Was ist Rückwurf? 1 2. Trawl in Action: Fischerei an der Grenze zum Kollaps Rainer Froese...
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Trawl in Action:
Fischerei an der Grenze zum Kollaps
Rainer FroeseIFM-GEOMAR
Velvian, Madrid, 17.8.2011
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Übersicht
• Drei Begriffe• Legaler Hintergrund• Wie geht es den Fischen?• Ist Wiederaufbau möglich?• Wie steht es um die Reform?• Schlussfolgerungen
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Drei Begriffe• Biomasse (B) ist das Gewicht der Fische im
Meer
• MSY ist der Maximum Sustainable Yield, der höchste nachhaltige Fang, den ein Fischbestand dauerhaft liefern kann
• Bmsy ist die Biomasse, die ein Fischbestand
haben muss, damit er den MSY-Dauerertrag liefern kann
Biomasse RichtwerteDorsch, östliche Ostsee
Froese & Proelß Fish & Fisheries 2010
Legaler Hintergrund• Das UN-Seerechtsübereinkommen, in Kraft seit 1994,
schreibt vor, dass Länder in ihrer AWZ Fischbestände so aufbauen und erhalten müssen, dass diese den maximalen Dauerertrag (MSY) liefern können.
• Das Vorsorgeprinzip ist ein Grundprinzip aller Rechtssysteme, auch des EU-Vertrags. Danach soll bei Entscheidungen, die mit Unsicherheit verbunden sind, die weniger gefährliche Variante gewählt werden. Dies gilt ausdrücklich auch für die Bewirtschaftung von natürlichen Resourcen.
• Bisher wurden Seerechtsübereinkommen und Vorsorgeprinzip nur von Neuseeland, Australien und den USA in Fischereimanagement umgesetzt (mit gutem Erfolg).
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Zustand der europäischen undglobalen Fischbestände
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Zustand der europäischen Fischbestände
9Landings from ICES 2010, MSY from Froese and Proelß 2010
Mittlere Bestandsgröße von 50 europäischen Beständen. Der Pfeil deutet auf das in Johannesburg (2002) vereinbarte Ziel, die Bestände bis zum Jahr 2015 wieder aufzubauen.
Froese and Proelß Fish & Fisheries 2010
Biomassen europäischer Bestände
Zustand der globalen Fischbestände
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1950 1960 1970 1980 1990 2000
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Neue Bestände
Neue Fischereien
Voll befischte Bestände
Überfischte Bestände
Zusammengebrochen
Die meisten Thunfischbestände sind überfischt
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Etwa ein Drittel des Weltfangs wird zu Fischmehl und Fischöl
Was kümmern uns globale Fischereien?
• 42% des Welthandels in Fischprodukten wird von Europa importiert
• Europäische Flotten fischen in allen Weltmeeren • Eine richtige Fischereireform in Europa würde,
zusammen mit NZ, AUS und USA, weltweite Maßstäbe setzen
• Eine verfehlte Fischereireform würde die Fortsetzung der globalen Überfischung bedeuten
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Und wie geht es den deutschen Fischen?
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Kabeljau Nordsee(Daten 2009: Elternbestand hat nur etwa 1.4% der natürlichen Größe)
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Eltern Jungfische
Wissenschaftliche Empfehlung: kein Fang
Vom Ministerat erlaubter Fang: Hälfte der Eltern
Tatsächlicher Fang: Hälfte des Bestandes
Davon angelandet: ein Drittel des Fangs
Konsequenzen des Ministerrats für 2010?
Der erlaubte Fang für 2010 wurde um 17% erhöht
Kabeljau
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Ostsee Dorsch
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Ist der Wiederaufbau möglich?
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Dreimal mehr Gewicht in 3 Jahren
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Die Fische müssen sich fortpflanzen
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Biomasse und Fang beim Dorsch in der östlichen Ostsee
Froese & Proelß Fish & Fisheries 2010
Das Dorschwunder:Trotz leichter Erholung des Bestandes wurden die Fänge nicht sofort erhöht
Mögliche Gewinnentwicklungin der Fischerei Ostseedorsch
Bei Annahme von garantierten Mindestpreisenwie im Jahr 2010, dreifach höhere Gewinne in fünf Jahren. Tatsächliche Gewinne könnten höher sein.Voraussetzung: langsame Erhöhung der Fänge auf maximal 0.9 MSY.
Und wie steht es um die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik?
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Die guten Nachrichten
Die Kommission (Frau Damanaki) hat einen ambitionierten Reformvorschlag vorgelegt:•Das internationale MSY-Konzept soll die bisherige GFP-Überfischung ablösen•Rückwürfe sollen abgeschafft werden•Regionale Verantwortlichkeiten sollen gestärkt werden•Einige Subventionen sollen verringert werden
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Die schlechten NachrichtenDer Widerstand der Landwirtschaftsminister, auch aus Deutschland, ist erheblich•Der Quotenhandel wird abgelehnt•Das MSY-Konzept soll verwässert werden•Subventionen sollen erhalten bleiben•Das Mikro-Management der Minster soll erhalten bleibenMehr Vorschriften sind wahrscheinlich
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Und warum geht es nicht besser?
• Die europäischen Fischereiverbände vertreten nicht die mittelfristigen Gewinninteressen der Fischer
• Die europäischen Landwirtschaftsminister fühlen sich den Verbänden verpflichtet und verhindern eine echte Reform
• Die Kommission kann sich nicht gegen den Ministerrat durchsetzen
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Zusammenfassung
• Europäische Fischbestände sind schlecht gemanagte Vermögenswerte
• Der Fang für Fischmehl verschwendet Protein• Bei richtigem Managment könnten sich die
Gewinne der Fischer vervielfachen• Die geplante GFP-Reform ist ein zu kurzer
Schritt in die richtige Richtung• Die halbherzige Umsetzung der GFP-Reform
schädigt die guten Beispiele von NZ, AUS, USA28