Vortrag Netzwerk Gesunde Schule 2010 – M. Seidl Vortrag Projektmanagement an der Gesunden Schule.
Vortrag abfallwirtschaftstagung 2010
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ERINNERN UND VERGESSEN
ABNÜTZUNGSEFFEKTE UND KURZE HALBWERTSZEITEN KOMMUNIKATIVER ERFOLGSMECHANISMEN
Abfallwirtschaftstagung St. PöltenO. Univ. Prof. Dr. Thomas A. Bauer, Universität Wien
7.6. 2010
aw tagung 7.6.10 tab
Umwelt als gesellschaftliche Verständigungsformel
• Umwelt:kein an sich nur natürliches Objekt, sondern ein kultürliches Konzept der Beobachtung von Natur
• Umwelt: kein eindimensionales, sondern ein vielfältig kontextuelles Konzept: natürliche Umwelt - immer eingebunden in soziale, kulturelle, symbolische Umwelt (Fadenkreuz-Modell)
• Umwelt: ein durch Kommunikation generiertes Kulturgut und daher abhängig von der Qualität der Kommunikation
• Umwelt: ein Alltagsbegriff mit Kompetenzforderung: environmental litercy
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Kommunikation zwischen Kultur und Technik
• Technikverständnis von Kommunikation:Wirkung und Einfluss (Macht) machen (be-)rechnen, standardisieren, wiederholen, perfektionieren: Abnützungseffekte
• Kulturverständnis von Kommunikation:das Unbestimmte bestimmen und gültig machen für Gemeinschaften und Gesellschaften: Spannungseffekte
• Sozialverständnis von Kommunikation:• Partizipation an der gesellschaftlichen Konstruktion von
Wirklichkeit (z.B. durch Medien): Beiläufigkeitseffekte
Möglichkeiten und Grenzen der Kommunikation
Im Fokus der Betrachtung: Umwelt-Kommunikation:
Kommunikation – die soziale Fassung von UmweltUmwelt – die symbolische Fassung von Kommunikation
Kommunikation als Modus der Erinnerung: Identifikation, SinnstiftungKommunikation als Modus des Vergessens: Distanzierung, VerdrängungKommunikation als Modus der Betrachtung: Analyse, Differenzierung, VerstehenKommunikation als Modus des Behaltens: Verstärkung, Vertiefung, WissenKommunikation als Modus sozialer Ordnung: Compliance, Hierarchie, Streit Kommunikation als Modus Verständigung: Interesse, Auseinandersetzung
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Soziale Muster der Kommunikation
• Diskurs: Verteilung von Wissen, Erfahrung, Einstellung, Meinung (vertikale und horizontale Ordnungen der DistributionZumutung: positions- bzw. rollengebundene Verantwortlichkeit (Kompetenz), Reduktion von Komplexität, Täuschungspotenzial, unbeweglich, unveränderlich, Stagnation des Wissens
• Dialog: Generierung von Wissen, Meinung, Wertung (Spruch und Widerspruch als Positionen der Produktion / Konstruktion von SinnZumutung: authentische Verantwortung: Deklaration, Produktion von Komplexität, Veränderlichkeit, Dynamik des Wissens
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Ebenen der Umweltkommunikation
• Kommunikation ist immer kontextuell und lebensweltgebunden
• Alltagskommunikation spiegelt die Relevanzen der Lebenswelt: individuelle Umweltverantwortung
• Milieu-Kommunikation regelt soziale Geltung und sachliche bzw. moralische Gültigkeiten: sozial organisierte Umweltverantwortung
• Medienkommunikation (Mediendiskurs) vergröbert die Tendenzen des Diskursmodus: Suche nach Entlastung / Effekt von Entfremdung: medialisierte / mediatisierte Umweltverantwortung: jeder meint zu wissen, was ein anderer möglicherweise weiß
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Belastungsfaktoren für den Umweltdiskurs
• Ein moralisch besetztes Thema: Schuld- und Straf-Motive• Extrinsisches Belohnungs - statt intrinsisches Glückskonzept• Unklarheit über Zuordnung: individuelle oder kollektive
Verantwortung?• Ein komplexes, wissensintensives und dauerhaftes Thema
(Expertenposition)• Mehr als Kommunikationsfigur (kommunikativer Topos) denn als
Realität präsent• Katastrophenfaktor oftmals überzogen und ausgereizt• Erschöpfung in News (Katastrophenberichterstattung)
überdehnt die Aufmerksamkeitsspanne und mobilisiert die Dynamik des Vergessens
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Erfolgsziele von Kommunikation
• Erfolg – kein vor-fixiertes Ergebnis, sondern Reflexion des Weges
• Verständigung: Sinn-Einigung in der Sache• Einverständnis: Geltungs-Einigung über Beziehung• Aufmerksamkeit: Erfolgswährung• Achtung / Beobachtung: In-Formation• Überzeugung: Informationswert plus Emotionswert =
Identifikationswert
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Erfolgsinhalte der Umwelt-Kommunikation:environmental literacy
Fähigkeit-Bereitschaft-Zuständigkeit-Verantwortung (Kompetenz)
• Information: Umweltkenntnis• Umwelt – Wissen: Problemperspektiven• Umwelt – Bewusstsein: Verständnis• Umwelt – Haltung: Habitus• Umwelt - Verhalten
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Erfolgsfaktoren der Umwelt-Kommunikation
• Partizipation: aktives Erleben, Entscheiden, Selbstverantworten,
• Lustcharakter: überraschen, ausprobieren, testen, durchschauen, variieren
• Lebenszusammenhang:Kontextualisierung von Sinn und Nutzen (z.B. Familie – Natur)
• Nachrichten-FaktorenRegelwidrigkeit, Nähe, Überraschung, Bedrohung...
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Erfolgsfaktoren in der Medienarbeit
Kampagnen im Umweltbereich:• Aufmerksamkeitsperspektive Lebenszusammenhang:
nicht, was Medien mit Menschen machen, sondern was Menschen mit Medien machen:Bestätigung, Verstärkung, Sicherung
• Erfolgsperspektive Sinnzusammenhang:Wissen als Referenz für Sinn: Nutzen, Ästhetik, Ethik
• Nachhaltigkeitsperspektive Handlungszusammenhang:Wissen wird vertieft und generiert, wenn es im Kontext praktischer Herausforderung (Problemzusammenhang) aufgenommen wird.