wirtschaft 11 12 - IHK Arnsberg · 2017. 10. 21. · aktuellen Ausgabe in den Mittelpunkt rü-cken....

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wirtschaft 11/2012 Das Magazin für die Unternehmen in der Region Hellweg-Sauerland service- tipps Berichte Analysen Meinungen Katrin Sobania: „Die Reform der Rundfunkfinan- zierung wird die deutsche Wirt- schaft zusätzlich belasten.“ Seite 17 Markus Miele: „Wer langfristig erfolgreich sein will, muss nachhaltig denken und handeln.“ Seite 30 Die Lebensmittelbranche im Porträt: Auf den Geschmack gekommen © Kuchenmeister

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  • wirtschaft11/2012Das Magazin für die Unternehmen in der Region Hellweg-Sauerland

    service-tipps

    BerichteAnalysenMeinungen

    Katrin Sobania: „Die Reform der Rundfunkfinan-zierung wird die deutsche Wirt-schaft zusätzlich belasten.“

    Seite 17

    Markus Miele: „Wer langfristig erfolgreich sein will, muss nachhaltig denken und handeln.“

    Seite 30

    Die Lebensmittelbranche im Porträt:

    Auf den Geschmackgekommen

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  • 1wirtschaft 11/2012

    EDITORIAL

    Qualität hat ihren Preis

    Die Industrieregion am Hellweg und im Sauerland gehört zu den stärksten Deutschlands. Sie zeichnet sich aus durch verantwortungsbewusstes Unternehmer-tum, Vielfalt und Leistungsstärke. Das beweist unter anderem die Lebensmit-telbranche, zu der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller gehören, die wir in der aktuellen Ausgabe in den Mittelpunkt rü-cken. Von insgesamt 53.668 Beschäftigten im Sauerland und am Hellweg weist die In-dustriestatistik (Unternehmen mit mehr als 49 Beschäftigten) für Juni dieses Jah-res 1.796 Menschen aus, die in der Pro-duktion von Nahrungs- und Futtermitteln tätig sind. Im ersten Halbjahr 2012 er-wirtschafteten insgesamt 11 Betriebe ei-nen Umsatz von rund 195 Millionen Euro und damit 6,5 Prozent mehr als im Vor-jahreszeitraum. Die Getränkeherstellung (4 Betriebe), die aktuell 1.687 Menschen Arbeit bietet, erzielte einen Umsatz von 341 Millionen Euro. Dabei sind die hei-mischen Produkte auch nach wie vor im Ausland gefragt: Mit knapp 67 Millionen Euro konnte die Nahrungs- und Futtermit-telindustrie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ihren Absatz im Vergleich zum Vorjahr um satte 28 Prozent steigern, die Getränkehersteller mit gut 27 Millio-nen Euro um 12 Prozent.Die Unternehmen, die für diese Erfolgsbi-lanz verantwortlich sind, könnten dabei, was ihre Größe, Produkte und Zielgrup-pen anbelangt, unterschiedlicher nicht sein. Was sie eint, das sind die Heraus-

    forderungen, mit denen sie konfrontiert werden. So sind Verbraucher mehr denn je darauf bedacht, Lebensmittel möglichst günstig einzukaufen. Dabei hat Qualität selbstverständlich ihren Preis. Außer-dem ist die Branche stark abhängig von weltweit gehandelten Rohstoffen. Deren Einkaufspreise sind allerdings starken Schwankungen unterlegen, was die Kal-

    kulation besonders erschwert. Zu allem Überfluss verstärkt der Gesetzgeber durch zahlreiche Vorgaben den bürokratischen Aufwand.Was die Betriebe aber – so unterschied-lich sie auch sind – ebenfalls eint, das ist ihr verantwortungsbewusstes und entschlossenes Handeln. Sie setzen auf Qualität und Regionalität und behaupten sich so erfolgreich im Wettbewerb – sei es in einer Nische oder im Vergleich mit großen Mitbewerbern. Das ist typisch für die Region und ihre inhabergeführten Be-triebe. Denn diese stellen sich ihrer Ver-antwortung auch in Sachen Qualität. Und das ist insbesondere bei der Herstellung von Nahrungsmitteln von unschätzbarem Wert.

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    Verbraucher sind mehr denn je

    darauf bedacht, Lebensmittel

    möglichst günstig einzukaufen.

  • wirtschaft 11/20122

    INHALT

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    TITELTHEMA4 Die Lebensmittelbranche im Porträt „Wir müssen uns abheben“

    UNTERNEHMEN & REGION12 IHK-Herbstumfrage: Rot für den Aufschwung?14 Rosier-Gruppe gewinnt „Internet Sales Award“15 deimel in neuen Räumen

    POLITIK & PRAXIS16 1. IHK-Handelstag NRW: „Qualität statt Quantität“17 Reform der Rundfunkgebühren führt zur Mehrbelastung der Wirtschaft20 Einbruch bei Existenzgründungen21 Aus Berlin und Brüssel

    22 IHK-Handelsforum 2012: „Konzepte und Emotionen sind das, was zählt“

    23 IHK zeichnet 124 Spitzen-Azubis aus26 Bankenvertreter tagten in Arnsberg26 Dieter Epping gibt Ausschuss-Vorsitz ab27 Einzelhandel braucht flexible Ladenöffnungszeiten29 MdB Hans-Werner Ehrenberg in der IHK30 IHC-Unternehmerforum: Nachhaltiges Denken und Handeln für langfristigen Erfolg32 Ernst-Schneider-Preis 2012: „Wirtschaft verdient höheren Stellenwert“34 Tag der Versicherungsvermittler 201235 Das Wissen darf nicht in Rente gehen35 Fristgerechte Abgabe der Vollständigkeitserklärung39 Arbeitsjubilare42 IHK-Börsen

    RUBRIKEN1 Editorial 51 Panorama 52 Im nächsten Heft/Impressum

    NEWS & SERVICE

    Ob Bier, Kaffee, Brot, Pralinen oder Kuchen: die Re-gion hat im Lebensmittelbereich einiges zu bieten. Dabei stellen sich die Betriebe, ganz unterschiedlicher Größe und Ausrichtungen, ihren Herausforderungen und bestehen erfolgreich im Wettbewerb.

    4

    Die IHK hat die besten Auszubil-denden 2012 ausgezeichnet. Im Kreis Soest wie im Hochsauerland-kreis erreichten jeweils 62 junge Menschen die Note „sehr gut“.

    23

    Der Konjunkturklimaindex ist auf 101 Punkte gesunken. Die Unternehmen erwarten ins-besondere bei den Inlandsge-schäften eine deutliche Eintrü-bung.

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  • 3wirtschaft 11/2012

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  • wirtschaft 11/20124

    TITELTHEMA

    DIE LEBENSMITTELBRANCHE IM PORTRÄT

    „Wir müssen uns abheben“

  • 5wirtschaft 11/2012

    Schwankende Rohstoffpreise, Wettbewerb, der demo-grafische Wandel und Veränderungen im Verhalten der Verbraucher: Das sind die zentralen Herausforderun-gen, mit denen sich die Lebensmittelbranche in der Region Hellweg-Sauerland konfrontiert sieht. Die Familienbetriebe ganz unterschiedlicher Größe und Ausrichtung steuern mit verantwortungsvollem Handeln gegen, setzen auf ihren regi-onalen Standort und legen vor allem auf eines Wert: Qualität. Die Basis für ein erfolgreiches Bestehen gegen Wettbewerber und in Nischen.

    Als „echte 3-c-Lage“ bezeichnet Klaus Langen den Standort seines Unternehmens: In einem Industriegebiet in Medebach liegt die Rösterei „Langen Kaffee“, die insgesamt 9 Mitar-beiter beschäftigt. Zu dem Betrieb gehört zwar auch ein Ge-schäft. Der hauptsächliche Kaffeeverkauf findet allerdings auf anderen Wegen statt: Beliefert werden zum einen Gastrono-mie und Profis, das heißt Coffeeshops, Espressobars oder Bä-ckereien, zum anderen der Endverbraucher bundesweit per Onlineshop und Versandhandel. „Etwas anderes hätten wir hier gar nicht machen können“, sagt Geschäftsführer Klaus Langen mit Blick auf den Onlineverkauf. Trotzdem ist er mit der Lage der Kaffeerösterei zufrieden: „Wir sind gerne hier, auch wenn wir verkehrstechnisch vielleicht nicht gut ange-bunden sind.“

    Rund 250 Tonnen Rohkaffee werden in Medebach pro Jahr verarbeitet. Deutschlandweit waren es 2011 etwa 520.000 Tonnen. Daran, sagt Klaus Langen, könne man sehen, dass das Unternehmen nicht in der Liga der Großen mitspielt: „In diesem Haifischbecken hätten wir keine Chance.“ Das sei aber auch nicht der Anspruch. Statt industrieller setze man auf handwerklich geprägte Produktion. Geröstet wird 15 bis 18 Minuten bei einer maximalen Temperatur von 220 Grad Celsius. „Wir geben dem Kaffee Zeit, sein Aroma zu entfal-ten“, so Langen. Damit bleibt der Geschäftsführer der Traditi-on treu, die sein Vater Günter Langen 1959 bei der Eröffnung seines damaligen 1-Mann-Betriebes begründet hat.

    Rohstoff-Lieferanten halten

    Seitdem hat sich die kleine Kaffeerösterei im Sauerland er-folgreich am Markt behaupten und verschiedene Hürden meistern können, wie zum Beispiel die strukturellen Verän-derungen im Einzelhandel, als in den 1970/80er Jahren mehr und mehr Supermärkte entstanden. „Die Gastronomie hat-te damit die Möglichkeit, sich auch auf anderen Wegen zu versorgen“, berichtet Klaus Langen. Hinzu kommen immer wieder schwankende Rohstoffpreise: So sei der Kaffeepreis in den 1990er Jahren mit rund 80 US-Dollar pro 46 Kilogramm „total im Keller“ gewesen, bis Mitte der 2000er Jahre aller-dings auf rund 350 US-Dollar pro 46 Kilogramm angestiegen. Derzeit wird der Kaffee mit rund 180 US-Dollar gehandelt. Doch der Preis, sagt Klaus Langen, sei nicht das Entscheiden-de: „Wir suchen Kaffeeproduzenten, von denen wir wissen, dass sie sorgfältig arbeiten.“ Das Unternehmen bezieht Roh-kaffee vor allem aus Mexiko, Honduras, Brasilien, Ostafrika, Indien oder Indonesien. Foto: © DreiMeister

  • wirtschaft 11/20126

    Vor mehr als 50 Jahren hat Günter Langen die Kaffeerösterei Langen Kaffee in Medebach gegründet. Heute führt sein Sohn Klaus das Un-ternehmen. Beide setzen sich dafür ein, gute Qualität zu fairen Preisen herzustellen.

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    TITELTHEMA

    „Wir sind stark von Rohstoffen abhängig. Für uns kommt es vor allem darauf an, unsere Lieferanten zu halten.“ Um das zu gewährleisten, ist Klaus Langen oft vor Ort, spricht mit den Kaffeebauern und schaut sich die Pflanzen an. Und das Unternehmen setzt sich dafür ein, dass Kaffee fair gehan-delt wird. Gemeinsam mit dem Kolpingwerk Paderborn hat der Sauerländer Betrieb in Mexiko ein Projekt mit rund 70 Kaffeebauern initiiert, das sicherstellt, dass diese abseits des Weltmarktpreises für ihre Produkte angemessen bezahlt wer-den. Dem Rohstoffhandel an den Börsen steht Klaus Langen skeptisch gegenüber: „Es ist eine Frage der Ethik: Ist es in Ord-nung, mit Lebensmitteln zu spekulieren? Unsere Mission ist es, gute Qualität zu einem fairen Preis herzustellen.“ Gleich-zeitig sieht er auch einen langsamen Wandel im Verhalten der

    Verbraucher. So gebe es zunehmend Kunden, die Regionalität schätzen und auf das Vertrauen in den Händler Wert legen. Das spiegele sich auch in den Zahlen wider: Habe es um 1960 etwa 6000 Kaffeeröstereien in Deutschland gegeben, sank ihre Zahl in den 1990er Jahren auf nur 300. Inzwischen aber ist ein Anstieg zu verzeichnen: Etwa 600 Röstereien gibt es in-zwischen wieder.

