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ZUSAMMENSPIEL VON PROFESSIONELL PFLEGENDEN, MENSCHEN MIT DEMENZ UND DEREN FAMILIÄREM UMFELD ALS THEMA AUSGEWÄHLTER CURRICULA DER PFLEGEAUSBILDUNG IN NORDRHEIN-WESTFALEN Stephanie Kraemer Laura Schwarz Katja Petrilos Universität Witten-Herdecke Masterstudiengang Demenz

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ZUSAMMENSPIEL VON PROFESSIONELL PFLEGENDEN, MENSCHEN MIT DEMENZ UND DEREN FAMILIÄREM UMFELD ALS THEMA AUSGEWÄHLTER CURRICULA DER PFLEGEAUSBILDUNG IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Stephanie KraemerLaura Schwarz

Katja Petrilos

Universität Witten-HerdeckeMasterstudiengang Demenz

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„Demenzkranke kommen in der Ausbildung nicht vor.“

„...64,9 Prozent haben Probleme, die Bedürfnisse des

an Demenz erkrankten Menschen zu erkennen.“ Gut die Hälfte der Auszubildenden fühlt sich im

Umgang mit den Angehörigen schlecht vorbereitet.“

Ärzte Zeitung, 24.02.2012

„Ohne Familie geht beim Thema Demenz nichts.“

Ärzte Zeitung, 21.01.2010

07.06.2013 – Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Aktuelle Diskussionen

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Ursachen – Demografischer Wandel

07.06.2013 – Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Auswirkungen – Demografischer Wandel

Steigende Lebenserwartung Geburtenrückgang

...dass die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, mit dem Alter zunimmt, wird mit dem wachsenden Anteil über 65Jähriger auch die Zahl der Menschen mit Demenz ansteigen.07.06.2013 – Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Wie häufig ist Demenz?

07.06.2013 – Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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• Steigerung der Restlebenserwartung

• Verschiebung der Pflege in ein höheres Lebensalter

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Pflegebedürftige 2011 nach Versorgungsart

2,5 Mio. Pflegebedürftige insgesamt

zu Hause versorgt1,76 Mio. Personen (70%)

In Heimen versorgt743000 Personen (30%)

zusammen mit/durch ambulante Pflegedienste:576000 Pflegebedürftige

durch 12300 ambulante Pflegedienste mit 291000 Beschäftigten

in 12400 Pflegeheime mit 661000 Beschäftigten

durch Angehörige:

1,18 Mill. Pflegebedürftige

Quelle: Statistisches Bundesamt Pflegestatistik 2011, Deutschlandergebnisse

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„der größte Pflegedienst Deutschlands“

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Stressoren in der häuslichen Pflege

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Allmähliche Übernahme von immer mehr Aufgaben für den Erkrankten

Allmählicher Verlust der Rollenfunktion

Mangelnde Regenerationsmöglichkeiten

Einschränkung sozialer Kontakte

Mangelnde Anerkennung

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Anteil des Pflegeaufwandes nach Stunden in den verschiedenen Erkrankungsstadien

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weniger als 4 Stunden pro Tag

4 bis 10 Stunden pro Tag

mehr als 10 Stunden pro Tag

0

10

20

30

40

50

60

leichtmittel schwer

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Grad der Demenz-erkrankung

Datengrundlage: Alzheimer Europe (2006): Dementia in Europe – Yearbook 2006. Luxembourg

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Modifiziertes Modell zur pflegebedingten Belastungnach Pearlin et al. (1990) und Zarit (1992)

