Ver¶ffentlichungen der Bundesanstalt f¼r alpine Landwirtschaft in Admont
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VER ÖFFENTLICHUNG EN DER BUNDESANSTALT FÜR ALPINE LANDWIRTSCHAFT
IN ADMONT
HEFT 6
BRUCKNER, A., Die natürliche und wirtschaftliche
Differenzierung der Bergbetriebe / GRETSCHY, G., Die Sukzession der Bodentiere auf Fichtenschlägen / JÄHNL, G., Größere Kartoffel aus geschnittenem Saat
gut~ / JÄHNL, G., Über Schneiden und Vorkeimen von Saatkartoffeln / ZELLER, A., und GRETSCHY, G., Wirk
stoffe als Wurzelausscheidungen von Kulturpflanzen. I. Testpflanzen / ZELLER, A., und FÖSSLEITNER
KARL, H., Virusnachweis durch Formoltitration 1 / ÜBRITZHAUSER, W., Leistungsprüfung in der Schweinezucht (eine Literaturübersicht) / ZELLER, A., Versuche
über die Wirkung des Keimlingsdüngers "Porro"
Springer-Verlag Wien GmbH 1952
ISBN 978-3-211-80287-8 ISBN 978-3-7091-2313-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-2313-3
Alle Rechte, insbesondere das der t'bersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten
Inhaltsverzeichnis Seite
Bruckner, A., Die natürliche und wirtschaftliche Differenzierung der Bergbetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Gretschy, G .. Die Sukzession der Bodentiere auf Fichtenschlägen ................................. 25
J ähn 1, G., Größere Kartoffeln aus geschnittenem Saatgut? ....................................... 86
.Jähnl, G., Über Schneiden und Vorkeimen von Saatkartoffeln .................................. 90
Ze1ler, A., und Gretschy. G., Wirkstoffe als Wurzelausscheidungen von Kulturpflanzen. 1. Test-pflanzeil .......................... ' .............. 124
Zeller. A., und Fössleitner-Karl, H .. Virus-nachweis durch Formoltitration ? ................. 138
Ob r i tz hau s er, W.. Leistungsprüfung in der Schweinezucht. (Eine Literaturübersicht) ......... 150
Z e 11 er, A. , Versuche über die Wirkung des Keim lingsdüngers "Porro" ............................ 172
Aus der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft . in ldmont (Leiters Univ.Prof.Dr • .1. Z eIl e r)
Die natürliche und wirtschaftliche Differenzierung der Bergbetriebe
Von .1.Bruckner
Immer wieder spricht man von der Not der Gebirgsbauern, vom Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche, von verfallenen Höfen und all den bekannten Erscheinungen. Schon seit Jahrzehnten ist die Gebirgsbauernfrage ein brennendes Problem der Agrarpolitik; man fasst aber in der Regel alle Betriebe des Berglandes zusammen) bedauert ihr Los, ihre von Natur benachteiligten Lebensbedingungen und schlägt allgemein für den ganzen Gebirgaraum verschiedene Massnahmen vor wies Grundzusammenlegungen und Entwässerungen, weitgehenden Maschineneinsatz, Stallverbesserungen und den Bau von Düngerstättan, Jauchegruben und Dienstbotenwohnungen, Weide-und Alpverbesserungen und vieles mehr.
Auch im Rahmen der kriegsmässigen Ernährungswirtschaft konnte man immer wieder beobachten, dass zwischen Tallage, Mi ttellage und Hanglage nur geringe UnterschiedE' gemacht wurden. Man schrieb ausg.:!sprochenen Ha.!lgsiedlu..1")gen genau so vor, Getreide und Kartoffeln abzuliefern, wie begünstigten Talbetrieben, obwohl man doch schon wissen musste, dass diese Kulturen aß Hang nur aus Selbstversorgung-sgründen gebaut wurden. Oben wie unten gal te:'l Stückzahlen für Vieh, Liter für Milch und Kilogrammwerte für sonstige Erzeugnisse~ Man überschätzt dabei \.Ed Lebendgewichte ebenso wie die Milchleistung je Stück Kuh und Jahr.
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Schliesslich wird es geradezu als eine Selbstverständlichkeit hingenommen, dass die Bauern der Hang-und Höhenlage für ihre Produkte am Markt nur die gleichen Preise erhalten wie die Bauern der begünstigten Talgebiete. Dies hat zur Folge, dass die Frei-Hof-Preise der in den Hang-und Berglagen geworr:1cncn Erzeugnisse bedeutend niedriger sind als die der Betriebe in Bahnund Marktnähe. Sind diese Produkte aber auch qualitativ SChlechter, so dass sich ein" solcher Preisabschlag rechtfertigen könnte? Tatsache ist und das können wir immer wieder belegen, dass die Produktionskosten am Hang, am Berg und auf der Höhe ein Vielfaches dessen sind,mit dem die Talbauern zu rechnen haben.
Es ist daher höchste Zeit, endlich Schluss zu machen mit dem allgemeinen Begriff der Gebirgswirtschaft, der alle Betriebe im Gebirgsraum umfasst und der ein ausgesprochen regiol~ler Begriff ist, mit dem wir als Betriebswirtschaftler und Agrarpolitiker nichts anfangen können. Er sagt nur, dass diese und jene Betriebe im Bereich des Gebirges liegen. Im Gebirge leben aber die Talbauern wie die Höhenbauern, die Ebenbauern wie die Hangbauern. Als Betriebswirte und als Verfechter eines modernen Sozialstaates müssen wir daher eine Gliederung, eine Unterteilung, oder wie wir im Titel der vorliegenden Erörterungen sagten, eine D i f f e ren z i e r -u n g der Betriebe nach ihrem natürlichen und wirtschaftlichen Standort vc~nehmen. Wir werden dabei erkennen, dass diese Differenzierung jener ebenbürtig ist, die die Betriebslehre längst für das Flach-und Hügelland aufgestellt hat.
Ich verkenne nicht die allgemeinen Schwierigkeiten in der Landwirtschaft, die durch den Mangel an Arbei tskräften~ durch die Preisschere uaw. gegeben sind} aber sehen wir uns nur in den Tallagen und Mittellagen u:n, daliD werden wir oft erstaunt sein über die Instruierung der Betriebe, über ihre Produktionskraft und über den Lebenaatandard ihrer Besitzer.
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Man wird sieD dann oft wundern, wieso überhaupt manche Leute über die Armut und das schwierige Dasein der Gebirgsbauern diskutieren können. Nur deshalb, weil man die Differenzierung nicht genug kennt, weil man allgemein noch nieht weiss, dass zwisohen Talbauern und hochliegenden Hangbauern oder zwischen Hangfussbauern und fernliegenden Höhenbauern nach Art der natürlichen und wirtschaftlichen Bedingungen, nach Ertrag und Einkommensfähigkeit Gegensätze bestehen, die zumindest so gross sind, wie die im Bereich der verschiedenen Betriebstypen und -grössen des ebenen und dem Gebirge vorgelagerten Landes.
Solange man diese Differenzierung nicht zu erfassen vermag, wird es Missverständnisse und Versäumnisse geben, erstere daher, weil die guten Tallagen den Ruf nach Hilfe und Schutz diskreditieren, - letztere, weil eine allgemeine Hilfe nie ausreichen und immer zu spät kommen wird für jene, die sie wirklioh nötig haben: für die Grenzbetriebe in den Hang-und Höhenlagen, die heute schon wieder wirtschaftlich ausserordentlich gefährdet sind und aus der Vorhut auszubrechen drohen.
I. Dj.e natürliche Differenzierung
Der Boden, die Feinerde und damit auch die Bodennährstette wandern von oben nach unten. Die Folge davon sind seichtgründigP~ magere Hangböden und tiefgründige, fette Talböden. Und würde der Bergbauer nicht immer wieder mit allen möglichen Mitteln dieser Erscheinung entgegenwirken - ich verweise hier nur auf das mühsame Erdauffahren - so hätte er schon längst seinen Boden verloren. Trotzdem kann er aber nicht verhindern, dass seine Kulturarbeit wenigstens teilweise auch den Feldern der Bauern unterhalb seines Hofes zugute kommt.
Das Gelände zeigt innerhalb des Gebirgsraumes die verschiedensten Formen und Ubergänge zwiscaan ebenen Tallandschaften und steilsten Felswänden. Schon auf kurzen Entfernungen kann man neben Höfen mit vorwiegend
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ebenen Feldern, auch solche mit fast aU8schliesslich steilen Hängen antreffen. Für die Bewirtschaftung ist diese Tatsache von entscheidender Bedeutung, wird doch mit der Steilheit der Hänge ihre Bearbeitung bedeutend erschwert. A.ber auch die Hangrichtung hat auf die Produktion ganz wesentlichen Einflusso Es ist nicht gleichgültig, ob es eich um einen Nord-, Süd-, Oet- oder Westhang handel to
Während in der Ebene weithin da. gleiche Klima herrscht, sind im Gebirge gewaltige Unterschiede oft auf engsten Raum vorhanden.
Die Temperatur fällt mit der Höhe e Die Wärmeabnahme beträgt im groben Durchschnitt einen halben Grad auf 100 m. Die Ausstrahlung erreicht besonder. in klaren Wintefnächten hohe Werte und bei Windstille bilden sich oft Kaltluftseen, deren AUSm&.8 von der Form und Abgeschlosaenheit des Talbecken. abhängig ist. Tiefgelegene Felder sind daher frostgefährdet und zeigen manchmal sogar ungünstigere Wärmeverhältnisse als etwa8 höher gelegene Hänge. Der Winkel, unter dem die Sonnenst::-a.hlen einfallen, vergrössert sich auf Südhängen um den Bös~hungswinkel, während er sich auf Nordhängen um dens~lben Wert v~rringert. Durch diesen EinfluS8 steigt auf der Sonnseite die Siedlungsgrenze um mehrere hundert Met&r höher als auf der Schatteeitev
Die Niederschlagsmenge~ besondere der Schneafal1 i
steigt ebenfal18 mit der Höhe. Die nördlichen Kalkalpen. die Zentralalpen, wie die südlichen Kalkalpen und die Beckenlandschaften zeigen jedoch überall sehr unter-6chied~iohe Verhaltnisse. Föhnbahnen, Windlagen und die allge~~ine Exposition bewirken Unterschiede auf engstem RaullI, ,'1ie bei der Beurteilung fast für jeden Hof geson~ert fBst.gelegt weruen müsstenQ
Di~ VegetationsJauor ist abhängig von der Höhenül.ge , "onler Exposition gegon die Sonneneinstrahlung, von der Beschattungjder Höha der Schneelage,den 'lindverhältnissen und dem löhneinflu88.Die Unterschiede sind bedeutend. Zwei Höfe in gleicher Höhenlage, der eine am
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Nordhang, der andere am Südhang zeigen Unterschiede in der Vegetationazeit von 2 - 3 Monaten. Anbau-und Erntezeit, Saatgut und Kulturartenverhältnis müssen sich dieser Gegebenheit anpasaen~ Auf der Sonnseite noch Winterweizen, auf der Schattseite im günstigsten Falle noch frühreifer Winterroggen, dafür aber aaf der Sonnseite in Trockenjahren die Gefahr des Ausdorrene der Grasnarbe ulld ein grosses Viehsterben 9 - auf der Seha ttse! te dagegen noch gute Futterträgee
Wie bekannt sind die Hektarerträge von Boden und Klima abhängig. Bei den gros sen Differenzen dieser heiden Faktoren in einer und derselben Tallandschaft komme ich z.Bo im Donnersbachtal bei annähernd gleich intensiver Düngung und Bearbei tung ',ei Winterroggen zu folgenden Erträgen.
Im Tal (Seeh6he 690 m) unter dem Einfluss d~s Kaltluftsee., der Nebelbildung und des Bergschatten. 14 - 16 qJba auf der Sonn.eite in 800 m Seehöhe
in 1000 m Seehöhe
und in 1200 m Seehöhe
16 - 18 "
14 - 16 " 10
Die höchsten Erträge liefern nicht die Talflä~ chen 9 sondern jEn 8 7 die berei ta über da. Bebelmeer hinausrageno Hemach fallen jedoch die Erträge stark mit der Höhenlage8 Bei der Kartoffel sind die Unterechia~6 weniger ausgeprägto Diese Fruch t stammt aus dem Gab::"'-'.'gfI und besitzt daher eine grössere El~lung für alpine 79~häl tnb.a .. Die Abnahme der Griinlanderträge mi-c der HÖ}:lil:'f
zeigt sich deutlich in der Anzahl der m.cglich~n Sohnitt~, Zwei- bis dreimähdige Wiesen im Tal entsprech":',l ein!Ilä.b.:Ugen Wiasen in }2 - 1400 m Seehöhe am Rand dE':1 SiedlilD.gsgrenze. Dazwischen findet man alle ttberg~;~~ ...
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11. Die wirtschaftliche Differenzierung
1. Der arbeitstechnische Unterschied.
Es ist eine bekannte Tatsache, dass der Hang jeder Arbeit einen bedeutend grösseren Widerstand entgegensetzt als die Ebene. Neben den Arbeitsfunktionen erfordert schon das reine Sich-Fortbewegen grösste Anstrengungen. Wie im Juliheft 1948 der "Landtechnik" in einem Artikel der Arbei tsgemeinschaft "Bergbauerntechnikf' des VTL auf Grund genauer Unters'.1ohungen berechnet wird, muss der Hangbauer beim Pflügen auf einem Hang mit 4~ Steigung in der gleichen Zeit das Vierfache der körperlichen Arbeit leisten, die dem Pflüger auf ebenem Land zufällt. Wenn dabei noch die Flächenleiatung berücksichtigt wird, die je Stunde am Hang 1.8 Ar gegen 4.8 Ar in der Ebene beträgt, 80 bedeutet dies, dass der Arbeitsaufwand für diese Arbeit sogar 10.5 mal so grose ist wie in der Ebene. lhnlich liegen die Verhältnisse bei allen übrigen Arbeiten. Der grösste Teil aller landwirtschaftlichen Maschinen kann nicht eingesetzt werden. Diese wichtigsten Behelfe,ohne die eine moderne Landwirtschaft überhaupt nicht denkbar ist, scheinen nur für kapitalskräftigere, von Natur aus begünstigte Landwirte gebaut zu sein, während der Hangbauer den Boden noch mit primitivsten Mitteln nach Grossväterart unter rücksichtslosem Einsatz seiner Arbeitskraft bewirtschaften muss.
2. Der arbeitswirtschaftliche Unterschied.
Während die weitgehenden Möglichkeiten des Maschineneinsatzes dem Talbetrieb eine gleichmäsaigere Verteilung der Arbeit über das Jahr gestatten, kann der Hangballer I:.ur durch Verlängoerung der Arbei tszei t, besonders während der Erntemonate die Arbeitsspitzen überwinden. Reine Familienbetriebe sind dabei solchen mit Fremdarbeitern noch überlegen.
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Auch der Arbeitsaufwand für die einzelnen Feldfrüchte ist sehr unterschiedlich. So konnte ich mit Hilfe von Arbeitstagebüchern bei verschiedene. Bergbauern 100 - 200 Handarbeitstage je Hektar Kartoffel land feststellen, gegen 50 Arbeitstage in der Ebene bei Maschineneinsatz. Der Hangbauer muss auf der gleichen Fläche 2 - 4 mal soviel Arbeitszeit aufwenden. Ähnlich sind die Unterschiede bei Getreide. Am Hang hei Einrechnung der Druscharbeit 60 - 80 Arbeitst~e je ha, in der Ebene 20, die dazu noch entsprechend höhere Erträge ergeben. Dies alles bewirkt, dass der Bauer Kartoffeln und Getreide nur für die Eigenversorgung baut, denn unter diesen Produktionsbedingungen kann er bei gleichen Preisen einen wirtschaftlichen Wettkampf mit dem Tal und dem Flachland nicht wagen. Ebenso ergab sich am Grünland zwischen Tal und Berg ein Verhältnis des Arbeitszeitaufwandes je Hektar von 1 I 1,5 bis 2. Aber auch dort nimmt der Ertrag mi t der Höhe oft mehr als um ~ .HäUte ab und somit erfordert auch der Zentner HeU am Bergbaue~of 3 - 4 mal soviel Arbeitazeitaufwand wie 1m Tal.
3. Der ertragswirtschaftliche Unterschied.
Mit der Abnahme des Naturalrohertrages sinkt auCh der Geldrohertrag. So ergab sich bei einem mehrjährigen Buchführungsvergleich dreier Betriebe auS Donnersbach in 800, 1100 und 1200 m Seehöhe am Südhang ein Verhältnis der Hektarroherträge von 100:48:42; eine deutliche Abnahme mit der Höhe und der Ungunst der natürlichen Produktionsbedingungen. Ausserdem möge man bedenken i
dass infolge der ungünstigen Arbeitsbedingungen die Einheit Geldrohertrag im Hangbetrieb ungleich mehr belastet ist als im Talbetrieb. Die Folge davon ist, dass in den Bergbetrieben von einem Reinertrag im üblichen Sinne überhaupt nichj mehr gesprochen werden kann. Die Produktionskosten sind wesentlich höher als im Tal und in der Ebene und es kann nur ein äussemt niedrig~s Einko~~n für den Bauern und seine Familie erzielt werden. ~ls Bei-
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spiel möchte ich wiederum die Ergebnisse von Donnersbacher Buchführungsbetrieben aus den Jahren 1948 und 49 anführen, in denen i6.h ein durchschni tt1iches Jahreseinkommen je vollwertiger Familienarbeitskraft von 2000' bis höchstens 3000 S feststellen konnte. Es handelt sich dabei aber meist um kinderreiche Familien, in denen auf eine Arbeitskraft oft 3 uni mehr Verbraucher entfallen. Dementsprechend niedrig müssen allch die Ausgaben für die persönlichen Bedürfnisse der Familie, für Kleidung, Schuhe, Rauchwaren, Gasthaus, Arzt und Medikamente sein. In de~ schon erwähnten Donnersbacher Betrieben konnte ich hiefür Jahresbeträge zwischen 60 und 220 S je Person und Jahr feststellen. Es scheint fast unmöglich, dass eine Person mit diesem Betrag das Auslangen finden kann, wenn man bedenkt, was ein Hemd, ein Paar Schuhe oder eine Arztvisite kosten.
4. Der betriebswirtschaftliche Unterschied.
Der Zwang zu weitgehender Selbstversorgung veranlasst den Berg-und entlegenen Höhenbauern in Ermang.;,lung ebener Flächen noch Hänge mi t 1cJ1, und mehr Steigung als Ackerland zu nutzen. Daher ist auch trotz der erschwerten Arbeitsbedin~ungen der Anteil des Ackerlandes an der landwirtschaftlichen Nutzfläche überraschend hoch. So konnte ich in den Buchführungs be tri eben von Donnersbach ohne Einrechnung der Hutungen und Almen ~inen durchsch!'lit tlichen Anteil von 13 Prozent Ackerland feststellen; in Pichl-Obersdorf dagegen, in verkehrsgünstigen Betrieben nur 6 Prozent.
Die Einrichtung von Mähweiden ist auf Steilhängen infolge des Erdabtretens und der typischen Stufenausbildung unmöglich. Die Weiden des Hangbauern sind extensive Hutungen und Almen. Der Talbauer hat aber s0hon längst Mähweiden als Grundlage einer intensiven Milchwirtschaft und nutzt die Almen nur mehr durch Jungv~eh. Er hat auch den grossen Vorteil, dass ihm Milchablieferung möglich ist. Dagegen ist es eine bekannte Tatsache, dass die Milchleistung im Almbetrieb besonders
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bei dem noch schlechten Zustand dieser Flächen niedrig ist 1 ganz abgesehen davon, dass normalerweise infolge der Entfernungen und des Fehlens von Wegen und Drahtseilbahnen gar nicht die Möglichkeit besteht, Milch abzusetzen.
