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Übersicht

1. Enkodierung und Elaboration2. Serielle und parallele Verarbeitung3. Kodierung und Repräsentation

1. Theorie der dualen Kodierung2. Repräsentations- und Operationskodierung3. Primär- und Sekundärkodierung

4. Strukturen des Verstehens1. Begriffe2. Schemata

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Enkodierung

Definition

Übersetzung der Informationen in eine Form, die weitere kognitive Verarbeitung ermöglicht

Funktionen

ökonomische Speicherung

Verbesserung des Zugriffs

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Elaboration

DefinitionIntensität der Enkodierung Umfang der Verknüpfungen => Reichhaltigkeit der Informationsverarbeitung

Häufig reduziert auf „Tiefenverarbeitung“

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2. Serielle und parallele Verarbeitung

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Serielle und parallele Verarbeitung

Seriell• Unumkehrbare Reihenfolge

der Verarbeitungsschritte• Allerdings: Rückmeldungs-

schleifen möglich• Zielgerichtete Suche nach

einer adäquaten kognitiven Einheit zum Erkennen eines Wahrnehmungsinhalts

Parallel• Beginn der Informations-

verarbeitung gleichzeitig an mehreren Stellen des neuronalen Netzwerks

• Aktivierung wird innerhalb des Netzwerks distribuiert (verteilt)

• Arbeitsteiliges Vorgehen ermöglicht in einem einzigen mehrspurig stattfindenden Schritt schnelles Erkennen auch komplizierter Muster (z.B. Gesichter)

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Parallel distribuierte Verarbeitung

Mehrere Prozessoren mit unterschiedlich guter Leistung und auch unterschiedlicher Herangehensweise fangen gleichzeitig an, machen Wahrscheinlichkeitsannahmen und stellen eine Lösung zusammen, die aus unterschiedlichen Facetten besteht und bei der die einzelnen Vorgänge in unterschied-lichem Ausmaß zur Problemlösung beitragen.

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3. Kodierung und Repräsentation

• Zustände eines Systems, die sich auf externe Zustände beziehen

• Träger von Bedeutung

• „Wissens- und Gedächtnisinhalte, die sich auf sinnliche Erkenntnis beziehen“ (Scheerer, 1996)

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3.1 Theorie der dualen Kodeirung (Paivio, 1971)Imaginal

• Visuelle Repräsentation

• Räumlich-parallele Anordnung

• Analoge oder simultane Speicherung

räumliche Vorstellungen

Verbal• Sprachliche

Repräsentation• Lineare Anordnung• bildet zeitliche Abfolge

der sprachlichen Ver-arbeitung ab

• Repräsentation ist der Produktion der Wort-folgen ähnlich

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Theorie der dualen Kodierung

• Unterschiedliche Kodiersysteme (vgl. Santa, 1977)

• Unabhängige Kodiersysteme• Einander unterstützende Kodiersysteme

z.B. verbales Material lässt sich besser behalten, wenn man bildliche Vorstellung dazu entwickeln kann:„Der Hund jagt das Fahrrad.“„Hunde sind treu.“

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Untersuchung von Santa (1977)

Unterschiede bei der Verarbeitung bildlicher und verbaler Reize

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Dreieck Kreis

Quadrat

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Dreieck Kreis

Pfeil

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Dreieck Kreis Pfeil

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Dreieck Kreis

Quadrat

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Dreieck Kreis Quadrat

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Ergebnis: Bildliche Darstellung

Erkennensleistung war am besten, wenn die räumliche Anordnung beibehalten wurde

Räumliche Anordnung hat Erkennensleistung bei bildlichen Darstellungen unterstützt

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Dreieck Kreis

Quadrat

Dreieck Kreis Quadrat

Dreieck Kreis

Pfeil

Dreieck Kreis Pfeil

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Ergebnis: Verbale Darbietung

Erkennensleistung war am besten, wenn die lineare Anordnung hergestellt war

Verbale Bezeichnungen werden - wie beim Lesen – von links oben nach rechts unten enkodiert; für das Wiedererkennen ist die lineare Anordnung gegenüber der ursprünglich gezeigten günstiger

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Propositionale Kodierung

Repräsentationsform, die erforderlich ist, um imaginale und verbale Kodierung aufeinander zu beziehen:

Dreieck

„geschlossene geometrische Form mit drei Winkeln“

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3.2 Repräsentations- und Operationskodierung

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Was sehen Sie ?

