Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

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VER ÖFFENTLICHUNG EN DER BUNDESANSTALT FÜR ALPINE LANDWIRTSCHAFT

IN ADMONT

HEFT 6

BRUCKNER, A., Die natürliche und wirtschaftliche

Differenzierung der Bergbetriebe / GRETSCHY, G., Die Sukzession der Bodentiere auf Fichtenschlägen / JÄHNL, G., Größere Kartoffel aus geschnittenem Saat­

gut~ / JÄHNL, G., Über Schneiden und Vorkeimen von Saatkartoffeln / ZELLER, A., und GRETSCHY, G., Wirk­

stoffe als Wurzelausscheidungen von Kulturpflanzen. I. Testpflanzen / ZELLER, A., und FÖSSLEITNER­

KARL, H., Virusnachweis durch Formoltitration 1 / ÜBRITZHAUSER, W., Leistungsprüfung in der Schweine­zucht (eine Literaturübersicht) / ZELLER, A., Versuche

über die Wirkung des Keimlingsdüngers "Porro"

Springer-Verlag Wien GmbH 1952

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ISBN 978-3-211-80287-8 ISBN 978-3-7091-2313-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-2313-3

Alle Rechte, insbesondere das der t'bersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten

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Inhaltsverzeichnis Seite

Bruckner, A., Die natürliche und wirtschaftliche Differenzierung der Bergbetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Gretschy, G .. Die Sukzession der Bodentiere auf Fichtenschlägen ................................. 25

J ähn 1, G., Größere Kartoffeln aus geschnittenem Saatgut? ....................................... 86

.Jähnl, G., Über Schneiden und Vorkeimen von Saatkartoffeln .................................. 90

Ze1ler, A., und Gretschy. G., Wirkstoffe als Wurzelausscheidungen von Kulturpflanzen. 1. Test-pflanzeil .......................... ' .............. 124

Zeller. A., und Fössleitner-Karl, H .. Virus-nachweis durch Formoltitration ? ................. 138

Ob r i tz hau s er, W.. Leistungsprüfung in der Schweinezucht. (Eine Literaturübersicht) ......... 150

Z e 11 er, A. , Versuche über die Wirkung des Keim lingsdüngers "Porro" ............................ 172

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Aus der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft . in ldmont (Leiters Univ.Prof.Dr • .1. Z eIl e r)

Die natürliche und wirtschaftliche Differenzierung der Bergbetriebe

Von .1.Bruckner

Immer wieder spricht man von der Not der Gebirgs­bauern, vom Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche, von verfallenen Höfen und all den bekannten Erscheinun­gen. Schon seit Jahrzehnten ist die Gebirgsbauernfrage ein brennendes Problem der Agrarpolitik; man fasst aber in der Regel alle Betriebe des Berglandes zusammen) be­dauert ihr Los, ihre von Natur benachteiligten Lebensbe­dingungen und schlägt allgemein für den ganzen Gebirga­raum verschiedene Massnahmen vor wies Grundzusammenlegun­gen und Entwässerungen, weitgehenden Maschineneinsatz, Stallverbesserungen und den Bau von Düngerstättan, Jauche­gruben und Dienstbotenwohnungen, Weide-und Alpverbesser­ungen und vieles mehr.

Auch im Rahmen der kriegsmässigen Ernährungswirt­schaft konnte man immer wieder beobachten, dass zwischen Tallage, Mi ttellage und Hanglage nur geringe UnterschiedE' gemacht wurden. Man schrieb ausg.:!sprochenen Ha.!lgsiedlu..1")­gen genau so vor, Getreide und Kartoffeln abzuliefern, wie begünstigten Talbetrieben, obwohl man doch schon wissen musste, dass diese Kulturen aß Hang nur aus Selbst­versorgung-sgründen gebaut wurden. Oben wie unten gal te:'l Stückzahlen für Vieh, Liter für Milch und Kilogrammwerte für sonstige Erzeugnisse~ Man überschätzt dabei \.Ed Le­bendgewichte ebenso wie die Milchleistung je Stück Kuh und Jahr.

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Schliesslich wird es geradezu als eine Selbstver­ständlichkeit hingenommen, dass die Bauern der Hang-und Höhenlage für ihre Produkte am Markt nur die glei­chen Preise erhalten wie die Bauern der begünstigten Talgebiete. Dies hat zur Folge, dass die Frei-Hof-Preise der in den Hang-und Berglagen geworr:1cncn Erzeugnisse bedeutend niedriger sind als die der Betriebe in Bahn­und Marktnähe. Sind diese Produkte aber auch qualitativ SChlechter, so dass sich ein" solcher Preisabschlag rechtfertigen könnte? Tatsache ist und das können wir immer wieder belegen, dass die Produktionskosten am Hang, am Berg und auf der Höhe ein Vielfaches dessen sind,mit dem die Talbauern zu rechnen haben.

Es ist daher höchste Zeit, endlich Schluss zu machen mit dem allgemeinen Begriff der Gebirgswirtschaft, der alle Betriebe im Gebirgsraum umfasst und der ein aus­gesprochen regiol~ler Begriff ist, mit dem wir als Be­triebswirtschaftler und Agrarpolitiker nichts anfangen können. Er sagt nur, dass diese und jene Betriebe im Bereich des Gebirges liegen. Im Gebirge leben aber die Talbauern wie die Höhenbauern, die Ebenbauern wie die Hangbauern. Als Betriebswirte und als Verfechter eines modernen Sozialstaates müssen wir daher eine Gliederung, eine Unterteilung, oder wie wir im Titel der vorliegen­den Erörterungen sagten, eine D i f f e ren z i e r -u n g der Betriebe nach ihrem natürlichen und wirt­schaftlichen Standort vc~nehmen. Wir werden dabei erken­nen, dass diese Differenzierung jener ebenbürtig ist, die die Betriebslehre längst für das Flach-und Hügelland aufgestellt hat.

Ich verkenne nicht die allgemeinen Schwierigkei­ten in der Landwirtschaft, die durch den Mangel an Ar­bei tskräften~ durch die Preisschere uaw. gegeben sind} aber sehen wir uns nur in den Tallagen und Mittellagen u:n, daliD werden wir oft erstaunt sein über die Instru­ierung der Betriebe, über ihre Produktionskraft und über den Lebenaatandard ihrer Besitzer.

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Man wird sieD dann oft wundern, wieso überhaupt manche Leute über die Armut und das schwierige Dasein der Gebirgsbauern diskutieren können. Nur deshalb, weil man die Differenzierung nicht genug kennt, weil man allgemein noch nieht weiss, dass zwisohen Talbauern und hochliegenden Hangbauern oder zwischen Hangfussbauern und fernliegenden Höhenbauern nach Art der natürlichen und wirtschaftlichen Bedingungen, nach Ertrag und Ein­kommensfähigkeit Gegensätze bestehen, die zumindest so gross sind, wie die im Bereich der verschiedenen Be­triebstypen und -grössen des ebenen und dem Gebirge vorgelagerten Landes.

Solange man diese Differenzierung nicht zu er­fassen vermag, wird es Missverständnisse und Versäum­nisse geben, erstere daher, weil die guten Tallagen den Ruf nach Hilfe und Schutz diskreditieren, - letztere, weil eine allgemeine Hilfe nie ausreichen und immer zu spät kommen wird für jene, die sie wirklioh nötig haben: für die Grenzbetriebe in den Hang-und Höhenlagen, die heute schon wieder wirtschaftlich ausserordentlich ge­fährdet sind und aus der Vorhut auszubrechen drohen.

I. Dj.e natürliche Differenzierung

Der Boden, die Feinerde und damit auch die Boden­nährstette wandern von oben nach unten. Die Folge davon sind seichtgründigP~ magere Hangböden und tiefgründige, fette Talböden. Und würde der Bergbauer nicht immer wie­der mit allen möglichen Mitteln dieser Erscheinung ent­gegenwirken - ich verweise hier nur auf das mühsame Erd­auffahren - so hätte er schon längst seinen Boden ver­loren. Trotzdem kann er aber nicht verhindern, dass sei­ne Kulturarbeit wenigstens teilweise auch den Feldern der Bauern unterhalb seines Hofes zugute kommt.

Das Gelände zeigt innerhalb des Gebirgsraumes die verschiedensten Formen und Ubergänge zwiscaan ebenen Tallandschaften und steilsten Felswänden. Schon auf kur­zen Entfernungen kann man neben Höfen mit vorwiegend

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ebenen Feldern, auch solche mit fast aU8schliesslich steilen Hängen antreffen. Für die Bewirtschaftung ist diese Tatsache von entscheidender Bedeutung, wird doch mit der Steilheit der Hänge ihre Bearbeitung bedeutend erschwert. A.ber auch die Hangrichtung hat auf die Pro­duktion ganz wesentlichen Einflusso Es ist nicht gleich­gültig, ob es eich um einen Nord-, Süd-, Oet- oder West­hang handel to

Während in der Ebene weithin da. gleiche Klima herrscht, sind im Gebirge gewaltige Unterschiede oft auf engsten Raum vorhanden.

Die Temperatur fällt mit der Höhe e Die Wärmeab­nahme beträgt im groben Durchschnitt einen halben Grad auf 100 m. Die Ausstrahlung erreicht besonder. in kla­ren Wintefnächten hohe Werte und bei Windstille bilden sich oft Kaltluftseen, deren AUSm&.8 von der Form und Abgeschlosaenheit des Talbecken. abhängig ist. Tiefge­legene Felder sind daher frostgefährdet und zeigen manchmal sogar ungünstigere Wärmeverhältnisse als etwa8 höher gelegene Hänge. Der Winkel, unter dem die Sonnen­st::-a.hlen einfallen, vergrössert sich auf Südhängen um den Bös~hungswinkel, während er sich auf Nordhängen um den­s~lben Wert v~rringert. Durch diesen EinfluS8 steigt auf der Sonnseite die Siedlungsgrenze um mehrere hundert Met&r höher als auf der Schatteeitev

Die Niederschlagsmenge~ besondere der Schneafal1 i

steigt ebenfal18 mit der Höhe. Die nördlichen Kalkalpen. die Zentralalpen, wie die südlichen Kalkalpen und die Beckenlandschaften zeigen jedoch überall sehr unter-6chied~iohe Verhaltnisse. Föhnbahnen, Windlagen und die allge~~ine Exposition bewirken Unterschiede auf engstem RaullI, ,'1ie bei der Beurteilung fast für jeden Hof geson­~ert fBst.gelegt weruen müsstenQ

Di~ VegetationsJauor ist abhängig von der Höhen­ül.ge , "onler Exposition gegon die Sonneneinstrahlung, von der Beschattungjder Höha der Schneelage,den 'lind­verhältnissen und dem löhneinflu88.Die Unterschiede sind bedeutend. Zwei Höfe in gleicher Höhenlage, der eine am

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Nordhang, der andere am Südhang zeigen Unterschiede in der Vegetationazeit von 2 - 3 Monaten. Anbau-und Ernte­zeit, Saatgut und Kulturartenverhältnis müssen sich die­ser Gegebenheit anpasaen~ Auf der Sonnseite noch Winter­weizen, auf der Schattseite im günstigsten Falle noch frühreifer Winterroggen, dafür aber aaf der Sonnseite in Trockenjahren die Gefahr des Ausdorrene der Grasnarbe ulld ein grosses Viehsterben 9 - auf der Seha ttse! te dage­gen noch gute Futterträgee

Wie bekannt sind die Hektarerträge von Boden und Klima abhängig. Bei den gros sen Differenzen dieser hei­den Faktoren in einer und derselben Tallandschaft komme ich z.Bo im Donnersbachtal bei annähernd gleich inten­siver Düngung und Bearbei tung ',ei Winterroggen zu folgen­den Erträgen.

Im Tal (Seeh6he 690 m) unter dem Einfluss d~s Kaltluftsee., der Nebelbildung und des Bergschatten. 14 - 16 qJba auf der Sonn.eite in 800 m Seehöhe

in 1000 m Seehöhe

und in 1200 m Seehöhe

16 - 18 "

14 - 16 " 10

Die höchsten Erträge liefern nicht die Talflä~ chen 9 sondern jEn 8 7 die berei ta über da. Bebelmeer hi­nausrageno Hemach fallen jedoch die Erträge stark mit der Höhenlage8 Bei der Kartoffel sind die Unterechia~6 weniger ausgeprägto Diese Fruch t stammt aus dem Gab::"'-'.'gfI und besitzt daher eine grössere El~lung für alpine 79~­häl tnb.a .. Die Abnahme der Griinlanderträge mi-c der HÖ}:lil:'f

zeigt sich deutlich in der Anzahl der m.cglich~n Sohnitt~, Zwei- bis dreimähdige Wiesen im Tal entsprech":',l ein!Ilä.b.­:Ugen Wiasen in }2 - 1400 m Seehöhe am Rand dE':1 Sied­lilD.gsgrenze. Dazwischen findet man alle ttberg~;~~ ...

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11. Die wirtschaftliche Differenzierung

1. Der arbeitstechnische Unterschied.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass der Hang jeder Arbeit einen bedeutend grösseren Widerstand entgegensetzt als die Ebene. Neben den Arbeitsfunktionen erfordert schon das reine Sich-Fortbewegen grösste Anstrengungen. Wie im Juliheft 1948 der "Landtechnik" in einem Artikel der Ar­bei tsgemeinschaft "Bergbauerntechnikf' des VTL auf Grund genauer Unters'.1ohungen berechnet wird, muss der Hangbauer beim Pflügen auf einem Hang mit 4~ Steigung in der gleichen Zeit das Vierfache der körperlichen Arbeit leisten, die dem Pflüger auf ebenem Land zufällt. Wenn dabei noch die Flächenleiatung berücksichtigt wird, die je Stunde am Hang 1.8 Ar gegen 4.8 Ar in der Ebene beträgt, 80 bedeutet dies, dass der Arbeitsaufwand für diese Arbeit sogar 10.5 mal so grose ist wie in der Ebene. lhnlich liegen die Verhältnisse bei allen übrigen Arbeiten. Der grösste Teil aller landwirtschaftlichen Maschinen kann nicht eingesetzt werden. Diese wichtigsten Behelfe,ohne die eine moderne Landwirtschaft überhaupt nicht denkbar ist, scheinen nur für kapitalskräftigere, von Natur aus begünstigte Landwirte gebaut zu sein, während der Hang­bauer den Boden noch mit primitivsten Mitteln nach Grossväterart unter rücksichtslosem Einsatz seiner Ar­beitskraft bewirtschaften muss.

2. Der arbeitswirtschaftliche Unterschied.

Während die weitgehenden Möglichkeiten des Maschi­neneinsatzes dem Talbetrieb eine gleichmäsaigere Vertei­lung der Arbeit über das Jahr gestatten, kann der Hang­baller I:.ur durch Verlängoerung der Arbei tszei t, besonders während der Erntemonate die Arbeitsspitzen überwinden. Reine Familienbetriebe sind dabei solchen mit Fremdar­beitern noch überlegen.

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Auch der Arbeitsaufwand für die einzelnen Feld­früchte ist sehr unterschiedlich. So konnte ich mit Hilfe von Arbeitstagebüchern bei verschiedene. Bergbauern 100 - 200 Handarbeitstage je Hektar Kartoffel land fest­stellen, gegen 50 Arbeitstage in der Ebene bei Maschinen­einsatz. Der Hangbauer muss auf der gleichen Fläche 2 - 4 mal soviel Arbeitszeit aufwenden. Ähnlich sind die Unterschiede bei Getreide. Am Hang hei Einrechnung der Druscharbeit 60 - 80 Arbeitst~e je ha, in der Ebene 20, die dazu noch entsprechend höhere Erträge ergeben. Dies alles bewirkt, dass der Bauer Kartoffeln und Getreide nur für die Eigenversorgung baut, denn unter diesen Pro­duktionsbedingungen kann er bei gleichen Preisen einen wirtschaftlichen Wettkampf mit dem Tal und dem Flachland nicht wagen. Ebenso ergab sich am Grünland zwischen Tal und Berg ein Verhältnis des Arbeitszeitaufwandes je Hek­tar von 1 I 1,5 bis 2. Aber auch dort nimmt der Ertrag mi t der Höhe oft mehr als um ~ .HäUte ab und somit erfor­dert auch der Zentner HeU am Bergbaue~of 3 - 4 mal so­viel Arbeitazeitaufwand wie 1m Tal.

3. Der ertragswirtschaftliche Unterschied.

Mit der Abnahme des Naturalrohertrages sinkt auCh der Geldrohertrag. So ergab sich bei einem mehrjährigen Buchführungsvergleich dreier Betriebe auS Donnersbach in 800, 1100 und 1200 m Seehöhe am Südhang ein Verhältnis der Hektarroherträge von 100:48:42; eine deutliche Ab­nahme mit der Höhe und der Ungunst der natürlichen Produktionsbedingungen. Ausserdem möge man bedenken i

dass infolge der ungünstigen Arbeitsbedingungen die Ein­heit Geldrohertrag im Hangbetrieb ungleich mehr belastet ist als im Talbetrieb. Die Folge davon ist, dass in den Bergbetrieben von einem Reinertrag im üblichen Sinne überhaupt nichj mehr gesprochen werden kann. Die Produk­tionskosten sind wesentlich höher als im Tal und in der Ebene und es kann nur ein äussemt niedrig~s Einko~~n für den Bauern und seine Familie erzielt werden. ~ls Bei-

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spiel möchte ich wiederum die Ergebnisse von Donnersbach­er Buchführungsbetrieben aus den Jahren 1948 und 49 an­führen, in denen i6.h ein durchschni tt1iches Jahresein­kommen je vollwertiger Familienarbeitskraft von 2000' bis höchstens 3000 S feststellen konnte. Es handelt sich dabei aber meist um kinderreiche Familien, in denen auf eine Arbeitskraft oft 3 uni mehr Verbraucher entfallen. Dementsprechend niedrig müssen allch die Ausgaben für die persönlichen Bedürfnisse der Familie, für Kleidung, Schuhe, Rauchwaren, Gasthaus, Arzt und Medikamente sein. In de~ schon erwähnten Donnersbacher Betrieben konnte ich hiefür Jahresbeträge zwischen 60 und 220 S je Person und Jahr feststellen. Es scheint fast unmöglich, dass ei­ne Person mit diesem Betrag das Auslangen finden kann, wenn man bedenkt, was ein Hemd, ein Paar Schuhe oder ei­ne Arztvisite kosten.

4. Der betriebswirtschaftliche Unterschied.

Der Zwang zu weitgehender Selbstversorgung ver­anlasst den Berg-und entlegenen Höhenbauern in Erman­g.;,lung ebener Flächen noch Hänge mi t 1cJ1, und mehr Stei­gung als Ackerland zu nutzen. Daher ist auch trotz der erschwerten Arbeitsbedin~ungen der Anteil des Ackerlandes an der landwirtschaftlichen Nutzfläche überraschend hoch. So konnte ich in den Buchführungs be tri eben von Donnersbach ohne Einrechnung der Hutungen und Almen ~i­nen durchsch!'lit tlichen Anteil von 13 Prozent Ackerland feststellen; in Pichl-Obersdorf dagegen, in verkehrs­günstigen Betrieben nur 6 Prozent.

Die Einrichtung von Mähweiden ist auf Steilhän­gen infolge des Erdabtretens und der typischen Stufen­ausbildung unmöglich. Die Weiden des Hangbauern sind extensive Hutungen und Almen. Der Talbauer hat aber s0hon längst Mähweiden als Grundlage einer intensiven Milchwirtschaft und nutzt die Almen nur mehr durch Jung­v~eh. Er hat auch den grossen Vorteil, dass ihm Milch­ablieferung möglich ist. Dagegen ist es eine bekannte Tatsache, dass die Milchleistung im Almbetrieb besonders

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bei dem noch schlechten Zustand dieser Flächen niedrig ist 1 ganz abgesehen davon, dass normalerweise infolge der Entfernungen und des Fehlens von Wegen und Drahtseil­bahnen gar nicht die Möglichkeit besteht, Milch abzu­setzen.

Bei der 1ckernutzung ist der Unterschied ebenfalls ein bedeutender. Während der Hangbauer ständig bestrebt ist, den Boden wenig zu lockern und die alte Grasnarbe wenig zu zerstören, um ein1bschwemmen des Bodens nach Möglichkeit hintanzuhalten, kann der Talbauer eine ge­ordnete Fruchtfolge einhalten, das Unkraut intensiver bekämpfen und er erzielt daher ent8pr~chend höhere Er­träge. Je steiler der Hang 1st, desto kürzer muss die 1ckernutzungsperiode bemessen werden.

Was die Zugarbeit betrifft, ist der Ochse infolge seines langsameren Ganges und seines ruhigeren Tempera­mentes für Arbeiten am Steilhang besonders geeignet. Es zeigt sich die"s auch in der Zusammensetzung des Viehbe-· standes. Bei einem Vergleich von 20 Hangbetrieben aus Donnersbach mit 20 Talbetrieben aus Gröbming konnte ich folgende prozentuelle 1nteile am Gesamtviehbestand feststellen.

In Donnersbach • • • • • • •

In Gröbming • • • • • • •

3a.' Kühe l~ Ochsen

~ Kühe 1" Ochsen. Da der Hangbauer auch für den Nachwuchs seiner

Zugochsen sorgen muss, hat er normalerweise alle vier Generationen von Ochsen im Stall, während der Talbauer weibliche Zuchttiere nachziehen kann und fUr diese auch ganz andere Preise erzielt, als der Hangbauer für seine Ochsen, die doch meist nach einigen Jahren zum ~'leisch­hauer gehen. Es ist daher auch der Fleischpreis für un­seren Hangbauern von grässerer Bedeutung als der Miich­preis.

Was die Technisierung der H~~gbetriebe anbelangt,

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müssen wir bedenken, dass die Grenzen des Möglichen hier sehr eng sind und dase noch manche Schwierigkeiten zu überwir.den sin~.

Die Verwendung des Traktors beschränlct sich auf das Tale Der Motormäher hat ebenfalls den Steilhang noch nicht el'Ob~Tt. Die Sä.maschine kann die Handsaat nicht ers€tzen~ Güllear!lage und Güllepumpe sind noch äusserst wenig verbreitet. Die starken Pumpen und Motoren, wel­che :;::'i.'.(' ÜiJerwindung der grossen Höhenunterschiede not­wendi~>' "<;,rr~nJ erschweren infolge der hohen Kosten einen wir-i;sc:~ej i;J. i. ()h3,," Einsatz. Dagegen bie tet der Sei 1 zug in tecluü:'::,!l;"':;'Lmd auch wirtschaftlicher Hinsicht eine Entla[lt"we~ ',,~=-:.!h8 nich t hoch genug einzuschätzen ist. Hier~, in Vf'l'~~:':ll::;'ung mi t dem Bodenseil. und dem Seilauf­zug, ,!ir] eHC'!' dj.:; zukünftige Technisierung des S teil­hangG1" ihrf':ll 1'. U~~t3'5,ng nehmen müssen.

Die agr8;rrs,li tische Schlussfolgerung aus der Differen­

zierung der Bergbetriebe.

Dieser Differenzierung innerhalb des Berglandes ist aber aucn von Seite der Agrarpolitik her unbedingt Rechnung zu tragen; gerade in einem armen Land, in dem mit öffGntlichen Mitteln sparsam umgegangen werden Dl'J.8a~ dürft"m Zuschüsse nur dort hinfliessen, wo sie wirklich ,b'~5t.,andet'hal tendc Aufgaben erfüllen, nicht aber dorthin~ wo bei günstigen Verhältnissen sich der Anspruch nur aua dem Titel GebirgswirtscPAft herlei­tet.

Ich könnte mir vorstellefl~ dass man die Bergbe­triebe entsprechend ihrer natürlichen und wirtschaft­li~hen Lage in 4 - 5 Gruppen einteilt und für jede einen entsprechenden Beihilfesatz festsetzt. Masege­bend für die Bemessung müssten die Produktionskoaten sein, welche für jede Gruppe auf Grund von BuchfÜhr­ungsergebnissen oder aus allgemeinen Kalkulationen feststell bar wären.

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Für die ausgesprochenen Grenzbetriebe reduzieren sich diese Massnahmen auf ganz wenig Spart~.n:

Verbilligtes Saatgut für Grtinlandneuansaat, für Getreide und Kartoffeln

verbilligter Randelsdünger

Beihilfen für Jauchegruben und Dfin8eratätten

Beihilfen für llpverbesserungen, wobei ich eher an Verbesserungen der Alpflächen, der Düngung und der Weidewirtschaft denke, als an Beihilfen für llpbauten. Ganz besonders wichtig sind aber:

Beihilfen für Bodenseilzüge, Seilaufzüge, Motore, Winden und entsprechende Zusatzgeräte.

Alle anderen Massnahmen sind sicher nicht von solch eminenter Bedeutung, so dass hier der Grundsatz der Konzentration der Mittal massgebend sein kann.

Wenn man die Subventionswirtschaft ablehnt, könnte man auch durch eine Neuordnung des Preisgefüges die gefährdeten Rang-und Röhenbetriebe schützen; es muse nicht nur ein e n Preis für alle Höhenlagen und für alle natürlich verschiedenen Standorte und für alle Marktentfernungen geben. Die Preise können auch nach dem Grad der ~enachteiligung der Betriebe durch Natur und Verkehrslage gestuft werden. Zum Beispiel besserer Preis für Almbutter etz.

luch der Einfluss der Verkehrslage, besonders auf dem Betriebsmitteleektor, kann durch Rückvergütung der Rollkosten bei Kraftfutter, Kunstdünger und Baustoffen ausgeschaltet werden.

Es lohnt sich, di e wirklich echu tzbedürftigen Betriebe aus der Masse der Gebirgswirtschaften heraus­zuschälen; eie sind zumeist Grenzbatriebe, 1ie dem Ein­fluss der natürlichen Kräfte und Einwirkungen am stärk­sten ausgesetzt sind, die aber die dahinterliegendeD Höfe durch ihren eigenen Bestand schützen. So erfüllen diese

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vorgeschobenen Grenzbetriebe Pionieraufgaben. Es sind aber ausserdem zumeist Familienwirtschaften mit bestem Menschenmaterial. Ihr Schutz mt daher auch hohen bio­logischen Wert.

Will man dieses Ziel erreichen, will man die wirk:i.ich schutzbedürftigen Betriebe besonders fördern und will man einen wei teren Rückzug des Bergbauernt.1)" ~

verhindern, so ist eine Untergliederung uhd Unter tel lung sämtlicher bergbäuerlicher Betriebe nach de~ ~r_ schwerungsgrad der Bewirtschaftung und nach der Höhe der Produktionskos ten entsprechend ihrem natürlic;-en und wirtschaftlichen Standort vorzunehmen. Es mus; jeder Hof nach diesem Gesichtspunkt beurteilt une in eine entsprechende Gruppe eingereiht werden.

Die praktische Durchführung dieser Arbeiten stösst jedoch auf wesentliche Schwierigkeiten, liegen doch im Bergland allein rund 200.000 Betriebe über 2 ha und sind die Höfe doch oft weit voneinander entfernt. Ausserdem kann die Beurteilung von Feldern nur während der Vegetationszeit erfolgen. Eine wirklich genaue, alles erfassende Einteilung wird sich daher bei begrenz­ten finanziellen Mitteln immer nur auf einzelne Gebiete erstrecken.

Um aber überhaupt in kurzer Zei t für das ganze Bergland zu einem brauchbaren Ergebnis zu gelangen wür­de ich vorschlagen, doch mit Hilfe eines Fragebogens etwa im Anschluss an eine allgemeine Betriebszählung wenigstens einige der für die Beurteilung der Betrie­be wichtigsten Merkmale zu erfassen und diese mittels eines Punktesystems auszuwerten.

Die höchstes wenigstens theoretisch überhaupt er­reichbare Punktezahl, welche einen Betrieb mit ungün­stigsten natürlichen und \firtschaftlichen Produktions­bedingungen zukommt, wäre zweckmässig mit 100 zu bemes­sen, alle übrigen Betriebe könnten somit nach Prozen­ten unterteilt werden.

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Folgende Fragen müssten nun beantwortet werdenl

1. Welche Produktionsfaktoren sind besondere für die Be­urteilung der natürlichen und wirtschaftlichen Ungunst eines Betriebes massgebend,

2. wie sollen diese eingeschätzt, gemessen oder festge­stellt werden und

3. wie sollen die 100 Punkte aufgeteilt werden.

Zur ersten Frage, zur Frage nach den hauptsäch­lich massgebenden Produktionsfaktoren kann folgendes gesagt werden:

Die absolute H a h e n lag e eines Betrie~es ist verhältnismässig genau erfassbaI, sie soll auch in Verbindung mit anderen Erhebungen von jedem Hof bekannt sein, da sie Grundlage für viele Berechnungen und stati­stische Auswertungen sein kann. Für die Beurteilung der Ungunst eines Hofes ist sie aber wohl nicht von besonde­rer Bedeutung, da Nachteile, die sich aus der Höhenlage ergeben, auch im Klima und in der äusseren Verkehrslage zum Ausdruck kommen. Man denke an die niedere Tempera­tur, an die Verkürzung der Vegetationszeit, die Zunahme der Niederschläge etz. und an die Erschwerung der Zu­fahrt zu den Höfen. Das gleiche kann auch von der H a n g r ich tun g behauptet werden. Auch diese kommt im Faktor Klima zum Ausdruck, soll aber doch für die statistische Auswertung der Ergebnisse bekannt sein~

Die Lag e des Gel ä n dei ist ein we­sentlicher Punkt für die Beurteilung der Ungunst der natürlichen Lage eines Betriebes. Eine Bewertung kann am besten nach der Bearbeitbarkeit mit Maschinen, Geräten und Zugtieren erfolgen. Dies entspricht auch mehr den wirtschaftlichen Gesichtspunkten und eine solche Beur­teilung kann von jedem praktischen Landwirt ohae Mess­gerät durchgeführt werden, während die Errechnung der mittleren Steigungsprozente erhebliche Arbeit und Schwierigkei ten verursachen würde. Um die Arbe! t noch wei ter zu vereinfachen, würde es vorerst genügen nur

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,. genu tz ten Flä.chen abzüglich der Almen und , einzuschätzen. Bei stark wschselnden Ge1än­.nissen müsste jedoch der Betriebsdurchechnitt Nerden •

• 9 K 1 i m a und di e :B 0 d e. n v e' r h ä 1 t-sind ebenfalls entscheidend für die Beurtei­

!J'Üssen ir~ l.hrem Einflus8 auf die Bewirtschaf_ ~schätzt werden. Es k8nnte diee auch wieder .iiedene Art erfolgen. Um die Betriebeaufnahme ci rtschaftlichen Verhältniesen' möglichst an­wäre es wohl am besten. das Klima und den .~l rAch den Früohten, deren Anbau noch ver-Ernten liefert ale auch nach der Vielmähdig­

:fiesen zu bewerten.

3 ä u s s e r a V a r k ehr 8 1 a g & j f e 8 ist eine der wichtigsten Punkte für ~ilu.~g der" i r t e c h a f t 1 'i c h e n :~bedingungene Ihre Einschätzung muss Eht­, Zus tand der Wege und vorhandene Höhendif­':Jerücksichtigen. Beim Vorhandensein einer 'b~hnverbindung ist e. angebracht, vom Hö­.~\ied einen Abstrich zu machen, ebenfalls .c; Entfernungen auf einen schlachten Fahrweg

(Lppel t so gross eingeschätzt ... erden~ wie ,,;,'H erhaltenen Güterwego Auch die Stadtnähe c· .:; i eh tigt werden.

F eId e r 1 a g e muss ebenfalls bewer-• Es sind die Entfernungen der Felder vom

Anzahl der Parzellen zu erfassen und nach .~ punktemässig einzuschätzen.

j8dem Betrieb soll daher zusätzlich zu den ~ndenen Daten über Flächenausmass, Boden-i Viehstand noch Folgendes erhoben werden,

l)1 B Geländeverhältnisse \)a"l Klima und die Bodenverhältnisse )19 äussere Verkehralage ~)ie Felderlage •

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Grundsätzlich muss anerkannt werden, dass bereits jeder einzelne dieser Punkte, vielleicht mit einer ge­wissen Einschränkung für die re1derlage, den Betrieb ei­ner Landwirtschaft bis zur Unmöglichkeit erschweren kann. Es darf daher die Grenze über der bereits von einer Exi­stenzgefährdung gesprochen werden muss, nicht zu hoch gegriffen werden.

Wie sind nun die 100 Gesamterschwerungspunkte auf die obigen 4 Produktionsfaktoren aufzuteilen ?

Das Gelände, das Klima.und der Boden und die äussere Verkehrslage müssen in ihrem Einfluss auf die Bewirtschaftung wohl als gleichwertig beha~de1t werden. Sie können daher mit je 30 Punkten bewertet werden, was zusammen bereits 90 Punkte ergibt. Für die Felderlage wären somit noch 10 Punkte übrig. Diese würden etwa einer l~igen Erhöhung der Prcduktionakosten durch grosse Streulage der Felder entsprechen, ein Wert, der auch in Veröffentlichungen von Schweizer Buchführungsergebnissen aus Betrieben mit verschiedenen Arrondierungsgraden ent­halten ist.

Für die Betriebsaufnahme und für die Punktebewer­tung könnte der folgende Fragebogen verwendet werden. Er ist so einfach gestaltet, dass er sicher von jedem Zähler mit landwirtschaftlichen Erfahrungen und Orts­kenntnissen weitgehen~ richtig ausgefüllt werden kann.

Es muss aber ausdrücklich betont werden, dass ein solcher Fragebogen nur eine NotlöB~~g darstellt. Er ist auch bloss als Beispiel und. als Diskussionsgrundlage ge_ dacht und müsste erst praktisch erprobt werden. Nur durch eine Betriebsaufnahme von Hof zu Hof, durch geeignete Fachkräfte, sofern dies möglich sein sollte und durch Er­fassung auch der sozialen Verhältnisse sowie des Lebens­standardes und des Einkommens könnte ein wirklich genau­es und umfassendes Bild über die soziale und wirtschaft­liche Lage erstellt werden.

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Frageb(l~en

n:r F::st:::t(.l1ur.~ einiger proruklir.r~~r~'h .. dc,;~~1 ~.~st:n~c 1n Cer !.Gn~ .. i rb:höft

J. Oie P.öhen lage des Betriebes~

Oi e Höhe über deI Mee,.esspi ege 1 baträgt:

~ntEr 300 I ~ ........ a ................. .a

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1501 • 1800 I ', .............. .

über iBoo • • •••••.••••••••.

