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Zur Güte der automatisierten Erkennung von Ackerkulturen in Abhängigkeit vom Bodenmuster Sibylle Itzerott, GeoForschungsZentrum Potsdam Klaus Kaden, Universität Potsdam Problemstellung und Stand der Forschung • Lösungsansatz • Datenbasis Methodisches Vorgehen • Ergebnisse Schlussfolgerungen und Ausblick

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Zur Güte der automatisierten Erkennung von Ackerkulturen in Abhängigkeit vom Bodenmuster

Sibylle Itzerott, GeoForschungsZentrum PotsdamKlaus Kaden, Universität Potsdam

• Problemstellung und Stand der Forschung• Lösungsansatz• Datenbasis • Methodisches Vorgehen• Ergebnisse• Schlussfolgerungen und Ausblick

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Problemstellung I • Geoökologische Prozessforschung versucht für große Landschaftsausschnitte,

die in der Natur ablaufenden und vom Menschen beeinflussten Prozesse mit Hilfe von Modellen nachzuvollziehen

• exakte Erfassung der Ausstattung des Untersuchungsraumes ist wesentli-che Voraussetzung für eine wirklichkeitsnahe Abbildung

• Modelle derzeit weder in der Lage, alle ablaufenden Prozesse in die Betrach-tung einzubeziehen, noch präzise Eingangsdaten bei der Beschreibung des Ausgangszustandes zu verarbeiten

• häufig liegen Eingangsdaten nicht in der notwendigen Präzision vor

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Problemstellung II • im Projekt „Havelmanagement“ sollten als Resultat von Modellierungen für das

Havel-Einzugsgebiet Änderungen in der Flächennutzung (Wasserwirtschaft, Siedlungswasserwirtschaft, Landnutzung) vorgeschlagen werden, die zu einer Verbesserung der Nährstoffbelastung der Havel und ihrer Nebengewässer im Sinne der WRRL führen

• In Modellen wird Ausstattung eines Untersuchungsgebietes über den Boden, den Grundwassereinfluss und die Flächennutzung beschrieben

• Flächennutzung besitzt weitgehend statische Elemente (Nutzungstypen Wald, Gewässer, Siedlung) und hochdynamische Elemente (jährlicher Wechsel der Fruchtart auf jedem Acker)

• Bedarf nach detaillierter (lage- und zeitkonkreter) Eingabe der Verteilung der Ackerfrüchte im Modellzeitraum, da Landwirtschaft als eine der bedeutenden Quellen für diffusen Nährstoffeintrag ins Ökosystem angesehen wird

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Einzugsgebiet der Havel (ohne Spree): 14.000 km², davon 38% Ackerland Müritz

F l ä m i n g

Berlin

Modellierung wird durchgeführt auf Basis von Hydrotopen, das sind Flächen gleicher Ausstattung mit Boden, Wasser und Nutzung

Derzeit in der Modellierung verwendete Datengrundlagen

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Stand der Forschung

• bei Erfassung von Kulturen der Landwirtschaft aus Fernerkundungsdaten hat sich multitemporale Klassifizierung als sinnvoll erwiesen, weil sich anhand einer Einzelaufnahme die verschiedenen Kulturen nicht sicher trennen lassen

• Klassifizierung erfolgt mit überwachten Methoden unter Verwendung von Trainingsflächen im Datensatz, von denen die dort angebaute Frucht bekannt ist

• in die Klassifizierung werden zusätzliche Informationen einbezogen (Fuzzy), die Auskunft über die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Frucht geben (Anbaueignung in Abhängigkeit von Hangneigung, Niederschlag, Höhenlage, Boden)

Die Ergebnisse dieser Klassifikationen sind meist nicht auf andere Landschaftsausschnitte und Anbaujahre übertragbar, weil die Ausprägung der Spektralsignatur einer Kultur durch veränderte Boden- und Witterungsbedingungen variiert.