    Beim Blick in die Zukunft sieht Klaus Langen vor allem zwei Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Die eine ist eine globale: der Klimawandel. Dieser sei für die Herstellung von Kaffee, der ein beständiges Klima brauche, ein großes Prob-lem. Auf der anderen Seite will das Unternehmen künftig noch stärker auf fair gehandelten Kaffee setzen: „Unser Wunsch ist es, künftig 100 Prozent unseres Kaffees vertrauensvoll einkau-fen zu können“, sagt Klaus Langen.

    Demografischer Wandel

    Wenn Albert und Catharina Cramer, geschäftsführende Ge-sellschafter der Warsteiner Brauerei, auf aktuelle und künf-tige Herausforderungen blicken, dann gehört zum einen der demografische Wandel zu den Aufgaben, die es zu meistern gilt. Für das 1753 gegründete Unternehmen, zu dem heute auch die Brauereien Paderborner und Herforder sowie die Pri-vatbrauerei Frankenheim und eine Beteiligung an der Ludwig Schlossbrauerei gehören, bietet der ländliche Standort zwar große Vorteile, wie die unmittelbare Nähe zur Natur und da-mit zu dem wichtigsten Rohstoff Wasser. Aus den eigenen Brauquellen im Naturschutzgebiet Arnsberger Wald kann das Unternehmen seinen gesamten Jahresbedarf an Brauwasser decken. Große Teile des sogenannten Brauchwassers kom-men aus der nahe gelegenen Aabachtalsperre. Doch der länd-liche Standort hat nicht nur Vorteile: So setzt die Brauerei mit Blick auf Facharbeitermangel und demografischen Wandel

    © motorradcbr - Fotolia.com © Alexander Raths - Fotolia.com

  • 7wirtschaft 11/2012

    konsequent auf den eigenen Nachwuchs. Dabei sieht Albert Cramer inhabergeführte Unternehmen deutlich im Vorteil: „Als Familienunternehmen bieten wir beides: den Zusam-menhalt eines starken Teams und Freiräume zur persönlichen Entfaltung.“

    Insgesamt 2.200 Mitarbeiter beschäftigt die Warsteiner Gruppe, 850 davon am Warsteiner Stammsitz. 67 Brauer sind in dem Unternehmen tätig, die Hälfte von ihnen in der Pro-duktion, die anderen in der Abfüllung, der Qualitätssicherung sowie in der Abteilung für Forschung und Entwicklung. Jedes Jahr tritt mindestens ein junger Mensch die Ausbildung zum Brauer und Mälzer an. Wichtigste Voraussetzung für diesen Beruf sind neben technischem Verständnis ein enger Bezug zu den Rohstoffen Wasser, Hopfen und Malz, und ein gutes Gespür für Sauberkeit und Hygiene – wichtigstes Gebot beim Umgang mit einem Lebensmittel –, die Leidenschaft für Bier und der unbedingte Wille, erstklassige Qualität herzustellen. „Was uns bei der Warsteiner Brauerei miteinander verbindet, ist die gemeinsame Liebe zum Bier“, betont Catharina Cra-mer. 2006 stieg sie als erste Frau in der Firmengeschichte als geschäftsführende Gesellschafterin in die Unternehmensfüh-rung ein und leitet seitdem gemeinsam mit ihrem Vater Albert in achter und neunter Generation den Betrieb, der seit der Gründung 1753 zur modernen Dampfbierbrauerei und nach dem 2. Weltkrieg von Paul Cramer und dessen Sohn Albert zur Großbrauerei ausgebaut wurde.

    Zum Portfolio gehören neben dem wichtigsten Warsteiner-Produkt, dem Premium Pils, ein alkoholfreies Bier sowie fünf verschiedene Mischbiere. Der Gesamtausstoß betrug im ver-gangenen Jahr 4,6 Millionen Hektoliter, der Umsatz lag bei 525 Millionen Euro. In mehr als 60 Länder werden heute Bier und Mischgetränke aus Warstein exportiert.

    Zu den Herausforderungen, mit denen sich das Unterneh-men konfrontiert sieht, gehört neben dem demografischen

    Wandel aber auch der Konsolidierungsprozess, in dem sich der deutsche Biermarkt befindet. Das Ziel der Geschäftsfüh-rung ist, die Warsteiner Brauerei weiterhin als unabhängiges und eigenständiges Unternehmen zu führen. Kontinuierlich wird daher in Technik und Produktionsstätten investiert so-wie eine nachhaltige Finanzplanung aufgestellt. Das sowie die Kontinuität in der Unternehmensführung seien ein we-sentlicher Teil, um erfolgreich am Markt bestehen zu können, so die geschäftsführenden Gesellschafter.

    Mit Qualität gegen den Billig-Trend

    Eine eigene Mühle in Sundern-Stockum – das ist für Eber-hard Vielhaber, Inhaber der „Mühlenbäckerei Vielhaber“, ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal und Basis dafür, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Denn die Zeiten, in denen drei

    © Yuri Arcurs - Fotolia.com © Kzenon - Fotolia.com © Deklofenak - Fotolia.com

    Albert und Catharina Cramer führen gemeinsam die Warsteiner Brauerei in achter und neunter Generation.

  • wirtschaft 11/2012

    Sorten Brot und am Wochenende Kuchen verkauft wurden, sind vorüber. „Damals“, erinnert sich Eberhard Vielhaber an die 1950/60er Jahre, „lief das Geschäft noch ganz entspannt.“ Heute stellt das Unternehmen das gesamte Sortiment her und liefert täglich rund 50.000 Brötchen, 4000 Brote und ebenso viele Stücke Kuchen an seine 27 Filialen im Sauerland, Mär-kischen Kreis und dem Ruhrgebiet aus. Die aktuell große He-rausforderung sieht Eberhard Vielhaber für das Bäckerhand-werk in der Entstehung von sogenannten Aufbackstationen, den kleinen Selbstbedienungs-Backshops, die zunehmend in den Städten eröffnen. „Dagegen müssen wir uns abhe-ben“, sagt der Bäcker- und Müllermeister sowie Betriebswirt (VWA).

    Seit 1819 befindet sich die Mühle im Familienbesitz und wurde bis zur Jahrhundertwende als Lohnmühle betrieben.

    Um 1900 entstand dann in der Küche der Familie Vielhaber die Bäckerei. 1920 wurde die Mühle komplett abgerissen und neu aufgebaut, nach dem 2. Weltkrieg vergrößert und auf den heutigen Stand gebracht. Mit Fuhrwerken sind die Mitarbeiter damals in die Region – bis nach Balve, Werdohl, Neuenrade und Lüdenscheid – gefahren und haben Brot verkauft. Wenig später wurden kleine Lebensmittelläden und Supermärkte beliefert.

    1986 eröffnete der Unternehmer die erste eigene Filiale in Sundern. Zwar zählten auch weiterhin Supermärkte zu den Kunden, „wir haben aber gemerkt, dass unsere Zukunft im Betreiben eigener Filialen besteht“, so Eberhard Vielhaber. 140 Vollzeitstellen werden heute von Vollzeit- und Teilzeit-mitarbeitern, darunter ein Müller und 40 Bäcker, besetzt. Die Mühle ist nach wie vor in Betrieb und verarbeitet jährlich rund 800 Tonnen Getreide, davon 750 Tonnen Roggen. Dabei setzt der Bäcker- und Müllermeister auf eine handwerklich geprägte Herstellung. „Wir lassen dem Teig mehr Zeit als es die industrielle Fertigung zulässt.“ Dazu gehört zum Beispiel der Teig für das Ruchmehlbrot, der ebenso wie verschiedene eigene Sauerteige 24 Stunden ruhen muss.

    Mit handwerklicher Qualität will Vielhaber dem Trend zum Verkauf günstiger Massenware der Aufbackstationen begeg-nen. So wurde jetzt eine weitere neue Filiale eröffnet, die gleichzeitig über einen Cafébereich verfügt, um zusätzliche Umsätze mit Snacks und Kaffeespezialitäten zu generieren. „Der Verkauf von Lebensmitteln ist eine Frage des Vertrauens und der Qualität“, so der Unternehmer. Darin sieht er die gro-ße Stärke der inhabergeführten Familienbetriebe. Beim Roh-stoffeinkauf setzt er auf Regionalität und bezieht das Getreide für die Produktion am liebsten von heimischen Landwirten – in diesem Jahr rund 450 Tonnen. Den Rest liefern Bauern aus dem Münster- oder Rheinland. Das Problem, sagt der Bä-cker- und Müllermeister, vor dem die Lebensmittelhersteller

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    TITELTHEMA

    Bäcker- und Müllermeister Eberhard Vielhaber in seiner Mühle in Sundern-Stockum. 1819 wurde diese von seinen Vorfahren gekauft und stellt seitdem für den Unternehmer ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal dar.

  • 9wirtschaft 11/2012

    jedoch stünden, sei der zunehmende Anbau von bioenerge-tisch genutzten Pflanzen. Weil an diese qualitativ nicht so hohe Anforderungen gestellt werden wie an die Pflanzen zur Lebensmittelherstellung, gehe für letztere immer mehr Anbaufläche verloren. „Wir müssen uns in Deutschland die Frage stellen, ob Lebens- oder Futtermittel zur Energiegewin-nung genutzt werden und damit Verbraucher künftig mehr Geld für Lebensmittel ausgeben müssen“, gibt Eberhard Viel-haber zu bedenken. Ohnehin sei die Nahrungsmittelindustrie stark schwankenden Rohstoffpreisen sowie einer Fülle von gesetzlichen Vorgaben ausgesetzt. Auch deshalb ist Eberhard Vielhaber mit dem Hauptsitz seines Unternehmens in Sun-dern-Stockum zufrieden: „In einem Ballungsgebiet wären wir vielleicht besser angebunden. Aber dafür ist die Konkurrenz an unserem Standort nicht so groß.“

    Individuelle Kundenwünsche erfüllen

    Die Produkte von DreiMeister sucht der Kunde im Super-markt vergeblich, eigene Filialen - abgesehen von einem klei-nen Werksverkauf - ebenfalls. Ganz bewusst haben sich die drei Konditormeister, darunter Hans Schröder, die 1973 das Unternehmen aus dem Café Schröder in Werl heraus gegrün-det haben, dagegen entschieden. „Wir befinden uns in einer Nische“, erläutert Hans-Wilhelm Schröder. 1988 hat der Kon-ditormeister die alleinige Geschäftsführung übernommen.

    Produziert werden handgefertigte Pralinen und Konditor-gebäck für die Gastronomie, Hotellerie und den gehobenen Fachhandel. Rund 100 verschiedene Pralinen und etwa 500 verschiedene Artikel stellt das Unternehmen in Werl-Westön-nen her. 90 Mitarbeiter gehören dabei zur Stammbelegschaft, davon 10 Konditoren. Während des Saisongeschäfts werden weitere 60 Kräfte beschäftigt. Dann – wie derzeit im Weih-nachtsgeschäft – läuft der Betrieb an sechs Tagen in zwei

    Schichten. Produziert wird „just in time“, wie Betriebsleiter Stefan Kenter betont. Das bedeutet: ohne künstliche Konser-vierungsstoffe. Deshalb ist die Haltbarkeit der Produkte auch begrenzter als es bei industriell hergestellter Ware der Fall ist.

