Wirtschaft in Bremen 10/2015 - Tourismus im Land Bremen: Stark im Trend

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Wirtschaft IN BREMEN 10/2015 Bildungsmonitor Bremische Ausbildungsqualität ist spitze Markterkundung Iran zurück auf der Weltkarte roha Arzneimittel Erfolgreich mit der Kraft der Pflanzen Wagen & Winnen Gründungsgeschichten Offshore-Windenergie Global Tech I in Betrieb Stark im Trend MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Tourismus im Land Bremen

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WirtschaftIN BREMEN

10/2015

BildungsmonitorBremische Ausbildungsqualität ist spitze

MarkterkundungIran zurück auf der Weltkarte

roha ArzneimittelErfolgreich mit der Kraft der Pflanzen

Wagen & WinnenGründungsgeschichten

Offshore-WindenergieGlobal Tech I in Betrieb

Stark imTrend

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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Tourismus im Land Bremen

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Ein Land, zwei Reiseziele: Es gibt das Weltkultur -erbe mit Rathaus und Roland, die Havenwelten,den Schnoor, den Zoo am Meer, zwei Kunsthallen,zwei Bürgerparks und einen Fluss, der Bremenund Bremerhaven verbindet. Bislang wurden die

beiden Städte touristisch oft getrennt vermarktet. DochGäste aus Deutschland oder dem Ausland interessiert daswenig, sondern vielmehr, ob es für sie attraktive Reise -angebote gibt. Um diese zu schaffen, gilt es die Synergien in Bremen und Bremerhaven zu nutzen.Die neue, gemeinsame Handelskammer geht ab

2016 genau diesen Schritt: Erstmals werden Hoteliersund Touristiker aus Bremen und Bremerhaven in einem Tourismus-Ausschussihre Interessen bündeln. Das wird die Position der Unternehmen deutlichstärken. Sie erhalten einen besseren Zugang zu Vermarktung und Außen -auftritt, zur Messe und touristischen Infrastruktur. Erstmals wäre es auchmöglich, dass Touristik-Akteure beider Städte ein Landestourismus -programm mitentwerfen. Die stetig wachsenden Übernachtungszahlen zeigen, dass das Land Bremen für Touristen immer reizvoller und Tourismus ein zunehmendwichtigerer Wirtschaftsfaktor wird. Die Hotels und Herbergen in der Hanse-stadt verzeichneten von Januar bis Juni 2015 bei den Gästeankünften einPlus von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach Bremerhaven kamen4,5 Prozent mehr Gäste. Zusammen macht das mehr als eine Million Über-nachtungen allein im ersten Halbjahr. Die Zahl der Hotels ist in den vergan-genen Jahren stetig gewachsen. Ihre Auslastungsquote bleibt – entgegenmancher Befürchtung – auf gleichmäßig hohem Niveau. Der positive Trend im Tourismus ist also stabil. Er braucht aber immerwieder Impulse – etwa durch überregional zugkräftige Veranstaltungen oderMessen. Dazu sind die Beteiligten auf allen Ebenen gefordert. Nur eine gemeinsame Tourismusstrategie bringt das Land Bremen nach vorn. Stellenwir nicht den Wettbewerb, sondern unser gemeinsames Ziel in den Vorder-grund! Bündeln wir unsere Stärken und zeigen deutschland- und welt-weit, was das Bundesland Bremen zu bieten hat!

Joachim Linnemann (Vizepräses)

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KAMMERSTANDPUNKT

Ein Land, eine Tourismusstrategie

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RUBRIKEN

KammerstandpunktVizepräses Joachim Linnemann:Ein Land, eine Tourismusstrategie

Bremen kompaktLand & Leute, Kurz & BündigStadt & Campus

InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen

BörsenExistenzgründungen Recycling

Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

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INHALT

WirtschaftIN BREMEN

10/2015

BildungsmonitorBremische Ausbildungsqualität ist spitze

MarkterkundungIran zurück auf der Weltkarte

roha ArzneimittelErfolgreich mit der Kraft der Pflanzen

Wagen & WinnenGründungsgeschichten

Offshore-WindenergieGlobal Tech I in Betrieb

Stark imTrend

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Tourismus im Land Bremen

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Beilagenhinweis Diese Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen“ enthält Beilagen der H. Marahrens Schilderwerk GmbH, NordCap GmbH & Co. KG, des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie das Journal i2b-express.

» Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTETourismus im Land Bremen – Stark im Trend Der Tourismus boomt und ist zu einem bedeutenden Wirt-schaftsfaktor geworden: Seit Jahren wächst die Zahlder Besucher in Bremen und in Bremerhaven.

KAMMERREPORTVeranstaltungen Unternehmensnachfolge, InnenstadtHandelskammer Aus dem Plenum vom 14. September

STANDORTBREMENroha arzneimittel Erfolgreich mit der Kraft der PflanzenAutobahnanschluss Wirtschaft hofft auf Achim-WestBremische Volksbank Finanz-Center an der DomsheideNachrichten Schierholz-Fördertechnik, Parken XXL, Wall-Konzept, City-GateGerhard-Marcks-Haus Geschlossen, aber nicht wegWettbewerb Was fällt Dir eigentlich ein?

METROPOLREGIONOffshore-Windenergie Global Tech I offiziell in BetriebCommerzbank Windkraft auf Expansionskurswpd Windparks Tohkoja und Butendiek

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Tourismus im Land BremenSeite 10 Stark im TrendFoto Frank Pusch

30 Offshore-Windenergie 180 Kilometer vor Bremerhaven und 138 Kilometer vorEmden liegt Global Tech I. Der Nordsee-Windpark ist jetzt am Netz: Mit 400 Megawatt ist er dergrößte deutsche Offshore-Windpark, der in diesem Jahr vollständig in Betrieb genommen wordenist. Das Feld ist 41 Quadratkilometer groß und mit 80 Windturbinen bestückt. Foto Global Tech I

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Stark. Fair. Hanseatisch.

BremenKapital:die hanseatische Art, Geld anzulegen.

ZUKUNFTBILDUNGBildungsmonitor Bremische Ausbildungsqualität ist spitzeBerufsbildungswerk Hohe AbschlussquoteFOM Industriekaufmann zwischen Studium und BerufsalltagBretzke Junger Flüchtling lernt Lagerlogistik

WIRTSCHAFTGLOBALMarkterkundung Iran zurück auf der WeltkarteNachrichten Bahntransporte nach China, Hansa-Flex,Ipsen Außenhandel Starkes Plus bei Im- und Exporten

NEUECHANCENNachrichten Soziale Netzwerke, Facebook, Austauschtreffen, strategisches NetzwerkenTechnologie Das Auto wird zum „third place“

SERVICE&PRAXISDie digitale Finanzbuchhaltung DIHK: Mittelstandskredite als Stabilitätsanker schützenNachrichten 3. Bremer Konferenz zum maritimen Recht,Streifzug durch die Statistik

WAGEN&WINNENGründungsgeschichten Die Fitalistin und das Spin-off encoway

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38 Iran Zurück auf der Weltkarte Der Freiheitsturm ist das Wahrzeichen des modernen Tehe-ran. Für den kommenden Februar plant die Handels-kammer eine Reise in den Iran, um den Markt zuerkunden. Foto Fotolia

34 Bildungsmonitor In der beruflichen Bildung und der wissen-schaft lichen Ausbildung belegt Bremen erneut Spitzenplätze bei einem Rankingder Bundesländer. Auch Azubis in der Metall- und Elektroindustrie geben ihrer Ausbildung Bestnoten. Foto Nordmetall

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gistic GmbH, bevor er 1999 zur BLGstieß.

· Brebau-Geschäftsführer ThomasTietje hat Espabau-VorstandschefManfred Eisinger nach 14-jähriger Tä-tigkeit an der Spitze der AG Wohnenabgelöst. Die Arbeitsgemeinschaft ist

ein Zusammen-schluss von zwölfWohnungsunter-nehmen des vdwNiedersachen undBremen e. V. miteinem Wohnungs-bestand von mehrals 63.000 Woh-

nungen. Die Brebau GmbH ist diezweitgrößte Wohnungsbaugesellschaftmit Sitz in Bremen.

Drawert, Wilfried Koch und Uwe A.Nullmeyer.

· Detthold Aden, von 1999 bis2014 Vorstandsvorsitzender der BLGLogistics Group, erhält den AMW-Award, eine Auszeichnung des Arbeits-kreises für Management und Wirt-schaftsforschung an der HochschuleBremen. Mit dem AMW-Award werdenherausragende berufliche Leistungenund bedeutendes gesellschaftlichesund ehrenamtliches Engagement ge-würdigt. Aden war 1976 Gründungsge-schäftsführer des Paketdienstes UPSUnited Parcel Service und übernahm1982 die Geschäftsführung der Bertels-manntochter VVA (später BertelsmannDistribution GmbH). 1990 wurde erGeschäftsführer der Thyssen Haniel Lo-

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BREMENKOMPAKT

KURZ & BÜNDIG

· Dr. André Walter, Standortleiterder Airbus Operations GmbH in Bre-men, ist zum stellvertretenden Vorsit-zenden der Interessengemeinschaft

Airportstadt ge-wählt worden. Wei -tere neue Mitglie-der des Vorstan-des sind Lutz H.Peper, Peper & Söh-ne Grundstücksge-sellschaft Richard-Dunkelsstraße,

Martin Siemer, Siemer+Partner Partner-schaft mbB und Ralf-Jörg Kadenbach,Europa-Center AG. In ihren Ämtern be-stätigt wurden der Vorsitzende MarcoPfleging, Flughafen Bremen GmbH, sowie Professorin Dr. Karin Luckey, Andreas Zimmermann, Hans-Joachim

LAND & LEUTE

Airbus Defence and Space hat imAuftrag des privaten amerikanischenRaumfahrtunternehmens NanoRacksLLC eine kommerzielle Nutzlast-Platt-form für die Internationale Raumsta -tion ISS entwickelt und gebaut. DiePlattform wird außerhalb der ISS ange-bracht und ermöglicht mit unterschied-lichsten Nutzlasten Experimente unterden Bedingungen der Schwerelosig-keit. Airbus ist nicht nur Entwickler undBetreiber, sondern auch Partner bei derweltweiten Vermarktung des Systems.

Ende August wurden mit dem 225.Start einer Ariane-Rakete zwei Telekom-munikationssatelliten vom europäi-schen Weltraumbahnhof in Kourou(Französisch-Guayana) in ihren geosta-tionären Transferorbit gebracht. Daswar der vierte erfolgreiche Start in die-sem Jahr für Airbus Safran Laun-

chers, dem industriellen Hauptauf-tragnehmer für die Ariane 5 und die zu-künftige Ariane 6 Trägerrakete. AirbusSafran Launchers wird zu gleichen Tei-len von der Airbus Group und der fran-zösischen Safran gehalten.

Die BLG Handelslogistik GmbH &Co. KG und die Motex Mode-Textil-Ser-vice Logistik und Management GmbHin Thüringen, eine Tochter der AdlerModemärkte GmbH, wollen das Ge-meinschaftsunternehmen BLG Sports& Fashion Logistics GmbH gründen.Die 51 Prozent der Geschäftsanteileder Motex sollen den Grundstein fürdas neue Geschäftsfeld Sports- und Fa-shionlogistik legen. Deutschland ist dergrößte Bekleidungsmarkt in Europa.Das E-Commerce-Geschäft nimmt zuund erhöht die Nachfrage nach neuenLogistikkonzepten.

DieBLG Logistics hat das E-Commerce-Geschäft für die Deutsche Bahn über-nommen: Sie versorgt von ihrem Frank-furter Logistikcenter aus die rund40.000 Mitarbeiter und 2.000 regiona-len Dienststellen der Deutschen BahnAG mit Unternehmensbekleidung. Erst-

mals wickelt die BLG dabei das gesam-te E-Commerce-Geschäft für einen Kun-den ab. Rund 200.000 Sendungen wer-den in den kommenden zwei Jahrendas Logistikcenter in Frankfurt verlas-

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Fotos Jacobs University Brem

en, BLG

, Airb

us, Brebau

sen. Das Sortiment besteht aus mehrals 120 Artikeln mit etwa 1.500 Grö-ßenvarianten. So lagern in den BLG-Hallen bis zu 100.000 verschiedeneWarenstücke.

Im Europa-Center in der Airportstadtbezieht das Logistikunternehmen DHLam 1. Dezember eine neue, größere Flä-che mit ca. 3.400 qm. Grund für die Ex-pansion ist ein neues Grundriss-Kon-zept, um die Kommunikation in undzwischen den einzelnen Teams zu ver-bessern. Zudem baut DHL seinenStandort im Europa-Center zum natio-nalen Seefrachtzentrum aus. Das Eu -ropa-Center wird die neue Fläche nachden veränderten Bedürfnissen von DHLumbauen und zahlreiche, strukturierteGroßraumbüros schaffen.

Das Bremer Maklerunternehmen Ex-posé Immobilien hat in den vergan-genen zwölf Monaten gleich drei Aus-zeichnungen erhalten. Die FachzeitungWirtschaftswoche verlieh das Gütesie-gel „Bester Makler in Bremen“, Europasgrößtes Immobilien-Magazin Bellevuevergab den Titel „Best Property Agent2015“ und vor kurzem wurde Exposé

Immobilien in den Kreis der „First-ClassReal Estate Agents Alliance“ aufge-nommen, ein deutschlandweit operie-rendes Netzwerk ausgesuchter Immobi-lienmakler und Sachverständiger.

Der Flugzeugbauer Embraer ExecutiveJets hat sein Vertriebsnetzwerk inEuropa erweitert und die Atlas AirService AG zum neuen exklusiven Ver-kaufsrepräsentanten für Deutschland,Österreich und die Schweiz ernannt. At-las Air Service betreut Geschäftsreise-flugzeuge und ist eigenen Angaben zu-folge Europas größter Komplett-In-standhaltungsbetrieb in der BusinessAviation.

Die Adler Solar Services GmbH, füh-rendes Dienstleistungsunternehmen fürdie PV-Branche, und Aqualis ASA ge-hen eine strategische Partnerschaftein. Das norwegische Unternehmenwird sich mit 49,9 Prozent an dem Bre-mer Unternehmen beteiligen. DasKerngeschäft des an der norwegischenBörse notierten Unternehmens sindtechnische Dienstleistungen und Bera-tung für die Energiemärkte Öl, Gas underneuerbare Energien.

Studienanfänger aus der ganzen Welt haben jetzt ihreAusbildung an der Jacobs University begonnen. Einervon ihnen ist Mihal Rahman (20) aus Mauritius. Er will

Global Economics and Management studieren: „Ich freue mich insbesondere auf den Austausch mitMenschen von allen Kontinenten.“

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BREMENKOMPAKT

CAMPUSTADT &

metern variiert, lassen sich die von denSatelliten gespeicherten Zeitdaten al-lerdings hervorragend zur Untersu-chung der sogenannten gravitativenRotverschiebung verwenden“, so dasZARM. Die Rotverschiebung sei eineder zentralen Vorhersagen der von Al-bert Einstein vor 100 Jahren aufgestell-ten Allgemeinen Relativitätstheorie.Sie besage, dass Gravitation – in die-sem Fall die Erdanziehungskraft – dieZeit beeinflusse: „Das bedeutet, dass ei-ne Uhr, die an der Spitze eines hohenTurms angebracht ist, aufgrund derdort schwächeren Gravitation schnellerläuft als eine Uhr am Fuße desselbenTurms.“ Das bisher genaueste Experimentzur Rotverschiebung fand 1978 mit ei-nem Raketenversuch statt. Da die Gali-leo-Satelliten nicht nur einmalig, son-dern zweimal täglich ihre Höhe um fast8.000 Kilometer ändern, liefern sie ei-ne immense Datenmenge. Damit willLämmerzahl den Effekt der Rotverschie-bung mit einer um den Faktor 10 verbes-serten Genauigkeit nachweisen. n

ZARM nutzt Galileo-DatenDie Galileo-Satelliten 5 und 6 haben imAugust 2014 nicht die vorgesehene Hö-he erreicht. Das ist für Professor ClausLämmerzahl, geschäftsführender Direk-tor des ZARM, ein „Glücksfall“ für seineForschungen zu Einsteins Relativitäts-theorie. Er hat jetzt vom DeutschenZentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)die Genehmigung erhalten, Galileo-Da-ten für sein „scientific recycling“-Projektwissenschaftlich auszuwerten. Die beiden Satelliten Milena undDoresa waren dafür konzipiert, die Erdein 23.000 Kilometern Höhe zu umkrei-sen und als Teil des europäischen GPS-Systems hochpräzise Navigationsdatenzu liefern. Da aber die Treibstoffleitun-gen auf der russischen Trägerrakete So-jus eingefroren waren, wurden die bei-den Satelliten statt auf der geplantenKreisbahn auf einer elliptischen Um-laufbahn ausgesetzt. „Da ihr Abstand zur Erde regelmä-ßig zwischen 17.500 und 25.000 Kilo-

Müssen Windräder nach20 Jahren vom Netz?Sollen Windkraftanlagen zukünftigauch nach 20 Jahren, der festgelegtenBetriebsdauer, weiterbetrieben werdenkönnen? Müssen wirklich alle Anlagenaus Sicherheitsgründen abgebaut wer-den? Die Amtliche Materialprüfungs-anstalt Bremen (MPA) arbeitet derzeitgemeinsam mit Wissenschaftlern derStiftung Institut für Werkstofftechnik(IWT) Bremen, der Universität Bremenund der Firma HD-Technic an Metho-den zur Untersuchung von älterenWindrädern. Ziel des Pilotprojektes ist es, denWeiterbetrieb von älteren, aber nochrentablen und sicheren Anlagen zu er-möglichen und so Ressourcen einzu-sparen. Auch wenn Windkraftanlagenrechtlich gesehen Bauwerke sind, ha-ben sie nach der geltenden Richtliniedes Deutschen Instituts für Bautechnik(DIBt) eine begrenzte Betriebsdauervon lediglich 20 Jahren. Im Anschlussdaran muss ihre Standsicherheit nach-

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Fotos ESA, IWT Brem

en/F. Hoffm

ann, MARU

M

PUS

remer Platzhirsche im Förderatlasder Deutschen Forschungsgemein-

schaft (DFG) sind die Geowissenschaf-ten und die Sozialwissenschaften. DieBremer Geowissenschaften liegen mitweitem Abstand auf Rang 1, und dasbereits zum vierten Mal nacheinander.Mit einem DFG-Bewilligungsvolumenvon mehr als 36 Millionen Euro habensie mehr als das Doppelte der Förder-summe des Zweitplatzierten eingewor-ben. Auch im Forschungsfeld Sozialwis-senschaften ist die Uni mit einer Bewil-ligungssumme von 14,5 Millionen Eurobundesweit führend. Die Universität Bremen zeigte sichinsgesamt mit der Platzierung im jetztveröffentlichten DFG-Förderatlas zufrie-den. In der Rangliste der 40 bewilli-gungsstärksten Hochschulen belegt siePlatz 27. Sie rutschte damit zwar umsechs Plätze nach hinten. Aber: Mit ei-nem Bewilligungsvolumen von 100Millionen Euro (2012: 117 MillionenEuro) wirbt sie immer noch 30 Prozentmehr DFG-Gelder ein als statistisch ge-sehen von einer Universität dieser Grö-ße zu erwarten ist. Der Förderatlas dokumentiert, dassdie Wissenschaftsschwerpunkte derUni Bremen ihr Profil geben. So ran-giert die Uni Bremen im Wissenschafts-bereich Geistes- und Sozialwissenschaf-ten mit einer Bewilligungssumme von21,7 Millionen Euro auf Rang 16. Wennman diese Fördersumme auf die Profes-sorenköpfe umrechnet, stehen die Bre-mer Hochschullehrer auf Platz 10. Imuntergeordneten Fachgebiet Sozial-und Verhaltenswissenschaften liegt dieUni Bremen auf Rang 5 und führt hierdas zugehörige Forschungsfeld Sozial-wissenschaften bundesweit an.

Im Wissenschaftsbereich Naturwis-senschaften insgesamt nimmt die UniRang 9, auf Forscher und Forscherin-nen bezogen sogar Rang 5 ein. Das un-tergeordnete Fachgebiet Geowissen-schaften erzielt hier in doppelter Hin-sicht Rang 1 – sowohl in absoluten Zah-len als auch in Bezug auf die Pro -fessorenschaft. Die Bremer Ingenieur-wissenschaften finden sich insgesamtauf Platz 16 wieder. Umgerechnet aufdie Anzahl der Professorenköpfe erzieltdie Universität Bremen hier Rang 11. Der DFG-Förderatlas kommt alle dreiJahre heraus. In den vergangenen 20Jahren hat sich die Uni Bremen vonRang 32 auf aktuell Platz 27 verbes-sert – gemessen an der absoluten Be-willigungssumme. Dabei gilt: Je größereine Universität, desto mehr Geld kannsie auch einwerben. Die Uni Bremen istin Deutschland eine mittelgroße Uni-versität, zudem ohne die „drittmittelin-tensive“ Medizin. Gerade deshalb ist ihrguter Rang auch bei den absoluten Be-willigungssummen bemerkenswert. n

Uni Bremen im DFG-Förderatlasgut platziert

gewiesen werden, um einen Weiterbe-trieb zu ermöglichen. Die aktuelleRichtlinie des DIBt verweist noch auf ei-ne Inspektionsliste des GermanischenLloyds, die Vorgaben für eine rein ober-flächliche Untersuchung beinhaltet. „Da mit den lediglich visuellen Un-tersuchungen nicht genügend Informa-tionen über den tatsächlichen Zustandder Windkraftanlage gewonnen wer-den können, wird die Möglichkeit desWeiterbetriebs bisher nur einge-schränkt genutzt“, sagt Hugo Dierkes,Chef der HD-Technic. „Das möchten wirmit unserem Konzept für eine schnelleund kostengünstige Untersuchung zu-künftig ändern“, so Axel Meyer, Leiterder Abteilung Bauwesen der MPA.„Denn viele Windkraftanlagen sindauch nach 20 Jahren noch in einemsehr guten Zustand.“ n

Axel Meyer von der MPA im Gespräch mit Hugo Dierkes von derFirma HD-Technic

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TITELGESCHICHTE

Es ist Bremens bekanntesteBesucherattraktion: das Quartettder Bremer Stadtmusikanten

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Foto

Jörg Sarbach

J eder kennt die vier – obwohl die Geschichte vonEsel, Hund, Katze und Hahn bereits 196 Jahre altist. „Selbst in China sind sie so berühmt wie kaumetwas anderes aus Norddeutschland“, sagt PeterSiemering, Chef der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ).

