Vom Einzelteil bis zur Gesamtlösung - All-Electronics · 2015. 10. 29. · können die...

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Bildquelle: Omron Electronics und Boehringer Ingelheim Pharma F ür Inhalatoren des Pharmaunter- nehmens Boehringer war für die Qualitätssicherung eine Anlage gefragt, die die aufgebrachten Chargen- nummern automatisch erkennt und an- schließend die Inhalatoren sortiert. Nach gründlicher Recherche entschied sich das Pharmaunternehmen beim Bildverarbei- tungssystem schließlich für eine Vision- Lösung der Automatisierungsexperten von Omron Electronics. „Die Wahl fiel unter anderem auf diese Komponenten, weil wir schon verschiedene Sensoren des Unternehmens im Einsatz hatten und so- wohl mit den Produkten als auch mit dem Support sehr gute Erfahrungen gemacht haben“, sagt Mike Janetzko, Technischer Assistent aus der Abteilung Pharma-Pro- duktion Inhaletten. „Für den Einsatz der ausgewählten Komponenten sprach dann vor allem das gute Preis-/Leistungsver- hältnis bei gleichzeitig einfacher Bedie- nung des Vision-Systems.“ Auch Zuver- lässigkeit war ein wichtiges Kriterium für die Auswahl in einem Industriebereich, in dem Anlagenstillstände hohe Kosten ver- ursachen können. Mehr als nur die Bildverarbeitung Damit die Inhalatoren zum Vision-System transportiert und nach der Untersuchung entsprechend sortiert werden, ist auch ei- ne Zu- und Abführung nötig. „Nach in- tensivem Ideenaustausch mit Omron bot man uns schließlich an, die gesamte Handling- und Inspektionsanlage zu rea- lisieren. Für uns war es natürlich sehr angenehm, dass wir so die komplette Lö- sung aus einer Hand bekommen konn- ten“, erläutert Janetzko. Um solche Kom- plettlösungen anbieten zu können, arbei- tet der Automatisierungsexperte mit dem Systemintegrator Ingenitron aus Bens- heim zusammen. Dieser kennt die einge- setzten Komponenten genau und über- nimmt den Mechanikaufbau sowie Inte- gration der Automatisierungs- und Visua- lisierungslösung. Auf Komponentenseite Bildverarbeitungskomponenten und -anlagen aus einer Hand Vom Einzelteil bis zur Gesamtlösung Ist es besser, zuerst nach den geeigneten Komponenten und dann nach dem passen- den Systemintegrator zu suchen oder umgekehrt? Und wer ist dann im Falle eines Problems zuständig, der Systemintegrator oder der Komponentenlieferant? Da ist es doch besser, wenn man sich nicht entscheiden muss, sondern für die Anwendung passende Komponenten sowie Anlagenrealisierung aus einer Hand bekommt. 136 IEE 11-2010 PRAXIS Prozessindustrie HALLE 9, STAND 340 Das Vision-Sys- tem im Einsatz bei der Endkontrolle der Faltschachtel- Herstellung.

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F ür Inhalatoren des Pharmaunter-nehmens Boehringer war für die Qualitätssicherung eine Anlage

gefragt, die die aufgebrachten Chargen-nummern automatisch erkennt und an-schließend die Inhalatoren sortiert. Nach gründlicher Recherche entschied sich das Pharmaunternehmen beim Bildverarbei-tungssystem schließlich für eine Vision-Lösung der Automatisierungsexperten von Omron Electronics. „Die Wahl fiel unter anderem auf diese Komponenten, weil wir schon verschiedene Sensoren des Unternehmens im Einsatz hatten und so-wohl mit den Produkten als auch mit dem Support sehr gute Erfahrungen gemacht

haben“, sagt Mike Janetzko, Technischer Assistent aus der Abteilung Pharma-Pro-duktion Inhaletten. „Für den Einsatz der ausgewählten Komponenten sprach dann vor allem das gute Preis-/Leistungsver-hältnis bei gleichzeitig einfacher Bedie-nung des Vision-Systems.“ Auch Zuver-lässigkeit war ein wichtiges Kriterium für die Auswahl in einem Industriebereich, in dem Anlagenstillstände hohe Kosten ver-ursachen können.

Mehr als nur die Bildverarbeitung Damit die Inhalatoren zum Vision-System transportiert und nach der Untersuchung entsprechend sortiert werden, ist auch ei-

ne Zu- und Abführung nötig. „Nach in-tensivem Ideenaustausch mit Omron bot man uns schließlich an, die gesamte Handling- und Inspektionsanlage zu rea-lisieren. Für uns war es natürlich sehr angenehm, dass wir so die komplette Lö-sung aus einer Hand bekommen konn-ten“, erläutert Janetzko. Um solche Kom-plettlösungen anbieten zu können, arbei-tet der Automatisierungsexperte mit dem Systemintegrator Ingenitron aus Bens-heim zusammen. Dieser kennt die einge-setzten Komponenten genau und über-nimmt den Mechanikaufbau sowie Inte-gration der Automatisierungs- und Visua-lisierungslösung. Auf Komponentenseite

Bildverarbeitungskomponenten und -anlagen aus einer Hand

Vom Einzelteil bis zur Gesamtlösung Ist es besser, zuerst nach den geeigneten Komponenten und dann nach dem passen-den Systemintegrator zu suchen oder umgekehrt? Und wer ist dann im Falle eines Problems zuständig, der Systemintegrator oder der Komponentenlieferant? Da ist es doch besser, wenn man sich nicht entscheiden muss, sondern für die Anwendung passende Komponenten sowie Anlagenrealisierung aus einer Hand bekommt.