    Von Werl-Westönnen geht es hinaus in die Welt: Der Ex-portanteil des Unternehmens liegt bei rund 30 Prozent. Die Kunden sitzen unter anderem in Korea, Japan, Skandinavien, Südamerika und Australien, aber auch in Italien, Spanien, Por-tugal oder Österreich. Für die Abnehmer in Saudi Arabien oder Usbekistan produziert DreiMeister eigens alkoholfreie Prali-nen. „Unser An-spruch liegt dar-in, beste Qualität zu liefern und individuelle Kun-denwünsche zu erfüllen“, sagt Geschäftsführer Hans-Wilhelm Schröder. „Das können wir zum Beispiel bis auf den Namen des Beschenkten auf einer Grußkar-te herunterbre-chen.“

    Bürokratischer Aufwand

    Mit seinem Standort am Hellweg ist der

    Hans-Wilhelm Schröder führt das Unternehmen DreiMeister, das handgefertigte Pralinen und Konditorgebäck produziert, seit 1988.

  • wirtschaft 11/201210

    TITELTHEMA

    Unternehmer zu-frieden. Insgesamt aber werde das Ge-schäft Unterneh-mern in Deutsch-land seitens der Politik unnötig erschwert, betont H a n s - W i l h e l m Schröder und fin-det deutliche Wor-te: „Vor 23 Jahren, als ich anfing, hat es noch Spaß ge-macht. Inzwischen hat der Staat aber ein Talent dafür, Unternehmen zu vergraulen. Es ist kein Wunder, dass viele ins Ausland abwandern.“ Das

    Problem sieht Schröder vor allem in einer wachsenden Büro-kratie – eine Dokumentationsflut überschwemme die Betrie-be der Lebensmittelbranche. Der DreiMeister-Geschäftsführer führt als Beispiel die Kennzeichnung der Ware an. Die sieht vor den Produktnamen, die verwendeten Schokoladenarten (z. B.: Kakao: 30,0 Prozent mindestens), Zutatenliste nach ab-steigender Reihenfolge, namensgebende Zutaten in Prozent, allergene Stoffe wie zum Beispiel Schalenfrüchte, Schriftgrö-ße in Abhängigkeit der Befüllungsmenge, Loskennzeichnung, Inverkehrbringer und – noch freiwillig – die Nährwertanga-ben. Das alles muss an einer gut lesbaren Stelle und in ei-ner gut lesbaren Schriftgröße an der Verpackung angebracht werden. „Dabei sprechen wir bei unseren Produkten von ei-nem Genussmittel“, betont Hans-Wilhelm Schröder. „Es gibt einfach zu viele Reglementierungen.“ Zusätzlich sieht auch er die schwankenden Rohstoffpreise kritisch: „Die Spekula-tion mit Rohstoffen ist ein Unding“, empört sich der Kon-ditormeister. DreiMeister verarbeitet unter anderem 400 bis 450 Tonnen Schokolade pro Jahr, der Kakaopreis aber habe sich in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht. „Wir ver-suchen, solche Preisentwicklungen an die Kunden weiterzu-geben, aber das ist nur begrenzt möglich“, so Schröder. Trotz heraufordernder Rahmenbedingungen blickt er aber optimis-tisch in die Zukunft: „Es gibt immer neue Lücken im Markt, und die muss man nutzen.“

    Neue Entwicklungen aufgreifen

    Dazu gehört es für die Hersteller von Nahrungs- und Genuss-mitteln auch, veränderte Verzehrgewohnheiten der modernen Verbraucher aufzugreifen und diese zu bedienen. So hat man bei dem Soester Backspezialisten Kuchenmeister unlängst den Trend aufgegriffen, dass immer mehr Konsumenten zwischen-durch einen kleinen, hochwertigen Snack genießen möchten.

    Gewünscht seien kleine Portionen, die dem handwerklichen Backergebnis nahekommen. Zu der Produktpalette des Unter-nehmens gehören daher unter anderem auch Mini-Folienku-chen und Stollenkonfekt.

    Insgesamt stellt Kuchenmeister in 45 unterschiedlichen Ar-tikelgruppen rund 500 verschiedene Produkte her. Gut 1000 Mitarbeiter produzieren im Soester Stammwerk sowie in den Produktionsstätten in Mettingen (Osnabrück) und Duingen (Hannover) das Sortiment, das von Frische-Torten und Blech-kuchen über Waffeln, Muffins und Baumkuchen bis hin zu Milchbrötchen, Riegeln und Croissants reicht. 92.000 Tonnen betrug die Produktionsmenge im vergangenen Jahr insgesamt. In Spitzenzeiten – wie bei der Stollenproduktion von August bis Mitte Dezember – wird im 3-Schichtbetrieb mit zusätzli-chen Saisonkräften gearbeitet. Dann stellt das Unternehmen zirka 100 verschiedene Stollen in 15 verschiedenen Größen her. Zu den beliebtesten Sorten gehören dabei der Marzipan- und der Christstollen. Und die Kuchenprodukte aus Soest sind nicht nur in Deutschland gefragt: In 80 Ländern weltweit werden die Erzeugnisse verkauft, die Exportquote liegt bei 35 Prozent.

    Verantwortungsvolles Handeln

    Auch das Soester Familienunternehmen, das seine Anfänge 1884 mit der Eröffnung einer Bäckerei fand, muss sich mit steigenden Rohstoffpreisen und einer damit einhergehenden Verteuerung der Produkte auseinandersetzen. Deshalb, so Geschäftsführer und IHK-Vizepräsident Hans-Günter Tro-ckels, suche man stetig im gesamten Produktionskreislauf nach neuen Optimierungsmöglichkeiten – von der Rohstoff-beschaffung und -verarbeitung bis hin zum Energieeinsatz – um auf diesen Wegen die Folgen der Preissteigerungen abzumildern. Denn Qualität und Preise müssten für die Ver-braucher weiterhin attraktiv und nachvollziehbar bleiben. Dazu tragen nicht zuletzt jährliche Investitionen im zweistel-ligen Millionenbereich bei. „Es ist der Mix der traditionellen Werte und der Drang zu Innovationen, der unser Handeln bestimmt. Der sparsame Umgang mit Ressourcen, der Wille, sinnvolle Innovationen zu nutzen, und auch die Verantwor-tung für die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter stehen immer im Vordergrund“, betont Hans-Günter Trockels.

    Auf seine Stärken als Familienbetrieb will sich das Unter-nehmen auch in der Zukunft konzentrieren. Dabei sei man sich durchaus bewusst, dass der Wettbewerb neben den ho-hen Rohstoffkosten zu einer zusätzlichen Belastung der Er-gebnisse führen kann. Dank flacher Strukturen und einem hohen Automatisierungsgrad fürchte man jedoch keinen Preiswettbewerb, so Trockels. Gegen einen konjunkturell noch ungünstigen Trend habe Kuchenmeister im vergange-nen Jahr den Umsatz von 230 Millionen Euro (2010) auf 240 Millionen Euro steigern können. Diesen Erfolg begründet Hans-Günter Trockels auch mit dem Selbstverständnis des Unternehmens: „Jeden Tag neugierig beginnen und Heraus-forderungen gerne annehmen, dann lernt man jeden Tag aufs Neue.“ sil

    Kuchenmeister-Geschäftsführer Hans-Günter Trockels: „Jeden Tag neugierig beginnen und Herausforderungen gerne annehmen, dann lernt man jeden Tag aufs Neue.“

  • 11wirtschaft 11/2012

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  • wirtschaft 11/201212

    UNTERNEHMEN & REGION

    Zunächst die gute Nachricht: Die aktuelle Lage ist weiterhin stabil. Etwa ein Drittel der Befragten gibt der eigenen wirtschaft-lichen Situation noch immer ein „gut“, 14 Prozent ein „schlecht“. Damit hat man sich zwar von dem exzellenten Werten zu Jahresbeginn (47 „gut“, 6 „schlecht“) bereits ein gutes Stück entfernt, befindet sich aber keineswegs in steiler Talfahrt, sondern auf einem angesichts der über-aus guten Entwicklung in den letzten Jahren „normalen“ Konjunkturpfad. Das im Branchenvergleich beste Lageurteil gibt es in diesem Herbst im Großhandel. Hier stehen 32 Prozent „gut“- nur sieben Prozent „schlecht“-Urteile gegenüber. Am anderen Skalenende steht das Güter-transportgewerbe (29 zu 24 Prozent).

    Noch immer etwas stärker als die Gesamtwirtschaft präsentiert sich die Industrie. In den ersten acht Monaten dieses Jahres hat sie den Umsatzwert des Vorjahreszeitraums um rund zwei Prozent überbieten können. Es ist 2012 vor allem das Inlandsgeschäft, das den Erfolg herbeigeführt hat. Einem 3,5-pro-zentigen Plus beim Binnenumsatz steht ein halbprozentiges Minus beim Export gegenüber.

    Dieser Sachverhalt ist umso bemer-kenswerter, als für die nahe Zukunft viele Unternehmen gerade auf das Aus-landsgeschäft bauen. Trotz Rezession in einigen Euro-Ländern, 28 Prozent der Industrieunternehmen erwarten bessere und nur 12 Prozent schlechtere Geschäf-

    te mit ihren internationalen Kunden.Als Risikofaktor gilt die nach Faktenla-

    ge eigentlich derzeit stabile Inlandsnach-frage. Ohnehin gibt es kaum harte Bele-ge, die für ein Einknicken der Konjunktur sprechen, wie ihn viele Unternehmen erwarten. Denn auch Lohnsteigerungen über der Inflationsrate lassen nun keine Rückgänge der privaten Nachfrage ver-muten. Dennoch steht der private Kon-sum im Mittelpunkt der Konjunkturskep-sis.

    Es mischt sich offensichtlich viel Psy-chologie in die Erwartungen. Der Blick in Auftragsbücher fällt insgesamt noch zufrieden aus, der auf die gesamtwirt-schaftliche Großwetterlage weniger.

    Da gibt es stark steigende Energie-

    IHK-HERBSTUMFRAGE

    Rot für den Aufschwung?Dies soll keine Wahlempfehlung sein, sondern die Frage aufwerfen, ob die Ampel für die zuletzt so fulminant ver-laufende Konjunktur nun auf Rot gesprungen ist. 28 Prozent der Unternehmen in der Region gehen von schlech-teren Geschäften aus, nur 15 Prozent erwarten eine Verbesserung. Das drückt den regionalen Klimaindex auf 101 Punkte, den „Nullwachstum“ verheißenden schwächsten Wert seit zwei Jahren.

    JB 2005 H 2005 JB 2006 H 2006 JB 2007 H 2007 JB 2008 H 2008 JB 2009 H 2009 JB 2010 H 2010 JB 2011 FS 2011 H 2011 JB 2012 FS 2012 H 2012

    Gesamtklima

    Dienstleistungen

    Produzierendes Gewerbe

    Konjunkturklima in der Region Hellweg-Sauerland

    JB = Jahresbeginn, FS = Frühsommer, H = Herbst

  • 13wirtschaft 11/2012

    und Mobilitätskosten sowie angedroh-te bzw. bereits vollzogene Steuer- und Abgabenerhöhungen zulasten der Kauf-kraft der Verbraucher. Zudem trüben die „Euro-Krise“ und ihr Management durch die Politik den Optimismus vieler Unternehmen und nach deren Einschät-zung auch den der Verbraucher.

    Allerdings sieht auch die Mehrheit der Unternehmen (57 %) keine Verände-rung der eigenen wirtschaftlichen Lage auf sich zukommen. Das ist angesichts der guten Ausgangslage eine weitere po-sitive Botschaft der IHK-Konjunkturum-frage. Richtig ist aber eben auch, dass 28 Prozent der Befragten insgesamt von schlechteren Geschäften ausgeht.

