YOGA-SPECIAL Hormon-Yoga - cosmic-yoga.de · Yoga in Berlin und Brandenburg yoga-community 13...

2
Yoga in Berlin und Brandenburg 12 yoga-community YOGA-SPECIAL Hormon-Yoga – S tatistisch gesehen kommen Frau- en ab zirka 45 Jahren in die Prä- menophase, die mit einer Senkung des Hormonspiegels einhergeht und bei vielen Frauen Beschwerden verur- sacht. Für Frauen, die unter typischen Symptomen der Wechseljahre leiden – wie Hitzewallungen, Trockenheit der Haut und Schleimhäute, nächtli- che Schweißausbrüche, Schlafstörun- gen, verminderte Libido, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Depressi- on etc. – bedeutet dies den Verlust von Lebensqualität über viele Jahre, auch über die Menopause und Post- menopause hinaus. Hormon-Yoga bietet eine wirksame und risikofreie Alternative zur Hormon- ersatztherapie, der besonders in neue- Hormon-Yoga ist eine von der brasilianischen Psychologin Dinah Rodrigues 1992 entwickelte spezifische Übungsreihe, die dynamische Yogastellungen, intensive Atemtechniken sowie buddhistische Techniken der Energielenkung und Tiefenentspannung umfasst, um auf das hor- monelle Steuerungssystem einzuwirken und hormonell bedingte Beschwerden - nicht nur der Wechseljahre - positiv zu beeinflussen. ren Studien ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Brust- und Gebärmut- terhalskrebs nachgewiesen wurde. Hormonregulation durch Yoga Die empirischen Untersuchungen von Frau Rodrigues (1993) brachten ermu- tigende Resultate – nicht nur bezogen auf Symptome der Wechseljahre oder mit sinkenden Hormonwerten langfris- tig in Zusammenhang stehende Er- krankungen wie Osteoporose –, son- dern zeigten auch Wirksamkeit bei Beschwerden jüngerer Frauen, insbe- sondere bei frühzeitiger Menopause, bei Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms (PMS), bei Ausbleiben der Menstruation durch psychischen oder physischen Stress, bei Regelanomalien, bei polyzystischen Ovarien und unge- wollter Kinderlosigkeit. Bei Unfrucht- barkeit besteht nach Frau Rodrigues eine 80-prozentige Erfolgschance, weshalb es sich unbedingt empfiehlt Hormon-Yoga auszuprobieren, bevor sich Frau den Möglichkeiten der Re- produktionsmedizin anvertraut. 30 Minuten Üben reichen Bei täglicher Übungspraxis von 30 Mi- nuten ist nach drei bis vier Monaten ei- ne stark verminderte Symptomintensi- tät oder gar völlige Beschwerdefreiheit möglich, bedingt durch den Anstieg der Hormonwerte, besonders der Östroge- ne. Dieser Zusammenhang ist nach- weisbar durch Bluttests zu Beginn der Übungspraxis und Kontrolluntersu- von Birgit Löwenbrück die natürliche Alternative für Frauen © Gabriele Sehringer

Transcript of YOGA-SPECIAL Hormon-Yoga - cosmic-yoga.de · Yoga in Berlin und Brandenburg yoga-community 13...

Page 1: YOGA-SPECIAL Hormon-Yoga - cosmic-yoga.de · Yoga in Berlin und Brandenburg yoga-community 13 YOGA-SPECIAL chungen nach drei bis vier Monaten. Einzelne Symptome, so beispielsweise

Yoga in Berlin und Brandenburg12 yoga-community

YOGA-SPECIAL

Hormon-Yoga –

S tatistisch gesehen kommen Frau-en ab zirka 45 Jahren in die Prä-

menophase, die mit einer Senkungdes Hormonspiegels einhergeht undbei vielen Frauen Beschwerden verur-sacht. Für Frauen, die unter typischenSymptomen der Wechseljahre leiden– wie Hitzewallungen, Trockenheitder Haut und Schleimhäute, nächtli-che Schweißausbrüche, Schlafstörun-gen, verminderte Libido, Reizbarkeit,Stimmungsschwankungen, Depressi-on etc. – bedeutet dies den Verlustvon Lebensqualität über viele Jahre,auch über die Menopause und Post-menopause hinaus.Hormon-Yoga bietet eine wirksameund risikofreie Alternative zur Hormon-ersatztherapie, der besonders in neue-

Hormon-Yoga ist eine von der brasilianischen Psychologin Dinah Rodrigues 1992 entwickeltespezifische Übungsreihe, die dynamische Yogastellungen, intensive Atemtechniken sowiebuddhistische Techniken der Energielenkung und Tiefenentspannung umfasst, um auf das hor-monelle Steuerungssystem einzuwirken und hormonell bedingte Beschwerden - nicht nur derWechseljahre - positiv zu beeinflussen.

ren Studien ein erhöhtes Risiko für dieEntstehung von Brust- und Gebärmut-terhalskrebs nachgewiesen wurde.