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Lösungsansatz

• auf Basis von Satellitendaten und Anbauinformationen aus 15 aufeinander folgenden Jahren sollten von Witterung und Boden unabhängige Jahreskurven der spektralen Charakteristik wichtiger Ackerkulturen gewonnen werden, die den Wachstumsverlauf der Pflanzen beschreiben

• diese Kurven sollen anstelle von Trainingsgebieten zur multitemporalen Klassifizierung von Daten eines Anbaujahres herangezogen werden

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Weizen 13,42Roggen/Triticale 30,25Winterraps 10,73Wintergerste 6,54Brache 12,69Ackerfutter 4,30

Sommergetreide 2,56Mais 10,00Kartoffeln 1,11Zuckerrüben 1,17Ölfrüchte und Leguminosen 2,44Gemüse 0,65

Summe der Anteile 95,86Anteil Sommerkulturen 17,93Anteil Winterkulturen 77,93

% 2002

Kulturenauswahl nach Anteil an Anbauflächein Brandenburg

Datenbasis

345890270320760120

1253651656032540

Anzahl der Äcker mit bekannter Anbauinfor-mation aus 6 Betrieben

29.04.198704.09.198715.04.198809.05.198812.01.198907.07.198915.09.199128.05.199221.07.199422.08.199425.10.199405.05.199508.07.199509.08.1995

01.02.199621.04.199608.06.199611.08.199614.10.1996 24.04.199702.06.199715.09.199726.03.199821.06.199830.04.199911.07.199913.09.199912.02.200002.05.200019.06.200014.08.200011.08.200220.08.200227.08.200212.09.2002

Liste der Landsat-TM Vollszenen, die zur Erzeugung der Normkurven zur Verfügung stehen und aus denen die raum-zeitliche Verteilung der Kulturen für die Jahre 1994 - 2000 ermittelt werden sollte

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24. Oktober 1994

09. August 199508. Juli 1995

05. Mai 1995

Satellitendaten:• Atmosphärenkorrektur ATCOR-ERDAS• Georeferenzierung• Erzeugen einer Ackermaske aus Biotopdaten• Berechnung des NDVI

Anbauinformation:• Erzeugen von GIS-Coverages

Verschneiden beider Datenkollektionen:

Auslesen der Spektralinformation für alle bekannten Flächen in den verschiedenen Aufnahmen

Dateien über die Zustände der Kultur bei variablen Böden und Witterungen

Vorverarbeitung der Daten zur Erzeugung der Normkurven

Anbauinfo 1995

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Aufnahmedatum der phänologischer verwendeter phänologischer Tag laut Entwicklungszustand der Kultur auf Basis agrarmeteorologischer Datenverwendeten Tag im Jahr Brache Winter- Winter- Winter- Winter- Feldgras Sommer- Zucker- Silomais Ölfrüchte und Kartoffeln Gemüse Feldgras

Satellitenszenen laut Datum roggen weizen gerste raps ab 2. Jahr getreide rüben Leguminosen im 1. Jahr4/29/1987 119 122 122 122 116 113 122 109 112 122 109 112 112 1099/4/1987 247 247 247 247 247 247 247 233 247 247 233 247 247 2334/15/1988 105 118 119 118 108 108 118 104 108 105 104 108 108 1045/9/1988 129 139 135 139 134 132 139 132 135 137 132 135 135 1321/12/1989 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 127/7/1989 188 204 199 204 201 199 204 197 178 196 197 178 178 1979/15/1991 258 258 258 258 258 247 258 258 266 258 258 266 266 2585/28/1992 148 152 152 152 154 154 152 147 149 158 147 149 149 1477/21/1994 202 210 207 210 202 198 210 206 209 204 206 209 209 2068/22/1994 234 234 234 234 234 239 234 234 239 235 234 239 239 23410/25/1994 298 293 298 293 298 298 293 298 302 298 298 302 302 2985/5/1995 125 132 128 132 135 135 132 125 128 128 125 128 128 1257/8/1995 189 184 193 184 189 183 184 183 191 189 183 191 191 1838/9/1995 221 226 221 226 221 221 226 225 224 218 225 224 224 2252/1/1996 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32

