Vom Kennwert zum System
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Vom Kennwert zum System – Prospektive Nachhaltigkeitsindikatoren der Landnutzung
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Dr. Till Jenssen, 5. Oktober 2020
© VRS / Stoppel © VRS / Stoppel© Jenssen © Jenssen
Vermessung von Nachhaltigkeit
Disaggregation SystemischGrenzwertProjektion
Ordinalskala,
Geld, Fläche
Belastungs-
grenzenDiverse
Funktionale
InterdependenzenZielgröße
Nachhaltigkeits-
ziele UN oder BW
Normativ-Funktionales
Konzept, HGF-Ansatz,
Orientorenansatz,
DPSIR-Modell
WBGU-Ansatz,
HGF-Konzept,
Plan. Grenzen
MCDA, Ext.
Kosten, Ökol.
Fußabdruck
Beispiel
Dissaggregierte
Darstellung
Systemische
Betrachtung
Definition von
Grenzwerten
Projektion auf
eine ZielebenePrinzip
Technologien,
Produkte,
Gesellschaften
Natur Gesellschaften, NaturUntersuchungs-
gegenstand
Technologien,
Produkte,
Gesellschaften
Integrative Konzepte zur Nachhaltigkeitsindikatorik
Folie 1
Die CIB-Methodik: systemisch,
empirisch, heuristisch
Die Cross-Impact-Bilanzanalyse (CIB) ist…
»… ist ein qualitativer Ansatz der Systemanalyse und konstruiert
Szenarien in einem strukturierten, diskursiven Prozess.
»… berücksichtigt vielzählige Faktoren aus unterschiedlichen
Wissensbereichen sowie deren Wechselwirkungen untereinander.
» … beruht auf Expertinneneinschätzungen und kann verschiedene
Fachdisziplinen, Perspektiven und Einschätzungsdivergenzen
repräsentieren.
» … nutzt zur Auswertung die Software „SzenarioWizard“, mit deren
Bilanz-Algorithmus konsistent-widerspruchsfreie Konfigurationen
bestimmt werden.
Folie 2
Ablauf der
Szenariokonstruktion
-- Hintergrundkenntnisse, Literaturauswertung, Gespräche
- Erstellung von Kurzbeschreibungen („Steckbriefen“)
- Hintergrundkenntnisse, Literaturauswertung, Gespräche
- Einzelarbeit und Rückmeldungsmöglichkeit / Abstimmung
- Schriftliche Erhebung der Cross-Impacts
- Zweistufige Kleingruppenarbeit (Bewertung & Review)
- Moderierte Gruppendiskussion
- Computergestützte Auswahl (Scenario Wizzard)
- Auswertung schriftlicher und mündlicher Kommentare
- Dokumentation
II. Konkretisierung
von Deskriptoren und
Trendalternativen
IV. Bestimmung
und Interpretation
konsistenter Szenarien
I. Identifikation von
Deskriptoren
(Systemgrößen) und
Trendalternativen
III. Beurteilung der
Interdependenzen
zwischen den
Trendalternativen
-- Moderierte Gruppendiskussion
Folie 3
Eindrücke vom
Szenario-Prozess
© Jenssen
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Folie 4
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Deskriptoren und
Entwicklungstrends
Folie 5
Aktiv-Passiv Diagramm
A. Siedlung
B. Spezifischer Flächenbedarf für Wohnen
und Gewerbe
C. Bevölkerung
D. Verkehrsleistung
E. Versieglungsgrad
F. Kompensation
G. Freiraumentwicklung
H. Landwirtschaft
i. Verkehrsinfrastruktur
J. Energieinfrastruktur
K. Artenvielfalt und Naturhaushalt
L. Gesellschaftliche Werte und Verbraucherverhalten
M. Gesundheit und Wohlergehen
0
2
4
6
8
10
12
14
0 2 4 6 8 10 12 14
Ak
tivs
um
me
Passivsumme
Siedlung und Mensch
Infrastruktur und Technik
Natur und Freiraum
Folie 6
Beispielhafte Wirkungskette
mit Begründungen
+
W
„Die Ausweitung der Bautätigkeit auf bisher unbebaute
Bereichen erhöht die versiegelten Flächen.“
+W
„Ein höherer Versieglungsgrad führt zu Beeinträchtigungen
von Versickerung, Verdunstung und Kleinklima.“
Natu
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K3 V
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A3 D
ispers
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Versieglungsgrad