Bei der 1ckernutzung ist der Unterschied ebenfalls ein bedeutender. Während der Hangbauer ständig bestrebt ist, den Boden wenig zu lockern und die alte Grasnarbe wenig zu zerstören, um ein1bschwemmen des Bodens nach Möglichkeit hintanzuhalten, kann der Talbauer eine geordnete Fruchtfolge einhalten, das Unkraut intensiver bekämpfen und er erzielt daher ent8pr~chend höhere Erträge. Je steiler der Hang 1st, desto kürzer muss die 1ckernutzungsperiode bemessen werden.
Was die Zugarbeit betrifft, ist der Ochse infolge seines langsameren Ganges und seines ruhigeren Temperamentes für Arbeiten am Steilhang besonders geeignet. Es zeigt sich die"s auch in der Zusammensetzung des Viehbe-· standes. Bei einem Vergleich von 20 Hangbetrieben aus Donnersbach mit 20 Talbetrieben aus Gröbming konnte ich folgende prozentuelle 1nteile am Gesamtviehbestand feststellen.
In Donnersbach • • • • • • •
In Gröbming • • • • • • •
3a.' Kühe l~ Ochsen
~ Kühe 1" Ochsen. Da der Hangbauer auch für den Nachwuchs seiner
Zugochsen sorgen muss, hat er normalerweise alle vier Generationen von Ochsen im Stall, während der Talbauer weibliche Zuchttiere nachziehen kann und fUr diese auch ganz andere Preise erzielt, als der Hangbauer für seine Ochsen, die doch meist nach einigen Jahren zum ~'leischhauer gehen. Es ist daher auch der Fleischpreis für unseren Hangbauern von grässerer Bedeutung als der Miichpreis.
Was die Technisierung der H~~gbetriebe anbelangt,
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müssen wir bedenken, dass die Grenzen des Möglichen hier sehr eng sind und dase noch manche Schwierigkeiten zu überwir.den sin~.
Die Verwendung des Traktors beschränlct sich auf das Tale Der Motormäher hat ebenfalls den Steilhang noch nicht el'Ob~Tt. Die Sä.maschine kann die Handsaat nicht ers€tzen~ Güllear!lage und Güllepumpe sind noch äusserst wenig verbreitet. Die starken Pumpen und Motoren, welche :;::'i.'.(' ÜiJerwindung der grossen Höhenunterschiede notwendi~>' "<;,rr~nJ erschweren infolge der hohen Kosten einen wir-i;sc:~ej i;J. i. ()h3,," Einsatz. Dagegen bie tet der Sei 1 zug in tecluü:'::,!l;"':;'Lmd auch wirtschaftlicher Hinsicht eine Entla[lt"we~ ',,~=-:.!h8 nich t hoch genug einzuschätzen ist. Hier~, in Vf'l'~~:':ll::;'ung mi t dem Bodenseil. und dem Seilaufzug, ,!ir] eHC'!' dj.:; zukünftige Technisierung des S teilhangG1" ihrf':ll 1'. U~~t3'5,ng nehmen müssen.
Die agr8;rrs,li tische Schlussfolgerung aus der Differen
zierung der Bergbetriebe.
Dieser Differenzierung innerhalb des Berglandes ist aber aucn von Seite der Agrarpolitik her unbedingt Rechnung zu tragen; gerade in einem armen Land, in dem mit öffGntlichen Mitteln sparsam umgegangen werden Dl'J.8a~ dürft"m Zuschüsse nur dort hinfliessen, wo sie wirklich ,b'~5t.,andet'hal tendc Aufgaben erfüllen, nicht aber dorthin~ wo bei günstigen Verhältnissen sich der Anspruch nur aua dem Titel GebirgswirtscPAft herleitet.
Ich könnte mir vorstellefl~ dass man die Bergbetriebe entsprechend ihrer natürlichen und wirtschaftli~hen Lage in 4 - 5 Gruppen einteilt und für jede einen entsprechenden Beihilfesatz festsetzt. Masegebend für die Bemessung müssten die Produktionskoaten sein, welche für jede Gruppe auf Grund von BuchfÜhrungsergebnissen oder aus allgemeinen Kalkulationen feststell bar wären.
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Für die ausgesprochenen Grenzbetriebe reduzieren sich diese Massnahmen auf ganz wenig Spart~.n:
Verbilligtes Saatgut für Grtinlandneuansaat, für Getreide und Kartoffeln
verbilligter Randelsdünger
Beihilfen für Jauchegruben und Dfin8eratätten
Beihilfen für llpverbesserungen, wobei ich eher an Verbesserungen der Alpflächen, der Düngung und der Weidewirtschaft denke, als an Beihilfen für llpbauten. Ganz besonders wichtig sind aber:
Beihilfen für Bodenseilzüge, Seilaufzüge, Motore, Winden und entsprechende Zusatzgeräte.
Alle anderen Massnahmen sind sicher nicht von solch eminenter Bedeutung, so dass hier der Grundsatz der Konzentration der Mittal massgebend sein kann.
Wenn man die Subventionswirtschaft ablehnt, könnte man auch durch eine Neuordnung des Preisgefüges die gefährdeten Rang-und Röhenbetriebe schützen; es muse nicht nur ein e n Preis für alle Höhenlagen und für alle natürlich verschiedenen Standorte und für alle Marktentfernungen geben. Die Preise können auch nach dem Grad der ~enachteiligung der Betriebe durch Natur und Verkehrslage gestuft werden. Zum Beispiel besserer Preis für Almbutter etz.
luch der Einfluss der Verkehrslage, besonders auf dem Betriebsmitteleektor, kann durch Rückvergütung der Rollkosten bei Kraftfutter, Kunstdünger und Baustoffen ausgeschaltet werden.
Es lohnt sich, di e wirklich echu tzbedürftigen Betriebe aus der Masse der Gebirgswirtschaften herauszuschälen; eie sind zumeist Grenzbatriebe, 1ie dem Einfluss der natürlichen Kräfte und Einwirkungen am stärksten ausgesetzt sind, die aber die dahinterliegendeD Höfe durch ihren eigenen Bestand schützen. So erfüllen diese
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vorgeschobenen Grenzbetriebe Pionieraufgaben. Es sind aber ausserdem zumeist Familienwirtschaften mit bestem Menschenmaterial. Ihr Schutz mt daher auch hohen biologischen Wert.
Will man dieses Ziel erreichen, will man die wirk:i.ich schutzbedürftigen Betriebe besonders fördern und will man einen wei teren Rückzug des Bergbauernt.1)" ~
verhindern, so ist eine Untergliederung uhd Unter tel lung sämtlicher bergbäuerlicher Betriebe nach de~ ~r_ schwerungsgrad der Bewirtschaftung und nach der Höhe der Produktionskos ten entsprechend ihrem natürlic;-en und wirtschaftlichen Standort vorzunehmen. Es mus; jeder Hof nach diesem Gesichtspunkt beurteilt une in eine entsprechende Gruppe eingereiht werden.
Die praktische Durchführung dieser Arbeiten stösst jedoch auf wesentliche Schwierigkeiten, liegen doch im Bergland allein rund 200.000 Betriebe über 2 ha und sind die Höfe doch oft weit voneinander entfernt. Ausserdem kann die Beurteilung von Feldern nur während der Vegetationszeit erfolgen. Eine wirklich genaue, alles erfassende Einteilung wird sich daher bei begrenzten finanziellen Mitteln immer nur auf einzelne Gebiete erstrecken.
Um aber überhaupt in kurzer Zei t für das ganze Bergland zu einem brauchbaren Ergebnis zu gelangen würde ich vorschlagen, doch mit Hilfe eines Fragebogens etwa im Anschluss an eine allgemeine Betriebszählung wenigstens einige der für die Beurteilung der Betriebe wichtigsten Merkmale zu erfassen und diese mittels eines Punktesystems auszuwerten.
Die höchstes wenigstens theoretisch überhaupt erreichbare Punktezahl, welche einen Betrieb mit ungünstigsten natürlichen und \firtschaftlichen Produktionsbedingungen zukommt, wäre zweckmässig mit 100 zu bemessen, alle übrigen Betriebe könnten somit nach Prozenten unterteilt werden.
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Folgende Fragen müssten nun beantwortet werdenl
1. Welche Produktionsfaktoren sind besondere für die Beurteilung der natürlichen und wirtschaftlichen Ungunst eines Betriebes massgebend,
2. wie sollen diese eingeschätzt, gemessen oder festgestellt werden und
3. wie sollen die 100 Punkte aufgeteilt werden.
Zur ersten Frage, zur Frage nach den hauptsächlich massgebenden Produktionsfaktoren kann folgendes gesagt werden:
Die absolute H a h e n lag e eines Betrie~es ist verhältnismässig genau erfassbaI, sie soll auch in Verbindung mit anderen Erhebungen von jedem Hof bekannt sein, da sie Grundlage für viele Berechnungen und statistische Auswertungen sein kann. Für die Beurteilung der Ungunst eines Hofes ist sie aber wohl nicht von besonderer Bedeutung, da Nachteile, die sich aus der Höhenlage ergeben, auch im Klima und in der äusseren Verkehrslage zum Ausdruck kommen. Man denke an die niedere Temperatur, an die Verkürzung der Vegetationszeit, die Zunahme der Niederschläge etz. und an die Erschwerung der Zufahrt zu den Höfen. Das gleiche kann auch von der H a n g r ich tun g behauptet werden. Auch diese kommt im Faktor Klima zum Ausdruck, soll aber doch für die statistische Auswertung der Ergebnisse bekannt sein~
Die Lag e des Gel ä n dei ist ein wesentlicher Punkt für die Beurteilung der Ungunst der natürlichen Lage eines Betriebes. Eine Bewertung kann am besten nach der Bearbeitbarkeit mit Maschinen, Geräten und Zugtieren erfolgen. Dies entspricht auch mehr den wirtschaftlichen Gesichtspunkten und eine solche Beurteilung kann von jedem praktischen Landwirt ohae Messgerät durchgeführt werden, während die Errechnung der mittleren Steigungsprozente erhebliche Arbeit und Schwierigkei ten verursachen würde. Um die Arbe! t noch wei ter zu vereinfachen, würde es vorerst genügen nur
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,. genu tz ten Flä.chen abzüglich der Almen und , einzuschätzen. Bei stark wschselnden Ge1än.nissen müsste jedoch der Betriebsdurchechnitt Nerden •
• 9 K 1 i m a und di e :B 0 d e. n v e' r h ä 1 t-sind ebenfalls entscheidend für die Beurtei
!J'Üssen ir~ l.hrem Einflus8 auf die Bewirtschaf_ ~schätzt werden. Es k8nnte diee auch wieder .iiedene Art erfolgen. Um die Betriebeaufnahme ci rtschaftlichen Verhältniesen' möglichst anwäre es wohl am besten. das Klima und den .~l rAch den Früohten, deren Anbau noch ver-Ernten liefert ale auch nach der Vielmähdig
:fiesen zu bewerten.
3 ä u s s e r a V a r k ehr 8 1 a g & j f e 8 ist eine der wichtigsten Punkte für ~ilu.~g der" i r t e c h a f t 1 'i c h e n :~bedingungene Ihre Einschätzung muss Eht, Zus tand der Wege und vorhandene Höhendif':Jerücksichtigen. Beim Vorhandensein einer 'b~hnverbindung ist e. angebracht, vom Hö.~\ied einen Abstrich zu machen, ebenfalls .c; Entfernungen auf einen schlachten Fahrweg
(Lppel t so gross eingeschätzt ... erden~ wie ,,;,'H erhaltenen Güterwego Auch die Stadtnähe c· .:; i eh tigt werden.
F eId e r 1 a g e muss ebenfalls bewer-• Es sind die Entfernungen der Felder vom
Anzahl der Parzellen zu erfassen und nach .~ punktemässig einzuschätzen.
j8dem Betrieb soll daher zusätzlich zu den ~ndenen Daten über Flächenausmass, Boden-i Viehstand noch Folgendes erhoben werden,
l)1 B Geländeverhältnisse \)a"l Klima und die Bodenverhältnisse )19 äussere Verkehralage ~)ie Felderlage •
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Grundsätzlich muss anerkannt werden, dass bereits jeder einzelne dieser Punkte, vielleicht mit einer gewissen Einschränkung für die re1derlage, den Betrieb einer Landwirtschaft bis zur Unmöglichkeit erschweren kann. Es darf daher die Grenze über der bereits von einer Existenzgefährdung gesprochen werden muss, nicht zu hoch gegriffen werden.
Wie sind nun die 100 Gesamterschwerungspunkte auf die obigen 4 Produktionsfaktoren aufzuteilen ?
Das Gelände, das Klima.und der Boden und die äussere Verkehrslage müssen in ihrem Einfluss auf die Bewirtschaftung wohl als gleichwertig beha~de1t werden. Sie können daher mit je 30 Punkten bewertet werden, was zusammen bereits 90 Punkte ergibt. Für die Felderlage wären somit noch 10 Punkte übrig. Diese würden etwa einer l~igen Erhöhung der Prcduktionakosten durch grosse Streulage der Felder entsprechen, ein Wert, der auch in Veröffentlichungen von Schweizer Buchführungsergebnissen aus Betrieben mit verschiedenen Arrondierungsgraden enthalten ist.
Für die Betriebsaufnahme und für die Punktebewertung könnte der folgende Fragebogen verwendet werden. Er ist so einfach gestaltet, dass er sicher von jedem Zähler mit landwirtschaftlichen Erfahrungen und Ortskenntnissen weitgehen~ richtig ausgefüllt werden kann.
Es muss aber ausdrücklich betont werden, dass ein solcher Fragebogen nur eine NotlöB~~g darstellt. Er ist auch bloss als Beispiel und. als Diskussionsgrundlage ge_ dacht und müsste erst praktisch erprobt werden. Nur durch eine Betriebsaufnahme von Hof zu Hof, durch geeignete Fachkräfte, sofern dies möglich sein sollte und durch Erfassung auch der sozialen Verhältnisse sowie des Lebensstandardes und des Einkommens könnte ein wirklich genaues und umfassendes Bild über die soziale und wirtschaftliche Lage erstellt werden.
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Frageb(l~en
n:r F::st:::t(.l1ur.~ einiger proruklir.r~~r~'h .. dc,;~~1 ~.~st:n~c 1n Cer !.Gn~ .. i rb:höft
J. Oie P.öhen lage des Betriebes~
Oi e Höhe über deI Mee,.esspi ege 1 baträgt:
~ntEr 300 I ~ ........ a ................. .a
301 bis 600 •••••••••••••••••
601 • 900' ................ .
901 • 1200' ...........••.••
1201 • 1500' ........... ,. .. ..
1501 • 1800 I ', .............. .
über iBoo • • •••••.••••••••.
11. 0; 8 Ge 1 äIde lagt
a) ~i 9 vorherrsc~nda Ge lände lage c1er land,i rtSt:;~ft 1i eh gerutzten F 1echen kaM bezeichnet .~rden als:
1. Ebm
Es sind Il.r se~r geri:;~a Steigungen vr..ar.der. und a:!e land •• M~schin&n kEnnen v~rwendet .. erder. ,
2. ~Jgeii~e un~ 1eicr.t~ HGnglage
[ie 3r~nCst~cke ~;r.d cit deI V~errad~raIr:cr ur.ci dem ~ii crradwagen in jeder ,~ich'L:.mg nccn oo'·"hrbzr. Es lCsbhen .;eecch filr .in :-~~ttr ~:;qtoeise :;c:hor; Scr..::ieri~~e;:.:"
I ja- I nein- I 1 1
Punkter--twIg +
0
I ~
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3, Mittlere Hanglage
Die Grundstücke sind alt schweren ~ug~f!!rden, jedoch nicht IIIIhr mit ,eil Vierrc:dtrak~or befahrbar. Der Gespann:lläher und d3r Motorläl'er können verwendet werden
4. Steile Hanglage
Die Grundstücke sind rur noch Glit leichten Zugpfcrc!en und Ochsen befahrbar~ Für den Transport auf den Feldem sind nur noch ZllEirad~ karren geeignet
5. Steilst. Hanglage
Oie Grundstücke sind 1ft Zugtieren nicht lehr befahrbar. Es ist di e Grenze der 1IÖg"
lichen Ackemrtzung
b) Entsprechend der vorhernchenden Ri chtung der landri rtschaft 11 ch gerutzten F lächen~ kann der Hang bezeichnet werden als:
Nordhang (Schattenseite)
SüOhang (Sonnseite)
Osthang
Resthang
I ja- IIIt". Punkte~:"~ 1 1 t!!'!L~
8 I I
L 15
i I
30
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111 .... m.. und die 8DdaMrtIilbrisse
a) 1 ... _ JaIrrea ist dr AnIaI fo~ Früchtt lliiglicb .. U.fIri B"lisslidll Enrtaa:
ll!in ............................... .
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- 19 -
IV. Die Verkehrsl!! des Hofes
4} Die Entfenlllglll (iln schlechter Fahrweg ,1 rd dappt It ge,.hnet).
Stadtrandantfammg unter 5 b oder Bah.'Ihof und lagariaIa lIIr bis 1 Ica antfemt
BMnhof und Lagerhaus 1 bis 5 kI entfamt
Bahnhof und Lagerhaus über 5 bl s 15 kI antfemt
IWInhof und laJlrhaus über 15 Ica entfirnt
b) o...lföheruntarschf.d ZIII nlchstlll Güterbahnhof (.; n Sei Ib2flnansch 1uss varsetzt den i!etri eb in di e nlchst nl adri gII'I
Höhangruppe)
So.
I 51 bis 100 •
• lal bis 2Da •
I 2011 bis Itoo •
• 1to1 bis. 8ao I
I über 800.
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ja. ne~~ 1UIkt.baw-1 tung .)
0
, 8
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0
1
2
4
8
15
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v. Die Felderl. dir landwirtschaft. lieb sellltztlll Fliehe
F 1 1 bis 3 T ef1stücke
F 2 4' 10 T eilst!lck.
f 3 über 10 Teilstück.
Es Ii agt Ehr als di e Hälfte der l 1 landwJtrtzfläche .. niger als
500 • VOI Mofa entfernt
Es liegt .hr als die Hälfte der l Z landw. Nutzfläche unter 1000 •
aber Ober 500 • YOI Hofe entfernt Es liegt IIOhr als die Hälfte dar
l 3 landw.ttJtzflkhe über 1000 • VGI
~ft errtfemt
a , s • • t e P unk t e Z 8 h 1
t} Nicht für dIn Zähler
ja-1
nein-1
Punktebe..,.. tu~ .}
F 1 • l 2 - 0
Fl. L2~. F 2 + l 1
1
Fl+l31 3 F2tL2r-
F 3 t l 1 ...
F2tl3l F3+l:r. 5
F3tl3 • 10
!iatürlich schlieest eine solche Betriebsaufnahme viele Mängel in sich und sie kann nicht den Anspruch auf Vollständigkei t erheben, jedoch könnten mit ihrer Hilfe lIfichtiee agrarpolitische und volkswil"techaftliche Fragen fTeitgehend geklärt "'erden.
Ausser anderen mehr wissenschaftlichen Fragen k:);m te I(Ü t, grosser Genauigkei t, auf ge teil t nach Ländern i Bezirken t'~,:d Gemeinden festgestell t werdens
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1. Die Anzahl der wi rklichen Bergbauern und der wirklich existenzgefährdeten Betriebe.
2. Jene Gebiete, und Betriebe, welche besonders durch das Klima, durch das Gelände, durch die Verkehrslage oder durch die Felderlage benachteiligt erscheinen.