4/21/1996 111 106 107 106 99 94 106 102 110 108 102 110 110 1026/8/1996 159 154 151 154 147 147 154 154 166 159 154 166 166 1548/11/1996 223 212 212 212 205 205 212 214 231 211 214 231 231 214

10/14/1996 287 288 281 288 293 287 288 287 295 280 287 295 295 2874/24/1997 114 110 118 110 112 112 110 118 115 118 118 115 115 1186/2/1997 153 151 150 151 152 153 151 153 160 155 153 160 160 1539/15/1997 258 258 258 258 266 259 258 258 260 262 258 260 260 2583/26/1998 85 95 95 95 97 101 95 85 85 85 85 85 85 856/21/1998 172 173 179 173 181 176 173 179 181 177 179 181 181 1794/30/1999 120 130 129 130 128 129 130 126 122 124 126 122 122 1267/11/1999 192 195 201 195 194 195 195 196 197 195 196 197 197 1969/13/1999 256 256 256 256 262 259 256 256 267 269 256 267 267 2562/12/2000 43 43 43 43 43 43 43 43 43 43 43 43 43 435/2/2000 122 134 134 134 134 133 134 127 129 134 127 129 129 1276/19/2000 170 179 183 179 187 183 179 178 178 180 178 178 178 1788/14/2000 226 228 226 228 226 226 228 229 230 228 229 230 230 2298/11/2002 223 224 220 224 223 223 224 222 234 227 222 234 234 2228/20/2002 232 233 232 233 232 232 233 231 243 239 231 243 243 2318/27/2002 239 239 239 239 239 239 239 239 250 248 239 250 250 2399/12/2002 255 255 255 255 255 259 255 255 267 259 255 267 267 255

Korrektur der zeitlichen Auflösung der Aufnahmetermine

Satellitenbildaufnahme vom 05. Mai 1995Tag im Jahr 125

Brache 132Winterroggen 128Winterweizen 132Wintergerste 135Winterraps 135Feldgras ab 2. Jahr 132Sommergetreide 125Zuckerrüben 128Silomais 128Ölfrüchte u.ä. 125Kartoffeln 128Gemüse 128Feldgras im 1. Jahr 125

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Erzeugung der Normkurve• Mittelwert aus allen Flächen einer Kultur je Aufnahmetermin (Ausgleich des Bodeneinflusses)• Korrektur Aufnahmedatum in phänologisches Datum (Ausgleich des Witterungseinflusses)• Erzeugen einer kontinuierlichen Kurve

NDVI-Normkurve für Winterweizen

130

150

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210

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0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

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130

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170

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190

200

210

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360

Tag im Jahr

Grauwert

0,020

0,120

0,220

0,320

0,420

0,520

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0,820

0,920

NDVI-WERT

NDVI Weizen Hohnau

NDVI Weizen Neugro

NDVI Weizen Jaen

NDVI Weizen Nuthe

NDVI Weizen Neustadt

NDVI Weizen MITTEL

Termine phänologischer Phasen mit Benennung

Endgültige Normkurve für Winterweizen

Start Ähren-schieben

Start Schossen

Vegetationsbeginn

Vegetationsende

Gelbreife

Ernte

Stoppeln

Ende derBlüte

Auflaufen

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Standard curve of NDVI

0,000

0,100

0,200

0,300

0,400

0,500

0,600

0,700

0,800

0,900

1-Jan 1-Feb 1-Mrz 1-Apr 1-Mai 1-Jun 1-Jul 1-Aug 1-Sep 1-Okt 1-Nov 1-Dez Date

NDVI

winter ryewinter barleywinter wheatsugar beetsilage maizepotatoes

Entwicklung des Klassifikators für das jeweilige Anbaujahr ausden Normkurven der Früchte amBeispiel der Termine für 1995

Lage der Aufnahmetermine 1995

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

October May July August

NDVI-Wertefür 1995

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Vorgehen bei der Klassifizierung (Arbeitsschritte)