Jeden Tag bekommt er die Zugkraft des Quartetts zu spüren,das Bremens bekannteste Besucherattraktion ist. Allein imersten Halbjahr 2015 zählten die 88 Bremer Hotels 490.299Gäs te – das sind knapp sechs Prozent mehr als im Vorjahr.„Der Tourismus in Bremen steigt seit Jahren prozentual sogarstärker als in vielen anderen deutschen Großstädten“, freutsich Wirtschaftssenator Martin Günthner und kann einenähnlich positiven Trend auch für Bremerhaven melden: Dortstieg die Zahl der Gästeankünfte in den 20 Hotels im erstenHalbjahr um 4,5 Prozent auf 90.262 Personen. Image, Sehenswürdigkeiten, Flair, kulturelles Angebot -noch immer wird alles, was Touristen anlockt, zu den weichenStandortfaktoren gezählt. Doch tatsächlich sind es harte Fak-ten, die das Geschäft mit dem Gast kennzeichnen. Mehr als40 Millionen Tagesgäste - darunter aber auch jene, die alleinzum Shoppen und Bummeln aus dem Umland einpendeln –lassen im Schnitt 33,70 Euro pro Person in Bremen; jeder Ho-telgast gibt durchschnittlich 186,10 Euro pro Tag in der Stadtaus; Gäste von Privatvermietern und auf Campingplätzenbringen immerhin noch 57,80 Euro pro Tag mit. UntermStrich summiert sich der jährliche Bruttoumsatz allein in derStadt Bremen auf 1,757 Milliarden Euro. „Tourismus ist eineregelrechte Industrie und nicht irgendetwas, das man neben-bei betreiben kann“, sagt die Vorsitzende des Bremer Ver-kehrsvereins, Ursula Carl. Auch wenn die Kennzahlen in Bremerhaven naturgemäßdeutlich kleiner sind, ist die Bedeutung des Tourismus für dieStadt unter Umständen noch größer als in Bremen. „Der Tou-rismus ist hier gezielt als viertes ökonomisches Standbein

aufgebaut worden“, sagt Raymond Kiesbye, Geschäftsführerder Erlebnis Bremerhaven GmbH. Um die Arbeitsplatzverlu s -te in traditionellen Wirtschaftszweigen auszugleichen, wurdedort das Geschäft mit Urlaubern neben Hafenumschlag, Le-bensmittelindustrie und dem verbliebenen Schiffbau aufge-baut. Rund eine Milliarde Euro investierten öffentliche Handund private Unternehmer zu etwa gleichen Teilen vor allemin die „Havenwelten“.

1,2 Millionen Besucher kamenallein zur Sail Bremerhaven

Das Geld ist nach Überzeugung des Tourismuschefs Ray-mond Kiesbye gut angelegt: „Wir registrieren nicht nur wach-sende Besucherzahlen und entsprechende Umsätze, sondernauch einen großartigen Imagegewinn.“ 25 Prozent mehr Über -nachtungsgäste kamen in den vergangenen fünf Jahren nachBremerhaven. Die Zahl der Tagesgäste dürfte in diesem Jahralle bisherigen Rekorde weit übersteigen – allein zum inter-nationalen Festival der Windjammer, der Sail Bremerhaven,strömten Mitte August in nur fünf Tagen mehr als 1,2 Millio-nen Besucher. Sie bescherten der Bremerhavener Wirtschafteinen Gesamtumsatz von weit mehr als 30 Millionen Euro –die Großveranstaltung kostete die öffentliche Hand dagegennur rund zwei Millionen Euro, verteilt über mehrere Jahre. So unterschiedlich wie die beiden Städte sind auch dieMotive ihrer Gäste für den Aufenthalt. Bremen spricht vor al-lem ausgesprochene Städtereisende an; Bremerhaven istmehr auf Urlauber ausgerichtet, die ihre Zeit an der Küste füreinen Ausflug in die Hafenstadt nutzen. Die Besucher Bre-mens kombinieren häufig geschäftliche Interessen mit derZeit in der Stadt. „Für Kongresse, Konferenzen und Events ha-ben wir unschlagbare Vorteile gegenüber vielen anderenStädten“, zeigt sich Siemering selbstbewusst.

STARK IM TRENDDer Tourismus boomt und ist zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden:Seit Jahren wächst die Zahl der Besucher in Bremen und in Bremerhaven.

Von WOLFGANG HEUMER

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gegründet, der inzwischen mehr als 500 Mitglieder aus Ho-tellerie, Gastronomie, tou ristischen Einrichtungen, aus Kunstund Kultur Bremens, großen und kleinen Bremer Firmenzählt. „Der Verein hat auch viele private Mitglieder und Bre-mer Persönlichkeiten, denen Image und Bekanntheit unsererFreien Hansestadt am Herzen liegen“, sagt die VorsitzendeUrsula Carl, geschäftsführende Direktorin des Atlantic GrandHotel Bremen.

Wie der Tourismus organisiert und vermarktet wird

Von Anfang an kümmert sich der Verein darum, Touristennach Bremen zu holen – auch wenn damals noch vom „Frem-denverkehr“ und nicht vom Tourismus die Rede war. Bereits1904 gab der Verkehrsverein den ersten Bremen-Reiseführerheraus. Schon damals war die Ausrichtung international –das Büchlein erschien sowohl auf deutsch als auch in engli-scher Sprache. 90 Jahre lang war der Verein die einzige Insti-tution in der Stadt, die sich um die Vermarktung Bremenskümmerte. Das änderte sich erst 1995 mit der Gründung der BTZ alszentrale touristische Marketing-Organisation. Der Verkehrs-verein übernahm 49 Prozent der Gesellschaftsanteile an derneu gegründeten Bremer Touristik Zentrale, deren Hauptan-teile von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen gehaltenwerden. Das Ergebnis dieser Kooperation ist eine schlagkräf-tige Organisation, die einerseits Bremen als Ganzes vermark-tet und andererseits auch die Bedürfnisse und Interessen dereinzelnen Vereinsmitglieder kennt. In Bremerhaven ist die Organisation aus Tradition anders.Bereits 1975 startete das Büro Bremerhaven-Werbung mitdem früheren Journalisten Hennig Goes an der Spitze die Ver-marktungsbemühungen der Stadt, die im selben Jahr mitdem Deutschen Schiffahrtsmuseum die erste große nationa-le Besucherattraktion bekommen hatte. Seither ist das Tou-rismus-Marketing in städtischer Regie; mittlerweile wird esvon der Erlebnis Bremerhaven GmbH betrieben, die eng mitStadthalle und Eisarena kooperiert. Kern des touristischen Angebotes sind die Havenweltenmit dem Deutschen Auswandererhaus, dem Klimahaus, demDeutschen Schiffahrtsmuseum und dem Zoo am Meer im

Bremen ist eine Stadt der kurzen Wege. Egal ob eine Ta-gung im Congress Centrum an der Bürgerweide oder in ei-nem der Konferenzhotels stattfindet – vom Hauptbahnhofoder vom Flughafen ist es für die Teilnehmer nur ein Katzen-sprung. Und für das Abendprogramm liegt ihnen die Stadtbuchstäblich zu Füßen. „Von überall kommt man schnell zuden Sehenswürdigkeiten, kann also ohne großen Aufwandein Begleitprogramm auf die Beine stellen“, begründet Sie-mering die Beliebtheit für geschäftliche Events. Nach dem of-fiziellen Programmschluss können die Teilnehmer dann auchnoch zwanglos durch die Stadt bummeln: „Irgendwo trifftman sich immer wieder.“

Bremens Tourismus-Attribute: historisch, überraschend, lebendig, natürlich

Für Bremen sprechen zudem Atmosphäre und Angebot in derStadt. Das Flair einer Hansestadt mit dem historischenMarktplatz, das imposante Rathaus als Teil des Weltkulturer-bes, ursprüngliche und urige Quartiere wie das Viertel, Se-henswürdigkeiten wie der Schnoor oder die Böttcherstraße –und nicht zuletzt das kulturelle Angebot heben Bremen ausder Masse der mittelgroßen Metropolen heraus. In der Marketingstrategie setzt Siemering aber nicht alleinauf die bekannten und tradierten Werte der Stadt. Nebendem Attribut historisch betont das Konzept Bremer Eigenhei-ten wie überraschend, lebendig und natürlich. Jedem dieser Aspekte können die Bremen-Werber konkre-te Angebote zuordnen – von den historischen Quartieren undEinrichtungen der Stadt reicht die Bandbreite über überra-schende Aspekte (zum Beispiel namhafter Standort der Au-tomobilindustrie, der Raumfahrt und der Wissenswelten)und die Natürlichkeit Bremens (Blockland, Radtouren undWeserrundfahrten) bis zur lebendigen Metropole einschließ-lich der bekannten Großveranstaltungen. Apropos Freimarkt,Weihnachtsmarkt und 6-Tage-Rennen: „Jeden Monat eineVeranstaltung dieser Größenordnung - das ist unser Ziel“, be-schreibt Siemering seine Pläne für die Zukunft. Anders als in vielen anderen Städten ist die Tourismus-Werbung kein Thema, das auf Gedeih oder Verderb in derHand von Politik und Verwaltung liegt. Seit mehr als 110 Jah-ren spricht die Wirtschaft ein entscheidendes Wort mit. 1903wurde der Verkehrsverein der Freien Hansestadt Bremen e. V.

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Foto

s Wolfgang Heumer, Frank Pusch, BTZ, Fiedler

TITELGESCHICHTE

Touristische Hotspots: (v.l.) Viertel und Böttcherstraße in Bremen, Fischereihafen und Zoo am Meer in Bremerhaven

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10.2015 Wirtschaft in Bremen | 13

Mittelpunkt. „Damit befinden sich die besucherstärksten At-traktionen des Landes in Bremerhaven“, freut sich Erlebnis-Geschäftsführer Kiesbye. Alle vier Einrichtungen zusammen lo cken jährlich mehr als eine Million Gäste in die Seestadt –nahezu 80 Prozent kommen für einen Tag angereist.

Bremerhavens Attribute: Nordsee, Hafen, Schiffe, Wasser, Fisch

Doch nach Kiesbyes Feststellung sind es nicht allein die gro-ßen Einrichtungen, die Bremerhaven interessant machen.Nordsee, Hafen, Schiffe, Wasser und Fisch: „Das sind die At-tribute, mit denen wir am Markt aufgestellt sind.“ Einen ge-wissen Nachholbedarf sieht der Touristikchef noch beim The-ma Fisch – allerdings wird dort bereits kräftig nachgebessert.Land und EU investieren insgesamt sechs Millionen Euro ineine Neuausrichtung des Schaufensters Fischereihafen, dasvor 20 Jahren in einem nahezu brachliegenden Teil des trad -i tionsreichen Fischereihafens eingerichtet wurde. In Bremerhaven zählt man die Gäste etwas anders als inBremen und rechnet die Einkaufseinpendler nicht mit. In2014 kamen die Touristiker so auf 1,5 Millionen „Ankünfte“.Rund 26 Prozent reisten vom Urlaubsort an der Küste an; 54Prozent nahmen eine Anfahrt von bis zu 3,5 Stunden in Kaufund kamen direkt vom Wohnort. Zunehmend beobachtetKiesbye zudem den Trend, dass Bremerhaven vom Tourismusin Bremen profitiert: „Immer mehr reisen aus Bremen auchnach Bremerhaven“, zeigte sich laut Kiesbye in Gästebefra-gungen. Natürlich ist in beiden Städten die Tourismuswelt nochnicht komplett aus Gold. Für den Verkehrsverein betont Ursu-la Carl, wie wichtig die innerstädtischen Planungen beispiels-

Neue Offensive im Kreuzfahrttourismus Langsam aber sicher etabliert sich in Bremerhaven ein neuer touristischer Wirtschaftszweig,in dem die Seestadt vor zwei Jahr zehnten schon einmal sehr erfolgreichwar. Am Columbus Cruise Center – dem früheren Columbus-Bahnhof amMeer – werden in diesem Jahr mehr als 60 Kreuzfahrtschiffe mit rund75.000 Passagieren abgefertigt. Noch ist Bremerhaven ein so genannterEndhafen -- hier besteigen die Passagiere die Schiffe und gehen nachder Kreuzfahrt wieder an Land. Naturgemäß bleibt dabei wenig Zeit fürAusflüge in die Stadt oder in die Region. Das Cruise-Center arbeitet aberdaran, von den Reedereien als Mittel hafen in die Programme aufgenom-men zu werden. Solche Häfen werden nur angelaufen, um die Passagie-re für attraktive Ausflugsprogramme an Land zu setzen. Sowohl Bremer-haven als auch Bremen hoffen so auf neue Tagesgäste vor allem ausdem Ausland. Bis Anfang der 1990er Jahre war Bremerhaven einer dergrößten Kreuzfahrthäfen Deutschlands; dann wurde der Stadt aberdurch Hamburg und Kiel der Rang abgelaufen. Beide Städte hatten erheblich in neue Kreuzfahrtterminals investiert und waren für die Reedereien als Standort interessanter. Insbesondere die Hamburger haben zudem die eigene Bevölkerung für Massenveranstaltungen rundum das Thema Kreuzfahrten begeistert. Zu den Hamburg Cruise Dayskommen regelmäßig Hunderttausende Besucher.

weise rund um den Lloydhof sowie die bessere Anbindungvom Wall an die City sind. Viele Besucher der Hansestadtkommen auch zum Einkaufen hierher – eine attraktive undlebendige Innenstadt, die zum Bummeln einlädt, ist da un-verzichtbar. Zudem müssen die Verbindungen zwischen deneinzelnen Attraktionen und der City gestärkt werden. „DasViertel ist auch bei Gästen sehr beliebt, weil es sehr authen-tisch ist und eine besondere Atmosphäre hat“, beschreibt sie

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TITELGESCHICHTE

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Marcus Meyer

ein Beispiel: „aber Auswärtige wissen häufig gar nicht, wiedicht die City und das Viertel zusammenliegen.“ Noch handfester sind die Verbindungsprobleme in Bre-merhaven. Obwohl ihre Geschäfte nur wenige hundert Metervon den Havenwelten entfernt sind, klagen die Innenstadt-kaufleute, dass sie kaum vom touristischen Segen profitieren.Intensiv überlegen die Touristiker und die Stadtplaner außer-dem, wie sie eine Brücke zwischen den Havenwelten in derCity und dem knapp vier Kilometer entfernten Fischereihafenschlagen können. In beiden Städten setzen die Unternehmen der Tourismus-branche aber darauf, dass der Boom anhält. In Bremen ent-standen in den vergangenen zehn Jahren rund 3.000 neueHotelbetten. „Anfangs haben alle gedacht, dass das zu ei-nem Verdrängungswettbewerb führt“, heißt es beim Ver-kehrsverein. Das Gegenteil war der Fall: „Der Markt hat alleBetten angenommen, unsere Auslastungsquote hat sich so-gar erhöht.“ Die positiven Konsequenzen bekommt letztlichdas Land Bremen und sein Finanzressort zu spüren. Mehr als33.000 Menschen leben im Land Bremen vom Tourismusund zahlen hier ihre Steuern. „Und das sind alles Arbeitsplät-ze, die man nicht über die Stadt- oder sogar Ländergrenzenexportieren kann“, unterstreicht Siemering. n

Tourismusbranche zu Gast in Bremerhaven

Am 5. November versammelt sich die deut-sche Tourismusbranche beim Deutschen Tou-rismustag in Bremerhaven. Zwei Themen ste-hen im Fokus: die touristische Infrastrukturund das Destinationsmanagement in der Zu-kunft. Dabei werden unter anderem dieseFragen erörtert: Wie hängen öffentliches undprivates Investment zusammen? Was pas-siert nach der Investition in große Freizeitin-frastrukturprojekte? Wie gelingt nach demers ten Boom eine erfolgreiche Re-Attraktivie-rung? Wie wandeln sich die Aufgaben vonTourismusorganisationen? Welche Heraus-forderungen müssen sie managen? Außer-dem ist eine Talkrunde mit jungen Touristike-rinnen und Touristikern geplant. Erwartet werden 300 bis 400 Teilnehmer,Veranstalter ist der Deutsche Tourismusver-band. Der Branchentreff gilt als die Fachta-gung für die Akteure des Deutschlandtouris-mus und findet einmal jährlich statt. Derfachliche Teil startet am 5. November um9:30 Uhr im Conference Center Bremerhavenund endet um ca. 16.45 Uhr. Am Abend wirdim Theater im Fischereihafen der DeutscheTourismuspreis verliehen.

InformationAnmeldungen sind noch bis zum 23. Oktober möglich: www.deutschertourismustag.de

Olympische Spiele: Wachstumsmotor für den Tourismus im Norden

Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Hamburg und die Segelwettbewerbe in Kiel mit geschätzten weit mehr als fünf

Milliarden Medienkontakten weltweit wären nach Ansicht derIHK Nord ein riesiger Wachstumsmotor für den Tourismus inNorddeutschland. „Mit der Plattform Olympia können wirdem immer noch von Kuckucksuhr und Lederhose gepräg-ten Deutschland-Bild in der Welt ein starkes norddeutsches

Element entgegensetzen“, sagte Fritz Horst Mels heimer, Vorsitzender der IHK Nord und Präses der Handelskammer

Hamburg. Barcelona 1992 oder Sydney 2000 hätten die touristischeEntwicklung in Katalonien beziehungsweise New South Wales nachhaltig beschleunigt. Auch von den zu erwartenden Investitionen in die infrastrukturelleErreich barkeit Norddeutschlands im Zuge der Spiele würde gerade die Tourismus -branche im Norden enorm profitieren, so Melsheimer. Wachstumspotenzialesieht er vor allem im internationalen Bereich: Lediglich 13 Prozent aller ausländischen Übernachtungen finden in den fünf norddeutschenBundesländern statt (zum Vergleich: Bayern, Baden-Württemberg und Hessen kommen zusammen auf fast 50 Prozent). Da könnten die Olympischen Sommerspiele der entscheidende Katalysator sein.

Preisgekrönt: Das Klimahaus in Bremerhaven hat gerade einen Wettbewerb als beste Tagungs -location gewonnen.

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KAMMERREPORT

IN KÜRZE: VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN (AUSWAHL) Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.

Existenzgründung/Unternehmensnachfolge

19. November, 15:00-17:00 Uhr Workshop: Make-IT – So nutzen Gründer die digitale WeltDie digitale Welt bietet ideale Voraussetzun-gen fur ein wirkungsvolles Marketing oder fürzielgerichtete Recherche von Branchen- undMarktdaten. Aber auch im internen Control-ling können internetbasierte Tools unterstüt-zen. Wenn die Online-Instrumente „smart“eingesetzt werden, können zudem Kosteneingespart werden. Dieser Workshop bieteteinen Überblick über die vielfältigen Möglich-keiten des Internets, die insbesondere Exis -tenzgründenden sowie jungen Unternehmernhelfen. Die Veransta ltung ist Teil einesdeutschlandweiten Aktionstages aller Indus -trie- und Handelskammern, an dem sich auchdie Handelskammer Bremen und die BremerExistenzgründungsinitiative B.E.G.IN beteili-gen. Referentin ist Nicola Illing, Innovations-managerin, WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.

Bitte melden Sie sich an bei Gabriele Murken, Telefon 0421 3637-411, [email protected]

9. Dezember, 18:00-21:00 Uhr Workshop: Der rechtssichere Online-AuftrittDas Internet bietet bei der Gründung unddem Aufbau eines Unternehmens vielfältigeund wachsende Chancen, Produkte oderDienstleistungen zu vermarkten und Kundenzu gewinnen. Hierbei sollten aber auch dierechtlichen Anforderungen eines Internet-auftrittes nicht vernachlässigt werden. In diesem Workshop werden diese Anforderun-gen in ihrer praktischen Bedeutung erläutertund Lösungsmöglichkeiten vorgestellt. Referent ist Dr. Stephan Schenk, Kanzlei Dr.Schenk.

Bitte melden Sie sich an beiGrazyna Renzelmann, B.E.G.IN, Telefon 0421 323464-12, [email protected]

INFOTHEK

Mittelstandstreff

25. November, 12:30-14:00 UhrVortrag: Think Lean! – Als KMU wett bewerbsfähig bleiben mit LeanManagementReferenten sind Dirk Heyer, Salt and Pepper Holding GmbH & Co. KG, und UlrichSchubert, solaro-neytec GmbH & Co. KG.

Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

Innovationsmanagement

5. November und 3. Dezember,jeweils 15:30-17:30 UhrSprechtage: Schützen Sie Ihre Idee(n)!Bremer Patentanwälte beratenDie 30-minütigen vertraulichen Einstiegs -beratungen rund um gewerbliche Schutz -rechte werden monatlich angeboten.

13. Oktober, 15:00-17:30 UhrSprechtage Beratung zur CE-KennzeichnungManfred Skiebe, Inmas GmbH, steht für 30-minütige Einzelgespräche zur Verfugung.

15. Oktober, 17:00-19:00 UhrInnovationsIMPULS: Industrie 4.0 undCloud Computing als InnovationsmotorDas Cloud Computing liefert für neue Geschäftsmodelle die unterstützende Techno-logie und ermöglicht vollkommen neue Pro-duktdienstleistungen. Die Veranstaltung fin-det in Kooperation mit der Handwerkskam-mer Bremen, der RKW Bremen GmbH und derWFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH imHause der BIBA Bremer Institut für Produk -tion und Logistik GmbH (Hochschulring 20)statt.

Bitte melden Sie sich an beiPetra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Recht & Steuern

13. November, 10:00-12:00 UhrVortrag: Die Rentenversicherungspflichtvon SelbstständigenSeit einigen Jahren können auch Selbst -stän dige unter bestimmten Voraussetzungenverpflichtet sein, in die gesetzliche Renten -versicherung einzuzahlen. Dies betrifft vor-wiegend (aber nicht nur) Selbstständige miteinem Auftraggeber. Werden nun die gesetz-lichen Regelungen nicht beachtet, drohenhohe Beitragsnachforderungen durch denRentenversicherungsträger und sogar Buß -gelder. Wann ein Selbstständiger rentenver -sicherungspflichtig ist und welche Möglich-keiten es gibt, sich von der Beitragspflichtzu befreien, wird in diesem Vortrag erläutert.Referent ist Thomas Tauscher, Rechtsanwalt,CDH im Norden, Bremen

Bitte melden Sie sich an beiBettina Schaefers, Telefon 0421 3637-406,schaefers@ handelskammer-bremen.de

Wirtschaft global

9. November, 10:00-17:00 UhrWorkshop: Korruptionsprävention inSchwellen- und Entwicklungsländern:Strategien fur KMUReferenten sind Sven Biermann, Experte imBereich Korruptionsprävention für die Privat-wirtschaft, und Noor Naqschbandi, DeutschesGlobal Compact Netzwerk.

10. November, 15:00-18:00 UhrSteuerliche Aspekte beiAuslandsaktivitätenReferenten sind Professor Dr. ChristophLöffler und Dr. Bernd Schlarmann von derFIDES Treuhand.