3. Das relative Ausmass der für jeden Betrieb oder für einzelne Betri ebsgruppen erforderlichen Förderungsmassnahmen, welche eine grundlegende Besserung der derzeitigen Verhältnisse erhoffen liessenG
1uch eine Unterteilung der Betriebe in Gruppen entsprechend ihrer Punktezahl wäre !I" 'Slich. Dies würde vor allem das Arbeiten damit wesent11ch vereinfachen. Ich würde hiefür etwa eine fünf Gruppen Einteilung nach dem Prinzip der geometrischen Reihe vorschlagen:
Gruppe Punktezahl
I • · · . • 1 - 10
II • · 11- 16
III • · • . . 17 - 28
IV · · · . 29 - 52 V 0 · 53 -100
Diese Einteilung kann natürlich auch anders getroffen werden. Sie kann den jewei ligen prakti8c~ n Anforderungen angepasst werden. Na.ch obiger Aufstellung jedoch würde die Gruppe I dem günstig gelegenen Flachland-und Talbetrieb entsprechen ~~d die Gruppe V wÜrde die ausgesprochenen GrenzbetTiebe beinhalten.
Es kann nun eine Streitfrnge sein, ob man bereits ab zweiter bis einschliesslich fünfter Grupp~ die Betriebe als Bergbauernbetriebe bezeichren soll
- 22 ..
oder erst ab dritter oder vierter Gruppe. Ich glaube aber die Entscheidung dieser Frage ist weniger von Bedeutung, wichtig ist, dass jeweils der höheren Gruppe mehr geholfen werden soll, da sie auch die höheren Produktionskos-ten aufweist und mehr in ihrer Existenz gefährdet erscheint. Ich bi~ daher der Ansicht, schon ab Gr~ppe zwei die Betriebe als Bergbauernbetriebe zu bezeichnen, denn es handelt sich bereits um Höfe, die d~rch die natürliche und wirtschaftliche Ungunst irgendwie in ihrer Bewirtschaftung behindert werden. Es dürfen nur nicht alle Bergbauernbetriebe gleich behandelt werden.
Auf diese Weise könnten mit verhältnismässig geringen Mitteln, durch Erfassung und Bewertung einiger wichtiger Produktions bedingungen wertvolle Grundlagen für die Agrarpolitik zum Nutzen unserer Bergbauern geschaffen werden.
z usa m m e n f ass u n g
1.) Die Landwirtschaft im Bergland hat von Hof zu Hof sehr unterschiedliche Produktionsbedingungen. Die Ursachen hiefür sind neben anderen der Boden, das Klima, die Hanglage, die Verkehrslage und die Felderlage.
2.) Entsprechend dieser Bedingungen ist die Bewirtschaftung der Höfe sehr verschieden schwierig und auch der Ertrag und die Produktionskosten sind ungleich hoch.
3~) Um einen weiteren Rückgang der Siedlung zu verhindern .. ird vor~eschlagen, die Höfe im Bergland mittels eines Punkteverfahrens nach dem Grad der vorha~denen produkt~onserschwerenden Unstände in Gruppen zu untert3ilen und jede dieser Gruppe je nach den gegebenen Produktionserschwerungen verschieden stark zu fördern.
Fahringer, F.,
Kreb8, N.,
Löhr, L.,
Löhr, L.,
Löhr, L.,
Löbr, L.,
Mu1gg, J.,
Schnei ter, F.,
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(lus dem Zoolo~ischen Institut der Universität Wien und der
Bundesanstal t für al uine Landwi rtsch!'ift Admont)
Die Sukzession der Bodentiere auf Fichtenschlägen
Von Gerta Gretsohy
Einl.eitwlß Methodik
Inhaltsübersicht
•••••••••••••••••••••• ••••••••••••••••••••••
Charakteristik des Sammelgebietes mit besonderer ~erücksichtigung
Seite
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der Flora und des Bodens ••••••••• 28 Bodentauna der Waldschläge und ihre räumliche und zei tl1che Ver-teilung •••••••••••••••••••••••••• 35 Die Lebensbedingungen 1m Boden ••• 57
Temperatur •••••••••••••••••• 58 Feuchtigkeit und Wasserkapazl-tät ••••••••••••••••••••••••• 60 Porenvolumen ••••••••••••••••• 67 Luftkapazität •••••••••••••••• 69 Fa.ktorensl'IaJyse in den einzel-nen Waldschlägen ••••••••••••• 7~
Sonderstellung des Windbruches ••• 72 Darstellung der Sukzession ••••••• 74 ZusB.mmeIlfasSllIl8 •••••••••••••••••• So Litera.tur ••••••••••••••••••••••• 82
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Einleitung
Ziel dieser von Herrn Prof. Dr.Wilhelm K ü h n e 1 t angeregten und geförderten Arbeit ist die Untersuchung der Fauna verschieden alter Fichtenwaldschläge. Es soll die mit dem Kahlschlag bezw. Windbruch einsetzende und mit dem allmählichen Wiederaufkommen des Waldes einhergehende Sukzession der Bodenfauna erfasst werden und mit den gleichzeitigen Veränderungen des Bodens, der Flora und der jeweiligenphysikalischen Bedingungen in Beziehung eebracht werden. Die Arbeit stellt eine Ergänzung der Untersuchungen von Le i t in ger - M i k oIe t z k y dar, die im gleichen Gebiet die Sukzession der an der Bodenoberfläche in der Vegetationsschicht und an Baumstrünken lebenden Tiere in verschieden alten Fichtenwaldschlägen feststellte.
Die Untersuchungen wurden an verschieden alten Fichtenwaldschlägen und einem Fichtenwald am Nordhang des Scheiblingsteins im Lunzer Gebiet durchgeführt. Die Bearbeitung des Materials erfolgte zum Teil an der Biologischen Station Lunz, deren Leiter, Herrn Prof. Dr. F. R u t t n e r, ich an dieser Stelle noch für sein Entgegenkommen besonders danken möchte.
Methodik
Da vor allem die Bodentiere erfasst werden sollten wurden mechanische Sammelmethoden angewendet.Es wurden den einzelnen Bodenschichten Stechzylinderproben entno~en und zwar in allen Fällen je Probe 1000 cm3. In der Streuschicht wurden auch grössere Proben gesiebt.Die grösseren Tiere, wie Myriapoden, Lumbriciden,Käfer,Schnekken wurden sofort durch direktes Aussuchen, die kleineren A.rthrcpoden durch Einhängen der Proben in modifizierte Ber1eseapparate gewonnen •.
Zur ~lomenkla.t'.lr, derer ich mich bediente,sei folgendes gesagt: Die Schlä9:e bezeichne ich mit S, ihrem .\1-
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ter entsprechend den jüngsten mit S1 und den ältesten mit 36• Im A-Horizont des Bodens wurden drei Schiohten unterschieden~ Förna • St besteht hauptsächlich aus fast unzersetzter Nadelstreu sowie kleinen I.tohen und Zapfen-12sten von Fichten. Fermentationsschicht • F stark angeg~iffene Nadelreste, reichlich durchsetzt von mullartigen "der Mullaggregaten. Humusachicht • H-Sohicht oder muilartige Schicht. Im vorliegenden Text und den Tabellen wur-" den für die drei Schichten de. A-Horizontea nur die Bezeichnungen ,t, Fund H verwendet, auoh dort wo die bodenkundliche Beurteilung eine feine re Unterscheidung in der Tarminologie ergibt. (Obere Schichta St, Aoo oder Al,Mit~ ~elschicht: F, AF oder A2~ untere Schicht: H, AH oder 4" anschliessen kann lieh AlBe)
Bei der jeweiligen Probenentnahme habe ich die Temperatur in den einzelnen Sohichten und die jeweilige Lufttemperatur gemessen. Um genauere Werte zu bekommen, hatte icn immer drei Messungen angestellt, aus denen ich den Mittelwert errechnete. Bei Angaben der Bodentemperatur im Allgemeinen wurde der Mittelwert der für die drei Bodenschichten erhaltenen Temperaturen genommen.
Die Feuchtigkeit des Bodens und der Luft habe ich mit einem Haarhygrometar gemessen, wobei ich so verfUhr, dass ich das Instrument in den entsprechenden Horizont dei Bodens wenige Minuten eingrub und nach Entfernung des Bodenmaterials rasch die Ableaung durchführte. Bei der Feuehtigkeitamessung oberhalb des Bodens brachte ich das In8t~1-ment in 1 Meter Entfernung vom Boden ano
Die Bestimmung von Porenvolumen, Luftkapazität~ Wasserkapazität und Frischwassergehalt erfolgte nach der Methode von Sie g r i 8 t. Sie wurden in der Z~it zwischen 2. und lc-v IX. durchgeführt. Bei dar kurvenmäsaigen Darst'?ll11ng der Ergebnisse dieser Bestimmungen wurdan wieder die Mittelwerte der für di~ einzelnen Schichten d~9 i-Horizontes erhaltenen Grössen verwendet.
Z'!'-r fe"s.tellu~g. der Vorzugatemperatur baute ich e1-r.e Temperaturorgel, auf der ich die jeweilige Temperatur ma TIilf.a eines Tl:erm<Jelemer.tee feststellte, bei dessen
- 2a ..
Herstellung mir Dr. Sau b e r e r (Leiter d.biokl.Abt. d.Zentr.Anst.f.Meteor.) behilflich war.
Da' aufgesammelte Tier-und Pflanzenmaterial wurde teils Spezialisten zur Bestimmung oder tlberprüfung übergeben.
Schnecken
Diplopoden Chilopoden
Lwnbriciden Ench,ytraen Coleopteren
• • • • • Prof.Dr.Wilhelm X ü h n e 1 t
••• Kustos Dr.Karl A t t e m s
• • • • • H. S c h w e i ger
Wurde in den Tabellen auch die Häufigkeit mitberücksiohtigt so bedeutens 1- 1 St.,+ = 2-5 St.,x. .. 5-10 St.", '* = 10-50 St., OQ .. ;> 50 St. Tiere (alles pro 1000 cm' Probe. )
Die Beurteilung des Bodens meines Untersuchungsgebietes führte Prof. K u b i e n a in Admont an Hand von übersandten Proben durch. Ihm danke ich für seine überaus genauen Ausführungen herzlich.
Charakteristik des Sammelgebietes mit besonderer Berücksichtigung der Flora und des Bodens
Das Untersuohungsgebiet liegt am Nordhang des Scheiblingsteins, einem Massiv der nördlichen Kalkalpen und gehört der unteren Bergstufe (K ü h n e 1 t) an.Der Untergrund besteht aus Dachsteindolomit, der stellen.eise in Dachsteinkalk übergeht. Die sechs Schläge sind mit Ausnahme von S3 alle etwa in 900 m Höhe gelegen.
S1 ist ein SChmalschlag, der 1946,im Jahr vor deJ." Untersuchung, geschlägert wurde und östlich von ei:;.. nem Hoch~ald, westlich von einem Jungwal~ begrenzt wird. Teilweise liegen noch Baumstämme am Schlag und Reisig ist in mehreren Reihen längst des Schlages aufgeschioh-
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tet. Die Bodenschichtung ist deutlich und ziemlich regelmässig. Der Deckungsgrad der Krautschicht betrug etwa 2~ und stieg bis September zu etwa 30 ~ an. Ziemlich häufig war Asp e r u la a d 0 rat a und L a t h r a e a s qua m a r i a vertreten, 1 den 0 8 t Y 1 e 8 g 1 ab r a, U r t i c a d i 0 i c a, etwas weniger häufig und selten Sen e c i 0 F u c h s i i, Helle bor u 8
n i ger, A n e mon e n e m 0 r 0 8 a, Par i 8 q U ad r i f 0 1 i a, 0 x a 1 i 8 ace tos eIl a und Gräser (p 0 a tri via 1 i s, D a c t y 1 i 8 g 10m erat a).
S2 wurde 1944 geschlägert, ist a180 ein dreijähriger Schlag und besitzt bereits einen 100 ~ Deckungsgrad der Krautschicht, der auch der junge Fichtennachwuchs von Tannen und Lärchen untermisch t angehört. Von der Fällung der Bäume ist vielfach Reisig, Rinde und Holz liegen geblieben, das sich 1m Moderzustand befindet und vielen Tieren ale Aufenthaltsort dient. Von der so reich entwickelten Krautschicht möchte ich hier nur die häufigsten Vertreter erwähnen: Ade nos t y 1 e s g 1 a b r a überwuchert stellenweise in groseer Ausdehnung den Schlag; U r t i c a d i 0 i c a ist an manchen Stellen recht häufig, ebenso A t r 0 p a bel 1 a don n a. Ausserdem treten hier die Gräser (p h 1 e u m p rat e n s e, D a c t y 1 1 • g 1 0 m e rat a, C are x f 1 ace a, P 0 a t r ivia 1 i s) in den Vordergrund. Weiterhin fallen auf: E u p h 0 r b i a c y per iss i &, Fra gar i a v i r i dis meist in der Nähe von Baumstrünken, V a c c in i u m m y r t i 1 1 u s, S a 1 v 1 a g 1 u tin 0 s a, Pol y gon a t u m m u 1 t i f 1 0 rum, P h y t e umac 0 m 0 S u m, Helle bor u s n i ger, H y -per i c u m per f 0 rat u m, E u p a tor i u m c a n n abi n u m.
S ist ein achtjähriger Schlag. der 1939 geschlägert und zugl~ich aufgeforstet wurde. Die F'd.ch ten sind hier reihenweise gesetzt. erreichen eine Höhe von etwa 1,5 - 2 m und ihr Deckungsgrad beträgt etwa 50 ~. Die Krautechicht ist äusserst kräftig entwickelt ~~d besitzt einen Deckunga-
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grad von 90 ~. Besonders auffällig ist einerseits das ungemein starke Hervortreten von Ver a t rum alb u m, E u p h 0 r b i a a m y g d a 1 0 i des und andererseits die kräftig ausgebildete Moosdecke, die zum grössten Teil aus M n i u m - Arten gebildet wird. Ferner möchte ich hier zusätzlich zu den schon in S~ als häufig erwähaten Pflanzen T r 0 1 1 i u s e u r ö p a e u sund Gen t i a n aas c 1 e p i ade a erwähnen.
S ,ein dreizehnjähriger SChlag, der 1934 geschlägert wurde, weist einen bereits 4 - 5 m hohen Fichtenbestand auf, in dem die einzelnen Bäume ebenso wie in S reihenweise gesetzt sind; ihr Deckungsgrad beträgt et~a 60 ~. Zwischen den einzelnen Reihen ist die Krautschicht ziemlich stark entwickelt. Vor allem möchte ich die Gräser wegen ihrer besonders starken Entwicklung hervorheben: D a c t y 1 i 8 g I 0 m e rat a, P 0 a tri via -I i s, Des c h a m psi a c a e s p i tos a. Sonst sind noch A c 0 n i t u m pan i c u 1 a t u m, Ver at rum alb u m, Ver 0 n i c a s cut eIl a t a, A j u gar e p t ans, Sen e c i 0 F u c h s i i und H y per i c u m per f 0 rat u m recht häufig.
S6 ist ein 40 - 50 Jahre alter Fichtenbestand mit einem 100 ~ Deckungsgrad der Baumschicht. Die Kronen der Bäume sind so dicht geschlossen, dass nur sehr wenig Licht zum Boden einfallen kann. Es sind daher einerseits die unteren Äste der Fichten abgetrocknet und ausserdem kann man kaum von atno,r Krautschicht sprechen, ihr Deckungsgrad macht etwa, % aus. Es handelt sich hier um vereinzeltes Auftreten von 0 x a 1 isa c e tos e I I a, A n e m on ehe p a t i c a und einige C are x - Arten. Einen weiteren Grund für die bloss 5 ~ des Deckungsgradee der Krautschicht sBbe ich in der ungünstigen Ausbildung des Bod8ns, die durch die natürliche Traufe der Fichtenäste hervorgerufen wird. Der Boden verdichtet sich dadurch und die Bildung von Rohhumus und Trockentorf wird begünstigt. NJ~ diA Fichte verträgt diesen Boden verhältnismässig gut.
S ist ein Windbruoh, der ungefähr 150 m tiefer liegt un~ als Untergrund eine Morä.ne hat. Ich wählte ihn,
um einen Vergleich mit einem fast gleich alten Schlag Sa anstellen zu können. Er entstand 1941, etwa 6 Jahre vor der Untersuchung. Der A-Horizont von S3 ist im Vergleich zu den anderen Schlägen viel seichter. Der Deckungsgrad der Krautschicht betrug während der Sammelperiode 1m Durchschnitt 80 ~.Ich möchte die häufigsten Formen erwähnen, Ade nos t y 1 e s g lab r a, 1 t r 0 p a bel 1 a don n a, .l c 0 n i t u m pan i c u I a -t u m, A q u i leg i a v u I gar i s, T haI i ct rum a q u i leg i f 0 1 i u m, S a I v 1 a g I utin 0 8 a, D i g i tal i s I u t e a, E u p h 0 r -b i a c y par iss i a, C h a e r 0 p h Y 1 1 u m 8 11 v e 8 t rum , Ver 0 n i c a s cut e 1 I a t a, Hel leb 0 r u s n i g e r,F rag a r i a v i r idis, 1 j u gar e p t ans. Gräser (D a c t y 11 s g 10m e rat a, L u z u 1 a c a m pes tri s) treten verhältnismässig weniger stark hervor.
Bodencharakteristik
Die bodenkundliehe Beurteilung, die nach Dünnschliffen und deren BetraChtung mit Lupe und im Auflicht des '-Bodenmikroskopes durchgeführt wurde, gibt Aufschluss über die Bodenverhältnisse im Allgemeinen und über den Boden als Lebensraum. Das Bodenprofil lässt das Entwioklungsstadium des Bodens und somit des Biotops erkennen, die Bildung der Aggregate zeigt durch die Losung die Be~ vö1kerungeart und deren Häufigkeit in grossen Zügen auf. Ich gebe nun eine Charakteristik der einzelnen Schläge nach diesen Gesichtspunktent
Der i-Horizont ist in Aoo , Ar und AH -Horizont aufzugliederno Aoo besteht aus Fichtennadeln, Ästchen und Zapfen, die teilweise von Tieren zerbissen und angegriffen sind. Der 1F Horizont zeichnet sich durch eine geringe Mächtigkeit aus, er besteht aus angegriffener
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Nadelstreu und koprogenen Anteilen. Die Nadelatreu weist Fresspuren und L08ung von Oribat1daa auf. Die koprogenen Bodenanteile bestehen aus kleinen zerbissenen Pflanzenresten, Iineralkömern und Kleintierlosang (überwiegend Collembolen und Milbenlosung, aber auch Diplopodenlosung). Der AH-Horizont gliedert sich in einem oberen und unteren lbschnittq Der obere Abschnitt reicht von 2-10 cm und iat ein mullartiger Rendsinamoder. Die Aggregate bestehen entwed~ yorwiegend aus D1plopodenlosung, die von Mineralkörnem stark durchsetzt 1st, oder sie setzen s1cn aus Resten kleiner Milbenlosung und mehr oder weniger stark humifizierten Pflanzenresten zusammen, im letzten Fall stellen sie ein lockeres Gefüge dar, dessen Hohlräume leicht verpilzeno Der untere lbschnitt leitet zum AlB Horiacnt,wie er in S5 und 56 von 15 - 30 cm ausgebildet ist, übero Gut humifizierte, mineralre1che, dichtgefügte Aggregate überwiegen, aber noch zeigt dieser Horizont das typische Bild eines mull.rtigen Moders. Der C-Horizont lässt einen Cl Horizont, der aus angewitterten Gesteinstrümmem besteht und einen C2 Horizont, der vom anstehenden frischen Dolomit gebildet wird, erkennen, seine lusbildung ist selbstverständlich bei allen Schlägen dieselbe.