• Parallelepiped-Klassifizierung des multitemporalen NDVI-Datensatzes der Ackerfläche für das Anbaujahr auf Basis der in den Bildern eines Anbaujahres repräsentierten Standard-NDVI-Werte mit Vorgabe der Min-Max-Werte aus den Normkurven der Kulturen

• Erfassung der Dauerkulturen (Brache, Gras)

• Erneute Klassifizierung unter Ausschluss der Dauerflächen zur Abgrenzung von Winter- und Sommerfrüchten (Bildung zweier Masken)

• Erfassung der Sommerfruchtflächen (Termine April bis Oktober) und der Winterfruchtflächen (Termine Oktober bis August) in zwei getrennten Klassifikationen unter Verwendung der Masken

• Verknüpfung der drei Klassifizierungsergebnisse (Dauer-, Sommer-, Winterkultur)

• Ermittlung der Majorität der Klassenanteile für alle Pixel jedes Schlages Erzeugen des Gesamtergebnisses durch Zuweisung dieser Klasse für den Schlag in der Feldgrenzendatei

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Klassifikationsergebnis für 1995 bis 2000 für den Ausschnitt Havelland

Ergebnisse

Müritz

F l ä m i n g

Berlin

Lage des Ausschnittes Havelland

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

October May July August

NDVI

Klassifikator für 1995: NDVI-Mittelwertsvektoren der Klassen

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1995 1996 1997

1998 1999 2000

Klassifikationsergebnis für 1995 bis 2000 für den Ausschnitt Havelland

Ergebnisse

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BERLIN

MÜRITZ

F L Ä M I N G

2000

In braun: zu klassifizierende Ackerflächen

Klassifikationsergebnis für 2000für das gesamte Untersuchungsgebiet

Ergebnisse

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Klassifikationsergebnis für 2000für das gesamte Untersuchungsgebiet

Ergebnisse

BERLIN

MÜRITZ

F L Ä M I N G

2000

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Qualitätsbewertung der Klassifikationsergebnisse

für den Bildausschnitt Havelland

Klassifikationsergebnismit Normkurven

Anbauinformationdes Agrarbetriebes

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2000

Vergleich der Anteile für die Kreise Havelland und Oberhavel

0

10

20

30

40

50

60

70

Brac

he

Rogg

en

Wei

zen

Ger

ste

Raps

Gra

s

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tr

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Mai

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Karto

ffel

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n

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terk

ultu

ren

Som

mer

kultu

ren

Anteil in %

Klassenanteil Havelland %

Anbauanteil Havelland %

Klassenanteil Oberhavel %

Anbauanteil Oberhavel %

Qualitätsbewertung der Klassifikationsergebnisse

für das gesamte Untersuchungsgebiet Da nicht flächendeckend der Vergleich zu betrieblichen Anbaudaten erfolgen kann, wird die Anbaustatistik der Landkreise herangezogen.

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Schlussfolgerungen und Ausblick I

• Prinzipiell erscheint Vorgehen erfolgreich, jedoch in Abhängigkeit von der Brauchbarkeit der herangezogenen Szenen schwankt Güte des Ergebnisses noch

• Verfahren stellt wesentlichen Fortschritt zu bisherigem Vorgehen auf Trainingsflächenbasis dar

• ist zumindest im Untersuchungsgebiet immer wieder ohne weitere Kenntnis von Anbauinformationen anwendbar, lediglich exakte phänologische Datierung der dann verwendeten Aufnahmen erforderlich

• für andere Gebiete (Variation in Niederschlag und Boden) ist Anpassung der phänologischen Datierung der Kurven erforderlich (Form ist weiter verwendbar)

• optimale Bildkombination zur Trennung aller Kulturen ist:

Anfang/Mitte April – Mitte Mai – Anfang Juli –Mitte August – Mitte September

• Kombination sollte bei verbesserter Verfügbarkeit von Daten beschaffbar sein(mit neuen Aufnahmesystemen)

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Schlussfolgerungen und Ausblick II

• problematisch scheinen Trockensituationen im Mai und Juni zu sein, so dass zu schnell reifende Wintergetreide nicht richtig erkannt werden