    Die erwartete – binnenwirtschaftli-che – Schwäche belastet die Geschäfts-aussichten in den Wirtschaftszweigen unterschiedlich, bei Industrie und Bau-wirtschaft lange nicht so stark wie im Dienstleistungssektor. Einzig der Groß-handel, an der Schnittstelle von Produkti-on und Distribution, rechnet unverändert mit Wachstum. Im Einzelhandel erwartet dagegen mehr als ein Drittel der Befrag-ten rückläufige Geschäfte, während nur jeder zehnte von Zuwächsen ausgeht. Die Energie- und Rohstoffpreise und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingun-gen sind neben dem (Inlands-)Absatz die von den Unternehmen meist genannten Konjunkturrisiken.

    Der Herbstumfrage zufolge planen die Unternehmen für 2013 leicht zunehmen-de Investitionen und eine konstante Be-schäftigung. Das Gros der Investitionen entfällt auf den Ersatzbedarf. Doch im-merhin melden auch 36 Prozent der Be-triebe, in den nächsten zwölf Monaten in die Kapazitätsausweitung zu investieren.

    In puncto Beschäftigungsplanung steht erstmals seit zwei Jahren wieder ein Minus vor dem Saldo. Das Bild ist

    aber uneinheitlich. So wird die Indust-rie in kleinen Schritten weiter Personal einstellen. Das gilt auch für Groß- und Einzelhandel. Bauwirtschaft, Gütertrans-portgewerbe und unternehmensnahe Dienstleistungen werden hingegen ihren Stamm verkleinern.

    kont@kt: Stefan Severin Tel. 02931 878-138 [email protected]

    gesamt

    Industrie

    Bauwirtschaft

    Großhandel

    Einzelhandel

    Gütertransport

    15,0

    18,3

    13,3

    10,0

    29,5

    9,5

    57,2

    56,8

    66,7

    60,9

    46,7

    54,0

    52,9

    27,8

    24,9

    20,0

    29,1

    23,8

    36,5

    47,1

    Erwartungenim Urteil der Unternehmen (Verteilung der Antworten in %)

    besser unverändert schlechter

    unternehmensnaheDienstleister

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  • wirtschaft 11/201214

    © Alexander Raths - Fotolia.com

    Die Automobil-Handelsgruppe Rosier ist im Rahmen der Fachmesse Auto-mechanika mit dem Branchenpreis „Internet Sales Award“ ausgezeichnet worden. Rosier setzte sich dabei nach eigenen Angaben gegen mehr als 150 weitere Bewerber durch.

    Die Entscheidung der Jury, beste-hend aus Vertretern der Redaktion der Fachzeitschrift „Kfz-Betrieb“, der Au-tomobilbörse „Autoscout24“ und der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewer-be, basierte auf einer Bewerbung des Unternehmens sowie einem Vor-Ort-Besuch, bei dem die Automobil-Han-delsgruppe ihr neues Website-Konzept und die Prozesse im Hintergrund prä-sentieren konnte. Ausschlaggebende

    Kriterien für die Wahl zum besten Internet-Konzept Deutschlands wa-ren zum einen der modulare Websi-te-Aufbau der Rosier-Gruppe, der je nach Einwahlort des Internet-Nutzers, aktuelle Informationen der Rosier Autohäuser in der Nähe des Kunden anzeigt. Zum anderen die konsequen-te und straffe Organisation bei einer Online-Kundenanfrage, die über ent-sprechende Systeme zum zuständigen Verkäufer oder Servicemitarbeiter ge-langt und in definierten Zeitfenstern beantwortet wird. So wurden dem Interessenten die Testanfragen, die die Jury in der Vorbereitung ihres Besu-ches an Rosier gestellt hatte, in einer sehr geringen Reaktionszeit von weni-

    ger als einer Stunde beantwortet. Da-mit übertrifft die Rosier-Gruppe den Branchenschnitt bei weitem, denn 30 % aller Anfragen, die die Jury versen-dete, wurde von anderen Autohäusern überhaupt nicht beantwortet.

    Die Auszeichnung mit dem Inter-net-Sales-Award ist für Rosier eine besondere Anerkennung des erst ein Jahr zurückliegenden Relaunches der Website, da sie auf einem langfristigen Konzept basiert. „Vor drei Jahren ha-ben wir ein Kommunikations-Konzept für das Internet erstellt, das wir seit-dem konsequent umgesetzt haben und auch in Zukunft weiter verfolgen werden“, so Geschäftsführer Heinrich Rosier.

    Rosier-Gruppe gewinnt „Internet Sales Award“

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    UNTERNEHMEN & REGION

    Die Mannschaft vom Autohaus Rosier freut sich mit der Jury über den Gewinn des Internet Sales Award 2012, Marketing-Leiter Ingo Spiekermann (4. v. l), Geschäftsführer Marc Heinen (5. v. l.), Marketing-Mitarbeiterin Carolin Grossert (6. v. l.), Einkäufer Marco Luig (7. v. l), Hendrik Rosier (8. v. l.).

  • 15wirtschaft 11/2012

    Die deimel Steuerberatungsgesellschaft aus Lippstadt verlässt Mitte nächsten Jahres die bisher genutzten, zentral am Markt gelegenen Büroräume in der Rat-hausstraße, um sich in der Rigaer Straße 17 im Gewerbegebiet Am Wasserturm in Lippstadt anzusiedeln.

    Die Kanzlei mit 32 Mitarbeitern be-treut Unternehmen vorwiegend aus den Kreisen Soest, Gütersloh und Pader-born. Der Tätigkeitsbereich umfasst die Bereiche Industrie, Handel, Handwerk und das Gesundheitswesen.

    Das neue Gebäude stehe als architek-tonische Visitenkarte am Rande des In-dustriegebietes, teilte das Unternehmen mit. Der schlichte, zweigeschossige, klar konstruierte Baukörper in Holz-rahmenbauweise erscheine als Kubus mit weit auskragenden Giebelwänden und Dachüberständen, die sich wie eine schützende Hülle über die großflächig verglasten Längsseiten erstrecken.

    Die Bauherren entschieden sich für

    eine Holzbaukonstruktion, die auch im Inneren des Gebäudes ablesbar sein soll, großes Augenmerk wurde auf ener-gieoptimiertes Bauen gelegt, welches man durch hochwärmegedämmte Bau-teile, Erdwärme, außenliegende Lamel-len vor großflächiger Verglasung usw., erreicht.

    Der Bürotypus sei konzipiert für Un-ternehmen mit flachen Hierarchien und transparenter Organisation, die konzen-trierte Einzel- wie auch Teamarbeit er-fordern. Einen besonderen Wert legt die Kanzlei nach eigenen Angaben auf ein mitarbeiter- und familienfreundliches Bürokonzept.

    deimel in neuen Räumen

    Die Geschäftsführer der Kanzlei: Bernd Levenig, Philipp Deimel und Ludwig Deimel (v. li.).

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  • wirtschaft 11/201216

    POLITIK & PRAXIS

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    1. IHK-HANDELSTAG NRW

    „Qualität statt Quantität“

    Die von IHK-NRW in den Düsseldorfer „Malkasten“ geladenen mehr als 250 Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Landespolitik waren sich einig da-rin, dass die qualitative Entwicklung im Einzelhandel in Zukunft die quanti-tative Entwicklung ersetzen müsse. Dr. Markus Bradtke, Stadtbaurat der Stadt Witten, brachte es auf den Punkt: „Men-schen – und damit auch Politiker – han-deln nicht immer vernünftig. Deshalb brauchen die Kommunen die Regeln des Landes. Wenn sie auch sehr spät kom-men.“ Gemeint ist damit der „Sachliche

    Teilplan Großflächiger Einzelhandel“ als Bestandteil des neuen Landesent-wicklungsplans, der Kommunen Instru-mentarien an die Hand geben soll, um den „Begehrlichkeiten von Investoren auf der grünen Wiese“ zu begegnen. „Wir müssen die Politik abholen“, so Stefan Kruse vom Gutachterbüro „Jun-ker + Kruse“ aus Dortmund, „damit sie nicht jedem Investor hinterherläuft.“

    Ein viel stärkeres Miteinander von Handel und Kommunen forderte auch Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsit-zender der Hornbach Holding AG und

    Vorsitzender des Handelsausschusses des DIHK, ein. „Aus meiner Sicht sind Handelsunternehmen gut beraten, ihr Vorgehen mit den Städten und Regionen gemeinsam abzustimmen. Denn auch die Kommunen müssen ein Interesse daran haben, dass ihre Innenstädte at-traktiv und individuell bleiben. Für die gesamte Wirtschaft einer Region sind lebendige Innenstädte mit viel Handel wesentliche Standortfaktoren.“

    Einzelhandelsentwicklung, das mach-te Dr. Günther Horzetzky, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, deut-

    Mehr Bewusstsein für die Grenzen des Wachstums im Handel sowie ein Bekenntnis zur Stärkung von Innenstäd-ten und Stadtteilzentren und der Wunsch nach politischer Unterstützung gegen „Einzelhandels-Auswüchse auf der grünen Wiese“ – das sind die zentralen Ergebnisse des 1. IHK-Handelstages NRW.

  • 17wirtschaft 11/2012

    lich, sei immer auch Stadtentwicklung. Und die Landesregierung wolle sich stark machen für die Entwicklung der Innenstädte. Man wolle „die Kleinen schützen“ und eine „Chancengleichheit der Standorte“ herstellen. Um dies zu erreichen, so Dr. Ulrich Biedendorf von der IHK Düsseldorf, „muss der groß-flächige Einzelhandel weiter gesteuert werden – und zwar in die zentralen Ver-sorgungsbereiche“.

    Dass Handel und Innenstadt zusam-mengehören – dies verdeutlichte auch Axel Funke, Vorsitzender der Geschäfts-führung der Multi Development Germa-ny GmbH aus Duisburg. Einkaufszen-tren in Innenstädten trügen in vielen

    Fällen zur „Stadtreparatur“ bei, Politik und Investoren seien aufgerufen, den „privaten und öffentlichen Raum orga-nisiert zu gestalten“. Die Leute wollten Spaß beim Einkaufen haben – diesen Spaß müsse man ihnen zwingend in den Innenstädten bieten.

    Vor dem Hintergrund des demogra-fischen Wandels forderte Stefan Kru-se, „den Wachstumsgedanken aus den Köpfen zu vertreiben“. Es könne an-gesichts stagnierender Kaufkraft und sinkender Bevölkerungszahlen nicht darum gehen, immer mehr Einzelhan-delsfläche anzubieten. „Wenn wir ei-nen Wachstumsgedanken hegen soll-ten, dann den der Qualität.“ Wie der

    aussehen könnte, beschrieben Prof. Dr. Andreas Kaapke von der Dualen Hoch-schule Baden-Württemberg und Prof. Dr. Claudius A. Schmitz von der West-fälischen Hochschule Gelsenkirchen. Dem Einzelhandel, so Kaapke, wach-se angesichts immer älterer Kunden eine „hohe soziale Funktion“ zu. „Wir brauchen beispielsweise Personal, das den älteren Kunden auch ansprechen kann.“ Und Schmitz betonte, im Wett-bewerb werde nur jener Einzelhändler bestehen, „der ein Alleinstellungsmerk-mal vorweisen“ könne. Dies könne die Qualität des Angebots sein, die Art der Präsentation oder die Ungewöhnlichkeit der Geschäftsidee.

    Reform der Rundfunkgebühr führt zur Mehrbelastung der Wirtschaft

    Nicht der Bund, die Bundesländer haben mit dem 15. Rundfunkänderungsstaats-vertrag (RÄndStV) eine grundlegende Neuausrichtung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks be-schlossen.