Da in diesem 8-jährigen Fichtenbestand die Kraut~ schicht einen 90 ~ Dec~lngsgrad aufweist und eine gut ausgebildete Moosdecke vorhanden ist, weist das Profil keine Föma und Keinen '-Horizont auf. Der A-Horizont liegt direkt dem C-Horizont auf. Der A-Horizont gliedert sich in einen Al, A2, A, - Hori~ont. Al ist stark durchwurzelt und zum Teil von unzersetzten Pflanzenresten durchsetzt. Die Zwischenräume zwischen den Pflanzenresten und Wurzeln sind von Aggregaten erfüllt. Die Aggregats sind von unregelmässig rundlicher Form und haben eine durchschnittliche Grösse von 2 - 3 mm. Sie setzen sich zusammen aus Regenwurmlosung oder Resten von solcher, Kleintierlosungsstükken und tiefgebräunten Pflanzensplittem. Kleinlosung findet sich auch reichlich an unzersetzten Pflanzenresten und
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und an Pilzmyzelien, ähnlich wie in SI und S6. Die Losung stammt grösstenteils von Diplopoden und Collembolen.ln A2 treten die Pflanzenreste stark zurück, die Aggregate wer
den grösser und fester und die Verpilzung nimmt stark ab. Die Aggregate setzen eich aus Regenwurmlosung zusammen, weisen einen atarken Mineralgehal t auf und hab en im Innern oft tiefgebräunte Pflanzensplitter, wodurch die Rohhumusbildung entsteht. In A3 nimmt der Gehalt an Gesteinsbruchstücken stark zu, die Aggregate und Bruchstücke ~ind um vieles dichter gefügt als in A2, aber trotzdem ist die Humusbildung verhältnismässig roh.
In S5 fehlt wie in S4 der Aoo und AF Horizont, es ist ein Al und A2 Horizont ausgebildet, der einem AlB Horizont aufliegt und damit zum Normalprofil von S6 überleitet. Der A-Horizont, der von 0 - 15 cm Tiefe reicht, weist eine ähnliohe Bildung wie in S4 auf, nur ist er in seinem unteren Teil zu einer festen kompakten Masse zusammengeballt, sodass die Aggregate die Kleinlosungsformen nicht mehr erkennen lassen. Der AlB Horizont reicht von 15 - 20 cm Tiefe. Der Mineralgehalt tritt in den Vordergrund in Form zahlreicher Dolomittrümmerchen, sowie feiner Kalkausscheidungen und toniger Gemengteile. Die Bodenmasse setzt sich aus einem Mosaik von eng aneinander gepressten teils humusreichen, teils humusärmeren bräunlichen Aggregaten zusammen, die aus Regenwurmlo8ung besteheno Die mineralische Grundsubstanz ist leicht gebräunt I woraus sich ergibt, dass die Bodenbildung bereits einen Ubergang zur braunen Rendsina darstellt. Auch die Humusform ist als eine tlbergangsbildung zwischen mu 11 artigem Moder und Mull anzusprechen.
S6 weist das Normalprofil einer braunen Mullrendsina auf Dolomit unter einem dichten 40 - 50 jährigen
Fichtenbeetand auf. Der A-Horizont besteht aus Aoo (Förna), F-und H-Horizont, daran schlieest sich der AlB Horizont,der dem C-Horizont aufgelagert ist. Die Förna besteht hauptsäc~ lieh aus unzersetzter Nadelstreu sowie kleinen Ästchen und Zapfenresten von Fichten. Der F-Horizont ist 1,5 - 30 cm tief. Die Pflanzenreste sind mehr oder minder gut erhalten, an Nadel-und Wurzelresten ist Collembolen und Milbenlosung gehäuft zu finden; an einzelnen Stellen Diplopodenlosung und nur selten Losungsstücke von Regenwürmern. Die Verpilzung ist für diesen Horizont besonders charakteristisch. Die Humifizierung und Mischung mit der Mineralsubstanz ist eine ziemlich weitgehende, doch kann der entstandene Humus noch nioht als echte Mullbildung bezeichnet werden. Der H-Rorizont reicht etwa bis 20 em. Er enthält wenig zersetzte P!laasanreate, die stark von koprogener Substanz überkrustet und von Pilzmyzel überdeckt sind. Die Aggregate bestehen aus Kleinlosung meist von Diplopoden, selten von Lumbriciden und Dolomitkörnehen, sie sind entweder locker und humusreieh oder diehtgefügt und mineralreich. Die Humusbildung iet dem Mull bereits sehr nahestehend. Der AlB Horizont ist stark von DolomittrUmmerehen durchsetzt. Die Aggregate lassen Lumbrieidenlosung deutlich erkennen. Unter den Aggregaten heben sich dunkle, schwärzlioh-graugefärbte, humusreiehe und braunocker gefärbte mineralreiche, humusarme deutlich voneinander ab. Da der Humus in den mineralreiche~ Aggregaten stark dispergiert, tritt er sozusagen als Farbstoff in der Tonsubstanz auf, woduroh die Humusbildung in diesen Aggregaten den Charakter eines Mull erhält. In den humusreichen Aggregaten ist diese Umbildung zu Mull bereits eingetreten~ Dieser Horizont stellt somit eine braune RendaL~amit verhältnismässig guter Mullbildung dar.
Das Bodenprofil des Windbruches entspricht dem von 54-DeI Al-Horizont stellt einen dichten Filz zusammengesunkener Wnrzelreste dar, die spärlich mit Bodenaggregaten ausgefüllt sind. In A2 lassen die Aggregate teils Lumbriciden-und Kleinlosung erkennen. Der Boden ist als eine mullartige Rendsina
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Zu bezeichnen.
Das Ergebnis dieser Untersuchung ist folgendes. le Es besteht eine Sukzession des Bodens~ die ihren Endzustand im lltbestand erreicht; 2 0 Die Schläge sind ihrem Bodenprofll entsprechend in 2 Gruppen einzuteilens Die la Gruppe wird von den Schlägen mittleren Alters gebildet~ die einen 11, A2, (13) Horizont aufweisen, der direkt dem C-Horizont aufgelagert isto Die lb 3ruppe stellt das Profil von 85 dar mit der Ausbildung von A1~ A2p und AlB Horizont und beweist damit die allmähliche Entwicklung des Boaenso Die 2 0 Gruppe bilden der Altbestand und der Kahlschlag mit dem Normalprofil einer braunen Rendsinao
Bodenfauna der Waldschläge und ihre räumliche und zeitliche Verteilung
Organismen, die da'.lernd im Boden leben oder einen bestimmten Entwicklungsabschnitt ihres Leben. wie Larven oder Ruhestadien darin zubringen, stellen die Bodenfauna daro Sie bilden Biooönosen, deren einzelne Gruppen sich in einer aufeinander abgestimmten Ordnung befindeno Diese Ordnung wird durch eine Walaschlägerung oder einen Windbruch gestört p wie die Untersuchungen zeigen, bezw. es wird das zahlenmässige Verhalten der Tiergruppen zueinander oft stark verschoben~ Das individuenreiche Auftreten der einzelnen Tiergruppen, so~le das Vorhandensein bestimmter Arten und Gruppen ist von dem Zasammenwirken der physiographischen Faktoren abhängigo Die bodenökologi sche Bedeutung d.er Bo.ienfa.una ist gruppenmässig verschieden; sie ka.nn in der Anteilnahme an der Humifizier~ng organischer lbfallstoffe bestehen, in einer Bodendurchmischung und Bodenauflockerung.
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Enchytraeidae
Enchytraeen sind typische Bodenbewohner, deren ganzes Leben an den Boden gebunden ist.
Für das Vorkom~en der Enchytraeen ist ein humusreicher~ feuchter Boden notwendigo Ich konnte sie in allen sechs Waldschlägen feststellen, mit besonderer Häufigkeit aber in den jüngeren Schlägen, die den grösseren Deckungsgrad der Krautschicht aufweisen und daher einen konstanteren Feuchtigkeitsgehalt des Bodens garantieren. Von den 13 determinierten Arten ~lrden nahezu alle im gesamten i-Horizont gefuhden 9 wobei aber ihre grösste Häufigkeit in mittlerer Tiefe dieses Horizontes festgestellt werden konnte.
Hinsichtlich ihres jahreszeitlichen Auftretens ist ihr qualitatives und quantitatives Maximum im Mai gelegen (siehe Tabelle). Während der heissen und trockenen Sommermonate ist ein Absinken der Häufigkeit zu beobachten und im August wird ihr Minimum erreicht; in diesem Monat konnte ich bloss in dem relativ feuchtesten Schlag 54 vier Exemplare von F r i der i c e abu 1 b 0 s a finden. Dieses Minimum schreibe ich der relativ hohen Temperatur ZU; die die Tiere zum A.bsterben bringt.Nach Beobachtungen Die m s werden die Eier in Kokons abgelegt, die gegen schäJliche äussere ~inflüsBe widerstandsfähiger sind. Im Septomber und Oktober ist ein deutlicher Anstieg sowohl der Individuenzahlen als auch der Artenzahlen festzustellen, der aber das Maxirnu~ vom Mai nicht mehr erreicht.Eine Sonderstellung nimmt M e sen c h y t r a e u s b e u m e r i dadurch ein~ dass er einen zahlenmässigen Anstieg von Mai bis Juli aufweist und einen Abfall von September bis Oktober. In Bezug auf das jahreszeitliche Auftreten sind die Enchltraeen eine einheitliche Tiergrup.pG 9 rla <:.lI:) ihre Vert:-eter Zu annähernd gleicher Zei t vorhanden bind, bezw o fehleno
Ihre allgemeine Bedeutung für den Boden liegt in der bodendllrchmischenden Tätigkeit und in der Fähigkeit~ Humus zu produzieren.
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- 38 -
Lumbrioiden
In meine::! S3.m:nelg'.;;is: ',(onnte ich G AC'~',nn ;'est·, stellen, die keine besoniere Spezialisation auf einen bestimmten Schlag erkennen lassen. Die grösste Indivi duen-und Artenzahl fand ich in den Schlägen mittleren Al ters, während Kahlschlag und Al tbestand nahezu gleiches VerhaI ten aufweisen. Alle Arten wurden in mit nerer Tiefe des A-Horizontes gefunden und manche von ihnen alch nur wenig unter seiner Oberfläche wie All 0 lob 0 p h 0 r a c a 1 i ß i nos a, D e n-d r 0 b a e n a 0 c t a e d r a und junge Lumbriciuc arten. Der bevorzugte Aufenthalt der Tiere in mittlerer Tiefe des A-Horizontes und in 52' S3' S4' S5 scheirt mir nahrungs-und feuchtigkei tsbedingt zu sein. Nahrun€'3-bedingt ist die Verteilung der Lumbriciden des~~lb,weil die Tie~e grösstenteils von pflanzlichem Bestandsabfall leben. Man konnte aber feststellen, (lass verschiedene Arten eine Auswahl der Hahrung treffen. Z .B. skellettiert L u m b r i c u s r u bel 1 u s Laubblätter völlig, während er Na::lelstreu erst nach einer entsprechenden Verrottung annimmt. Auch richtiger Bodenhumus dient einigen Arten als 7lahrung wie zoB. All 0 1 obop h 0 r a c a 1 i gin 0 s a.
Alle Arten wurden von Mai bis Oktober zu einem Grossteil in mittlerer Tiefe des A-Horizontes gefunden und während der heissen uni trockensten Monate war kei. ne Art in 51 und in der 0bersten Bodenschichte anzutreffen. Dieses Verhalten dürfte feuchti,gkeitsbedingt 8ei-,1.
Lumbricide:l stellen eine charakteristische Gruppe der Bodenfauna dar, deren wertvolle Tätigkeit in del Bodend11rchmischung und in der Humusberei tung besteht.
Gastropoda
An Gas t r 0 p 0 den konnten 25 Arten festgestellt werden, die z.T. eine Ergänzung zu den Ausbeu-
/Schlag
I Schichten das A-tkJri zentes i
I Hyalinia nitidula
Gani odi scus rotundatus
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Ari anta arblstona 4- 4- I Ianacha UIbrosa I I OQ
lDni tes verti eil kIs I + + I SClQIIOBlSba i sogrKIrJStOla I I
ftllix poatj a + + Ena lOIItana + I Carychi ta tri dentat. 4- x Acanthilllla aaaleata I
Coch li c:opa lubri ca I
Ionacha j namata , Cluma plicatula + ClaJSilia I_nata I ElICQftllus tu lws
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ten von Lei tin ger - M i k 0 let z k y darstellen.
Die Gastropoden meines Samme1gebietes sind,wie aus der Tabelle ersichtlich ist, in zwei wesentliche Gruppen zu teilen. Der ersten Gruppe gehören ~iere an, die mit grösster Häufigkeit in allen Schlägen oder nur nicht in S6 auftreten; also Arten, die sich nicht durch Spezialisation auf bestimmte Nahrungs-und Aufenthaltsorte auszeichnen, sondern nur gewisse Feuchtigkeitsansprüche haben und vielleicht soweit Spezialisten sind, als sie Nadelstreu meiden und daher in 56 fehlen.ln 51 sind sie wohl alle vertreten, doch mit wesentlich geringerer Häufigkeit gegenüber den Schlägen mittleren Alters, deren hoher Deckungsgrad der Krautschicht die entsprechende Feuchtigkeit der bodennahen Luftschicht und auch der Bodenschichten sichert. Gebildet wird diese Gruppe, von der ich bloss die häufigsten Arten erwähnen möchte von H y a 1 i n i a n i t i d u 1 a, H y al i n i a pur e a, Gon iod i s c u s rot u nd a t u s, V i t r e ~ sub r i m a t a, pa r u t i c iC 0 1 a uni den tat a, A r i a n t aar b u -s tor u m.
F r u t i c i c u 1 a uni den tat a ist nach meinem Sammelergebnis die häufigste Art in dem relativ feuchtesten Schlag 54. Es ist eine Art, die nicht bloss an Pflanzen und ~n der Bodenoberfläche vorkommt, sondern sehr zahlreich auch in tieferen Schichten zu finden ist. Zur zweiten Gruppe leitet Hel i x p 0 m a-t i a) eine Form, die freies, offenes Gelände bevorzugt, über. Hieher gehören Arten, die eine besondere Spezialisierung auf einzelne Schläge erkennen lassen. 84 und S5 verfügen über den grössten Arten-und Individuenreichtum, was auf die für Schnecken günstigeren Lebensbedingungen in diesen Schlägen echliessen lässt. Nur zwei Arten, E n F.-. mon t a n 8. und C a r y chi u m tri d e ntat u m sind in den Schlägen S2' S3' S4' S5 und 86 recht regelmässig vertreten, während die übrigen Arten eine stets deutlicher werdende Beschränkung auf die Schläge mi'ttleren A.l te-ra erkennen lassen.
- 41 -
!friapoda
Wie bei der Gruppe der Gas t r 0 p 0 d a stellt ~uch bei den M y r i apo d a mein Samme1ergebnia eine Ergänzung zur Arbeit von Lei tin ger - M i k 0-1 e t z k y dar. Zu den 19 Arten, die sie fand, konnte ioh durch die Siebetechnik, die ich anwandte, weitere 12 Arten für das gleiche Gebiet feststellen.
Die von Lei tin ger - M i k oIe t z k Y . gefundenen Myriapoden leben mit nur wenigen Ausnahmen in Strünken bezw. unter Rinde, die am Boden liegt, wie es in S1 der Fall ist. Es sind demnaoh Tiere~ die für die Holzzersetzung Bedeutung haben können, wie z.B~ die Diplopoden. Sie unterscheiden sich aber untereinander in der Weise, dass einige von ih~en auf frische, andere auf morsche Strünke spezialisiert sind. Dieselbe Verteilung ist auch bei den Chilopoden festzustellen, aber dort keineswega nahrungsbedingt, da alle Vertreter Fleischfresser sind. Arten wie C r y p top s par i s i, 8 0 0 1 i 0 P I an e s c ras 8 i pes, L i t hob i u 8 a e r u g inos u s, konnte ich auch in meinem Sammelmaterial finden, doch sind diese Tiere über die Schläge regelmässig verteilt und alle auf die oberste Bodenschichte beschränkt. Möglicherweise bietet sie den Tieren ähnliche Verhältnisse wie sie sie in Strünken finden~ Ein etwas andere8 Verhalten als Lei tin ger - M i k 0 1 e t z k y konnte ich bei den Diplopodenarten, H a p log 10m e r i s m u 1 t ist r i a t a, C y 1 i n d r 0 i u 1 u 8 m e i-n e r t i und Pol y des mus den t i c u 1 a t u 8
feststellen. Sie sind auf die Schläge 82, 54 und 55 beschränkt, also jene Schläge, die den grössten Deckungs-grad der Krautschichte aufweisen und somit eine gewisse konstante Bodenfeuchtigkeit und genügend Nahrung bieten; diese Arten ernähren sich nämlich zur Hauptsache von humösen Pflanzenmaterial.O r 0 bai nos 0 m a f 1 ave sc e n 8 konnte ich nur in S3 finden, sie scheint daher eine mehr Wärme und Trockenheit liebende Form zu sein. Zahlenmässig am stärksten vertretene Arten wie L e p t 0-
.. 42 ..
Tabelle ~
fIlyri apodenvertellung IlIf dt. S s S S S S Sch1äg~ 1 2 3 ~ 5 6
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Sco 1Iop lanes 8CUlinatus I + + + + Sco 11 op lenes crassipes +- + J( + I
Cryptops parisf I I I +- t + Geophflus ~nSQIlptus +- I + x x X
llthobius aerugtnosus *" + J x *" I
leptophyl1U1 palidnue ;( *' *" - 0.,.
*" leptophyllu1 nanut 00...
*" ...... .... oe:. *' SQJtt gare 11a illli13Ctllata I J x
Hap log lomeri S IlI.Ilti strl at. I X *" )(
hhyschendyla montana I f" I
Uthobiu3 sp. juv. I I x
GSl'Yai si a roW 11 gera * + "*" x J
T rachY$OU capi ta I + )(
Cyl1ndrolulus l8inertf I t I
('')11J:.lS deiltit!Jlatus I + Orobainosoma flavescens J
- 43 -
Tabelle 4
Myriapodenvertei1ung alf die St F H &ldenschi chten
Polydesmus denticulatus +
Cylindroiulus m&inerti + I-
OrobainosOl8 flav8scens x
Uthobius spez" juv. x I -
I- Cryptops pari s i X' -r
I-$co 11 op lj1111S acut1 natus * I
Gervalsia noduligera *" X I-
I- UthobilJS aeroginosus ~ )(
Brachyschendyla montana I + -
Scuti ge re 11 a i lIIII!aCU 1 ata >(
Hap log lo.'Ileri S ftj lti stri ata * I I-
Scolioplanes crassipes *" I I
leptophyJlua pelidnum oe::. CIIO:I X
I-
leptophyl1uI nanwa 0- .,...
'* I-
Geophilu3 insculptus * X '* Trachysou capita I + +
-44-
p h Y 1 1 u m n a n u m und L e p top h y 1 1 u m p e 1 i d n u m zeigen einen quantitativen Abfall in S6 und 8 1 • Ger v ais i a n 0 d u 1 i ger a, T r a eh y s 0 mac a p i t a, C y 1 i n d r 0 i u-1 u 8 m ein e r t i, Pol y des mus den t ic u 1 a t u sund 0 r 0 bai nos 0 m a f 1 ave sc e n 8 fehlen ü~erhaupt in diesen beiden Schlägen. Die Verteilun!; der Chilopoda über die einzelnen Schläge ist sonst ziemlich gleichmässig.