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Stellen Sie sich vor, Sie wollen gerade umziehen. Was sehen

Sie ?

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Repräsentationskodierung

Primärkodierung• „Sehen-und-Erkennen“• Unmittelbare Assoziation

zwischen Adressen und sensorischen Merkmalen

• Zwangsläufige (auto-matische) Aktivierung

Objektrepräsentation

Sekundärkodierung• Zweiter Schritt der Aus-

wertung• Fokussierung auf

kritische Merkmale• Optionaler Prozess• Bewusste, kontrollierte

Verarbeitung• Gesteuert von Zielen und

Erwartungen

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Repräsentationskodierung

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Stellen Sie sich vor, Sie wollen Sachen in der Schachtel

transportieren. Was an dem Gegenstand interessiert Sie ?

Worauf ist Ihre Aufmerksamkeit gerichtet ?

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Operationskodierung

• Kognitive Operationen: verinnerlichte Handlungen

• „Wie und unter welchen Bedingungen und mit welchen Folgen kann gehandelt werden?“

• Unmittelbarer Zusammenhang mit bestimmten Merkmalen eines Gegenstandes

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Operationskodierung

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4. Strukturen des Verstehens

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4.1 Begriffe

Definition

Mentale Repräsentationen einer Kategorie von Entitäten. Entitäten sind Gegenstände der Wahrnehmung, wie z.B. konkrete Objekte, Ereignisse oder Personen; eine Kategorie ist eine Menge von Entitäten (Eckes, 1996).

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Arten von Begriffen

Konkrete Begriffe: lassen sich durch Objekte der wahrnehmbaren Welt veranschaulichen z.B. Baum, Apfel, Blume

Abstrakte Begriffe: Ergebnis von Abstraktionen, oft nachträgliche Veranschaulichung

z.B. Wirtschaftskreislauf, Staat, Quadrat

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4.1.1 Bedeutung von Begriffen

Denotative Bedeutung:Bedeutung bezieht sich auf Merkmale der gemeinten Objekte, Ereignisse, die durch den Begriff bezeichnet werden

Konnotative Bedeutung:weitergehende Bedeutung, die oft mit individuumspezifischen Erfahrungen emotionalen Erlebens zu tun hat

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Bedeutung von Begriffen

• Bedeutung von Begriffen muss gelernt werden• Begriffe und Worte sind eng aufeinander

bezogen• Der enge Bezug garantiert die

Übereinstimmung, wenn sich verschiedene Personen auf etwas Bestimmtes beziehen

• Kenntnis von Bedeutung ohne Kenntnis des Wortes: Erleben von Eifersucht, bevor man das Wort kennt und das Erleben „auf den Begriff bringen kann“

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4.1.2 Struktur von Begriffen• Dinge oder Ereignisse werden aufgrund der

Ähnlichkeit ihrer Merkmale zu einer semantischen Kategorie zusammengefasst:Alle eindimensionalen Darstellungen mit geschlossener Gestalt und vier Seiten sind Vierecke.

• Die kategorienstiftenden Merkmale können hinsichtlich ihrer Anzahl und Qualität variieren.Quadrate sind definiert durch Hinzunahme der Merkmale: gleich große Winkel, gleich lange Seiten.

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Begriffsbildung

Scharfe versus unscharfe Begriffe

Scharfe Begriffe

geometrische Figuren

Unscharfe Begriffe (semantische Kontur verschwimmt)

Strom und Fluss

Säugetiere und Vögel bei Betrachtung der Fledermaus

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Begriffsbildung

Fließende Übergänge (von kategorial zu kontinuierlich):noch Ellipse oder schon Kreisnoch Mädchen oder schon Frau

Kontextabhängigkeit der Schärfe der Grenzen:Tasse beim KaffeetrinkenTasse beim Teetrinken

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Hierarchische Struktur von Begriffen

• Merkmale werden von den Oberbegriffen zu den Unterbegriffen vererbt jeder untergeordnete Begriff wird durch die relevanten Merkmale des übergeordneten Begriffs und zusätzlicher Merkmale, die ihn von nebengeordneten Begriffen abgrenzen, definiert.