Bitte melden Sie sich an:[email protected]

11. November, 9:00-17:00 UhrZoll-Seminar: Der betriebliche Zollbeauf-tragte und andere Verantwortliche imZoll- und ExportmanagementReferent ist Dr. Ulrich Möllenhoff, Rechtsanwalt, Munster

Bitte melden Sie sich an:[email protected]

ANMELDUNG

Melden Sie sich imInternet an:

www.handelskammer-bremen.de.

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DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

UNTERNEHMEN

50-jähriges Bestehen

l Oskar Schunck Aktiengesellschaft & Co. KG Zweigniederlassung Bremen, gegründet 1. Oktober 1965l FWS GmbH, gegründet 25. Oktober 1965

25-jähriges Bestehen

l Heinz Isbrecht, gegründet 1. Oktober 1990l Torsten Krüger, gegründet 1. Oktober 1990l Jürgen Päsler, gegründet 1. Oktober 1990l Studio B, Niemann und Scholl OHG, gegründet 1. Oktober 1990l Massimo Rubino, gegründet 5. Oktober 1990l FHF Flurfördergeräte GmbH, gegründet 9. Oktober 1990l OASE im Weserpark GmbH & Co. KG, gegründet 9. Oktober 1990l EF EquityFinance GmbH, gegründet 17. Oktober 1990

Unternehmensnachfolge: Infoveranstaltung am 5. NovemberDie Organisation des betrieblichen Nachfolgeprozesses isthäufig sehr anspruchsvoll. Für den Seniorunternehmer, dersein Lebenswerk sichern und an seinen Nachfolger übertra-gen möchte, gilt es, viele sensible Fragen zu klären und denGenerationswechsel sorgfältig vorzubereiten. Im Mittelpunkt des 2. Unternehmensnachfolgetages am5. November (15:00-17:00 Uhr) im Haus Schütting stehen er-folgreiche Beispiele aus der Praxis. Außerdem werden aktuel-le Informationen zur Erbschaftsteuer und die Regelung desNachfolgeprozesses über eine „Familienverfassung“ vorge-stellt. Referentin ist Susanna Suhlrie, bwl. Beratung, Coa -ching, Training. Die Handelskammer Bremen führt diese Veranstaltung inKooperation mit dem Bankenverband Bremen, der Exis -tenzgründungsinitia tive B.E.G.IN und dem Steuerberaterver-band im Lande Bremen durch. n

AnmeldungPetra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Forum Innenstadt: Brückenschläge –Verbindungen und ProjekteDas Forum Innenstadt bietet eine Plattform fur Beteiligungund Austausch zu wichtigen Innenstadtprojekten. Unter demTitel „Brückenschläge: Verbindungen und Projekte“ beschäf-tigt es sich am 2. November (18:00 Uhr) im Festsaal der Bre-mischen Bürgerschaft mit der Stärkung von stadträumlichenVerknüpfungen zwischen den Quartieren durch die Aufwer-tung von Wegebeziehungen (Brücken, Routen und Plätze)und die Entwicklung von Orten (Bahnhof Neustadt, Stepha-nischule, Ansgaritor, Weserufer, Bahnhofsvorstadt undmehr). Referentinnen sind unter anderem Professorin IlseHelbrecht, Humboldt-Universität, Berlin, und Professorin Dr.Iris Reuther, Senatsbaudirektorin. n

AnmeldungOlaf Orb, Telefon 0421 3637-272, [email protected]

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Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Höhe 4 I 28357 BremenTel. (0421) 871 66 - 0Fax (0421) 871 66 - 27www.johann-osmers.de

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Der erste Unternehmensnachfolgetag in der Handelskammer fand 2014 eine große Resonanz.

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KAMMERREPORT

Aktuelles Präses Christoph Weiss und Hauptge-schäftsführer Dr. Matthias Fonger be-richteten im Plenum über die Handels-kammer-Initiative „Flüchtlinge in Aus-bildung“, mit der die Bremer Wirtschaftauf die derzeit rasant steigende Zahlvon Flüchtlingen und Asylsuchendenreagieren wolle. Mit der Initiative wolledie Wirtschaft vor Ort jungen Flüchtlin-gen eine Ausbildungschance in Unter-

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 14. September

l Aktuellesl Jahresabschluss der Handelskammer zum 31.12.2014

l Teach First – Initiative Bremenl Übertragung der Leitung der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven

auf den Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremenl Koalitionsvereinbarung und Regierungspolitik in der neuen Legislaturperiode

nehmen geben, das heißt eine prakti-sche Unterstützung bei der Aufnahmeeiner beruflichen Ausbildung, dem Ein-stieg in eine Qualifizierung oder derAufnahme eines Praktikumsplatzes.Vor allem für junge Frauen und Männersei die duale Ausbildung der entschei-dende Schritt, um in der neuen HeimatFuß zu fassen. Präses Christoph Weissrief die Plenarmitglieder auf, sich nachMöglichkeit an der Initiative zu beteili-gen und entsprechende Plätze in ihrenUnternehmen zur Verfügung zu stellen.

Teach FirstPlenarmitglied Dr. Günther W. Diekhö-ner informierte die Versammlung überden Fortgang der Bildungsinitiative„Teach First“. Sie habe zum Ziel, die Bil-dungschancen für Kinder und Jugendli-che mit schlechten Startchancen zu ver-bessern. In schwierigen Umfeldernkönnten die Schulen diese Aufgabe oftnicht ausreichend erfüllen. Die Initiati-ve setze deshalb Hochschulabsolven-ten aller Studienrichtungen – soge-

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nannte Fellows – für zwei Jahre anSchulen in sozialen Brennpunkten alsLehrkräfte ein. In Bremen werde die Idee seit 2014an vier Schulen sehr erfolgreich umge-setzt, so Diekhöner. Die vereinbarte Ko-finanzierung zwischen der Wirtschaftund der Bremer Bildungsbehörde sei al-lerdings nur bis Mitte 2016 gesichert.Es wäre wünschenswert, wenn die Ini -tiative auch für die nächsten zwei Jahrein Bremen fortgesetzt werden könnte.Der Förderverein des Bremer Industrie-Clubs sammle deshalb ab OktoberSpenden ein. Bei Interesse könne mansich gerne an die Handelskammer oderihn persönlich wenden.

JahresabschlussVizepräses und Rechnungsführerin Ja-nina Marahrens-Hashagen gab einenÜberblick über den Jahresabschluss derHandelskammer zum 31. Dezember2014 mit der Bilanz und Erfolgsrech-nung für 2014.

HauptgeschäftsführungPräses Christoph Weiss erläuterte dengeplanten Übergang der Hauptge-schäftsführung der IHK Bremerhavenauf Dr. Matthias Fonger zum viertenQuartal 2015 im Zuge der weiterenUmsetzung der Kammerfusion. Das

Plenum der Handelskammer Bremennahm die kommissarische Übernahmeder Leitung der IHK Bremerhavendurch Dr. Fonger mit Wirkung zum 5.Oktober bis zum formalen Zusammen-schluss am 1. Januar 2016 zustimmendzur Kenntnis.

RegierungspolitikGast des Plenums war BürgermeisterDr. Carsten Sieling. Er berichtete überdie Regierungspolitik in der neuen Le-gislaturperiode. Das mit Abstand drän-gendste Thema sei zurzeit die Flücht-lingsbewegung und die Integrations-aufgabe. Die Zahl derer, die auch imLand Bremen Schutz vor Krieg, Tod undVertreibung suchten, werde weiter stei-gen. Es sei eine humanitäre Pflicht, denMenschen zu helfen. Die hohe Zahl derFlüchtlinge fordere allerdings auch Bre-men gewaltig.

Ein weiteres, wichtiges Thema stelledie desolate Haushaltslage im Stadt-staat dar. Das Bundesland sei in einerextremen Haushaltsnotlage, die Schul-denbremse enge die Handlungsfähig-keit weiter ein. Bremen bleibe zweifels-ohne auch nach 2020 auf die Hilfendes Bundes und anderer Länder ange-wiesen. Trotz der leeren Kassen wolledie neue Regierung die Armut weiterbekämpfen und in die Bildung investie-ren. Dazu müssten auch schmerzlicheEntscheidungen getroffen werden. Neben der Erhöhung der Grundsteu-er sei die Optimierung der Verwaltungin Bremen und Bremerhaven eine wich-tige Maßnahme, so Sieling. Schließlichwünsche er sich die Fortsetzung der Zu-sammenarbeit mit den Unternehmenvor Ort bei der Entwicklung des Wirt-schaftsstandortes Bremen als wachsen-de Stadt. n

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Bürgermeister Dr. Carsten Sieling zu Gast im Plenum der Handelskammer

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STANDORTBREMEN

er Begriff Phytopharmazieklingt kompliziert. Dabei be-schreibt er ein einfaches Verfah-

ren, das Menschen seit Jahrtausendenanwenden: Pflanzenteile trocknen undfachgerecht aufbereiten, um darausArzneimittel herzustellen. Nichts ande-res tut seit fast 100 Jahren auch eineFirma in Bremen-Oberneuland: Die ro-ha arzneimittel GmbH ist weit über dieGrenzen Deutschlands hinaus bekannt. Auf die bewährte Hilfe durch pflanz-liche Mittel aus der Hansestadt setzenlängst nicht mehr nur Kunden deut-scher Apotheken, Drogerien, Reform-häuser und Lebensmittelgeschäfte,sondern aus der ganzen Welt: roha ver-kauft seine Produkte beispielsweiseauch im Iran, in Saudi Arabien, Japan,Türkei, Spanien und Frank-reich. Neben Arzneimit-teln bietet die Firma auchKosmetika, Medizinpro-dukte und Nahrungser-gänzungsmittel an. Aufdem Betriebsgelände ander Rockwinkeler Heer-straße werden die Produk-te aus natürlichen Roh-stoffen – etwa der indi-schen Heilpflanze Sennafür den Bekunis-Tee – hergestellt. Zirkulin, Bakanasan, Bekunis undSanhelios: Das sind die bekanntestenMarken des Unternehmens, das 1930nach Oberneuland zog. Die Konsumen-ten schätzen diese Marken seit Jahr-zehnten. „Unsere Zielgruppe liegt imAltersbereich 45plus und ist überwie-gend weiblich“, sagt Andreas Berghö-fer, der die GmbH seit 2013 zusammenmit seinem Bruder Johannes leitet.„Der Körper bekommt die ersten Zipper-lein, aber deswegen rennt man nicht

gleich zum Arzt. Stattdessen schautman in Apotheken, Drogerien und Re-formhäusern, welche freiverkäuflichenMittel auf pflanzlicher Basis die Be-schwerden lindern können“, sagt er.

Pflanzenextrakte statt Chemie

Beispiel Zirkulin: Das Sorti-ment umfasst mehr als 35Präparate für zahlreiche An-wendungen. „Sodbrennen,Völlegefühl oder Verstop-fung kennt fast jederMensch. In unserem Zirku-lin-Portfolio habenwir pflanzlichePräparate,die dabei

helfen, sich wieder wohl zu fühlen“,sagt Johannes Berghöfer. Mit Ross-mann, dm, Müller und Budnikows ky be-liefert roha die vier wichtigsten Droge-rieketten Deutschlands, darüber hinauszahlreiche Apotheken und Reformhäu-ser. Besonders stolz ist roha auf die„Kernkompetenz Propolis“. Hier ist dasUnternehmen unumstrittener Markt-führer. Propolis ist das Schutzharz derBienen. Es wirkt antibiotisch und bildetbeispielsweise um das Einflugloch ei-

nes Bienenstocks eine Art „Desinfekti-onsschleuse“. Sie verhindert, dass sichin dem 35 Grad heißen Stock mit bis zu60.000 Bienen Pilze, Viren und Keimeausbreiten. „Diese Kraft der Natur machen wir uns zunutze“, sagt AndreasBerghöfer. „Wir haben guten Zugangzu Propolis-Quellen und verfügen über

zwei Arzneimittel-zulassungenfür Propolis-Produkte.Im Handelgelten wirals die Propo-lis-Exper-

ten.“ Schließlich sitzt die Expertise imeigenen Hause: Bruder Dr. Philip Berg-höfer leitet die roha-Produktentwick-lung und ist begeisterter Imker. Er wun-dert sich, dass Propolis in Deutschlandbislang immer noch ein Schattenda-sein führt. „Im Ausland ist dieser Wirk-stoff wesentlich bekannter. Deshalbbieten wir unsere Propolis-Produkteauch auf dem internationalen Marktan.“ Dass sich auch auf dem roha-Ge-lände Bienenstöcke befinden, ist da nurlogisch.

ERFOLGREICH MIT DER KRAFT DER PFLANZENHeilen mit der Natur – dafür steht seit fast 100 Jahren die roha arzneimittel GmbH. Der einzige Bremer Arzneimittelhersteller mit überregionaler Ausstrahlung findet wieder in dieErfolgsspur zurück – mit zwei neuen Geschäftsführern aus der Eignerfamilie. Von KAI UWE BOHN

Andreas (l.) und Johannes Berghöfer:Ihr Großvater Paul gründete 1919das Unterneh-men roha.

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Bei einer fast 100 Jahre währendenGeschäftstätigkeit geht es nicht immernur steil nach oben, das gehört zumWesen des Marktes. Zwischenzeitlichschrieb die roha arzneimittel GmbHauch rote Zahlen, der Absatz stagnier-te. „Als mit meinem Bruder Johannesund mir 2013 die dritte Generation un-serer Familie die Geschäftsführungübernommen hat, befand sich roha ineiner Art Dornröschenschlaf“, erinnertsich Andreas Berghöfer. „Wir haben aneinigen Stellschrauben gedreht – einControlling installiert, Einsparungenvorgenommen, Veränderungen im mitt-leren und Top-Management veranlasstund Kurskorrekturen im Geschäft voll-zogen. Diese Saat fängt jetzt langsaman aufzugehen.“ Flankiert wurden die Maßnahmenvon einer marktgetriebenen Dynami -sierung des Geschäfts: „Wir leben in ei-ner alternden Gesellschaft, unsere Ziel-

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Doch nicht nur mit Herstellung undVerkauf eigener Produkte verdient rohaGeld. Die Firma offeriert ihre Expertiseund ihren Maschinenpark auch ande-ren Unternehmen zur Lohnproduktion.Vom Einkauf der Rohstoffe bis zur Logis -tik kommt alles aus einer Hand. Die Lo-gistik wird über eine roha-Ausgrün-dung am Weserpark abgewickelt – unddas schon seit sieben Jahren sehr er-folgreich. Hier packt und konfektioniertroha nicht nur für sich selbst, sondernauch für weitere Hersteller. „Wir teilenso die Fixkosten und sorgen dafür, dassbeispielsweise Apotheken nur eineRechnung bekommen, aber Produktevieler Hersteller im Paket sind“, so An-dreas Berghöfer. roha will das Logistik-Geschäft weiter ausbauen und auchauf andere Branchen ausdehnen: „Wirhaben noch Kapazitäten – Interessen-ten können sich gerne melden.“ n

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gruppe wird nicht kleiner“, sagt Johan-nes Berghöfer. „Die Voraussetzungen,mit unseren Produkten in Zukunft Er-tragswachstum zu erzielen, sind sehrgut.“ Den Turnaround werden die bei-den Brüder voraussichtlich noch in die-sem Jahr schaffen.

Markt ist extrem hart

„Der Markt ist extrem hart umkämpft“,so Andreas Berghöfer. „Der Platz im Re-gal ist begrenzt. Und dort, wo wir mit ei-nem Produkt großen Erfolg haben, füh-ren die Drogerieketten schon bald einähnliches Produkt als Handelsmarke zueinem günstigeren Preis ein.“ Um wei-ter Umsatz zu generieren, arbeitet rohapermanent an neuen Produkten „Unse-re Kunden und die Konsumenten ver-langen stets nach Innovationen, undfür uns sind sie der einzige Weg, unsdem starken Preisdruck zu entziehen.“

Die roha-Gruppe beschäftigt heute rund 200 Mitarbeiter, 15 sind Auszubildende. Der Umsatz lag 2014 bei mehr als 40 Millionen Euro.Noch heute zählt der Bekunis-Tee, eines der Gründungsprodukte, zu den Umsatzbringern.

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lerdings noch die notwendigen Planungsmittel freigegebenwerden. Der VEP kündigt die Bremer Finanzierungsbereit-schaft für investive und konsumtive Maßnahmen in dem Ge-samtprojekt an. Zur zügigen planerischen Fortführung for-dern die Unternehmer vor Ort jetzt die Landesregierung auf,die notwendigen Haushaltsmittel für das Projekt auch tat-sächlich freizugeben und die Planungen gemeinsam mitAchim in einer gemeinsamen Planungsgesellschaft voranzu-bringen.

Unternehmer sind zuversichtlich

„Die Unternehmer am Bremer Kreuz“, sagt Dieter Meyer, Un-ternehmenssprecher von Vitakraft, „wollen und können dieverkehrlichen Belastungen nicht länger tragen, weil sie ihreWettbewerbsfähigkeit verlieren und deshalb gezwungensind, optional über andere Standorte nachzudenken.“ Einneuer Anschluss an die Autobahn A 27 würde die derzeitigehohe Störungsanfälligkeit des Straßennetzes im Gewerbege-biet Weserpark deutlich reduzieren, sagt auch Markus Schüt-

ter, Geschäftsführer des gleichnamigen Einkaufszen-trums an der Hans-Bredow-Straße: „Wartezeitendurch Staus werden sich durch die geplante Ergän-zung des Straßennetzes deutlich abbauen, zum spür-baren Vorteil der Bürger und Gewerbetreibenden.“

Jetzt müssen Bremen und Achim eine gemeinsa-me Planungs- und Entwicklungsgesellschaft grün-den, die auch die notwendigen Finanzierungsfragenauf dem Kapitalmarkt beantworten und die Haus-halte der Stadt Bremen und Achim durch langfristi-ge Finanzierungen entlasten muss. Zu dieser ge-

meinsamen Entwicklung von neuen Flächen hat sich dieStadt Achim verbindlich in ihrem Flächennutzungsplan 1999festgelegt. Darin heißt es: „[Es] wäre zu prüfen, ob hier mitBremen ein gemeinsames Gewerbegebiet entwickelt werden

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STANDORTBREMEN

Der geplante Autobahnanschluss an die A27kann die Verkehrsprobleme am Bremer Kreuz lösen – und noch viel mehr. Unternehmererwarten wirtschaftliche Impulse.

Von OLAF ORB

ie neue Bremer Koalition aus SPD und Bündnis90/Die Grünen hat sich darauf verständigt, die Re -gion Bremen gemeinsam mit dem Land Niedersach-

sen und den Kommunen zu stärken. Ein Schwerpunktprojektist die Verlängerung der Theodor-Barth-Straße zur Anbin-dung an die geplante Anschlussstelle Achim-West zur A 27.Das würde die verkehrliche Erschließung der bremischen Ein-zelhandels- und Gewerbebetriebe am Bremer Kreuz nachhal-tig verbessern. Diese politischen Absichten freuen die Unternehmer imIndustrie- und Gewerbegebiet am Bremer Kreuz ebenso wieim Gewerbegebiet Weserpark. Bremen hat das Vorhaben be-

reits in seinem „Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025“(VEP) verankert und damit die förmliche Höherstufung derTheodor-Barth-Straße als Verbindung mit überörtlicher Be-deutung hervorgehoben. Auf Bremer Seite müssen hierfür al-

» Die Unternehmer am Bremer Kreuz wollen und könnendie verkehrlichen Belastungen nicht länger tragen. Dieter Meyer (Vitakraft)

Wirtschafthofft auf

Achim-West

Fotos WiB

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5. Zahlreiche der dort Beschäftigten werden sowohl in Achim als auch in Bremen ihren Wohnsitz haben. Deshalb profitieren Achim und Bremen von den erheblichen nachhaltigen und zusätzlichen Einnahmen aus der Einkommensteuer. 6. Das Bremer Kreuz als zentraler Autobahnknoten in Nord- westdeutschland wird um lokale Verkehre entlastet. 7. Durch eine von Bremen und Achim gemeinsam geführte Projekt-Entwicklungsgesellschaft wird die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit von Bremen, Achim und Niedersachsen gefestigt und verstetigt.

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» Wartezeiten durch Staus werden sich durch die geplante Ergänzung des Straßennetzes deutlich abbauen. Markus Schütter (Weserpark)

» Von einem neuen Autobahn -anschluss und einem etwaigenneuen Gewerbegebiet profitierenBremen wie auch Niedersachsen. Klaus Ziegler (Nordcap)

kann… Die Ausweisung ist angesichts des auch anderweitigabdeckbaren Flächenbedarfs für die weitere gewerbliche Ent-wicklung Achims notwendig und als Angebot zur regionalenEntwicklung mit dem Ziel der Beseitigung des Arbeitsplatz-mangels insbesondere in der Kooperation mit der Stadt Bre-men zu verstehen, es bildet keine eigenständig realisierbareEntwicklungszielsetzung der Stadt Achim.“

Wirtschaftliche Impulse

Der neue Schwung durch die Bremer Landesregierung stimmtauch Klaus Ziegler zuversichtlich. Der Geschäftsführer desKühltechnikunternehmens Nordcap und Vorsitzender der In-teressengemeinschaft Gewerbe- und Industriegebiet BremerKreuz geht davon aus, dass mit dem neuen Autobahnan-schluss Achim-West auch ein neues Gewerbegebiet entsteht.Das wäre letztlich auch für Bremen vorteilhaft, weil es zusätz-liche Steuereinnahmen erhielte, die den Haushalt stabilisierten. Laut Ziegler könnten sich die Bremer Investitionsmittel biszur Höhe von ca. 7 Millionen Euro innerhalb kurzer Zeit amor-tisieren. Nach einem aktuellen Prognos-Gutachten könnenbis zu 4.000 Arbeitsplätze geschaffen werden; bis zu 20 Pro-zent der Beschäftigten hätten ihren Wohnsitz in Bremen. Un-ter Berücksichtigung eines Mantelbevölkerungsfaktors von 2gewinnt oder behält Bremen zusätzliche 1.600 Einwohner,mit der Folge nachhaltiger zusätzlicher Steuereinnahmenvon ca. 7,7 Mio. Euro jährlich (4.800 Euro je Einwohner) nachFinanzausgleich. Zudem könne Bremen unter Umständen So-zialausgaben reduzieren, so Ziegler. Die Fertigstellung der Anschlussstelle Achim-West mit ih-ren Verbindungsstraßen in die vorhandenen Gewerbegebietein Achim und Bremen und die Entwicklung eines neuen Ge-werbegebietes mit zahlreichen Arbeitsplätzen führt zu einereinmaligen win-win-Situation für Bremen, Niedersachsenund Achim.