Hormonregulation durch Yoga

Die empirischen Untersuchungen vonFrau Rodrigues (1993) brachten ermu-tigende Resultate – nicht nur bezogenauf Symptome der Wechseljahre odermit sinkenden Hormonwerten langfris-tig in Zusammenhang stehende Er-krankungen wie Osteoporose –, son-dern zeigten auch Wirksamkeit beiBeschwerden jüngerer Frauen, insbe-sondere bei frühzeitiger Menopause,bei Beschwerden des PrämenstruellenSyndroms (PMS), bei Ausbleiben derMenstruation durch psychischen oderphysischen Stress, bei Regelanomalien,

bei polyzystischen Ovarien und unge-wollter Kinderlosigkeit. Bei Unfrucht-barkeit besteht nach Frau Rodrigueseine 80-prozentige Erfolgschance,weshalb es sich unbedingt empfiehltHormon-Yoga auszuprobieren, bevorsich Frau den Möglichkeiten der Re-produktionsmedizin anvertraut.

30 Minuten Üben reichen

Bei täglicher Übungspraxis von 30 Mi-nuten ist nach drei bis vier Monaten ei-ne stark verminderte Symptomintensi-tät oder gar völlige Beschwerdefreiheitmöglich, bedingt durch den Anstieg derHormonwerte, besonders der Östroge-ne. Dieser Zusammenhang ist nach-weisbar durch Bluttests zu Beginn derÜbungspraxis und Kontrolluntersu-

von Birgit Löwenbrück

die natürliche Alternative für Frauen

© G

abrie

le S

ehrin

ger

Page 2: YOGA-SPECIAL Hormon-Yoga - cosmic-yoga.de · Yoga in Berlin und Brandenburg yoga-community 13 YOGA-SPECIAL chungen nach drei bis vier Monaten. Einzelne Symptome, so beispielsweise

Yoga in Berlin und Brandenburg yoga-community 13

YOGA-SPECIALchungen nach drei bis vier Monaten.Einzelne Symptome, so beispielsweisedie Trockenheit der Schleimhäute, kön-nen bereits nach vier Wochen Praxisverschwinden. Die Symptomintensitätwird monatlich per Fragebogen über-prüft und dokumentiert.Meiner eigenen Praxis hat der Nachweisansteigender Hormonwerte in Verbin-

dung mit völliger BeschwerdefreiheitMotivation und Begeisterung verliehen.Das untersuchende Labor hielt meineWerte bezogen auf mein Lebensalter fürungewöhnlich und sprach Vermutungenaus, welche pathologischen Ursachendiese (von mir systematisch erarbeiteteund steigende) „Östrogendominanz“haben könnte und wie das zum Beispielmit Gestagenpräpraraten behandelt wer-den könnte! Das Feministische Frauenge-sundheitszentrum bietet zum ThemaFrauengesundheit und speziell zu denWechseljahren ein hervorragendes Bera-tungsangebot – garantiert unabhängigvon den Interessen der Pharmaindustrie.

Kontraindikationen

Hormon-Yoga eignet sich leider nicht inFällen, bei denen auch eine Hormoner-satztherapie kontraindiziert ist. Eine dif-ferenzierte Erhebung des aktuellen Ge-sundheitsstatus und der Intensität dersubjektiven Beschwerden per Fragebo-gen geht der Übungspraxis voraus.Frauen mit hormonell bedingtem Krebs,nach kosmetischen Brustoperationen,mit größeren Myomen oder Endome-triose und schwangere Frauen dürfenHormon Yoga nicht praktizieren.Im Falle von Myomen ist es ratsam, die-se erst entfernen zu lassen und dannmit der Praxis zu beginnen, um dannvon den Wirkungen des Hormon-Yogaüber viele Jahre profitieren zu können.Bei anderen Kontraindikationen kannHatha-Yoga eine Alternative darstellen.