Das Verteil'mgsverhäl tnis in den 3 Schichten des A-Horizontes zeigt die Tabelle 4. Alle Arten mit Ausnahme von S cut i ger eIl a i m m a 0 u 1 a t a sind in St vertreten. Sie wejsen auch in dieser Schicht ihre g:-össte Häufigkeit auf, a'.lsgenommen B r ach y s ehe n~ J 1 e mon t a n a und T r ach y s 0 mac a p i-t a j die 'lorwjegend in F auftreten. Pol Y des m u B
den t i c u 1 a t u s, C y 1 i n d ro i u 1 u s m e in e r t i und 0 r 0 bai nos 0 m a f 1 ave see n s sind in ihrem Vorkommen nur auf St ceschränkt. Die übrigen Arten stni, wie aus der Tabelle ersichtlich ist, mit etwas geringerer Häufiskeit in F vertreten. S cut i -ger eIl a i m mac u 1 a t a konn te ich nur in F finden. Bloss 6 Spezies dringen bis in den H-Horizont vor. und zwar sinj die häufiesten Arten L e p top h Y 1 1 u m n a n u m, L e p top h Y 1 1 u m p e 1 i d n u mund T r ach y s 0 mac a p i t a; letztere scheint ein Tier grUsserer Tiefen z~ sein.
Hinsichtlich der jahreszeitlichen Verteilung sind die Myriapoden in 5 Gruppen einzuteilen, die aber nicht scharf getrennt sind.
1. Arten, uie nur im Frühling auftreten, z.B. T r ach y sem a c a p i t a.
2. Arten, die im Frühling und Herbst leben und während der So~~ermonate fehlen, z.B. B r ac h y s ehe n d y 1 a mon t a n a, S c 0 1 i 0 P 1 a n e s a c u m i n a t u s.
- 45 -
Ta.belle 5
Jahreszeitliches Auftreten V VII VIII IX X der Myri apodan
Trachysoma capita 11-
lfthobfus sp.juv. + X I
Brachyschendyla montana + +
Scolioplanas ICUIfnatus X X I -
Cryptops pari si + + I I
Orobainesoma flavescens I I --
Sco li op 1 anas crassi pes + + + + . --
Scut 1 gere 11a ~ l!maCU 1 ata + I +
Haplog1omeris multistr1ata x X )( .lf-
Gervais!a noduligera )( Je ./I- )(
Cylindroiulus meinertf I + I
Polydesmus dentlr.ulatus I .....
GeopM 1!Js ~ilsculptus X + + X l(
Li thobius aerugi nesus I *" X + X
Leptophyl1um nanum .=. ~ I ;;<. .."
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- 46 -
3. Arten, die im Sommer und Herbst vorkommen, z.B. S C 0 1 i 0 P 1 a n e s c ras s i pes, S cut i ger eIl e i m mac u I a t a, H a p log I 0 m e r i s m u I t ist riat a, Ger v ais i a n Q d u I i e e r a.
4. Arten, die bloss in den Monaten August und September gefunden werden wie Pol y d e 8-mus den t i c u I a t u s
5. Arten, die während des Frühjahres, Sommers und Herbst vorhanden sind wie G e 0 phi I U 8
ins c u 1 p t u 8, L i t hob i usa e-r u gin 0 S u s, L e p top h Y 1 1 u m n a n u mund L e p top h Y I 1 u m p e 1 i.dn u m.
Sehr auffalle~d sind die Farbvarietäten von L e ptop h Y I 1 u m n a n u mund L e p top h Y I 1 u m p e lid n u mt die ich jedoch weder mit dem Fundort noch mit dem jahreszeitlichen Auftreten in Korrelation bringen konnte. Vertreter von L e p top h y I I u m n a n u m variieren von einem hellen Rötlich-violett bis zu dunkel-violett. L e p top h y 1 1 u m p e 1 i d~ n u m variiert von einem schmutzigen Weiss bis zu dunkelviolett.
Apterygota
Die Gruppe der Apterygota hat einen hohen prozentuellen Anteil an der Bodenfauna.
In meinem Unters'.lchunp,sgebiet konnte ich innerhalb des Sommerhalbjahres 44 Collembolenarten, 2 Proturen-und eine Diplurenart nachweisen. Der Grossteil der gefundenen Collembolen gehört der umfangreichen Gruppe der A t h ~ 0-p 1 e 0 n a, nur einige Formen der S y m p h Y P 1 e o-n a an.
GellemboIen weisen d'Jrch ihre Körperges tal teine sehr g2te Anpassung an ihre unmittelbarste Umeebung auf (e i s i n 1943). Ich unterscheide 3 Haaptgruppen in
- 47- -
diesem Biotop: Rindenbewohner, Moosbewohner, Humusbewohner. Die Trennung der 3 Gruppen ist zwar nicht absolut scharf i
aber in der Mehrzahl der Fälle deutlich. Formen mit Merkmalen von 2 Gruppen können als Bindeglieder zwischen den einzelnen Gruppen aufgefasst werden.
Rindenbewohner sind plumpe, schwerfällige Tiere 9
die einer Furca entbehren und somit nicht sprungfähig sind. Sie haben ein mehr oder minder stark ausgebildetes Borstenkleid, sind in den meisten Fällen kräftig pigmentiert und verfügen über nur kurze Antennen und entwickelte Ommata, z.B. A nur 0 p h 0 r u s I a r i cis und E n tom ob r y a m arg i n a t a.
Moosbewohrler sind meist grösser als Rindenbewohner, besitzen eine gut ausgebildete Furca, haben relativ lange Beine und Fühler, einige Arten sind beschuppt und die meisten Arten sind wenig pigmentiert, z.Bo Tom 0 cer iden.
Humusbewohner sind kleine pigmentlose und nicht sprungfähige Tiere, vollständig blind, aber durch den Besitz kompliziert gebauter Sinnesorgane ausgezeichnet, z.B. o n y chi u r i den.
Ein typisches Bindglied zwischen diesen drei Lebensformen ist F 0 1 S 0 m i a qua d rio c u I a t a,die alle bisher erwähnten Merkmale in mittelmässiger Ausbildung aufwe is t.
Trotz dieser deutlichen Spezialisierung findet man ein und dieselbe Art oft an Standorten von anscheinend höchst unterschiedlichem Typus. Sie kann unter wesen tlich verschiedenen Umweltbedingungen leben, jedor,h weden optimale Lebensbedingungen durch quantitativ stärkstes Auftreten beantwortet.
- 48 -
Tab eIl e 6
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YII ~ * + * I I + ~J lsotic VIII l( X -r * +-t I I '* ... l' ~ '" ~00J1ata IX it + + 1- + OQ + 1* I OQ ... +
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- 49 -
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VII +/ IsotOl8 VIII t + I + linor IX X I + i"
X I + .. , + y 1- J I I
VII J I EntDtl)brya VIII I I I X marginata IX f" I .... *' X + I -It I I
V )( I / I VII I I +
lepidocyrtus VIII + I + I I x + laruginosus IX + )( + + * X
X I + V + I
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lepidocyrtus lanu- VIII I *" + ginosus v. alblcans IX I X + J
I JC + V +
VII I + I I Achorutes VIII I "" coronifer IX X , I I X /
X I I + + I , V I
VII I Tetracanthel1a VIII + alpina IX I I I
X i'" * + I
- 50 -
laJdachJäg. .... s, ~ $3 SI) 55 56 .. CI B 0 d • n s chi c h t • n 0
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V I 1-VII I + + + + ....
Ka laphorura VIII +- I J( ... *' + .. tau .. f starf IX f* ... ]( + J + x J ~ + )(
X .,. + I )( I I #t' , , + + V T + ..
VII + + + Sph)t'OthIca VIIl T .. + ft lubbocld IX X I I , +
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Acarentulus VIU I + , I t Je tiameus IX + + I .... + t- ~ + I * .... '*
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Acerentou Vill + + cbIeroi IX I I Je Je
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CaIpodea VI II I I I I staqphy 1i nua 5.1. IX + I I
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VII + * T OIIOCerus 11 rlltus VIii I I
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Moru 1ina glgantea VIII I + IX + + + X + I + f
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Pseudf sotOl8 VI/I + + I sensfbPfs IX +
X
V VII +
Pseudachorutes - ViiI + parwlus IX ; I
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VH + I Achon/tes
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V VII I
Entmrya aJSCONI VIII I IX X
V VII I
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Isotota hi8lal1s VIH IX X
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VII I + Aruroph)n:s VII' laricis IX i
X
V VII I
Achorotes caro;1' VIII IX + X
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V VII X I
lsotoma notabilis VIII IX + X
V
Tullbergia VII , ,
VIII I t i" CJladrf spf na IX + + + X I
In meinem Sammelgebiet konnte ich 44 Apterygotenarten nachweisen, wovon ich bei 32 ein mehr oder minder gehäuftes Auftreten in allen Waldschlägen finden konnte ... Betrachtet man diese 32 mehr oder minder häufigen Spezies nach ihrer Anwesenheit in den 6 untersu~hten Waldschlägen, ohne Berücksichtigung des jahreszeitlichen Vorkommens und der Verteilung auf die einzelnen Schichten, so kann man bis zu einem gewissen Grad eine Homogenität aller 6 Schläge feststellen. Wo diese Homogenität gestört ist, handelt es sich in den meisten Fällen um Arten, die auf einen bestimlnten Standort spezialisiert sind. P s e u d &c h 0-
mtes par v u 1 u s z.B. ein typisches Rindentier, kommt nur in SI und S6 vor. Ach 0 r u t e s mus c 0-
rum lebt vorzüglich unter Rinde faulender Baumstrünke und im Moos, ist daher in SI und S4 zu finden; E n t 0-
mob r y a c 0 r t i c a 1 i s öevorzugt die Rinde alter Ba,lmstrünke und daher weisen sie S3 und S4 auf; S p h Y rot h e c alu b b 0 c k i, die feuchtes, algenbewachsenes Holz, besonders feuchte Qnd schattige Stellen aufsucht, fehlt in S5 und S6 und kor.unt in den Schlägen mit hohem Deckungsgrad der Krautschicht vor.
Jurch das artenmässig gleiche Auftreten sind 51 und S6' also der Altbestand und der jüngst abgeholzte Schlag einander sehr ähnlich. Mit Ausnahme von 4 Arten sind in beiden Schlägen die gleichen Formen vertreten. Die Häufigkeit nimmt von 55 gegen 51 ab, ein Beweis, dass durch eine Kahlschlägerung die Lebensbedingungen der Bodenfauna unBÜnstiger werden p sich aber nicht plötzlich so verändern, dass das Vorhandensein der Tiere unmöglich wird. Die Auswirkung des Kahlschlages macht sich erst in S2 bemerkbar, wo eine Reduktion der Artenzahl eintritt. Es zeigt sich also~ dass der Hochwald die scheinbar günstigsten Bedingungen für das Leben der Apterygoten bildet. Eine Sonderstellung nimmt 53 9 der Windb~lch ein~ der überhaupt einer gesonderten Behandlung bedarf~
Ermittelt man das quantitative Vorkommen der Arten und bringt man es mit den MilieubedingunB'en in Korrelation 9 so kann man eine annäherungsweise Vorstellung von den Anforderungen der betreffenden Spezies an ihre Umwelt bekommen.Der Vergleich der Häufigkeit einzelner Arten, wie 0 n y chi u r usa r-m a t u sund v. i n e r m i 5, F 0 1 s 0 m i a qua d rio c u 1 a t a, F 0 1 5 0 m i a f i m e-t a r i a, H y p 0 gas t r u raa r m a t a usw. auf den verschiedenen Schlägen führt zu demselben Ergebnis wie die Betrachtung der Artenzahl. Ich konnte eine maximale Anhäufung in S6' einen leichten Abfall gegen S1 und ein jähes Absinken gegen S2 verzeichnen; von 53 zu 54' S5 und 56 ist aber ein allmählicher Anstieg festz:ls tellen~ wobei das Minimum in den meisten Fällen in 52 zu finden ist.
Die Anzahl der Arten in den einzelnen Bodenschichten nim:nt mit zunehmen·ier Tiefe ab. Die maxir:Jale Artenzahl wurde demnach in a.llen 6 Schlägen in der obersten Bcie~schicht erzielt. Allein P s e u d ach 0 r u t e s par V u I u s tritt in meinem ganzen gesammelten Material nur in der F-Schicht auf. Die Artenzahl der F~ Schicht ist nur um Weniges geringer als die der 5t-
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Schicht. 12 Formen reichen bis in die B-Schichte. Das quantitative Verhältnis der Arten in den Schichten ist variabel. So tritt z.B. F 0 1 s 0 m i a qua d r i-o c u 1 a t a in,S1 in der. Streuschicht häufiger auf als in der F-Schicht, in 83 in allen Schichten gleich häufig und in den übrigen Schlägen zeigt sie eine deutliche Abnahme mit zunehmender Tiefe. Mehrere Arten zeigten grössere Häufigkeit in der F-Schicht in 81 und es ist anzunehmen, dass bei den plötzlich schlechteren Lebensbedingungen, die sich zuerst in der Streuschicht auswirken und die durch den Kahlschlag bedingt wurden, der Grossteil der Tiere in eine tiefere Bodenschicht abwandeT.te.
Mein Sammelergebnis weist 21 Arten auf, die ~n allen 6 Waldschlägen immer vertreten sind. S 0 h u -b e r t (1933) vergleicht Fichten-und Buchenwälder und stellt typische Arten für jeden der beiden Biotope fest. Ein Vergleich der von mir gefundenen Arten mit diesen ergibt zum Grossteil eine ttbereinstimmung mit den Formen der Buchenwäldere Dieses Ergebnis sehe ich als Hinweis auf einen einstigen Buchenwald in diesem Gebiet an, da diese Fichtenwälder in den Buchenwaldgürtel der dieser Höhenlage entspricht, eingestreut und als aufgeforstet anzusehen sind. Es zeigt sich, dass eine derartige Umeestaltung des Biotops sich noch wesentlich langsamer auswirkt als eine Kahlschlägerting.
Hinsichtlich des jahreszeitlichen Auftretens konnte ich arei Gruppen feststellen:
1. Arten, die von Mai bis Oktober vorhanden sind. Es sind das jene Tiere, die ich in allen Waldschlägen mit relativ grosser Häufigkeit finden konnte, wie z.B. 0 n y chi u r usa r m at u sund v. i n e r m i a, F 0 1 s 0 m i a qua d rio c u 1 a t a, F 0 1 s 0 m i a f i met a r i a und andere mehr~ Jedoch zeigen auch diese Arten ein verschiedenes Verhalten innerhalb der 6 Sommermonate. Sie lassen sich innerhalb dieser grossen Gruppe in weitere 3 Untergruppen zusammenfassen.
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a) Arten mi t einem quanti ta ti ven Maxirmlwert im Juli oder September und einem Minimum im Augus t ( 0 n y chi u r usa r m a t u s und v. i n e r m i s).
b) Arten mit einem Maximum im Septe~ber, einem Minimum im August und einem relativ hohen Wert im Mai, der allmählich von Juli bis Au-gust abfällt. (F 0 1 S 0 m i a qua d r io c u 1 a t a).
c) Arten mit einem Maximum im September, das durch einen allmählichen Anstieg von Mai bis September erreicht wird und im Oktober rasch absinkt (K a 1 a p h 0 r u r abu r m e is t e r i). Ausserdem konnte ich in den Monaten Mai, Juli~ September und Oktober die grösste Anhäufung immer in der obersten Bodenschicht feststellen, die allmählich mit zunehmender Tiefe abfällt, im August aber ist die grösste Häufigkeit in der F-Schicht zu verzeichneno
2. Arten, die in den Monaten Juli oder Juli-August fehlenoZ.B. T e t r a c a n t hell aal -p i n a, Iso tom a v i 0 1 ace a, M 0 -
r u 1 i n a gig a n t e a. Sie weisen ihr maximales Vorkommen im Oktober auf.
3. Arten, die nur in den Sommermonaten vertreten sind und daher in den Monaten Mai und Oktober oder Mai, September und Oktober fehlen, z.B. P s e u dia 0 tom ase n s i b i 1 i s, P s e u d ach 0 r u tee par v u 1 u s, M i c r a nur i d a p y g m a e a und andere mehr"
Die jahreszeitliche Verteilung wie die Individuenstärke der einzelnen Arten ist abhängig von der Anzahl der a.bresetzten Eier und von den günstigen oder ungünstigen äusssxen Umständen, denen das Ei ausgesetzt ist; es kann nämlich d'reh die Wirkung von Aussenfaktoren eine scheinbare Periodizität ent8tehen~ Nach H a n d s chi n
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ist die Entwicklungsdauer sehr temperaturbedingt und die Periodizität sieht er in Form zeitlich geschiedener Generationen. Andere Forscher sind der Meinung, dass eine kontinuierliche Eiablage und ein Ausschlüpfen während der ganzen wärmeren Jahreszeit stattfindet. Auffällig ist, dass für viele Arten die maximale Häufigkeit im Juli gelegen ist, bezw. sie erst im Juli auftreteno Diese Erscheinung führe ich auf die relativ konstanten Klimafaktoren in diesem Monat zurück o Ähnlich ist es im September, wo entsprechend günstige Bedingungen für viele Arten gegeben sind.
Feinde können zu einem Grossteil die Häufigkeit der Apterygoten steuern. Unter8~chungen ergaben zwar~ dass die Zahl der Räuber kontinuierlich mit der der Collembolen zunimmt, doch fehlen diese Feinde weitgehend in der Moos-und Flechtenvegetation, wo sich daher eine recht individuenreiche Collembolenfauna entwickelto Als Feinde gibt für sie S t r e bel und A g r e 1 1 G a m a s i den, S t a p h Y 1 i n i den an; S t r ebel allch S taphylinidenlarven, Formiciden, Trombidiiden und Bdelliden. Nach A g r e 1 1 werden besonders kleinere Arten wie Iso tom a v i 0 1 ace a und Jungtiere von Gamasiden angegriffen.
Durch ihre Lebensweise und ihren hohen (30-4~igen) Anteil an der gesamten Bodenfauna sind sie für den Kremslauf der organischen Bestandteile des Bodens bedeutend und tragen wesentlich zum Abbau der Pflanzen-und Tierleichen wie dem Abbau von Pilzen im Boden bei.
Die Lebensbedingungen im Wald~~den
Die Lebensbedingungen1 die der Boden Organismen bietet, sind das Ergebnis der gleichzeitigen Wirksamkeit vieler Faktoren. Eine Analyse lässt die Wirkunes·Neis~ der einzelnen Faktoren erkennen. Bei der summarischen Wirkung aller Faktoren macht sich das Liebig'sche Gesetz vom Minimum geltend.
a) T e m per a t u r
Die Temper3.tur wirkt begrenzend auf das Verbreitungsgebiet der Tiere sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtungo Sie beeinflusst die Zeit, die zum vollständigen Ablauf des Lebens notwendig ist, in hemmender oder beschleunigender Weise und kann ausserdem eine allenfalls vorzei ti ge Mortali tät verursachen ... Sie steuert die Vermehrung.Um ein Bild von den Temperaturverhältnissen in meinem Untersuchunesgebiet zu bekommen, stellte ich verschiedene Messungen an:
10 Bei der monatlichen Bodenentnahme führte ich Messungen in den entsprechenden Bodenschichten und der bodennahen Luftschicht durch.
2. Die täglich 3.maligen Messungen zwischen 1 _ eh, 12 - 13h , 19 - 20h in den einzelnen Boienschichten uni der bodennahen Luftschicht in der Zeit vom 2. bis 10. September zeigt die Tarresschwankungen in einem Schlag in den einzelnen Schichten auf und ermö~licht einen Vergleich der Schlägea
3~ Die Feststellung der Vorzugstemperatur einzelner Arten verschiedener Gruppen gibt einen Hinweis auf den Grad der Wirksamkeit des Temperaturfaktors bei gleichsinniger Wirkung mehrerer Faktoren o
Ein Vergleich der monatlichen Temperaturwerte zeigt in den Sommermonaten ein Anwachsen der Differenz zwischen Luft und Bodentemperatur mit zunehmender Tiefe, hineegen ist bereits im September ein Absir~en der Lufttemperatur bis zur Temperatur der obersten Bodenschichte festzustelleno
Bei einzel~en Arten gelingt es, die absolute Abhän:;igkei t von einem Faktor, in diesem Fall von der Temperatur, nachzuweisen. Z.B. aus der Gruppe der M yr i apo dabei L e p top h y I 1 u m n a n u m und L e p top h Y 1 1 u m p e 1 i d n u m. Ihre Vorzugs temperatur konnte ich für eine Temperaturspanne von 9 - 120 feststellen. Schläge, die diese Bedingungen
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rfüllen, weisen eine maximale Abundanz der bei den Arten auf; tin t1berschreiten dieser TempGraturspannez.B~ in S3 wird mit linima.l~m Auftreten beantwortet.