11. 0; 8 Ge 1 äIde lagt

a) ~i 9 vorherrsc~nda Ge lände lage c1er land­,i rtSt:;~ft 1i eh gerutzten F 1echen kaM be­zeichnet .~rden als:

1. Ebm

Es sind Il.r se~r geri:;~a Steigungen vr..ar.der. und a:!e land •• M~schin&n kEnnen v~rwendet .. erder. ,

2. ~Jgeii~e un~ 1eicr.t~ HGnglage

[ie 3r~nCst~cke ~;r.d cit deI V~errad­~raIr:cr ur.ci dem ~ii crradwagen in jeder ,~ich'L:.mg nccn oo'·"hrbzr. Es lCsbhen .;eecch filr .in :-~~ttr ~:;qtoeise :;c:hor; Scr..::ieri~~e;:.:"

I ja- I nein- I 1 1

Punkter--twIg +

0

I ~

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- 11 -

3, Mittlere Hanglage

Die Grundstücke sind alt schweren ~ug~f!!rden, jedoch nicht IIIIhr mit ,eil Vierrc:dtrak~or be­fahrbar. Der Gespann:lläher und d3r Motorläl'er können verwendet werden

4. Steile Hanglage

Die Grundstücke sind rur noch Glit leichten Zugpfcrc!en und Ochsen befahrbar~ Für den Trans­port auf den Feldem sind nur noch ZllEirad~ karren geeignet

5. Steilst. Hanglage

Oie Grundstücke sind 1ft Zugtieren nicht lehr befahrbar. Es ist di e Grenze der 1IÖg"

lichen Ackemrtzung

b) Entsprechend der vorhernchenden Ri chtung der landri rtschaft 11 ch gerutzten F lächen~ kann der Hang bezeichnet werden als:

Nordhang (Schattenseite)

SüOhang (Sonnseite)

Osthang

Resthang

I ja- IIIt". Punkte~:"~ 1 1 t!!'!L~

8 I I

L 15

i I

30

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- 18 -

111 .... m.. und die 8DdaMrtIilbrisse

a) 1 ... _ JaIrrea ist dr AnIaI fo~ Früchtt lliiglicb .. U.fIri B"lisslidll Enrtaa:

ll!in ............................... .

IirnenIItl ••••••••••••••••••••••••

A 11 lucketrilll ...................... .

lIa.gII • ......................

~RterlljZID .................... . '.

A 2 ~nterroggll ..... ~ ••••••••••••••••

r ~ ..................... . A l( HatIr •••••• ~ ....... , ••• ~ ••••••••••

I I KartDftll •••••••••••••••• ~ ••••••• '.

b) fler Gras" 2IIf dIII li lS8I gestJttat fotgaacB NubIIIgaa alme ..t 11. Kunst __ • i8IIbIg:

11 ~ltgll ~ •••••• c •• !t ••••••••

• 2 2..al'gealihll , ............... ..

I 3 1-.11ges __ ................ ..

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i bIIg .)

,,1.'1 • 0

Al + 12} . ~ 12.11

,

11+13} 12+12 • 8 l ~ + 11

Ah'~} A 3.12 • 15

A3+13 • 3D

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- 19 -

IV. Die Verkehrsl!! des Hofes

4} Die Entfenlllglll (iln schlechter Fahr­weg ,1 rd dappt It ge,.hnet).

Stadtrandantfammg unter 5 b oder Bah.'Ihof und lagariaIa lIIr bis 1 Ica antfemt

BMnhof und Lagerhaus 1 bis 5 kI ent­famt

Bahnhof und Lagerhaus über 5 bl s 15 kI antfemt

IWInhof und laJlrhaus über 15 Ica ent­firnt

b) o...lföheruntarschf.d ZIII nlchstlll Güter­bahnhof (.; n Sei Ib2flnansch 1uss varsetzt den i!etri eb in di e nlchst nl adri gII'I

Höhangruppe)

So.

I 51 bis 100 •

• lal bis 2Da •

I 2011 bis Itoo •

• 1to1 bis. 8ao I

I über 800.

I I

I I

i

ja. ne~~ 1UIkt.baw-1 tung .)

0

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15 . ---

0

1

2

4

8

15

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- 20 -

v. Die Felderl. dir landwirtschaft. lieb sellltztlll Fliehe

F 1 1 bis 3 T ef1stücke

F 2 4' 10 T eilst!lck.

f 3 über 10 Teilstück.

Es Ii agt Ehr als di e Hälfte der l 1 landwJtrtzfläche .. niger als

500 • VOI Mofa entfernt

Es liegt .hr als die Hälfte der l Z landw. Nutzfläche unter 1000 •

aber Ober 500 • YOI Hofe entfernt Es liegt IIOhr als die Hälfte dar

l 3 landw.ttJtzflkhe über 1000 • VGI

~ft errtfemt

a , s • • t e P unk t e Z 8 h 1

t} Nicht für dIn Zähler

ja-1

nein-1

Punktebe..,.. tu~ .}

F 1 • l 2 - 0

Fl. L2~. F 2 + l 1

1

Fl+l31 3 F2tL2r-

F 3 t l 1 ...

F2tl3l F3+l:r. 5

F3tl3 • 10

!iatürlich schlieest eine solche Betriebsaufnahme viele Mängel in sich und sie kann nicht den Anspruch auf Vollständigkei t erheben, jedoch könnten mit ihrer Hilfe lIfichtiee agrarpolitische und volkswil"techaftliche Fragen fTeitgehend geklärt "'erden.

Ausser anderen mehr wissenschaftlichen Fragen k:);m te I(Ü t, grosser Genauigkei t, auf ge teil t nach Ländern i Bezirken t'~,:d Gemeinden festgestell t werdens

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- 21 -

1. Die Anzahl der wi rklichen Bergbauern und der wirklich existenzgefährdeten Betriebe.

2. Jene Gebiete, und Betriebe, welche be­sonders durch das Klima, durch das Ge­lände, durch die Verkehrslage oder durch die Felderlage benachteiligt erscheinen.

3. Das relative Ausmass der für jeden Betrieb oder für einzelne Betri ebsgruppen erfor­derlichen Förderungsmassnahmen, welche eine grundlegende Besserung der derzeiti­gen Verhältnisse erhoffen liessenG

1uch eine Unterteilung der Betriebe in Gruppen entsprechend ihrer Punktezahl wäre !I" 'Slich. Dies würde vor allem das Arbeiten damit wesent11ch vereinfachen. Ich würde hiefür etwa eine fünf Gruppen Einteilung nach dem Prinzip der geometrischen Reihe vorschlagen:

Gruppe Punktezahl

I • · · . • 1 - 10

II • · 11- 16

III • · • . . 17 - 28

IV · · · . 29 - 52 V 0 · 53 -100

Diese Einteilung kann natürlich auch anders ge­troffen werden. Sie kann den jewei ligen prakti8c~ n An­forderungen angepasst werden. Na.ch obiger Aufstellung jedoch würde die Gruppe I dem günstig gelegenen Flach­land-und Talbetrieb entsprechen ~~d die Gruppe V wÜrde die ausgesprochenen GrenzbetTiebe beinhalten.

Es kann nun eine Streitfrnge sein, ob man be­reits ab zweiter bis einschliesslich fünfter Grupp~ die Betriebe als Bergbauernbetriebe bezeichren soll

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- 22 ..

oder erst ab dritter oder vierter Gruppe. Ich glaube aber die Entscheidung dieser Frage ist weniger von Bedeutung, wichtig ist, dass jeweils der höheren Gruppe mehr gehol­fen werden soll, da sie auch die höheren Produktionskos-ten aufweist und mehr in ihrer Existenz gefährdet erscheint. Ich bi~ daher der Ansicht, schon ab Gr~ppe zwei die Be­triebe als Bergbauernbetriebe zu bezeichnen, denn es han­delt sich bereits um Höfe, die d~rch die natürliche und wirtschaftliche Ungunst irgendwie in ihrer Bewirtschaf­tung behindert werden. Es dürfen nur nicht alle Bergbau­ernbetriebe gleich behandelt werden.

Auf diese Weise könnten mit verhältnismässig gerin­gen Mitteln, durch Erfassung und Bewertung einiger wich­tiger Produktions bedingungen wertvolle Grundlagen für die Agrarpolitik zum Nutzen unserer Bergbauern geschaffen wer­den.

z usa m m e n f ass u n g

1.) Die Landwirtschaft im Bergland hat von Hof zu Hof sehr unterschiedliche Produktionsbedingungen. Die Ursachen hiefür sind neben anderen der Boden, das Klima, die Hanglage, die Verkehrslage und die Felderlage.

2.) Entsprechend dieser Bedingungen ist die Bewirtschaftung der Höfe sehr verschieden schwierig und auch der Ertrag und die Produktionskosten sind ungleich hoch.

3~) Um einen weiteren Rückgang der Siedlung zu verhindern .. ird vor~eschlagen, die Höfe im Bergland mittels eines Punkteverfahrens nach dem Grad der vorha~denen produk­t~onserschwerenden Unstände in Gruppen zu untert3ilen und jede dieser Gruppe je nach den gegebenen Produk­tionserschwerungen verschieden stark zu fördern.

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Fahringer, F.,

Kreb8, N.,

Löhr, L.,

Löhr, L.,

Löhr, L.,

Löbr, L.,

Mu1gg, J.,

Schnei ter, F.,

- 23 -

Literaturverzeichnia

"Das Bergbauernproblem und die Land­technik". Kärntner Bauer 98, 24, 419 - 421,1948

"Die Ostalpen und da. heutige öster­reich" • Stuttgart 1928

"Betriebswirtschaftliehe Probleme des Bergbauerntums". Forschungsdienst 1942

"Die Egartwütscbaft im Rahmen des Gesamtbetriebes" 0

Mitteilungen d.1andw.Arbeitagemein­schaft an der Hochschule für Boden­kultur in Wien, 1, 1950

"Grundsätze für die zeitgemässe Ein­richtung und Führung a1pen1ändischer Bauernbetriebe" • Absolventenverband Mittelkärnten 1951

"Ausgewählte Fragen der a1pen1ändi­sehen Bodennutzung". Veröffen tlichungen des lnsti tutea f 0

angewandte Pflanzensoziologie des Landes Kärnten, 111, 1951

"Die Erha1 tung der Bergbauernbevöl­kerung" • tnns~ruck 1949. (Referat auf der Gen. Vers. d.Verb.d.europ.Landw.CEA,Inns­bruck 29.9. bis 1.10.1949)

"Die Gebirgsbauernfrage" • Forschungsdienst 6, 5, 222-230,1938

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Strobl, L.,

Ulmer, F.,

- 24 -

"Die Notlage der österr. Gebirgsbauern". Ergebnisse der Rentabilitätserhebungen der Buchste11en Österreichs. Wien 1928

"Die Bergbauernfragett •

Untersuchungen über das Massensterben bergbäuer1icher Kleinbetriebe im alpen­ländischen Rea1tei1ungsgebiet. Inns­bruck 1942.

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- 25 -

(lus dem Zoolo~ischen Institut der Universität Wien und der

Bundesanstal t für al uine Landwi rtsch!'ift Admont)

Die Sukzession der Bodentiere auf Fichtenschlägen

Von Gerta Gretsohy

Einl.eitwlß Methodik

Inhaltsübersicht

•••••••••••••••••••••• ••••••••••••••••••••••

Charakteristik des Sammelgebietes mit besonderer ~erücksichtigung

Seite

26 26

der Flora und des Bodens ••••••••• 28 Bodentauna der Waldschläge und ihre räumliche und zei tl1che Ver-teilung •••••••••••••••••••••••••• 35 Die Lebensbedingungen 1m Boden ••• 57

Temperatur •••••••••••••••••• 58 Feuchtigkeit und Wasserkapazl-tät ••••••••••••••••••••••••• 60 Porenvolumen ••••••••••••••••• 67 Luftkapazität •••••••••••••••• 69 Fa.ktorensl'IaJyse in den einzel-nen Waldschlägen ••••••••••••• 7~

Sonderstellung des Windbruches ••• 72 Darstellung der Sukzession ••••••• 74 ZusB.mmeIlfasSllIl8 •••••••••••••••••• So Litera.tur ••••••••••••••••••••••• 82

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Einleitung

Ziel dieser von Herrn Prof. Dr.Wilhelm K ü h n e 1 t angeregten und geförderten Arbeit ist die Untersuchung der Fauna verschieden alter Fichtenwaldschläge. Es soll die mit dem Kahlschlag bezw. Windbruch einsetzende und mit dem allmählichen Wiederaufkommen des Waldes einhergehende Suk­zession der Bodenfauna erfasst werden und mit den gleich­zeitigen Veränderungen des Bodens, der Flora und der je­weiligenphysikalischen Bedingungen in Beziehung eebracht werden. Die Arbeit stellt eine Ergänzung der Untersuchun­gen von Le i t in ger - M i k oIe t z k y dar, die im gleichen Gebiet die Sukzession der an der Bodenober­fläche in der Vegetationsschicht und an Baumstrünken le­benden Tiere in verschieden alten Fichtenwaldschlägen feststellte.

Die Untersuchungen wurden an verschieden alten Fichtenwaldschlägen und einem Fichtenwald am Nordhang des Scheiblingsteins im Lunzer Gebiet durchgeführt. Die Bear­beitung des Materials erfolgte zum Teil an der Biologi­schen Station Lunz, deren Leiter, Herrn Prof. Dr. F. R u t t n e r, ich an dieser Stelle noch für sein Ent­gegenkommen besonders danken möchte.

Methodik

Da vor allem die Bodentiere erfasst werden soll­ten wurden mechanische Sammelmethoden angewendet.Es wur­den den einzelnen Bodenschichten Stechzylinderproben entno~en und zwar in allen Fällen je Probe 1000 cm3. In der Streuschicht wurden auch grössere Proben gesiebt.Die grösseren Tiere, wie Myriapoden, Lumbriciden,Käfer,Schnek­ken wurden sofort durch direktes Aussuchen, die kleineren A.rthrcpoden durch Einhängen der Proben in modifizierte Ber1eseapparate gewonnen •.

Zur ~lomenkla.t'.lr, derer ich mich bediente,sei fol­gendes gesagt: Die Schlä9:e bezeichne ich mit S, ihrem .\1-

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ter entsprechend den jüngsten mit S1 und den ältesten mit 36• Im A-Horizont des Bodens wurden drei Schiohten unter­schieden~ Förna • St besteht hauptsächlich aus fast un­zersetzter Nadelstreu sowie kleinen I.tohen und Zapfen-12sten von Fichten. Fermentationsschicht • F stark ange­g~iffene Nadelreste, reichlich durchsetzt von mullartigen "der Mullaggregaten. Humusachicht • H-Sohicht oder muil­artige Schicht. Im vorliegenden Text und den Tabellen wur-" den für die drei Schichten de. A-Horizontea nur die Be­zeichnungen ,t, Fund H verwendet, auoh dort wo die boden­kundliche Beurteilung eine feine re Unterscheidung in der Tarminologie ergibt. (Obere Schichta St, Aoo oder Al,Mit~ ~elschicht: F, AF oder A2~ untere Schicht: H, AH oder 4" anschliessen kann lieh AlBe)

Bei der jeweiligen Probenentnahme habe ich die Tem­peratur in den einzelnen Sohichten und die jeweilige Luft­temperatur gemessen. Um genauere Werte zu bekommen, hatte icn immer drei Messungen angestellt, aus denen ich den Mittelwert errechnete. Bei Angaben der Bodentemperatur im Allgemeinen wurde der Mittelwert der für die drei Boden­schichten erhaltenen Temperaturen genommen.

Die Feuchtigkeit des Bodens und der Luft habe ich mit einem Haarhygrometar gemessen, wobei ich so verfUhr, dass ich das Instrument in den entsprechenden Horizont dei Bodens wenige Minuten eingrub und nach Entfernung des Bo­denmaterials rasch die Ableaung durchführte. Bei der Feueh­tigkeitamessung oberhalb des Bodens brachte ich das In8t~1-ment in 1 Meter Entfernung vom Boden ano

Die Bestimmung von Porenvolumen, Luftkapazität~ Was­serkapazität und Frischwassergehalt erfolgte nach der Me­thode von Sie g r i 8 t. Sie wurden in der Z~it zwischen 2. und lc-v IX. durchgeführt. Bei dar kurvenmäsaigen Dar­st'?ll11ng der Ergebnisse dieser Bestimmungen wurdan wieder die Mittelwerte der für di~ einzelnen Schichten d~9 i-Ho­rizontes erhaltenen Grössen verwendet.

Z'!'-r fe"s.tellu~g. der Vorzugatemperatur baute ich e1-r.e Temperaturorgel, auf der ich die jeweilige Temperatur ma TIilf.a eines Tl:erm<Jelemer.tee feststellte, bei dessen

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- 2a ..

Herstellung mir Dr. Sau b e r e r (Leiter d.biokl.Abt. d.Zentr.Anst.f.Meteor.) behilflich war.

Da' aufgesammelte Tier-und Pflanzenmaterial wurde teils Spezialisten zur Bestimmung oder tlberprüfung über­geben.

Schnecken

Diplopoden Chilopoden

Lwnbriciden Ench,ytraen Coleopteren

• • • • • Prof.Dr.Wilhelm X ü h n e 1 t

••• Kustos Dr.Karl A t t e m s

• • • • • H. S c h w e i ger

Wurde in den Tabellen auch die Häufigkeit mitberücksioh­tigt so bedeutens 1- 1 St.,+ = 2-5 St.,x. .. 5-10 St.", '* = 10-50 St., OQ .. ;> 50 St. Tiere (alles pro 1000 cm' Pro­be. )

Die Beurteilung des Bodens meines Untersuchungs­gebietes führte Prof. K u b i e n a in Admont an Hand von übersandten Proben durch. Ihm danke ich für seine überaus genauen Ausführungen herzlich.

Charakteristik des Sammelgebietes mit besonderer Berücksichtigung der Flora und des Bodens

Das Untersuohungsgebiet liegt am Nordhang des Scheiblingsteins, einem Massiv der nördlichen Kalkalpen und gehört der unteren Bergstufe (K ü h n e 1 t) an.Der Untergrund besteht aus Dachsteindolomit, der stellen­.eise in Dachsteinkalk übergeht. Die sechs Schläge sind mit Ausnahme von S3 alle etwa in 900 m Höhe gelegen.

S1 ist ein SChmalschlag, der 1946,im Jahr vor deJ." Untersuchung, geschlägert wurde und östlich von ei:;.. nem Hoch~ald, westlich von einem Jungwal~ begrenzt wird. Teilweise liegen noch Baumstämme am Schlag und Reisig ist in mehreren Reihen längst des Schlages aufgeschioh-

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tet. Die Bodenschichtung ist deutlich und ziemlich regel­mässig. Der Deckungsgrad der Krautschicht betrug etwa 2~ und stieg bis September zu etwa 30 ~ an. Ziemlich häufig war Asp e r u la a d 0 rat a und L a t h r a e a s qua m a r i a vertreten, 1 den 0 8 t Y 1 e 8 g 1 a­b r a, U r t i c a d i 0 i c a, etwas weniger häufig und selten Sen e c i 0 F u c h s i i, Helle bor u 8

n i ger, A n e mon e n e m 0 r 0 8 a, Par i 8 q U a­d r i f 0 1 i a, 0 x a 1 i 8 ace tos eIl a und Grä­ser (p 0 a tri via 1 i s, D a c t y 1 i 8 g 10m e­rat a).

S2 wurde 1944 geschlägert, ist a180 ein dreijähriger Schlag und besitzt bereits einen 100 ~ Deckungsgrad der Krautschicht, der auch der junge Fichtennachwuchs von Tan­nen und Lärchen untermisch t angehört. Von der Fällung der Bäume ist vielfach Reisig, Rinde und Holz liegen geblieben, das sich 1m Moderzustand befindet und vielen Tieren ale Aufenthaltsort dient. Von der so reich entwickelten Kraut­schicht möchte ich hier nur die häufigsten Vertreter er­wähnen: Ade nos t y 1 e s g 1 a b r a überwuchert stellenweise in groseer Ausdehnung den Schlag; U r t i c a d i 0 i c a ist an manchen Stellen recht häufig, ebenso A t r 0 p a bel 1 a don n a. Ausserdem treten hier die Gräser (p h 1 e u m p rat e n s e, D a c t y 1 1 • g 1 0 m e rat a, C are x f 1 ace a, P 0 a t r i­via 1 i s) in den Vordergrund. Weiterhin fallen auf: E u p h 0 r b i a c y per iss i &, Fra gar i a v i r i dis meist in der Nähe von Baumstrünken, V a c c i­n i u m m y r t i 1 1 u s, S a 1 v 1 a g 1 u tin 0 s a, Pol y gon a t u m m u 1 t i f 1 0 rum, P h y t e u­mac 0 m 0 S u m, Helle bor u s n i ger, H y -per i c u m per f 0 rat u m, E u p a tor i u m c a n n abi n u m.

S ist ein achtjähriger Schlag. der 1939 geschlägert und zugl~ich aufgeforstet wurde. Die F'd.ch ten sind hier reihenweise gesetzt. erreichen eine Höhe von etwa 1,5 - 2 m und ihr Deckungsgrad beträgt etwa 50 ~. Die Krautechicht ist äusserst kräftig entwickelt ~~d besitzt einen Deckunga-

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-. 30 -

grad von 90 ~. Besonders auffällig ist einerseits das un­gemein starke Hervortreten von Ver a t rum alb u m, E u p h 0 r b i a a m y g d a 1 0 i des und anderer­seits die kräftig ausgebildete Moosdecke, die zum grössten Teil aus M n i u m - Arten gebildet wird. Ferner möchte ich hier zusätzlich zu den schon in S~ als häufig erwäha­ten Pflanzen T r 0 1 1 i u s e u r ö p a e u sund Gen t i a n aas c 1 e p i ade a erwähnen.

S ,ein dreizehnjähriger SChlag, der 1934 geschlä­gert wurde, weist einen bereits 4 - 5 m hohen Fichtenbe­stand auf, in dem die einzelnen Bäume ebenso wie in S reihenweise gesetzt sind; ihr Deckungsgrad beträgt et~a 60 ~. Zwischen den einzelnen Reihen ist die Krautschicht ziemlich stark entwickelt. Vor allem möchte ich die Grä­ser wegen ihrer besonders starken Entwicklung hervorheben: D a c t y 1 i 8 g I 0 m e rat a, P 0 a tri via -I i s, Des c h a m psi a c a e s p i tos a. Sonst sind noch A c 0 n i t u m pan i c u 1 a t u m, Ver a­t rum alb u m, Ver 0 n i c a s cut eIl a t a, A j u gar e p t ans, Sen e c i 0 F u c h s i i und H y per i c u m per f 0 rat u m recht häufig.

S6 ist ein 40 - 50 Jahre alter Fichtenbestand mit einem 100 ~ Deckungsgrad der Baumschicht. Die Kronen der Bäume sind so dicht geschlossen, dass nur sehr wenig Licht zum Boden einfallen kann. Es sind daher einerseits die un­teren Äste der Fichten abgetrocknet und ausserdem kann man kaum von atno,r Krautschicht sprechen, ihr Deckungsgrad macht etwa, % aus. Es handelt sich hier um vereinzeltes Auftreten von 0 x a 1 isa c e tos e I I a, A n e m o­n ehe p a t i c a und einige C are x - Arten. Einen weiteren Grund für die bloss 5 ~ des Deckungsgradee der Krautschicht sBbe ich in der ungünstigen Ausbildung des Bod8ns, die durch die natürliche Traufe der Fichtenäste hervorgerufen wird. Der Boden verdichtet sich dadurch und die Bildung von Rohhumus und Trockentorf wird begünstigt. NJ~ diA Fichte verträgt diesen Boden verhältnismässig gut.

S ist ein Windbruoh, der ungefähr 150 m tiefer liegt un~ als Untergrund eine Morä.ne hat. Ich wählte ihn,

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um einen Vergleich mit einem fast gleich alten Schlag Sa anstellen zu können. Er entstand 1941, etwa 6 Jahre vor der Untersuchung. Der A-Horizont von S3 ist im Vergleich zu den anderen Schlägen viel seichter. Der Deckungsgrad der Krautschicht betrug während der Sammelperiode 1m Durchschnitt 80 ~.Ich möchte die häufigsten Formen erwäh­nen, Ade nos t y 1 e s g lab r a, 1 t r 0 p a bel 1 a don n a, .l c 0 n i t u m pan i c u I a -t u m, A q u i leg i a v u I gar i s, T haI i c­t rum a q u i leg i f 0 1 i u m, S a I v 1 a g I u­tin 0 8 a, D i g i tal i s I u t e a, E u p h 0 r -b i a c y par iss i a, C h a e r 0 p h Y 1 1 u m 8 11 v e 8 t rum , Ver 0 n i c a s cut e 1 I a t a, Hel leb 0 r u s n i g e r,F rag a r i a v i r i­dis, 1 j u gar e p t ans. Gräser (D a c t y 11 s g 10m e rat a, L u z u 1 a c a m pes tri s) tre­ten verhältnismässig weniger stark hervor.

Bodencharakteristik

Die bodenkundliehe Beurteilung, die nach Dünn­schliffen und deren BetraChtung mit Lupe und im Auflicht des '-Bodenmikroskopes durchgeführt wurde, gibt Aufschluss über die Bodenverhältnisse im Allgemeinen und über den Boden als Lebensraum. Das Bodenprofil lässt das Entwiok­lungsstadium des Bodens und somit des Biotops erkennen, die Bildung der Aggregate zeigt durch die Losung die Be~ vö1kerungeart und deren Häufigkeit in grossen Zügen auf. Ich gebe nun eine Charakteristik der einzelnen Schläge nach diesen Gesichtspunktent

Der i-Horizont ist in Aoo , Ar und AH -Horizont aufzugliederno Aoo besteht aus Fichtennadeln, Ästchen und Zapfen, die teilweise von Tieren zerbissen und ange­griffen sind. Der 1F Horizont zeichnet sich durch eine geringe Mächtigkeit aus, er besteht aus angegriffener

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Nadelstreu und koprogenen Anteilen. Die Nadelatreu weist Fresspuren und L08ung von Oribat1daa auf. Die koprogenen Bodenanteile bestehen aus kleinen zerbissenen Pflanzen­resten, Iineralkömern und Kleintierlosang (überwiegend Collembolen und Milbenlosung, aber auch Diplopodenlosung). Der AH-Horizont gliedert sich in einem oberen und unteren lbschnittq Der obere Abschnitt reicht von 2-10 cm und iat ein mullartiger Rendsinamoder. Die Aggregate bestehen ent­wed~ yorwiegend aus D1plopodenlosung, die von Mineralkör­nem stark durchsetzt 1st, oder sie setzen s1cn aus Resten kleiner Milbenlosung und mehr oder weniger stark humifi­zierten Pflanzenresten zusammen, im letzten Fall stellen sie ein lockeres Gefüge dar, dessen Hohlräume leicht ver­pilzeno Der untere lbschnitt leitet zum AlB Horiacnt,wie er in S5 und 56 von 15 - 30 cm ausgebildet ist, übero Gut humifizierte, mineralre1che, dichtgefügte Aggregate überwiegen, aber noch zeigt dieser Horizont das typische Bild eines mull.rtigen Moders. Der C-Horizont lässt ei­nen Cl Horizont, der aus angewitterten Gesteinstrümmem besteht und einen C2 Horizont, der vom anstehenden frisch­en Dolomit gebildet wird, erkennen, seine lusbildung ist selbstverständlich bei allen Schlägen dieselbe.

Da in diesem 8-jährigen Fichtenbestand die Kraut~ schicht einen 90 ~ Dec~lngsgrad aufweist und eine gut aus­gebildete Moosdecke vorhanden ist, weist das Profil keine Föma und Keinen '-Horizont auf. Der A-Horizont liegt di­rekt dem C-Horizont auf. Der A-Horizont gliedert sich in einen Al, A2, A, - Hori~ont. Al ist stark durchwurzelt und zum Teil von unzersetzten Pflanzenresten durchsetzt. Die Zwischenräume zwischen den Pflanzenresten und Wurzeln sind von Aggregaten erfüllt. Die Aggregats sind von unre­gelmässig rundlicher Form und haben eine durchschnittliche Grösse von 2 - 3 mm. Sie setzen sich zusammen aus Regen­wurmlosung oder Resten von solcher, Kleintierlosungsstük­ken und tiefgebräunten Pflanzensplittem. Kleinlosung fin­det sich auch reichlich an unzersetzten Pflanzenresten und

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- 3' -

und an Pilzmyzelien, ähnlich wie in SI und S6. Die Losung stammt grösstenteils von Diplopoden und Collembolen.ln A2 treten die Pflanzenreste stark zurück, die Aggregate wer­

den grösser und fester und die Verpilzung nimmt stark ab. Die Aggregate setzen eich aus Regenwurmlosung zusammen, weisen einen atarken Mineralgehal t auf und hab en im In­nern oft tiefgebräunte Pflanzensplitter, wodurch die Roh­humusbildung entsteht. In A3 nimmt der Gehalt an Gesteins­bruchstücken stark zu, die Aggregate und Bruchstücke ~ind um vieles dichter gefügt als in A2, aber trotzdem ist die Humusbildung verhältnismässig roh.

In S5 fehlt wie in S4 der Aoo und AF Horizont, es ist ein Al und A2 Horizont ausgebildet, der einem AlB Ho­rizont aufliegt und damit zum Normalprofil von S6 über­leitet. Der A-Horizont, der von 0 - 15 cm Tiefe reicht, weist eine ähnliohe Bildung wie in S4 auf, nur ist er in seinem unteren Teil zu einer festen kompakten Masse zu­sammengeballt, sodass die Aggregate die Kleinlosungsfor­men nicht mehr erkennen lassen. Der AlB Horizont reicht von 15 - 20 cm Tiefe. Der Mineralgehalt tritt in den Vor­dergrund in Form zahlreicher Dolomittrümmerchen, sowie feiner Kalkausscheidungen und toniger Gemengteile. Die Bodenmasse setzt sich aus einem Mosaik von eng aneinander gepressten teils humusreichen, teils humusärmeren bräun­lichen Aggregaten zusammen, die aus Regenwurmlo8ung be­steheno Die mineralische Grundsubstanz ist leicht ge­bräunt I woraus sich ergibt, dass die Bodenbildung bereits einen Ubergang zur braunen Rendsina darstellt. Auch die Humusform ist als eine tlbergangsbildung zwischen mu 11 ar­tigem Moder und Mull anzusprechen.

S6 weist das Normalprofil einer braunen Mullrend­sina auf Dolomit unter einem dichten 40 - 50 jährigen

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Fichtenbeetand auf. Der A-Horizont besteht aus Aoo (Förna), F-und H-Horizont, daran schlieest sich der AlB Horizont,der dem C-Horizont aufgelagert ist. Die Förna besteht hauptsäc~ lieh aus unzersetzter Nadelstreu sowie kleinen Ästchen und Zapfenresten von Fichten. Der F-Horizont ist 1,5 - 30 cm tief. Die Pflanzenreste sind mehr oder minder gut erhalten, an Nadel-und Wurzelresten ist Collembolen und Milbenlosung gehäuft zu finden; an einzelnen Stellen Diplopodenlosung und nur selten Losungsstücke von Regenwürmern. Die Verpilzung ist für diesen Horizont besonders charakteristisch. Die Hu­mifizierung und Mischung mit der Mineralsubstanz ist eine ziemlich weitgehende, doch kann der entstandene Humus noch nioht als echte Mullbildung bezeichnet werden. Der H-Rori­zont reicht etwa bis 20 em. Er enthält wenig zersetzte P!laasanreate, die stark von koprogener Substanz überkru­stet und von Pilzmyzel überdeckt sind. Die Aggregate be­stehen aus Kleinlosung meist von Diplopoden, selten von Lum­briciden und Dolomitkörnehen, sie sind entweder locker und humusreieh oder diehtgefügt und mineralreich. Die Humusbil­dung iet dem Mull bereits sehr nahestehend. Der AlB Horizont ist stark von DolomittrUmmerehen durchsetzt. Die Aggregate lassen Lumbrieidenlosung deutlich erkennen. Unter den Aggre­gaten heben sich dunkle, schwärzlioh-graugefärbte, humusrei­ehe und braunocker gefärbte mineralreiche, humusarme deut­lich voneinander ab. Da der Humus in den mineralreiche~ Aggregaten stark dispergiert, tritt er sozusagen als Farb­stoff in der Tonsubstanz auf, woduroh die Humusbildung in diesen Aggregaten den Charakter eines Mull erhält. In den humusreichen Aggregaten ist diese Umbildung zu Mull bereits eingetreten~ Dieser Horizont stellt somit eine braune Rend­aL~amit verhältnismässig guter Mullbildung dar.

Das Bodenprofil des Windbruches entspricht dem von 54-DeI Al-Horizont stellt einen dichten Filz zusammengesunkener Wnrzelreste dar, die spärlich mit Bodenaggregaten ausgefüllt sind. In A2 lassen die Aggregate teils Lumbriciden-und Klein­losung erkennen. Der Boden ist als eine mullartige Rendsina

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Zu bezeichnen.

Das Ergebnis dieser Untersuchung ist folgendes. le Es besteht eine Sukzession des Bodens~ die ihren Endzustand im lltbestand erreicht; 2 0 Die Schläge sind ihrem Bodenprofll entsprechend in 2 Gruppen einzutei­lens Die la Gruppe wird von den Schlägen mittleren Al­ters gebildet~ die einen 11, A2, (13) Horizont aufwei­sen, der direkt dem C-Horizont aufgelagert isto Die lb 3ruppe stellt das Profil von 85 dar mit der Ausbildung von A1~ A2p und AlB Horizont und beweist damit die all­mähliche Entwicklung des Boaenso Die 2 0 Gruppe bilden der Altbestand und der Kahlschlag mit dem Normalprofil einer braunen Rendsinao

Bodenfauna der Waldschläge und ihre räumliche und zeit­liche Verteilung

Organismen, die da'.lernd im Boden leben oder ei­nen bestimmten Entwicklungsabschnitt ihres Leben. wie Larven oder Ruhestadien darin zubringen, stellen die Bodenfauna daro Sie bilden Biooönosen, deren einzelne Gruppen sich in einer aufeinander abgestimmten Ordnung befindeno Diese Ordnung wird durch eine Walaschlägerung oder einen Windbruch gestört p wie die Untersuchungen zeigen, bezw. es wird das zahlenmässige Verhalten der Tiergruppen zueinander oft stark verschoben~ Das indi­viduenreiche Auftreten der einzelnen Tiergruppen, so~le das Vorhandensein bestimmter Arten und Gruppen ist von dem Zasammenwirken der physiographischen Faktoren ab­hängigo Die bodenökologi sche Bedeutung d.er Bo.ienfa.una ist gruppenmässig verschieden; sie ka.nn in der Anteil­nahme an der Humifizier~ng organischer lbfallstoffe bestehen, in einer Bodendurchmischung und Bodenauf­lockerung.

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- ,6 -

Enchytraeidae

Enchytraeen sind typische Bodenbewohner, deren gan­zes Leben an den Boden gebunden ist.

Für das Vorkom~en der Enchytraeen ist ein humusrei­cher~ feuchter Boden notwendigo Ich konnte sie in allen sechs Waldschlägen feststellen, mit besonderer Häufigkeit aber in den jüngeren Schlägen, die den grösseren Deckungs­grad der Krautschicht aufweisen und daher einen konstante­ren Feuchtigkeitsgehalt des Bodens garantieren. Von den 13 determinierten Arten ~lrden nahezu alle im gesamten i-Hori­zont gefuhden 9 wobei aber ihre grösste Häufigkeit in mitt­lerer Tiefe dieses Horizontes festgestellt werden konnte.