• Bildung der Oberbegriffen durch konjunktive Verknüpfung der gemeinsamen Merkmale der Unterbegriffe.

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Bitte gruppieren und benennen Sie die folgenden

Objekte.

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SegelbooteGolf

RuderbootePolo

MotorbooteMercedes

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GurkenÄpfel

BananenMöhren

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Primärkodierung

Spontane Benennung des kleinsten gemein-

samen Vielfachen der anschaulichen Merkmale einer Menge von Objekten.

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Polo

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Prototypen

Typische Exemplare einer Kategorie sind dadurch charakterisiert, dass sie viele Merkmale mit den Elementen der eigenen Kategorie und wenige Merkmale mit den Elementen anderer Kategorien gemeinsam haben => Rosch (1975) Prototyp

z.B.: Möhren als Vertreter von Gemüse besser geeignet als Kürbis

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Funktion von Begriffen

Kategorisierung von Reizen aufgrund weniger Merkmale

Inferenzen über weitere Merkmale aufgrund von Merkmalen der Kategorie

Funktion von Prototypen:

Bezugspunkt für die Einordnung von Elementen in eine Kategorie

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Bildung neuer Begriffe- Konnektionistisch -

„Pferd mit Flügeln - Pegasus“

„Schütze - Kentaur“

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Miyashita, 2004, Science 306, p. 436

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Schemata

• Schemata sind interne Strukturen, in denen Erfahrungen verallgemeinert sind und die typische Sachverhalte bzw. zu erwartende Zusammenhänge aus einem bestimmten Realitätsbereich repräsentieren.

• Einen Sachverhalt erkennen, heißt, ihn unter ein passendes kognitives Schema zu subsumieren.

• Ein Schema enthält Leerstellen, die jeweils als Platzhalter für spezifischere Daten dienen. Diese Platzhalter werden auch als Ersatzannahmen bezeichnet.

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Schema „Essen“

Passend:

Otto isst Suppe

Unpassend:

Schränke essen Stehlampen.

Schema beinhaltet:

Agent muss Lebewesen sein; Objekt muss essbar sein.

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Schema „Essen“

Agent Objekt Instrument

Otto Suppe ?

Otto Schnitzel ?

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Selbstevaluation

Die Leerstellen eines Schemas werden mit Ersatzannahmen („Löffel“) ausgefüllt. Die Ersatzannahmen repräsentieren den aufgrund vorheriger Erfahrungen wahrscheinlichsten Fall.Die Passung wird in einem Evaluationsprozess festgestellt. Erwartungswerte dienen als Evaluationskriterien. Um die Passung von interner gespeicherten Datenstrukturen und extern vorliegenden Daten festzustellen, ist prozedurales Wissen erforderlich. Dieses Wissen ist im Schema mit gespeichert. Selbstevaluation

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Funktion von Schemata

• Inferenz (s.o.)

• Aufmerksamkeitssteuerung:Schema-atypische Informationen binden häufig mehr Aufmerksamkeit als schema-typische Konfigurationen

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Veränderung und „Schematisierung“

• Veränderung durch erwartungswidrige Erfahrungen

• Je länger die Behaltensdauer, desto stärker wird die typisierte Form erinnert

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Literaturhinweise

Eckes, T. (1919). Psychologie der Begriffe. Strukturen des Wissens und Prozesse der Kategorisierung. Göttingen: Hogrefe

Rosch, E. (1975). Cognitive representations of semantic categories. Journal of Experimental Psychology: General, 104, 192-243

Seel, N. (2000). Psychologie des Lernens. Lehrbuch für Pädagogen und Psychologen. München: Ernst Reinhardt

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