeförderung
persönlicherSchulbedarf
Ausflügeundmehrtägige
Klassenfahrten
Teilhabeamsozialenund
kulturellenLeben
Mittagsverpflegung
Lernförderung
Schülerbeförderung
persönlicherSchulbedarf
Ausflügeundmehrtägige
Klassenfahrten
0
0 20 40 60 80 100 120 140
5 10 15 20 25 30 35 40 45
ImLandkreisStadebean-
tragenhauptsächlichKinder
undJugendlicheLeistungen,
dieLeistungenimRahmen
deszweitenSozialgesetzbu-
chesoderdesBundeskin-
dergeldgesetzesinAnspruch
nehmenkönnen.
a rahmenbedingungen für bildung
40 41
b)Daskonzeptstütztsichauf
dieBeobachtung,dassdie
bildungsbezogenenprobleme
vonmodernen,international
vernetztenGesellschaftenhäufig
Querschnittsproblemesind,die
bereichsübergreifendekoopera-
tionerfordern.
c)DerBegriffGovernance
kommtursprünglichausderpo-
litikwissenschaftundwirdneu-
erdingsauchindenBildungs-
wissenschaftenverwendet,
umdieSteuerungbildungspo-
litischerZusammenhängezu
analysieren.
d)Inderinternationalverglei-
chendenForschungwurdedie
EtablierungvonGovernance-
Regimenu.a.amBeispielder
managerialenumsteuerung
desenglischenSchulsystems
inderThatcher-ärauntersucht,
beiderAußensteuerungdurch
substantielleZielvorgaben,die
Hierarchisierungschulinterner
SteuerungunddieErhöhung
deskonkurrenzdrucksdurchdie
EtablierungvonQuasi-Märkten.
weitereStudienbeschäftigen
sichmitderkooperationvon
StaatundSchuleimSpan-
nungsfeldvonHierarchieund
Autonomie,mitderSteuerung
derHochschulezwischen
staatlicherRegulierung,aka-
demischerSelbstverwaltung
undleistungsorientiertemNew
publicManagementoderder
Re-kontextualisierungverord-
neterSchulautonomiedurch
Lehrkräfte.
weiterfortgebildet.DarüberhinaussindeinigeKindertagesstättenimProgramm
«HausderkleinenForscher»aktivoderhabenspeziellepädagogischeKonzepte,
wiez.B.Waldpädagogik.
ImBereichderallgemeinbildendenSchulenwurdedasAngebotanGanztags-
schulen(GrundschulenundweiterführendeSchulen)ausgebaut(vgl.KapitelD).
ImDezember2013gabesimLandkreisStade40Ganztagsschulen,dieoffenoder
teilgebundensind.GebundeneGanztagsschulensindnichtvorhanden.DieGanz-
tagsschulenverfügeni.d.R.übereineMensaodergeeigneteRäumlichkeiten
füreinMittagessen.DerLandkreisStadehatdieMittelausdemBildungs-und
TeilhabepaketdesBundes,diefürsozial-infrastrukturelleMaßnahmenausgege-
benwerdenkonnten,zumTeilindieErrichtungvonMenseninvestiert.Durchdie
aktuellenpolitischenEntwicklungensindzukünftigweitereEntwicklungenund
VeränderungenimBereichderGanztagsschulenzuerwarten.
DieEntwicklungvonHaupt-undRealschulenzuOberschulenistweitervorange-
schritten.DieFörderschulenbefindensichineinemProzessderWeiterentwick-
lunghin zuFörderschulzentren. ImZugederUmsetzungderUN-Behinderten-
rechtskonventionwurdenRegionaleInklusionskonzepte(RIK)entwickeltundan
denSchulenumgesetzt.DasProjekt«‚Inklusivaktiv‘–einProjektzurinklusiven
BeschulungvonSchülerinnenundSchülernimLandkreisStade»wurdeinder
Zeitvom10.9.2011bis31.8.2013durchgeführt.DasProjektwurdemitEU-Mitteln
gefördertundhatSchulenbeiderUmsetzunginklusiverStandardsunterstützt,
beratenundFortbildungenangeboten.
ZurZeitgibtes(Stand16.12.2013)43Grundschulen(zzgl.dreiAußenstellen),
vierHauptschulen,vierRealschulen (z.T.auslaufend), fünfFörderschulenmit
unterschiedlichenSchwerpunkten,zehnOberschulen(davondreimitgymnasia-
lemZweig),fünfGymnasien,einekooperativeGesamtschuleundzweiintegrierte
Gesamtschulen,diesichimAufbaubefinden.
ImLandkreisStadebestehen fürdieSchülerinnenundSchülerbiszumEnde
der9./10.KlasseSchuleinzugsbezirke.Diesführtteilweisedazu,dasssichfür
einigeSchülerinnenundSchülerderGymnasienlängereFahrtwegeergeben.So
gehenz.B.AbiturientinnenundAbiturientenausderSamtgemeindeFredenbeck
aufdasGymnasiumHarsefeld,obwohldieGymnasieninStadefürTeilgebiete
derSamtgemeindenähergelegensind.AndererseitshabenSchülerinnenund
SchülerausNordkehdingendieMöglichkeit,imangrenzendenLandkreisCuxha-
venodernördlichderElbeinGlückstadt(Schleswig-Holstein)dasGymnasium
zubesuchen.WieauchAbbildungB1zuentnehmen ist,wärendieFahrtwege
fürdieseSchülerinnenundSchüler andernfalls sehr lang.Der LandkreisSta-
de kooperiertmit den GymnasienWarstade (Hemmoor, CUX) und Glückstadt
(Schleswig-Holstein).
b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick
EDuCATIoNALGoVERNANCE(E.G.):
1.DieLenkung/Beeinflussung
vonStrukturenundprozessen
derBildungdurcheineGesell-
schaft,einenStaat,eineinterna-
tionaleGemeinschaft.u.a.die
HandlungsstruktureneinesBil-
dungssystems,indenenprozes-
seundMaßnahmenumgesetzt
werden.DasGovernance-konzept
isteinjüngererAnsatzinderso-
zialwissenschaftlichenForschung
zurModernisierungundSteue-
rungsozialerSysteme,mitdem
ZielderEtablierungnachhaltiger
wirksamkeitundQualität.
2.Merkmale:a)ZuE.G.gehören
sowohlFormeninstitutionali-
sierterzivilgesellschaftlicher
Selbstregulierungalsauchdas
Zusammenwirkenstaatlicher
sowiezivilgesellschaftlicherund
marktlicherAkteurealsauch
dashoheitlicheHandelnstaat-
licherAkteure.Governanceist
deroberbegriffallersozialen
Handlungskoordinationundistin
diesemSinneeinGegenbegriff
zuhierarchischerSteuerung
durcheineneinzelnenAkteur.
AusderPerspektivedeslebensbegleitendenLernenshatsichdieBildungsstruk-
tur im Landkreis Stade in den letzten Jahrenweiterentwickelt. Der Landkreis
StadehatsichimRahmendesBundesprojektes«LernenvorOrt»in2010auf
denWeggemacht,dieregionaleBildungsstrukturzueinerregionalenBildungs-
landschaftweiter zu entwickeln. Ziel ist die verlässliche Zusammenarbeit der
AkteureaufAugenhöheunddieAbstimmungihrerAktivitäten.DiesesZielsoll
durchbildungsbereichsübergreifendeVernetzungundKoordinationerreichtwer-
den. Die theoretische Grundlage für die Entwicklung von Bildungslandschaf-
tenist«EducationalGovernance»,dieAnwendungdesGovernanceModellsauf
denBildungsbereich.AufdieserGrundlagekonntediebereitsvorgestellteBil-
dungsstrategie entwickelt werden. Im Landkreis Stadewurden seit 2011 drei
Bildungskonferenzendurchgeführt,diezumZielhatten,dieBildungsakteurean
derEntwicklungderBildungslandschaftzubeteiligenunddieErgebnissedes
BundesprojektessowiederBildungsstrategieregelmäßigzurückzuspiegelnund
neueImpulseeinzufangen.DanebenhabendieAkteuredieMöglichkeit,sichin
dreiNetzwerkenaktivanderWeiterentwicklungderBildungsregionzubeteili-
gen–demNetzwerkBildungsberatung,demNetzwerkMINTunddemFachbeirat
Schule-Beruf.EinweiteresNetzwerk,derInitiativkreisFachkräftesicherung,istim
Aufbau.DieArbeitderNetzwerkehatseit2011wichtigeProjektevorangetrieben
undzuverschiedenenVeröffentlichungengeführt.DieStrukturderBildungsland-
schaftwurdedadurchnachhaltiggeprägtundeingemeinsamesVerständnisder
Bildungsakteureverstärkt.
ImZugedesRechtsanspruchesaufeinenKinderbetreuungsplatzfürunterDrei-
jährigehatsichdasAngebotanKrippenplätzenerhöht.DieArbeitindenKin-
dertagesstättenwird fachlichdurchdieKindertagesstättenfachberatungender
Trägerbegleitetundunterstützt.EsgibtdiverseFortbildungsangebotefürpä-
dagogischeFachkräfte.EinigeKindertagesstättenhabenamBundesprogramm
«OffensivefrüheChancen–Schwerpunkt-KitasSpracheundIntegration»teilge-
nommenundwurdenspeziellimBereichalltagsintegriertesprachlicheBildung
B
BILDuNGS-STRukTuR–
ÜBERBLICkÜBERDIEAuSGANGS-LAGEuNDDIEVERäNDERuNGENIMLANDkREISSTADE
42 43
TeilhabepaketdesBundes vorgesehenundorganisiert dieseSprachförderung
durchdasAmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen.ZudiesemZweckkooperiert
derLandkreismitdenbeidenVolkshochschuleninStadeundHansestadtBuxte-
hude,sowiedeneinzelnenSchulen,andenenderUnterrichtstattfindetoderaus
denendiegefördertenKinderkommen.DasBildungsbürokoordiniertdieZu-
sammenarbeitderverschiedenenInitiativeninsbesondereandenÜbergängen.
ZudemgibtesimLandkreismehrereInstitutionen,dieFragenzurpersönlichen
undsozial-emotionalenEntwicklungvonSchülerinnenundSchülernbeantwor-
tenundggf.unterstützendtätigsind;soz.B.BesE–Beratungemotionalsoziale
Entwicklung.DarüberhinausgibtesdasProjekt2.Chance,dassichanjunge
SchulabbrecherwendetundeinKonzeptalsHandreichungfürSchulenzurfrü-
henInterventionerarbeitethat.AußerdemgibteseinenaußerschulischenLern-
standort–dasJugendhausamVorwerk.
DieAnzahlanberufsbildendenSchulenhatsichseitdemBildungsbericht2012
nichtverändert. InderBildungsregionstehendenSchülerinnenundSchülern
eineberufsbildendeSchuleinBuxtehudeunddreiinStadezurVerfügung.Dane-
benexistierenvierweitereberufsbildendeSchuleninfreierTrägerschaft.
ImLandkreisgibteszweiprivateHochschulen,diehochschule21(hs21)inBuxte-
hudeunddiePrivateHochschuleGöttingen–CampusStade(PFH).DieHochschu-
lenimLandkreisStadezeichnensichinsbesonderedurchihreZusammenarbeit
mitderlokalenWirtschaftaus.SobietensieeineVielzahlandualenStudiengän-
gen,vorallemimBereichderTechnikundIngenieurwissenschaften,an.
ImBereichderWeiterbildungstehtderBevölkerungnebenzweiVolkshochschu-
len (Buxtehude und Stade) ein vielfältigesWeiterbildungsangebot von unter-
schiedlichenInstitutioneninverschiedenerTrägerschaftzurVerfügung.
DerBereichBildungsberatungzeigtsichsehrkomplexundalsbishernichtaus-
reichendbekannt,wederdurchdiegenaueAnzahlderAnbieternochdurchdie
DetailsderAngebote.
DurchdasdatenbasierteBildungsmanagementunddieArbeitdesBildungsbüros
konntebeobachtetwerden,dassvorallemeingemeinsamesVerständnisüber
dieInhalteunddieFormeinerBildungsberatungfehlt.TrägerneutraleBildungs-
beratung,voralleminFormeinerOrientierungsberatung,wirdbishernichtflä-
chendeckendangeboten.
Dienon-formaleBildungwirdimLandkreisvorallemdurchdieVereinevorge-
halten.BesondersdieSportvereinesindäußerstvielfältigundbieteneinbrei-
tesAngebotfüralleAltersgruppen.DanebenwirddiekulturelleBildungdurch
Musik-undTanzschulenundAngeboteinHeimatvereinen,deraußerschulischen
JugendbildungundBüchereienvorgehalten.
DurchdieEntwicklungeiner
BildungsstrategiehatderLand-
kreisindenletztenzweiJahren
denerstenSchrittinRichtung
einerkoordiniertenBildungs-
regionunternommen.Ein
wichtigesZielderBildungsstra-
tegieistes,allenMenschen
vorOrtgleicheBildungschan-
cenzubietenundsieinder
Entfaltungihrespersönlichen
Potenzialszuunterstützen.
DabeiistfürBürgerinnenund
BürgereineBildungsberatung
inFormeinerOrientierungsbe-
ratunghilfreich.
b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick
DieSchulträgerschaftderGymnasienliegtfürdasGymnasiumSüdunddieHa-
lepaghen-SchulebeiderHansestadtBuxtehude.SchulträgerderübrigenGymna-
sienundderöffentlichenberufsbildendenSchulenistderLandkreisStade.Die
SchulträgerschaftfürdieanderenSchulformenistsehrheterogen.AlleGrund-
schulen sind inTrägerschaft der jeweiligenGemeinden, bzw.Samtgemeinden
undStädte,ebensodieOberschulen,Gesamtschulen,Haupt-undRealschulen.
Freie Schulen haben jeweils andere Träger, so sind z.B.Waldorfschulen ein-
getrageneVereine.InderNiedersächsischenLandesschulbehörde(NLSchB)ist
dieRegionalabteilungLüneburg,AußenstelleCuxhavenfürdenLandkreisStade
zuständig; je ein schulfachlicher Dezernent für den Nordkreis und den Süd-
kreis.InsgesamtsindvierDezernatemitdenörtlichenSchulformenbefasst.Die
bildungspolitischeAusgestaltung der Schulen erfolgt durch das Land Nieder-
sachsen.DieSchulträgersindfürdieSachkostenanSchulen(wiez.B.Räum-
lichkeiten oder nicht-lehrendes Personal) zuständig. Der Landkreis nimmt für
alleSchülerinnenundSchülerimGebietdesLandkreisesStadedieAufgabeder
Schülerbeförderungwahr.Dasheißt,FahrkartenanträgewerdenvomLandkreis
gebündeltbearbeitetundFahrkartenausgegeben.DieHeterogenitätimBereich
derSchulträgerschaftundSchulorganisationerforderteinhohesMaßanKom-
munikationundKooperationzwischendeneinzelnenbehördlichenStellen,um
imSinneeinerBildungsstrategiezusammenzuarbeiten.DiesistimLandkreis
StadedurchdieMitgliedschaftderLandesschulbehördeinderSteuerungsgrup-
pe,dieBeteiligungderSchulträgerimBeiratsowiedurchBildungskonferenzen
undNetzwerkebegonnenworden.
UmdenÜbergangvonderKindertagesstätteindieGrundschulefüralleKinder
unterstützendzugestalten,wurdenfürdieZusammenarbeitderandiesemÜber-
gangbeteiligtenInstitutionenimRahmendesniedersächsischenLandesprojektes
«Brückenjahr»Mindeststandardsentwickeltundvereinbart.Das«Beratungsteam
Brückenjahr»hatFortbildungenvonErzieherinnenundGrundschullehrerinnenent-
wickeltsowieRegionalkonferenzendurchgeführt.DabeiwurdeesvomBildungs-
bürounterstützt.In2013lagderthematischeFokusderÜbergangsgestaltungbei
derSprachbildungund-förderunginderKindertagesstätte.Federführendisthier
dieFachberatungÜbergang,dievonderLandesschulbehördefinanziertwird.Das
BildungsbürostehtalsweitereUnterstützungzuVerfügung.
DieSprachförderungwareinSchwerpunktderAktivitätendesLandkreises, in
demvieleAkteurezusammenarbeiten.Sowurdez.B.inZusammenarbeitmitder
hochschule21 (hs21) inBuxtehudeein trägerübergreifendesSprachförderkon-
zeptfürKindertageseinrichtungenerarbeitet,dasindenKindertageseinrichtun-
genimLandkreisStadeangewandtwird.
KinderausFamilienmitMigrationshintergrund,diesowenigeDeutschkenntnis-
sebesitzen,dasssiedemUnterrichtnichtfolgenkönnen,werdenspeziellgeför-
dert.DieKindererlernendiedeutscheSpracheinkleinenGruppenodereinzeln.
DafürhatderLandkreisseitNovember2011SondermittelausdemBildungs-und
DieHeterogenitätimBereich
derSchulträgerschaftund
Schulorganisationerfordertein
hohesMaßanKommunikation
undKooperationzwischen
deneinzelnenbehördlichen
Stellen,umimSinneeiner
Bildungsstrategiezusammen
zuarbeiten.
b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick
44 45
BildungsstandDerLandkreisStadehatalseinederzentralenHerausforderungenfürdieZu-
kunftdieSicherungderKonkurrenzfähigkeitimBereichderFach-undFührungs-
kräfteundderAttraktivitätderRegionfürFamilienundFachkräfteangesehen.
Daheristesbedeutsam,zunächsteinengrobenÜberblicküberdenBildungs-
hintergrundderBevölkerungallgemeinzuerlangen,bevorindenkommenden
KapitelnaufeinzelneBildungsbereichenähereingegangenwird.Derallgemeine
ÜberblicküberdieVerteilungdeshöchstenallgemeinbildendenSchulabschlus-
sessowiedeshöchstenberuflichenAbschlussgebenersteHinweisedarauf,wie
derLandkreissozialstrukturellaufgestelltistundwonochEntwicklungspoten-
zialeundbishernichtgenutztePotenzialebestehen,dennderBildungsstand
derBevölkerunggibtHinweiseaufdieZukunftsfähigkeitderRegion.Fürdiese
Auswertungen isteserstmaligmöglich,aufErgebnisseausdemZensus2011
zurückzugreifen.
HöchsterallgemeinbildenderAbschlussIm Vergleich zu Niedersachsen leben im Landkreis Stade deutlich mehr Per-
sonenmit einemRealschulabschluss, bzw.mittlererReife. EinenHaupt- oder
Volksschulabschluss besitzen zum Stichtag 9.5.2011 36,5% der Bevölkerung
desLandkreisesundsomitwenigerals inNiedersachsen.AuchderAnteilder
BevölkerungmitHochschul-oderFachhochschulreifeliegtunterdemWertNie-
dersachsens. In Deutschland haben insgesamt 28,3% der Bevölkerung einen
(Fach-)Hochschulabschluss.HierkönntesichderLandkreisnochdeutlichpositiv
entwickelnundsomitauchdemFachkräftemangel inIngenieurberufenbegeg-
nen. ImVergleich zu anderenRegionen, z.BdemLandkreisOsnabrück, steht
derLandkreisStadebeiden(Fach-)Hochschulabsolventenaberbesserda.Dort
haben20,4%derBevölkerung(Fach-)Abitur.24
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),Zensus2011
24LandkreisOsnabrück(2013)
B.2.1ImVergleichzuNiedersach-
senlebenimLandkreisStade
deutlichmehrPersonenmitei-
nemRealschulabschluss,bzw.
mittlererReife.EinenHaupt-
oderVolksschulabschluss
besitzenzumStichtag9.5.2011
36,5%derBevölkerungdes
Landkreisesundsomitweni-
geralsinNiedersachsen.
B.2.
6,46,9
36,537,2
33,931,1
24,823,2
Hochschul-/Fachhochschul-reife(Abitur/Fachabitur)
MittlereReifeodergleichwertigerAbschluss
Haupt-/Volksschulab-schluss
ohneSchulabschluss
Niedersachsen
LandkreisStade
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Abbildung B2.1.1: Höchster allgemeinbildender Schulabschluss im Landkreis Stade und in Niedersachsen in Prozent, Stand: 9.5.2011
b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick
DurchdieEntwicklungeinerBildungsstrategiehatderLandkreisindenletzten
zwei JahrendenerstenSchritt inRichtungeinerkoordiniertenBildungsregion
unternommen.EinwichtigesZielderBildungsstrategie istes,allenMenschen
vorOrtgleicheBildungschancenzubietenundsieinderEntfaltungihresper-
sönlichenPotenzialszuunterstützen.DabeiistfürBürgerinnenundBürgereine
BildungsberatunginFormeinerOrientierungsberatunghilfreich.
BildungseinrichtungenImzweitenBildungsberichtsollendieallgemeinenInformationenzurBildungs-
landschaftnochdetaillierterabgebildetwerden,alsdies2012möglichwar.Im
Dezember2013befandensich insgesamt203Einrichtungender formalenBil-
dung im Landkreis Stade. Davon sind 76 allgemeinbildende Schulen (davon
zweiinfreierTrägerschaft),achtberufsbildendeSchulen(davonvierinprivater
Trägerschaft),zweiprivateHochschulenund117Kindertageseinrichtungen.Wie
obenbeschrieben,istdieTrägerstruktursehrheterogen.MitAusnahmederzwei
Waldorfschulen befinden sich alle allgemeinbildenden Schulen in öffentlicher
Trägerschaft, die Kindertageseinrichtungen befinden sich teilweise in Träger-
schaft des LandkreisesundderHansestädteStadeundBuxtehude, teilweise
sindsieinfreierTrägerschaft;vorallemdieArbeiterwohlfahrtunddasDeutsche
RoteKreuzsindhierzuerwähnen.EineVerschiebunginnerhalbderTrägerstruk-
turistindenletztenJahrennichtzubeobachtengewesen.
Abbildung B1: Anzahl formaler Bildungseinrichtungen im Landkreis Stade, Stand:
Dezember 2013 23
Kindertageseinrichtungen
allgemeinbildendeSchulen
berufsbildendeSchulen
Hochschulen
Quellen:BildungsbüroLandkreisStade(2013);
LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-Online:TabelleZ2300112
23DieAnzahlderKindertageseinrichtungenistdenDatendesLSKNentnommenund
hatdenStichtag1.3.2012zurGrundlage.
B.1
58+37+4+1117
8
2
76
b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick
46 47
70
60
50
40
30
20
10
0
Ohneberuflichen Abschlusseinerberufl. Hochschulabschluss
Ausbildungsabschluss Ausbildungvonmin.1Jahr
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),Zensus2011
Erfreulichistebenfalls,dassderAnteilderPersonenohneberuflicheAusbildung
um2,1%unterdemWertNiedersachsensliegt.Trotzdemhabenimmernoch1/4
derBevölkerungkeinenberuflichenAbschluss.HierliegenPotenzialefürFach-
kräfte,dienocherschlossenwerdenkönnten.BeidenPersonenmitHochschul-
abschlusskönntederLandkreisnochetwasaufholen.DieWerteliegenaberfast
aufdemselbenNiveau.
Empfehlungen:Um die entwickelte Bildungsstrategie umzusetzen und die formulierten Ziele
zuerreichen,sindeineguteKooperationundregelmäßigeKommunikationder
BildungsakteureaufallenEbenendesLandkreisesnotwendig.
• DieentwickelteundobenbeschriebeneGovernance-Methodesollteweiterhin
angewandtwerden.
• ArbeitsgruppenundNetzwerkesolltenweiterhinaufrechterhaltenwerden.
DerLandkreisStadesolltesichweiterhinindieOrganisationeinbringen.
• Die Beteiligung der Bildungsakteure im Rahmen von Bildungskonferenzen
wurde inderVergangenheitgutangenommenundhatzueinerWeiterent-
wicklungderBildungslandschaftgeführt.Dahersolltenauchzukünftigregel-
mäßigBildungskonferenzenstattfinden.
UmdemLeitgedanken«JederEinzelnehatdieMöglichkeiteneineroptimalen
Förderung»inhaltlichundaufderProjektebenenäherzukommen,solltendie
Ursachen der unterschiedlichen Qualifikationsniveaus der Bevölkerung unter-
suchtwerden.
• DaderLandkreisStadedaraninteressiertist,aufkommunalerEbenedenAn-
teilderjenigenPersonenohneSchulabschlussweiterzusenken,sollteeine
vertiefteAnalyseaufregionalerEbeneerfolgen.DafürkönntedieMethode
desqualitativenInterviewsgenutztwerden.
DasZieldesHandlungsfeldes«Fachkräftesichern»könntedurcheinegenauere
BetrachtungderBevölkerungsgruppeohneberuflichenAbschluss näher kom-
men.HierscheinenPotenzialezuliegen,dienochnichtodernichtausreichend
erschlossenwurden.
• NeueAusbildungsmodelle(wiez.B.TeilzeitausbildungenundTeilqualifikatio-
nen)könnenhierwegweisendsein.
26,6
61,5
11,9
28,7
58,8
12,4
Abbildung B2.2.1: Höchster beruflicher Abschluss im Landkreis Stade und in Niedersachsen, in Prozent, Stand: 9.5.2011
LandkreisStade
Niedersachsen
b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick
Positivhervorzuhebenist,dassderLandkreisStadebeiderBevölkerungohne
SchulabschlussunterdenWertenNiedersachsensliegt.
ImVergleichderAltersgruppenwirddeutlich,dasssowohlüberdieAltersgruppen
hinwegalsauchimVergleichvonNiedersachsenunddemLandkreisStadeeine
rechtkonstanteGruppevonPersonenohneSchulabschlussvorhandenist.Dies
könntedaraufhindeuten,dassesinderGesamtbevölkerungeinenkleinenAnteil
gibt,derausbishernochnichtnäherbekanntenGründen,unabhängigvonzeit-
lichenundräumlichenEinflussfaktoren,ohneSchulabschlussbleibt.Diesistfür
denLandkreisStadeunbedingtfürdiekommendenJahreweiterzubeobachten.
UmüberdieHintergründedieserEntwicklungmehrzuerfahren,könntenquali-
tativeInterviews/einequalitativeStudiemitSchülerinnenundSchülernsowie
LehrkräftenundpädagogischemPersonaldurchgeführtwerden.Diequantitativen
DatenlassenindiesemBereichkeineRückschlüsseaufUrsachenzu.
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),Zensus2011
HöchsterberuflicherAbschlussImLandkreisStadelebenanteiliganderGesamtbevölkerungmehrMenschen
miteinerberuflichenAusbildungalsimLandNiedersachsen.
Abbildung B2.1.2 Verteilung des höchsten allgemeinbildenden Schulabschlusses nach ausgewählten Altersgruppen, Landkreis Stade
und Niedersachsen in Prozent der Altersbevölkerung
100
018-29
3,6 4,44,2 4,43,6 4,24,9 5,7
18,1 15,122,8 23,9
45 45,364,1
65,8
52,723,25
41,7 39
27,9 26,3
17,7 15,725,7 33,931,3 32,823,6 24,2
13,3 12,8
LandkreisStade Niedersachsen
Hochschul-/Fachhochschul-
reife(Abitur/Fachabitur
MittlereReifeodergleich-
wertigerAbschluss
Haupt-/Volksschul-
abschluss
OhneSchulabschluss18-2930-49 30-4950-64 50-64=65 =65> >
B.2.2
DerLandkreisStadeliegt
beiderBevölkerungohne
Schulabschlussunterden
WertenNiedersachsens.
b bildungsstruktur im landkreis stade – überblick
49
NachderFamilie,demerstenSozialisations-undBildungsorteinesKindes,stellt
derBesucheinerKindertageseinrichtungdenerstenSchrittindieinstitutionali-
sierteBildungdar.
KindertageseinrichtungenundKindertagespflegeinderfrühkindlichenBildung,
BetreuungundErziehung(FBBE)habenKinderimAltervonnullbisuntersechs
JahrenimBlick.DieKindertagespflegeisteinevordemGesetzgleichwertigeBe-
treuungsform.IndenletztenJahrenistvorallemderBildungsauftragindenKin-
dertageseinrichtungenundinderKindertagespflegeindenVordergrundgerückt.
VielenationaleundinternationaleStudienbelegendieBedeutungderfrühkind-
lichenBildung, Betreuung und Erziehung.25 Die Erfahrungen, die ein Kind in
denerstenJahrenseinesLebens,vonnullbissechsJahrenmacht,sindwichtig
fürseineweitere(Bildungs-)biografie.WährenddieserZeitwerdensozial-emo-
tionale,neuronaleundkognitiveGrundlagengelegt,die imspäterenLebens-
verlauf nur seltenundnur unter großemAufwand veränderbar sind.26 Einige
dieserStudienhabenergeben,dassKinderaussozioökonomischschwächeren
Familien oder FamilienmitMigrationshintergrund in besonders hohemMaße
voneinerqualitativgutenKinderbetreuungprofitieren.27Ausschlaggebend ist
andieserStellenichtdiefinanziellbelasteteSituationder Familien, sondern
derdurchStudienbelegteZusammenhangzwischenBildungsferneundgerin-
gem Einkommen. Der Besuch einer Kindertageseinrichtung trägt zumAbbau
herkunftsbedingterBildungsbenachteiligungbei.28DerzunehmendenFokussie-
rungvonPolitikundGesellschaftaufdenFBBE-Bereich liegtderGedankezu
Grunde,dassdieinfrühenJahrengetätigtenöffentlichenInvestitionen(Ausbau
der Kindertageseinrichtungen, Betreuungsqualität) im Laufe eines Lebens vor
25Heckmanetal.(2006),FritschiundOesch(2008)
26Brisch(2007,S.1)https://www.khbrisch.de/files/brisch_safe_base_dt.pdf(letzter
Zugriff12.03.2014)
27Tietzeetal.(2013)
28HenkelundSteiner(2010,S.11)
Vielenationaleundinterna-
tionaleStudienbelegendie
Bedeutungderfrühkindli-
chenBildung,Betreuungund
Erziehung. DieErfahrungen,
dieeinKindindenersten
JahrenseinesLebens,von
nullbissechsJahrenmacht,
sindwichtigfürseineweitere
(Bildungs-)biografie.Während
dieserZeitwerdensozial-emo-
tionale,neuronaleundkog-
nitiveGrundlagengelegt,die
imspäterenLebensverlaufnur
seltenundnuruntergroßem
Aufwandveränderbarsind.
C
FRÜHkINDLICHEBILDuNG,BETREuuNGuNDERZIEHuNG
Bildungsbericht2014–kindertagesstättenStand:16.12.2013
Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013
Kindertagesstätte
KindertagesstättemitKrippe
KindertagesstätteimBildungshaus
KindertagesstätteimBildungshaus(geplant)
Kindertagesstätte,Sprachheilangebot
Spielkreis
IntegrationskindergartenmitKrippe
Waldkindergarten
Waldorfkindergarten
ZumTeilverfügenKindertagesstättenüber
altersgemischteGruppenmitKrippenkindern.
c frühkindliche bildung
Nordkehdingen
Drochtersen
oldendorf-Himmelpforten
Stade
Fredenbeck
Lühe
Horneburg
Jork
Buxtehude
Apensen
Harsefeld
50 51
tiertsichandiesemBildungs-undErziehungsplan.Errichtetsichhauptsächlich
andieArbeitmitKindernzwischendreiundsechsJahren.Ergänzendhatdas
KultusministeriumimJahr2012HandlungsempfehlungenfürdieArbeitmitKin-
dernunterdreiJahrenherausgegeben.32
KinderprofitierenvondenAngebotenunddemKontaktmitanderenKindern.
AußerdembereitetdieFBBEdieKindergezieltaufdieAnforderungenderBil-
dungsinstitutionSchulevorundbegleitetdenÜbergang.Auchdiesprachliche
EntwicklungvonKindernwirdinKindertageseinrichtungenbegleitet,beobachtet
undgefördert.SowohleinealltagsintegriertesprachlicheBildungalsaucheine
Sprachförderung sind in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege
selbstverständlich.
Dadie frühkindlicheBildung,BetreuungundErziehungeinengroßenEinfluss
auf die weitere Bildungsbiografie hat, werden in diesem Bildungsbericht die
wesentlichenMerkmalederFBBEimLandkreisStadevorgestellt.
FrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehungimLandkreisStadeWieobenbereitsausgeführt,isteinequalitativundquantitativgutausgebaute
Angebotsstruktur imBereichderfrühkindlichenBildung,BetreuungundErzie-
hungnichtnurfürdiebetreutenKinderrelevant,sondernebensofürihreEltern
unddieGesellschaftalsGanzes.
HinsichtlichderVersorgungssituation(ausreichendAngebotefüralleAltersgrup-
pen) stellte der Familienbericht aus dem Jahr 2010 für den Landkreis Stade
Folgendesfest:
• «Das Ziel einer ausreichenden Versorgung ist weitestgehend nur für die
3-JährigenbisschulpflichtigenKindererreicht.
• EineausreichendeVersorgungmitGanztagsangeboten istaktuellnichtge-
währleistet.
• EinefamilienfreundlicheSchulkindbetreuungistzurzeit imLandkreisStade
sozialräumlichnurvereinzeltvorzufinden.
• Die Betreuung von unter 3-jährigen Kindern mit Behinderungen ist nicht
ausreichend. Familienfreundliche bedarfsgerechte und flexible Betreuungs-
möglichkeitensindimLandkreisStadenurzumTeil(Früh-undSpätdienst)
vorzufinden.
• AusbaumöglichkeitengibtesimKindertagesstätten-undimTagespflegebe-
reich.»33
32NiedersächsischesKultusministerium(2014):DieArbeitmitKindernunterdrei
Jahren.HandlungsempfehlungenzumOrientierungsplan.http://www.mk.niedersachsen.
de/portal/live.php?navigation_id=25428&article_id=86998&_psmand=8,letzterAbruf:
25.02.2014
33LandkreisStade(2010a,S.48f ).
c frühkindliche bildung
Kinderprofitierenvonden
AngebotenunddemKontakt
mitanderenKindern.DieFBBE
bereitetKindergezieltaufdie
AnforderungenderSchulevor
undbegleitetdenÜbergang.
AuchdiesprachlicheEntwick-
lungvonKindernwirdbeglei-
tet,beobachtetundgefördert.
Sowohleinealltagsintegrierte
sprachlicheBildungalsauch
eineSprachförderungsindin
Kindertageseinrichtungenund
inKindertagespflegeselbstver-
ständlich.
C.1
allem im Bereich der Bildungsbiografie des Menschen zu einer verbesserten
TeilhabeanderGesellschaftundamArbeitsmarktführenundsichsomitsowohl
fürdenEinzelnenalsauch fürdieGesellschaft«auszahlen».29DieBetreuung
eines Kindes allein in einer Kindertageseinrichtung erhöht nicht automatisch
dasBildungsniveau.EntscheidendistvielmehrdieBetreuungsqualität,d.h.die
vermitteltenpädagogischenInhalte,dieQualifikationdesPersonals(Ausbildung
zurErzieherin/zumErzieher,zum/zurSozialpädagogischenAssistent/in,Quali-
fikationfürdieBetreuungvonKrippenkindern,HochschulstudiumFBBE),sowie
dieZusammensetzungderKindergruppe (homogenoderheterogen,Gruppen-
größe),derBetreuungsschlüsselunddiepädagogischeQualität(Struktur-und
Orientierungsqualität,Prozessqualität).30GroßenEinflusshatauchdietägliche
Betreuungsdauer.
ImöffentlichenDiskursüberKindertagesbetreuunghabensichvorallemzwei
Linienherausgebildet.ZumeinenwerdendieBedeutungderBildunginKinder-
tageseinrichtungen/KindertagespflegeunddiepositivenEntwicklungschancen
der betreutenKinder hervorgehoben. Zumanderenwird betont, dass ausrei-
chendBetreuungsplätzezueinerbesserenVereinbarkeitvonFamilieundBeruf
beitragenundvorallemMütternderWidereinstiegindasErwerbslebenerleich-
tertwird.DerDiskursdrehtsichdaheraufdereinenSeiteumdieQualitätder
EinrichtungenundaufderanderenSeiteumdenquantitativenAusbau,d.h.um
eineSteigerungderverfügbarenBetreuungsplätze.
DieBetreuungsinstitutionenKindertageseinrichtungundKindertagespflegese-
hensichzahlreichenAnspruchshaltungenseitensderEltern,derKinderundder
GesellschaftimGanzengegenüber.ElternerwartenvondenEinrichtungeneine
qualitativhochwertige,individuellaufihrKindausgerichteteBetreuung,dieVer-
mittlungvonWissen,dieErziehungdesKindesundnatürlicheinenverfügbaren
Betreuungsplatz.DarüberhinauserwartensieÖffnungszeiten,diedieArbeits-
zeitengutabdecken.Kindermöchtensichwohlfühlen.Dasbedeutetauch,aber
nicht ausschließlich, dass sie eine Bezugserzieherin / eine Vertrauensperson
suchen.DieGesellschafterwartetvondenKindertagesstätteninzunehmendem
UmfangdieErfüllungdesBildungsauftrages,sowieeineFlexibilisierungderÖff-
nungszeiten.VoralleminderEntwicklungderLandesbildungsplänefürKinderta-
geseinrichtungenwirddieOrientierunghinzumehrBildunginderKitadeutlich.
FürdieFBBEimLandkreisStadebildetderNiedersächsischeOrientierungsplan
fürBildungundErziehung31dieGrundlage.InihmsinddiewichtigstenAufträge
andieKindertageseinrichtungenenthalten.AuchdieKindertagespflegeorien-
29FritschiundOesch(2008),Berth(2011)
30BiedingerundBecker(2010),Blossfeldetal.(2007),Raabe-Kleeberg(2008),ebd.
(2010),Tietzeetal.(2013)
31NiedersächsischesKultusministerium(2014):OrientierungsplanfürBildungund
ErziehungimElementarbereichniedersächsischerTageseinrichtungenfürKinder.http://
www.mk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=25428&article_id=86998&_ps-
mand=8,letzterAbruf:25.02.2014
c frühkindliche bildung
DieBetreuungeinesKindes
alleinineinerKindertagesein-
richtungerhöhtnichtauto-
matischdasBildungsniveau.
Entscheidendistvielmehrdie
Betreuungsqualität,d.h.die
vermitteltenpädagogischen
Inhalte,dieQualifikationdes
Personals(Ausbildungzur
Erzieherin/zumErzieher,zum
/zurSozialpädagogischen
Assistent/in,Qualifikationfür
dieBetreuungvonKrippen-
kindern,Hochschulstudium
FBBE),sowiedieZusammen-
setzungderKindergruppe
(homogenoderheterogen,
Gruppengröße),derBe-
treuungsschlüsselunddie
pädagogischeQualität(Struk-
tur-undOrientierungsquali-
tät,Prozessqualität).Großen
Einflusshatauchdietägliche
Betreuungsdauer.
52 53
INTEGRATIoNSkINDERGARTEN
kindergarten,indemkinder
mitundohneBehinderung
gemeinsamineinerGruppe
betreutwerden.
DieAnzahlanKindertagesstättenhatsichindenletztenJahrennurleichtverändert.
Abbildung C1.1.1: Anzahl der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Stade
Stichtag AnzahlderKindertageseinrichtungenimLandkreisStade
15.03.2006 119
15.03.2007 118
15.03.2008 119
01.03.2009 117
01.03.2010 114
01.03.2011 116
01.03.2012 117
01.03.2013* 116
01.03.2014* 116
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-Online:TabelleZ2300112
*VonderSozialplanungdesLandkreisesStadeübermittelteDaten
ImLandkreisStadegabeszumStichtag1.3.2012insgesamt117Kindertagesstät-
tenöffentlicherundfreierTräger.ImJahr2014nurnoch116.LautRecherchen34
desBildungsbürosvonNovember2013sinddarunter22Kindertagesstättenmit
Krippe und ein Integrationskindergarten. Der Integrationskindergarten verfügt
übereinegeringereGruppengrößeundbetreutbehinderteundnichtbehinderte
Kindergemeinsam,wobeimindestenseineheilpädagogischeFachkraftgewähr-
leistetistundzusätzlicheRäumefürtherapeutischeMaßnahmenzurVerfügung
stehen.VerschiedeneKindertagestättenimLandkreisStadebietenIntegrations-
gruppenan.DreiKindertagesstättenbefindensichineinemBildungshausge-
meinsammitweiterenBetreuungs-undBildungsangeboten.ZweiKindertages-
stätten,inStadeundFreiburg,verfügenübereinSprachheilangebot;hierwerden
KindermitSprachstörungendurchtherapeutischeSprachheilarbeitgezieltgeför-
dert.DesWeiterengibteseinenWaldorfkindergartenundachtSpielkreise im
Landkreis. Spielkreise richten sich i.d.R. anKinder, die dasdritte Lebensjahr
vollendethaben,bishinzurEinschulung.AußerdemgibtesfünfWaldkindergär-
ten inBuxtehude,HorneburgundStade. InWaldkindergartengruppenwerden
meistwenigerKinderbetreutalsinanderenKindertageseinrichtungen.
AlleKindertagesstättenarbeiten,wieobenbeschrieben,aufGrundlagedesNie-
dersächsischenOrientierungsplansfürBildungundErziehung.
ZumStichtag1.3.2011habeninsgesamt911Personendavon884FraueninKin-
dertagesstättenimLandkreisStadegearbeitet.Korrespondierendmitderhöhe-
renAnzahlanKindertagesstättenwarenauchmehrPersonenbeifreienTrägern
angestellt.KnappzweiDrittelderErzieher/innensindüber40Jahrealt.
34GrundlagefürdieRecherchenwardieKinderbetreuungsbörsedesLandkreises.
c frühkindliche bildung
AusheutigerSichtkanngesagtwerden,dasssichdieBetreuungssituationer-
heblichverbesserthat.IndiesemBildungsberichtwerden,wieindenanderen
Kapitelnauch,vorwiegendDatenderamtlichenStatistikgenutzt.Diejährliche
Fortschreibung der Sozialplanung (Kindertagesstättenberichterstattung) bietet
fürdenJungendamtsbezirkLandreisStade(GebietdesLandkreisesohneBux-
tehude)jährlichaktuelleDaten.Woessinnvollist,werdenauchindiesemBe-
richtzusätzlichzuramtlichenStatistikdieDatenderSozialberichterstattungdes
Landkreisesmitangegeben.
VordemHintergrundderBildungsstrategiefürdieBildungsregionLandkreisSta-
de ist die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung vor allem für die
VerwirklichungdesLeitgedanken«VielfältigeBildungsangebotesindflächende-
ckendfüralleAltersgruppenverfügbar»sowiefürdasLeitziel«Talenteentde-
ckenundfördern»bedeutsam.
TrägerstrukturderFBBEInderBildungsregionwarenzumStichtag1.März2011insgesamt116Kinderta-
gesstättenansässig.Davonsind19EinrichtungenKindertagesstätten,indenen
Kinderintegrativbetreutwerden.ImJahr2013hatsichdieseZahlnichterhöht,
wieder10.DatenfortschreibungderKindertagesstättenberichterstattungzuent-
nehmenist.
Abbildung C1.1.: Trägerstruktur der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Stade,
Stichtag 1.3.2011
ÖffentlicheTräger
integrativeEinrichtung
öffentlicherTräger
FreieTräger
integrativeEinrichtungfreier
Träger
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,
DateiC6.1
EinrichtungenfreierTrägerhabendengrößtenAnteilandenKindertagesstätten
imLandkreisStade.JedeEinrichtung–obinfreieroderöffentlicherTrägerschaft
–wirddurcheineKindertagesstättenfachberatungbegleitetundunterstützt.Die
Fachberatungenstimmensichab,sodasseinegemeinsameBildungsplanungin
allenKindertagesstättenweitestgehendmöglichist.Unabhängigdavonhatjede
EinrichtungeineeigenepädagogischeKonzeptionundsetzteigeneSchwerpunk-
teinderArbeitmitdenKindern.DiesesindauchvomBildungs-undErziehungs-
verständnisdesTrägersgeprägt.
c frühkindliche bildung
C.1.1
13+37+3+4743
4
15
54
54 55
eineKindertagesstätte.35DeraktuellenFortschreibungderSozialplanungsind
weitereaktuelleDatenzuentnehmen.
ImLandkreisStade,wie insgesamt inNiedersachsen, istdieEntwicklungder
Grundschulen zuoffenenoder (teil) gebundenenGanztagsschulennochnicht
abgeschlossen.Esbleibtabzuwarten,welchenEinflussdieseEntwicklungauf
dieBesuchsquotenderschulpflichtigenKinderhabenwird.
ImVergleichzumJahr2009habensichdieBesuchsquoten36füralleAltersgrup-
penimLandkreisStadeerhöht.DenhöchstenAnstieggabesbeidenSechs-bis
unterNeunjährigenvon5,7%imJahr2009auf15,5%imJahr2011.DieBesuchs-
quotenimGesamtschnittNiedersachsenswerdennichterreicht.
Abbildung C2.1: Besuchsquoten für Kinder in Kindertageseinrichtungen nach Alter,
Landkreis Stade und Niedersachsen, 2009 und 2011
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2013),LSKN-Online:TabelleK2300221
ImLandkreisStadehabenimJahr2011527KinderunterdreiJahreneineBe-
treuungineinerKindertagestätteinAnspruchgenommen,davon127längerals
siebenStundentäglich.
35Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2013),LSKN-Online:TabelleK2300221
36ImvorliegendenBerichtwerdendieinderBundes-undLandesstatistikgebräuchli-
chenBegriffe«Besuchsquote»und«Betreuungsquote»benutzt.DieseBegriffeentspre-
cheninihrerBedeutungdeninderKindertagesstättenberichterstattungverwendeten
Begriffen«Auslastungsquote»und«Versorgungsquote».
c frühkindliche bildung
9+12+0+88+89+0+6+7+0+10+14+0+88+90+0+15+169,2 12
88 88,9
5,7 6,7 10,214,5
88,4 90,7
15,5 16,3
<3Jahre 3–<6Jahre 6–<9Jahre
2009<3Jahre
20113–<6Jahre 6–<9Jahre
Abbildung C1.1.2: Personen in Kindertageseinrichtungen nach Alter, Landkreis Stade, 1.3.2011
unter30Jahre
30bisunter40Jahre
40bisunter50Jahre
50Jahreundmehr
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,
DateiC9.1a
kinderinkindertageseinrichtungenimLandkreisStadeFürdieBildungsbeteiligungderKinderisteswichtig,dassausreichendPlätze
zurVerfügungstehenund jedesKind,daseinenPlatz fürsichbeanspruchen
möchte,diesenauchzurVerfügunghat.DemKindertagesstättenberichtfürden
Landkreis Stade sind für die Jugendamtsbezirke Stade und Landkreis Stade
(ohneBuxtehude)dieDatenzudenBedarfsquotenzuentnehmen. Indiesem
BildungsberichtwirddaheraufdieseDarstellungverzichtet.Allerdingswerden
dieEntwicklungenderreellenPlatzzahlenabgebildet.Diesebeziehensichauf
dasregionaleGebietdesLandkreisesundumfassensomitauchdieHansestadt
Buxtehude.
Abbildung C2: Anzahl der Plätze in Kindertageseinrichtungen Landkreis Stade
7.400
7.300
7.200
7.100
7.000
6.900
6.800
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-Online:TabelleZ2300112
DieAnzahlderverfügbarenPlätzeinKindertageseinrichtungenistkontinuierlich
leichtvon7045imJahr2006auf7360PlätzeimJahr2012gestiegen.
DiemeistenKinderwerdenimAlterzwischendreiundsechsJahreninKinder-
tageseinrichtungenbetreut.38Kinderzwischenneunund14Jahrenbesuchen
c frühkindliche bildung
18+20+30+3220
30
18
32
C.2
7.045
15.0
3.20
06
15.0
3.20
07
15.0
3.20
08
15.0
3.20
09
15.0
3.20
10
15.0
3.20
11
15.0
3.20
12
7.002
7.1387.196
7.109
7.2957.350
56 57
kindertagespflegeimLandkreisStadeFrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehungkannauchdurchKindertagespfle-
ge(KTP)geleistetwerden.DieöffentlichgeförderteKindertagespflegestellteine
rechtlichgleichrangigeBetreuungsformzurKindertagesstättedar.«DieKinderta-
gespflegeisteinepersonenbezogeneBetreuungsform,dievoneinergeeigneten
Tagespflegeperson in ihrem oder im Haushalt des Personensorgeberechtigten
oder inanderenRäumengeleistetwird.Als eineaufdie individuellenBedarfe
einesKindesundseinerFamiliezugeschnitteneBetreuungsformwirdsieinNie-
dersachsenschwerpunktmäßigfürKinderunterdreiJahrenalsAngebotderfrüh-
kindlichenBildung,BetreuungundErziehungausgebaut.»37AlleTagespflegeper-
sonen,diedauerhaftlängerals15StundeninderWochegegenBezahlungKinder
betreuen,benötigeneinePflegeerlaubnisdurchdasAmtfürJugendundFamilie.
Personen,dieinderKindertagespflegetätigwerdenwollen,sindverpflichtet,eine
mindestens160-stündigeQualifizierungzuabsolvieren,indergrundlegendeInfor-
mationenzurfrühkindlichenEntwicklung,UmsetzungdesBildungsauftragesund
RatschlägezumUmgangmitKleinkindernvermitteltwerden.
BeiderKindertagespflegewerdenwenigerKinder zusammenbetreutundsie
gilt als eine familienähnliche Betreuungsform.Wissenschaftliche Studien,wie
jüngstvonAhnertoderTietzeundanderen38,habengezeigt,dassdieBetreu-
ungsformKindertagespflegevorallemfürKinderunterdreiJahrengeeignetist,
dadiesenocheinhöheresBedürfnisandieemotionaleBindungsqualitätihrer
Betreuungspersonhaben.DiesesBedürfnis kann indenkleinenGruppender
Kindertagespflegeguterfülltwerden.39
ImLandkreisStadewarenzumStichtag1.3.2011insgesamt170Personeninder
Kindertagespflegetätig,davonsechsMänner.
Abbildung C3.1: Personen in der Kindertagespflege nach Alter, Landkreis Stade,
Stichtag 1. März 2011
unter30Jahre
30bisunter40Jahre
40bisunter50Jahre
50Jahreundmehr
37NiedersächsischesKultusministerium(2014):http://www.mk.niedersachsen.de/
portal/live.php?navigation_id=26169&article_id=91958&_psmand=8,letzterAbruf:
25.02.2014
38Tietzeetal.(2013)
39Ahnert(2013):http://www.hessisches-kindertagespflegebuero.de/global/show_
document.asp?id=aaaaaaaaaaagdvt,letzterAbruf:12.03.2014
c frühkindliche bildung
C.3BeiderKindertagespflege
werdenwenigerKinderzusam-
menbetreutundsiegiltals
einefamilienähnlicheBetreu-
ungsform.Wissenschaftliche
Studien,wiejüngstvonAhnert
oderTietzeundanderen,haben
gezeigt,dassdieBetreuungs-
formKindertagespflegevor
allemfürKinderunterdreiJah-
rengeeignetist,dadiesenoch
einhöheresBedürfnisandie
emotionaleBindungsqualität
ihrerBetreuungspersonhaben.
DiesesBedürfniskanninden
kleinenGruppenderKinderta-
gespflegeguterfülltwerden.
9+26+36+2944
61
15
50
Quelle:StatistischeÄmterdesBundes
undderLänder(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiC9.1b
LandkreisStade Niedersachsen
<3Jahren 3–<6Jahren <3Jahren 3–<6Jahren
kinderinsgesamtinkindertageseinrichtungen 527 4.701 27.915 182.241
Davonmehrals7Stundenbetreut 127 475 9.271 33.361
DieaktuellstenDaten fürden JugendamtsbezirkLandkreisStadesindder10.
DatenfortschreibungderKindertagesstättenberichterstattungzuentnehmen.
Abbildung C2.4: Betreuungsumfang für Kinder in Kindertageseinrichtungen nach Alter,
Landkreis Stade und Niedersachsen, Anteil in Prozent, Stichtag 1.3.2011
35
30
25
20
15
10
5
0
mehrals7Stundenbetreut,Anteilin% LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2013),LSKN-Online:TabelleK2300221,BerechnungLandkreisStade,Bildungsbüro
SowohlimLandkreisStadealsauchinNiedersachsenistderAnteilderKinder,
diemehralssiebenStundenbetreutwerden,beidenunterDreijährigenhöher
alsbeidenälterenKindern.ImLandkreisStadewirdguteinViertelallerunter
DreijährigenübersiebenStundenbetreut.ImDurchschnittNiedersachsenssind
eseinDritteldieserAltersgruppe.InabsolutenZahlenwerdenjedochwesentlich
wenigerKinderunterdreiJahreninEinrichtungenbetreutalsältereKinder(vgl.
Abb.C2.3).
c frühkindliche bildung
Abbildung C2.3: Kinder in Kindertageseinrichtungen nach Betreuungsumfang und Alter,
Landkreis Stade, Niedersachsen, Stichtag 1.3.2011
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2013),LSKN-Online:TabelleK2300221,
BerechnungLandkreisStade,Bildungsbüro
24,1
10,1
33,2
18,3
<3Jahre <3Jahre3–<6Jahre 3–<6Jahre
58 59
AuchinderKindertagespflegebestehtdieMöglichkeit,Kindermehralssieben
Stundentäglichzubetreuen.DiestrifftjedochnuraufeinesehrgeringeAnzahl
anKindernzu.
LandkreisStade Niedersachsen
<3Jahre 3–<6Jahre <3Jahre 3–<6Jahre
kinderinkindertagespflegeinsgesamt 298 107 8815 3505
davonmehrals7Stundenbetreut 96 18 2011 428
Mehrals7Stundenbetreutin% 32,2 16,8 22,8 12,2
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2013),LSKN-Online:TabelleK2300331
Wie bei der Betreuung in Kindertageseinrichtungen ist derAnteil derjenigen
Kinder,diesiebenStundenundmehrbetreutwerden,beiderGruppederun-
terDreijährigenhöheralsbeidenälterenKindern.DieserBefund ist fürden
LandkreisStadeunddasLandNiedersachsengleichermaßenzutreffend.Aktuelle
Daten(von2013)liegenderSozialplanungdesLandkreisesvorundwerdenin
diedortigeBerichterstattungEingangfinden.
MittagsverpflegunginderFBBEZweiDrittelallerinTagespflegebetreutenKinder(68,9%),essendortauchzu
Mittag. In den Kindertageseinrichtungen sind es ein Drittel aller Kita-Kinder
(33,9%).42DieMöglichkeiteinesgemeinsamenMittagessenshatpositiveEffek-
teaufdasSozialverhaltenderKinder,fürdieVereinbarkeitvonFamilieundBeruf
undkannvorallemfürKinderaussozioökonomischschwächerenFamiliendie
VersorgungmiteinerwarmenMahlzeitsicherstellen.
Esistzuberücksichtigen,dassinabsolutenZahlenwesentlichwenigerKinder
inderKindertagespflegebetreutwerden.Die Zahlen zurMittagesverpflegung
korrespondierenmitdenDatenderAbbildungC1.13undC1.8,ausdenenher-
vorgeht,dassKinder inKindertagespflegezueinemhöherenAnteilmitmehr
alssiebenStundenbetreutwerden.BeieinemBetreuungsumfangvonmehrals
sechsStundenisteinMittagessenselbstverständlich.
kindermitMigrationshintergrundinderFBBEUmalleKinderbestmöglichzufördern,istesvonbesonderemInteresse,die
GruppederjenigenKinderzubetrachten,dieaufgrundihrerHerkunftevtl.be-
sondererUnterstützung(z.B.beiderSprachbildung)bedürfen.
42Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.
de,DateiNI-C7.1-aundNI-C7.1-b;Berechnung:LandkreisStade,Bildungsbüro
c frühkindliche bildung
Abbildung C3.3: Kinder in Kindertagespflege nach Betreuungsumfang und Alter, Landkreis Stade, Niedersachsen, Stichtag 1.3.2011
C.4
C.5
DiemeistenKindertagespflegepersonensindzwischen40und50Jahrealt.Unter
30-jährigebetreuenwesentlichseltenerKinderinderKindertagespflege(KTP).
DieseVerteilungfindetsichauchbeiderAltersstrukturderPersoneninKinder-
tageseinrichtungen.DieVerteilungderAltersstrukturkönnteeinHinweisdarauf
sein, dass Tagespflegepersonen häufig – jedoch nicht immer – während der
BetreuungihrereigenenKinderzusätzlichandereKindermitbetreuen.
DieKindertagespflegeistimLandkreisStadeeineBetreuungsform,indermehr-
heitlichKinderunterdreiJahrenbetreutwerden.
Abbildung: C3.2: Kinder in Kindertagespflege nach Alter, Landkreis Stade, Stichtag 1.3.2011
0–<3Jahre
3–<6Jahre
6–<9Jahre
9–<14Jahre
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2013),LSKN-Online:TabelleK2300331
DiezweitgrößteGruppestellenKinderzwischensechsundneun Jahren.Dies
deutetdaraufhin,dassdieKindertagespflegeRandzeiteninderBetreuungvon
Schulkindern mit abdeckt. Durch den weiterenAusbau von Ganztagsschulen
auchinGrundschulenkannnochkeineEinschätzungüberdiezukünftigeInan-
spruchnahmevonKindertagespflegefürschulpflichtigeKindergemachtwerden.
Denkbar wäre, dass der Kindertagespflege auch zukünftig vor allem in den
SchulferienoderinderRandzeitenbetreuungeineBedeutungzukommt.
ImLandkreisStadeistderAnteilanKindern,dieinKindertagespflegebetreut
werden,durchgängighöheralsimniedersächsischenDurchschnitt.40Bemerkens-
wertist,dassdieGesamtbetreuungsquotefüralleBetreuungsformenüberden
WertenfürNiedersachsenliegt.41ImJahr2012erreichendieWertederGesamt-
betreuungsquoteimLandkreisStadeannähernddieWertefürNiedersachsen.
40Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2013),LSKN-Online:TabelleK2300331
41Quelle:Für2011:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungs-
monitoring.de,DateiNi-C07.2i-1,
*eigeneBerechnungderGesamtbetreuungsquotefür2011
Quelle:Für2012:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-Online:Tabelle
K2300332
c frühkindliche bildung
49+18+28+5298
107
33
164
60 61
2011 <3Jahre 3–<6Jahre 6–<14Jahre
Betreutekindermitmind.einemElternteilausländischerHerkunftkita 68 908 327
Betreutekinderinsgesamtkita 527 4701 1613
Betreutekindermitmind.einemElternteilausländischerHerkunftkTp . 7 .
BetreutekinderinsgesamtkTp 298 107 197
Betreutekinderinsgesamt 825 4808 1810
Betreutekindermitmind.einemElternteilausländischerHerkunftinsgesamt 68 915 327
Ein spezielles Sprachbildungskonzeptmit dem Fokus auf KindermitMigrati-
onshintergrund istaufgrundderquantitativenDaten inderKindertagespflege
weniger relevant. In den Kindertagesstätten des Landkreises sollte aber auf
dieIntegrationsowieaufdieSprachbildungdieserKinderbesondersgeachtet
werden.SprachbildungistvorallemimHinblickaufdenÜbergangvonderKin-
dertageseinrichtungindieGrundschuleentscheidendundsolltefüralleKinder
inbeidenFormenderKinderbetreuungdurchgeführtwerden.
FrüheÜbergängeIndenersten,sensiblenLebensphasenderFBBEwirdeinKindmitzweigroßen
Übergängenkonfrontiert,dieesvorgroßeHerausforderungenstellenunddie
jedesMal auchmit emotionaler Belastung verbunden sind. Denn veränderte
Abläufe,demKindunbekanntePersonenundeinefremdeUmgebungverlangen,
dassessichvonGewohntemlöstundsichneuorientiert.
Den erstenÜbergang erlebt dasKind imWechsel vonder familiärenhin zur
außerfamiliärenBetreuung.DenzweitenÜbergangbildetderÜbertrittvonder
BetreuungsinstitutionindieGrundschule.UmjedemKindgelungeneÜbergän-
gezuermöglichen,solltendieseentsprechendfließend,ohneBrüchegestaltet
werden. Das bedeutet, dass das Kind durch Eingewöhnungsphasen und die
gemeinsameGestaltungdurchdiejeweilsbeteiligtenAkteureaufdenÜbergang
vorbereitetundbegleitetwird.VoraussetzungeinergelungenenGestaltungdes
ÜbergangsistdemnacheinehoheKooperationsbereitschaftseitenspädagogi-
scherFachkräfteundEltern.
ÜbergangI:Familie–außerfamiliäreBetreuungBereits imerstenÜbergangvonder familiärenzuraußerfamiliärenBetreuung
gibtesUnterschiedeimZeitpunktdesÜbergangsundinderArtderaußerfa-
miliären Betreuung. Eltern können zwischen den Betreuungsformen Kinderta-
gesstätteundKindertagespflegewählen.Ein individuellerRechtsanspruchauf
einenBetreuungsplatzbestehtseitAugust2013fürKinderabdemvollendeten
erstenLebensjahr,derauchdurchdieTagespflegebetreuungabgedecktwerden
kann.DerallgemeinerechtlicheAnspruch,dassgrundsätzlichbedarfsorientierte
c frühkindliche bildung
Abbildung C5.3: Kinder mit und ohne Migrationshintergrund in Kindertagesstätten und Tagespflegestellen im Landkreis Stade 2011
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-C7.1-aundNI-C7.1-b
C.6Indenersten,sensiblenLe-
bensphasenderFBBEwirdein
KindmitzweigroßenÜber-
gängenkonfrontiert,diees
vorgroßeHerausforderungen
stellenunddiejedesMalauch
mitemotionalerBelastungver-
bundensind.
Voraussetzungeinergelunge-
nenGestaltungdesÜbergangs
istdemnacheinehoheKo-
operationsbereitschaftseitens
pädagogischerFachkräfteund
Eltern.
C.6.1
Abbildung C5.1: Kinder in Kindertageseinrichtungen, mit mind. einem Elternteil auslän-
discher Herkunft in Prozent, Landkreis Stade, Niedersachsen, 1.3.2011
25
20
15
10
5
0
LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,
DateiNI-C7.1-a
ImLandkreisStade liegtderAnteilderKinder inKindertagesstättenmitmin-
destenseinemElternteilausländischerHerkunftbei19%unddamitunterdem
WertNiedersachsens.FastjedesfünfteKindineinerKindertagesstättehatsomit
einenMigrationshintergrund43.
Abbildung C5.2: Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund an den in Kindertagesstät-
ten und Tagespflegestellen betreuten Kindern im Landkreis Stade
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
2006 2010 2011
0–<3Jahre 3–<6Jahre 6–<14JahreQuelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,
DateiNI-C7.1-aundNI-C7.1-b;Berechnung:LandkreisStade,Bildungsbüro
VorallemderAnteilanKindernmitmind.einemElternteilausländischerHer-
kunftistbeidenüberDreijährigenseit2006kontinuierlichgestiegen.
EinBlickaufdieabsolutenZahlendesJahres2011zeigt,dassKindermiteinem
ausländischenElternteilvoralleminKindertageseinrichtungenbetreutwerden.
43VonMigrationshintergrundwirdindiesemKapitelgesprochen,wenndieKinder
selbstodermind.einElternteilausländischerHerkunft,d.h.imAuslandgeborensind.
c frühkindliche bildung
1922,9
15,1
18,5
13,7
17,9
10,3
78,2
18,1
19
62 63
BRÜCHE:
BrücheimÜbergangentste-
hen,wennsichLern-und
Entwicklungsprozessebeim
kinddurchfehlendekoopera-
tionsstrukturennichtnahtlos
aneinanderanreihenkönnen
undsichsomithemmendauf
dieEntwicklungdeskindes
auswirken.
AuchfürdieKindertageseinrichtungenundSchulenselbststelltdieserÜbergang
eineHerausforderungdar,denneingelungenerÜbergangerforderteinekontinu-
ierlicheundengeZusammenarbeitderaufnehmendenSchuleunddenabgeben-
denKindertageseinrichtungen.Grundlagedafüristeingemeinsames,ganzheit-
lichesBildungsverständnis.GemeintistdamiteinBildungsbegriff,dernichtvon
deninstitutionellenBedingungenausgeht,sonderndaseinzelneKindmitseiner
Umwelt,seinenErfahrungenundseinerPersönlichkeitindenMittelpunktrückt.
kooperationsformenderkindertagesstättenundGrundschulenSchonimJahr2005hatderLandkreisStadeerkannt,dassderÜbergangzwischen
KitaundGrundschulebegleitetwerdensollte.DamalshatsieSozialplanungdes
LandkreisesStadeinZusammenarbeitmitderKindertagesstättenfachberatung
undanderen JugendhilfeakteureneineHandreichungzurÜbergangsgestaltung
entwickelt und 2008 evaluiert. Zusammenmit denMitarbeiterinnen des Pro-
jektbüros«LernenvorOrt»(Bildungsbüro)habendieAkteurederBildungsregi-
ondieseArbeitfortgeführtundMindeststandardsfürdieQualitätimÜbergang
entwickelt.
UmeinegelungeneKooperationimÜbergangzuerleichternunddenamÜber-
gangbeteiligtenAkteurenOrientierungzugeben,wurdenimJahr2011imRah-
men des Projekts Brückenjahr für den Landkreis StadeMindeststandards für
QualitätimÜbergangvonderKindertageseinrichtungindieGrundschuleveröf-
fentlicht.DabeigliedernsichdieMindeststandardsindieTeilbereicheBegegnun-
gen der Fachkräfte, Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung
und Angebote zur Übergangsgestaltung46.Als Rahmenbedingung für die Begeg-
nungenderFachkräftesolleineschriftlicheKooperationsvereinbarungdienen,
aufderenBasisdieweiterePlanungmitzeitlichenundmateriellenRessourcen
fürdenTrägerersichtlichwird.WeiterhindienteinKooperationskalender,derauf
GrundlagederKooperationsvereinbarungerstelltwird,dazu,konkreteAktivitä-
tenunddieentsprechendenVerantwortlichkeitenzubenennen.
EineErhebung47desBildungsbürosimJahr2013,ander58von111Kindertages-
einrichtungenteilgenommenhaben,hatdieQualitätderÜbergangsgestaltung
untersuchtunddabeiu.a.aufdieMindeststandardsBezuggenommen.Insge-
samt zeigt diese Erhebung, dass sich bestimmte Kooperationsstrukturenwie
bspw. Begegnungsveranstaltungen und gegenseitige Hospitationen der Lehr-
46EinevollständigeVersiondesDokumentsistu.a.hierenthalten:http://www.stadt-
stade.info/uploads/Soziale_Hilfen/BrueckenjahrGesamt.pdf(letzterAbruf04.03.2014).
47LandkreisStade(2013a)
c frühkindliche bildung
C.7
BetreuungsangebotefürKinderunterdreiJahrenundschulpflichtigeKindervon
u.a.BerufstätigenodersichinderAusbildungbefindlichenPersonenzugewähr-
leistenist,bestehtweiterhin.
NebenfamiliärenRahmenbedingungenundderörtlichenNäheundVerfügbar-
keitdergewünschtenBetreuungsformistdieWahlauchabhängigvondenje-
weiligenCharakteristikaderBetreuungsarten.
WennKinderaußerhalbderFamiliebetreutwerden,dannwechselnsiestatistisch
betrachtetmitdurchschnittlich13Monaten44 indieaußerfamiliäreBetreuung.
EineBetreuunginderTagespflegebietetKindernvonnullbisdreiJahrengute
Entwicklungschancen, wenn auf bestimmte Qualitätsmerkmale geachtet wird.
SospieltdieAnzahldergleichzeitigbetreutenKindersowohlinderTagespflege
als auch in der Krippe eine entscheidende Rolle. Denn gerade Kleinstkinder
profitierenvonderMöglichkeiteinerkontinuierlichen,verlässlichenBindungan
möglichstwenigeBetreuungspersonen.45
WenneinKinddasdritteLebensjahrvollendethat,kannesvonderFamilieoder
vonderKrippebzw.TagespflegeineineElementargruppederKindertagesein-
richtungwechseln.JenachTrägeroderArtderKitakannsichauchdaspädago-
gischeKonzeptunterscheiden.DieEntscheidungfürodergegeneinebestimmte
EinrichtungsollteentsprechendeAspekteeinbeziehenundnichtausschließlich
Faktorenwiebspw.derWohnortnähegeschuldetsein.AuchdieEngederKo-
operationmitderjeweilszuständigenGrundschulekanneinKriteriumsein,um
bereitseinengelungenennächstenÜbergangfürdasKindimBlickzuhaben.
UnterdreijährigeKinderhabenaberauchdieMöglichkeit,schonvorVollendung
desdrittenLebensjahresinaltersgemischtenGruppen,Familiengruppenoderin
denRegelgruppenderKindertageseinrichtungenbetreutzuwerden.
ÜbergangIIkindertagesbetreuung–GrundschuleDerÜbergangvonderKindertageseinrichtungindieGrundschuleisteinweiterer
entscheidenderSchrittfüreinKind,dennesmusssichwiederneuorientieren.
Zumeinen entdeckt esweitere persönliche Fähigkeiten, die es im familiären
UmfeldnochnichtindemMaßenutzenmusste/konnteunderlebtsichinder
GrundschulealsTeileinerneuenGemeinschaft.Zumanderenmachtesinseiner
geistigen Entwicklung enorme Schritte, wenn es bisher unbekannten Formen
desLernensbegegnet,insbesondereLesenundSchreibenlernt.DieseProzesse
müssenbehutsamundprofessionellunterstützendbegleitetwerdenundsollten
schonfrüh,imletztenJahrvorderEinschulungbeginnen.Entsprechendsollte
auch dieser Übergang lebendig, fließend und ohneBrüche gestaltetwerden,
damitsichdiebisherigeEntwicklungdesKindesnahtlosinderSchulefortsetzen
kann.
44NUBBEKStudie(2012,S.6)http://www.nubbek.de/media/pdf/NUBBEK%20Broschu-
ere.pdf(letzterZugriff12.03.2014)
45Brisch(2009)http://www.khbrisch.de/files/brisch_akjp_krippen_120309_3.pdf(letz-
terZugriff12.03.2014)
c frühkindliche bildung
C.6.2EingelungenerÜbergang
erforderteinekontinuierliche
undengeZusammenarbeit
zwischenSchuleundKinder-
tageseinrichtungen.Grundlage
dafüristeingemeinsames,
ganzheitlichesBildungsver-
ständnis.Gemeintistdamit
einBildungsbegriff,dernicht
vondeninstitutionellenBe-
dingungenausgeht,sondern
daseinzelneKindmitseiner
Umwelt,seinenErfahrungen
undseinerPersönlichkeitin
denMittelpunktrückt.
