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Zusammenfassung: Einfuhrung in die QM und Statistik, SS2018 Woche 13: 10.07 und 13.07
6. Ideales Gas
Wir betrachten ideales Gas als Anwendung. Empirische Beobachtungen von Boyles, Mariotte (PV = const bei kon-
stanter Temperatur ) und Gay-Lussac (V/T = const bei konstantem Druck) konnen zu der bekannten thermischen
Zustandsgleichung (d.h. P = P (T, V,N)) kombiniert werden:
PV = NkBT oder PV = nRT , (1)
wobei R = NAkB die universelle Gaskonstante und NA die Avogadro-Zahl ist. Um die fundamentale thermodynami-
sche Relation herleiten zu konnen braucht man eine zweite Zustandsgleichung, z.B. die kalorische: U = U(T, V,N).
Fur ideales Gas findet man aus (1), dass die innere Energie nicht vom Volumen abhangt, d.h. U = U(T,N). Die
kalorische Zustandsgleichung fur ideales Gas hat die Form
U = cnRT ,
wobei die Konstante c fur monoatomige Gase den Wert c = 3/2 hat. Die fundamentale thermodynamische Relation
berechnet man durch das Integrieren von dU = TdS − PdV (bei konstanter Teilchenzahl N) unter Benutzung der
beiden Zustandsgleichungen:
S = S0 +NkB ln
(U cV
N c+1
).
Merke: die Relation ist nicht kompatibel mit dem 3. Hauptsatz⇒ keine gute Naherung bei niedrigen Temperaturen...
II. GRUNDBEGRIFFE DER STATISTIK
1. Einfuhrende Bemerkungen
Aufgabe: Aussagen uber makroskopische Systeme ausgehend von der mikroskopischen Dynamik (klassisch oder quan-
tenmechanisch).
Wir betrachten ein System von N Teilchen. Ein Mikrozustand des Systems von klassischen Teilchen ist durch die
Angabe eines Punktes im Phasenraum qα, pα, α = 1, 2, . . . , 3N eindeutig festgelegt. In der QM, ist ein Mikrozustand
durch einen vollstandigen Satz von Quantenzahlen festgelegt. Wir interessieren uns aber fur Makrozustande eines
Systems, die durch einen Satz von wenigen makroskopischen Zustandsgroßen charakterisiert sind (z.B. E1, V und N
fur ein einkomponentides Gas).
Fundamentale Annahme der statistischen Mechanik: Alle erlaubten Mikrozustande eines abgeschlossenen Systems
sind gleichwahrscheinlich.
2. Die Entropie
Wir betrachten eine lineare Spinkette: ein System von N Teilchen mit Spin |s,ms〉 = |1/2,±1/2〉 ≡ |±〉. Die magneti-
sche Quantenzahl ms ist additiv. Der Makrozustand sei definiert durch die Angabe der Quantenzahl M = 2∑Ni=1m
(i)s .
• N = 1
M = 1: 1 Mikrozustand |+〉; M = −1: 1 Mikrozustand |−〉.
1 Notationswechsel: hier und im Folgenden: E ≡ U .
1
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• N = 2
M = 2: 1 Mikrozustand |+ +〉; M = 0: 2 Mikrozustande |+−〉, | −+〉; M = −2: 1 Mikrozustand | − −〉.
• N = 3
M = 3: 1 Mikrozustand |+ ++〉; M = 1: 3 Mikrozustande |+ +−〉, |+−+〉, |−++〉; M = −1: 3 Mikrozustande
| − −+〉, | −+−〉, |+−−〉; M = −3: 1 Mikrozustand | − −−〉.
• . . .
Im Gegensatz zu Mikrozustanden sind Makrozustande nicht gleichwahrscheinlich: fur N →∞ bildet sich in der Anzahl
von Mikrozustanden Ω als Funktion von M ein scharfes Maximum um M = 0!
Was unterscheidet ein Gleichgewichtszustand (GZ) vom
Nichtgleichgewichtszustand (NGZ)? Die Wahrscheinlich-
keit, daß alle Molekule in V1 bleiben, ist
(V1
V1 + V2
)N=
ΩNGZ
ΩGZ' 0
Der GZ entspricht offenbar einem Makrozustand mit dem großten statistischen Gewicht Ω, cf. Zusammenfassung Wo-
che 12) ⇒ Ω spielt eine ahnliche Rolle wie Entropie. Dies motiviert die Boltzmann’sche Definition der Entropie
fur ein abgeschlossenes System (S ∝ Ω wurde die Extensivitat verletzen...):
S = kB ln Ω .
Berechnung von Ω fur klassische Systeme: sei Γ(E, V,N) das Phasenraumvolu-
men aller Zustande mit der Energie ≤ E: Γ(E, V,N) =∫ ∏3N
α=1 dqα dpα, wobei
die Integration uber V geht und durch die Bedingung H(qα, pα) ≤ E einge-
schrankt ist. Der Phasenraum zwischen den Hyperflachen mit H(qα, pα) = E
und H(qα, pα) = E + ∆E ist ∆Γ = ∂Γ∂E
∣∣∣V,N
∆E. Mit dem Volumen γ einer Zelle
im diskretisierten Phasenraum ergibt sich:
Ω =1
γN∂Γ
∂E
∣∣∣∣V,N
∆E.
3. Klassisches ideales Gas
Wir betrachten N punktformige Teilchen der Masse m ohne Wechselwirkung. Das System sei abgeschlossen mit
festen E, V , N . Mit dem Volumen einer n-dimensionalen Sphare vom Radius R, Vn(R) = πn/2Rn
1/2nΓ(n/2) , ergibt sich (fur
nicht-identische Teilchen):
Ω =V N
γN(2πmE)3N/2
Γ(3N/2)
∆E
E
N→∞−→ S = NkB
(3
2+ ln
(V
γ
(4πmE
3N
)3/2))
.
Diese Formel verletzt jedoch offenbar die Extensivitat der Entropie (⇒ Gibbs-Paradox...). Grund: fur identische
Teilchen gilt Ω→ Ω/N ! und damit
S = NkB
(5
2+ ln
(V
Nγ
(4πmE
3N
)3/2))
.
In der QM kann gezeigt werden: γ = h.
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