Primäre Stressoren

Sekundäre StressorenObjektive

Indikatoren• Betreuungsaufgab

en• Emotionale

Unterstützung• Verhaltensproblem

e

Objektive Indikatoren

• Konflikte zwischen persönlichen Bedürfnissen und Pflege

• Rollenkonflikte (z. B. Arbeit-Familie)Subjektive

Indikatoren• Überlastung• Aggressivität• Trauer, Verlust

Subjektive Indikatoren

• Rollenüberlastung• Isolation,

Einsamkeit

Konsequenzen

• Gesundheit• Subjektives

Wohlbefinden

Kontext• Alter• Geschlecht• Persönlichkei

t• Verfügbarkei

t v. Unterstützung

• Subjektives Wohlbefinden Moderatoren

• Coping• Soziale

Unterstützung07.06.2013 – Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Erwartungen an professionell Pflegende:

Positive Einstellung - Menschen mit Demenz nicht nur an ihrem Krankheitsbild zu messen

Selbständigkeit erhalten und fördern Wahrnehmung der Kompetenzen und Bedarfe Vertrauen und Kontinuität Anerkennung der Pflegeleistung

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Demenz ist ein Teil des Lebens

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„Wenn ich drei Mal was frag`, ja gut, das ist halt so. Dass muss akzeptiert werden, ja.“

Karl-Heinz Kleine, München

Quelle: Demenz Support Stuttgart (2010):

„Ich spreche für mich selbst.“

Frankfurt/M.

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Definition der BegrifflichkeitenEs bedarf der Differenzierung –

Pflegekräfte und Pflegefachkräfte werden oft synonym verwendet.

Die amtliche Statistik verwendet die Begriffe der Klassifizierung der Berufe. Der Begriff der Pflegefachkraft ist im Sozialrecht definiert.Beschäftigte

in Pflegeberufen

Alle Beschäftigten einschl. ungelernter Hilfskräfte

Pflegefachkräfte

Dreijährige Ausbildung nach dem Krankenpflegegesetz oder Altenpflegegesetz

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Ursachen - Demografischer Wandel

Geringer werdendes Reservoir für Pflegenachwuchs

Steigende Anzahl der Pflegebedürftigen

In 50 Jahren kommen auf 100 Personen zwischen 20-60 Jahren 92 Personen, die

älter als 60 Jahre sind!

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Derzeitige Arbeitssituation

Überalterung des bestehenden Pflegepersonals

Defizitäre Ausbildungsstruktur Steigende Berufsanforderungen Mangelnde Aufstiegschancen Eingeschränkte Verdienstmöglichkeiten

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07.06.2013 – Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Situation in der Altenpflegeausbildung

Bis 2003 unterlag die Altenpflegeausbildung einer föderalen Regelungskompetenz

Seit 2003 bundeseinheitlicher Rahmen 3-jährige Regelausbildung Qualitative Anhebung des Ausbildungsziels Beruflicher Fachunterricht nach

berufspädagogischen Prinzipien Stärker Systematisierung der prakt. Ausbildung Vorgaben zur Qualifikation des

Ausbildungspersonals07.06.2013 – Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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BEA-Studie

Bundesweiter Erhebung der Ausbildungsstrukturen an Altenpflegeschulen; 613 Schulen)

Zentrales Ergebnis:

Reihe innovativer Entwicklungen an den Altenpflegeschulen

Modernisierung der inhaltlichen Profilbildung der Altenpflege

Umsetzung neuer Ausbildungskonzepte

Wirkt sich positiv auf die Gesamtqualität der neuen Altenpflegeausbildung aus

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Wie findet die Situation von

Menschen mit Demenz und ihren

Angehörigen Berücksichtigung

in der Altenpflegeausbildun

g?

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Instrumente für die schulische und betriebliche Altenpflegeausbildung in NRW

- und die Schwierigkeiten ihrer Verzahnung

Universität Witten/HerdeckeMasterstudiengang Demenz

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Regelungen nach Landesrecht

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Schulische Ausbildung:

Empfehlende Richtlinie NRW (2003)

Praktische Ausbildung:

Praktischer Rahmenlehrplan für den Lernort

Praxis (2006)

Hinweise zur gemeinsamen Anwendung

(2007)

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Zentrale Ziele:

Empfehlende Richtlinie:1. Entwicklung des eigenen Urteilsvermögens

2. Einübung des sozialen Verhaltens und politischen Handelns (= nicht Regeln ausführendes, sondern interpretierendes Handeln)Quelle: Ausbildung in der Altenpflege - Empfehlende Richtlinie, Stand: Juni 2003, S. 15

Praktischer Rahmenlehrplan:1. Sensibilisierung für die Bedürfnisse und die

Wahrnehmung der Situation der zu Pflegenden in ihrem sozialen Kontext

2. Vorbereitung auf die Aufgabe einer (Pflege-) FallmanagerinQuelle: Ausbildung in der Altenpflege – Praktischer Rahmenlehrplan, Stand: September 2006, S. 4

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Unterschiede: Empfehlende Richtlinie vs. Praktischer Rahmenlehrplan

Thematisch-konzentrisch(geschlossene Lehr-Lern-Einheit mit Zielsetzungen und Inhalten)

41 Lern- und Teil-Lernfelder

keine Zuweisung der Lernfelder zu Ausbildungsjahren

Spiralcurriculum (stufenartiger Aufbau)

Aufteilung der Lernfelder der Richtlinie mit ihren Zielsetzungen und Inhalten für die Lehr-Lern-Einheiten des Rahmenlehrplans in 71 Teil-Lernfelder

Wiederaufgreifen der Lernfelder (Komplexitätszuwachs)

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Demenzbetroffener, Pflegender und Familiein den Curricula der Richtlinie und des Rahmenlehrplans

Richtlinie: Rahmenlehrplan:

Erstes Ausbildungsjahr

Teil-Lernfeld 1.4.1: Grundlagen der Kommunikation und Gesprächsführung

Zweites Ausbildungsjahr

Teil-Lernfeld 1.3.8: Alte Menschen mit dementiellen Erkrankungen pflegen

Drittes Ausbildungsjahr

Teil-Lernfeld 1.3.8: Alte Menschen mit dementiellen Erkrankungen pflegen

Teil-Lernfeld 1.4.2: Adressatenbezogen anleiten und beraten

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Lernbereich 1:Aufgaben und Konzepte der Altenpflege

Lernfeld 1.3: Alte Menschen personen- und situationsbezo-

gen pflegen

Lernfeld 1.4: Anleiten,

beraten und Gespräche

führen

TLF 1.3.8:Alte Menschen

mit dementiellen Erkrankungen

pflegen

TLF 1.4.1:Grundlagen der Kommunikation u. Gesprächs-

führung

TLF 1.4.2:Adressaten-

bezogen anleiten und

beraten

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Auswirkungen:

Grundsätzliches Kompatibilitätsproblem für

eine theorie-praxis-verzahnte Ausbildung

=> Lernaufgaben als Transferinstrument

Quelle: Ausbildung in der Altenpflege – Empfehlende Richtlinie, Stand: Juni 2003, Orientierende Hinweise für die Gestaltung der praktischen Ausbildung, S. 25

07.06.2013 – Fachtagung Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Lernfeldtypen

Quelle: Hinweise zur gemeinsamen Anwendung von Empfehlender Richtlinie und Praktischem Rahmenlehrplan, Stand: Januar 2007, S. 13

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Beispiel:

„Pflegen Sie einen älteren dementiell erkrankten Menschen über einen längeren Zeitraum (mindestens 7 Tage) unter Berücksichtigung seiner biographisch orientierten Pflegeplanung, die Sie evaluieren.“

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Notwendige Rahmenbedingungen

Ausreichende zeitliche und personelle Ressourcen z.B. muss die praktische Ausbildung durch Praxisanleiter sichergestellt werden können

Koordinierung von Lehr-Lern-Prozessenz.B.: Praxisanleiter und Praxisbegleiter sind für die Planung, Durchführung und Evaluierung der Lernaufgaben gemeinsam verantwortlich

07.06.2013 – Fachtagung Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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FORSCHUNGSPROJEKT LOAD:LERNFELDORIENTIERTE ALTENPFLEGEAUSBILDUNG PFLEGE VON MENSCHEN MIT DEMENZ