64 65
AbgesehenvondenfürdieKinderlebendigenKooperationendurchdievielen
verschiedenenBegegnungsveranstaltungenistdieÜbergangsgestaltunginsbe-
sonderehinsichtlichderEvaluationderZusammenarbeitzwischenKindertages-
einrichtungundGrundschuleausbaufähig.EvaluationensindeinInstrumentzur
Qualitätssicherungundkönnendazubeitragen,dassdieamÜbergangbeteilig-
tenEinrichtungenihreÜbergangsgestaltungweiterverbessern.MehralseinDrit-
telderEinrichtungengibthierzuan,dieArbeitindiesemZusammenhangnicht
auszuwerten.AuchbezüglichderBeobachtungs-undDokumentationsverfahren
wurde deutlich, dass alle Kindertageseinrichtungen in der Regel ein solches
Verfahrenanwenden,wobeidreiunterschiedlicheVerfahrenimLandkreisStade
üblichsind.
Insgesamtzeigtsich,dassdieÜbergängeimLandkreisStadeinsbesonderevon
ihrenvielseitigenAngebotenfürdieKinderleben,diezueinemgutstrukturier-
tenund lebendigenÜbergangbeitragen.DieseGestaltungdesÜbergangs ist
wichtig,damitfürjedesKindderÜbergangvonderKitaindieSchulezueinem
positivenErlebniswird,dassichimweiterenBildungsverlauffortsetzenkann.
Empfehlungen:VordemHintergrundderBildungsstrategie, insbesonderedemHandlungsfeld
Übergänge gestalten,solltedieZusammenarbeitzwischenGrundschulenundKin-
dertageseinrichtungenweiter verbessert und koordiniertwerden. Ein gemein-
samesBildungsverständniserleichtertdieUmsetzungderKooperation,dasich
beideInstitutionenbereitsaufgrundlegendeWerteverständigthaben,undträgt
zueinergelungenenÜbergangsgestaltungbei.
• DasichdieAnzahlderEinrichtungenmiteinemgemeinsamenBildungsver-
ständnisseit2012nichtvergrößerthat,bedarfeseinergezieltenUnterstüt-
zungbeiderImplementierungeinessolchenBildungsverständnissesdurch
dieBildungsregion.
• UmdasgemeinsameBildungsverständnisderMindeststandardsinallenEin-
richtungenumzusetzen,könntenArbeitsgruppenzwischenSchuleundKinder-
tageseinrichtunggebildetunddurchdasBildungsbürounterstütztwerden.
• ImSinnederMindeststandards solltederenEinhaltung regelmäßigüberprüft
werden,umdieMindeststandardsggf.anveränderteRahmenbedingungenan-
passenzukönnenunddenÜbergangderKindersomitlangfristigzuunterstüt-
zen.EinentsprechendesErhebungsinstrument48wurdeimRahmendesProjek-
tes«LernenvorOrt»entwickeltundkannauchzukünftiggenutztwerden.
• EineEvaluationderÜbergangsgestaltung,beispielsweiseaufGrundlageder
Mindeststandards,istnotwendig,umeineguteQualitätimÜbergangzuer-
reichenundzusichern.EinsolchesInstrumentsolltefüralleKooperationen
imÜbergangimLandkreisentwickeltwerden.
48DasErhebungsinstrument(Fragebogen)wurdeinderVeröffentlichung«Bestandauf-
nahme:QualitätamÜbergangKindertagesstätte-Grundschule»(LandkreisStade2013a)
eingesetztundliegtdemLandkreisvor.
Insgesamtzeigtsich,dass
dieÜbergängeimLandkreis
Stadeinsbesonderevonihren
vielseitigenAngebotenfürdie
Kinderleben,diezueinem
gutstrukturiertenundleben-
digenÜbergangbeitragen.
c frühkindliche bildung
undpädagogischenFachkräfteetabliertzuhabenscheinen,währendsichdie
ÜbergangsgestaltunginanderenBereichennichtentscheidendweiterentwickelt
hat.Diesbetrifftu.a.dieEinigungaufeingemeinsamesBildungsverständnis,
dasalsGrundlagefüreinegelungeneÜbergangsgestaltunggilt.Durcheinge-
meinsamesBildungsverständniskannderindividuelleLernprozesseineseinzel-
nenKindes,derinderKindertageseinrichtungbegonnenhat,inderGrundschule
nahtlosfortgesetztundausgebautwerden.DiesistlautErhebungnurin21von
58KindertageseinrichtungenderFallundalszugeringzubewerten.
Abbildung C7.1: Gemeinsames Bildungsverständnis zwischen Kindertageseinrichtung
und Grundschule
25
20
15
10
5
0 Ja Nein geplant k.A.
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2013)
Positiv hervorzuheben sind die vielen und sehr vielfältigenAktionen, die im
Übergang von der Kita in die Grundschule organisiert werden, insbesondere
gegenseitigeHospitationenderFachkräfte,dieauch indenMindeststandards
festgehalten sind. Lehrkräfte besuchen deutlich häufiger die Kindertagesein-
richtungenalsumgekehrt.WichtigfürdieGestaltungdesÜbergangeswärees,
wennauchdieErzieher/innenhäufiger indenSchulehospitierendürftenund
beiderUnterrichtsgestaltunganwesendseinkönnten.Diesbezüglichsolltensich
dieSchulendenErzieher/innenmehröffnen,umeinGleichgewichtzuerhalten.
InallerRegelfindenElternabendealsInformationsveranstaltungundGespräche
mitdenElternüberdenEntwicklungsstanddesKindesstatt.
Abbildung C7.2: Begegnungsveranstaltungen im Übergang Kita – Grundschule
60
50
40
30
20
10
0
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2013)
Durcheingemeinsames
Bildungsverständniskann
derindividuelleLernprozess
eineseinzelnenKindes,der
inderKindertageseinrichtung
begonnenhat,inderGrund-
schulenahtlosfortgesetztund
ausgebautwerden.
2124
85
Hospitationen
Feste
Vorlesen
Sport
(Lese-)Paten
Elternabend
Singen
Verschiedenes
53
21 2014
7 6 513
c frühkindliche bildung
66 67
DadurchsollteauchinFächernwiebeispielsweiseSachkunde,Geschichteund
Mathematik Sprachbildung eine Rolle spielen. Weiterhin sollte durchgängige
SprachbildungauchdieMehrsprachigkeitvonKindernberücksichtigen,dadiese
keineswegsnuralshemmenderFaktor,sondernalsRessourcebeiderAneignung
bildungssprachlicherKompetenzenzusehenist.
WenneinKindmitdemEintrittindieGrundschuleLesenundSchreibenlernt,
vollbringtesjedenTagaufsNeueeineenormegeistigeLeistung.Denndurchden
ErwerbderLese-undSchreibfertigkeitkommteszumerstenMalmitBildungs-
spracheinBerührung.BereitsderBildungsbericht2012hatdeutlichgemacht,
dass«Sprache[...]dieSchlüsselqualifikationfürdieTeilhabeunddenlangfris-
tigenErfolgimBildungsverlauf»ausmacht50,wobei«[sichdieSprachedesKin-
des][n]urineinemanregendenundaktivenSprachmilieu[...]gutentwickel[t]».
Daher sollte es das Ziel sein, dem Kind bereits in den ersten Lebensjahren
reichhaltigesprachlicheErfahrungenimAlltagzuermöglichen.
NebenderfrühenalltagsintegriertenSprachbildungsindiminstitutionellen,ins-
besondereaberauchimfamiliärenBereichsogenanntefrüheLiteracyerfahrun-
genunentbehrlich.DasKonzeptLiteracy,daskeineexaktedeutscheEntspre-
chunghat,hebtnebenerzählerischerAbstraktionsfähigkeitundSinnverstehen,
Lesefreudeundinsbesondere«BegegnungenmitSchriftkultur»51alsVorausset-
zungfürgelungeneSprachbildunghervor.ErlebenKinderschonfrühSchriftspra-
chealsetwasAlltäglichesbeispielsweisedurchregelmäßigesVorlesen,werden
langfristigdieBildungschancenerhöht.Sprachbildungmussdaheralsalltägliche
pädagogischeAufgabezurFörderungderSprachkompetenzerkanntwerdenund
darfnichtalleinAufgabevonKindertagesbetreuungsein,sondernsolltemög-
lichstdurchgängigweiterentwickeltwerdenundschließtelterlichesEngagement
undeineausgeprägteLese-undinsbesondereVorlesekulturimfamiliärenUm-
feldein.
LiteracybezogeneErfahrungensindjedochindividuellsehrunterschiedlichaus-
geprägtundhängenstarkvomformalenBildungshintergrundderElternab.52
EntsprechendführtaucheineunterschiedlicheEntwicklunginderSprachbildung
dazu,dassfürvieleGrundschüler/innendasErlernenvonLesenundSchreiben
einegrößereHerausforderungdarstelltalsfürandere,weshalbderSprachför-
derungimKontextvonKindertagesbetreuungundGrundschuleeinhoherStel-
lenwertzukommenmuss.Sprachförderungistdannnotwendig,wenneinKind
biszumEintrittindieGrundschulebereitserwähnte,grundlegendeFertigkeiten
nichtodernichtausreichendausgebildethat.HäufigbetrifftdiesKinder,deren
Muttersprache eine andere als Deutsch ist.Aber auch Kinder aus einem bil-
dungsungewohntenUmfeldkönnenbetroffensein.
50AutorengruppeBildungsberichterstattung(2012,S.38)
51Mayr(2006)inKindergarten heute52StiftungLesen(2013)
WenneinKindmitdemEintritt
indieGrundschuleLesenund
Schreibenlernt,vollbringt
esjedenTagaufsNeueeine
enormegeistigeLeistung.
DenndurchdenErwerbder
Lese-undSchreibfertigkeit
kommteszumerstenMalmit
BildungsspracheinBerührung.
LITERACy:
DerBegriffLiteracyhatkeine
exaktedeutscheEntspre-
chung.LiteracyisteinSam-
melbegrifffürallekompeten-
zen,dieeseinemMenschen
ermöglichen,sichmitSchrift-
spracheauseinanderzuset-
zen.Dazugehörenneben
Lese-undSchreibfähigkeit
insbesondereText-und
Sinnverständnis,Erfahrungen
mitLese-undErzählkulturen,
sowieFreudeundVertrautheit
imumgangmitLiteratur.
c frühkindliche bildung
• DieDokumentationsverfahrenzumÜbergangsollteninnerhalbderBildungs-
regionvereinheitlichtwerden.DieswäresowohlfürdieArbeitindenKinder-
tageseinrichtungenalsauch fürdieAnschlussfähigkeitderDokumentation
sinnvoll.
VorschulischeSprachbildungundSprachförderungDieBeherrschungderdeutschenSpracheisteineunabdingbareVoraussetzung,
uminderSchuleundinunsererGesellschafterfolgreichteilhabenzukönnen.
BeieinigenKindernsinddiesprachlichenKompetenzennichtsoweitentwickelt,
wieesinsbesonderezuBeginnderSchulzeiterforderlichist.Diesbetriffthäufig
KindermitMigrationshintergrund,dieeineandereSprachealsDeutschzuHau-
sesprechen,aberauchKindermitDeutschalsMuttersprachezeigenz.T.eine
unzureichende Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten. Um diesen Kindern
denAnfanginderSchulzeitzuerleichtern,istinNiedersachsenseit01.04.2006
imJahrvorderEinschulungeineganzjährigeverbindlicheSprachförderungfür
KindermitSprachförderbedarfeingerichtetworden.ImFolgendensollkurzder
UnterschiedzwischenSprachförderungundSprachbildungerläutertwerden.
WährendSprachförderungsichausdrücklichanKinderrichtet,dienichtausrei-
chendeSprachkompetenzenimDeutschenhaben,richtetsichdieSprachbildung
analleKinderderKita.BeiderSprachförderungwirddieEntwicklungspezieller
sprachlicherFähigkeitendurchgezielteAnregungunterstützt.Sprachbildunghin-
gegenistalspädagogischeAufgabeimAlltagzusehen,diealleKindererreicht.
DasZielvonSprachbildungist,Voraussetzungenzuschaffen,dieallenKindern
denZugangzursogenanntenBildungsspracheermöglichen.DieBildungsspra-
che unterscheidet sich von derAlltagssprache in ihren sprachlichen Struktu-
ren.49 Darunter versteht man die Strukturen der geschriebenen Sprache, die
sichvondenendergesprochenenAlltagsspracheunterscheiden.Kenntnisseder
BildungssprachesindentscheidendfürdenZugangzuBildung.
Sprachbildung ist nicht nur alsAufgabe der Kindertagesbetreuung zu sehen.
SiesolltenachMöglichkeitdurchgängigerfolgen.DasWort«durchgängig»be-
ziehtsichindiesemFallaufdreiverschiedeneBereiche,mitdemZiel,sprachli-
cheKompetenzensystematischundzielgerichtetaufzubauen.Zumeinensollte
SprachbildungwährenddergesamtenSchulzeiteineRollespielen.Diesprach-
lichenFähigkeiteneinesKindesentwickelnsichwährenddieserZeitimmerwei-
ter,sodassbildungssprachlicheFähigkeitenallmählichaufgebautwerden.Zum
anderenbeziehtSprachbildungaucheinethematischeDimensionmitein.Das
bedeutet,dasssichgeradezumEndederGrundschulzeitundauchinderwei-
terführendenSchulediesprachlichenAnforderungenindeneinzelnenFächern
immermehrausdifferenzieren.
49Gogolin(2009,S.263-280)
C.8DieBeherrschungderdeut-
schenSpracheisteineunab-
dingbareVoraussetzung,um
inderSchuleundinunserer
Gesellschafterfolgreich
teilhabenzukönnen.
WährendSprachförderung
sichausdrücklichanKinder
richtet,dienichtausreichende
Sprachkompetenzenim
Deutschenhaben,richtetsich
dieSprachbildunganalle
KinderderKita.
c frühkindliche bildung
68 69
inDeutsch»61getestetwird.Die früheSprachförderungverstehtsichalseine
Maßnahme, diejenigenKinder zu unterstützen, die keinebzw. unzureichende
Deutschkenntnisse fürdieAnforderungenderSchulehaben. Jeumfangreicher
die Sprachkompetenzen eines Kindes entwickelt sind, desto besser ist seine
AusgangslagezuBeginnderSchulzeit.WichtigeErgebnissederBefragungwer-
den im Folgenden vorgestellt. In 21 von 36 befragten Grundschulen ist die
SprachförderunganjeweilsdieselbenausgebildetenSprachförderkräftegebun-
den.Sokann/könnenübereinenlängerenZeitraumhinwegdiegleiche/nPerson/
en immerwiederSprachförderungdurchführen. In 15Grundschulenwirddies
nicht sopraktiziert.Wenn immerdieselbenPersonenSprachförderungdurch-
führen, kann vonKompetenzzuwächsen indiesemBereich ausgegangenwer-
den,welchedieQualitätderSprachförderungerhöhenkönnen.Wichtigfürdie
Sprachförderungistauch,wiegutdieKooperationzwischenKindertageseinrich-
tungundGrundschulefunktioniertundmitwievielenKindertageseinrichtungen
eineGrundschulekooperiert.
Abbildung C8.1: Anzahl der kooperierenden Kindertageseinrichtungen pro Grundschule
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1-2Kita-Einrichtungen 3-4Kita-Einrichtungen >5Kita-Einrichtungen
Quelle:LandkreisStade(2013b)
DieAbbildungverdeutlicht,dass19GrundschulenmiteinbiszweiKindertages-
einrichtungenkooperieren,weitereneunGrundschulenkooperierenimRahmen
derSprachförderungmitdreibisvierKindertageseinrichtungenundachtGrund-
schulen arbeiten mit mehr als fünf Einrichtungen zusammen. Eine hoheAn-
zahlanKooperationskitasbedeuteteinenhohenOrganisationsaufwandfürdie
Grundschulen.KindertageseinrichtungenundGrundschulenkennengegenseitig
dieSprachförderkonzeptenurwenig.62SomitistesfürdieGrundschulenschwie-
rig,denSprachförderunterrichtaufdasSprachförderkonzeptindenKindertages
61DasVerfahren«FitinDeutsch»istausdrücklicheinScreening-Verfahren,d.h.damit
wirdnurfestgestellt,obFörderbedarfbestehtodernicht.WenndiesderFallist,muss
zuBeginnderSprachförderunggenauerüberprüftwerden,inwelchensprachlichen
BereichendasKindSprachförderungerhält.
62LandkreisStade(2013b,S.11).
WennimmerdieselbenPerso-
nenSprachförderungdurch-
führen,kannvonKompetenz-
zuwächsenindiesemBereich
ausgegangenwerden,welche
dieQualitätderSprachförde-
rungerhöhenkönnen.
EinehoheAnzahlanKoope-
rationskitasbedeuteteinen
hohenOrganisationsaufwand
fürdieGrundschulen.
19
98
c frühkindliche bildung
Die(damaligen)Jugendhilfeträger53habendieNotwendigkeiteinerumfassenden
frühenSprachbildungalsVoraussetzung füreinegelungeneBildungsbiografie
erkannt und ein trägerübergreifendes und alltagsorientiertes Sprachbildungs-
und Sprachförderkonzept für Kindertagesstätten erarbeitet. Es wird noch bis
Juli201554umgesetztundhatzumZiel,«SprachbildungundSprachförderung
fürjedesKind,vonAnfanganundalsQuerschnittsaufgabedurchallepädago-
gischenBereichezuimplementieren»55.ZumeinenstehendenKindertagesein-
richtungenhierbeiimLandkreisdieFachberatungSprachesowieCoachingkräfte
beratendzurSeite,zumanderenwerdeninZusammenarbeitmitderhochschule
21 pädagogische Fachkräfte modular zu Sprachförderfachkräften fortgebildet,
wobeimindestens eine Fachkraft pro Einrichtungqualifiziertwerden soll. Bis
einschließlichFebruar2014habenlautAuskunftderzuständigenFachberatung
Sprache bereits 149 Fachkräfte aus allen Kitas im Landkreis an den Qualifi-
zierungsmaßnahmenteilgenommen.In2014sindweiteredreiModulreihenfür
60Fachkräftegeplant.DaimJahr201136%undimJahr201323%56dernull
bisdreijährigenKinderimLandkreisnichtineinerKindertageseinrichtung,son-
derninderKindertagespflegebetreutwerden,sollteauchdarübernachgedacht
werden,alsqualitätssicherndeMaßnahmefürTagespflegepersonenimBereich
Sprachbildungund-förderungentsprechendeQualifizierungsmöglichkeitenein-
zurichten,umeinedurchgängigeSprachbildungzugewährleisten.
DasBildungsbürounddasBeratungsteamBrückenjahr57habenimZeitraumvon
MaibisJuni2013alleGrundschulenimLandkreisStade,inderHansestadtStade
undinderHansestadtBuxtehude58zumThemaSprachförderungbefragt.59An
derBefragunghabensich36von43Grundschulenbeteiligt.ZielderErhebung
waresdarzustellen,wiedieSprachförderungimvorschulischenBereichvonden
Schulenorganisiertwird,womöglicherweiseSchwierigkeitenauftreten,welche
BereichegutgeregeltsindundwoSchulenHandlungsbedarfesehen.Sprachför-
derungvorderEinschulungistdurcheineEmpfehlungdesNiedersächsischen
Kultusministeriums60geregelt.DanacherhaltenSchulenproKind,beidemca.
15MonatevorEinschulungeinSprachförderbedarffestgestelltwordenist,eine
LehrerstundefürdieSprachförderung.DasVerfahren,mitdemdieSprachkom-
petenzeinesKindesüberprüftwird, istvomNiedersächsischenKultusministe-
riumfestgelegt,sodass landesweitderSprachförderbedarfmitHilfevon«Fit
53DieJugendhilfeträgerzumZeitpunktderErstellungdesKonzepteswarenderLand-
kreisStade,dieHansestadtStadeunddieHansestadtBuxtehude.
54http://www.landkreis-stade.de/allris/___tmp/tmp/450810361032714942/1032714942/
00004433/33.pdf(letzterZugriff:12.03.2014)
55TrägerübergreifendesSprachförderkonzept(2012,S.3)
56LandkreisStade(2013c,S.9)
57heute:FachberatungÜbergang
58fürDarstellungderErgebnisseschließtdieBezeichnung»LandkreisStade”alle
Schulträgerein,davonderregionalenGebietseinheitgesprochenwird.
59LandkreisStade(2013b).
60NiedersächsischesKultusministerium(2012)SprachförderungalsTeilderSprachbil-
dungimJahrvorderEinschulungdurchGrundschullehrkräfte.
c frühkindliche bildung
70 71
ImSchuljahr2013/2014(Stand:10.12.2013)gibtesimLandkreisStadeinsgesamt:
43Grundschulen64
3AußenstellenvonGrundschulen,z.B.SchulstandortemitnurzweiJahrgängen
GSStieglitzweg,AußenstelleOttensen
GSAmWesterminnerweg,AußenstelleWesterladekop
GSMulsum/Kutenholz,AußenstelleKutenholz
1065Oberschulen,davon3miteinemgymnasialenZweig
2IntegrierteGesamtschulen(imAufbau)
1KooperativeGesamtschule
4Hauptschulen,davonzweiauslaufend
4Realschulen,davonzweiauslaufend
2Waldorfschulen
5Gymnasien
5Förderschulen
Im Vergleich zum Bildungsbericht 2012 sind damit zwei neue Oberschulen
durchdieUmwandlungbisherigerHaupt-undRealschulenhinzugekommen.Die
Wohnortnähe der Schulen hat sich nicht verändert.Aufgrund der Größe des
LandkreiseswerdeneinigeSchülerinnenundSchülerbereitsimGrundschulalter
mitöffentlichenVerkehrsmittelnzurSchulegebracht.ImKapitelA1.2wurdedie
bildungsrelevanteVerkehrsinfrastrukturbereitsbeschrieben.MitAusnahmeder
GrundschuleOederquartwurdenkeineSchulengeschlossen.Aufgrundderde-
mografischenEntwicklungdesLandkreiseskönntedieseszukünftiginErwägung
gezogenwerden.AuchdieZusammenlegungvonGrundschulenundKinderta-
gesstätteninnerhalbeinesGebäudeszueinemBildungshausistvorstellbar.So
könntenSachkostengesenktundauchfürkleinereKlassenzügeundKindergar
64DieGrundschuleOederquartwirdzumSchuljahr2014/2015geschlossen.
65DieHaupt-undRealschuleHarsefeldwirdzum1.8.2014Oberschule.
D
ALLGEMEIN-BILDENDESCHuLENIMLANDkREISSTADE
einrichtungenabzustimmen.DieAuseinandersetzungmitderSprachförderung
derKindertageseinrichtungwirdjedochvomNiedersächsischenKultusministeri-
uminderEmpfehlungvorausgesetzt.63AuchderempfohleneOrtderSprachför-
derung–nämlichdieKindertageseinrichtung–weichtinderRealitäthäufigab.
Abbildung C8.2: Ort der Sprachförderung
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Kindertageseinrichtung Grundschule unterschiedlich
Quelle:LandkreisStade(2013b)
Schließlichwurdedeutlich,dassdieMehrzahlderbefragtenGrundschulen(25)
ihreSprachförderungnichtevaluiert/überprüft.EineEvaluationwäreaberwich-
tig,danursodieQualitätderSprachförderunglangfristigverbessertundaufdie
BedürfnissederKinderabgestimmtwerdenkann.
Empfehlungen:SprachbildungisteineEntwicklungsaufgabe,diealleBildungsinstitutionenbe-
trifftundistvordemHintergrunddesHandlungsfeldesÜbergänge gestaltenbe-
sonderswichtig.
• DieSprachförderungunddieSprachbildungsolltedurchgängigzwischenKin-
dertageseinrichtungundGrundschuleabgestimmtsein.
• DieKooperationenzwischenKindertageseinrichtungundGrundschulesollten
auchfürdenBereichderSprachbildungausgebautwerden.
• Sprachförderfachkräftesolltenkontinuierlichundumfassendweitergebildet
werden–sowohlpädagogischeFachkräfte inKindertageseinrichtungenals
auchLehrkräfteanGrundschulen.
• EssolltenQualitätsstandardsfürSprachförderunganSchulenerarbeitetund
umgesetztwerden.
• ElternsolltenindenSchul-unddenKita-AlltagspeziellimBereichderSprach-
bildung,beispielsweisedurchAbsprachevonLektüren,eingebundenwerden,
damitinderBildungsregionderLiteracyansatzumgesetztwerdenkann.
63ebd.
17
12
7
DerempfohleneOrtder
Sprachförderung–nämlichdie
Kindertageseinrichtung–weicht
inderRealitäthäufigab.
Schließlichwurdedeutlich,
dassdieMehrzahlderbefrag-
tenGrundschulen(25)ihre
Sprachförderungnichtevalu-
iert/überprüft.EineEvaluation
wäreaberwichtig,danurso
dieQualitätderSprachförde-
runglangfristigverbessertund
aufdieBedürfnissederKinder
abgestimmtwerdenkann.
c frühkindliche bildung
73
tengruppenAngebotewohnortnahvorgehaltenwerden.Wiebereits inKapitel
Bbeschriebenwurde,sindmitAusnahmederWaldorfschulenalleallgemeinbil-
dendenSchulenimLandkreisStadeinöffentlicherTrägerschaftderGemeinden,
Samtgemeinden,StädteunddesLandkreises.
AlleallgemeinbildendenSchulenimLandkreisStadeverfolgenspeziellepädago-
gischeSchwerpunkte.EinigedieserSchulensinddurchdasLandNiedersachsen
ausgezeichnetworden.DieBerufsbildendeSchuleIIinStadeunddasGymnasi-
umSüdinBuxtehudesindEuropaschulen.«EuropaschuleninNiedersachsenha-
bendasZiel,KenntnisseüberEuropaundeuropäischeInstitutionenzufördern,
die aktiveTeilhabeanderUnionsbürgerschaft sowiedieMehrsprachigkeit zu
stärkenundinbesonderemMaßedieEntwicklunginterkulturellerKompetenzen
zuunterstützen.DasSchulprogramm istandiesemEuropaprofilausgerichtet.
UnterrichtsergänzendeAktivitätenzurUmsetzungderEuropabildungsindfester
BestandteildesschulischenLebens».66
DieJobelmann-Schule–BerufsbildendeSchulenIinStadeistUmweltschulein
Europa.«MitzweiThemenausdemBereichderUmwelt-/Nachhaltigkeitsbildung
musssichjedeSchule[,dieUmweltschulewerdenwill]kreativundengagiert
auseinandersetzen.[…]DernachhaltigeUmgangmitdereigenenLebensweltund
derBlickaufdiezurVerfügungstehendenRessourcenundaufspätereGenera-
tionenstehenimVordergrund.DiebeteiligtenSchulenhandelndamitimSinne
dervondenVereintenNationenimJahr2005gestartetenDekade«Bildungfür
nachhaltigeEntwicklung».NebenderKooperationmöglichstvielerBeteiligterin
dereigenenSchuleundihremUmfeldistderAustauschimNetzwerkderUm-
weltschuleneinwichtigerFaktorfürdenlangfristigenErfolgdesProgramms.»67
Auch Sport trägt zur Bildung bei (vgl. Kapitel H). Im Landkreis Stade haben
folgende Schulen das Zertifikat «sportfreundliche Schule»: Rosenborn-Grund-
schuleundBalthasar-Leander-SchuleinHarsefeld,GrundschuleHarburgerStra-
ße, Grundschule Hedendorf, Gymnasium Süd und Hauptschule Nord in Bux-
tehude, Grundschule Fredenbeck, GrundschuleAhlerstedt und ganz neu: die
Elbmarschen-SchuleinDrochtersenunddieGrundschuleBuxtehude-Altkloster.
DieSchulenkonntensichimRahmeneineröffentlichenAusschreibungfürdie
Zertifizierungbewerben.Kriterien,dieerfülltwerdenmüssen,sindwerdenvom
NiedersächsischenKultusministeriumfestgelegt.68
66NiedersächsischesKultusministerium(2014):http://www.mk.niedersachsen.de/por-
tal/live.php?navigation_id=1852&article_id=89032&_psmand=8,letzterAbruf:4.3.2014
67NiedersächsischesKultusministerium(2014):http://www.mk.niedersachsen.de/por-
tal/live.php?navigation_id=1930&article_id=6495&_psmand=8,letzerAbruf:6.3.2014
68http://www.mk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=1918&article_
id=6343&_psmand=8,letzterAbruf:4.3.2014
d allgemeinbildende schulen
Alleallgemeinbildenden
SchulenimLandkreisStade
verfolgenspeziellepädago-
gischeSchwerpunkte.Einige
dieserSchulensinddurch
dasLandNiedersachsen
ausgezeichnetworden.
Bildungsbericht2014–SchulstandorteStand:10.12.2013
Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013
Grundschule
Grundschule,Außenstelle
GrundschuleimBildungshaus
GrundschuleimBildungshaus(geplant)
Förderschule,SchwerpunktLernen
Förderschule,SchwerpunktgeistigeEntwicklung
Hauptschule
Realschule
Waldorfschule
IntegrierteGesamtschule
KooperativeGesamtschule(mitOberstufe)
Oberschule
OberschulemitgymnasialemZweig
Gymnasium
BerufsbildendeSchule,privat/öffentlich
d allgemeinbildende schulen
Nordkehdingen
Drochtersen
oldendorf-Himmelpforten
Stade
Fredenbeck
Lühe
Horneburg
Jork
Buxtehude
Apensen
Harsefeld
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DasAktionsprogramm«Hauptsache:Musik» legt seinen Schwerpunkt auf die
musikalischeBildung.DasGymnasiumAthenaeumisteineSchulemitmusikali-
schemProfil.BläserklassengibtesanderElbmarschen-SchuleDrochtersen,der
Porta-Coeli-SchuleHimmelpforten,demGymnasiumAthenaeumStadeunddem
Gymnasium-SüdBuxtehude.StreicherklassenbietendieGrundschuleAltkloster
in Buxtehude und das GymnasiumAthenaeum in Stade an.69 Zum Schuljahr
2012/2013habendasNiedersächsischeKultusministeriumunddieBertelsmann
Stiftung das Projekt «Musikalische Grundschule Niedersachen» gestartet. An
den niedersächsischen Projektschulen sollen fächerübergreifend musikalische
ElementefestimSchulalltagverankertundSchülerinnenundSchülermitallen
SinnenfürMusikbegeistertwerden.70ImLandkreisStadenehmendieGrund-
schuleamFeldbuschunddieGrundschuleMulsum-KutenholzamProgrammteil.
DieSchuleamAuetalistseit2013MINT-Schule.«DieAuszeichnungMINT-Schule
NiedersachsenisteineExcellence-Auszeichnungundrichtetsichanallenieder-
sächsischenSchulenmitSekundarstufeI,diebereitsübereinausgeprägtesund
hochwertigesMINT-Profilverfügen.AusgenommenhiervonsindGymnasien,da
ihnen eineAuszeichnungdurch die bundesweite Excellence-InitiativeMINT-EC
offensteht».71
DerGrundschuleSteinkirchenwurdevomNiedersächsischenKultusministerium
mitdemTitel«PlattdüütscheSchool»ausgezeichnet.DieSchulelegtbesondern
WertaufdieplattdeutscheSprachbildunggelegt.SieistfesterBestandteildes
SchulprogrammsunddesSchulprofils.72
DieörtlicheVerteilungderSchulen,sowiedieArtdesGanztagsangebotesistder
nebenstehendenTabellezuentnehmen:
Abbildung D (Seite 75): Allgemeinbildende Schulen, berufsbildende Schulen und Hoch-
schulen im Landkreis Stade nach Standorten und Schulform
Quellen:NiedersächsischeLandesschulbehörde,AußenstelleCuxhaven;LandkreisStade,
AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen,Stand:10.12.2013
StadtStade,Stand:29.05.2014
69http://www.hauptsachemusik.nibis.de/regionen/region38.php,letzterAbruf:4.3.2014
70BertelsmannStiftung82014):http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-
13431043-F151BB70/bst/hs.xsl/102263_102271.htm(letzterAbruf:15.05.2014).
71http://www.mint-schule-niedersachsen.de/mint-schule-werden/wer-kann-mitmachen/,
letzterAbruf:4.3.2014
72GrundschuleSteinkirchen(2014):www.grundschule-steinkirchen.de
d allgemeinbildende schulen
76 77
SchülerzahlenandenallgemeinbildendenSchulenDieAnzahl der Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen im
Landkreis Stade hat sich seit dem Schuljahr 2005/2006 bis zum Schuljahr
2012/2013umca.8%verringert.Sieliegtnuninsgesamtbei23.344Schülerin-
nenundSchülern.
Abbildung D1: Entwicklung der Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen im
Landkreis Stade, Schuljahr 2005 / 2006 – 2012 / 2013 insgesamt*
25.500
25.000
24.500
24.000
23.500
23.000
22.500
22.000
2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 20011/12 2012/13
*inklusiveSchulkindergärten
Quelle:LSKNonline(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-D07.1i
DiebereitsimBildungsbericht2012thematisiertenschulformbezogenenEntwick-
lungsunterschiede haben sich für die Grundschulen abgeschwächt. Die Schü-
lerzahl isthier seitdemSchuljahr2010/2011weitgehendkonstantgeblieben.
DurchdenweiterenAusbauderOberschulenhat dieAnzahl anSchülerinnen
undSchülern,diedieseSchulformbesuchen,naturgemäßzugenommen.Ebenso
hatderAufbauderIntegriertenGesamtschulezueinernatürlichenZunahmeder
SchülerinnenundSchülerandieserSchulegeführt. ImZugedesAufbausder
WaldorfschulenhateshierseitdemSchuljahr2005/2006eineZunahmeum144
aufnun473SchülerinnenundSchülergegeben.
d allgemeinbildende schulen
D.1
25.388
WiebereitsimBildungsbericht2012beschrieben,stehtdenSchülerinnenund
Schülern in jeder Samtgemeinde, Gemeinde oder Stadt einAngebot des Se-
kundarbereichesIzurVerfügung.AllerdingssindnichtimmerAngebotewieein
gymnasialerZweig,einGymnasiumodereineGesamtschulewohnortnahvorhan-
den.Dieshatsichnichtverändert.DieBarrierenzumBesucheinesgymnasialen
Angebotesbleibenerhöhtundkönnendazuführen,dassvorallemKinderund
JugendlicheausFamilienmitgeringerWertschätzungfürBildung–wasbeinied-
rigerensozialenMilieusvermehrtvorkommt73–trotzguterschulischerLeistun-
genvondemBesucheinerSchulemitgymnasialemAngebotzurückschrecken
oderzunächstdieOberschulenbesuchen,umggf.nachder10.Klassenochauf
eineSchulemitOberstufezuwechseln.EinsolcherWechselstellteinenweite-
renÜberganginnerhalbderSchulbiografieeinerSchülerin/einesSchülersdar.
Wechselkönnendazuführen,dassdieschulischenLeistungennachlassen,weil
dieIntegrationindieneueschulischeUmgebungerschwertistunddieBewäl-
tigungderÜbergangssituationeinezusätzlicheHerausforderungdarstellt(Inte-
grationindieneueUmgebung,KontaktzuneuenSchulkameradenaufnehmen,
neueLehrer/innen,neueOrganisationdesUnterrichts,ggf.Fahrtwege).
ImZugederUmsetzungvonInklusionanallgemeinbildendenSchulensinddie
Förderschulen im Landkreis imProzess, sich zu Förderschulzentrenweiter zu
entwickeln.Seitdem1.8.2013sindalleSchuleninNiedersachseninklusiveSchu-
len.DieJahrgänge1-4derFörderschuleLernenlaufenschrittweiseaus.Diewei-
terenrechtlichenRahmenbedingungenderUmsetzungderInklusionsindinder
politischenDiskussionnichtabschließendgeklärt.ImSchuljahr2013/2014be-
ganndieUmsetzungderInklusionfüralleKindermiteinemfestgestelltenBedarf
an sonderpädagogischerUnterstützung inden Jahrgängen eins und fünf.Der
unterrichtlicheEinsatzvonFörderschullehrkräftenanallgemeinbildendenSchu-
lenwirddabeiausgebaut.ImLandkreisStadeistdieserProzessinlangjähriger
integrativerPraxisvorbereitetworden.ImEinzugsbereichderFörderschulenmit
demSchwerpunkt Lernen in Stade, Freiburg/Elbe undBuxtehude könnendie
bewährten «Regionalen Integrationskonzepte» fortgeschrieben und angepasst
werden.InallenRegionengibteszwischendenSchulenabgestimmte«Regio-
naleInklusionskonzepte».
DieFörderschulensindinderTrägerschaftdesLandkreises.VierFörderschulen
habendenSchwerpunktLernen,inStadeisteinZweigmiteinerSprachheilklas-
seanderGrundschuleBockhorsterWegangegliedert.EineFörderschulemitdem
SchwerpunktGeistigeEntwicklungistinStade-Ottenbeck.
DieEntwicklungderinklusivenBeschulungsollteinkommendenBildungs-
berichtenunterquantitativen,qualitativenundstrukturellenGesichtspunkten
abgebildetwerdenkönnen.
73Bourdieu(1982,1983,1997)
d allgemeinbildende schulen
DieBarrierenzumBesuch
einesgymnasialenAngebotes
bleibenerhöhtundkönnen
dazuführen,dassvorallem
KinderundJugendlicheausFa-
milienmitgeringerWertschät-
zungfürBildung–wasbei
niedrigerensozialenMilieus
vermehrtvorkommt–trotzgu-
terschulischerLeistungenvon
demBesucheinerSchulemit
gymnasialemAngebotzurück
schreckenoderzunächstdie
Oberschulenbesuchen,um
ggf.nachder10.Klassenoch
aufeineSchulemitOberstufe
zuwechseln.
25.43225.224
24.855
24.650
24.330
23.65523.344
78 79
AndenGrundschulenistdieQuoterückläufigundimbetrachtetenZeitraumum
2,1Prozentpunktegesunken.Daher istzuerwarten,dass indenkommenden
JahrenauchandenweiterführendenSchulenderAnteilnicht-deutscherSchüle-
rinnenundSchülerweitersinkenwird.
InsgesamtistderAnteilnicht-deutscherSchülerinnenundSchülerwiebeschrie-
ben niedrig. Lediglich die Förderschulen haben einenweit vomDurchschnitt
abweichenden Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler. Daher gilt es,
die Förderung ausländischer Schülerinnen undSchüler an den Förderschulen
besonders zu intensivieren, bzw. bereits in denGrundschulen nicht-deutsche
SchülerinnenundSchülerbesonderszufördern,sodasssieamUnterricht in
Haupt-,Real-,Oberschulen,GesamtschulenoderGymnasienteilnehmenkönnen.
WichtigwäreindiesemZusammenhang,dieUrsachenfürdenerhöhtenAnteil
nicht-deutscherSchülerinnenundSchülerandenFörderschüler/innenherauszu-
finden.Denkbarwäre,dassdiedeutscheSprachenichtodernurunzureichend
verstandenwirdundessozueinerEmpfehlungzumBesuchderFörderschulen
kommt.AuchkulturelleUnterschiedezwischendenausländischenSchülerinnen
undSchülernunddendeutschen LehrkräftenkönnteneineErklärung fürdie
Empfehlung des Besuches der Förderschulen bieten. Zwischen verschiedenen
Kulturenkanneshöchstunterschiedlichsein,wasals«angemessenes»soziales
Verhalten, z.B. innerhalbderSchule,empfundenwird.SokanneinVerhalten
in der Schule und innerhalb des deutschen kulturellen Raumes als auffällig
betrachtetwerdenundzueinerEmpfehlungdesBesuchesderFörderschulefür
sozial-emotionaleEntwicklungführen,obwohldieUrsachenin interkulturellen
Missverständnissenliegenkönnten.
Der Landkreis bietet seit dem Jahr 2011 Sprachförderung speziell für Kinder
mit Migrationshintergrund an (vgl. Kapitel D3). Sollten kulturelle Differenzen
einGrundfürdieerhöhteQuotesein,könntenspezielleProgrammefürFami-
lienohnedeutscheStaatsangehörigkeitgeschaffenwerden,dieFamiliendarin
unterstützen,sichimdeutschenSchulsystembesserzurechtzufindenundbei
Integrationsproblemenhelfen.AufGrunddervorliegendendeskriptivenDaten
könnenkeineWirkungszusammenhängebetrachtetwerden.Umherauszufinden,
warumdieQuoteanFörderschulenstarküberdemDurchschnittliegt,empfiehlt
sicheineempirischeErhebung.
DerAnteilder Förderschüler/innenanallenSchüler/innen imLandkreisStade
istsehrniedrigundseitdemSchuljahr2005/2006inetwakonstantgeblieben.
d allgemeinbildende schulen
InsgesamtistderAnteil
nicht-deutscherSchülerinnen
undSchülerwiebeschrieben
niedrig.LediglichdieFörder-
schulenhabeneinenweitvom
Durchschnittabweichenden
AnteilausländischerSchülerin-
nenundSchüler.Dahergiltes,
dieFörderungausländischer
SchülerinnenundSchüleran
denFörderschulenbesonders
zuintensivieren,bzw.bereits
indenGrundschulennicht-
deutscheSchülerinnenund
Schülerbesonderszufördern,
sodasssieamUnterrichtin
Haupt-,Real-,Oberschulen,
GesamtschulenoderGymnasi-
enteilnehmenkönnen.
Der Anteil der nicht-deutschen Schülerinnen und Schüler an allen Schülern
(KriteriumisthierdieStaatsbürgerschaft) ist inetwagleichniedriggeblieben
(durchschnittlich4%).74DieserWert korrespondiertmitdemAnteil dernicht-
deutschenBevölkerungimLandkreisinsgesamt(vgl.KapitelA).AndenFörder-
schulenliegtderAnteilweitaushöher(zwischenmax.13,2%undmin.9,5%).
Eristseit2005/2006um3,5Prozentpunktezurückgegangen.Demgegenüber
stiegderAnteilausländischerSchülerinnenundSchüleranderIGSum1,3Pro-
zentpunktean.AuchandenHauptschulen,RealschulenundanderOberschule
stiegderAnteilleichtan.DieseEntwicklunggiltesindenkommendenJahren
zubeobachten.BeidenfreienWaldorfschulengibtesinsgesamtmaximalzwei
Schüler/innen,diekeinedeutscheStaatsangehörigkeitbesitzen.
AndenRealschulenunddenGymnasienliegtderAnteilausländischerSchüle-
rinnen und Schüler unter demDurchschnitt aller ausländischen Schülerinnen
undSchülerdesLandkreisesinsgesamt.AndenGymnasienbeträgtderAnteil
weiterhinumdie2%.
74 Quelle:LSKN(2013),bildungsmonitoring.de,DateiNI-D07.1
d allgemeinbildende schulen
Abbildung D1.1: Entwicklung Schülerzahlen nach Schulformen im Landkreis Stade Schuljahr 2005 / 2006 – 2013 / 2014
2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14
9.589 9.446 9.106 8.673 8.368 8.061 7.896 7.934 7.710
3.562 3.320 3.039 2.856 2.750 2.616 2.309 1.979 1.677
0 0 0 0 0 0 522 1.036 1.561
5.686 5.680 5.694 5.732 5.791 5.696 5.161 4.495 3.817
5.632 6.008 6.397 6.572 6.729 6.812 6.324 6.181 6.074
0 0 0 0 0 148 437 729 1.009
328 363 372 387 419 427 449 472 473
591 606 616 635 593 570 557 518 469
Grundschule*inkl.Schulkindergarten Hauptschule,KGS-Hauptschulzweig Oberschule
Realschule,KGS-Realschulzweig Gymnasium,KGS-Gymnasialzweig IntegrierteGesamtschule,SmG
FreieWaldorfschule Förderschule
*:ohneWaldorfschulen.Quelle:LSKN(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-D07.1i
80 81
AuchdieAnzahlderSchülerinnenundSchüler,dieanweiterführendeSchulen
imKreisgebietwechselnwerden,wirdbiszumJahr2022kontinuierlichabneh-
men(sieheAbb.D1.5).
Empfehlungen:DerUmfangunddieQualitätinklusiverBeschulungwirdzukünftigeinwichtiger
AspektimRahmenderBildungsqualitätsein.
• FürdenkommendenBildungsberichtsindAussagenzurUmsetzungderInklusi-
onandenallgemeinbildendenunddenberufsbildendenSchulenanzustreben.
• DieQualitätvonInklusionspieltebensoeineRollewiedieformaleUmset-
zungunddievertrauensvollenZusammenarbeitderAkteurebeiderEntwick-
lungderFörderzentren.
• DieweitereUnterstützungderRegionalenInklusionskonzeptedurchalleAk-
teureistwichtig.
• Derkritisch-konstruktiveAustauschzwischenderNLSchBunddemLandkreis
zurEntwicklungderInklusionsolltekontinuierlichfortgesetztwerden.
BeiderBetrachtungderSchülerzahlenanallgemeinbildendenSchulenistauf-
fällig,dassandenFörderschulenderAnteilnicht-deutscherSchülerinnenund
Schülerstarkerhöhtist.Fraglichist,obnicht-deutscheSchülerinnenundSchüler
tatsächlichspezielleFörderbedarfeaufweisenunddaherdieFörderschulenüber-
proportionalhäufigbesuchenoderobsicheinmangelndesDeutschverständnis
aufdieSchulleistungenauswirktunddaherderBesucheinerFörderschuleemp-
fohlenwird.
• EineempirischeUntersuchungkannklären,wasdieUrsachenfürdiesener-
höhtenAnteilsind.
• WenneinmangelhaftesDeutschverständnisursächlichist,solltenspezielle
Sprachfördermaßnahmenfürnicht-deutscheSchülerinnenundSchüler(wei-
ter)entwickeltbzw.ausgebautwerden(sieheauchdiebereitsvorhandenen
SprachfördermaßnahmenausBildungs-undTeilhabepaketmitteln).
• SolltenkulturelleUnterschiedeursächlichsein,könnteninterkulturelleTrai-
ningsfürLehrkräfte,SchülerinnenundSchülerundderenFamilienentwickelt
underprobtwerden.
ÜbergangII:primarbereichImPrimarbereichistderÜbergangvonderKindertagesbetreuungoderderFa-
milieindieSchuledererstebedeutendeWechsel(vgl.KapitelC).EinEntschei-
dungsbaustein fürdiesenWechsel sinddieEmpfehlungender schulärztlichen
UntersuchungvorderEinschulung.
DieGründefüreinevorzeitigeodereineverspäteteEinschulungkönnenunter-
schiedlichsein.BeiderschulärztlichenUntersuchungwirdeineEmpfehlungvom
SchulärztlichenDienstdesLandkreisesausgesprochen,obdasKinddienötige
SchulfähigkeitbesitztoderbessernocheinweiteresJahrineinerKindertages-
einrichtung (oder im Elternhaus) verbleiben sollte. Die tatsächliche Entschei-
dung,obeinKindeingeschultwird,liegtbeiderSchulleitung.BeiKindern,die
frühzeitigeingeschultwerden,haben inderRegelschonvordemTerminder
d allgemeinbildende schulen
D.2
Abbildung D1.2 Quote der Förderschüler/innen an allen Schülern* im Landkreis Stade
nach Schuljahr
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
*ohneWaldorfschüler/innen**abSchuljahr2010/2011mitIGS
Quelle:LSKN(2013),eigeneBerechnungen
DurchdenAusbauinklusiverSchulenwirdsichdieQuotevonSchülerinnenund
Schülern an Förderschulen in den kommenden Jahren voraussichtlich verrin-
gern.DeswegensollteeingeeigneterIndikatorzurAbbildunginklusivbeschulter
SchülerinnenundSchüleranRegelschulengefundenwerden.
Abbildung D1.3: Zahl der Neueintritte in die Grundschulen im Landkreis Stade
2.450
2.350
2.250
2.150
2.050
1.950
1.850
1.750
1.650
Basis:EntwicklungderAltersbevölkerungder6-7jährigen,seit2012unterEinbeziehung
derErgebnissederSchuleingangsuntersuchungen
Quelle:LSN-Online:TabelleK1000111,LandkreisStade,Gesundheitsamt
DieweitereEntwicklungderSchülerzahlenandenallgemeinbildendenSchulen
imLandkreisStadelässtsichinsbesondereunterBerücksichtigungderVoraus-
schätzungenderNeueintritteindieGrundschulenabsehen.Hierwirdsichder
RückgangderSchülerzahlennochbis2015/2016fortsetzen,jedochgegenüber
denEntwicklungen2000–2011deutlichabgeschwächt.2016bis2021wirdsich
danndieZahlderNeueintritteindieGrundschulenbeirund1.750Schüler/innen
proSchuljahreinpendeln.
d allgemeinbildende schulen
2005
/06
2006
/07
2008
/09
2009
/10
2010/11
2011/12
2012/13
2014/15
2,22,4 2,5
1,8
2,4 2,42,2 2,2
2000 2005 2010 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
2.336
2.380
1.938
1.8491.808
1.778
1.752
1.737
1.722
1.720
1.720
1.726
1.737
82 83
Abbildung D2.3: Quoten spät eingeschulter Kinder Landkreis Stade und Niedersachsen
7
6
5
4
3
2
1
0 2010/2011 2011/2012 2012/2013
LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014)DateiD11.1(aufAnfrage)
DiejenigenKinder,dievonderEinschulungzurückgestelltwurden,sindimda-
rauf folgenden Schuljahr diejenigen, die als spät eingeschulte Kinder erfasst
werden.Daheristesnichtverwunderlich,dassdieseQuoteimLandkreisStade
inderVergangenheitebenfallsüberdenWertenfürNiedersachsenlag.ImSchul-
jahr2012/2013lagdieQuotefürNiedersachsenleichtüberdenWertenfürden
LandkreisStade.
ÜbergangIII:Grundschule–SekundarbereichIWieschoninKapitelCbeschrieben,stellenÜbergängebesondereAnforderun-
gen an Eltern, Kinder und die pädagogischen Fachkräfte. Der Übergang von
derGrundschuleindieweiterführendeSchuleistdabeieinebesondereSituati-
on.DasKindverlässtdasbishergewohnteLernumfeld,trifftaufeineungleich
größereAnzahlältererMitschüler/innenundistmitneuenFächernundneuen
AnforderungenanseinLern-undSozialverhaltenkonfrontiert.Andenweiter-
führenden Schulen kommt in der Regel noch hinzu, dass für jedes Fach ein
Fachlehrerzuständigist.
VordemeigentlichenÜbergangstehtdieEntscheidung,aufwelcheweiterführen-
deSchulformdasKindwechselnwird.DiedamitverbundenenFragensowiedie
BerücksichtigungdesElternwillensundgesetzlicheVoraussetzungenwurdenbe-
reitsimerstenBildungsberichtausführlichthematisiert.Fürdiesenwurdenalle
GrundschulenundSchulendesSekundarbereichsIvomBildungsbürobefragt.
DiezentralenErgebnissekönnenimBildungsbericht2012nachgelesenwerden.
FürdenzweitenBildungsberichtwurdeaufgrundderkurzenAbfolgederbeiden
BerichtevoneinererneutenBefragungabgesehen.
DurchdieEntwicklunghinzuOberschulen,andenenHaupt-undRealschulzweige
angebotenwerdenunddenweiterenAufbauvonGesamtschulenwirdzukünftig
auchdieSchullaufbahnempfehlunganBedeutungverlieren.DieKinderhabenan
OberschulenundGesamtschulendeutlichmehrZeit,sichweiterzuentwickeln
undimLaufederSchulzeitanKursenmit jeweilshöherenAnforderungenteil-
d allgemeinbildende schulen
4,6
5,5
6,3
4,8
6,6
6,1
D.3
DerÜbergangvonderGrund-
schuleindieweiterführende
Schuleistdabeieinebe-
sondereSituation.DasKind
verlässtdasbishergewohnte
Lernumfeld,trifftaufeine
ungleichgrößereAnzahlälterer
Mitschüler/innenundistmit
neuenFächernundneuenAn-
forderungenanseinLern-und
Sozialverhaltenkonfrontiert.
SchuleingangsuntersuchungGesprächezwischendenpädagogischenFachkräf-
tenunddenElternstattgefunden.VorallemdasProjektBrückenjahr,bzw.die
FachberatungÜberganghabenhierindenletztenJahrenmitdenAkteurenvor
OrtunddenElternzusammengearbeitet.
Abbildung D2.1: Quoten früh eingeschulter Kinder Landkreis Stade und Niedersachsen
4,5
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0 2010/2011 2011/2012 2012/2013
LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),DateiD11.1(aufAnfrage)
SowohlinNiedersachsenalsauchimLandkreisStadeistdieQuotederfrüh
eingeschultenKinderseitdemSchuljahr2010/2011rückläufigundlagimSchul-
jahr2012/2013bei1,8%imLandkreisStade.SomithabensichQuoteninsge-
samthalbiert.DiesistaufdieveränderteStichtagsregelungzurückzuführen.
Abbildung D2.2: Quoten zurückgestellter Kinder Landkreis Stade und Niedersachsen
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0 2010/2011 2011/2012 2012/2013
LandkreisStade Niedersachsen
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),DateiD11.1(aufAnfrage)
DieRückstellungsquoteistimLandkreisStadeverglichenmitdemLandesschnitt
Niedersachsenerhöht.ImSchuljahr2012/2013lagsiebei8,2%.
DieGründe füreineRückstellungsindsehrverschiedenundkönnenmit rein
quantitativenDatennichtermessenwerden.
d allgemeinbildende schulen
3,5
4,2
2,8
1,7
2,4 1,8
7,9
8,98,2
6,4 6,5 6,3
84 85
IndiesemBerichtkanneineDifferenzierungvonSchulempfehlungenund tat-
sächlichenAnmeldungennur fürdasSchuljahr 2013/2014abgebildetwerden,
daandereDatenbeimStatistischenLandesamtnichtzurVerfügungstanden.Im
Bildungsbericht2012konntegezeigtwerden,dassinderRegeldieAbweichung
zwischenderSchullaufbahnempfehlungundderregistriertenAnmeldunganden
Hauptschulenbesondersstarkwar.Dasbedeutet,dasszumindestindenJahren
2008-2010mehrEmpfehlungenfürdieHauptschulevergebenwurden,alsdort
Anmeldungenregistriertwurden.75FürdasSchuljahr2013/2014erhielten21,3%
derSchülerinnenundSchülerdesLandkreiseseineEmpfehlungfürdenBesuch
derHauptschule,40,6%eineRealschulempfehlungund38,1%eineGymnasial-
empfehlung.76DaSchülerinnenundSchülermitHaupt-undRealschulempfeh-
lungzunehmenddieOberschulenoderdieIGSbesuchen,kannnureinAbgleich
mitdenDatender5.KlassenderGymnasienvorgenommenwerden.Dieseent-
sprecheninetwaderQuotederGymnasialempfehlungen.
SchulformwechselallgemeinbildendeSchuleundFörderschuleSchulformwechsel spielen inallenAltersstufenundbei fastallenSchulformen
eineRolle.SiesindinjedemFalleinweitererÜbergang,vorallem,wenndieser
abseitsdesWechselsnachder4.Klasseerfolgt.Oderwennessichz.B.umeine
Abschulunghandelt.Dasbedeutet,dassdieSchülerinnenundSchülervoneiner
höherenSchulformabgehenund auf eineniedrigerewechseln. Zunächstwird
dieQuotederÜbergängevondenallgemeinbildendenSchulenzurFörderschule
dargestellt.InderAbbildungsindnurdieQuotenderWechslervonGrund-und
Hauptschulendargestellt,dadieFallzahlenandenanderenSchulformensoge-
ringwaren,dasssiesichnichtaussagekräftigdarstellenlassenodernichtvor-
handenwaren.DieQuotebeziehtsichaufdieGrundgesamtheitallerwechseln-
denSchülerinnenundSchüler,nichtaufdieGrundgesamtheitallerSchüler/innen.
75LandkreisStade(2012,S.62)
76NiedersächsischerLandtag(2014),Drucksache17/1070
d allgemeinbildende schulen
D.3.1
Abbildung D3.1: Quote* der Übergänge von den allgemeinbildenden Schulen an Förderschulen** im Landkreis Stade
nach Schuljahr und Schulform
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0 2010/2011 2011/2012 2012/2013
Insgesamt
Grundschule
Hauptschuleinkl.KGS-HS-Zweig
*QuoteberechnetanhandderAnzahl
allerFörderschüler/innenimSchuljahr
**ohneSchülerinnenundSchülerder
FörderschulengeistigeEntwicklung
Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,
DateiD12.4a
8,4
6,67,2
8
5,9
4,6
2,10,4 0,7
zunehmen.DieskannlangfristigauchzuhöherenBildungsabschlüssenführen.
Brüche, wie sie z.B. durch den Schulformwechsel entstehen können, können
reduziertwerden,jeweiterdasdreigliedrigeSchulsystemflexibilisiertwird.
DurchdenAufbauderOberschulenunddasAuslaufenvonHaupt-undReal-
schulensowiedemstetigenAufwuchsderbeiden IntegriertenGesamtschulen
sind keine präzisenAussagen über die Entwicklung der Übergänge von den
GrundschulenandieweiterführendenSchulenmöglich.LediglichfürdieSchul-
formGymnasiumist festzuhalten,dassseitdemSchuljahr2009/2010ca.drei
ProzentpunktewenigerSchülerinnenundSchüleraufdieseSchulformwechseln.
DieskönnteaberebenfallsmitdemgestiegenenAngebotgymnasialerAusbil-
dungszweigeanOberschulensowiedemAufbauderIGSzusammenhängen.Im
Schuljahr2012/2013wechseltemit37,7%derhöchsteAnteilanSchülerinnen
undSchülervonderGrundschuleaufdasGymnasium.Dieswarauch inden
Schuljahren2010/2011und2011/2012derFall.SeitdemSchuljahr2011/2012geht
einViertelallerSchülerinnenundSchülerzuOberschulen.DergeringsteAnteil
anKindernwechseltnachderGrundschuledirektaufdieHauptschule (siehe
AbbildungD2);wobeizubeachtenist,dassdieSchulformHauptschulebereits
rückläufig ist. Jedochwechseltenauch imSchuljahr2009/2010–alsesnoch
keineAlternativendurchIntegrierteGesamtschulenoderOberschulengab–mit
15,8%diewenigstenSchülerinnenundSchüler aufdieHauptschule. Fürdas
Schuljahr2013/2014istdieVerteilunginetwakonstantzudenJahren2011/2012
und2012/2013.DieskönnteeinHinweisdaraufsein,dasssichnachEinführung
derOberschuleunddemweiterfortschreitendenAufbauderIGSdieStrukturder
VerteilungderSchülerinnenundSchüleraufdieSchulformenstabilisierthatund
sichindieserFormeinpendelnwird.
d allgemeinbildende schulen
Abbildung D3: Übergang von der Grundschule auf weiterführende Schulen** im Landkreis Stade,
Anteil Schülerinnen und Schüler in Prozent
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014
Grundschule–Hauptschule Grundschule–Oberschule Grundschule–Realschule Grundschule–Gymnasium
Grundschule–IntegrierteGesamtschule
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),DateiD12.1(aufAnfrage)
*Quelle:NiedersächsischerLandtag,Drucksache17/1070
**ohneWaldorfschulen,dieKGS-ZweigesinddenjeweiligenSchulformenzugeordnet.
15,6
43,9
40,5
13,3
39,440,4
6,8 5,6
25
18,3
37,3
13,7
4,2
26,2
16,1
37,7
15,8
4,8
24,8
16
37,1
14,5
86 87
EinWechselvonderFörderschuleaufdieallgemeinbildendeSchulekommtnur
äußerstseltenvor.FürdenbetrachtetenZeitraumlassensichkeineÄußerungen
zumöglichenTrendstreffen.
Abbildung D3.1.3: Quote* der Übergänge von Förderschulen** an allgemeinbildende
Schulen nach Schuljahr
2,5
2
1,5
1
0,5
0 2010/2011 2011/2012 2012/2013
LandkreisStade Niedersachsen
*QuoteberechnetanhandderAnzahlallerFörderschüler/innenimvorigenSchuljahr
**ohneSchülerinnenundSchülerderFörderschulengeistigeEntwicklung
Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiD12.4b
SchulformwechselinderSekundarstufeI(7.–9.klasse)EinSchulformwechselisteinBruchinderBildungsbiografieeinesMenschen.Im
BildungsmonitoringdienenDatenüberSchulformwechselzwischender7.und
9.KlassealsIndikatorfürdieHäufigkeitvonBrüchenimBildungsverlauf.Auch
dieWechselindenKlassenstufenfünfundsechssindBrüche.Dafürliegenaber
bisherkeineamtlichenDatenvor.
Schuljahr2010/2011 Schuljahr2011/2012 Schuljahr2012/2013
wechsel LKStade Niedersachsen LKStade Niedersachsen LKStade Niedersachsen
Gymnasium->Realschule 3,4 3,4 1,9 3,2 1,9 3,2
Realschule->Hauptschule 6,3 7 7 6,9 6,7 7,7
Hauptschule->Realschule 0,1 0,4 0,6 0,4 0,3 0,4
Realschule->Gymnasium 0,2 0,2 0,2 0,3 0,1 0,3
*ohneFörderschulen
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen,Hannover,DateiD12.3(aufAnfrage)
ImVergleichderSchuljahreisterkennbar,dassimLandkreisStadeindenSchul-
jahren2011/2012und2012/2013derAnteilderjenigenSchülerinnenundSchüler,
dievomGymnasiumabgeschultwerden,deutlichgeringerist,alsnochinden
d allgemeinbildende schulen
1,6
2,2
1,1
1,61,9 2,1
Abbildung D3.2: Schulformwechsel in der Sekundarstufe I* (7. – 9. Klasse), Landkreis Stade und Niedersachsen,
Anteil Schülerinnen und Schüler in Prozent
D.3.2
Eswirddeutlich,dassdiemeistenSchülerinnenundSchülernachoderwährend
derGrundschuleaufdieFörderschulenwechseln.NochzueinemgeringenAnteil
wechselnSchülerinnenundSchülerauchvonderHauptschulebzw.demHaupt-
schulzweigderKooperativenGesamtschulezurFörderschule.
ImVergleichzumLandNiedersachsenistdieQuoteanÜbergängernaufFörder-
schuleninetwagleichhoch.
Abbildung D3.1.1: Quote* der Übergänge von den allgemeinbildenden Schulen an Förder-
schulen** im Landkreis Stade und in Niedersachsen nach Schuljahr
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0 2010/2011 2011/2012 2012/2013
LandkreisStade Niedersachsen
*QuoteberechnetanhandderAnzahlallerFörderschüler/innenimSchuljahr
**ohneSchülerinnenundSchülerderFörderschulengeistigeEntwicklung
Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiD12.4a
HinsichtlichdesMerkmalsGeschlechtunterscheidensichdieWertefürNieder-
sachsenunddenLandkreisStade.ImLandkreisistdieQuotederÜbergängean
FörderschulenbeiMädchenimVergleichzudenJungenhöher.
Abbildung D3.1.2: Quote* der Übergänge von den allgemeinbildenden Schulen an För-
derschulen** im Landkreis Stade und in Niedersachsen nach Schuljahr und Geschlecht
12
10
8
6
4
2
0 2010/2011 2011/2012 2012/2013
männlichLandkreisStade weiblichLandkreisStade
männlichNiedersachsen weiblichNiedersachsen
*QuoteberechnetanhandderAnzahlallerFörderschüler/innenimSchuljahr
**ohneSchülerinnenundSchülerderFörderschulengeistigeEntwicklung
Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiD12.4a
d allgemeinbildende schulen
Eswirddeutlich,dassdie
meistenSchülerinnenund
Schülernachoderwährend
derGrundschuleaufdieFör-
derschulenwechseln.
8,4
6,67,2
8,47,7 7,3
7,56
5,6
10,1
7,8
9,98,4
7,7 7,58,4
7,7 7
88 89
kLASSENIMMANENT:
DerSprachförderunterricht
findetwährenddesnormalen
unterrichtsinnerhalbder
klassestatt.
am Schulunterricht teilnehmen zu können. Nicht verbrauchte Mittel wurden
zweckgebundenindasJahr2014übertragenundermöglichendieFortsetzung
derSprachfördermaßnahmen.NebendieserFormderSprachförderungsetztsich
auchdieNiedersächsischeLandesschulbehördeimRahmendervorschulischen
Sprachförderungein.
BeiderUmsetzungderSprachförderungausBuT-MittelnarbeitenimLandkreis
vieleAkteurezusammen.DasAmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulendesLand-
kreisesStadeorganisiertundkoordiniertdieMaßnahmen.Sprachförderungwird
meistdurchLehrkräftederVolkshochschulendurchgeführtunddieSchulenim
Landkreis stellendieRäumlichkeiten zurVerfügung.NachderBedarfsabfrage
an allen Schulen wird dieAnzahl der förderbedürftigen Kinder sowie mögli-
cheSchwerpunktzentren–alsoSchulenmitbesondersvielenförderbedürftigen
SchülerinnenundSchülern–ermittelt.DieMitarbeiter/innenderBildungsträger
lernen inGesprächenzurSprachstandsfeststellungdieKindervorOrtkennen
undermittelndenindividuellenFörderbedarf.ObdieSprachförderunginGrup-
penoderalsEinzelunterrichtstattfindet,hängtvondenindividuellenGegeben-
heitenvorOrtab(z.B.HomogenitätderGruppe,Anzahlderförderbedürftigen
SchülerinnenundSchüler).DaderFörderunterrichtfürdiemeistenSchülerinnen
undSchüleranihrerSchulestattfindet,teilweiseauchklassenimmanent,istes
ihnenmöglich,vorodernachderFördermaßnahmeanihrem«normalen»Unter-
richtteilzunehmenundsoinihrerKlassengemeinschaftzubleiben.
DieSprachförderungrichtetsichnachdenindividuellenBedürfnissenderKinder
undfindetinGruppenoderalsEinzelförderungstatt.DieFörderungkannfort-
laufenderfolgen,bisdieSprachkenntnisseeinNiveauerreichthaben,mitdem
dieSchülerinnenundSchüleramUnterrichtteilnehmenkönnen.
VonNovember2011bis31.12.2013wurdean37SchulenSprachförderungim
Umfangvoninsgesamt10.961Unterrichtsstundenerteilt.Gefördertwurden243
KinderundJugendliche.DurchschnittlichhatjederSchüler/jedeSchülerin135
Unterrichtsstundenerhalten,wobeiderFörderbedarfüberdieZeitzugenom-
menhat(LandkreisStade,AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen2014).In
etwasovieleJungen(119)wieMädchen(124)habendieSprachförderungim
betrachtetenZeitrauminAnspruchgenommen.78
78LandkreisStade(2014c)
d allgemeinbildende schulen
BeiderUmsetzungderSprach-
förderungausBuT-Mitteln
arbeitenimLandkreisviele
Akteurezusammen.
DieSprachförderungrichtet
sichnachdenindividuellen
BedürfnissenderKinderund
findetinGruppenoderals
Einzelförderungstatt.
Jahrenzuvor.77DemgegenüberliegendieniedersächsischenWertenahezuun-
verändertumdreiProzent.DerAnteilderSchülerinnenundSchüler,dievonder
Realschule auf die Hauptschulewechseln, liegt konstant um sieben Prozent.
Dies könnte einHinweis darauf sein, dass zwar die Kinder nach der vierten
Klasse zunächst nicht auf die Hauptschule wechseln, diese Entscheidung im
späterenSchulverlaufaberkorrigiertwird.
AufwärtswechselfindeningeringemUmfangstatt.InabsolutenZahlenliegensie
imLandkreisStadezwischeneinemund17(MaximumimSchuljahr2011/2012,
WechselvonderHauptschuleaufdieRealschule)SchülerinnenundSchülernpro
SchuljahrundWechsel.Zuberücksichtigenist,dassAufwärtswechselingröße-
remUmfangnachAbschlussder10.KlasseerfolgenundsichvieleKinderund
Jugendlichedannz.B.fürdenBesuchderSekundarstufeIIentscheiden.ImLand-
kreisStadebieteninsbesonderedieberufsbildendenSchulendafüreineVielzahl
anMöglichkeiten(vgl.KapitelE).
Empfehlungen:• Übergängesolltengutvorbereitetwerden.
• Das implementierteKonzeptder regionalenÜbergangsgestaltungsollteer-
haltenwerden.
SprachförderunganallgemeinbildendenSchulenDieBeherrschungderdeutschenSpracheisteinegrundlegendeVoraussetzung
fürdieTeilhabeanunsererGesellschaft,fürdenVerlaufdesBildungswegesso-
wiefürgelingendeIntegration.ImUnterschiedzurSprachbildungrichtetsichdie
SprachförderungnuranausgewählteKinderundJugendliche,beideneneinen
Sprachförderbedarffestgestelltwurde.SprachförderungerfolgtinderRegelau-
ßerhalbdesUnterrichts.
FürdenvorliegendenBerichtkannaufeigeneDatenzurSprachförderungzu-
rückgegriffenwerden.ImRahmendesBildungs-undTeilhabepaketsnachdem
Sozialgesetzbuch IIhatderBundnebendenallgemeinenLeistungendesPa-
ketszusätzlichundzeitlichbegrenztaufdieJahre2011bis2013Sondermittel
bereitgestellt.DiesevomLandNiedersachsendemLandkreisweitergereichten
Sondermittelwurdenhieru.a.fürSprachfördermaßnahmeneingesetzt.Eswur-
de festgestellt, dass im Landkreis Stade ein großer Bedarf für Sprachförder-
maßnahmen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie für
KinderaussozialerVerarmungbesteht.EinsolcherBedarfwurdeauchvonder
SteuerungsgruppedesProjekts«LernenvorOrt»,dieindieÜberlegungenein-
bezogenwurde,bestätigt.AlsgeeigneteMaßnahmewurdenflächendeckende,
offene,altersübergreifendeSprachkurseinZusammenarbeitmitTrägernwiez.B.
Volkshochschulen für Kinder und Jugendlichemit Sprachdefiziten angesehen.