Ähnliches Verhalten weisen einzelne Apter,ygotenarten .uf. A g r eIl stellte für 0 n y chi u r u 8 a r ma t u s tin Temperaturpräferendum von 6°_ 100und für F 0 1 s ° m i a LU a d rio c u 1 a t a von 11 - 130 fest. Stellt man die ~empera. turwerte, die im Monat August in den einzelnen Schlä;-en gemessen wurden, graphisch dar und bringt sie mit Häufig .... (eitskurven von Apterygotenarten in Verbindung, 80 ergibt sich ~ür die einzeln herausgegriffenen Arten eine sehr klare Be~iehung. Es besteht für die 6 Schläge eine maximale Bodentem?eraturspanne von 6,4°0 (1100 - 17,4°0) - gemessen am Abend. 'abei ergibt sXh für 0 n y chi u r usa r m a t u sund ~. i n e r m i s, F ° 1 s ° m i a qua d rio c u 1 a t a md Ace ren t u 1 u s t i a r neu s folge :lde Temperaturabhän~igkeit: Die Individuenzahl ist umso höher, je niedriger die Temperatur innerhalb dieses Bereiches ist. Stellt man diesel1~ Beziehung für den Mora t September her, so ze igt ~ 0 1 s ° m i a qua d rio c u I a t a auch in diesem ~onat fast gleiches Verhalten, während die übrigen Arten keine deutliche Tempera turabhängigkei t aufweisen. Die gleiche lbhängigkei t wie im August zeigt Ace ren t u 1 u B t ia r neu I auch im Oktober, während die Häufigkeit bei , 0 1 s ° m i a qua d rio ° u 1 a t a, 0 n y chi u -r u 8 arm a t u sund v. i n e r m i s nur mit Zunahme der Temperatur ansteigt bezw. die Temperaturabnahme absinkt ... Der Temperaturbereich ist im Oktober zwischen 10,8 - 13° gelegen. Diese Verhaltensweise zeigt, dass jeweils ein anderer Faktor der spezifisch wirksame ja t und dass nicht jede Art einer Tiergruppe bei gleichem Einzelreiz gleiche Reaktion' aufweist. Diese Feststellung ist ohneweiteres durch das Minimumg-esetz verständlich. Im August wirkt das 'Maximum an Temperatur gleich dem Minimum und ist damit der am meisten dem Pessimum genäherte Faktor, der somit die Hä,ufieke;i t der Art bestim:nt$
Die täglich 3-malige Temperaturmessung zeigt die allmähliche Abnahme der Tagestemperaturschwankung in den tiefer-
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liegenden Bodenschichten; es wirkt sich eine kräftige Bestrahlung in der F-Schicht zu einem spüteren Zeitpunkt aus als in S t und der tägliche Maximalwert der bei den unteren Schichten des A-Hprizontes konnte demnach bei der täglichen Abendmessung festeesteIlt werdeno
Die maximale Taeesachwankung der St-Schicht beträgt in 51 2°0 und auffallender Wei se in S4 in St-Horizont 2,5°0. Diese relativ hohe Schwankung in S4 ist auf die Vegetationsverhältnisse zurückzuführen, die e~ne grössere Ausstrahlung als in 52 ermöelicheno In der F-Schicht beträgt die tägliche Schwankung in S1 1,30, in S6 0,7°. Wesentlich geringer sind die Werte für die H-Schicht, wo sie in S1 nur mehr 0,4° beträgt und in 56 0,1°. Die Messuneen zeigen in S6 eine relative Konstanz der Temperatur und sie kann als Temperatur des Stammraumes bezeichnet werdeno Messungen ergaben, dass Temperaturschwankungen im Nadelwald nOGh.wesentlich geringer sind als im Laubwald.
b) F e u c h t i g k e i t u. ~ ~ s s e r kap a z i t ä t
Diese beiden Faktoren sind eng miteinander verbunden, d~ die Wasserkapazität bis zu einem gewissen Grad Voraus. setzung für die Bodenfeuchtigkeit ist. ijnter Wasserkapazität versteht man jene Wassermenge, die ein Boden dauernd festhält und vor dem Absickern bewahrt$ Sie ist demnach eine Funktion der Korngrösse und -struktur einerseits und der vorhanderen quellbaren Stoffe anderersei ts ('que 11 ba re Stoffe im Boden sind vor allem Tonhumuskomplexe). Die Differenz von Abtropfgewicht und Trocken{3'ewicht eines natürlich gelagerten S tück Bo·~lens ergibt den za.~lenmässigen Wert für die Wasserkapazität. die in Volumsprozent ausgedrJckt wird~
Unter Bodenfe:;.chtiskeit versteht man alles im Boden jeweils vorhandene Wasser, das durch Niederschläge oder kapilares Aufsteigen vom Grundwasserspiegel dem Boden zugefä~rt wird~ Für Organismen ist die FähiGkeit des Bodens,eine bestimrr.te Boienfenchtigkei t aum bei wechselnden Klimaverhä.l t-
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nissen aufrecht zu erhalten, wesentlich. Diese wird du~ch drei verschiedene Möglichkeiten, das Wasser im Boden festzuhalten,erreicht und man unters~heidet demnach: Kapillarwasser, das nur wenig fest vom Boden ~ehalten wird, Porenwinkelwasser und Adsorptionswasser, das in feiner Schicht den einzelnen Bodenpartikeln anhaftet. Die beiden letzteren werden vom Boden sehr zäh festgehal tm.
Der Wert des Frischwassergehaltes ergibt sich in Trockengewichtsprozenten ausgedrückt aus der Differenz von Frischgewicht und Trockengewicht eines natürlich gelagerten Bodens.
Für das Leben der Tiere im Boden, deren Lebensraum die grösseren und kleineren Poren sind, ist die Feuchtigkeit der Porenluft wesentlich; sie ergibt sich aus der Verdunstung des Bodenwassers un·1 ist daher tempera turabhängig. Die Feuchtigkeit der Poren luft kann mit einem Haarhygrometer gemessen werden, das man in die einzelnen Bodenschichten eingräbt. Für das Leben vieler Bodentiere ist eine lo~ige Wasserdampfsättigung notwendig. S t r e bel (1932) weist z.B. für Collembolen nach, dass bei einer 9~igen Wasserdampfsättigung der Bodenluft noch eine l~ige Sterblichkeit eintritto Die Bodenfeuchtigkeit ist ein so lebensnotwendiger Faktor~ dass sie einerseits durch mehrfachen mechanischen Schutz gewährleistet wird~ andererseits ist der Fortbestand der Organismen im Falle eintretender Trockenperioden auf verschiedenartige Weise gesicherto Hinge~en zeigen die dauernd im Boden lebenden Org~nismen, besonders die Bewohner tieferer Bodenschichten nur eine geringe Resistenz gegen Austrocknung. Diese Erscheinung ist besonders bei einzelnen Collembolenarten aus der Familie der 0 n y chi u r i d a e ausgeprägt, aber auch bei Enchytraen, NelJa toden und Chilopoden. Wie aus meinen Messungen ersichtlich ist, sind für die Gruppe der Apterygoten Maximalwerte der Wasserkapazität und des Frischwassergehaltes als Minimumfaktor wirksam. Jedoch ist die ~eaktionsstärke nicht bei allen Arten gleich. F 0 1 s 0 m i a qua d rio c u I a t a verhält sich zu beiden Fakto-ren und in allen Schlägen verkehrt proportional. Trotz der nahen Verwandtschaft von 0 ny chi u ru s arm a t U6
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Abhän-?;igkeit der Apterygoten von Wasserk'3.pazität
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v. i n e r m i sund 0 n y chi u r usa r m a t u s weisen beide verschiedenes Verhalten a~f. Hinsichtlich des Frischwassergehaltes stimmen 0 n y chi u r u s arm a t u sund v. i n e r m i s in ihrem Verhalten mit F 0 1 s 0 m i a qua d rio c u 1 a t a in den Schlägen S1' S2' S3' 84 überein und. hinsichtlich der Wasserkapazität weist 0 n y chi u r usa r m a t u s in den SchE,gen mi tUeren Al tera keine Abhängigkei tauf.
Für die hä'),figsten Arten der Myriapoden ist 30-
wohl der FrischwassergehaI t als auch die 'Nasserkapazi tä t in nahezu allen 8chHigen optimal. Die grosse I3ede'.t tung der Fe"lchtigkei t für diese Tiergruppe liegt in der gleichsinni~en Abhängigkeit von beiden Faktoren, da die Wasserkapazität eine Funktion des Porenvolumens ist und zu letzterem l1uch eine Beziehung- besteht.
Wasserkapazität und Frischwl1ssergehalt sind demnach gleichsinnige Fak"'oren, deren Wirkung steuernd in das Leben der Boientiere ein~reift, aber gruppenweise verschieden, direkt oder verkehrt proportional wirkt.
- 65 -
Abhängigkeit der Myriapoden von Wasserkapazität ,
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Das Poren volumen stell t den Lebensraum der nicht grabfähigen Bodentiere dar ..
Es ist als eine ?unktion der Bodenstruktur, der Korngrösse und Kornpackung aufzufassen. Die Diffe~enz von Sättigungs-und Trockengewicht in Volum~rozenten ausgedrückt engibt den Wert für das Pore:wolumenoDie Grösse des Porenvolumens nimmt mit zunehmender Tiefe ab; eine Ausnahme bildet der Altbestand 56? der das geringste Porenvolumen in der St-Schicht aufweistv Die Ursache ist die dichte Aneinanderlagerung der Fichtennadeln, die von Pilzmyzelien durchwuchert lJind und eine kompak te Schichte bilden.
Die nicht grabfähigen Bodentiere verhalten sich sich gegenüber dem Porenvolumen verschiedenartig p
I wonach ich sie in 2 Gruppen 66 af,t--"""""'l~ " einteile. Abbo3 zeigt die 64 % Abhängigkeit der Häufigkeit 58 % vom Porenvolumen be:i '~yria-~~---------------------------~,~
51 52 5, 54 S5
Abb. , - Porenvolumen
5 poden~ also Tierell t de~en 6 Körper ziemlich groBe ist 9
aber lan~~estreckt und sehr beweglich~ so dass ein Durch-
- 6~ _
zwängen durch das Hohlraumsystem des Bodens möglich ist.
Es besteht eine direkte Proportionalität zwischen Grösse des Porenvolumens und der Abundanz der einzelnen Arten in der Gruppe der Myriapoda. Abb o 4 zeigt das Verhalten von Apterygoten, also Tieren, deren Körpergrösse die Grösse der Porenhohlräume meist nicht überschreitet. Es fehlt jegliche Abhängigkeit der Häufigkeit der untersuchten Arten vom verschiedenen Porenvolumen in den einzelnen Schlägen.
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Dieses Verhalten der beiden Tiergruppen besagt, dass die Myriapoden, die den Boden schlängelnd durchwühlen, in ihrem Vorkommen an entsprechend grosse Hohl-
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räume in der Erde ~ebunden sind, da sie nicht durch KBrperkraft sich eigene Wege bahnen, sondern das Hohlraumsystem des Bodens verwenden. Für Collembolen hingegen ist in meinem gesamten Unters~chunGsgebiet das Hohlraumvolumen gross genug, wirkt somit nicht als lebensbegrenzender Faktor und lässt daher auch keine Abhängigkeit erkennen.
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manche Bodentiere zu einem lebensbestimmenden Faktor wird.
Unter Luftkapazität versteht man das Fassungsvermögen an Luft bei maximaler Wassersättigung des Bodens. Sie wird in Volumsprozent aus der Differenzlvon Sättigung und Abtropfgewicht eines bestimmten Volumens natürlich gelagerten Bodens berechneto Die Grösse der Luftkapazität steht in keinem Verhältnis zum Alter der Schläge und zum Deckungsgrad der Pflanzenschichten; sie nimmt mit zunehmender Bodentiefe ab~ nur S4 weis t umgekehrtes Ve:-c .. halten auf.
Für die Gruppe der Apterygote besteht eine Abhängigkei t von der Luftkapazität und zwar verhalten sich Häufigkeit und Luftkapazität direkt proportional zueinander o Damit ist die Bedeutung diesesFaktors für diese Tie:r;:. gruppe gage beno Als Mini
----r-.--------------------~l- mumfaktor dürfte er bei i S2 S3 S4 S5 S6 0 n y chi u r usa r
Abb. 6
---- Luftkapazität
m a t u S vai n e r m i s in den Schlägen S5 und S6
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wirken. (Abb. 5) Die Abnahme der Individuenzahl mit zunehmender Tie
fe scheint mir demna.ch auch von der Luftversorgung der tieferen Schichten abhängig zu sein.
Von wesentlich geringerer Bedeutung scheint in diesem Fall (da weit vom Minimum) die Bodendurchlüftung für Myriapoda zu sein, da in keinem Schlag eine direkte Abhängigkeit zwischen Häufigkeit und Grösse der Luftkapazität besteht. (Abb.6)
e) F akt 0 ren a n a 1 y sein den ein z eIn e n Wal d s chI ä e e n
S3 nimmt als Windbruch in fast allen Fällen eine Sonderstellung durch extremes Verhalten ein und wird in den nachstehenden Vergleich nicht einbezogen, sondern anschliessend gesondert behandelto
Hinsichtlich des Porenvolumens zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Schlägen. 81 und 85 verhalten sich annähernd gleich, während 84 ein Maximum aufweist und S2 und S6 die geringsten Porenvolumina besitzeno
Der relative Maximalwert an Frischwassergehalt und Wasserkapazität wird ebenfalls in 54' einem Schlag mittleren Alters,erreicht, während der Frischwassergehalt in 56 Zum Minimum herabsinkt; dieser Faktor weist einen kontinuierlichen ~nstieg von 51 über 52 zum relativen Maximum in 54 und 55 und einen jähen Abfall gegen 86 auf. Die Wasserkapazität hingegen erreicht in 82 ihr Minimum, dem Porenvolumen entsprechendo Auch die Luftkapazität hat in 55 ihr relativesMaximum und das Minimum in 8 6- Es ist somi t festzustellen 7 dass die Schläge mittleren Alters die relativen Höchstwerte dieser Faktoren allfweisen und der Altbes tand die relativen Minima (ausgenommen Wasserkapazität). Mittelwerte oder Werte, die mehr dem Minimum ge~1ähert sind ll zeigt 82 •
-.72 -
Das Ergebnis dieser Faktorenanalyse ist:
1. Parallelwirkung zwischen zwei und mehreren Faktoren (Wasserkapazität, Frischwassergehalt, z.T. Temperatur bei der Col1embolenhäufigkeit).
2. Wechselwirkung zwischen zwei und meh.t .... !l:en FaktolbL'. (Temperatur und Wasserkapazität bei MJri&.pnden)"
~. Häufigkeit einer Art oder Gruppe '.st primär vv" del1~ Faktor, der im Minimum ist, abhängig (Porelwo1umen, rrischwassergehalt - Myriapoda).
4. Lokaler und temporärer Wechsel des Minimumfaktors.
5. Arten und Gruppen geben verschiedene Reaktionen bei ein~m bestimmten Minimumfaktor (Porenvolumen - Collembolen - Myriapoden).
Die Sonderstellung des Windbruchs
Bei der Untersuchung verschiede~ alter Fichtenwaldschläge führte ich einen Vergleich zwischen einem Windbruch (83) und einem gleichalten Schlag (S4) durch. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass der Windbruch um 80 bis 100 m tiefer liegt als der vergleichbare Schlag und dass der Untergrund von 53 eine Moräne ist.
Das habituelle Bild des Windbruchs und S4 ist verschieden. 84 weist eine reihenweise Aufforstung, einen 5~-igen Deckungserad der Baumschich t und einen 9~-igen: der Kral). tschich tauf, während der Wind bruch über einen 8~-igen Declcungsgr~ der Krautschicht verfügt~ einer systematischen Aufforstung entbehrt, sondern innerhalb der Krautschicht verstreut kleine Fichtenbäumchen aufweist. Das Bodenprofil des Windbruchs zeigt einen 8 cm tiefen Au - Horizont, der in seinem oberen Teil' aus einem dichten Filz z.T. a1LGgewachsener WI.lrzelreste besteht. Das ifurzelgeflecht selbst ist von Bodenaggre~ten spärlich ausgefülltr 84 weist einen
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25 cm starken AH-Horizont auf, der in seiner obersten Schicht stark durchwurzelt und zum Te~l von unzersetzten Pflanzenres ten durchse tz t ist.
Die physikalischen Bodenfaktoren verhalten sich in S~ und S4 sehr verschieden, wodurch die Sonderstellung des Winabruchs gegeben ist. Porenvolumen, Luftkapazität und Frischwassergehalt nähern sich dem relativen Minimalwert von S6,wührend in S~ Porenvolumen, Frischwassergehalt und Wasserkapazität ihre nöchsten Werte erreicheno Ebenso ~eist die Bodentemperatur besonders in den Monaten August (180e) und September (150 e) relative Höchstwerte in 53 auf, während ae in S4 um mehrere Grade tiefer liegt und sich nicht wesentlich von der der anderen Schläge unterscheidet. Ausserdem betragen die täglichen Temperat;.Irschwankungen im Windbruch bis zu 80 in der obersten Schichte des i-Horizontes, gegen 2,5 0 in 54"
Die Sonderstellung des Lebensraumes ist die Voraussetzung der Sonderstellung der Fauna in der Tiersukzession. Myriapoda, die vor allem von Porenvolumen, Wasserkapazität und Frischwassergehalt abhängig sind und in 84 eine hohe Abundanz der Arten a~fweisen, sind im Windbruch artenmässig wie zahlenmässig schlecht vertreten. Die Gruppe der Apterygota nimmt eine Sonderstellung ein, vor allem durch den grösseren Artenreichtum gegenüber Sg. Das quantitative Vorkommen der Arten ist geringer als in 54 und vielfach auch geringer als in 82. Dieses Verhal ten ist ~u einem Groseteil Ergebnis der hohen Tempe ra tur unri. des ni aGr-igen Fri schwassergehaI tee in S ~. Die Gastropoden sind im 7{in:ibruch qua li tat iv wie quant! ta tf v schlechter vertreten als in 84. Das hat seine Ursacm in der geringen Feuchtigkeit, sie nehmen aber keine Sonderstellung wie Myriapoda oder Apterygota ein.
Zwischen einem Kahlschlag, der sofort wieder aufgeforstet wurde und einem gleich alten Windbruch mit natürlichem Nachwuchs bestehen folgende Unterschiede:
1. Bodenphysikalische (Temperatur 9 Porenvolumen, Wasserkapazi tät, FrischwassergehaI t) /Ver,S'l.Abb. la, 1 b, 2 a, 2 b, 3, 4, 5 unJ. 6/
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2. Floristische (VergI. S. 28 bis 31)
3. Faunistische (Verschiebung der Häufi~keit8verhä1tni~se der einzelnen Tiergruppen den ökoloeischen Bodenfaktoren und Ernährungsverhältnissen entsprechend). !Vergl. S. 38 bis 57/.