Universität Witten/HerdeckeMasterstudiengang Demenz

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Forschungsprojekt LoAD8

Auftraggeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Projektträger: Europ. Senioren-Akademie Ahaus FH Münster (Fachbereich Pflege)

Laufzeit: 2003-2006

Projektbeteiligung: Berufsfachschule für Altenpflege am Stephanusstift in

Delmenhorst (Niedersachsen)

Fachseminar für Altenpflege an der VHS des Oberbergischen Kreises in Gummersbach (NRW)

Caritas-Fachseminar in Rheine (NRW)

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Ziel des Forschungsprojekts:

Beitrag zur bundesweiten Umsetzung des

Altenpflegegesetzes

Exemplarische Gestaltung, Durchführung und Evaluation

einer Lernsituation „Pflege von Menschen mit Demenz“

Entwicklung eines Handlungsleitfadens zur

Herleitung und Umsetzung von Lernsituationen

aus Lernfeldern

07.06.2013 – Fachtagung Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Quelle: www.altenpflege-lernfelder.de

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Handlungsleitfaden

Schule

Betrieb

Analyse von Handlungen in verschiedenen Pflegearrangements

Übertragung allgemeiner Bildungsziele auf pflegewissenschaftl. Erfordernisse

Qualifikationsprofil Pflegewiss. Bildungsprofil

Kompetenzprofil für die Pflege von MmD

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Handlungsleitfaden

Kompetenzprofil für die Pflege von MmD

Betriebliche Lernsituationen Schulische Lernsituationen

stationär

stationär

ambulant ambulantteilstationär teilstationär

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Handlungsleitfaden – SchritteQuelle: http://www.altenpflege-lernfelder.de/handlungsleitfaden/index.html

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I. Rahmenbedingungen klären

(z.B. Thema, Einschätzung der Lerngruppe, Einbezug der Unterrichtspraxis)

II. Lernsituation legitimieren

(z.B. Einbezug Pflegepraxis, Bildungsgehalt, Inhalte gesetzlich legitimieren)

III. Lernsituation planen

(z.B. Kompetenzen formulieren, Methoden festlegen, Praxisauftrag formulieren)

IV. Lernsituation durchführen

(z.B. Stabübergabe gewährleisten)

V. Lernsituation evaluieren

(z.B. Gesamtevaluation mit Lernenden und mit Lehrerteam)

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Exemplarische Lernsituation:„Verhalten von MmD als sinnhafte Lebensäußerung verstehen und eigenes Handeln reflektieren“

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konzipiert für 1. Ausbildungsjahr, 37 Unterrichtsstunden

Unterteilung in 5 Lerneinheiten:

Lerneinheit I: Gefühle und Handeln reflektieren

Lerneinheit II: Verwirrtheit und Verstörtheit verstehen

Lerneinheit III: Lebensäußerungen als Bedürfnisse einschätzen

Lerneinheit IV: Personsein fördern

Lerneinheit V: Interaktion gestaltenQuell: http://www.altenpflege-lernfelder.de/lernsituation/index.html

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Lerneinheit V: Interaktion gestaltenMögliche Verortung im Altenpflegegesetz des BundesQuelle: Bundesgesetzblatt Jahrgang 2002 Teil I Nr. 81, ausgegeben zu Bonnam 29. November 2002: Altenpflege-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung – AltPflAPrV, Anlage 1 (zu § 1 Abs.1)

14

Lernfeld 1.2:

Pflege alter Menschen planen, durchführen, dokumentieren, evaluieren

Wahrnehmung und Beobachtung

Lernfeld 1.3:

Alte Menschen personen- und situationsbezogen pflegen

Pflege dementer u. gerontopsychiatrisch veränderter alter Menschen

Lernfeld 1.4:

Anleiten, beraten und Gespräche führen

Kommunikation, Gesprächsführung (nonverbale Kommunikation)07.06.2013 – Fachtagung Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Lernaufgabe zur 1-wöchigen Lernsituation„Verhalten von MmD als sinnhafte Lebensäußerung verstehen und eigenes Handeln reflektieren“http://www.altenpflege-lernfelder.de/downloads/lernsituation/PraxisAuszubildende.pdf

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Praxisaufgabe: (im Anschluss an Theorieblock)„Gestalten Sie eine Interaktionssituation mit einem Menschen mit Demenz und reflektieren Sie diese. Wählen Sie die Situation aus der Fülle an täglichen Kontakten mit MmD selbst aus (z.B. Unterstützung beim Essen und Trinken).“Ziel: theoretisches Wissen über die Interaktion mit MmD (Lernort Schule) in realen Praxissituationen (Lernort Betrieb) anwenden und erproben

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Und wie sieht es in der Praxis aus?Und wie sieht es heute

in der Praxis aus?

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DEMENZ UND FAMILIE IN DER ALTENPFLEGEAUSBILDUNG

THEORIE-PRAXIS-TRANSFER AM BEISPIEL ZWEIER SCHULEN IN NRW

Universität Witten-Herdecke

Masterstudiengang Demenz

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Wer begleitet in der Ausbildung?

Theorie: Lehrende → Pädagogen, i. d. R. Studium, Pädagogische Fähigkeiten im Focus, zumeist auch Praktiker

Praxisanleiter mit Weiterbildungs-Qualifikationskurs,

160 Stunden Theorie und 40 Stunden praktische Umsetzung. Basiskenntnisse in Pädagogik,

Praktiker

Pflegende ohne Qualifizierung zur Praxisanleitung, Praktiker

07.06.2013- Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Praxisbeispiel A

Teilnahme am LoaD-Projekt Ziel: umfassende

Handlungskompetenz 41 (Teil-) Lernfelder untergliedert in 75 spiralcurricular

aufgebaute Lernfelder verteilt auf die einzelnen

Ausbildungsabschnitte

07.06.2013- Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Praxisbeispiel A

Inhalte Demenz

• Lernfeld 1.3.8• im ersten und

dritten Ausbildungsjahr

• 60/40 Unterrichtsstunden

Inhalte Anleiten, Beraten und Gespräche führen

• Lernfeld 1.4 in allen drei Ausbildungsjahren

• 40/30/30 Unterrichtsstunden

• Inhalte in 1.4.2 im 3. LJ beinhaltet explizit Überlastungsphänomene pflegender Angehöriger, Entlastungs- und Unterstützungsangebote, Ressourcen sozialer Netzwerke, Abgrenzung von Laienpflege und professioneller Pflege07.06.2013- Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen

mit Demenz

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Praxisbeispiel ATheorie-Praxis-Transfer

Berufliche Teil-Lernfelder in Form eines Übersichtkataloges an den Praxiseinsatz

Enthalten mögliche betriebliche Lernsituationen und/oder Lernaufgaben

Ausführliche Beurteilungsinstrumente für die Praxiseinsätze

„Berufliche Lernfelder sind die Übertragung der schulischen Lernfelder in den beruflichen Alltag. Sie zeigen allen an der Ausbildung beteiligten Personen die Verzahnung von Theorie und Praxis auf und bilden damit eine didaktische Einheit“

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Beispiel berufliches Teillernfeld 1.4.2: adressatenbezogen anleiten und beraten (Bsp. 3. LJ)

Kenntnisstand des Auszubildenden/Unterrichtsinhalte FS: Anleitung von Nicht-Pflegefachkräften, Konzepte,