E2 Anstieg
Folie 7
A B I
A1 A2 A3 B1 B2 I1 I2 I3
A. Siedlung
A1 Verzicht auf Siedlungserweiterungen (Innenentwicklung mit hohen Dichten) +2 -2 +3 0 -3
A2 Integrierte Siedlungsentwicklung entlang von Achsen mit moderaten Dichten +1 -1 0 +2 +1
A3 Neue Siedlungsansätze in dispersen Lagen mit geringer Dichte 0 +2 0 +1 +3
B. Spezifischer Flächenbedarf
B1 Zunehmende Flächeneffizienz +2 +1 -2 0 +1 -1
B2 Abnehmende Flächeneffizienz -2 +1 +2 0 -1 +1
I. Verkehrsinfrastruktur
I1 Betrieb und Instandhaltung +2 0 -2 0 0
I2 Verkehrsvermeidung und Umweltverbund 0 +1 -1 0 0
I3 Verkehrsmanagement und Straßenbau -2 0 +2 0 0
Bilanz: +4 +1 -4 0 +2 0 +2 +2
A B I
A1 A2 A3 B1 B2 I1 I2 I3
A. Siedlung
A1 Verzicht auf Siedlungserweiterungen (Innenentwicklung mit hohen Dichten) +2 -2 +3 0 -3
A2 Integrierte Siedlungsentwicklung entlang von Achsen mit moderaten Dichten +1 -1 0 +2 +1
A3 Neue Siedlungsansätze in dispersen Lagen mit geringer Dichte 0 +2 0 +1 +3
B. Spezifischer Flächenbedarf
B1 Zunehmende Flächeneffizienz +2 +1 -2 0 +1 -1
B2 Abnehmende Flächeneffizienz -2 +1 +2 0 -1 +1
I. Verkehrsinfrastruktur
I1 Betrieb und Instandhaltung +2 0 -2 0 0
I2 Verkehrsvermeidung und Umweltverbund 0 +1 -1 0 0
I3 Verkehrsmanagement und Straßenbau -2 0 +2 0 0
Bilanz: +4 +1 -4 +2 -2 +3 +1 -4
A B I
A1 A2 A3 B1 B2 I1 I2 I3
A. Siedlung
A1 Verzicht auf Siedlungserweiterungen (Innenentwicklung mit hohen Dichten) +2 -2 +3 0 -3
A2 Integrierte Siedlungsentwicklung entlang von Achsen mit moderaten Dichten +1 -1 0 +2 +1
A3 Neue Siedlungsansätze in dispersen Lagen mit geringer Dichte 0 +2 0 +1 +3
B. Spezifischer Flächenbedarf
B1 Zunehmende Flächeneffizienz +2 +1 -2 0 +1 -1
B2 Abnehmende Flächeneffizienz -2 +1 +2 0 -1 +1
I. Verkehrsinfrastruktur
I1 Betrieb und Instandhaltung +2 0 -2 0 0
I2 Verkehrsvermeidung und Umweltverbund 0 +1 -1 0 0
I3 Verkehrsmanagement und Straßenbau -2 0 +2 0 0
Bilanz: +4 +1 -4 +2 -2 +3 +1 -4
Vorgehen bei der
Konsistenzprüfung
Folie 8
Einteilung der 12
vollkonsistenten Rohszenarien
Folie 9
How to… Strategieansatz
„Kompensationskonzeption“
Integrierte Siedlungsentwicklung
(Achsen)
Kompensation
Kompensations-
konzeption
Freiraum-entwicklung
Beispiel Szenarien vom Typ „Instabiles Gleichgewicht in der Stadtregion“
Werden Kompensationen besser umgesetzt, wenn das gesamte Plangebiet zuvor auf besonders
geeignete Räume und Maßnahmen untersucht wurde? Werden die Maßnahmen dann hoch-
wertiger und multifunktionaler durchgeführt?
Folie 10
Sind die Steuerungsinstrumente
situationsadequat?
Innen-
orientierung
Grenzen
des
Wachstums
Trägheit
statt
Balance
wirksam wirksam unwirksam
entbehrlich wirksam wirksamgrundlegende
Änderung
Anhebung
Dichtevorgaben
Kompensations-
konzeptionenstabilisierend wirksam unwirksam unwirksam
begrenzt
wirksam
begrenzt
wirksamunwirksam unwirksam
Schulungs-
angebote
stabilisierendAnreiz PIK und
punkt. Maßnahmen
Instabiles
Gleichgewicht
Folie 11
Folie 12
Big Picture der Stadtregion?
» Im Szenarioprozess sind heterogene Einschätzungen aufgetreten
und konnten in intensiver, konstruktiver Gruppendiskussion – meist
konsensual, teilweise mehrheitlich – geklärt werden.
» Die vier identifzierten Szenarien sind systematisch hergeleitet und
spannen für die Region Stuttgart eine beträchtliche Bandbreite
möglicher Entwicklungen der Landnutzung bis 2050 auf.
» Die CIB-Szenarien bieten einen Reflexionsrahmen, um
verschiedene Wissensbereiche miteinander zu vernetzen und
Kennwerte prospektiv anzulegen.
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