Darstellung der Sukzession
Bei der Untersuchung verschieden alter Fichtenschläge bezw. Fichtenwälder (Stadien von einem Kahlschlag bis zu einem Altbestand) in gleicher Exposition konnte ich eine Tier-, Pflanzen-und Boiensukzession feststellen. Als Vora tssetzung daz!l nahm ich an, dass der Entwicklungslauf , der sich von einer Kah1schlägerung bis zu einem Hochwald vollzieht, an entsprechenden Schlägen und Wäldern gleichzeitig beobachtet werden kann. Wie schon Lei tin -ger - M i k 0 let z k y feststellte, besteht eine stetige Sukzession der Flora vom Kahlschlag bis zum Hochwaldo Mit Zu~~hme des Alters der Schläge nimmt der Bestand der krautigen Pflanzen zu, bis in den Schlägen mittleren Alters der Höhepunkt erreicht wird; mit dem Wachsen der Bäume geht die Krautschicht zurück, bis in S6 nur mehr wenige Formen zu finden sind. Zu dieser Entwicklung verhalten sich einige Tiergruppen parallel z.B. Gastropoden.Andere Gruppen, wie z.B. die Apterygoten weisen in ihrer Entwic%lung eine Proportionalität zur Bodenentwickelung auf.
S1 wie S6 weisen einen kräftigen Nadelstreuhorizont auf, der besonders in S6 stark verpilzt ist. Nur gewisse Tiere können in der Nadelstreudecke und dem Rendsinamoder der tieferen Horizonte in S1 leben. Wenige Sch.,ecken ertragen die kargen Lebensbedingungen von S1; es sind das H y a 1 i n i a n i t i d u I a, V i t r e a sub r im a t a, H y a 1 i n i a pur a, C 1 aus i I i a i n t e r r u p t a, F r u t i c i c u lau n i d e ntat a und Iso g n 0 m 0 s tom ais 0 g n 0 m·os tom a. Relativ spärlich sind in diesem Schlag auch
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die Myriapoden vertreteh; die häufigsten Vertreter aus dieser Gruppe sind L i t hob i u 9 a e r u gin 0 S u s, G e 0 phi 1 u s ins c u 1 p t u s, S c 0 1 i 0 p 1 an u s c ras s i pes, L e p top h y 1 1 u m n a n u m und L e p top h Y 1 1 u m p e 1 i d n u m. Vertreter der Myriapoden sini vor allem an höhere Feuchtigkeit und reichlicheres Porenvolumen gebunden, Faktoren, die auf diesem Schlag niedrige Werte erreicheno Coleopteren sind vor allem durch die Arten 0 t h i 0 r h y n c h u s f u 9 C i pes, H y 1 ast e s c uni c u 1 a r i u sund H y 1 a -s t e s a t e r vertreten. Enchytraen sind recht zahlreich. Apterygoten weisen ihre grösste Arten-und Individuenzahl in S1 und 56 auf, während sie in den Schlägen mittleren Alters absinkt. Als besonders typische Vertreter für 51 erwähne ich Ach 0 r u t e 8 c 0 r 0 n i f e r, A c eren t u I u s t i a r neu s, C a m p 0 d e ast a -p h y I i n u s s.l., Iso tom a v i 0 1 ace a. Es sind jene Arten, die nur oder mit grösster Häufigkeit in S1 oder in 51 und 56 auftreten.
In S2, wo die Krautschicht recht kräftig ~usgebildet ist, kann sowohl eine qualitative wie quantitative Vermehrung der Gastropoden gegen 51 festgestellt werdeno Arten, die in S1 vorkommen, sind in 52 wesentlich häufigero So sind z.B. Gon y 0 dis c u s rot und a t u s, C lau s i I i a i n t e r r u p t a, F r u t i c i c u-1 a uni den tat a recht häufig; mit geringer Häufigkeit kommen in S2 E n a mon t a n a, C a r y c h iu m tri den tat u m neu hinzu. Myriapoda haben in diesem Schlag den grössten Artenreichtum 9 der allmählich über 54' S5 gegen S6 abfällto Wesentlich für die Sukzession scheint mir Ger v ais i a n 0 d u 1 i ger a, die in 52 und S4 ihre grösste Häufigkei t aufweist uni deren Vorkommen ich vor allem für feuchtigkeits-und nahrunesbedingt halte. Ebenso zeigen ·T r ach y S 0 mac a p i t a, L e p top h y 1 1 u m n a n u mund L e p top h y 1-1 u m p e lid n u m einen Anstieg ihrer Häufigkeit in diesen Schlägen. Die aruppe der Apterygoten erfährt in S2 ein~ qualit~tive wie quantitative Reduktion und ist somit hier am schlechtesten von allen Schlägen vertreten 9 was seine Ursache in der ungünstigen Wirkung der physi~alischen
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Bodenfaktoren auf diese Gruppe hat; die Umgestaltung des Bodens durch die Kahlschlägerung wirk t sich demnach bereits nach 3 Jahren aus.
Die günstigsten Be1ingUl1[ren für Gastropoden bietet S4 mit der qualitativ wie quantitativ grössten Anhäufung aller Arten, die auch in den Schlägen S1,82,63,S4,S5 vertreten sind. Die Myriapoden sind gegenüber S2 artenmässig seltener geworden, doch ist die Abundanz ihrer Arten eine recht beträchtliche, das besonders bei L e p top h y lI u m p e 1 i d n u m, H a p log 10m e r i s m u 1-t i st r i a t &, Ger v ais i a n 0 d u 1 i ger & und G e 0 phi 1 u s ins c u 1 P t u s zum Ausdruck konmt. Coleopteren sind recht häufig. Apterygoten zeigen bereits einen arten-wie zahlenmässigen Anstieg, der vor allem bei den Arten F 0 1 s 0 m i a qua d i 0 c u 1 at a, 0 n y chi u r usa r m a t u s v. i n e r m i s und KaI a p h 0 r u r abu r m eis t e r i zu verzeichnen ist.
55 bietet für Gastropoda wohl noch günstige Verhältnisse, was aus der Häufigkeit einzelner Arten ersichtlich ist, z.B. bei V i t r e a sub r i m a t a, doch ist bereits ein qualitativer wie quantitativer Rückgang angedeutet, der somit zu S6 überleitet$ Myriapoden weisen ein annähernd gleiches Verhalten wie in 84 auf. Coleopteren hingegen sind schon recht selten geworden. Apterygoten bereiten schon durch ihre quantitative Vermarung die maximale Anhäufung in 86 vor.
In 86 sind die Lebensbedingungen für die meisten Tiergruppen vom Optimum entfernt und daher macht die Biocönose dieses Schlages ei!len sehr einförmigen Eindruck. Gastropoden sind bis auf die eanz selten gewordene H y al i n i & n i t i d u 1 a und Gon y 0 dis c u s rot und a t u s völlig verschwunden. Myriapoden sind recht selten ~eworden, auch die Arten L e p top h Y lI u m p e 1 i d n u m und L e p top h Y 1 1 u ~ n an u m, deren Häu~igkeit alle Arten immer überragt. Hingegen weisen Apterygoten ihre quantitative wie qualitative maximale Anhäufung auf. Für die Sukzession wesentlich zu
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erwähnen erscheint mir F 0 1 S 0 m i a qua d rio -c u I a t a, H y P 0 gas t r u raa r m a t a, L e -p i d 0 C Y r t u s 1 a n u gin 0 S u s, E n tom ob r y a m a r ~ i n a t a, Ace ren t u 1 u s t i -a r neu s und Iso tom a v i 0 1 ace ae Diese Arten haben ihre maximale Häufigkeit in 56 und ihre minimale Häufigkeit in den Schlägen mittleren Alters oder fehlen über~upt in dieseno Das Ergebnis der Darstellung dieser Sukzession ist folgendes:
1. Es besteht eine Tiersukzession, die parallel der Sukzession der krautigen Pflanzen verläuft und somit ihre maximale Entwicklung in den Schlägen mit Heren Alters erreicht. Diese Feststellung bezieht sich auf die Tiergrupperu Gas tropoden und Myriapoden.
2. Es besteht eine Tiersukzession, die parallel der Bodensukzession verläuft und somit ihre maximale Entfaltung im Hochwald ~rreichto Diese Sukzession stellte ich für Apterygoten fest o Da die Bodenverhältnisse sich nur langsam ändern, weist der frische Kahlschlag nahezu :dieselbe Verhalte~sweise wie der Hochwald auf.
Lei tin ger - M i k 0 let z k y berücksichtigte bei der Untersuchung der Waldschläge vor allem die an der Bodenoberfläche lebenden Tiere und die Bewohner'der Krautschicht und gelangte bei der Feststellung der Tiersukzession zu einer Dreiteilung der Schläge. Die 1. Gruppe wird vom Kahlschlag gebildet, die zweite von den Schlägen mittleren Alters und die dritte vom Hochwald. Dieser Einteilun~ steht die Zweiteilung der Schläge bei der Sukzession der Bodentiere eegenüber. Die 10 Gruppe wird von den Schlä;r,en mi ttleren Al ters gebildet und die 2 ~ Gruppe von Kahlschlag und Hochwald. D~ese~,~nterschied ist in der unmit~elbaren Abhängigkeit der Bodentiere vom Lebensraum begründet.
Neben der stetigen Sukzession~ 'wie ich sie hier 'iU8-
führte, ist die Aspektfolge der Flora und Fauna zu e!'wähnen. Floristisch tritt sie besonders klar in den Schlägen mittleren Alters hervor? 13 diese eine gut entwickelte Krautschicht aufweisen. Sie hat im Frühjahr nur einen geringen Deckunesgrad, der 1urchias' "Ülmäll1iche W3.chstum der
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DarsteLlung
Abb.7
~ (()/tembo/en - Enchytraeen
~ Dip/opoden - Chilopoden
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der Sukzession
s"
Abb.7
~ 6astropoden
mmn LumbriC/den o CoL eopteren
1 mm Höhe = 10 riere
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einzelnen Pflanzen sehr vermehrt wird. Der Entwicklungsrhytmus der Fauna scheint von der Flora nur zu einem geringen Teil abhängig zu sein, da seine Ursache im Fortpflanzungsrhytmus liegt, der durch Temperatur und Feuchtigkei t wesentlich beeinflusst werden kann. Bei der Besprechung der einzelnen Tiergruppen habe ich das jahreszeitliche Auftreten eingehender besprochen. Bei allen Tierg~lppen lässt sich zu bestimmten Zeiten ein qualitatives wie quantitatives Minimum oder überhaupt ein Fehlen einer ~anzen Gruppe wie bei Enchytraeen feststellen. Bei Collembolen·ist bei mittlerer Häufigkeit im Mai ein zahlenmässiger Anstieg bis Juli und von einem Minimum im August der Anstieg zum Maximum im September und eine neuerliche Abnahme der Häufigkeit im Oktober zu finden. Die Folge des artenmässigen Auftretens der Apterygoten zeigt von einer relativ geringen Artenzahl im Mai einen Anstieg in den Monaten Juli, August, September und einen Abfall gegen Oktober.
Ähnlich den Apterygoten verhalten sich die Enchytraeen. nur haben sie ihre maximale Häufigkeit nicht wie diese im September sondern im Mai.
Coleopteren lassen eine allmähliche Zunahme von Mai bis September erkennen, wo sie ihre grösste Häufigkei t erreichen" während im Oktober n'.lr mehr ganz wenige Arten auftreten$
Demnach besteht auch eine mehr oder minder weitgehende Parallelität zWlschen Aspektfolge der Flora mit der der Fauna.
Z usa m m e n f ass u n g =====================t=a=====
Ss wurden 4 verschieden alte Fichtenschläge]ein W:i..ndbruch und ein Fichtenbestand, am Nordhang des Scheibl:i.ngst';cns bei Lunz in Niederösterreich während der Vegeia tionsperi0de 1941 untersucht;> In dieser Arbeit wurde eine Analyse der Bodentierwel t und deren Umwelt d'.lrchgeführt, wodurch man Kenntnis vom Verhalten der verscbiede-
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nen Tiergruppen und -arten unter dem Einflusa der Umweltfaktoren erhielt.
Die Schläge weisen eine Boden-, Pflanzen-und Tiersukzession auf. Die Tiersukzession verläuft bei einigen G~~ppen parallel der Bodensukzession, bei anderen parallel der Pflanzensukzession. Die Analyse der physikalischen Bodenfaktoren ergibt eine Parallelwirkung zwischen zwei und mehreren Faktoren, eine Wechselw irkung zwischen zwei und mehreren Faktoren, einen lokalen und temporären Wechsel des Minimumfaktors und die Spezifität des Minimumfaktors einer Krt oder Gruppe. Die Häufigkeit einer Art kann primär vom Minimumfaktor oder vom Optimum abhängig sein, jedoch ist die Summe aller wirksamen Faktoren für ihr Verhalten in allen Fällen wesentlich. Der Windbruch nimmt in der Sukzession eine Sonderstellung durch das Verhalten der Bodenfaktoren, der Flora und Fauna ein.
Die Aspektfolge der Flora und Fauna ist teilweise parallel, teilweise ist aber der Entwicklungsrhytmus der Fauna von der Flora unabhängig, dagegen jah reszei tUch gebund~. Die Untersuchung ergibt vom bodenkundlichen, floristischen und faunistischen Standpunkt eine Zweiteilung der Schläge: Die erste Gruppe wird von den Schlägen mittleren Alters gebildet, und die zweite Gruppe von Kahlschlag und Hochwald. 1. Gruppe: Nach der bodenkundlichen Beurteilung sind es Bö
den mit unvollständiger Entwicklung. Dem A-Horizont fehlt Förna und F-Horizont und der A-Hprizont ist dem CHorizont direkt aufgelagert~
Nach der floristischen Beurteilung sind es Schläge, deren Kraut~cht einen hohen Deckungsgrad aufweisen und die eine gut ausgebildete Moosdecke haben.
In diesen Schlägen haben Gastropoden und Diplopoden ihre maximale Entwicklung. 2. Gruppe: Der Boden zeigt das Normalprofil einer braunen
Rendsina. Die Krautschicht ist minimal entwickel t.A.pterygoten haben ihre maxi~le Entwicklung, während die übrigen Tier~ruppen stark zurücktreten.
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Aus der Bun1esanstalt Iür alpine Landwirtschaft in Admont
(Lei ter: Univ.Prof .Dr.A. Z e I I e r) ===================================================
Grössere Kartoffeln ~us geschnittenem Saatgut?
Von G. Jähnl
Die Ansichten über Vor-und Nachteile des Schneidens der Kartoffelknolle n vor dem Auslegen,gehen wai t auseinander. K 0 pet z erwähnt (3), dass in unseren Landstrichen das Schneiden der Kartoffelknollen eine Notmassnahme sei und die Ansicht von Amerikanern ganz im Gegensatz dazu steht. Letztere bauen geschnittenes Saatgut an, weil sie grossknollige Ernten erhalten wollen. Auf dem amerikanischen Markt wird grossknollige Ware verlangt. Das kommt wohl daher, weil die dort übliche Form der Kartoffelzubereitung darin besteht, die gewaschenen Karto::'feln .9. l seinanderzuschnei den und zu braten. Für eine solche Zubereitung ist die Knollengrösse, wie wir sie für Speisezwecke bevorzugen, n~türlich viel zu klein und darum nicht erwünscht. Dazu eignen sich nur grosse, 20 dkg, 25 dkg und noch mehr wiegende Knollen. Wenn auch nidl t in so grossem Masstab wie in Amerika, so ist doch auch bei uns schon da und dort einmal der Wunsch nach grossknolligen Kartoffelernten lau t geworden und es i8 t darum ailch für unsere Praxis von Interesse zu wissen, welche Wege zur Erfüllung dieses Wunsches führen. Mit dem Problem des Schneidens von Saatkartoffeln beschäftigen sich in jüngster Zeit Arbeiten aus aller Welt. (1,2,4,5,6).
Ein Vers'.lch des Anbaujahres 1949 der Bundesanstal t Aimont lässt sich teilweise zur Beantwortune unserer Frage heranziehen. Im Versuch standen d,ie beiden Frühsorten Frühbote und Böhms Allerfrüheste. Von beiden Sorten wurde ein Teil der Knollen vor dem Vorkeimen geSChnitten und ein
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Teil nach dem Vorkeimen. Die Schnittebene lag parallel zur Längsachse der Knolle. Es erhielt also jede Knollenhälfte einen Teil der Krone und einen Teil des Nabelendes. Im Herbst wurden von den Erträgen jeder Parzelle 20 kg willkürlich herausgegriffen und auf Knollengrösee untersucht. Die Knollen wurden einzeln gemessen und in 3 Grössenk1assen eingeteilt.
Diese Grössenkategorien warens
1. Knollen unter 4 cm 2. Knollen, zwischen 1 und 4 cm 3. Knollen über 1 cm
Aus jeder Wiederholung wurde die Menge von Knollen dieser d.rei Grössenklassen errechnet und in Prozenten angegeben. Daraus ergibt sie h folge ndes Bild:
~~ Frühbote Böhms Allerfrüheste oU~ Q)i-!
über 7 CI 4-1C11 unter 4 CI! über 7 CI 4·7 CI unter 4 CI ori:"'l ;:.c'
s:t 10,0 % 65,7% 24,3 't 6,3 % 78,8 " 15,0 % ~ a
~ b 3,5 % 5\5% 45,0 % 10,0 % 71~5 % 13,5% ~ c 8,0 % 59,0 % 33,0 % 6,0 % 78,0 % 16,0 % tIl d 3,0 % 52,0 % 45,0% 7,5% 76,0 % 16,5% <l) tJ)
M.!III: 6,12.! 1,71 57,05.;).35 36 ,82.25llZ 7945! 0,90 7? ,'S?1.,o,65 15;'>2°,66
Cl a 18,0 % 5:,0 % 15,0 % 1,5 % 70,0 % 29,0 % 'n ~..) b 12.0 % 69,5 % 18,5 % ~,5 % 79,0 % i6~5 %
~ c 12,0 % 67,0 % 21,0 % f.5 % 74,0 % 24~5 % C) d 15,8 % 60,8 % 23,5 % 3,5 % 75,0 % 21,5 % :Q '1.' ,Si M.!m: 14,451 1,48 66,071'.89 19,5,to;57 2,50-1°,57 74,25,:1,65 23,3712,66 ;J ,~
Zufalls\'r.l.b.rscheinl1.chkeit für die g~f··mdene Dii':rer~nz ~~''lV:t .. , sehen geschni tten>.lm und meat, g~.:h:hl1.:U;~ell03jn 3a..')/;gu·~
1% 6% 1,8 % 0,35 % 13 % 2,1 %
88 -
Di.:. ~ode Böhms Allerfriiheste brachte nach Anbau von zerschnittenen Knollen prozentuell mehr grosse (über 7 cm) 3.ls nach Anbau unf'esch~i ttener Knollen. MitHilfe des t - Testes lässt sich zeigen, dass dieser Unterschied mit 0,35 % statistisch gesichert ist. Anders verhält es sich bei den anderen GrÖssenklassen. In den Ernteprozenten· der mi ttleren Grösse rief das Schneiden keine Di fferenzen hervor. Die nicht eeschnittenen Knollen brachten prozentuell mehr kleine (bis 4 cm) als die vor dem Anbau geschnittenen Knollen. luch dieser Untersch~ed ist gesichert und zwar mit 2,6 % Zufallswahrscheinlichkeit.
Nahezu vollständi0 gegenläufig verhielt sich die Sorte Frühbote. Hier ergaben die vor dem Anbau nicht geschnittenen Knollen mehr grosse als kleine Kartoffeln,die Differenz ist mit 1 ~ ZuLülswahrscheinlichkei t gesichert. Die zerschnitten angebauten Knollen lieferten mit 1,8 % Zufallswahrscheinlichkeit ~Ehr kleine Knollen als die ungeschnittenen. Der Unterschied in der mittleren Grössenklasse ist nur mit 6 % Zufallswahrscheinlichkeit gesichert und zwar Gr~aben die un':eschni t ten gebauten Knollen mEh r mitteigrosse Knollen als die geschnitten angebauten.