Hinsichtlich ihres jahreszeitlichen Auftretens ist ihr qualitatives und quantitatives Maximum im Mai gelegen (siehe Tabelle). Während der heissen und trockenen Sommer­monate ist ein Absinken der Häufigkeit zu beobachten und im August wird ihr Minimum erreicht; in diesem Monat konn­te ich bloss in dem relativ feuchtesten Schlag 54 vier Exemplare von F r i der i c e abu 1 b 0 s a finden. Dieses Minimum schreibe ich der relativ hohen Temperatur ZU; die die Tiere zum A.bsterben bringt.Nach Beobachtungen Die m s werden die Eier in Kokons abgelegt, die gegen schäJliche äussere ~inflüsBe widerstandsfähiger sind. Im Septomber und Oktober ist ein deutlicher Anstieg sowohl der Individuenzahlen als auch der Artenzahlen festzustel­len, der aber das Maxirnu~ vom Mai nicht mehr erreicht.Ei­ne Sonderstellung nimmt M e sen c h y t r a e u s b e u m e r i dadurch ein~ dass er einen zahlenmässigen Anstieg von Mai bis Juli aufweist und einen Abfall von September bis Oktober. In Bezug auf das jahreszeitliche Auftreten sind die Enchltraeen eine einheitliche Tiergrup­.pG 9 rla <:.lI:) ihre Vert:-eter Zu annähernd gleicher Zei t vor­handen bind, bezw o fehleno

Ihre allgemeine Bedeutung für den Boden liegt in der bodendllrchmischenden Tätigkeit und in der Fähigkeit~ Humus zu produzieren.

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Lumbrioiden

In meine::! S3.m:nelg'.;;is: ',(onnte ich G AC'~',nn ;'est·, stellen, die keine besoniere Spezialisation auf einen bestimmten Schlag erkennen lassen. Die grösste Indivi duen-und Artenzahl fand ich in den Schlägen mittleren Al ters, während Kahlschlag und Al tbestand nahezu glei­ches VerhaI ten aufweisen. Alle Arten wurden in mit ne­rer Tiefe des A-Horizontes gefunden und manche von ihnen alch nur wenig unter seiner Oberfläche wie All 0 lob 0 p h 0 r a c a 1 i ß i nos a, D e n-d r 0 b a e n a 0 c t a e d r a und junge Lumbriciuc arten. Der bevorzugte Aufenthalt der Tiere in mittle­rer Tiefe des A-Horizontes und in 52' S3' S4' S5 scheirt mir nahrungs-und feuchtigkei tsbedingt zu sein. Nahrun€'3-bedingt ist die Verteilung der Lumbriciden des~~lb,weil die Tie~e grösstenteils von pflanzlichem Bestandsabfall leben. Man konnte aber feststellen, (lass verschiedene Arten eine Auswahl der Hahrung treffen. Z .B. skellet­tiert L u m b r i c u s r u bel 1 u s Laubblätter völlig, während er Na::lelstreu erst nach einer entspre­chenden Verrottung annimmt. Auch richtiger Bodenhumus dient einigen Arten als 7lahrung wie zoB. All 0 1 o­bop h 0 r a c a 1 i gin 0 s a.

Alle Arten wurden von Mai bis Oktober zu einem Grossteil in mittlerer Tiefe des A-Horizontes gefunden und während der heissen uni trockensten Monate war kei. ne Art in 51 und in der 0bersten Bodenschichte anzu­treffen. Dieses Verhalten dürfte feuchti,gkeitsbedingt 8ei-,1.

Lumbricide:l stellen eine charakteristische Grup­pe der Bodenfauna dar, deren wertvolle Tätigkeit in del Bodend11rchmischung und in der Humusberei tung besteht.

Gastropoda

An Gas t r 0 p 0 den konnten 25 Arten fest­gestellt werden, die z.T. eine Ergänzung zu den Ausbeu-

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/Schlag

I Schichten das A-tkJri zentes i

I Hyalinia nitidula

Gani odi scus rotundatus

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Ari anta arblstona 4- 4- I Ianacha UIbrosa I I OQ

lDni tes verti eil kIs I + + I SClQIIOBlSba i sogrKIrJStOla I I

ftllix poatj a + + Ena lOIItana + I Carychi ta tri dentat. 4- x Acanthilllla aaaleata I

Coch li c:opa lubri ca I

Ionacha j namata , Cluma plicatula + ClaJSilia I_nata I ElICQftllus tu lws

Vit,;na so.

Ac:. sublineeta

Yitrea crysta llina

Hyalinia nHn I Pyrcaidula n.opestris

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ten von Lei tin ger - M i k 0 let z k y dar­stellen.

Die Gastropoden meines Samme1gebietes sind,wie aus der Tabelle ersichtlich ist, in zwei wesentliche Gruppen zu teilen. Der ersten Gruppe gehören ~iere an, die mit grösster Häufigkeit in allen Schlägen oder nur nicht in S6 auftreten; also Arten, die sich nicht durch Spezialisation auf bestimmte Nahrungs-und Aufenthalts­orte auszeichnen, sondern nur gewisse Feuchtigkeitsan­sprüche haben und vielleicht soweit Spezialisten sind, als sie Nadelstreu meiden und daher in 56 fehlen.ln 51 sind sie wohl alle vertreten, doch mit wesentlich ge­ringerer Häufigkeit gegenüber den Schlägen mittleren Alters, deren hoher Deckungsgrad der Krautschicht die entsprechende Feuchtigkeit der bodennahen Luftschicht und auch der Bodenschichten sichert. Gebildet wird die­se Gruppe, von der ich bloss die häufigsten Arten erwäh­nen möchte von H y a 1 i n i a n i t i d u 1 a, H y a­l i n i a pur e a, Gon iod i s c u s rot u n­d a t u s, V i t r e ~ sub r i m a t a, pa r u t i c i­C 0 1 a uni den tat a, A r i a n t aar b u -s tor u m.

F r u t i c i c u 1 a uni den tat a ist nach meinem Sammelergebnis die häufigste Art in dem re­lativ feuchtesten Schlag 54. Es ist eine Art, die nicht bloss an Pflanzen und ~n der Bodenoberfläche vorkommt, sondern sehr zahlreich auch in tieferen Schichten zu fin­den ist. Zur zweiten Gruppe leitet Hel i x p 0 m a-t i a) eine Form, die freies, offenes Gelände bevorzugt, über. Hieher gehören Arten, die eine besondere Speziali­sierung auf einzelne Schläge erkennen lassen. 84 und S5 verfügen über den grössten Arten-und Individuenreichtum, was auf die für Schnecken günstigeren Lebensbedingungen in diesen Schlägen echliessen lässt. Nur zwei Arten, E n F.-. mon t a n 8. und C a r y chi u m tri d e n­tat u m sind in den Schlägen S2' S3' S4' S5 und 86 recht regelmässig vertreten, während die übrigen Arten eine stets deutlicher werdende Beschränkung auf die Schlä­ge mi'ttleren A.l te-ra erkennen lassen.

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!friapoda

Wie bei der Gruppe der Gas t r 0 p 0 d a stellt ~uch bei den M y r i apo d a mein Samme1ergebnia eine Ergänzung zur Arbeit von Lei tin ger - M i k 0-1 e t z k y dar. Zu den 19 Arten, die sie fand, konnte ioh durch die Siebetechnik, die ich anwandte, weitere 12 Arten für das gleiche Gebiet feststellen.

Die von Lei tin ger - M i k oIe t z k Y . gefundenen Myriapoden leben mit nur wenigen Ausnahmen in Strünken bezw. unter Rinde, die am Boden liegt, wie es in S1 der Fall ist. Es sind demnaoh Tiere~ die für die Holz­zersetzung Bedeutung haben können, wie z.B~ die Diplopo­den. Sie unterscheiden sich aber untereinander in der Wei­se, dass einige von ih~en auf frische, andere auf morsche Strünke spezialisiert sind. Dieselbe Verteilung ist auch bei den Chilopoden festzustellen, aber dort keineswega nahrungsbedingt, da alle Vertreter Fleischfresser sind. Arten wie C r y p top s par i s i, 8 0 0 1 i 0 P I a­n e s c ras 8 i pes, L i t hob i u 8 a e r u g i­nos u s, konnte ich auch in meinem Sammelmaterial fin­den, doch sind diese Tiere über die Schläge regelmässig verteilt und alle auf die oberste Bodenschichte beschränkt. Möglicherweise bietet sie den Tieren ähnliche Verhältnisse wie sie sie in Strünken finden~ Ein etwas andere8 Verhal­ten als Lei tin ger - M i k 0 1 e t z k y konnte ich bei den Diplopodenarten, H a p log 10m e r i s m u 1 t ist r i a t a, C y 1 i n d r 0 i u 1 u 8 m e i-n e r t i und Pol y des mus den t i c u 1 a t u 8

feststellen. Sie sind auf die Schläge 82, 54 und 55 be­schränkt, also jene Schläge, die den grössten Deckungs-grad der Krautschichte aufweisen und somit eine gewisse konstante Bodenfeuchtigkeit und genügend Nahrung bieten; diese Arten ernähren sich nämlich zur Hauptsache von hu­mösen Pflanzenmaterial.O r 0 bai nos 0 m a f 1 ave s­c e n 8 konnte ich nur in S3 finden, sie scheint daher eine mehr Wärme und Trockenheit liebende Form zu sein. Zahlenmässig am stärksten vertretene Arten wie L e p t 0-

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.. 42 ..

Tabelle ~

fIlyri apodenvertellung IlIf dt. S s S S S S Sch1äg~ 1 2 3 ~ 5 6

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Sco 1Iop lanes 8CUlinatus I + + + + Sco 11 op lenes crassipes +- + J( + I

Cryptops parisf I I I +- t + Geophflus ~nSQIlptus +- I + x x X

llthobius aerugtnosus *" + J x *" I

leptophyl1U1 palidnue ;( *' *" - 0.,.

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Uthobiu3 sp. juv. I I x

GSl'Yai si a roW 11 gera * + "*" x J

T rachY$OU capi ta I + )(

Cyl1ndrolulus l8inertf I t I

('')11J:.lS deiltit!Jlatus I + Orobainosoma flavescens J

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- 43 -

Tabelle 4

Myriapodenvertei1ung alf die St F H &ldenschi chten

Polydesmus denticulatus +

Cylindroiulus m&inerti + I-

OrobainosOl8 flav8scens x

Uthobius spez" juv. x I -

I- Cryptops pari s i X' -r

I-$co 11 op lj1111S acut1 natus * I

Gervalsia noduligera *" X I-

I- UthobilJS aeroginosus ~ )(

Brachyschendyla montana I + -

Scuti ge re 11 a i lIIII!aCU 1 ata >(

Hap log lo.'Ileri S ftj lti stri ata * I I-

Scolioplanes crassipes *" I I

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Geophilu3 insculptus * X '* Trachysou capita I + +

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-44-

p h Y 1 1 u m n a n u m und L e p top h y 1 1 u m p e 1 i d n u m zeigen einen quantitativen Abfall in S6 und 8 1 • Ger v ais i a n 0 d u 1 i ger a, T r a eh y s 0 mac a p i t a, C y 1 i n d r 0 i u-1 u 8 m ein e r t i, Pol y des mus den t i­c u 1 a t u sund 0 r 0 bai nos 0 m a f 1 ave s­c e n 8 fehlen ü~erhaupt in diesen beiden Schlägen. Die Verteilun!; der Chilopoda über die einzelnen Schläge ist sonst ziemlich gleichmässig.

Das Verteil'mgsverhäl tnis in den 3 Schichten des A-Horizontes zeigt die Tabelle 4. Alle Arten mit Ausnah­me von S cut i ger eIl a i m m a 0 u 1 a t a sind in St vertreten. Sie wejsen auch in dieser Schicht ihre g:-össte Häufigkeit auf, a'.lsgenommen B r ach y s ehe n­~ J 1 e mon t a n a und T r ach y s 0 mac a p i-t a j die 'lorwjegend in F auftreten. Pol Y des m u B

den t i c u 1 a t u s, C y 1 i n d ro i u 1 u s m e i­n e r t i und 0 r 0 bai nos 0 m a f 1 ave see n s sind in ihrem Vorkommen nur auf St ceschränkt. Die übri­gen Arten stni, wie aus der Tabelle ersichtlich ist, mit etwas geringerer Häufiskeit in F vertreten. S cut i -ger eIl a i m mac u 1 a t a konn te ich nur in F finden. Bloss 6 Spezies dringen bis in den H-Horizont vor. und zwar sinj die häufiesten Arten L e p top h Y 1 1 u m n a n u m, L e p top h Y 1 1 u m p e 1 i d n u mund T r ach y s 0 mac a p i t a; letztere scheint ein Tier grUsserer Tiefen z~ sein.

Hinsichtlich der jahreszeitlichen Verteilung sind die Myriapoden in 5 Gruppen einzuteilen, die aber nicht scharf getrennt sind.

1. Arten, uie nur im Frühling auftreten, z.B. T r ach y sem a c a p i t a.

2. Arten, die im Frühling und Herbst leben und während der So~~ermonate fehlen, z.B. B r a­c h y s ehe n d y 1 a mon t a n a, S c 0 1 i 0 P 1 a n e s a c u m i n a t u s.

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Ta.belle 5

Jahreszeitliches Auftreten V VII VIII IX X der Myri apodan

Trachysoma capita 11-

lfthobfus sp.juv. + X I

Brachyschendyla montana + +

Scolioplanas ICUIfnatus X X I -

Cryptops pari si + + I I

Orobainesoma flavescens I I --

Sco li op 1 anas crassi pes + + + + . --

Scut 1 gere 11a ~ l!maCU 1 ata + I +

Haplog1omeris multistr1ata x X )( .lf-

Gervais!a noduligera )( Je ./I- )(

Cylindroiulus meinertf I + I

Polydesmus dentlr.ulatus I .....

GeopM 1!Js ~ilsculptus X + + X l(

Li thobius aerugi nesus I *" X + X

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3. Arten, die im Sommer und Herbst vorkommen, z.B. S C 0 1 i 0 P 1 a n e s c ras s i pes, S cut i ger eIl e i m mac u I a t a, H a p log I 0 m e r i s m u I t ist ria­t a, Ger v ais i a n Q d u I i e e r a.

4. Arten, die bloss in den Monaten August und September gefunden werden wie Pol y d e 8-mus den t i c u I a t u s

5. Arten, die während des Frühjahres, Sommers und Herbst vorhanden sind wie G e 0 phi I U 8

ins c u 1 p t u 8, L i t hob i usa e-r u gin 0 S u s, L e p top h Y 1 1 u m n a n u mund L e p top h Y I 1 u m p e 1 i.d­n u m.

Sehr auffalle~d sind die Farbvarietäten von L e p­top h Y I 1 u m n a n u mund L e p top h Y I 1 u m p e lid n u mt die ich jedoch weder mit dem Fundort noch mit dem jahreszeitlichen Auftreten in Korrelation bringen konnte. Vertreter von L e p top h y I I u m n a n u m variieren von einem hellen Rötlich-violett bis zu dunkel-violett. L e p top h y 1 1 u m p e 1 i d~ n u m variiert von einem schmutzigen Weiss bis zu dunkel­violett.

Apterygota

Die Gruppe der Apterygota hat einen hohen prozentu­ellen Anteil an der Bodenfauna.

In meinem Unters'.lchunp,sgebiet konnte ich innerhalb des Sommerhalbjahres 44 Collembolenarten, 2 Proturen-und eine Diplurenart nachweisen. Der Grossteil der gefundenen Collembolen gehört der umfangreichen Gruppe der A t h ~ 0-p 1 e 0 n a, nur einige Formen der S y m p h Y P 1 e o-n a an.

GellemboIen weisen d'Jrch ihre Körperges tal teine sehr g2te Anpassung an ihre unmittelbarste Umeebung auf (e i s i n 1943). Ich unterscheide 3 Haaptgruppen in

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diesem Biotop: Rindenbewohner, Moosbewohner, Humusbewohner. Die Trennung der 3 Gruppen ist zwar nicht absolut scharf i

aber in der Mehrzahl der Fälle deutlich. Formen mit Merk­malen von 2 Gruppen können als Bindeglieder zwischen den einzelnen Gruppen aufgefasst werden.

Rindenbewohner sind plumpe, schwerfällige Tiere 9

die einer Furca entbehren und somit nicht sprungfähig sind. Sie haben ein mehr oder minder stark ausgebildetes Borsten­kleid, sind in den meisten Fällen kräftig pigmentiert und verfügen über nur kurze Antennen und entwickelte Ommata, z.B. A nur 0 p h 0 r u s I a r i cis und E n tom o­b r y a m arg i n a t a.

Moosbewohrler sind meist grösser als Rindenbewohner, besitzen eine gut ausgebildete Furca, haben relativ lange Beine und Fühler, einige Arten sind beschuppt und die meisten Arten sind wenig pigmentiert, z.Bo Tom 0 cer i­den.

Humusbewohner sind kleine pigmentlose und nicht sprungfähige Tiere, vollständig blind, aber durch den Be­sitz kompliziert gebauter Sinnesorgane ausgezeichnet, z.B. o n y chi u r i den.

Ein typisches Bindglied zwischen diesen drei Lebens­formen ist F 0 1 S 0 m i a qua d rio c u I a t a,die alle bisher erwähnten Merkmale in mittelmässiger Ausbil­dung aufwe is t.

Trotz dieser deutlichen Spezialisierung findet man ein und dieselbe Art oft an Standorten von anscheinend höchst unterschiedlichem Typus. Sie kann unter wesen tlich verschiedenen Umweltbedingungen leben, jedor,h weden op­timale Lebensbedingungen durch quantitativ stärkstes Auf­treten beantwortet.

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Tab eIl e 6

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.... So, 51 53 S. 55 56 ce I c I B 0 den s c h feh t e n 0 - St F H 5t F H ~t F H St F H 51 F H 5t F H

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VII J I EntDtl)brya VIII I I I X marginata IX f" I .... *' X + I -It I I

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lepidocyrtus VIII + I + I I x + laruginosus IX + )( + + * X

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VII I + I I Achorutes VIII I "" coronifer IX X , I I X /

X I I + + I , V I

VII I Tetracanthel1a VIII + alpina IX I I I

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laJdachJäg. .... s, ~ $3 SI) 55 56 .. CI B 0 d • n s chi c h t • n 0

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In meinem Sammelgebiet konnte ich 44 Apterygoten­arten nachweisen, wovon ich bei 32 ein mehr oder minder gehäuftes Auftreten in allen Waldschlägen finden konnte ... Betrachtet man diese 32 mehr oder minder häufigen Spezies nach ihrer Anwesenheit in den 6 untersu~hten Waldschlägen, ohne Berücksichtigung des jahreszeitlichen Vorkommens und der Verteilung auf die einzelnen Schichten, so kann man bis zu einem gewissen Grad eine Homogenität aller 6 Schlä­ge feststellen. Wo diese Homogenität gestört ist, handelt es sich in den meisten Fällen um Arten, die auf einen be­stimlnten Standort spezialisiert sind. P s e u d &c h 0-

mtes par v u 1 u s z.B. ein typisches Rindentier, kommt nur in SI und S6 vor. Ach 0 r u t e s mus c 0-

rum lebt vorzüglich unter Rinde faulender Baumstrünke und im Moos, ist daher in SI und S4 zu finden; E n t 0-

mob r y a c 0 r t i c a 1 i s öevorzugt die Rinde al­ter Ba,lmstrünke und daher weisen sie S3 und S4 auf; S p h Y rot h e c alu b b 0 c k i, die feuchtes, al­genbewachsenes Holz, besonders feuchte Qnd schattige Stel­len aufsucht, fehlt in S5 und S6 und kor.unt in den Schlägen mit hohem Deckungsgrad der Krautschicht vor.

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Jurch das artenmässig gleiche Auftreten sind 51 und S6' also der Altbestand und der jüngst abgeholzte Schlag einander sehr ähnlich. Mit Ausnahme von 4 Ar­ten sind in beiden Schlägen die gleichen Formen ver­treten. Die Häufigkeit nimmt von 55 gegen 51 ab, ein Beweis, dass durch eine Kahlschlägerung die Lebensbe­dingungen der Bodenfauna unBÜnstiger werden p sich aber nicht plötzlich so verändern, dass das Vorhandensein der Tiere unmöglich wird. Die Auswirkung des Kahlschla­ges macht sich erst in S2 bemerkbar, wo eine Reduktion der Artenzahl eintritt. Es zeigt sich also~ dass der Hochwald die scheinbar günstigsten Bedingungen für das Leben der Apterygoten bildet. Eine Sonderstellung nimmt 53 9 der Windb~lch ein~ der überhaupt einer gesonderten Behandlung bedarf~

Ermittelt man das quantitative Vorkommen der Arten und bringt man es mit den MilieubedingunB'en in Korrelation 9 so kann man eine annäherungsweise Vor­stellung von den Anforderungen der betreffenden Spe­zies an ihre Umwelt bekommen.Der Vergleich der Häufig­keit einzelner Arten, wie 0 n y chi u r usa r-m a t u sund v. i n e r m i 5, F 0 1 s 0 m i a qua d rio c u 1 a t a, F 0 1 5 0 m i a f i m e-t a r i a, H y p 0 gas t r u raa r m a t a usw. auf den verschiedenen Schlägen führt zu demselben Er­gebnis wie die Betrachtung der Artenzahl. Ich konnte eine maximale Anhäufung in S6' einen leichten Abfall gegen S1 und ein jähes Absinken gegen S2 verzeichnen; von 53 zu 54' S5 und 56 ist aber ein allmählicher An­stieg festz:ls tellen~ wobei das Minimum in den meisten Fällen in 52 zu finden ist.

Die Anzahl der Arten in den einzelnen Bodenschich­ten nim:nt mit zunehmen·ier Tiefe ab. Die maxir:Jale Arten­zahl wurde demnach in a.llen 6 Schlägen in der obersten Bcie~schicht erzielt. Allein P s e u d ach 0 r u t e s par V u I u s tritt in meinem ganzen gesammelten Ma­terial nur in der F-Schicht auf. Die Artenzahl der F~ Schicht ist nur um Weniges geringer als die der 5t-

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Schicht. 12 Formen reichen bis in die B-Schichte. Das quantitative Verhältnis der Arten in den Schichten ist variabel. So tritt z.B. F 0 1 s 0 m i a qua d r i-o c u 1 a t a in,S1 in der. Streuschicht häufiger auf als in der F-Schicht, in 83 in allen Schichten gleich häufig und in den übrigen Schlägen zeigt sie eine deut­liche Abnahme mit zunehmender Tiefe. Mehrere Arten zeig­ten grössere Häufigkeit in der F-Schicht in 81 und es ist anzunehmen, dass bei den plötzlich schlechteren Le­bensbedingungen, die sich zuerst in der Streuschicht auswirken und die durch den Kahlschlag bedingt wurden, der Grossteil der Tiere in eine tiefere Bodenschicht abwandeT.te.

Mein Sammelergebnis weist 21 Arten auf, die ~n allen 6 Waldschlägen immer vertreten sind. S 0 h u -b e r t (1933) vergleicht Fichten-und Buchenwälder und stellt typische Arten für jeden der beiden Biotope fest. Ein Vergleich der von mir gefundenen Arten mit diesen ergibt zum Grossteil eine ttbereinstimmung mit den Formen der Buchenwäldere Dieses Ergebnis sehe ich als Hinweis auf einen einstigen Buchenwald in diesem Gebiet an, da diese Fichtenwälder in den Buchenwaldgürtel der dieser Höhenlage entspricht, eingestreut und als aufge­forstet anzusehen sind. Es zeigt sich, dass eine derar­tige Umeestaltung des Biotops sich noch wesentlich lang­samer auswirkt als eine Kahlschlägerting.

Hinsichtlich des jahreszeitlichen Auftretens konnte ich arei Gruppen feststellen:

1. Arten, die von Mai bis Oktober vorhanden sind. Es sind das jene Tiere, die ich in allen Wald­schlägen mit relativ grosser Häufigkeit finden konnte, wie z.B. 0 n y chi u r usa r m a­t u sund v. i n e r m i a, F 0 1 s 0 m i a qua d rio c u 1 a t a, F 0 1 s 0 m i a f i met a r i a und andere mehr~ Jedoch zei­gen auch diese Arten ein verschiedenes Verhal­ten innerhalb der 6 Sommermonate. Sie lassen sich innerhalb dieser grossen Gruppe in wei­tere 3 Untergruppen zusammenfassen.

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a) Arten mi t einem quanti ta ti ven Maxirmlwert im Juli oder September und einem Minimum im Augus t ( 0 n y chi u r usa r m a t u s und v. i n e r m i s).

b) Arten mit einem Maximum im Septe~ber, einem Minimum im August und einem relativ hohen Wert im Mai, der allmählich von Juli bis Au-­gust abfällt. (F 0 1 S 0 m i a qua d r i­o c u 1 a t a).

c) Arten mit einem Maximum im September, das durch einen allmählichen Anstieg von Mai bis September erreicht wird und im Oktober rasch absinkt (K a 1 a p h 0 r u r abu r m e i­s t e r i). Ausserdem konnte ich in den Mo­naten Mai, Juli~ September und Oktober die grösste Anhäufung immer in der obersten Bo­denschicht feststellen, die allmählich mit zunehmender Tiefe abfällt, im August aber ist die grösste Häufigkeit in der F-Schicht zu verzeichneno

2. Arten, die in den Monaten Juli oder Juli-August fehlenoZ.B. T e t r a c a n t hell aal -p i n a, Iso tom a v i 0 1 ace a, M 0 -

r u 1 i n a gig a n t e a. Sie weisen ihr maximales Vorkommen im Oktober auf.

3. Arten, die nur in den Sommermonaten vertreten sind und daher in den Monaten Mai und Oktober oder Mai, September und Oktober fehlen, z.B. P s e u dia 0 tom ase n s i b i 1 i s, P s e u d ach 0 r u tee par v u 1 u s, M i c r a nur i d a p y g m a e a und an­dere mehr"

Die jahreszeitliche Verteilung wie die Individu­enstärke der einzelnen Arten ist abhängig von der Anzahl der a.bresetzten Eier und von den günstigen oder ungünsti­gen äusssxen Umständen, denen das Ei ausgesetzt ist; es kann nämlich d'reh die Wirkung von Aussenfaktoren eine scheinbare Periodizität ent8tehen~ Nach H a n d s chi n

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ist die Entwicklungsdauer sehr temperaturbedingt und die Periodizität sieht er in Form zeitlich geschiedener Ge­nerationen. Andere Forscher sind der Meinung, dass eine kontinuierliche Eiablage und ein Ausschlüpfen während der ganzen wärmeren Jahreszeit stattfindet. Auffällig ist, dass für viele Arten die maximale Häufigkeit im Ju­li gelegen ist, bezw. sie erst im Juli auftreteno Diese Erscheinung führe ich auf die relativ konstanten Klima­faktoren in diesem Monat zurück o Ähnlich ist es im Sep­tember, wo entsprechend günstige Bedingungen für viele Arten gegeben sind.

Feinde können zu einem Grossteil die Häufigkeit der Apterygoten steuern. Unter8~chungen ergaben zwar~ dass die Zahl der Räuber kontinuierlich mit der der Collembolen zunimmt, doch fehlen diese Feinde weitgehend in der Moos-und Flechtenvegetation, wo sich daher eine recht individuenreiche Collembolenfauna entwickelto Als Feinde gibt für sie S t r e bel und A g r e 1 1 G a m a s i den, S t a p h Y 1 i n i den an; S t r e­bel allch S taphylinidenlarven, Formiciden, Trombidii­den und Bdelliden. Nach A g r e 1 1 werden besonders kleinere Arten wie Iso tom a v i 0 1 ace a und Jungtiere von Gamasiden angegriffen.

Durch ihre Lebensweise und ihren hohen (30-4~­igen) Anteil an der gesamten Bodenfauna sind sie für den Kremslauf der organischen Bestandteile des Bodens be­deutend und tragen wesentlich zum Abbau der Pflanzen-und Tierleichen wie dem Abbau von Pilzen im Boden bei.

Die Lebensbedingungen im Wald~~den

Die Lebensbedingungen1 die der Boden Organismen bietet, sind das Ergebnis der gleichzeitigen Wirksamkeit vieler Faktoren. Eine Analyse lässt die Wirkunes·Neis~ der einzelnen Faktoren erkennen. Bei der summarischen Wirkung aller Faktoren macht sich das Liebig'sche Gesetz vom Minimum geltend.

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a) T e m per a t u r

Die Temper3.tur wirkt begrenzend auf das Verbrei­tungsgebiet der Tiere sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtungo Sie beeinflusst die Zeit, die zum vollständigen Ablauf des Lebens notwendig ist, in hemmender oder beschleunigender Weise und kann ausser­dem eine allenfalls vorzei ti ge Mortali tät verursachen ... Sie steuert die Vermehrung.Um ein Bild von den Tempe­raturverhältnissen in meinem Untersuchunesgebiet zu be­kommen, stellte ich verschiedene Messungen an:

10 Bei der monatlichen Bodenentnahme führte ich Messun­gen in den entsprechenden Bodenschichten und der bo­dennahen Luftschicht durch.

2. Die täglich 3.maligen Messungen zwischen 1 _ eh, 12 - 13h , 19 - 20h in den einzelnen Boienschichten uni der bodennahen Luftschicht in der Zeit vom 2. bis 10. September zeigt die Tarresschwankungen in einem Schlag in den einzelnen Schichten auf und er­mö~licht einen Vergleich der Schlägea

3~ Die Feststellung der Vorzugstemperatur einzelner Arten verschiedener Gruppen gibt einen Hinweis auf den Grad der Wirksamkeit des Temperaturfaktors bei gleichsinniger Wirkung mehrerer Faktoren o

Ein Vergleich der monatlichen Temperaturwerte zeigt in den Sommermonaten ein Anwachsen der Differenz zwischen Luft und Bodentemperatur mit zunehmender Tie­fe, hineegen ist bereits im September ein Absir~en der Lufttemperatur bis zur Temperatur der obersten Boden­schichte festzustelleno

Bei einzel~en Arten gelingt es, die absolute Abhän:;igkei t von einem Faktor, in diesem Fall von der Temperatur, nachzuweisen. Z.B. aus der Gruppe der M y­r i apo dabei L e p top h y I 1 u m n a n u m und L e p top h Y 1 1 u m p e 1 i d n u m. Ihre Vorzugs temperatur konnte ich für eine Temperaturspanne von 9 - 120 feststellen. Schläge, die diese Bedingungen

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rfüllen, weisen eine maximale Abundanz der bei den Arten auf; tin t1berschreiten dieser TempGraturspannez.B~ in S3 wird mit linima.l~m Auftreten beantwortet.

Ähnliches Verhalten weisen einzelne Apter,ygotenarten .uf. A g r eIl stellte für 0 n y chi u r u 8 a r ma t u s tin Temperaturpräferendum von 6°_ 100und für F 0 1 s ° m i a LU a d rio c u 1 a t a von 11 - 130 fest. Stellt man die ~empera. turwerte, die im Monat August in den einzelnen Schlä­;-en gemessen wurden, graphisch dar und bringt sie mit Häufig .... (eitskurven von Apterygotenarten in Verbindung, 80 ergibt sich ~ür die einzeln herausgegriffenen Arten eine sehr klare Be­~iehung. Es besteht für die 6 Schläge eine maximale Bodentem­?eraturspanne von 6,4°0 (1100 - 17,4°0) - gemessen am Abend. 'abei ergibt sXh für 0 n y chi u r usa r m a t u sund ~. i n e r m i s, F ° 1 s ° m i a qua d rio c u 1 a t a md Ace ren t u 1 u s t i a r neu s folge :lde Tempe­raturabhän~igkeit: Die Individuenzahl ist umso höher, je nie­driger die Temperatur innerhalb dieses Bereiches ist. Stellt man diesel1~ Beziehung für den Mora t September her, so ze igt ~ 0 1 s ° m i a qua d rio c u I a t a auch in diesem ~onat fast gleiches Verhalten, während die übrigen Arten kei­ne deutliche Tempera turabhängigkei t aufweisen. Die gleiche lbhängigkei t wie im August zeigt Ace ren t u 1 u B t i­a r neu I auch im Oktober, während die Häufigkeit bei , 0 1 s ° m i a qua d rio ° u 1 a t a, 0 n y chi u -r u 8 arm a t u sund v. i n e r m i s nur mit Zunahme der Temperatur ansteigt bezw. die Temperaturabnahme absinkt ... Der Temperaturbereich ist im Oktober zwischen 10,8 - 13° ge­legen. Diese Verhaltensweise zeigt, dass jeweils ein anderer Faktor der spezifisch wirksame ja t und dass nicht jede Art einer Tiergruppe bei gleichem Einzelreiz gleiche Reaktion' aufweist. Diese Feststellung ist ohneweiteres durch das Mi­nimumg-esetz verständlich. Im August wirkt das 'Maximum an Temperatur gleich dem Minimum und ist damit der am meisten dem Pessimum genäherte Faktor, der somit die Hä,ufieke;i t der Art bestim:nt$

Die täglich 3-malige Temperaturmessung zeigt die all­mähliche Abnahme der Tagestemperaturschwankung in den tiefer-

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liegenden Bodenschichten; es wirkt sich eine kräftige Be­strahlung in der F-Schicht zu einem spüteren Zeitpunkt aus als in S t und der tägliche Maximalwert der bei den un­teren Schichten des A-Hprizontes konnte demnach bei der täglichen Abendmessung festeesteIlt werdeno

Die maximale Taeesachwankung der St-Schicht beträgt in 51 2°0 und auffallender Wei se in S4 in St-Horizont 2,5°0. Diese relativ hohe Schwankung in S4 ist auf die Vegetations­verhältnisse zurückzuführen, die e~ne grössere Ausstrahlung als in 52 ermöelicheno In der F-Schicht beträgt die tägliche Schwankung in S1 1,30, in S6 0,7°. Wesentlich geringer sind die Werte für die H-Schicht, wo sie in S1 nur mehr 0,4° be­trägt und in 56 0,1°. Die Messuneen zeigen in S6 eine rela­tive Konstanz der Temperatur und sie kann als Temperatur des Stammraumes bezeichnet werdeno Messungen ergaben, dass Tem­peraturschwankungen im Nadelwald nOGh.wesentlich geringer sind als im Laubwald.

b) F e u c h t i g k e i t u. ~ ~ s s e r kap a z i t ä t

Diese beiden Faktoren sind eng miteinander verbunden, d~ die Wasserkapazität bis zu einem gewissen Grad Voraus. setzung für die Bodenfeuchtigkeit ist. ijnter Wasserkapazi­tät versteht man jene Wassermenge, die ein Boden dauernd festhält und vor dem Absickern bewahrt$ Sie ist demnach ei­ne Funktion der Korngrösse und -struktur einerseits und der vorhanderen quellbaren Stoffe anderersei ts ('que 11 ba re Stof­fe im Boden sind vor allem Tonhumuskomplexe). Die Differenz von Abtropfgewicht und Trocken{3'ewicht eines natürlich gela­gerten S tück Bo·~lens ergibt den za.~lenmässigen Wert für die Wasserkapazität. die in Volumsprozent ausgedrJckt wird~

Unter Bodenfe:;.chtiskeit versteht man alles im Boden jeweils vorhandene Wasser, das durch Niederschläge oder ka­pilares Aufsteigen vom Grundwasserspiegel dem Boden zuge­fä~rt wird~ Für Organismen ist die FähiGkeit des Bodens,eine bestimrr.te Boienfenchtigkei t aum bei wechselnden Klimaverhä.l t-

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nissen aufrecht zu erhalten, wesentlich. Diese wird du~ch drei verschiedene Möglichkeiten, das Wasser im Boden fest­zuhalten,erreicht und man unters~heidet demnach: Kapillar­wasser, das nur wenig fest vom Boden ~ehalten wird, Poren­winkelwasser und Adsorptionswasser, das in feiner Schicht den einzelnen Bodenpartikeln anhaftet. Die beiden letzte­ren werden vom Boden sehr zäh festgehal tm.