DieseKinderund JugendlichensollendadurchdieMöglichkeiterhalten,aktiv
77LandkreisStade(2012)
d allgemeinbildende schulen
D.4
90 91
DiesepositivenRückmeldungenführtenimVerlaufderZeitauchzusteigenden
Anmeldungen (Abb. D4.2). Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Schuljahr
2013/2014zumZeitpunktderErstellungdiesesBildungsberichtsnochnichtab-
geschlossenist.«MittlerweilekommenauchKinder,diealphabetisiertwerden
müssen,wasimRahmenderSprachförderungnichtzuleistenist.»(ebd.).
Abbildung D4.3: Schulform der geförderten Schülerinnen und Schüler
Grundschule
SekundarstufeI
Förderschule
Quelle:LandkreisStade,
AmtfürWirtschaft,Verkehrund
Schulen(2014)
AusAbbildungD4.3gehthervor,dassderGroßteildergefördertenSchülerinnen
undSchülerwährendderGrundschulzeit(49%)oderwährenddesBesuchesder
SekundarstufeI(44%)unterrichtetwird.
Empfehlungen:OhneausreichendeDeutschkenntnissekönnenKinderdemUnterrichtnurschwer
folgen.DadurchkanneszuBrücheninderSchullaufbahnoderzugeringerem
Bildungserfolgkommen.VordemHintergrundderBildungsstrategieistesinsbe-
sonderemitBlickaufdenLeitgedanken«JederEinzelnehatdieMöglichkeitei-
neroptimalenFörderung»sowiedenLeitzielen«Persönlichkeitsentwicklungund
eigenständigeLebensführungfördern»und«Bildungsangebotinhaltlichsichern
und ausbauen»wichtig, die Sprachförderung für KindermitMigrationshinter-
grundbeizubehalten.DieskönnteindenHandlungsfeldernÜbergänge gestalten
undBildungsqualitäteinSchwerpunktsein.
• SprachförderungfürKindermitMigrationshintergrundsollteeinhoherStellenwert
beigemessenwerden.DabeiistdieZusammenarbeitmitderNLSchBsehrwichtig.
ZunehmendwerdenlautRückmeldungenauchKinderzurSprachförderungan-
gemeldet, die zunächst zu alphabetisieren sind. Diese Kinder ziehen erst in
denspäterenKlassenstufen indieBundesrepublikDeutschlandundhaben in
ihrenHerkunftsländernevtl.nursehrgeringeSchulbildungerfahrenoderandere
Schriftsprachengelernt(z.B.Kyrillisch,Arabisch).
• In diesem Zusammenhang sollte mit dem regionalen Grundbildungszent-
rum80zusammengearbeitetwerden.
80AufgabederregionalenGrundbildungszentrenistes,vorOrtzusätzlichzudenbe-
reitsbestehendenKursangebotenderErwachsenenbildungweiterezielgruppengerechte
BildungsangebotefürMenschenmitDefizitenbeimLesenundSchreibenzuentwickeln
undsiezurTeilnahmezumotivieren.
d allgemeinbildende schulen
49+44+749
7
44
Abbildung D4.1: Herkunftsländer der geförderten Schülerinnen und Schüler
120
100
80
60
40
20
0
Quelle:LandkreisStade,AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen(2014)
AbbildungD4.1zeigtdieStaatsangehörigkeitderKinder.DiegefördertenSchüle-
rinnenundSchülerkommenaus39unterschiedlichenLändern.Gefördertwerden
KindermitMigrationshintergrund.Dabeiistmaßgeblich,obdieElternauseinem
anderenLandnachDeutschlandzugezogensind.DasDatumdesZuzugswirdnicht
erfasst.AuchKindermitdeutscherStaatsangehörigkeitkönnengefördertwerden.In
diesenFällenistdasHerkunftslandderKinderDeutschland,dasderElternliegtim
Ausland.MaßgeblichfürdieFörderungsinddieSprachkenntnissederKinder.
Proportionalbetrachtet,machenSchülerinnenundSchülerausPolendiegrößte
Gruppeaus.AuchausderTürkei,AlbanienundRusslandkommenvieleKinderund
Jugendliche.AusdenanderenNationenwerdenüberwiegendzweiKindergefördert.
DaherwurdenalleanderenNationenzusammengefasst.InderRegelkorrespondiert
dieMuttersprachederKindermitderStaatsangehörigkeit.Beidenzehndeutschen
gefördertenKinderngebenvieran,DeutschalsMuttersprachezusprechen.
AuspersönlichenGesprächenmitdenSprachförderkräften,denSchulleitungen
unddenLehrerndergefördertenSchülerinnenundSchülerergabsichfolgendes
einheitlichesMeinungsbild:«DieAkzeptanzundWertschätzungderDozentinnen
undDozentenderVolkshochschulenhatstetigzugenommen.DerBedarfistim
LaufederdreiJahregrößergeworden».79
Abbildung D4.2: Geförderte Schüler/innen im Schuljahr
160
140
120
100
80
60
40
20
0 2011/2012 2012/2013 2013/2014
Quelle:LandkreisStade,AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen(2014)
79LandkreisStade(2014c)
d allgemeinbildende schulen
10Deutschland
15Russland
21Albanien
27Türkei
74Polen
99andere
AuspersönlichenGesprächen
mitdenSprachförderkräften,
denSchulleitungenundden
LehrerndergefördertenSchü-
lerinnenundSchülerergab
sichfolgendeseinheitliches
Meinungsbild:«DieAkzeptanz
undWertschätzungderDo-
zentinnenundDozentender
Volkshochschulenhatstetig
zugenommen.DerBedarfist
imLaufederdreiJahregrößer
geworden»
90
152 157
92 93
DieAbbildungverdeutlicht,dass imLandkreisStadedeutlichmehrSchülerin-
nenundSchülereinenRealschulabschlusserwerbenals inNiedersachsen.Es
gibtabervorOrtwenigerAbsolvent/innenmit(Fach-)Hochschulreife.DieWerte
fürHauptschulabschlüsseundAbsolvent/innenohneHauptschulabschluss81ent-
sprechensich.EineähnlicheEntwicklungkonnteauchimletztenBildungsbericht
fürdasJahr2010beobachtetwerden.
Im Jahr 2012 haben fast 51% der Frauen einen Realschulabschluss an einer
allgemeinbildendenSchuleerworben.Dasist imVergleichzumJahr2011eine
SteigerungumsechsProzentpunkte.DerAnteilderweiblichenAbsolventinnen
mit(Fach-)Hochschulreifeistgesunken.82
Bemerkenswert istdieAbnahmedesAnteilsohneHauptschulabschluss inner-
halbderGruppedernichtdeutschenSchülerinnenundSchülerimVergleichder
Jahre2011und2012.83Essollteunbedingtweiterbeobachtetwerden,obsich
dieserTrendfortsetzt.
Auch an den berufsbildenden Schulen können allgemeinbildendeAbschlüsse
erzieltwerden.ImLandkreisStadesindalleFormenberuflicherGymnasienmit
AusnahmedesberuflichenGymnasiumsAgrarwirtschaftvorhanden.Daherkann
einbreitesfachlichesSpektrumindenSchwerpunktfächernderOberstufegebo-
tenwerden.DiefolgendeAbbildungzeigtdieVerteilungimLandkreisStadefür
dieJahre2010bis2012.
Abbildung D5.3: Allgemeinbildende Schulabschlüsse nach Art des Abschlusses 2010-2012
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3050612undK3002520
81NachderKMK-DefinitionsindJugendlicheohneSchulabschlussdieSchülerinnen
undSchüler,dieeineallgemeinbildendeSchuleohneAbschlussverlassenundnicht
direktimAnschlusseineandereallgemeinbildendeSchulebesuchen(Niedersächsischer
Landtag,Drucksache17/868).
82Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3002520
83Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3002520
d allgemeinbildende schulen
BemerkenswertistdieAbnah-
medesAnteilsohneHaupt-
schulabschlussinnerhalbder
Gruppedernichtdeutschen
SchülerinnenundSchülerim
VergleichderJahre2011und
2012.
Auchandenberufsbildenden
Schulenkönnenallgemein-
bildendeAbschlüsseerzielt
werden.
AllgemeinbildendeSchule
AllgemeinbildendeSchule
AllgemeinbildendeSchule
BerufsbildendeSchule
BerufsbildendeSchule
BerufsbildendeSchule
Hochschul-/Fachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss OhneHauptschulabschluss
560
1.16
4
393
113
440 59
6
165
957 11
46
328
132
465 525
114
639
1198
337
117
510
447
98
2010 2011 2012
SchulabschlüsseanallgemeinbildendenSchulenAnallgemeinbildendenSchulenkannderHauptschulabschluss,derRealschulab-
schluss(allgemeinunderweitert),dieFachhochschul-unddieallgemeineHoch-
schulreifeerlangtwerden.AnhandderAbschlussquoten,auchunterBerücksich-
tigungderAbgängeohneHauptschulabschluss,sindu.a.Rückschlüsseaufden
StandunddieEntwicklungdesregionalenBildungsstandesmöglich.
60
50
40
30
20
10
0
2000 2005 2009 2010 2011 2012
Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3002520undK3002519
DieAbschlüsseanallgemeinbildendenSchulenhabensichseitdemletztenBil-
dungsbericht positiv entwickelt. Der Hochpunkt (Peak) im Jahr 2011 bei den
Hoch-undFachhochschulabschlüssenistaufdendoppeltenAbiturjahrgangzu-
rück zu führen. Trotzdem haben auch im Jahr 2012 27,9% der Schülerinnen
undSchülereinen(Fach-)Hochschulabschlusserworben.ImVergleichzumJahr
2010entsprichtdieseinerSteigerungvon2,8Prozentpunkten.DieQuoteder
RealschulabschlüsseistaufeinemvergleichbarenNiveauwie2010,dieQuote
derHauptschulabschlüsseistdemgegenüberleichtrückläufig.Schülerinnenund
SchülerohneHauptschulabschlussverbleibenbei5,1%.DieseDatendeckensich
auchmitdemBefunddesTrendsausdenZensus-Daten(vgl.KapitelA).Somit
hatsichderTrenddessteigendenBildungsniveausderBevölkerungbestätigt.
60
50
40
30
20
10
0 LandkreisStade Niedersachsen LandkreisStade Niedersachsen
2011 2012
Quelle:LSKN-Online(2014)TabelleK3002520
d allgemeinbildende schulen
D.5
Hochschul-/Fachhochschulreife
Realschulabschluss
Hauptschulabschluss
OhneHauptschulabschluss
Abbildung D5.1: Verteilung der Abschlüsse an den allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Stade in Prozent 2000-2012
50,1 52,2
Abbildung D5.2: Verteilung der Abschlüsse nach Art des Abschlusses an allgemeinbildenden Schulen im Landkreis Stade
und Niedersachsen 2011 und 2012 in Prozent
37,742,5
27,932,5
44,440,2
52,347,3
12,7 12,4 14,7 14,7
Hochschul-/Fachhochschulreife
Realschulabschluss
Hauptschulabschluss
OhneHauptschulabschluss
5,1 5,1 5,54,9
43,3
54
44,452,3
27,9
14,7
5,15,15,16,9
15,5
23,6 25,1
12,717,6
1018,121,8
12,318,725,7
37,7
DieAbschlüsseanallgemein-
bildendenSchulenhabensich
seitdemletztenBildungsbe-
richtpositiventwickelt.
94 95
Aufgeteilt in die allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen wird deutlich,
dass an den berufsbildenden Schulen des Landkreises ein konstant hoher An-
teil der Schülerinnen und Schüler eine Hochschulzugangsberechtigung erreicht.
Diese Beobachtung traf bereits im letzten Bildungsbericht zu. Ausschlaggebend
ist vor allem die im Vergleich zu Niedersachsen hohe Quote der Fachhochschul-
abschlüsse im Landkreis Stade (vgl. Originaldatenquelle), die in die Gesamtbe-
trachtung positiv einfließen und somit die Gesamtquote erhöhen.
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Betrachtet man die Anteile der Abschlüsse nach allgemeinbildenden und berufs-
bildenden Schulen wird deutlich, dass diese in den Jahren 2010 bis 2012 relativ
konstant geblieben sind. Der Hochpunkt (Peak) bei den Hoch- und Fachhochschul-
abschlüssen an allgemeinbildenden Schulen im Jahr 2011 ist durch den doppelten
Abiturjahrgang zu erklären. Dadurch liegt der Anteil dieses Abschlusses an den
berufsbildenden Schulen entsprechend niedriger. Die Anteile der Real- und Haupt-
schulabschlüsse, die an berufsbildenden Schulen erworben werden, sind leicht
rückläufig. Demgegenüber steigen sie an den allgemeinbildenden Schulen an.
Diese Entwicklung ist weiterhin zu beobachten, könnte sich hier doch eine rück-
läufige Entwicklung für das schulische Übergangssystem abzeichnen.
Empfehlung:Die Daten zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler an den berufsbildenden
Schulen einen (Fach-)Hochschulabschluss erwerben. An den allgemeinbildenden
Schulen erwerben prozentual betrachtet weniger Schülerinnen und Schüler eine
(Fach-)Hochschulreife als im niedersächsischen Durchschnitt.
• In einem ersten Schritt ist herauszufinden, worin die Ursachen für die niedrige-
ren Abschlussquoten an Gymnasien bzw. allgemeinbildenden Sek II-Schulen
liegen. Mögliche Ursachen könnten andere Möglichkeiten der Schwerpunkt-
setzung in der Oberstufe sowie der Besuch der Oberstufe in drei anstelle von
zwei Jahren sein.
d allgemeinbildende schulen
Abbildung D5.6: Anteile der Abschlüsse nach allgemeinbildender und berufsbildender Schule 2010-2012 im Landkreis Stade
56
44
67,3
32,7
55,6
44,4
66,1
33,9
68,6
31,4
72,8
27,2
70,4
29,6
74,2
25,8
77,5
22,5
AllgemeinbildendeSchule
AllgemeinbildendeSchule
AllgemeinbildendeSchule
BerufsbildendeSchule
BerufsbildendeSchule
BerufsbildendeSchule
Hochschul-/Fachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss
Quelle: LSKN-Online (2014) Tabelle K3050612 und K3002520, Berechnung Bildungsbüro Landkreis Stade
2010 2011 2012
Es wird deutlich, dass im Landkreis Stade an den berufsbildenden Schulen vie-
le Schülerinnen und Schüler einen allgemeinbildenden Abschluss erzielen. Im
Zeitverlauf hat die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die an berufsbildenden
Schulen eine Hochschulzugangsberechtigung erreichen, zugenommen. Demge-
genüber hat die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die einen Hauptschul-
abschluss machen, abgenommen. An dieser Stelle sollte darauf hingewiesen
werden, dass auch der erfolgreiche Abschluss einer dualen Ausbildung in der
Regel zum Erwerb des Realschulabschlusses führt.
Aus der Bildungsregion kam die Rückmeldung, genauere Daten zur Anzahl und
zum Anteil der Schülerinnen und Schüler zu erhalten, die im Landkreis Stade
insgesamt die Schulen (allgemeinbildende und berufsbildende) mit einer (Fach)
Hochschulreife/Abitur verlassen. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit
(Fach)Hochschulreife/Abitur hat insgesamt im Landkreis Stade zugenommen. Im
Jahr 2011 wirkt sich der doppelte Abiturjahrgang auf die Absolventenzahlen aus.
Erfreulich ist, dass auch der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit (Fach)Hoch-
schulreife an allen Absolvent/innen im Zeitraum von 2010 bis 2012 zugenommen
hat und aktuell bei 24,63% liegt.
2010 2011 2012
LK Stade Nds. LK Stade Nds. LK Stade Nds.
Schüler/innen mit (Fach)Hochschulreife 1.010 44.532 1.626 63.492 1.149 49.315
Schüler/innen insgesamt im jeweiligen Abschlussjahrgang 5.315 205.724 5.480 217.853 5.050 200.174
Anteil Schüler/innen mit (Fach)Hochschulreife 19,0% 21,6% 29,7% 29,1% 22,8% 24,6%
Quelle: LSKN-Online (2014) Tabelle K3050612 und K3002520
Der deutliche Anstieg der Quote der Schülerinnen und Schüler mit (Fach)Hoch-
schulreife im Landkreis Stade im Jahr 2011 ist auf den doppelten Abiturjahrgang
zurück zu führen.
30
25
20
15
10
5
0 2010 2011 2012
d allgemeinbildende schulen
Abbildung D5.4: Schüler/innen mit (Fach) Hochschulreife/Abitur an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen insgesamt
im Landkreis Stade und Niedersachsen, 2010-2012, absolut und Anteil an allen Schüler/innen im Abschlussjahrgang in Prozent
Im Zeitverlauf hat die Anzahl
der Schülerinnen und Schü-
ler, die an berufsbildenden
Schulen eine Hochschulzu-
gangsberechtigung erreichen,
zugenommen.
Landkreis Stade
Niedersachsen
Quelle:
LSKN-Online (2014) Tabelle
K3050612 und K3002520
19
29,67
22,7521,64
29,14
24,63
Abbildung D5.5: Quote (Fach) Hochschulreife/Abitur an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen insgesamt
im Landkreis Stade und Niedersachsen, 2010-2012
96 97
mittagsstatt.DerGanztagsbetriebkannaufvierTageinderWochebeschränkt
werden.AnoffenenGanztagsschulenmeldensichdieSchülerinnenundSchüler
fürdieTeilnahmeamGanztagsangebotan.SiesinddannfüreinSchulhalbjahr
odereinvollesSchuljahrzurTeilnahmeverpflichtetundkönnensichnachAb-
laufdiesesZeitraumeswiedervomGanztagsangebotabmelden.AlleGanztags-
schulen sollen eine pädagogische Konzeption für denAufbau desGanztages
vorweisen.DerBesuchvonGanztagsschulenistinNiedersachsenfreiwillig.Die
GestaltungderGanztagsschulenistineinemRunderlassdesKultusministeriums
vom16.03.2004geregelt.85
NationaleForschungsergebnisseausderStudiezurEntwicklungvonGanztags-
schulen(StEG)–eineempirischeLängsschnittstudiemiteinerfürdieBundes-
republikrepräsentativenStichprobe–sindzudemErgebnisgekommen,dass
in Ganztagsschulen vor allem das Sozialverhalten, die Schulnoten und die
SchullaufbahnvonKindernundJugendlichenpositivbeeinflusstwerden.Dabei
istesentscheidend,dassdieKinderundJugendlichenmöglichstfrühzeitigund
regelmäßigandenGanztagsangeboten teilnehmenunddiesüberdieneunte
Klassehinaus.86«DamitKinderdieGanztagsangebotelangfristignutzen,istes
wichtig,dasssiefreiwilligteilnehmenunddieAngebotealsqualitativhochwer-
tigwahrnehmen.[…]DauerhafteTeilnahmekannauchdazuführen,dasssichUn-
gleichgewichtebeiderBildungsteilhabeverringern.[…][So]ermöglichtdieGanz-
tagsschuleKindernausbildungsfernenFamilieneherdenZugangzumusischer
undsportlicherBildung.»87DiesbautherkunftsbedingteUnterschiedezwischen
denSchülerinnenundSchülernabundträgtzueinerverstärktenChancengleich-
heitbei.ObundinwieweiteineGanztagsschulezudenbeschriebenpositiven
individuellenEntwicklungenführt,hängtmaßgeblichvonderQualitätderAnge-
boteabundkannsomitzwischeneinzelnenSchulensehrunterschiedlichsein.
ImHinblickaufdasHandlungsfeldBildungsqualitätistesvonzentralerBedeu-
tung,dieaußerunterrichtlichenAngeboteandenGanztagsschulenimLandkreis
StadegenauzuüberprüfenundaufeinehoheQualitätzuachten.Qualitätspara-
metersindz.B.«derPartizipationsgradderSchülerinnenundSchüler,derBezug
dervermitteltenInhaltezurLebensweltunddiePassungderAnforderungenan
diespezifischenKompetenzendereinzelnenLernenden.»88
ImBildungsbericht 2014 ist es erstmalsmöglich,Aussagen über dieArt und
dieAnzahl vonGanztagsschulen im Landkreis Stade zu treffen.Die örtlichen
Ganztagsschulensind teilgebundene (Oberschulen/Gesamtschulen)undoffene
(GrundschulenundGymnasien)Ganztagsschulen.
85NiedersächsischesKultusministerium2004:http://www.mk.niedersachsen.de/portal/
live.php?navigation_id=1842&_psmand=8,letzterAbruf:8.1.2014
86Fischer(2012)
87ebd.
88ebd.
d allgemeinbildende schulen
NationaleForschungsergeb-
nisseausderStudiezur
EntwicklungvonGanztagsschu-
len(StEG)–eineempirische
Längsschnittstudiemiteinerfür
dieBundesrepublikrepräsenta-
tivenStichprobe–sindzudem
Ergebnisgekommen,dassin
Ganztagsschulenvorallemdas
Sozialverhalten,dieSchulnoten
unddieSchullaufbahnvon
KindernundJugendlichenposi-
tivbeeinflusstwerden.
Schulkindbetreuung/GanztagsschulenAuchaußerhalbdesUnterrichts lernenKinderund Jugendliche.DieseFormen
desnon-formalenundinformellenLernensvollziehensichz.B.imRahmender
NachmittagsbetreuungoderanGanztagsschulen.ImvorliegendenKapitelwer-
dendaherDatenzurArtundHäufigkeitderNachmittagsbetreuungfürKinder
undJugendlicheinKindertagesstätten(Hortbetreuung), inTagespflegeundzu
denGanztagsschulenvorgestellt.
DasSGBVIII(Kinder-undJugendhilfegesetz)schaffteinerechtlicheGrundlage,
nachderfürKinderundJugendlicheimschulpflichtigenAltereinbedarfsgerech-
tesAngebotanPlätzeninKindertageseinrichtungenoderinKindertagespflege
vorzuhaltenist.DabeihandeltessichumeinergänzendesAngebot,beidem
ein Mittagessen eingenommen werden kann, «sofern nicht durch die Schule
einentsprechendesAngebotgesichert ist».84Bereits imBildungsbericht2012
wurde erläutert, dass diese gesetzlichen Vorgaben zu ihrer Umsetzung einer
Bemessungsgrundlage bedürfen.Was heißt z.B. «bedarfsgerecht» undworan
wird es bemessen? Für den Landkreis Stade werden die Plätze, die für die
NachmittagsbetreuungvonSchulkindernvorgehaltenwerden,durchdenKinder-
tagesstättenbericht ermittelt.Aufgrundder erhobenenZahlen zudenKindern
inderfrühkindlichenBildungundBetreuungwirdhochgerechnet,wiesichdie
vorzuhaltendenPlätzefürSchulkinderzukünftigentwickelnwerden.
MitdemweiterenAusbauderGanztagsschulenstelltsichdieFrage,obsichdie
außerunterrichtlicheBetreuungvonKindernundJugendlichenimschulpflichti-
genAlterzukünftigverstärktausdenKindertageseinrichtungenundderTages-
pflegezurückziehenundstattdessendurchdieSchulenbetriebenwerdenwird.
Allerdingsbleibtabzuwarten,wiedieBetreuunginFerienzeitenundRandzeiten
durchdieSchulegeregeltwerdenwird.
GanztagsschulenGanztagsschulensolltenmehrseinalsSchulen,dieeineBetreuungamNachmit-
tagsicherstellen.Vorallemdasnon-formaleundinformelleLernenkanninden
außerunterrichtlichenAngebotenverstärktstattfinden.
EsgibtunterschiedlicheFormenvonGanztagsschulen.Unterschiedenwirdzwi-
schengebundenen,teilgebundenenundoffenenGanztagsschulen.Gebundene
Ganztagsschulenhabeneine füralleSchülerinnenundSchülerverpflichtende
SchulzeitauchandenNachmittagen.AngebundenenGanztagsschulenfindet
derUnterricht rhythmisiert statt, dasheißt, dass sowohl vormittags als auch
nachmittagsUnterrichtstattfindet.EbensofindenauchamVormittagaußerun-
terrichtlicheAngebotestatt.Meistgibteseine längereMittagspausemitwei-
terenMöglichkeiten,Kursangebotezubesuchen.AnteilgebundenenGanztags-
schulen istdieTeilnahmeanderNachmittagsbetreuung für alleSchülerinnen
undSchülerverpflichtend.AußerunterrichtlicheAngebotefindenzumeistnach-
84Münderetal.(2009,S.254)
d allgemeinbildende schulen
D.6MitdemweiterenAusbauder
Ganztagsschulenstelltsich
dieFrage,obsichdieaußer-
unterrichtlicheBetreuungvon
KindernundJugendlichenim
schulpflichtigenAlterzukünf-
tigverstärktausdenKinder-
tageseinrichtungenundder
Tagespflegezurückziehenund
stattdessendurchdieSchulen
betriebenwerdenwird.
D.6.1
98 99
Kindertagespflegevorgehaltenwerdenmüssen.Durchdieaktuellebildungspo-
litische Entwicklung auf Landes- und Bundesebene und den damit einherge-
hendenweiterenAusbauderGanztagsschulenkannesaberlangfristigzueiner
VerschiebungderInanspruchnahmekommen,sodassmehrSchülerinnenund
SchülerinGanztagsschulenbetreutwerden.
Empfehlungen:EineganztägigeBetreuungvonKindernsolltenachhohenQualitätsansprüchen
erfolgen.NationaleForschungsergebnissehabendiepositivenEffektevonGanz-
tagsschulen gezeigt, allerdings nur dann, wenn die Qualität stimmt und der
GanztagsunterrichtregelmäßigundübereinenlangenZeitraumerfolgt.
• DieErrichtungundWeiterentwicklungvonGanztagsschulensolltevordem
HintergrundderempirischbelegtenpositivenEffekteaufdieEntwicklungder
SchülerinnenundSchülerunterstütztwerden.
• Die Ganztagsschulen im Landkreis Stade könnten zusammenmit denAk-
teuren der Bildungsregion empirisch die Qualität ihrer Ganztagsangebote,
dieOrganisationdesSchulalltagesunddieUmsetzungderpädagogischen
KonzeptionimSchulalttagüberprüfen.EntsprechendeErhebungsinstrumente
sindinanderenKommunendesBundesprojektes«LernenvorOrt»entwickelt
wordenundkönntenandieörtlichenGegebenheitenangepasstwerden.
• EinpartnerschaftlichesVerhältnisvonLehrpersonalundpädagogischenFach-
kräften(z.B.Schulsozialarbeiter/innenoderErzieher/innenanGanztagsschu-
len)istanzustreben.
BildungshausVorallemindenGemeindenundSamtgemeinden, indenenderRücklaufder
jüngerenBevölkerungzunimmtunddieältereBevölkerungansteigt,könnenBil-
dungshäusereinesinnvolleInvestitionsein,umdieöffentlicheDaseinsvorsorge
füralleKinderzusichern.BildungshäuserkönneninstitutionelleBildungs-und
BetreuungsaufträgeerfüllenundgleichzeitigeinLern-undLebensortsein.Vor
demHintergrund der strategischen Ziele der Bildungsregion ist vor allem im
HandlungsfeldÜbergänge gestaltendasPotenzialvonBildungshäusernzuerken-
nen.DerÜbergangzwischenzweiBildungsinstitutionenwirdfürdieKinderer-
leichtert,wennsiedenOrtschonkennenundganzselbstverständlichmitgröße-
renSchulkinderngemeinsameinBildungshausbesuchthaben.Zudemkannder
ÜbergangganzaktivvonbeidenInstitutionengestaltetundbegleitetwerden.
AuchdieZusammenarbeitzwischenderaufnehmendenundderabgebendenIn-
stitutionkannverbessertwerden.DerAufbaueinesgemeinsamenBildungs-und
ErziehungsverständnissesunddieWertschätzungfürdiejeweilsandereProfes-
sionkönnengefördertwerden.AuchübereineKombinationvonMehrgeneratio-
nenhausundBildungshaussolltenachgedachtwerden.SokönntenSynergieef-
fekteentstehen,BildungimLebensverlaufkannaneinemOrtumgesetztwerden
undderÜbergangvomErwerbslebenindenRuhestandkannbegleitetwerden.
d allgemeinbildende schulen
D.7VorallemindenGemeinden
undSamtgemeinden,inde-
nenderRücklaufderjünge-
renBevölkerungzunimmt
unddieältereBevölkerung
ansteigt,könnenBildungs-
häusereinesinnvolleInvesti-
tionsein,umdieöffentliche
Daseinsvorsorgefüralle
Kinderzusichern.Bildungs-
häuserkönneninstitutionelle
Bildungs-undBetreuungsauf-
trägeerfüllenundgleichzeitig
einLern-undLebensortsein.
Abbildung D6.1: Schulen mit und ohne Ganztagsangebot im Landkreis Stade,
Stand 10.12.2013
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Grundschulen(ohneAußenstellen) allgemeinbildendeweiterführendeSchulen
davonoffeneGanztagsschule davonteilgebundene/offeneGTS
Quelle:NiedersächsischeLandesschulbehörde,AußenstelleCuxhaven(2013);Landkreis
Stade,AmtfürWirtschaft,VerkehrundSchulen;BildungsbüroLandkreisStade(2013)
DieAbbildung zeigt, dass im Landkreis Stade über zwei Drittel aller weiter-
führendenSchuleneinGanztagsangebotvorhält.BeidenGrundschulen istes
nur knapp die Hälfte aller Schulen.Auffällig ist, dass die offenen Ganztags-
grundschulen fast ausschließlich in den Hansestädten Buxtehude und Stade
vorkommen(vgl.Abb.D1).DieHansestadtBuxtehudehatflächendeckenddie
offeneGanztagsschuleindenGrundschuleneingeführt.AuchinderSamtgemein-
deHorneburgsindzweivondreiGrundschulenGanztagsschulen.Diesspiegelt
dieheterogeneTrägerstrukturimLandkreisgebietwieder.Eventuellistauchder
BedarfanBetreuungsangebotenindenStädtengrößer.EineVermutungisthier,
dassindenStädtenhäufigerbeideElterneinerBeschäftigungnachgehen.Über
dieAnzahlderimGanztagunterrichtetenSchülerinnenundSchülersindbisher
keineDatenvorrätig.
SchulkindbetreuunginkindertagesstättenundkindertagespflegeZumStichtag1.März2011wurden1.613Kinderzwischensechsund14Jahrenin
Kindertagesstättenbetreut.Davonwaren38KinderüberneunJahrealt.Daraus
ergibtsicheineBesuchsquotebeidenSechs-bisunterNeunjährigenvon15,5%
undbeidenüberNeunjährigenvon0,5%.89
DemKindertagesstättenberichtdesLandkreisesStadesindaktuellereDatenzu
entnehmen.
ImBildungsbericht 2012wurde ausführlich ausgeführt, dass für Schülerinnen
und Schüler, die nicht an Ganztagsschulen betreut werden, im Rahmen des
gesetzlichenAuftragesausreichendBetreuungsplätzeinKindertagesstättenund
89LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2013),
LSKN-Online,TabelleK2300221
d allgemeinbildende schulen
43
28
19 21
D.6.2
100 101
Die mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Bildung hat im Landkreis
StadeeinegroßeBedeutung.Hintergrund fürdieAktivitäten imMINT-Bereich
ist zum einen der bundesweit festzustellende Fachkräftebedarf, der auch für
denLandkreisStadezubeobachtenist.90ZumanderenistdieSogwirkungder
MetropoleHamburg fürqualifizierteFachkräftehiereinbesonderer regionaler
Einflussfaktor.GleichzeitigsindzahlreicheUnternehmenaustechnischenBran-
cheneinregionalesStrukturmerkmal.
InnerhalbdesBundesprojektes«LernenvorOrt»wirddeshalbdasZielverfolgt,
mehrNachwuchskräftefürnaturwissenschaftlich-technischeBerufezugewinnen.
ImRahmenderin2013entwickeltenBildungsstrategie(vgl.KapitelI)istdieses
ZielindasHandlungsfeldFachkräfte sichernintegriert.
DaherlegtdieserBildungsberichteinenSchwerpunktaufdieDarstellungdieses
Bereichs.MINT-Bildungwirdseitlängeremvorallemandenallgemeinbildenden
SchulenimRahmenvonProjekten,ArbeitsgemeinschaftenoderSchwerpunktset-
zunginderFächerwahldurchgeführt.AuchaußerunterrichtlicheVeranstaltungen
indenFerien,wiez.B.dieHerbstakademieinStade,gehörenzurMINT-Bildung
underfahrengroßenZulauf.InnerhalbderSchulenspieltdieTeilnahmeamWett-
bewerb«Jugendforscht»einegroßeRolle.DieörtlichenSchulenkonntenhier
inderVergangenheitmehrfachErfolgeerzielen.DieMINT-Bildungumfasstdaher
sowohlformalealsauchnon-formaleundinformelleBildung.
DieinderRegionvorhandenenRessourcenzurFachkräftesicherungindenMINT-
Berufensollenverstärktundeffektivergenutztwerden.Naturwissenschaftlich-
90DerregionaleHandlungsdruckindiesemZusammenhangistaufKreisebenezurzeit
quantitativnichtnachweisbar,lässtsichaberausderdemografischenEntwicklung
sowieausderÜbertragungbundesweiterZahlenundTrendsmutmaßen.LautMINT-
Herbstreport2013fehltenimSeptember2013bundesweit121.000MINTler(Akademiker,
Experten,Spezialisten)(MINT-Herbstreport2013,InstitutderdeutschenWirtschaftKöln,
www.iwkoeln.de).
EXkuRS:MINT-BILDuNG
InderHansestadtBuxtehudeundimStadtteilHahlederHansestadtStadegibt
esjeweilseinBildungshausmitGrundschuleundKindertagesstätte.Auspersön-
lichenGesprächenmitderSchulleitungundderLeitungderKindertagesstätte
inHahle,sowieauseinerErhebungdesBildungsbürosimBereichÜbergangs-
managementKita–GrundschulekonnteneinheitlichpositiveRückschlüssezu
dieserFormderZusammenarbeitgezogenwerden.EinBildungshausWischhafen
istinPlanung.DasProjektwurdeimSeptember2013beiderBildungskonferenz
desLandkreisesvorgestellt.
Empfehlungen:• DieSchaffungvonBildungshäusernsolltevorangetriebenwerden,dasich
hoheSynergieeffektebildenkönnen.
• BildungshäusersolltenaktivdieÜbergängezwischenKindertagesstätteund
Schule gestalten und begleiten. Hierfür sollte ein gemeinsames Bildungs-
und Erziehungsverständnis zwischen Lehrenden und pädagogischen Fach-
kräftensowieeinÜbergangskonzeptentwickeltwerden.
• DieQualitätderBildungshäusersolltedurchregelmäßigeEvaluationenüber-
prüftundweiterverbessertwerden.
d allgemeinbildende schulen
102 103
UmdieMINT-Bildungnachhaltigweiterzuentwickeln,sindpädagogischeFach-
kräftedieSchlüsselpersonen.DeshalbsindMotivation,InformationundFortbil-
dungvonpädagogischemFachpersonalvonzentralerBedeutung.DurchInforma-
tionundWissenstransfersetztsichdasBildungsbürodafürein,dasssichErzieher/
innendurchdieStiftung«HausderkleinenForscher»91ausbildenlassen,ummit
denKindern in der Kindertagesstätte zu experimentieren. In der Grundschule
werden Lehrer/innen für die Fortbildung imRahmendes Projektes «Klasse(n)
kisten»derTelekom-Stiftungmotiviert,umdieKlassenkistenimSachunterricht
einsetzenzukönnen.FürnaturwissenschaftlicheLehrkräfteinderSekundarstufe
IundIIwurdemitUnterstützungderregionalenWirtschafteineFortbildungzum
Thema«Faserverbundwerkstoffe-CFK»konzipiertunddurchgeführt.
BeiallenAktivitätenwirdbesonderesAugenmerkdaraufgelegt, insbesondere
MädchenalsTeilnehmerinnenzugewinnen,umihrInteressefürtechnischeBe-
rufeundStudiengängezusteigernunddamit langfristigdenFrauenanteil im
MINT-Bereichzuerhöhen.
ImFolgendenwerdendieEntwicklungenimBereichderMINT-BildungimLand-
kreisStadevorgestellt.DerAufbauorientiertsichdabeiamlebensbegleitenden
Lernen.SoweitDatenzurVerfügungstehen,wirddieAusgangslagevorProjekt-
beginnzahlenmäßigdurchAngabenzumSchuljahr2009/2010dargestellt.
MINT-BildunginkindertagesstättenInKindertagesstättenistdieMINT-BildungindenAlltagintegriert.VieleKinder-
tagesstättenimLandkreisStadebietenbesondereProjekteundAktivitätenan,
umdieKinderfürNaturwissenschaftenundTechnikzubegeistern.Darüberhin-
auskanneszubesonderenSchwerpunkten,z.B.imRahmenderpädagogischen
Konzeption,kommen.Sokönnenz.B.inWorkshopsoderthemenbasiertenAr-
beitswochenMINT-Experimentedurchgeführtwerden.
ImLandkreisStadegibtesfünfWaldkindergärten(sieheKapitelC).Diesebeson-
dereFormderpädagogischenArbeitlegteinenSchwerpunktaufdieBewegung
inderNaturunddasLebenmitderNatur.DieKinderderWaldkindergärtenerle-
bendenKindergartentagimWald,wosiesichmitNaturmaterialienbeschäftigen
undihrLernumfelddieNaturist.SomitisthiereinbesondererSchwerpunktauf
die naturwissenschaftliche Bildung gelegt. In diesem Bildungsbericht werden
diejenigenFormenderMINT-Bildung inKindertagesstättendargestellt, fürdie
Datenvorliegen.
91LokalesNetzwerkistdieIHKStade–MINTelligenzElbe-Weser
exkurs mint-bildung
technischeBerufesindnichtnurdieakademischqualifiziertenIngenieurberufe,
sondernauchdiezahlreichenhandwerklich-technischen(Akademiker,Spezialis-
tenundExperten)Berufe,diedurchdentechnischenFortschritterhöhteAnfor-
derungenanBerufsanwärterstellen.
Die Fähigkeiten und Kompetenzen nachwachsender Generationen stellen Po-
tenziale dar, die stärker so gefördert werden sollten, dass das Interesse für
naturwissenschaftlicheundtechnischeThemenfrühzeitiggewecktwirdundsich
damitdieBeteiligunganderAuswahlentsprechenderfachlicherSchwerpunkte
indenSchulenundHochschulenerhöht.Hierüberwirderwartet,dassdieEnt-
scheidungfürMINT-BerufemittelfristigsteigtundsodemdrohendenFachkräfte-
mangelentgegengewirktwerdenkann.
EinewichtigeregionaleRessource,diebishernochzuwenigberücksichtigtwird,
ist das Expertenwissen inUnternehmenundHochschulen.WeiteresPotenzial
stecktimErfahrungswissenvonFachleutenindernachberuflichenPhase.
UmdasZiel,dienachwachsendeGeneration frühzeitig für technisch-naturwis-
senschaftlicheThemenzuinteressierenundmehrSchülerinnenundSchülerfür
naturwissenschaftlich-technischeFächerzugewinnen,initiierte,entwickelteund
erprobtedasBildungsbüroverschiedeneAngebotefürSchülerinnenundSchü-
ler,aberauchfürLehrkräfte.DadurchsolltesowohlforschendesLerneninden
naturwissenschaftlichenUnterrichtintegriertalsauchregionaleaußerschulische
Ressourcenverstärktgenutztwerden.
ImLandkreisStadewerdenAngebotefüralleAltersgruppenvorgehalten.Dabei
ergänzensichdieAkteureinihrenAngeboten.
ImRahmendesBildungsmonitoringswurdedieEntwicklungderinitiiertenMaß-
nahmen erfasst und dokumentiert. Die weitere Entwicklung der Maßnahmen
wirddannmittelfristigdeutlichwerden.AuchdieÜberprüfungihrerangestrebten
AuswirkungaufdieWahlnaturwissenschaftlicherSchwerpunkteinderSekundar-
stufeIIwirdmittelfristigmöglichsein.
DurchgemeinsamesEngagementallerAkteuredesMINT-BereichessollenAnge-
botefüralleAltersstufensichergestelltwerden.
FürGrundschulenundSchulenderSekundarstufe IwurdenExperimentier-AGs
entwickeltunderprobt.DasKonzeptbeinhaltetdieImplementierungvonMINT-
PatenanSchulen.FürdieSchüler/innenderSekundarstufeIundIIentwickelten
underprobtendieregionalenHochschuleninStadeundBuxtehudeimAuftrag
des Bildungsbüros Schülerforschungsprojekte. Diese finden anNachmittagen,
Wochenendenundz.T.indenFerienstatt.IndiesenProjektenwerdenErfahrun-
genmitderVerarbeitungvontechnischenMaterialien(CFK)undVerfahrenswei-
sen(Mechatronik)vermittelt.KooperationenzwischenSchulenundtechnischen
Ausbildungsbetriebenwurdenangeregtundbegleitet.
exkurs mint-bildung
104 105
DiefolgendeAbbildung(Abb.MINT2)zeigt,dassdieTeilnehmerzahlenjenach
Fortbildungsangebotstarkvariieren.
DieAnzahlderteilnehmendenKindertageseinrichtungenhatsichvon2010bis
2013kontinuierlichvonneunauf39erhöht.
Einführungs-workshop Vertiefungsworkshop
Wasser Luft Sprudelgas Mathe AkustikLicht,Far-ben,Sehen
Technik(nurfürHort)
Strom+Energie
2010 18
2011 13 28 27
2012 24 21 6 32 23 18 3
2013 21 12 10 7 4 11
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
Der Einführungsworkshop Wasser ist obligatorisch. Hier hat sich die Anzahl
der Teilnehmer/innen leicht erhöht. Der Vertiefungsworkshop Sprudelgas und
derVertiefungsworkshopLuftwurdenseit2011durchgängigbesucht.Esistzu
erkennen, dass jeweils die Teilnehmer/innen des Einführungsworkshops auch
dieVertiefungsworkshopsLuftundSprudelgasbesuchen.ImJahr2012wurden
erstmalsVertiefungsworkshopsinMathematikundAkustikangebotenundvon
32,bzw.23Teilnehmer/innenbesucht.DerVertiefungsworkshopLicht,Farben,
SehenwurdeimJahr2012von18Teilnehmer/innenbesuchtundimJahr2013
vonsieben.DarüberhinauswurdenWorkshopszurTechnikangeboten,ande-
nenabernurHort-Mitarbeiter/innenteilnehmenkonnten,sowieeinWorkshop
zuStromundEnergie,derwenigergutbesuchtwurde.Umgutqualifiziertzu
sein(obligatorischerEinführungsworkshop+Vertiefungsworkshops),bedarfes
mehrererFortbildungen.DiehohenTeilnehmerzahlenzeigendies.Dieerhobe-
nenDatenzeigenaußerdem,dassinallen(Samt-)Gemeinden–mitAusnahme
vonDrochtersen–KindertagesstättenanFortbildungenteilgenommenhaben.In
BuxtehudehabenbisherzweiKitasteilgenommen,jedochhatnureinevonih-
nenaucheinenVertiefungsworkshopbesucht.DiesistgemessenanderZahlder
BuxtehuderKindertagesstättenwenig.Dieverbleibenden39Kindertagesstätten
habenregelmäßigauchdieVertiefungsworkshopswahrgenommen.
Empfehlungen:• Essollteweiterhinerhobenwerden,welcheKindertagesstätteninwelchemUm-
fangandenFortbildungenderStiftungHaus der kleinen Forscherteilnehmen.
• DieErfassungvonFortbildungenderStiftungHaus der kleinen Forscherkann
nur ein ersterAusschnitt sein.Weitere, fürdiesenBereich relevante, Fort-
bildungenimBereichderFrühkindlichenBildung,BetreuungundErziehung
solltenerhobenwerden.
Abbildung MINT 2: Teilnehmer/innen an Fortbildungen «Haus der kleinen Forscher» 2010-2013 nach Art der Fortbildung
exkurs mint-bildung
HausderkleinenForscherAuchdieZertifizierungzum«HausderkleinenForscher»unterstreicht,dasseine
KindertagesstätteeinbesonderesInteresseannaturwissenschaftlich-technischer
Bildunghat.DieIHK-StadeistKooperationspartnerderStiftungHaus der kleinen
Forscher 92undfördertKindergärten,dieKinderforschendundentdeckendan
PhänomenedesAlltagsheranführenwollen.Das lokaleNetzwerk IHK-Stade–
MINTelligenzElbe-WeserorganisiertThemenworkshops,beidenenErzieher/in-
nensichfürdasgemeinsameExperimentierenmitdenKindernweiterbilden.Im
LandkreisStadenehmeninsgesamt41von116Kindertagesstätten,also35,3%,
an Fortbildungen imRahmenHaus der kleinen Forscher teil. 106 Erzieher/innen
haben an einer Fortbildung imRahmendesProgramms teilgenommen. Jeder
Kindergarten,derteilnimmt,erhälteinenForscherkoffermitExperimentierkarten.
SiebenKindertageseinrichtungendesNetzwerksIHKStade(gesamterKammer-
bezirk) wurden bisher als Haus der kleinen Forscher ausgezeichnet. Aus dem
LandkreisStadeistdiesdieWichtelburginAgathenburg,diealseinzigedieser
EinrichtungenimJanuar2014auchrezertifiziertwurde.
Abbildung MINT 1: Teilnehmer/innen und teilnehmende Kindertageseinrichtungen an
Fortbildungen des «Haus der kleinen Forscher» 2010-2013
140
120
100
80
60
40
20
0 2010 2011 2012 2013
Teilnehmergesamt TeilnehmendeKitasgesamt
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
Seit2010istdieAnzahlderTeilnehmeranFortbildungenderStiftungHaus der
kleinen Forschergestiegen.DiehöchstenTeilnehmerzahlengabesimJahr2012.
Im Jahr2010wurden insgesamtzweiWorkshops,2011bereitsachtund2012
sogar16Workshopsangeboten.
92»DieStiftung«HausderkleinenForscher»verankertdiealltäglicheBegegnungmit
Naturwissenschaften,MathematikundTechnikdauerhaftundnachhaltiginallenKitas
undGrundschuleninDeutschland.DamitsetztsiesichfürbessereBildungschancenvon
MädchenundJungenindengenanntenBereichenein.DieStiftungbietetpädagogi-
schenFachkräftenmitkontinuierlichenFortbildungeninstarkenlokalenNetzwerken,mit
vielfältigenMaterialienundAnregungenpraxisnaheUnterstützung.Elternundweitere
Bildungspartnerwerdendabeieinbezogen.Das«HausderkleinenForscher»wecktBe-
geisterungfürnaturwissenschaftlichePhänomeneundtechnischeFragestellungenund
trägtlangfristigzurNachwuchssicherungderentsprechendenBerufsfelderbei.”(Stiftung
HausderkleinenForscher2014:http://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/ueberuns/
die-stiftung/?L=xnsyntzmj).
ImLandkreisStadenehmen
insgesamt41von116
Kindertagesstätten,also
35,3%,anFortbildungen
imRahmenHaus der kleinen
Forscherteil.
Seit2010istdieAnzahlder
TeilnehmeranFortbildungen
derStiftungHaus der kleinen
Forschergestiegen.
exkurs mint-bildung
18
9
68
18
127
31
65
39
106 107
derAnzahlderGrundschulenimLandkreisStadesinddieTeilnehmerzahlenfür
denEinführungsworkshopalsehergeringeinzuschätzen.
MINT-AGsIm Landkreis Stade können neben dem Unterricht im Ganztagsbereich, bzw.
imAG-Bereich der GrundschulenMINT-AGs durchgeführtwerden. Die Themen
derAGssinddabeiäußerstvielfältig.BenanntwerdenvondenGrundschulen
Schach,Experimentieren/naturwissenschaftlicheProjekte,PC-Führerschein,PC-
AG(Fotobuch),Mathematik,Chemie-Projekt,Mikroskopieren,UmweltundMini-
Phänomenta.
AmhäufigstenfindensichindenGrundschulendieAGsSchach,PC-Führerschein,
UmweltundMathematik.SiewerdenregelmäßigüberdieSchuljahre2009/2010
bis2013/2014hinwegangeboten.
An sechs ausgewähltenGrundschulen des Landkreiseswurden in den Schul-
jahren2010/2011und2011/2012zusätzlicheExperimentier-AGsvonMINT-Paten
durchgeführt.MINT-PatensindMenschenmitnaturwissenschaftlich-technischen
Berufen.SiekönnenExperimentier-AGs imGanztagsbetriebderSchulen (bzw.
AG-Bereich) anbieten, aber auch Projekttage mit Experimenten aus den Be-
reichenMathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik bereichern. Die
MINT-PatenwurdenimbenanntenZeitraum(entsprichtdererstenFörderphase
des Projektes «Lernen vor Ort») vom Bildungsbüro des Landkreises für ihre
Tätigkeitqualifiziert.DasBildungsbürohateinenOrganisationsleitfadenfürEx-
perimentier-AGsinSchulenentwickelt,derInteressiertenzumHerunterladenzur
Verfügungsteht.AußerdemvermitteltdasBildungsbüroMINT-PatenanSchulen,
diesonstkeineExperimentier-AGsanbietenkönnten.
Abbildung MINT 4: Teilnehmer/innen an Experimentier-AGs an Grundschulen,
Schuljahr 2009 / 2010-2013 / 2014
700
600
500
400
300
200
100
0 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14
Teilnehmer/innen davonMädchen
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
Insgesamthat sichdieAnzahlderTeilnehmer/innen zwischen2009/2010und
2013/2014erhöht.NachAuslaufenderFörderungdurchdasBildungsbüroistdie
Ansechsausgewählten
GrundschulendesLandkreises
wurdenindenSchuljahren
2010/2011und2011/2012
zusätzlicheExperimentier-AGs
vonMINT-Patendurchgeführt.
MINT-PatensindMenschenmit
naturwissenschaftlich-
technischenBerufen.
SiekönnenExperimentier-AGs
imGanztagsbetriebder
Schulen(bzw.AG-Bereich)
anbieten,aberauchProjekttage
mitExperimentenausden
BereichenMathematik,
Informatik,Naturwissen-
schaften,Technikbereichern.
103
exkurs mint-bildung
• InZukunftsollteerhobenwerden,obundinwelchemUmfangdievermittel-
tenLerninhalte(Experimente)indenKindertagesstättenangewandtwerden.
Sokönnteüberprüftwerden,obderAufwandderSchulungenimVerhältnis
zumErtragsteht.
• FortbildungenderStiftungHaus der kleinen Forscherwerdennochnichtflä-
chendeckend inAnspruch genommen. Zum jetzigen Zeitpunkt haben erst
KindertagesstättenausneunderelfKommunenanentsprechendenFortbil-
dungenteilgenommen.
MINT-BildunginGrundschulenIndenGrundschulenimLandkreisStadegibtesverschiedeneMöglichkeiten,ne-
bendenobligatorischenUnterrichtsinhalten,spezielldieMINT-Bildungzufördern.
HausderkleinenForscherDieStiftungHaus der kleinen ForscherhatihreFrühbildungsinitiativefürKinder-
gärten auf dieGrundschulen erweitert. Die IHK-Stade ist seit 2012 eines der
ModellnetzwerkefürdasProjekt«Sechs-biszehnjährigeKinder».EinigeGrund-
schulen haben an kostenlosen Fortbildungender Stiftung teilgenommen.Die
vermitteltenInhaltesindfürGrundschullehrkräftedieselbenwiefürErzieher/in-
nen.DieangewendetenExperimentesindjedochetwasanspruchsvoller.Primär
gehtesindenFortbildungendarum,zuvermitteln,dassdasforschendeKindim
MittelpunktdesGeschehensstehtundnichtderzuvermittelndeLehrinhalt.Es
bleibtdenSchulenundLehrkräftenfreigestellt,obsiedieExperimenteinden
Unterricht(z.B.Sachunterricht)einfließenlassenoderinderNachmittagsbetreu-
unganwenden.ImLandkreisStadehaben19SchulenTeilnehmer/innenzuden
Workshopsentsandt.InsgesamtsindbiszumStichtag31.01.201436Lehrkräfte
geschultworden.AusneuenvonelfKommunenhabenSchulenteilgenommen.
ZwölfTeilnehmer/innenhabendenobligatorischenEinführungsworkshopTech-
nikbesucht,davonneunimJahr2012.
Abbildung MINT 3: Teilnehmer/innen an Fortbildungen «Haus der kleinen Forscher»
für Grundschulen, 2012-2013 nach Art der Fortbildung
Einführungsworkshop Vertiefungsworkshops
Technik Akustik MathematikStrom+Energie Wasser
Licht,Far-ben,Sehen
Teilnehmer/inneninsge-samt
2012 9 9 5 - - - 23
2013 3 - - 5 11 2 21
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
ImJahr2012wurdenVertiefungsworkshopszudenThemenAkustikundMathe-
matikangeboten,dievon14Teilnehmer/innenbesuchtwurden. Im Jahr2013
wurdenVertiefungsworkshopszuStromundEnergie,WassersowieLicht,Far-
ben,Sehenangeboten.Daranhaben18Personenteilgenommen.Gemessenan
exkurs mint-bildung
37
258
133180
363276
575
316
154
108 109
EinzelneKistenwarenschonanvielenSchulenvorhandenunddas Interesse
anweiterenKistenunddenzugehörigenFortbildungenerfreulichhoch.Durch
VermittlungdesBildungsbüroswurdensechsGrundschulkollegienmitderKiste
«SchwimmenundSinken»fortgebildetundausgestattet,sowiezweiKollegien
mitderKiste«Schall».EinigeGrundschulenschaffendieKlassenkistenmitHilfe
eingeworbenerSpendenan,umdenSchüler/inneneigeneExperimentiererfah-
rungenzuermöglichen.
Empfehlungen:MINT-BildunginGrundschulenkanndazubeitragen,dassdieKindernaturwis-
senschaftlich-technischesInteressefrühentwickeln.
• Essollteüberprüftwerden,obundinwelchemUmfangdiegeschultenLehr-
kräftedieExperimentedes«HausderkleinenForscher»imUnterrichtnutzen.
• Schulen sollten auch zukünftig bei der Einrichtung von Experimentier-AGs
unterstütztwerden.
MINT-BildungsollteimSchulprofilverankertwerden.
MädchenstelleneinebishernochnichtausreichendgenutztePotenzialgruppe
fürMINT-Fachkräftedar.
• DahersolltedererfreulichhoheMädchenanteilbeidenTeilnehmer/innender
Experimentier-AGsregelmäßigüberprüftwerden,umggf.rechtzeitiggegen-
steuernzukönnenoderUrsachen fürdenmöglichenRückgangderQuote
frühzeitigzuerkennen.
MINT-BildunginderSekundarstufeIInderSekundarstufeIwirdanvielenSchulenimLandkreisStadeMINT-Bildung
nebendemUnterrichtnachStundentafeldurchgeführt.WieindenGrundschulen
gibtesauchinderSekundarstufeIMINT-AGsimGanztagsbetrieb.ImSchuljahr
2009/2010gabesausschließlichandenGymnasienimLandkreisStadeExperi-
mentier-AGs.EinZieldesProjektes«LernenvorOrt»wares,Experimentier-AGs
auchandenanderenSchulformenzuimplementieren.DiesesZielwurdeerreicht.
800
700
600
500
400
300
200
100
0 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
Abbildung MINT 7: Experimentier-AGs in der Sekundarstufe I, Schuljahr 2009 / 2010 – 2013 / 2014
HRS/OBS
IGS/KGS
GY
Teilnehmer/innengesamt
exkurs mint-bildung
ZahlderteilnehmendenSchülerinnenundSchülerzunächststarkabgefallenvon
575imSchuljahr2011/2012auf276imSchuljahr2012/2013.Danachhatsich
dieAnzahlwiederleichterhöhtundliegtweiterhinüberdemAusgangswertvor
BeginnderUnterstützungdurchdasBildungsbüro.
DasZiel,beiderZusammensetzungderTeilnehmerzu50%Mädchenundzu
50%Jungenzuberücksichtigen,konnteannäherndumgesetztwerden.
Abbildung MINT 5: Anteil Mädchen in Experimentier-AGs in Grundschulen,
Schuljahr 2009 / 2010-2013 / 2014
55
50
45
40
35
30 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
DerAnteil der teilnehmendenMädchen konnte von 2011/2012 auf 2012/2013
trotz der insgesamt sinkendenTeilnehmerzahlen sogar gesteigertwerden. Im
Schuljahr2013/2014betrugderMädchenanteil49,6%.
klassenkistenInGrundschulenfindet formaleMINT-Bildungvorwiegend imFachSachunterricht
statt.DieQualitätderMINT-BildungistnebeneinergutenUnterrichtsversorgungmit
FachlehrkräftenauchvondersächlichenAusstattungmitUnterrichtsmaterialienund
Fachunterrichtsräumenabhängig.VieleGrundschulebauen«Klassenkisten»inden
Unterrichtein,umanpraktischenBeispielendieMINT-Bildungerlebbarzumachen.
AmBeispielder«Klasse(n)Kisten»93hatdasBildungsbüroimJanuar2012eine
Bedarfs-undBestandserhebungandenGrundschulendurchgeführt.Klassenkis-
tenenthaltenzueinemausgewähltenThemaalleMaterialienfürverschiedene
Versuchefür32Schüler.DieAbfragebezogsichauffolgendeKisten:Luftund
Luftdruck,SchwimmenundSinken,Schall,BrückenbauundStrom.
Abbildung MINT 6: Klassenkisten in Grundschulen, Stand: Januar 2012
Thema/Kiste(nicht)vorhanden keinBedarf Kistevorhanden anKisteinteressiert anFortbildunginteressiert
LuftundLuftdruck 6 20 10 8
SchwimmenundSinken 6 18 17 13
Schall 6 11 13 10
Brückenbau 6 17 12 10
Strom 6 8 16 10
93KlassenkistenI-IVdesSpectra-Verlags(http://www.spectra-verlag.de)
35,9
48,744,9
48,2 49,6
Quelle:LandkreisStade,
Bildungsbüro(2014)
exkurs mint-bildung
330
440
734
644673
587
4739 51
145
367
563
430
158
56
251
43
0
110 111
sichimVergleichdesMädchen-AnteilsderSchuljahre2009/2010und2012/2013.
InbeidenSchuljahrenwarennurdievondenSchulenineigenerVerantwortung
gestaltetenExperimentier-AGsaktiv.
HerbstakademieImBereichdernon-formalenBildungkönnenSchülerinnenundSchülerinStade
ander«Herbstakademie»teilnehmen.SeitdemJahr2006treffensichwährend
einerWochederHerbstferienSchülerinnenundSchülerallerAlterstufeninder
Schule.BeiderHerbstakademiearbeitenvielederlokalenBildungsakteureHand
inHand.VorallemdieIHKStadesowiedieStaderGymnasien,dieIGSunddie
Jobelmannschule(BBSI)sindhierzunennen.Schul-undfächerübergreifendset-
zensichdieSchülerinnenundSchülerinfestgelegteninhaltlichenBlöckenmit
naturwissenschaftlich technischenProblemstellungen auseinander. Die Palette
derAngeboteistgroß.DieSchüler/innenkönnenzwischenverschiedenenAnge-
botenauswählen.VonRobotikkursenüberSeilebauenausToilettenpapierbis
zueinerintensivenVorbereitungaufdenSchülerwettbewerb«Jugendforscht»ist
vielesmöglich.BeiderAbschlussveranstaltungpräsentierendieSchüler/innen
ihreErgebnisseöffentlich.
DieZahlderTeilnehmerinnenundTeilnehmeristindenletztenJahrenkontinu-
ierlichgestiegen.
Abbildung MINT 9: Teilnehmer/innen der Herbstakademie
160
140
120
100
80
60
40
20
0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
Auffällig ist, dass es im Jahr 2011 einen starkenAnstieg der Teilnehmenden-
zahlengegebenhat. Im Jahr2011wardie IGSneuhinzugekommenunddas
Vincent-Lübeck-GymnasiumhatteimJahr2010pausiert.DadurchistderAnstieg
zuerklären.
BeiderHerbstakademiearbei-
tenvielederlokalenBildungs-
akteureHandinHand.
Schul-undfächer-
übergreifendsetzensichdie
SchülerinnenundSchülerin
festgelegteninhaltlichen
Blöckenmitnaturwissenschaft-
lichtechnischenProblem-
stellungenauseinander.
exkurs mint-bildung
WährenddererstenFörderphase (Schuljahre2010/2011-2011/2012)konnten in
denHaupt- und Realschulen, denOberschulen und den Gesamtschulen vom
BildungsbüroqualifizierteMINT-PatenfürdieExperimentier-AGsangefragtwer-
den.IndenSchuljahren2010/2011und2011/2012wurdendieseMINT-Patenan
ausgewähltenSchulenvomBildungsbürobezahlt.DieswurdevondenSchulen
genutzt.EinAnstiegderExperimentier-AGs indiesenSchulformen istdeutlich
sichtbar.AuchnachdererstenFörderphasevermitteltdasBildungsbüroMINT-
Paten. Die Nachfrage ist jedoch stark zurück gegangen. Dennoch sind auch
weiterhinExperimentier-AGsandenSchulformenHaupt-undRealschule,Ober-
schulesowieGesamtschuleaktiv.
ImSchuljahr2012/2013warenvorallem indenGymnasienExperimentier-AGs
starknachgefragt.AndenHaupt-undRealschulen,denOberschulensowieden
GesamtschulenwardieNachfragegeringer.Dieskönnteauchdamitzusammen
hängen,dassabdemSchuljahr2012/2013dieSchulenMINT-Patenselberbe-
zahlenmüssen.
DerAnteilderMädchenandenTeilnehmer/innenderMINT-AGsliegtkontinuier-
lichunter50%.IndenGrundschulenliegtderAnteilnochetwashöher(s.o.).
Dieskönntedadurcherklärtwerden,dassMädchenimGrundschul-Alterinder
RegelnochwenigerhinsichtlicheinerweiblichenGeschlechterrolle sozialisiert
sind. Der Verhaltensaspekt der Geschlechterrolle (Gender) wird im Laufe der
SozialisationgeprägtundwirdmitEintrittindiePubertätbesondersbetont.Da-
durchistesbesonderswichtig,naturwissenschaftlichesInteressebeiMädchen
schonfrühzeitigzuwecken.
Abbildung MINT 8: Anteil Mädchen in Experimentier-AGs in der Sekundarstufe I,
Schuljahr 2009 / 2010 – 2013 / 2014
50
45
40
35
30
25
20 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
DerAnteilderMädcheninnerhalballerExperimentier-AGsistseitdemSchuljahr
2009/2010gestiegen.ImSchuljahr2012/2013lagerbei44%.Daswarderbisher
höchsteWert.AktuellistderAnteilwiederauf36,1%gesunken.AusGesprächen
mitdenbeteiligtenSchulleitungenistdieRückmeldunggekommen,dasssich
dieSchulenwährenddergefördertenExperimentier-AGsAnregungenfürdieGe-
staltungdereigenenExperimentier-AGsholenkonntenundsoihreigenesAnge-
botabdemSchuljahr2012/2013Mädchen-affinergestaltenkonnten.Dieszeigt
DerAnteilderMädchenanden
Teilnehmer/innenderMINT-AGs
liegtkontinuierlichunter50%.
IndenGrundschulenliegtder
Anteilnochetwashöher(s.o.).
Dieskönntedadurcherklärt
werden,dassMädchenim
Grundschul-AlterinderRegel
nochwenigerhinsichtlicheiner
weiblichenGeschlechterrolle
sozialisiertsind.DerVerhalten-
saspektderGeschlechterrolle
(Gender)wirdimLaufeder
Sozialisationgeprägtundwird
mitEintrittindiePubertät
besondersbetont.Dadurchist
esbesonderswichtig,natur-
wissenschaftlichesInteresse
beiMädchenschonfrühzeitig
zuwecken.
exkurs mint-bildung
7483
9590 86
134 139 144
EinAnstiegderExperimentier-
AGsindiesenSchulformenist
deutlichsichtbar.
25,2
40,5
34,3
44
36,1
112 113
Abbildung MINT 11: Teilnehmer/innen der Junior-Ingenieur-Akademie95 2011-2013,
gesamt und Mädchen (X/w)
2011/2012 2012/2013 2013/2014
7.klasse 26/7 26/8 26/13
8.klasse 26/7 26/8
9.klasse 26/7
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
DerAnteilderMädchenandenTeilnehmernder Junior-Ingenieur-Akademieist
kontinuierlichvon27%auf50%gestiegen.
CFk-LehrerfortbildungundCFk-kisteNebenAngeboten für Schülerinnen und Schüler gibt es für Lehrerinnen und
LehrerdieMöglichkeit,sichfürdieNutzungdesCFK-Werkstoffesfürforschendes
LernenfortzubildenundmitdiesemMaterialimUnterrichtzuarbeiten.CFKhat
imLandkreisStadeimFlugzeug-undBootsbau–unddamitauchfürdieBerufs-
orientierung–einegroßeBedeutung.Faserverbundwerkstoffegehörenzuden
MaterialienderZukunft,dasieeinzigartigeEigenschaftenbesitzen,dieandere
WerkstoffenichtodernichtindieserVielfaltaufweisen.
DasBildungsbürodesLandkreiseshatdarumimRahmendesBundesprojektes
«LernenvorOrt»dieCFK-ExperimentierkisteunddiezugehörigeLehrerfortbil-
dung entwickeln lassen. Experimentierkistenwerden bundesweit zu verschie-
denenThemenangeboten.AufgrundderhohenBedeutungderWerkstoffklasse
CFKwurde eine Experimentierkiste speziell für die regionalenBedarfe entwi-
ckelt.DennumdieseWerkstoffklasseerfolgreichnutzenbzw.ihreEinsatzbreite
erfassenzukönnen,sindumfangreicheKenntnissezurVielzahlderMaterialien
undihrerEigenschaftensowiezudenVerarbeitungsverfahrenerforderlich.
IndemzweitägigenSeminarwerdentheoretischeGrundkenntnissezuMateriali-
enundProzessendurchpraktischeAnwendunguntermauert.
DieFortbildungunddieCFK-KistesindaufdenEinsatzundzurDurchführung
vonVersuchenmitSchüler/innen imFachunterricht (Biologie,Chemie,Physik,
Technik)abKlasse5abgestimmt,aberauchzurGestaltungvonAGsoderPro-
jekttagengeeignet.EinBegleitordnermitVersuchsbeschreibungenundSachana-
lysenunterstütztdieVorbereitung.SeitMai2012wurden19KistenanelfSchu-
lendesLandkreisesvermittelt.21LehrerinnenundLehrerwurdenimUmgang
mitdemWerkstofffortgebildet.AnvierGymnasiensowieandenOberschulenin
Ahlerstedt,Himmelpforten,HorneburgundOldendorfundderHauptschuleund
RealschuleHohenwedel inStadeundderBBS IStade/Jobelmannschule steht
mindestenseineCFK-KistezurVerfügung.Obund inwieweitdieCFK-Kiste im
Unterrichtangewandtwird,istbishernichterfasstworden.
95DieTeilnehmer/innender7.KlassedesSchuljahres2011/2012besuchenimSchul-
jahr2012/2013die8.KlasseundimdarauffolgendenSchuljahrdie9.Klasse,usw.
exkurs mint-bildung
CFKhatimLandkreisStadeim
Flugzeug-undBootsbau–und
damitauchfürdieBerufsori-
entierung–einegroßeBedeu-
tung.Faserverbundwerkstoffe
gehörenzudenMaterialiender
Zukunft,dasieeinzigartigeEi-
genschaftenbesitzen,dieande-
reWerkstoffenichtodernicht
indieserVielfaltaufweisen.
Abbildung MINT 10: Themen und Betreuer/innen der Herbstakademie
16
14
12
10
8
6
4
2
0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
AnzahlThemen AnzahlBetreuer/innen
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
KorrespondierendzudenTeilnehmerzahlenistdieZahlderThemenunddie
ZahlderBetreuer/innenaufgrundder(erneuten)TeilnahmederIGSunddes
VLGgestiegen.Diesistinsoweitwichtigzuerwähnen,dahierdeutlichwird,
dassdasVerhältniszwischenTeilnehmendenundThemen/Betreuer/innenin
etwagleichgebliebenist.
DiebetreuendenLehrkräftebringensichwährendihrerFreizeitindieOrgani-
sationderHerbstakademiemitein.UmeineoptimaleBetreuungjederTeilneh-
merin/jedesTeilnehmerszugewährleisten,wäreeswünschenswert,nochan-
derePersonengruppenfürdieMitarbeitbeiderHerbstakademiezugewinnen.
EinesderhäufigstenThemenfürdieHerbstakademieist«RobotikmitLego
Mindstorms»,gefolgtvon«Jugendforscht»und«AutomatischeSteuerungeiner
Klappbrücke».DarüberhinauswerdenvieleweitereThemenbearbeitet.
Junior-Ingenieur-AkademieSeitFebruar2012gibtesamHalepaghen-GymnasiuminHansestadtBuxtehudeeine
Junior-Ingenieur-Akademie(JIA),dievonderTelekom-Stiftungakkreditiertist.94
ImKernderMINT-AusbildungstehteinWahlpflichtkurs«MINT»indenKlassen
7-9.ZieldesKursesistes,einenEinblickindieBerufswelteinesIngenieurszu
bekommen,wobeietwa50%derKursinhaltedurchKooperationspartner(Hoch-
schule21,AirbusStade,PFHGöttingen–CampusStade,TU-Hamburg-Harburg)
externunterrichtetwerden.ThemensindBauphysik,MobilitätmitdenSchwer-
punktenFlug-undKfz-TechniksowieMechatronikmitinformatisch-technischem
Schwerpunkt.