1. Die vorhandenen Gewerbegebiete in Bremen und Achim haben kurze und schnelle Wege zur Autobahn. 2..Die Bremer Investitionen für die Erschließung der Bremer Einzelhandels- und Gewerbegebiete amortisieren sich für Bremen innerhalb kurzer Zeit. 3. Die Erschließung der Bremer Einzelhandelsbetriebe wird spürbar verbessert. 4. Achim hat mit der Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe nachhaltige Gewerbesteuereinnahmen.

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Fotos Bremische Volksbank, Schierholz

Finanz-Center an der DomsheideDie Bremische Volksbank modernisiertihr Gebäude an der Domsheide und in-vestiert einen mittleren siebenstelligenBetrag in ihr neues Finanz-Center. „In Zeiten fast täglicher Veröffentli-chungen von Banken, dass Filialen ge-schlossen werden, ist diese Investitionkeine Selbstverständlichkeit“, sagt Vor-standschef Ulf Brothuhn. Im erstenHalbjahr 2016 sollen die Arbeiten ab-geschlossen sein, der Umbau verläuftsowohl von den Kosten als auch vomZeitplan her wie vorgesehen. „Trotz deraktuellen Herausforderungen wie nie -drige Zinsen und dem gesellschaftli-chen Wandel, ausgelöst durch Internetund Digitalisierung, bekennen wir unszum Filialgeschäft“, so der Bankchef. War die Volksbank über die Doms-heide bislang nur über eine Treppe er-reichbar, wird nun ein barrierefreier Zu-gang über die Domsheide und Balge-brückstraße geschaffen. Das PrivateBanking erhält einen neuen exklusivenBereich. Mit modernen SB- Geräten undallen Spezialisten unter einem Dachbietet die Bank ihren Kunden künftig

kurze Wege bei allen Fragen rund umdas Thema Geld. Die Mitglieder derBremischen Volksbank können einenLoungebereich mit zusätzlichen Mög-lichkeiten nutzen. In der Dachetageentsteht ein modernes Tagungs- undVeranstaltungscenter mit einem derschönsten Blicke über Bremen. Im Zuge des Umbaus wird der Ur-sprungsbau der sechziger Jahre energe-tisch kernsaniert und optisch an dieheutige Zeit angepasst. Der Anbau mitKassenhalle aus den 80er Jahren wirdteilabgerissen und harmonisch auf dasHochhaus abgestimmt. „Die Abstim-mungen zwischen der Bank, dem Archi-tekturbüro Max Dudler und der Baube-hörde sowie dem Beirat Mitte gewähr-leisten, dass an der Domsheide nichtnur eine neue Bank entsteht, sondernsich das Gebäude hervorragend in denTempelbezirk Bremens einfügt“, soBrothuhn. Es solle den Charakter derBank widerspiegeln: „solide, nachhal-tig und bodenständig – gleichzeitigaber modern und kompetent.“ n

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STANDORTBREMEN

„Flugküche“: moderneFördertechnikSo sieht intelligente Fördertechnik heu-te aus: eine Elektrohängebahn für denTransport von Catering-Carts durch ei-ne „Flugküche“, entwickelt von demMaterialfluss-Spezialisten Louis Schier-holz. Aus der kleinen Stahlbauschlosse-rei für Landwirtschaft, Handwerk undKleinindustrie ist im Verlauf von 90Jahren ein international bekannter Spe-zialist für intelligente Materialflusslö-sungen geworden. Mit Vertriebspartnern in sieben Län-dern weltweit ist das Traditionsunter-nehmen heute für alle Bereiche von In-dustrie und Logistik aktiv – von der Her-stellung, Montage und Inbetriebnahmevon Elektrohängebahnen und Power &Free-Fördertechnik bis zur Projektie-rung und Lieferung schlüsselfertigerProduktionsanlagen. Schierholz ist einBegriff in der Automobil- und Lebens-mittelindustrie. In der Luftfahrt erober-te sich das Unternehmen sukzessive dieMarktführerschaft: Schierholz-Techniksorgt für Transport, Bestückung undReinigung von Catering-Carts für denBordservice renommierter, internatio-naler Airlines wie Emirates, Lufthansaund Cathay Pacific. n

Bekenntnis zumFilialgeschäft: Die Bremische Volksbankbaut um. Es entsteht eine neue Bank.

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Eine Verbeugung vor BremenRobert von Lucius hat acht Jahre lang– bis Herbst 2014 – für die FrankfurterAllgemeine Zeitung aus Bremen berich-tet. Jetzt hat er viele seiner Beiträge,Gedanken und Beobachtungen in ei-nem Buch zusammengefasst: „Zwi-schen Weser und Weltraum – Streifzü-ge durch Bremen“. Erschienen ist es imMitteldeutschen Verlag. Bremen sei ein „eigentümliches Bio-top und Soziallabor für das übrigeDeutschland“, heißt es dort. Ob all derTradition wie Schaffermahl und Eiswet-te werde leicht übersehen, dass es eu-ropäisches Zentrum der Raumfahrt undder Meeresforschung sei. Unternehmenals Weltmarktführer versteckten sichgerne ebenso wie die Kaufleute, die dieHansestadt von jeher prägten. „Bre-men gibt sich als gallisches Dorf, be-sitzt aber das modernste Funkhaus

Europas. Bremerhaven ist wichtigsterAusfuhrhafen Europas für Autos unddie freieste Kommune Deutschlands“,heißt es weiter. Das Buch enthält rund 50 Beiträge,die das politische, wirtschaftliche, wis-senschaftliche, kulturelle Bremen be-leuchten. „Gediegen, schwierig, selbst-bewusst“ – so charakterisiert der AutorBremen, das gerne „anders“ sei als an-dere Bundesländer und manchmalselbstgerecht. Lucius zeigt sich faszi-niert von den Nischen, in denen sichBremen unterscheidet: Sozialstrukturund Kaufmannstraditionen, Kirchen-ordnung und politisches System, nichtzuletzt auch durch Bremerhaven. Erwürdigt unter anderem die Kaufmanns-feste, die Händler und Weltmarktfüh-rer, er taucht in Forschungswelten einund folgt den „Neuigkeitskrämern.“Der Blick von außen: lehrreich und un-terhaltsam. n

PPI TS S 2015 5

Intelligenter Material-fluss bei Schierholz: Catering-Carts für den Bordservice

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Fotos Jörg Sarbach/Brepark, Michael Schnelle/LIS

Parken XXL bei der BreparkNeun Häuser und drei Parkplätze unter-hält die Brepark GmbH in Bremen. BisEnde des Jahres werden sie mit moder-ner Parktechnik ausgestattet und mo-dernisiert worden sein. Dank neuer leis -tungsstarker Datenleitungen beschleu-nigen sich auch die Parkvorgänge. „Sowohl die Technik als auch dieWünsche unserer Kunden entwickelnsich immer weiter. Daher setzen wir ge-rade in diesen Bereichen alles daran,stets auf dem aktuellsten Stand zusein“, sagt Geschäftsführerin Erika Be -cker. So sind beispielsweise in den zen-trumsnahen Parkhäusern Am Brill undViolenstraße sogenannte XXL-Parkplät-ze mit bis zu 50 Prozent breiteren Stell-flächen errichtet worden. In den Häu-sern Am Brill, Stephani und Mitte ste-hen auch Elektrotankstellen kostenfreizur Verfügung. Ferner kann nun an den Kassenau-tomaten bargeldlos mit der easy- oderder prepaid-Karte und zumeist auchmit EC-Karte bezahlt werden. Insge-

Der überbreite Gehweg, der in Tei-len überdacht ist, kann von den ansäs-sigen Gastronomen mitgenutzt wer-den. Zusätzlich wird eine weitere Stra-ßenquerung zu den Wallanlagen hineingerichtet, um auch die denkmalge-schützte Grünfläche stärker an die Cityund den Wall heranzuführen. Ein Fahr-radschutzstreifen vom Herdentor biszum Ostertor soll dafür sorgen, dassauch der Radverkehr näher am ge-schäftlichen Treiben vorbeiführt, umweitere Publikumsströme für die Ge-schäfte zu erschließen. Der gesamteBereich wird zur Tempo-30-Zone. Auslöser der Neuausrichtung unddes Pilotversuches ist der Brand desKaufhauses Harms. Die Senatoren Loh-se und Günthner erhoffen sich von denMaßnahmen einen Aufschwung für dieEinzelhändler. Ihr Ziel: eine dauerhafteBeruhigung des Straßenzuges, um deneinstigen Boulevard-Charakter wiederherzustellen und den Wall stärker andie City zu binden. n

samt managt die Brepark mehr als12.000 Stellplätze in der Hansestadt.Viel Wert legt die Gesellschaft auf einhelles, freundliches und sauberes Er-scheinungsbild ihrer Parkräume: Dankeines übersichtlichen Gestaltungskon-zepts mit moderner LED-Beleuchtungfinden sich hier auch ortsfremde Besu-cher schnell zurecht. Die Breparkchefinsieht darin einen wichtigen Beitrag, dieAttraktivität Bremens zu fördern. n

Ein neues Konzept für den WallDie Einkaufsmeile zwischen Bischofs-nadel und Herdentor wird temporär zurEinbahnstraße. Das sieht das neueKonzept für den Wall vor, den Verkehrs-senator Joachim Lohse und Wirt-schaftssenator Martin Günthner vorge-stellt haben. Zugleich wird das Parkenvon der Fassadenseite auf die Seite derParkanlage verlegt. „Damit wird einebessere Sichtbarkeit der Geschäfte er-möglicht und zudem der Boulevard-Charakter des Straßenzuges gestärkt“,heißt es in einer Senatsmitteilung.

Mitarbeiter Norbert Sprungin der Leitzentrale der Brepark

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Erster Spatenstich für City Gate Auf dem Bahnhofsvorplatz haben EndeAugust die Bauarbeiten für das CityGate begonnen: Den ersten Spaten-stich haben Bausenator Joachim Lohse,Bürgermeister Carsten Sieling und dieProjektentwickler Achim Griese und Ar-chitekt Max Dudler ausgeführt. „Nacheiner langen Vorgeschichte geht es nunendlich los“, sagte Sieling. „Diese Be-bauung wird überwiegend positiv be-wertet und sie wird zu einer Belebungder Bahnhofsvorstadt beitragen, da binich sicher. Und sie ist überfällig. End-lich wird diese städtebauliche Wundeaus der Nachkriegszeit geheilt.“ Derprämierte Entwurf betone die Sichtach-se von und zum Bahnhof und somit dasvisuelle Gate, die Brücke zur Innen-stadt.

Der städtebaulich herausragendeund preisgekrönte Entwurf des Archi-tekten Max Dudler werde dem Platz „ei-ne starke Fassung geben und Bremenein neues Entrée verleihen – eine echteVisitenkarte“, so Senator Lohse. Zu-gleich werde damit die Bahnhofvor-stadt in städtebaulicher und wirt-schaftlicher Hinsicht aufgewertet. DieFertigstellung des Objekts ist für Ende2017 geplant. Die Investitionssummebeziffert der Objektentwickler mitknapp 100 Millionen Euro. n

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nehmung als Museum im Stadtbild er-reicht wird. Herzstück der neuen Ein-gangssituation ist eine Glas- und Stahl-konstruktion im Portikus, die als Klima-schleuse notwendig ist. Ein erneuertesFenster in der Wallfassade sowie dieUmstellung auf LED-Beleuchtung leis-ten ihren Beitrag zum Klimaschutz.Und zuletzt zieht auch die grafischeSammlung in ein eigenes, konservato-risch angemessenes Depot um.

Orpheus in Gröpelingen

Obwohl während dieser Zeit geschlos-sen, wird das Museum in der Stadt prä-sent sein. Damit will es zeigen, was einspezialisiertes Museum in der Stadtge-sellschaft leisten kann. Das Gerhard-Marcks-Haus versteht seine Sammlungals Ressource und möchte erlebbar ma-chen, wie sie sinnvoll und nachhaltig inkulturelle Projekte eingebunden wer-den kann. Schwerpunktmäßig verlegt es seineAusstellungen und Aktivitäten in denStadtteil Gröpelingen. Ausstellungsor-

te dort während der Umbauphase sinddas Atelierhaus Roter Hahn und dasQuartierbildungszentrum (QBZ). Aberauch in den Museen Böttcherstraße, imHaus der Bürgerschaft und in der Kul-turkirche St. Stephani wird etwas zu se-hen sein. Den Auftakt macht eine Ausstel-lung im Atelierhaus Roter Hahn: ImZentrum von „urban myth – Geschich-ten um Orpheus“ steht die BronzefigurOrpheus von Gerhard Marcks. Sie er-zählt in Ton und Bild von ungewöhnli-chen Begegnungen des antiken Dich-ters und Musikers in den Straßen Grö-pelingens. Es geht um die Frage, wiedie Skulptur und die Wahrnehmungdes Stadtraums zusammenspielen undwie der öffentliche Raum Einflussnimmt auf die Betrachtung einesKunstwerks. n

ein, größer wird das Gerhard-Marcks-Haus nicht, aber schö-ner, sichtbarer und moderner.

Der gerade begonnene Umbau desHauses, der im Oktober 2016 abge-

schlossen sein soll, zielt nichtauf eine Erweiterung derAusstellungsflächen. Esgeht darum, strukturelleMängel im Getriebe des

Museumsalltags zu behe-ben. Ein Spezialist für die

behutsame Moderni-sierung von Altbau-ten wird das über-nehmen: das BüroSchulze PampusArchitektenBDA. Die Wal-demar KochStiftung in Bre-men wird denUmbau fastkomplett fi-nanzieren.

Kleinere Maßnahmenübernehmen die Her-mann Reemtsma Stif-tung, Hamburg, sowiedas Bundesministeriumfür Umwelt, Naturschutz,Bau und Reaktorsicher-heit über die NationaleKlimaschutzinitiative.

Doch was passiert:Das Gerhard-Marcks-Hausbekommt einen Personen-aufzug für weitgehende Bar-rierefreiheit und eine besse-re Erschließung des Oberge-schosses. Es erhält wieder sei-nen Eingang in der Mit tel-achse des klassizistischen Alt-

baus, womit eine bessere Wahr-

Fotos VG Bild-Kunst, Bonn, Gerhard Marcks Haus

GESCHLOSSEN, ABERNICHT WEG!Das Gerhard-Marcks-Haus baut bis Oktober 2016 um,zeigt aber in der Stadt Präsenz: Orpheus goes Gröpelingen.

Orpheus, das Original: die Bronze-figur von GerhardMarcks, 1959; oben:Orpheus in Pappe inGröpelingen

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Wettbewerb: Was fälltDir eigentlich ein?„Was fällt Dir eigentlich ein?“ Mit die-ser Frage als Leitmotiv haben führendeBremer Unternehmen den Wettbewerb„Ideen für Bremen“ gestartet. Sie su-chen frische Konzepte, Erfindungen,Geschäftsideen und Innovationen, dieBremen guttun und nach vorn bringen.„Egal ob Firma, Produkt, Konzept oderEvent – Hauptsache, es lässt die Men-schen an Bremen denken, lockt sie hier-her oder zeigt der Welt, was Bremen al-les kann!“, heißt es in dem Aufruf desVereins „Unternehmen für Bremen“, ei-nem Zusammenschluss großer Firmenund Marken des Landes. „Wir sind in Bremen ansässig undprofitieren von dem Standort“, so derVereinsvorsitzende Andreas Hoetzel,der auch die Unternehmenskommuni-kation bei der BLG Logistics Group lei-tet. „Wir sehen Bremen gerne glänzenund wollen das fördern. Deshalb su-chen wir gute Ideen. Wenn wir sie fin-den, unterstützen wir sie – mit unserer

Erfahrung,unserenKontak-

ten und auch finanziell.“ Den Siegern (es wird mehrere ge-ben) winken Preisgelder, aber auch ei-ne intensive Unterstützung in Form vonBeratung, Networking, Know-how-Transfer, Marketing. So sollen sie besse-re Chancen für den wirtschaftlichen Er-folg ihres Projektes erhalten. Teilneh-men kann jeder – vom Berufseinsteigerund Studenten bis zum Unternehmer,vom jungen Kreativen bis zum Wissen-schaftler. Zudem wendet sich der Wett-bewerb ganz bewusst nicht nur an Bre-mer. Er wird in enger Zusammenarbeitmit dem Bremer Innovationsnetzwerki2b durchgeführt. n

InformationProjekte können aufwww.ideenfuerbremen.de eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 31. Dezember. KontaktAndreas Hoetzel, Unternehmenfür Bremen, Telefon 0421 398-3475, [email protected]

Foto GfG / Gruppe für Gestaltung GmbH

Ey Alter – du kannst dich mal kennenlernen! • Am 23. Oktober öffnet im Universum Bremen eine interaktive Sonderausstellung über den demografischen Wandel. Was bedeutet eigentlich Jungsein und wanngilt man als alt? Was steckt in jedem von uns? Welche überraschendenFähigkeiten gibt es bei mir selbst zu entdecken? Die Sonderausstellungentstand auf Initiative und nach Ideen des Mercedes-Benz Werkes Bremen und wird bis zum 31. August 2016 zu sehen sein.

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METROPOLREGION

schen ausschließlichen Wirtschaftszo-ne (AWZ). Bereits im Jahr 2006 wurdenWindkraftanlagen und Umspannwerkgenehmigt. Der Bau selbst stellt eine technischeMeisterleistung dar: Die Adwen AD 5-116 Windturbinen wurden unter Be-rücksichtigung strikter Meeresumwelt-schutzauflagen in einer Wassertiefevon 40 Metern auf stählernen Tripod-Gründungsstrukturen montiert. Die ge-samte Logistik für alle Bauabschnitte,von der Installation der Fundamentebis zur Montage der Rotorsterne muss-te auf Faktoren wie Wetter, Verfügbar-keiten von Schiffen, Crews, Material so-wie dem Netzanschluss abgestimmtwerden. Da der Netzanschluss mehr-fach verschoben wurde, hatte GlobalTech I seinen Bauzeiten-Plan soweit wiemöglich angepasst und trotz der Verzö-gerungen das Projekt im erwartbarenKosten- und adaptierten Zeitrahmenrealisiert. Hinter dem Projekt stehen folgendeAnteilseigner: die drei EnergieversorgerStadtwerke München GmbH, ENTEGAAG (vormals HEAG Südhessische Ener-gie AG, Darmstadt) und das SchweizerUnternehmen Axpo. Darüber hinauszählt der Privatinvestor, Familie Meltl,über die Esportes Offshore Beteili-

er Nordsee-Windpark GlobalTech I ist am Netz: Mit 400 Me-gawatt ist er der größte deut-

sche Offshore-Windpark, der in diesemJahr vollständig in Betrieb genommenwurde. Bis heute gibt es in Deutschlandnur einen anderen Windpark mit dergleichen Gesamtleistung. Gleichzeitigist Global Tech I mit 140 KilometernEntfernung vom Logistik-Stützpunkt inEmden auch der Windpark, der am wei-testen von der Küste entfernt liegt. Global Tech I verfügt über insge-samt 80 Windturbinen der 5 Mega-watt-Klasse und erreicht damit eine in-stallierte Gesamtleistung von 400 Me-gawatt. Damit beläuft sich die nutzba-re Stromproduktion aus der umwelt -freundlichen Windenergie auf rund 1,4Milliarden Kilowattstunden pro Jahr.So kann das Nordsee-Kraftwerk jährlichrund 445.000 Haushalte mit Stromaus Windkraft versorgen. Die CO2-Ein-sparung beträgt jährlich 1,2 MillionenTonnen im Vergleich zu herkömmlichenKohlekraftwerken. Die rund 41 Quadratkilometer gro-ße Fläche von Global Tech I befindetsich zirka 180 Kilometer vor Bremerha-ven und 138 Kilometer vor Emden innordwestlicher Richtung außerhalbvon Meeresschutzgebieten in der deut-

gungs GmbH und als ursprüngliche Ini -tiatoren des Windparks die beiden Pro-jektentwicklungsgesellschaften Nor-derland Projekt GmbH und WindreichGmbH dazu. Darüber hinaus sind dieUnternehmen FC Wind 1 GmbH, FCWind 2 GmbH, GTU I GmbH und GTUII GmbH beteiligt. Für Bremens Bürgermeister Dr. Cars -ten Sieling ist Global Tech I „ein hervor-ragendes Beispiel dafür, dass das Zen-trum der Offshore-Windindustrie an derdeutschen Nordseeküste liegt.“ MitNiedersachsen, Hamburg und Brementrügen die Hafenstandorte in der Deut-schen Bucht zu unterschiedlichen Tei-len zum Erfolg des Projektes bei: „Dasist für die gesamte Bundesrepublik gut,denn die Offshore-Windenergie ist einganz zentraler Aspekt im Klimakonzeptder Bundesregierung. Sie ist eine we-sentliche Voraussetzung um die ge-steckten CO2-Minderungs-Ziele zu errei-chen und sie ist zwingend notwendig,damit der Ausstieg aus der Kernenergiegelingt“, so Sieling. Die Eröffnung sei„ein tolles Signal“ und zugleich eineAufforderung an die Bundesregierung,bedarfsgerechte und pragmatischeRechtsgrundlagen für die Errichtungzukünftiger Windparks zu schaffen. n

GLOBAL TECH I OFFIZIELL IN BETRIEB

Commerzbank: Windkraft auf ExpansionskursDie Windenergie ist weltweit weiter auf Expan -sionskurs. Dies gilt sowohl für den Offshore- alsauch den Onshore-Sektor. Ebenso hat sich derdeutsche Windmarkt zuletzt sehr positiv entwi -ckelt und wächst stetig, lautet die Marktein-schätzung der Commerzbank. Für Deutschlandsei mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)Planungssicherheit und ein stabiler Rahmen fürInvestitionen gegeben, so Ingrid Spletter-Weiß,

Head of Competence Center Energy der Com-merzbank AG. Allerdings bestehe derzeit nochUnsicherheit über das konkrete Ausschreibungs-design, mit dem ab 2017 die Vergütungssätzefür Wind- und Solarenergie festgelegt werdensollten. Diese Unsicherheit habe zum Teil zurstarken Wachstumsdynamik beigetragen, die ak-tuell in Deutschland vorherrsche, so ihr Fazit. Ge-nerell habe sich der Windmarkt auf hohem Ni-veau stabilisiert und werde langfristig weitereWachstumsraten verzeichnen können. n

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Grafik

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to Global Tech I

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180 Kilometer vor Bremerhaven und 138 Kilometer vor Emden liegtGlobal Tech I. Das Feld ist41 Quadratkilometer großund mit 80 Wind-turbinen bestückt.