Der Wert des Frischwassergehaltes ergibt sich in Trockengewichtsprozenten ausgedrückt aus der Differenz von Frischgewicht und Trockengewicht eines natürlich ge­lagerten Bodens.

Für das Leben der Tiere im Boden, deren Lebensraum die grösseren und kleineren Poren sind, ist die Feuchtig­keit der Porenluft wesentlich; sie ergibt sich aus der Ver­dunstung des Bodenwassers un·1 ist daher tempera turabhängig. Die Feuchtigkeit der Poren luft kann mit einem Haarhygrome­ter gemessen werden, das man in die einzelnen Bodenschich­ten eingräbt. Für das Leben vieler Bodentiere ist eine lo~ige Wasserdampfsättigung notwendig. S t r e bel (1932) weist z.B. für Collembolen nach, dass bei einer 9~igen Wasserdampfsättigung der Bodenluft noch eine l~ige Sterb­lichkeit eintritto Die Bodenfeuchtigkeit ist ein so le­bensnotwendiger Faktor~ dass sie einerseits durch mehrfa­chen mechanischen Schutz gewährleistet wird~ andererseits ist der Fortbestand der Organismen im Falle eintretender Trockenperioden auf verschiedenartige Weise gesicherto Hinge~en zeigen die dauernd im Boden lebenden Org~nismen, besonders die Bewohner tieferer Bodenschichten nur eine ge­ringe Resistenz gegen Austrocknung. Diese Erscheinung ist besonders bei einzelnen Collembolenarten aus der Familie der 0 n y chi u r i d a e ausgeprägt, aber auch bei Enchytraen, NelJa toden und Chilopoden. Wie aus meinen Messun­gen ersichtlich ist, sind für die Gruppe der Apterygoten Maximalwerte der Wasserkapazität und des Frischwasserge­haltes als Minimumfaktor wirksam. Jedoch ist die ~eakti­onsstärke nicht bei allen Arten gleich. F 0 1 s 0 m i a qua d rio c u I a t a verhält sich zu beiden Fakto-ren und in allen Schlägen verkehrt proportional. Trotz der nahen Verwandtschaft von 0 ny chi u ru s arm a t U6

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Abhän-?;igkeit der Apterygoten von Wasserk'3.pazität

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v. i n e r m i sund 0 n y chi u r usa r m a t u s weisen beide verschiedenes Verhalten a~f. Hinsichtlich des Frischwassergehaltes stimmen 0 n y chi u r u s arm a t u sund v. i n e r m i s in ihrem Verhalten mit F 0 1 s 0 m i a qua d rio c u 1 a t a in den Schlägen S1' S2' S3' 84 überein und. hinsichtlich der Was­serkapazität weist 0 n y chi u r usa r m a t u s in den SchE,gen mi tUeren Al tera keine Abhängigkei tauf.

Für die hä'),figsten Arten der Myriapoden ist 30-

wohl der FrischwassergehaI t als auch die 'Nasserkapazi tä t in nahezu allen 8chHigen optimal. Die grosse I3ede'.t tung der Fe"lchtigkei t für diese Tiergruppe liegt in der gleich­sinni~en Abhängigkeit von beiden Faktoren, da die Wasser­kapazität eine Funktion des Porenvolumens ist und zu letzterem l1uch eine Beziehung- besteht.

Wasserkapazität und Frischwl1ssergehalt sind demnach gleichsinnige Fak"'oren, deren Wirkung steuernd in das Le­ben der Boientiere ein~reift, aber gruppenweise verschieden, direkt oder verkehrt proportional wirkt.

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Abhängigkeit der Myriapoden von Wasserkapazität ,

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Abhänraigkait der Myriapoden von Frischwassergehalt

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Das Poren volumen stell t den Lebensraum der nicht grabfähigen Boden­tiere dar ..

Es ist als eine ?unktion der Bodenstruk­tur, der Korngrösse und Kornpackung aufzufassen. Die Diffe~enz von Sätti­gungs-und Trockengewicht in Volum~rozenten ausge­drückt engibt den Wert für das Pore:wolumenoDie Grös­se des Porenvolumens nimmt mit zunehmender Tiefe ab; eine Ausnahme bildet der Altbestand 56? der das ge­ringste Porenvolumen in der St-Schicht aufweistv Die Ursache ist die dich­te Aneinanderlagerung der Fichtennadeln, die von Pilzmyzelien durchwuchert lJind und eine kompak te Schichte bilden.

Die nicht grabfähi­gen Bodentiere verhalten sich sich gegenüber dem Poren­volumen verschiedenartig p

I wonach ich sie in 2 Gruppen 66 af,t--"""""'l~ " einteile. Abbo3 zeigt die 64 % Abhängigkeit der Häufigkeit 58 % vom Porenvolumen be:i '~yria-~~---------------------------~,~

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5 poden~ also Tierell t de~en 6 Körper ziemlich groBe ist 9

aber lan~~estreckt und sehr beweglich~ so dass ein Durch-

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- 6~ _

zwängen durch das Hohlraumsystem des Bodens möglich ist.

Es besteht eine direkte Proportionalität zwischen Grösse des Porenvolumens und der Abundanz der einzelnen Arten in der Gruppe der Myriapoda. Abb o 4 zeigt das Ver­halten von Apterygoten, also Tieren, deren Körpergrösse die Grösse der Porenhohlräume meist nicht überschreitet. Es fehlt jegliche Abhängigkeit der Häufigkeit der unter­suchten Arten vom verschiedenen Porenvolumen in den ein­zelnen Schlägen.

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Dieses Verhalten der beiden Tiergruppen besagt, dass die Myriapoden, die den Boden schlängelnd durch­wühlen, in ihrem Vorkommen an entsprechend grosse Hohl-

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- 69 -

räume in der Erde ~ebunden sind, da sie nicht durch KBr­perkraft sich eigene Wege bahnen, sondern das Hohlraum­system des Bodens verwenden. Für Collembolen hingegen ist in meinem gesamten Unters~chunGsgebiet das Hohlraumvolu­men gross genug, wirkt somit nicht als lebensbegrenzen­der Faktor und lässt daher auch keine Abhängigkeit erken­nen.

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"Die luftkaparltät steht in Zusammenhang mit der Bodenrhrchlüftung; sie bestimmt daher die A tmungsfakto­ren, Sauerstoff und Kohlensäuregehalt~ wod.urch sie für

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-'70 -

manche Bodentiere zu ei­nem lebensbestimmenden Faktor wird.

Unter Luftkapazi­tät versteht man das Fas­sungsvermögen an Luft bei maximaler Wassersättigung des Bodens. Sie wird in Volumsprozent aus der Dif­ferenzlvon Sättigung und Abtropfgewicht eines be­stimmten Volumens natürlich gelagerten Bodens berech­neto Die Grösse der Luft­kapazität steht in keinem Verhältnis zum Alter der Schläge und zum Deckungs­grad der Pflanzenschich­ten; sie nimmt mit zuneh­mender Bodentiefe ab~ nur S4 weis t umgekehrtes Ve:-c .. halten auf.

Für die Gruppe der Apterygote besteht eine Abhängigkei t von der Luft­kapazität und zwar verhal­ten sich Häufigkeit und Luftkapazität direkt pro­portional zueinander o Da­mit ist die Bedeutung die­sesFaktors für diese Tie:r;:. gruppe gage beno Als Mini­

----r-.--------------------~l- mumfaktor dürfte er bei i S2 S3 S4 S5 S6 0 n y chi u r usa r­

Abb. 6

---- Luftkapazität

m a t u S vai n e r m i s in den Schlägen S5 und S6

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wirken. (Abb. 5) Die Abnahme der Individuenzahl mit zunehmender Tie­

fe scheint mir demna.ch auch von der Luftversorgung der tieferen Schichten abhängig zu sein.

Von wesentlich geringerer Bedeutung scheint in die­sem Fall (da weit vom Minimum) die Bodendurchlüftung für Myriapoda zu sein, da in keinem Schlag eine direkte Abhän­gigkeit zwischen Häufigkeit und Grösse der Luftkapazität besteht. (Abb.6)

e) F akt 0 ren a n a 1 y sein den ein z eIn e n Wal d s chI ä e e n

S3 nimmt als Windbruch in fast allen Fällen eine Sonderstellung durch extremes Verhalten ein und wird in den nachstehenden Vergleich nicht einbezogen, sondern anschlies­send gesondert behandelto

Hinsichtlich des Porenvolumens zeigen sich grosse Un­terschiede zwischen den einzelnen Schlägen. 81 und 85 ver­halten sich annähernd gleich, während 84 ein Maximum auf­weist und S2 und S6 die geringsten Porenvolumina besitzeno

Der relative Maximalwert an Frischwassergehalt und Wasserkapazität wird ebenfalls in 54' einem Schlag mittleren Alters,erreicht, während der Frischwassergehalt in 56 Zum Minimum herabsinkt; dieser Faktor weist einen kontinuier­lichen ~nstieg von 51 über 52 zum relativen Maximum in 54 und 55 und einen jähen Abfall gegen 86 auf. Die Wasserkapa­zität hingegen erreicht in 82 ihr Minimum, dem Porenvolumen entsprechendo Auch die Luftkapazität hat in 55 ihr relati­vesMaximum und das Minimum in 8 6- Es ist somi t festzustel­len 7 dass die Schläge mittleren Alters die relativen Höchst­werte dieser Faktoren allfweisen und der Altbes tand die re­lativen Minima (ausgenommen Wasserkapazität). Mittelwerte oder Werte, die mehr dem Minimum ge~1ähert sind ll zeigt 82 •

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Das Ergebnis dieser Faktorenanalyse ist:

1. Parallelwirkung zwischen zwei und mehreren Faktoren (Wasserkapazität, Frischwassergehalt, z.T. Tempera­tur bei der Col1embolenhäufigkeit).

2. Wechselwirkung zwischen zwei und meh.t .... !l:en FaktolbL'. (Temperatur und Wasserkapazität bei MJri&.pnden)"

~. Häufigkeit einer Art oder Gruppe '.st primär vv" del1~ Faktor, der im Minimum ist, abhängig (Porelwo1umen, rrischwassergehalt - Myriapoda).

4. Lokaler und temporärer Wechsel des Minimumfaktors.

5. Arten und Gruppen geben verschiedene Reaktionen bei ein~m bestimmten Minimumfaktor (Porenvolumen - Col­lembolen - Myriapoden).

Die Sonderstellung des Windbruchs

Bei der Untersuchung verschiede~ alter Fichten­waldschläge führte ich einen Vergleich zwischen einem Windbruch (83) und einem gleichalten Schlag (S4) durch. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass der Windbruch um 80 bis 100 m tiefer liegt als der vergleichbare Schlag und dass der Untergrund von 53 eine Moräne ist.

Das habituelle Bild des Windbruchs und S4 ist verschieden. 84 weist eine reihenweise Aufforstung, einen 5~-igen Deckungserad der Baumschich t und einen 9~-igen: der Kral). tschich tauf, während der Wind bruch über einen 8~-igen Declcungsgr~ der Krautschicht ver­fügt~ einer systematischen Aufforstung entbehrt, son­dern innerhalb der Krautschicht verstreut kleine Fich­tenbäumchen aufweist. Das Bodenprofil des Windbruchs zeigt einen 8 cm tiefen Au - Horizont, der in seinem oberen Teil' aus einem dichten Filz z.T. a1LGgewachsener WI.lrzelreste besteht. Das ifurzelgeflecht selbst ist von Bodenaggre~ten spärlich ausgefülltr 84 weist einen

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25 cm starken AH-Horizont auf, der in seiner obersten Schicht stark durchwurzelt und zum Te~l von unzersetzten Pflanzenre­s ten durchse tz t ist.

Die physikalischen Bodenfaktoren verhalten sich in S~ und S4 sehr verschieden, wodurch die Sonderstellung des Wina­bruchs gegeben ist. Porenvolumen, Luftkapazität und Frisch­wassergehalt nähern sich dem relativen Minimalwert von S6,wüh­rend in S~ Porenvolumen, Frischwassergehalt und Wasserkapazi­tät ihre nöchsten Werte erreicheno Ebenso ~eist die Bodentem­peratur besonders in den Monaten August (180e) und September (150 e) relative Höchstwerte in 53 auf, während ae in S4 um mehrere Grade tiefer liegt und sich nicht wesentlich von der der anderen Schläge unterscheidet. Ausserdem betragen die täglichen Temperat;.Irschwankungen im Windbruch bis zu 80 in der obersten Schichte des i-Horizontes, gegen 2,5 0 in 54"

Die Sonderstellung des Lebensraumes ist die Voraussetz­ung der Sonderstellung der Fauna in der Tiersukzession. Myria­poda, die vor allem von Porenvolumen, Wasserkapazität und Frischwassergehalt abhängig sind und in 84 eine hohe Abundanz der Arten a~fweisen, sind im Windbruch artenmässig wie zah­lenmässig schlecht vertreten. Die Gruppe der Apterygota nimmt eine Sonderstellung ein, vor allem durch den grösseren Arten­reichtum gegenüber Sg. Das quantitative Vorkommen der Arten ist geringer als in 54 und vielfach auch geringer als in 82. Dieses Verhal ten ist ~u einem Groseteil Ergebnis der hohen Tempe ra tur unri. des ni aGr-igen Fri schwassergehaI tee in S ~. Die Gastropoden sind im 7{in:ibruch qua li tat iv wie quant! ta tf v schlechter vertreten als in 84. Das hat seine Ursacm in der geringen Feuchtigkeit, sie nehmen aber keine Sonderstellung wie Myriapoda oder Apterygota ein.

Zwischen einem Kahlschlag, der sofort wieder aufgefor­stet wurde und einem gleich alten Windbruch mit natürlichem Nachwuchs bestehen folgende Unterschiede:

1. Bodenphysikalische (Temperatur 9 Porenvolumen, Wasserkapa­zi tät, FrischwassergehaI t) /Ver,S'l.Abb. la, 1 b, 2 a, 2 b, 3, 4, 5 unJ. 6/

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2. Floristische (VergI. S. 28 bis 31)

3. Faunistische (Verschiebung der Häufi~keit8verhä1tni~se der einzelnen Tiergruppen den ökoloeischen Bodenfakto­ren und Ernährungsverhältnissen entsprechend). !Vergl. S. 38 bis 57/.

Darstellung der Sukzession

Bei der Untersuchung verschieden alter Fichten­schläge bezw. Fichtenwälder (Stadien von einem Kahlschlag bis zu einem Altbestand) in gleicher Exposition konnte ich eine Tier-, Pflanzen-und Boiensukzession feststellen. Als Vora tssetzung daz!l nahm ich an, dass der Entwicklungslauf , der sich von einer Kah1schlägerung bis zu einem Hochwald vollzieht, an entsprechenden Schlägen und Wäldern gleich­zeitig beobachtet werden kann. Wie schon Lei tin -ger - M i k 0 let z k y feststellte, besteht eine stetige Sukzession der Flora vom Kahlschlag bis zum Hoch­waldo Mit Zu~~hme des Alters der Schläge nimmt der Bestand der krautigen Pflanzen zu, bis in den Schlägen mittleren Alters der Höhepunkt erreicht wird; mit dem Wachsen der Bäume geht die Krautschicht zurück, bis in S6 nur mehr we­nige Formen zu finden sind. Zu dieser Entwicklung verhal­ten sich einige Tiergruppen parallel z.B. Gastropoden.An­dere Gruppen, wie z.B. die Apterygoten weisen in ihrer Entwic%lung eine Proportionalität zur Bodenentwickelung auf.

S1 wie S6 weisen einen kräftigen Nadelstreuhorizont auf, der besonders in S6 stark verpilzt ist. Nur gewisse Tiere können in der Nadelstreudecke und dem Rendsinamoder der tieferen Horizonte in S1 leben. Wenige Sch.,ecken er­tragen die kargen Lebensbedingungen von S1; es sind das H y a 1 i n i a n i t i d u I a, V i t r e a sub r i­m a t a, H y a 1 i n i a pur a, C 1 aus i I i a i n t e r r u p t a, F r u t i c i c u lau n i d e n­tat a und Iso g n 0 m 0 s tom ais 0 g n 0 m·o­s tom a. Relativ spärlich sind in diesem Schlag auch

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die Myriapoden vertreteh; die häufigsten Vertreter aus die­ser Gruppe sind L i t hob i u 9 a e r u gin 0 S u s, G e 0 phi 1 u s ins c u 1 p t u s, S c 0 1 i 0 p 1 a­n u s c ras s i pes, L e p top h y 1 1 u m n a n u m und L e p top h Y 1 1 u m p e 1 i d n u m. Vertreter der Myriapoden sini vor allem an höhere Feuchtigkeit und reich­licheres Porenvolumen gebunden, Faktoren, die auf diesem Schlag niedrige Werte erreicheno Coleopteren sind vor allem durch die Arten 0 t h i 0 r h y n c h u s f u 9 C i pes, H y 1 ast e s c uni c u 1 a r i u sund H y 1 a -s t e s a t e r vertreten. Enchytraen sind recht zahl­reich. Apterygoten weisen ihre grösste Arten-und Individu­enzahl in S1 und 56 auf, während sie in den Schlägen mitt­leren Alters absinkt. Als besonders typische Vertreter für 51 erwähne ich Ach 0 r u t e 8 c 0 r 0 n i f e r, A c e­ren t u I u s t i a r neu s, C a m p 0 d e ast a -p h y I i n u s s.l., Iso tom a v i 0 1 ace a. Es sind jene Arten, die nur oder mit grösster Häufigkeit in S1 oder in 51 und 56 auftreten.

In S2, wo die Krautschicht recht kräftig ~usgebil­det ist, kann sowohl eine qualitative wie quantitative Ver­mehrung der Gastropoden gegen 51 festgestellt werdeno Arten, die in S1 vorkommen, sind in 52 wesentlich häufigero So sind z.B. Gon y 0 dis c u s rot und a t u s, C lau s i I i a i n t e r r u p t a, F r u t i c i c u-1 a uni den tat a recht häufig; mit geringer Häu­figkeit kommen in S2 E n a mon t a n a, C a r y c h i­u m tri den tat u m neu hinzu. Myriapoda haben in diesem Schlag den grössten Artenreichtum 9 der allmählich über 54' S5 gegen S6 abfällto Wesentlich für die Sukzession scheint mir Ger v ais i a n 0 d u 1 i ger a, die in 52 und S4 ihre grösste Häufigkei t aufweist uni deren Vor­kommen ich vor allem für feuchtigkeits-und nahrunesbedingt halte. Ebenso zeigen ·T r ach y S 0 mac a p i t a, L e p top h y 1 1 u m n a n u mund L e p top h y 1-1 u m p e lid n u m einen Anstieg ihrer Häufigkeit in diesen Schlägen. Die aruppe der Apterygoten erfährt in S2 ein~ qualit~tive wie quantitative Reduktion und ist somit hier am schlechtesten von allen Schlägen vertreten 9 was seine Ursache in der ungünstigen Wirkung der physi~alischen

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Bodenfaktoren auf diese Gruppe hat; die Umgestaltung des Bodens durch die Kahlschlägerung wirk t sich demnach be­reits nach 3 Jahren aus.

Die günstigsten Be1ingUl1[ren für Gastropoden bietet S4 mit der qualitativ wie quantitativ grössten Anhäufung aller Arten, die auch in den Schlägen S1,82,63,S4,S5 ver­treten sind. Die Myriapoden sind gegenüber S2 artenmässig seltener geworden, doch ist die Abundanz ihrer Arten eine recht beträchtliche, das besonders bei L e p top h y l­I u m p e 1 i d n u m, H a p log 10m e r i s m u 1-t i st r i a t &, Ger v ais i a n 0 d u 1 i ger & und G e 0 phi 1 u s ins c u 1 P t u s zum Ausdruck konmt. Coleopteren sind recht häufig. Apterygoten zeigen bereits einen arten-wie zahlenmässigen Anstieg, der vor allem bei den Arten F 0 1 s 0 m i a qua d i 0 c u 1 a­t a, 0 n y chi u r usa r m a t u s v. i n e r m i s und KaI a p h 0 r u r abu r m eis t e r i zu ver­zeichnen ist.

55 bietet für Gastropoda wohl noch günstige Ver­hältnisse, was aus der Häufigkeit einzelner Arten ersicht­lich ist, z.B. bei V i t r e a sub r i m a t a, doch ist bereits ein qualitativer wie quantitativer Rückgang angedeutet, der somit zu S6 überleitet$ Myriapoden weisen ein annähernd gleiches Verhalten wie in 84 auf. Coleop­teren hingegen sind schon recht selten geworden. Aptery­goten bereiten schon durch ihre quantitative Vermarung die maximale Anhäufung in 86 vor.

In 86 sind die Lebensbedingungen für die meisten Tiergruppen vom Optimum entfernt und daher macht die Bio­cönose dieses Schlages ei!len sehr einförmigen Eindruck. Gastropoden sind bis auf die eanz selten gewordene H y a­l i n i & n i t i d u 1 a und Gon y 0 dis c u s rot und a t u s völlig verschwunden. Myriapoden sind recht selten ~eworden, auch die Arten L e p top h Y l­I u m p e 1 i d n u m und L e p top h Y 1 1 u ~ n a­n u m, deren Häu~igkeit alle Arten immer überragt. Hinge­gen weisen Apterygoten ihre quantitative wie qualitative maximale Anhäufung auf. Für die Sukzession wesentlich zu

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erwähnen erscheint mir F 0 1 S 0 m i a qua d rio -c u I a t a, H y P 0 gas t r u raa r m a t a, L e -p i d 0 C Y r t u s 1 a n u gin 0 S u s, E n tom o­b r y a m a r ~ i n a t a, Ace ren t u 1 u s t i -a r neu s und Iso tom a v i 0 1 ace ae Diese Arten haben ihre maximale Häufigkeit in 56 und ihre mini­male Häufigkeit in den Schlägen mittleren Alters oder fehlen über~upt in dieseno Das Ergebnis der Darstellung dieser Sukzession ist folgendes:

1. Es besteht eine Tiersukzession, die parallel der Suk­zession der krautigen Pflanzen verläuft und somit ihre maximale Entwicklung in den Schlägen mit Heren Alters erreicht. Diese Feststellung bezieht sich auf die Tier­grupperu Gas tropoden und Myriapoden.

2. Es besteht eine Tiersukzession, die parallel der Boden­sukzession verläuft und somit ihre maximale Entfaltung im Hochwald ~rreichto Diese Sukzession stellte ich für Apterygoten fest o Da die Bodenverhältnisse sich nur langsam ändern, weist der frische Kahlschlag nahezu :die­selbe Verhalte~sweise wie der Hochwald auf.

Lei tin ger - M i k 0 let z k y berücksich­tigte bei der Untersuchung der Waldschläge vor allem die an der Bodenoberfläche lebenden Tiere und die Bewohner'der Krautschicht und gelangte bei der Feststellung der Tiersuk­zession zu einer Dreiteilung der Schläge. Die 1. Gruppe wird vom Kahlschlag gebildet, die zweite von den Schlägen mittleren Alters und die dritte vom Hochwald. Dieser Ein­teilun~ steht die Zweiteilung der Schläge bei der Sukzes­sion der Bodentiere eegenüber. Die 10 Gruppe wird von den Schlä;r,en mi ttleren Al ters gebildet und die 2 ~ Gruppe von Kahlschlag und Hochwald. D~ese~,~nterschied ist in der un­mit~elbaren Abhängigkeit der Bodentiere vom Lebensraum be­gründet.

Neben der stetigen Sukzession~ 'wie ich sie hier 'iU8-

führte, ist die Aspektfolge der Flora und Fauna zu e!'wäh­nen. Floristisch tritt sie besonders klar in den Schlägen mittleren Alters hervor? 13 diese eine gut entwickelte Krautschicht aufweisen. Sie hat im Frühjahr nur einen gerin­gen Deckunesgrad, der 1urchias' "Ülmäll1iche W3.chstum der

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DarsteLlung

Abb.7

~ (()/tembo/en - Enchytraeen

~ Dip/opoden - Chilopoden

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der Sukzession

s"

Abb.7

~ 6astropoden

mmn LumbriC/den o CoL eopteren

1 mm Höhe = 10 riere

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einzelnen Pflanzen sehr vermehrt wird. Der Entwicklungs­rhytmus der Fauna scheint von der Flora nur zu einem ge­ringen Teil abhängig zu sein, da seine Ursache im Fort­pflanzungsrhytmus liegt, der durch Temperatur und Feuch­tigkei t wesentlich beeinflusst werden kann. Bei der Be­sprechung der einzelnen Tiergruppen habe ich das jahres­zeitliche Auftreten eingehender besprochen. Bei allen Tierg~lppen lässt sich zu bestimmten Zeiten ein qualita­tives wie quantitatives Minimum oder überhaupt ein Feh­len einer ~anzen Gruppe wie bei Enchytraeen feststellen. Bei Collembolen·ist bei mittlerer Häufigkeit im Mai ein zahlenmässiger Anstieg bis Juli und von einem Minimum im August der Anstieg zum Maximum im September und eine neu­erliche Abnahme der Häufigkeit im Oktober zu finden. Die Folge des artenmässigen Auftretens der Apterygoten zeigt von einer relativ geringen Artenzahl im Mai einen Anstieg in den Monaten Juli, August, September und einen Abfall gegen Oktober.

Ähnlich den Apterygoten verhalten sich die Enchy­traeen. nur haben sie ihre maximale Häufigkeit nicht wie diese im September sondern im Mai.

Coleopteren lassen eine allmähliche Zunahme von Mai bis September erkennen, wo sie ihre grösste Häufig­kei t erreichen" während im Oktober n'.lr mehr ganz wenige Arten auftreten$

Demnach besteht auch eine mehr oder minder weit­gehende Parallelität zWlschen Aspektfolge der Flora mit der der Fauna.

Z usa m m e n f ass u n g =====================t=a=====

Ss wurden 4 verschieden alte Fichtenschläge]ein W:i..ndbruch und ein Fichtenbestand, am Nordhang des Scheib­l:i.ngst';cns bei Lunz in Niederösterreich während der Vege­ia tionsperi0de 1941 untersucht;> In dieser Arbeit wurde eine Analyse der Bodentierwel t und deren Umwelt d'.lrchge­führt, wodurch man Kenntnis vom Verhalten der verscbiede-

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- 81 •

nen Tiergruppen und -arten unter dem Einflusa der Umwelt­faktoren erhielt.

Die Schläge weisen eine Boden-, Pflanzen-und Tier­sukzession auf. Die Tiersukzession verläuft bei einigen G~~ppen parallel der Bodensukzession, bei anderen parallel der Pflanzensukzession. Die Analyse der physikalischen Bo­denfaktoren ergibt eine Parallelwirkung zwischen zwei und mehreren Faktoren, eine Wechselw irkung zwischen zwei und mehreren Faktoren, einen lokalen und temporären Wechsel des Minimumfaktors und die Spezifität des Minimumfaktors einer Krt oder Gruppe. Die Häufigkeit einer Art kann primär vom Minimumfaktor oder vom Optimum abhängig sein, jedoch ist die Summe aller wirksamen Faktoren für ihr Verhalten in al­len Fällen wesentlich. Der Windbruch nimmt in der Sukzes­sion eine Sonderstellung durch das Verhalten der Bodenfak­toren, der Flora und Fauna ein.

Die Aspektfolge der Flora und Fauna ist teilweise parallel, teilweise ist aber der Entwicklungsrhytmus der Fauna von der Flora unabhängig, dagegen jah reszei tUch ge­bund~. Die Untersuchung ergibt vom bodenkundlichen, flo­ristischen und faunistischen Standpunkt eine Zweiteilung der Schläge: Die erste Gruppe wird von den Schlägen mitt­leren Alters gebildet, und die zweite Gruppe von Kahlschlag und Hochwald. 1. Gruppe: Nach der bodenkundlichen Beurteilung sind es Bö­

den mit unvollständiger Entwicklung. Dem A-Horizont fehlt Förna und F-Horizont und der A-Hprizont ist dem C­Horizont direkt aufgelagert~

Nach der floristischen Beurteilung sind es Schläge, deren Kraut~cht einen hohen Deckungsgrad aufweisen und die eine gut ausgebildete Moosdecke haben.

In diesen Schlägen haben Gastropoden und Diplopoden ihre maximale Entwicklung. 2. Gruppe: Der Boden zeigt das Normalprofil einer braunen

Rendsina. Die Krautschicht ist minimal entwickel t.A.p­terygoten haben ihre maxi~le Entwicklung, während die übrigen Tier~ruppen stark zurücktreten.

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Aus der Bun1esanstalt Iür alpine Landwirtschaft in Admont

(Lei ter: Univ.Prof .Dr.A. Z e I I e r) ===================================================

Grössere Kartoffeln ~us geschnittenem Saatgut?

Von G. Jähnl

Die Ansichten über Vor-und Nachteile des Schnei­dens der Kartoffelknolle n vor dem Auslegen,gehen wai t auseinander. K 0 pet z erwähnt (3), dass in unseren Landstrichen das Schneiden der Kartoffelknollen eine Notmassnahme sei und die Ansicht von Amerikanern ganz im Gegensatz dazu steht. Letztere bauen geschnittenes Saatgut an, weil sie grossknollige Ernten erhalten wol­len. Auf dem amerikanischen Markt wird grossknollige Ware verlangt. Das kommt wohl daher, weil die dort übliche Form der Kartoffelzubereitung darin besteht, die gewasche­nen Karto::'feln .9. l seinanderzuschnei den und zu braten. Für eine solche Zubereitung ist die Knollengrösse, wie wir sie für Speisezwecke bevorzugen, n~türlich viel zu klein und darum nicht erwünscht. Dazu eignen sich nur grosse, 20 dkg, 25 dkg und noch mehr wiegende Knollen. Wenn auch nidl t in so grossem Masstab wie in Amerika, so ist doch auch bei uns schon da und dort einmal der Wunsch nach grossknolligen Kartoffelernten lau t geworden und es i8 t darum ailch für unsere Praxis von Interesse zu wissen, welche Wege zur Erfüllung dieses Wunsches führen. Mit dem Problem des Schneidens von Saatkartoffeln beschäftigen sich in jüngster Zeit Arbeiten aus aller Welt. (1,2,4,5,6).

Ein Vers'.lch des Anbaujahres 1949 der Bundesanstal t Aimont lässt sich teilweise zur Beantwortune unserer Fra­ge heranziehen. Im Versuch standen d,ie beiden Frühsorten Frühbote und Böhms Allerfrüheste. Von beiden Sorten wurde ein Teil der Knollen vor dem Vorkeimen geSChnitten und ein

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.- 87 ..

Teil nach dem Vorkeimen. Die Schnittebene lag parallel zur Längsachse der Knolle. Es erhielt also jede Knollenhälfte einen Teil der Krone und einen Teil des Nabelendes. Im Herbst wurden von den Erträgen jeder Parzelle 20 kg will­kürlich herausgegriffen und auf Knollengrösee untersucht. Die Knollen wurden einzeln gemessen und in 3 Grössenk1assen eingeteilt.

Diese Grössenkategorien warens

1. Knollen unter 4 cm 2. Knollen, zwischen 1 und 4 cm 3. Knollen über 1 cm

Aus jeder Wiederholung wurde die Menge von Knollen die­ser d.rei Grössenklassen errechnet und in Prozenten angege­ben. Daraus ergibt sie h folge ndes Bild:

~~ Frühbote Böhms Allerfrüheste oU~ Q)i-!

über 7 CI 4-1C11 unter 4 CI! über 7 CI 4·7 CI unter 4 CI ori:"'l ;:.c'

s:t 10,0 % 65,7% 24,3 't 6,3 % 78,8 " 15,0 % ~ a

~ b 3,5 % 5\5% 45,0 % 10,0 % 71~5 % 13,5% ~ c 8,0 % 59,0 % 33,0 % 6,0 % 78,0 % 16,0 % tIl d 3,0 % 52,0 % 45,0% 7,5% 76,0 % 16,5% <l) tJ)

M.!III: 6,12.! 1,71 57,05.;).35 36 ,82.25llZ 7945! 0,90 7? ,'S?1.,o,65 15;'>2°,66

Cl a 18,0 % 5:,0 % 15,0 % 1,5 % 70,0 % 29,0 % 'n ~..) b 12.0 % 69,5 % 18,5 % ~,5 % 79,0 % i6~5 %

~ c 12,0 % 67,0 % 21,0 % f.5 % 74,0 % 24~5 % C) d 15,8 % 60,8 % 23,5 % 3,5 % 75,0 % 21,5 % :Q '1.' ,Si M.!m: 14,451 1,48 66,071'.89 19,5,to;57 2,50-1°,57 74,25,:1,65 23,3712,66 ;J ,~

Zufalls\'r.l.b.rscheinl1.chkeit für die g~f··mdene Dii':rer~nz ~~''lV:t .. , sehen geschni tten>.lm und meat, g~.:h:hl1.:U;~ell03jn 3a..')/;gu·~

1% 6% 1,8 % 0,35 % 13 % 2,1 %

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88 -

Di.:. ~ode Böhms Allerfriiheste brachte nach Anbau von zerschnittenen Knollen prozentuell mehr grosse (über 7 cm) 3.ls nach Anbau unf'esch~i ttener Knollen. MitHilfe des t - Testes lässt sich zeigen, dass dieser Unterschied mit 0,35 % statistisch gesichert ist. Anders verhält es sich bei den anderen GrÖssenklassen. In den Ernteprozen­ten· der mi ttleren Grösse rief das Schneiden keine Di fferen­zen hervor. Die nicht eeschnittenen Knollen brachten pro­zentuell mehr kleine (bis 4 cm) als die vor dem Anbau ge­schnittenen Knollen. luch dieser Untersch~ed ist gesichert und zwar mit 2,6 % Zufallswahrscheinlichkeit.

Nahezu vollständi0 gegenläufig verhielt sich die Sorte Frühbote. Hier ergaben die vor dem Anbau nicht ge­schnittenen Knollen mehr grosse als kleine Kartoffeln,die Differenz ist mit 1 ~ ZuLülswahrscheinlichkei t gesichert. Die zerschnitten angebauten Knollen lieferten mit 1,8 % Zufallswahrscheinlichkeit ~Ehr kleine Knollen als die un­geschnittenen. Der Unterschied in der mittleren Grössen­klasse ist nur mit 6 % Zufallswahrscheinlichkeit gesichert und zwar Gr~aben die un':eschni t ten gebauten Knollen mEh r mitteigrosse Knollen als die geschnitten angebauten.