94vgl.http://www.telekom-stiftung.de/dts-cms/de/jia
exkurs mint-bildung
7
4
6
4 76
9 9 910 10
14 1413
11 11
114 115
MINT-BildunginderSekundarstufeIIInderSekundarstufeIIfindetMINT-BildunghauptsächlichimRahmendesfor-
malenUnterrichtsstatt.DaherwerdenandieserStelleDatenzurWahlderfach-
lichenSchwerpunkteinderOberstufederGymnasienundderberufsbildenden
Schulenbetrachtet.DieBBSenimLandkreisStadebietenandereBildungsgänge
imRahmenderSchwerpunktsetzungMINTanalsdieallgemeinbildendenGym-
nasien.BiszumSchuljahr2012/2013konnteanderBBSIundderBBSBuxte-
hudeeineSchwerpunktsetzung imMINT-Bereicherfolgen.Seit demSchuljahr
2012/2013kannauchanderBBSIIIderSchwerpunktimMINT-Bereichgesetzt
werden.SeitdemSchuljahr2012/2013kannanderBBSBuxtehudezusätzlich
dieFachhochschulreifefürgewerblicheBerufeerlangtwerden,dieebenfallsdem
MINT-Spektrumzugeordnetwird.DieEntwicklungderSchülerzahlenistderfol-
gendenAbbildungzuentnehmen:
Abbildung MINT 12: Entwicklung der Schülerzahlen mit MINT-Schwerpunktsetzung im 11.
Schuljahrgang der berufsbildenden Schulen, gesamt und weiblich
120
100
80
60
40
20
0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014
Technik,Informatik,Agrarwirtschaft,Bio.-undUmwelttechnik,
zusätzl.FH-ReifegewerblicheBerufe
AnzahlBetreuer/innen
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
DerAnstiegderSchülerzahlenimSchuljahr2012/2013istdaraufzurückzuführen,
dassanderBBSIIIdieFachoberschuleAgrarwirtschaftsowieanderBBSBux-
tehudedieFachhochschulreifefürgewerblicheBerufeangebotenwurde.Doch
auch in den Schuljahren 2009/2010 bis 2011/2012 kam es zu einem leichten
AnstiegderSchülerzahlenimSchwerpunktbereichMINT.DieAnzahlderSchü-
lerinnenmitMINT-Schwerpunktsetzunghatsichnichterheblicherhöht.Anteile
werdenhiernichtberechnet,dadieGrundgesamtheitallerMINT-Schüler/innen
größtenteilsunter100Schüler/innenliegt.
BetrachtetmandieEntwicklungdesAnteilsderjenigenSchülerinnenundSchü-
lermit SchwerpunktMINT an allenSchülerinnenundSchülern der berufsbil-
dendenSchulen, zeigt sicheinAufwärtstrend. imSchuljahr2009/2010hatten
durchschnittlich9,5%derSchülerinnenundSchülereinenMINT-Schwerpunkt.
Im Schuljahr 2013/2014 schon 12,4%.DerAnstieg ist vor allem im Schuljahr
2012/2013von8,4%auf12%erfolgt.
AndenGymnasienundderElbmarschen-SchuleDrochtersenhatsichdieSchwer-
exkurs mint-bildung
MINTeressewecken–MINTalenteentdeckenEinProjekt,dasausderArbeitdesNetzwerkesMINThervorgegangen ist, ist
«MINTeressewecken–MINTalenteentdecken»–einProjektfürMINT-begeisterte
SchülerinnenundSchüler.
DemProjektliegtderGedankezugrunde,dassdieMINT-Fächer(Mathematik,In-
formatik,NaturwissenschaftenundTechnik)dieKernelementetechnischerInno-
vationbilden.IndiesenBereichenwerdendieIdeenvonmorgenentwickeltund
realisiert.DabeisindesvorallemdieFachkräfte,diemitihremEngagementund
ihrerPraxiserfahrungzumErfolgbeitragen.MitBlickaufdendemografischen
Wandelwirdjedochdeutlich,dasssichPolitik,WirtschaftundGesellschaftmehr
dennjeumdenFachkräftenachwuchskümmernmüssen.Dasgiltbesondersfür
denMINT-Bereich. Viel versprechende Potenziale dürfen hier nicht ungenutzt
bleiben.DieIHKStadeleitetdasProjektinKooperationmitdemBildungsbüro.
GemeinsamsolldieVerbindungzwischenSchuleundWirtschaftgestärktund
demFachkräftemangelkonstruktivundnachhaltigbegegnetwerden.
AlsPartner stehendemProjektdie folgendenUnternehmenzurSeite:Airbus
OperationsGmbH,Stade;AusbildungsverbundTechnik21(AVBTech21),Buxte-
hude;CheminovaDeutschlandGmbH&Co.KG,Stade;DowDeutschlandAnla-
gengesellschaftmbH,StadeundUnileverDeutschlandGmbH,Buxtehude.
Im Rahmen vonAktionstagen im Zeitraum Januar bis Juli 2014 bieten diese
BetriebeausgewähltenSchülerinnenundSchülernbesondereEinblickeinihren
Firmenalltag.SieermöglichendamitdenJugendlichen,dieUnternehmennäher
kennenzulernenunddievielfältigenPerspektivenimMINT-Bereichhautnahzu
erleben.DasProjektrichtetsichanSchülerinnenundSchüler,dieimLandkreis
Stadedie8.oder9.Klasse ineinerRealschule (oder einementsprechenden
Ober-bzw.Gesamtschulzweig)besuchenundbeiProjektbeginnmindestens14
Jahrealtsind.Damitsichergestelltist,dassnichtausschließlichdieSchülerinnen
undSchülermitdenbestenNotenandemProjektteilnehmen,sondernalljene,
dieInteresseannaturwissenschaftlichenZusammenhängenhaben,wurdendie
Lehrkräftegebeten,dierichtigenKandidatenfürdiesesProjektauszuwählen.
Im ersten Durchlauf konnten 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt
werden,davonzehnMädchen.VonSeitenderUnternehmenwurdemitgeteilt,
dassesdeutlichmehrBewerber/innenalsProjektplätzegab,wasaufeinhohes
InteressederSchülerinnenundSchülerschließenlässt.
Empfehlungen:• DieMöglichkeit,Experimentier-AGsanSek I-SchulenmitgeschultenMINT-
Patendurchzuführen,wirdnochnichtflächendeckendgenutzt.DieSchulen
solltenüberdenken,diesinihrnaturwissenschaftlichesKonzeptmitaufzu-
nehmenundsostärkerimCurriculumzuverankern.
• UmdieQualitätderBetreuungderSchülerinnenundSchülerbeiderHerbst-
akademiezuerhalten,solltenzukünftigweitereBetreuergewonnenwerden.
• Die imRahmendesProjektes«LernenvorOrt»entwickeltenAnsätzeund
ProduktezurMINT-BildunganSchulen,solltenweitergenutztwerden.
exkurs mint-bildung
55
8 6 10 717
6874
99107
116 117
Abbildung MINT 15: Anteil Schülerinnen an allen Schülern mit naturwissenschaftlichem
Schwerpunkt beim Eintritt in die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe
60
50
40
30
20
10
0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
ImSchuljahr2009/2010lagderAnteilderSchülerinnenmitnaturwissenschaft-
lichemSchwerpunktbei 53,5%.Er ist dannbis zumSchuljahr 2011/2012auf
34,1%gesunkenundliegtaktuellbei41%.ImSchuljahr2009/2010kamesauf-
grundderUmstellungvonG9aufG8zumTeilzudoppeltenJahrgängen,diesich
imhohenAnteilvon53,5%bemerkbarmachen.
DerAnteilderMädchen,dieeinennaturwissenschaftlichenSchwerpunktwählen,
korrespondiertmit demAnteil derMädchen, die in Experimentier-AGs in der
SekundarstufeIteilnehmen(vgl.KapitelMINT-BildunginderSekundarstufeI).
DieAnzahlderSchülerinnenundSchüler,diedieFH-ReifeoderdasAbituran-
streben und die einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt wählen, ist seit
2009/2010kontinuierlichgestiegen.AndenGymnasienistdieAnzahlzwischen
2010/2011und2011/2012zunächstauf161SchülerinnenundSchülergesunken
undbeträgtaktuell268SchülerinnenundSchülermitnaturwissenschaftlichem
Schwerpunkt.AndenFachoberschulenunddenberuflichenGymnasienhatsich
dieZahlderSchülerinnenundSchüler,dieinderelftenKlasseeinennaturwis-
senschaftlichenAusbildungsgangwählen,seit2009/2010annäherndverdoppelt.
ImVergleichderbeidenSchulformenwirdbezüglichderSchwerpunktwahlinder
Oberstufedeutlich,dassindengymnasialenOberstufenderallgemeinbildenden
SchulenderAnteilanSchüler/innenmitnaturwissenschaftlicherSchwerpunkt-
setzunganallenSchüler/innenhöheristalsandenberufsbildendenSchulen.
53,5
40,4 40,434,1
41
exkurs mint-bildung
DieAnzahlderSchülerinnen
undSchüler,diedieFH-Reife
oderdasAbituranstrebenund
dieeinennaturwissenschaftli-
chenSchwerpunktwählen,ist
seit2009/2010kontinuierlich
gestiegen.
punktsetzungimMINT-Bereich(naturwissenschaftlicherSchwerpunkt)ebenfalls
positiventwickelt.SowohlinsgesamtistdieZahlderSchülerinnenundSchüler,
dieeinennaturwissenschaftlichenSchwerpunktbeimEintrittindieQualifikati-
onsphasewählen,gestiegen,alsauchderAnteildieserSchülerinnenundSchü-
leranallenSchüler/innenderQualifikationsphase(vgl.AbbildungMINT15und
MINT16).
Abbildung MINT 13: Entwicklung der Schülerzahlen, MINT-Schwerpunkt beim Eintritt in
die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe, gesamt und weiblich
300
250
200
150
100
50
0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014
NaturwissenschaftlicherSchwerpunkt davonweiblich
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
Abbildung MINT 14: Entwicklung des Anteils der Schülerinnen und Schüler mit MINT-
Schwerpunkt an allen Schüler/innen in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe
35
30
25
20
15
10
5
0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
AnderElbmarschen-SchuleDrochtersenwirderstseitdemSchuljahr2012/2013
einenaturwissenschaftlicheSchwerpunktsetzungangeboten(Aufbaudergym-
nasialenOberstufeerstseitdiesemSchuljahr).Dieserklärtjedochnichtallein
denAnstiegderSchülerzahlenseitdemSchuljahr2012/2013.Seitdemhatder
naturwissenschaftliche Schwerpunkt den gesellschaftswissenschaftlichen als
meist gewählterSchwerpunkt abgelöst.SpitzenreiterbeidenMädchenbleibt
durchgehenddersprachlicheSchwerpunkt.
Der Anteil der Schülerinnen mit naturwissenschaftlicher Schwerpunktsetzung
beimEintrittindieQualifikationsphaseangymnasialenOberstufenliegtrelativ
konstantbei40Prozent.
230
171 161
220
268
110123
25,2 26,423,7
30,333,5
69 65 75
exkurs mint-bildung
118 119
Naturwissenschaften.SiewerdendabeiinetwagleichenTeilenvonihrenSchu-
len und den kooperierenden Hochschulen und Unternehmen unterstützt und
begleitet.InderRegelbeteiligensichumdie20SchülerinnenundSchülerpro
SchuleanderSIA.AnderJobelmannschulesindesindenletztenJahrendurch-
schnittlich21SchülerinnenundSchülergewesen,amAthenaeum19.
Abbildung MINT 18: Teilnehmer/innen der Schüler-Ingenieur-Akademie, Stand: 12.03.2014
BeginnderSIA
Athenaeum TN/Mädchen
2011 17/1
2012 21/7
2013 19/2
2014 wirdgeradegewählt
BeginnderSIA
Jobelmannschule TN/Mädchen
2011 23/2
2012 23/1
2013 18/0
2014 wirdgeradegewählt
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
DerMädchenanteilbeiderSchüler-Ingenieur-Akademieistsehrgering.DieAus-
nahmebildetdieSIA2012,inderamAthenaeumeinDrittelderteilnehmenden
SchülerinnenundSchülerweiblichwaren.ExternePartnerderSIAsindAirbus,
DOW,KlinikHancken,NDBStade, PCCPolymer Composite Consulting, BBS I
Stade/Jobelmannschule, Hochschule 21, PFH Göttingen – Campus Stade, TU
Hamburg-HarburgunddieHochschuleBremerhaven.
FitinMatheSchülerinnen und Schüler haben im Landkreis Stade an einigen Schulen die
Möglichkeit,sich–imBereichMathematik–gezieltaufeinStudiumvonInge-
nieurwissenschaftenundanderenMINT-Studiengängenvorzubereiten.Zieldes
Projektes«Fit inMathe» ist, alleSchülerinnenundSchüler,die imLandkreis
StadedieAllgemeineHochschul-oderFachhochschulreifeerwerben,besonders
gutaufdieMathematikanforderungeninnaturwissenschaftlich-technischenStu-
diengängenvorzubereiten.
DazugibtdasBildungsbüroseitMärz2013fürdieKlassenstufen9-12derGym-
nasien,bzw.10-13derberuflichenGymnasienundFachoberschulenjedenMonat
zweiseitigeAufgabenblätterheraus.AlleAufgabenkönnenundsollenohneTa-
schenrechnergelöstwerden.ZielisteineAufgabensammlungvonrund50Aufga-
benblättern,diealleThemenenthält,diedieHochschulenalsVorkenntnissebei
ihrenStudienanfänger/innenerwarten.DieBearbeitungderMonatsaufgaben ist
freiwillig.JeweilsmitdernächstenMonatsaufgabewerdendenbeteiligtenSchulen
MusterlösungenzurVerfügunggestellt.AufjedemAufgabenblattstehtals«Klein-
exkurs mint-bildung
SchülerinnenundSchüler
habenimLandkreisStadean
einigenSchulendieMöglich-
keit,sich–imBereichMathe-
matik–gezieltaufeinStudium
vonIngenieurwissenschaften
undanderenMINT-Studien-
gängenvorzubereiten.
InsgesamtistderAnteilallerSchülerinnenundSchüler,dieeinenMINT-Schwer-
punktbeimEintrittindieQualifikationsphasebzw.dieelfteKlassewählen,seit
2009/2010gestiegenundliegtaktuellbei22,6%.
Abbildung MINT 17: Anteil Schülerinnen und Schüler, die eine FH-Reife oder das Abitur
anstreben mit MINT-Schwerpunkt an allen Schüler/innen
25%
20%
15%
10%
5%
0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
Schüler-Ingenieur-AkademieDas Athenaeum und die BBS I Stade/Jobelmannschule haben im Schuljahr
2011/2012nachdemVorbildderDeutschenTelekomStiftungundSüdwestmetall
(www.sia-bw.de)eineSchüler-Ingenieur-Akademie(SIA)eingerichtet.Siedauert
3Schulhalbjahreundfindet imRahmendesSeminarfachesamAthenaeum in
Klasse11/12,inderJobelmannschuleimBeruflichenGymnasiumTechnikSchwer-
punkt InformationstechnikinderKlassenstufe12/13statt.
SchülerinnenundSchülerschreiben ihreFacharbeitbzw. ihreProjektarbeitzu
aktuellen,innovativenundzukunftsweisendenThemenausdenIngenieur-und
exkurs mint-bildung
Abbildung MINT 16: Schülerinnen und Schüler, die eine FH-Reife oder das Abitur anstreben beim Eintritt in die
Qualifikationsphase bzw. die 11. Klasse
1.800
1.600
1.400
1.200
1.00
800
600
400
200
0 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014
GymnasiendavonMINT-SchwerpunktGymnasien
BBSendavonMINT-SchwerpunktBBSen
GesamtdavongesamtMINT-Schwerpunkt
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
1.592
914
578
28523055 68 74 99 107
268375319
235239171 161 220
648 679 725 799
720886
826 861
1.368
1.565 1.5511.660
17,9 17,515
20,622,6
120 121
Abbildung MINT 19: Studierende der hochschule 21 nach Fächergruppen
StudiengangFächergruppederamtlichenStatis-tik
WS2009/10
WS2010/11
WS2011/2012
WS2012/13
WS2013/14
BAu,BIB,MEC Ingenieurwissenschaften 204 272 357 401 493
davonweiblich 66 97 114 123 155
davonnichtdeutsch 9 10 12 14 13
Studierendeinsgesamt 455 564 645 730 843
Quelle:Hochschule21(2014)
Eswirdersichtlich,dassdiehochschule21inBuxtehudewächst.DieStudieren-
denzahlensindseitdemWintersemester2009/2010kontinuierlichgestiegenauf
mittlerweile843Studierende.VorallemindenIngenieurwissenschaftenkonnte
sichdie ZahlderStudierendenmehrals verdoppelnauf493Studierende im
Wintersemester 2013/2014.97 DieAnzahl der weiblichen Studierenden in den
Ingenieurstudiengängenhatsichfastverdreifacht.IhrAnteilanallenStudieren-
denliegtdurchschnittlichbeiknapp32Prozent.DiePFHhatimWintersemester
2013/2014123StudierendederIngenieurwissenschaften.
Abbildung MINT 20: Hochschulabsolvent/innen der Ingenieurwissenschaften
und insgesamt
2010 2011 2012 2013
Ingenieurwissenschaften 97 102 112 57
Absolventeninsgesamt 139 184 186 126
Quelle:Hochschule21(2014),PFH(2014)(aufAnfrage)
DieZahlderHochschulabsolvent/innenindenIngenieurwissenschaftenhatsich
zwischen2010und2012leichterhöht.ImJahr2013haben57Studierendeein
ingenieurwissenschaftlichesStudiumabgeschlossen.DasistderniedrigsteWert
inderbetrachtetenZeitperiodeunddadurchzuerklären,dasssichdurcheine
ÄnderungderStudienordnunganderhs21dieStudiendauerderFächerBAU,BIB
undBIMvonsechsaufsiebenSemesterverlängerthat.
97Diehs21hatfüreinigeFächerdieStudiendauerumeinSemestererhöht,sodass
derAnstiegderStudierendenzahlzumTeilauchdadurcherklärtwerdenkann.
exkurs mint-bildung
gedrucktes»eineErklärung,diediehochschule21,diePFHGöttingenunddie
TUHamburg-Harburgmit ihremLogo«unterschrieben»haben.DasProjekt«Fit
inMathe»istaufInitiativedesNetzwerkesMINTentstandenundwirdvonden
Netzwerkmitgliedern umgesetzt. DieHochschulvertreter habendefiniert,welche
Themenberücksichtigtwerdenmüssen,GymnasiallehrkräftehabendieseThemen
mitdemKerncurriculumderMINT-Fächerabgeglichenundstellengemeinsammit
einemDiplom-MathematikerausderPraxisdieAufgabenblätterzusammen.
Empfehlungen:• EssollteindenSchulenbeobachtetwerden,obundinwelchemUmfangdie
SchülerinnenundSchülersichamProjekt«FitinMathe»beteiligenunddie
Aufgabenselbstständiglösen.
• ZurÜberprüfungderWirkungsolltendieregionalenHochschulenzukünftig
beobachten,obStudierende,diesichimRahmenvon«FitinMathe»gezielt
mitdenmathematischenAnforderungenauseinandergesetzthaben,denEr-
wartungen,diesieimBereichMathematikansiestellen,entsprechen.
MINT-BildunginderHochschuleDie Hochschulen (hochschule 21 und Private Hochschule Göttingen, Campus
Stade)imLandkreisStadebietenvorallemStudiengängeimBereichderIngeni-
eurwissenschaftenan(vgl.KapitelF).
Diehochschule21bietetfolgende,demMINT-Sektorzuzuordnende,Studiengän-
ge(AbschlussBachelor)an(Stand:Januar2014):
• Bauingenieurwesen(BAU)
• BauenimBestand(BIB)
• ArchitekturimBestand
• Bau-undImmobilienmanagement(BIM)
• Mechatronik(MEC)
DiePrivateHochschuleGöttingen(PFH),CampusStadebietet folgendeMINT-
relevanteStudiengängean(Stand:Januar2014):
• Verbundwerkstoffe/Composites(BachelorofEngineering)
• Verbundwerkstoffe/Composites(MasterofScience).
FürdasExkurs-KapitelMINT-BildungkönnenaktuelleDatenzudenStudieren-
denzahlenderhochschule21undderPFH96abgebildetwerden.DieDatenwur-
den direkt bei den Hochschulen angefragt. Für die Semester 2012/2013 und
2013/2014istdieZahlderStudierendennochnichtabschließenderfasst,d.h.
dasseshierzueinemspäterenZeitpunktnochzuAbweichungenz.B.durchStu-
dienabbrecherkommenkann(+/-5-10%).DieDatenzeigenabereinenwichtigen
TrendfürdieEntwicklungderMINT-BildungandenHochschulenimLandkreis
Stade.
96DiePFHhatDatenfürdasWintersemester2013/2014übermittelt.
exkurs mint-bildung
122 123
IndenOsterferien2014bietetdiePFHerstmaligohneAuftragdesBildungsbü-
roseinenWorkshopnachdemgleichenKonzeptan.
Empfehlungen:• DieaktuellenStudierendenzahlenindenIngenieurwissenschaftenindenlo-
kalenHochschulen(evtl.unterHinzunahmederTUHamburgHarburg)sollten
weitererfasstwerden.ErgänzendsolltenachderZahlderStudienanfängerin
denIngenieurwissenschaftendifferenziertwerden.
• FürdieZukunft sollteeinAbgleichderStudienanfängerzahlenmitdener-
folgreichenAbsolventenzahlen angestrebt werden. Falls große Differenzen
auftreten, sollten die Ursachen erforscht und ggf. geeignete Maßnahmen
entwickeltwerden.
• Hochschulschülerforschungsprojektewurdengutangenommen.Dahersollte
dieseFormderMINT-Förderungweiterhinerhaltenbleiben.DasKonzepthat
vorallemMädchenerreicht.IhrAnteilandenTeilnehmer/innenanderhs21
hatsichinnerhalbderProjektlaufzeitvon23%auf61%erhöht.
exkurs mint-bildung
HochschulschülerforschungsprojekteNebenbestehendenKooperationenmitSchulenimLandkreisStadehabendie
hochschule21(hs21)inBuxtehudeunddiePrivateHochschule(PFH)Göttingen
amStandortStadeimfachlichenZusammenhangihrertechnischenStudiengän-
ge2011und2012imAuftragdesBildungsbürosspezielleForschungsprojektefür
Schüler/innenabzwölfbzw.ab15Jahrenangeboten.GenutztwurdendieLabors
derHochschulenundihreKontaktezuUnternehmen.
DiePFHGöttingenbot2,5-tägigeWorkshopszurVerbundwerkstofftechnologie
fürSchüler/innenvonRealschulenundGymnasienabKlasseneunan.DieWork-
shopswurdenmöglichst geschlechtergetrennt durchgeführt, um es vor allem
Mädchenzuerleichtern,einenZugangzueinerAusbildung/einemStudiumim
handwerklichen,technischenodernaturwissenschaftlichenBereichzufinden.
Zielgruppederhs21warvorwiegenddieAltersgruppeder12-bis15-Jährigen,um
dieSchüler/innenzueinemZeitpunktzuerreichen,indemdieWeichenfürdie
Berufsfindungnochnichtgestelltsind.EinzelneProjektesollteninsbesondere
Schülerinnen ansprechen, um dieAffinität weiblicher Schulabgängerinnen für
technischeundnaturwissenschaftlicheFächerzusteigern.
Abbildung MINT 21: Hochschulschülerforschungsprojekte im Landkreis Stade, 2011-2012
Hochschule 2011 2012 Anzahl Stundenumfang TNinsgesamt davonMädchen Mädchenanteil
hs21
65 7 28 65 15 23,08%
54 4 33 54 33 61,11%
pFH
65 7 140 65 22 33,85%
53 5 100 53 15 28,30%
insgesamt 130 107 23 301 237 85 35,86%
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014)
Insgesamtnahmen237SchülerinnenundSchülerandenHochschulschülerfor-
schungsprojektenteil,davon85Mädchen.AnbeidenHochschulenwardieAn-
zahlderTeilnehmer/innenproSemesterinetwagleichhoch.ImJahr2011haben
durchschnittlich9,3SchülerinnenundSchüleraneinemProjektteilgenommen.
ImJahr2012warenesbereits11,9.DerStundenumfangwaranderPFHdeutlich
höheralsanderhs21.DiesistdurchdieangebotenenForschungsprojektezuer-
klären.AnderPFHwurdencfk-workshopsangeboten,derenStundenumfangbei
20Stundenlag.Anderhs21wurdenWorkshopswieBlumenwächter,Beambot
undin2012auchderMEC-Tagangeboten,derenStundenumfangmehrheitlich
beivierStundenlag.
Die Daten zeigen, dass beide Hochschulen durchschnittlich zu einem Drittel
Mädchenerreichthaben.Diehs21konnteihrenMädchenanteilimJahr2012auf
61%steigern,wohingegenderMädchenanteilanderPFHvon2011zu2012um
5Prozentpunktegesunkenist.
exkurs mint-bildung
124 125
DerÜbergangindenallgemeinenArbeitsmarktistausjedemdieserdreiBerei-
chemöglich,ebensoauchdirektnachdemVerlassenderallgemeinbildenden
Schule,soferndieSchulpflichtbereitserfülltwurde102.
Im Landkreis Stadewerden, wie in Niedersachsen insgesamt, Bildungsgänge
derdreiBereicheDualeAusbildung,SchulberufssystemundÜbergangssystem
«untereinemDach»andenöffentlichenberufsbildendenSchulenangeboten.
ZumAngebot der berufsbildendenSchulen gehören ebenfalls Bildungsgänge,
diezueinemhöherenSchulabschlussführen(z.B.Berufsoberschule,Berufliches
Gymnasium)sowieBildungsgängederberuflichenWeiterbildung(Fachschulen).
AuchwennsiestrenggenommennichtzurberuflichenAusbildungzählen,wer-
dendieseBildungsgängeindiesemKapitelebenfallsbetrachtet,daderWechsel
vonderallgemeinbildendenSchulezurberufsbildendenSchulefüreinegroße
ZahlvonJugendlichendenerstenÜbergangmitdemZieleinerberuflichenAus-
bildungbzw.einesStudiumsdarstellt.
ÜbergangIV:ÜbergängeindieberuflicheAusbildungWiejederÜberganginderBildungsbiographiestelltauchderÜbergangnachder
allgemeinbildendenSchuleeinebesondereSituationdar.Auchhiergiltes,sich
aufveränderteAbläufeeinzustellen,sichvonGewohntemzulösenundsichneu
zuorientieren.
DerÜbergang indieberuflicheAusbildungodermitdemZieleinesStudiums
istfürJugendlicheeinwichtigerSchritt,nichtzuletzt,daerhäufigalsdererste
selbstbestimmte Schritt in der Bildungsbiographie wahrgenommen wird bzw.
es– jenachEinflussnahmeund -möglichkeitenderErziehungsberechtigten–
tatsächlichist.
IndenJahrenvordemVerlassenderallgemeinbildendenSchulehabendieJu-
gendlichen im Rahmen der Berufsorientierung gewissermaßen «gelernt», wie
wichtigdieserersteSchrittinRichtungBerufist–undalswiewichtigervon
denSchulabschlussesermöglichen”.«HierunterfallenauchteilqualifizierendeAngebote,
dieaufeineanschließendeAusbildungalserstesJahrangerechnetwerdenkönnenoder
dieVoraussetzungzurAufnahmeeinervollqualifizierendenAusbildungsind”,ergänzt
derNationaleBildungsbericht2008(AutorengruppeBildungsberichterstattung(2006,S.
79und2008,S.99)).
102DieSchulpflichtendetinNiedersachsengrundsätzlichzwölfJahrenachihrem
Beginn.SchülerinnenundSchülerbesuchenmindestensneunJahrelangSchulenim
PrimarbereichundimSekundarbereichI.AnschließendbestehtnocheineSchulpflicht
imSekundarbereichIIdurchdenBesucheinerallgemeinbildendenodereinerberufs-
bildendenSchule.EntsprechenddemNSchG(§§66und67(3))wirddieErfüllungder
VollzeitschulpflichtzumBeispielmitneunJahrenaneinerallgemeinbildendenSchule
pluseinemvollzeitschulischenJahranderberufsbildendenSchulealsgegebenange-
sehen.AuszubildendesindfürdieDauerihresBerufsausbildungsverhältnissesberufs-
schulpflichtig.Kasten?Marginalie?(NSchGinderFassungvom3.März1998),http://
www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=SchulG+ND+%C2%A7+67&psml=bsvorisp
rod.psml&max=true
e berufliche bildung
ImLandkreisStadewerdenBil-
dungsgängederdreiBereiche
DualeAusbildung,Schulberufs-
systemundÜbergangssystem
«untereinemDach»anden
öffentlichenberufsbildenden
Schulenangeboten.Zum
Angebotderberufsbildenden
Schulengehörenebenfalls
Bildungsgänge,diezueinem
höherenSchulabschlussführen
(z.B.Berufsoberschule,Be-
ruflichesGymnasium)sowie
Bildungsgängederberuflichen
Weiterbildung(Fachschulen).
E.1DerÜbergangindieberufliche
AusbildungodermitdemZiel
einesStudiumsistfürJugendli-
cheeinwichtigerSchritt,nicht
zuletzt,daerhäufigalsder
ersteselbstbestimmteSchrittin
derBildungsbiographiewahrge-
nommenwirdbzw.es–jenach
Einflussnahmeund-möglichkei-
tenderErziehungsberechtigten
–tatsächlichist.
InnerhalbdesdeutschenBildungssystemsgehörtdieberuflicheAusbildungzum
SekundarbereichII.
MitdemVerlassenderallgemeinbildendenSchulebzw.desSekundarbereichsI
stehenJugendlichenvielfältigeWegeoffen, ihreBerufs-undBildungsbiografie
zugestalten.DieberuflicheAusbildungistnureinerdavon.Nachwievorwird
diedeutscheBerufsausbildunginderinternationalenDiskussionalsvorbildhaft
angesehenunddieÜbertragbarkeit–vorallemderdualenBerufsausbildung–
geprüft98.
DieVielzahldermöglichenÜbergänge ineineberuflicheAusbildungwirdüb-
licherweise in drei große Bereiche unterteilt betrachtet. Je nach angestrebter
AusrichtungkannvondenallgemeinbildendenSchulengewechseltwerden:
• ineineduale(betriebliche)Berufsausbildung,die ineinemBetrieb,Unter-
nehmenoderimöffentlichenDienstundinderBerufsschulestattfindet99;
• ineineschulischeBerufsausbildunginschulischenBildungsgängen,dieei-
nenqualifizierendenberuflichenAbschlussvermitteln(z.B.invollqualifizie-
rendenBerufsfachschulen),dassogenannteSchulberufssystem100;
• indieteilqualifizierendenBildungsgängedessogenanntenÜbergangssystems101.
98AutorengruppeBildungsberichterstattung(2006,VorwortTeilE)http://www.bil-
dungsbericht.de/daten/e_web.pdfsowieBertelsmannStiftung(2013)http://passthrough.
fw-notify.net/download/772718/http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-
961F18DD-C3059CBC/bst/2013_Transferstudie_duales_System.pdf
99Dualausgebildetwirdinden345Berufen,dienachdemBerufsbildungsgesetz
bzw.derHandwerksordnunggeregeltsind(StandAugust2012)Quelle:http://www.bibb.
de/de/wlk26560.htm
100Begriff:s.BIBB,http://datenreport.bibb.de/html/1068.htm#schulberufssystem
101ZumÜbergangssystemzählennachderDefinitiondesNationalenBildungsberichts
2006«(Aus-)Bildungsangebote,dieunterhalbeinerqualifiziertenBerufsausbildung
liegenbzw.zukeinemanerkanntenAusbildungsabschlussführen,sondernaufeine
VerbesserungderindividuellenKompetenzenvonJugendlichenzurAufnahmeeinerAus-
bildungoderBeschäftigungzielenundzumTeildasNachholeneinesAllgemeinbilden
E
BERuFLICHEBILDuNG
126 127
Seit2012wirdauchimLandkreisStadeanallenHaupt-undRealschulzweigen
mindestenseinKompetenzfeststellungsverfahrenimLaufederschulischenBe-
rufsorientierungdurchgeführt.HierbeiwirdentwederdasvomNiedersächsischen
Kultusministerium flächendeckend angebotene Verfahren «Kompetenzanalyse
ProfilACNiedersachsen»verwendetodereinvonderSchulebereitsvorherge-
nutztesVerfahren.Fürdie«KompetenzanalyseProfilACNiedersachsen»wurde
mitderEinführungSchulpersonalzurDurchführungfortgebildet,sodassdieses
VerfahrenjetztvondenbetreffendenSchulenselbstdurchgeführtwerdenkann.
Ebenfallsseit2012werdenimLandkreisStadedieModulederKoordinierungs-
stelleBerufsorientierung(KoBo)desNiedersächsischenKultusministeriumsan-
geboten.EineKofinanzierungerfolgtdurchdieRegionaldirektionNiedersachsen
derBundesagenturfürArbeit.DiedurchBildungsträgerdurchgeführtenAngebo-
tesindfürdieSchulenkostenlos.
DieRegiondesLernensisteineFörderungdesLandesNiedersachsensmitdem
Ziel,denLandkreisalsBildungs-undAusbildungsregionzustärken.Angebote
zurBerufsvorbereitungunddieKooperationzwischenallgemeinbildendenund
berufsbildendenSchulen sowieBetriebensollenbestmöglichkoordiniertwer-
den.DieRegiondesLernensimLandkreisStadehatihreArbeitsschwerpunkte
inder InformationvonSchülerinnen,Schülern,LehrerinnenundLehrernüber
dieMöglichkeitenzumÜbergangindenBerufsowieinderUnterstützungder
KooperationzwischendenallgemeinbildendenundberufsbildendenSchulen.
DieeinzelnenSchulensinddarüberhinausfrei inderGestaltungweitererAn-
gebotezurBerufsorientierungentsprechenddemErlassdesNiedersächsischen
KultusministeriumszurBerufsorientierunganSchulen105.DiekonkreteGestal-
tungdieserAngeboteobliegtderjeweiligenSchuleselbst.
ImSchuljahr2012/2013habendieSekI-SchulendesLandkreisesStadefolgende
weitereAktivitäteninEigenregie,zusammenmitBildungsanbieternund/oder
Kammern,BetriebenundInnungendurchgeführt:
• SchuleigeneBerufemessemitAusbildungsbetrieben
• Bewerbungstraining
• ÜbenvonVorstellungsgesprächen
• ProjektemitBetrieben/Einrichtungen
• Betriebserkundung
• ProjektwochezumThemaBerufsorientierung
• ErfahrungsberichtevonBetriebsangehörigen(Auszubildenden,Mitarbeitern,
Geschäftsführung)
• Motivationsseminare
105 Im Erlass des Niedersächsischen Kultusministeriums zur Berufsorientierung an
Schulenheißtesz.B. fürdieHauptschulen:«InderHauptschulebildendiefolgenden
Maßnahmeneinschließlich ihrerVor- undNachbereitungdenSchwerpunktderBerufs-
orientierung: Betriebs- oder Praxistage, Schülerbetriebspraktika, Betriebserkundungen,
praxisorientierteLernphaseninnerhalbdesFachunterrichtsundandereLernangebote,die
derSicherungderAusbildungsfähigkeitdienen.AnderHauptschulesteheninsgesamtfür
berufsorientierendeMaßnahmenmindestens60undhöchstens80TageindenSchuljahr-
gängen8und9zurVerfügung.»
e berufliche bildung
densieumgebendenErwachsenenbewertetwird.AlsSchrittinRichtungBeruf
undErwerbstätigkeitisterzugleichderersteSchrittinRichtungdesLebensals
Erwachsener.MitderWahldesBerufesverknüpftsindebenfallsFragenderEin-
kommenshöhe,dersozialenZugehörigkeitunddesAnsehens.
DasseingewählterAusbildungsberufnichtanschließendeinArbeitslebenlang
ausgeübtwerdenmuss,sonderneinegroßeVielfaltanMöglichkeitenzuWech-
sel undWeiterbildung innerhalbund zwischenBerufsfeldernbesteht, ist den
Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern zu diesem Zeitpunkt jedoch nur
wenigbewusst103.
DieEinflussmöglichkeitderElternisthierhoch:Über70%derSchülerinnenund
SchülerimLandkreisStadebenennenihreElternalswichtigsteRatgeberbeider
Berufswahl,nochvorFreundenundGeschwistern.DieprofessionellmitBerufso-
rientierungundBerufsberatungBefassten–LehrerundBerufsberaterderAgen-
turfürArbeit–werdennurvon25bzw.20%alswichtigeRatgeberbenannt104.
WiediefrüherenÜbergängeinderBildungsbiographiesollteauchderÜbergang
Schule-BerufmöglichstfließendundohneBrüchegestaltetwerden,umeinGe-
lingenleichtzuermöglichen.
AuchandiesemÜbergangstelltdieseineHerausforderung fürdiebeteiligten
Institutionendar,daallgemeinbildendeSchulen,Ausbildungsbetriebeundbe-
rufsbildendeSchulenausunterschiedlichenSystemenherausundinnerhalbun-
terschiedlichergesetzlicherRahmenbedingungenoperieren.AndiesemÜbergang
sindzudemerstmalsdieAgenturfürArbeit,dasJobcenterundggf.weitereBil-
dungsakteurewieBildungsträgerfürberufsvorbereitendeMaßnahmeninvolviert.
AnallenallgemeinbildendenSchulendesLandkreisesStadegibtesberufsorien-
tierendeAngeboteimSchulalltag.Nebendengesetzlichbzw.perErlassvorge-
gebenenAngebotenwieBetriebspraktika,BerufsberatungundAusbildungsstel-
lenvermittlungdurchdieAgenturfürArbeitgibtesverschiedeneweitereFormen.
An sechs Schulen im Landkreis Stade werden Berufseinstiegsbegleiter/innen
eingesetzt.SiebetreueninderRegelnichtganzeKlassen,sondernlangfristig
einzelne Jugendliche an Hauptschulen bzw. Hauptschulzweigen und an einer
Förderschule–Lernen.DiesesAngebotwirddurchdasBundesministeriumfür
Bildung und Forschung (BMBF), den EuropäischenSozialfonds (ESF) unddie
Bundesagentur fürArbeit (BA)gefördert.Eswirdsowohlmit individuellerBe-
ratung als auch mit Gruppenangeboten gearbeitet. Die Jugendlichen werden
unterstütztbeiderberuflichenOrientierung,derSicherungdesHauptschulab-
schlusses,derAusbildungsplatzsuchesowiebeiderStabilisierungdesAusbil-
dungsverhältnisses.
103vielfacheAussagevonBerufsorientierungs-Fachkräften(BerufsberaterderAgentur
fürArbeit,Berufseinstiegsbegleiter,LehrerundSchulsozialarbeiterderallgemeinbilden-
denSchulen)
104LandkreisStade(2014),S.XY,Basiserhebung
e berufliche bildung
128 129
ZumaußerschulischenÜbergangssystemsind imLandkreisStadedie Jugend-
werkstätten im Landesprogramm der Jugendberufshilfe zu zählen, die Über-
gangsmaßnahmenfürJugendlichedurchführen.DaranangegliedertsinddiePro-
Aktiv-Centren(PACE)imLandesprogrammderJugendberufshilfe,dieseit2004
individuellbeeinträchtigteundsozialbenachteiligteJugendlichefördern,beim
ÜbergangvonderSchuleindenBerufunterstützenunddabeiauchinMaßnah-
mendesÜbergangssystemsvermitteln.WeitereBestandteiledesaußerschuli-
schen Übergangssystems sind die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen
derAgenturfürArbeit,dieEinstiegsqualifizierungsowieMaßnahmeninderFi-
nanzierungderJobcenterfürdieZielgruppederunter25-JährigenimRechtskreis
desSGBII.
UmeinentieferenEinblickindieBildungsverläufeunddasBerufswahlverhalten
derJugendlichenimLandkreisStadezugewinnen,hatderLandkreisStadeim
RahmendesProjektes«LernenvorOrt»eineBildungsverlaufsstudiemit zwei
Befragungswellendurchführenlassen.ZurZeitderDrucklegungdiesesBerichts
liegen die Ergebnisse der Erstbefragung sowie der Folgebefragung von 730
bzw.565SchülerinnenundSchülernausdenAbgangsklassendesSchuljahres
2012/2013vor.107AufsiewirdimVerlaufediesesKapitelsfürtiefergehendeAna-
lysenverwiesenwerden.DieErgebnissederFolgebefragung liegen imAugust
2014vor.
BerufsbildendeSchulenimLandkreisStadeBerufsbildendeSchulenvermittelneineVielzahlberuflicherAbschlüssewieauch
allgemeinbildenderSchulabschlüsse.EsgibtimLandkreisStadevieröffentliche
berufsbildendeSchuleninderTrägerschaftdesLandkreisesmitinsgesamt6.988
Schüler/innenimSchuljahr2012/2013undvierberufsbildendeSchuleninpriva-
terTrägerschaftmitinsgesamt165Schüler/innen(2012/2013).
BerufsbildendeSchuleninprivaterTrägerschaftsinddieStaderPrivatschule,die
dreidenElbeKlinikenStade/BuxtehudezugeordnetenmedizinischenFachschulen
(SchulefürGesundheits-undKranken-/Kinderkrankenpflege,Schulefürtechni-
scheAssistenteninderLaboratoriumsmedizinundSchulefürtechnischeAssisten-
teninderRadiologie)inStade,dieMaler-undLackiererfachschulederberuflichen
WeiterbildunginBuxtehudesowiedieAltenpflegeschule«DieSchule»inStade.
AndenberufsbildendenSchuleninprivaterTrägerschaftwirdberufsqualifizie-
rendausgebildet(SchulenderElbeKliniken,AltenpflegeschulealsBerufsfach-
schulen) und/oder beruflich fortgebildet (Maler- und Lackiererfachschule aus-
schließlichalsMeisterschule)sowiefachbezogeneinhöhererallgemeinbildender
Abschlussvermittelt (StaderPrivatschulealsFachoberschulemitdemZielder
allgemeinenFachhochschulreife).
107LandkreisStade(2014aundb)
E.2BerufsbildendeSchulenvermit-
telneineVielzahlberuflicherAb-
schlüssewieauchallgemeinbil-
denderSchulabschlüsse.Esgibt
imLandkreisStadevieröffent-
licheberufsbildendeSchulenin
derTrägerschaftdesLandkreises
mitinsgesamt6.988Schüler/
innenimSchuljahr2012/2013
undvierberufsbildendeSchu-
leninprivaterTrägerschaftmit
insgesamt165Schüler/innen
(2012/2013).
e berufliche bildung
AnachtSchulengabeseineSchülerfirma,indenendieSchülerinnenundSchü-
lerderneuntenbzw.zehntenKlassensichinverschiedeneAbteilungenbewer-
ben,grundlegendewirtschaftlicheKenntnisseerwerbenundpraktischarbeiten.
ElfSchulenverfügenüberdasZertifikat«proBerufsOrientierung!Schule–Wirt-
schaft».FürdieGymnasiensindimErlassdesNiedersächsischenKultusminis-
teriumsBetriebspraktikumundBetriebserkundungalsberufsorientierendeMaß-
nahmenvorgegeben.
ZusätzlichzudiesenAngebotengibtesimLandkreisStadevieleweitereAktivi-
tätenderBeteiligtenfüreinemöglichstgelungeneÜbergangsgestaltungbishin
zu informellenAbstimmungsgesprächen auf verschiedenen Ebenen. Seit 2011
bestehtzudemderFachbeiratSchule-BerufdesLandkreisesStade,indemdie
AkteurediesesÜbergangsangemeinsamgewähltenThemenarbeiten.DerFach-
beirathatsichzumZielgesetzt,anhandkonkreterArbeitszieleKommunikation,
KoordinationundKooperationderAkteurevoranzubringen.
DasÜbergangsgeschehenimLandkreisStadebildetsichzueinemwesentlichen
TeilandenberufsbildendenSchulenab,dahier,wiebeschrieben,Bildungsgän-
geschulischerunddualerAusbildungangebotenwerdenwieauchBildungsgän-
ge,diezumschulischenÜbergangssystemzuzählensind.
DiedualeAusbildung in einem anerkanntenAusbildungsberuf nach demBe-
rufsbildungsgesetz(BBiG)bzw.derHandwerksordnung(HwO)findet«dual»in
einemBetriebundinderBerufsschulestatt.HierwirdimLandkreisStade,wie
bundesweit,dieMehrzahlder Jugendlichenberuflichausgebildet.Zumdualen
AusbildungssystemzähltauchdieaußerbetrieblicheAusbildung,die inaußer-
betrieblichenAusbildungsstättenmeistinfreierTrägerschaftstattfindet.Vielfach
istimRahmendieseraußerbetrieblichenAusbildungenderWechselineinebe-
trieblichedualeAusbildungBestandteildesKonzeptes.
ImSchulberufssystemwirdinvollzeitschulischerFormfürdiegesetzlichaner-
kanntenBerufevorallemdesDienstleistungssektorsausgebildet.Dieskönnen
nachLandesrecht,aberauchnachBBiGbzw.HwO,anerkannteBerufewieetwa
Elektroniker/in,Altenpfleger/in,FachkraftfürHafenlogistik,Bäcker/in,Immobili-
enkauffrau/mannoderGoldschmied/insein.
Als Bildungsgänge des sogenannten Übergangssystems sind zum einen die
schulischenBildungsgängeBerufsvorbereitungsjahr(BVJ),Berufseinstiegsklasse
(BEK)undEinjährigeBerufsfachschulezunennen106.AufdieVeränderungenin
diesemBereich,dieniedersachsenweit2008stattfanden,wurde imBildungs-
bericht2012bereitsausführlicheingegangen.DieBetrachtungdieserdreiBil-
dungsgänge inBezugauf ihre jeweilsunterschiedlicheBedeutungfürdieBil-
dungsbiographieJugendlicherwirdinUnterkapitelE4differenziert.
106ZuBestandteilendesÜbergangssystemsvgl.Fußnote,Kap.EEinleitung
e berufliche bildung
130 131
Quelle:BBSIStade–JOBELMANNSCHULE
AngebotsstrukturberufsbildenderSchulenimLandkreisStadeDie berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade in privater und in
Kreisträgerschaft bieten alle inNiedersachsenmöglichenberufsbilden-
denSchulformenan.AndenberufsbildendenSchulenkönnenebenfalls
allederinNiedersachsennachBbS-VO(Verordnungüberberufsbildende
Schulen)anberufsbildendenSchulenerwerbbarenschulischenAbschlüs-
seerworbenwerden.
Dua
leA
usbi
ldun
g
Dua
leA
usbi
ldun
g
Fachhochschule universität
Ziel:AllgemeineHochschulreife
BVJ–ohne
Abschlussu.
nichtauseiner
Abschluss-
klasse
ohneAbschluss
Berufseinstiegsschule,Ziel:HS-Abschluss
Erw.Sek.I-Abschluss
Berufseinstiegsklasse
–ohneAbschlussaus
Abschlussklasse
–ratsammitHS-Abschluss
Ziel:RS-AbschlussoderErw.Sek.I-AbschlussBerufsfachschuleklasseII
VersetzunginKlasseIIbeiNoten-∅3undbesserBerufsfachschuleklasseI
HS-Abschluss
Ziel:FachhochschulreifeFachoberschuleklasse12
VersetzunginKlasse12Fachoberschuleklasse11
RS-Abschluss
HauptschuleFörderschule Realschule
10.SJG9.SJG
5.-8.SJG
HS-Abschluss RS-Abschluss Erw.Sek.Abschluss
BeruflichesGymnasium(11.-13.SJG)
Gymnasium(10.-12.SJG)
Gesamtschule(10.-12./13.SJG)
Abbildung E2: Mögliche Bildungswege mit unterschiedlichen Schulabschlüssen in Niedersachsen
E.2.1
e berufliche bildung
DievierberufsbildendenSchuleninTrägerschaftdesLandkreisessinddieBBSI
(JOBELMANN-SCHULE),dieBBSIIunddieBBSIIIinStadesowiedieBBSBux-
tehude.An diesen vier berufsbildenden Schulenwerden jeweilsmehrere be-
rufsbildendeSchulformenzusammengefasstangeboten,diezusammenalledrei
BereichedesniedersächsischenberuflichenAusbildungssystemsabdecken:
• dieBerufsschuleinTeilzeitderdualenAusbildung,
• dieberufsqualifizierende Berufsfachschule,indereinBerufvollzeitschulisch
erlerntwerdenkann,
• dieEinjährige Berufsfachschule,derenBesuchaufdieZeitderdualenAusbil-
dungangerechnetwerdenkannund
• dieFachschulefürdieberuflicheWeiterbildung(dieAusbildungsgängeund
AbschlüssesindaufdenberuflichenAufstiegausgerichtet),
• diezweijährige Berufsfachschule,dieimAnschlussandieeinjährigeBFS
nebenderfachlichenVertiefungzueinemschulischenRealschulabschluss
führt,
• dieFachoberschule,dienebenderfachlichenVertiefungzurFachhochschul-
reifeführt,
• dieBerufsoberschule,dieAbsolventeneinerberuflichenAusbildunginzwei
JahrenzurfachgebundenenoderallgemeinenHochschulreifeführtund
• dasBerufliche Gymnasium,dasindreiJahrenzurallgemeinenHochschulreife
führt.
• ImschulischenÜbergangssystemwirddieBerufseinstiegsschuleangeboten
mitdemBerufsvorbereitungsjahrundderBerufseinstiegsklasse.Hierkann
zusätzlichzurBerufsvorbereitungjeweilsineinemJahrderHauptschulab-
schlussnachgeholtbzw.verbessertwerden.
e berufliche bildung
132 133
• Pflegeassistenz
• Sozialassistent(in),SchwerpunktPersönlicheAssistenz
• Sozialassistent(in),SchwerpunktSozialpädagogik
zweijährigeBerufsfachschulenindenBerufsfeldern
• Agrarwirtschaft
• Ernährung,HauswirtschaftundPflege
• Wirtschaft
Fachoberschulen
• FachoberschuleAgrarwirtschaft,Bio-undUmwelttechnologie
• FachoberschuleGestaltung
• FachoberschuleGesundheitundSoziales–Gesundheit-Pflege
• FachoberschuleGesundheitundSoziales–Sozialpädagogik
• FachoberschuleTechnik
• FachoberschuleTechnik–Informatik
• FachoberschuleWirtschaftundVerwaltung–Informatik
• FachoberschuleWirtschaftundVerwaltung–VerwaltungundRechtspflege
• FachoberschuleWirtschaftundVerwaltung–Wirtschaft
Berufsoberschule
• BerufsoberschuleWirtschaftundVerwaltung
BeruflicheGymnasien
• Berufl.GymnasiumGesundheitundSoziales,Schwerpunkt:Gesundheit-Pflege
• Berufl.GymnasiumGesundheitundSoziales,Schwerpunkt:Ökotrophologie
• Berufl.GymnasiumGesundheitundSoziales,Schwerpunkt:Sozialpädagogik
• BeruflichesGymnasiumTechnik
• BeruflichesGymnasiumTechnik,Schwerpunkt:Informationstechnik
• BeruflichesGymnasiumTechnik,Schwerpunkt:Mechatronik
• BeruflichesGymnasiumTechnik,Schwerpunkt:Metalltechnik
• BeruflichesGymnasiumWirtschaft
Ein-undmehrjährigeFachschulenderberuflichenweiterbildung
• FachschuleAgrarwirtschaft,Schwerpunkt:Gartenbau
• FachschuleAgrarwirtschaft,Schwerpunkt:Landwirtschaft
• FachschuleHauswirtschaft
• FachschuleHeilerziehungspflege
• FachschuleSozialpädagogik
e berufliche bildung
ZumSchuljahr2013/2014(Stichtag:15.11.2013)umfasstedasAngebotdervier
berufsbildendenSchuleninderTrägerschaftdesLandkreisesStade:
BerufsschulklassenderdualenBerufsausbildungin75Ausbildungsberufen,
BerufsvorbereitungsjahrindenBerufsfeldern
• Agrarwirtschaft
• Bautechnik
• FarbtechnikundRaumgestaltung
• HauswirtschaftundPflege
• Körperpflege
• Holztechnik
• Metalltechnik
BerufseinstiegsklassenindenBerufsfeldern
• Bautechnik
• HauswirtschaftundPflege
• Holztechnik
• Körperpflege
• LebensmittelhandwerkundGastronomie
• Metalltechnik
EinjährigeBerufsfachschulenindenBerufsfeldern
• Agrarwirtschaft
• Bautechnik–SchwerpunktAusbau
• Bautechnik–SchwerpunktHochbau
• Elektrotechnik–SchwerpunktElektroniker(in)(Energie-undGebäudetechnik)
• Elektrotechnik–SchwerpunktMechatroniker(in)
• Floristik
• Gartenbau
• Gastronomie
• HauswirtschaftundPflege–SchwerpunktHauswirtschaft
• HauswirtschaftundPflege–SchwerpunktPersönlicheAssistenz
• Holztechnik–SchwerpunktTischler/in
• Metalltechnik–SchwerpunktMetallbauer(in)
• Wirtschaft–SchwerpunktBürodienstleistungen
• Wirtschaft–SchwerpunktEinzelhandel
• Wirtschaft–SchwerpunktHandel
• Wirtschaft–SchwerpunktInformatik
BerufsqualifizierendeBerufsfachschulenindenBerufsfeldern
• Altenpflege
• Kaufmännische(r)Assistent(in)–SchwerpunktFremdspr.u.Korrespondenz
• Kaufmännische(r)Assistent(in)–SchwerpunktInformationsverarbeitung
• Kosmetik
e berufliche bildung
134 135
undArbeitnehmern(über80%).InsbesondereKMUhabenzunehmendSchwie-
rigkeiten,dennotwendigenNachwuchszurekrutieren110.
Die positive Beschäftigungsentwicklung des Jahres 2012/2013 wird sich nach
der Brancheneinschätzung der Agentur für Arbeit Stade in abgeschwäch-
ter Form fortsetzen (u.a. für Baugewerbe, Heime, Sozialwesen, Gastgewerbe,
Landwirtschaft)111.
DieÜbereinstimmungderAusbildungsangebotemitdenBeschäftigungschancen
ist vonBedeutung fürdasHaltenausgebildeterArbeitskräfteunddieAttrak-
tivitätdesLandkreisesals LebensortwiealsWirtschaftsstandort. ImHinblick
aufdieAusbildungzeigtsichinsgesamtdieBedeutungsowohlderschulischen
BerufsausbildungindenGesundheitsberufenwiederdualenBerufsausbildung
fürBerufeimBereichderKMU.
SchülerzahlenderberufsbildendenSchulenimLandkreisStadeSeit2009istandenberufsbildendenSchulendiedualeAusbildungdergrößte
TeilbereichmitdenanteiligmeistenSchülerinnenundSchülern.DerAnteilder
dualenAusbildungistimLandkreisStadeimVergleichzuNiedersachsenkon-
tinuierlichhöher.EinevergleichsweisehoheAusbildungsneigungzeigtsichbe-
reitsinderBefragungderAbgangsschülerinnenund-schülerdesJahres2013112.
24% wollen nach demAbschluss der allgemeinbildenden Schule eine duale
Berufsausbildungmachen.75%vondiesenhabenbereitseineZusagefüreinen
Ausbildungsplatz.DieFolgebefragunghatdiesbestätigt:77,4%derBefragten
haben ihrenPlan, einedualeAusbildung zubeginnen, verwirklicht.Mit einer
direktenÜbergangsquoteindieAusbildunganallenSchulabgängernvon22,3%
liegendieWerteimLandkreisStadeauchdeutlichüberdeneninvergleichbaren
niedersächsischenStudien113.
AuchindenTeilbereichenÜbergangssystemundErwerbderHochschulzugangs-
berechtigung(HZB)sindanteiligmehrSchülerinnenundSchüleralsindenent-
sprechendenTeilbereicheninNiedersachsenvertreten.DieWertefürdenBereich
desSchulberufssystemssindinNiedersachsenhöher.
110ebd.
111ebd.
112LandkreisStade(2014a,S.73ff )
113LandkreisOsterodeamHarz2013:15,8%,Göttingen2010:6,1%
E.2.2
e berufliche bildung
DasAngebotderfünfberufsbildendenSchulenimLandkreisinprivaterTräger-
schaftumfasstezumSchuljahr2013/2014(Stichtag:15.11.2013):
BerufsvorbereitungsjahrindenBerufsfeldern
• Wirtschaft
BerufsqualifizierendeBerufsfachschulen
• SchulefürGesundheits-undKrankenpflege/Kinderkrankenpflege
• SchulefürtechnischeAssistenteninderLaboratoriumsmedizin
• SchulefürtechnischeAssistenteninderRadiologie
• BerufsfachschuleAltenpflege
Fachoberschulen
• FachoberschuleGesundheitundSoziales–Sozialpädagogik
• FachoberschuleWirtschaftundVerwaltung–Wirtschaft
Fachschulederberuflichenweiterbildung
• Maler-undLackiererfachschule
InderSummederAngebotederberufsbildendenSchulenkönnenimLandkreis
StadeallenachderniedersächsischenVerordnungüberBerufsbildendeSchulen
(BbS-VO)möglichen schulischen (auch allgemeinbildende, vgl. KapitelD)Ab-
schlüsseerworbenwerden.
IndenAngebotenzeigtsicheineGewichtungbeidenAusbildungsgängendes
SchulberufssystemszugunstenvonpersonennahenDienstleistungsberufen,die
bisher überwiegend von Frauen ausgeübt werden. 2012 waren im Landkreis
Stadeüber76%derTeilnehmer/innenderqualifizierendenBerufsfachschulemit
demZieleinesberuflichenAbschlussesweiblich,abernurgut34%derTeilneh-
mer/inneneinerdualenAusbildung(vgl.Abb.E2.2.2).
Der bundesweite Trend zur Verlagerung von Beschäftigungschancen von den
produktionsbezogenenBerufenhin zudenpersonennahenDienstleistungsbe-
rufenistinStadeimVergleichzuNiedersachsenundDeutschlanddurchschnitt-
lichausgeprägt108.AlsproblematischwirdvonderAgenturfürArbeitStadefür
dengesamtenAgenturbezirkdieSituationimGesundheitswesengesehen.Hier
zeichnetsichdieSchwierigkeitab,dieNachfragenachPflegekräftenzubefrie-
digen109. FürdenArbeits- undAusbildungsmarktdesAgenturbezirksbenennt
dieAgentur fürArbeit Stade Handlungsbedarf im Rahmen einer besonderen
Beratungs-undBetreuungsstrategieangesichtsderHerausforderungdesdemo-
graphischenWandelsfürklein-undmittelständischeUnternehmen(KMU),unter
diesen11.200KleinstunternehmenmiteinembisunterzehnArbeitnehmerinnen
108Arbeitsmarktprogramm2014derAgenturfürArbeitStade(2014,S.4)
109ebd.,S.6
DerbundesweiteTrendzur
VerlagerungvonBeschäfti-
gungschancenvondenproduk-
tionsbezogenenBerufenhinzu
denpersonennahenDienstleis-
tungsberufenistinStadeim
VergleichzuNiedersachsenund
Deutschlanddurchschnittlich
ausgeprägt.Alsproblema-
tischwirdvonderAgenturfür
ArbeitStadefürdengesamten
AgenturbezirkdieSituationim
Gesundheitswesengesehen.
HierzeichnetsichdieSchwie-
rigkeitab,dieNachfragenach
Pflegekräftenzubefriedigen.
e berufliche bildung
136 137
2009
/201
0
2010
/201
1
2011
/201
2
2012
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4.
147
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62
34,5
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1.
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171
2,
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6.92
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3
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2,
2
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1,e
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n
e berufliche bildung
Abbildung E2.2.1: Verteilung der Schüler/innen auf die Teilbereiche des Berufsbildungs-
systems114 im Landkreis Stade und in Niedersachsen 2009-2012 in Prozent
DieZahlderSchülerinnenundSchülerandenberufsbildendenSchuleninderBil-
dungsregionliegtseit2009/2010relativkonstantzwischen6.905und7.017Schü-
lerinnenundSchülern.DerAnteilderMädchenbewegtsichbeiumdie43%,der
AnteildernichtdeutschenSchüler/innenistvon2,8%auf2,2%leichtrückläufig.
Abbildung E2.2.2 (Seite 137): Schülerinnen und Schüler an den berufsbildenden Schulen
im Landkreis Stade nach Teilbereichen, 2009 / 2010 - 2012 / 2013
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,
DateiNi-E7.1,eigeneBerechnungen
114Die«DualeAusbildung»umfasstdieinAusbildungsbetriebenundBerufsschulen
stattfindendeBerufsausbildunginBerufen,dienachdemBerufsbildungsgesetzbzw.der
Handwerksordnunggeregeltsind.Das«Schulberufssystem»bestehtausschulischen
Bildungsgängen,dieeinenqualifizierendenberuflichenAbschlussvermitteln.Maßnah-
menaußerschulischerTrägerundschulischeBildungsgänge,diekeinenqualifizierenden
Berufsabschlussvermitteln,ordnetdernationaleBildungsberichtdem«Übergangssys-
tem»zu.DiesschließtauchteilqualifizierendeAngeboteein,dieaufeineanschließende
AusbildungangerechnetwerdenkönnenoderVoraussetzungzurAufnahmeeinervoll
qualifizierendenAusbildungsind.DerBereich«ErwerbderHochschulzugangsberechti-
gung»(HZB)enthältdieBildungsgänge,dieausschließlichodervorrangigeineHoch-
schulzugangsberechtigung,aberkeinenBerufsabschlussvermitteln.Der«Beruflichen
Fortbildung»dienenvorallemFachschulenwiez.B.Meister-oderTechnikerschulen
(Projektgruppe2011,S.143f ).
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0 LKStade Nds. 2009
LKStade Nds. 2010
LKStade Nds. 2011
LKStade Nds. 2012
596,
1
6,2
11,6
6,6
15,1 19
0,9
11,9
7,1
13,4 15,3
15,7
15,8
12,7
12,3
17,9
2,5
2,5
0,8
14,6
15,4
2,5
16,8
17,118,7
1615,3
14,8
1 2,4
2,4
11,1
55,8 58
,6
55,9 58
,3
56,6 58
,9
56,7
DualeAusbildung Schulberufssystem Übergangssystem ErwerbHZB BeruflicheFortbildung
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNi-E7.2,eigeneBerechnung
e berufliche bildung
138 139
Die Zahl der Neueintritte zum Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung hat
sichseit2009kontinuierlicherhöht,lediglichimJahr2012sankdieZahlwieder,
liegtimVergleichzumJahr2009(=100%)aberum27,5%überdemdamaligen
Wert.ImJahr2011wardieZahlderNeueintritteimBereichHZBbesondershoch.
DiesistvermutlichaufdieEinführungdesG8inNiedersachsenzurückzuführen.
DerersteJahrgang,dernachder5.KlassederOrientierungsstufesofortmitdem
WechselindiesechsteKlasseaufdieGymnasiendasverkürzteAbiturablegen
sollte,istimJahr2011mitderzehntenKlassefertiggewordenundvieleEltern
könntensichdamalsentschiedenhaben,dieseKindervondenGymnasienzu
nehmenundaufdieBBSenzugeben.DieseUrsachekönnteauchbeiderhöhe-
renZahlderNeueintritteindiedualeAusbildungimJahr2011vorliegen.
Abbildung E2.3.2: Neueintritte in die berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade nach
Teilbereichen des Berufsbildungssystems 2009-2012
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0 DualeAusbildg. Übergangssys. Schulberufssys. ErwerbHZB berufl.Fortbildg.
2009 2010 2011 2012
Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3
DieZahlderNeueintritteindasschulischeÜbergangssystemistweitergesun-
ken,hatsichimJahr2012aberleichterhöht.DieZahlderNeueintritteindie
dualeAusbildungistseit2009stetiggestiegenundimJahr2012wiederleicht
rückläufig.DerWert2012liegtjedochnoch10,74%überdemWertvon2009.
AuchdieVerteilungderAnteile,betrachtetimZeitverlauf,machtdieseEntwick-
lungdeutlich.
DieZahlderNeueintrittezum
ErwerbderHochschulzugangs-
berechtigunghatsichseit
2009kontinuierlicherhöht,
lediglichimJahr2012sankdie
Zahlwieder,liegtimVergleich
zumJahr2009(=100%)aber
um27,5%überdemdamali-
genWert.
1.34
9
1.30
6
216 65
0
42
1.39
9
1.13
8
253
754
71
1.51
9
1.03
8
249
902
32
1.49
4
1.08
1
248
829
48
e berufliche bildung
Zeigte sich im Bildungsbericht 2012 noch ein echter Zuwachs von 2005 bis
2010inderdualenAusbildungsowieimÜbergangssystem,istseitdemdieZahl
sowiederAnteilderSchülerinnenundSchülerimÜbergangssystemrückläufig.
DieAnteilederdualenAusbildungsindrelativkonstantgeblieben.DieZahlder
Schüler/innen,dieanFachoberschulen,BerufsoberschulenoderdemBeruflichen
Gymnasiumunterrichtetwerden,nimmtzu.DabeiliegtderAnteilderMädchen
indiesenSchulformenbeiüber50%undderAnteildernichtdeutschenSchüle-
rinnenundSchülerbeiknappdreiProzent.SomitsindMädchenundnichtdeut-
scheSchülerinnenundSchülerindenSchulformen,diedasZieldesErwerbsder
Hochschulzugangsberechtigunghaben,überproportionalhäufigvertreten.Eine
dualeAusbildungwirdvonMädchenundvonnichtdeutschenSchülerinnenund
Schülernunterdurchschnittlichhäufigabsolviert.DieseTendenzzeigtsicheben-
fallsbeidenPlänenderAbgangsschülerinnenund-schülerndesJahres2013115.
NeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStadeZum Verständnis der Neueintrittszahlen ist es wichtig zu beachten, dass als
Neueintritte auch dieWechsel innerhalb der berufsbildenden Schulen gelten,
z.B.Neueintritte indieBerufseinstiegsklasse(BEK)nachdemBesuchdesBe-
rufsvorbereitungsjahrs(BVJ).EinzelneSchüler/innenkönnenalsomehrfachals
Neueintrittgezähltwerden.
Abbildung E2.3.1: Neueintritte in die berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade 2009-2012
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
2009 2010 2011 2012
Insgesamt weiblich nichtdeutsch
Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3
Die Zahl derNeueintritte in die berufsbildendenSchulen im Landkreis Stade
stiegzwischen2009und2011um177SchülerinnenundSchüler.Dabeiblieb
dieZahlderMädchenjedochfastkonstant. ImJahr2012betrugdieZahlder
Neueintritte3.700SchülerinnenundSchüler,davonwaren1.656Mädchenund
107nichtdeutscheSchülerinnenundSchüler.
115LandkreisStade(2014a,S.73ff )
E.2.3
3.563 3.615 3.740 3.700
1.655 1.704 1.716 1.656
129 126 107
e berufliche bildung
140 141
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem
ErwerbHZB BeruflicheFortbildung
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2014),bildungsmonitoring.de,DateiE12.3,eigeneBerechnung
DerAnteilderSchülerinnenundSchüler,dieeinedualeAusbildungbeginnen,ist
seit2009sowohlimLandkreisStadealsauchinNiedersachsenkontinuierlich
gestiegen.
In Bezug auf die Neueintritte ist das schulische Übergangssystem der zweit-
größteTeilbereichandenberufsbildendenSchulen.ImLandkreisStadeliegtder
AnteilderNeueintritte indas schulischeÜbergangssystemseit2009deutlich
überdemLandesdurchschnitt.DerErwerbderHochschulzugangsberechtigung
(HZB)anberufsbildendenSchulen(BBS)nimmtanBedeutungzu.ImJahr2009
lagderAnteilderSchülerinnenundSchüler,diezumErwerbderHZBineineBBS
eintreten,nochunterdemWertNiedersachsensbei18,2%.Seit2010liegtder
WertkonstantüberdemWertNiedersachsens.DerAnteilistseit2009von18,2%
auf22,4%imJahr2012gestiegen.DiesverdeutlicherneutdiehoheBedeutung
derberufsbildendenSchulenderBildungsregionfürdenErwerbderHochschul-
zugangsberechtigung(vgl.KapitelD).
DasSchulberufssystemundberuflicheFortbildungenhabenandenberufsbil-
dendenSchulenvorOrtkeinesogroßeBedeutungwieinNiedersachsen.Die
AnteileliegendurchgängigunterdenniedersächsischenWerten.ImGegensatz
zumLandNiedersachsengibt es imLandkreisStadekaumAssistentenberufe
imSchulberufssystem,daderenAnerkennungdurch Industrie,Handwerkund
HandelimGegensatzzudendualenBerufsausbildungenimmergeringerwurde.
Abbildung E2.3.4: Verteilung der Neueintritte nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems im Landkreis Stade
und Niedersachsen, 2009-2012 in Prozent
LKStade Nds. 2009
LKStade Nds. 2010
LKStade Nds. 2011
LKStade Nds. 2012
37,8
36,7
29,5 31,5
27,1
27,8
24,8
24,229
,2
6,1
18,2
11,1
11,6
7 6,7
6,7
12,3
11,7
19,1
2,5
2 2,4
2,4
2,4
20,9
20,224
,1
19,820,9
22,4
0,9
1,3
1,2
37,8
38,7
39,1 40,6
40,9
40,4
40,1
e berufliche bildung
Abbildung E2.3.3: Verteilung der Neueintritte in die berufsbildenden Schulen im Land-
kreis Stade nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems 2009-2012, Angabe in Prozent
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0 2009 2010 2011 2012
DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem
ErwerbHZB BeruflicheFortbildung
Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3,eigeneBerechnungen
ImJahr2009warendieAnteilederNeueintritteindiedualeAusbildungundin
dasschulischeÜbergangssystemfastgleichhoch.Dannentwickeltensichdie
beiden Teilbereiche auseinander:Während die Neueintritte in die dualeAus-
bildunganteilig stetiggewachsensind,hat ihrAnteilbeimschulischenÜber-
gangssystem kontinuierlich abgenommen und ist seit 2011 nur leicht wieder
gestiegen,um1,4Prozentpunkte.
DieEintritte indasschulischeÜbergangssystemhaben imVergleichzum Jahr
2009anBedeutungverloren.Die fast gleichhohenZugangszahlenbeiÜber-
gangssystemunddualerAusbildungwurdenachdemErscheinendesBildungs-
berichtes2012vondenAkteurenimLandkreisStademitBesorgnisbetrachtet.
IhrAnteillag2009imLandkreisStadenochdeutlicherüberdemniedersächsi-
schenWert;derUnterschiedhatsichetwasverringert.
DerAnteilderNeueuntrittezumErwerbderHZBistimselbenZeitraumgestie-
gen.ÜberdenbetrachtetenZeitraumhabensichdieEintritteindieTeilbereiche
SchulberufssystemundberuflicheFortbildungkonstantentwickelt.