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Eurogate: sensibleFracht aus SpanienDer spanische Windenergieanlagen-hersteller Gamesa hat am EurogateContainer Terminal Bremerhaven sechs2-Megawatt-Onshore-Windenergiean-

lagen umgeschlagen. Die Turmsegmen-te, Maschinenhäuser und Naben wur-den mit der Sloman Provider am 18. Au-gust aus dem spanischen Aviles amBremerhavener Terminal angeliefert,die Rotorblätter folgten Anfang Sep-tember mit der Vectis Eagle aus Tianjin,China. Die überdimensionalen Anlagen-komponen– ten werden zunächst amTerminal gelagert, um dann mitSchwerlasttransportern nach Horst inder Nähe von Schneverdingen weiter-transportiert zu werden. Beim Umschlag der sensiblen Anla-genteile sei besonderes Know-how ge-fordert, sagte Terminalchef WolfgangSchiemann. „Unser Standort ist auf-grund seiner Flächenausdehnung undgeografischen Lage für das Handlingüberdimensionierter Windenergiekom-ponenten geeignet, und unser Personalverfügt über die entsprechende Erfah-rung und Qualifikation. Das wissen An-lagenbauer zu schätzen.“ n

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METROPOLREGION

Fotos Deutsche Windtechnik, Eurogate, OWP Butendiek

wpd: Windparks Tohkojaund ButendiekFür sein drittes Projekt in Finnland hatder Bremer Windparkentwickler und -betreiber wpd die Finanzierung gesi-chert. Das benötigte Kapital für dasProjekt Tohkoja stellen wpd sowie dieCommerzbank AG und die Norddeut-sche Landesbank Girozentrale zur Ver-fügung. Der Bau des 72,6-Megawatt-Windparks hat begonnen. Im Dezem-ber 2016 sollen die 22 Windenergiean-lagen errichtet sein. Die wpd Europe GmbH hatte dasProjekt im Januar 2014 vom finnischenEnergieversorger Fortum erworben. Esbefindet sich in der Gemeinde Kalajokian der Westküste Finnlands in unmit-telbarer Nähe des wpd-Windparks Joke-la. wpd verspricht sich davon Syner-gien. Geografisch, technisch und hin-sichtlich der Besitzverhältnisse werdendie beiden Windparks nach heutigemStand Finnlands größte Windenergie-produktionsfläche bilden – mit zusam-men 34 Windenergieanlagen und einerNennleistung von 108,6 Megawatt. Unterdessen hat wpd auch die Inbe-triebnahme-Arbeiten an der 80. und so-mit letzten Windenergieanlage des Off-shore-Windparks Butendiek 32 Kilome-ter westlich von Sylt abgeschlossen. ImMärz 2014 hatten die Offshore-Arbei-ten begonnen. „Nur elf Monate nachBaubeginn hatten bereits Anfang Fe-bruar die ersten Anlagen Strom in dasöffentliche Netz eingespeist. Damit istButendiek das am schnellst en errichteteOffshore-Projekt“, so Projektleiter Mar-

tin Lehnhoff. Bei der Installation sindbezüglich der Schall-Emissionen nachAngaben von Achim Berge Olsen, Ge-schäftsführer der OWP ButendiekGmbH & Co. KG und der wpd OffshoreGmbH, die bislang niedrigsten Wertegemessen worden. „Der Offshore-Wind-

park kann von nun an 370.000 Haus-halte mit erneuerbarer Energie versor-gen und ist damit voll im Zeit- und Bud-getplan.“ Der Windpark Butendiek um-fasst 80 Anlagen mit einer Leistung von288 Megawatt. Die Gesamtinvestitions-summe be trägt 1,3 Milliarden Euro. Die 1996 gegründete wpd AG hatbereits Windenergieprojekte mit rund1.700 Anlagen und einem Output von3.000 Megawatt realisiert. n

Das Layout von Butendiek mit 80 Anlagen

Die Deutsche Windtechnik Offshore und Consulting sowieVattenfall vertiefen ihre Zusam-menarbeit im Offshore Wind-park DanTysk: So warten undinspizieren die unabhängigenServicespezialisten nun auch alleTransitionpieces und Fundamen-te über und unter Wasser der 80Siemens-Anlagen. Außerdemsorgen sie für die Instandhal-tung des Offshore Umspann-werkes, der Wohnplattform und der Krane.

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ZUKUNFTBILDUNG

In der beruflichen Bildung und derwissenschaftlichen Ausbildung be-

legt Bremen erneut Spitzenplätze beieinem Ranking der Bundesländer. Deraktuelle Bildungsmonitor 2015 der Ini-tiative Neue Soziale Marktwirtschaft(INSM) zeigt, dass die bremische Wirt-schaft mit ihrer Ausbildungsqualitätbundesweit in der führenden Gruppevertreten ist. Gemessen an der Zahl der Einwoh-ner weist Bremen im Vergleich allerBundesländer die höchste Zahl an ver-fügbaren Ausbildungsplätzen auf. Miteiner Ausbildungsstellenquote von84,7 Prozent liegt Bremen deutlichüber dem Bundesdurchschnitt (66,3Prozent). Überdurchschnittlich gut sindlaut Bildungsmonitor 2015 die Ab-schlüsse der Auszubildenden wie auchder Absolventen von Berufsfachschu-

len, Fachoberschulen und Fachschulen.Sehr positiv ist zudem: In Bremen liegtdie Zahl der Ausbildungsabbrecher miteiner Quote von 26,7 Prozent spürbarunter dem Bundesdurchschnitt von28,3 Prozent. All dies sind nach Über-zeugung der Handelskammer BremenIndikatoren für hervorragende Ausbil-dungsleistungen der bremischen Wirt-schaft. Auf Platz 1 kommt Bremen in derUntersuchung im Bereich der Hoch-schulen und der naturwissenschaftlich-technischen Fächer (MINT). Insbeson-dere bei der Quote der Studierenden,die an Bremer Hochschulen einen Stu-dienabschluss erreichen, liegt Bremenim Ländervergleich an der Spitze. Insgesamt belegt Bremen Rang 11im Vergleich der Bildungssysteme derdeutschen Bundesländer. Bemerkens-

Ausbildung in Metall- und Elektroindustrie bestens bewertet Azubis in der Metall- und Elektroindustrie geben ihrerAusbildung Bestnoten: Fünf der sechs am besten bewer-teten Ausbildungsberufe stammen aus diesen Bran-chen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Ausbildungsre-ports des DGB. Bei den Spitzenreitern handelt es sichum die Ausbildungen zum Zerspanungsmechaniker, Me-chatroniker, Industriemechaniker, Elektroniker für Be-triebstechnik und Industriekaufmann – alles Ausbil-dungsberufe aus den M+E-Unternehmen. „Die neue Rangliste des Gewerkschaftsbundes bestä-tigt zum wiederholten Male, dass die Ausbildung imHerz der Wirtschaft, der Metall- und Elektroindustrie,hervorragend ist“, so der Sprecher der Arbeitgeberver-bände Nordmetall und AGV Nord, Peter Haas. „Ein bes-seres Lob als das der Azubis selbst kann es nicht geben.“Allein in den fünf norddeutschen Bundesländern profi-tierten jedes Jahr gut 30.000 junge Menschen von denerstklassigen Ausbildungsbedingungen in der M+E-Industrie. n

INSM-Bildungsmonitor 2015: Bremische Ausbildungsqualität ist spitze

wert ist, dass es sich von allen Ländernim Vergleich zum Vorjahr am stärkstenverbessert hat. Laut Gutachten hat Bre-men neben den Bereichen Hochschuleund berufliche Bildung auch eine Stär-ke bei der Zeiteffizienz (Platz 3): Bre-men weist relativ wenig verspätet ein-geschulte Kinder auf und ist auch beider Umstellung der Studiengänge aufden Bachelorabschluss weit voran geschritten. Verbesserungsbedarf besteht aberweiterhin bei der Ausgabenpriorisie-rung (Bremen hat den schlechtestenWert bei den Bildungsausgaben), beider Bekämpfung von Bildungsarmut(Gruppen mit hohem Risiko) und der Si-cherung der Schulqualität. n

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Nordmetall

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Berufsbildungswerk: hohe AbschlussquoteDie Bürokauffrau Janine Dobrinskikam auf Umwegen ans Ziel. Durch dieAusbildung beim BerufsbildungswerkBremen (BBW) hat sie Selbstvertrauenund einen passenden Job bei der Euro-Akademie in Oldenburg gefunden. Sieist ein Beispiel für den gelungenen Wer-degang von rund 100 Auszubildendenmit Handicap, die pro Jahr ihren Ab-schluss beim BBW in Bremen machen.Auf den guten Schnitt von 94 Prozentbei den bestandenen Prüfungen ist dasBBW stolz. „Wir haben den jungenMenschen die bestmögliche Förderungihrer Fähigkeiten geboten und sie ha-ben die Chance optimal genutzt“, soGeschäftsführer Dr. Torben Möller. Er ist überzeugt, dass mit dem Aus-bildungsabschluss nicht nur ein we-sentlicher Schritt zur gesellschaftlichenTeilhabe erreicht wird, sondern vor al-lem dokumentiert wird, dass auch Men-schen mit Einschränkungen zu Höchst-leistungen fähig sind. Er appelliert andie Wirtschaft, behinderten Menschendie Chance zu geben, ihr Können unterBeweis zu stellen. Die Nachwuchskräfte bringen mo-dernstes Know-how mit: Sie haben ei-nen Abschluss, zum Beispiel als Fachla-gerist, Informatikkaufmann, Holzbear-

beiter, Tischler, Metallbearbeiter, Raum -ausstatter, Bürokaufmann, Beikochoder Verkäufer. Es sind Berufe, die aufdem Arbeitsmarkt gefragt sind. EinDrittel der Absolventen hat bereits ei-nen Job gefunden. Das Berufsbildungswerk bietet seitnahezu 37 Jahren jungen Menschenmit Handicap die Chance, einen Berufzu erlernen, der sowohl ihren Talentenals auch den individuellen Einschrän-kungen entspricht. Derzeit werdenrund 500 junge Erwachsene – auch ausNiedersachsen – ausgebildet oder aufihre Ausbildung vorbereitet. Sie habenauf Grund von Lernschwierigkeiten, ih-rer Körperbehinderung oder psy-chischer Probleme auf dem allgemei-nen Arbeitsmarkt keinen Ausbildungs-platz gefunden. Die Palette der 32 ver-schiedenen Ausbildungen reicht vonBerufen im Bereich Wirtschaft und Ver-waltung über Handwerk und Garten-bau bis zu Ernährung und Hauswirt-schaft. n

InformationArbeitgeber, die qualifizierte Mitarbeiter suchen und jungen Menschen mit Handicapeine Chance geben wollen, wenden sich bitte an den Integrationsberater des Berufsbildungswerks Michael Runge, Telefon 0421 2383259.

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BBW

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ZUKUNFTBILDUNG

ter Vorgesetzter zeigt sich zudem sehrinteressiert und erkundigt sich regel-mäßig nach dem Studienverlauf. Au-ßerdem hat er mir in Verbindung mitder technischen Abteilung seine Hilfeangeboten. Ich denke, Weiterbildungist immer gut, und Unternehmen profi-tieren von dem Wissen, das man sichfreiwillig zusätzlich aneignet und wie-derum in den Arbeitsalltag einfließenlässt. Durch gut ausgebildete Mitarbei-ter sichern sich Unternehmen insbeson-dere in unserer Branche ihre Positionim Markt.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?Bei der Auswahl einer geeignetenHochschule war mir vor allem wichtig,am Ende einen anerkannten Bachelor-

abschluss zu erlangen – mit der FOMHochschule habe ich das passende Mo-dell für mich gefunden und arbeitejetzt auf den Abschluss hin. Damit neh-me ich meine Zukunft selbst in dieHand, um mein Ziel eines möglichstschnellen Berufsaufstiegs zeitnah zu er-reichen. Vielleicht mache ich im An-schluss an das Bachelorstudium dannsogar noch einen Master.

Die gemeinnützige FOM Hochschule gehört zur Stiftung BildungsCentrum der Wirtschaft(BCW) in Essen. Aktuell zählt die Hochschule in Bremen und weiteren 30 Städten in Deutsch-land mehr als 32.600 Studierende. Sie absol -vieren die staatlich anerkannten und akkredi-tierten Bachelor- und Masterstudiengängeberufsbegleitend zu Job oder Ausbildung.

Nach dem Abitur absolviert Philipp Reimann eine Aus-bildung zum Industrie-kaufmann. Er möchte zu-nächst Berufserfahrungsammeln, um Zusammen-hänge zwischen Theorieund Praxis später besserverstehen zu können. SeitHerbst 2014 studiert der21-Jährige an der FOMHochschule berufsbeglei-tend Wirtschafts-ingenieur-wesen.

Was bietet Ihnen der StudiengangWirtschaftsingenieurwesen?Wir lernen, für technische und betriebs-wirtschaftliche Anforderungen prakti-kable Lösungen zu entwickeln. Das be-inhaltet beispielsweise die Planungvon Bauteilen, Baugruppen oder auchProduktionssystemen – gleichzeitig wer -den wir geschult, stets alle Kosten fürdie Produktion im Blick zu behaltenund richtig einzuschätzen. Besondersfreue ich mich auf die noch anstehen-den praktischen Studienprojekte, in de-nen wir eigenverantwortlich wissen-schaftlich arbeiten und kreative Ideenfür die Unternehmenspraxis entwickelnkönnen.

Was motiviert Sie, berufs -begleitend zu studieren?Mein Ziel ist es, mich noch besser zuqualifizieren und gleichzeitig weiterhinBerufserfahrung zu sammeln – um mei-

ne Aufstiegschan-cen zu verbes-sern. Dabei inte-ressiert mich vorallem die Schnitt-stelle zwischenBetriebswirt-schaftslehre undTechnik. Ich bin

in einem Bereichtätig, in dem ich Ein-sätze von Service-

technikern pla-ne.

Hierfür ist es unheimlich wichtig, so-wohl technisches als auch betriebswirt-schaftliches Know-how zu besitzen.

Wie gefällt Ihnen das Studiuman der FOM?Das Studium gefällt mir sehr gut undmacht Spaß. Ich fühle mich gut betreutund meine Kommilitonen sowie Dozen-ten sind hoch motiviert. Weil sie eineprivate Hochschule ist, gibt es zudemkleinere Klassenstärken, was ich alssehr angenehm empfinde. Auf dieseWeise können wir uns untereinanderaustauschen, individuelle Fragen klä-ren und das Lernen gestaltet sich äu-ßerst effektiv.

Wie hat Ihr Arbeitgeber auf IhreEntscheidung, berufsbegleitend zustudieren, reagiert? Er unterstützt mich unter anderemdurch flexible Arbeitszeiten. Mein direk-

Bremer Industriekaufmann zwischen Studium und Berufsalltag

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EXPO München„Das ist mein Traumberuf“ Bretzke Lagerhaus bildet jungen Flüchtling zum Lagerlogistiker aus.

Es war ein langer, gefährlicher und ungewisser Weg, den der17jährige M. (Bildmitte) gehen musste. Vor 9 Monaten flohder junge Mann aus seinem Heimatland Guinea, das bis heu-te von einer Militärdiktatur regiert wird. Alleine ohne Eltern

oder Verwandte fand der Junge aus Westafrika in Bremen ei-ne neue Heimat. Untergebracht und betreut in einer Wohn-einrichtung mit anderen jugendlichen Flüchtlingen besuchteM. schon bald die Schule und absolvierte Mitte August einzweiwöchiges Schülerpraktikum im Lagerhaus Bretzke. „Im Lager zu arbeiten, das ist mein größter Berufswunsch“,so M. im Vorgespräch. „Eine wunderbare Voraussetzung“, soFirmenchef Lutz Bretzke (im Bild l.). „Bereits nach der erstenWoche zeigte M. großes Interesse an der Lagerarbeit, Einsatz-bereitschaft und integrierte sich in das bestehende Team.“ Ersei immer auf der Suche nach jungen Menschen, die Interes-se an der Lagerhaltung und Logistik haben. „Nach Gesprä-chen mit den Mitarbeiterinnen, den Mitarbeitern und mit M.stand für uns schon nach zwei Wochen Praktikumszeit fest,dass wir ihm einen Ausbildungsplatz anbieten wollen. Einechter Glücksgriff für uns und eine große Chance für M., hierin Deutschland eine neue Heimat auf Basis einer guten, fun-dierten Berufsausbildung zu finden“, so Bretzke. Bretzke lobte alle beteiligten Ämter, Institutionen und Be-treuer, die so kurz vor dem neuen Ausbildungsjahr schnellund kompetent reagiert hätten. „Wir freuen uns, den jungenMann in unserem Team begrüßen zu dürfen und verstehenunser Engagement auch übergreifend.“ 1991 gegründet, bie-tet Bretzke neben Umschlag und Lager umfangreiche indivi-duelle Dienstleistungen und Logistikkonzepte an. n

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s FOM, Bretzke

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Land in der Region und zählt mit sei-nen 75 Millionen Einwohnern zu den20 bevölkerungsstärksten Staaten derWelt. Nach Jahren der Isolation sindkompetente Wirtschaftspartner ge-fragt – wie sie die bremische Wirtschaftunter anderem in den Bereichen Infra-struktur (Logistik/Hafen- und maritimeWirtschaft/Verpackung), Maschinen-und Anlagenbau, Nahrungsmittelindus -trie, Gesundheitswirtschaft und Medi-zintechnik, Automotive, Baustoffe so-wie Energie- und Umwelttechnologien(unter anderem Wasser- und Abwasser-technik) vorweisen kann. Mit einer Wirtschaftsdelegationmöchte die Handelskammer Bremennun – in Zusammenarbeit mit dem Bre-

D ie Wirtschaftsbeziehungen zwi-schen Deutschland und demIran haben eine lange Tradition.

Diese sind selbst angesichts der strik-ten internationalen Sanktionen undwährend des siebenjährigen Embargosnie in Gänze zum Erliegen gekommen. Mit Unterzeichnung der Grundsatz-vereinbarung zur Beilegung des Atom-konfliktes Anfang April hat eine politi-sche Annäherung begonnen. Handels-und Finanzgeschäfte könnten sich wie-der normalisieren, und die deutscheWirtschaft bekräftigt mit einer steigen-den Exportquote ihr Interesse an dieserNormalisierung. Der Nachholbedarf wird als enormeingeschätzt. Der Iran ist das größte

WIRTSCHAFTGLOBAL

DER IRAN – ZURÜCK AUF DER WELTKARTE Markterkundungsreise der Handelskammer im Februar 2016

mer Wirtschaftsressort und der WFBWirtschaftsförderung Bremen GmbH –den Markt und Kooperationsfelder fürdie bremische Wirtschaft erkunden. Te-heran und Isfahan – die führendenWirtschaftsstandorte des Landes – ste-hen auf dem Reiseplan. Geleitet wirddie Reise von den Präsidiumsmitglie-dern Christoph Weiss und Eduard Dub-bers-Albrecht. Auch eine politische Be-gleitung durch Spitzenvertreter desWirtschaftsressorts ist geplant. n

InformationDie Anzahl der Teilnehmerplätzeist begrenzt. Bitte wenden Sie sich an Torsten Grünewald, Telefon 0421 3637-250, [email protected].

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10.2015 Wirtschaft in Bremen | 39

Die ReiserouteFotos Fotolia, Sebastian Knickmann, Jö

rg Sarbcah /DKB

Oben: Der Freiheitsturm gilt als das Wahrzeichen des modernen Teheran, er gehört zum Azadi-Kulturkomplex. Das Bauwerk wurde zwischen 1969 und 1971 anlässlich des2.500-jährigen Jubiläums der iranischen Monarchie errichtet.

Links: Teheran ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Der zwei Kilometer lange Tohid Tunnel ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen undverbindet unter anderem Messe und Universität mit demHauptbahnhof. Teheran kämpft, wie jede Metropole, mitVerkehrsproblemen und Wohnungsnot.

Stadtteiloper in Osterholz: „Sehnsucht nach Isfahan“Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen hat gemeinsam mit dem Stadtteil OsterholzTenever und der Gesamt schule Bremen-Ost diesechste Stadtteil-Oper bühnenreif entwickelt.Das Thema: Persien. „Sehnsucht nach Isfahan“erzählt die abenteuerliche Geschichte des Uni-versalgelehrten Ibn Sina, der vor knapp 1.000Jahren im alten Persien lebte. Als junger Mannmachte er sich auf die Suche nach einem Ort,um in Frieden zu lernen und zu forschen. Er wareiner der ersten Gelehrten, der über die Wirkungvon Musik auf unseren Körper nachdachte. Mehrals 300 Schüler der Gesamtschule und rund 200 Bewohner aus dem Stadtteil sollten beidiesem einzigartigen Projekt im Zelt auf dem„Grünen Hügel“ Anfang Oktober mitwirken.

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WIRTSCHAFTGLOBAL

Bahntransporte von und nach ChinaDas Geschäft mit den Bahntransportenvon und nach China wächst. Eine Bre-mer Spedition, die hier seit drei JahrenErfahrung sammelt, ist Kopf + Lü�bbenCargo Services, mit Niederlassungen inHamburg und Frankfurt sowie einerSchwestergesellschaft K&L Cargo Ser-vices Ltd. in Hong Kong. „Fast wöchent-lich werden die Möglichkeiten erwei-tert“, heißt es in dem Unternehmen.„Die Möglichkeiten sind noch langenicht ausgeschöpft.“ Kopf + Lü�bben ist seit Öffnung derBahntransporte zur kommerziellen Nut-zung mit dabei und hat nach zunächstreinen FCL (Vollcontainer)-Dienstenvon Ost nach West nun auch LCL(Stü� ckgut)-Transporte in beide Richtun-gen im Portfolio. Kunden schätzten da-bei besonders den Nachhaltigkeitsfak-tor gepaart mit kurzen Laufzeiten. „DieWare ist zü�gig hier und hat schon in somanchem Fall einen Produktionsstoppaufgrund fehlender Materialien undKonventionalstrafen wegen verspäte-

dem Systemanbieter für Hydraulik.„Unsere Kunden haben äußerst positivauf unseren neuen Standort reagiert,sodass wir uns einiges davon verspre-chen können.“ Hansa-Flex unterhält da-mit insgesamt sechs Niederlassungenin Brasilien und beschäftigt dort mehrals 60 Mitarbeiter. n

Ipsen baut Südamerikaund Projektlogistik ausDer Bremer Logistikdienstleister Ipsenhat eine Mehrheitsbeteiligung der ifsLogistic Services in Buenos Aires erwor-ben. Spezialgebiet des Dienstleisters istder weltweite Export von Wein aus Ar-gentinien und Chile. Außerdem hat Ip-sen eine Repräsentanz für Projektaktivi-täten in Baku/Aserbaidschan eröffnet.Hier sollen die Geschäfte in den Berei-chen Straßen-/Gebäudebau, Anlagen-bau und Erdölexploration ausgebautwerden. n

ter Lieferung vermieden. Auf einigenRouten würden Reefercontainer ge-nutzt, so dass auch Waren mit besonde-ren Anforderungen an die Kü�hlungversendet werden könnten. Die Textilin-dustrie nutze dagegen GOH Container,um umweltfreundlich und schnell zutransportieren. Besonders fü� r Westeu-ropa interessant seien die LCL-DiensteSuzhou-Duisburg. Ebenso neu sei dieVerbindung Wuhan-Hamburg, auf derebenfalls LCL-Dienste genutzt werdenkönnten. Kopf & Lü�bben ist ein inha ber -geführtes Unternehmen, das Seefracht,Luftfracht, Landverkehre und Logistikbietet. 1976 in Bremen gegründet, un-terhält die Firma Bü� ros an 13 Standor-ten in China. n

Hansa-Flex: neue Niederlassung in BrasilienHansa-Flex baut seine Präsenz in Süd-amerika weiter aus und eröffnet eineneue Niederlassung in Navegantes,Brasilien. „Wir haben dort bereits eini-ge namhafte Kunden“, so Klaus Behr,Business Development Manager bei

Deutschland ist Europasgrößter Hightech-Produzent,doch ein Großteil der techni-schen Geräte, die wir im All-tag nutzen, stammt aus demAusland. Asien, insbesondereChina, ist die WerkbankEuropas für intelligente Uhren, smarte Telefone odersuperleichte Computer. Chinalieferte 2013 Hightech-Pro-dukte im Wert von fast 90Milliarden Euro in die EU. Esgibt kaum ein Smartphone,das heutzutage in Europaverkauft wird und das nichtin China produziert wurde.