Anleitungsprozess, Methoden der Anleitung

Zu erreichende Kernkompetenz: Die Auszubildende berät Pflegebedürftige und Angehörige

sowie Nicht-Pflegefachkräfte und leitet sie zielgerichtet an

Fachkompetenz Hdz./Datum

• wendet in der Anleitung von Nicht-Pflegefachkräften, Pflegebedürftigen und deren Angehörigen unterschiedliche Unterweisungs- und Anleitungskonzepte an• Stimmt den Prozess der Anleitung und Hilfestellung individuell auf die Nicht-Pflegefachkräfte ab• Entwickelt in der Anleitung methodisches Vorgehen

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Beispiel berufliches Teillernfeld 1.4.2: adressatenbezogen anleiten und beraten (Bsp. 3. LJ)

Personalkompetenz

Personalkompetenz Hdz./Datum

•Bewahrt professionelle Ruhe in komplizierten Beratungssituationen•Findet einen empathischen Zugang zu dem Betroffenen und seinen Problemen und richtet ihr Verhalten danach aus• verfügt über Anleitungs- und Beratungskompetenz, die im Kontext mit spezifischen Pflegesituationen wichtig sind• Erkennt seine Grenzen in Beratung und Information und leitet entsprechende Kompetenzen ab

Sozialkommunikative Kompetenz Hdz./Datum

•Stellt sich in der Anleitungs- und Beratungssituation kommunikativ auf Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und Nicht-Pflegefachkräfte ein• Erkennt die Kompetenz der Nicht-Pflegefachkräfte und bindet sie ein

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Beispiel berufliches Teillernfeld 1.4.2: adressatenbezogen anleiten und beraten

Mögliche betriebliche Lernsituationen und/oder Lernaufgaben

Leiten Sie eine Angehörige gezielt zu einer pflegerischen Handlung an und beraten Sie ausführlich über den jeweiligen Pflegebedarf (3. LJ)

Informieren Sie sich für einen Pflegebedürftigen in der ambulanten Pflege über Möglichkeiten und Ressourcen des sozialen Netzwerkes und beraten Sie ihn und seine Angehörigen angemessen (2. LJ)

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Praxisbeispiel A- Theorie-Praxis-Transfer

Praxisaufgaben werden aus dem Unterricht mitgenommen

Hohe Eigenverantwortung der Auszubildenden

Zentrale Bedeutung: Praxisanleiter Regelmäßige Praxisanleiter-AGs Praxisbesuche durch die Lehrenden Einsatz Gerontopsychiatrie: 3. LJ Einsatz ambulante Pflege: (Ende) 2.LJ07.06.2013- Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Praxisbeispiel AProbleme in der Praxis

nicht alle Betriebe haben tatsächlich ein strukturiertes Ausbildungskonzept

Praxisanleiter fehlen teilweise In der Praxis häufig wenig Zeit für

Anleitungssituationen Ambulante Betriebe ohne eigene

Auszubildende häufig nur Praktikumsstellen für max. 6 Wochen

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Praxisbeispiel B

Modularisierung des Curriculums anhand des Modellversuchs FH Bielefeld/dip (Start: 1.4.2013)

„Module sind abgegrenzte Einheiten von Unterrichtsinhalten, die zeitlich zusammenhängend angeboten werden“

Anpassung des Praxiscurriculums im Rahmen eines Workshops gemeinsam mit den praktischen Ausbildungsbetrieben im März 2013

Thema Demenz wird im 2. Ausbildungsjahr gelehrt

Praxiseinsatz Gerontopsychiatrie im 3. Ausbildungsjahr

07.06.2013- Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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07.06.2013- Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

Praxisbeispiel B

Inhalte Demenz

• PM 6: „Alte Menschen mit psychischen Einschränkungen begleiten und pflegen“- Moduleinheit ME1: „an Demenz erkrankte alte Menschen pflegen“

• insges. 80 Std., davon 50 für das Thema Demenz

• gelehrt im 2. LJ

Inhalte Anleiten, Beraten und

Gespräche führen

• PM9: „Anleiten, beraten und Gespräche führen“

• 3 Module : Beziehungen gestalten, Pflegeberatung, Anleitungssituationen gestalten