Entsprechend der Vorausschätzung des Bildungsberichtes 2012 wird ab dem
Jahr2017dieZahlder jährlichenNeueintritte indieberufsbildendenSchulen
insgesamtabnehmen.116
116LandkreisStade(2012,S.91)
37,9 38,7 40,6 40,4
31,5
20,918,2
6,1
1,2 2
7 6,7
0,9 1,3
6,7
24,1
27,8 29,2
22,4
36,7
e berufliche bildung
142 143
Schülerinnenwählen zu ca. einemDrittel eine dualeAusbildung. Ein Fünftel
besuchtdasschulischeÜbergangssystem.EinViertelderSchülerinnenstrebtan
denBBSenimLandkreisStadedenErwerbderHochschulzugangsberechtigung
an.StarkeVeränderungensindimbeobachtetenZeitraumvon2010-2012nicht
erkennbar.
Abbildung E2.3.7: Neueintritte weiblicher Schüler nach Teilbereichen des Berufsbildungs-
systems, 2010-2012, Angabe in Prozent der Gesamtschülerzahl
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0 2010/2011 2011/2012 2012/2013
DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem
ErwerbHZB BeruflicheFortbildung
Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3,eigeneBerechnungen
ImTeilbereichdesSchulberufssystemssindca.80%derSchülerinnenundSchü-
lerweiblich.Diesliegtvorallemdaran,dassdiehierangebotenenschulischen
Ausbildungsberufesolchesind,dieüberwiegendvonMädchengewähltwerden
(z.B.Sozialassistentin).
InsgesamtzeigtsicheinerechtstabileVerteilung.LediglichderAnteilderSchü-
lerinnenimSchulberufssystemistvon2011zu2012um4,5Prozentpunktege-
sunken.
DieseTendenzspiegeltsichauchwiderindergeplantenBerufswahlder2013
befragtenAbgangsschülerinnenund-schüler,dieeinedeutlicheGeschlechterper-
spektiveaufweisen.117
DabeifindensichangestrebteBerufeausdemBerufsfeld«Gesundheit,Soziales,
LehreundErziehung»beiMädchenanHauptschulenebensowiebeiMädchen
anRealschulen.
NachdenGründenfürihreWahlbefragt,findendieMädchendie«Möglichkeit,
mitanderenMenschenzusammenzuarbeiten»besondersoftsehrwichtig(42,5
%gegenüberdenJungenmit29,3%).Einweitereralsbesonderswichtigeinge-
schätzterAspektfürMädchenistder«Wunsch,fürandereMenschenetwaszu
tun»(28,2%gegenüber14,9%derJungen)118.
117LandkreisStade(2014a,S.80ff )
118LandkreisStade(2014a,S.83)
39,9 44
,6
80,2
54,4
36,6
35,4
45,7
80,3
54,2
46,9
37
43,9
75,8
50,7
41,7
ImTeilbereichdesSchulbe-
rufssystemssindca.80%der
SchülerinnenundSchüler
weiblich.Diesliegtvorallem
daran,dassdiehierange-
botenenschulischenAusbil-
dungsberufesolchesind,die
überwiegendvonMädchen
gewähltwerden(z.B.Sozial-
assistentin).
e berufliche bildung
2010 2011 2012
Insge-samt
Anteilweiblich
in%
Anteilnicht
deutschin%
Insge-samt
Anteilweiblich
in%
Anteilnicht
deutschin%
Insge-samt
Anteilweiblich
in%
Anteilnicht
deutschin%
DualeAusbildung 1.399 39,9 2,1 1.519 35,4 1,1 1.494 37,0 2,2
Übergangssystem 1.138 44,6 4,9 1.038 45,7 4,7 1.081 43,9 3,9
Schulberufssystem 253 80,2 4,0 249 80,3 1,2 248 75,8 1,2
ErwerbHZB 754 54,4 4,0 902 54,2 3,3 829 50,7 3,5
beruflicheFortbildung 71 36,6 1,4 32 46,9 3,1 48 41,7
Summe: 3.615 47,1 3,5 3.740 45,9 2,7 3.700 44,8 2,9
Insgesamt sankderAnteil der Schülerinnen andenberufsbildendenSchulen
zwischen2010und2012um2,3Prozentpunkte.DerAnteildernichtdeutschen
SchülerinnenundSchülersankebenfallsundzwarum0,6Prozentpunkte.Eine
ähnlicheEntwicklungkonntefürdieHochschulenimLandkreisbeobachtetwer-
den(vgl.KapitelF).
DerAnteilweiblicher Schüler ist indenberuflichqualifizierendenBerufsfach-
schulenamhöchsten.ImJahr2012warerimSchulberufssystemjedochvon80,3
auf75,8%zurückgegangen.LeichtsinkendistderAnteilderFraueninderdu-
alenAusbildungundimZweigdesErwerbsderHochschulzugangsberechtigung.
Abbildung E2.3.6: Neueintritte weiblicher Schüler nach Teilbereichen des Berufsbildungs-
systems, 2010-2012, Angabe in Prozent der Gesamtzahl der Mädchen
40
35
30
25
20
15
10
5
0
2010/2011 2011/2012 2012/2013
DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem
ErwerbHZB BeruflicheFortbildung
Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3,eigeneBerechnungen
Abbildung E2.3.5: Neueintritte nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems im Landkreis Stade 2010-2012, weiblich, nicht deutsch
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiE12.3,eigeneBerechnung
DerAnteilweiblicherSchüler
istindenberuflich
qualifizierendenBerufsfach-
schulenamhöchsten.
32,7
31,4 33
,4
29,8
27,6
28,7
11,4
25,4
11,9
11,7
24,1 28
,5
1,5
0,9
1,2
e berufliche bildung
144 145
Werden im Rahmen der Bildungsverlaufsstudie die Pläne der Schülerinnen und
Schüler derAbgangsklassendes Jahres2013betrachtet, so zeigt sich eine eher
gegenläufigeTendenz:JugendlichemitMigrationshintergrundwollendeutlichhäufi-
gerweiteraufeineallgemeinbildendeSchulegehen.ImGegenzugsinddieAnteile
derJugendlichenmitMigrationshintergrund,dieeineAusbildungplanenoderbe-
rufsbildendeSchulenbesuchenwollen, imVergleichgeringer122.FürNähereszur
tatsächlicherfolgtenWahlderJugendlichenmitMigrationshintergrundwirdinden
entsprechendenUnterkapitelndiesesBerichtesaufdieFolgebefragungderBildungs-
verlaufsstudieverwiesen. InsgesamthabenJugendlichemitMigrationshintergrund
jedochseltenerdie(Aus)-Bildungsstationerreicht,diesieerreichenwollten123.
AbbildungE2.3.9zeigtdieNeueintritteindieberufsbildendenSchulennurvonallge-
meinbildendenSchulenohnedieNeueintritteinnerhalbderberufsbildendenSchulen.
2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013
3.751 3.833 3.791 3.563 3.644 3.740 3.700
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2014),bildungsmonitoring.de,DateiE12.3,eigeneBerechnung
Die Zahl der Neueintritte schwankt leicht zwischen 3.563 und 3.833 Schüle-
rinnen und Schülern, bleibt im Zeitraum zwischen 2006/2007 und 2012/2013
jedochinsgesamtstabilundlagimSchuljahr2012/2013bei3.700neueingetre-
tenenSchülerinnenundSchülern.
70
60
50
40
30
20
10
0 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13
122LandkreisStade(2014a,S.75).ZubeachtenistderUnterschiedzwischen«nicht
deutschenJugendlichen»inderStatistikdesLSKNunddergrößerenGruppeder
«JugendlichenmitMigrationshintergrund»inderDefinitionderBildungsverlaufsstudie.
123LandkreisStade(2014,S.95ff )
e berufliche bildung
Abbildung E2.3.9: Neu eingetretene Schüler/innen aus allgemeinbildenden Schulen 2006 / 2007 - 2012 / 2013, Landkreis Stade
Abbildung E2.3.10: Neu eingetretene Schüler/innen aus allgemeinbildenden Schulen nach Art des Abschlusses,
2006 / 2007 - 2012 / 2013, Landkreis Stade, Angabe in Prozent
mitHochschulreife
mitFachhochschulreife
mitmittleremAbschluss
mitHauptschulabschluss
AbschlussderFörderschule
ohneAbschluss
Quelle:LandesbetriebfürSta-
tistikundKommunikationstech-
nologieNiedersachsen(2014),
bildungsmonitoring.de,Datei
E12.3,eigeneBerechnung
54,1
30,4
7,3 6,9 6,94,63,11,2
6,3 6,3 6,57,5
3,3 3,7 3,6 3,1 3,4 5,12,3 2,3 2,22,9
2 1,2 1,3 1,50,92,6
2,2
30,7 29,526,1 25,5 24,3 23,6
54,556,7
59,5 60,8 60,2 60,4
InBezugaufgeschlechtertypischesBildungs-undAusbildungsverhaltenermög-
lichtder2.AtlaszurGleichstellungvonFrauenundMännerninNiedersachsen119
einenvergleichendenBlick.
FürdieBerufswahlwurdenhieralsIndikatorenexemplarischdie«nichtakademi-
schenGesundheitsdienstberufe»unddie«technischenAusbildungsberufe»aus-
gewählt.ImJahr2011befandensichinNiedersachsen14.233Schülerinnenund
SchülerineinernichtakademischenAusbildungzueinemGesundheitsdienstbe-
ruf.Davonwaren20,3%Männer.DerFrauenanteilliegthieralsorechnerischbei
79,7%.
HierbildetsichdieZweiteilungdesdeutschenBerufsbildungssystemsindendu-
alenZweig,indemMännerinderÜberzahlsind,undineinenvollzeitschulischen
Zweig,indemFrauendieMehrheitstellen,ab.DievollzeitschulischeBerufsaus-
bildung,vorallem indenpersonenbezogenenDienstleistungen, festigtdurch
uneinheitliche Qualifikationsprofile und fehlende bundesweite Standards den
geringerenProfessionalisierungsgradvielertypischerFrauenberufe.Diesführtim
DurchschnittzueinergeringerenEntlohnungindiesenBerufen120.
Abbildung E2.3.8: Neueintritte nicht deutscher Schüler/innen in die berufsbildenden
Schulen im Landkreis Stade nach Teilbereichen des Berufsbildungssystems, 2010-2012,
Angabe in Prozent der Gesamtschülerzahl
6
5
4
3
2
1
0
2010/2011 2011/2012 2012/2013
DualeAusbildung Übergangssystem Schulberufssystem
ErwerbHZB BeruflicheFortbildung Gesamt
Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiNi-12.3,eigeneBerechnungen
InsgesamtistderAnteilnichtdeutscherneueintretenderSchülerinnenundSchü-
lerandenberufsbildendenSchulenweitergesunken121und lag imSchuljahr
2012/2013bei2,9%.BeidenNeueintrittenindasÜbergangssystemistihrAnteil
weiterhinkontinuierlichgesunken.ErliegtjedochinallenJahrendeutlichüber
ihremAnteilandenNeueintrittenindieberufsbildendenSchuleninsgesamt.
119LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(LSKN)(2013,S.22)http://www.ms.niedersachsen.de/startseite/themen/gleichberech-
tigung_frauen/atlas_zur_gleichstellung/atlas-zur-gleichstellung-von-frauen-und-maen-
nern-112647.html
120BundesministeriumfürFamilie,Senioren,FrauenundJugend(2012,S.89)
121LandkreisStade(2012),KapitelE
2,1
4,9
4 4
1,4
3,5
1,1
4,7
1,2
3,3
3,1
2,7
2,2
3,9
1,2
3,5
2,9
e berufliche bildung
146 147
BildungserfolgeanberufsbildendenSchulen
Abbildung E2.4.1: Verteilung der Abschlüsse an berufsbildenden Schulen
im Landkreis Stade, 2009 / 2010 - 2011 / 2012
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0 2010 2011 2012
Hoch-undFachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss
Gesamt
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2014),Datei:3050612
Bei den allgemeinbildendenAbschlüssen, die an berufsbildenden Schulen in
denunterschiedlichenBerufsschulzweigenerworbenwerdenkönnen,hateszwi-
schen2011und2012eineleichteVerschiebunggegeben.Hatten2011nochmehr
AbsolventeneinenRealschulabschlusserhalten,sowaren2012dieHoch-und
FachhochschulabsolventeninderÜberzahl.InsgesamtsinddieAbsolventenzah-
len leicht rückläufig.Die untereAbbildung zeigt, dassbei derVerteilungder
AbsolventennachTeilendesBerufsbildungssystemderErwerbderHZBseit2010
anteiliggewachsen istunddemgegenüberanteiligwenigerSchülerinnenund
SchülereinedualeAusbildungabschließen.
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0 2009/10 2010/11 2011/12
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNieder-
sachsen(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-E15.1,eigeneBerechnung
e berufliche bildung
E.2.4
1.201
596 525 510
447
98
440465
144165
1.104 1.055
34,4 33,3 27,1
16,9 18,815,9
13 8,510,3
32,1 36,5 43,5
Berufsschule,dualeAusbildung
Übergangssystem
Schulberufssystem,schulische
Ausbildung
Fachschule,beruflicheWeiterbil-
dung
ErwerbHZB
3,6 2,93,1
Abbildung E2.4.2: Verteilung der Abschlüsse an den berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade 2009 / 2010 - 2011 / 2012,
Anteil in Prozent
MITTLERER
BILDuNGSABSCHLuSS:
SekundarabschlussI–
Realschulabschlussund
Erweiterter
Sekundarabschluss
DieAbbildungzeigteinedeutlicheAnhebungdesBildungsniveausbeiEintrittin
dieberufsbildendenSchulen.SchülerinnenundSchülermitmittleremBildungs-
abschlussderallgemeinbildendenSchulentretenimbetrachtetenZeitraumkon-
tinuierlichamhäufigstenindieberufsbildendenSchulenein.DerAnteildieser
Schülerinnen und Schüler hat sich seit dem Schuljahr 2006/2007 sogar von
54,1%auf60,4%erhöht.DieseZunahmekann inVerbindungstehenmitder
EinführungderEinjährigenBerufsfachschuleimSchuljahr2008/2009.Indiesem
JahrtratdieErhöhungerstmalsdeutlichauf.ZurVerifizierungdieserAnnahme
stehen jedochzurzeitnurDatenseitdemSchuljahr2011/2012zurVerfügung.
DieAnnahmekannimfolgendenBildungsberichtanhandderdannvorliegenden
Datenüberprüftwerden.
WährenddieNeueintrittemitmittleremAbschlussindieberufsbildendenSchu-
leninsgesamtzugenommenunddieEintrittemitHauptschulabschlussabgenom-
menhaben,habendieNeueintritteindiedualeAusbildungmiteinemHaupt-
schulabschlussimselbenZeitraumzugenommen.Obdiesdaraufhinweist,dass
mehr Schülerinnen undSchülermitmittleremAbschluss eine geplante duale
AusbildungnichtaufnehmenkonntenunddeshalbindieEinjährigeBerufsfach-
schuleeingetretensind,kannanhandderjetzigenDatenlagewederbelegtnoch
verneintwerden.DieBildungsverlaufsstudie gibt folgendeHinweise in dieser
Richtung:Vonden565Teilnehmer/innenderFolgebefragungbesuchen110die
EinjährigeBerufsfachschule, davonhatten82 zuvor einenRealschulabschluss
odersogareinenerweitertenSekI-Abschlusserreicht.Immerhin31vonihnen
(37,8%)gebenalsGrundfürdieWahlderEinjährigenBerufsfachschulean,dass
das,wassieursprünglichmachenwollten,nichtgeklappthat.
Die Folgebefragung zeigt aber auch die Tendenz vonHauptschülerinnen und
-schülern,aufderHauptschuleauchdie10.Klassezuabsolvierenunddabeiei-
nenmittlerenAbschlusszuabsolvieren(46,4%derbefragtenHauptschülerinnen
und-schüler).
Seit2007/2008nimmtdieZahldermiteinemHauptschulabschlussneuindie
berufsbildendenSchuleneintretendenSchülerinnenundSchülerkontinuierlich
abundistdabeium6,8Prozentpunktezurückgegangen.Zugleichhat ihrAn-
teilbeidenNeueintrittenindiedualeAusbildungzugenommenundliegtseit
2011/2012deutlichüberdenniedersächsischenWerten124.
SchülerinnenundSchülermit(Fach)HochschulreifeodermitdemAbschlussder
FörderschuletretenäußerstseltenindieberufsbildendenSchulenein.Wohinge-
genderAnteilderSchülerinnenundSchülerohneAbschlusseinerallgemeinbil-
dendenSchulezwischen6,3%und7,5%liegt.
124LSKN(2014,TabelleE12.3)
e berufliche bildung
SchülerinnenundSchülermit
(Fach)Hochschulreifeodermit
demAbschlussderFörder-
schuletretenäußerstseltenin
dieberufsbildendenSchulen
ein.WohingegenderAnteil
derSchülerinnenundSchüler
ohneAbschlusseinerallge-
meinbildendenSchulezwi-
schen6,3%und7,5%liegt.
148 149
SchulenimSinnederBildungsstrategiekannessinnvollsein,zusehen,inwel-
chenTeilbereichenwelche allgemeinbildendenAbschlüsse erzieltwurdenund
wiesichdieseVerteilungüberdieletztenSchuljahreentwickelthat.Diefolgende
TabellezeigtausschließlichdietatsächlichindenBildungsgängenerworbenen
SchulabschlüsseinihrerprozentualenVerteilung.
Dasheißt,dieGrundgesamtheit(N)umfassthiernurSchülerinnenundSchüler,
dietatsächlicheinenAbschlusserworbenhaben,nichtSchülerinnenundSchüler,
diezwardenBildungsgangbesuchen,aberkeinenAbschlusserworbenhaben.
Lesebeispiel:100%derimSchuljahr2011/2012inBerufseinstiegsklassenerwor-
benenAbschlüssesindHauptschulabschlüsse(N=66).92,6%derimSchuljahr
2011/2012 imBeruflichenGymnasiumerworbenenAbschlüssesindallgemeine
Hochschulzugangsberechtigungen(Abitur,n=189).
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNi-E15.1
e berufliche bildung
Abbildung E2.4.4: Verteilung der an berufsbildenden Schulen erworbenen schulischen Abschlüsse, Landkreis Stade,
2009 / 2010 - 2011 / 2012, Anteile in Prozent
Haup
tsch
ulab
schl
uss
mitt
lere
rAbs
chlu
ssFa
chho
chsc
hulre
ifeHo
chsc
hulre
ifeHa
uptsch
ulab
schl
uss
mitt
lere
rAbs
chlu
ssFa
chho
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hulre
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chsc
hulre
ifeHa
uptsch
ulab
schl
uss
mitt
lere
rAbs
chlu
ssFa
chho
chsc
hulre
ifeHo
chsc
hulre
ife
ZurEinschätzungdesBildungserfolgesanberufsbildendenSchulenistauchein
VergleichmitNiedersachsensinnvoll.AusderfolgendenAbbildungistersicht-
lich,welche allgemeinbildendenSchulabschlüsse anberufsbildendenSchulen
imLandkreisStadeundinNiedersachsenerworbenwerdenundwiesichdieAb-
schlussarteninnerhalbderberufsbildendenSchuleanteiligverteilen.DieAbbil-
dunguntenbeschreibtdieEntwicklungderSchuljahre2009/2010bis2011/2012.
DieUnterschiedeinderVerteilungderAnteilesindzwischenderBildungsregion
undNiedersachsenminimal.DiegrößtenAbschlussgruppensindRealschulab-
schlussund(Fach)Hochschulreife.EineweiteregroßeGruppeverlässtdieBBS
imlaufendenSchuljahrohneAbschluss.DieseAussagentreffensowohlaufden
LandkreisStadealsauchaufNiedersachseninsgesamtzu.
Die örtlichen berufsbildenden Schulen konnten ihrenAnteil im Bereich Erwerb
derHochschulzugangsberechtigungimbetrachtetenZeitraumsowohlerhöhenals
auchandieWerteNiedersachsensangleichen.Demgegenüberschlossenanteilig
wenigerSchülerinnenundSchülermitdemRealschulabschlussab.Dieshängtmit
derErhöhungdesAnteilsderjenigenSchülerinnenundSchüler zusammen,die
bereitsmit einemRealschulabschluss indieberufsbildendenSchulen (hierbe-
sondersindieTeilzeit-BerufsschulederdualenAusbildung)eintreten.Auchdiese
EntwicklungtrifftaufdenLandkreisStadeundaufNiedersachsengleichermaßen
zu.ImLandkreisStadeschließenanteiligwenigerSchülerinnenundSchülerdie
berufsbildendeSchuleohneAbschlussabalsinNiedersachsen,undesbrechen
auchwenigerSchüler/innenimlaufendenSchuljahrdenBesuchderBBSab.
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Quelle:LandesamtfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachen(2014),
Datei3050612;BerechnungLandkreisStade,Bildungsbüro
UmdieEntwicklungderBildungserfolgeüberdieJahrebetrachteteinschätzenzu
können,isteswichtig,sichanzuschauen,welcheAbschlüsseinnerhalbwelcher
Teilbereiche der BBSen erworbenwerden.Denn z. B. der Realschulabschluss
kannunteranderemineinerdualenAusbildungmiterworbenwerdenwieauch
in einer Berufsfachschule. Für die Entwicklung der örtlichen berufsbildenden
e berufliche bildung
LKStade Nds. 2010
LKStade Nds. 2011
LKStade Nds. 2012
Abbildung E2.4.3: Vergleich der Verteilung der Abschlüsse an den berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade und Niedersachsen,
Schuljahr 2009 / 2010-2011 / 2012, Anteile in Prozent
20
27
18
23
22
24
17
28
22
25
19
25
23
22
16
29
24
21
19
26
24
22
15
29nachrichtlich:Abbruchim
laufendenSchuljahr
ohneerfolgr.Besuch/Abschluss
EntlassungausdemBVJ
Hauptschulabschluss
Realschulabschluss
Hoch-undFachhochschulreife
4 47 55 4 6 45 5 5 5
DualeAusbildung
Teilzeit-Berufsschule
Übergangssystem
Berufsvorbereitungsjahr
Berufseinstiegsklasse
1jähr.Berufsfachschule
Schulberufssystem
2jähr.-Berufsfachschule,
berufl.Abschlussinsg.
2jähr.-Berufsfachschule,
schul.Abschluss
ErwerbHZB
Fachoberschuleinsg.
Berufsoberschule
BeruflichesGymnasium
FS(beruflicheweiterbildung)
2-jähr.FS
7,4 89,3 3,3 3,6 92 4,4 1,4 95,8 2,8
100 100 100
100 100 100
14,1 85,9 18,1 81,9 21,3 78,7
50,8 49,2 71,9 28,1 81,1 18,9
100 100 100
100 100 100
100 100 100
47,8 52,2 8,5 91,5 7,4 92,6
100 100 100
2009/2010 2010/2011 2011/2012
150 151
gebotanAusbildungsstellen.125FürBetriebe,insbesonderekleineundmittlere
Unternehmen(KMU),wirddieNachwuchsgewinnungschwieriger.Derbereitsbe-
stehende,insbesondereregionaleundqualifikatorische,Mismatch126wirdvon
derAgenturfürArbeitStadealszunehmendeingeschätzt.127
UmdieEntwicklungimBereichderdualenBerufsausbildungsplätzeabzubilden,
werdenindiesemBildungsberichtDatenzurEntwicklungnachAusbildungsbe-
reichen bzw. Zuständigkeitsbereichen der Kammern dargestellt. Sie umfassen
Bestandszahlen,Neuabschlüsse,Vertragsauflösungen sowiedieErfolgsquoten
derAbschlussprüfungenundwurdenfürdiesenBerichtvomLSKNundvonden
dreigrößtenKammern(IHK,HWK,LWK)fürdasGebietdesLandkreisesStade
bereitgestellt.
DazukommenDatenzurAngebots-Nachfrage-Relation, zuAusbildungsberufen
nachBerufsgruppenundzuAusbildungspendlern,dievonderAgenturfürArbeit
StadefürdengesamtenAgenturbezirkbereitgestelltwurden.128Insgesamtbe-
trachtetstehtderLandkreisStadeimVergleichmitderBundesrepublikbzgl.der
Ausbildungsquotesehrgutda.dieAusbildungsquotebetrugimJahr20127,5%,
inderBundesrepublik5,6%.DieseBlickrichtungenwerdendurchVerweiseauf
dieErgebnissederBildungsverlaufsstudiedesLandkreisesStadeergänzt.
EntwicklungderAnzahlundVerteilungderAuszubildendenimLandkreisStadeZumVerständnisdieserundderfolgendenAbbildungenmusserläutert
werden,dassdieabgebildetenAusbildungsbereicheweitgehenddenZu-
ständigkeitsbereichenderKammernentsprechen.«IndustrieundHandel»
sowie«Handwerk»sinddeckungsgleichmitdenZuständigkeitsbereichen
vonIHKundHWK.DieLandwirtschaftskammeristzuständigeStellefür
dieBerufederLandwirtschaft(einschließlichGartenbau,Forstwirtschaft
undweitererAgrarberufe)sowiedieBerufederHauswirtschaft.«FreieBe-
rufe»umfassendiedualenAusbildungsberufeindenZuständigkeitsbe-
reichenderÄrzte-,Tierärzte-undZahnärztekammern,derApothekerkam-
mersowiederRechtsanwalts-undSteuerberaterkammer.Dazukommen
dieAusbildungsberufeimÖffentlichenDienst(z.B.Verwaltungsfachang
estellte/r).
125Arbeitsmarktprogramm2014derAgenturfürArbeitStade,S.6
126Nicht-ZusammenpassenvonAngebotundNachfrageinBezugaufdenAusbil-
dungsortsowiedieQualifikationderAusbildungsbewerber/innenineinzelnenBerufsbe-
reichen.
127ebd.
128DerAgenturbezirkderAgenturfürArbeitStadeumfasstdenLandkreisStade,den
LandkreisCuxhavenunddenLandkreisRotenburg/Wümme.InHinsichtaufdieAnge-
bots-Nachfrage-RelationsowiediePendlerdynamikistderBlickauchaufdieNachbar-
LandkreisevonVorteil.
e berufliche bildung
E.3.1
DerTabelleistzuentnehmen,dassineinzelnenTeilbereichenderberufsbilden-
denSchuleneineVerschiebungderAnteiledererworbenenAbschlüssestattge-
fundenhat.Solagz.B.derAnteilderSchüler/innenmiterworbenerFachhoch-
schulreifeimSchuljahr2009/2010anBeruflichenGymnasiennochbei47,8%,im
Schuljahr2011/2012hingegennurnochbei7,4%.
MitdemSchuljahr2010/2011hatzumerstenMalein«G8»-Jahrgangdieallge-
meinbildendenGymnasienverlassen.Seitdemsind–beiannäherndgleichblei-
benderAbsolvent/innen-Zahl andenBeruflichenGymnasien –dieAnteileder
Absolvent/innenmitallgemeinerHochschulreifesprunghaftangestiegen.
Empfehlung:AusAbbildungE2.4.3gehthervor,dassinderBildungsregionguteinViertelder
SchülerinnenundSchüleranberufsbildendenSchuleneinenBildungsgangder
Schule im laufendenSchuljahr verlässt («nachrichtlich:Abbruch im laufenden
Schuljahr», vgl. LSKN). Diese Zahl umfasst u. a. Schulformwechsler.Auf der
BasisderamtlichenDatenkönnenbishernurMutmaßungenüberdieGründefür
einenWechselbzw.Abbruchgetroffenwerden.
• VordemHintergrundderHandlungsfelderBildungsqualität und Fachkräfte
sichernsolltendieAkteurederBildungsregionzusammenmitdenberufs-
bildendenSchuleneinekurzestandardisierteErhebung(Fragebogen)entwi-
ckeln,derdenSchülerinnenundSchülernbeieinemAbbruchbzw.Wechsel
imlaufendenSchuljahrüberreichtwird.EinesolchekurzeBefragungkönn-
teAufschlussdarübergeben,obSchüler/inneninnerhalbeinesSchuljahres
denZweigderBerufsschulenwechseln,obsiemitihremAusbildungsbetrieb
unzufriedensindoderaucheineAusbildungaufnehmenetc.Erstwenndie
Ursachenhinreichendbekanntsind,könntederAnteildieserSchülerinnen
undSchülerdurchgeeigneteMaßnahmen,wiez.B.Bildungs-undOrientie-
rungsberatung(vgl.KapitelG2),verringertwerden.
DualeAusbildungDie duale Berufsausbildung ist, bezogen auf die Schülerzahlen im Landkreis
Stadewie insgesamt inDeutschland,dergrößteTeilbereichdesBerufsausbil-
dungssystems.DieparalleleAusbildunginBetriebundTeilzeit-Berufsschuleist
inEuropaeinzigartigundwirdiminternationalenVergleichalsbeispielhaftan-
gesehen(vgl.Fußnote1,KapE).
Die Entwicklung der dualenAusbildung ist unter anderem verknüpftmit der
konjunkturellen EntwicklungderWirtschaft. Die Bedingungen, auf dieAusbil-
dungsinteressiertemit demVerlassen der allgemeinbildendenSchule stoßen,
sindwirtschaftlicher Dynamik unterworfen; zugleich unterliegenAngebot und
NachfrageaufdemAusbildungsstellenmarktjedochweiterenFaktoren.
ZurzeitbewirktderdemographischeWandelimLandkreisStadeeinenRückgang
anAusbildungsinteressierten,trifftjedochaufeinebenfallszurückgehendesAn-
e berufliche bildung
E.3DieEntwicklungderdualen
Ausbildungistu.a.verknüpft
mitderkonjunkturellen
EntwicklungderWirtschaft.
DieBedingungen,aufdieAus-
bildungsinteressiertestoßen,
sindwirtschaftlicherDynamik
unterworfen;zugleich
unterliegenAngebotund
NachfrageaufdemAusbil-
dungsstellenmarktjedoch
weiterenFaktoren.
152 153
sindstärkervertretenalsinNiedersachsen(dort3%).DerSektorvonIndustrie
undHandel ist imVergleichzuNiedersachsenunterrepräsentiert (dort:53%).
Diesistinderüberdurchschnittlichgewerblich-technischorientiertenWirtschaft
desLandkreisesStadenicht(alssolches)überraschend,verdeutlichtaberdie
BedeutungbesondersderHandwerksbetriebealsOrtederAusbildungdesFach-
kräfte-NachwuchsesderBildungsregion.
2012
DergrößteAnteilderweiblichenAuszubildendenistinIndustrieundHandelzu
verzeichnen.DieWahldesAusbildungsberufeserfolgtimLandkreisStadejedoch
sehrstarkgeschlechtertypisch129,sodassderZusammenhangwahrscheinlichin
derWahlderDienstleistungsberufeliegt.AuffälligistdagegendergeringeAnteil
weiblicherAuszubildenderinderHauswirtschaft.Diesistmöglicherweisedarü-
bererklärbar,dass201233der35AuszubildendenindiesemBereichdieAus-
bildungzum/zurFachpraktiker/inHauswirtschaftabsolvierten,einerehemaligen
«Werker»-Ausbildungnach§42mHWO.IndieseAusbildungenmitreduziertem
theoretischenTeilmündenhäufigFörderschüler/innenein,unterdenenwieder-
umJungenüberproportionalvertretensind.
DiefolgendeAbbildungzeigtdieVerteilungderAuszubildendennachdenneun
BerufsgruppenderAgenturfürArbeit.
129LandkreisStade(2014a)
e berufliche bildung
Abbildung E3.1.3: Verteilung der weiblichen Auszubildenden im Landkreis Stade 2012 nach Ausbildungsbereichen, Anteil in Prozent
0 20 40 60 80 100
IndustrieundHandel Handwerk Landwirtschaft ÖffentlicherDienst FreieBerufe Hauswirtschaft
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiNi-E7.6;BerechnungLandkreisStade,Bildungsbüro
21,7 1,7 3,9 18,9 252,1
DergrößteAnteilweiblicher
AuszubildenderistinIndustrie
undHandelzuverzeichnen.
DieWahldesAusbildungs-
berufeserfolgtimLandkreis
Stadejedochsehrgeschlech-
tertypisch,sodassderZusam-
menhangwahrscheinlichin
derWahlderDienstleistungs-
berufeliegt.
2.000
1.800
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
2008 2009 2010 2011 2012 2013
DieAbbildung zeigt die jeweilige Gesamtzahl derAuszubildenden, das heißt
überalleAusbildungsjahrehinweg.
DerAusbildungsbereichIndustrieundHandelistimZeitraumvon2006bis2012
gewachsen.Dasselbegiltbis2013fürdieAusbildungeninderLandwirtschaft
undimöffentlichenDienst.ImHandwerkliegtdieZahlderAuszubildendennach
einemleichtenAbwärtstrend2013wiederüberdemStandvon2010.
Abbildung E3.1.2: Verteilung der Auszubildenden im Landkreis Stade nach
Ausbildungsbereichen 2012 in Prozent
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-E7.6
IndustrieundHandelsowieHandwerksindinderBildungsregiondiestärksten
AusbildungsbereicheimJahr2012.ImVergleichzuNiedersachsenistdasHand-
werkinderBildungsregioneindeutlichstärkervertretenerAusbildungsbereich
(Niedersachsen 2012: 32%); auch die landwirtschaftlichenAusbildungsberufe
e berufliche bildung
Abbildung E3.1.1: Auszubildende im Landkreis Stade nach Ausbildungsbereichen 2008 – 2013*
*DatenfürdasJahr2013lageninderamtlichenStatistikimMärz2014nochnichtvor,daherwerdenfürdasJahr2013nur
Datenabgebildet,diedieKammernandasBildungsbüroübermittelthaben.FürdenZeitraum2008-2012basierendieabgebil-
detenWerteaufDatenderamtlichenStatistik.
Quellen:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-
E7.6;für2013:IHK,HWKundLWK(aufAnfrage)
IndustrieundHandel
Handwerk
FreieBerufe
Landwirtschaft
ÖffentlicherDienst
Hauswirtschaft
DerAusbildungsbereich
IndustrieundHandelistim
Zeitraum2006–2012
gewachsen.Dasselbegiltbis
2013fürdieAusbildungenin
derLandwirtschaftundim
öffentlichenDienst.
1.635 1.665 1.674 1.704 1.749 1.702
1.4111.3831.3441.3921.4461.419
273
135 135 150 156 153 166
9387697578343333363942
78
264 270 285 285
47+38+8+4+2+147,3
4,1
2,5 0,9
7,7
37,4
IndustrieundHandel
Handwerk
FreieBerufe
Landwirtschaft
ÖffentlicherDienst
Hauswirtschaft
154 155
HochfrequentiertesteBerufsbereichederdualenAusbildungsind imLandkreis
Stade seit 2012 die Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung sowieGe-
sundheit,Soziales,LehreundErziehungundKaufmännischeDienstleistungen,
Warenhandel,Vertreib,HotelundTourismus.
EinedetailliertereAbbildungderAuszubildendennachBerufsgruppenfür2012
zeigtdieBasiserhebungderBildungsverlaufsstudie.Hierzeigtsichbereitsbei
denBerufswünschen ein stark typisierterGeschlechterbezug, der bei der tat-
sächlichenBerufswahl130ungemindertRealitätwird.Ebensowirddeutlich,dass
ausländischeJugendlicheinderdualenAusbildungimVergleichzuihrerGesamt-
zahl inder entsprechendenBevölkerungsgruppeerkennbar unterrepräsentiert
sind.Dies ist einAnsatzpunkt fürdiebesondersbeiKMUmittlerweile (bran-
chenuneinheitlich)dringendanstehendeNachwuchsrekrutierung.
AusdenobigenAbbildungensowiedenErgebnissenderBildungsverlaufsstu-
die geht hervor, dass zum einen in derAnalyse der Berufsgruppen bei den
AusbildungeneineerheblicheDiskrepanz–fastschonBipolarität–beiderge-
schlechtsspezifischenBerufswahlbenanntwerdenmuss.FürdieBerufsgruppe
«GesundheitundSoziales»findensichAnteilevon83,3%Mädchenund16,7
%Jungen, inderBerufsgruppeTechnik82,6%Jungenund17,4%Mädchen.
ZumanderengelangenJugendlichemitMigrationshintergrundseltener ineine
betrieblicheAusbildungundhabenseltenerdie(Aus-)Bildungsstationerreicht,
diesiegerneerreichthätten.Dasssieseltener inAusbildungzufindensind,
liegt nicht an den niedrigeren Schulabschlüssen: Unabhängig vomAbschluss
liegtderAnteilder JugendlichenmitMigrationshintergrund,die inAusbildung
gelangen,immerniedrigeralsbeidenJugendlichenohneMigrationshintergrund.
DieBildungsverlaufsstudiehatvierwichtigeHandlungsfelder identifiziert,von
denendreiindiesemKontextaufgenommenwerdensollen:
• weiteresAusbauendervorhandenenhohenAusbildungsneigungbeiallen
Jugendlichen
• nochstärkeresbzw.andersausgerichtetesFokussierenaufgeschlechtersen-
sibleBerufsorientierungund
• VerstärkenderFörderungvonJugendlichenmitMigrationshintergrundund
derUnterstützungbeiderVerwirklichungihrerBerufswünscheimBereich
derdualenAusbildung.
130LandkreisStade(2014b,S.31ff )
e berufliche bildung
Abb. E 3.1.4: Auszubildende im Landkreis Stade nach Berufsgruppen
31.12.2012 2009
Land-,Forst-undTierwirtschaftundGartenbau 179 4
Rohstoffgewinnung,produktionundFertigung 1.185 28
Bau,Architektur,VermessungundGebäudetechnik 456 11
Naturwissenschaft,GeografieundInformatik 237 6
Verkehr,Logistik,SchutzundSicherheit 173 4
kaufmännischeDienstleistungen,warenhandel,Vertrieb,HotelundTourismus 666 16
unternehmensorganisation,Buchhaltung,RechtundVerwaltung 609 14
Gesundheit,Soziales,LehreundErziehung 669 16
Sprach-,Literatur-,Geistes-,Gesellschafts-undwirtschaftswissenschaften,Medien,kunst,kulturundGestaltung 27 1
Insgesamt 4.201 100
Quelle:BundesagenturfürArbeit,Stade(2014)(aufAnfrage)
InsgesamtwarenzumStichtag31.12.20124.201AuszubildendeimLandkreisSta-
debeschäftigt.DieMehrzahlderAuszubildenden(28%)machteineAusbildung
imBereichRohstoffgewinnung,ProduktionundFertigung.
AußerbetrieblicheAusbildungen(BaE)findenimAgenturbezirkStadeinfolgen-
denBerufsbereichenstatt:
Abb. E 3.1.5: Auszubildende in außerbetrieblicher Ausbildung im
Agenturbezirk Stade 2009-2012
BAEimLandkreisStade(Berufsfelder) 2009 2010 2011 2012
Metallbauer i 6 6 6 6
Gastronomie i 10 10 9 6
Farbe/Raumgest./Holz/Bau/körperpflege k 10 10 10 0
Handel/Lager/Metall k 10 10 10 14
K:Kooperativ:DiepraktischenTeilederAusbildungfindenineinemKooperationsbe-
triebdesTrägersstatt.
I:Integrativ:DerBildungsträgeristfüralleBestandteilederAusbildungsort.
Quelle:BundesagenturfürArbeit,Stade(2014)(aufAnfrage)
Die außerbetrieblicheAusbildung umfasst vor Ort die Berufe Fachkraft Gast-
gewerbe, Koch,Maler, Fahrzeuglackierer, Raumausstatter, Trockenbaumonteur,
Friseur,Fachlagerist,Florist.Ab2012auchFriseur,Maler,Fahrzeuglackierer,Büro-
kaufmannundKaufmannimEinzelhandel.
e berufliche bildung
156 157
VertragsauflösungenvonAusbildungsverträgenimLandkreisStadeZubeachtenist,dassdieVertragsauflösungsquotenichtausschließlichdenAn-
teilderAusbildungsabbrecherabbildet.Vertragsauflösungenergebensichauch
durch den Wechsel des Ausbildungsbetriebes, Wechsel der Ausbildung oder
durchBetriebsauflösungen.SehrniedrigeQuotenlassenaufeinegutePassung
vonAusbildungsrealitätundVorstellungenundBerufswunschderAuszubilden-
denschließen.
InsgesamtlösenweiblicheAuszubildendeihreAusbildungsverträgeetwashäufi-
geraufalsderDurchschnitt:DieVertragsauflösungsquotebeiweiblichenAuszu-
bildendenliegtsowohlimLandkreisStadewieauchinNiedersachsenseit2010
imDurchschnittknappeinenProzentpunktüberderallerAuszubildenden.
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
InsgesamtliegtdieQuotederVertragsauflösungenimLandkreisStadehöchs-
tensimBereichderniedersächsischenWerte(AusnahmeistdieZahlvon2011
inderHauswirtschaft),meistjedochdarunter.DiemeistenVertragsauflösungen
gibtesimHandwerk.AuffälligistdieimLandkreisStadeimVergleichzuNieder-
sachsensehrniedrigeQuoteanVertragsauflösungenimBereichderLandwirt-
schaft.131EineUrsachekanneinehoheRealitätsorientierungderAuszubildenden
sein,diedurchdie traditionell landwirtschaftlichgeprägteStrukturdesLand-
kreisesentsteht.
131Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen
(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-E15.3
e berufliche bildung
E.3.3
Abbildung E3.3: Vertragsauflösungsquote nach dem Schichtmodell nach Ausbildungsbereichen 2010-2012*,
Landkreis Stade und Niedersachsen
Niedersachsen LKStade 2010
Niedersachsen LKStade 2011
Niedersachsen LKStade 2012
0 0
IndustrieundHandel Handwerk Landwirtschaft ÖffentlicherDienst FreieBerufe Hauswirtschaft
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,DateiNI-E15.3
*FürdasJahr2012sindderamtlichenStatistikkeineDatenzumAnteilderVertragsauflösungenimöffentlichenDienstimLand-
kreisStadezuentnehmen.
21,4
26,6
18,5
6,5
20,2 23
,2
15,7
26,1
6,1
21,1
15,4
22,5
27,6
21,8
4,8
21,3 22,4
22,5
27,6
7,2
3,6
16,1
37,5
21,4
3019
,65,
922
,5 26,8
20,825
,72,
8
19,6 23
,1
Empfehlungen:Vor dem Hintergrund der Handlungsfelder «Bildungsqualität» und «Fachkräfte
sichern»solltendieAkteurederBildungsregioneinstarkesAugenmerkaufMäd-
chenundaufJugendlichemitMigrationshintergrundlegen,umdiesealsbereits
AusbildungsinteressiertefürdieAusbildunggeradeinKMUzugewinnen.
• HierzusolltenausgehendvondenErgebnissenderBildungsverlaufsstudie
dieUrsachenfüreinevondenBerufswünschenabweichendeWahldurch
qualitativeInterviewsklarerfestgestelltwerden.AufdieserBasiskönnteein
Handlungskonzepterstelltwerden.
• DiemitderFachkräftesicherungbefasstenAkteurederBildungsregionsollten
beiihrenAktivitätenzurNachwuchsrekrutierungeinenbesonderenFokusauf
dieMädchenunddieJugendlichenmitMigrationshintergrundlegen.
NeuabschlüssevonAusbildungsverträgenimLandkreisStadeImVergleich zuderGesamtzahlderNeuabschlüssevonAusbildungsverträgen
sinddieAusbildungsberufeinderZuständigkeitvonIndustrie-undHandelskam-
mer(IHK)undderHandwerkskammer(HWK)amstärkstenvertreten.
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0 2011 2012 2013
Quelle:IHK,HWKundLWK(2014)(aufAnfrage)
InderbetrachtetenZeitspannezeigensichkeinenennenswertenSchwankungen
bei einer geringen Steigerung insgesamt, vorrangig bei denAusbildungen in
IndustrieundHandel.
e berufliche bildung
E.3.2
IndustrieundHandel
Handwerk
Landwirtschaft
Hauswirtschaft
insgesamt
Abbildung E3.2.1: Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen im Landkreis Stade nach Zuständigkeitsbereichen
ausgewählter Kammern 2011 – 2013
1.185 1.224 1.234
611 629 650
487 517 501
7413 12
66 6914
158 159
AngebotundNachfrageundMobilitätderAuszubildenden
Abb. E 3.5.1: Ausbildungsbewerber pro Ausbildungsstelle im Arbeitsagenturbezirk Stade
und in Niedersachsen, 2008 / 2009 - 2012 / 2013
1,8
1,6
1,4
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13
AgenturbezirkAgenturfürArbeitStade Niedersachsen
Quelle:BundesagenturfürArbeit(2014)
ImAgenturbezirkStadekommenzumZeitpunkt2012/2013aufeineAusbildungs-
stelle 1,3 Bewerber/innen. Die obigeGrafik verdeutlicht, dass dieAnzahl der
Bewerber/innenproAusbildungsstelleseit2009/2010rückläufigist.ImVergleich
zuNiedersachsenliegtdieQuoteimAgenturbezirkStadegeringfügighöher.
BetrachtetmandieZahldergemeldetenBewerberinnenundBewerberumeinen
AusbildungsplatzimAgenturbezirkStade,zeigtsich,dassimgleichenZeitraum
dieZahldergemeldetenBewerberinnenundBewerberumeinenAusbildungs-
platzvomBerichtsjahr2008/2009mit3.808Bewerber/innen(Erfassungjeweils
zuEndeSeptemberdesJahres)zugenommenhat;2012/2013istderWertwie-
derleichtgesunken,liegtabermit4.443BewerberinnenundBewerbernimmer
nochüberdemWertvon2011/2012.EbensohatdieZahlderbeiderAgenturfür
ArbeitStadegemeldetenAusbildungsstellenvon2.444auf3.325stetigzuge-
nommen132.
InNiedersachsenstiegdieZahldergemeldetenBewerber/innenvon2008/2009
bis2012/2013vonknapp62.000aufknapp65.000an;2011/2012lagderWert
beigut68.000.
132Quelle:AgenturfürArbeit,Statistik-ServiceNordost,Erstellungsdatum23.10.2013
e berufliche bildung
E.3.5
1,6
1,3 1,41,3
1,3 1,4
1,3
1,3
1,2
1,6
BildungsniveauderAuszubildenden
DerAnteildermiteinemHauptschulabschlussindiedualeAusbildungeintreten-
denJugendlichenhatseit2009zugenommenundliegtimmer,seit2011sogar
deutlich,überdenniedersächsischenWerten.EbensogibtesimLandkreisStade
mehrAusbildungsanfänger mit mittleremAbschluss.Ausbildungsanfänger mit
HZBsinddementsprechendimVergleichzuNiedersachsenimLandkreisStade
unterrepräsentiert.PositivzubewertenistderAnteilanAusbildungsanfängern
ohneSchulabschluss.
e berufliche bildung
E.3.4
Abbildung E3.4: Verteilung der bestehenden Schulabschlüsse bei Eintritt in die duale Ausbildung
im Landkreis Stade und Niedersachsen, 2009 / 2010 – 2012 / 2013 in Prozent
AbschlussderFörderschule
ohneSchulabschluss
mitHauptschulabschluss
mitmittleremAbschluss
mitFachhochschulreife
mitHochschulreife
0 10 20 13 40 50 60
2009/2010LKStade 2010/2011LKStade 2011/2012LKStade 2012/2013LKStade
2009/2010Niedersachsen 2010/2011Niedersachsen 2011/2012Niedersachsen 2012/2013Niedersachsen
Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologie,Niedersachsen(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiNi-E12.3
160 161
ÜbergangssystemZumÜbergangssystemimLandkreisStadegehörendasschulischeÜbergangs-
systemandenberufsbildendenSchulenundnichtschulischeMaßnahmen.Dies
sinddieBerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmenderAgenturfürArbeit,die
Einstiegsqualifizierung, die Jugendwerkstätten als vom Land Niedersachsen
und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderteMaßnahme des Landes-
programmsJugendberufshilfesowieMaßnahmenderfinanziellenFörderungder
Zielgruppederunter25-jährigenimRechtskreisdesSGBIIdurchdasJobcenter.
ZumschulischenÜbergangssystemzählenzumeinendiebeidenBildungsgänge
derBerufseinstiegsschule,dasBerufsvorbereitungsjahr(BVJ)unddieBerufsein-
stiegsklasse(BEK).EbensowirddieEinjährigeBerufsfachschulealsteilqualifi-
zierenderBildungsgangohneberufsqualifizierendenAbschlussdemÜbergangs-
systemzugeordnet 133.
IneinigenErhebungenwerdenalsdemschulischenÜbergangssystemzugehörig
auchteilweisedieSchülerinnenundSchülereinerZweijährigenBerufsfachschu-
le134gezählt.Diesgeschieht,sofernsieangeben,dieSchulformausschließlich
zumErreicheneineshöherenSchulabschlusseszubesuchenbzw.sienichtfür
dieAusbildungimzugehörigenBerufsfeldnutzenzuwollen,daindiesenFällen
derBildungsgangkeineberufsqualifizierendeFunktionhat.
DieseZuordnungwirdimAbschlussberichtderBildungsverlaufsstudiedesLand-
kreisesStadevorgenommen.HierausderBildungsverlaufsstudiezitierteDaten
sindalsobetroffen,sofernsiesichaufdasgesamteschulischeÜbergangssystem
beziehen.Insgesamthandeltessichjedochnurum15SchülerinnenundSchüler
(2,65%allerBefragten),sodassdieAbweichungimBereichdesNormalenliegt.
MaßnahmendesnichtschulischenÜbergangssystemsschließenz.T.andasschu-
lischeÜbergangssysteman.AuchwenneinBildungsgangdesschulischenÜber-
gangssystemssoeineerstevonmehrerenÜbergangs-Stationenseinkannund
dieGefahrderEntstehungvon«Warteschleifen»besteht135,mussesdifferen-
ziertbetrachtetwerden,dasichdieBerufseinstiegsschulemitBVJundBEKund
dieEinjährigeBerufsfachschuleandeutlichunterschiedlicheZielgruppenwen-
den.DieEinjährigeBerufsfachschulebietetdurchdiepotentielleAnrechenbar-
keitaufdiedualeAusbildungandereMöglichkeitenalsdieausschließlichvor-
qualifizierendenBildungsgänge.Zuprüfenistjedochauch,obdieZielgruppen
derKonzeptionentsprechenderreichtwerden.InFormeineseinmaligenvertie-
fendenBlicksaufeinerepräsentativeStichprobeistdasdurchdieBildungsver-
laufsstudiemöglichgeworden.AufihreErgebnissewirdindenentsprechenden
UnterkapitelnBezuggenommen.
133DieZuordnungentsprichtderDefinitiondesBundesbildungsberichtesundweicht
abvonderdesNiedersächsischenKultusministeriums,dasdieEinjährigeBerufsfach-
schulederdualenAusbildungzuordnet(vgl.EinleitungKapitelE).
134DieZweijährigeBerufsfachschulegehörtformalzumSchulberufssystemundver-
mittelteineschulischeAusbildung.
135LandkreisStade(2012,S.168)
e berufliche bildung
E.4Abbildung E 3.5.2: Aus- und einpendelnde Auszubildende im Landkreis Stade,
Stichtag: 30.06.2013
Hamburg LKCuxhaven LKHarburg LKRotenburg
Auspendler 768 93 98 129
Einpendler 72 235 122 151
Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit(2014)(aufAnfrage)
DieMehrzahl derAusbildungspendler, die ihrenWohnort im Landkreis Stade
haben,pendelnfürihreAusbildungnachHamburg.Diesentspricht57,4%.Ge-
genüberdemletztenBildungsberichtausdemJahr2012hatsichdieQuoteum
knappdreiProzentpunkteverringert.
Weitere129Auszubildende(9,6%)pendeln indenLandkreisRotenburg.Nach
Stadehineinpendeln fürdieAusbildungzumeistAuszubildendemitWohnort
imLandkreisCuxhaven. IhrAnteilunterdenAusbildungseinpendlern liegtbei
31,5%.
InsgesamtsindzumStichtag30.06.20141.339AuszubildendeausdemKreisge-
biethinausgependelt.Diesentspricht33,44%allerAuszubildenden imLand-
kreisStade.Demgegenübersind746AuszubildendefürdieAusbildunghinein
gependelt.DiesergibteinenÜberhangvon593Auspendlern.
EsergibtsichalsoeinnegativerPendlersaldobeidenAuszubildendenvon1,88
(1.088Auspendler/580Einpendler),derjedochunterdemderGesamtbeschäf-
tigtenvon2,4liegt.ImVergleichzumvorigenBildungsberichtzeigtsichfürdie
AusbildungspendlereineunwesentlicheErhöhung.
BildungserfolgevonAuszubildendenimLandkreisStade
105
100
95
90
85
80
2011 2012 2013
Quelle:IHK,HWK,LWK(20114)(aufAnfrage)
*DieabsolutenWerteimBereichderHauswirtschaftliegenindenabgebildetenJahren
beije12Personen.
DieGesamtquotederbestandenenPrüfungenistimbetrachtetenZeitraumleicht
rückläufig.Sielag2011nochbei91%undimJahr2013bei89,9%.Ursachedafür
sinddieleichtenRückgängebeidenbestandenenPrüfungenbeiderIHKundin
derLandwirtschaft.
e berufliche bildung
DieMehrzahlderAusbildungs-
pendler,dieihrenWohnort
imLandkreisStadehaben,
pendelnfürihreAusbildung
nachHamburg.
IndustrieundHandel
Handwerk
Landwirtschaft
Hauswirtschaft
insgesamt
Abbildung E3.6: Bestandene Abschlussprüfungen von angemeldeten Prüfungen im Landkreis Stade
nach Zuständigkeitsbereichen ausgewählter Kammern* in Prozent
100
93,291,2 91,3
89,989,1
89,887,6
87,6 87,3
9189,5
88,1
100 100
E.3.6
162 163
NeueintritteindasschulischeÜbergangssystemDieNeueintritteindasschulischeÜbergangssystemhabensichseit2009rück-
läufigentwickelt(vgl.Abb.E2.2.2,NeueintrittenachTeilbereichendesBerufs-
bildungssystems).AndersalsimJahr2009,indemebensovieleSchülerinnen
undSchüler indas schulischeÜbergangssystemwie indiedualeAusbildung
eintraten,liegendieZugangszahlentrotzeinergeringfügigenZunahmevon2011
zu2012nunregelmäßigdeutlichunterdenenderdualenAusbildung.Sieliegen
jedochimmernochregelmäßigummehrereProzentpunktehöheralsinNieder-
sachsen(vgl.Abb.E2.2.4,NeueintrittenachTeilbereichendesBerufsbildungs-
systems,LandkreisStadeundNiedersachsen).
NachderBildungsverlaufsstudiefürdenLandkreisStadesindAnfang201425%
allerbefragtenJugendlichenundknapp40%derjenigen,diedieBBS(einschließ-
lichderTeilzeit-BerufsschulederdualenAusbildung)besuchen,indasschulische
Übergangssystemeingetreten.WerdendortnurdieVollzeit-Bildungsgängebe-
trachtet,stehtdieEinjährigeBerufsfachschulemit44,5%derSchüler/innenhier
imMittelpunkt.
Die Differenzierung der BBS-Stationen auch nach Auswahlgründen, Realisie-
rungsquoteundEinschätzungderberuflichenZukunftsaussichtenverdeutlicht,
dasshierUnsicherheitenbestehen,die«esalsdringenderforderlicherscheinen
lassen,dieweitereEntwicklunggenauimBlickzubehalten»136.Insgesamtgeht
esbeieinemProzentsatzvon15%derJugendlichen(diejenigen,dienichtdas
machenkonnten,wassieeigentlichwollten)darum,wieihnendieweitereGe-
staltungihresÜbergangsgelingenwird.
AufderBasisdesdurchgeführtenUntersuchungsdesignswaresnichtmöglich,
Prognosen über den weiteren Werdegang abzugeben. Als viertes, wichtiges
HandlungsfeldidentifiziertedieBildungsverlaufsstudie,«dieUnsicherheitenim
ÜbergangssystemgenauimBlick[zu]behalten».
Empfehlung:• AngesichtsderHandlungsfelderderBildungsregion«Fachkräfte sichern»und
«Bildungsqualität» solltendieAkteuredieWiederholungeinerBildungsver-
laufsstudieeinplanen.Dabeisolltevonvornhereinmindestenseineweitere
Erhebungswelle(2.Folgebefragung)indiePlanungeinbezogenwerden,um
festzustellen, ob der Besuch des schulischen Übergangssystems zu Über-
gängenineineAusbildungführtoderweitereÜbergangsstationennachsich
ziehtundunterwelchenBedingungendiesgeschieht.
136LandkreisStade(2014a):«DieJugendlichenandenBBSenwissenzueinemrelevan-
tenAnteilnochnicht,welchenBerufsieeinmalergreifenwollen,siesinddeutlichhäufiger
unzufriedenundhabennichtdasGefühl,dierichtigeEntscheidunggetroffenzuhaben
undsehenhäufigeralsdieanderenJugendlichendieBBSalszweitbesteLösungan.»
e berufliche bildung
E.4.2BestandszahlenimschulischenÜbergangssystemDie Einjährige Berufsfachschule stellt den größtenTeil des schulischenÜber-
gangssystemsimLandkreisStadedar.DieAnzahlderSchülerinnenundSchüler
imÜbergangssystemandenberufsbildendenSchulenimLandkreisStadewar
imZeitraumvon2009/2010bis2012/2013rückläufig.DerdeutlicheRückgang
hatvorallembeiderEinjährigenBerufsfachschulestattgefundensowieingerin-
geremMaßebeiderBerufseinstiegsklasse,währenddieZahlderSchülerinnen
undSchülerimBVJleichtgestiegenist.
2009/2010 2010/2011
Anzahl weibl. in% n.dt. in% Anzahl weibl. in% n.dt. in%
Berufsvorbereitungsjahr 113 51 45,1 6 5,3 112 42 37,5 6 5,4
Berufseinstiegsklasse 192 65 33,9 12 6,3 173 71 41 7 4
EinjährigeBerufsfachschule 835 389 46,6 44 5,3 789 359 45,5 36 4,6
Übergangssystem(gesamt) 1.140 505 44,3 62 5,4 1.074 472 43,9 49 4,6
2011/2012 2012/2013
Anzahl weibl. in% n.dt. in% Anzahl weibl. in% n.dt. in%
Berufsvorbereitungsjahr 130 49 37,7 7 5,4 136 52 38,2 12 8,8
Berufseinstiegsklasse 143 47 32,9 7 4,9 162 67 41,4 8 4,9
EinjährigeBerufsfachschule 696 339 48,7 35 5 700 311 44,4 16 2,3
Übergangssystem(gesamt) 839 386 46 42 5 862 378 43,9 24 2,8
Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),bildungsmonitoring.de,
DateiNi-E7.1,eigeneBerechnungen
Auffälligist,dassderAnteilderSchülerinnenundSchülerohnedeutscheStaats-
angehörigkeitvon5,4%auf2,8%gesunkenist.DieskannverschiedeneUrsa-
chenhaben.Denkbarwärez.B.,dasssichvermehrtJugendlicheohnedeutsche
StaatsangehörigkeitindenletztenJahrenhabeneinbürgernlassen.Vorallemin
derEinjährigenBerufsfachschulesankderAnteildernicht-deutschenSchülerin-
nenundSchülerimbetrachtetenZeitraumüberdurchschnittlich.Demgegenüber
stiegihrAnteilandenSchülerinnenundSchülerimBVJvon5,3%auf8,8%und
damitbesondersstarkan.MädchensindproportionalamhäufigsteninderEin-
jährigenBerufsfachschulevertreten.
e berufliche bildung
E.4.1
Abbildung E4.1: Schülerzahlen im Übergangssystem der berufsbildenden Schulen im Landkreis Stade, 2009 / 2010 - 2012 / 2013
164 165
Auffällig istauch,dassnachdenDatendesLSKNdienichtdeutschenSchü-
lerinnen und Schüler weiterhin regelmäßig zu einem höheren Anteil in das
Übergangssystemeintreten,alsesihremAnteilandengesamtenNeueintritten
entspricht.BetrachtetmanihreVerteilungindieTeilbereichedesBerufsbildungs-
systemshinein,wirddeutlich,dassdergrößteTeilvonihnenindasschulische
Übergangssystemeinmündet.DerWertistzwarseit2010gesunken,liegtaber
fürdasSchuljahr2012/2013immernochüberdemnächsthöherenWert,den
NeueintrittenzumErwerbderHZB.
DieBildungsverlaufsstudiefürdenLandkreisStadebetrachtetnichtausschließ-
lich Jugendliche mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, sondern Jugendliche
mitMigrationshintergrund,deraufgrundtypischerMerkmaleerfasstwurde139.
Auch nach ihren Ergebnissen ist die Situation von Jugendlichen mit Migrati-
onshintergrundimÜbergangSchule-BerufimLandkreisStadeeinebesondere.
SiewieseninderBasiserhebungeinehöhereProblembelastungauf,siewaren
aufFörder-undHauptschulenüberrepräsentiert,siehabenhäufigereineKlasse
wiederholt,siewiesen–unabhängigvonderSchulform–niedrigeWertebeider
OrientierungaufeinebetrieblicheAusbildungauf,siehattendeutlichseltener
eineZusagefüreinenAusbildungsplatzerhalten,sieerfuhren–nachihrenAnga-
ben–wenigerUnterstützungdurchihreEltern.
InderselbenRichtungentwickeltensichdieErgebnisseinderFolgebefragung.
JugendlichemitMigrationshintergrunderreichtendieniedrigerenSchulabschlüs-
se,gelangtenseltener ineinebetrieblicheAusbildung,erreichtenseltenerdie
(Aus-)Bildungsstation,diesiegerneerreichthätten,erfuhrenwenigerUnterstüt-
zungdurchihreEltern.DasssieseltenerineinerAusbildungzufindensind,liegt
nichtandenniedrigerenSchulabschlüssen.
Empfehlung:Angesichts ihrergeringenEinmündung indiedualeAusbildung trotzentspre-
chender Berufswünsche und ihrer überdurchschnittlichen Einmündung in das
schulischeÜbergangssystemsolltenbesondersausländische Jugendlichebzw.
JugendlichemitMigrationshintergrundbereitsindenallgemeinbildendenSchu-
leninBezugaufihreBerufswahlbesondersgefördertwerden.
• Hierzu solltenausgehendvondenErgebnissenderBildungsverlaufsstudie
die Ursachen für eine von den Berufswünschen abweichendeWahl durch
qualitativeInterviewsklarerfestgestelltwerden.AufdieserBasissollteein
detailliertesHandlungskonzepterstelltwerden.
• DiemitderFachkräftesicherungbefasstenAkteurederBildungsregionsollten
beiihrenAktivitätenzurNachwuchsrekrutierungeinenbesonderenFokusauf
dieMädchenunddieJugendlichenmitMigrationshintergrundlegen.
DieEmpfehlungistdieselbewieinKapitelE3.1.
139DerMigrationshintergrundwurdeinderBasiserhebungunddementsprechendinder
FolgeerhebungdefiniertüberdasVorhandenseinmindestenseinesderdreiMerkmale:
GeburtsortimAusland;zuhausewird(auch)mindestenseineandereSprachealsDeutsch
gesprochen;Besitz(auch)eineranderenStaatsangehörigkeitalsderdeutschen.
e berufliche bildung
DieBildungsverlaufsstudiehatgezeigt,dassfürvieleJugendlicheimLandkreis
Stade der erste Schritt nach der Schule nicht der direkte in eine berufliche
Ausbildungist,sogarobwohldiesihrWunschist 137.Siehatebenfallsgezeigt,
dass fürdasErreichenoderNicht-ErreichendergewünschtenStation«Ausbil-
dung»nichtdasBewerbungsverhaltendieUrsacheist(eherimGegenteil).Auch
DifferenzierungennachGeschlecht,Schulform,ZensurenoderSchulabschlüssen
habenkeinenennenswerteAbweichunghinsichtlichderNichteinmündungindie
gewünschteAusbildungergeben,d.h.diesesindnichtdieGründe138.
Problematisch an einer Bildungsstation imÜbergangssystemkann sein, dass
–z.B.auchbeiderMöglichkeitzurAnrechnungaufdieAusbildungszeit–ein
ÜbergangineineBerufsausbildungauchanschließendnichtsicherstattfindet.
FallsauchderspätereEintrittineineAusbildungnichtgelingt,bestehtfürdiese
JugendlichendieGefahr,imspäterenErwerbslebengeringerentlohnteTätigkei-
tenauszuüben,geringeAufstiegschancenzuhabenoderlängerePhasenvonAr-
beitslosigkeitzuerleben.ImDezember2013warenmehralsdieHälfte(50,99%)
allervonderAgenturfürArbeiterfasstenArbeitslosenimLandkreisStadesolche
ohneabgeschlosseneBerufsausbildung.DerGroßteilvonihnen(82,6%)bezog
ArbeitslosengeldII(LeistungennachdemSGBII).
Empfehlung:AngesichtsderHandlungsfelderderBildungsregion«Fachkräfte sichern»und«Bil-
dungsqualität»solltendieAkteureimÜbergangSchule-BerufdieGründefürdaser-
folgreicheVerlassendesschulischenwiedesnichtschulischenÜbergangssystems
durchqualitative Interviews feststellen lassen.Hierbei solltendurchBefragung
vonJugendlichen,dieauseinementsprechendenBildungsgangderBBSenoder
einerentsprechendenMaßnahmeimAuftragderAgenturfürArbeiterfolgreichin
eineAusbildunggemündetsind,folgendePunktenäherbeleuchtetwerden:
• MitwelchenVoraussetzungengelangenJugendlicheindasÜbergangssystem,
dieeserfolgreichverlassen?
• WielangebefindensichdieseJugendlichenimÜbergangssystem?
• AuswelchenGründenmündenJugendlicheinmehralseineMaßnahme/einen
BildungsgangdesÜbergangssystemsein?
• Welche sinddieEinflussfaktoren für einerfolgreichesVerlassendesÜber-
gangssystems?
NachdenErgebnissenderBildungsverlaufsstudiestelltinBezugaufdieGründe
füreinNicht-EinmündenineinegewünschteAusbildungderMigrationshintergrund
vonJugendlicheneinenentscheidendenFaktordar.Siewolltendeutlichhäufiger
alsderDurchschnitteineAusbildungabsolvierenundhabenesnichtgeschafft.
13715,1%derbefragtenJugendlichengabenalsMotivfürdieWahlihreraktuellen
Bildungsstationan,dassdas,wassieursprünglichmachenwollten,nichtgeklappt
habe.88,1%vondiesensagten,dasssieeigentlicheineAusbildungmachenwollten
bzw.eineAusbildungineinemanderenBereich;daswaren74Jugendliche.
138LandkreisStade(2014b,S.28ff )
e berufliche bildung
Problematischaneiner
BildungsstationimÜbergangs-
systemkannsein,dass–
z.B.auchbeiderMöglich-
keitzurAnrechnungaufdie
Ausbildungszeit–einÜber-
gangineineBerufsausbildung
auchanschließendnichtsicher
stattfindet.
166 167
laufsstudiekeineherausragendenBesonderheiteninBezugaufGründefürdie
Wahl,persönlicheZukunftssichtundZufriedenheitfeststellenfürdiejenigen,die
indieseBildungsgängezumSchuljahr2013/2014neueingetretensind.Zudem
wärendieStichprobenzuniedrig,umAussagenverallgemeinernzukönnen:Von
insgesamt247befragtenJugendlichen,dieindieBBSeneingetretensind,besu-
chennur4,9%(12Personen)dasBVJbzw.3,6%(9Personen)dieBEK.
NeueintritteindieEinjährigeBerufsfachschule
Die Einjährige Berufsfachschule richtet sich an Schülerinnen und Schülermit
einem Hauptschul- bzw. Realschulabschluss. Im Landkreis Stade wird sie im
Schuljahr2014/2015fürdieelfBerufsbereicheAgrarwirtschaft,Bautechnik,Elek-
trotechnik,Floristik,Gartenbau,Gastronomie,HauswirtschaftundPflege,Holz-
technik,IT-Systeme,MetalltechnikundWirtschaftangeboten,diein15Fachrich-
tungenfürinsgesamt24Berufsbilderausbilden.FürvierderBildungsgängeist
derRealschulabschlussdieAufnahmevoraussetzung.
InderEinjährigenBerufsfachschulewerdendieKenntnisseundFertigkeitendes
erstenAusbildungsjahreseinesBerufesoderAusbildungsberufsschwerpunkteser-
lernt.SiebietetdeshalbdieMöglichkeitfürAbsolventen,sichdasJahralserstes
Ausbildungsjahranerkennenzulassen140.ImLandkreisStadewirddieseAnerken-
nungimFachbereichHolztechnik,initiiertdurchdieTischler-Innung,vonallenaus-
bildendenInnungsbetriebenpraktiziert,ebensoimFachbereichBautechniksowie
voneinzelnenBetriebenfürandereAusbildungsberufe,z.B.inderElektrotechnik.
FürdieAusbildungsbetriebebietensichdadurchverschiedeneVorteile,wiez.B.
einegeringereFluktuationzwischenZusageundBeginnderbetrieblichenAusbil-
dungunddieSynchronisierungdesLeistungsstandesvonSchülernderverschie-
denen Schulformen. Grundtechniken des Berufes können ohne betrieblichen
Termindruck in der Berufsfachschule erlerntwerden, und dieAuszubildenden
könnenimzweitenAusbildungsjahrinderberuflichenPraxisgutmithalten.Für
dieSchülerinnenundSchülerbietetsichu.a.eineweichereÜbergangsgestal-
tungvonderSchulzeitindieAusbildung,d.h.nichtsofortineine40-Stunden-
Woche,einerreichbaresZielinFormderAnerkennungdeserstenAusbildungs-
jahresundzugleichbereitsdieZugehörigkeitzumAusbildungsbetriebdurchdie
PraktikumsphasenundeventuelleweitereVeranstaltungen.
Abgesehenvondieser FormderorganisiertenNutzungderMöglichkeitender
EinjährigenBerufsfachschuleimLandkreisStadebietetderBildungsgangihren
bzw.seinenAbsolventinnenzumindest ineinigenBerufsbereicheneinen«Vor-
sprung»vordenAbsolvent/inn/enderallgemeinbildendenSchule:NachAussa-
geeinzelnerFachleuteandiesemÜbergang(BBS-Lehrer/innen,Ausbilder/innen)
steigertsiedieChancenaufeineAusbildung.