Daraus er~ibt sich, dass sich die bei den Frühsorten FrUllbote und Böhms A1lerfrüheste gerade gegensinnie verhal­ten. Die zerschnittenen Knollen er~iben bei Frühbote mehr kleine Knollen als die un!:eschni Henen. Die Sorte Böhms Allerfrüheste hingegen brachte von den zerschnitten ange­bau ten Knollen mehr grosse als die ungeschni tten gelegten Knollen. Ob und wo hier eine Gesetzmässigkeit liegt wird sich erst nach mehrjährigen Versuchen und Wiederholungen an vers~~ipdenen Orten feststellen lassen~

Admont, im ;.';ärz 1950

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1) Boock~ 01avo J .. ,

2) It " It

5) Kopetz, L.M.,

o Nattrass t R .. M.,

;) Pozdena, 1.,

- 89 -

Literaturverzeichnis

Garte de tuberculos de batatinha (So­lanum tuberosum L.), Partie I. - ESTU­DOS COMPA.RA.TlVOS SOBRE PLANTIO DE TU­BERCULOS INTEIROS, E CORTADOS EM "APICE" E "BASE", Bragantia, Vo1.1,Nr.l, S.1-14, 1947

Corta de tuberou10s da batatinha (So­lanum tuberosum L.), Partie 11. - ESTU­DOS COMPARATIVOS SOBRE 0 PLAXTIO DE TU­BERCULOS INTEIROS E CORTADOS NO SENTIDO "LONGITUDINAL", Bragantia, VoL1 ,Nr.1-8, 1941, 5.119-206

"Sollen Saa tkartoffe1n geschni tten wer­den ?" Die Landwirtschaft, Jg. 1949, Nr. 23/24, 5.366-61 The cutting and treatment of seed pota­toes (in Kenya). E.Afr.agric"J. 1949, 11, 5.219-22

"Ein Sortenversuch mit Kartof.feln - und was man daraus lernen kann !" Der Pflug, 2.Jg .. , H.6, 1949, 5. 112

"Schneiden de!" Saatkartoffeln und ihre zweckmässige GrÖsse". Mitt.Landw.Berlin, 51, H.20, 1936, s. 441-442. -

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- 90 -

Aus der Bundesanstalt für alpine Ls.ndwirtschaft in Admont

(Leiter: Univ.Prof.Dr. A. Z e 1 1 e r) ===::================================~======~=====:

noor Schneiden und Vorkeinen von Saatkartoffeln

Von G. Jähnl

Im Kartoffelbau wird immer wieder die Frage aufge­worfen, ob das Schneiden von Saatknollen rentabel und da­mit empfehlenswert ist. Es kommt häufig vor, dass die für den Anbau bestimmten Kartoffeln an Zahl zu wenig und über­dies als Saatknollen zu grass sind~ Der Bauer steht nun vor der Wahl entweder die grossen Knollen, die er lieber unmittelbar in der Wirtschaft verwertet hätte, unzerschnit­ten als "Samen" zu verwenden und mit der unzureichenden An­zahl nur ein kleineres Stück Acker zu bebauen als es ihm nötig oder wünschenswert erscheint oder, falls er nicht zu­kauft, die vorhandenen Kartoffeln zu zerschneiden.

Will man sich mit dem hieraus entstehenden Problem befassen, so merkt ~an sehr bald, dass es sich. nicht um ei­ne, sondern um eine g'l nze Reihe von Fragen handel t. Hat der Bauer nur grosse Saatknollen und will oder muss er sie als Saatgut verwenden, dann steht ja nicht nur der Erfolg des Schneidens der Saatknollen zur Debatte, sondern aclCh die Schneideart; wie soll man schneiden - längs, quer oder schräg - wann 8011 man schneiden - knapp vor dem Auslegen oder schon einige Tage früher? Eng verbunden damit sind die Frs.gen des Vorkeimens - hier wiederum der Licht-und Dunkelkeimung - und der besten Grösse der Saatknollen.

Versuche, die im Zusammenhang mit diesem .rragenkoDl­plex im Jahre 1949 an der Bundesanstalt für alpine Land­wirtschaft in Admont begonnen wurden, sind im Jahre 1950 und 1951 fort~esetzt worden. Unser Bestreben war es, dabei

Page 95: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

- 91 -

mögliGhst viele Fragestellungen und möglichst viele Wech­seI wirkungen in einem Versuch zu vereinen. Aus diesem Grunde wurden innerhalb eines Versuches drei verschiede­ne Schneidearten:

~ gelassen

quer gesch~itten

längs geschnitten

drei verschiedene Schneidezeiten:

nich t <~eschni tten

lange (14 Tage) vor dem Legen ge­schnitten

kurz vor dem Legen geschnitten

und drei verschiedene Vorkeimungen:

nich t gekeimt

bei Licht vorgekeimt

im Dunkeln vorgekeimt

durchgeführt. Aus diesen eben angeführten Behandlungsar­ten ergaben sich durch Kombination untereinander 15 ver­schiedene Vorbehandlungen. (Knollen j die nicht gesch~li tten wurden, werden in der Arbeit der Einfachheit halber als "ganz" bezei chnet. Die Behandlune-sweise wird in der Folge i~er in telegrammstilartieer Kürze genannt, oder durch Zeichen wiedergegeben, um durch lange Bezeichnungen das Lesen nicht zu erschweren),

Die 15 Behandlungsarten, ihre Abkürzungen und ir..re im folgenden verwendeten Zeichen sind:

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- 92 -

~ ganz, nicht gekeimt

~ ganz 9 licht gekeimt

~ ganz, dunkel gekeimt

~) quer, lang, nicht gekeimt

,~ quer»lang,licht gekeimt

&> quer~lang1dunkel gekeimt

o längs,lang,nicht gekeimt

t!5längs, lang, Licht

~ längs, lang 9 Dunke 1

C)quer 1 kurz,nicht gekeimt

~quer, kurz~ Licht

6 quer, kurz, Dunkel

Cl längs ,kurz, nich t r,-ekeimt

~ längs, kurz, Licht

b längs, kurz, Dunkel

Um beim Schneiden der Knollen nicht Krankhei ten von einer Knolle auf die andere Zou übertragen wurde das Messer nach bezw o vor jedem Schnitt in Alkohol getaucht. Die nicht vorgekeimten Knollen wurden im Keller belassen, die zur Vorkeimung bestimmten in das Glashaus gebracht~ Für die Lichtkeimung legten wir die Kartoffeln, geschnit­tene und '.lngeschnittene möglichst nur in einer Schich te in grosee Kisten und setzten. sie dem Tageslicht auso Die Kartoffeln für die Dunkelkeimung wurden ebenfalls in Ki­sten ins Glashaus gestellt, aber übereinander und die einzeln~ Kistenstappel wurden ringsum mit schwarzen Pa­pier verhangen.

Am Tage des Auslegens wurden kleine Kartoffelpro­ben von den verschieden vorbehandelten Knollen phQtogra­phiert. Durch die Gegenüberstellung der Bilder gewinnt man einen schönen tlberblick. Zwei Behandlungen sind nicht photographiert worden. Es sind die "quer, kurz, nicht ge­keimten" und die If längs, kurz, nich t gekeimten", weil sie ja an diesem Tag noch mit den "ganz, nid:t gekeimten" iden­tisch waren. Die rtNichtgekeimtenrt sahen untereinander gleich aus, ebenso natürlich die "Lichtgekeimten" unter­einandE:r und die "Dunkelgekeimtentt untereinander, unabhän­gig von verschiedener Schnittweise e Alle 14 Tage früher geschnittenen Knollen erschienen, wie zu erwarten war, stärker gewelkt als die übrigen Knollen.

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Friihbote - 93 -

ganz, nicht vorgekeimt

ganz, Licht

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- 94 ....

ganz, Dunkel

quer, kurz, Licht

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- 95 -

quer, kurz, Dunke 1

Zwischen den bei den im Versuch des Jahres 1950 verwendeten Sorten Friihbote und Naglerner Friihgold be­stand ein grosser Unterschied. Die Knollen der Sorte Naglerner Frühgold hatten schon auf dem Winterlager an­sehnliche Keime gebildet, so dass die Übers telluI}.g in den Vortreibraum, bei der Einwirkung von Tageslicht auf die jungen Keime nicht verhindert wurde i schon ein& teilweise Umstimmung der Keime zu Liehtkeimen yerursacil­te o Hierdurch wirkte anscheinend das Vortreiben im Glas­haus eher he~~end als fördernd auf die Keimentwicklung uni die Unterschiede zwischen "Nichtgekeimten" und ver­schiedenen Vorgekeimten kam trieht so deu tUch zum A. ... 1b­

druck wie bei der Sorte Friihbote~

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- 96 -

Alle, wie immer a,lch vorbehaade1 ten Knollen wur­den am ::. !~ai 1::'50 bezw. ll. '.hi 1951 in einhe i tlich vorberei tete F'lrchen gelegt. Die einzelne Parzelle war 2,60 x 4,80 m gross und !lmfasste bei einer Standweite von 60 x 40 cm 48 Pflanzsteilen. Jede Behandlung wurde in 3 (1950) bezw. 5 (1951) '1fiederholungen angelegt.

Die Sorten Frühbote, Naglerner Frühgold und Böhme Allerfruheste wurden vollständig gleich behan­delt. Z'.lerst soll die Sorte Fruhbote besprochen werden.

Die Untersuchung der Erträge ergibt, dass die Mittelwerte der Kontrolle un·:: der "ganz j dunkel"-Be­handlung vollständig gleich sind. Der Unterschied zwi­schen diesen beiden Behavldlungsarten bestand ja nur darin, dass die 11 ganz, dunklen" Knollen 14 Tage bei etwas höherer Temperatur als die Kontrollen .~ela-gert waren,.Zugleich sind es aber die höchsten Erträge. Alle and.eren Behal1dlunesarten brachten niedrigere Er­träge. Insgesamt wiesen von al1en 15 Behandlungen 6~ sienifikant niedrigere Ernten auf als die Kontrolle. Diese Angabe gilt für die Annahme der 5 ~-Signifikanz­grenze (das heisst bei Wiederholung des Versuches wer­den vora'lssichtlich von 100 Versuchen 95 V·?rsuche ein gleiches oder ähnliches Ergebnis bringen). In diesem Fall kann man daher nicht von einer positiven Auswir­kung des Schneidens sprechens(Fig.l)

Dm die Wirkung der verschiedenen Beha~dlungen bezüglich des Vorkeimens auf den Ertrag zu erfassen, w'.lrden die Ernte~ewichte aller Unrekeimten, aller Lie;h tg-ekeimten und aller Dunkclgekeimten mi t.einander verclichen~ In der I}ruppe der Uneekeimten W3.ren alle Behandlungen oh·te Vorkeimung vereinigt, una.bhängig von ihrer übrigen Vorbehandlung. Die beiden 3.nderen .';ruppen ','laren analog ~ebildet worden. Die Ergebnisse ::lieser TJnt2rs:lchune veranschaulicht Fit> 2. Die höch­sten Erträge weisen iieganz belassenen Knollen auf.

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- 97 ..

- Kontrolle (ganz,nicht ,gekeimt)

~ehandlungen,die sig­nifikant verschieden sind zur Kontrolle

Behandlungen,die nicht signifikant verschie­den sind zur Kontrolle

Signifikanz grenze zur Kontrolle

t------f-----4

o

, i

1)0 70 80

Ertrag naoh

90 l~o Üo 120 130 L~,O!~ d.Gesamt­mittels

versohiedenen BehandlungsartenJ Frühbote, Fig. 1

(Srklärung siehe Seite 121).

1950.

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-98-

--- ~-----'- -<

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90 100 110 120 130 140 ~ d.Gesamt-mittels

licht gekeimt

,. f i i

90 100 110 120 130 140 1 d.Ges~mt­m1ttels

:nieht gekeimt

F:!.g. 2

......... Signifi kanzgrenzen der Ung'eschni ttenen

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- 99 -

Ein U'nterschied besteht nur insofern als es innerh:t.lb der ~ich t.=cekcimten und innerhalb der Lichtgekeimten signifi­kante Differenzen ei~t und innerhalb der Dunkelgekeimten keine. Die aUltretenden signifikanten Differenzen liegen alle in einer Richtung und. zwar brachten die un::eschni t­tenen Knollen cmter der Annahme der 5 :t-Sigoifikanzgrenze einen statistisch gesichert höheren Ertrag. (Figo 210

Es sollte aber nicht nur der Parzellenertrag fest­gehalten werden, sondern auch der durchschriittliche 3 tau den e I' t I' a g uni 1ie K n 0 I I e n a n-z a h I je Pflanze. Um die nötigen Beobachtungen machen zu können w:lrden di e ersten 10 Pflanzen jeder Parzelle einzeln geerntet; der Ertrag je Pfl3.nze gewo,.,.en und ge­zählt. Aus den 10 Pflanzen pro Parzelle und der dreifa­chen Wiederholung erhielt m3.n für jede Beha!1dlllngsart ~o

Werte, (30 Gewichte und 30 Anzahl-Werte) die zur Mittel­wertberechnung verwendet w:uden. (Fig" ~).

Die erhaltenen Mi ttelwerte unl·iie entsprechenden lcleinsten si~ifi~anten Di fferenzen für 5 ~ Zufallswahr­scheinlichkeit sind in Fig. 3 graphisch dargestellt. Die Ge~ nüberstellung der Knollenanzahl und der Knollengewich­te gibt eine n':l.hezu spiegelbild.liche Anordnung. Ernten. mit viel Knollen bestanden alS kleinen Knollen und solche mi t wenig Knollen umfassten im !brchschni tt grössere Knol­len. Di esel' Ums tand war zu er;'iarten uni i3 t erkltirlich 9

sobald das Gesamter!1tegwicht der einzelnen Behandlungen nicht wesentlich schwankt~ wie dies im Grossen und Gaüzen im vodie{!enden Versuch der Fall ist. Die Kontrolle und die Behandlu!'lg "längs, kurz, nieh t gekeimt" fallen in der tlbersicht in Fig. 3 stark her~uSG Sie haben beide allen c1.:1Jeren Behandlungen gegenüber signifikant hö~ere Knollem.nzahl und 9 Behandlungen gegenüber signifikant niedrigeres Knollengewieh t. Zu erwäh,~en ist noch, dass in·1erhalb der Beha:1dlungen mit gleicher Scha.i ttrichtung und gleicher Sehni ttzei t die nicht vorgekeimten Kni)llen in einizen Fällen kleinere 9 1.ber mehr Knollen brachten als die beiden Beha~dlun6en mit Vorkeimung.

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- 100 _ .

•••••• Sig-nifik3.nzerenzen des Gesa!Ilt!lli ttelwertes

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12 13 14 15 16 Knollen je Staude

Mittlere Knollenanzahl je Staude Fig. ;8.

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101 -Sienifikanzgrenze~ des Gesamtmittelwertes

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Mi ttleres Einzelknolle:i1gewi.:::ht

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- 102 -

Im Anschluss an frühere Versuche, die unter etwas anderem Gesichtspunkt nUT teilweise zur Veröffentlichung kamen (G. Jähnl : "Grö:::;sere Kartoffeln a'.lS geschnittenem Saatgut ?". Verö~~fentlichungen der Buniesanstalt für al­pine Land',"irtschaft in Admont, Heft 6, Sei te 86) w'.lrden die Ertrii;:,.e auch auf ihre K n 0 1 1 eng r ö s s e un­tersucht. Zu diesem Zweck teilten wir die Kartoffeln in 3 3rössenklassen ein; Knollen über 7 cm, zwischen 7 und 4 cm uni kleiner als 4 cm. Von jeder Parzelle w~rde eine Probe nach diesen 3 Grössenklassen sor.tiert, ~ewogen und das Gewicht jeder dieser Klassen in Prozenten ausgedrückt. Ein Vergleich der so ~ewonnenen mittleren Prozentwerte zeigt, dass die Knollen der mittleren Grössenklasse bei jeder Beha'1dlune einersei ts den "rössten Teil der Ernte ausmachen und anderersei ts von Behandlung zu Behand.lung ni eh t nennenswert schwanken. Die .~rossen und die kleinen Knollen hingegen schwanken ,:brchschni ttlich von 6 - 17;& bezw. von 11 - 23 ~. Das bedeutet, dass die verschiedene Behandl".mg die Ha'J.ptmasse der Er:1.te nicht wese"tlich be­einflusst. Ein Vergleich innerhalb der beiden anderen 3rö::;senklassen, der grössten und der kleinsten Knollen, weist TJnt@rschiede, zum Teil ·3.!.-~ch signifikante Unterschie­de auf. Nennenswert davon erscheint n'lr, dass bei einem Verr:leich der Gesa:ilthei t a.ller Schneide-Behandlungen mit allen ~ichtschneide-Behandl~ngen kein Unterschied zwi­schen den Anteilen der kleinen Knollen be'stehen, wohl aber innerhalb der grossen Knollen. Im Mi ttel brac:lten die Be­handlungen ohne Schneiden signifikant mehr grosse Knollen als die Behandlungen mit Schneiden.

1949 wurde mit Frühbote ein ähnlicher, jedoch we­niger u::!1.f3.nr:reicher Versuch ge::Jacht. Stellt man in diesem Versuch dieselben Vergleiche an~ so ergeben sich einige Überetnsti:nrnun",en und einige Unterschiede o Das Versuchs­ergeb!'lis des Jahres 1949 ist insofern ähnlich als elie mi ttelgrossen Knollen unabhän,<;ig von der Vo:,behandlung mehr als 50 1; der gesa:nten Ernte a:.;.s!1Jachten 9 je:loch we­niger als im Jahr 1950. Übereinstimmend ist ferner,dass

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- 103 -

mehr kleine als grosse Knollen entwickelt wurden und die un;-:eschni ttenen Knollen statistisch c-esichert :nffi r gros­se Knollen "brachten als die gesch'li ttenen Knollen. Ein Unterschied zu den Ver.sudlsergebnissen des Jahres 1950 besteht in der Anzahl der kleinen Knollen. Die Geschni t­tenen ergaben 1949 signifikant mehr kleine Knollen als die Un0eschnittenen.

Um festzustellen, ob die verschie:ienen Vorbehand­lungen auf den S t ä r k e geh alt einen Einfluss ausüben wurde er von jeder Parzelle bestimmt. Da die Schwankun~en aber nur in den Zehnteln liegen, wurden sie nicht weiter untersucht und werden hier nicht an~eführt.

Der gleiche Versuch \"mrde auch mit der Sorte Nag­lerner Frühgold ge~acht. Leider konnten einiee Parzellen dieses Versuches nicht voll:lusP,'9wertet werden und über­dies hatten wir diese Sorte 1949 nicht im Schleidever­such, so dass über diese Sorte weni?,er gesagt werden kann. Das vorhandene Material soll aber doch angeführt werden, damit sich die Ausführungen auf mehrere Sorten beziehen.

Die Erträge der Sorte Naglerner Frühgold ~lrden a'.lch nach der Varianzanalyse berechnet. Es zeigte sich dabei, dass zwischen einzelnen 3ehandlun~sarten signi­fikante Unterschiede bestehen. Das Verhältnis ist ähn­lich wie bei der Sorte Frühbote. Die ungeschnitten an­gebauten Knollen brachten den höchsten Ertrag. AUGser­dem zeigt Fig. 4, dass alle Behandlungen mi t ~uer8chnei­

den sehr äh~liche Mittelwerte ergaben, ebenso die Un­~eschnittenen und die Längsgeschnittenen untereinander.

Werden 'Ue Beobachtungen, die in ?ig. 4 ,;;raphisch. iarp;'estellt sind in Prozenten ausGedrückt, kann man fol~ndes sa~en. 61 ~ aller Behandlunf,sarten brachten signifikant niedrigere Erträr;e als die un:;esch:1ittenen S3.atknollen. Den. niedrigsten Ertrag g"~b "länpos, kurz, Lieh t" und hatte damit einen signifikant niedri[:'eren Ertrag 3.ls 3~ aller Behandlungsarten. .

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- 104 -

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E"drEt.g m.ch verschiedener .. Beha:ldlungsarten; Naglerner FI'Ühgold) 19500 Fig. 4 ....... Signifikanzgrenzen doGesamtmittelwertes

Behandlung mit Längsschneiden Behandlung ohne Schneiden Behandlung mit Q~erschneiden

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- 105 -

Auch bei dieser Sorte w'l~den tie l51eichartig l1e­sehnittenen aber unterschiedlich Von~ekeimten mitein­ander ver.o:1ichen. Es ~lnden sich in :-<:cinem ';"'111 signi­fikante Differenzen. n~s besagt also, dass weder Dun­kel-noch Lieh tkei m1mgienSrtrag' becinfl'~ss t. ~asst

I"Eln alle Lichtgekeimten u:1dllle Dunk21q-ekeimten unab­hängiß' von ihrer sonstigen Behan:ilunC' 31JSa:'l'nen, :lann 8r-'ib' sich Fol",endeso Fig. 5 zeL;-t de':tlich, dass so­wohl in'1orh'llb der Licht~e~<:ei:nten ')'1:3 3,',lCh innerh:üb der J~nkel~ekeimten die Nicht~eschnittenen den hdch­sten ~rtrag ~aben und dieser Jnt:Tschied i~t stati­stisch e-llt gesichert. Die 'Hehtc;ekeimten zei-ten keine statistisch "'esicherten Unterschiede i~ ~.,..+.,..q er.

Vere-leicht man die S tau den e r t r ä G e, so ergibt sich, d.3.ss· die Erträge der Behandlungen" ganz, Licht" und "ganz, Dunkel" untereinander nicht signifi­kant verschieden sind, dass aber jeder dieser Erträge signifikant höher ist alsdi.e Erträge aller anderen Be­handlungen •

Mit geringem Knollengewicht war wieder grosee Knollenzahl und mit grossem Knollengewicht geringe Kn~l­lenzahl verbunden. Vor allem die ungesch~itten ange­bauten Knollen lieferten Jie niedrigsten KnollenF,ewich­te.

Die Ein z e I k n 0 I 1 eng e w ich t e der beiden Behandlungen ohne Schneiden ("ganz9 IJichttl und "ganz, Ducl<e 1") unterscheiden sich unterein3.nder ",icht signifikant~ 3.ber 58 % aller Behandlungen hatten "",.'.,n signifikant nied.rigeres Knolleagewicht9.ls If ganz ~ Lieht" und 30 ~ aller Behandlungen ergaben n:'edri~ re :oi t tlere Kr.ollengewich te als "ganz 1 Dunkel" y h3. t ten a.~so kle}.­nere Knollen als die beiden anderen Behandlungen ohne Sch;1eiden. (Fig. 6)

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dunkel gekeimt

Fig. 5a.

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licht gekeimt

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150 ~ duGesamt­mittels

.•• Signifikanzgrenze der Ungesch:ü ttenen

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- 107 -

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Knollengewich t Figo 6&

9 10 dkg je Knolle

........ Signifikanzgrenzen des Gesamtmit telwe.des

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12 13 Knollen je Staude

.. SignifUa nzgrenzen des Gesamtmi ttelwertes

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- 109 -

Im Vergleich zu Sorte Frühbote hat die Sorte Nag­lerner Frühgold allrremein ein höheres Einzelknol~nge­wicht.

Die G r ö s sen S 0 r t i e run g und die Berechnung des prozentuellen Anteils der einzelnen Grössenklassen zeigte, dass bei der Sorte Naglerner Frühgold wesentlich andere Verhältnisse als bei der Sorte Frühbote vorliegen. Der Anteil der mittelgrossen Kartoffeln (4-7 cm) schwankte zwischen 54 und 67 ~.Die verbleibenden 40 ~ sind nach den verschiedenen Vorbe­handlungen auffallend gleichartig auf die I. und III. Grössenklasse verteilt. Nur eine Ausnahme gibt es da­bei, die "Uneesch~ittenen". Diese Parzellen ergaben,was auch ohne weitere Berech;lUng ersichtlich ist~ mehr mi t­teIgrosse Knollen, mehr kleine Knollen und weni<;.e r gros­se Knollen als die anders Vorbehandel ten o

Böhma Allerfrüheste

längs, kurz~ dunkei

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- Ho -

Der S t ä r k e geh alt beträgt etwa 12 ~ uni weist keine auffallenden Unterschiede auf.

"~i t derselben Ve~s:lchsan13.ge wie im Jahr 1950 wu:::-de im Jahr 1951 wieder ein Kartoffel Sch:ei:1e-und Vorkeimversuch an,,,,eleet. Unterschiede bestan,den nur in­sofern, als der Vers~ch n~r mit einer Sorte, nämlich Böhms Allerfriiheste a1lso;::-eführt wurde uni iie lIiederho­l~~,-szahl a~f 5 erhöht wurde. Die Saatknollen der Sor­te Böhu:.s Allerfrillleste hatten im Jahr 1951 Zllr Zeit der Aussaat kürzere T""iebe als :;ie Sorten Frühbote und ;Jag­lerner Früh~old im Jahr 1950.

Die ReS'll~:l. te dec~~en sich im , ... asentl i,chen mit de!) Ve!:'!3:.l:::hsergebnisscn der vorangegangenen Ja:u'e. Den hö:::hsten Ertr~ brachten wieder die ungQschnittenen Knollen. Die irei 3ehandlungen ohne Sch:leiden (ganz nicht geschnitten, ?"8.'lZ licht und ganz dunkel) hatten untereinander sehr ~~liche Mittelwerte (Fig.1).4o ~ aller ßehandlungen erg.~ben signifikant niedrigere Er­tr~e als die unr~eschni tte:, und nicht vorgekeimt anr~e­bauten Kartoffeln. Bei der Sorte Friihbote im Jahr 195a waren es 6o.'.?asst mn die 3eh3.ndlun,q,- roi t Lichtvorkei­~g, die 3ehandlung mit Dunkelvorkeimung und die Be­handlung ohne Vorkeimung in 3 Gruppen zusa:nmen und ver­gleicht die Erträge innerhalb der einzelnen Gruppen,so ergibt sich, dass auch hier die canz belassenen Saat­knollen i~~er die höchsten E~ten brachten. Unterschie­de zu den Versl.lchen der anderen Jahre bestehen nur in­sofern als in diesem Versuch die signifikanten Unter­schiede innerhalb dieser drei Gruppen nicht zwischen de!lselben Beha~dlungen wie in den anderen Jahren bei anderen Sorten auftreten. (Fig.8a und 8b)

In der Gruppe der Q,uergeschni ttenen gibt es gut :c3i~herte Unterschiede in 3ez 1.lg auf iie Ertragshöhe , ~:: der Gruppe der Längs.:;eschni t tenen liegen d.ie Diffe­C'.o'l::en 'Inter oder knapp üoer der SiV1ifikanz:~renze und . c'~ ;mppe der :ficht;~eschni ttenen weist überhaupt kei-

ne signifihnten Unterschiede a'..f. (Fig.9)

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Ertrag nach verschiedenen Behandlungsarten; Böhme Aller­früheste, 1951.

Fig. 7 Zeichenerklärung siehe Fig.l.

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nie Anzahl der Knollen pro Staude liegt für alle Behandlungen verhältnismässig nahe um den Gesamtmittel­wert. Nur die Kontrolle, doh. also ganz belassen und nicht vorgekeimte Saatknollen brachten gegenüber allen anderen Behandlungen signifikant mehr Knollen je Staude. (Fig.lo) •

Im Vorjahr ~rachten die Behandlungen mit hohem Ein z a 1 ~ A 0 : 1 eng e w ich t im Mittel we­nig Knollen und umgekehrt .. Dadurch erschienen die gra­phischen Darstellungen der Knollenanzahl und des Knol­lengewichtes (Figo3 und 6) nahezu spiegelbildlich.Er­staunlicherweise ergab sich 1951 ein anderes Bildo Die Werte des Einzelknollengewichtes liegen zwar auch hier knapp um den Gesamtmittelwert9 schwanken aber etwas weiter als die Knollenzahl. Bemerkenswerterweise ist auch für das Einzelknollengewicht die Kontrolle nicht signifikant niedriger als das Gesamtsortenmittel, wie man es nach dem Bild der Knollenanzahl erwarten würde. (Figoll) •

Das Ergebnis der Grössensortierung bei der Scrt& Böhms Allerfrüheste deckt sich teilweise mit dem der Sorte Frühbote~ Mehr als 50 ~ der geernteten Knollen gehörten der mittleren Grösse an. Grosse Knollen (über 7 cm) waren bei der Sorte Böhms Allerfrüheste mehr als bei der Sorte Frühboteo Der Anteil der kleinen war an­nähernd gleich.

Bei dem Verglei~h der grossen Knollen verschie­dener Behandlungen untereinander und der kleinen, er­gab sich wieder, dass nur inder lnzahl der grossen Knollqn aller geschnittenen und den grossen Knollen al­ler ungeschnittenen ein signifikanter Unterschied auf­tritt. ö Allerdings im umgekehrten Sinn wie bei der Sor­ta Frü.hbote o Böhms !llerfrüheste brachte nach Schnei­den der Saatknollen mehr grosee Knollen als nach Nich~ a~hneiden.

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Knollen je Staude

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Einzelknollengewicht Fig. 11

······Signifi kanzgrenzen d~ Gesamtmittelwertes

Knolle

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Die Schneide-und Vorkeimversuche der Versuchs­jahre 1949, 1950 und 1951 mit drei verschiedenen Sor­ten zeigten also kur Z z 11 sam m eng e faß t folgendes. Das Schneiden wirkte sich niemals günstig aus, meist drückte es sogar den Ertrag. Unabhängig von der Art der Vorkeimung brachten die u n g e s c h n i t­t e n e n S a a t k n 0 1 1 e n der Sorte Frühbote (1949 und 1950), Böhme Allerfrüheste (1949, 1950) und Naglerner Frühgold (1950) den h ö c h s t e n E r­t r a go Die Erträge der Nichtvorgekeimten, Lichtge­keimten und Dunke 1gekeimten zeigten untereil1..Bn d8:;,' kel~ ne wesentlichen Unterschiede~

Die Knollenzahl der einzelnen Staude war sowohl bei den Sorten Frühbote und Naglerner Frühgold als auch bei der Sorte Böhms Allerfrüheste bei den Unbe­handelten am höchsten und das durchschnittliche Ein­zelknollengewicht bei den beiden erstgenannten Sorten am niedrigsten. Die Beobachtung der Grössensortierung zeigte, dass die Zusammensetzung der Ernte der einzel­nen Sorten verschieden ist. Im Jahre 1949 verhielten sich die untersuchten Sorten (Frühbote und Böhme Aller­früheste) gleich, bei bei den Sorten ergab ungeachnit­tenes Saatgut andere Prozentsätze grosser und kleiner Knollen als geschnittenes Saatgut. 1950 wiesen die Un­geschnittenen bei der Sorte Frühbote den signifikant höchsten Prozentsatz grosser Knollen auf, bei der Sor­te Naglerner Frühgold aber den niedrigsten. Auf den Stärkegehalt wirkten sich die verschiedenen Vorbehand­lungen nicht a.us.

Dreijährige Versuche mit drei Sorten geben selbstverständlich kein absohliessendes Bild über physiologische Verhältnisse, immerhin soheinen diese Versuche aber ein Hinweis dafür Zu sein, dass von Schneiden und Vorkeimen der üblichen Saatkrtdllen kei­ne Wunder zu erwarten sind.

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Literaturverzeichnis ============c===:~==

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Mitt.Landw.Berlin 51, 1936, H. 20, 441-442

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.~-"F:llterllnl1'en zu den graphischen Darstellungen:

Fig. 1:

Fig. 2:

Fig. 31.

Fig. 4:

Frühbote.

Für jede Behandlungsart ist der Mittelwert eingetragen~ der der Varianzanalyse entno~~ ffi3n wurde. Rechts und links vom Mittelwert ist der mittlere Fehler der Differenz zweier Sorten aufgetragen. Jede Linie bezeichnet für die betreffende Behandlungsart den Be­reich, in den (unter Annahme der 5 ~ - Signi­fikanzgrenze ) der Mi ttelwert fallen kann. Decken oder überschneiden sich zwei Bereiche 9

so heisst das~ dass die Erträge der beiden Behandlungsarten nicht statistisch gesichert verschieden sind. Die senkrechte Linie mar­kiert die Grenze des Bereiches der Kontrolle.

Frühbote.

Wirkung der Art der Vorkeimung auf den Er­trags Mittelwert und Differenz zweier Sorten un­ter Berücksichtigung der 5 %-Signifikanz­grenze für Nichtrrekeimte, Lichtgekeimte und Dunkelgekeimte. Art der Darstellung wie in Fig.- 1.

Friihbote.

Knollenanzahl und KnollenS-8wicht: a Knollenn.nzahl je Staud.e, b mi tt-leres GewidJ. t der Einzelknollen. Art "der Darstellung wie in Fig. 1.

Naglerner Frühgold.

Erträge der Behandlungsart: Ertrags-Mi ttelwert und mittlerer Fehle!' Jer Differenzen zwischen 2 Behandlunßsarte~.~~t der Darstellung wie in Fig. 1.

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Fig. 5: Naglerner Frühgold.

Wirkung der Art der Vorkeimung auf den Ertrag: Mittelwert und Differenz zweier Sorten unter Berücksichtigung der 5 ~ - Signifikanz-Grenze für Dunkelgekeimte und Lichtgekeimte. Art der Darstellung wie in Fig. 1.

rigG 6: Naglerner Frühgold.

Knollenanzahl und Knollengewi cht. a. mi ttleres Einzelknollengewich t~ b mittlere Knollenanzahl je Staude~ Art der,Darstellung wie in Fig. 1.

Fig. 7: . Böhms Allerfrüheste.

Erträge der Behandlungsarten: Ertrags-Mittelwert und mittlerer Fehler der Differenzen zwischen 2 Behandlungsarten. Art der Darstellung wie in Fig. 1.

Fig~ 8a und b: Böhms Allerfrüheste.

Wirkung der Art der Vorkeimung auf den Ertrags Mittelwert und Differenz zweier Sorten unter Berücksichtigung der 5 % Signirikanzgrenze für Nichtgekeimte, Lichtgekeimte und Dunke1gekeim-tee Art der Darstellung wie in Fig; 1. .

Fig~ 9' Böhme Allerfrüheste.

Wirkung der Schneideart: Mittelwert und Differenz zweier Sorten unter Berücksichtigung der 5 ~ - Signifikanzgrenze für Dunkelgekeimte und Lichtgekelmte. Art der Darstellung wie in Fig. 1.

Fig.lo: Böhme Allerfrüheste.

Knollenanzahl:je Staude& Art der Darstellung wie in Fig. 1.

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Fig. 11: Böhms Allerfrüheste.

Einzelknollengewicht je Staude. Art der Dar­stellung wie in Fig. 1.

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Aus der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont

(Leiter, Univ.ProfoDr.A. Z e I I e r)

Wirkstoffe als ~~rzelausscheidungen von Kulturpflanzen I e Testpflanzen

Von A. Zeller und G. Gretschy

EinleitUng und Problemstellung.