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Starkes Plus im Außen handel Der bremische Außenhandel hat sichim ersten Halbjahr 2015 weiter positiventwickelt. Im Vergleich zum erstenHalbjahr 2014 stiegen die Importe um6,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro unddie Exporte um 13,9 Prozent auf knapp9,1 Milliarden Euro. Die wichtigstenHandelspartner sind die Länder der Eu-ropäischen Union. Diese Staaten deck-ten beim Import 46,7 Prozent (3,2 Mil-liarden Euro) und bei den Exporten58,7 Prozent (5,3 Milliarden Euro) desGesamtvolumens ab.

ImporteAus den europäischen Ländern zusam-men wurden Waren im Wert von 4,2Milliarden Euro (+ 3,0 Prozent) einge-führt. Das entspricht mehr als 62 Pro-zent des gesamten Importvolumens. ImGegensatz zum Handel mit den EU-Län-dern sind die Importe aus den andereneuropäischen Ländern auf 1,0 Milliar-den Euro (- 9,6 Prozent) zurückgegan-gen. Mit einem Anteil von 19,3 Prozent(1,3 Milliarden Euro) lag Asien bei denEinfuhren an zweiter Stelle, die Importestiegen im Halbjahresvergleich um 4,3Prozent. An nächster Stelle folgte Ame-rika mit 15,4 Prozent (1,0 MilliardenEuro). Hier ergab sich ein Zuwachs von

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22,8 Prozent. Die Einfuhren aus Afrikabeliefen sich in den ersten sechs Mona-ten auf knapp 0,2 Milliarden Euro (+ 8,1 Prozent). Aus Australien/Ozea-nien wurden weniger Waren als im Vor-jahr eingeführt (33 Millionen Euro bzw.-6,3 Prozent). ExporteDie Ausfuhren in alle europäischenLänder nahmen im ersten Halbjahr um13,4 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zu.Der Anteil am Gesamtaufkommen stei-gerte sich damit auf fast 65 Prozent.Auch bei den Exporten in die anderenKontinente ergaben sich steigende Vo-lumina. Der größte Anstieg ergab sich

bei den afrikanischen Staaten (+ 20,7Prozent), allerdings auf geringem Ni-veau, mit 140 Millionen Euro beträgtder Anteil am Gesamtvolumen nur 1,5Prozent. In den asiatischen Raum wurdenWaren für mehr als 1,1 Milliarden Euroausgeführt (+ 17,1 Prozent). Damit lagder Anteil am Gesamtaufkommen bei12,3 Prozent. Die Ausfuhren nach Ame-rika haben um 13,5 Prozent auf mehrals 1,8 Milliarden Euro zugenommen.Gering ist der Anteil der Länder Austra-liens und Ozeaniens; zu ihnen wurdenWaren im Wert von 96 Millionen Eurogebracht (+ 6,7 Prozent). n

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NEUECHANCEN

ZAHLEN des Monats

Fast 80 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeit -nehmer in Bremen arbeiten mittlerweile im sogenannten Dienst -

leistungssektor – vom Gesundheitsbereich über den Einzelhandel bis

zu Unternehmensdienstleistern. Das besagt eine aktuelle Studie

zum Strukturwandel in Bremen. Die Industrie im Land Bremen stellt

zwar immer noch viele sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze. Neue

sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sind in den vergangenen

Jahren jedoch fast ausschließlich im Dienstleistungssektor

entstanden – rund 22.000 (von 2008 bis 2014). Bemerkens-wert ist vor allem der Wandel der Dienstleistungen. Aus einfachen

Tätigkeiten für Privatpersonen sind komplexe Aufgabenprofile

entstanden. Quelle Arbeitnehmerkammer Bremen

Mobile ist aus der Perspektive von Tech-Unternehmen in den USA der wichtigste Umsatztreiber. Das sagen 27 Prozent der für den„2015 Technology Industry Outlook“ von KPMG befragten Führungs-kräfte. Auf Platz zwei liegen mit 22 Prozent Anwendungen und Devices rund um das Thema Gesundheit. Die Nummer 3 ist mit 19Prozent der Bereich Data & Analytics. Allerdings haben die BereicheMobile und Data & Analytics im Vergleich der vergangenen zwei Jahre stark an Bedeutung nachgelassen.

Soziale Netzwerkeliefern TrafficSoziale Netzwerke sind für Mediensei-ten mittlerweile wichtigere Traffic-Lie-feranten als Suchmaschinen. Das legenaktuelle Daten der New Yorker Analys-ten von Parse.ly nahe, die auf der Aus-wertung von rund 400 Medienseiten –unter anderem Wired, The Atlantic,Reuters, The Daily Telegraph, Mashable,The Next Web, Business Insider – beru-hen. Demnach sind soziale Netzwerke,vor allem Facebook, für 43 Prozent desReferral-Traffics auf Medienseiten ver-antwortlich. Der Traffic-Anteil von Google und Co. liegt mit 38 Prozent da-gegen fünf Prozentpunkte dahinter. An-dere Traffic-Quellen haben in den ver-gangenen beiden Jahren deutlich anBedeutung verloren. nQuelle: statista.com

Facebook-Nutzer sindbesonders aktivFacebook wächst kaum noch, verliertReichweite bei Teenagern, ist nichtmehr hip ... in schöner Regelmäßigkeitmühen sich Journalisten und Analystenbeim größten sozialen Netzwerk derWelt Krisen- oder Verfallssympthomezu identifizieren, berichtet der Dienststatista. Facebook entpuppt sich indesimmer wieder als quicklebendig: Lauteiner aktuellen Studie des Pew Re-search Centers hat das Netzwerk diemit Abstand aktivsten Nutzer. So sind70 Prozent der US-Nutzer täglich beiFacebook aktiv, 43 Prozent sogar mehr-mals täglich. Bei Instagram machendie täglich Aktiven dagegen 59 Pro-zent der Nutzerschaft aus, bei Twittersind es 38 Prozent. Zwar stellen auchdie Pew-Analysten fest, dass Facebookin den Staaten kaum noch wächst, aberdamit kann ein Unternehmen, dass be-reits von 72 Prozent aller erwachsenenAmerikaner genutzt wird, mutmaßlichganz gut leben. n

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Austauschtreffen: Netze knüpfen+Das Frauenbildungs- und Kulturzen-trum belladonna bietet ein Forum fürGründerinnen und Unternehmerinnenan: Netze knüpfen+. 2014 wurde eserstmalig durchgeführt. Am 28. Okto-ber (18:00 Uhr) findet ein weiteres Tref-fen statt. Der Abend bietet branchen-übergreifende Impulse und vielfältige

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Begegnungen. Eingeladen sind dreiJungunternehmerinnen und drei erfah-rene Unternehmerinnen, die miteinan-der und mit dem Publikum zu den The-men Kundenakquise und Kundenbin-dung sowie Servicekultur ins Gesprächkommen werden. n

Informationbelladonna, Telefon 0421 703534, [email protected]

Unternehmerinnen: strategisches NetzwerkenDer VdU Landesverband Bremen-We-ser-Ems und der BPW Germany ladenam 13. Oktober (18:30 Uhr) zu einemUnternehmerinnen-Abend ins AtlanticGrand Hotel ein. Es geht um strategi-sches Netzwerken. Wie funktioniertstrategisches Netzwerken? Was istüberhaupt Netzwerkkompetenz? Wietre te ich gekonnt auf und mit anderenprofessionell in den Kontakt? Zu Be-ginn hält Deborah Ruggieri (communi-cation rules!) einen Impulsvortrag. An-schließend sind die Teilnehmenden ein-geladen, in einem Speed-Dating mitei-nander in Kontakt zu treten und ihrNetzwerk zu erweitern! n

AnmeldungAnke Dakey, VdU, Telefon 0421 6968-6848,[email protected]

Checkheft: familienorientierte Personalpolitik für kleine und mittlere UnternehmenDer DIHK hat jetzt ein neues, kostenloses Checkheft zur familienorientiertenPersonalpolitik für kleine und mittlere Unternehmen herausgegeben. We-sentliche Handlungsfelder einer familienorientierten Personalpolitik werdendarin anhand von praxisnahen Beispielen und Tipps gut verständlich erläu-tert – speziell aus der Perspektive kleiner und mittlerer Unternehmen. Mehrals 30 Unternehmensbeispiele – sogenannte „Steckbriefe“ – beleuchten kon-krete Maßnahmen, wie Unternehmen Beschäftigte mit familiären Verpflich-tungen erfolgreich binden können. Die acht Schwerpunktkapitel decken The-menfelder von Arbeitszeitgestaltung über Elternzeit und Wiedereinstieg biszur Pflege von Angehörigen so ab, dass Einsteiger wie erfahrene Personalver-antwortliche davon profitieren. Insgesamt zehn Experteninterviews gebenAuskunft, jedes Kapitel enthält zahlreiche Tipps sowie wesentliche Zahlenund Fakten und rechtliche Hinweise. Das Checkheft wurde erstmals 2004 zu-sammen mit dem Bundesfamilienministerium publiziert. www.dihk-verlag.de/

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NEUECHANCEN

Joint Venture mit US-Heraus -forderern, AuslaufmodellBrennstoffzelle, Revolution inder Formel 1: Dieter Zetsche,Vorstandsvorsitzender derDaimler AG, spricht Klartextüber Google und Apple als mög-liche Partner, die mangelndePerspektive für die Brennstoff-zelle und die Chancen der Digitalisierung in der Formel-1-Übertragung.

ir stehen vor der Neuerfin-dung des Automobils“, kün-digte Dieter Zetsche in ei-

nem Interview mit dem Mittelstands -portal Deutsche Unternehmerbörse(DUB.de) an. Aus Sicht des Daimler-Chefs konvergieren die Branche fürConsumer Electronics und die Automo-bilindustrie. Das eröffne unglaublichviele Chancen. Der Grund: „Aus derIdee des autonomen Fahrens wird einerealistische Perspektive“, so der Daim-ler-CEO. „Das Schlagwort heißt thethird place: Neben dem Zuhause unddem Arbeitsplatz wird mit dem Autoein dritter Raum geschaffen, in demnicht nur am Steuer gesessen wird, son-dern in dem auch gearbeitet, kommuni-ziert und entspannt werden kann.“ Den „beeindruckenden Leistungenund der finanziellen Macht“ von Googleund Apple zollt Zetsche Respekt. Aufihr Eindringen in sein angestammtesTerritorium verfalle er allerdings nichtin Angststarre, sondern setze auf Wett-bewerb oder Zusammenarbeit. „EineOption könnte sein, dass die Autos ineinem Joint Venture entstehen und wirdiese dann bauen. Aber ich spreche

hier rein fiktiv“, sagt der Daimler-Chefmit Blick auf die Zukunft. Die genaue Rollenverteilung, werPartner und wer Konkurrent werdenkönnte, ist laut Zetsche noch unklar:„Auf der einen Seite gibt es Felder derZusammenarbeit mit diesen Firmen.Auf der anderen Seite kann es sein,dass wir um den gleichen Kunden mitunterschiedlichen Produkten buhlen.“

uf keinen Fall aber will Zetschesich zum Zulieferer degradierenlassen. Auf die Frage, ob es

denkbar wäre, dass Daimler für Googleoder Apple Autos produzieren würde,antwortet er: „Wir wollen keine Liefe-ranten werden, die keinen direktenKundenkontakt mehr haben und Hard-ware an Dritte liefern.“ Skeptisch zeigt sich der Daimler-Stratege mit Blick auf die Perspektiveder Brennstoffzelle im Vergleich zumElektroauto mit dem EnergiespeicherBatterie: „Wir sehen, dass die Batterieschneller leistungsfähiger wird als er-wartet. Der Vorteil der Brennstoffzelleist deshalb heute geringer einzuschät-zen als noch vor fünf Jahren.“ Daimler

gilt als einer der Pioniere auf dem Ge-biet der Brennstoffzellen-Technologie. Kritisch äußert sich der Daimler-Chef auch zur medialen Inszenierungder Formel 1. Das Fernsehen kämpfeum seine Attraktivität als Medium. „ImBezug auf die Formel 1 müssen wir unsnatürlich fragen, wie diese Plattformweiterentwickelt werden kann.“ Der In-halt, sprich die Rennen, seien klasse, soder Daimler-Chef. „Wir haben in derVergangenheit selten so viele Überhol-vorgänge und Kämpfe auf der Streckegesehen wie heute.“ Der CEO fordert daher, die Formel 1stärker digital und interaktiv zu ver-markten. Hier habe man noch gewalti-gen Rückstand. Vorstellbar wäre einedigitale Plattform von Daimler selbst.Seine Forderung: „Für die Formel 1brauchen wir interaktive Formen.“ Vor-bild sei das Reitturnier in Aachen, woman bei der Dressur als Zuschauer eineBewertung auf dem Smartphone oderTablet abgeben könne. „Das machtSpaß, man ist dabei und nicht nur pas-siver Zuschauer. So etwas kann ich mirauch bei der Formel 1 vorstellen.“ n

Foto Daimelr AG

DAS AUTO WIRD ZUM „THIRD PLACE“

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Haus der Dokumente im TechnologieparkZum Januar 2016 schließen sich dieBremer IT-Unternehmen teampointComkopie und Kunckel EDV zurKunckel teampoint GmbH zusam-men. Dadurch entsteht einer dergrößten IT- und Apple-Dienstleisterin der Region. Die Geschäftsführungvon Kunckel teampoint überneh-men dabei gleichberechtigt Wolf-gang Kunckel (l. im Bild) und BerndFlock. Kunckel ist Namensgeber undGründer der Kunckel EDV, Flock ge-schäftsführender Gesellschafter derteampoint Comkopie. Im Frühjahr

2016 werden alle vier Unternehmender Comkopie Gruppe das „Haus derDokumente“ im Technologiezen-trum an der Universität Bremen be-ziehen. n

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Gegen den Kater danach Wenn aus einer Idee ernst wird: Bremer Studenten haben vor vier Jahren in einem Hochschulseminar ein Anti-Kater-Getränk entwickelt und jetzt auf den Markt gebracht. 100.000 Flaschen von„Freigeist“ sind bereits abgefüllt. Das junge Unternehmen, die Urban OwlGmbH, will weiter wachsen und hat ihre Zielgruppe fest im Blick: jung, feier -lustig, mit Spaß an Lifestyle-Produkten. Gunnar Sieweke (im Bild) vertreibt das„funktionale Erfrischungsgetränk“ im Netz und an rund 20 Orten in Deutsch-land – bald soll es bundesweit im Handel vertreten sein. Was genauist nun eigentlich drin? Die Mixtur basiert nach Angaben der Erfinder auf diesen Komponenten: Elektrolyte (Natrium, Kalium, Magnesium), Kaktusfeige,Vitamine, Koffein, Zucker. Wie die meisten Energie-Getränke ist „Freigeist“isotonisch, das heißt, es hat die gleiche Konzentration von Mineralstoffenwie das Blut. Und die Wirkung? Es gibt wissenschaftliche Studien, sagt GunnarSieweke, die belegten, dass Kaktusfeige gegen Kater hilft.

Fotos Kunckel EDV, Pressedienst Bremen

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46 | Wirtschaft in Bremen 10.2015

SERVICE&PRAXIS

Foto WiB

E-Commerce, E-Bilanz, E-Banking,E-Rechnung, E-Government, E-Learning und natürlich E-Mail –

die digitale Vernetzung der Systeme istallgegenwärtig und umschließt auchdie Finanz- und Lohnbuchhaltung. DieDigitalisierung spart Kosten, schafftTransparenz und liefert deutlich schnel-ler Unternehmenskennzahlen. Letztlichverschaffen sich Unternehmen damitenorme Wettbewerbsvorteile. An derModernisierung der Finanzbuchhal-tung führt kein Weg vor.

Welche Vorteile bietet einedigitale Finanzbuchhaltung?

Das Ziel einer modernen und digitalenFinanzbuchhaltung ist es, die Durch-laufzeiten für die Erfassung der Ge-schäftsvorfälle zu verringern. Mit ei-nem modernen System ist die Überwa-chung der aktuellen und voraussichtli-chen Liquidität über den Planungs -horizont möglich. Im Idealfall ist dafüreine Controlling-App im Einsatz. Mitden Key Performance Indicators (KPI)im Blick weiß jeder Unternehmer, wo eraktuell steht und wie groß das „Gap- to-Close“ ist. Vermögensbildung, Ent-

schuldung oder Steuerlast sind damitein gesteuerter Prozess und nicht erstbei der Abschlussbesprechung sichtbar.

Wie funktioniert die elektronische Rechnung?

Ein wesentlicher Baustein der Digitali-sierung ist die elektronische Rechnung.Dazu werden die Ausgangsrechnungenim PDF-Format erstellt und als Anhangelektronisch an den Kunden versendet:Ausdruck, Unterzeichnung, Kuvertie-ren, Botengänge und Portogebührenwerden überflüssig. Die E-Rechnung re-duziert auch erheblich den Buchungs-

DIE DIGITALE FINANZBUCHHALTUNG Von MAX SCHMIDT und TOBIAS STUBER (Clostermann & Jasper Partnerschaft)

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10.2015 Wirtschaft in Bremen | 47

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aufwand beim Empfänger: Der Kundekann die mitgelieferten Rechnungsda-ten fehlerfrei und schnell in die Buch-haltung aufnehmen. Nach Informatio-nen des Bundesministeriums für Wirt-schaft und Energie (BMWi) werden For-derungen dank der elektronischenRechnungen durchschnittlich 5,3 Tagefrüher bezahlt. Rechnet man alles zu-sammen, sparen Unternehmer laut Be-rechnungen des BMWi auf der Rech-nungsausgangsseite durchschnittlich9,27 Euro je Rechnung. Ein Zwischenschritt vor der E-Rech-nung ist das ersetzende Scannen. Mit-hilfe eines Dokumenten-Management-Systems (kurz DMS) werden Papierrech-nungen eingescannt und dann digitalbearbeitet. Dabei werden mit einerTexterkennungssoftware die rech-nungsrelevanten Daten automatischausgelesen. Das Rechnungswesen pro-fitiert von umgehenden Verbuchungenund vom schnelleren Auffinden von Be-legen. Einmal angelegte sogenannteLerndateien führen zur automatisier-ten Verbuchung dieser Belege. EineVerfahrensdokumentation stellt sicher,dass der gescannte Beleg rechtskon-form aufbewahrt wird. Der Papierbelegwird damit überflüssig und kann ent-sorgt werden.

Wie ist die Haltung der Finanzverwaltung?

Die Finanzverwaltung hat mit denGoBD (Grundsätze zur ordnungsgemä-ßen Führung und Aufbewahrung vonBüchern, Aufzeichnungen und Unterla-gen in elektronischer Form sowie zumDatenzugriff) ihre Rechtsauffassung zuVerantwortlichkeit, Belegfunktion, Auf-zeichnung, Kontrollsystem und Daten-sicherheit einer (digitalen) Finanzbuch-haltung dargelegt. Vor allem die Ver-fahrensdokumentation und Unverän-derlichkeit von Daten werden dabeizentraler Punkt der Betriebsprüfungensein. Das Ziel der Finanzverwaltung isteine automatisierte Prüfung aller Steuererklärungen. Die Dokumenta -tion und strengere Ausführung der in-ternen Kontrollen sollen unter anderemsicherstellen, dass sogenannte Gefäl-ligkeitsrechnungen nicht mehr erstelltwerden können.

Was kann der Steuerberater leisten?

Der Steuerberater verfügt über eineVielzahl an technischen Werkzeugenfür eine digitale Finanzbuchhaltung.Dazu gehören natürlich ein elektroni-scher Zahlungsverkehr sowie Lerndatei-en. Aber auch die E-Rechnung und das

ersetzende Scannen dürfen für denSteuerberater kein Problem darstellen.Die digitale Lohn- und Gehaltsabrech-nung und die digitale Bereitstellungdieser Lohn- und Gehaltsdokumentesind ein weiterer Baustein. n

VeranstaltungVorteile der digitalen Finanz-buchhaltung Im Mittelpunkt des Informationsabendsstehen die Möglichkeiten und Vorteileeiner modernen, digitalen Finanzbuch-haltung bzw. eines Controllings. Die Re-ferenten veranschaulichen an konkre-ten Beispielen die Bausteine eines sol-chen Systems und definieren Bench-marks und Tabus. Weiterhin werden dieaktuelle rechtliche Situation und dieSystemanforderungen erläutert. Ab-schließend stellt ein Entwickler Lösun-gen für ein mobiles Managementinfor-mationssystem vor.