140DieEntscheidungüberdieAnerkennungbleibtentsprechenddemBBiGdem
einzelnenAusbildungsbetriebüberlassen.
e berufliche bildung
E.4.3.1
NeueintritteinBerufsvorbereitungsjahr(BVJ)undBerufseinstiegsklasse(BEk)DasBerufsvorbereitungsjahr(BVJ)richtetsichanSchüler/innen,diediesiebte
oderachteKlassederHauptschuleoderdieFörderschuleohneAbschlussver-
lassenhaben.EsnimmtdenfrüherabgehendenTeilderAbgängerohneHaupt-
schulabschlussauf.DieSchüler/innenwerdenindividuellmiteinzelfallbezogener
Zielsetzung gefördert, zum Beispiel in Bezug auf dasArbeits- und Sozialver-
halten,undaufeinespätereBerufsausbildungvorbereitet.Derfachpraktische
UnterrichtinzweiBerufsfeldernbildetdenSchwerpunkt,ergänztdurchfachthe-
oretischenundallgemeinenUnterricht.
AbsolventendesBVJkönnen,sofernsiedieschulischeBerufsausbildungweiter
verfolgenwollen, indieBerufseinstiegsklassewechseln,die für verschiedene
Berufsfelderangebotenwird.MitderenerfolgreichemBesuchkönnensieden
Hauptschlussabschluss erwerben.Nach demAbschluss desBVJ ist außerdem
dieAufnahmeeinerdualenAusbildungoderderÜberganginMaßnahmender
Agentur fürArbeitmöglich.Wenndie allgemeinbildendeSchule bereits neun
Jahrelangbesuchtwurde,istmitderVollendungdesBVJ-Vollzeitschuljahresdie
Schulpflichterfüllt(sieheNSchG§§65–67).
DieBerufseinstiegsklassen(BEK)sindnebendemBerufsvorbereitungsjahrder
zweiteBausteinder2009neugeschaffenenBerufseinstiegsschule.Siesindein
AngebotfürSchüler/innen,diedieHauptschulemitdemEndederneuntenKlas-
se ohneAbschluss oder mit einem schwachenAbschluss (Notendurchschnitt
schlechter als 3,5) oder die Förderschule mit oder ohne einAbschlusszeug-
nis verlassen. Die BEK nimmt also unter anderemdenTeil der Schülerinnen
undSchülerauf,diedieallgemeinbildendeSchulespäterohneHS-Abschluss
verlassen.AbsolventendesBVJgehenüblicherweiseindieBEKüber,umihre
beruflicheVorqualifizierungineinemBerufsfeldweiterzuvertiefen.DieBerufs-
einstiegsklassen sind konzipiert, um den Hauptschulabschluss zu erreichen,
während gleichzeitig berufliche Grundkenntnisse vermittelt werden. Näheres
kannimBildungsbericht2012,Kap.E4nachgelesenwerden.
Vorrangig sollen innerhalb der BEK die Basiskompetenzen in den Fächern
Deutsch,Mathematik und Englisch sowie die sozialen Kompetenzen gestärkt
werden.ImGegensatzzumBVJgibteseinheitlicheVorgabeninFormvonRah-
menrichtlinien,diesichandenStandardsderKlasse9derHauptschuleorien-
tieren.
WerdendieNeueintrittenurindieBildungsgängedesschulischenÜbergangs-
systemsbetrachtet,sotratenzumSchuljahr2011/201212%derJugendlichenin
dasBVJund13%indieBEKein.75%derNeueintrittefandenindieEinjährige
Berufsfachschulehineinstatt.
AbgesehenvondenSchulnoten,diemitdenEingangsvoraussetzungeninBVJ
undBEKkorrespondieren(vgl.Abb.E2),lassensichimRahmenderBildungsver-
e berufliche bildung
E.4.3
168 169
Wird dieses Ergebnis im Zusammenhangmit den folgenden betrachtet, lässt
sichdieo.g.Fragezumindestnichtvollständigverneinen:Vonallenbefragten
SchülerinnenundSchülern,dieangaben,einegewünschteBildungsstationnicht
erreichtzuhaben,wollten88,1%eigentlicheinedualeAusbildungmachen.143Es
ließsichkeinZusammenhangzwischendemNichterreicheneinerBildungsstati-
onunddenMerkmalenGeschlecht,Schulform,ZensurenoderSchulabschlüssen
feststellen; bezüglich des Bewerbungsverhaltens ein eher positiver: 93%der
Befragten mit dem Ziel eineAusbildung beginnen zu wollen, hatten bereits
Bewerbungen geschrieben. ImDurchschnitt hattenweniger Schülerinnen und
SchülerzumZeitpunktderBefragungbereitsBewerbungengeschrieben.
Empfehlung:EinegrößereZahlvonJugendlichenmitmittleremSchulabschlussbesuchtdie
EinjährigeBerufsfachschuledesschulischenÜbergangssystems.
Bildungsbericht und Bildungsverlaufsstudie weisen auf Unklarheiten in den
Ursachen für dieWahl der Einjährigen Berufsfachschule hin sowie auf einen
ZusammenhangmitdemNichterreichendesgewünschtenZiels«dualeAusbil-
dung».AusvergleichbarenErhebungenliegenBelegevor,dassdieEinjährigeBe-
rufsfachschuleimÜbergangsverlaufeinesnennenswertenTeilsderJugendlichen
nichtzielführendwar(vgl.z.B.Forreiter/Pagels2012144,S.23f ).
• DageradeSchülerinnenundSchülermiteinemmittleremSchulabschlussals
begehrteAusbildungs-Kandidatenangesehenwerden,solltendieAkteureder
BildungsregionvordemHintergrundderHandlungsfelder«Bildungsqualität»
und«Fachkräftesichern»möglicheZusammenhängedurchdieWiederholung
der Bildungsverlaufsstudie mit mindestens einer weiteren Folgebefragung
sowievertiefteFragestellungenindenFolgebefragungenfürdenBereichder
EinjährigenBerufsfachschulefestzustellenversuchen.
NichtschulischesÜbergangssystemDienichtschulischenMaßnahmenimÜbergangssystemrichtensichaneineZiel-
gruppemitrelativbreiterVarianzindenZugangsvoraussetzungen.
Im Landkreis Stade sind folgende Bestandteile des nichtschulischenÜbergangs-
systems vorhanden: Die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen derAgentur
fürArbeit,dieEinstiegsqualifizierung,dieJugendwerkstättenalsvomLandNieder-
sachsenunddemEuropäischenSozialfonds(ESF)geförderteMaßnahmedesLan-
desprogrammsJugendberufshilfesowieMaßnahmenderfinanziellenFörderungder
Zielgruppederunter25-jährigenimRechtskreisdesSGBIIdurchdasJobcenter.
Aufgrund unterschiedlicher Trägerschaften und Erfassungsarten liegen nur für
einigeMaßnahmenDatenvor,dieimRahmendieserBildungsberichtserstattung
sinnvollineinenZusammenhanggesetztwerdenkönnen.Deshalbwerdenhier
beispielhaftdieBerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmen(BvB)sowiedieEin-
stiegsqualifizierung(EQ)betrachtet.
143LandkreisStade(2014b,S.31ff )
144Müller/Pagels(2012)
e berufliche bildung
E.4.4
DieEntscheidungüberdieAnerkennungistinderRegeldeneinzelnenausbil-
dendenBetriebenüberlassen.DaherfolgtfürdieMehrzahlderFachbereicheim
LandkreisStadeausdemerfolgreichenAbsolvierenderEinjährigenBerufsfach-
schulewederunbedingteineVerkürzungderAusbildungszeitnochüberhaupt
eineSicherheit,anschließendeinenAusbildungsplatzzuerhalten.
UnteranderemausdiesenGründenwerdenBildungsgängewiedieEinjährige
Berufsfachschule bundesweit dem schulischen Übergangssystem zugerechnet.
EineUnsicherheitüberdieWirksamkeitderEinjährigenBerufsfachschuleinBe-
zugaufdasZiel«dualeAusbildung»weisenu.a.vertiefendeErhebungenzum
ÜbergangSchule-Berufnach.
WerdendieNeueintritte indieEinjährigeBerufsfachschuleausverschiedenen
Blickrichtungenbetrachtet,zeigensichfürdenLandkreisStadeeinigeSchwer-
punkte.
VondenNeueintrittenindieBildungsgängedesschulischenÜbergangssystems
zumSchuljahr2011/2012fanden75%indieEinjährigeBerufsfachschulehinein
statt.141
Seit2008hatderAnteilderNeueintrittemiteinemmittlerenAbschlussderSe-
kundarstufeIindasÜbergangssystemzugenommen.DiemeistenderSchüler/
innenmiteinemmittlerenAbschlusswechselnindieEinjährigeBerufsfachschule
desÜbergangssystems.
Die Zahl derNeueintrittemitmittleremAbschluss indieBBSen insgesamthat
zugenommen,dieZahlderNeueintrittemiteinemHauptschulabschlusshat im
selben Zeitraum abgenommen, während zugleich mehr Jugendliche mit einem
HauptschulabschlussindieTeilzeit-BerufsschulederdualenAusbildung(auchan
denBBSen)eingetretensind,alsoeinebetrieblicheAusbildungabsolvieren.
EsliegtdieFragenahe,obdieseinHinweisdaraufist,dassmehrSchülerinnen
undSchülermitmittleremAbschlusseinegeplantedualeAusbildungnichtauf-
nehmenkonntenunddeshalbindieEinjährigeBerufsfachschuleeingetretensind.
InBezugaufdieGründederWahlderEinjährigenBerufsfachschulegeradedurch
dieJugendlichenmiteinemRealschulabschlussodererweitertenSekI-Abschluss
gibtdieBildungsverlaufsstudieverschiedeneHinweise.Vonden565Teilnehmer/
innenderFolgebefragungbesuchen110dieEinjährigeBerufsfachschule,davon
hatten82(74,5%)zuvoreinenRealschulabschlussodersogareinenerweiterten
SekI-Abschlusserreicht.Immerhin31vonihnen(37,8%)gebenalsGrundfür
dieWahlderEinjährigenBerufsfachschulean,dassdas,wassieursprünglich
machenwollten,nichtgeklappthat142.
141Quelle:LSKN,bildungsmonitoring.de,DateiNIE12.1
142GutdieHälfte(52,4%)gibtalsGrundfürdieWahldeneigenenWunschan.Unab-
hängigvomerreichtenSchulabschlussgebeninsgesamt40derBerufsfachschüler/innen
alsEntscheidungsgrundfürdenBildungsgangan,dassihrursprünglicherWunschnicht
geklappthat;dieMehrzahlunterihnensindalsosolchemitRealschulabschluss.
e berufliche bildung
170 171
Abb. E4.4.1.2 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit, Agentur-
bezirk Stade, Eingliederungsbilanz gesamt, 2012
2012 2012in% Anmerkung
recherchierbareAustritte 556
davon6MonatenachAustrittarbeitslos 60 10,8
Soz.vers.pflundanderenicht-Arbeitslose 496 89,2
…davoninFolgeförderung 163 32,9derSoz.undNicht-AL
Soz.vers.pfl.gesamt 229 41,2 derAustritte
ohneFolgeförderung 142 25,5 derAustritte
weitereNicht-Arbeitslosegesamt 267 48 derAustritte
…darunterohneFolgeförderung 191 71,5 derNicht-AL
Eingliederungsquotegesamt 41,2
Quelle:AgenturfürArbeitStade(2014)(aufAnfrage)
Vonden556recherchierbarenAustrittenausderBvBwarensechsMonatenach
EndederMaßnahme10,8%arbeitslos.89,2%derausgetretenenPersonenwa-
rensozialversicherungspflichtigbeschäftigtoderanderweitigalsnicht-arbeitslos
erfasst.Vondiesen89,2%befandensich32,9%jedochineinerFolgeförderung.
25,5%aller recherchierbarausgetretenenPersonenwarendemnachsozialver-
sicherungspflichtigbeschäftigtundnichtineinerFolgeförderung.
DieEingliederungsquoteimJahr2012insgesamtbetrug41,2%.
Einstiegsqualifizierung(EQ)
EineEinstiegsqualifizierungisteinbetrieblichesLangzeitpraktikumvonsechs
biszwölfMonatenDauermitdemZiel, JugendlicheneinePerspektivefürden
EinstiegineineAusbildungzugeben.SiekönneneinenAusbildungsberufdirekt
ineinemBetriebkennenlernenundsichaufeinespätereAusbildung–möglichst
im gleichen Betrieb – vorbereiten. Die EQ ist ein Instrument des Nationalen
Ausbildungspaktes,dessenFörderungseit2007imSGBIIIgesetzlichverankert
ist(§235bSGBIII)undalsteilqualifizierendeMaßnahmeBestandteildesnicht-
schulischenÜbergangssystems.
TeilnehmenkönnenAusbildungsplatzsuchende,die ihreVollzeitschulpflichter-
füllthabenundbiszum30.9.einesJahreskeinenAusbildungsplatzgefunden
haben146.
146WeitereTeilnahmevoraussetzungensind,dassdieJugendlichenausbildungsplatz-
suchendgemeldetsindundnichtbereitseineBerufsausbildungabgeschlossenhaben.
EskönnenauchJugendlicheteilnehmen,die«nochnichtdievolleAusbildungsreife
erlangthaben»odermiteinerLernbeeinträchtigungodersozialenBenachteiligungauf
denAusbildungsmarktkommen.
e berufliche bildung
E.4.4.2
BerufsvorbereitendeBildungsmaßnahmen(BVB)derAgenturfürArbeit
DieBerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmen(BvB)richtensichanJugendliche
undjungeErwachseneunter25Jahren,dieihreVollzeitschulpflichterfüllthaben
undeinenAusbildungsplatzsuchenunddienochnichtüberdieerforderliche
Ausbildungsreifeverfügen.SiesollendenTeilnehmer/innenermöglichen,ihreFä-
higkeitenundverschiedeneBerufekennenzulernen,ihreBerufswünschebesser
einzuschätzenundberufsspezifischeFertigkeitenzuerwerben.Außerdemkann
auchhierderHauptschulabschlussnachgeholtwerden.EntsprechenddemSGB
III(§61Abs.1Nr.1)sollendieBerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmendie
Teilnehmer/innenaufdieAufnahmeeinerAusbildungvorbereitenoder, sofern
dies(noch)nichtmöglichist,aufdieAufnahmeeinerBeschäftigung145.Siesind
damiteinBestandteildesnichtschulischenÜbergangssystems.
JenachVoraussetzungdauernBvBzehnbiszwölf,maximal18Monate.
EntsprechenddemNSchG(§§66und67(3))wirddieErfüllungderVollzeitschul-
pflichtmitneunJahrenaneinerallgemeinbildendenSchulepluseinemvollzeit-
schulischenJahranderberufsbildendenSchule,z.B.imBVJ,vonderAgentur
fürArbeitalsgegebenangesehen.Dasbedeutet,dassTeilnehmereinerBvBim
LandkreisStadeüblicherweisezumindestbereitsdasBVJabsolvierthaben.Die
BerufsvorbereitendenBildungsmaßnahmensindfürdieseJugendlichenalsobe-
reitsdiezweiteStationimÜbergangssystem.
Wegender unterschiedlichenDauer können fürBvBkeineGesamtteilnehmer-
zahlenproJahrermitteltwerden,sonderndieZahlderZu-undAbgängesowie
einMonatsdurchschnitt.AufgrundeinerÄnderunginderstatistischenErfassung
könnendieZahlenfürBvBindieserFormerstab2012abgebildetwerden.
Abb. E4.4.1.1 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit,
Agenturbezirk Stade, Teilnehmer/innen 2012
2012
Zugang 467
Abgang 466
12-Monate-Durchschnitt 283
145ZurZielgruppezählenvorallemdiejenigen,die»nochnichtüberdieerforderliche
AusbildungsreifeoderBerufseignungverfügenoderdenendieAufnahmeeinerAusbil-
dungwegenfehlenderÜbereinstimmungzwischendenAnforderungendesAusbildungs-
marktesundihremBewerberprofilnichtgelungenist”(vgl.http://www.arbeitsagentur.
de/web/wcm/idc/groups/public/documents/webdatei/mdaw/mta1/~edisp/l6019022dst-
bai433408.pdf ).
e berufliche bildung
E.4.4.1
Quelle:AgenturfürArbeitStade
172 173
NachderSekundarstufe IIhabenSchülerinnenundSchülernebendemÜber-
ganginAusbildungauchdieMöglichkeit,einStudiumzubeginnen(Übergang
IV).EinStudiumkanndarüberhinausauchnacheinerAusbildungodereiner
längerenBerufsphasesowienachderFamilienphaseoderbeieinerberuflichen
Umorientierungbegonnenwerden.AucheinKontaktstudiumindernachberufli-
chenPhaseistmöglich.DieseWechselvoneinerBildungsphase/-institutionin
eineanderestellenebenfallsÜbergängedar.
DieHochschulenhaben innerhalbdesdeutschenBildungssystemseinegroße
Bedeutung.DaraufhatderBildungsbericht2012bereitshingewiesenundaus-
geführt,dassHochschulenzumeinenFachkräftederZukunftausbildenundzum
anderendurchdieseAusbildungsaktivitätenzurAnsiedlungvonWirtschaftsun-
ternehmenbeitragen.Ausgeführtwurdeauch,dassesmitBlickaufdiekom-
munaleBildungslandschaftvonBedeutungist,obdieStudiengängederlokalen
Hochschulenzur lokalenWirtschaftsstrukturpassenundsomitdieStudienab-
gänger als Potenziale derWirtschaft in der Region gehaltenwerden können.
IstdiesnichtderFall,kanneszuWanderungenkommen.Soziehenauseiner
RegionzumeinenStudierende,fürdieesvorOrtkeinpassendesArbeitsange-
botgibt,zumanderenkommteszuZuzügenausanderenHochschulstandorten.
AuchdieFrage,obdieAbiturienteneinerKommunedie lokalenHochschulen
besuchenoderfortziehen,hängt–nebenweiterenFaktoren–direktmitdem
Fächerangebotzusammen.
ImGebietdesLandkreisesStadesindzweiprivateHochschulen(diehochschule
21mitSitzinderHansestadtBuxtehudeunddiePrivateHochschuleGöttingen,
CampusStade)ansässig.BiszumJahr2005hatteinBuxtehudediestaatliche
FachhochschuleNordostniedersachsenihrenSitz.NachAuflösungdieserHoch-
schulehatsichamStandortBuxtehudedieprivatehochschule21(hs21)ange-
siedelt.DieHochschulenkonntenihrFächerspektrumerweitern,wobeiweiterhin
vorwiegendMINT-Fächerunterrichtetwerden.DerLandkreisStadeistkeintradi-
DieHochschulenkonnten
ihrFächerspektrumerweitern,
wobeiweiterhinvorwiegend
MINT-Fächerunterrichtet
werden.
F
HoCHSCHuL-BILDuNG
BetriebundEQ-Teilnehmer/innengehenein sozialversicherungspflichtigesBe-
schäftigungsverhältnisein.EineVergütungwirdbiszurHöhevonzzt.216.-€
vonderAgentur fürArbeit gefördert, dieSozialabgabenwerdendemBetrieb
pauschalierterstattet.
DieInhaltederEinstiegsqualifizierungbasierenaufdenAusbildungsordnungen
deranerkanntenAusbildungsberufe.WährendderEQsollenAusbildungsinhalte
deserstenLehrjahresvermitteltwerden,deshalbentsprechendiezuvermitteln-
denQualifizierungsbausteinebundesweiteinemeinheitlichenStandard.Derzei-
tiggibtesEQ-Bausteineinmehrals145AusbildungsberufeninderZuständig-
keit von Industrie- undHandelskammerundHandwerkskammer, die auch im
LandkreisStadepraktiziertwerdenkönnen.
EineÜbernahme in eine dualeAusbildung soll vomUnternehmen angestrebt
werden,istabernichtverpflichtend.DieEQkannaufdieAusbildungsdaueran-
gerechnetwerdenbzw.zurVerkürzungderAusbildungsdauerführen.
DasBundesministerium fürArbeit undSoziales (BMAS)hatdieEQüberdrei
Jahrewissenschaftlich begleiten lassen. DerAbschlussbericht vomMärz 2012
bescheinigtderEQ«eineguteWirksamkeitinBezugaufdieQualifizierungder
TeilnehmendensowiedenÜberganginAusbildung»,benenntaberauch,dass
durchdieEntspannungamAusbildungsmarktderAnteilder«Marktbenachteilig-
ten»inderEQzurückgeheundeinInstrumentzuihrerFörderungderzeitnicht
mehrbenötigtwerde(nurzehnProzentderTeilnehmendenbringtkeinenSchul-
abschlussmit,34%verfügenübereinenRealschulabschlussundsiebenProzent
sogarüberdieHZB).DieÜberführungsrateineinedualeAusbildungoderein
sozialversicherungspflichtigesBeschäftigungsverhältnisliegtsechsMonatenach
derEQbundesweitbei69%undweist–auchunterBerücksichtigungpersön-
licherCharakteristikaderTeilnehmenden–höhere Integrationsquotenauf als
BerufsvorbereitendeBildungsmaßnahmen.
2009 2010 2011 2012
Zugang 131 124 86 137
Abgang 113 138 97 139
12-Mon.-Durchschnitt 71 81 62 86
Quelle:AgenturfürArbeitStade,Jahres-Eingliederungsbilanzen2009bis2012
Im12-Monatsdurchschnitthabenzwischen2009und2012durchschnittlich75
PersonenaneinerEinstiegsqualifizierungteilgenommen.DieEingliederungs-
quotesechsMonatenachdemEndederMaßnahmewarindenJahren2009
bis2012mitSchwankungenrückläufigvon75,8%auf67,6%.147
147Quelle:AgenturfürArbeitStade,Jahres-Eingliederungsbilanzen2009bis2012.
e berufliche bildung
Abbildung E 4.4.2: Teilnehmer/innen der Einstiegsqualifizierung der Agentur für Arbeit, Agenturbezirk Stade, 2009-2012
175
tionellerUniversitätsstandort,verfügtabermitdenbeidenprivatenHochschulen
undderamStandortBuxtehudebis2005ansässigenstaatlichenHochschule
überlangjähriggewachseneHochschulstrukturen.
DieSchwerpunktlegungderStudienangeboteaufdieMINT-Fächererklärt,warum
nureingeringerAnteilderjenigenAbiturient/innen148,die imLandkreisStade
ihreHochschulzugangsberechtigung(HZB)erworbenhaben,auchimGebietdes
Landkreisesstudiert.DurchdiedirekteNachbarschaftzumBundeslandHamburg
lässtsichsehrguterklären,warumeinsohoherAnteilderStaderAbiturient/
innenineinemanderenBundeslandstudiert.AuchdieUniversitäteninBremen
undLüneburgziehendieAbiturient/innendesKreisgebietesan.
DieHochschulenimLandkreisStadebietendualeStudiengängean.Dasheißt,
dassdieStudierendensowohleinetheoretischeAusbildungandenHochschulen
als auch eine praktischeAusbildung inBetrieben erhalten.Viele Studierende
kommenzumStudiumausdemUmland,z.B.ausHamburg,indenLandkreis,da
ihreAusbildungsbetriebeKooperationenimRahmendesdualenStudienangebo-
tesmitdenörtlichenHochschulenhaben.
VordemHintergrundderBildungsstrategiedesLandkreisesStade istdieBe-
trachtung der lokalen Hochschulstruktur149 vor allem für das Handlungsfeld
Fachkräfte sichernvonBedeutung.FürdenLandkreisStadeisteinkommender
Fachkräftebedarf in den Bereichen Ingenieurwesen/MINT sowie Pflege prog-
nostiziert worden.150 Auch pädagogische Fachkräfte werden deutschlandweit
knappwerden.Daherkanndavonausgegangenwerden,dassdiesauchaufden
LandkreisStadezutreffenwird.DielokalenHochschulenkönneneinezentrale
Rolle bei der Sicherung von Fachkräften vor Ort spielen. Um sich dem The-
maHochschulbildungzunähern,werden indiesemBildungsberichtvorallem
die Studierendenzahlen abgebildet. Interessant ist vor dem Hintergrund des
HandlungsfeldesFachkräfte sichernauch,woStaderAbiturient/innennachdem
SchulabschlusseinStudiumbeginnenundauswelchenanderenBundesländern
StudierendeindasKreisgebietziehen.
DieüberwiegendeMehrzahlder(Fach)HochschulabsolventenausdemLandkreis
StadestudiertineinemanderenBundesland.Lediglichzwischen2,4%(Winter-
semester2009/2010)und3%(Wintersemester2011/2012)besucheneineHoch-
schuleimKreisgebiet.
148AlsAbiturient/innenwerdenimFolgendenSchülerinnenundSchülermit(Fach-)
Abiturbezeichnet.
149ImKapitelFHochschulbildungwerdenimkommunalenBildungsberichtDatender
amtlichenStatistik(Hochschulstatistik)abgebildet.DieseStatistikbietetvalideundreli-
ableDaten,dieallerdingsdenStandvoreinigenJahrenabbilden.AktuellereDatensind
vonSeitenderamtlichenStatistiknichtzugänglich.DerVorteilderamtlichenStatistikfür
diesesKapitelliegtinderZuverlässigkeitderDaten.Dadurchkönnenlangfristiggesehen
EntwicklungenabgebildetwerdenunddieReproduzierbarkeitundFortschreibungder
DatendesKapitelsistzukünftigproblemlosmöglich.AktuelleDatenzudenHochschulen
wurdenzusätzlichdirektbeidenHochschulenangefragtundergänzendmitabgebildet.
150ExperConsult(2012)
f hochschulbildung
DieSchwerpunktlegungder
StudienangeboteaufdieMINT-
Fächererklärt,warumnurein
geringerAnteilderjenigenAbi-
turient/innen,dieimLandkreis
StadeihreHochschulzugangs-
berechtigung(HZB)erworben
haben,auchimGebietdes
Landkreisesstudiert.Durch
diedirekteNachbarschaftzum
BundeslandHamburglässtsich
sehrguterklären,warumein
sohoherAnteilderStaderAbi-
turient/innenineinemanderen
Bundeslandstudiert.Auchdie
UniversitäteninBremenund
LüneburgziehendieAbiturient/
innendesKreisgebietesan.
Bildungsbericht2014–HochschulstandorteStand:16.12.2013
Maßstab1:275.000BildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013 privateHochschule,staatlichanerkannt
Nordkehdingen
Drochtersen
oldendorf-Himmelpforten
Stade
Fredenbeck
Lühe
Horneburg
Jork
Buxtehude
Apensen
Harsefeld
f hochschulbildung
176 177
Studien-gang
FächergruppederamtlichenStatistik
WS2009/10
WS2010/11
WS2011/12
WS2012/13
WS2013/14
BIM
Rechts-,wirtschafts-undSozialwissenschaften 95 104 102 129 153
davonweiblich 46 51 47 56 70
davonnichtdeutsch 3 4 3 3 4
pT
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften 156 188 186 200 197
davonweiblich 129 150 146 153 153
davonnichtdeutsch 4 5 0 7 7
BAu,BIB,MEC
Ingenieurwissenschaften 204 272 357 401 493
davonweiblich 66 97 114 123 155
davonnichtdeutsch 9 10 12 14 13
Insgesamt 455 564 645 730 843
Quelle:hochschule21(2014)(aufAnfrage)
DiePrivateHochschuleGöttingen (PFH)CampusStadebietet im Januar2014
folgendeStudiengängean:
• Verbundwerkstoffe/Composites(BachelorofEngineering)
• Verbundwerkstoffe/Composites(MasterofScience)
• BusinessAdministration(BachelorofScience)
unddieFernstudiengänge:
• Betriebswirtschaftslehre(BachelorundMasterofArts)
• MBA(MasterofBusinessAdministration)
• AdvancedManagement(MasterofArts)
AnderPFHCampusStadeistdasAngebotAdaptronikweggefallen.
Abbildung F1: Studierendenzahlen der hs21, WS2009 / 2010 – WS 2013 / 2014 nach Fächergruppen
f hochschulbildung
LediglicheinsehrgeringerAnstiegvon0,3%proJahristfürdenLandkreisStade
zuerkennen.151AufgrunddieserEntwicklungkannnochnichtvoneinemTrend
gesprochenwerden, dafürmüsstedieKurveüber die nächsten Jahre hinweg
weiterstetigsteigen.
StudienpräferenzensindauchkonjunkturellenSchwankungenunterworfen. In-
sofernkannesdurchaussein,dassdieAttraktivitätdualerHochschulstudien-
gängeimtechnischenBereichkünftigsteigenwirdundsomitauchderAnteil
derAbiturientendesKreisgebietes,dievorOrtstudierenwollen,steigenwird.
Wichtigerwäre jedoch die Frage, ob die Studierenden nach ihrerAusbildung
außerhalbdesKreisgebieteswiederzurückkehren.Hierkönnteeinenochunent-
decktePotenzialgruppefürdielokaleWirtschaftliegen.
DieHochschulen vorOrtbieten verschiedene technischeStudiengänge sowie
pflegerischeStudiengängean.DabeisinddualeStudiengänge inKooperation
mitderlokalenWirtschaftimFokusdesAngebotes.
DasStudienangebotderhochschule21(hs21)umfasstimJanuar2014folgende
Bachelorstudiengänge(DUAL):
• Bauingenieurwesen(BAU)
• BauenimBestand(BIM)
• ArchitekturimBestand
• Bau-undImmobilienmanagement(BIM)
• Mechatronik(MEC)
• Physiotherapie(PT)
• Pflege(geplant)
• Hebamme(abWintersemester2014/2015)
MitdemgeplantenStudiengangPflegehatdiehs21ihrAngebotseitderBe-
richterstattungdesBildungsberichts2012ausgebaut;abdemWintersemester
2014/2015kannauchderBerufderHebammeineinemdualenStudiumerlernt
werden.NachdreiJahrenschließtdieAusbildungmitderstaatlichenPrüfungzur
Hebammeab.NachdemviertenJahrkanndannmitdemBachelorofSciencedie
akademischeQualifikationerworbenwerden.
DieaktuellenDatenzuStudierendenanderhs21zeigen,dassdiehochschule
21nichtnurihrStudienangebotkontinuierlicherweitert,sondernauchdieZahl
derStudierendenansteigt.
151Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.
de,DateiF7.4
Wichtigerwärejedochdie
Frage,obdieStudierenden
nachihrerAusbildung
außerhalbdesKreisgebietes
wiederzurückkehren.
Hierkönnteeinenochunent-
decktePotenzialgruppefürdie
lokaleWirtschaftliegen.
DieaktuellenDatenzu
Studierendenanderhs21
zeigen,dassdiehochschule21
nichtnurihrStudienangebot
kontinuierlicherweitert,son-
dernauchdieZahlderStudie-
rendenansteigt.
f hochschulbildung
178 179
Abbildung F3: Studierende im Landkreis Stade, weiblich, nicht deutsch
WS2009/2010 WS2010/2011 WS2011/2012
insgesamt 453 543 659
weiblichin% 53,4 52,3 47,3
nichtdeutschin% 3,3 3,1 2,4
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de
DateiF7.1,Berechnungen:BildungsbüroLandkreisStade
Abbildung F4: Studierende nach Fächergruppen
WS
2009/10WS
2010/11WS
2011/12
Rechts-,wirtschafts-undSozialwissenschaften 92 98 107
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften 153 182 191
Ingenieurwissenschaften 193 263 361
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de,
DateiF7.1
Die Zahl der Studierenden ist seit demWintersemester 2009/2010 insgesamt
gestiegen.BesondershochfielderAnstiegindenIngenieurwissenschaftenaus.
Abbildung F5: Studierende nach Fächergruppen in Prozent
WS
2009/10WS
2010/11WS
2011/12
Rechts-,wirtschafts-undSozialwissenschaftenin% 21,0 18,0 16,2
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaftenin% 34,9 33,5 29,0
Ingenieurwissenschaftenin% 44,1 48,4 54,8
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de
DateiF7.1,Berechnungen:BildungsbüroLandkreisStade
AusderFächergruppeRechts-,Wirtschafts-undSozialwissenschaftenwerdenan
denörtlichenHochschulendieStudiengängeBau-undImmobilienmanagement
(BIM)undBusinessAdministrationangeboten.Physiotherapie(zukünftigauch
PflegeundHebamme)gehören zuHumanmedizin/Gesundheitswissenschaften.
ZudenIngenieurwissenschaftenzählenBauingenieurwesen(BAU),BauenimBe-
stand(BIM),ArchitekturimBestand,Mechatronik(MEC)undVerbundwerkstoffe/
Composites.
f hochschulbildung
StudiengangWS
2009/10WS
2010/11WS
2011/12WS
2012/13WS
2013/14
B.Eng.Verbundwerkstoffe/Composites 98 106 108 105 105
davonweiblich 24 24 29 31 34
davonnichtdeutsch 1 1 1 2 2
M.Sc.Verbundwerkstoffe/Composites(Campusstuiumnational) 53 26 28 25 11
davonweiblich 6 0 0 0 0
davonnichtdeutsch 4 0 1 2 1
M.Sc.Verbundwerkstoffe/Composites(Campusstudiuminternational) 0 21 17 0 14
davonweiblich 0 3 5 0 2
davonnichtdeutsch 0 15 11 0 6
B.A.BusinessAdministration 0 0 18 28 28
davonweiblich 0 0 8 13 13
davonnichtdeutsch 0 0 0 0 0
Fernstudiengänge 53 73 93 66 70
Insgesamt 204 226 264 224 228
Quelle:PrivateHochschuleGöttingen(2014)(aufAnfrage)
AnbeidenprivatenHochschulenfallenfürdasStudiumGebührenan,dieinder
RegelvondenBetrieben,beidenendieStudierendenangestelltsind,entrichtet
werden.
FürdieBildungsregionLandkreisStadeistinteressant,wiesichdieStudieren-
denzahlen imKreisgebietveränderthaben.AbbildungF4zeigt,dasssich ins-
gesamtdieAnzahl152derStudierendenandenHochschulendesKreisgebietes
erhöhthat.DerAnteilderweiblichenStudierendenanallenStudierenden ist
vomWintersemester2009/2010biszumWintersemester2011/2012um6,1Pro-
zentpunktezurückgegangen.DerAnteildernicht-deutschenStudierendenliegt
beiunter5%.AuchdieserAnteilistrückläufig.
Umzuerklären,obdieVerteilungderStudierendenmitdemFächerangebotin
Zusammenhangsteht,istAbbildungF5hilfreich.
152DieDatenderamtlichenStatistikzudenStudierendenzahlensindnichtde-
ckungsgleichzudenDaten,diedieHochschulendirektandasBildungsbüroübermittelt
haben.DieUrsachenliegenteilweiseinunterschiedlichenErhebungsmethodenund
Stichtagen.
f hochschulbildung
Abbildung F2: Studierendenzahlen der PFH Campus Stade, WS2009 / 2010 – WS 2013 / 2014 nach Fächergruppen
180 181
DerAnteilderStudierendenimLandkreis,die ihreHochschulzugangsberechti-
gungimLandkreisStadeerworbenhaben,istmitetwasüber17%ehergering.
Dabeiistjedochzuberücksichtigen,dassdasimLandkreisangeboteneFächer-
spektrumnichtumfänglichistundvorallemkeineUniversitätenvorOrtsind.
DerhoheAnteilStudierender,dieihreHZBineinemanderenBundesland(z.B.
Hamburg)erworbenhaben,deutetdaraufhin,dassdasBildungsangebotder
Hochschulenweit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt ist und
AbiturientenausanderenBundesländernanzieht.DadieörtlichenStudiengänge
vorallemdualangebotenwerden,istdieserAnteileinHinweisdarauf,dassdie
HochschulenindenumliegendenRegionenbeiBetriebenbekanntsindundals
Ausbildungspartneranerkanntwerden.
Abbildung F8: Hochschulabsolventen/innen im Landkreis Stade nach Fächergruppen
2010 2011
Rechts-,wirtschafts-undSozialwissenschaften 22 22
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften 20 37
Ingenieurwissenschaften 35 35
Insgesamt 77 94
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiF15.1
Im Jahr2010habenerstmaligStudierendederGesundheitswissenschaften ihr
StudiumimLandkreisStadeabgeschlossen.ImVergleichzumJahr2009haben
16StudierendemehreinStudiumderRechts-,Wirtschafts-undSozialwissen-
schaften abgeschlossen.153 In Zukunft ist zubeobachten,wie sichdieQuote
derHochschulabsolventenimBezugaufdieStudierendenzahlentwickelt.Dazu
könnenzurZeitnochkeineAussagengemachtwerden,dadieZeitreihennoch
nichtweit genug zurück beobachtetwerden. ImNetzwerkMINT ist es durch
denDialogderunterschiedlichenanMINT-BildungbeteiligtenInstitutionenge-
lungen,sichdarüberzuverständigen,dassdieMathematik-KenntnissederAb-
iturient/innenoftmalsnichtdenAnforderungenindenNaturwissenschaftlichen
Studiengängengenügen.SomitkonntedasProjekt«FitinMathe»(sieheExkurs
MINT-Bildung) umgesetzt werden. Die erhoffte Wirkung des Projektes ist es,
dieMathematikkenntnissederAbiturient/innenaufdieAnforderungenderHoch-
schulen abzustimmen und somit zu einer erhöhten Studienbeteiligung sowie
einerverringertenAbbrecherquotebeizutragen.
153LandkreisStade(2012)
f hochschulbildung
ImJahr2010habenerstmalig
StudierendederGesundheits-
wissenschaftenihrStudiumim
LandkreisStadeabgeschlossen.
ImNetzwerkMINTistesdurch
denDialogderunterschiedli-
chenanMINT-Bildungbeteilig-
tenInstitutionengelungen,sich
darüberzuverständigen,dass
dieMathematik-Kenntnisseder
Abiturient/innenoftmalsnicht
denAnforderungenindenNa-
turwissenschaftlichenStudien-
gängengenügen.Somitkonnte
dasProjekt«FitinMathe»
(sieheExkursMINT-Bildung)
umgesetztwerden.
DieAbbildungF5zeigtdeutlich,dassdengrößtenAnteilanStudierendendie
FächergruppeIngenieurwissenschaftenhat.Diesistaufgrunddesobenbeschrie-
benenStudienangebotesderHochschulennichtverwunderlich.Die Ingenieur-
wissenschaftenhabenihrenAnteil innerhalbvondreiSemesternummehrals
zehnProzentpunkteerhöht.DiesentsprichtinabsolutenZahleneinemZuwachs
von168StudierendenindieserFachrichtung(vgl.AbbildungF4).
DerAnteilderweiblichenStudierendeninnerhalbderIngenieurwissenschaften
liegtseitdreiSemesternkonstantbeieinemDrittelundistzumWintersemester
2011/2012umknappdreiProzentpunktezurückgegangen.
Abbildung F6: Studierende der Ingenieurwissenschaften, Anteil weiblich
WS
2009/10WS
2010/11WS
2011/12
Ingenieurwissenschaften 193 263 361
davonweiblichin% 34,2 34,2 31,6
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),bildungsmonitoring.de
DateiF7.1,Berechnungen:BildungsbüroLandkreisStade
Abbildung F7: Verteilung der Studierenden im Landkreis Stade nach Ort der Erlangung
der Hochschulzugangsberechtigung in Prozent
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0 imLKStade inNiedersachsen inanderem imAusland Bundesland
WS2009/2010 WS2010/2011 WS2011/2012
StudierendeinsgesamtimLKStade:
WS2009/2010=453,WS2010/2011=543,WS2011/2012=659
Quelle:StatistischeÄmterdesBundesundderLänder(2014),
bildungsmonitoring.de,DateiF7.3
f hochschulbildung
17,2 17,1 17,8
25,8 26,728,5
55,2 54,752,5
1,8 1,5 1,2
182 183
Der Bedeutungsinhalt vonWeiterbildung hat in den vergangenen 100 Jahren
einenWandel durchlaufen. Zunächstwar die (Weiter)bildung einer speziellen
Zielgruppe gemeint, dieArbeiterbildung, dann die Bildung von Erwachsenen
insgesamt,dieErwachsenenbildung.DerheutegängigeBegriffstelltallgemein
«die Kontinuität in Bildungsvorgängen»154 in denMittelpunkt. In der biogra-
fischenPerspektive des lebenslangen LernenswirdWeiterbildung verstanden
als«FortsetzungoderWiederaufnahmefrüherenorganisiertenLernens»155nach
AbschlusseinererstenBildungsphaseundnachAufnahmeeinerErwerbstätigkeit
odernacheinerFamilienphase.156
DerWeiterbildungsbereich istdurchbesondereVielfalt undHeterogenitätder
AnbieterundAngebotegekennzeichnetundstarksegmentiert:
• DerZugangzuWeiterbildungistz.T.durchunterschiedlicherechtlicheGrund-
lagengeregelt(z.B.Bildungs-undArbeitsförderung:[...]«individuelleFörde-
rungseinerberuflichenWeiterbildungȤ3Abs.2Nr.2SGBI).
• Qualitätssicherungssysteme sind seit einigen Jahren eingeführt, aber nicht
einheitlich(LQW,AZAV,usw.).
• RechtlicheVorgabenfürCurriculaundAbschlüssegibtesinweitenBereichen
nicht.
• DieFinanzierungerfolgtzumTeildurchöffentlicheHaushalte(z.B.dieBundes-
agenturfürArbeitunddieEuropäischeUnion),wirddurchLänderundKom-
munenbezuschusst(z.B.dieVolkshochschulenoderfreieTräger)odererfolgt
privatwirtschaftlichnachdenMarktkriterienvonAngebotundNachfrage.
• DieBeteiligungverschiedenerZielgruppenanWeiterbildungvariiertstark.
• Weiterbildung umfasst formale (abschlussbezogene) und non-formale Bil-
dungsangebote.
154Faulstich(2008,S.647)
155DeutscherBildungsrat(1970,S.51)
156ebd.
InderbiografischenPerspek-
tivedeslebenslangenLernens
wirdWeiterbildungverstanden
als«FortsetzungoderWieder-
aufnahmefrüherenorganisier-
tenLernens»nachAbschluss
einererstenBildungsphase
undnachAufnahmeeinerEr-
werbstätigkeitodernacheiner
Familienphase.
G
wEITERBILDuNG
Empfehlungen:ImBereichderHochschulenistderkommunaleHandlungsspielraumeherge-
ring.TrotzdemgibtesvorallemdurchKommunikationmitdenBildungsakteu-
ren–wiez.B.imNetzwerkMINTgeschehen–dieMöglichkeit,imBereichder
HochschulenalsKommunalverwaltungaktivzuwerden.
• DasVerhältnisvonStudienanfängernzuStudienabgängern(erfolgreich)
solltegeprüftwerden.Essollteerforschtwerden,woranStudierendeschei-
ternundwelcheUnterstützungangebotenwerdenkönnte.
• DerDialogzwischendenHochschulenundanderenBildungsakteurenwie
Unternehmen,allgemeinbildendenundberufsbildendenSchulensollte
aufrechterhaltenwerden.InsbesondereimHinblickaufdietechnischen
SchwerpunktederHochschulenwirdempfohlen,dasNetzwerkMINTweiter
zuführen.
• DaimBereichderPflegeaberauchbeipädagogischenFachkräftenzukünf-
tigeFachkräftebedarfezuerkennensind,sollteggf.überdieEinrichtung
einesNetzwerkes«Pflege/Pädagogik»nachgedachtwerden.
• IndiesemZusammenhangkönntegeprüftwerden,inwieferndieEinführung
einesneuenStudiengangesFrühkindlicheBildung,BetreuungundErziehung
–alsErgänzungzurErzieher/innen-Ausbildung–fürdieRegionsinnvoll
seinkönnte.DadurchkönnteeineneueZielgruppeanpädagogischerArbeit
interessierterSchülerinnenundSchülererreichtwerden,fürdiediebishe-
rigeAusbildungzurErzieherin/zumErziehernichtattraktiverscheint.Die
hs21hatsichbereitsimRahmenderEntwicklungdesSprachförderkonzep-
tesbeteiligtundsomitindieWeiterbildungderZielgruppepädagogische
Fachkräfteeingebracht.Diehs21könnteihrStudienangeboterweiternund
gleichzeitiglangfristigzurFachkräftesicherungindiesemBereichbeitragen.
• Essolltegeprüftwerden,obundinwelchemUmfangStaderAbiturient/
innennacherfolgreichabgeschlossenemStudiumindasGebietdesLand-
kreiseszurückkehrenundhiereineArbeitsstelleannehmen.Ggf.könnten
Maßnahmenüberlegtwerden,dieeinegezielteRückwanderungbefördern.
DieseMaßnahmenkönntederFachbeirat«Fachkräftesichern»initiieren.
f hochschulbildung
185
• InhaltlichwirdWeiterbildunghäufigdifferenziertinallgemeineundberufliche
Weiterbildung.DieZuordnungeinzelnerThemenfelderistaberoftnichtein-
deutigzubestimmenundfließend.
AufgrunddieserHeterogenitätisteseinegrundlegendeAufgabederBildungs-
berichterstattung,TransparenzimWeiterbildungsbereichzuschaffen,damitdie
EntwicklungderWeiterbildungundihreFunktioninderBildungsregiondatenba-
siertdiskutiertundEntscheidungengetroffenwerdenkönnen.Denn:Weiterbil-
dunggewinntimmermehranBedeutunginderBildungsregion:
• DieHalbwertszeitdesWissensnimmtimZugederBeschleunigungtechni-
scherEntwicklungstetigab.DeshalblernenMenschenlebenslang,umihr
WissenundihreKompetenzenaktuellzuhalten
• UnternehmenbildenihreBeschäftigtenweiter,umKonkurrenzfähigkeitund
WirtschaftskraftzuerhaltenundimWettbewerbzubestehen
• InFolgedesdemografischenWandelsundFachkräftebedarfsmüssenzu-
nehmendPotenzialeaktiviertundgewonnenwerden(z.B.Frauen,Migrant/
innen)
• WeiterbildungunterstütztdieTeilhabeanderGesellschaftundChancenge-
rechtigkeit.
DerLandkreisStadehatinseinerBildungsstrategiedasHandlungsfeld«Fach-
kräftesichern»formuliertundwillFachkräfteentwickeln,gewinnen,haltenund
fördern.WeiterbildungistfürdieUmsetzungderStrategieeinKernbereich.
DieBildungsberichterstattungwidmetsicherstmalsderDarstellungundAnalyse
von Daten desWeiterbildungsbereichs, um Transparenz zu schaffen und um
Entscheidungen zur Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen in diesem
Handlungsfeldzuunterstützen.
weiterbildungsanbieterImLandkreisStadegibteseineVielzahlvonWeiterbildungsanbietern.Siehalten
AngebotederallgemeinenundberuflichenWeiterbildungvorundsindöffent-
lich,infreierTrägerschaftoderprivatwirtschaftlichorganisiert.
GroßeWeiterbildungsanbietermitdemSchwerpunktaufberuflicherWeiterbil-
dung imLandkreisStadesinddieKammern,wiedie Industrie-undHandels-
kammer, die Handwerkskammer, die Landwirtschaftskammer sowie zahlreiche
kleinereKammern.DieKammernbietenvorOrtsowohlfürihreMitglieder(bzw.
fürPersonenderjeweiligenBerufsgruppen)alsauchfürweitereMenschenWei-
terbildungen,Aus-undFortbildungenan.Sobietetz.B.dieHandwerkskammer
Braunschweig-Lüneburg-StadeinKooperationmitderAgenturfürArbeitStade
regelmäßigeinProgrammspeziellfürFrauenan–«FrauenaufErfolgskurs».
DatenzurTeilnehmerstruktursowiezudenangebotenenKursenkonntennicht
flächendeckendfüralleKammernerhobenwerdenundwerdendahernichtab-
gebildet.
g weiterbildung
DerLandkreisStadehatin
seinerBildungsstrategiedas
Handlungsfeld«Fachkräfte
sichern»formuliert.Weiterbil-
dungistfürdieUmsetzung
derStrategieeinKernbereich.
G.1
g weiterbildung
Bildungsbericht2014–weiterbildungsanbieterStand:09.07.2014
Maßstab1:275.000NiedersächsischeLandesschulbehördeBildungsbüroLandkreisStadeQuelle:AuszugausdenGeobasisdatenderNiedersächsischenVermessungs-undKatasterverwaltung,©2013
Volkshochschule
Volkshochschule,Außenstelle
Aus-undWeiterbildungseinrichtung
Nordkehdingen
Drochtersen
oldendorf-Himmelpforten
Stade
Fredenbeck
Lühe
Horneburg
Jork
Buxtehude
Apensen
Harsefeld
186 187
35
30
25
20
15
10
5
0 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quelle:VHS-Statistik,DeutschesInstitutfürErwachsenenbildung(2014)(aufAnfrage)
DieProgrammbereicheGesundheitundSprachenhabendengrößtenAnteilan
Kursen.Seit2007 liegtderAnteilderKurse imProgrammbereichGesundheit
durchgängigbeiüber30%.
DerAnteilderKurseausdemProgrammbereichSprachenhatseit2007leicht
abgenommen,vondamals31,2%auf29,6%imJahr2012.
KurseausdemProgrammbereichKultur-GestaltenhabeneinenZuwachsvon4,5
Prozentpunkten im Zeitraum2007-2012 erfahren. Dieser Programmbereich ist
gemessenandenAnteilenderKurseamstärkstengewachsen.
DieKurseausdemBereichGrundbildung-Schulabschlüssemachenmitknapp
1%dengeringstenAnteilausundsindzudemleichtrückläufig.IhrAnteilistvon
1,2%imJahr2007auf0,7%imJahr2012gesunken.
DieWeiterbildungsangebotefürArbeit-BerufliegenanvierterStelle.IhrAnteilist
rückläufigundliegtimJahr2012bei11,4%.
Betrachtet man die Verteilung der Anteile der Unterrichtsstunden nach Pro-
grammbereichenändertsichdieVerteilungfolgendermaßen.
40
35
30
25
20
15
10
5
0 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quelle:VHS-Statistik,DeutschesInstitutfürErwachsenenbildung(2014)(aufAnfrage)
g weiterbildung
Abbildung G1.1.1: Angebotsstruktur der Volkshochschulen, Anteile Kurse nach Programmbereichen in Prozent, 2007-2012
Gesellschaft–Politik–Umwelt
Kultur–Gestalten
Gesundheit
Sprachen
Arbeit–Beruf
Grundbildung–Schulabschlüsse
Gesellschaft–Politik–Umwelt
Kultur–Gestalten
Gesundheit
Sprachen
Arbeit–Beruf
Grundbildung–Schulabschlüsse
31,2 32,3 31,4 31,3 30,4 31,5
29,630,328,630,230,830,7
15,7
14,4
6,8
1,2 1,1 1,1 1,1 1,1 0,7
8 8,26,9 6,5
6,5
13,1 13,114,2 12,2 11,4
14,7 1618
19,5 20,2
Abbildung G1.1.2: Angebotsstruktur der Volkshochschulen, Anteile Unterrichtsstunden nach Programmbereichen
in Prozent, 2007-2012
29,4 29,2
23,3
18,8
15,9 15,4 15
18,7 19,3
31
21,5
29,2
22,4
35,938,2
27,1
17,5
14,3
9,19,5 9,6 10,8
2,7 3,3 3,8 3,5 4,1 3,6
12
14,9
15,917,7
16,614,3
11,4
15,4
Allgemeine und beruflicheWeiterbildung bieten dieVolkshochschulen an. Im
LandkreisStadegibteszweiVolkshochschulenmitjeweilsmehrerenAußenstel-
len.DieVolkshochschuleBuxtehudeisteinAmtderHansestadtBuxtehude,die
VolkshochschuleStadeistalsVereinorganisiert.
Im vorliegenden Kapitel werden die Volkshochschulen näher betrachtet, weil
hieramtlicheStatistikenvorliegen.
VolkshochschulenDieVolkshochschule (VHS)StadehältderzeiteineVielzahlvonKursangeboten
(StandMärz2014)zufolgendenBereichenvor:Sprachen,GesundheitundErnäh-
rung,Mensch,Gesellschaft,Umwelt,Kultur,GestaltensowieArbeit,Beruf,EDV.
ZusätzlichbietetdieVHSStadeweitereabschlussbezogeneLehrgängean: im
zweitenBildungswegdieVorbereitungundAbnahmedesHaupt-undRealschul-
abschlusses, Finanzbuchhalter (VHS-Zertifikat), Fachkraft Personalbrechnung
(VHS-Zertifikat), NLP Practitioner Coach sowie Vorbereitungslehrgang auf die
PrüfungvorderLandwirtschaftskammerzum/rHauswirtschafter/in.
KurseausunterschiedlichenAngebotsbereichenhabendieAnerkennungalsBil-
dungsurlaubundeswerdenBildungsreisenangeboten.
DieVHSBuxtehudehältderzeitebensoeineVielzahlvonKursangebotenvor
(StandMärz2014)zudenBereichen:Gesellschaft,KulturelleBildung,Gesund-
heitsbildung,Sprachen,EDV,BeruflicheBildungsowieJungeVHS.
ZusätzlichbietetauchdieVHSBuxtehudeweitereabschlussbezogeneLehrgänge
an: im zweitenBildungswegdieVorbereitungundAbnahmedesallgemeinen
Haupt-undRealschulabschlusses,Lohn-undGehaltsabrechnungamPC(VHS-
Zertifikat),BetrieblichesSteuerrecht(VHS-Zertifikat),BuchführungamPC(VHS-
Zertifikat)sowieBuchführungIundII(VHS-Zertifikat).
Auch hier habenKurse aus unterschiedlichenBereichendieAnerkennung als
Bildungsurlaub.
FürFirmengibtesdasAngebot,betriebsinterneSchulungenfürihreMitarbeiter
durchdieVHSnachindividuellenWünschendurchführenzulassen.
MitdemESF-gefördertenProjekt«BuxtehuderBildungsoffensive»werdenSchü-
ler/innenbeiihremStartinsBerufslebenunterstützt.
DiefolgendenDatenentstammenderVHS-Statistik,diedasDeutscheInstitutfür
Erwachsenenbildungführt.EswerdenbeideVolkshochschulendesLandkreises
zusammenabgebildet.
g weiterbildung
G.1.1
188 189
Abbildung G1.1.4: Verteilung Teilnahmen und Unterrichtsstunden
je 1.000 Einwohner 2007-2012
300
250
200
150
100
50
0 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Teilnahmenje1000Einwohner Unterrichtsstd.je1000Einw
Quelle:VHS-Statistik,DeutschesInstitutfürErwachsenenbildung(2014)(aufAnfrage)
WährendesimJahr2007noch114Teilnahmenje1000Einwohnerwaren,gin-
gendiese2012auf99Teilnahmenje1000Einwohnerzurück.
AuchdieAnzahlderUnterrichtsstundenje1000Einwohnerhatsichverringert:
von278imJahr2007auf248imJahr2012.
Empfehlung:EssollteeineErhebungdesWeiterbildungsverhaltenssowiederWeiterbildungs-
wünsche und -bedarfe derBürgerinnenundBürger durchgeführtwerden. Sie
kannAufschlussdarübergeben,obdieAngebotederBedarfssituationentspre-
chen,undwelcheAngeboteggf.fehlen.
BeruflicheweiterbildungDieBundesagenturfürArbeitistdurchsozialgesetzlicheVerpflichtungeinerder
größtenAuftraggeberfürdieberuflicheWeiterbildung.
MaßnahmenzurFörderungderberuflichenWeiterbildungsindeineMöglichkeit,
umfürarbeitssuchendePersonendieChancenaufWiedereingliederunginden
Arbeitsmarktzuerhöhen.NebenderBundesagenturfürArbeitbietenauchdie
KammernverschiedeneWeiterbildungsangebotean.
LautWeiterbildungsstatistikderBundesagenturfürArbeitstelltsichdieSituati-
onimLandkreisStadefolgendermaßendar:
DieZahlderNeueintritteinMaßnahmenzurFörderungderberuflichenWeiterbil-
dungistinsgesamtrückläufig.
G.1.2
g weiterbildung
278
114 105 102 100 104 99
240 235 235253 248
DengrößtenAnteilanUnterrichtsstundenhatderProgrammbereichSprachen.
HiergabesauchdiegrößtenZuwächse.
GrundbildungskursehabendengeringstenAnteilandenKursen,stehenmitder
AnzahlihrerUnterrichtsstundenjedochanzweiterStelle.15,9%allerUnterrichts-
stundenfielenimJahr2012aufdiesenProgrammbereich.
Den stärksten Rückgang gab es bei denAnteilen für Unterrichtsstunden des
ProgrammbereichesArbeit-Beruf.HieristderAnteilvon29,4%imJahr2007auf
14,9%imJahr2012gesunken.DenniedrigstenAnteilanUnterrichtsstundenhat
derProgrammbereichGesellschaft-Politik-Umwelt.
DerAnteilderTeilnehmer/innennachGeschlechtundAlterzeigtsichfolgend:
DreiViertelderTeilnehmer/innenanKursenderVolkshochschulensindweiblich.
ImZeitraum2007-2012hatsichdieswenigverändert.DerAnteildermännlichen
Teilnehmeristleichtum0,7Prozentpunktegesunken.
Abbildung G1.1.3: Verteilung Teilnehmer nach Altersgruppen in Prozent, 2007-2012
40
35
30
25
20
15
10
5
0 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quelle:VHS-Statistik,DeutschesInstitutfürErwachsenenbildung(2014)(aufAnfrage)
Diemeisten Teilnehmer/innen sind zwischen 35 und unter 50 Jahren alt, ihr
AnteilsinktaufgrundderdemografischenEntwicklung.DiezweitgrößteTeilneh-
mergruppesindPersonenzwischen50undunter65Jahren.IhrAnteilstiegseit
2007umzweiProzentpunktean.EinstarkerAnstiegkannfürdieGruppeder
65jährigenundÄlterenverzeichnetwerden.ImJahr2007lagihrAnteilanallen
Teilnehmer/innenbei11,3%. Im Jahr2012machensie15,4%allerTeilnehmer/
innen aus. Die Gruppe der 18-25jährigen hat den geringstenAnteil an allen
Teilnehmer/innen.
BetrachtetmandieTeilnahmederBevölkerunganWeiterbildunginVolkshoch-
schuleninsgesamt,istdieserückläufig.
unter18
18bisunter25
25bisunter35
35bisunter50
50bisunter65
65undälter
37,5
24,6 26,2 24,8 25,2 25,526,6
15,416,1171712,9
12,7 11,6 11 13,6 13,111,38,2 7,8 7,3 9,1 8,2 8,7
5 4,7 4,7 4,24,95,2
13,4
35,7 34,1 32,7 31,9 32
g weiterbildung
190 191
ImVerlaufdesErhebungszeitraumessankdieGruppedermännlichenTeilneh-
merum61,6%von849Teilnehmernauf326.DieGruppederFrauensankum
55,6%von527auf234Teilnehmerinnen,wobeiMännerunverändertdiegrößte
Teilnehmergruppesind.
DasErfolgskriteriumeinerdurchdieBundesagenturfürArbeitgefördertenberuf-
lichenWeiterbildungsmaßnahmebemisstsichdaran,obsichdieTeilnehmerin-
nenundTeilnehmer6MonatenachAbschlussihrerMaßnahmeineinemsozial-
versicherungspflichtigenBeschäftigungsverhältnisbefinden.
TeilnehmeranMaßnahmenzurFörderungder
berufl.WeiterbildungSV-pfl.Beschäftigte–Eingliederungsquote
2009
Insgesamt 1.234 37,2%
davonmännlich 760 37,4%
davonweiblich 474 37,0%
davonausDeutschland 1.137 37,3%
davonausdemAusland 97 36,6%
2010
Insgesamt 1.271 39,5%
davonmännlich 818 42,9
davonweiblich 453 33,3%
davonausDeutschland 1.141 40%
davonausdemAusland 128 36%
2011
Insgesamt 816 42,6%
davonmännlich 472 48,9%
davonweiblich 344 33,6%
davonausDeutschland 721 44%
davonausdemAusland 95 31,1%
2012
Insgesamt 456 56,4%
davonmännlich 295 61,7%
davonweiblich 161 46,5%
davonausDeutschland 410 56,7%
davonausdemAusland 46 53,3%
g weiterbildung
Abbildung G1.2.3: Verbleib von Teilnehmern aus Förderung der berufliche Weiterbildung untersucht 6 Monate nach Austritt
hinsichtlich sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und Arbeitslosigkeit
Quelle:StatistikderBundesagentur
fürArbeit(2014)(aufAnfrage)
Abbildung G1.2.1: Eintritte in Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung
der Bundesagentur für Arbeit, Landkreis Stade, 2009-2012
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0 2009 2010 2011 2012
Insgesamt Unter25Jahre 25bisunter50Jahre 50Jahreundälter
Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit,ArbeitsmarktinZahlen,ZugangundBe-
standvonTeilnehmernanMaßnahmenderberuflichenWeiterbildung,Hannover,
März2014(aufAnfrage)
ImZeitraumvonJanuar2009bisDezember2012istdieZahlderNeueintrittevon
1.376auf560gesunken.DiesentsprichteinemRückgangvon60%.
DieAbbildungzeigteinenRückgangderNeueintritteder25bisunter50jährigen
um57,7%.DieZahlderNeueintrittederüber50jährigensankvon197auf73
Eintritte,waseinemRückgangvon63%entspricht.DieZahlderNeueintritteder
unter25jährigensankum67,7%.
BetrachtetmandieNeueintritteinMaßnahmenderberuflichenBildungnach
Geschlecht,zeigtsich,dassdiesemehrheitlichmännlichsind.
Abbildung G1.2.2: Eintritte in Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung
der Bundesagentur für Arbeit, Landkreis Stade, 2009-2012, nach Geschlecht.
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0 2009 2010 2011 2012
Insgesamt davonMänner davonFrauen
Quelle:StatistikderBundesagenturfürArbeit,ArbeitsmarktinZahlen,Zugangund
BestandvonTeilnehmernanMaßnahmenderberuflichenWeiterbildung,Hannover,
März2014(aufAnfrage)
g weiterbildung
560644
1.217
1.376
1.058940
508 448197 224
103 73393353
121
1.376
849
527473
261 234
1.217
644744
383326
560
192 193
IQ-NETZwERk:
BundesweitesNetzwerk«Inte-
grationdurchQualifizierung»
desBundesministeriumsfür
ArbeitundSoziales(BMAS),
umdieArbeitsmarktintegration
vonErwachsenenmitMigrati-
onshintergrundzuverbessern.
EntwicklungvonInstrumenten,
Handlungsempfehlungen,Be-
ratungs-undQualifizierungs-
konzepten.Dazugehöriges
Förderprogrammseit2011.Auf
Bundesebeneundregional
durchLandesnetzwerkeaktiv,
setzendiesedieHandlungs-
empfehlungenundkonzeptein
diepraxisum.Seit2013wird
dasNetzwerkumzusätzliche
projekteergänzt.
BILDuNGSpRäMIE:
Finanzielleunterstützungfür
Fortbildungenerwerbstätiger
Menschen.unterbest.Voraus-
setzungenundnachgezielter
BeratungübernimmtderStaat
dieHälftederanfallendenkos-
tenfürFortbildungskurseund
prüfungen–biszu500€.
IwIN–INDIVIDuELLE
wEITERBILDuNGIN
NIEDERSACHSEN:
Förderungderweiterbildung
vonBeschäftigteninkleinen
undmittlerenunternehmen
(kMu).Biszum31.12.2014mit
ZuschüssenausMittelndes
EuropäischenSozialfonds(ESF)
unddesLandesNiedersach-
sen.Niedersachsenweitregio-
naleAnlaufstellenfürBeratung
undAntragstellungderkMu.
DieBildungsberatungsanbieterimLandkreisStadehabenbisherkeineneinheit-
lichenBegriffdefiniert.
ImFolgendenwerdendieunterschiedlichenAngebotederBildungsberatungim
LandkreisStadevorgestelltmitderBenennungeinigerAnbieter.Diesdientder
exemplarischenVerdeutlichungundhatkeinenAnspruchaufVollständigkeit,we-
derinderBenennungderBildungsberatungsangebotenochderAnbieter.
DieBildungsberatungderWeiterbildungsanbieterdientmeistderUnterstützung
beiderWahleinesgeeignetenKursesausdemeigenenAngebotbezogenauf
dieVoraussetzungenundZieledesAnfragenden(z.B.einenzumeigenenKennt-
nisstandpassendenSprachkursfürdenUrlaub).
ImBereichderschulischenÜbergängezurWahleinergeeignetenweiterführen-
denSchulformberatendieberufsbildendenSchulenzuregelmäßigenTerminen
andenallgemeinbildendenSchulen.
ZurberuflichenAus-undWeiterbildungbietetdieAgenturfürArbeitBeratungen
mitunterschiedlicherSchwerpunktsetzungan(Studienberatung,Ausbildungsbe-
ratung,BeratungfürChancengleichheitamArbeitsmarkt,etc.).
Beratung zur «Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse» wird
derzeitinTrägerschaftderVHSStadeimRahmendesFörderprogrammes«IQ-
Netzwerk»(IntegrationdurchQualifizierung)angeboten.
Beratungen zu Förderprogrammen werden von unterschiedlichen Weiterbil-
dungsträgernangeboten,z.B.dieBildungsprämienberatungvonderVHSStade
undderVHSBuxtehudeoderIWiN-BeratungvonderHandwerkskammerBraun-
schweig-Lüneburg-Stade.
Auf die Notwendigkeit vonBildungsberatungwird politisch auf allen Ebenen
verwiesen.AufEU-EbenegibteszweiRatsentschließungen imBereichder le-
bensbegleitendenBeratunginEuropa(2004und2008)undeswurdeeinEuro-
päischesNetzwerkfüreinePolitiklebensbegleitenderBeratung(ELGPN)gegrün-
det.MitgliederausDeutschlandsinddasBMBF,dieKMK,dieBundesagenturfür
Arbeitunddasnfb.160
Auf Bundesebene gibt es im aktuellen Koalitionsvertrag einigeAnknüpfungs-
punkte161 an die Bildungs- und Berufsberatung. Als unabhängiges Netzwerk
160näheresunter:EuropeanLifelongGuidancePolicyNetwork:http://www.elgpn.eu/
undnfbhttp://www.forum-beratung.de/europaeisches-netzwerk-fr-beratung-elgpn/pro-
jektinfo/index.html(letzterAbruf:21.03.2014)
161konkretnachzulesenunter:Newsletternfb:http://passthrough.fw-notify.net/down-
load/287594/http://www.forum-beratung.de/cms/upload/Veroeffentlichungen/Newsletter/
nfb-Newsletter_03-2013fin.pdf(S.24-25),03/Dezember2013(letzterAbruf21.03.2014)
g weiterbildung
ObwohldieZahlderTeilnehmerinnenundTeilnehmeranMaßnahmenzurFörde-
rungderberuflichenWeiterbildungseit2009kontinuierlichgesunkenist,istdie
QuotedersechsMonatenachAbschlussderWeiterbildungsozialversicherungs-
pflichtigBeschäftigten(Eingliederungsquote)seit2009angestiegen.2009wa-
ren37,2%derAbsolventen/innennachsechsMonatenineinemSV-pflichtigen
Beschäftigungsverhältnis,2012warenes56,4%.
BeidenmännlichenTeilnehmernzeigtsichderAnstiegbesondersdeutlichvon
37,4%imJahr2009auf61,7%imJahr2012.
BeachtenswertistderAnstiegderEingliederungsquotebeidenTeilnehmerinnen
undTeilnehmern,dieihrenWohnsitz 157alsimAuslandbefindlichangeben.Hier
hatsichdieEingliederungsquotenachAbschlussderMaßnahmevon36,6%auf
53,3%erhöht.
Weitere Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung bieten die Fachschulen
(Schulform, die an berufsbildenden Schulen angeboten wird). Daten zu den
FachschulenbildetdieserBildungsberichtimKapitelEab.
BildungsberatungWeiterbildungsanbieter führen inderRegelauchunterschiedlicheFormender
Bildungsberatungdurch.
Esistproblematisch,denBegriffBildungsberatungeinheitlichzudefinierenund
zuanderenBeratungsangebotenabzugrenzen.EsistbisherkeingeschützterBe-
griffmitklarerwissenschaftlicherDefinition.MeistwirderinderLiteraturdurch
Eckpunkte(z.B.Beratungsaktivitäten)beschriebenunddurchseineZielenäher
definiert.158EineDefinition,aufdiesichvieleAnbieterfürBildungsberatungin
Deutschlandbeziehen, ist die derOECDausdem Jahr 2004: «Bildungs- und
BerufsberatungisteinDienstleistungsangebot,dasdaraufausgerichtetist,Indi-
viduenjedenAlterszujedemZeitpunktihresLebensdabeizuunterstützen,Bil-
dungs-,Ausbildungs-undBerufsentscheidungenaufeinergutvorbereitetenund
informiertenBasiseigenständigzutreffenundihr(Berufs)Lebenselbst indie
Handzunehmen.Bildungs-undBerufsberatunghilftMenschen,sichüberihre
Zielvorstellungen, Interessen,QualifikationenundFähigkeitenklarzuwerden.
Siehilftihnen,denArbeitsmarktunddasBildungssystemzuverstehenunddie-
seKenntnisseaufdaszubeziehen,wassieselbstübersichwissen.Umfassende
Bildungs-undBerufsberatungerschließt InformationenüberdenArbeitsmarkt
undüberBildungsmöglichkeiten,indemsiedieseorganisiert,systematisiertund
verfügbarmacht,wannundwoMenschensiebenötigen.»159
157BeiderWeiterbildungsstatistikwirdfürdasMerkmal»Deutschland”»Ausland”
dasWohnortprinzipverwendet.D.h.dasnicht-deutschePersonennichtaufgrundihrer
Nationalitäterfasstwerden,sondernlediglichdannimWert»Ausland”berücksichtigt
werden,wennsieihrenWohnsitzimAuslandhaben.