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PRAXIS Prozessindustrie HALLE 9, STAND 340

Das Vision-Sys-tem im Einsatz bei der Endkontrolle der Faltschachtel-Herstellung.

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können die Automatisierungsexperten auf eine breite Produktpalette für die Industrieautomation zurückgreifen: Au-tomationssysteme sind ebenso im Pro-gramm wie Komponenten der Antriebs-technik, Sensorik, Sicherheitstechnik so-wie Kontroll- und Schaltkomponenten. Natürlich gehören auch Lösungen für die Bildverarbeitung zum Angebotsspek-trum. Für den Kunden bedeutet das, dass er sich vorher nicht überlegen muss, ob er sich direkt an den günstigen Komponen-tenlieferanten oder an einen Anbieter von Komplettlösungen wendet, wenn er bei-des von einem Ansprechpartner bekom-men kann.

Flexible Vision-Lösungen Auch für Bildverarbeitungsanwendungen haben die Automatisierungsexperten eine breite Produktpalette: Von Bildverarbei-tungssensoren für einfache Vision- Anwendungen über flexible Bildverarbei-tungssysteme zum Einsatz in komplexen Prüfungsanwendungen bis hin zu einer flexiblen, modularen Bildverarbeitungs-plattform für anspruchsvolle industrielle Bildverarbeitungslösungen. Für Aufgaben wie das Auslesen der Chargennummern und für das anschließende Sortieren eig-net sich der modular aufgebaute Vision-Sensor ZFX. Das Bildverarbeitungssys-tem besteht aus Controller und Kamera,

die jeweils entsprechend der Anwen-dungsanforderungen ausgewählt werden können. Den Controller gibt es für den Anschluss einer oder – für anspruchsvol-lere Anwendungen – zwei Kameras. Die Kameras werden mit flexiblen Erfas-sungsbereichen angeboten. Somit lassen sich auch größere Objekte zuverlässig prüfen. Die Palette der zur Verfügung ste-henden Kameras reicht von Kameras mit integrierter Beleuchtung über Kamera-Optiken mit einstellbarem Fokus bis hin zu einer Kamera mit C-Mount-Gewinde zum Aufsetzen beliebiger Optik-/Beleuch-tungs-Kombinationen. Je nach eingesetz-tem Typ arbeitet die Kamera im Schwarz-weiß- oder Farbmodus.

Bildverarbeitung auf Tastendruck An die jeweilige Anwendung anpassen lässt sich das System über das Touchdis-play am Controller. Dazu sind lediglich drei Schritte nötig: 'Prüfmethode aus-wählen', 'Prüfbereich definieren' und 'Pa-rameter einstellen'. Pro Bild lassen sich mehrere Prüfungen definieren. Der

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[1] Der modular aufgebaute Vision-Sensor be-steht aus Controller und Kamera, die jeweils ent-sprechend der Anwendungsanforderungen aus-gewählt werden können. Aufgrund der einfachen Bedienung lässt sich das Bildverarbeitungssys-tem innerhalb von Minuten einrichten.

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Sensor bietet bis zu 20 Prüfmethoden oder Unterstützungsfunktionen. So er-leichtern Autofunktionen beispielsweise das Einstellen von Kontrast oder Beleuch-tung. Das Display liefert während des ge-samten Einrichtungs- und Prüfzyklus so-fort Rückmeldung mit Echtzeitbildern und klar verständlichen Systemmeldun-gen. Somit muss weder zum Einrichten noch zur Wartung ein externer PC ange-schlossen werden. Tools für Bildvorver-arbeitung, Kalibrierung, Datenprotokol-lierung oder Lagekorrektur erleichtern die Auswertung. Die Lagekorrektur ist bei den Inhalatoren hilfreich, denn diese werden zwar verein-zelt, kommen aber nicht alle in gleicher Ausrichtung vor die Kamera. Hier ermög-lichen die Lagekorrektur-Tools eine Kor-

rektur der Objektposition mit Drehung um 360° und dann das Auslesen der Char-gennummer. Bei der Prüfung ist zudem wichtig, dass das System auch merkt, wenn der Druck ganz fehlt oder ver-schmiert ist und die entsprechenden Inha-latoren ausfiltert. Das Einbinden des Visi-on-Systems in die Prozessumgebung er-möglichen Schnittstellen wie Ethernet, USB oder digitale I/Os. Bei Boehringer Ingelheim ist man mit der Anlage zufrieden. „Neben den eingesetz-ten Komponenten, der Bedienerfreund-lichkeit der Anlage hat vor allem auch der Service gestimmt“, resümiert Janetzko. Und weil das so ist, setzt das Pharmaun-ternehmen auch weiter auf Omron-Pro-dukte. Nach Realisierung der Inhalato-ren-Anlage gab es weitere Aufträge. So

„ Die Wahl fiel deshalb auf Komponenten von Om-ron, weil wir schon verschiedene Sensoren des Unternehmens im Einsatz hatten und sowohl mit Produkten als auch mit Support sehr gute Erfah-rungen gemacht haben.

Mike Janetzko

Autoren Peter Fischer ist Vertriebsmitarbeiter bei der Omron Electronics GmbH in Langenfeld. Nora Crocoll ist Journalistin beim Redaktionsbüro Stutensee. infoDIRECT 759iee1110 www.iee-online.de Link zum Vision-Sensor Link zum Systemintegrator Link zum Pharmaunternehmen

wurden beispielsweise in der Produkti-onslinie zur Faltschachtel-Herstellung Bildverarbeitungssysteme der ZFX-Serie für die Endkontrolle nachgerüstet.