    Ansatz richtig…

    Die neue Beitragsordnung soll zum 1. Januar 2013 in Kraft treten. Kern der Reform: Die Abkopplung der Beiträge (bisher: Gebühren) von der Anzahl der Empfangsgeräte pro Wohnung bzw. Un-ternehmen. Dieser geräteunabhängige Ansatz ist im Grunde begrüßenswert: Der Rundfunkempfang konnte spätes-tens seit Einführung von TV-Streaming im Internet und Online-Radio nicht mehr daran festgemacht werden, ob jemand ein herkömmliches Radio oder einen Fernseher besaß. Mit der Abkehr vom Geräteansatz verabschiedet man sich auch endlich von der umstrittenen PC-

    Gebühr, mit der insbesondere kleinere Filialunternehmen und Selbständige, die von zu Hause aus arbeiten, zur Kasse ge-beten wurden.

    Den neuen Beitrag müssen grund-sätzlich alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen sowie Einrichtungen des Gemeinwohls bezah-len. Unterstellt wird ein potenzieller Nutzen durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der eine finanzielle Belas-tung sowohl des privaten als auch des nicht-privaten Bereichs rechtfertigt. Ob sich hinter den Türen der Haushalte, Un-ternehmen und anderen Einrichtungen auch Rundfunkgeräte – gleich welcher Art – befinden, spielt dann keine Rolle mehr.

    Die Erfassung der Daten von den Un-ternehmen durch die Rundfunkanstal-ten der Länder – faktisch die GEZ – ist in vollem Gange.

    …aber Unternehmen zahlen drauf!

    Und obwohl die Länder jahrelang über die Reform diskutiert haben – die IHKs haben laufend berichtet, sich stark im politischen Prozess engagiert und auch die Unternehmen aufgefordert, dies direkt zu tun – merken viele Un-ternehmen erst jetzt, dass die Reform ihnen eine böse Überraschung be-schert: Sie zahlen zum Teil das Drei-, Vier- oder sogar Hundertfache als bis-lang!

    Ab dem 1. Januar 2013 sollen sich alle Haushalte und Unternehmen an der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beteiligen – mit einem Beitrag, der nicht mehr an das Vorhandensein von Empfangsgeräten gekoppelt ist. Der neue Ansatz ist zwar im Zeitalter von Smartphone und Co. richtig gedacht, aber schlecht umgesetzt: Er benachteiligt bestimmte Branchen, er belastet Filialunternehmen überproportional, und er wird insgesamt zu einer Mehrbelastung der deutschen Wirtschaft führen.

  • wirtschaft 11/201218

    POLITIK & PRAXIS

    Wie kommt das? Die Reform, die im Grunde richtig und notwendig war, ist bewusst so angelegt, dass einzelne Un-ternehmen und Branchen überproporti-onal belastet werden.

    Neuregelung mit Webfehlern

    Der neue Rundfunkbeitrag lässt sich in folgenden Schritten ermitteln:

    Beitrag Betriebsstätte (nach Mitarbei-

    ter-Beitragsstaffel)

    + ggf. Beiträge für weitere Betriebs-stätten (nach Mitarbeiter-Beitrags-staffel)

    + Anzahl der betrieblich genutzten Kraftfahrzeuge (abzüglich 1 Kfz pro Betriebstätte) *5,99 Euro

    + Anzahl der Hotel-/Gästezimmer, Ferienwohnungen (abzüglich 1 Zimmer/Wohnung pro Betriebstät-te) *5,99 Euro

    = Rundfunkbeitrag für das Unterneh-men

    Für Unternehmen wird zunächst grundsätzlich die Anzahl der sozial-versicherungspflichtig beschäftigten Mitarbeiter pro Betriebsstätte über die Höhe des zu entrichtenden Beitrags entscheiden. Je mehr Mitarbeiter, umso höher der Beitrag. Der Beitrag fällt je-doch nicht „pro Kopf“ an, sondern wird mit einer degressiven Staffel berechnet, nach oben hin werden die Beiträge re-lativ gesehen kleiner. Der kleinste Bei-trag für Betriebe mit weniger als neun Mitarbeitern liegt bei einem sog. Drittel-beitrag von 5,99 Euro monatlich (bzw. 71,88 Euro pro Jahr), der höchste Bei-trag liegt bei ca. 3.200 Euro pro Monat (bzw. ca. 39.000 Euro pro Jahr). Dieser fällt für Betriebe mit mehr als 20.000

    Mitarbeitern an. Verfügt ein Unterneh-men über mehrere Betriebsstätten mit jeweils einer großen Mitarbeiterzahl, summieren sich die Beiträge für die ein-zelnen Betriebsstätten schnell. Ob und wie viele Rundfunkempfangsgeräte vor-handen sind, spielt dabei keine Rolle.

    Teilzeitintensive Branchen werden benachteiligt

    Bei der Erfassung der Mitarbeiterzahl spielt es keine Rolle, ob Mitarbeiter voll- oder teilzeitbeschäftigt sind. Bei der Beitragsermittlung werden alle so-zialversicherungspflichtig Beschäftigten gleichermaßen erfasst, es erfolgt keine Orientierung am Vollzeitäquivalent. Dadurch werden Branchen mit beson-ders hoher Teilzeitbeschäftigtenquote ungleich stärker belastet. …nicht nach-vollziehbar!

    Aber Unternehmen werden nicht nur in Abhängigkeit von der Mitarbeiterzahl zur Kasse gebeten. Weitere Detailrege-lungen verhelfen den Rundfunkanstal-ten zu zusätzlichen Einnahmen.

    Filialbetriebe zahlen drauf

    Der neue Beitrag wird nicht für ein Un-ternehmen insgesamt berechnet, son-dern pro Betriebsstätte. Dies führt dazu,

    Informationsplattform für Gründer – der GRÜNDERGIPFEL NRW 2012

    Gründergeist, Mut und eine kreative Geschäfts-idee sind die Basis für eine erfolgreiche Unter-nehmensgründung. Zu Allem, was sonst noch dazugehört, können sich Gründungsinteressierte auf dem GRÜNDERGIPFEL NRW am 9. November 2012 beraten lassen. Mit dem ganzen Gründungs-netzwerk an einem Ort bietet die Veranstaltung vor allem die Chance sich mit Akteuren aus der nordrhein-westfälischen und bundesdeutschen Gründerlandschaft auszutauschen und sich von erfolgreichen Unternehmensgründungen inspi-rieren zu lassen.

    Neue Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und Informationen rund um das Thema Gründung sammeln – das steht im Vordergrund des GRÜNDERGIPFEL NRW am 9. November 2012 in der Station Airport Düsseldorf. Aussteller und Mitveranstalter sind neben dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW auch NRW.BANK, KfW Bankengruppe und STARTERCENTER NRW. Der GRÜNDERGIPFEL NRW ist gleichzeitig der Startschuss zur Eröffnung der Gründerwoche Deutschland 2012 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

    Im Zentrum der Veranstaltung stehen verschie-dene Gesprächsrunden und Vorträge von und mit Experten aus der Praxis. Als Höhepunkt werden der Gründerpreis GIPFELSTÜRMER NRW 2012 und der in diesem Jahr zusätzlich ausgelobte Publikumspreis für die beste Gründungsidee durch Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW und Dietmar P. Binkowska, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK, verliehen.

    Dr. Katrin Sobania, DIHK

  • 19wirtschaft 11/2012

    dass Unternehmen mit mehreren Stand-orten, insbesondere größere Filialbetrie-be, deutlich schlechter gestellt werden als Unternehmen mit nur einem Stand-ort. Diese unterschiedliche Behandlung verschiedener Betriebsmodelle ist sach-lich nicht zu rechtfertigen und damit: …nicht nachvollziehbar!

    Für Fahrzeuge muss systemwidrig weitergezahlt werden

    Pkw, Lkw und Omnibusse werden zu-sätzlich zur Mitarbeiterzahl weiterhin in die Berechnung des Rundfunkbei-trags einbezogen. Für sie muss (bis auf das erste Kfz pro Betriebsstätte) jeweils ein Drittelbeitrag (5,99 Euro) entrichtet werden. Somit kommt es auch zu einer vergleichsweise stärkeren Belastung Kfz-intensiver Branchen. Schon bisher spülen die Gebühren für gewerblich genutzte Kfz mehr als 300 Mio. Euro jährlich in die Kassen der Öffentlich-rechtlichen. Auf diese Einnahmen will man auch künftig nicht verzichten. Da fällt es leicht, vom eigenen Konzept ab-zuweichen: …nicht nachvollziehbar!

    Ebenso für Hotelzimmer

    Auch Hotelzimmer, Gästezimmer und Ferienwohnungen wirken sich zusätz-

    lich auf den Rundfunkbeitrag aus. Bis auf das jeweils erste Zimmer pro Be-triebsstätte muss für jedes Zimmer zusätzlich zur Mitarbeiterstaffel ein weiterer Drittelbeitrag von 5,99 Euro im Monat entrichtet werden: …nicht nachvollziehbar!

    Insgesamt Mehrbelastung der Wirtschaft erwartet

    Neben den hohen Einnahmen über die Kraftfahrzeuge – übrigens werden künftig auch Kfz ohne Radio belastet – führt die Berechnung auf Grundlage des Betriebsstättenansatzes unweiger-lich zu einer Aufkommenssteigerung. Und dies alles, obwohl Mitarbeiter in Unternehmen in der Regel während der Arbeitszeit kein Radio hören.

    Länder haben kaum auf Kritik reagiert

    Bei den Beratungen in den Ländern wurden trotz massiver Kritik der IHK-Organisation nur geringe Anpassun-gen vorgenommen: Der geringe Ein-stiegsbeitrag (sog. Drittelbeitrag) von 5,99 € wurde auch auf Betriebstätten mit 5-8 Mitarbeitern (vorher: 0-4 Mit-arbeiter) ausgedehnt. Außerdem ist nun das jeweils erste Kraftfahrzeug

    pro Betriebsstätte beitragsbefreit. Bei-de Änderungen führen dazu, dass vor allem kleine Unternehmen entlastet werden.

    In der Diskussion um die Ausgestal-tung des neuen Modells hatte sich die IHK-Organisation insbesondere auch dafür eingesetzt, dass unterschiedliche Betriebsmodelle nicht unterschiedlich behandelt werden. Der Beitrag sollte rein nach der Anzahl der Mitarbeiter eines Unternehmens – unabhängig

    Dr. August Ortmeyer, DIHK

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  • wirtschaft 11/201220

    POLITIK & PRAXIS

    von der Anzahl der Betriebsstätten – berechnet werden. Die Länder sind auf diesen Kritikpunkt nicht eingegangen.

    Dies wird nur nachvollziehbar, wenn man begreift, dass insbesondere die Einbeziehung von Kfz in die Bei-tragspflicht und der Betriebsstätten-ansatz dazu beitragen sollen, zusätz-liche Einnahmen aus dem Bereich der Wirtschaft zu generieren. Denn die Rundfunkanstalten erwarten in den kommenden Jahren Einnahmenaus-fälle von zehn bis 15 Prozent im Be-

    reich der privaten Haushalte – bedingt durch die demografische Entwicklung und aufgrund zunehmender Beitrags-befreiungen.

    Nachbesserungen erwartet

    Immerhin sollen die finanziellen Auswirkungen des Modellwechsels – so haben es die Länder vorgesehen – zeitnah überprüft werden. Dabei soll insbesondere auch die umstrittene Beitragspflicht für Kraftfahrzeuge un-

    ter die Lupe genommen werden.Viele Unternehmen haben sich an ihre Landtagsabgeordneten gewendet und die künftigen Belastungen aus der Ge-bührenreform verdeutlicht. Dass die Länder nachdenklich geworden sind, zeigt die vorgesehene Evaluierung der Belastungen. Sollte es zu einer Mehr-belastung kommen, müssen Nachbes-serungen vorgenommen werden.