158alsBeispiel:k.o.s.(2013)QualitätskonzeptfürdieBildungsberatunghttp://www.
kos-qualitaet.de/media/de/Beitrag_kos_Schr%C3%B6der_07%2002%202013_Doku.pdf,
S.10(letzterAbruf21.03.2014)
159OECD(2004,S.19)http://www.bildungsberatung-weiterbildung.de/64.html,(letzter
Abruf21.03.2014)
g weiterbildung
ObwohldieZahlderTeilneh-
merinnenundTeilnehmeran
MaßnahmenzurFörderungder
beruflichenWeiterbildungseit
2009kontinuierlichgesunken
ist,istdieQuotedersechs
MonatenachAbschlussder
Weiterbildungsozialversiche-
rungspflichtigBeschäftigten
(Eingliederungsquote)seit
2009angestiegen.
G.2
Esistproblematisch,den
BegriffBildungsberatungein-
heitlichzudefinierenundzu
anderenBeratungsangeboten
abzugrenzen.
«Bildungs-undBerufsberatung
erschließtInformationenüber
denArbeitsmarktundüber
Bildungsmöglichkeiten,indem
siedieseorganisiert,systema-
tisiertundverfügbarmacht,
wannundwoMenschensie
benötigen.»
194 195
denbeck,Oldendorf-Himmelpforten),dasBildungsbüroinitiiertsievorrangigim
Südkreis,bauteinNetzwerkfürBildungsberatungaufundsorgtfürTransparenz
derAngebotedurchEntwicklungeinesWegweisers/Bildungsportals.
DasNetzwerkBildungsberatungwurde2011initiiert,eshatderzeit34Mitglie-
der.SiesindsowohlinganzunterschiedlichenBildungsberatungsbereichenals
auchinunterschiedlicherTrägerschafttätig.DieregelmäßigenTreffen(dreiMal
jährlich)dienendemfachlichenAustausch.FüreinegemeinsameÖffentlichkeits-
arbeitwurdenArbeitskreisegebildet,diesichanlassbezogentreffen(z.B.Teil-
nahmeanMessen).
DasBildungsportalwww.bildungslotse.infowirdimJuni2014veröffentlicht.Es
wirddorteinenspeziellenAbfragebereichfürBeratungsstellengeben,welcher
sowohl vom ratsuchendenBürger als auch vomprofessionell Beratendenals
Informationspoolgenutztwerdenkann.
EineeinheitlichestatistischeErhebungallerdurchgeführtenträgerneutralenBil-
dungsberatungenimLandkreisStadeistdurchdieHeterogenitätderBildungs-
beratungslandschaftbishernichtmöglich.
DieBeratungenderVHSStadewerdenimRahmendeso.g.Modellprojekteseva-
luiertundalsGesamtstatistikfürdasLandNiedersachenausgewertet.Bezogen
aufdenLandkreisStadeliegenkeineDatenzurVeröffentlichungvor.
DieeinzigefürdiesenBildungsberichtauswertbareStatistikträgerneutralerBil-
dungsberatungistdieErhebungdervomBildungsbürodurchgeführtenBeratun-
gen,ausderdieDatendesfolgendenTextesstammen.
Bildungsberatungin«Lernenvorort»UmBildungsberatungimSüdkreisflächendeckendanzubieten,wurdenzunächst
StandortezumdirektenAngebotderBildungsberatungvorOrteingerichtet.Sie
dientendazu,dieBildungsberatungindenRegionenbekanntzumachenund
dortdieBedarfezuermitteln.
DiezumBildungsbüroinStade(seitJuni2010)zusätzlichenBeratungsstandorte
warenHarsefeld(imFIZ:Mai2011bisAugust2012),Horneburg(imMehrgene-
rationenhaus:FebruarbisJuli2012)undAltländerViertel inStade(Januarbis
Mai2012).
EsgabvorOrtAuftaktveranstaltungen,Informationsmaterial(AushängeundVisi-
tenkarten)wurdeverteiltundüberPressemitteilungenwurdendieBürger/innen
überdasneueAngebotinformiert.DieImplementierungderBildungsberatung
erfolgte inKooperationmitder jeweiligenKommune.Durchgeführtwurdedie
Bildungsberatung vonpädagogischemPersonal regionaler Bildungsträger, die
zuvor die Qualifizierung «Bildungsberatung & Kompetenzentwicklung» absol-
vierthatten.DieseQualifizierungwurdevomBildungsbüroorganisiertunddurch
«LernenvorOrt»gefördert,umProfessionalitätundQualitätträgerneutralerBil-
dungsberatung inderBildungsregionzuetablieren.17Personenhabendiese
Qualifizierungabsolviert.
g weiterbildung
G.2.1
allermitBeratungindenBereichenBildung,BerufundBeschäftigungbefassten
Institutionen,Verbänden,ForschungseinrichtungenundAusbildungsstätten für
Beratungsfachkräfte162wurdedasNationaleForumBeratunginBildung,Beruf
undBeschäftigunge.V.gegründet.Es«willmitseinenAktivitätendieRolleder
Bildungs-undBerufsberatungbeiderEntwicklungderindividuellenFähigkeiten
undKompetenzensowiebeiderEntwicklungderPersonalressourceninderGe-
sellschaftverdeutlichen.ModerneGesellschaftenunddieglobalisierteWirtschaft
lebenvonderMobilisierungallerTalenteundStärkenihrerMitglieder.Beratung
hilftdiesezuentdeckenundzuentwickelnundleistetdamiteinenwichtigen
BeitragzurVerbesserungderWettbewerbsfähigkeit,zuwirtschaftlichemWohl-
standundsozialerIntegration.»163
BildungspolitischwirdimLandNiedersachsenBildungsberatungalsErfolgsfak-
torundsomitunverzichtbarerBestandteildeslebenslangenLernensgesehen.
BildungsberatungsollMenschenindieLageversetzen,eigenständigeineBil-
dungs-,Ausbildungs-oderBerufsentscheidungzutreffen.«DieQualifizierungder
MenschendurchlebenslangesLernenistohnedieUnterstützungeinesunabhän-
gigenBildungsberatungssystemsnichtodernureingeschränktrealisierbar.»164
SiesollträgerunabhängigangebotenwerdenundallenMenschenoffenzugäng-
lichsein.«SieistalsAufgabederDaseinsfürsorgezubetrachten,dieöffentlich
gefördertwerdenmuss.»165
DasLandNiedersachsenhatdiesystematischeFörderungeines landesweiten
Aufbaus von Bildungsberatungseinrichtungen eingerichtet und durch einen
Landtagsbeschlussbildungspolitischbegründetundverankert,das«Modellpro-
jekt Bildungsberatung in Niedersachsen». DieAgentur für Erwachsenen- und
WeiterbildungdesLandes ist vomNiedersächsischenMinisterium fürWissen-
schaftundKulturbeauftragt,dieSteuerung,BegleitungundQualitätsentwick-
lungderModellstandorteimRahmendeso.g.Projekteszuübernehmen.166
DasModellvorhabenBildungsbratungdesLandesNiedersachsenkorrespondiert
mitdenZielsetzungendesBundesundimFörderprogramm«LernenvorOrt».
DeshalbhabendieVHSStade,die imModellprogrammdesLandesgefördert
wird,undderLandkreisStade,der imFörderprogramm«LernenvorOrt»des
BMBF Bildungsberatung durchführt, eine Kooperationsvereinbarung geschlos-
sen:DieVHSStadeübernimmtdieAufgabederträgerneutralenBildungsbera-
tungimNordkreis(GemeindeDrochtersen,SamtgemeindeNordkehdingen,Fre-
162Mitgliederdetailliertnachzulesenunter:http://www.forum-beratung.de/ueber-uns/
mitglieder/index.html
163nfb,(2013)Leitdokument-MissionStatement,http://www.forum-beratung.de/cms/
upload/Ueber_Uns/Ziele/Mission_Statement_2013.pdf,(letzterAufruf21.03.2014)
164Heinen-Kljajic(2013,S.9)Geleitwort.In:AgenturfürErwachsenen-undWeiterbil-
dung(Hrsg):Bildungsberatung–Orientierung,Offenheit,Qualität.Bielefeld,S.9
165ebd.
166Etz(2013,S11)Einführung.In:AgenturfürErwachsenen-undWeiterbildung(Hrsg):
Bildungsberatung–Orientierung,Offenheit,Qualität.Bielefeld,S.11
g weiterbildung
BildungspolitischwirdimLand
NiedersachsenBildungsbe-
ratungalsErfolgsfaktorund
somitunverzichtbarerBestand-
teildeslebenslangenLernens
gesehen.Bildungsberatung
sollMenschenindieLage
versetzen,eigenständigeine
Bildungs-,Ausbildungs-oder
Berufsentscheidungzutreffen.
196 197
kommteszueinemzweitenKontakt,wenndieAntworteinervorhergehenden
RecherchedesBeratersbedarf;dannhäufigdurcheinweiteresTelefonatoder
durcheinenE-mailKontakt.DerUmfangderBeratungbeträgtimDurchschnitt
10-15Minuten.
2.(Bildungs-)Beratung:
DerRatsuchendeerhälteineBeratungbzgl.eineskonkretenBildungsanliegens,
d.h.erbenötigtzueinemkonkretenThemaUnterstützungbeiseinerEntschei-
dungsfindung (Bsp.: «Welches Studium kann ich mit meinemAbschluss und
meinen Interessen (sinddemRatsuchendenbekanntundkannerbenennen)
beginnen?»).
SeltenfindeteineBeratungamTelefonstatt,meistwirdeinTerminzumpersön-
lichenGesprächvereinbart.JenachVerlaufkanneszuFolgeterminenkommen;
inderRegelsindeseinmaligeTermine.DieDauerderBeratungliegtmeistzwi-
schen45-60Minuten.OftmalskommteszurBenennungdernächstpassenden
Stelle,bzw.einesAnsprechpartners.
3.orientierungsberatung
DerRatsuchendekannseinZielbzw.BildungsanliegenzudemZeitpunktnur
vagedefinieren(Bsp.:«WiekannichnacheinerPauseberuflichneustarten?»).
EserfolgteinausführlichesBeratungsgespräch,indemderRatsuchendeunter-
stütztwird,seinindividuellesBildungsanliegenbzw.-zielzufindenundzudefi-
nieren.DamitwirderindieLageversetzt,diefürihnbestmöglicheEntscheidung
zu treffenundkonkreteSchritte zurUmsetzungzuplanen.WichtigeKriterien
sind – neben der selbstverständlichen Trägerneutralität -, dass die Beratung
ohneErgebniszwangundohneAuftragerfolgt.«DieOrientierungsberatunggilt
[...]als[derBildungsberatung,(AnmerkungB.S.)]vorgeschaltetundbefindetda-
rüber,welcherFokusimFolgendenaufgegriffenwird.SieschafftalsoeinenÜber-
blick[,...]».168DieseFormderBeratungerfolgtimdirektenpersönlichenKontakt.
DerBeratungsumfangproTerminbeträgtmindestens60Minuten.Folgetermine
sindmeistbeiumfassendemOrientierungsbedarfsinnvoll.NacherfolgterKlä-
rungkommtesinderRegelzurWeiterverweisunganthematischentsprechende
StellenoderAnsprechpartner.
ImModellprojektdesLandesNiedersachsenzeigtesichdieOrientierungsbera-
tungalsdieinderRegeldurchgeführteFormderträgerneutralenBildungsbera-
tung.SosollderFörderschwerpunktderneuenFörderphase(2014-2016)u.a.auf
der«OrientierungsberatungfüralleBildungsinteressierten»liegen.169
168Giesecke(2013,S.21),Wiltrud(2013)Orientierungsberatung.In:Agenturfür
Erwachsenen-undWeiterbildung(Hrsg):Bildungsberatung–Orientierung,Offenheit,
Qualität.Bielefeld,S.21
169NiedersächsischesMinisteriumfürWissenschaftundKultur(2014):Zieleund
AnforderungenandieBildungsberatungsstellenin:ErlassfürdieFortsetzungdesLan-
desprogramme«OrientierungshilfenfürlebenslangesLernenschaffen-Modellprojektefür
Bildungsberatungeinrichten»,S.1
g weiterbildung
DieAnzahlderdurchgeführtenBeratungenzeigt,dasseseinenBildungsbera-
tungsbedarfimLandkreisStadegibt,derdurchdiebisherigenAngebotenicht
abgedecktwird.
InsgesamtwurdenimbetrachtetenZeitraum157Beratungenmit106beratenen
Personendurchgeführt.Dasbedeutet,dassimDurchschnittjedePerson1,5Be-
ratungenerhaltenhat.Eswurden68Frauenund38Männerberaten.
DiegrößteGruppe,dieeineBildungsberatunginAnspruchgenommenhat,war
zwischen31und45Jahrenalt,dichtgefolgtvondenzwischen15-und20-jähri-
gen.DiedrittegroßeGruppelagzwischen21und30Jahren.Zusammenfassend
ergibtsichdaraus,dassvorallemPersonenzwischen15und45JahrenBildungs-
beratunginAnspruchgenommenhaben.
Abbildung G2.1.1: Bildungsberatung im Auftrag des Bildungsbüros, Landkreis Stade,
Alter der beratenen Personen
30
25
20
15
10
5
0 <15 15-20 21-30 31-45 46-60 >60 k.A.
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014),eigeneErhebung
DasBildungsberatungsangebotdesBildungsbürosumfasstBeratungenindrei
unterschiedlichen Formen, die getrennt erhoben wurden, um die einzelnen
SchwerpunkteundBedarfezuermitteln.
AnalogzumEntwurfeinerEntschließungdesRatesderEuropäischenUnion167
zur lebensbegleitendenBeratungwurdenfolgendeFormenunterschiedenund
definiert:
1.Information:
DerRatsuchendebekommteinegezielteAuskunftaufeinekonkreteFrage.Mit
dieserAuskunft ister inderLage,seinpersönlichesBeratungsanliegenmög-
lichstohneUmwegeweiterzuverfolgen(Bsp.:«WerberätmichinStadebzgl.der
Bildungsprämie?»).
DiesgeschiehtmeistineinmaligemKontakt,oftmalsperTelefon.Gelegentlich
167RatderEuropäischenUnion(2004),EntwurfeinerEntschließungdesRatesund
derimRatvereinigtenVertreterderRegierungenundMitgliedstaatenüberdenAus-
bauderPolitiken,SystemeundPraktikenaufdemGebietderlebensbegleitenden
BeratunginEuropa:http://www.forum-beratung.de/cms/upload/Internationales/EU_Rat/
EU_Ratsentschliessung_2004.PDF,S.4(letzterAbruf:21.03.2014)
g weiterbildung
DieAnzahlderdurchgeführ-
tenBeratungenzeigt,dasses
einenBildungsberatungsbedarf
imLandkreisStadegibt,der
durchdiebisherigenAngebote
nichtabgedecktwird.
9
25
19
26
13 13
1
198 199
WeitanersterStellestehtdieBeratungzurberuflichenNeuorientierung(60),
gefolgtvonBeratungzurschulischenOrientierung(22).
DiesbestätigtdieinderPraxiswahrgenommeneTendenz,dasseseinenhohen
BedarfanOrientierungsberatung(lauto.g.Definition)gibt.Inderqualitativen
EvaluationderBeratungsgesprächewird vondenRatsuchendendieOrientie-
rungsberatung,dieihnenkostenlos(ohneVerpflichtungundAuftrag)zurVerfü-
gungsteht,häufiglobendhervorgehobenundalshilfreichbewertet,besonders
imberuflichenKontext.
WeitereBeratungsthemenwarenBeruflicheWeiterbildung(6),Unterstützungim
Bewerbungsverfahren(5),FinanzierungsmöglichkeiteneinerWeiterbildung(3).
DieBildungsberatungerfolgtemehrheitlichimpersönlichenKontakt,entweder
überwiegenddirektimBeratungsgespräch(103Kontakte)oderperTelefon(38
Kontakte),neunKontaktefandenperE-Mailstatt.
BetrachtetmandenStatusder106beratenenPerson,sowaren34Ratsuchende
in einerAusbildungsphase: Schüler (28), Studenten (2) und in einemAusbil-
dungsverhältnis(4).
13RatsuchendebefandensichineinemAngestelltenverhältnis/Beamter,drei
waren freiberuflich tätig, zwölf Personenbefanden sich in Elternzeit (6) oder
warenHausfrau(6),13Ratsuchendewarenarbeitslos/-suchend.
DerStatusderRatsuchendenwurdenurerfragt,wennerfürdasBeratungsanlie-
genrelevantwar,deshalbliegenzu25RatsuchendenkeineInformationenvor.
VondenPersonen,diezumZeitpunktderBeratungüber20Jahrealtwaren,gab
dieMehrheitalshöchstenBildungsabschlusseineabgeschlosseneBerufsausbil-
dungodereinabgeschlossenesStudiuman.
BetrachtetmandenWohnortderRatsuchenden,sokamdergrößteAnteilaus
derHansestadtStade(33),derSamtgemeindeHarsefeld(26)undderGemeinde
Horneburg(11).AndiesenOrtengabesBeratungsstellendirektvorOrt.
DieanderenHerkunftsortewarendieHansestadtBuxtehude (6),dieSamtge-
meindeOldendorf-Himmelpforten(4),dieSamtgemeindeFredenbeck(4)unddie
(Samt)GemeindenJork,Drochtersen,NordkehdingenundApensen(jeweils2).
g weiterbildung
WeitanersterStellesteht
dieBeratungzurberuflichen
Neuorientierung(60),gefolgt
vonBeratungzurschulischen
Orientierung(22).
DassdieBergriffsverständnissezumBildungsberatungsbegriffzumZeitpunktder
Erhebungteilweisenochunklarwaren,stelltsichinderWidersprüchlichkeitder
beidenfolgendenSchaubilderdar.
AlsFormderBildungsberatungwurdeerfasst,dassdiemeistenRatsuchenden
eineInformationbenötigten.OrientierungsberatungundBeratungkamenin
fastentsprechenderAnzahlvor.
Abbildung G2.1.2: Form der Bildungsberatung des Bildungsbüros, Landkreis Stade
k.A.
Beratung(konkretes Anliegen/Ziel)
Orientierungs- beratung
Information (konkreteFrage)
0 10 20 30 40 50 60 70
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014),eigeneErhebung
BetrachtetmandieErhebungbzgl.derBeratungsthemen,fälltauf,dassThemen
zurOrientierungstarküberwiegen(gesamt82Beratungen,d.h.52,2%).
Abbildung G2.1.3: Bildungsberatung im Auftrag des Bildungsbüros, Landkreis Stade,
Thema der Beratung Sonstiges
Unterstützung Bewerbung
Finanzierungsmögl./ Weiterbildung
berufliche Weiterbildung
berufliche (Neu-)Orientierung
schulische Orientierung
0 10 20 30 40 50 60 70
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014),eigeneErhebung
g weiterbildung
AlsFormderBildungsbe-
ratungwurdeerfasst,dass
diemeistenRatsuchenden
eineInformationbenötigten.
Orientierungsberatungund
Beratungkameninfastent-
sprechenderAnzahlvor.
1
59
49
48
10
5
3
6
60
22
200 201
Anerkennung zu erlangen. Bei derWahl der entsprechendenStellen undder
KontaktaufnahmezudiesenbenötigendieAntragsteller–zumalhäufignochun-
geübtimUmgangmitdemdeutschenVerwaltungswesenundderSprache–zwei
weiterführendeBeratungen.DieserfolgtauchinFormpraktischerUnterstützung
z.B.beimVerstehenundAusfüllenderAntragsformulare.
DerweitgrößteAnteilvonRatsuchendenwarweiblich,80von94Personen.Der
größteAnteilkamausderHansestadtStade,54Personen.
AuchbeimAlterderberatenenPersonenzeigensichgroßeUnterschiede.
Abbildung G2.2: Bildungsberatung im Auftrag des Bildungsbüros, Landkreis Stade,
Alter der Ratsuchenden
60
50
40
30
20
10
0 <15 15-20 21-30 31-45 46-60 >60 k.A.
Quelle:LandkreisStade,Bildungsbüro(2014),eigeneErhebung
EsgabkeineBeratungenbeiMenschenunter21 Jahren.DasAlterderRatsu-
chendenwarzwischen21und60Jahren.DengrößtenAnteilder94beratenen
PersonenhabenMenschenzwischen31-45 Jahren, (56Personen)gefolgtvon
denenzwischen21und30Jahren(22Personen).Diezeigt,dassdieangestrebte
Zielgruppe–MenscheninErwerbszeiten–dasBeratungsangebotaufsuchen.
DiemeistenBeratungenfandenimdirektenKontaktstatt.231Beratungenper-
sönlich(72,4%),86telefonisch(27%)undzweiperE-mail.
Vonden319Beratungsterminenfanden136zurberuflichenOrientierung,97zur
Weiterbildungund86TerminezurAnerkennungderAbschlüssestatt.Auchhier
benötigtedergrößteAnteilderRatsuchendeneineBeratungzurOrientierung.
Empfehlungen:• DasAngebotdieserspeziellenBeratungsollteaufrechterhaltenwerden,da
eseinenhohenBedarfgibtunddieAnerkennungausländischerAbschlüsse
zurFachkräftesicherungbeiträgt.
• DieGründefürdieauffallendgeringeTeilnahmevonMännernsolltenunter-
suchtwerden,umggf.entsprechendeMaßnahmenzuentwickeln,weildiese
ZielgruppevordemHintergrundderFachkräftesicherungeinePotenzialgrup-
pedarstellt.
g weiterbildung
56
22
91
6
Empfehlungen:Die Erhebungen haben gezeigt, dass die trägerneutrale Bildungs- undOrien-
tierungsberatungvonderBevölkerunggutangenommenwurdeundeseinen
BedarfnachdieserFormderBeratunggibt.
• Daher sollte das trägerunabhängige Bildungsberatungsangebot – auch im
SinneeinerOrientierungsberatung– fürBürgerinnenundBürgerweiterhin
vorgehaltenwerden,umdieLückeindenBeratungsangeboten,insbesonde-
refürRatsuchendeausderMittelschicht,zuschließen170.DieseZielgruppe
nutztebisherdasBildungsberatungsangebotamhäufigsten.
• Bildungs-undOrientierungsberatungkannElternbeiderSchulwahl für ihre
Kinderunterstützen.DieseFormderBildungsberatung ist vorallem fürdie
Gestaltung der Übergänge vonBedeutung.DahersolltedieBildungs-undOrien-
tierungsberatunginderBildungsregionLandkreisStadeausgebautwerden.
BeratungzurAnerkennungausländischerAbschlüsseImRahmenderBildungsberatunggibteseinespezielleBeratungzur«Anerken-
nungimAuslanderworbenerAbschlüsse»,dievonderVHSStadeimRahmen
verschiedenerProjekteentwickeltwurde.InzwischenfindetdieseBeratungim
Rahmendes landesweiten IQ-Netzwerkes stattundwurdeaufdie Landkreise
Rotenburg,Harburgund–bisSommer2014–aufdenHeidekreisausgedehnt.
SieunterscheidetsichinArtundUmfangunddenberatenenPersonenvonder
vorherbeschriebenenBildungsberatungundwirddahergesondertdargstellt.
Die folgendenDatenbeziehensichaufdurchgeführteBeratungen imRahmen
einerBeauftragungvon«LernenvorOrt».DerZeitraumwarSeptember2011bis
August2012,derBeratungsortlaginderHansestadtStade.
InsgesamtwurdenimbenanntenZeitraum94PersonenmiteinemBeratungsum-
fangvon319durchgeführtenTerminenberaten.Dasbedeutet,dassjedePerson
durchschnittlichdreibisvierTerminebenötigte.Bestätigtwirddiesdurchdie
Angaben,dassneunPersoneneinenTerminund25PersonenzweiTerminebe-
nötigten,dierestlichen60benötigtenmehralszweiTermine.
DieserWert isterheblichhöheralsbeiderobenbeschriebenenFormderBil-
dungsberatung,dieinderRegeleinbiszweiTerminebenötigte.Diesverdeutlicht
dieKomplexitätdieserFormderBeratung.SicheinenimAuslanderworbenen
BerufsabschlussinDeutschlandanerkennenzulassen,beinhaltetinbestimmten
Bereichen, insbesondere bei den sog. reglementiertenBerufen, ein umfängli-
chesVerfahren.171SomüssendieAntragstellerz.B.Eignungsprüfungenablegen
oderPraktikaineinementsprechendenArbeitsbereichausüben,umeinevolle
170DieseZielgruppeerfüllthäufignichtdieZugangsvoraussetzungenzuanderen
kostenfreienBeratungsstellen,diemeistvondieBewilligungundEmpfangbestimmter
Sozialleistungenanhängigsind.AuseigenenMittelneineBildungsberatungfinanzieren
zumüssen,istoftmalseinGrund,aufdasAngebotzuverzichtenundsomitggf.Weiter-
bildungschancenungenutztzulassen.
171siehez.B.http://www.berufliche-anerkennung.de/index.php/beruflicheanerkennung,
(letzterAbruf:21.03.2014)
g weiterbildung
G.2.2
SicheinenimAuslander-
worbenenBerufsabschluss
inDeutschlandanerken-
nenzulassen,beinhaltet
inbestimmtenBereichen,
insbesonderebeidensog.
reglementiertenBerufen,ein
umfänglichesVerfahren.
202 203
JugendarbeitalsTeilderBildungslandschaftimLandkreisStadeJugendarbeitistnebenderSchuleeinezentraleSozialisationsinstanzfürKinder
und Jugendliche undmit ihren vielfältigenAngeboten undMöglichkeiten ein
wichtigerTeilderBildungslandschaftdesLandkreiseStade.Dabeilernennicht
nurdieTeilnehmerinnenundTeilnehmer(z.B.einerFerienfahrtoderGruppen-
stunde),sonderninsbesondereauchdieoftmalsehrenamtlichtätigenMitarbei-
ter/innen,dieindiesenKontextenalsz.B.Jugendleiter/in,Trainer/in,Jugendwart/
inoderGruppenleiter/intätigsind.EhrenamtlicheerwerbendurchihrEngage-
mentsoziale,organisatorischeundfachlicheKompetenzen,entwickelnihrePer-
sönlichkeit,bspw.durchVerantwortungsübernahme,erhaltenbiografischeOri-
entierungunderfahrenSinnstiftung.172
VieleAngebotenon-formalerBildungfürKinderundJugendlichewerdendurch
dieKinder-undJugendhilfeinitiiert.DazugehörenBildungsangeboteinKinder-
tageseinrichtungen,der Jugendarbeit,der Jugendkulturarbeit,der Jugendarbeit
imSportundderJugendsozialarbeit.DieKinder-undJugendhilfewirdinder
ÖffentlichkeitallerdingsnurseltenalsFörderervonBildungsprozessenvonKin-
dern-undJugendlichenwahrgenommen.
DatenerhebungundBerichterstattungüberBildunginderKinder-undJugend-
arbeit istweitwenigerumfangreichundwenigerentwickeltals jeneüberBil-
dung in Schule,Ausbildung undHochschule und es gibt keineTradition der
Leistungsmessung.ZudemerschwertdieVielfaltvonEinrichtungen,Trägernund
AngebotensowiederweitreichendeAufgaben-undHandlungsbereichdiesys-
tematischeBerichterstattung.
TrägerderJugendarbeitDieGesamtverantwortungfürdieBereitstellungundDurchführungderLeistun-
gen der Jugendarbeit liegt bei den öffentlichen Jugendhilfeträgern Landkreis
StadeundStadtBuxtehude.JugendarbeitisteineimSGBVIIIdefiniertePflicht-
aufgabederGebietskörperschaftenundsoll«zurSelbstbestimmungbefähigen,
undzugesellschaftlicherMitverantwortungundsozialemEngagementanregen
undhinführen»(SGBVIII,§11).Gemäßder1993zwischendemLandkreisSta-
deunddenGemeindengetroffenenAufgabenwahrnehmungderGemeindenin
demBereichJugendarbeitsindauchdieEinheits-undSamtgemeindenimLand-
kreisStadeverpflichtet,LeistungenderJugendarbeitzuerbringen.Maßstabfür
dieBewertungenvonLeistungenderJugendarbeitsinddieimRahmenderJu-
gendhilfeplanungdefiniertenLeistungsbeschreibungenunddurchgeführtenBe-
stands-undBedarfserhebungen.
172DüxundSass(2005,S.394)
h non-formale und informelle bildung
H.1
Jugendarbeitistnebender
SchuleeinezentraleSoziali-
sationsinstanzfürKinderund
Jugendlicheundmitihren
vielfältigenAngebotenund
Möglichkeiteneinwichtiger
TeilderBildungslandschaftdes
LandkreiseStade.
DatenerhebungundBerichter-
stattungüberBildunginder
Kinder-undJugendarbeitist
wenigentwickeltundesgibt
keineTraditionderLeistungs-
messung.
H.1.1
Formale,non-formaleundinformelleBildungergänzeneinanderundverstärken
wechselseitigdenlebensbegleitendenLernprozess.DaherwirdimzweitenBil-
dungsberichtfürdenLandkreisStadederBlickerweitertundeswerdenauch
die non-formalen Bildungsprozesse betrachtet. Wenn möglich, werden Daten
deramtlichenStatistikgenutzt.AndereDatenberuhenaufeigenenRecherchen.
Non-formaleBildungfindetineinemorganisiertenRahmenstatt(z.B.aneiner
Musikschule)undistinBezugaufLernziele,LerndauerundLernmittelsystema-
tisch.InformelleBildungistnichtsystematischundhatkeinenorganisatorischen
Rahmen. Informell lernenMenschenprinzipiell ihrganzesLeben lang inallen
Situationen.Esgibt jedochOrteoderAngebote,diebesondersdieinformelle
BildungindenFokusrücken.Diessindz.B.Bibliotheken,MuseenoderTheater.
InformelleBildungumfasstdieAneignungvonHaltungen,Werten,Fähigkeiten
undWissendurchEinflüsseundQuellendereigenenUmgebung.InformelleBil-
dungistdeshalbvonzentralerBedeutung,weilsiedemIndividuumselbstüber-
lassenistundnichtdurchdiePolitikgesteuertwird(z.B.durchCurriculaoder
dieSchulpflicht).Angebotedernon-formalenBildungkönnen zwardurchdie
Politikgesteuertwerden,sindaberinderRegelfreiwillig.JederMenschkannfür
sichselbstentscheiden,obsieoderereinsolchesAngebotnutzenmöchteoder
nicht.FürdieBildungsregionisteswichtig,dassAngeboteüberhauptvorhanden
sindunddassdiesevonallenerreichtwerdenkönnen.DabeiistdieErreichbar-
keitaufverschiedenenEbenezuverstehen.DieAngebotesolltenfürFamilien
mitvielenKinderngenausowiefürSenior/innenodereinkommensschwächere
Bevölkerungs-gruppen bezahlbar sein und dieMenschen im Landkreis Stade
solltenvondenAngebotenKenntnishaben.
NebenderBedeutungfürdieeigenenBevölkerungdesLandkreisessinddiese
OrteoftauchAnziehungspunktefürGäste(Tourismus),positiveStandortmerk-
male(Unterhaltungsangebot,Wohn-undLebensqualität)oderunterstützenden
formalenBildungsbereich(außerschulischeLernorte).
Non-formaleBildungfindetin
einemorganisiertenRahmen
stattundistinBezugauf
Lernziele,LerndauerundLern-
mittelsystematisch.Informelle
Bildungistnichtsystematisch
undhatkeinenorganisato-
rischenRahmen.Informell
lernenMenschenprinzipiellihr
ganzesLebenlanginallenSi-
tuationen.EsgibtjedochOrte
oderAngebote,diebesonders
dieinformelleBildunginden
Fokusrücken.Diessindz.B.
Bibliotheken,Museenoder
Theater.InformelleBildung
umfasstdieAneignungvon
Haltungen,Werten,Fähigkeiten
undWissendurchEinflüsse
undQuellendereigenenUm-
gebung.InformelleBildungist
deshalbvonzentralerBedeu-
tung,weilsiedemIndividuum
selbstüberlassenistundnicht
durchdiePolitikgesteuert
wird(z.B.durchCurriculaoder
dieSchulpflicht).
H
NoN-FoRMALEuNDINFoRMELLEBILDuNG
204 205
terstütztwerdendie Jukos vonden Jugendarbeiter/-innen indenGemeinden,
derKreisjugendpflegeunddemKreisjugendring.InsgesamtgibtesimLandkreis
StadeelfJugendkonferenzen.KeinediesozialräumlicheVernetzungderJugend-
arbeitunterstützendenJugendkonferenzenoderJugendringegibtesinderEin-
heitsgemeindeDrochtersenundderHansestadtStade.174
Abbildung H1.1: Jugendkonferenzen im Landkreis Stade 2014
Jugendkonferenz Ebene Gegründet Mitgliederzahl(01/2014)
JukoApensen Samtgemeinde 2000 28
JukoDüdenbüttel Mitgliedsgemeinde 2003 12
JukoFredenbeck Samtgemeinde 1990 89
JukoHammah Mitgliedsgemeinde 1997 21
JukoHarsefeld Samtgemeinde 1994 39
JukoHimmelpforten Mitgliedsgemeinde 1992 32
JukoHorneburg Samtgemeinde 1999 47
JukoJork Einheitsgemeinde 2005 25
JukoLühe Samtgemeinde 1998 16
Jukooldendorf Mitgliedsgemeinde 1993 30
Jukowischhafen Mitgliedsgemeinde 2006 14
Quelle:KreisjugendpflegeStade(2014)
Jugendräume,FachkräfteundJugendleiterWichtigeVoraussetzung fürgelingendeKinder-und Jugendarbeit sindRäume,
dievonKindernundJugendlichengenutztwerdenkönnensowiepädagogische
Fachkräfte (Jugendpfleger/-innen, Bildungsreferentinnen und -Referenten) und
neben-undehrenamtlicheMitarbeiter/-innen (z.B. Jugendleiter/-innen,Trainer/
innen,JugendwartinnenundJugendwarte).
Jugendräume
AngebotederKinder-undJugendarbeitsollenmöglichstimörtlichenUmfeldder
KinderundJugendlichenvorhandensein.Diessetztvoraus,dassJugendräume
zurVerfügungstehen.GeradeaußerhalbderStädtesinddieKinderundJugend-
lichen in ihrerMobilität eingeschränkt, weshalb Räume im Idealfall mit dem
Fahrraderreichbarseinsollten.FaltenundSteinbergdefinierenvierTypenvon
JugendräumenfürdenLandkreisStade.175InpädagogischbetreutenJugendräu-
menschaffensozialpädagogischeFachkräfteAngebotezurFreizeitgestaltungund
Beratung.ÖffentlicheJugendräumestehenfreienTrägernundJugendgruppenzur
174IndemKonzeptfürdiekommunaleKinder-undJugendarbeitinderHansestadt
Stadeab2013wirddieEinrichtungeinerJugendkonferenzals«wünschenswert»fürdie
InteressenvertretungderBelangevonKindernundJugendlichenundfürdieFörderung
undBeratungvonVereinenundVerbändenbezeichnet(HansestadtStade2012,S.14).
175LandkreisStade(2001b,S.9)
H.1.2
H.1.2.1
h non-formale und informelle bildung
AnbietervonLeistungenderJugendarbeitsindnebendemLand,demLandkreis,
denStädtenundGemeinden(denöffentlichenTrägern)insbesonderediefreien
Träger.FreieTrägerderJugendarbeitsindVerbände,VereineundInitiativen.Zu
denfreienTrägernderJugendarbeitgehörenunteranderem:Sportvereine,Pfad-
finder-Gruppen,dieEvangelischeunddieKatholischeJugend,Schützenvereine,
die Landjugend, Spielmannszüge, Jugendorganisationen politischer Parteien,
dieFeuerwehr,Hilfsorganisationen,Förder-undPräventionsvereine,Umweltver-
bändeundEine-Welt-Initiativen.DievorhandeneTrägerpluralitätisteinAusdruck
vielfältigerBedürfnisseundInteressensowieeinwichtigesFundamentfüreine
demokratischeGesellschaft.
Im Jahr 2000wurden von denGemeinden des Landkreises Stade 233Verei-
ne und Verbände ausgewiesen, die satzungsgemäß und praktisch Jugendar-
beitbetreiben.173ImJanuar2014lagdieseZahlbei232.DiemeistenVereine
undVerbändegehörenzudemBereichSport(100),gefolgtvondenBereichen
Schützenvereinigung (38), Feuerwehr (21), Kirche (21),Musikvereinigung (20).
ObinnerhalbderTrägerdieZahlderaktivenKinderundJugendlichenvordem
HintergrunddesdemografischenWandelszurückgegangenist,lässtsichanhand
dervorhandenenDatennichtschlussfolgern.
FörderlichfürdiepositiveGestaltungderLebensbedingungenvonKindernund
Jugendlichenistdarüberhinaus,dasssichdieunterschiedlichenTrägerabspre-
chenundauchorganisationsübergreifendeZieleverfolgen.Organisationsüber-
greifendeJugendarbeitundvernetzteJugendarbeitauförtlicherEbenefindetin
denJugendringenunddenJugendkonferenzenstatt.
ImLandkreisStadegibteszweiJugendringe:DenStadtjugendringBuxtehude
unddenKreisjugendringStade.Die Jugendringewurden1949gegründet.Der
KreisjugendringStadevertritt25Mitglieder(ErwachsenenorganisationenmitJu-
gendabteilungen,Jugendverbände,Initiativen,u.a.),daruntervieleKreisorgani-
sationen.DieMitgliederzahldesStadtjugendringsBuxtehudeistindenletzten
fünfJahrenvon28auf36deutlichgestiegen.DamitgibtesinBuxtehudeeinen
TrendhinzueinerumfassendensozialräumlichenVernetzung.
NebendemJugendringBuxtehudeermöglicheninsbesonderedieJugendkonfe-
renzen (Jukos) eine sozialräumlicheVernetzungderKinder-und Jugendarbeit.
Das Jugendkonferenzen-Modell besteht seit 1990, wurde im Landkreis Stade
entwickeltundistdaherinseinerkonkretenAusgestaltungeinzigartig.Esdient
dazu,dassorganisations-undhandlungsfeldübergreifendüberJugendarbeitge-
sprochen,BedarfevonKindern,JugendlichenundFamilienanalysiertundMaß-
nahmenangestoßenwerdenkönnen.NebenVereinen,VerbändenundInitiativen
könnensich inder Juko-ArbeitauchSchulen,Kitasundandere Institutionen,
diemitundfürKinderundJugendlichearbeiten,engagieren.Beratenundun-
173LandkreisStade(2000,S.57).
DievorhandeneTräger-
pluralitätisteinAusdruck
vielfältigerBedürfnisseund
Interessensowieeinwichtiges
Fundamentfüreine
demokratischeGesellschaft.
NebendemJugendringBuxte-
hudeermöglicheninsbeson-
deredieJugendkonferenzen
(Jukos)einesozialräumliche
VernetzungderKinder-und
Jugendarbeit.
h non-formale und informelle bildung
206 207
terdenMitgliedsgemeindenmitüber3.500EinwohnernistnureineGemeinde
nichtmiteinemeigenenpädagogischbetreutenJugendraumausgestattet.
IneinerBefragungderSozialplanungausdemJahr2001wiesnurca.einDrit-
teldererfasstenJugendräumeeigeneGestaltungsmöglichkeitenfürKinder-und
Jugendlicheaus.177Zudemwurdefestgestellt,dassKinder-undJugendlichenur
unzureichendindiePlanungvonJugendräumeneinbezogenwerden.178Weitere
wichtigeIndikatorenfüreineumfangreicheBewertungderRaumsituationsind
dieRaumgröße,dieAusstattungunddieNutzungszeiträume.
PädagogischesPersonalundJuleica-Inhaber/-innen
EineGrundvoraussetzungfürgelingendeKinder-undJugendarbeit istderEin-
satzvonausreichendfachlichqualifiziertenhaupt-,neben-undehrenamtlichem
Personal.Sozialraumbezogeneöffentliche JugendarbeitaufSamtgemeindeebe-
ne soll durch qualifizierte Sozialpädagogische Fachkräfte ermöglicht werden,
die nebender offenen Jugendarbeit auch die sozialräumlicheVernetzung der
Kinder-undJugendarbeitgestaltensollen.179Dabeisindnichtnurdieörtlichen
Gegebenheiten zu berücksichtigen, sondern auchdieBedürfnisse der Kinder,
JugendlichenundderenFamiliensowiederfreienTrägereinzubeziehen.
InzwischenverfügenalleSamt-undEinheitsgemeindenüberinderKinder-und
Jugendarbeit tätigeshauptamtlichesPersonal.Somitwurdeeine imJahr2000
konstatiertefehlendepersonelleBasisstrukturfürJugendarbeitinApensenund
Nordkehdingen inzwischen aufgebaut.180 Das Verhältnis von Kindern und Ju-
gendlichenzuhauptamtlichemPersonalistamhöchsteninderHansestadtSta-
deundamniedrigstenindenSamtgemeindenHarsefeldundFredenbeck.
177LandkreisStade(2001b,S.16)
178ebd.
179LandkreisStade(2000,S.54);(2001,S.31)
180vgl.Faltenu.a.(2000,S.9)
H.1.2.2
h non-formale und informelle bildung
Verfügung,diedieRäumefüreigeneAngeboteundBedürfnissenutzen.Jugend-
räumenderfreien/verbandlichenJugendarbeit sinddenJugendabteilungenund
Jugendgruppen des jeweiligenTrägers vorbehalten undwerden entsprechend
genutzt.FürdieJugendarbeitnutzbareRäumekönnenfürdieJugendarbeitge-
nutztwerden,stehenabernichtprimärfürdieJugendarbeitzurVerfügung.
Abbildung H1.2.1.1: Jugendraumbestand im Landkreis Stade, Stand: Januar 2014
Samt-/Einheitsgemeinde/Stadt
PädagogischbetreuteJugendräume
ZahlderKinderundJugendlichenimAltervon6,5-17Jahren
Apensen 3 1191
Buxtehude 3 4444
Drochtersen 1 1487
Fredenbeck 1 1592
Harsefeld 1 2911
Horneburg 3 1427
Jork 1 1464
Lühe 2 1099
Nordkehdingen 1 825
oldendorf-Himmelpforten 4 2316
Stade 6 5447
Quelle:KreisjugendpflegeStade(2014)
Räume,dievonJugenddiakonenbetreutwerden,sindhiernichterwähnt.
Abbildung H1.2.1.2: Jugendräume in den Samt- / Einheitsgemeinden 2001-2014
(Städte nicht berücksichtigt)
2001 2007 2014
pädagogischbetreuteJugendräume 13 13 17
Quelle:SozialplanungLandkreisStade;KreisjugendpflegeLandkreisStade(2014)
DieAnzahlderpädagogischbetreutenJugendräumeindenSamt-undEinheits-
gemeindenistseit2001angestiegen.DieserTrendistaufdieEinrichtungvonJu-
gendräumeninApensenundNordkehdingenzurückzuführen.Zudemwerdenin
derGemeindeHorneburgdieöffentlichenJugendräumeinNottensdorfundBlie-
dersdorfseitJanuar2014voneinerpädagogischenFachkraftbetreut.Mitdem
Vorhandenseineines JugendraumsmitpädagogischerBetreuung in jederEin-
heits-undSamtgemeindeistgemäßderkreisbezogenenBedarfszuschreibung176
eineMindestversorgunganpädagogischbetreutenJugendräumengegeben.Un-
176LandkreisStade(2001a,S.31)
h non-formale und informelle bildung
208 209
EinigeEhrenamtlicheinderKinder-undJugendarbeithabeneineJugendleiter-
ausbildungbesuchtundeineJugendleitercard(Juleica)erworben.DieJugendlei-
ter-Ausbildungbefähigt insbesondere zurOrganisationundDurchführungvon
Freizeiten,GruppenarbeitundsonstigenVeranstaltungen.InderAusbildungwird
das «Handwerkszeug» der Kinder- und Jugendarbeit wie zum Beispiel Spiel-
pädagogikoderThemenbereichewieAufsichtspflichtundProgrammgestaltung
vermittelt.DerErwerbvonsozialenundorganisatorischenKompetenzensteht
dabeiimMittelpunkt.InsgesamtverfügtnureinkleinerTeilallerinderKinder-
undJugendarbeitehrenamtlichTätigenübereineJuleica.TrotzdemistdieZahl
derJuleica-InhabereinewichtigeKennzahl,diesowohletwasüberdieQuantität
alsauchüberdieQualitätderKinder-undJugendarbeitaussagt.
DieZahlderimLandkreisStadeaktivenPersonenmitgültigerJuleicaistvon353
imJahr2004auf539imJahr2013angestiegen.Auf45KinderundJugendliche
imAltervon6,5bis17JahrenisteinePersonmitgültigerJuleicaregistriert.
700
600
500
400
300
200
100
0
Quelle:LandesjugendringNiedersachsen
DieAnzahl der Personenmit gültiger Juleica gibt nur inAnsätzen einen Ein-
drucküberdieAnzahlderPersonen,dieeineJuleica-Ausbildungabsolviertha-
ben:DieAnbieterderJuleicaimLandkreisStadehabenimJahr2013über200
Jugendleiter/-innen ausgebildet.183 Die Zahl der Juleica-Inhaber ist wesentlich
geringeralsdieZahlderer,dieeine Juleica-Ausbildungabgeschlossenhaben.
Diesistdaraufzurückzuführen,dasssichdasehrenamtlicheEngagementinder
Kinder-undJugendarbeitvielerPersonenaufeinigeJahrebeschränkt.
183FolgendeTrägerführenregelmäßigJuleica-Ausbildungendurch:Kreisjugendpflege
Stade,JugendpflegeStade,JugendpflegeBuxtehude,KreisjugendringStade,Stadtju-
gendringBuxtehude,KirchenkreisStade,KirchenkreisBuxtehude,SportjugendStade.
Abbildung H1.2.2.2: Bei einem Träger der Kinder und Jugendarbeit im Landkreis Stade aktive Personen mit gültiger Juleica
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
435510 505 477 465
399 418 431
539
353
h non-formale und informelle bildung
Samt-/Einheits-gemeinde/Stadt
VollstellenanteilpädagogischerFachkräftenachSGBVIIIoderLehrer*
AnzahldersozialpädagogischenFachkräfte/Lehrer*
ImLandkreisStadeaktiveJuleica-InhabermitErstwohnsitzzumAntragszeitpunktinderGemeinde/Stadt
ZahlderKinderundJugendlichenimAltervon6,5bis17Jahren
SGApensen 1,0 1 24 1191
HansestadtBuxte-hude 4,77 5 80 4444
GDrochtersen 0,831 2 48 1487
SGFredenbeck 0,54 1 28 1592
SGHarsefeld 1,0* 1* 74 2911
SGHorneburg 1,51 2 33 1427
GJork 1,0 1 17 1464
SGLühe 1,0 1 35 1099
SGNordkehdingen 0,56 1 13 825
SGoldendorf-Him-melpforten 2,24 4 46 2316
HansestadtStade 9* 11* 112 5447
DiekonfessionellenTrägerbeschäftigeninsgesamt18Diakone,vondenenviele
inderKinder-undJugendarbeitaktivsindsowieeinenKirchenkreisjugenddia-
kon.DesWeiterenverfügenderLandkreisStade,derKreisjugendringStade,die
evangelischeKircheStade,derBSVBuxtehude,derVFLStadeundderKreis-
sportbundStadeübereineinderKinder-undJugendarbeittätigesozialpädago-
gischeFachkraft.
Neben den hauptamtlichen Mitarbeiter/innen sind die ehrenamtlichen Mitar-
beiter/innen das zentrale Fundament für die Kinder- und Jugendarbeit. Ohne
siekönntennureinBruchteilderbestehendenAngebotevorgehaltenwerden.
HauptamtlicheundehrenamtlicheMitarbeiter/innenkönneneinanderallerdings
nichtersetzen.VielmehrbestehteinpositiverZusammenhangzwischenderAn-
zahlderHaupt- undEhrenamtlichen:DortwomehrHauptamtliche inder Ju-
gendarbeitaktivsind,gibtesauchmehrehrenamtlichesEngagement.181Ehren-
amtlicheerbringendurchihrEngagementwichtigeLeistungenderKinder-und
Jugendarbeit.SieerlebenihrEngagementzudemalswichtigengesellschaftlichen
BeitragunderwerbenFähigkeitenundFertigkeiten,dieimAlltags-undBerufsle-
benvongroßerBedeutungseinkönnen.182
181Seckingeru.a.(2012,S.36)
182DüxundSass(2005)
Abbildung H1.2.2.1: Bei den Städten und Gemeinden in der öffentlichen Jugendarbeit tätige hauptamtliche Fachkräfte, in den
Städten und Gemeinden mit Erstwohnsitz gemeldete Juleica-Inhaber im Landkreis Stade, Januar 2014
Quelle:KreisjugendpflegeStade,DeutscherBundesjugendring;SozialplanungLandkreisStade(2014)
*LehrersindinderJugendarbeitlediglichinderSamtgemeindeHarsefeldundderHansestadtStadetätig.
h non-formale und informelle bildung
210 211
begleitenmuss,damitsichergestelltist,dassausreichendqualifiziertePersonen
dieMaßnahmebegleiten(vgl.FördergrundsätzefürdieJugendarbeitdesLand-
kreisesStade).AbdemJahr2015werdenzudemnurTrägergefördert,die im
SinnedesBundeskinderschutzgesetzesmitdemLandkreisStadeoderderStadt
BuxtehudeeineVereinbarungzurSicherstellungdesTätigkeitsausschlussesein-
schlägigvorbestrafterPersonen(§72aSGBVIII)abgeschlossenhaben.Obsich
einesoausgestalteteSteuerungvonQualitätundPräventionnegativaufdie
AnzahlderMaßnahmenanträgeauswirkt,bleibtabzuwarten. Insbesonderedie
Vereinbarungen dürften neu gegründeten Vereinen und Jugendinitiativen den
ZugangzurerstenMaßnahmenförderungerschweren.NebenFerienfahrtenwer-
denauchZuschüssefürAus-undFortbildungenfürJugendleiter/innenundfür
AnschaffungenfürdieJugendarbeitkontinuierlichnachgefragt.Vergleichsweise
wenignachgefragtwerdendieFörderformateStudien-undInformationsfahrten,
außerschulischeJugendbildung,internationaleJugendbegegnungundgeschlech-
terspezifischeMaßnahmensowieMaßnahmengegenAusländerfeindlichkeit,Ext-
remismusundGewaltundBeteiligungsprojekte.
Im12.BerichtderJugendhilfeplanungwurdendieErweiterungderAngebotsviel-
faltimBereichInternationaleJugendbegegnungen,dieErweiterungderAngebo-
tefürMädchenundjungeFrauenunddieErmittlungvonBedarfenhinsichtlich
Themen,Formen,MethodenundOrtenvonaußerschulischerJugendbildungaus-
gewiesen.184DieseErfordernissebestehenweiterhin.
Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Studien-undInformationsfahrten 1 0 1 0 0 1 0 0 1
AußerschulischeJugendbildung 4 4 8 4 3 5 2 1 0
InternationaleJugendbegegnung 4 4 2 1 3 3 2 2 1
GeschlechterspezifischeMaßnahmen 0 0 0 1 0 0 0 0 0
MaßnahmengegenAusländerfeindlichkeit 0 0 0 2 0 1 0 2 0
MaßnahmenzurBeteiligungvonkindernundJugendl. 0 0 0 0 0 1 0 0 0
AnschaffungenfürdieJugendarbeit 10 10 11 11 5 5 7 5 7
Quelle:KreisjugendpflegeStade,StadtStade(2014)
AusdergeringenNachfragenachFörderungobengenannterFormateergibtsich
dieFrage,obkeinBedarfandenanderenFormatenbzw.angebotenenInhalten
besteht,derBekanntheitsgraddieserFormatezugeringistoderdieTrägerden
Aufwandbzw.dieKostenderMaßnahmevordemHintergrundderexistierenden
Zuschüssealszuhocheinschätzen.EineentsprechendeÜberprüfungdesBe-
darfsundmöglicherbestehenderDurchführungshemmnissescheintnotwendig.
184Jugendhilfeplanung(2008,S.22)
Abbildung H1.3.1.2: Sonstige durch den Landkreis Stade geförderte Maßnahmen, 2005-2013
h non-formale und informelle bildung
AngeboteundLeistungenDieAngeboteundLeistungenderKinder-undJugendarbeitsindvielfältigundstark
ausdifferenziert.AufgrundderFreiwilligkeit (sichz.B.beider Jugendfeuerwehrzu
engagieren,einJugendhauszubesuchenoderaneinerFerienfreizeitteilzunehmen)
orientierensichAngeboteundLeistungenstärkerandendirektenInteressender
KinderundJugendlichenalsdiesz.B.inschulischenKontextenderFallist.
DatenüberdieTeilnehmerderKinder-undJugendarbeitundihreFamilienste-
hennichtannäherndingleichemsystematischenUmfangzurVerfügungwieDa-
tenüberSchülerinnenundSchüler.DiestatistischeDarstellungvonAngeboten
undLeistungenistdaherbesonderesschwierig.ZurVerfügungstehenDatenzur
QuantitätundArtdervomLandkreisgefördertenMaßnahmensowieDatenzum
Ferienspaß.
DurchdenLandkreisStadegeförderteMaßnahmen
DerLandkreisStade fördertMaßnahmender freienTrägergemäßderFörder-
grundsätzefürdieJugendarbeitimLandkreisStade.DieMaßnahmenförderung
beinhaltetunteranderenZuschüsse fürFerienfahrten,Studien-und Informati-
onsfahrten,InternationaleJugendbegegnungenundAus-undFortbildungenfür
Jugendleiter/-innen.
Ferienmaßnahme Aus-undFortbildungenfürJugendleiter/i-nnen
Quelle:KreisjugendpflegeStade(2014)
Ferienfahrten sinddiemitAbstandamhäufigstengeförderteMaßnahme.Die
Fördergrundsätze bieten einen vergleichsweise niedrigschwelligen Zugang zur
Maßnahmenförderung.ImJahr2013wurdenimBereichFerienfahrteninsgesamt
14.847TeilnehmertagedurchdenLandkreisStadegefördert.
SeitdemJahr2014gilt,dassprozehnTeilnehmer/inneneinepädagogischeFach-
kraftoderPersonmitabgeschlossener JugendleiterausbildungdieMaßnahme
H.1.3
H.1.3.1
Abbildung H1.3.1.1: Vom Landkreis geförderte Ferienfahrten, Aus- und Fortbildungen für Jugendleiter/-innen, 2005-2013
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
89
103
87
107
9299
94
106
978 7
78 10
4 2
5 5
h non-formale und informelle bildung
212 213
HandlungsbedarfinderJugendarbeitEineumfangreicheBedarfsermittlung fürdenBereich Jugendarbeit ist im Jahr
2000imRahmenderJugendhilfeplanungdurchgeführtundvomJugendhilfeaus-
schussbeschlossenworden.DieUmsetzungwurdeimJahr2007/2008ausführ-
lichevaluiert.185
MitdenindiesemKapitelausgewertetenDatenkannnureinTeilder2007/2008
nochmalsvomJugendhilfeausschussdesLandkreisesStadeidentifiziertenHand-
lungsbedarfebewertetwerden.InAnlehnunganden12.BerichtderJugendhilfe-
planungpositivzubewertensind:
• derAufbaueinerBasisstruktureinerhauptamtlichbetreutenöffentlichen
JugendarbeitinderSamtgemeindeNordkehdingendurchdieEinrichtung
einespädagogischbetreutenJugendraumesundderEinstellungeines
hauptamtlichenJugendarbeiters,
• derAufbaueinerBasisstruktureinerhauptamtlichbetreutenöffentlichen
JugendarbeitinderSamtgemeindeApensendurchdieEinrichtungeinespä-
dagogischbetreutenJugendraumsundderEinstellungeineshauptamtlichen
Jugendarbeiters,
• dieVerstärkungderstrukturförderndenTätigkeitenderöffentlichenJugend-
arbeitdurchdieKonstituierungvonJugendkonferenzenindenGemeinde
Jork,WischhafenundDüdenbüttel.
Empfehlungen:GrundsätzlichunterliegtdieEntwicklungundAusweisungvonHandlungsempfeh-
lungenfüroriginäreBereichederJugendhilfedengesetzlichenVerfahrensvorga-
bendesSGBVIII(u.a.§78Arbeitsgemeinschaften,§79Gesamtverantwortung,
Grundausstattung,§79aQualitätsentwicklunginderKinder-undJugendhilfe,§
80Jugendhilfeplanung).DiesgiltimbesonderenMaßefürdieBeteiligungder
freienbzw.anderenöffentlichenTrägerundfürdenEntscheidungsvorbehaltdes
JugendhilfeausschussesunterBerücksichtigungdessengesonderterStellung.
Dem folgendwird empfohlen, dieAusweisungen und Feststellungen des Bil-
dungsberichtesKapitelH indenBegleitgremiender Jugendhilfeplanung (vom
JugendhilfeausschusseingerichteteArbeitsgemeinschaftenderJugendhilfe)vor-
zustellen,sowiezuberatenundindiejugendhilfespezifischeBedarfsermittlung
undderdaranorientiertenBestandsbewertungmiteinfließenzulassen.
185JugendhilfeplanungLandkreisStade(2008)
H.1.4
h non-formale und informelle bildung
DatenzumFerienspaß
Ferienspaßangebote richten sich anKinder, bedingt auch an Jugendliche, die
ihreFeriennichtaußerhalbdesLandkreises(bspw.imUrlaubmitderFamilie)
verbringen. Im Unterschied zu denAngeboten der offenen Jugendarbeit und
denregelmäßigstattfindenAngebotenderverbandlichenJugendarbeithandelt
essichbeimFerienspaßumAngebote,diesichanspezifischenInteressenund
Neigungen orientieren und ausschließlich in den Ferien stattfinden. DasAn-
gebotsspektrumwirdindenJugendkonferenzendiskutiertundzusammenmit
derörtlichenJugendpflegefestgelegt.DurchdieEinbeziehungmöglichstvieler
Träger,unterstütztdurchFachkräfte,kannsoeinvielfältigesundandenlokalen
InteressenderKinderundJugendlichenundihrerFamilienorientiertesAngebot
erstelltwerden.
Abbildung H1.3.2: Anzahl der Ferienspaßangebote, 2013
Samt-/Einheits-gemeinde/Stadt Osterferien Sommerferien Herbstferien Insgesamt
ZahlKinderundJugendlicheim
Altervon6,5–17Jahren
Apensen - 32 6 38 1.191
Buxtehude* 3 26 4 33 4.444
Drochtersen - 49 - 49 1.487
Fredenbeck - 58 - 58 1.592
Harsefeld - 54 - 54 2.911
Horneburg 12 41 9 62 1.427
Jork 5 44 2 51 1.464
Lühe 6 41 8 55 1.099
Nordkehdingen - 62 3 62 825
oldendorf-Himmelpforten 3 153 16 172 2.316
Stade 15 227 16 258 5.447
IneinigenGemeindenundderHansestadtStadefindenindenOster-,Sommer-
undHerbstferienAngeboteimFerienspaßstatt.InDrochtersen,Fredenbeckund
HarsefeldkonzentrierensichdieAngeboteaufdieSommerferien.
H.1.3.2
Quelle:Kreisjugendpflege(2014)
*InderHansestadtBuxtehudewerdenverschiedeneFerienspaßangeboteimRahmenvonGanztagsschulenangeboten.
DieseAngebotesindhiernichtenthalten.
h non-formale und informelle bildung
214 215
VereinsstrukturimLandkreisStadeImLandkreisStadegibteseinesehrheterogeneVereinsstruktur.Allein163Sport-
vereineund20Fachverbände(fürbestimmteSportarten)sindimKreissportbund
imJahr2013organisiert.DengrößtenAnteilhabendiejenigenVereine,dieeinbrei-
tesSportangebotfüralleBevölkerungsgruppenanbieten.DergrößteFachverband
istderTurnkreisStade,indemdieörtlichenTurnvereineorganisiertsind.
SportstättenimLandkreisStadeDie amtliche Statistik hat im Jahr 2000 letztmalig eine Sportstättenerhebung
durchgeführt.DieErhebunggibtAuskunftüberdieArtunddieAnzahlder im
LandkreisStadebefindlichenSportstätten.188Unterschiedenwirdzwischenge-
deckten(mitDach)undungedeckten(ohneDach)SportstättensowieBädern.
Im Jahr2000wardieMehrzahlderungedecktenSportstättenSpielfelderund
Rundlaufbahnen(177),davonbefandensich147inTrägerschaftderKommunen.
VermutlichsindhierdieSportstättenderSchulenmiterfasst.Vonden38Ten-
nisanlagenwaren31inTrägerschaftvonVereinen/Verbändenodersonstigen
gemeinnützigenOrganisationen.DieReitsportanlagensindalleinTrägerschaft
derVereine/VerbändeodereineskommerziellenBetreibers.
Auch bei den gedeckten Sportanlagen sind die Sporthallen in der Mehrheit.
EsgabimJahr2000imLandkreisStade92,wovonsich83inTrägerschaftder
Kommunenbefanden.AuchhieristdieVermutung,dassessichvorwiegendum
dieSporthallenderSchulenhandelt.DiezweitgrößteGruppesinddieSchieß-
sportanlagen.DiesdeutetaufeinehoheBedeutungdesSchießsportes (u.a.
Schützenvereine)hin.DieSchießsportanlagensindmehrheitlichinTrägerschaft
derVereine/Verbände.ImLandkreisgibteseineEishalleinHarsefeld(Träger-
schaftderKommune)undeineMehrzweckhalle/GroßsporthalleinTrägerschaft
eineskommerziellenBetreibers.
ImLandkreisStadehatdieBevölkerunginsechsSchwimmbäderndieMöglich-
keit, zu schwimmen oder anderenWassersport zu betreiben. Hinzu kommen
siebenFreibäderundzweiNaturbäder.DieMehrheitderBäderistinTrägerschaft
derKommunen.
Der regionalenVerteilung istzuentnehmen,dass fürdieBevölkerung in fast
jederKommunedieMöglichkeit, einSchwimmbadoder Freibadaufzusuchen,
besteht. In Einzelfällen kann die Bevölkerung auf die angrenzende Kommu-
neausweichen.DieHallenbäderverteilensichaufdieHansestädteStadeund
Buxtehude, auf Drochtersen sowie auf die SamtgemeindeHarsefeld. Für den
SchwimmunterrichtinSchulenistdiesinsoweitbedeutsam,alshierevtl.lange
Fahrtwegeeingeplantwerdenmüssen,wenneineKlasseSchwimmunterrichthat.
AuchfürFamilienmitkleinenKindernkönntenhierHürdenzumBesucheines
Schwimmbadesbestehen.BabyschwimmkursekönntenseltenerinAnspruchge-
nommenwerden.Babyschwimmenfördertjedochdiemotorischeundgeistige
EntwicklungnochsehrkleinerKinder.189
188Quelle:LandesamtfürStatistikNiedersachsen(2014),LSN-onlineTabelleK0211101
189SigmundssonundHopkins(2009)
H.2.1
H.2.2
h non-formale und informelle bildung
Non-formaleundinformelleBildungimSportBildungfindetauchimSportstatt.WährenddesSportslernenMenscheneine
neue Sportart, Bewegungsabläufe, Zusammenspiel im Team, Sozialverhalten,
Disziplin und vieles mehr. Vor allem in Sportvereinen treten die vielseitigen
BildungsaspektedesSportsbesondersdeutlichhervor.«DieSportvereinesind
mit ihremÜbungs- undWettkampfbetrieb, denMöglichkeiten ehrenamtlichen
Engagements, ihrenFreizeitaktivitätenundden(Sport-)FestenOrte für [non-]
formalesundinformelles,lebensbegleitendesLernen».186IndenSportvereinen
könnenMenschenaktivSporttreiben,alsÜbungsleitereineStundeplanenund
durchführen,Konflikte innerhalbderMannschaft lösen,alsKampfrichterLeis-
tungenbeurteilen,alsGruppenmitgliedmitandereninteragierenundkommuni-
zieren,VeranstaltungenplanenundmitgestaltenoderalsVereinsvorstandeinen
Sportvereinmanagen.187OrganisationenwiederLandessportbundNiedersach-
sen oder auch der Kreissportbund Stade bieten Fortbildungen an und legen
MaßstäbefürQualifizierungenfest.SportundvorallemorganisierterSportbie-
tetsomiteineFülleerwerbbarerKompetenzen:personale,sozialeundsportbe-
zogene.DieseKompetenzenkommendenPersonenunmittelbarauchinanderen
BereichendesAlltagszuGute,z.B.beiderLösungvonProblemen,derOrganisa-
tioneinerKursfahrtoderLeistungsbereitschaftinSchuleundBeruf.
Abbildung H2.1: Kompetenzen, die im organisierten Sport erworben werden können
personalekompetenzen
Körperwahrnehmen,beherrschen
Selbstwertgefühlver-bessern,entfalten
Belastbarkeit/Leistungsbereitschaftentwickeln,erhalten
Selbstständigkeitausbilden,erleben
Sozialekompetenzen
InteragierenundKom-munizieren
KooperierenundKonkurrieren
OrganisierenundDurchführen
IntegrierenundAbgrenzen
Sportbezogenekompetenzen
WissenerwerbenüberBewegung,Taktik,Material
sportbezogeneKulturenerfahren
KenntnisseüberGesundheiterlangen
ÖkologischeundökonomischeRessour-cennutzbarmachen
Quelle:LandessportbundNiedersachsene.V.(2013)
DaheristesfürdaskommunaleBildungsmanagementderBildungsregionLand-
kreisStadevonhohemInteresse,dielokaleSportlandschaftzubetrachten.Das
Leitziel«PersönlichkeitsentwicklungundeigenständigeLebensführungfördern»
derBildungsstrategiekanndurchdenSportguterfülltwerden.IndiesemBil-
dungsberichtwerdenvorwiegendDatendesKreissportbundesgenutzt,indem
163 Sportvereinemit 70.000Mitgliedern organisiert sind. Die hohe Zahl der
Mitgliedermachtzusätzlichdeutlich,welcheBedeutungSportfürdieMenschen
vorOrthat.35%derBevölkerungdesLandkreisessindineinemSportverein
organisiert.
186LandessportbundNiedersachsene.V.(2013)
187ebd.
H.2WährenddesSportslernen
MenscheneineneueSportart,
Bewegungsabläufe,Zusammen-
spielimTeam,Sozialverhalten,
Disziplinundvielesmehr.
VorallemorganisierterSport
bieteteineFülleerwerbbarer
Kompetenzen.Diesekommen
denPersonenunmittelbar
auchinanderenBereichendes
AlltagszuGute,z.B.beider
LösungvonProblemen,derOr-
ganisationeinerKursfahrtoder
LeistungsbereitschaftinSchule
undBeruf.
h non-formale und informelle bildung
216 217
Natur-undumweltbildungNatur-undUmweltbildungkannimländlichenRaumanvielenOrtenerfolgen.
DieinformelleNatur-undUmweltbildungistalltäglicherBestandteildesLebens,
z.B.beieinemSpaziergang.
Imnon-formalenBildungsbereichgibtesimLandkreisStadezahlreicheMöglich-
keiten.DafürdenvorliegendenBerichtnichtallerecherchiertwerdenkonnten,
beschränkenwirunsandieserStelleaufdieDarstellungaußerschulischerLern-
orte192fürdenNaturundUmweltbereich.AußerschulischeLernortekönnenvon
SchulklassenimRahmendesUnterrichtsgenutztwerden.Siekönnenaberauch
imRahmenderFreizeitvonFamilien,KindernundJugendlichensowieanderen
Personenbesuchtwerden.DieaußerschulischenLernortebieten inderRegel
Materialmit InformationenzumLernortanodereskönnenFührungenmitge-
machtwerden.VieleaußerschulischeLernortebietenmehrereAngebotean.Es
konnten15Anbieterrecherchiertwerden,diesichselbstauchalsaußerschuli-
scherLernortansehenunddaheralssolcherzurVerfügungstehen.Diesehaben
insgesamt37Angebote.
Anbieternon-formalerNaturundUmweltbildung193:
• NatureumNiederelbe
• EsteburgObstbauzentrumJork
• KreisimkervereinStadevon1887e.V.
• LandkreisStadeNaturschutzamt
• VereinzurFörderungvonNaturerlebnissene.V.
• KreisbauernverbandStade
• HerzapfelhofLührs
• feelwood
• FördervereinHistorischerKornspeicherFreiburg/Elbee.V.
• KlinkerwerkRuschGmbH&Co.KG
• ArgeMaritimeLandschaftUnterelbeGbR;Planetarium
• FreundedesKehdingerKüstenschiffahrts-Museume.V.
• Mühlenverein«VentiAmica»e.V.
• HandwerksmuseumHorneburg
• ELSA–dieElbeSchülerakademiederElbeKliniken
192EsgibtweitereaußerschulischeLernortezuanderenThemen,dieandieserStelle
desBildungsberichtsnichtabgebildetwerden.
193ohneAnspruchaufVollständigkeit.WeitereAnbieterimRahmenderNatur-und
Umweltbildungwurdenangeschrieben,bezeichnensichbisherjedochnichtselberals
(außerschulischer)Lernort.
H.3
h non-formale und informelle bildung
Fort-undweiterbildungimSportÜberdenKreissportbundbestehtdieMöglichkeit,sichqualifiziertsportbezogen
weiterzubilden.ImZeitraum2012-2013wurden815TeilnahmenandenStader
AngebotenderAus-undFortbildungverzeichnet.190DerKreissportbundbietet
regelmäßigAus-undFortbildungenzur/mÜbungsleiter/inan.DerfolgendenAb-
bildungsinddieneuerworbenenLizenzenfürÜbungsleiter/innenzuentnehmen.
Abbildung H2.3: Anzahl neu erworbener Lizenzen für Übungsleiterausbildungen,
Jahre 2012 und 2013
AnzahlLizenzenAusbildungÜbungsleiter/inC
AnzahlLizenzenAusbildungÜbungs-leiter/inB«SportinderPrävention»
125 34
Quelle:KreissportbundStade(2014)(aufAnfrage)
Ausgebildete Übungsleiter/innen mit der Lizenz B «Sport in der Prävention»
könnendasQualitätssiegel«SportproGesundheit»bzw.den«PluspunktGe-
sundheit»beantragen.DiesesQualitätssiegelgarantierteinenbundesweitein-
heitlichenQualitätsstandard fürgesundheitsförderndeAngebote indenSport-
undTurnvereinen.191LautLandessportbundgibtesimKreissportbundStade26
zertifiziertePräventionssportangebotevonachtVereinen.