• Ausmaß der Trockenheit ist von Wasserspeichervermögen des Bodens abhängig Bodeninformation einbeziehen

• Trennung von Hackfrüchten weiterhin problematisch (wie schon in bisherigen Verfahren), führt zu übermäßigen Anteilen im Ergebnis

in Abhängigkeit vom Anbauanteil besser vernachlässigen

• Einbeziehung von Fuzzyinformationen erscheint sinnvoll, wie:• Zusammenhang von Bodengüte und Frucht (Anbaueignung eines Bodens für

eine Frucht)• Wasserverfügbarkeit am Standort (in Abhängigkeit von Speichervermögen

des Bodens, Grundwasseranschluss und Niederschlag)• Summe der Niederschläge bis zum Aufnahmezeitpunkt ( Trockenheitsindex)

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N i e d e r e r F l ä m i n g

Jüterbog

Niedergörsdorf

Am Beispiel der Roggenanbaufläche in Niedergörsdorf zeigt sich im Trockenjahr 2000 der Einflussdes Bodens auf die Entwicklung des Pflanzenbestandes und damit auf sein spektrales Aussehen.

Ausblick zur Einbeziehung der Bodeninformation

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Ausblick zur Einbeziehung der Bodeninformation

0

5

10

15

20

25

01.0

1.20

00

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1.20

00

29.0

1.20

00

12.0

2.20

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26.0

2.20

00

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3.20

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25.0

3.20

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4.20

00

22.0

4.20

00

06.0

5.20

00

20.0

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03.0

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00

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6.20

00

01.0

7.20

00

15.0

7.20

00

29.0

7.20

00

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8.20

00

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00

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9.20

00

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9.20

00

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0.20

00

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1.20

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800

1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

Jahressumme NMittel N 1988 - 2000 NJ Mittel langjährig 560,0 mm

NJ Mittel 1988 - 2000 488,0 mmNJ in 2000 461,0 mmWintersumme (01.10. - 30.04.) 285,0 mmFrühjahrssumme (01.03. - 01.06.) 125,6 mmSumme seit 1. Mai (50 Tage) 37,5 mm14-Tage-Summe 5,2 mm

Das Jahr 2000 ist durch starke Frühsommertrockenheitgekennzeichnet, vor dem Aufnahmetermin 19. Juli (rote Markierung) hatte es kaum geregnet.

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N i e d e r e r F l ä m i n g

Jüterbog

Niedergörsdorf

Ausblick zur Einbeziehung der Bodeninformation

Karte der Reichsboden-schätzung der Äcker

Die Äcker des Betriebs in Niedergörsdorf sind einerseits von sandigem Lehmboden (ocker), andererseitsvon Sandboden (gelb) geprägt.

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Ausblick zur Einbeziehung der Bodeninformation

Landsat-TM-Bild vom 19. Juni 2000, Kanäle 5,4,3

Dieser Unterschied im Wasserspeichervermögen des Bodens macht sich im Satellitenbild bemerkbar. Auf den Sandböden sind die Roggenbestände im Juni schon notgereift (lila), auf den anderen Flächen noch grün.

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Ausblick zur Einbeziehung der Bodeninformation

NDVI-Bild vom 19. Juni 2000

0

50

100

150

200

250

700 SL

902 SL/lS

1000 SL

1401 lS/S

1402 SL/S

1403 S

1500 S

1601 S

1800 S

2502 SL/Sl

3400 lS/SL

3800 S/Sl

4001 Sl

4200 Sl

Schlagnummer und dominierende Bodenart

ND

VI (W

erte

bere

ich

0-25

6)

NDVI-Mittelwert des Ackers am 19.06.00NDVI-Mittelwert aller ca. 100 Roggenäcker am 19.06.00NDVI des Tages 183 in der Normkurve

Auch im NDVI-Bild und in der Flächensta-tistik sind die niedrigeren Werte der Sand-äcker auffällig. Das kann zu Fehlklassifizie-rungen führen und muss als Vorwissen in das Verfahren aufgenommen werden.

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Vielen Dank