Die Veranstaltung findet am 14. Oktober (17:00-19:00 Uhr) in der HandelskammerBremen statt. Anmeldung Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected] Dr. Dennis Stockinger, Telefon 0421 3637-234, [email protected]

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48 | Wirtschaft in Bremen 10.2015

SERVICE&PRAXIS

it Basel III wurden deutlich höhe-re Eigenkapitalquoten für Banken

beschlossen. Ein Korrekturfaktor sollverhindern, dass die Kreditvergabe ankleine und mittlere Unternehmen(KMU) unter dieser Vorgabe leidet. Kre-dite an KMU bis zu einer Höhe von 1,5Millionen Euro sind deshalb von der all-gemeinen Erhöhung ausgenommen –sie profitieren so von günstigeren Krediten. Aber noch ist nicht klar, obdiese Erleichterung auf Dauer erhaltenbleibt. Denn ausgerechnet die EuropäischeBankaufsichtsbehörde (EBA) soll dieWirkung der Erleichterungen für kleineund mittlere Unternehmen überprüfen.Dabei hat gerade sie den Korrekturfak-tor in der Vergangenheit abgelehntund wollte – ungeachtet der Auswir-kungen für die Unternehmensfinanzie-rung – alle Kredite über einen Kammscheren. Zwar zeigt sich die EBA mittler-weile etwas offener, aber sie unter-schätzt weiterhin die Bedeutung vonMittelstandskrediten als Stabilitätsan-ker für Unternehmen wie für Banken.

Mittelstandskredite nützen der europäischen Wirtschaft …

Die 23 Millionen kleinen und mittelgro-ßen Unternehmen machen das Gros al-ler Betriebe in der EU aus und schaffenzwei Drittel der Arbeitsplätze in der Pri-vatwirtschaft. Für sie ist es vielfachschwieriger, einen Kredit zu erhaltenals für größere Unternehmen – selbst inDeutschland, wie die neueste DIHK-Fi-nanzierungsumfrage wieder einmalzeigt. Die Kreditversorgung dieser Un-ternehmen vor weiteren Einschränkun-gen zu schützen, nützt deshalb nicht

nur den EU-Ländern, die aktuell Refor-men schultern müssen, sondern der eu-ropäischen Wirtschaft insgesamt.

… und stärken die Finanzstabilität

Aber eine stabile Kreditvergabe an denMittelstand stärkt auch das Finanzsys -tem. Denn eine Vielzahl von kleinerenKMU-Krediten ist für eine Bank insge-samt oft risikoärmer als eine gleich ho-he Kreditvergabe an wenige Großunter-nehmen: KMU-Kredite sind wenigervon großen, globalen Konjunkturtrendsabhängig. Das verringert das Risiko,dass viele Kreditnehmer gleichzeitig inSchwierigkeiten geraten – und eineexis tenzbedrohende Krise für die Bankauslösen könnten.

Mittelstandskredite werdennoch zu stark belastet

Der KMU-Korrekturfaktor ist deshalbauch kein Geschenk, das eingeführtwurde, um eine Gruppe von Unterneh-men besonders zu privilegieren. Im Ge-genteil: Er erkennt lediglich die stabili-sierende Wirkung an, die die größereStreuung der Risiken bei KMU-Kreditenfür das Geschäft einer Bank haben.Und vieles spricht dafür, dass er dafürsogar noch zu niedrig angesetzt ist: Be-rechnungen der Bundesbank etwa le-gen nahe, dass KMU-Kredite im Ver-gleich zu denen für Großunternehmen– jedenfalls in Deutschland – eigentlichsogar noch geringere Eigenkapitalan-forderungen haben sollten. Wenn der abschließende EBA-Be-richt im Februar 2016 vorliegt, will dieEuropäische Kommission darüber ent-scheiden, ob der KMU-Korrekturfaktordauerhaft erhalten bleibt. Das sollte erauf jeden Fall, denn sonst sind dieInves titionsmöglichkeiten und damitdie Wettbewerbsfähigkeit kleiner und

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BLG Logistics Group AG & Co.KG . . . . . . . . . . 25Brasilhaus GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U2Brepark GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Euro Print GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Europa-Center AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37Goldbeck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43Justus Grosse GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Hansa Tec GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Helios Lubeoil GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51i2b-express . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .BeilageJahn OHG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Kinderzeit – Verlag aus Bremen . . . . . . . . . . . 45Lariviere Ges. für Präsentationssysteme GmbH . . . . . . . . . . 29, 31Lopez-Ebri GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Marahrens Schilderwerk GmbH . . . . . . .BeilageNordCap GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . .BeilageOldenburgische Landesbank AG . . . . . . . . . . 21Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Philharmonische Gesellschaft . . . . . . . . . . . . 49Porsche Zentrum Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . .23Pro office GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3Renz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . .33, 47Senator f. Wirtschaft Arbeit u. Häfen . .BeilageSparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Studio B GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53swb Vertrieb Bremen GmbH . . . . . . . . . . . . . . 15WFB – Wirtschaftsförderung Bremen GmbH . 27Wir machen Druck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . U4

mittlerer Unternehmen in Europa be-droht. Sinnvoll wäre aus Sicht des DIHKsogar eine höhere Obergrenze für dieKreditsumme bei KMU. Denn die der-zeit maximale Kreditobergrenze von1,5 Millionen Euro wird auch bei klei-nen Unternehmen schnell erreicht. Ge-rade bei Einzelunternehmern werdenzudem auch private Kredite des Unter-nehmers grundsätzlich miteingerech-net. Da das Risiko für die Banken auchnicht sprunghaft zunimmt, wenn dieKredithöhe von 1,5 Millionen über-schritten wird, bleibt hier Raum für eineErhöhung. (DIHK) n

DIHK: Mittelstandskredite als Stabilitätsanker schützen

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10.2015 Wirtschaft in Bremen | 49

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3. Bremer Konferenz zum maritimen RechtDer Forschungsverbund für maritimes Recht in der Metropol-region Bremen-Oldenburg im Nordwesten richtet am 26. und27. November die 3. Bremer Konferenz zum maritimen Rechtaus. Im Fokus stehen wiederum Fragen der maritimen Indus -trie, insbesondere grenzüberschreitende Insolvenzen. „Dieseit 2008 andauernde Schifffahrtskrise macht den grenz-überschreitenden Charakter von Insolvenzen im maritimenSektor sichtbar“, heißt es in der Einladung. „Wie kaum ein an-derer Wirtschaftszweig ist dieser Sektor mit diesem Phäno-men bekannt.“ Die aktuellen Entwicklungen ließen erkennen, welchedrängenden Probleme dabei aktuell und perspektivisch be-stehen. „Ganz grundlegend stellt sich zum Beispiel die Frage,ob die Lösung bestehender Konflikte durch rechtliche Har-monisierung, den Wettbewerb der Gerichtsbarkeiten oderdurch privatwirtschaftliche Regelungen erreicht werdenkann.“ Ein weiteres Thema wird Blue Growth, das Wachstumdurch innovative Meeresnutzung. Bereits heute gebe es er-hebliche Konflikte um Ressourcen, Räume und den Schutzder Meere. n

InformationDie Tagung findet im Haus Schütting statt.AnmeldungBremer Rhederverein, Telefon 0421 3699-148, [email protected]

Streifzug durch die Statistik:40 Jahre „Bremen in Zahlen"Das Statistische Landesamt Bremen hat jetzt die Broschüre„Bremen in Zahlen“ herausgegeben. Die Ausgabe 2015 bie-tet auf 68 Seiten einen abwechslungsreichen Streifzug durchdie Zahlenwelt der bremischen Statistik. Tabellen und Grafi-ken informieren über aktuelle Entwicklungen bei den Bevöl-kerungs- und Haushaltsstrukturen ebenso wie über die Be-schäftigungssituation oder die Zahl der Gäste und derenÜbernachtungen in den Beherbergungsbetrieben. Ausge-wählte historische Daten, ein Städte- und Ländervergleichund die Anschriften wichtiger Anlaufstellen in Bremen undBremerhaven ergänzen das Zahlenwerk. In diesem Jahr feiertdie Broschüre ihren 40. Geburtstag. n

Die gedruckte Ausgabe von „Bremen in Zahlen 2015“ ist zum Preis von sechs Euro beim Statistischen Landesamt Bremen erhältlich. Sie kann auchals pdf-Datei unter www.statistik.bremen.de kostenlos heruntergeladenwerden.

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50 | Wirtschaft in Bremen 10.2015

SERVICE&PRAXIS

19.11., Englisch im Vertrieb: Vertriebsprozesse,-strategien, Marketing, Distribution, After-SalesSupport, A2-B1 Niveau (Mittelstufe)20.11., Geldwerte Vorteile und Sachbezüge inLohn-/Gehaltsabrechnungen26.11., Handelskorrespondenz: modern, korrektund zielorientiert

Veranstalter: BWU, Dr. Marie-Louise Rendant,Silvia Meinke, Telefon 0421 36325-12/13,www.bwu-bremen.de

BVL Campus: Seminare und Kurse für Wirtschaft und LogistikSteuerung von Lager- und Kommissionier systemen, 12.10.-13.10.Umsatzsteuer und Zölle beim Im- und Export, 12.10.-13.10.Optimierung der Zollabwicklung durch vereinfachte Verfahren, 4.11.-5.11.Zollpräferenzen beim Export, 10.11.-12.11.Führung für Logistiker , 11.11.-12.11.Bremer Zollworkshop für Fach- und Führungs-kräfte im Zollbereich, 16.11.-17.11.Effiziente Layoutplanung und zukunfts -orientierte Standortentwicklung, 17.11.-18.11.Betriebsprüfungen durch die Zollverwaltung:Effiziente Umsetzung der neuen GDPdU, 23.11.-24.11.Analyse und Bewertung von Kommissionier -systemen, 25.11.-27.11.Zollwissen für Logistikmitarbeiter, 1.12.-2.12.Crashkurs Logistik, 3.12.-4.12.Sichere und effiziente Gestaltung von Aus -fuhren – Exportabwicklung, Exportkontrolle undInternet-Ausfuhranmeldung, 7.12.-8.12.Bremer Zollworkshop für Fach- und Führungs-kräfte im Zollbereich, 7.12.-8.12.

Veranstalter: BVL Campus, Marlene Schwegmann Telefon 0421 94 99 10-10, www.bvl-campus.de/seminare, [email protected]

Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV)Studium Betriebswirt DAV „Internationales Logistikmanagement“ , Vollzeit, 12.10.2015-22.09.2017Fachwirt für Güterverkehr und Logistik (IHK) –berufsbegleitend, 13.10.2015 -14.03.2016Verkehrsfachwirt (IHK) „Fachrichtung Güterver-kehr“, Vollzeit, Teil 1: 11.01.2016-11.03.2016;Teil 2: 15.08.2016 -14.10.2016Studium Betriebswirt DAV „Internationales Logistikmanagement“, Vollzeit, 04.04.2016-23.03.2018Studium Betriebswirt DAV „InternationalesLogistikmanagement“, berufsbegleitend,05.04.2016-22.03.2019Studium Betriebswirt DAV „Internationales Logistikmanagement“, Vollzeit, 10.10.2016-21.09.2018

Veranstalter: DAV, Kerstin Schlüter, Telefon 0421 9499-1055, [email protected], www.bvl-campus.de/dav

bav Bremer Außenwirtschafts- und VerkehrsseminareGroßes ZollseminarAufbaumodul „Einfuhr“, 19.-21.10.Aufbaumodul „Ausfuhr“, 9.-11.11.Aufbaumodul „Exportkontrolle“, 23.-25.11.Einreihen von Maschinen sowie Teilenund Zubehör in den Zolltarif, 30.9.-1.10.Grundlagen des Warenursprungs- und Präferenzrechts, 12.-14.10.Umsatzsteuer und Zoll bei der Einfuhr, Ausfuhr in Drittländer sowie EU-Handel, 15.10.

Veranstalter: bav, Verena Springer, Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net, [email protected]

Bildung und BeratungFortbildungenCity-Logistiker/in, 12.10. 2015 – 12.02.20163D-Druck, 21.09.2015 – 13.11.2015

Veranstalter: Bildung und Beratung Manfred Wallenschus GmbH, Telefon 0421 696112-0, [email protected], www.bub-bremen.de

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Seminare2.11., Logistik III, Logistikmanagement in komplexer Wirtschaftswelt: Vorteile des Wert-schöpfungsketten-Managements3.-4.11., Etelsen: Souveräner mit Konflikten umgehen3.11., Besondere Beschäftigungsverhältnisse:geringfügig Entlohnte, Befristung etc. 3.11., Professionelles Empfangspersonal:Umgang mit Kunden und Besuchern4.-5.11., Der Innendienst der Zukunft –aktiv und beweglich: von der Auftragsbear -beitung zum aktiven Kundenmanagement10.-11.11., Etelsen: zielführende und effektiveArbeitstechniken, Zeitmanagement – Arbeits-strukturierung10.-11.11., Etelsen: BWL/Controlling fürIngenieure und Nichtkaufleute11.11., „Im Zweifel Kommunikation“: Kommunikation mit internen und externenKunden12.11., vormittags, SAP ERP 6.0 – Und was nun?Für Einsteiger, die mehr über SAP wissen wollen12.11. Gesundheit im Unternehmen und am Arbeitsplatz: Strategien zur Steigerung von Leistungsfähigkeit und Motivation12.-13.11., Etelsen: Mitarbeiter/innen führenund motivieren – Verbesserung der Führungs -arbeit durch Methodik und Veränderung desFührungsverhaltens13.11., Liquiditätssicherung: Basis eines praktikablen „Turnaround-Konzeptes“18.11., Mitarbeiterfindung und Mitarbeiterbin-dung: erfolgreiche Strategien und Techniken18.11., Das neue Mindestlohngesetz18.11., Arbeitsrecht für Führungskräfte19.11., Richtiges Vorgehen bei Neueinstellungen19.11., Mehr Umsatz und Gewinn durch konsequente Anfrage- und Angebotskultur

WIRTSCHAFTSTERMINE

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 96. Jahrgang OKTOBER 2015

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, [email protected],www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 40 vom 1. Januar 2015.

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KG

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

Erscheinungsweise bis zum 10. des Monats

ivw geprüft

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Page 51: Wirtschaft in Bremen 10/2015 - Tourismus im Land Bremen: Stark im Trend

fortbildung direkt (Auswahl)Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 09.11.15-20.11.15Tagesseminar: 11.01.16-22.01.16Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKKompaktseminar: 25.01.16-20.05.16Geprüfte/r Industriemeister/in Lack IHKKompaktseminar: 18.01.16-04.05.16Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHKKompaktseminar: 25.01.16-20.05.16Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHK,Kompaktseminar: 25.01.16-04.05.16Logistikmeister IHKKompaktseminar: 25.01.16-20.05.16Qualitätsmanager/in IHKKompaktseminar. 25.01.16-19.02.16Samstagsseminar: 14.11.15-21.05.16Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKKompaktseminar: 25.01.16-20.05.16Technische/r Betriebswirt/in IHKKompaktseminar: 04.01.16-12.03.16Technische/r Fachwirt/in IHKKompaktseminar: 04.01.16-23.04.16

Veranstalter: Fortbildung direkt, Alexandra Reinke,Telefon 0421 579966-0, www.fortbildungdirekt.de, [email protected]

Hochschule BremenCertificate in Management(CAS)berufsbegleitendes Weiterbildungs-studium, Module im WS 2015/60Kontaktstunden:Geschäftsprozessmanagement und -modellierung, 16.10., Management und Rechtsstrukturen, 16.10., Grundlagen des Projektmanagements, 27.11., Rechnungswesen/Controlling:19.1.2016, 18:00 Uhr

Veranstalter: HS Bremen, Koordinierungsstelle für Weiterbildung, Kirstin Reil, Telefon 0421 5905-4165,[email protected], www.cas-man.hs-bremen.de

IQ Bremen IntelligenteQualifizierungBerufsbegleitende AngeboteBetriebswirt (staatl. gepr.)ab 02.04.16, berufsbegleitend Techniker (staatl. gepr.)ab 02.04.16 berufsbegleitendIndustriemeister Metall/E-Technik/Mechatronik IHKab 23.11.15 Vollzeitab 29.03.16 Teilzeitab 06.02.16 samstagsLogistikmeister IHKab 23.11.15 Vollzeitab 29.03.16 Teilzeitab 06.02.16 samstagsIndustriemeister Lebensmittel IHK, ab 26.10.15 Teilzeitab 31.10.15 samstagsBetriebswirt IHK, ab 06.10.15 Teilzeit

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Technischer Betriebswirt IHK, ab 10.10.15 TeilzeitWirtschaftsfachwirt IHK, ab 26.10.15 Teilzeit,ab 02.11.15 VollzeitTechnischer Fachwirt IHK, ab 26.10.15 TeilzeitPersonalfachkaufmann IHK, ab 03.11.15 TeilzeitAEVO, ab 12.10.15 Vollzeit, ab 26.10.15 TeilzeitLogistikmanager IHK, ab 12.10.15 Vollzeit

Veranstalter: IQBremen e. V., Intelligente Qualifizierung, Irene Boubaker, Telefon 0421 1748-19, [email protected],www.iq-bremen.de

RKW NordFührung und Kommunikation im Team, 14.10.Vom Kollegen zum Vorgesetzten 2: Die neue Rolle als Führungskraft, 2.-3.11.Thinking out of the Box, 4.11.

Veranstalter: RKW Bremen GmbH, Mareike West-häuser, Telefon 0421-323464-28,[email protected], www.rkw-bremen.de

wisoak Wirtschafts- und Sozialakademieder Arbeitnehmerkammer gGmbHBerufliche Fortbildungen (Auswahl)Gepr. Managementassistent/in bSb Schwerp.Kommunikation, ab 15.10.Bachelorstudium Betriebswirtschaft inKooperation mit IUBH Bad Honnef, ab 1.11.Manager für Speditions- und Logistik -dienstleistungen, ab 02.11.BWL für Nichtökonomen I, 02.-06.11.Bilanzbuchhalter/in IHK, ab 03.11.Handelsfachwirt/in IHK, ab 04.11.Datenschutzqualifikation für Datenschutz -beauftragte in kleineren Unternehmen IHK, 04.-25.11.2015Supply Chain Manager, ab 09.11.Fachkaufmann/frau Einkauf /Logistik IHK, ab 10.11.Wirtschaftsfachwirt/in IHK, ab 12.11.

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie derArbeitnehmerkammer Bremen gGmbH, Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657,[email protected], www.wisoak.de

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SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

DIE BÖRSEN

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen; oder per E-Mail: [email protected]

Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen derjeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier:

• für die Recyclingbörse – www.ihk-recyclingboerse.de;• für die Existenzgründungsbörse – www.nexxt-change.org;

‰ ANGEBOTE

HB-A-12-2015Für eine inhabergeführte Einzel- und Großhan-delsfirma wird aus Altersgründen ein Nachfolgergesucht. Der Unternehmensschwerpunkt liegtauf erlesenen Nahrungs-/Genussmitteln undEdelsteinen. Das Geschäft ist seit mehrerenJahrzehnten inhabergeführt. Der feste Kunden-stamm schätzt die Qualität sowie den persönli-chen Service. Zentrale Lage mit guter Verkehrs-anbindung und eigenen Parkplätzen. Großer Warenbestand, mehrere Teilzeitkräfte. Die Über-nahme kann ab sofort erfolgen mit unterstüt-zender Einarbeitungsphase.

HB-A-13-2015Für mein Unternehmen suche ich einenMitgesellschafter bzw. eine Mitgesellschafterinfür den Bereich Einzelhandel von Fairtrade- und Bioprodukten sowie Dienstleistungen. DasUnternehmen vertreibt unter dem markenrecht-lich geschützten Namen „Temple of Peace for Jerusalem“ unterschied liche Produkte. Zusätz-lich werden Dienstleistungen wie Vorträge,Workshops, Seminare und vergleichbare Veran-staltungen in den Bereichen Kosmetik, Wellness,Gymnastik, Reiki und Lebensberatung angebo-ten. Ich bin staatl. anerkannte Kosmetikerin und wünsche mir einen Partner oder eine Part-nerin besonders zur Unterstützung im Marketingbereich.

HB-A-14-2015Wir suchen aus Altersgründen einen vertriebs -orientierten Teilhaber (m/w), einen unterneh-merisch ambitionierten Ingenieur (m/w) mitFachrichtung Maschinenbau/Automatisierung,der nach entsprechender Einarbeitung die Firmaübernimmt. Das inhabergeführte Unternehmenmit guter Auftragslage, namhaften Stammkun-den ist seit 10 Jahren etabliert und in allen Geschäftsbereichen zertifiziert. Schwerpunkt istdie Konfektionierung steckfertiger Leitungen fürdie Antriebstechnik. Kleinkonfektionierungenund Handel runden das Lieferprogramm ab.

HB-A-16-2015 Wochenmarktspezialgeschäft seit 30 Jahren am Markt in norddeutscher Großstadt steht zurÜbergabe aus Altersgründen bereit. LangjährigeErfahrung, Alleinstellung in seinem Bereich, jah-relange Lieferbeziehungen, gute bis sehr guteAusstattung, hochwertiger Fuhrpark, guteRäumlichkeiten (Lager/Küche/Büro), einge-spieltes engagiertes Team, Einführung undKnow-how -Vermittlung durch den Inhaber, guteund stabile Ertragslage, ideal für engagiertenkaufmännisch versierten Interessenten, um Potenziale noch weiter zu nutzen. Bitte nurernsthafte und aussagefähige Bewerbungen.

HB-A-17-2015Eine seit 25 Jahren inhabergeführte GmbH, mitTätigkeitsschwerpunkt Projektentwicklung undWohnungsbau für Kapitalanleger, sucht einenUnternehmensnachfolger. Dem Unternehmenangeschlossen ist eine Hausverwaltung.

HB-A-18-2015Ingenieurbüro für Verfahrens-, Lebensmittel-,Elektrotechnik mit Erweiterungspotenzial suchtNachfolger, gerne auch in Teilhaberschaft. Wirsind ein reiner Dienstleister und bearbeiten alleBereiche der HOAI. Der Schwerpunkt unsererStammkundschaft liegt in der Lebensmittelin -dustrie, aber auch Bereiche wie Automobile/Stahl werden langjährig bedient. Insgesamt sindwir seit mehr als 20 Jahre – auch international – erfolgreich tätig.

HB-A-19-2015Für ein exklusives traditionelles Bremer Modehaus wird ein/e Nachfolger/in gesucht.Das Geschäft wird seit mehreren Jahrzehntenvom Inhaber geführt und befindet sich in guterzentraler Lage in einem bevorzugten StadtteilBremens. ÖPNV ist direkt vorhanden, es gibt eine große Schaufensterfront, ca. 120 qm Laden-fläche und ca. 100 qm Lager- und Büroräume.Individuelle, ansprechende Einrichtung mitLiebe zum Detail. Günstige Miete und Neben -kosten. Warenbestand kann übernommenwerden, ist aber keine Bedingung. Wir suchen einen/e Nachfolger/in, der/die das Geschäftzum 31.12.2015 übernimmt. Eine Einarbeitung/Begleitung ist auf Wunsch möglich.