    @utoren: Dr. Katrin Sobania, DIHK Dr. August Ortmeyer, DIHK

    Die Dachorganisation der deutschen IHKs rechnet mit weniger als 400.000 neuen Unternehmen – ein Negativrekord. Schon im ersten Halbjahr 2012 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts 7,2 Prozent weniger Betriebe gegründet als im Vorjahreszeitraum. Diese Entwick-lung hat drei Hauptursachen:

    1.) Ist Arbeitslosigkeit hierzulande für

    60 Prozent aller Gründungsinteressierten das Hauptmotiv zur Selbstständigkeit. Folglich ziehen die seit Jahren sinkenden Arbeitslosenzahlen geringere Gründer-zahlen nach sich.

    2.) Hält das in Deutschland ausgepräg-te Bedürfnis nach Sicherheit viele hoch qualifizierte Fachkräfte vom Schritt in die Selbstständigkeit ab. Sie ziehen gerade in

    Zeiten des Fachkräftemangels häufig eine gut dotierte Beschäftigung als Arbeitneh-mer dem „Abenteuer Gründung“ vor.

    3.) Gibt es seit 2012 für Arbeitslose kei-nen Rechtsanspruch auf den Gründungs-zuschuss mehr. Er wurde gekürzt und die Bewilligung in das Ermessen der Arbeitsagenturen gestellt. Dennoch ist der Zusammenhang nicht so stark wie manchmal vermutet: Während im ersten Halbjahr 81 Prozent weniger Arbeitslose mit dem Gründungszuschuss gefördert wurden als im Vorjahreszeitraum, sank die Zahl der Kleingründungen, die vor allem von Arbeitslosen unternommen werden, mit 14,2 Prozent längst nicht so drastisch.

    Für mehr Gründungen in Deutsch-land wären nach DIHK-Auffassung drei Dinge notwendig: ein konsequenter Bü-rokratieabbau für Gründungswillige, eine Belebung des privaten Marktes für Beteiligungskapital und eine verbesser-te „Kultur der Selbstständigkeit“. Junge Menschen bräuchten viel mehr Informa-tionen über die Chancen und Herausfor-derungen der Selbstständigkeit. Hierzu müssen Schulen, Hochschulen und Poli-tik ebenso beitragen wie auch die Wirt-schaft. Denn wer könnte besser für den Beruf „Unternehmer“ werben als die Un-ternehmer selbst.

    Einbruch bei ExistenzgründungenDer Gründer-Boom ist Vergangenheit: 2012 werden nach Einschätzung des DIHK in Deutschland weniger neue Be-triebe entstehen als je zuvor seit der Wiedervereinigung. Bürokratieabbau, bessere Finanzierungsmöglichkeiten sowie ein besseres Image der Unternehmer könnten die Gründerstarre lösen.

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  • 21wirtschaft 11/2012

    Neues aus Berlin und Brüssel DIHK gegen digitalen Tacho für 2,8 TonnerBrüssel. Die Pläne von EU-Kommission und EU-Parlament, den Einbau digitaler Kontrollgeräte auch für gewerblich ge-nutzte kleinere Fahrzeuge mit einem Akti-onsradius ab 100 Kilometern vorzuschrei-ben, lehnt der DIHK ab. Begründung: Hoher finanzieller und bürokratischer Aufwand, aber kein Mehr an Verkehrssi-cherheit. Denn kleinere Fahrzeuge wer-den durchweg auf kürzeren Strecken ein-gesetzt und liegen damit meist weit unter den Fahrzeiten, die Ruhepausen verlan-gen. Die neuen Geräte sollen bis 2020 flächendeckend eingebaut sein. Allein der Einbau eines digitalen Kontrollgerätes kostet bis zu 1.500 Euro. Er ist bislang für Busse mit mehr als neun Sitzplätzen und für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht vorgeschrieben – künftig soll dies bereits ab 2,8 Tonnen gelten.

    Gefährliches Drehen an CO2-Preis-SchraubeBrüssel. Die Europäische Kommission will Emissionszertifikate jetzt künstlich verteuern. Der Preis ist konjunkturbe-dingt mit etwa 7 €/t CO2 im Moment niedriger als erwartet. Der Plan: Ein Teil der ab 2013 vorgesehenen Emissions-zertifikate soll zurückgehalten werden und erst in einigen Jahren in den Markt kommen („back loading“). Dadurch sol-len die CO2-Emissionsrechte am Markt kurzfristig teurer und die rund 12.000 handelspflichtigen Unternehmen in der EU zu noch mehr Anstrengungen beim Klimaschutz gezwungen werden. Der DIHK hat in Briefen an die zuständigen Kommissare, in Faktenpapieren und

    Stellungnahmen frühzeitig vor den Ri-siken für die Wirtschaft gewarnt: Die Spielregeln des Emissionshandels dür-fen nicht zu Lasten der Betriebe aus-gehebelt werden. DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann: „Den betroffenen Unternehmen würde jede Planungs- und Rechtssicherheit genommen, so dass Investitionen – gerade auch in Klimaschutz und Energieeffizienz – ge-hemmt würden.“ Mitten in der Eurokri-se das völlig falsche Signal. Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der europä-ischen Wirtschaft würden gefährdet. Driftmann: „Jetzt ist es am EU-Gesetz-geber, das Vorhaben zu stoppen.“

    Berlin. Seit 1. Oktober können kleine und mittlere Unternehmen Fördermit-tel für Querschnittstechnologien bean-tragen. Darunter fällt zum Beispiel der Ersatz von elektrischen Motoren oder Pumpen durch sparsamere Modelle oder andere, effizientere Antriebstechniken. Ziel ist es, die Energieeffizienz in der Wirtschaft zu steigern. Das Pogramm ist durch die enge Zusammenarbeit zwischen Ministerium und DIHK sehr unternehmenspraxisnah ausgestaltet. Zudem wurde der Bezieherkreis auf Anregung des DIHK erweitert um Un-ternehmer aus der Branche Steine und Erden. Pro Antragsteller stehen max. bis zu 30.000 Euro zur Verfügung. Die Mittel können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt werden. Hier geht es zum Antrag: www.bafa.de

    Förderprogramm Querschnittstechnologiengestartet

    Hohe Kosten drohen Besitzern auch kleinererNutzfahrzeuge, wenn es nach der EU geht.

    Berlin. Im Ringen um die Ausgestal-tung einer verpflichtenden Altersvor-sorge für Selbstständige haben FDP und CDU/CSU offenbar eine wichtige Einigung erzielt: Die Absicherung des Erwerbsminderungsrisikos soll nun doch nicht Teil einer solchen Vorsorge-

    pflicht sein. Damit folgt die Koalition dem DIHK, der wiederholt davor ge-warnt hat, dass die Versicherungsprä-mien bei einer verpflichtenden Absi-cherung des Erwerbsminderungsrisikos sehr teuer würden. Das wäre gerade für Existenzgründer und Selbstständige

    Altersvorsorge für Selbstständige: einen Schritt weiter

    mit geringem Einkommen eine starke Belastung. Ein Gesetzgebungsverfah-ren steht noch aus.

  • wirtschaft 11/201222

    IHK NEWS & SERVICE

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    Während der Kostendruck zu immer schlankeren „vertikalen“ Vertriebs-systemen führt, sehen sich Händler immer individuelleren Kundenwün-schen gegenüber. Ulrich Eggert gab den 90 Gästen des südwestfälischen Handelsforums in der IHK Siegen wichtige Hinweise, wie diese Herausfor-derung zu meistern ist.

    Der Kölner Unternehmensberater zeig-te auf, welche „Stellschrauben“ Einzel-händler „drehen“ müssen, um Kunden zu gewinnen und zu binden. Sie reichen von der Kostenkontrolle bis zur emotio-nalen Kundenansprache. „Weg von der Ware, hin zum Konzept“, so die Bot-schaft. Fachhändlern riet er, mit anderen zu kooperieren. „Wer heute versucht, sein Geschäft allein zu betreiben, ver-schenkt Chancen, die ihm Kooperatio-nen bieten.“

    Elmar Fedderke vom Handelsunter-nehmen Walgenbach in Düsseldorf be-tonte, wie wichtig es sei, Emotionen ins Geschäft einfließen zu lassen. Er warb dafür, sich mit Zuversicht und Leiden-schaft den Wünschen des Kunden zu verschreiben. Seine Botschaft: „Ver-kaufen ist eine Hochleistungsdisziplin. Entwickeln Sie Lust auf Qualität und Leistungsbereitschaft.“ Seine Frage an die Unternehmer: „Welche Maßnahmen haben Sie sich für dieses Jahr vorgenom-men, um besser zu werden?“ Auch klei-ne Schritte seien wichtig. So habe der Händler vor Ort gegenüber Internetange-boten greifbare Vorteile, die er nur aus-spielen müsse, etwa beim gewünschten Liefertermin, bei Reklamationen oder bei der Entsorgung von Altgeräten.

    Fällt der Handel in der Gunst der Lehr-stellenbewerber zurück? Dieser Frage ging Bettina Willmann vom Institut für Handelsforschung in Köln nach und prä-sentierte eine Studie mit dem Ergebnis: „Mitarbeiter des Einzelhandels haben eine deutlich positivere Meinung über den Handel als Schüler und Studenten. Nur in einem Punkt waren die Bewer-tungen nahezu deckungsgleich: Alle schätzen die Bezahlung als unterdurch-

    schnittlich ein.“ Neben dem Gehalt, so Willmann, stün-

    den bei Schülern und Studenten aber auch Arbeitsinhalte und -atmosphäre ganz weit oben. An Beispielen zeigte sie, wie es Handelsunternehmen gelingen kann, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Dazu gehörten eine früh-zeitige Ansprache der künftigen Mitar-beiter und die konsequente Vermittlung von Werten. „Geben Sie Ihrem Betrieb eine klare Marke als Arbeitgeber. Zeigen Sie beispielsweise, wie rasch Mitarbeiter im Handel Karriere machen können.“

    Die drei südwestfälischen IHKs in Arnsberg, Hagen und Siegen bieten seit 2009 jedes Jahr ein gemeinsames Han-delsforum an, das dazu dient, aktuelle Trends und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

    IHK-HANDELSFORUM 2012 „Konzepte und Emotionen sind das, was zählt “

    Unternehmensberater Ulrich Eggert zeigte den Teilnehmern des IHK-Handelsforums auf, wel-che „Stellschrauben“ Einzelhändler drehen müs-sen.

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  • 23wirtschaft 11/2012

    IHK zeichnet 124 Spitzen-Azubis ausWenn Anja Faber auf ihre Ausbildung als Industriekauffrau bei Falke KGaA zurückblickt, dann leuchten ihre Augen: „Das hat wirklich Spaß gemacht und war unglaublich spannend.“ Und erfolgreich. Denn die 22-Jährige aus Bestwig gehört zu den insgesamt 124 Auszubildenden aus dem Kreis Soest und dem Hochsauerlandkreis, die ihre Abschlussprüfung vor der IHK mit der Note „sehr gut“ bestanden haben und dafür aus-gezeichnet wurden.

    „Man kann alles, wenn man daran glaubt“, mit diesem Zi-tat des römischen Dichters Vergil begrüßte IHK-Vizepräsident Hans-Günter Trockels bei dem Festakt im Blauen Saal des Soester Rathauses die Spitzen-Azubis, aber auch die Unter-nehmensvertreter sowie Birgit Sippel (MdEP), Wolfgang Hell-mich (MdB), Marlies Stotz (MdL), die zweite stellvertretende Bürgermeisterin Marita Stratmann sowie Nicole Kiesewalter, stellvertretende Schulausschussvorsitzende. Die Auszeich-nung der besten Azubis aus dem Hochsauerlandkreis fand im Jagdschloss Herdringen statt. „Das Ergebnis ihrer Leis-tungen sollte Sie stolz und glücklich machen“, betonte dort IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange. Sie konnte ne-ben den Auszubildenden auch Prof. Patrick Sensburg (MdB), Hans-Werner Ehrenberg (MdB), Matthias Kerkhoff (MdL) so-wie den stellvertretenden Landrat Rudolf Heinemann zu der Feierstunde begrüßen.

