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DISH – Diffuse idiopathische Skeletthyperostose ein seltener Grund der Dysphagie in der HNOV. Onnebrink, S. Maune
Klinik für HalsNasenOhrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie, Kliniken der Stadt Köln, Standort Holweide
EinleitungDiffuse idiopathische Skeletthyperostose DISH ist eine in der HNO klinisch selten in Erscheinung tretende systemische, nichtentzündliche Skeletterkrankung bei der es zur Ossifikation der Ligamente und Enthesen kommt, besser bekannt als Morbus Forestier. (1, 2)Jacques Forestier war ein französischer Internist und Rheumatologe, der einer der Erstbeschreiber der systemisch auftretenden nichtentzündlichen Skeletthyperostostosen war. (3) 1942 beschreibt Oppenheimer als Radiologe die Kalzifizierung der Wirbelsäure. 1976 Donald R. Resnick und Gen Niwayama benennen die Wirbelsäulenerkrankung als diffuse idiopathische Skeletthyperostose (DISH). (2) Diese Hyperostosen treten überwiegend im thorakalen Bereich der Wirbelsäule vor und eher selten im Bereich der Halswirbelsäule (HWS). DISH tritt gehäuft bei Patienten mit Diabetes Typ II, Fettstoffwechselstörungen und Gicht auf. (2)
FallbeschreibungWir berichten über einen Patienten mit ausgeprägter Dysphagie im Bereich der oberen HWS. Der 85jährige Patient berichtet über Dysphagie bestehend seit zwei Jahren einhergehend mit einem Gewichtsverlust von 20kg. Breiige Nahrung kann besser geschluckt werden als feste Nahrung. Flüssig Nahrung müsse er lange im Mund halten bis er diese aspiartionsfrei schlucken könne. Anamnestisch waren bei dem Patienten ein Diabetes mellitus Typ II, arterielle Hypertonie und eine Thrombozytose bekannt. Die bereits vor einem Jahr durchgeführte Gastroskopie zeigte sich unauffällig. Es erfolgte eine fiberoptische endoskopische Evaluation des Schluckens (FEES), welche eine extreme Vorwölbung der Rachenhinterwand im Hypopharynx, bei intakter reizloser Schleimhaut, mit fast Komplettverlegung der Schluckstrasse aufzeigte.
Zusammenfassend kann DISH ein zunehmend in der HNO auftretendes Erscheinungsbild der Dysphagie sein. Die Prävalenz von DISH liegt bei über 70jährigen Patienten bei 10%. (4) Erste Hinweise einer cervicalen DISH können endoskopisch durch einen HNOArzt schnell und risikolos erhoben werden. Die Diagnose wird radiologische gestellt mittels Röntgen oder Computertomographie. Die Therapie kann sowohl konservativ und bei ausgeprägten Befunden chirurgisch sein. Dysphagie ist ein häufiges Erscheinungsbild bei älteren Patienten. Jedoch ist DISH weiterhin eine verkannte Ursache und viele Patienten müssen sich bis zur Diagnosestellung unnötigen Untersuchungen unterziehen. Besonders in Hinblick der Zunahme an Patienten mit Diabetes und Fettleibigkeit sollten Ärzte zunehmend sich der cervicalen Manifestation der DISH bewusst sein.
In der folgenden bildgebenden Diagnostik zeigte sich in der Computertomografie der HWS ausgeprägte ventral verklammernde Skeletthyperostosen cervical mit Einengung des Pharynxlumens charakteristisch für eine DISH. Aufgrund des ausgeprägten Befundes erfolgte die Überweisung in eine neurochirurgische Fachabteilung.
1. Mader R, Verlaan JJ, Buskila D. Diffuse idiopathic skeletal hyperostosis: clinical features and pathogenic mechanisms. Nat Rev Rheumatol. 2013;9(12):74150.2. Resnick D, Niwayama G. Radiographic and pathologic features of spinal involvement in diffuse idiopathic skeletal hyperostosis (DISH). Radiology. 1976;119(3):55968.3. Forestier J, RotesQuerol J. Senile ankylosing hyperostosis of the spine. Ann Rheum Dis. 1950;9(4):32130.4. Julkunen H, Heinonen OP, Knekt P, Maatela J. The epidemiology of hyperostosis of the spine together with its symptoms and related mortality in a general population. Scand J Rheumatol. 1975;4(1):237.
CT Hals sagittal Ebene CT Hals transversal Ebene
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