Der Feldwechsel von Kulturpflanzen wird seit vie­len hundert Jahren durchgeführt. Es ist eine Erfahrungs­tatsache, dass ein und dieselbe Feldfrucht mehrere Jahre hindurch auf demseIbe n Feld gepflanzt nicht oder nur schlecht gedeihtQ Die Begründung dafür wird von manchen Autor~ in der einseitigen Ausnutzung des Düngers viel­leicht zu einem Teil mit Recht gesuchto Ho B r 0 n -s art (3) versucht dieses Problem als Folge der Bo­denmüdigkeit zu lösen. Einzelne Pflanzen scheiden durch die Wurzeln Stoffe aus 9 die den Boden verschlechtern und dadurch den Anbau einer Pflanzenart nur für eine bestimmte Zeit möglich macheno Zwei Theorien knüpfen sich an die Feststellung derWurzelausscheidungen. Die Toxintheorie schreibt artspezif ischen giftigen Wurzelausscheidungen, die Wirkstoffe von höchster Leistung sein sollen, die Bodenmüdigkeit zu. Nach der Organismentheorie schafft je­de Pflanze ihre Rhizosphäre~ wodurch gewisse Bakterien und Mikroorganismen gefördert werden, andere in einen Ruhezustand verfallen; letzterer kann aber durch die Schaffung einer andersartigen Rhizosphäre wieder aufgeho­~en werden. W. S c hup h a n (S)zieht die Möglichkeit von ~~rzelausscheidungen auf 3rund von Gefäss-und Frei­landversuchen bei Mischkultur und Alleinbau in Erwägung. P.S. Nut man (7) we~t Wurzelausscheidungen bei

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Rotklee, Luzerne, Flachs durch Farbreaktionen im Wurzel­bereich von 5 mm nacho Ho Mol i s c h (6) fand als beeinflussende Ursache einer Pflanze durch andere gas­förmige Pflanzenausscheidungeno Fo Boa s (1) sucht ebenfalls die Wirkung zahlreicher Pflanzen aufeinander in der Aussoheidung gasförmiger Wirkstoffe.

Der Nachweis von Wurzelausscheidungen in den Bo­den auf chemischem Weg bietet Schwierigkeiten versohie­denster Art. Der Wen t'sche Avena-Test (2) ermöglioht es, Wirkstoff quantitativ nachzuweisen. Wo S i g m und (9) stellte die Reaktion der Keimwurzel von Erbsen p Raps, Wicke, Weizen, Gerste nach der Eihwirkung von Alkaloiden, Glucoalkaloiden, Gluoosiden, Phenolen, Bitterstoffen am Längenwachstum derselben fest. F. M 0 e v u a (5) ar­beitete eine quantitative Testmethode mit Keimlingen von Lepidium sativum aus. Keimlinge mit einer Keimwurzel von bestimmter Länge werden in I - Indolylsäure von verschie­denen Konzentrationen gebracht und die Zuwachslänge der Keimwurzel als Mass des vorhandenen Wirkstoffes genom­men. Es steht aber ausser Zweifel, 'dass es einerseits verschiedene, vielleicht recht spezifisqhe Reaktionen von Keimwurzeln auf Wirkstoffe gibt und dass anderer~ seita solche Wirkstoffe von vielen Wurzeln ausgeschie­den werden.

Noch nicht oder kaum untersucht ist die Frage wie weit etwa solohe Stoffe beziehungsweise Empfindlich­keiten von Wurzeln beim Zustandekommen der Phänomene der Bodenmüdigkeit und bei ähnlichen Erscheinungen eine Rolle spielen. Die Versuche, über die im folgenden berichtet wird, stellen Vorarbeiten zu Untersuchungen über derar­tige Fragen dar. Wir haben zunächst die ReaktiOI~ der Keimwurzel einer Anzahl unserer Kulturpflanzen auf ei­nen Wirkstoff untersucht und geprüft 9 wie wei t diese Re­aktion ähnlich dem M 0 e v u stschen Kressetest messend erfasst werden kann ..

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Methodik.

Die Eignung einer Keimwurzel als Testobjekt prüf­ten wir mit rk - Naphtylessigsäure. Eine Lösungsreihe mit den Konzentrationen 10-5 g/oom bis 10-12 g/ccm wurde her­gestellto Keimpflanzen, die zur Prüfung in die Lösung gebracht werden, müssen eine gleiche Ausgangslänge haben. Die Samen lässt man in destilliertem Wasser vorquellen und bringt sie zur Keimung in Petrischalen. Das gemein­same Vorquellen der Samen ermöglicht einen gemeinsamen leimunga~eginn, der für einen derartigen Versuch uner­lässlich ist. Für diese Versuche verwendeten wir Petri­achalen mit 9 cm Durchmesser. In die sterilisierten Schalen wurden 2 Lagen Filtrierpapier gegeben und 5 ccm destilliertes Wasser. Die vorgequollenen Samen werden in entsprechenden Abständen auf dem befeuchteten Filtrier­papier mit einer Pinzette aufgelegt und zugleich in den Dunkelthermostat mit einer Temperatur von 2700 gebracht. Die Samen werden soviele Stunden im Dunkelthermostat be­lassen9 bis ein entsprechender Prozentsatz, deren Wachs­tumsgeschwindigkeit als normal angesehen werden kann, die gewünschte Ausgangslänge einer geraden Keimwurzel erreicht hat o Die ausgewählten Keimlinge werden in Pe­trischalen mit 2 Lagen Filtrierpapier und 5 ccm Versuchs­lösung gebrachto In eine Petrischale geben wir 6 - 7 Keimlinge 0 Die Schalen mit den Versuchskeimlingen kom­men sofort wieder in den Dunkelthermoatat und werden dort 15 - 18 Stunden belassen. Nach dieser Zeit werd~ die Zuwachslängen der Keimwurzeln gemeasen~ Parallel zu den Versuchen mit 0<. - Naphtylessigsäure wird jeweils eine Wasserkontrolle gemacht, um daran Förderung oder Hemmun.g des Wirkstoffes festzustellen.

Die Auswertung der gemessenen Zuwachs längen der KeimWL,rze~n erfolgt auf varianzanalytischem Wego Wir berech.'leten jeweils den Mi ttelwert der Zuwachslänge~ den mittleren Fehler des Mittelwertes, den t-Wert, der die Sicherheit einer Differenz zweier arithmetischer Mittel angibt und die dazugehörige Wahrscheinlichkeit p~ Die graphischen Darstellungen, für die die kleinsten eigni-

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filtanten Differenzen für 5 rf, Wanrscheinlichkei t berech­net wurden, geben ein anschau11ches Bild vom Verhalten der Testpflanzen in der Lösungsreiheq

Bei der Prüfung der Pflanzen nach ihrer Eignung als Testpflanze erwiesen sich folgende Kulturpflanzen wegen einer zu grossen Anzahl von Keimwurzeln oder ei­nes zu grossen Stärkevorrats im Endosperm oder einer zu harten Samenschale als ungeeignet. Roggen~ Hafer und Gerste sind wegen der grösseren Anzahl der Keim­wurzeln als Testpflanzan nicht zu verwendeno Wir ver­suchten bei verschiedener Wurzellänge die Zahl der Keimwurzeln auf eine oder zwei zu reduzieren~das aber ein unregelmässigeB Wachstum der Keimwurzeln zur Fol­ge hatteo Der Maissamen ist mit relativ viel Stärke und einer starken Samenschale ausgestattet 9 so dass das Wachstum der Keimwurzeln von derartigen Wirkstoffkon­zentrationen nicht beeinflusst wird o Bei Entfernung des Endosperms erweist sich die Keimwurzel als sehr reak­tionsfähig, vorläufig sind es technische Schwierigkei. ten, die sie als Testpflanze ungeeignet macheno Ausser­dem waren für diese Versuchsanstellung Klee-und Kürbis­samen nicht verwendb&ro

Ausführung der Versuche.

Als Testpflanzen eignen sich folgende fünf Pflanzenl Leindotterp Lein, Raps, Weizen, Gurke. Bei jeder' der genannten Testpflanzen erwies sich auf Grund von Versuchen eine bestimmt lange Dauer des Vorquellens, eine bestimmte Ausgangs länge der Kei~urzeln, mit der die Keimlinge in die Versuchslösung gebracht werden und eine bestimmte Zei t~ in der IIßn die Keimlinge in der Lösung belässt~ als besonders günstigo Diese Kompone.­ten sind für eine gute Reaktionsfähigkeit und für ver­gleichbare Wachstumswerte der Keimwurzel verant .. c~t­lieh.

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Leindotters

Leindottersamen lassen wir 20 Minuten in destil­liertem Wasser vorquellen, nach 20 - 24 Stunden können 6 mm lange Wurzelkeimlinge für die VersuohBlösung aus­gewähl t werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die längsten Keimwurzeln 9 mm und die kürzesten 4 mm. Nach 18 Stun­den werden die Zuwachswerte gemessen. Für die Konzentra­tionen 10-6 , 10-7, 10-8 gfccm ~ - Naphtylessigsäure er­gaben sich im Vergleich zur Wasserkontrolle Wachstums­hemmungen und für die Konzentration 10-10 g/com Waohs­tumaförderung mit signifikanten Differenzen. (Fig.l)

leeine

Leinsamen lässt man eine Stunde in destillier­tem Wasser vorquellen. Nach einer Keimdauer von '1 Stunden im Dunkelthermostat sind die längsten Keimwur­zeln 12 mm, die kürzesten 4 mm. Keimlinge mit 6 mm lan­ger Keimwurze1 wurden für die Versuchslösung ausgewählt und nach weiteren 16 Stunden die Zuwachswerte gemessen. Die Konzentrationen 10-5, 10-6,g/ccm bewirken eine Wachstumshemmung, die Konzentrationen 10-7 - 10-12 gfocm eine Wachstumsförderung im Vergleich zu derWasserkon­trolle. Bei allen Konzentrationen ergaben sich Werte mit signifikanten Differenzen. (iig.2).

Rapst

Rapssamen lassen wir 90 Minuten in destilliertem Wasser vorquellen. Nach 30 - 35 stündiger Keimdauer sind die längsten Ke1mwurzeln 12 mm, die kürzesten 6 mm.Keim­linge mit 8 mm langer Keimwurzel werden itir die Versuch .. lösung ausgewählt und nach 16 Stunden die Zuwe,chswerte genessen. Die Konzentrationen 10-5 g/ccm, 10-8 gfccm ~- Naphty1essigsäure bewirken eine Wachstumshemmung mit signifikanten Differenzen im Vergleich zur Wasser­kontrolle. Die Konzentrationen 10-9 81ccm, 10-10 g/ccm verursachen eine Wachstumsförde~, wobei die ZuwachB­werte in der Konzentration 10-10 81ccm gegen die Wasaer­kontrolle nicht mehr signifikant verschieden sind.(Fig.3).

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- 129 -Leindotter

+ 20

+ 10·

o ~o

- 10

- 20

- 30

- 40

- 50

- 60

- 10

- 80

Waagrechts Konzentrationen von ~ - Naphtyl­essigsä.ure

Senkrechts Zuwachswarte im Hemmungs-und För­derungsbereich

Fig. 1

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- 130 -

Fig. 2

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+ 20

+ 10-

- 10

- 20

- 3~'

- 40

- 50

- 60'

- 70

- 80

- 90

- 131 -

Fig. 3

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- 132 -

Weizen (Dr. Lasser Dickkopf):

Weizen wird 2 Stunden in destilliertem Wasser vor­gequollen. Nach einer Keimdauer von 20 - 24 Stunden im Dunkel thermos ta t bei 270C wird jewei 1s die mi ttlere Keim­wurzel gemessen. Zu dieser Zeit sind die längsten 10 mm, die kürzesten 3 mm. Keimlinge, deren mittlere Keimrurzel 5 - 6 mm lang ist, werden für die Versuchs lösung ausge­wählt. Nach einer weiteren Keimdauer von 11 Stunden wird der Zuwachswert an der ~ittleren Keimwurzel gemessen. Es ergibt sich eine Wachstumshemmung gegen die Wasserk~­trolle in den Konzentra..UGlnen 10-5 bis 10-7 gfccm und ei­ne Wachstumsförderung mit ebenfalls signifikanten Diffe~ renzen durch die Konzentrationen 10-8 , 10-9 und 10-10 ti/ccm. (Fig.4).

Gurken (Znaimer Einlegegurken):

Gurkensamen werden eine Stunde in de~tilliertem Wasser vorgequo11e~ 36 - 40 Stunden zur Keimung im Dun­ke1thermostat belassen. Keimlinge mit einer 15 mm langen Xeimwurzel werden für die Versuchslösung ausgewählt.Nach einer weiteren Keimdauer von 12 Stunden können die Zu­wachswerte gemessenwerde~, Die Konzentrationen 10-5 bis 10-9 gfccm von ~ - Naphty1essigsäure verursachen eine Wachstumshemmung gegen die Wasserkontrolle mit signifi­kanten Differen~en. Die Konzentrationen 10-10 bis 10-12 gfccm bewirken eine geringe Wachstumsförderung mit keinen signifikanten Differenzen. (Fig.5).

Vergleich der Testpflanzen. , Der Vergleich de~ 5 genannten Testpflanzen lässt

die verschiedenartige Reaktion bei gleichen Wachstumsbe­dingungen erkennen. In der Tabelle sind die von der Was­serkontro11e signifikant verschiedenen Werte angegeben.

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Testpf1anze Wachstumshemmung gfccm

WachstumsfBrderung gfccm

Lein 1o~,10-6 -7 -8 ~ -11 -11 -12 10 , lo , 10 , 10 , 10 ,10

Weizen ~ -6 -7 10,10,10 10~, lo -9, lo-10

Raps 10 ~, lo -6, lo-7, 10-8 lo-9

Leindotter 1o~' 10 -6, 10-7, lo-8 lo-lo

Gurken ~ -6 -1 -8 -9 10,10,lo,1o ,10

Weizen + 20

+ 10

10-8

- 10

- 20

- 30

- 40

- 50

- 60 -

- 70

- 80

- 90

-100 Fig. 4

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+ 10

o - 10

- 20

- 30

- 40

- 50·

- 60·

- 70·

- 80·

-134 -

Gurken

Fig. 5

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- 135 -

Zusammenfas sung

Leindotter, Lein, Raps, Weizen und Gurke wurden als neue Testpflanzen zum quantitativen Nachweis für Wirkstoffe gefunden. Die Zuwachslänge der Keimwurzel in einer bestimmten Zeit wird als Mass für den vorhan­denen Wirkstoff genommen. Die Reaktionsfähigkeit der genannten Testpflanzen wurde an 8 verschiedenen Konzen­trationen von cL - Naphytlessigsäure geprüft. Die ge­nannten Testpflanzen unterschieden sich voneinander durch eine verschiedene Reaktionsfähigkeit bei gleichen Konzentrationen von ~ - Naphtylessigsäure.

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1) Boas, F.,

- 136 -

Li teraturverzeichnis

"Dynamische Botanik". München 1942, 2. Auf1.

2) Boysen-Jensen, "Die Wuchsstoff theorie". G. Fischer, Jena 1935

3) Bronsart, H.,

4) Moevus, F.,

5)

6' Molisch, H., I

"Der heutige Stand von der Bodenmüdig­kei t" • Ztschr.f. Pflanzenernährung, Düngung und Bodenkunde j2, 1949

"Die Wirkungen von Wuchs-und Hemmstof­fen auf die Kressewurzel" • Biolog. Zentralblatt 68, 58-72, 1949

"Der Kressewurzeltest, ein neuer quan­ti ta ti ver 'fuchsstofftest" • Biolog.Zentra1b1att~, 118-139, 1949

"A11elopathie. Der Einfluss einer Pflan­ze auf die andere". Jena 1937

7) Nutman, P.S., ~olor reactions between c1ay minerals and rcot secreations."

8) Schuphan, .,.,

9) Sigrnund, W.,

Nature (London) 1&1 (4242):288, 1951

"Ein Bei trag zur physiologischen Wir­kung einer P:!:"'lanze auf die andere't. Botanica oeconomica Bd. 1, 1 - 15,1948

"Über die Einwirkung von Stoffwechsel­produkte auf die Pflanzen". Biochem.Ztschr. 62, 299, I, 339, 11, 1914 -

Page 141: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

- 1'1 -

1o)W1rth, .l.G., "Höch8terträge durch Mischkultur wahl­verwandter GeMÜsearten". Grundl~ u.Fortschr. im Selbstversorger­Gartenbau, H.l, Stuttgart 1942

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- 138 -

Aus der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont

(Leiter: Univ.ProfoDr.A.Z eIl e r)

Virusnachweis durch Formoltitration ?

Von A. Zeller u. H. Fößleitner-Karl

Eine der für die praktische Anwendung der Er­gebnisse der Virusforschung wichtigsten Feststellun­gen war die, dass der Befall mit Blattrollvirus bei den Kartoffeln den Stoffwechsel der bei den Aminosäu­ren Tryptophan und Tyrosin wesentlich beeinflusst. (A n d r e a e, W.A., T h 0 m p s 0 n, K.L.) (1). An­dererseits hat Sigvard E k e 1 und (2) darauf hin­gewiesen 9 dass wahrscheinlich verschiedene Kartoffel­sorten sich in spezifischer Weise in ihrem Aminosäure­gehalt unterscheiden. Mit Hilfe einer in enteiweissten Kartoffelpreßsäften a~sgeführten Formoltitration, bei der der Titrationsverlauf in Form einer Kurve festge­halten wurde, hatte E k e I und vers~cht, diese verschiedene Zusammensetzung der Aminosäurenfraktion der Preßsäfte der verschiedenen Kartoffelsorten gra­phisch zu erfassen und zur Sortendiagnose auszllwerten. Wenn das Verfahren von E k e I und brauchbar wäre, dann müsste sich daher der unterschiedliche Tryptophan­bezw. Tyrosingehalt blattrollkranker und vielleicht auch ancrers viruskranker Kartoffelknollen in einer In­derung der sortenspezifischen Form der FormoltitratiorB­kurve äussern. Da diese Formol ti tratiollen auch als Mikro­titration ausführbar sind~ schien hierwielleicht die Möglichkeit zu bestehen! auf physik~lisch-chemischem Weg da.s Vorliegen einer Virusinfektion in kltluJ.en r.1.·o­ben allS Kartoffelknollen nachweisen zu können. Uber . . .

die praktische Bedeutung einer derartigen Möglichkeit braucht wohl kein Wort verloren zu werden, zumal auch

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S c hup h a n (3) im ZUBa~menhang mit Viruserkrankungen von Kartoffeln beträchtliche Änderungen in der Zusammen­setzung der Aminosäurefraktion (allerdings vielfach der Hydro1ysate) mitgeteilt hat.

Wir haben daher versucht, zunächst die Befunde von E k e 1 und zu überprüfen um - im Falle die Uberprüf­ung positiv ausgefallen wäre - dann mit dieser Methode die Brauchbarkeit der Befunde von A n d r e a e - T horn p-s 0 n und S c hup h a n für die Praxis festzustellen.

In Anlehnung an die Angaben von E k e 1 und gingen wir dabei so vor, dass wir je 1 Viertelteil von 5 Kartcffelknollen mit einem Messer grob zerkleinerten und 50 g dieser Durchschnittsprobe in einem "Waring blendo~t namens Turmix unter Zusatz von etwas Wasser mit Hilfe eines mit etwa 12000 U/Min. rotierenden Messerflügels feinst zerkleinerten. Durch Filtration wird aus dem ent­stehenden Brei ein Saft gewonnen, von dem 30 ccm mit 10 ccm einer bariumhaltigen Lösung (80 g BaC12 + 2H20 18 g Ba (OH)2 + 8 H20 zum Liter gelöst) aufgekocht und filtriert werden. Vom abgekühlten Filtrat werden 20 ccm bei einer Temp. von 200C zur Pormoltitration verwendet. Diese Titration muss elektrometrisch mit einer Glaselek­trode ausgeführt werden. Uns stand hiefür eine Mikro­elektrode der Firma Polymetron lG.,Zürich 9 mit einem in­neren Widerstand von etwa 100 Megohm sowie ein Röhren­voltmeter der Firma Andreatta, Innsbruck, zur Verfüg­ung. Zunächst wird die Lösung mit n/lo Salzsäure bis pR 7,0 titriert, wobei zur Gewinnung der Titrationskurve der nach Zusatz von je 0,5 ccm der n/lo HCl erreichte pH-Wert abgelesen und notiert wird a Dann werden 10 ccm einer 35 ~-igen Formaldehydlösung zugesetzt, die genau auf pR 8,3 mit 0,1 n NaCH eingestellt wurde o Nun wird in derselben Weise,wie soeben für die Säure beschrieben, mit n/lo NaOH weitertitriert. Die Titration wurde meist soweit fortgeführt bis der Endpunkt praktisch erreicht war, d.h. bis weiterer Laugenzusatz keine oder nur mehr eine unwesentliche Verschiebung des pH-Wertes der lösung ergab 0

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Vorversuche zeigten~ dass Para1lel-Aufarbeitungen de~selben Kartoffelmateria1s praktisch übereinstimmende Kurven ergaben<> Die Kurven 1 bis 3 zeigen den Ti tra tions­verlauf in je 2 Versuchsansätzen der Sprten Vera, :Bona und Ede1weiss.

pR

Ver a

1 2 345 6 1 8 9 10

ccm n/1 0 NaOH

Fig~ 1

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8,5

6,

5,

6,5

5,5

- 141 -

Bon 8.

12345 ~ 7 8 9 ccm n/10 HaaR

Pig.2 ., E d e 1 w e i 88'

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

ccm n/10 lfaOB J'lg.'

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- 142 -

Gleiche Kurven werden jedoch nur erhalten, wenn die Messungen in kurzen Abständen wiederholt werden, da sich während der Lagerungszeit der Kartoffeln offen­bar die lminosäurez~d~mmen3etzung änderte.

Eine er3te Versuchsreihe prüfte~ in welchem Umfang der schon von E k e 1 und angegebene Ein­fluss des Standortes auf den Kurvenverlauf vorhanden ist und etwa störend wirken könnte. Zu diesem Ver­such wurden Knollen verwendet, die von einem Feld bei ldmont 9 Seehöhe 641 m, sandiger Lehmboden, geern­tet worden waren und Knollen der gleichen Sorten,an­gebaut auf der Kaiserau bei Admont, 1020 m hooh, auf lehmigem und humosem Sandbodeno Die verwendeten Sor­ten waren Aquila und FrUhbote.

1 q u i 1 a

1 2 345 6 7 8 9 10

oem n/10 l80R ~~

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B,

6,

5,

Frühbote

1 2 :5 4 5 6 7 8 9 10

ccm n/10 NaOH Fig.5

Wie die Kurven 4 und 5 zeigen, ist die Wirkung der Höhenlage und des Bodens ziemlich ausgeprägt. Die Unter­schiede, bedingt durch den Standort sind beträchtlich und vielfach grösser als die zwischen verschiedenen Sorten (vgl. unten).

Eine weitere Versuchsreihe sollte die erwarteten sortentypischen Unterschiede i:n Kurvenverlauf erfassen.Ob­wohl etwa 15 Sorten untersucht wurden und das Unterauch­ungsmaterial so ausgewählt war~ dass sich darunter früh­und spätb1ühende t 3peisekartoffeln und Kartoffeln zur in­dustriellen Verwertung befanden, lag der Anfa.ngswert der Ti tra tionskurven durchwegs bei pH 5, 5 ~ während in der Ar­beit E k e I und s Schwankungen zwischen pR 4,5 und pR 7 erwähnt werdeno Aus den nacnstehend abgebildeten Kur­ven ist ersichtlich, dass die verschiedenen Sorten teils

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- 144 -

sehr verschiedene, teils aber so ähnliche Kurven erga­ben, dass damit eine Unterscheidung der einzelnen Sor­ten nicht möglich isto

1 2 3 4 '5 b 7 8 ./ 10 ccm n/10 lfaOH

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Da S c hup h a n mit Eiweisshydrolyaaten ge­arbeit8t hatte und hier Unterschiede in der Aminosäu­rezusam.rnensetzung zwischen gesunden und viruskrank.en Kartoffeln gefunden hatte, wu~de versucht~ auf fermen­ta ti vem Weg eine Eiweisspal tung durchzuführen und nach­her die Ti trationskurven aufzunehmelj.~ Der Kartoffel­preBsaf't wurde mit Salzsäure und Pepsin versetzt und stand dann bei 390 im Thermostateno In bestimmten Zeit­abstä.nden wurden Proben entnommen und die Kurve regi­striex'!:0 ;Sie blieb uneefähr 15 St,unden gleieh und ver­flachte mitzunehmendem Gehal t an Aminosäl~reno Auch nach der Hydrolyse bekamen wir bei verschiedenen Sor­ten tells sehr verschiedene Kurven und teils 801che~ die w:'e gut übereinstimmende Doppelproben ausseneno

• 1 2 345

I

6 7 8 9 10

ccm n/lo NaOH

?ig.9

11 12 13

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pR

8,5 pR

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

ccm n/10 NaCH Figolo

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 com nI-lo Na.OH

F:l.g .. l1

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es mit der von E k e 1 und vorgeschlagenen Methode nicht möglich ist, Sortenunterschiede bei den Kartoffeln zu erfassen und dass daher auch keine Aussicht besteht, auf dieselli Wege zu einer praktisch bedeutungsvollen Diagnose für viruskranke Kartoffelknollen zu kommen. Einer brieflicilen Mitteilung von Herrn Dr. E k e 1 und entnehmen wir übrigens, dass auch bei seinen weiteren Versuchen die Me­thode die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt hat und daher verlassen wurde.

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Literaturverzeichnis _===== ___ =========aa

1) Andreae, W.A., Thompson, K.L.,

"Effect of Leaf Roll Virus on the Amino Acid Composition of Potato Tubers" • Nature 166» 72-7~S1 1950

2) Ekelund, Sigvard, "Eine biochemische Methode zur Sortenbestimmung bei Kartoffeln". Züchter]1, 118-119, 1948

3) Schuphan, W., "Eine kolorimetrische Schnellme­thode (modifizierter Tryptophan­Schnelltest) zur Unterscheidung gesunder und viruskranker Kartof­feln." Ztschr.f.Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz 21, 321-327,1950

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Aus der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont

(Lei ter: Univ.Prof .Dr.A. Zeller) ===============================================

Von W. Obritzhauser

Für die Wirtschaftlichkeit jedes Viehbestandes sind zwei Faktoren von entscheidender Bedeutung: Die Z u c h t-und die Nut z lei s tun g. Beide kön­nen nur in dem Ausmass aktiviert werden, in welchem sie anlagebedingt im Tier vorhanden sind. Dies gilt für alle landwirtschaftlichen Haustiere in gleicher Weise. Die Feststellung der Zucht-und Nutzleistungs­fähigkeit zur Beurteilung der vollen Leistungskraft der Tiere ist beim Milchvieh am weitesten vorgeschrit­ten, weil hier beide Leistungen in ursäc~lichem Zusam­menhang stehen. Die Erfolge einer gemeinsamen Zucht­und Nutzleistungsbewertung sind auf diesem Gebiete auch nicht ausgeblieben. Beim Pferd werden durch die Ein­führung der Zugleistungsprüfung gleiche Wege beschrit­ten, um auch hier die N:ltzleistung als Hauptbestand­teil der Gesamtbeurteil~ng zu verwenden.

In der S c h w ein e z u c h t begnügte man sich lange mit der Feststellung der Zuchttauglich­kat;~~Die Anzahl Ferkel ja Wurf als Mass der Frucht­barkeit und das 4-Woohen-Gewicht des Wurfes als Mase­sta:b für die Säugeleistung der Muttersau und für die "üchs.i.~kei t der Ferk~.: (Aufzuch tvermägen) werden zur zahlenmässigen Beurteilu~ des Zuchtwertes herangezo­gbl '> tm'oh die Einführung der Mastleistungsprüfung in Verbir;wung mit eier Schlachtlfertbeurteilung wird auch dis Nutzleistungsfätligkei t erfasst und in die Gesamt­beurteilung einbezogerr, Zum Unterschied vom Milchvieh~ bei welchem die Milchleistung durch die Geburt des KaI.

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bes ausgelöst wird, so dass die Nutzleistung des Mutter­tieres in Verbindung mit dem Zuchtwert des Vatertieres zur Bewertung der Zuchttauglichkeitdes heranwachsenden Jungtieres verwendet wird. muss beim Schwein der Nutzwert der EI terntie re durch l'rüi .~~~ der Nutzlei stung ihrer Nachkommen bestimmt werden.

Die Fruchtbarkeit und das AufzuchtvermBgen sind für die Beurteilung des Zuchtwertes von Sauen und Ebern von grösster züchterischer und wirtschaftlicher Bedeu­tung.

verscni'3(Ienen Wurl"nummern

Wurfnummern 234 5 6 7 8 9

Zuschlag ~O»89 +0,36 tO,OS ·;.l)g22

an Ferkeln Abzug .{),18 .{),29 .{),34 ..(),52 -0,19

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- 152.-

Die von Z 0 r n und K r all i n ger (24) mit diesem umfangreichen MatAria1 durchgeführten weiteren Untersuchungen haben noch folgendes gezeigt, Die Jahres­zei t hat auf die Ferkelzahl keinen Einfluss. ~uch die An­zahl aufgezogener Ferkel steht zur Jahreszeit in keiner Beziehungo Das !.ufzuchtvermögAn. aber verschlechtert sich zur kalten Jahreszeit hln$

Die Frage p ob der erste Wurf als Wertmesser für die Fruchtbarkeit und das Aui~uchtvermögen des Muttertie­re. verwendet werden kann, wurde von zahlreichen Autoren untersucht (H a r i n g 1, Hof man n 10 p K 0 b 1 i­B C h e k 12). Es wurde übereinstimmend festgeste11t p

dass die Anzahl Ferkel im ~"'!>~"'n "urf für die spätere Pruchtbarkei t des Muttertie reEbestimmend isto Das Glei~ ehe gilt a'.lch für das .\.ufzuchtvermögen (4-lfochen-lfurf­gewicht) beim ersten Wurf o J~ grösser der Erstlingswurf ist, um so mehr wird das GesRu~e beansprucht und es bil­det sich daher besser aus (lob 1 i s c h e k 12). Von allen genannten Autoren werden für den ersten Wurf 9 - 10 lebendgeborene und 1 - 8 aufgezogene Ferkel ver­langt.

Zwei Tabellen sollen diese Verhä1 tnisse aufzeigen. Sie sind einer Arbeit von H a r i n g (7) entnommen und zeigen die Abhängigkeit ,-e~·t~u:rtgrösse und des Aufzucht­vermögens beim ersten W~rf z~r Wurfgrösse und zum Auf­zucht vermögen in den folgendeü WUrfEn"

A. Lufzuchtleistung

.lufgezogene Anzahl Anzah::' Vfür • Anzahl Durchschnittlich Ferkel im 10 Sauen fe nach d. Würfe aufgezogene Ferkel Wurf 1. Wurf je Sau der späteren Würfe

unter 5 41 169 4,12 1,94 5 - 6 111 699 3,95 8,02 1 - 8 352 1429 4,06 8,28 9 .. 10 301 1217 4,06 8,39

11 73 302 4,14 8,82 über 11 32 140 4,37 9,09 Insgesamt 976 3956 4,05 8,31

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Aus dieser Tabelle geht hervor, dass mit zunehmen­der Zahl aufgezogener Ferke 1 im ersten Wurf auch die Zahl der durchschnittlich aufgezogenen Ferkel in den späteren Würfen ansteigt.

B. Säugeleistung (4-Wochen-Gewicht)

28 Tage Wurf-, Anzahl Anzahl Wür- Anzahl Durchschnittli gewicht beim Sauen fe nach do Würfe ches 28 Tage-1. Wurf 1. Wurf je Sau ' Wurfgewicht d.

späterctn Würfe kg kg

unter 40 129 554 4,29 52,96 40 - 50 102 428 4,20 55,61 45 - 50 122 464 3,80 56,12 50 - 55 131 501 3,82 56,91 55 - 60 134 550 4,10 56,94 60 - 65 100 393 3,93 58,12 65 - 10 60 228 3,80 60,63 10 - 15 41 195 4,15 62,62

über 15 74 278 3.76 65.34

Insgesamt 945 3591 3,98 58,43

Diese Tabelle zeigt die Abhängigkeit der Säuge­leistung beim ersten Wurf zum späteren Aufzuchtvermögen. Bei einem 4-Wochen-Wurfgewicht von 40 kg im Erstlings­wurf betrug das durchschnittliche Wurfgewicht der spä­teren Würfe mit 4 Wochen 52,96 kge Bei einem 28-Tage­Wurfgewicht von 65 - 10 kg im 'ersten Wurf erreichten die späteren Würfe ein durchschnittliches 4-Wochenge­wicht von 60,63 kg. Es besteht somit eine enge Bezieh­ung zwischen der Qualität des Erstlingswurfes und der folgenden Würfe. Dies gilt für die Fruchtbarkeit und cBS Aufzuchtvermögen in gleicher Weise .. Z 0 r n und K r all i n ger (24) haben für den Vergleich aer 4-Wochengewichte verschieden starker Würfe einen Nor­malwurf von 10 geborenen -gnd 8 verblei benden, Ferke~,-n als Bezugsgrösse verwendet~

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In diesem Zusammenhang muss auch der grosse Wert ausgeglichener Würfe hervorgehoben werden. S c h m i d t (19) führt hiezu an, dass es Muttertiere mit gut ausge­glichenen und solche mit sehr unausgeglichenen Würfen gibte Es dürfte sich hier um eine erbliche Eigenschaft der Muttertiere handeIne Tiere mit ausgeglichenen Würfen sind daher zu bevorzugen.

Zur Säugeleistung soll hier noch ergänzend er­wähnt werden 9 das. die Milchleistungsfähigkeit der Mutter­sau wie die der Kuh anlagebedingt ist. Die Zusammensetzung der Sauenmilch wurde in Friedland eingehend untersucht.300 Milchproben ergaben einen durchschnittlichen Fettgehalt von 7 - 9~, 80 Untersuchungen zeigten einen durchschnitt­lichen Proteingehalt von 7 - 8 ~ (S c h m i d t 19).Beim veredelten Landschwein wurde festgestellt, dass ein Mut­tertier, das 8 Ferkel in einer 8-wöohigen Säugeperiode aufzieht~ im Durchsch~itt täglich 3 - 4 1 Milch produziert. Es geht daraus der grosse Bedarf an Nährstoffen hervor, der zur Erzeugung dieser Milchmenge mit der oben angeführ­ten Zusa~mensetzung notwendig ist.

Bei der Auswahl von Z'lchtsauen ist auf ein gut ausgebildetes Gesäuge zu achten. Nach Untersuchungen aus Ruhlsdorf ist die Zitzenzahl erblich bedingt. Es muss bei Sauen und Ebern die Ausbildung von mindestens 12 Stri­chen verlangt werden o Soweit bisher bekannt, drücken Eber mit geringer Zitzenzahl die Zahl der Striche der Nachkommen auch von Sauen mit hoher Zitzenzahl (N ach t s h e i m 4) •

Es muss an dieser Stelle auch auf die Bewertung der Fruchtbarkeit von Z u c h t e b ern näher eingegangen werden., Die Bewertung der Fruchtbarkeit von Ebern wurde fruhe,~ so vorgenomme!l_, dass die durchschnittliche Ferkel­zah:L der von eÜlem Eber gedeckten Sauen als Maßstab der Fruchtbarkei t des Ebers angesehen wurde~ Wie Z 0 r n, K r a. :c 1 i n ger und S c hot t (24) nachweisen9

wird durch diese Berech'1Ung keine Bewertung der Fruchtbar­keit des Ebers 9 sondern lediglich die durchschnittliche FrJcntbarkeit der von diesem Eber gedeckten Sauen ermit-

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te1to Dies aber auch nur unter der Voraussetzung, dass die Wurfnummern .der einzelnen Sauen nicht zu weit aus­einanderliegeno Derzeit wird zur Beurteilung der vermut­lichen Fruchtbarkeit von Zuchteberri der Wurf der Mutter­sau angegeben, aus welchem der Eber stammto Wie weit durch diese Angabe eine Schätzung der FruchtbaFkeit des Zucht­ebers möglich ist, muss erst untersuc~t werdeno Jedenfalls wird a~ch hier nur ein Elternteil berücksichtigt. Es kann auf dißse Weise auch nicht festgestellt werden, ob und in welchem Ausmass der Eber die Leistung beeinflusst. Es ist keinesfalls gle,ichgül tig, ob ein Eber die Fähigkeit be­sitzt, bereits h 0 h e Fruchtbarkeit noch zu steigern oder zumindest zu halten, oder ob er nur imstande ist eine ger i n g e Fruchtbarkeit zu heben (Z 0 r n und K r a 1.1 i n ger 24).