    In der Region, so Lange, werde das Thema Ausbildung

    großgeschrieben. Der IHK-Hauptgeschäftsführerin sowie dem IHK-Vizepräsidenten lag es daher besonders am Herzen, sich bei Ausbildern, Lehrern und den rund 1.000 ehrenamtlichen Prüfern, die sich gemeinsam für eine gute Ausbildung stark machen, zu bedanken. „Ohne den Beitrag in Schule und Be-trieb wäre der eine oder andere Auszubildende heute viel-leicht nicht hier“, so Trockels, der deutlich machte, dass die Region qualifizierten Nachwuchskräften attraktive berufliche Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten biete. „Wir brauchen in der Region Spitzenleute“, betonte Prof. Patrick Sensburg.

    Anja Faber will bleiben. Die 22-jährige Industriekauffrau hat bei Falke inzwischen im Retail-Projektmanagement ih-ren neuen Aufgabenbereich gefunden. „Und damit bin ich echt glücklich.“ Vielleicht, sagt sie, schließe sie in der Zu-kunft noch ein Fernstudium an. Mechatronikerin Lea Freise (21 Jahre, aus Bestwig) hat mit ihrer Weiterbildung bereits begonnen und nach der Ausbildung bei Martinrea Honsel als Werksstudentin ein Maschinenbau-Studium aufgenommen. Das ist auch das Ziel von Werkzeugmechanikerin Eva Strake (19 Jahre, aus Bestwig), die gerade dabei ist, ihr Fachabi-tur nachzuholen. Danach, sagt sie, könne sie sich durchaus vorstellen, in der Region zu bleiben. Ganz so sehen es auch die beiden Fachinformatiker (FR Anwendungsentwicklung) Michael Knappstein (23 Jahre, aus Möhnesee) und Oliver

    Das sind die Spitzen-Azubis aus dem Kreis Soest. Sie wurden von IHK-Vizepräsident Hans-Günter Trockels im Blauen Saal des Soester Rathauses ausge-zeichnet.

  • wirtschaft 11/201224

    Clausen (25 Jahre, aus Hüsten). Beide haben ihre Ausbildung bei TRILUX mit Bravour abgeschlossen. „Die Vielfältig-keit in der Ausbildung war toll“, sagt Michael Knappstein. Beide wollen jetzt erst einmal Berufserfahrung sammeln. „Eine Weiterbildung im Anschluss ist aber nicht ausgeschlossen“, so Oliver Clausen.

    Sich nach dem hervorragenden Ab-schluss weiter zu qualifizieren, steht bei vielen der Super-Azubis hoch im Kurs. So hat Lisa Gottschalk aus Bad Sassendorf bei der GWM-CNC nicht nur ihre Ausbildung als Zerspanungs-mechanikerin mit „sehr gut“ abge-schlossen, sondern zuvor auch die als Maschinenanlagenführerin. „Es läuft gut und macht Spaß“, sagt die 25-Jährige, die ebenfalls inzwischen ein Maschinenbau-Studium an der FH Südwestfalen aufgenommen hat. Für Daniel Klingler aus Warstein ist das noch Zukunftsmusik. Der Werkzeug-mechaniker (Firma Risse & Co GmbH)

    geht aber bereits wieder zur Schule, um sein Fachabitur zu machen und danach ebenfalls Maschinenbau zu studieren – „voraussichtlich in Form eines dualen Studiums, das mir das Unternehmen ermöglicht“, so der 20-Jährige.

    Doch nicht nur die jungen Leute hat-ten allen Grund zur Freude, sondern auch die Vertreter der Unternehmen: „Ich bin sehr stolz auf unsere Auszubil-denden“, sagt Christian Bonnekessel, Leiter der Personalabteilung bei Falke. Die jungen Menschen seien Werbung für die gesamte Region. Das Unterneh-men macht sich – wie so viele in der Region Hellweg-Sauerland – stark für eine gute Ausbildung und kooperiert dafür zum Beispiel mit Martinrea Hon-sel. Dort, so erläutert Dieter Berndt, Leiter des Bereichs Personalentwick-lung, unterrichte man unter anderem Auszubildende anderer Betriebe für ein Jahr in der Ausbildungswerkstatt. Das sei eine vertrauensvolle Zusammenar-beit in der Region für die Region, sagt

    Bonnekessel. Für Unternehmen sei es wichtig, dass die Auszubildenden in den Betrieb passen, so Berndt. Wichtig sei aber auch eine gute oder sehr gute Note in der Abschlussprüfung – „das ist wie ein Gütesiegel“.

    Ein Gütesiegel, das die Basis für den beruflichen Erfolg legt. So ist Chris-toph Biermann (27) direkt nach seiner Ausbildung in Warstein – erst zum Ver-käufer, dann zum Kaufmann im Ein-zelhandel – bei dem Unternehmen Jibi GmbH & Co. zum stellvertretenden Lei-ter einer Filiale in Lippstadt befördert worden. „Das ist nicht selbstverständ-lich“, betonte Ausbilder Bernd Hoppe. „Für uns ist es wichtig, Auszubildende und Mitarbeiter zu haben, die nicht nur gut sind, sondern auch Spaß an der Sache haben und mitziehen.“ Und Jibi-Bezirksleiter Waldemar Schneider fügt hinzu: „Deshalb ist es auch toll, dass die Leistungen der besten Azubis mit einer festlichen Veranstaltung wie die-ser honoriert werden.“

    Das sind die Spitzen-Azubis aus dem HSK. Sie erhielten ihre Auszeichnung von IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange im Jagdschloss Herdringen.

    IHK NEWS & SERVICE

  • 25wirtschaft 11/2012

    Aldi GmbH & Co. Kommanditgesellschaft: Christian Töppler, Alina

    Balzer, Olga Simon

    Bezirksregierung Arnsberg / APtronic AG: Vera Marrenbach

    BJB GmbH & Co. KG: Sabrina Landgraf

    Borbet GmbH: Katharina Wiese

    convaso - Service GmbH: Michael Voß

    DESCH Antriebstechnik GmbH & Co. KG: Stefan Zelder, Dominik Thiel

    dm-drogerie markt GmbH + Co. KG: Katharina Senske

    Duropal GmbH: Jacqueline Schmidt

    FALKE KGaA: Fabian Krick, André Vogt, Anja Faber

    Fernseh-Berlet GmbH & Co. KG: Marcel Zedda

    HOPPECKE Batterien GmbH & Co. KG: Lisa Kornemann, David Isaak

    Hotel Deimann GmbH & Co. KG: Luisa Frese, Theresa Breß

    Hotel Jagdhaus Wiese Franz Wiese & Sohn KG: Jens Dünnebacke

    Hüttemann Holz Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co.

    Kommanditgesellschaft: Julia Stimpel

    Jeans Fritz Handelsgesellschaft für Mode mbH.: Catrin Chowanietz

    Ketten-Wulf Betriebs-GmbH: Theresa Zuncke

    Klaus Hölscher: Alia Marina Möller

    Krankenhaus Maria-Hilf: Lisa Salmen

    Kusch + Co GmbH & Co. KG: André Brieden

    Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG: Cansu Bilgetekin

    LWL-Klinik Marsberg: Kristin Dahle, Kerstin Stich

    Martinrea Honsel Germany GmbH: Julian Droste, Edgar Gerbrandt,

    Patrick Schmitz, Lea Freise, Anna Lena Hoppe, Bernd Borgard, Eva

    Strake, Lukas Knippschild, Wilhelm Balzer, Kai Droste, Bernard Czech,

    Denise Steidl, Dirk Jakobi

    Michael Brücken Kaufpark GmbH & Co OHG: Svenja Knorr, Helen

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    Netto Marken-Discount AG & Co. KG: Sabrina Dorr, Tobias Hödtke,

    Verena Mückenhoff

    Neukauf Handelsgesellschaft mbH: Martina Mertens

    Sparkasse Hochsauerland: Theresa Hogrebe, Marian Rupert Zasada,

    Steven Sindermann

    TITAL GmbH: Johannes Göddecke

    TRILUX GmbH & Co. KG: Tim Wünnenberg, Nils Wünnenberg, Kai

    Lukas Lipke, Oliver Clausen, Michael Knappstein

    Trinkgut Getränkeeinzelhandel GmbH: Tatjana Kugel

    C. & A. Veltins GmbH & Co. KG: Julian Schulte, Melanie Nückel

    Volksbank Brilon eG: Petra Gockel, Aileen Donner

    Die besten Azubis aus dem HSK:

    Aagon Consulting GmbH: Christoph Hillefeld

    Aldi GmbH & Co.: Natascha Guse, Kristina Prieger, Anastasia Naw-

    zenja, Daniela Sack, Rudolf Wanner

    ALSO Actebis GmbH: Laura Fischer, Isabella Ina Antosik, Christine

    Dankwardt, Wilhelm Martens

    avitea GmbH work and more: Christian Engelberts

    Brand KG: Martin Schukow

    Gisela Brinkoch (Bioladen Naturkosthaus Brennessel): Frederike

    Plätzer

    Büroorganisation Strothkamp GmbH: Sonia Rivas Carballeira

    Buschkühle Frische Center Geseke GmbH & Co. KG: Sören Henry

    Köster

    Delta Energy Systems GmbH: Nikolai Epp

    Deutsche Saatveredelung AG: Sven Timmer, Anna Pecov

    GMW-CNC GmbH: Lisa Gottschalk

    Hella Distribution GmbH: Philipp Grote

    Hella KGaA Hueck & Co.: Carsten Gazivoda, Dominik Schlüter, To-

    bias Heicks, Marcel Herzog, Jan Hüntelmann, Manuel Winkler

    InBIT – Institut für Betriebsorganisation und Informationstechnik

    gGmbH: Anna-Carina Derlitzki

    Jibi Handel GmbH & Co.: Christoph Biermann

    Franz Kerstin Zentrale Dienste GmbH & Co. KG: Jeff Schnieder-

    Schmotz

    Franz Kerstin Haustechnik GmbH & Co. KG: Katharina Heldt,

    Natalja Wuckert

    Kleine GmbH & Co. KG: Alexander Rusche

    Kulturhaus Alter Schlachthof e. V.: Fabian Sylvester Pfannenstiel

    Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW: Jonas

    Michels, Martin Dittmar

    Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG: Kathrin Arndt, Irina Berch

    Mabeg Kreuschner GmbH & Co. KG: Philipp Henkelmann

    MeisterWerke Schulte GmbH: Rebecca Schulte

    Möbel Turflon Werl: Marina Schlenke

    Netto Marken-Discount AG & Co. KG: Jana Loos

    Power Phone GmbH: Nesrin Sipahi

    Raiffeisen Westfalen Mitte eG: Philipp Kaup

    real,-SB-Warenhaus GmbH: Asli Akcay, Hans-Christian Frieslich

    Risse & Co GmbH: Daniel Klingler

    Rothe Erde GmbH: Daniel Rodehutscord, Karsten Kremer, Thomas

    Reichert, Viktor Kristian, Andre Ferdinand

    Franz Sauer Handelsgesellschaft mbH: Sandra Decker

    Schlüter Baumaschinen GmbH: Marielena Hauch, Ruven-Nikolaus

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    Schuhhaus Rose GmbH: Tobias Krüger

    Sedus Systems GmbH: Christiane Mingram

    Siepmann-Werke GmbH & Co. KG: Dimitrij Litke, Thomas Janzen

    Warsteiner Brauerei Haus Cramer KG: Carina Klute, Jennifer Henke

    Die besten Azubis aus dem Kreis Soest:

  • wirtschaft 11/201226

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    Energie-Effizienzpotenziale erkennen und die Finanzierung dieser Maßnah-men mit Förderkrediten der öffentli-chen Hand: Diese Themen standen im Mittelpunkt des diesjährigen IHK-Ban-kenforums. Das Foto zeigt die Referen-

    ten Guido Hellmer (2.v.l.) und Torsten Schmalbrock (M.) von der NRW.BANK sowie Markus Lodde (2.v.re., Effizienz-Agentur NRW) neben den Veranstaltern der IHK Arnsberg, Michael Rammrath (li.) und André Berude (re.).