Die ÜbungspraxisDie Übungen der Hormon-Yoga Reihesind unter professioneller Anleitungdurch von Frau Rodrigues in der Me-thode ausgebildete Yogalehrerinnenleicht zu erlernen, setzen allerdings eingewisses Maß an Disziplin und Aus-dauer bei den Teilnehmerinnen voraus.Denn nur eine tägliche Übungspraxis

bringt den Anstieg der Hormonwerteund damit einhergehend die Verbesse-rung der Beschwerden. Neben denspezifischen Wirkungen der Methodeverbessern sich Beweglichkeit, Muskel-kraft, Flexibilität und Vitalität. DinahRodrigues selbst ist mit ihren 81 Jahrender lebende Beweis für die Wirksamkeitihrer Praxis. Ihr Enthusiasmus ist unge-brochen, sie reist durch die Metropolender Welt, um Teilnehmerinnen zu un-terrichten und Yogalehrerinnen auszu-bilden – ihre Seminare sind schon Mo-nate vorher ausgebucht, und zwar inganz Europa, obwohl sie nur auf ihrerWebsite in Brasilien angekündigt sind.Im September 2008 unterrichtete sieerstmals in Berlin. Das Seminar war injeder Hinsicht ein besonderes Erlebnis,ihr Engagement, ihr Erfahrungsreich-tum und die Vitalität, mit der sie unter-richtet, gibt Frauen ein inspirierend po-sitives Modell fürs Älterwerden. Nebendem Hormon-Yoga hat Frau Rodriguesauch eine Übungsreihe für Diabetikerentwickelt sowie eine Übungsreihe fürMänner – Yoga für die Andropause –,die bisher aber nur in informierten Yo-galehrerkreisen auf Interesse stößt.

Studien

Wirksamkeitsstudien für Hatha-Yoga lie-gen inzwischen bezogen auf Rückenpro-bleme, Schlafstörungen, Hypertonie,Stressbewältigung und im Bereich derPrävention von psychosomatischen undchronisch-degenerativen Erkrankungen

Birgit Löwenbrück istFeldenkraispädagogin,Dozentin der Erwach-senenbildung, Ausbil-derin für Entspan-nungs-verfahren undStressbewältigung,Yogalehrerin und aus-gebildet von

Dinah Rodrigues inHormon Yoga. Zu-dem organisiert sie dieAusbildung in Hor-mon-Yoga mit DinahRodrigues. Sie koope-riert mit dem Feminis-tischen Frauenge-sundheitszentrumBerlin (FFGZ), dasauch zu Frauenge-sundheit und Wech-seljahren berät(www.ffgz.de)

Termine Workshops:15. und 16.11.08,10-17 Uhr20. und 21.12.08,10-17 Uhr Termine ab Januar aufAnfrage!

Info und Anmeldung:[email protected]. 030 - 794 109 61

Literatur: Dinah Rod-rigues: „Hormon-Yo-ga“, Schirner 2005

mehr Infos: www.di-nahrodrigues.com.br

ww

w.d

inah

rodr

igue

s.co

m.b

r

vor, weshalb Hatha-Yoga im Rahmender präventiven Gesundheitsförderungauch von vielen Krankenkassen bezu-schusst wird. Der BDY (Berufsverbandder Yogalehrenden in Deutschland e.V.)gibt in einer Broschüre „Yoga im Spiegelder Wissenschaft“ einen guten Überblicküber die deutsche Yogaforschung (www.yoga.de), die website PubMed (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez) ver-öffentlicht Ergebnisse der neueren eng-lisch-sprachigen Yogaforschung. Für die Wirksamkeit von Hormon-Yo-ga liegen, abgesehen von den empiri-schen Ergebnissen von Frau Rodrigues,in Europa bisher keine wissenschaftlichgesicherten Ergebnisse vor. DieSchweizer Yogalehrerin Ruth Blattnerhat 2006 eine Vorstudie mit einer klei-nen Gruppe von menopausalen Frauenzu Hormon- Yoga durchgeführt. Be-gleitet und ausgewertet wurde dieseStudie von Prof. Dr. med. Rolf-DieterHesch, einem bekannten deutschenEndokrinologen und Buchautor. Einean wissenschaftlichen Kriterien orien-tierte Studie in Deutschland wäre si-cher hilfreich, MedizinerInnen und Gy-näkologInnen für die Methode zuinteressieren, die nach vorliegendenErfahrungen eher skeptisch sind.Bis dahin sollten Frauen mit Beschwer-den nicht warten, sondern die Chanceergreifen, die Hormon-Yoga bietet, undanhand ihrer subjektiven Befindlichkeitentscheiden, welchen Nutzen sie ausder Praxis ziehen. Es müssen keine Er-fahrungen im Yoga vorhanden sein. DiePraxis kann in einem intensiven Wo-chenendseminar (14 Stunden) erlerntwerden, es gibt ausführliche Unterla-gen, Teilnehmerinnen können danachzuhause selbständig praktizieren.