• insg. 80 Std.• Verteilt über 3

Ausbildungsjahre

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Praxisbeispiel BTheorie-Praxis-Transfer

Praxisaufträge am Ende des Theorieblocks geplante Anleitung nach schulischem und

eigenem Ausbildungskonzept Erfüllung und Prüfung der Praxisaufträge

durch Praxisanleiter sowie in den Fachseminaren im nächsten Unterrichtsblock

Begleitung der Auszubildenden durch das Fachseminar vor Ort

Regelmäßige Praxisanleitertreffen im Fachseminar

07.06.2013- Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz

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Sichtweisen von Praxisanleitern

„Das kann man denen nicht beibringen! Das wird in die Wiege gelegt, ob man empathisch ist oder nicht!“

„Meist sind die Angehörigen ja das Problem. Aber auch

das können die Schüler oder sie können es nicht.

Arbeitsaufträge dazu habe ich noch nie

gesehen!“

„Ich wünsche mir, dass die Praxisaufträge wirklich mal auf

theoretisch Gelerntem aufbauen und dass in

der Schule auch Techniken praktisch

geübt werden und nicht nur waschen auf

Videofilmen gezeigt wird! Wo gibt’s denn

sowas!!“

„Es nervt, wenn jede Schule auch noch andere Beurteilungsbögen wünscht. Ich muss dann Beispiele bringen, woran ich den Zuwachs von Sozialkompetenz festmache, das hält wirklich auf.“

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Sichtweisen von Auszubildenden

„Die Ziele setzen wir uns selbst, z.B. i.m. Spritzen. Das hängt aber auch vom einzelnen Azubi ab. Wir sind alle älter, wir gelten als Streberklasse, da braucht es auch keine Vorgaben aus der Schule.“ „Wir bekommen

gute Praxisaufgaben, es bleibt aber im Alltag wenig Zeit, diese sorgsam abzuarbeiten. Unsere Theorie ist z.T. sehr oberflächlich, da fehlt tiefergendes Wissen , um die Praxis wirklich verstehen zu können, das wird alles nur so angerissen. Curriculum? Nee, das kenne ich nicht!“

„Wir bekommen am Ende eines Blocks Praxisaufgaben mit. Bisher betreffen die Einzelaufgaben, da wird nichts komplexes bearbeitet.

Und ob wir die nun bearbeiten oder nicht, kontrolliert in der

Schule niemand. Die sagen nur: wenn ihr das in der Theorie gehabt habt, dann habt ihr genug gelernt. Meine Praxisanleiterin hier vor Ort

ist da hilfreicher!“

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Sichtweisen von Auszubildenden

„Wir haben nicht viel über Angehörige gelernt. Das hätte

ich mir gewünscht. In der ambulanten Pflege

haben wir aber auch nur so Grundpflege gemacht,

gespritzt, da gab es auch nicht viel Kontakt zu Angehörigen. Nein, Gesprächsführung war

nur so allgemein, wie man halt reden soll.“

„Ich habe nächste Woche meinen Einsatz in der ambulanten Pflege. Zum Umgang mit Angehörigen haben wir noch gar nix gehabt in der Schule. Keine Ahnung, wie das wird, ich bin sehr gespannt.“

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Konklusion und Ausblick

Sehr unterschiedliche Ausgestaltung der Curricula somatisch-erkrankte Ausrichtung Focus: stationärer Bereich „Familie und Demenz“ nicht enthalten Besonderheiten in der Beratung von MmD nicht

aufgegriffen Theorie-Praxis-Transfer abhängig vom Engagement und

Know-how der Praxisanleiter wenig Vernetzung der Theorielehrenden und Praxisanleiter Oft geringe zeitliche Ressourcen in der Praxis

Eine gezielte und geplante Ausbildung bedarf einer optimierten Theorie-Praxis-Vernetzung!!07.06.2013- Fachtagung: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit

Demenz

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Workshop

Wie sähe die Thematik Demenz optimal in der Altenpflegeausbildung aus?

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