    Bankenvertreter tagten in Arnsberg

    Mit der jüngsten Sitzung des Verkehrs-ausschusses ging eine Ära zu Ende: Dieter Epping (82), seit 1972 in ver-schiedenen Gremien der IHK – darun-ter Vollversammlung und Präsidium – ehrenamtlich aktiv, legte nach mehr als 20 Jahren den Ausschuss-Vorsitz aus Altersgründen nieder. Der studier-te Volkswirt mit dem Schwerpunkt Verkehrswissenschaft hatte sich wie kein anderer zuvor für die Verbesse-rung der heimischen Verkehrsinfra-struktur auf Straße, Schiene und in der Luft eingesetzt. Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lan-ge dankte dem „alten Fahrensmann“ und Träger des Bundesverdienstkreu-zes, der gerne auch persönlich den Fortschritt so mancher Straßen- oder Schienenbaustelle regelmäßig in Au-genschein nahm. Vor Ausschussmit-gliedern und Gästen hob sie sein breites

    Dieter Epping gibt Ausschuss-Vorsitz ab

    Dieter Epping will künftig etwas kürzer treten und legt nach mehr als 20 Jahren den Vorsitz des Verkehrsausschusses nieder.

  • 27wirtschaft 11/2012

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    ehrenamtliches Engagement für Wirt-schaft und Gesellschaft innerhalb und außerhalb der IHK hervor etwa als Handelsrichter am Landgericht Pader-born, im Verband der Alkoholhändler, als Ortsvorsteher seines Heimatortes Lipperode, Ratsmitglied in Lippstadt oder stellvertretender Fraktionsvorsit-

    zender der CDU. Ganz von „seinem“ Thema mag der scheidende Vorsitzende aber doch nicht lassen: „Ich bleibe dem Ver-kehrsausschuss eng verbunden und werde mich weiterhin als Mitglied in die Entwicklung unserer Region ein-bringen“, so Epping.

    Einzelhandel braucht flexible LadenöffnungszeitenDer Einzelhandel ist auf flexible Ladenöffnungszeiten angewiesen. Und auch die Kunden wissen diese zu schätzen. Das haben Einzelhändler aus der Region Hellweg-Sauerland im Gespräch mit den Landtagsabgeord-neten in Lippstadt deutlich gemacht und Erfahrungen mit sechs Jahren NRW-Ladenöffnungsgesetz diskutiert.

    Die Konkurrenz um das Geld des Kun-den wächst stetig. Gesundheit, Freizeit, Energie, Kommunikation und natürlich Altersvorsorge belegen einen immer größeren Anteil am Ausgabevolumen der privaten Haushalte. Dem statio-nären Einzelhandel macht gerade in jüngerer Zeit der auf bald 10 % Markt-anteil gewachsene Online-Handel zu schaffen. „Wir stationären Einzelhänd-ler müssen deshalb neue Bedürfnisse schaffen und unsere Servicekompetenz betonen“, unterstrich IHK-Vizepräsi-dent Klemens Münstermann. „Dazu brauchen wir weiterhin vier gesetzlich zugelassene verkaufsoffene Sonntage, an denen wir den Kunden eine beson-dere Einkaufsatmosphäre bieten“, er-gänzte Gerd Ziems, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Lange Straße aus Lippstadt. Eine Begrenzung an Werkta-gen und eine Deckelung der insgesamt zulässigen Sonntage einer Stadt (z. B. Arnsberg-Neheim, Arnsberg-Hüsten und Alt-Arnsberg) seien hier das fal-sche Signal. Auch die zahlreichen Son-derregelungen für den Sonntagsverkauf an Tankstellen, in Bahnhöfen, in der landwirtschaftlichen Direktvermark-tung, in Back-Shops oder in Ausflugs- und Erholungsorten bedürften wegen ihrer Wettbewerbsverzerrung dringend

    einer Harmonisierung. Eine Überprüfung des Wirtschafts-

    ministeriums habe gezeigt, dass sich das geltende Ladenöffnungsgesetz im Grundsatz bewährt habe. Entgegen anderslautender Behauptungen sei die liberale Regelung weder für kleine und mittlere Unternehmen noch für kleine-re Städte und Gemeinden nachteilig. Bei den Kunden trifft die Zustimmung zu flexiblen Öffnungszeiten unter Ein-schluss des Sonntagsverkaufs auf rund 75 %. Christian Leisse, Vorsitzender des Gewerbevereins Brilon: „Die Ver-käufer freuen sich sonntags auf volle Innenstädte und durchweg entspannte Kunden. Dazu bekommen sie noch ei-nen 100-prozentigen Aufschlag auf den Arbeitszeitausgleich unter der Woche.“

    Die beteiligten Einzelhändler – Mit-glieder des IHK-Handelsausschusses aus den verschiedenen Standorten der Region – stehen allerdings auch zum Schutz des Sonntags als Tag der Ruhe, bei dem der Verkauf die Ausnahme bleiben soll. Kritisch bewerten die Ein-zelhändler hingegen Überlegungen, den Sonntagsverkauf erneut an einen konkreten Anlass zu koppeln. Zwar sei jede Werbegemeinschaft gut beraten, dem Kunden den City-Besuch durch zusätzliche Attraktionen schmackhaft

  • wirtschaft 11/201228

    IHK NEWS & SERVICE

    zu machen. Es sei jedoch niemandem mit Schein-Veranstaltungen gedient, nur um der gesetzlichen Form zu ge-nügen, wie dies zu Zeiten des alten Ladenschlussgesetzes vor 2006 oft der Fall war.

    Die Landtagsabgeordneten Marlies Stotz (SPD), Dagmar Hanses (Bünd-nis 90/Die Grünen), Werner Lohn (CDU), Christoph Rasche (FDP) und Michael Kerkhoff (CDU) sagten zu, die Argumente des Handels in den

    bevorstehenden Abwägungsprozess zum Ladenöffnungsgesetz einfließen zu lassen. Noch im Herbst wird hier-zu mit einem Referenten-Entwurf aus dem Wirtschaftsministerium gerech-net.

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    Bei seinem „Antrittsbesuch“ machte Hans-Werner Ehrenberg (FDP, links im Bild) als neues Mitglied des Deutschen Bundestages deutlich, dass er sich als Interessenvertreter unserer Region in Berlin verstehe und sich zugleich für

    eine Stärkung ihrer Außenwirtschafts-beziehungen einsetzen wolle. Nach einem intensiven Meinungsaustausch mit IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange und ihrem Stellvertreter Dr. Ralf A. Hueß resümierte der Sun-

    MdB Hans-Werner Ehrenberg in der IHK

    IHK-Jahresempfang in Arnsberg

    Die IHK lädt am Freitag, 23. Novem-ber 2012, um 18 Uhr zum Jahres-empfang in den Großen Saal des IHK-Bildungsinstituts, Königstraße 12, 59821 Arnsberg, ein. Präsident Ralf Kersting wird dann das Jahr 2012 bilanzieren und auf bevorste-hende Herausforderungen 2013 blicken. Alle Mitglieder sind herzlich willkommen!

    @nmeldung: Helene Spreizer Tel. 02931 878-252 spreizer@arnsberg. ihk.de

    i

    derner, dass die IHKs „wichtige ho-heitliche und gesellschaftspolitischen Aufgaben erfüllen und trotz manch-mal geäußerter Kritik unverzichtbare Elemente für unsere Industriegesell-schaft sind“.

  • wirtschaft 11/201230

    IHK NEWS & SERVICE

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    „Wer langfristig erfolgreich sein will, muss nachhaltig denken und handeln“, sagt Dr. Markus Miele. Mit seinem Vortrag „Energie als Wettbewerbsfak-tor aus Sicht eines familiengeführten Global Players“ war der geschäftsfüh-rende Gesellschafter der Miele Gruppe Gast des IHC-Unternehmerforums, an dem rund 170 Unternehmensvertreter teilnahmen.

    „Im Jahr nach Fukushima stand in Deutschland die elektrische Energie im Fokus“, sagte Dr. Andreas Menke, Vor-standssprecher des Industrie- und Han-delsclubs Hellweg-Sauerland (IHC). Grund genug für den IHC, das Thema Energie auch in den Mittelpunkt des Forums zu rücken und Dr. Markus Miele als Referenten nach Arnsberg einzuladen. „Für mich ist das fast ein Heimspiel“, so Miele. „Nur eine Auto-bahnabfahrt weiter liegt eines unse-rer Werke.“ Zur Miele Gruppe, die im vergangenen Geschäftsjahr erstmals mehr als 3 Milliarden Euro Umsatz er-wirtschaftet hat, gehören neben dem Stammsitz in Gütersloh und der Nie-derlassung in Arnsberg weitere sechs Werke in Deutschland sowie vier in

    Österreich, Tschechien, Rumänien und China, in denen insgesamt 17.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.

    Das Thema Energie hat für das Fa-milienunternehmen Tradition, wie Dr. Markus Miele betonte. 1899 gegrün-det, wurde der Schwerpunkt schon in den Anfängen darauf gelegt, „den Menschen auf den landwirtschaft-lichen Höfen ihre Arbeit zu erleich-tern“, so Miele. Mehr als 100 Jahre später wünschen die Kunden nicht mehr allein die Arbeitserleichterung, sondern neben Zuverlässigkeit und Leistung der Geräte auch die Einspa-rung von Energie. So verbrauchten Waschmaschinen heute bis zu 30 Pro-zent weniger Energie als noch vor 22 Jahren, Kühlschränke sogar bis zu 80 Prozent weniger. Darüber hinaus, so Miele, habe man den weltweit ersten Solartrockner entwickelt, der Son-nenenergie direkt nutzt und somit 80 Prozent weniger Energie benötigt als klassische Trockner.

    Der bewusste Umgang mit Energie und Ressourcen spielt für das Famili-enunternehmen aber nicht nur bei den Verbräuchen ihrer Produkte eine we-

    sentliche Rolle. Miele setze auch auf den effizienten Einsatz von Energie und die umweltschonende Verwen-dung von Rohstoffen – zum Beispiel durch die Nutzung von Sekundärroh-stoffen und eine hohe Recyclingquote. Am Stammsitz in Gütersloh wurde zu-dem in Kooperation mit den Stadtwer-ken ein Klimaschutzprojekt realisiert: Die Installation einer Photovoltaikan-lage auf dem Dach einer Produktions-halle werde, so der geschäftsführende Gesellschafter, in den kommenden 20 Jahren über 8 Millionen kWh So-larstrom produzieren und etwa 4.200 Tonnen CO

    2 einsparen. In dem anschließenden Gespräch

    mit den Teilnehmern des Forums dis-kutierte Dr. Markus Miele die globa-len Unterschiede beim Thema Ener-gieeffizienz, den Wettbewerbsdruck, dem das Familienunternehmen durch Konzerne ausgesetzt ist, oder die Be-deutung von Kooperationen. Auf die Frage von Dr. Andreas Menke, woher Miele seine unternehmerische Energie nehme, sagte dieser: „Mein Antrieb ist, das Unternehmen an die nächste Generation weitergeben zu können.“

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  • 31wirtschaft 11/2012

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    Dr. Markus Miele, geschäftsführender Gesellschafter der Miele Gruppe (Mitte), zu Gast beim IHC-Forum, hier zusammen mit IHC-Vorstandssprecher Dr. Andreas Menke (2. v. li.), IHK-Vizepräsident Ekkehart Schieffer (2. v. re.), IHC-Vorstandsmitglied Susanne Fingerhut sowie Franz-Josef Hinkelmann, Ge-schäftsführer des IHK-Bildungsinstituts (re.).

  • wirtschaft 11/201232

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