Bei der Bewertung der F~~chtbarkeit des Ebers muss bedacht werden, dass die Sau mit ihrer kurzen Brunstdauer von 2 Tagen eine Bewertung der Fruchtb5rkeit des Ebers (Lebensfähigkeit des Spermas) nicht zulässt, da das Eber­sperma in dieaem Zeitraum voll befruchtungs fähig bleibt. Es k~~n daher beim Eber nur eine normale Fruchtbarkeit oder Sterili tät festgestell t werden. Die Feststellung ei­ner Variabili tät der Fruchtbarkeit von Ebern durch Ver­gleich der Fruc~tbarkeit der von ihnen gedeckten Mutter­sauen ist daher .nicht möglich (Zo 'rn 24) o~ (Wesentlich anders liegen die Verhältnisse beim Pferd. Da eine Stute ungefähr 6 Tage rosst, hängt es'von der Lebenskraft des Spermas eines Deckhengstes wesentlich ab, ob eine Befruch­tung erreicht wird). Die Anzahl Ferkel· je Wurf ist daher nur ein Maßstab für die Fr~chtbarkeit der Muttersauo Die Vererbung der Fr~chtbarkeit eines Ebers kann daher nur über einen Vergleich der Fruchtbarkeitsverhältnisse der von einem Eber gedecktei Muttersauen mit ihren Tochter­sauen ermittelt werdeno Ein Beispiel, das einer Abhand­lung von Pro b s t und 0 b e r (16) entnommen iS-i;9 soll dies zeigen.

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50 2,8

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27 11,0

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1945-47 13

36 2,8

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- 151 -

Betrachtet man in dieser Aufstellung die lnpaarungs­leistung der Eber A und B so wären diese beiden als gleich­wertig anzusehen. Nimmt man jedoch die durchschnittliche Leistung der Töchter in die Beurteilung mit hinein, so zeigt der Eber A eine bessere Vererbung der Fruchtbarkeit als der Eber B. Ebenso liegen die Verhältnisse bei den E­bern E und F. Bei Beachtung der Anpaarungsleistung ist der Eber E dem Eber F überlegen. Die Töchterleistungen zeigen . jedoch, dass der Eber F in der Vererbung der Fruchtbarkeit besser ist. (Am zweiten Beispiel wird der Wert des Ver­gleiches durch die geringe Anpaarungszahl 7 vom Eber E ge­drückt). Man sieht an Hand dieses kleinen Beispiels,d&8. der Leistungswert eines Tiere. nicht durch die Eigenleiet­ung sel1:s t, sondern nur durch den Vergleich der Eigen­leistung und der Leistung der Nachkommen bestimmt werden kann.

Daraus ergibt sich der praktische Vorschlag, den Erbwert von Zuchtebern hinsichtlich Fruchtbarkeit durch Vergleich d'er Fruchtbarkeit der von ih~en gedeckten Mut­tersauen mit deren Töchtersauen festzustellen, diese Wer­te in die Z'lchtleistungsprii fung einzubauen und sie in den Abstammung'Stafeln zu vermerken. Beträgt z.B. bei einem Eber A die durchschni ttliche Fruchtbarkei t der von ihm ge­deckten Muttersauen 10,57 Ferkel, die Tochterleistung bei 12 Töchtern durchschnittlich 12,0 Ferkel, so hat dieser Eber die Fruchtbarkeit um 1,57 Ferkel erhöht. Ein anderer Eber B hat zum Beispiel folgende Leistungen aufzuweisens

Mutterleistungen im Durchschnitt 20 Tochterleistungen im Durchschnitt

12,0 Ferkel 10,3 Ferkel

Dieser Eber tnt somit die Fruchtbarkeit um 1,7 Ferkel vermindert. Die Daten der Fruchtbarkeitsvererbung dieser beiden Eber würden daher lautens

Eber A 10,5 12,0 + 1,5

Eber B (M~tterleistung) (Tochter1eistung)

12,0 10,3 - 1,7

Der Eber A wäre somit als Erhöher der Fr~chtbarkeit und der Eber B als Yerminderer der Fr'~chtbarkei t anzusehen.

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Zur Feststellung der Nutzleistungsfähigkeit be­mühte man sich auch beim Schwein ä u s s e reM e r k­mal e zu finden, die in engen Grenzen doch einiger­massen sichere Rückschlüsse auf die Nutzleistungsfähig­keit ihrer Träger zulasse1 0 Wir kommen hiemit zur Fra­ge ob zwischen Form und Leistung besti~~te Beziehungen bestehen. Es wäre, wie B r ü g g e man n (2) fest­stellt, VO!l grosser wirtschaftlicher Bedeutung, wenn man gerade beim Schwein mit seiner raschen Generationenfolge und der grossen Zahl~on Nachkommen (im Verhältnis zu Pferd und Rind) den "richtigen Typ" finden könnte, der die Fähigkeit besitzt, beste Nutzleistung zu erbringen.

Der Typbegriff wird von A d 1 u n g (1) folgen­dermassen umschriebena

"Unter Typ versteht man das Gesamtbild der die Nutzungseigenschaften eines Tieres ausdrückenden Körper­merkmale".

Zu dieser Frage liegen eine Reihe von Arbeiten vor, die keinesfalls ~u einem einheitlichen Ergebnis ge­führt haben.

Aus einem von S c h n eid e r (22) bearbeite­ten Zahlenmaterial der Kraftborner SchweineleistungsprU­fungen gibt B r ü g g e man n (2) Zahlen wieder, die die Streubreite der einzelnen Körpermasse von 100 kg Schweinen zeigen4 nie hier wiedergegebenen Werte für die einzelnen Masse wurden von 144 kastrierten männlichen und 144 weiblichen Masttieren erhalteno B r Ü g g e -man n erwähnt hiezu, dass es sich um Tiere aus einem engbegrenzten Z~chtgebiet handelt, die bei völlig glei­chen Bedingungen gemästet wurdene

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- 15~"'"

Körpermasse Männliche Tiere Weibliche Tiere m .± tS' Schwankungs- m.± 0' Schwankungs-

breite breite

Widerristhöhe ~,6! 3,27 57·82 ~,6! 2,81 58-1l

Kreuzhöhe 67,8 ! 2,61 58-n 67,7.t 2,15 62-73 Brusttiefe 36,o! 1,76 31 -41 35,5 ! 2,0\ 28-39

Brtm tbrei te 29,S! 1,61 26-36 28,6 ! 1,83 24·35

Brustumfang 110,0 ! 3,78 100 -12. 108,8 ! 3,49 102 -118

Umdrehbrei te 28,8,! 1,57 25-~ 28,3,! 1,65 25·35

Rumpflänge 85,S! 3,51 78·~ 85,9 ! 3,2. 78-~

Röhrbeinumfang 16,2 ! 0,71 lIt-19 16,1 ! 0,71 15 • 19

B r ü g g e man n kommt auf Grund dieser Er­gebnisse zu dem Schluss, dass 100 kg Schweine gleicher Rasse eben keinen einheitlichen Typ verkörpern und führt an anderer Stelle wörtlich ausl " Es MUSS klar erkannt werden, dass die Beziehungen zwischen der Mast-und Schlachtleistung und den Körpermassen kaum als rasseei­gentümlich angesprochen werden könnenJ dort, wo sie vor­handen sind, sind sie vielmehr innerhalb der Rasse fami­liengebunden. 1t

Aus der angeführten Arbeit geht weiter hervor, dass zwischen der Widerristhöhe und der Mast-und Schlachtleistung keine gesicherte Beziehung besteht. Das Gleiche gilt bei diesem Material für die absolute und relative Brusttiefe~ Dieses Ergebnis st,ht in Wider­spruch zu dem von S c h m i d t, F 0 r s t hof f und 'f i n zen bur ger (17) gefundenen Beziehungen zwischen relativer Brusttiefe und der Mast-und Schlacht­leistung~ Für die Beziehungen Brustumfang und Mastdauer sowie Brustumfang und Schlachtleistung wurden geringe aber doch geSicherte Korrelationskoeffizienten gefunden.

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- 160 ~

Demnach weisen 100 kg Schweine mit grösserem Brustumfang eine kürzere Mastdauer und ein engeres Fleisch-Fettver­hältnis auf. Für die Rumpflänge wurde festgestellt, dass bei zunehmender Rumpflänge die Speckdicke abnimmt und damit auch das Fleisch-Fettverhältnia weiter wird.

D ü r r w ä c h t e r, Hör s t und Bad e r (4) kommen ebenfalls zu dem Schluss, dass die Zugehörig­keit eines Tieres zu einem bestimmten Typ keine Gewähr für gewünschte Leistungen bietet.

Einen weiteren Beitrag zur LösUng dieser Frage erbrachten S c h m i d t, F 0 r s t hof f und W i n zen bur ger (17), die eine bestehende Abhängigkei t . der Masttauglichkei t und Schlachtgiite vor allem von den Breitenmassen ihres Materials nachwiesen. Aus dieser Arbeit geht hervor, dass es bei der Züch­tung von Schweinen im Hinblick auf ihre spätere Ver­wendungsfähigkei t zur Mast vor allem darauf ankommt, Tiere zu finda1 und weiterzuzüchten, d~ im Verhältnis zur Widerristhöhe eine tiefe Brust haben. S c h m i d t kommt am Ende dieser Arbei t Zu dem Schluss, dass

1.) Zuchtwahl auf grosse relative B~lsttiefe auf eine Verbreiterung und Vertiefung des gesam­ten Rumpfes hinaus~!uft und

2.) dass durch zunehmende relativ~ Brusttiefe die Mastdauer abnimmt, der Schlaohtverlust zurüokgeht und ier Fettanteil auf Kosten des Fleisohanteils grösser wird~

Brei te und tiefe Formen ermö:{!ichen durch den grossen und weiten Raum, den sie den einzelnen Organen geben, ein harmonisches Zusammenwirken sämtlicher Orga­ne. Das Futteraufnahmevermögen und damit die täglichen Zunahmen werden grösser, wodurch eine bessere wirt­schaftliche Futterverwertung erreicht wird.

Die zweite Voraussetzung tür die Wirtschaftlich­keit eines Viehbestandes ist die Nut z 1 eis t-

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u n g, die dieser zu erbringen hat.Hier muss sich eine richtige Fütterung mit einem entsprechenden Leistungs­vermögen treffen, wenn der wirtschaftliche Erfolg gesich­ert sein soll. Das Schwein liefert uns als Nutzleistung Fleisch und Fetto Die von Rasse zu Rasse bestehenden Un­terschiede im Leistungsvermögen sind "esent lieh geringer, als dte Unterschiede, die innerhalb jeder Rasse gefunden werden. Die Nutzleistung beim Schwein steht in nicht so ursächlichem Zusammenhang mit der Zuchtleistung, wie dies beispielsweise beim Milchvieh der Fall ist. Die Milch­leistung wird hier durch die Geburt eines Kalbes ausge­löst und bedarf einer mengen-und qualitätsbestimmenden Feststellung um die Leis tungsfähigkei t des Muttertie res festzuhal ten und daraus auf die in Zukunft zu erwartende Leistungsfähigkeit des heranwachsenden Jungtieres zu schliessen. Bei der Nutzleistung des Schweines liegen die Verhältnisse etwas anders. Die Nutzleistungsfähigkeit der Muttertie re kann hier nur über die Nutzleistung ihrer Nachkommen bestimmt werden. Es muss daher durch die Mast­leistung der Nachkommen der Nutzleistungawert des Mutter­tieres erfasst werden. Dabei müssen wir uns der Tat­saahe bewusst bleiben, dass alle Verfahren zur Leis tunga­p~iei unseren landwirtschaftlichen Haustieren die Leistungsfähigkeit dar einzelnen Tiere nur annäherungs­weise bestimmen kCSnnen • .,ir milssen nur trachten, durch immer genauere Methoden der ?eststellung den wahren Leist­ungswert unserer Tiere immer genauer zu bestimmen.

Die grossen Unterschiede im Leistungsvermögen gehen aus einem Zahlenmaterial von S c h m i d t (21) deut­lich hervor. Es muss bei diesem Zahlenmaterial noch darauf hingewiesen werden, dass es aus Versuchen mit einem weitaus einheitlicherem Material stammt, als es in'der breiten Lan­deszucht vorhanden isto Es besteht daher die berechtigt~ Annahme, dass die Leistungsunterschiede bei unseren Zuch­ten wesentlich grösser sind.

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Tägliche Zunahme in Gramm (Mastperiode 30-100 kg)

F purchschnittlgrösste Zu- kleins te Zu-nahme nahme

0 0 cl 0 c1 0

I + + +

Veredelte Landschweine 1928/29 !"r &51,2 6Jo~6 795,5 786,5 50305 it6e,5

~ 100,11 loowo 122,2 124,7 77,3 73,0 Erl".lschlfein 1928/29 gz &\2,2 615,3 959,0· 824,0 5220D 455,11

~ 100,0 100,0 149,3 129,6 81,3 '~c5

Berkshires ~ S23~6 496,5 153,0 753pO 398,0 372,0 I . ~ 100,0 100,0 143,8 151~J 75,0 74,9 '

Unver~delte

Land<'chwei-ne ·gI ~o,9 5\1,4 722,1) fIl1,o 3~,1I 432,0

f, 1öo,1i 100,0 125,5 123,2 69,2 79,8 . -

Die Spanne von der· grössten zur_kleinsten täg­lichen Zunahme beträgt nach dieser. Tabelle,

Beim veredel ten Landschwein 291,0 Beim Edelschwein 431,0 Bei Berkahires 355,0 Beim unveredelten Land­schwein 327,0

o +

326,0 369,0 381,0

235,0

Die durchschnittlichen Tageszunahmen weisen '·(~l: Rpsse Zu Rasse wei t geringere Unterschiede auf"

& gr 0

Veredeltes LandschweincE0elscl-tweln 9.0 5,3 nGrkoh-rcss'~~~"c::-edel teE: :'·:2.!'ldschwe:in 41,3 44,9

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Eine weitere Tabelle soll zeigen, welche Unter­schiede in der Mastdauer bei verschiedenen Rassen ge­funden wurden.

Mastdauer in Tagen (Mastperiode von 30 - 100 kg)

Rasse Durchschnitt Kürzeste LänRSte f! 0 f! 0 cf

+ +

Veredeltes Land-schwein 1928/29

absolut 107,5 111,0 88.0 89,0 139,0 ~ 100,0 100,0 81 p9 80,2 129,3

Edelschwein 1928/29 b" 1 t

. a so u 109,0 110,2 73,0 85,0 l~,o

~ 100,0 100,0 67.0 n.l 122.9

Berkshire absolut 133,1 J.\l.o 93,0 93,0 116,0

~ 100,0 100.0 69,5 66,0 131.6 Unveredeltea Land-schwein a.bsolut 122,6 129,3 97,0 105,0 m,o

~ 100,0 100,0 79,1 81,2 1~,~

In dieser Tabelle treten die Unterschiede in­nerhalb der einzelnen Rassen besonders deutlich her­vor.

0 +

152,0 lli,9

~,o 139.7

188,0 133,3

162,0 125,3

So beträgt der Unterschi.)d zwL"~hen der kürze­sten und der längsten Mastdauer bei den einzelnen Ras-sen: T a g e

r! 0 0 + Veredeltes Landschwein 51,0 63,Q 5' Edelschwein 5;,0 &.9,0 &5 Berkshire 83~0 95,c ~g

ünveredel tee Landschwein 81,,, s-' .. t )9

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Die folgenden Zahlen von S c h m i d t (20) wur­den aus Versuchen mit dem veredelten Landschwein gewon­nen. Sie zeigen die Mastd~uer in den einzelnen Gewichts­klassen,.

M ast d aue r i n Tag e n

Mastperiode 12.Le-benswoche

bis 110 kg

Mastperiode 30 - . 50 It

50 - 70 " 70 - 100 tt

Mi ttel d.Mastperiode ;0 - 100 kg

Mittel beider Ge­schlechter

mittlere r! 0

+

106,2 116,1

29,2 31,2 27,7 30,3 39,6 43,5

96,5 105,0

100,8

längste kürzeste t1 0 ri' 0

+ +

135,0 156,0 79,0 86,0

~1,0 ~l,o 21,0 25,0 33,0 38,0 21,0 23,0 50,0 65,0 27,0 32,0

129,0 1",0 69,0 80,0

136,0 74,0

Der Unterschied von der kürzesten zur längsten Mastdauer beträgt daher im Mittel beider Geschlechter:

Mastperlode ;0 -

50 ..

70 -

Differenz d. Mas tda.uer L d~J!as tperiode '0 -

50 kg

70 " 100 ..

100 kg

Tag e

18

16 28

62

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Daraus geht hervor, dase Tiere mit besonders ent­wickelten Leistunesanlagen eine um 62 Tage kürzere Mast­dauer haben können um das Enjgewicht von 100 kg zu er­reichens Im angeführten Beispiel beträgt der Unterschied von der mittleren zur kürzesten Mastdauer 21~, von der kürzesten z'J.r längsten Mastdauer 46 ~o Tiere mit sehr gutem Futteraufnahmevermögen benötigen nach diesem Bei­spiel nur die halbe Ifastzeit um das gleiche Endgewicht zu erreichen, alo Tiere mit schlechtem Futteraufnahme­vermögen.

Die hier aufgezeigten Unterschiede in der Mast­leistung sind nur durch genaue Prüfung der Mastfähigkeit feststellbar. Es werden auf diese Weise jene Tiere ge­funden, deren Futteraufnahmevermögen sehr gross ist, deren tägliche Zunahmen dadurch hoch sind und die das ge­forderte Schlachtgewicht früher erreichen als Tiere mit geringerem Futteraufnahmevermögen. Diese Tiere sind die wirtschaftlich besseren Futterverwerter, weil der für die Erhal tung nötige J.nteil an der gesamten Futtermenge bis zur Erreichung eines bestimmten Schlachtgewichtes wesent­lich kleiner ist, da die Tiere das geforderte Endgewicht durch die "höheren täglichen Zunahmen sch,1e11er erreichen. Im angeführten Beispiel wird also Erhaltungsfutter für 62 Tage Mastzeit eingespart.

Aus einem Vortrag von C 1 aus e n (3) anläss­lieh der Wintertagung der D.L.G. in Wiesbaden vom I.II. 1951 geht hervor ll dass durch d:ie dänischen Mastle:is tungs­prüfungen der Bedarf an Futtereinheiten (F.E •• Futter­wert von 1 kg Gerste) für 1 kg Zunahme von ~,17 auf 3,15 F.E. bei der dänischen Landrasse ~~ von 3~89 F.E. auf 3,16 F.E. bei der Yorkshire-Rasse in den geprüften Beständen herabgesetzt wurde. Die von C 1 aus e n angeführte Tabelle zeigt dies deutlich:

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Jahr

1909/10 1919/21 1929130 1939/40 1949/50

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Die F u t t e r ver wer tun g der Versuchs schweine

Der Futterverbrauch in FoE. je kg Zunahme

Dänische Yorkshire Landrasse Rasse

3,77 3,89 3,59 3,58 3,39 3,31 3,22 3,31 3,15 3,16

Im Mittel beider Rassen werden somit 47 Futter­einheite~ oder der Futterwert von 41 kg Gerste bei der Mast von 20 - 90 kg eingespa..rt.C 1 a u • e n kommt auf Grund dieser Ergebnisse zu dem Schluss. dass es in Dänemark theoretisch m6glich wäre für das Jahr 1951 bei einer Gesamtproduktion von 4,' Millionen Schweinen 200.000 Tonnen Gerate einzuaparen~ wenn diese bessere wirtschaftliche Futterverwertung für die gesamte dänischen Mast8chwei~e zutreffen würde.

'ür die »urchführung von Mastleistungaprüfungen ist die Zahl der zur Probamast notwendigen Ferkel eines Wurfes besonders wichtig, um einerseits sichere Ergebnts­se zu erhalten und andererseits die Kosten der Prüfung in annehmbaren Grenzen zu halten.

S c h m i d t und Lau p r e c h t (18) un­tersuchten an zwei vollen Würfen die Ergebnisse der Mast­leistungsprüfung bei verschiedener Wahl der Probetiere. Bei Einsendung von 2 Probetieren (ein weibliches und ein kastriertes männliches) in die Probemastanstalt, die nach dem mittleren Wurfgewicht ausgewählt wurden, werden die Mastei~enschaften des gesamten 7urfes mit einer für die Praxis entsprechenden Genauigkeit erfasst$ Es wird in diesem Zusam~enhang auch ein Vergleich der Streuung von

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rlile hleistungspIÜ fungsergebnissen und. Mastleistungser­gebnissen angestellt. Bei den beiden je neun Ferkel starken Würfen betrug die grösste Abweichung vom Mit­tel der täglichen Zunahmen aller Ferkel 7,2 ~ nach oben und 0,2 % nach unten g Die Ergebnisse der Milchleistungs­prüfungen weichen bei dreiwöchigen Kontrollen um unge­fähr 5 %, bei vierwöchigen um mindestens 9 ~ nach der Plus-und Minusseite von den tatsächlich erzielten Leist­ungen ab.

Die Durchführung von Mastleistungsprüfungen ist mit der Feststellung der Zunahmen und des Futterverzehrs für ein bestimmtes Schlachtgewicht nicht erschöpft. Es ~lSS noch die Feststellung des Fleisch-Fett-Verhältnis­ses und. die Bewertung der Schlachtware dazu komnen g um den Vergleichzwi-schen Zunahme und Verzehr ridtig durch­führen zu können. Wie W i t t (23) ausfül,!'t s hängt das Fleisch-Fett~Verhältnis nicht nur vom Gewicht der Tiere ab. Ob das Tier aus dem gereichten Futter früha r oder später mehr Fleisch oder mehr Fett ansetzt? ist weitge­hend erblich bedingt. Man kann daher auch in dieser Richtung aus dem gesamten Bestand. unserer Schweinerasse das auslesen, was die gegebene Marktlage erfordert,ohne dass eine grundsätzliche Umstellung des Zuchtzieles er­forderlich ist. Die Rentabilität der Schweinemast wird durch das Auffinden jener Tiere wesentlich gesteigert, die mit dem grössten Futteraufnahmevermögen und den da­durch grössten täglichen Zunahmen, die kürzeste Mastzeit benötigen, um ein bestimmtes Schlachtgewicht zu errei­chen. Dies sind die Tiere mi t der besten "wi rtschaft­lichen Futterverwertun~' (W i t t 23), weil bei ihnen ein wesentlicher Teil des Erhal tungsfutters eingespl rt werden kann. Mit der "physiologischen Futterverwertung" , nämlich mit der Nährstoffmenge, die für die Erzeugung von 1 kg Fleisch oder 1 kg Fett nötig ist, hat dies nichts zu tun (L i e b s c her 13, H ö p 1 e r ll~ W i t t 2 j) •

~ie schon erwähnt, ist die Feststellung des Fett: Fleisch-Verhältnisses bei der Durchführung von !.!?.st.Lüstungsprufungen-unerlässlich., H a r i n g und Ij. r ' .. ~ " n (9) führen hiezu 'iUS 0 da.ss es unerlässlich

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ist~ die einzelne Prüfung so zu gestalten, dass die tat­sächlich aufgenommene Nährstoffmenge dem tatsächlich Fleisch-Fett-Verhältnis gegenübergestellt wird. Die erste Voraussetzung hiefür ist die Einzelmast, da nur so die von dem betreffenden Tier aufgenommene Nährstoffmen­ge exakt bestimmt werden kann. Die zweite Voraussetzung ist die genaue Bestimmung des Fett-Fleischanteiles. H a r i n g (8) hat festgestellt, dass die bisher üb­liche Methode der Feststellung des Fett-Fleisch-Verhä1t­nisses (Speck und Flomen - Fett, Rückstück und Schinken -Fleisch) zu ungenau ist.

Es wurde eine neue Methode entwickelt, die bei den Mastleistungsprüfungen Verwendung finden kann und den Fett I Fleischanteil wesentlich genauer erfasst. Die Zer­legung der 4 Teilstücke, nämlich Rückenstück, Schinken, Speck und Flomen in Fleisch und Fettanteil und die Fest­stellung der im Fleisch enthaltenen Menge an Rohfett sowie die Berücksichtigung von Schwarte und Knochen ermöglichen eine genauere Beurteilung des Fett I Fleiechverhältnisses.

Zusammenfassung

Es wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten zur Zucht­und Nutzleistungsprüfung beim Schwein bestehen und welche Möglichkeiten vorhanden sind, diese zur Hebung der gesam­ten Schweinezucht nutzbringend zu verwenden. Hohe Frucht­barkeit. gutes Aufzuchtvermögen und hohe Mastleistung ermöglichen eine wesentliche Erhöhung der Rentabilität der Schweinezuchto Sie kann jedoch nur durch genaue Prü­fung dieser erblich bedingten Eigenschaften er~eicht wer­den.

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Literaturverze1chnis

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2) Brüggemann, Hans, "Bestehen Beziehungen zwischen der äusseren Fonn und den Mast1eiat­ungseigenschaften beim deutschen Edelschwein ?". Forschungsdienst, Bd.9, 1940, S.85

3) C1ausen, Hjalmar, "Die Mastleistungsprüfungen und deren Erfolg für die Futterverwer­tung und die typmässige Entwicklung der dänischen Schweinerasse". Züchtungskunde, Bd. 22,1951, H.5, s. 204

4) Dürrwächter, Harst und Bader: "Kri tiscre Betrachtun­gen zur Notwendigkeit der Mast-und Schlachtleistungsprüfungbei Schweinen und der M5g1ichkeit ihrer züchterischen luswertung." Züchtungakunde, Bd.7, 193Z,S.~65-379

5) Fische r, H., "Die Rahe der Sauenleistung in der Reihenfolge der Würfe" • Ztschr.f.Schweinezucht,Nr.32,1938. S·4}8-440

6) Rammond, 1., "Die ·lControlle der Fruchtbarke i t bei Tieren". Züchtungskunde, Bd.3, 1928

7) Haring, F., "Einfluss der Eretlinesleistung auf die Hahe der Lebensleistung in der Schweinezucht" • Z'tschr.f .. Schw~3inez'lcn t,Nr. 5, 1939

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- 170 -

8) Haring u.Gruhn, "Zur Methodik der Bestimmung des Fett f Fleischverhältnisses bei Mast-und Schlachtleistungsprüfun­gen an Schweine n" • Züchtuneskunde, Bd. 21, 1950, 9.267

9) Harind und Hagen, "Einfluss der Erstlingsleistung auf die Höhe der Lebensleistung in der Schweinezucht" • Kühn-Archiv, 1939, Sonderband Tierzucht

10) Hofmann,

11) Höpler, E.,

"Welche Mindestleistung müssen wir vom ersten Wurf einer Sau ver­langen 1" Ztschr.f.Schweinezucht, Nr.17,1939

"Irrungen und Wirrwlgen über die Futterdankbarkeit". Der praktische Landwirt, H. 5-6, 1951

12) Koblischek, St., "Hat der erste Wurf einer Sau Be­deutung für den Züchter 1" Ztschr.f.Schweinezucht, Nr.43,1938

13) Liebseher, W., "Irrungen und Wirrungen in der Tier­zucht und eine Klarstellung dazu". Der praktische Landwirt,H.3-4,1951

14) Nachtsheim, H., ttUntersuchungen über Variation und Vererbung des Gesäuges beim Schwein." Z tschr.f .Tierz. u.ZÜrhtungsbiologi e, Bd.2, 1924

15) "Zi tzenzahl und Ferkelzahl" • Dtsch.landw.Tierzucht,Nr.21,1925

16) Pro b~ t und Ober, "Die Bedeutung der Nachkommenschafts­prüfung für die Schweinezucht". Neue Mitteilungen f.d.Landw.,195o

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17) SchmidtsForsthoff und Winzenburger,

lS) Schmidt und Lau­precht,

19) Schmidt, J.,

20)

21)

22) Schneider, R.,

2;) Witt, M.,

24) Zorn, Krallinger und Schott,

- 171 -

HUber Form und Leistung beim Schwein". Züchtungskunde, Bd.10, 1935,S.414-429 "Bei trag zur Durchführung der Schwei­neleis tungsprüfungen tl 0

Züchtungskunde, Bd.10,1935

,tUbe r Ferkelaufzuchtund Leistungs­prüfung in der Schweinezucht" • Dtsch. landw.Tierzucht,Nr.21, 1925

"Leistungsprüfung und Schweine­zuch t". Tierzüchterische Zeitfragen,Hanno­ver 1927

"Uber die Leistungen unserer wichtig­sten Schweinerassen in der Jugendmast und di e Bedeu tung der Leis tungsprüf -ung." Lehren der Tierzucht, Hannover,1931

"Untersuchungen über äussere Form und Mastleistungseigenschaft beim deutschen Edelschwein" • Dissertation, Bres1au, 1939

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"Unters'lchungen zur züchterischen Bewertung der Fr'-lchtbarkeit und des 4-Wochengewichtes beim weissen Ede1-schwein" • Züchtungskunde, Bd.S, 19;:;, 5.433

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Aus der Bundesanstalt Für alpine Landwirtschaft in Admont

(Lei ter: Univ.Prof .Dr. A.. Z e 1 1 e r) ===============================================

Versuche über die Wirkung des KeimlingsdUngers Itp 0 r r 0"

Zusammenfassender Bericht von A. ZeUer

auf Grund der Versuche von V. Hartmair und G. Jähnl.

I. Einleitung

In den letzten Jahren wurde verschiedentlich die Frage erörtert, ob eine besondere Düngung der Keimlinge landwirtschaftlicher Nutzpflanzen zoT. viel­leicht auch in Form einer Reiz-bezw. StimulationsdUn­gung möglich, angebracht und wirtschaftlich vertret­bar sei.

Da dieser Frage gerade für Oesterreich besonde­re Bedeutung zukam beauftragte das österreichische Bundesministeriums für Land-und Forstwirtschaft auch die Bun1esanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont damit~ die Wirkungen eines derartigen im Handel er­hältlichen Präparates ttPorro" zu überprüfen.

Diese Prüfung wurde so vorgenommen, dass mit möglichst exakter Versuchsmethode darangegangen wurde, Art und Ausmass der von der erzeugenden Firma in ihrem Prospekt dem Porro zugeschriebenen Wirkungen zu über­p~ifen. Die wichtigsten in diesem Prospekt aufgestell­ten Behauptungen sind die foleenden:

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1. Porro erhöht die Keimfähigkeit

2. Porro erhöht die Gleichmässigkeit der Keimung

,. Porro erhöht die Gleichmässigkeit der Entwicklung

4. Porro erhöht die Entwicklungsfreudigkeit

5. Porro steigert den Ertrag

6. Porro fördert das Wurzelwachstum

Da weiters behauptet wird, dass die Wirkung des Porro vielfach besonders bei überlagertem und nicht mehr voll keimfähigem Saat gut zu beobachten ist, wurde ein Grossteil der Versuche mit derartigem Saatgut ausgeführt. Zusätzlich wurde auch geprüft, was sich ergibt, wenn ei­ne grössere Menge Porro, wie sie nach einigem Stehen an der L'lft an den Samen haften bleibt, angewandt wird und ob sich etwa ähnliche Wirkungen durch gewöhnlichen Gips erzielen lassen.

II. Versuehamethode

Die in der Einlei~ gestellten Fragen wurden mit Hilfe von' Gruppen von Ver~chen zu beantworten v&rsuoht. Es sind diesa

ba) Keimungsversuche im Thermostaten ) Keimungs-und Wachstum.versuche im Ge­

wächshaus c) Feldversuche

Die bei den Keimungsversuchen im Thermostaten und die bei den Keimungs-und Wachstumsversuchen im Gewächs­haus erhaltenen Pflanzen und Keimlinge gestatteten die Vornahme einer Reihe von Messungen und Zählungen~welche zum Beweis oder zur Widerlegung der zu prüfenden Behaup­tungen herangezogen werden konnten.

,Im einzelnen wurde wie folgt verfahren,

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Die Keimungsversuche im Thermos ta. ten wurden bei einer konstanten Temperatur von 240C ausgeführt. Hiebei wurde nur vorgewärmtes doppelt destilliertes Wasser~sorg­fältigst gereinigte (Dampf uew. !) Petrischalen und Fil­trierpapier für die quantitative Analyse verwendeto Die Zahl der gle ichzei tig a.lsgeführten parallelen Keimproben betrug mindestens 4, meist aber 5 oder 6, die Zahl der in jeder dieser Keimproben enthaltenen Samen war 100 oder 200 9 in Ausnahmefällen auch nur 50. Die Versuche wurden im Sommer und Herbst ausgeführt und vielfach nach einigen Monaten im Spätherbst und Winter mit dem gleichen Saatgut wiederholt, um einen allfälli~en jahreszeitlichen Einfluss nicht zu übersehen 4

Die Keimunp's-und Wachstumsversuche im Gewächshaus (

wurden auf Parabeete in ~~t abgelagerter schwach saurer Mistbeeterde ausgeführt. Die Zahl der Wiederholungen be­trug 4-6, bei Winterzwiebel aber 10. In jeder Wiederho­lung befanden sich bei einigen Versuchen je 100 Pflan­zen, bei den meisten aber je 400 Pflanzen bezw. Samen. Die bei diesen Versuchen herangewachsenen Jungpflanzen wurden bei der E1nte teils einzeln, teils in Form von Stichproben, teils v.oHs'täl)_d.~lL~~9g~n und gemessen, der H20-Gehalt bestimmt und an ihnen wurden Wägungen und Messungen des Wurzelsystems vorgenommen sowie Zählungen der entwickelten Blätter ausgeführt. Zur Bestim.mmg der Keimfähigkeit bezw. Keimgeschwindigkeit wurden tägliche Zählungen der aufgegangenen Pflänzchen ausgeführt. Auf Grund dieser. Versuche ko~nte die Gleichmässiekei t der Keimung und der Entwicklung' und die Entwicklungsfreudig­kei t (d.h .. die Entvlic:üungsgeschwindigkei t) beurteilt werden .. Die Anlage der Versuche erfolgte zum Grossteil r13.eh den moderre n Fis h e r i sehen Verfahr.en der unge­ordneten Anordnung der Einzelparzellen~ Dies ermöglicht ei.r.e gute Ausschal tung von Lage-Unterschieden und ge-sta ttet!, bei der Auswertung der Versuche die Varianzana­l:,se anz'.1wenden mitHilfe der noch kleinere Unterschie­de als li t anderen Verfahren erfasst werden können.