Empfehlungen:• DieSportvereineimLandkreisStadesolltenalswichtigerTeilderBildungs-
landschaftanerkanntwerdenundindiezukünftigePlanungunddieUmset-
zungderBildungsstrategiemiteinbezogenwerden.Dieskönnteoperativim
HandlungsfeldVernetzungundUnterstützungerfolgen.
• Die Sportvereine im Landkreis Stade sollten im Bereich desAusbaus der
GanztagsschulenalswichtigerBildungsakteurbenanntwerdenunddortfür
dieGestaltungderNachmittagsangeboteeingebundenwerden.
• AlsersterSchrittsollteerhobenwerden,anwelchenSchulenundinwelchem
UmfangdieVereinebereitsalsKooperationspartneraktivsind.
190KreissportbundStade(2014,aufAnfrage)
191KreissportbundStade(2014,aufAnfrage)
H.2.3
h non-formale und informelle bildung
218 219
ImLandkreisStadegibtes24KindertageseinrichtungenmitmusikalischemPro-
fil(Felix-Kindergarten),davonsindneunSpielkreise.196
AlsMitgliedimLandesverbandNiedersächsischerMusikschulenbietetdieKreis-
JugendMusikschuleStadee.V.(KJM)Kindern,JugendlichenundErwachsenendie
Möglichkeit,einInstrumentzuerlernen.
Kultur-undbildungspolitischerAuftragderKreisJugendMusikschuleStadee.V.ist
es,einbreitangelegtesqualifiziertesAngebotkreisweitvorzuhalten.DieimAu-
gust1964gegründeteKJMbegannmiteinigenhundertSchülernundzähltheute
ca.3.500bis4.000SchülerbelegungenproJahr.DieKJMisteineingetragener
Verein,indemderLandkreisStade,dieHansestädteBuxtehudeundStade,die
GemeindenundSamtgemeinden,sowieeinigeEinzelpersonenMitgliedersind.
FürdieKommunen–diedieSchulezuwesentlichenTeilenfinanzieren–nimmt
dieMusikschuleimSinneeinesZweckverbandesdieAufgabeeinerkreisweiten
UnterrichtsversorgungindermusikalischenKinder-undJugendarbeitwahr.
DieKJMbietetdiekompletteAngebotspalettenachdemStrukturplandesVer-
bandesdeutscherMusikschulen(VdM).Siebieteteine fundiertemusikalische
Ausbildung vonderMusikalischen Früherziehungüberden Instrumental- und
Vokalunterricht bis zur studienvorbereitenden Ausbildung. Individueller und
qualifizierterUnterrichtistebensowichtigwiedasgemeinsameMusizierenvon
Anfangan.WichtigerBestandteildesAngebotesistauchdasSpieleninca.30
verschiedenenEnsemblesundOrchesternimKreisgebiet.Sieunterrichtetanca.
70UnterrichtsstellenimganzenLandkreisundversorgtinsbesonderedenländ-
lichenRaum.DurcheineVielzahlvonKooperationsprojektenträgtsiezueinem
qualifiziertenMusikangebotinallgemeinbildendenSchulenbei.
DieKJMveranstaltetvieleKonzerteüberallimLandkreisundbietetjungenMu-
sikerneinerstesPodium.SiebeteiligtsichamKulturlebenindenHansestädten
undGemeindenvorOrt.DarüberhinauswerdenKontakteinsAuslandgeknüpft:
z.B. pflegen die Jazz Combos der KJM Kontakte nach Schweden oder Polen
unddasAkkordeonorchesternachIkaalinen,Finnland,demPartnerlandkreisdes
LandkreisesStade.SiesindsokulturelleBotschafterunsererRegion.
DieVernetzungderMusikschulemitvielenPartnernwurde inalleRichtungen
ausgebautundmündeteimFrühjahr2003inderGründungder«Kontaktstelle
Musik»,dieimMärz2006ineineneigenenVerein«MusikConTakte»(MCT)mit
weitergefasstenAufgabenüberging.
Bei den vielfältigen Schulkooperationen zeichnet sich der Bedarf für die zu-
künftige Entwicklung ab: die allgemeinbildenden Schulen nutzen zunehmend
196http://www.hauptsachemusik.nibis.de/regionen/region38.php,letzterAbruf:
4.3.2014
DieVernetzungderMusikschule
mitvielenPartnernwurdein
alleRichtungenausgebautund
mündeteimFrühjahr2003inder
Gründungder«KontaktstelleMu-
sik»,dieimMärz2006ineinen
eigenenVerein«MusikConTakte»
(MCT)mitweitergefasstenAuf-
gabenüberging.
h non-formale und informelle bildung
kulturelleBildung«UnterkulturellerBildungwirdinersterLiniedieaktiveAuseinandersetzungmit
KunstundKultur(einschließlichdereigenenkulturellenPraxis)verstanden.
DieVorstellungenüberInhalteundMethodiksowieüberSinn,ZweckundZiel-
setzung von kultureller Bildung gehen jedoch auseinander. Da sich seit den
PISA-Studiengezeigthat,dassSchulenmiteinemausgewiesenenKulturprofil
inderGesamtbewertungüberdurchschnittlichgutabschneiden,istdieseLesart
des Begriffs kulturelle Bildung in den vergangenen Jahren besonders in den
Vordergrundgerückt.
Somit kannmanunter kulturellerBildungauchganz konkreteAngebote von
Bildungs-undKulturinstitutionenausdenBereichenMusik,Bildende[..]Kunst,
Literatur,Theater,Tanz,Gesang,Musik,Film,Fotografieetc.verstehen.
Kulturelle Bildung ist breit und komplex angelegt. Die unterschiedlichen Zu-
gänge(Kunst,Pädagogik),auchdieunterschiedlichenTeilsysteme(Jugendhilfe,
Schule,Kultur)sowiedieVielfaltderSparten,belegendieseindrücklich.»194
Non-formaleundinformellemusischeundkünstlerischeBildungMusikalischeBildungkannformalimUnterrichtderSchulenerfolgen,anHoch-
schulenimRahmeneinesStudiumsodernon-formalanMusikschulen.Informell
vollziehtsichmusikalischeBildungoftimFreizeitbereichinChörenundOrches-
tern,inMusikvereinenoderauchinKindergärtenmitbesonderenmusikalischen
Schwerpunkten.
«DaseigeneMusizierenträgtzudemhervorragenddazubei,einemusikalische
Urteils-undOrientierungsfähigkeit zuentwickeln.Dadurchkönnendasaktive
Musikhören, der Besuch von Konzerten oder die intellektuelle Beschäftigung
mitmusikalischenWerkenzumErkenntnisgewinnbeitragen.DerEigenwertder
Musik als Kunstdisziplin kann sich vollenden. Zugleichwird ein Bildungspro-
zessgefördert,derzumganzheitlichenVerständnisdesEinzelnen inderWelt
undzueinerpositivenPersönlichkeitsentwicklungbeiträgt.AufdemFundament
der langjährigenAusbildunganderMusikschulekönnensichnebendenmu-
sikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten weitere Kompetenzen wie z.B. Kon-
zentrations- und Gestaltungsvermögen, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit,
SozialkompetenzoderTeamfähigkeitalswichtigeSchlüsselqualifikationenaus-
gezeichnetentfalten.»195
IndiesemKapitelwerdendieOrtedargestellt,andenenmusikalischeBildung
non-formaloderinformellerfolgt.
194NiedersächsischesMinisteriumfürWissenschaftundKultur(2014):http://www.
mwk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=6312&article_id=19098&_ps-
mand=19,letzterAbruf:5.3.2014
195LandesverbandNiedersächsischerMusikschulen(2014):http://musikschulen-nie-
dersachsen.de/bildung.html,letzterAbruf:5.3.2014
H.4UnterkulturellerBildungwird
inersterLiniedieaktiveAus-
einandersetzungmitKunst
undKultur(einschließlichder
eigenenkulturellenPraxis)
verstanden.
H.4.1
h non-formale und informelle bildung
220 221
TheaterDas «Theater im Hinterhof» in der Hansestadt Buxtehude kann als einziges
«klassisches» Theater (Theater als Institution) der Bildungsregion angesehen
werden.DanebengibtesweitereEinrichtungen,dieTheater/Schauspielauffüh-
rungenanbieten,TheaterstückeimProgrammhabenoderalsVeranstaltervon
Theater-undKulturprogrammenauftreten.Alssolchesindzunennen:DasSTA-
DEUM (Kultur- und Tagungszentrum), Kleinkunst-Igel e.V. Buxtehude und das
KulturbüroBuxtehude(VeranstalterfürAufführungenaufderHalepaghen-Bühne
unddemForumSüd).DasKulturforumamHafeninderHansestadtBuxtehude
istähnlichwiedasSTADEUMalsKultur-undTagungszentrumsehen.VieleThe-
ateraufführungen(insbesondereinplattdeutscherSprache)findeningeeigneten
Räumlichkeiten(z.B.Schulen,Dielen,GaststättenmitBühnen)stattundwerden
vondenFreizeit-TheatergruppenausdeneinzelnenGemeindenaufgeführt.Der
StaderLandschaftsverbandfördertdasniederdeutscheJugendtheater«Wellen-
breker»(mitSeminarenusw.)sehrintensiv.
Empfehlung:FürdiekommendekommunaleBildungsberichterstattungsollteeineIndividu-
alerhebungmitdenTheaterndurchgeführtwerden,umdieAnzahlderNutzer
(auch nach verschiedenen soziodemografischenMerkmalen) zu erfassen. Nur
durchdieseInformationenkanndertatsächlicheWertunddieAkzeptanzdieser
informellenBildungsorteerfasstwerden.
MuseenDieBildungsregionzeichnetsichdurcheinevielfältigeMuseenlandschaftaus.
ImGebietdesLandkreisesgibtes21Museen,diesistgemessenanderBevöl-
kerungszahlundderGrößedesLandkreisesbeachtlich.DieMuseenverteilen
sichörtlich imgesamtenKreisgebiet.SiehabenverschiedeneAngebote,bzw.
SchwerpunktebeiihrenAusstellungen.VieleMuseenhabeneinenheimatbezo-
genenSchwerpunkt(Heimatvereine,Bauernhausmuseen).AuchüberdieGrenzen
desLandkreiseshinausbekanntistdasWeihnachtsmannhausinHimmelpforten,
dasinsbesondereinder(Vor-)WeihnachtszeitfürFamilienattraktivist.
FolgendeMuseengibtesinderBildungsregion:
• MaritimeLandschaftUnterelbe(MLU);Planetarium
• SchwedenspeicherMuseum
• MuseumAltesLand
• KehdingerKüstenschifffahrts-Museum&MaritimerSpaziergang
• KüstenmotorschiffIrisJörg,Wischhafen
• HansestadtBuxtehude-Museum
• Kloster-MuseumHarsefeld
• Heimat-undSchulmuseumHimmelpforten
• WeihnachtsmannhausHimmelpforten
• HandwerksmuseumHorneburg
• MuseumEstebrügge
H.4.2
H.4.3DieBildungsregionzeichnet
sichdurcheinevielfältige
Museenlandschaftaus.Im
GebietdesLandkreisesgibtes
21Museen,diesistgemessen
anderBevölkerungszahlund
derGrößedesLandkreises
beachtlich.
h non-formale und informelle bildung
dasKnowHowderMusikschule.EsentstehengemeinsameProjektefürGrund-
schulenund fürGanztagsschulen.DasLandNiedersachsenhat seit2007ein
Förderprogramm für solche Kooperationsprojekte, an dem die KJM aufgrund
ihrerAufstellung wesentlich partizipiert. Insgesamt unterhält die Musikschule
mittlerweileKooperationenmitderHälfteallerallgemeinbildendenSchulenim
Landkreis.
VorOrt sindweitere20Musikschulen in freier/privaterTrägerschaftvorallem
indenHansestädtenStadeundBuxtehudeansässig.Weiterhinengagierensich
seitLängeremindermusikalischenBildung(nichtnurfürKinderundJugendli-
che):dieKreismusikvereinigungStadee.V.undderKreis-ChorverbandStadee.V.
DarüberhinausgibteseinenPosaunenchor,sechsKinder-undJugendchöre,den
JugendspielmannszugStade197unddieOrgelakademie.
«Als dritter Lernort neben Elternhaus und Schule sind die Kunstschulen als
außerschulischesAngebot immusisch-ästhetischenBereich einebereichernde
Ergänzung.DasästhetischeLernenhatnebenderBereicherung,diebewusstes
WahrnehmenundGestalten an sich bietet, die besondere Funktion, Fantasie
zuzulassen,Kreativitätzufördern,FlexibilitätzuerzeugenundimUmgangmit
MenschundMaterial,dieToleranzundKooperationsfähigkeitzustärken.»198
Kunstschulen sind außerschulische Bildungseinrichtungen, die Kurse, Projek-
teundArbeitsmöglichkeiteninoffenenAteliersanbieten. IhreZielgruppesind
hauptsächlichKinderundJugendliche.InNiedersachsengibteseinenLandes-
verbandderKunstschulen.Mitgliedkönnennur solcheKunstschulenwerden,
diesichfestgelegtenStandardsverpflichtetsehen.
ImLandkreisStadegibteszweiKunstschulen,dieimLandesverbandderKunst-
schulenNiedersachsene.V.organisiertsind;dieKunstschuleninBuxtehudeund
inHarsefeld.ImnördlichenGebietdesLandkreisesgibteskeineKunstschule.
Empfehlung:FürdiekommendekommunaleBildungsberichterstattungsollteeineIndividual-
erhebungmitdenMusik-undKunstschulendurchgeführtwerden,umdieAnzahl
derNutzer(auchnachverschiedenensoziodemografischenMerkmalen)zuerfas-
sen.NurdurchdieseInformationenkanndertatsächlicheWertunddieAkzep-
tanzdiesernon-formalenbzw.informellenBildungsorteobjektiverfasstwerden.
197ebd.
198NiedersächsischesMinisteriumfürWissenschaftundKunst(2014):http://www.
mwk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=6411&article_id=19101&_ps-
mand=19,letzterAbruf:5.3.2014
Kunstschulensindaußer-
schulischeBildungseinrich-
tungen,dieKurse,Projekte
undArbeitsmöglichkeitenin
offenenAteliersanbieten.Ihre
Zielgruppesindhauptsächlich
KinderundJugendliche.
h non-formale und informelle bildung
222 223
liothekenwiez.B.dasStaderStaatsarchivunddieObstbauversuchsanstaltEsteburg
verwaltenüberregionalbedeutendeBibliotheksbestände,dieimGVKrecherchierbar
sind.EineigenerRegionalkatalogfürdenElbe-Weser-RaumistimAufbau.
DieHansestadtBuxtehude ist imMärz2014vonderStiftungLesen zurVorle-
sehauptstadtinderKategorie«AktivsteVorlesestadt»gekürtworden.199DieGe-
meindebibliothekSteinkirchennimmtamOnleiheverbundNBib24teil.Überdieses
PortalwerdendenNutzerndigitaleMedienwiee-books,e-paper,e-vidoesund
e-audiozurAusleiheviaInternetzurVerfügunggestellt.AuchdieStadtbibliothek
BuxtehudebietedieseMöglichkeitan.WeiterBibliotheken,dieE-Medienanbie-
ten,sinddieFriedrich-Huth-BüchereiinHarsefeldunddieStadtbibliothekStade.
EinigeBibliothekenausdemLandkreisbeteiligensichanderBibliotheksstatistik.
DatendieserStatistikwerdenimFolgendenfürdieJahre2010bis2012abgebildet.
DieZahlderteilnehmendenBibliothekenhatsichseit2010von17auf19erhöht.
Bibliothek Name
ApensenGB Apensen,Gemeindebibliothek
Balje,GB*** Balje,Gemeindebücherei
HansestadtBuxtehudeElbeklinikum PatientenbüchereiimElbeklinikum
HansestadtBuxtehudeStB Stadtbibliothek
DrochtersenGB Gemeindebücherei
FredenbeckGB Ev.ÖffentlicheBücherstube
FredenbeckGB ÖffentlicheBibliothek
Freiburg/EGB Flecken-Bücherei
HarsefeldStB Friedrich-Huth-Bücherei
HimmelpfortenGB Gemeindebücherei
JorkGB Gemeindebücherei
oederquartGB Volksbücherei
oldendorfkrsStadeGB Samtgemeindebibliothek
StadeGB* Ev.Jugend-undGemeindebüchereiderMarkuskirche
StadeGB** Kath.ÖffentlicheBibliothekHeiligGeist
StadeStB Stadtbibliothek
Stade-B.GB OrtsteilbüchereiBützfleth
Steinkirchen* Gemeindebücherei
wischhafenGB Gemeindebücherei
199StiftungLesen(2014):http://www.stiftunglesen.de/programmbereich/jugend-und-
freizeit/vorlesetag,letzterAbruf:12.03.2014
Abbildung H4.4.1: An der Bibliotheksstatistik teilnehmende Bibliotheken aus dem Landkreis Stade im Jahr 2012
Quelle:
www.Bibliotheksstatis-
tik.de,hbz(2014)
*seit2011dabei,
**seit2012dabei,
***dieGBBaljehat
fürdasJahr2012keine
Datenübermittelt.
h non-formale und informelle bildung
• FreilichtmuseumaufderInsel,Stade
• Baumhausmuseum
• MuseumsscheuneReith
• Dörp`sMuseuminderaltenSchuleBrest
• HeimatstubeDrochtersen-Assel
• HeimatmuseumStade
• Museums-KümoJan-Dirk
• Feld-undKleinbahnmuseumDeinste
• MuseumderHansestadtBuxtehuder-HarsefelderEisenbahnfreunde
• PatenschaftsmuseumGoldapinOstpreußen
• MuseumsschiffGreundieck
• KunsthausWasserWest
• Natureum
• SchlossAgathenburg
• Museum«HuusopdeHeidloh»Kutenholz
• Windmühle«AnnaMaria»Mulsum
• FestungGrauerort,HeimathofHüll
• BäuerlichesHauswesenBliedersdorf
MuseensindOrteinformellenLernens.SiekönnenvondergesamtenBevölke-
rungbesuchtwerden.SievermittelnWissenzubesonderenThemen,diejenach
Ausstellungvariierenkönnen.Auch imRahmenvonaußerunterrichtlichenVer-
anstaltungenkönnensiealsLernortdienen.Durchneuemuseumspädagogische
MethodenkönnenAusstellungenheuteverschiedeneAltersgruppen/Zielgruppen
gleichzeitigansprechen.UmfangreichemuseumspädagogischeAngebotefürKin-
der,SchülerundErwachsenebestehenbeimNatureum,MuseumSchwedenspei-
cherunddemKunsthaus.DortsindeigeneMuseumspädagogenangestellt.
Empfehlung:FürdiekommendekommunaleBildungsberichterstattungkönnteeineIndividu-
alerhebungmitdenMuseendurchgeführtwerden,umdieMuseenindermuse-
umspädagogischenAufbereitungihrerAngebotezuunterstützenundsoeinen
nochstärkerenBeitragzurinformellenBildunginderBildungsregionzuleisten.
BibliothekenBibliothekensindOrtederinformellenBildung.SiegehörenzurBildungsinfra-
struktur,dasiefürdiebreiteBevölkerungdenZugangzuWissenüberBücher,
ZeitschriftenundzunehmenddasInternetermöglichen.InBibliothekenfinden
darüber hinaus häufigVeranstaltungen statt, dieWissen vermitteln oder der
Leseförderungdienen(z.B.Bilderbuchkino).
ImLandkreisStadegibtesimMärz201426öffentlichzugänglicheBibliotheken.
Injeder(Samt-)GemeindehatdieBevölkerungdieMöglichkeit,BücheroderZeit-
schrifteninderlokalenBibliothekzuentleihen.Danebengibtesz.B.anSchulen
wiedemAthenaeumoderandenörtlichenHochschulenweitereBibliothekensowie
denLandschaftsverbandmiteinergroßenBibliothek.Die«wissenschaftlichen»Bib-
MuseensindOrteinformellen
Lernens.Siekönnenvon
dergesamtenBevölkerung
besuchtwerden.Sievermitteln
WissenzubesonderenThemen,
diejenachAusstellung
variierenkönnen.
H.4.4
Bibliothekenermöglichen
derbreitenBevölkerungüber
Bücher,Zeitschriftenunddas
InternetdenZugangzuWis-
sen.InBibliothekenfinden
häufigVeranstaltungenstatt,
dieWissenvermittelnoder
derLeseförderungdienen.
h non-formale und informelle bildung
224 225
Abbildung H4.4.4: Entleihungen pro Einwohner im Jahr 2011
Steinkirchen,Gemeindebücherei 6,8
Wischhafen,Gemeindebücherei 1,5
Stade-B.GB,OrtsteilbüchereiBützfleth 1,1
StadeStB 12,4
OldendorfKrsStadeGB 3,7
OederquartGB,Volksbücherei 1,1
Jork,Gemeindebücherei 8,1
Himmelpforten,Gemeindebücherei 1,6
HarsefeldStB,Friedrich-Huth-Bücherei 9,3
Freiburg/EGB,Flecken-Bücherei 4,7
FredenbeckGB,ÖffentlicheBibliothek 2,5
FredenbeckGB,Ev.ÖffentlicheBücherstube 4
DrochtersenGB,Gemeindebücherei 4,8
Apensen,Gemeindebücherei 6,5
Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014),eigeneBerechnungaufGrundlageder
amtlichenZensus-Datenfür2011.SollteeineBibliotheknichtaufgeführtsein,hatsiefür
dasJahr2011keineDatenandiehbzübermittelt.
Auchdie Friedrich-Huth-Bücherei inHarsefeldunddieGemeindebücherei Jork
verzeichnenvieleEntleihungenproEinwohner.Interessanterweisekommtesin
Fredenbeck zueinemdeutlichenUnterschiedanEntleihungenproEinwohner.
DieevangelischeöffentlicheBücherstubescheintbesserangenommenzuwer-
denalsdieöffentlicheBibliothek.ImBereichderSamtgemeindeNordkehdingen
gibtesindervorliegendenStatistikdreiBibliotheken,aufdiesichdieEinwoh-
nerverteilen.DaskönntedieleichtniedrigerenQuotenerklären.
DieBibliothekeninderBildungsregionsindunterschiedlichgroßundverfügen
übereinverschiedenumfangreichesAngebotanMedien.Daherwirdimfolgen-
dendieAnzahlderMedienproEinwohnerdargestellt.
h non-formale und informelle bildung
DerBestandderBibliothekenhatsichseit2010erhöht.
Abbildung H4.4.2: Anzahl Medien aller Bibliotheken nach Jahr (in Tausend)
265inTausend
260
255
250
245
240 2010 2011 2012
Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014)
ImJahr2012liegtderBestandüberalleteilnehmendenBibliothekenbei262.390
BüchernundZeitschriften.
AuchdieZahlderEntleiherhatsicherhöht.
Abbildung H4.4.3: Entleiher nach Jahr und Alter
20inTausend
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0 2010 2011 2012
Entleiherinsgesamt Entleiherbis12Jahre Entleiherüber60Jahre
Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014)
NachdemimJahr2011dieAnzahlderEntleiherinsgesamt,aberauchindenbe-
trachtetenAltersgruppen,zurückgegangenwar,hatsiesichimJahr2012wieder
erhöhtundliegtüberdenWertenvon2010.ImJahr2012warenimLandkreis
Stade17.773PersonenalsEntleiherinBibliothekenerfasst.Dasentsprichtwe-
nigeralszehnProzentderBevölkerungdesLandkreises.BeidenunterZwölfjäh-
rigenwarenknapp27%alsEntleihererfasst.dreiProzentderüber60-jährigen
BevölkerungsindindenBibliothekenimJahr2012alsEntleihererfasstgewesen.
BeiderfolgendenAbbildungwirddeutlich,dassvorallemdieStadtbibliothekin
StadebesondersvieleEntleihungenproEinwohneraufweisenkann.
253.077
248.076
262.390
17.42317.773
12.664
5.238
1.362 1.0251.577
4.3765.678
h non-formale und informelle bildung
226 227
Abbildung H4.4.6: Veranstaltungen pro 1000 Einwohner nach Bibliothek und Jahr
Wischhafen,Gemeindebücherei
Steinkirchen,Gemeindebücherei
Stade-B.GB,OrtsteilbüchereiBützfleth
StadeStB
StadeGB,Kath.Öff.BibliothekHeiligGeist
StadeGB,Ev.Jugend-u.Gemeindebücherei derMarkuskirche
OldendorfKrsStadeGB
OederquartGB,Volksbücherei
Jork,Gemeindebücherei
Himmelpforten,Gemeindebücherei
HarsefeldStB,Friedrich-Huth-Bücherei
Freiburg/EGB,Flecken-Bücherei
FredenbeckGB,ÖffentlicheBibliothek
FredenbeckGB,Ev.ÖffentlicheBücherstube
DrochtersenGB,Gemeindebücherei
BuxtehudeStB
BuxtehudeKrsKrkhs
Apensen,Gemeindebücherei
2010 2011 2012
Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014)
GemessenanderZahlderVeranstaltungenpro1000EinwohnerbietendieBi-
bliothekeninOederquart,OldendorfundFreiburgbesondersvielan.Derhohe
WerthängtvermutlichmitdergeringenEinwohnerzahldieser(Samt-)Gemein-
denzusammen.DieAbbildunglässtkeineSchlüssedarüberzu,obsichdieZahl
derVeranstaltungenpro1000EinwohnerüberdieJahreerhöhthat. InOeder-
quartlagderWert2011beiüber31Veranstaltungenje1000Einwohner.
DieGemeindebüchereienSteinkirchen-GrünendeichundHarsefeldbesitzenseit
2010dasSiegel:«BüchereimitQualitätundSiegel».SieBüchereiSteinkirchen
hataußerdemdasinteraktiveProjekt«BiblioKunst»konzipiert,organisiertund
durchgeführt(mitWorkshopsu.vielKreativitätrundumsThemaLiteratur).Das
ProjektwareineeinmaligeAktionimJahr2013inKooperationmitdenSchulen.
5,647,276,84
12,9612,09
9,952,492,43
0,15
0,820,710,54
0,09
1,642,18
17,3516,6
8,3615,32
3110,47
12,769,83
7,95
2,251,432,65
4,614,24
3,09
10,89
1,211,40
0,24
3,22
1,010,840,59
6,94
7,31
0,640,54
2,994,39
2,46
h non-formale und informelle bildung
Abbildung H4.4.5: Medien pro Einwohner nach Bibliothek und Jahr
Wischhafen,Gemeindebücherei
Steinkirchen,Gemeindebücherei
Stade-B.GB,OrtsteilbüchereiBützfleth
StadeStB
StadeGB,Kath.Öff.BibliothekHeiligGeist
StadeGB,Ev.Jugend-u.Gemeindebücherei derMarkuskirche
OldendorfKrsStadeGB
OederquartGB,Volksbücherei
Jork,Gemeindebücherei
Himmelpforten,Gemeindebücherei
HarsefeldStB,Friedrich-Huth-Bücherei
Freiburg/EGB,Flecken-Bücherei
FredenbeckGB,ÖffentlicheBibliothek
FredenbeckGB,Ev.ÖffentlicheBücherstube
DrochtersenGB,Gemeindebücherei
BuxtehudeStB
BuxtehudeKrsKrkhs
Balje,Gemeindebücherei
Apensen,Gemeindebücherei
2010 2011 2012
Quelle:www.Bibliotheksstatistik.de,hbz(2014)
GemessenanderAnzahlderMedienproEinwohnerhatdieGemeindebibliothek
in Freiburgdie besteVersorgungsquote.DieBibliothek imElbeklinikumHan-
sestadt Buxtehude ist eine reine Patientenbibliothek und verfügt daher über
keinensogroßenBestand.
In Buxtehude, Drochtersen, Himmelpforten und Oldendorf ist die Quote seit
2010rückläufig.GemessenanderAnzahlderMedienproEinwohnersinddie
VolksbüchereiinOederquartunddieFriedrich-Huth-BüchereiinHarsefeldbeson-
dersstarkgewachsen.
BibliothekenbietenauchVeranstaltungenan.DiefolgendeAbbildungzeigtdie
AnzahlderVeranstaltungenpro1000Einwohner.
GemessenanderAnzahlder
MedienproEinwohnerhatdie
GemeindebibliothekinFreiburg
diebesteVersorgungsquote.
0,890,81
0,772,03
1,941,83
0,790,73
0,07
1,50
0,11
0,520,51
0,870,76
1,77
1,701,59
1,511,301,321,29
11,071,06
1,311,241,25
3,713,313,43
1,211,17
0,53
0,930,950,90
1,681,731,84
1,581,621,60
0,05
2,682,72
1,191,171,17
h non-formale und informelle bildung
228 229
plattdeutschunddieRegionimunterrichtIm Rahmen seiner Förderung der niederdeutschen Sprache richtet der Land-
schaftsverbandStadejeweilsallezweiJahredenPlattdeutschen Lesewettbewerb
unddasNiederdeutsche Schultheatertreffen aus.BeideAngeboterichtensichan
dieJahrgänge3-12allerallgemeinbildendenSchulen.
JährlichwirddasplattdeutscheJugendtheaterseminarDe Wellenbrekerangebo-
ten,andemJugendlichezwischen12und18Jahrenteilnehmenkönnen.
Die «kleine Landeskunde» des Elbe-Weser-Dreiecks, 2013 veröffentlicht vom
LandschaftsverbandStade,beschreibtinelfthematischenKapiteln«Landund
Leute»zwischenElbeundWeser,wobeijeweilsnebenderGeschichteauchdie
Gegenwartbehandeltbzw.von ihrausgegangenwird.Nebenanschaulichge-
schriebenenkurzenSachtextenenthältdieLandeskundezahlreicheAbbildungen
undKarten.Siestelltu.v.a.SehenswürdigkeitenundLernortederRegionvor
(«Kiekmol!»), dazu Institutionen, historische «Lebensbilder» und «Menschen
heute».DieseneuekleineLandeskunde,dieauchimBuchhandelerhältlichist,
erhalten allgemeinbildende Schulen in Klassensätzen bzw.Arbeitsexemplaren
kostenloszurVerfügung.DazuwerdensukzessiveArbeitsblätterundUnterrichts-
materialienzurLandeskundefürdenEinsatzimFachunterrichterstellt.
h non-formale und informelle bildung
H.5AußerdembietetsieAktionenzumWelttagdesBuchesanunderhieltimJahr
2012denBibliothekspreisfürKleineBibliothekenderVH-Stiftung.
ElfBibliothekenbeteiligensichamProgramm«Lesestart–DreiMeilensteinefür
dasLesen»DiesisteinProgrammzurSprach-undLeseförderung,dassichschon
andie Jüngstenrichtet.EswirdvomBundesministeriumfürBildungundFor-
schungfinanziertundvonderStiftungLesendurchgeführt.DieStadtbibliothek
BuxtehudenimmtregelmäßigandemLeseförderprojektfür11-14jährige«Julius
Club»teil.EswirdseitachtJahrenjeweilsindenSommerferiendurchgeführt.
EsgibtdarüberhinausimLandkreiszweiliterarischeKrabbelgruppen,sechsBilder-
buchkinos,dreiAusgabenderBücherkiste,dreiBibliothekenbietenFührungenan.
DarüberhinausgibteseinBücher-Cafe,eineTauschbörse,TeilnahmeamFeri-
enspaß,dasAngeboteinerLesenacht,Konzerte/Kabarett/Theater, Filmabende,
BücherpartysundVorträge.
DieBibliothekdesLandschaftsverbandesStadehältalswissenschaftlicheFach-
bibliothekeinAngebotfürallgemeinbildendeSchulen,fürdenVorschulbereich
unddieErwachsenenbildungvor:
DiePlattdüütschSchatzkist,eineaktuelleplattdeutscheMedienkiste,derennach
AlterundKompetenzenausgerichtetezwanzigThemenkisteneinzelnentleihbar
sindunddieimFachunterrichtsowieinAGsundProjektenzumEinsatzkommen.
FüralleJahrgängederallgemeinbildendenSchulengibteseinAngebotzuPro-
jekten im Bereich Buchwissenschaft, Historische Schulbibliotheken sowie zur
Informationskompetenz.
ZurInformationüberdieBibliothekenderRegionundihrerBeständestehendas
BibliotheksportalLeseortedesLandschaftsverbandesundderRegionalkatalog
Elbe-WeserzurVerfügung.
DieregionalwissenschaftlichePräsenzbibliothekstehtmitüber5.000Medien
derÖffentlichkeitzurVerfügung,unterstütztdieLiteraturrecherchezuallenThe-
menmitregionalemBezugundgibtentsprechendeHilfestellungbeiFach-und
Seminararbeiten.
AußerdemgibtesfürSchülerundStudentendieMöglichkeit,einPraktikumin
derBibliothekdesLandschaftsverbandeszuabsolvieren.
Empfehlungen:• DasAngebotderBibliothekensolltefürdieüber60-jährigeBevölkerungbekann-
tergemachtwerden.VorallemdurchdieZunehmendeVerfügbarkeitvonHörbü-
chernkönntedieseNutzgruppevondenAngebotenderBibliothekenprofitieren.
• DaBibliothekenvorallemfürKindereinbreitesSpektrumlesenswerterund
altersgerechter Literatur bereitstellen und dafür kaum Gebühren anfallen,
solltedieAnzahlderKinderunterzwölfandenEntleihernnochweiterge-
steigertwerden.
• DieöffentlichenBibliothekenderBildungsregionkönntensichanderGanz-
tagsgestaltungandenSchulenderBildungsregionbeteiligen,indemsieLek-
türenzurVerfügungstellenoderLeseclubsanbieten.
h non-formale und informelle bildung
230 231
tatsächlich fortgeschrieben werden sollten (Kerndaten) und welche zwar ein
einmaliginteressantesAngebotdargestellthaben,aberfüreineFortschreibung
entbehrlicherscheinen.
Weiterhin sollte diskutiert werden, inwieweit Informationen über die Bedarfe
einzelnerBevölkerungsgruppen,derWirtschaftoderderBildungsträgerimHin-
blickaufdieWeiterentwicklungderBildungsregionnotwendigsind.Diesekön-
nenimRahmenvonthemenspezifischenDatenerhebungenerfasstwerden.Da
solche Erhebungen in der Regel individualdatenbasiert und somit aufwändig
sind,solltedasEntscheidungskriteriumdafürdieUmsetzungderBildungsstrate-
giesein.SchließlichsollteauchGegenstandderDiskussionsein,welcheDaten
im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Bildungsregion nach Städten und
Gemeindendifferenziertwerdensollten.
i ausblick
MitdemzweitenBildungsberichtfürdenLandkreisStadeliegenGrunddatender
formalenundnon-formalenBildungfüralleBildungsbereichedeslebenslangen
Lernensvor.SiekönnenzumeinenvondenAkteurenderBildungsregionge-
nutztwerden,umHandlungsbedarfezuerkennenundEntscheidungeninihrem
jeweiligenZuständigkeitsbereichzubegründenundzuüberprüfen.Erbietetda-
rüberhinaus-datenbasiert–einenÜberblicküberdieBildungsregionLandkreis
StadeundschafftTransparenz.
FürdieZusammenarbeitinderBildungsregionundzurUmsetzungderBildungs-
strategie stellt der Bildungsbericht eineGrundlage für dieweitere inhaltliche
Diskussiondar.Datenbefundeund insbesonderedie imVergleich zumersten
Bildungsbericht erstmals enthaltenen Handlungsempfehlungen sollten nun in
einem folgendenSchritt vondenAkteurenerörtertwerden,umggf. zu steu-
erungsrelevanten Entscheidungen zu führen. Die Kreisverwaltung übernimmt
dabei die Koordination und Prozessbegleitung. Das zukünftige Bildungsbüro
schafftdafürdenorganisatorischenRahmen,initiiertundkoordiniertthemenbe-
zogeneNetzwerke,führtBildungskonferenzendurchundführt–sehrfokussiert
–Projektedurch.DieUmsetzung(aller)Handlungsempfehlungenodersichaus
der Diskussion des Bildungsberichts ergebenderMaßnahmen undAktivitäten
liegtallerdingsnichtinersterLiniebeiderKreisverwaltung.
UmEntwicklungenindenausgewiesenenBildungsbereichenzuerkennen,soll
dieBildungsberichterstattungzukünftigallefünfJahrefortgeschriebenwerden.
WährendinderProjektphase«LernenvorOrt»dieBildungsberichterstattungals
neuesAngebotaufgebautwurdeunddieDatendieBasisfürdieDiskussionbil-
denmitdemZiel,SteuerungsentscheidungenzubegründenunddenAnstoßfür
abgestimmtesHandelnzugeben,werdenzukünftignebenderFortschreibung
derDatenvertieftethematischeAnalysenausderUmsetzungderBildungsstra-
tegieimVordergrundstehen.HinsichtlichderFortschreibungsollteimLichteder
DiskussionderkommendenMonateauchkritischerörtertwerden,welcheDaten
III
AuSBLICk
232 233
Governance-Regimenu.a.amBeispieldermanagerialenUmsteuerungdeseng-
lischenSchulsystems inderThatcher-Ärauntersucht,beiderAußensteuerung
durchsubstantielleZielvorgaben,dieHierarchisierungschulinternerSteuerung
unddieErhöhungdesKonkurrenzdrucksdurchdieEtablierungvonQuasi-Märk-
tenkombiniertwurden.WeitereStudienbeschäftigensichmitderKooperation
von Staat und Schule im Spannungsfeld von Hierarchie undAutonomie, mit
derSteuerungderHochschulezwischenstaatlicherRegulierung,akademischer
Selbstverwaltungund leistungsorientiertemNewPublicManagementoderder
Re-KontextualisierungverordneterSchulautonomiedurchLehrkräfte.
(Quelle:: Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort:
Educational Governance, online im Internet: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/
Archiv/596505884/educational-governance-v2.html)
Lernen,dasüblicherweiseineinerBildungs-oderAusbildungseinrichtungstattfin-
det,(inBezugaufLernziele,LernzeitenoderLernförderung)strukturiertistundzur
Zertifizierungführt(EuropäischeKommission2001,S.33zitiertnachDIPF2012)
DerSprachförderunterrichtfindetwährenddesnormalenUnterrichts innerhalb
derKlassestatt.
Lernen,dasimAlltag,amArbeitsplatz,imFamilienkreisoderinderFreizeitstatt-
findet.Esist(inBezugaufLernziele,LernzeitoderLernförderung)nichtstruk-
turiertundführtüblicherweisenichtzurZertifizierung(EuropäischeKommission
2001,zitiertnachDIPF2012).
DasMiteinbezogensein;gleichberechtigteTeilhabeanetwas;gemeinsameEr-
ziehung behinderter und nicht behinderter Kinder in Kindertagesstätten und
(Regel-)Schulen.
EingliederungineingrößeresGanzes
Kindergarten,indemKindermitundohneBehinderunggemeinsamineiner
Gruppebetreutwerden.
UmdieArbeitsmarktintegrationvonErwachsenenmitMigrationshintergrundzu
verbessern,hatdasBundesministeriumfürArbeitundSoziales(BMAS)2005das
bundesweiteNetzwerk«IntegrationdurchQualifizierung»(IQ)insLebengerufen.
DasNetzwerkhatInstrumente,HandlungsempfehlungensowieBeratungs-und
Qualifizierungskonzepteentwickeltunderprobt.Umdieseflächendeckendum-
zusetzenundinRegelangebotenzuverankern,hatdasBMAS2011gemeinsam
mitdemBundesministeriumfürBildungundForschung(BMBF)undderBundes-
agenturfürArbeit(BA)dasFörderprogramm«IntegrationdurchQualifizierung-
IQ»initiiert,welchesaufBundesebeneundregional(seitMitte2011)durchLan-
desnetzwerkeaktivist.DiesesetzenInstrumente,Handlungsempfehlungenund
KonzepteindiePraxisumundvernetzensichmitweiterenArbeitsmarktakteuren
FormaleBildung,formalesLernen
klassenimmanent
InformelleBildung,informellesLernen
Inklusion
Integration
Integrationskindergarten
IQ-Netzwerk
glossar
ErwerbstätigeMenschen,diesichfortbildenmöchten,könnensichdabeifinanziell
unterstützenlassen.UnterbestimmtenVoraussetzungenübernimmtderStaatdie
HälftederanfallendenKostenfürFortbildungskurseundPrüfungen–biszu500€.
EineVoraussetzungisteinegezielteBeratung,dievonanerkanntenBeratungsstel-
lendurchgeführtwird.IneinemindividuellenBeratungsgesprächwerdendieper-
sönlichenVoraussetzungen,dasgenaueWeiterbildungszielunddieAnforderungen
andieWeiterbildungbesprochen.WennbestimmteKriterienerfülltsind,erhalten
dieInteressenteneinenGutschein,densiebeimWeiterbildungsanbieterabgeben.
Quelle und nähere Informationen unter: www.bildungspraemie.info
BrücheimÜbergangentstehen,wennsichLern-undEntwicklungsprozessebeim
KinddurchfehlendeKooperationsstrukturennichtnahtlosaneinanderanreihen
könnenundsichsomithemmendaufdieEntwicklungdesKindesauswirken.
BeschreibungderBevölkerungsbewegungen,z.B.GeburtenundSterbefälle,Zu-
zügeundWegzüge.
IndenkommendenJahrenwirdsichdieBevölkerungszahlinderBundesrepublik
insgesamtverringern.DabeinimmtderAnteilderjenigenBevölkerungüber60
JahrenzuundesverringertsichdieBevölkerungimAlterzwischen0und40
Jahren.SomitwerdenwenigerMenschenimerwerbsfähigenAltersein.
1.DieLenkung/BeeinflussungvonStrukturenundProzessenderBildungdurch
eineGesellschaft,einenStaat,eineinternationaleGemeinschaft.UnterdenBe-
griff Educational Governance fallen die Handlungsstrukturen eines Bildungs-
systems,indenenProzesseundMaßnahmenvonAkteurenumgesetztwerden
(kollektive Regelung gesellschaftlicher Sachverhalte im Bereich Bildung). Das
Governance-KonzeptisteinjüngererAnsatzindersozialwissenschaftlichenFor-
schungzurModernisierungundSteuerungsozialerSysteme,mitdemZielder
EtablierungnachhaltigerWirksamkeitundQualität.
2.Merkmale:a)ZuEducationalGovernancegehörensowohlFormeninstitutio-
nalisierter zivilgesellschaftlicherSelbstregulierungalsauchdasZusammenwir-
ken staatlicher sowie zivilgesellschaftlicher und marktlicherAkteure als auch
das hoheitliche Handeln staatlicherAkteure. Aus analytischer Sicht wird der
Governance-Begriff als Oberbegriff aller sozialen Handlungskoordination ge-
nutzt und ist in diesem Sinne ein Gegenbegriff zu hierarchischer Steuerung,
in der einem einzelnenAkteur die Macht zur Steuerung zugeschrieben wird.
b)DasKonzeptstütztsichaufdieBeobachtung,dassdievonmodernen,internatio-
nalvernetztenGesellschaftenaufgeworfenenbildungsbezogenenProblemehäu-
figQuerschnittsproblemesind,diebereichsübergreifendeKooperationerfordern.
c)DerBegriffGovernancekommtursprünglichausderPolitikwissenschaft,istvon
dortindieVerwaltungslehreeingewandert,etwaalsNewPublicManagementbzw.als
NeuesSteuerungsmodellundwirdneuerdingsauchindenBildungswissenschaften
verwendet,umdieSteuerungbildungspolitischerZusammenhängezuanalysieren.
d) In der international vergleichenden Forschung wurde die Etablierung von
EducationalGovernance
Bildungsprämie
Brüche
Demografie
DemografischeEntwicklung
glossar
234 235
Reglementiertbedeutet,dassdieAusübungdesjeweiligenBerufesdurcheigene
Gesetzegeregeltist.SoistauchdasAnerkennungsverfahrengesetzlichfestge-
legtundbedarfderAnerkennungdurcheineBehördeodereinenBerufsverband,
umihninDeutschlandausübenzudürfen.BeispielefürreglementierteBerufe:
AkademischenHeilberufe(z.B.Arzt),Lehrer/in;Sozialpädagoge/in;Ingenieur/in;
Jurist/in;Architekt/in
Quelle und nähere Informationen unter: www.berufliche-anerkennung.de
Ein politisch-soziologischer Begriff, der auf die dauerhaften, grundlegenden
Wirkungszusammenhänge einer Gesellschaft verweist, in die die Individuen
eingebunden sind (Familien-, Bildungs-, Wirtschafts-, Vermögens-, Bevölke-
rungsstrukturetc.)unddieaufdieindividuellen(persönlichen)undkollektiven
Verhaltensmöglichkeiten(Verein,Parteietc.)förderndoderbegrenzendeinwir-
ken.DiemoderneS.-AnalysegehtvoneinerrelativenUnabhängigkeitderein-
zelnengesellschaftlichenTeilbereicheausundunterscheidetdahereineVielzahl
sozialstruktureller Merkmale (Schichtung, Mobilität, Technologisierung,Werte-
wandeletc.).
Zum Übergangssystem zählen nach der Definition des Nationalen Bildungsbe-
richts2006«(Aus-)Bildungsangebote,dieunterhalbeinerqualifiziertenBerufs-
ausbildung liegen bzw. zu keinemanerkanntenAusbildungsabschluss führen,
sondernaufeineVerbesserungderindividuellenKompetenzenvonJugendlichen
zurAufnahme einerAusbildung oder Beschäftigung zielen und zum Teil das
NachholeneinesAllgemeinbildendenSchulabschlussesermöglichen».«Hierun-
terfallenauchteilqualifizierendeAngebote,dieaufeineanschließendeAusbil-
dungalserstes JahrangerechnetwerdenkönnenoderdieVoraussetzungzur
Aufnahme einer vollqualifizierendenAusbildung sind», ergänzt der Nationale
Bildungsbericht2008(AutorengruppeBildungsberichterstattung2008)
DerZensus2011hatdasZiel,einemöglichstgenaueMomentaufnahmevonBa-
sisdatenzurBevölkerung,zurErwerbstätigkeitundzurWohnsituationzuliefern.
StichtagdieserMomentaufnahmewarder9.Mai2011.DasBesondereanden
Zensusergebnissenist,dasssiesehrkleinräumigeAuswertungenermöglichen.
DennderZensus2011stelltnichtnurfürBundundLänder,Regierungsbezirke
undKreise,sondernauchfürKommunenaussagekräftigePlanungsdatenbereit.
DerZensus2011basiertaufeinerStichprobe,d.h.dassnichtjede/rEinwohner/in
Deutschlandsbefragtwurde,sondernnurguteinDrittel.Aufgrundvonstatisti-
schenMethodenkannaberdaraufgeschlossenwerden,dasssichdieVerteilung
inderStichprobemitderVerteilung inder gesamtenBevölkerung (Grundge-
samtheit) deckt.Dasbedeutet, dassdie Ergebnisse (Merkmalsverteilung) der
Stichprobesignifikantundnichtzufälligsind.DerLandkreisStadelegtfürseine
PlanungdieErgebnissedesZensus2011zuGrunde.
ReglementierteBerufe
Sozialstruktur
Übergangssystem
Zensus
glossar
«vorOrt».Seit2013wirddasNetzwerkumzusätzlicheProjekteergänzt.
Quelle und nähere Informationen unter: www.netzwerk-iq.de
MitdemProgramm«IWiN–IndividuelleWeiterbildunginNiedersachsen»fördert
das LandNiedersachsen dieWeiterbildung von Beschäftigten in kleinen und
mittlerenUnternehmen(KMU).Hierzuwerdennochbiszum31.12.2014Zuschüs-
seausMittelndesEuropäischenSozialfonds(ESF)unddesLandesNiedersach-
sengezahlt.
DurchdieFörderungsollensichdieniedersächsischenKMUundderenMitar-
beiter/innenweiterentwickeln,umsichdenneuenHerausforderungendersich
ständigänderndenMärktestellenzukönnen.
FürdieBeratungundAntragstellungderKMUwurden inganzNiedersachsen
regionaleAnlaufstelleneingerichtet,diedenantragstellendenUnternehmenmit
RatundTatzurSeitestehen.
Quelle und nähere Informationen unter: www.iwin-niedersachsen.de
KleineundMittelständischeUnternehmen
Der Begriff Literacy hat keine exakte deutsche Entsprechung. Literacy ist ein
SammelbegrifffüralleKompetenzen,dieeseinemMenschenermöglichen,sich
mitSchriftspracheauseinanderzusetzen.DazugehörennebenLese-undSchreib-
fähigkeitinsbesondereText–undSinnverständnis,ErfahrungenmitLese-und
Erzählkulturen,sowieFreudeundVertrautheitimUmgangmitLiteratur.
AlsPersonenmitMigrationshintergrundwerdenallezugewandertenundnicht
zugewandertenAusländer/-innensowieallenach1955aufdasheutigeGebiet
derBundesrepublikDeutschlandzugewandertenDeutschenundalleDeutschen
mit zumindest einem nach 1955 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik
DeutschlandzugewandertenElternteildefiniert.Ausländer/-innensindPersonen,
dienichtdiedeutscheStaatsangehörigkeitbesitzen.
AbkürzungfürMathematik,Informatik,NaturwissenschaftenundTechnik
SekundarabschlussI–RealschulabschlussundErweiterterSekundarabschlussI
Nicht-ZusammenpassenvonAngebotundNachfrage inBezugaufdenAusbil-
dungsort sowiedieQualifikationderAusbildungsbewerber/innen ineinzelnen
Berufsbereichen.
Lernen,dasnichtinBildungs-oderBerufsbildungseinrichtungenstattfindetund
üblicherweisenichtzurZertifizierung führt.Gleichwohl istessystematisch (in
BezugaufLernziele,LerndauerundLernmittel)(EuropäischeKommission2001,
zitiertnachDIPF2012).
IwiN
IQ-Netzwerk
kMu
Literacy
Migrationshintergrund
Non-formaleBildung,non-formalesLernen
Mismatch
MittlererBildungsabschluss
MINT
glossar
236 237
60 Abb.C5.2 AnteilderKindermitMigrationshintergrundandeninKindertagesstättenundTagespflegestellen
betreutenKinderimLandkreisStade
61 Abb.C5.3 KindermitundohneMigrationshintergrundinKindertagesstättenundTagespflegestellenim
LandkreisStade2011
64 Abb.C7.1 GemeinsamesBildungsverständniszwischenKindertageseinrichtungundGrundschule
64 Abb.C7.2 BegegnungsveranstaltungenimÜbergangKita–Grundschule
69 Abb.C8.1 AnzahlderkooperierendenKindertageseinrichtungenproGrundschule
70 Abb.C8.2 OrtderSprachförderung
75 Abb.D AllgemeinbildendeSchulen,berufsbildendeSchulenundHochschulenimLandkreisStadenach
StandortundSchulform
77 Abb.D1 EntwicklungderSchülerzahlenandenallgemeinbildendenSchulenimLandkreisStade,Schuljahr
2005/2006–2012/2013
78 Abb.D1.1 EntwicklungderSchülerzahlennachSchulformenimLandkreisStadeSchuljahr2005/2006–
2013/2014
80 Abb.D1.2 QuotederFörderschüler/innenanallenSchülernimLandkreisStadenachSchuljahr
80 Abb.D1.3 ZahlderNeueintritteindieGrundschulenimLandkreisStade
82 Abb.D2.1 QuotenfrüheingeschulterKinder,LandkreisStadeundNiedersachsen
82 Abb.D2.2 QuotenzurückgestellterKinder,LandkreisStadeundNiedersachsen
83 Abb.D2.3 QuotenspäteingeschulterKinderLandkreisStadeundNiedersachsen
84 Abb.D3 ÜbergangvonderGrundschuleaufweiterführendeSchulenimLandkreisStade,AnteilSchüler/
inneninProzent
85 Abb.D3.1 QuotederÜbergängevondenallgemeinbildendenSchulenanFörderschulenimLandkreisStade
nachSchuljahrundSchulform
86 Abb.D3.1.1 QuotederÜbergängevondenallgemeinbildendenSchulenanFörderschulenimLandkreisStade
undinNiedersachsennachSchuljahr
86 Abb.D3.1.2 QuotederÜbergängevondenallgemeinbildendenSchulenanFörderschulenimLandkreisStade
undinNiedersachsennachSchuljahrundGeschlecht
87 Abb.D3.1.3 QuotederÜbergängevonFörderschulenanallgemeinbildendeSchulennachSchuljahr
87 Abb.D3.2 SchulformwechselinderSekundarstufeI(7.-9.Klasse),LandkreisStadeundNiedersachsen,
AnteilSchüler/inneninProzent
90 Abb.D4.1 HerkunftsländerdergefördertenSchüler/innen
90 Abb.D4.2 GeförderteSchüler/innenimSchuljahr
91 Abb.D4.3 SchulformdergefördertenSchüler/innen
92 Abb.D5.1 VerteilungderAbschlüsseandenallgemeinbildendenSchulenimLandkreisStade,2000-2012
inProzent
92 Abb.D5.2 VerteilungderAbschlüssenachArtdesAbschlussesanallgemeinbildendenSchulenimLandkreis
StadeundNiedersachsen2011und2012inProzent
93 Abb.D5.3 AllgemeinbildendeSchulabschlüssenachArtdesAbschlusses2010-2012
94 Abb.D5.4 Schüler/innenmit(Fach)Hochschulreife/AbituranallgemeinbildendenundberufsbildendenSchulen
insgesamtimLandkreisStadeundNiedersachsen,2010-2012,absolutundAnteilanallenSchüler/
innenimAbschlussjahrganginProzent
94 Abb.D5.5 Quote(Fach)Hochschulreife/AbituranallgemeinbildendenundberufsbildendenSchuleninsgesamt
imLandkreisStadeundinNiedersachsen,2010-2012
95 Abb.D5.6 AnteilederAbschlüssenachallgemeinbildenderundberufsbildenderSchule2010-2012im
LandkreisStade
12 Abb.I.II BildungshausundBildungsstrategie
24 Abb.A3.1 BevölkerungnachSamtgemeinde,Gemeinde,Stadt
25 Abb.A3.2 BevölkerungimLandkreisStade,insgesamt,nachGeschlecht,
Anteilnicht-deutscheBevölkerung2002-2011
26 Abb.A3.3 BevölkerungmitundohneMigrationshintergrundimLKStadeundinNiedersachseninsgesamt
undnachAltersgruppeninProzent
27 Abb.3.4 BevölkerungsentwicklungimLandkreisStade
30 Abb.A4.1 SozialversicherungspflichtigBeschäftigtenachWirtschaftsabschnitten2012LandkreisStadeund
NiedersachseninProzent
30 Abb.A4.2 Beschäftigungsentwicklungseit2000inProzent
31 Abb.A5.1 ArbeitslosenquoteimVergleich,Dezember-Werte,LandkreisStade,Niedersachsen
2011-2013inProzent
32 Abb.A5.2 Arbeitslosenquoteder15-bisunter25-JährigenbezogenaufallezivilenErwerbspersonenim
LandkreisStadeundinNiedersachsen2011-2013
32 Abb.5.3 ArbeitsloseinderAltersgruppe15bisunter25nachSchulabschluss,SGBIII
33 Abb.A5.4 ArbeitsloseinderAltersgruppe15bisunter25,Berufsausbildung,SGBIIIinProzent
34 Abb.A5.5 ArbeitsloseinderAltersgruppe15bisunter25nachSchulabschluss,SGBIIinProzent
34 Abb.A5.6 ArbeitsloseinderAltersgruppe15bisunter25nachBerufsausbildung,SGBIIinProzent
35 Abb.A5.7 SGBII-Empfänger/innen2013GemeindeninProzentbezogenaufdieabsoluteBevölkerungder
Samtgemeinden/Städte
37 Abb.A5.8 LeistungenausdemBildungs-undTeilhabepaket,RechtsgebietSGB-,§6bBKGG-Berechtigte,
2011-9/2013
38 Abb.A5.9 LeistungenausdemBildungs-undTeilhabepaket,RechtskreisSGBXII,2012-9/2013
38 Abb.A5.10 LeistungenausdemBildungs-undTeilhabepaket,RechtskreisAsylbLG,2012-10/2013
39 Abb.A5.11 BruttoinlandsproduktjeErwerbstätigeminEUR,2005-2011,LandkreisStadeundNiedersachsen
44 Abb.B1 AnzahlformalerBildungseinrichtungenimLandkreisStade
45 Abb.B2.1.1 HöchsterallgemeinbildenderSchulabschlussimLandkreisStadeundinNiedersachseninProzent
46 Abb.B2.1.2 VerteilungdeshöchstenallgemeinbildendenSchulabschlussesnachausgewähltenAltersgruppen,
LandkreisStadeundNiedersachseninProzentderAltersbevölkerung
47 Abb.B2.2 HöchsterberuflicherAbschlussimLandkreisStadeundinNiedersachsen,inProzent
52 Abb.C1.1 TrägerstrukturderKindertageseinrichtungenimLandkreisStade
53 Abb.C1.1.1 AnzahlderKindertageseinrichtungenimLandkreisStade
54 Abb.C1.1.2 PersoneninKindertageseinrichtungennachAlter,LandkreisStade
54 Abb.C2.1 AnzahlderPlätzeinKindertageseinrichtungen,LandkreisStade
55 Abb.C2.2 BesuchsquotenfürKinderinKindertageseinrichtungennachAlter,LandkreisStadeund
Niedersachsen,2009und2011
56 Abb.C2.3 KinderinKindertageseinrichtungennachBetreuungsumpfangundAlter,LandkreisStadeund
Niedersachsen
56 Abb.C2.4 BetreuungsumfangfürKinderinKindertageseinrichtungennachAlter,LandkreisStadeund
Niedersachsen,AnteilinProzent
57 Abb.C3.1 PersoneninKindertagespflegenachAlter,LandkreisStade
58 Abb.C3.2 KinderinKindertagespflegenachAlter,LandkreisStade
59 Abb.C3.3 KinderinKindertagespflegenachBetreuungsumfangundAlter,LandkreisStadeundNiedersachsen
60 Abb.C5.1 KinderinKindertageseinrichtungenmitmind.einemElternteilausländischerHerkunftinProzent,
LandkreisStadeundNiedersachsen
abbildungsverzeichnis abbildungsverzeichnis
238 239
143 Abb.E2.3.7 NeueintritteweiblicherSchülernachTeilbereichendesBerufsbildungssystems,2010-2012,Angabe
inProzentderGesamtschülerzahl
144 Abb.E2.3.8 NeueintrittenichtdeutscherSchüler/innenindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStadenach
TeilbereichendesBerufsbildungssystems,2010-2012,AngabeinProzentderGesamtschülerzahl
145 Abb.E2.3.9 NeueingetreteneSchüler/innenausallgemeinbildendenSchulen2006/2007–2012/2013,
LandkreisStade
145 Abb.E2.2.10 NeueingetreteneSchüler/innenausallgemeinbildendenSchulennachArtdesAbschlusses
2006/2007-2012/2013,LandkreisStade,AngabeinProzent
147 Abb.E2.4.1 VerteilungderAbschlüsseanberufsbildendenSchulenimLandkreisStade,2009/2010-2011/2012
147 Abb.E2.4.2 VerteilungderAbschlüsseandenberufsbildendenSchulenimLandkreisStade2009/2010-
2011/2012,AnteilinProzent
148 Abb.E2.4.3 VergleichderVerteilungderAbschlüsseandenberufsbildendenSchulenimLandkreisStadeund
Niedersachsen,Schuljahr2009/2010-2011/2012,AngabeinProzent
149 Abb.E2.4.4 VerteilungderanberufsbildendenSchulenerworbenenschulischenAbschlüsse,LandkreisStade,
2009/2010-2011/2012,AnteileinProzent
152 Abb.E3.1.1 AuszubildendeimLandkreisStadenachAusbildungsbereichen2008-2013
152 Abb.E3.1.2 VerteilungderAuszubildendenimLandkreisStadenachAusbildungsbereichen,2012inProzent
153 Abb.E.1.3 VerteilungderweiblichenAuszubildendenimLandkreisStade2012nachAusbildungsbereichen,
AnteileinProzent
154 Abb.E3.1.4 AuszubildendeimLandkreisStadenachBerufsgruppen
154 Abb.E3.1.5 AuszubildendeinaußerbetrieblicherAusbildungimAgenturbezirkStade2009-2012
156 Abb.E3.2.1 NeuabschlüssevonAusbildungsverträgenimLandkreisStadenachZuständigkeitsbereichen
ausgewählterKammern,2011-2013
157 Abb.E.3.3 VertragsauflösungsquotenachdemSchichtmodellnachAusbildungsbereichen2010-2012,
LandkreisStadeundNiedersachsen
158 Abb.E3.4 VerteilungderbestehendenSchulabschlüssebeiEintrittindiedualeAusbildungimLandkreis
StadeundNiedersachsen,2009/2010-2012/2013,inProzent
159 Abb.E3.5.1 AusbildungsbewerberproAusbildungsstelleimArbeitsagenturbezirkStadeundinNiedersachsen,
2008/2009-2012/2013
160 Abb.E3.5.2 Aus-undeinpendelndeAuszubildendeimLandkreisStade
160 Abb.E3.6 BestandeneAbschlussprüfungenvonangemeldetenPrüfungenimLandkreisStadenach
ZuständigkeitsbereichenausgewählterKammerninProzent
162 Abb.E4.1 SchülerzahlenimÜbergangssystemderberufsbildendenSchulenimLandkreisStade,2009/2010-
2012/2013
170 Abb.E4.4.1.1 BerufsvorbereitendeBildungsmaßnahmenderAgenturfürArbeit,AgenturbezirkStade,Teilnehmer/
innen2012
171 Abb.E4.4.1.2 BerufsvorbereitendeMaßnahmenderAgenturfürArbeit,AgenturbezirkStade,Eingliederungsbilanz
gesamt2012
172 Abb.E4.4.2 Teilnehmer/innenderEinstiegsqualifizierungderAgenturfürArbeit,AgenturbezirkStade,2009-2012
177 Abb.F1 Studierendenzahlenderhs21,WS2009/2010-Ws2013/2014nachFächergruppen
178 Abb.F2 StudierendenzahlenderPFHCampusStade,Ws200972010-2013/2014,nachFächergruppen
179 Abb.F3 StudierendeimLandkreisStade,weiblich,nichtdeutsch
179 Abb.F4 StudierendenachFächergruppen
179 Abb.F5 StudierendenachFächergruppeninProzent
180 Abb.F6 StudierendederIngenieurwissenschaften,Anteilweiblich
97 Abb.D6.1 SchulenmitundohneGanztagsangeboteimLandkreisStade
104 Abb.MINT1 Teilnehmer/innenundteilnehmendeKindertageseinrichtungenanFortbildungendes
«HausderkleinenForscher»2010-2013
105 Abb.MINT2 Teilnehmer/innenanFortbildungendes«HausderkleinenForscher»2010-2013nachArtder
Fortbildung
106 Abb.MINT3 Teilnehmer/innenanFortbildungendes"HausderkleinenForscher"fürGrundschulen,2012-2013
nachArtdeFortbildung
107 Abb.MINT4 Teilnehmer/innenanExperimentier-AGsanGrundschulen,Schuljahr2009/2010-2013/2014
108 Abb.MINT5 AnteilMädcheninExperimentier-AGsinGrundschulen,Schuljahr2009/2010-2013/2014
108 Abb.MINT6 KlassenkisteninGrundschulen
109 Abb.MINT7 Experimentier-AGsinderSekundarstufeI,Schuljahr2009/2010-2013/2014
110 Abb.MINT8 AnteilMädcheninExperimentier-AGsinderSekundarstufeI,Schuljahr2009/2010-2013/2014
111 Abb.MINT9 Teilnehmer/innenderHerbstakademie
112 Abb.MINT10 ThemenundBetreuer/innenderHerbstakademie
113 Abb.MINT11 Teilnehmer/innenderJunior-Ingenieur-Akademie2011-2013gesamtundMädchen
115 Abb.MINT12 EntwicklungderSchülerzahlenmitMINT-Schwerpunktsetzungim11.Schuljahrgangder
berufsbildendenSchulen,gesamtundweiblich
116 Abb.MINT13 EntwicklungderSchülerzahlen,MINT-SchwerpunktbeimEintrittindieQualifikationsphaseder
gymnasialenOberstufe,gesamtundweiblich
116 Abb.MINT14 EntwicklungdesAnteilsderSchüler/innenmitMINT-SchwerpunktanallenSchüler/inneninder
QualifikationsphasedergymnasialenOberstufe
117 Abb.MINT15 AnteilSchülerinnenanallenSchülernmitnaturwissenschaftlichemSchwerpunktbeimEintrittindie
QualifikationsphasedergymnasialenOberstufe
118 Abb.MINT16 Schüler/innendieeineFH-ReifeoderdasAbituranstrebenbeimEintrittindieQualifikationsphase,
bzw.die11.Klasse
118 Abb.MINT17 AnteilSchüler/innen,dieeineFH-ReifeoderdasAbituranstrebenmitMINT-Schwerpunktanallen
Schüler/innen
119 Abb.MINT18 Teilnehmer/innenderSchüler-Ingenieur-Akademie
121 Abb.MINT19 Studierendederhochschule21nachFächergruppen
121 Abb.MINT20 Hochschulabsolvent/innenderIngenieurwissenschaftenundinsgesamt
122 Abb.MINT21 HochschulschülerforschungsprojekteimLandkreisStade,2011-2012
131 Abb.E2 MöglicheBildungswegemitunterschiedlichenSchulabschlüsseninNiedersachsen
137 Abb.E2.2.2 Schüler/innenandenberufsbildendenSchulenimLandkreisStadenachTeilbereichen,2009/2010-
2012/2013
138 Abb.E2.3.1 NeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStade,2009-2012
139 Abb.E2.3.2 NeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStadenachTeilbereichendes
Berufsbildungssystems2009-2012
140 Abb.E2.3.3 VerteilungderNeueintritteindieberufsbildendenSchulenimLandkreisStadenachTeilbereichen
desBerufsbildungssystems,2009-2012inProzent
141 Abb.E2.3.4 VerteilungderNeueintrittenachTeilbereichendesBerufsbildungssystemsimLandkreisStadeund
Niedersachsen,2009-2012inProzent
142 Abb.E2.3.5 NeueintrittenachTeilbereichendesBerufsbildungssystemsimLandkreisStade2010-2012,weiblich,
nichtdeutsch
142 Abb.E2.3.6 NeueintritteweiblicherSchülernachTeilbereichendesBerufsbildungssystems,2010-2012,Angabe
inProzentderGesamtzahlderMädchen
abbildungsverzeichnis abbildungsverzeichnis
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180 Abb.F7 VerteilungderStudierendenimLandkreisStadenachOrtderErlangungder
HochschulzugangsberechtigunginProzent
181 Abb.F8 Hochschulabsolvent/innenimLandkreisStadenachFächergruppen
187 Abb.G1.1.1 AngebotsstrukturderVolkshochschulen,AnteileKursenachProgrammbereicheninProzent,
2007-2012
187 Abb.G1.1.2 AngebotsstrukturderVolkshochschulen,AnteileUnterrichtsstundennachProgrammbereichen
inProzent,2007-2012
188 Abb.G1.1.3 VerteilungTeilnehmernachAltersgruppeninProzent,2007–2012
189 Abb.G1.1.4 VerteilungderTeilnahmenundUnterrichtsstundenje1.000Einwohner,2007-2012
190 Abb.G1.2.1 EintritteinMaßnahmenzurFörderungderberuflichenWeiterbildungderBundesagenturfürArbeit,
LandkreisStade,2009-2012
190 Abb.G1.2.2 EintritteinMaßnahmenzurFörderungderberuflichenWeiterbildungderBundesagenturfürArbeit,
LandkreisStade,2009-2012,nachGeschlecht
191 Abb.G1.2.3 VerbleibvonTeilnehmernausFörderungderberuflichenWeiterbildunguntersucht6Monatenach
AustritthinsichtlichsozialversicherungspflichtigerBeschäftigungundArbeitslosigkeit
196 Abb.G2.1.1 BildungsberatungimAuftragdesBildungsbüros,LandkreisStade,AlterderberatenenPerson
198 Abb.G2.1.2 FormderBildungsberatungdesBildungsbüros,LandkreisStade
198 Abb.G2.1.3 BildungsberatungimAuftragdesBildungsbüros,LandkreisStade,ThemaderBeratung
201 Abb.G2.2 BildungsberatungimAuftragdesBildungsbüros,LandkreisStade,AlterderRatsuchenden
205 Abb.H1.1 JugendkonferenzenimLandkreisStade2014
206 Abb.H1.2.1.1 JugendraumbestandimLandkreisStade2014
206 Abb.H1.2.1.2 JugendräumeindenSamt-/Einheitsgemeinden2011-2014
208 Abb.H1.2.2.1 BeidenStädtenundGemeindeninderöffentlichenJugendarbeittätigehauptamtlicheFachkräfte,
indenStädtenundGemeindenmitErstwohnsitzgemeldetJuleica-InhaberimLandkreisStade,
Januar2014
209 Abb.H1.2.2.2 BeieinemTrägerderKinder-undJugendarbeitimLandkreisStadeaktivePersonenmitgültiger
Juleica
210 Abb.H1.3.1.1 VomLandkreisgeförderteFerienfahrten,Aus-undFortbildungenfürJugendleiter/innen,2005-2013
211 Abb.H1.3.1.2 SonstigedurchdenLandkreisStadegeförderteMaßnahmen,2005-2013
212 Abb.H1.3.2 AnzahlderFerienspaßangebote,2013
214 Abb.H2.1 Kompetenzen,dieimorganisiertenSporterworbenwerdenkönnen
216 Abb.H2.3 AnzahlneuerworbenerLizenzenfürÜbungsleiterausbildungen,Jahre2012und2013
223 Abb.H4.4.1 AnderBibliotheksstatistikteilnehmendeBibliothekenausdemLandkreisStadeimJahr2012
224 Abb.H4.4.2 AnzahlderMedienallerBibliothekennachJahr(inTausend)
224 Abb.H4.4.3 EntleihernachJahrundAlter
225 Abb.H4.4.4 EntleihungenproEinwohnerimJahr2011
226 Abb.H4.4.5 MedienproEinwohnernachBibliothekundJahr
227 Abb.H4.4.6 Veranstaltungenpro1000EinwohnernachBibliothekundJahr
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