HB-A-20-2015Kleine, inhabergeführte Werbeagentur suchtaus Altersgründen für die Weiterführung bzw.Übernahme eine/n Käufer/in. Ein fester Kun-denstamm, beste Mitarbeiter und die zeitge -mäße Ausrichtung sorgen für gute Zukunfts -aussichten. Erstklassige Lieferanten und zuver-lässige Freelancer ergänzen dieses stimmige Gesamtangebot. Das breitgefächerte Kunden-portfolio birgt keine finanziellen Abhängig -keiten und ist in allen Bereichen ausbaufähig.Wir suchen eine unternehmerisch denkende Persönlichkeit mit Beratungs- und Kreativkom-petenzen.

‰ NACHFRAGEN

HB-G-7-2015Ein 38-jähriger Kaufmann aus Bremen, seit2009 eigene GmbH im Bereich Großhandel/Produktion, sucht ein KMU idealerweise imRaum Bremen oder -/+ 100 km Entfernung zurÜbernahme.

HB-G-8-2015Unternehmensnachfolge/Beteiligung bei IT-Unternehmen: Unternehmerische Führungs-persönlichkeit mit breitem Erfahrungsspektrumals Vorstand und Geschäftsführer im Mittel-stand sowie Konzernumfeld mit Branchen-schwerpunkt IT/TK und Energie sucht ein gut positioniertes IT-Unternehmen.

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‰ ANGEBOTE

BI-A-5003-11, Verpackungen, gebrauchte Big-Bags, Menge: 500 Stück, nur Selbstabholung, Region: 33428 Marienfeld, Kreis GüterslohBI-A-4918-12. gebrauchter Konusmischer, Nautamix, Maße: 3,8 m lang, 2,5 m Durchmesser,Region: GladbeckBI-A-4881-3, Schrauben in Kartons – KN 6038STplus T20 4,0 x 8 A2, Menge: ca. 45.000 Stück,Region: BielefeldLG-A-4429-5, Holzpaletten Einwegpaletten kostenlos zu vergeben, unsortiert, lose gestapelt,unterschiedliche Maße, teilweise auch defekt. Alles unbehandeltes Holz. Menge: 30-40/Tag, keine Mindestabnahme, Besichtigung im Vorfeldmöglich, Anfragen 24 Std. zuvor via E-Mail. Region: 21220 SeevetalLG-N-4833-13, verpackte/unverpackte Speise -reste und Lebensmittel-Abfälle, Speisereste ausGastronomie, Küchen/Kantinen, Catering, etc.;Produktionsreste aus der Lebensmittel-Verarbei-tung, Lebensmittel-Herstellung, Verpackungsart:im Müllgroßbehälter (MGB), im Container, auf Palette, Abnahmemenge: unbegrenzt, Preis: nachAbsprache, Region: Hamburg, Stadt und Land-kreis LüneburgBS-A-4458-12, große Mengen Kalksteinschotter,zum Beispiel als Tragschicht oder Gründungspols -ter abzugeben, Körnung ca. 0/300 mm als Grob-schlag, Menge/Gewicht 5.000 m³, einmalig, An-lieferung möglich, Preis VB, Landkreis Goslar.BS-A-4440-10, Recyclingschotter 0/80 mm, größere Mengen aufbereiteter Recyclingschotter0/80 mm abzugeben, als Platzbefestigung, Wege-bau oder Tragschicht, 5.000 t, regelmäßig anfal-

RECYCLINGBÖRSE

10.2015 Wirtschaft in Bremen | 53

lend, lose, Anlieferung möglich, Preis VB, Landkreis Goslar.H-A-4968-6, Ledergranulat, <0,2 spez. Gewicht,Größen 0-3 mm und 0-8 mm, in unterschiedlichenFarben, regelmäßig anfallend, Verpackungsart inSäcken á 25 kg, Transport Selbstabholung oderAbsprache, Preis mengenabhängig, Region:Lehrte/Hannover.H-A-4821-4, Silikonpapier auf Rollen, teilweise mit CFK-Einlage. Verschiedene Längen und Rollen-stärken, Menge: 100 Stück, Abholung: Lkw-Ladung, Verpackungsart: lose, Transport:nach Absprache, Region: Großraum KasselH-A-4189-2, PE-Abfälle (Polyethylen-Hartschaum-stoff) des Typs LD 29 und LD 33 (vernetzterSchaum), in den Farben Weiß und Schwarz, Poly-lam (unvernetzter Schaum), Farbe Weiß, regelmäßig, ca. 4 mal pro Jahr, MindestabnahmeVerhandlungsbasis, gesammelt in Foliensäcken,Transport und Preis nach Absprache, Bad Nenn-dorf (Niedersachsen).HH-A-4903-1, Calciumstearat, vegetabil, geeignetfür den Einsatz in der Futtermittel-/Lebensmittel-/Nahrungsergänzungsmittel-/Pharmaindustrie.EP-Qualität und E470a. Menge: ca. 9.000 kg, Mindestabnahme: Komplettmenge, Verpackungs-art: 25 kg Säcke auf CP1 Paletten à 500 kg, Preis: 2.100 €/1.000 kg, Region: Norddeutsch-land (Hamburg/Niedersachsen)HH-A-4726-1, Di Calcium Phosphat Dihydrate-Pulver, Anwendungsindustrien/-gebiete: Lebens-mittel, Nahrungsergänzung, Futtermittel, Dünge-mittel – 25 kg-Säcke, Menge: ca. 24.000 kg, Ab-nahmemenge: nach Rücksprache, Verpackungsart:Papiersäcke mit PE-Inlay, Transport: nach Absprache, Preis: 1,75 €/kg

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BI-N-4590-12, Elektronenröhren, Radio-/Verstär-kerröhren, NF-Röhren etc. aus Radio- u. Tonband-geräten, Röhrenverstärkern, Messgeräten, Oszillos -kopen, Werkstattauflösungen usw. gesucht. Regel-mäßig, Abholung/nach Vereinbarung, Preis VHS,bundesweit.H-N-4923-5, genormte Euro-Paletten, 120x80 cm,Menge 24 Stück, unregelmäßig anfallend, keineMindestabnahme, HannoverHB-N-4910-2, suchen PE-Agrar-Folien, PE-Bewässe-rungsschläuche, lose oder Ballenwaren, 100 t jähr-lich, mind. 60 t, nur Selbstabholung o. Anliefe-rung nach Bremen. Anfallstelle Europa.

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WAGEN&WINNEN

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10.2015 Wirtschaft in Bremen | 55

Sina Cordsen hat sich als Personal Trainerin und Gesund-heitsberaterin selbstständig gemacht – in jungen Jahren undmit bemerkenswertem Erfolg.

L ern doch lieber etwas Richtiges!“Die Eltern waren zunächst skep-tisch, als sie von dem Berufs-

wunsch ihrer Tochter erfuhren: SinaCordsen wollte nach dem Abitur in dieFitnessbranche einsteigen und Geldverdienen. Die passionierte und erfolg-reiche Reiterin hatte es sich in den Kopfgesetzt, aus ihrem Hobby, dem Leis -tungssport, einen Beruf zu machen. DieEltern kapitulierten vor der Entschlos-senheit und Zielstrebigkeit ihrer Tochter. Naheliegend schien eine Ausbil-dung zur Sport- und Fitnesskauffrau,doch Sina Cordsen entschied sich fürdie anspruchsvollere Variante, ein dua-les Studium der Fitnessökonomie. Mit19 begann sie ein 3-jähriges Fernstudi-um an der Deutschen Hochschule fürPrävention und Gesundheitsmanage-ment, verbunden mit der praktischenAusbildung in einem Fitnessstudio.

Mit Plan und Ehrgeiz

Nachdem sie ihren „Bachelor of Arts“ inFitnessökonomie erworben und zweiweitere Jahre im Fitnessstudio gearbei-tet hat, reifte der „Plan A“: die Selbst-ständigkeit. Denn sie wollte zwei Din-ge, ihre Führungskompetenz und Quali-fikation sowie den direkten Kunden-kontakt und die Arbeit mit Menschen,unter einen Hut bringen. Mit 24 Jahren startete sie – bewapp-net mit einem Business-Plan, starkemEhrgeiz, finanzieller Vernunft, elterli-

cher Unterstützung und einem „Plan B“im Rücken – in die selbstbestimmte, dieunternehmerische Existenz. „Wenn nichtjetzt, wann dann?“ fragte sie sich. IhreRisikobereitschaft wurde belohnt. „Ichkann sagen, dass ich sehr zufrieden mitdem bisherigen Erfolg meines Unter-nehmens bin“, sagt sie heute, zwei Jah-re später. „Ich habe es geschafft, alsPersonal Trainerin und Ernährungsbe-raterin Fuß zu fassen.“ Sina Cordsen hat bereits für großeUnternehmen wie beispielsweise dieDeutsche Bahn, die Telekom oder Alli-anz gearbeitet. Hier wurde sie für Ent-spannungs- oder Rückenprogramme imBereich des betrieblichen Gesundheits-managements gebucht. Bei Mittel-ständlern wie der Hegemann Groupoder der Firma raumplus bietet sie re-gelmäßig Walking-Kurse an oder führteBewegungseinheiten bei Kundeneventsdurch. Sie arbeitet mit Vereinen undKrankenkassen zusammen und gibt Pi-lates-Kurse. Ein breites Spektrum. „Ich bin gut beschäftigt“, sagt sie.Das heißt: Ihre Erfahrung speist sichaus mehr als 100 Seminaren, aus derLeitung von Krankenkassen- und Fir-menfitness-Kursen, aus der Konzeptent-wicklung und Aktionsplanung im Emp-fehlungsmarketing für Fitnessstudios,aus dem Personal Training ihrer Kun-den im Alter zwischen 30 und 70. Ihren„Plan B“ – das hätte ein weiteres Studi-um sein sollen – hat sie längst einge-mottet: „Ich habe meinen Business-Plan schon im ersten Monat über-trumpft“, sagt sie. Was macht ihren Erfolg aus? Zum ei-nen liegt sie angesichts eines wachsen-den Gesundheits- und Fitnessbewusst-seins mit ihrer Dienstleistung goldrich-tig und im Zeitgeist. Gesundheitsförde-

rung in den Betrieben gewinnt an Rele-vanz, auch im Mittelstand. Zum zwei-ten ist sie mit Feuereifer und Disziplinbei der Sache, hat Spaß an der Arbeitmit ihren Kunden, ist gut ausgebildetund bildet sich beständig fort. Diewachsende Professionalität stärkt dasSelbstbewusstein, mit dem sie auf demMarkt agiert. „Erfolg trägt“, sagt sie. Siemacht gute Arbeit und wird weiterempfohlen.

Eigene Marke geschaffen

Drittens hat sie ein geschicktes Marke-ting etabliert. Sie bespielt fleißig undkenntnisreich die sozialen Medien – ih-ren Blog lesen bis zu 1.000 Menschentäglich. Und sie hat sich vom ersten Tagihrer Selbstständigkeit an als „Marke“präsentiert: Sina Cordsen, die Fitalistin.Ihre Wortschöpfung setzt sich zusam-men aus „fit“ und „Idealistin“. Sie isteinprägsam und hat einen hohen Wie-dererkennungswert. Wie sehen ihre Pläne aus? Sie willihr Geschäft stabilisieren und expan-dieren: über Bremen hinaus, mit einemeigenen Trainingsraum und mittelfris -tig auch mit einer Mitarbeiterin oder ei-nem Mitarbeiter. Und sie will auch ihrThemenspektrum erweitern, der Reha-sport steht ganz vorne an. Die Zufriedenheit ihrer Kunden,„das Strahlen in ihren Augen, wenn sieihrem Ziel wieder etwas näher gekom-men sind, die aufmerksamen Blickeund der Gewinn neuer Erkenntnisse inmeinen Vorträgen und Seminaren, wennich wieder etwas weiter helfen konnte“– das treibt sie und motiviert sie stetsvon Neuem. Dass sie doch etwas Rich-tiges gelernt hat – davon hat sie nichtnur ihre Eltern überzeugt. (cb) nFo

to Sina Cordsen

GRÜNDUNGSGESCHICHTEN (1)DIE FITALISTIN

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WAGEN&WINNEN

Die Uni-Ausgründung encoway ist ein Musterbeispielfür den Technologietransfer.Einst entwickelte ChristophRanze mit drei Mitarbeitern Produktkonfiguratoren, heuteist er der Chef von mehr als120 Mitarbeitern des TZI-Spin-offs.

E s ist die Erfolgsgeschichte einerAusgründung, wie man sie sichan der Universität Bremen nicht

besser wünschen kann: Vor 15 Jahrenstartete der damalige wissenschaftli-che Mitarbeiter des Technologie-Zen-trums Informatik und Informations-technik (TZI) der Uni Bremen, Chri s-toph Ranze, das Software-Unterneh-men encoway. Das Spin-off im TechnologieparkBremen beschäftigt mittlerweile mehrals 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter sowie Auszubildende und Studieren-de. Zu seinen Kunden gehören bedeu-tende Unternehmen wie ABB, Sartori-us, Phoenix Contact und Festo. enco-way entwickelt für diese Industrie -kunden individuell zugeschnitteneSoftwarelösungen, mit denen ihre Ver-triebsmitarbeiter variantenreiche Pro-dukte besser verkaufen können.

Talentschmiedefür Studierende

Das Bremer Start-up-Unternehmen giltim Informatikbereich der Uni als Talent-

schmiede für den wissenschaftlichenNachwuchs: Zahlreiche Studierendeund Promovenden haben bei encowaybereits ihre Abschlussarbeit gemacht,arbeiten als Werkstudierende oder ab-solvieren Praktika. Nicht selten ist enco-way ihr Einstieg ins Berufsleben. „Etwadie Hälfte unserer Leute kommt vonder Universität Bremen“, sagt Ranze. Für Professor Rainer Malaka, denSprecher des TZI, ist encoway gleichaus drei Gründen ein Musterbeispielfür Technologietransfer: „Als Spin-offwurde hier aus einer Idee von TZI-Mitar-beitern ein erfolgreiches Unternehmen.Zudem findet kontinuierlich ein Wis-senstransfer über Absolventen statt,die zu encoway gehen. Darüber hinausgibt es immer wieder Forschungs- und Transferprojekte mit dem TZI undencoway.“

Strategischer Investor ist mit im Boot

Der Anfang war unspektakulär: Mitdrei Leuten gründete Christoph Ranzeim Jahr 2000 ein kleines Unterneh-men. Schnell kamen weitere Mitarbei-ter hinzu, wie zum Beispiel Klaas Ne -buhr, der ebenfalls wissenschaftlicherMitarbeiter am TZI war und früh mit indie Leitung von encoway einstieg. „Wirwaren Untermieter bei einer Agenturim Technologiepark und hatten nur ge-brauchte Möbel“, so Ranze. „Unter dendamaligen glanzvollen Start-ups warenwir eine graue Maus“. Doch Ranze, Nebuhr und ihr Teamhatten eine gute Geschäftsidee, warendurch ihre Uni-Ausbildung ausgewiese-

ne Experten in Sachen Softwareent-wicklung und hatten einen strategi-schen Investor. Das Familienunterneh-men Lenze aus Hameln hielt ihnennicht nur finanziell den Rücken frei,sondern beriet sie auch in unternehme-rischen Fragen. Den Kontakt hattenRanze und Nebuhr aus ihrer Zeit beimTZI, als sie gemeinsam mit Lenze in For-schungs- und Entwicklungsprojektengearbeitet hatten. Bis heute ist encoway Teil der Lenze-Gruppe. Seinen jungen Start-up-Cha-rakter hat das Unternehmen auch nach15 Jahren erhalten. „Wir leben bei en-coway ein Miteinander und investierenin das Know-how unserer Leute.“ Team-geist und nach außen füreinander ein-stehen sind wichtige Maxime für denFirmen-Chef. Gelernt hat er das von sei-nem langjährigen Chef, Professor Ott-hein Herzog. Als wissenschaftlicherMitarbeiter baute Ranze mit ihm zu-sammen in den 1990er Jahren das TZIder Universität Bremen auf: „Er warmein Mentor.“

Spezialist für Softwarelösungen

Bei encoway dreht sich alles um die In-dividualisierung von Produkten. DasUnternehmen baut so genannte Pro-

GRÜNDUNGSGESCHICHTEN (2)

DAS SPIN-OFF

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Foto encoway

duktkonfiguratoren für Industriekom-ponenten, Geräte oder Maschinen.Sucht ein Kunde beispielsweise einenbestimmten Elektromotor mit Getriebefür seine Maschine, dann stellt enco-way die Software bereit, mit der er sichaus der millionenfachen Vielfalt derKombinationsmöglichkeiten den ge-nau passenden zusammenstellen kann.„Wir haben Softwarelösungen entwi -ckelt, mit denen produzierende Unter-nehmen ihre Vielfalt an Produkten be-herrschen können“, so Nebuhr. „Undwir haben das Glück, hier in Bremen dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufinden, mit denen diese Erfolge erstmöglich sind“. (WiB) n

Wer ist das TZI und was macht das Institut?Im TZI arbeiten fachübergreifend 15Professorinnen und Professoren der UniBremen sowie mehr als 150 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter an zentralenFragen der modernen Wissens- undDienstleistungsgesellschaft. Themen sinddie Zukunft der Industriearbeit, lebens-langes Lernen, der demografische Wan-del, der sichere Umgang mit Informa-tionen in Zeiten des Internets oder Res-sourceneffizienz. Beispielhaft zeigendie mittlerweile 13 Ausgründungenaus dem TZI mit heute rund 220 Ar-beitsplätzen die Nutzenorientierungder Forschung. (WiB)

Christoph Ranze: „Wir waren anfangs eine graue Maus unter den Start-ups.“

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WAGEN&WINNEN

Viele Gründer mit ausländischen Wurzeln Fast jeder fünfte Gründungsinteressier-te, der sich bei seiner Industrie- undHandelskammer (IHK) beraten lässt,hat ausländische Wurzeln. Das hat derDeutsche Industrie- und Handelskam-mertag (DIHK) in einer Sonderauswer-tung seines diesjährigen Gründerre-ports ermittelt. „Der Anteil der Existenzgründer mitMigrationshintergrund wächst – einTrend, den wir seit Jahren beobachten“,sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer ineinem Interview. „Wir rechnen 2015mit rund 50.000 zusätzlichen Stellendurch solche Neugründungen.“ Viele Menschen mit ausländischenWurzeln sähen im eigenen Unterneh-men eine Chance, aus der Arbeitslosig-keit herauszukommen, so Schweitzer.„Wir beobachten in dieser Gruppe zu-gleich einen besonders ausgeprägtenUnternehmergeist. Wer seine Zelte inder alten Heimat abbricht, nimmt seinSchicksal in die eigenen Hände, sucht

Foto Reishunger GmbH

nach neuen Wegen. Dieser 'Spirit' wirdoft auch an die nächsten Generationenweitergegeben.“ In Anbetracht der wachsenden Zahlvon Zuwanderern und Asylbewerbernsei dies ein Hoffnungsschimmer, sagteder DIHK-Präsident. Denn insgesamtgehe die Zahl der Existenzgründungenseit Jahren zurück; mittlerweile befindesie sich auf einem Rekordtief. Nachholbedarf sehen die IHKn lautSchweitzer „vor allem bei verhand-lungssicheren Deutschkenntnissen“. Da -her sollten Bund und Länder insbeson-dere ihr Angebot an Sprachkursenauch für Selbstständige verbessern.Darüber hinaus gelte es, das gesamteZuwanderungsverfahren bis zur Auf-nahme einer selbstständigen Tätigkeitzu vereinfachen – etwa durch konse-quenten Ausbau von E-Government-An-geboten. n

B.E.G.IN-Gründungs -tag am 15. Oktober imMusical Theater

Am 15. Oktober findet der nächsteGründungstag von B.E.G.IN, der Bre-mer Existenzgründungsinitiative, statt.Rund 800 Besucher werden erwartet.Das dreigeschossige Foyer des MusicalTheaters verwandelt sich wieder in ei-nen „Ort der Geschäftskontakte“. Von12:00 bis 19:00 Uhr gibt es Business-Angebote, Fachvorträge und Experten-beratung rund um die Selbstständig-keit für Gründungsinteressierte undJungunternehmen kostenfrei. Den Zeitgeist verstehen, entspre-chend zu handeln und in dynamischenMärkten die sich stark wandelnden Be-dürfnisse zu erfüllen – das wird ein Dis-kussionsthema auf der Veranstaltungsein. Wie sieht der Markt nach 2020aus? „Man munkelt, die nachwachsen-den Digital Natives finden offlinesexy“, so Kirstine Fratz, Expertin fürZeitgeistforschung aus Hamburg. Siewird auf dem Gründungstag über ihreArbeit berichten. Erfolgsrezepte für dasManagement erläutert Silke Linsenmai-er, die Vertriebstrainerin Laleh Madjidiführt in das Thema Selbstmarketingein. Eine Best-Practice-Gründung stelltdie Firma Reishunger GmbH vor. Auf der Messe im Foyer des Theatersinformieren 70 Aussteller über ihre An-gebote und Produkte. An acht Themen-inseln können sich Ratsuchende vonden 17 B.E.G.IN-Netzwerkinstitutionenrund um die Selbstständigkeit beratenlassen. n

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Sohrab Mohammad und Torben Buttjer und ihre FirmaReishunger: eine Best-Practice-Gründung, die auf demB.E.G.IN-Gründungstag vorgestellt wird.

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Page 60: Wirtschaft in Bremen 10/2015 - Tourismus im Land Bremen: Stark im Trend

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Deutsche Gesellschaftfür Verbraucherstudien mbH

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1. PLATZ

Ordner2,24 € (pro Ordner) / 1.000 Stk.mit Hebelmechanik (2-Loch), bis zu 350 DIN A4 Blätter, Mattfolie veredelt, einseitig farbig bedruckbar (4/0)

Notizblock49,43 € / 500 Stk.DIN A7, 80 g/m² Naturpapier, 25 Blatt, einseitig farbig bedruckbar (4/0)

Visitenkarte15,29 € / 1.000 Stk.85 x 55 mm, 350 g/m² matt, beidseitig farbig bedruckbar (4/4)

Faltblätter 4-Seiter43,53 € / 1.000 Stk.DIN lang hoch, 135 g/m² matt, beidseitig farbig bedruckbar (4/4)

6-Seiter Zickzackfalz49,90 € / 1.000 Stk.DIN lang hoch 6-Seiter, 135 g/m² matt, beidseitig farbig bedruckbar (4/4)

Flyer41,54 € / 10.000 Stk.DIN A6, 135 g/m² matt, einseitig farbig bedruckbar (4/0)

Präsentationsmappe70,21 € / 100 Stk.DIN A4, 260 g/m² Chromokarton, mit Laschen und Visitenkartenschlitz, 1mm Füllhöhe, einseitig farbig bedruckbar (4/0)

Briefpapier29,93 € / 1.000 Stk.DIN A4, 90 g/m² O�setpapier, einseitig farbig bedruckbar (4/0)

Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.Alle Preise inklusive Mehrwertsteuer und Versand. www.wir-machen-druck.de

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