Die Feldversuche dienten der Ertragafeststell­ung. Wegen des Mangels ausreichend grosser und gleich-

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.. 11S •

mässiger Versuchsflächen mussten die Versuche zum Teil mit anderen kombininiert werden. Aue diesem Grunde sohwankte bei den V~rsuchen mit Getreide die Parzellen­grösse von 25 - 6 m , standen gedrillte, handgelegte und gestreute Parzellen im Versuch usw. Andererseits wurden die Versuche mi t Wurzelfrücl'ten nach den moder­nen Fis h e r'schen Methoden angelegt um auch klein­ste Unterschiede noch erfassen zu können.

Die Berechnung der Versuchsergebnisee erfolgte so exakt und vorsicht;ig als möglich. Die Keimversuche wurden nach dem "Vierfelderschema" unter Anwendung des t 2-Verfahrens ausgewertet. Die nach den Fis her' schen Verfahren angelegten Versuche wurden der Varianz­analyse unterworfen und im übrigen wurde soweit erfor­derlich und möglich das S t u den t'sche t-Verfahren angewandt. +) Die in den T9.bellen angegebenen Wahrschein­lichkeitswerte bedeuten immer die Wahrscheinlichkeit da­für, dass die zwischen Kontrolle und Versuoh gefundenen Unterschiede nur zufällige, nicht durch den Versuch her­vorgerufene sind. Wenn diese Zufallswahrscheirilichkei t grösser als 5 ~ ist, dann muss man annehmen, dass' es nicht gelungen ist, einen Untersch~ed zwischen Kontrolle und Vers:lch wahrscheinlich zu :machen .. Je kleiner sie ist, desto besser ist der U'nterschied zwischen X~ntrolle und Versuch gesichert.

Ein Wort ~Jss noch den Verfahren gewidmet werden, die verwendet ~Jrden um die Gleichmässigkeit einer Ei­genschaft (Keimung, Entwicklung usw.) zu bellrtei1en~E8. diente hiezu die Berechnung des Variationskoeffizienten V der leich ist der in Prozenten deaMittelwertes aus-

m esa Recbenverfahren IIlrden bekannt 1i cl! inden letzten 15 Jatnn fast übera n inder lIe 1t in das. landwi rtschaft li ehe und naturwi ssenschaft 1i che VSrsüChswesen lIit grösst .. Erfo 1p eingeführt. Sie sind ja 'Handbuch dar PflanzenzüChtungi im Auszug beschrieben. Für IhN An­wentilllg ist aber das Studiua eines der dies Gebiet behandelnden lehrbücher nohall€HQ. A 18 so lchl koan u.a. in frag.: Snsdecorll STATlSTlCAlIfTOOOS ArPlIED TC EXPERI~,iS l ~ AGRI. OJLn!lI j IOla Co 11eg8 P.ress.19lt8, 4. Aufl. p Mathtr, STATlSTfCAl.ANAlYSIS I~ BfOlOOY, 2.Aufl. i

Loodon 1~ und R.A. fisher, STAT!STlCJ.L rnooos FOR~EARCH WORi'LRS •. k Auf' •• tdintu~ 19~. e für den h;er meist verw~Qdeten.t~Test vg1. Pätau, Slo~. Zbl. 53, 152-;68, 1943

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- l7G-

gedrückten Standardabweichung (V.. 100 0). Je grösser ein Variationskoeffizient ist, d1sto M grösser ist die Ungleichmässigkeit eines Beobachtungsmaterials, je kleiner er ist, desto grösser ist die Gleichmässigkeit (und desto kleiner die Ungleichmässigkeit).

111. Die Versuchsergebnisse

1.) Porro und Keimfähigkei t

Um festzustellen, ob Porro die Kei~fähigkeit be­sonders von altem überlagertem Saat~lt beeinflusst,wur­den 29 Versuchsreihen durchgeführt. Hierbei wurde das Verhalten von 72.000 Sa~en beobachtet. Nur in ll·dieser 29 Versuchsreihen ergab sich ein über die zufällig (d. h. in wenigsten 1/20 aller Fälle) Zu erwartenden Sc~an­kungen der Keimfähigkei t hinausgehender l!:bfluss des Porro auf die Keimfähigkeit.

In 4 Versuchsreihen ergab sich eine ~rhöhung der Keimfähigkeit durch Porro, nämlich

derung

und

bei frischem Weizen um bei altem Kais um bei frischer Hirse um bei altem Kohlrabi um

In 7 Vers'.lchsreihen bewirkte Porro der Keirnfä.hi~ ei t. nämlich

bei 801 tam Weizen um 5,' ~ bei a.ltem Mais um 18 "bei frischer Gers te um 4,8 " bei 80: tan Ra ten Rüben um 32 ~ bei altem Kohlrabi um 23 ~ bd altem Saiat um 9 ~.

eine Vermin-

)3ei 8 der übrigen 18 Versuchsreihen zeigten die mit Porro behandelten Samen eine etwas grössere Keim-

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fähigkeit als die Kontrollen, nämlich

bei frische r Hirse a1 ten Tom ten alten Boten Rüben a1 tem Kohlrabi altem Salat (3 Versuchsreihen) alter Winterzwiebel.

In den letzten 10 Versuchsreihen keimten di e mit Porro behandelten Samen etwas schlechter als die unbe­handelten, nämlich bei

frischem Weizen altem Mais al ten T oma ten altem Rettibh al tem Weisskraut

al tem Kohlrabi al tem Salat (2 Versuchsreihen) alten Karotten al "te r Zwi ebel

Aus diesen letzten 2 Versuchsgruppen dürfen jedoch keinerlei Schlüsse auf eine etwaige Wirkung des Porro ge­zogen werden, da die aufeetretenen Unterschiede nicht grös­aer war~n als zufällig zu erwarten iat. Sie zeigen nur, dass die Aus'schläge zum Teil n~ch ~er posi ti ~ren n..,r! ZU!11 ':'e!l ,nach der negativen Seite gehen, also genau das Verhalten zeigen, das beim Fehlen eines in einer bestimmten Richtung wirkenden Einflusses zu erwarten ist.

Der Porroeinfluss war also

in 18 Versuchsreihen 0, nicht vorhanden in 7 Versuchsreihen negativ

und in 4 Versuchsreihen positiv.

Da vielfach dasselbe Saatgut 1n allen' Gruppen vork~mmt ist insgesamt zu schUese9!!! dass es nicht möglich, wal'~ eine eindeutiges reproduzierbare Wirkung des Par.!":, auf die Keimfähigkeit nachzuweisen.

Grössere (etwa doppelte bis vierfache) Porromengen wurden 1n 9 Versuchsreihen a.ngewand t.. In 2 ','Uen wirkten

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• 178 -

sie statistisch gesichert fördernd auf die Keimfähig­keit, nämlich bei

frischer Gers te und alten Tomaten

während bei altem Mais eine hemmende Wirkung auftrat. die übrigen 6 Versuchsreihen zeigten keine über dJ. s zu­fällige Mass hinausgehenden Porrowirkungen (altes Saat­gut von Mais, Rettich, Weisskraut, Karotten, Zwiebeln. und Winterzwiebeln).

Gips, der in einigen Kontrollversuchen neben porro verwendet wurde, zeigte genau die gleiche Wirkung wie grössere Porromengen. Bei frischer Gerste und al­ten Tomaten wa.r die Wirkung günstig, ungünstig war sie bei a.1 tem Mais.

Eine tabellarische Zusammenstellung der ausge­führten Versuche enthält Anhang I.

2.) Porro und die Gleichmässigkeit der Keimung.

Mit der Angabe, dass Porro "die Gleichm~saigkeit der Keimung erhöht" kann offenbar zweierlei gemeint sei~ Es können erstens Unterschiede zwischen Parallelversuchen vermindert werden. d.h. also eß können die immer zu beob­achtenden Schwa~kungen der Keimungsprozente vermindert werden oder es kann zweitens infolge des durch Porro be­wirkten gleichzeitigeren Keimens aller keimfähigen Samen der endgültige Keimungsprozentsatz früher erreicht wer­den. Beide Fragen lassen sich aus dem Admonter Versuchs­material beantworten.

Um die grössere oder kleinere Ubereinstimmung von Parallel versuchen exakt baartei1en zu können, wurden die schon eingangs erwähnten Variationskoeffizienten berech­net,~

In 18 der 29 Versuchsr-eihen, die zum Teil im Ther­mostaten zum Teil im Gewächshaus a.lsgeführt wurden, zeig­tendie mit Porrobäh3.ndel ten I(eimungsproben geringere

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- 179 -

Schwankungen als die unbehandelten Proben (Mai,2mal, Weizen 2mal, Tomaten, Zwiebel, Winterzwiebel, Rote Rü­ben, Kohlrabi 2mal, Salat 5mal, Hirse 2mal). Die Vari­ationskoeffizienten betrugen hiebei 99-bis 4 ~ der des unbehandelten Saatgutes. In den übrigen 11 Versuchs­reihen waren die mit Porro behandelten Keimproben un­gleichmässiger als die Kontrollen (Mais, Gerste, Weiss­kraut, Rettich, Karotten, Weizen, Tomaten, Rote Rüben, Kohlrabi 2 mal, Salat). Die Variationskoeffizienten be­trugen hiebei 106 bis 338 ~ der der unbehandeI ten Pro­ben.

Eine statistische Prüfung nach dem t 2-Verfahren ergibt, dass bei 29 Versuchsreihen und einem bei sehr vielen Versuchsreihen sich ergebenden lsl-Verhältnis von Förderung und Hemmung ein 11:18-Verhältnis mit 40~ Wahrscheinlichkeit zufällig erwartet werden muss.Aus den vorhandenen Zahlen kann also nicht geschlossen werden, dass das Porro die Gleichmässigkeit parallel ausgeführter Keimungsversuche gesetzmässig und zuverlässig vergrös­sert. Dem entspricht auch die Tatsache, dass der Mittel­wert der Variationskoeffizienten aller 29 Porro-Versuchs­reihen 103 ~ 14,4 ~ des Variationskoeffizienten der Kon­trol1versuchareihen beträgt. Die durchschnittliche Er­höhung des Variationskoeffizienten betrug im Mittel aus den 11 Versuchsreihen, in denen eine solche Erhöhung be­obachtet wurde 77 ~ während die durchschnittliche Ernie­drigung in den 18 anderen Versuchsreihen 42 ~ betrug. 10 Versuchsreihen, bei denen eine grössere Porro-Menge angewandt wurde, ergaben einen durchschnittlichen Vari­ationskoaffizienten von 103 ~ 7~8 ~ des Variationskoef­fizienten der Kontrollreihen. Dle mittlere in 5 der Ver­suchsreihen beobachtete Erhöhung betrug 59~, die mitt­lere Erniedrigung in den restlichen 5 Versuchsreihen betrug 53 ~. Die 5 mit Gips ausgeführten Reihen ergabe~ eine mittlere Zunahme des Variationskoeffizienten um 55 ~o Dies setzt sich zusammen aus 3 Reihen mit eire r durchschnittlichen Zunahme von 108 ~ und aus 2 Reihen mit durchschnittlich 24 ~ Abnahmeo

Da einige Pflanzen w:l.ederhol t (zu verschiedenen Zei ten bezw o ah 'Verschie1e!l9 So-r-teL.) ul1.tersu:_~ht ~lrden~

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- 180 ..

ist es ganz interessant zusa~~enzuBtellen, welchen Ein­fluss das Porro auf die Gleichmässigkeit der Keimung in diesen Fällen zeigte.

Pflanze

Mais Weizen Tomaten Rote Rüben Kohlrabi Salat Hirse

Summe

Erhöhungen Erniedrigung der Gleichmässigkeit der Keimung

2 1 2 1 1 1 1 1 3 2 5 1 2 --

16 1

16 positiven Wirkungen stehen also 7 negative gegenüber und es ist an der Tabelle ersichtlich, dass höchstens beim Salat von einer konsequent die Gleichmässigkeit .der Keimung fördernden Wirkung des Porro gesprochen wer­den kann. Wenn m'ln annirnmt p dass das Porro keine in be-stlmmter Richtung gehende Wi~kung hat, wenn man also 5~ Förderung und 50 <'f, Hemmung erwartet und wenn man die ge­fundene 16:7-Wirkung mit Hilfe des X 2-Verfahrens unter Anwendung der Kontinuitätskorrektur mit dieser Erwartung ver.sle~.chtg dann erhält man ein t 2 von 1,43 mi t einer Zufallswahrscheinlichkei t von 24 ~. Eine eind.e·<tige Porro­wirkung ist also durch ".as l6:7-Verhältnis noch nicht na.c 'egewieser..., da ein derartiges Ergebnis mit 24 % Wahr­scheinlichkei. t zufällig eI"'uartet werden kann" Lässt man den Salat in obiger Tabelle weg? dann ergibt sich ein t 2 VGn 0,49 mit einer Zufallswahrscheinlichkei t von

48 ~. Die zwei te mögliche Bedeutung einer "Erhöhung der

Glelchmässigkei t der Keimung" ~ nämlich d.as raschere Er­..... .; '~h-,:!\ des end gij. 1 tig€-n Keimungsprozentsatz8B wurde eben­falls in einer Reihe von Versuchen überprüft.

In 3 Fällen (Winterzwiebel, Rettich und Weisskraut) er-ab sich eine Beeinflussung der Keimungszei t, in 1 Fall

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- 181-

(Karotten)ergab sich eine Andeutung für eine Herabsetz­ung der Keimungszat durch porro (Zufallswahrscheinlich­keit aber 20 ~ !) und in 1 Fall (Zwiebel) verlängerte Porro in normalen und erhöhten Mengen die Keimungszei t (Zufallswahrscheinlichkeit 5 ~ ).

Zusammenfassend lässt sich also feststellen,dass im Durchs chIli tt aller ausgeführten Versuche keine ein­deutige reproduzierbare Beeinflussung der Gleichmässig­keit der Keimung von Samen durch Porro nachgewiesen werden konnte.

Im Anhang 11 sind die Versuche zusammengestellt, aus denen obige Werte entnommen wurden. Nähere Angaben über 1ie einzelnen Versuche sind im Anhang I jeweils unter der gleichen Protokollnummer zu finden.

,.) Porro erhöht die Gleichmässigkeit der Entwicklung

Die Beurte ilung der Gleichmässigkei t der Ent wick­lung von Pflanzen kann sowohl nach ~e8sungen oberirdi­scher als auch unterirdischer Teile erfolgen" A.ls mathe­ma tisches Mass für die Gleichmässigkei t kann wiederum der Variationskoeffizient gelten.

a) Messungen an oberirdischen Teilen wurden an Mais,Wei­zen, Gerste Zwiebel und Winterzwiebe: ausgeführto Nähere Angaben über die einzelnen Versuche finden sich unter der entsprechenden Protokollnummer in den Anhängen I und IV. lus den VariationakoeffiZien tan und den entsprechenden Zufallswahrscheinlichkei ten, die im Anhang 111 aufgeführt eindg ergibt sich, dass keine Wirkung des Porro nachweis ba:-.. ... ist"

b) Messungen an unterirdischen Teilen wurden an den , Wurzeln von Winterzwiebel, Zwiebel. Karotten,Weiss­kraut und Rettich ausgeführto Das Ergebnis dieser: Messungen und der Umfang der ausgeführten Venuih8 ist aus der folgenden Tabelle zu entlld;'jut:~l<l

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10 6 6 5 6

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140 4200

50 900

300 5Itoo

150 2250

70 1260

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P

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42,6,! 1,17 41,3,!1.89

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· 54%

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57,1 .! 1,74 50.1 ! 2,43

52,4! 3,01

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27,0!. 1.04 25.7.! 0,30

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· 26 %

96,5 ~

. 3It,9 ! 2,09 35.7! 1,76

34.1.! 1,76

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75 %

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3o,5.! 1,86

" 22 %

25 ~

--_

.

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- 183 -

Also nur bei Zwiebel liess sich überhaupt eine Beein­flussung der Gleichmässigkeit der Wurzellänge durch Porro feststellen. Porro bewirkte hier eine schwache Erhöhung der Gleichmässigkeit. Das Ergebnis hat eine Zufallswahr­scheinlichkei t von etwa 4~, ist also s ta tistisch gesich­ert. Als Einzelergebnis neben 4 Versuchen, die keine Be­einflussung der Wurzellänge durch Porro ergaben, besagt es aber natürlich nicht vi~

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass über 19.000 a~sgeführte Messungen ergaben, dass eine sicher nachweisbare Beeinflussung der Gleichmässigkeit von Wur­zeln durch Porro nicht stattfindet.

4.) Porro erhöht die Entwicklungsfreudigkeit.

Die Schnelligkeit der Entwicklung einer Pflanze kann sich an verschiedenen Merkmalen zeigen. Neben sohwe­rer erfassbaren morphologischen, wie Knospen-und Blatt­entfaltung,sind es leicht zu beurteilende Eigenschaften wie Grösse bezw. Länge der Triebe, Gewich t der Triebe usw., die ein Mass für die Entwicklungsgeschwindigkeit, die Ent­wicklungsfreudigkeit, abgeben können.

Wir haben unser Versuchsmaterial auch in dieser Hinsicht einer eingehe:1den Bearbeitung unterzogal und hab en folgende Merkmale näher untersucht:

a) Die Keimblattentfaltung: Bei Keimproben wurden bei mit Porro behandelten und bei unbehandelten Proben die Zahl der Keimlinge festgestellt, welche iie Keimblätter ent­faltet hatten. Eine Porro9Wirkungkonnte nidt festge­stellt werden (Kohlrabi).

b) In anderen Versuchen wurde das Aufrichten der Keimlinge verfolgt. Es konnte kein Anhaltspunkt dafür'~efunden werden, dass Porro-behandelte Keimlinge sich früher auf­richten als unbehandelte (Salat).

c) Junge Hirse-Keimlinge wurden nach ihrer Länge klassifi­ziert. Die Anzahl del' ;.";er 9 mm langen war bei dem mit Porro beh:l.:-,del ten S:=':'s'1 ,,-:,t grösser,

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Diese 3 Versuche v die vor allem die ersten Stadi­en der Keimung erfassen sollten, zeigen also, dass nur gelegentlich eine Wirkung des Porro festzustellen ist.

d) Bei den Versuchen mit Weisskraut und Rettich wurden an insgesamt über 3500 Pflanzen die Zahl der Blätter festgestellta Die mit Porro behandelten Pflanzen unterschieden sich nicht von den Kontrollpflanzen.

e) Messungen der Länge der oberirdischen Teile junger Pflanzen vcnMais, Weizen v Gerste, Zwiebel und Winter­zwiebel ergaben nur beim Gerstenversuoh eine etwa 5,6 % grössere Länge der Porro-Pflanzen. Eine grös­sere Porromenge bewirkte bei Weizen Längenzunahme von etwa 7 %. Gips statt Porro erbrachte bei Weizen und Gerste Län~enzunahme von 6 - 8 10. In der Mehr­zahl der Versuche lässt sich jedoch keinerlei Wirkung des Porro nachweisen.

f) Das Frischgewicht der oberirdischen Teile wurde bei Weizen, MaiS: Gerste, Tornaten v Winterzwiebel, Zwiebel, Karotten, Weisskraut und Rettich bei insgesamt über J.7. ClOO Pflanzen bestimmt .. Nirgends liess. sich irgend eine Porro-Wirkung nachweisen.' .

g) Der Gehalt an Trockensubstanz wurde bei den gleichen Pflanzen festgestellt. Eine Wirkung des Porro konnte nirgends gefunden werden.

Die Ergebnisse all der langwierigen Berechnungen sind im Anhang IV zusammengestellt. Von einer Mitteilung und Dnrchrechnung aller vorliegenden Trockensubstanzbe­stimmungen w'c.lrde abgesehen, da der Aufwand an Arbei t für das auch deutlich sichtbare negative Ergebni8 überflüssi;3" erscheint.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nicht ge~.a,ng) irgend eine ins Gewicht fallende Beeinflussung deI' Entwicklungsfreudigkei t durch Porro nachzuweisen.

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- 185 -

5.) Porro steigert d!n Ertrag

In 10 Versuchen wurde die Frage geprüft, ob Porro den Ertrag steigert4 Einer der Versuche (mi t Rote Rüben) konnte wegen zu vieler Fehlstellen nicht ausgewertet wer­den. Die Ergebnisse der übrigen Versuche sind in der fol­genden Tabelle übersichtlich zusammengestellt. Im Anhang V sind nähere Einzelheiten über die ausgeführten Versuche mitgeteilt. Die besonderen Verhältnisse in Admont (be­schränkte Grösse der zur Verfügung stehenden Versuchsflä­chen, schlechter Boden, extreme Klimalage) machten es notwendig, die Porro-Versuche zum Teil nur als orientie­rende Mikro-Versuche, zum Teil im Rahmen anderer Versuche mitlaufen zu lassen. Diese Einschränkungen wurden aber durch lnwenäung besonders wirksamer Rechenverfahren und zum Teil auch schon durch entspre~hende Anlage der Versuche zu kompensieren getrachtet. Die Wirkungen der Porro-Be­handlung waren dle folgenden:

Protokoll-Nr.

2024

2025 a1

2025 a2

2025 b1

2025 b2

2025 c1

2025 c2

2006

Pflanze

.in t erwei zen

Sommerweizen tt

Sommergerste

•• Hafer

" Zuckerrüben (Kai se rau ,

." ) ...... 00- m

Zuckerrüben (Admont)

K:l.rotten

Porro-Wirkung Zufalls": auf d. Ertrag wahrschän-

lichkei t

+6~ 26 ~

-6,5 ~ 74 ~ -16 ~ ·32 ~

+1 ~ 89 ~

+2 ~ 93 ~

> -J,5 ~ 51 ~

+10 ~ 68 ~ I

Gewicht +12 % 16 ~

Zucker +9 % 58 ~

(}ewi cht +23 ~ 9~ Zucker +22 ~ :~ 0 ,::0

-10,5 .~ , . .., . .., ~ ,'. l"

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- 186-

Es ist also nur die n~gative durch Porro bewirkte Ertragsänderung bei Karotten statistisch gesichert. Eine mühevolle, genauere lnalyse der Zuckerrübenversuche ~r­gab, dass anter den geprüften 3 Sorten doch eine war,die sm wenigsten im Zuckerertrag statistisch gesichert (5 ~ Zufallswahrscheinlichkeit) positiv auf die Porro-Behand­lung reagiert hatte. Eine andere Sorte dafür reagierte negativ. Im Durchschd tt jedenfalls war auch bei den Zuckerrüben keine eindeuti ge Wirkung nachweisbar.

Da dem isolierten Karottenergebnis keine allzu grosse Bedeutung beige~ssen werden darf~kann gesagt werden, dass im Durchschnitt aller 10 angeführten Ver­suche keine einde~tige Porro-Wirkung auf den Ertrag der Pflanzen festgestellt werden konnte (6 positive und 4 negative Wirkungen ergeben eine Zufallswahrscheinlich­keit von 82 ~).

6.) Porro fördert das Wurzelwachstum

~ine der Hauptwirkungen des Porro soll in einer starken Förderung des Wurzelwachstums bestehen. Auch in ~e8er Richtung wurden die in Admont mit Porro ausgeführ­ten Versuche ausgewertet. Es wurden sowohl die Wurzell~ gen als auch Frisch-und Trockengewichte der Wurzeln un­~rsucht.

Die Wurzellänge von Weizenkeimlingen wurde durch porro deutlich gefördert, während bei Winterzwiebel,Zwie­ber, Karotten, Weisskraut und Rettich ein Einfluss nicht nachgewiesen werden konnte. Anwendung grösserer Porro­Mengen änderte dieeErgebnis nicht.

Das Wurzelfrischgewicht von Winterzwiebel, Zwiebel, Karotten, Weisskraut und Rettich wurde weder durch normala noch d11re1'; erhöhte Porro-Mengen nachweisbar beeinflusst. Zieht xan allerdings die beiden Werte mit der geringsten Zü(al .~wahrscheinlicilkei t (Zwiebel und Weisskraut) zu­sammen, d3.nn ergibt sich eine gesicherte nev,-ativ9 Porro­Wirk.ung auf das W~lrzelfrischgewicht dieser beiden Pflan­zen.

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- 187 •

Auch beim Wurzeltrockengewicht (in Prozenten des Frischgewichtes gerechnet) ist im Durchschnitt der ge­prüften Pflanzen (Winterzwiebel) Zwiebe!~ Karötten~ Weisskraut, Rettich) kein Porro-Einfluss nachweisbaro Der einzige statist~sch sehr gut gesicherte Versuch (Rettich) ergab auch hier eine negative Porro-Wirkung und der beinahe gesicherte Karottenversuch weist eben­falls darauf hin, dass die Wirkung des Porro eher in ei. ner Erniedrigung als einer Erhöhung des relativen Wurze~­trockengewichtes bestehto

Abgesehen von Einzelfällen, in denen Porro einen fördernden Einfluss (Wurzel länge von Weizenkeimlingen) bezwo einen hemmenden Einfluss (Wurzeltrockengewicht von Rettich und Karotten, Wurzelfrischgewicht von Zwie­bel und Weisskraut) ausübte, konnte eine sichere Beein~ flussung des Wurzelwachstum8 durch Porro demnach nicht nachgewiesen werden.

Die zahlenmässigen Unterlagen für die hier mit­geteilten Ergebnisse sind im Anhang VI zusammengestellt.

z usa m m e n f a s 8 u n g ===~=-====================~--

Auf Grund eines umfangrei eh en Versllchsma terials, das über 1000000 Keimlinge und Jungpflanzen von Weizen, Gerste. Mais, Hirse, Tomaten, Roten Rüben, Rettich~ Weisskraut, Kohlrabi 9 Salat, Karotten, Zwiebel und W!n­terzwiebel sowie 10 Feldversuchen mit Winterweizen, Som­merweizen, Sommergerste, Hafer, Zuckerrüben und Karotten umfasst und das in den verschiedensten Richtungen aus­gewertet wurde~ kann festgestellt werden, dass es nicht möglich war~ unter den gegebenen Versuchsbedingungen ei­nen eindeutigen und 8icheren.~ praktisch ins Gewicht, fallenden Einfluss von Porro auf

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- 188 -

Keimfähigkeit Entwicklungsfreudigkeit

Gleichmässigkeit der Keimung Ertragshöhe

Gleichmässigkeit der Entwicklung Wurzelwachstum

festzustellen. Gelegentlich auftretende, positive Porro­Wirkungen beeinflussen dies Ergebnis ebensowenig wie die beinahe häufiger da und dort zu findenden negativen Por­rowirkungen.

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- 189 -

Literaturverzeichnis ====================

1) Kaserer, H.,

2) Graf, A.,

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4) Kaserer, H.,

5) Kaserer, H.,

6) Kaserer, H.~

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Berre rkungen zu dem Bericht "Uber . die Wirkung des Porro" der Bundes­anstalt für Pflanzenbau in Wien. Die Bodenkultur 3, 271-280,1949

"Keimlings düngung" • Scholle-Bücher­ei, Band 58. Wien 1949

"Die Wirkungsweise der Keimlings­düngung mi t "Porro". Eine grund­sätzliche Erörterung". Die Bodenkultur 4, 10-11,1950

"Bodendüngung - Pflanzendüngung -Samendüngung - Keimlingsdüngung" • Z.Pflanzenernährung y Düngg., Bo­denkunde 50, 60-68, 1950.

Page 194: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

Anhang I/I ..; 190 -

Wirkunu von Porro

Protokoll- 2034a/47 2034-<3/47 2029/48 2c30/48 Nr.

Pflanze Weizen Weizen Weizen Gerste

frl.sch iüberl~. frisoh frisch Saatgut 1- _iährip; Q-~ähria l-:Uiliri..!! Versuchs- Thermost Thermost. ~ ::.a.siw,u.fj • Glashaus art Versuchs- 13.7.47 18.7.47 31.:5.48 27.3.48 beginn

Versuchs-ende

21.7.47 22.7.47 5.4.48 5.4.48

Zahl d. Wieder- 6 6 4 4 ho lungen

Samenzahl je Wieder- 200 2;>0 100 100 holung

viel B'-;)handlung Porro Parro Porro Parro P"rro Gips

Vergleichs KOlltx")lle !Kontrolle Kontrolle Kan- Porro Porro probe und tro1-Keimfiihig- 93 % 90 % 94 tf> 1e 89 % 89 % kei t 94 "

Wirkung + 2,5 " - 5,4 " - 0,27 % -4,8% -f6% +6%

Zufalls-wahrschein 0,3 % 0,03 % 85 % 2,% 0,8% 0,8% li(!hk..eil

Wirkung s ta ti ~ tis:h ja. ja. nein ja ja. ja. g~gic11ert

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Page 195: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

- 191 -auf die Keimfähigkeit .

2027/48 2031/48 2032/48

MalS Mais MaiS

überlagert überlagert überlagert

Glashaus Glashaus Thermostat

27.1.48 27 .3.48 25.7.47

26.2.48 13.4.48 29.7.47

4 4 5 ..

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Forro viel Gips Forro Gips viel viel Porro Forro Perro Porro

Kon- Kon- Kon. Kon-t:rol- trol. trol- trol- Ferro Porro Gips Kontrolle ~e 1e le 1e 39 % 39 % 45 % 23% 69 % 69 ~ 69 % 48 %

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64% 0»6% 1% 1,5% 1~ 8% 90% extrem klein

nein ja ja ja vielleicht nein ja.

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Page 196: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

Anhang I/2 - 19Z ..

. protokoll- 2042 '1/47 2042 IJ/47 2028/48 Nr.

Pflanze Hirse Hirse Torno.ten

Saatgut frisch frisch alt W1ener Runde

Versuchs- I Thermo- I Thermo- Glashaus A.,..t. 8t&t stat

Versuchs- 18.7.47 6.8.47 27 .1.48 beginn

Versuchs-20.7.47 8.8.47 26.2.48 ende

Zahl der Wiederho- 2 4 4 lun,.

Sa.menzahl 21)0 200 ·100 je Wieder-holun&r

Behandlung Porro Porro Porro viel Porro

Vergleichs- Kontrolle Kontrolle Kontrolle Kontrolle probe und

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Wirkung +8% + 7,7 ~ + 4,2% + 21 %

Zufallswahr-scheinlich- '7 % 2,6 % 68 % 0,1 % l ... ,:d+

Wirkung sta-n0111 .ja nein ja

tistisch ge-

s5.chert ,

8 9 10 los.

Page 197: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

- 193 -

2028/48 2c33/47 I 2035 r/47 2035 II/47

Tomaten Tomaten Rote Rüben

alt Wiener Runde \'fiener Run- alt de alt

Glashaus Thermostat Ther~ostat

Zl.1.48 25.11.47 11.8.47 17.10.47

26.2.48 2.12.47 20.8.47 26.10.47

4 4 5 5

100 200 200 100

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Kontrolle Porro Kontrolle Kontrolle Kontrolle

54 % 56 ~ 92 tfo 34 ~ 34 tfo

+ 20 ", + 16 % - 0,7 % - 32 ~ + 6 ~

0,3 ~ 0,9 ~ 62 % 0,00001,% 23 %

ja ja. nein ja. lmm

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Page 198: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

Anhang 1/3 - '" Protokoll- S"l1a./47 8 "! "0./47 Nr.

Pflanze Retti:m Weissla'aut

Saatgut überlagert über1a.eert

Verauchs- Gewächshaus Gewächshaus art

Versuchs- 29.12.47 30.12.47 . beginn

Versuchs-I. 2.48 1.2. 48 ende

Zahl der Wieder- 6 5 ho lungen

Samenzahl

je Wieder- 400 400 hn 1,11'\.0-

Behandlung Porro fviel ?orro Porro triel Porro

. Vergleichs- Kontrolle lKontrolle Kontrolle Kontrolle probe und ihre Keim- 4-0 ~ 22% f"1:thi O'll"Q; t

Wirkung - 8 % • 7 ~ - 29 ~ - 21. ~

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Wirkung sta-nein nein nein tistisch ge- ll·nn .

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Page 199: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

- 195 -

2036a/47 2036b/47 2037/47 2038a/47 2038b/47

Kohlrabi Kohlra.bi Kohlra.bi Kohlrabi

Optimus Optimus Delikatess Blassblauer Münchner überlOJ?:ert überlagert überlagert

Thermostat Thermostat Thermostat Thermostat

10.7.47 15.10.47 10.7.47 10.7.47 19.9.47

2.5.1.41 20.10.47 17.7.47 16.7.47 25.9.47

4 5 4 4 5

-

50 200 50 50 200

Porro Porro Forro Forro Porro

Kontrolle Kontrolle Kontrolle !Kontrolle ~ontro11e

57 % 55 % 89 " 78 " 62 %

+ 20 " - 23 " + 2,3 % - 15 % - 6,4 %

3,5 % 0,0000003% 80 % 3 % 7,5 %

ja ja nein ja nein

, -16 17 18 19 2(;

Page 200: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

A.nhang I/4 - 196 -

Protokoll- 2039 a/47 Nr.

20390/47 2040a/47 2040b/47

---

Pflanze Salat SrLlat

Saatgut Forellenschluss,über- irauthäup't:' lag.

Versuchs- Thermostat Thermosta.~; ar+

Yersuchs- 10.7. ln 8.10.4-7 J....."I.7047 31.10.47 beginn

Versuchs-ende 15.7.47 13.10.47 17.7~47 8.11.47

Zahl der Wieder-

4 5 5 5

holungen Sa:nenzahl je 'fieder- 50 200 200 200 holung

Beha:1dlung Porro Porro Porro Porro

yergleichs- K·:mtro11e Kontrolle Kontrolle Kontrolle probe und

ihre Keim- 65 % 85 % 13 % 63 :~

fähigkeit 1

Wirkung {. 4, -: % - 3,5 % - 0,2% -{- 6 %

Zufallswahr-scheinach- 30 % 7% 92 % 6,5 % keit W'irlmr:g' sta-tistisch ge-

n,~in uein nein n:1in S~.~h8.,.J·

21 22 23 24

Page 201: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

- 197 •

204la./47 2041b/47 809/47

Salat Karotten

Unikum überlag ert

Thermostat Gle.sbaus

10.7 .. 47 17.9.47 6.1.4-8

16.7.47 24.9.47 1.2.48

4 5 6

50 200 400

Porro Porro Porro viel Porro

Kontlfolle Kontrolle Kontrolle Kontrolle

72, % 88 % 75 "

+ 2,8 % - 9 % - 5 % - 7 %

44 % 0,00002 % 20 % 20 %

nein ja. nein nein

25 26

Page 202: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

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Page 222: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

- 218 -

A.nhang V/4

Protokoll-Nr. 832

Pflanze Karotten

Boden Moorboden

Vo-rfrucht Y.artoffel

Düngung 300 kg Thomasphosphat 600 " 4o%-iges Kali

Parzellengrösse 6,3 m2

Zahl der Wieder-holun,goen 16 16

Behandlung Kontrolle Porr:>

Ertrag loo.t 2,8 % 89,5 .± 2, 8 %

Wirkung . • 10,5 %

Zufallswahrschein- 1,7 % lichkeit -Wirkung statistisch - ja. R'esichert

Page 223: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

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Page 224: Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont

- 220 -

Anhang VI/2

Protokoll-Nr. 811 f 2034

Pflanze Rettich lYeizt:n.

Wiederholungen 6 6 6 --- --

Pflanzen 878 886 1200 insgesamt --_.-

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Verglejchsprobe Kontrolle (951 Pfl.) Kontrolle (1;:bo I!l.) und ihre ·'urzel

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Wirkung + 6, r~ % + 2,9% + 112 ~

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