Daraus er~ibt sich, dass sich die bei den Frühsorten FrUllbote und Böhms A1lerfrüheste gerade gegensinnie verhalten. Die zerschnittenen Knollen er~iben bei Frühbote mehr kleine Knollen als die un!:eschni Henen. Die Sorte Böhms Allerfrüheste hingegen brachte von den zerschnitten angebau ten Knollen mehr grosse als die ungeschni tten gelegten Knollen. Ob und wo hier eine Gesetzmässigkeit liegt wird sich erst nach mehrjährigen Versuchen und Wiederholungen an vers~~ipdenen Orten feststellen lassen~
Admont, im ;.';ärz 1950
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Aus der Bundesanstalt für alpine Ls.ndwirtschaft in Admont
(Leiter: Univ.Prof.Dr. A. Z e 1 1 e r) ===::================================~======~=====:
noor Schneiden und Vorkeinen von Saatkartoffeln
Von G. Jähnl
Im Kartoffelbau wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob das Schneiden von Saatknollen rentabel und damit empfehlenswert ist. Es kommt häufig vor, dass die für den Anbau bestimmten Kartoffeln an Zahl zu wenig und überdies als Saatknollen zu grass sind~ Der Bauer steht nun vor der Wahl entweder die grossen Knollen, die er lieber unmittelbar in der Wirtschaft verwertet hätte, unzerschnitten als "Samen" zu verwenden und mit der unzureichenden Anzahl nur ein kleineres Stück Acker zu bebauen als es ihm nötig oder wünschenswert erscheint oder, falls er nicht zukauft, die vorhandenen Kartoffeln zu zerschneiden.
Will man sich mit dem hieraus entstehenden Problem befassen, so merkt ~an sehr bald, dass es sich. nicht um eine, sondern um eine g'l nze Reihe von Fragen handel t. Hat der Bauer nur grosse Saatknollen und will oder muss er sie als Saatgut verwenden, dann steht ja nicht nur der Erfolg des Schneidens der Saatknollen zur Debatte, sondern aclCh die Schneideart; wie soll man schneiden - längs, quer oder schräg - wann 8011 man schneiden - knapp vor dem Auslegen oder schon einige Tage früher? Eng verbunden damit sind die Frs.gen des Vorkeimens - hier wiederum der Licht-und Dunkelkeimung - und der besten Grösse der Saatknollen.
Versuche, die im Zusammenhang mit diesem .rragenkoDlplex im Jahre 1949 an der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont begonnen wurden, sind im Jahre 1950 und 1951 fort~esetzt worden. Unser Bestreben war es, dabei
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mögliGhst viele Fragestellungen und möglichst viele WechseI wirkungen in einem Versuch zu vereinen. Aus diesem Grunde wurden innerhalb eines Versuches drei verschiedene Schneidearten:
~ gelassen
quer gesch~itten
längs geschnitten
drei verschiedene Schneidezeiten:
nich t <~eschni tten
lange (14 Tage) vor dem Legen geschnitten
kurz vor dem Legen geschnitten
und drei verschiedene Vorkeimungen:
nich t gekeimt
bei Licht vorgekeimt
im Dunkeln vorgekeimt
durchgeführt. Aus diesen eben angeführten Behandlungsarten ergaben sich durch Kombination untereinander 15 verschiedene Vorbehandlungen. (Knollen j die nicht gesch~li tten wurden, werden in der Arbeit der Einfachheit halber als "ganz" bezei chnet. Die Behandlune-sweise wird in der Folge i~er in telegrammstilartieer Kürze genannt, oder durch Zeichen wiedergegeben, um durch lange Bezeichnungen das Lesen nicht zu erschweren),
Die 15 Behandlungsarten, ihre Abkürzungen und ir..re im folgenden verwendeten Zeichen sind:
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~ ganz, nicht gekeimt
~ ganz 9 licht gekeimt
~ ganz, dunkel gekeimt
~) quer, lang, nicht gekeimt
,~ quer»lang,licht gekeimt
&> quer~lang1dunkel gekeimt
o längs,lang,nicht gekeimt
t!5längs, lang, Licht
~ längs, lang 9 Dunke 1
C)quer 1 kurz,nicht gekeimt
~quer, kurz~ Licht
6 quer, kurz, Dunkel
Cl längs ,kurz, nich t r,-ekeimt
~ längs, kurz, Licht
b längs, kurz, Dunkel
Um beim Schneiden der Knollen nicht Krankhei ten von einer Knolle auf die andere Zou übertragen wurde das Messer nach bezw o vor jedem Schnitt in Alkohol getaucht. Die nicht vorgekeimten Knollen wurden im Keller belassen, die zur Vorkeimung bestimmten in das Glashaus gebracht~ Für die Lichtkeimung legten wir die Kartoffeln, geschnittene und '.lngeschnittene möglichst nur in einer Schich te in grosee Kisten und setzten. sie dem Tageslicht auso Die Kartoffeln für die Dunkelkeimung wurden ebenfalls in Kisten ins Glashaus gestellt, aber übereinander und die einzeln~ Kistenstappel wurden ringsum mit schwarzen Papier verhangen.
Am Tage des Auslegens wurden kleine Kartoffelproben von den verschieden vorbehandelten Knollen phQtographiert. Durch die Gegenüberstellung der Bilder gewinnt man einen schönen tlberblick. Zwei Behandlungen sind nicht photographiert worden. Es sind die "quer, kurz, nicht gekeimten" und die If längs, kurz, nich t gekeimten", weil sie ja an diesem Tag noch mit den "ganz, nid:t gekeimten" identisch waren. Die rtNichtgekeimtenrt sahen untereinander gleich aus, ebenso natürlich die "Lichtgekeimten" untereinandE:r und die "Dunkelgekeimtentt untereinander, unabhängig von verschiedener Schnittweise e Alle 14 Tage früher geschnittenen Knollen erschienen, wie zu erwarten war, stärker gewelkt als die übrigen Knollen.
Friihbote - 93 -
ganz, nicht vorgekeimt
ganz, Licht
- 94 ....
ganz, Dunkel
quer, kurz, Licht
- 95 -
quer, kurz, Dunke 1
Zwischen den bei den im Versuch des Jahres 1950 verwendeten Sorten Friihbote und Naglerner Friihgold bestand ein grosser Unterschied. Die Knollen der Sorte Naglerner Frühgold hatten schon auf dem Winterlager ansehnliche Keime gebildet, so dass die Übers telluI}.g in den Vortreibraum, bei der Einwirkung von Tageslicht auf die jungen Keime nicht verhindert wurde i schon ein& teilweise Umstimmung der Keime zu Liehtkeimen yerursacilte o Hierdurch wirkte anscheinend das Vortreiben im Glashaus eher he~~end als fördernd auf die Keimentwicklung uni die Unterschiede zwischen "Nichtgekeimten" und verschiedenen Vorgekeimten kam trieht so deu tUch zum A. ... 1b
druck wie bei der Sorte Friihbote~
- 96 -
Alle, wie immer a,lch vorbehaade1 ten Knollen wurden am ::. !~ai 1::'50 bezw. ll. '.hi 1951 in einhe i tlich vorberei tete F'lrchen gelegt. Die einzelne Parzelle war 2,60 x 4,80 m gross und !lmfasste bei einer Standweite von 60 x 40 cm 48 Pflanzsteilen. Jede Behandlung wurde in 3 (1950) bezw. 5 (1951) '1fiederholungen angelegt.
Die Sorten Frühbote, Naglerner Frühgold und Böhme Allerfruheste wurden vollständig gleich behandelt. Z'.lerst soll die Sorte Fruhbote besprochen werden.
Die Untersuchung der Erträge ergibt, dass die Mittelwerte der Kontrolle un·:: der "ganz j dunkel"-Behandlung vollständig gleich sind. Der Unterschied zwischen diesen beiden Behavldlungsarten bestand ja nur darin, dass die 11 ganz, dunklen" Knollen 14 Tage bei etwas höherer Temperatur als die Kontrollen .~ela-gert waren,.Zugleich sind es aber die höchsten Erträge. Alle and.eren Behal1dlunesarten brachten niedrigere Erträge. Insgesamt wiesen von al1en 15 Behandlungen 6~ sienifikant niedrigere Ernten auf als die Kontrolle. Diese Angabe gilt für die Annahme der 5 ~-Signifikanzgrenze (das heisst bei Wiederholung des Versuches werden vora'lssichtlich von 100 Versuchen 95 V·?rsuche ein gleiches oder ähnliches Ergebnis bringen). In diesem Fall kann man daher nicht von einer positiven Auswirkung des Schneidens sprechens(Fig.l)
Dm die Wirkung der verschiedenen Beha~dlungen bezüglich des Vorkeimens auf den Ertrag zu erfassen, w'.lrden die Ernte~ewichte aller Unrekeimten, aller Lie;h tg-ekeimten und aller Dunkclgekeimten mi t.einander verclichen~ In der I}ruppe der Uneekeimten W3.ren alle Behandlungen oh·te Vorkeimung vereinigt, una.bhängig von ihrer übrigen Vorbehandlung. Die beiden 3.nderen .';ruppen ','laren analog ~ebildet worden. Die Ergebnisse ::lieser TJnt2rs:lchune veranschaulicht Fit> 2. Die höchsten Erträge weisen iieganz belassenen Knollen auf.
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- Kontrolle (ganz,nicht ,gekeimt)
~ehandlungen,die signifikant verschieden sind zur Kontrolle
Behandlungen,die nicht signifikant verschieden sind zur Kontrolle
Signifikanz grenze zur Kontrolle
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Ertrag naoh
90 l~o Üo 120 130 L~,O!~ d.Gesamtmittels
versohiedenen BehandlungsartenJ Frühbote, Fig. 1
(Srklärung siehe Seite 121).
1950.
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-98-
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70 80
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90 100 110 120 130 140 ~ d.Gesamt-mittels
licht gekeimt
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90 100 110 120 130 140 1 d.Ges~mtm1ttels
:nieht gekeimt
F:!.g. 2
......... Signifi kanzgrenzen der Ung'eschni ttenen
- 99 -
Ein U'nterschied besteht nur insofern als es innerh:t.lb der ~ich t.=cekcimten und innerhalb der Lichtgekeimten signifikante Differenzen ei~t und innerhalb der Dunkelgekeimten keine. Die aUltretenden signifikanten Differenzen liegen alle in einer Richtung und. zwar brachten die un::eschni ttenen Knollen cmter der Annahme der 5 :t-Sigoifikanzgrenze einen statistisch gesichert höheren Ertrag. (Figo 210
Es sollte aber nicht nur der Parzellenertrag festgehalten werden, sondern auch der durchschriittliche 3 tau den e I' t I' a g uni 1ie K n 0 I I e n a n-z a h I je Pflanze. Um die nötigen Beobachtungen machen zu können w:lrden di e ersten 10 Pflanzen jeder Parzelle einzeln geerntet; der Ertrag je Pfl3.nze gewo,.,.en und gezählt. Aus den 10 Pflanzen pro Parzelle und der dreifachen Wiederholung erhielt m3.n für jede Beha!1dlllngsart ~o
Werte, (30 Gewichte und 30 Anzahl-Werte) die zur Mittelwertberechnung verwendet w:uden. (Fig" ~).
Die erhaltenen Mi ttelwerte unl·iie entsprechenden lcleinsten si~ifi~anten Di fferenzen für 5 ~ Zufallswahrscheinlichkeit sind in Fig. 3 graphisch dargestellt. Die Ge~ nüberstellung der Knollenanzahl und der Knollengewichte gibt eine n':l.hezu spiegelbild.liche Anordnung. Ernten. mit viel Knollen bestanden alS kleinen Knollen und solche mi t wenig Knollen umfassten im !brchschni tt grössere Knollen. Di esel' Ums tand war zu er;'iarten uni i3 t erkltirlich 9
sobald das Gesamter!1tegwicht der einzelnen Behandlungen nicht wesentlich schwankt~ wie dies im Grossen und Gaüzen im vodie{!enden Versuch der Fall ist. Die Kontrolle und die Behandlu!'lg "längs, kurz, nieh t gekeimt" fallen in der tlbersicht in Fig. 3 stark her~uSG Sie haben beide allen c1.:1Jeren Behandlungen gegenüber signifikant hö~ere Knollem.nzahl und 9 Behandlungen gegenüber signifikant niedrigeres Knollengewieh t. Zu erwäh,~en ist noch, dass in·1erhalb der Beha:1dlungen mit gleicher Scha.i ttrichtung und gleicher Sehni ttzei t die nicht vorgekeimten Kni)llen in einizen Fällen kleinere 9 1.ber mehr Knollen brachten als die beiden Beha~dlun6en mit Vorkeimung.
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Mi ttleres Einzelknolle:i1gewi.:::ht
- 102 -
Im Anschluss an frühere Versuche, die unter etwas anderem Gesichtspunkt nUT teilweise zur Veröffentlichung kamen (G. Jähnl : "Grö:::;sere Kartoffeln a'.lS geschnittenem Saatgut ?". Verö~~fentlichungen der Buniesanstalt für alpine Land',"irtschaft in Admont, Heft 6, Sei te 86) w'.lrden die Ertrii;:,.e auch auf ihre K n 0 1 1 eng r ö s s e untersucht. Zu diesem Zweck teilten wir die Kartoffeln in 3 3rössenklassen ein; Knollen über 7 cm, zwischen 7 und 4 cm uni kleiner als 4 cm. Von jeder Parzelle w~rde eine Probe nach diesen 3 Grössenklassen sor.tiert, ~ewogen und das Gewicht jeder dieser Klassen in Prozenten ausgedrückt. Ein Vergleich der so ~ewonnenen mittleren Prozentwerte zeigt, dass die Knollen der mittleren Grössenklasse bei jeder Beha'1dlune einersei ts den "rössten Teil der Ernte ausmachen und anderersei ts von Behandlung zu Behand.lung ni eh t nennenswert schwanken. Die .~rossen und die kleinen Knollen hingegen schwanken ,:brchschni ttlich von 6 - 17;& bezw. von 11 - 23 ~. Das bedeutet, dass die verschiedene Behandl".mg die Ha'J.ptmasse der Er:1.te nicht wese"tlich beeinflusst. Ein Vergleich innerhalb der beiden anderen 3rö::;senklassen, der grössten und der kleinsten Knollen, weist TJnt@rschiede, zum Teil ·3.!.-~ch signifikante Unterschiede auf. Nennenswert davon erscheint n'lr, dass bei einem Verr:leich der Gesa:ilthei t a.ller Schneide-Behandlungen mit allen ~ichtschneide-Behandl~ngen kein Unterschied zwischen den Anteilen der kleinen Knollen be'stehen, wohl aber innerhalb der grossen Knollen. Im Mi ttel brac:lten die Behandlungen ohne Schneiden signifikant mehr grosse Knollen als die Behandlungen mit Schneiden.
1949 wurde mit Frühbote ein ähnlicher, jedoch weniger u::!1.f3.nr:reicher Versuch ge::Jacht. Stellt man in diesem Versuch dieselben Vergleiche an~ so ergeben sich einige Überetnsti:nrnun",en und einige Unterschiede o Das Versuchsergeb!'lis des Jahres 1949 ist insofern ähnlich als elie mi ttelgrossen Knollen unabhän,<;ig von der Vo:,behandlung mehr als 50 1; der gesa:nten Ernte a:.;.s!1Jachten 9 je:loch weniger als im Jahr 1950. Übereinstimmend ist ferner,dass
- 103 -
mehr kleine als grosse Knollen entwickelt wurden und die un;-:eschni ttenen Knollen statistisch c-esichert :nffi r grosse Knollen "brachten als die gesch'li ttenen Knollen. Ein Unterschied zu den Ver.sudlsergebnissen des Jahres 1950 besteht in der Anzahl der kleinen Knollen. Die Geschni ttenen ergaben 1949 signifikant mehr kleine Knollen als die Un0eschnittenen.
Um festzustellen, ob die verschie:ienen Vorbehandlungen auf den S t ä r k e geh alt einen Einfluss ausüben wurde er von jeder Parzelle bestimmt. Da die Schwankun~en aber nur in den Zehnteln liegen, wurden sie nicht weiter untersucht und werden hier nicht an~eführt.
Der gleiche Versuch \"mrde auch mit der Sorte Naglerner Frühgold ge~acht. Leider konnten einiee Parzellen dieses Versuches nicht voll:lusP,'9wertet werden und überdies hatten wir diese Sorte 1949 nicht im Schleideversuch, so dass über diese Sorte weni?,er gesagt werden kann. Das vorhandene Material soll aber doch angeführt werden, damit sich die Ausführungen auf mehrere Sorten beziehen.
Die Erträge der Sorte Naglerner Frühgold ~lrden a'.lch nach der Varianzanalyse berechnet. Es zeigte sich dabei, dass zwischen einzelnen 3ehandlun~sarten signifikante Unterschiede bestehen. Das Verhältnis ist ähnlich wie bei der Sorte Frühbote. Die ungeschnitten angebauten Knollen brachten den höchsten Ertrag. AUGserdem zeigt Fig. 4, dass alle Behandlungen mi t ~uer8chnei
den sehr äh~liche Mittelwerte ergaben, ebenso die Un~eschnittenen und die Längsgeschnittenen untereinander.
Werden 'Ue Beobachtungen, die in ?ig. 4 ,;;raphisch. iarp;'estellt sind in Prozenten ausGedrückt, kann man fol~ndes sa~en. 61 ~ aller Behandlunf,sarten brachten signifikant niedrigere Erträr;e als die un:;esch:1ittenen S3.atknollen. Den. niedrigsten Ertrag g"~b "länpos, kurz, Lieh t" und hatte damit einen signifikant niedri[:'eren Ertrag 3.ls 3~ aller Behandlungsarten. .
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E"drEt.g m.ch verschiedener .. Beha:ldlungsarten; Naglerner FI'Ühgold) 19500 Fig. 4 ....... Signifikanzgrenzen doGesamtmittelwertes
Behandlung mit Längsschneiden Behandlung ohne Schneiden Behandlung mit Q~erschneiden
- 105 -
Auch bei dieser Sorte w'l~den tie l51eichartig l1esehnittenen aber unterschiedlich Von~ekeimten miteinander ver.o:1ichen. Es ~lnden sich in :-<:cinem ';"'111 signifikante Differenzen. n~s besagt also, dass weder Dunkel-noch Lieh tkei m1mgienSrtrag' becinfl'~ss t. ~asst
I"Eln alle Lichtgekeimten u:1dllle Dunk21q-ekeimten unabhängiß' von ihrer sonstigen Behan:ilunC' 31JSa:'l'nen, :lann 8r-'ib' sich Fol",endeso Fig. 5 zeL;-t de':tlich, dass sowohl in'1orh'llb der Licht~e~<:ei:nten ')'1:3 3,',lCh innerh:üb der J~nkel~ekeimten die Nicht~eschnittenen den hdchsten ~rtrag ~aben und dieser Jnt:Tschied i~t statistisch e-llt gesichert. Die 'Hehtc;ekeimten zei-ten keine statistisch "'esicherten Unterschiede i~ ~.,..+.,..q er.
Vere-leicht man die S tau den e r t r ä G e, so ergibt sich, d.3.ss· die Erträge der Behandlungen" ganz, Licht" und "ganz, Dunkel" untereinander nicht signifikant verschieden sind, dass aber jeder dieser Erträge signifikant höher ist alsdi.e Erträge aller anderen Behandlungen •
Mit geringem Knollengewicht war wieder grosee Knollenzahl und mit grossem Knollengewicht geringe Kn~llenzahl verbunden. Vor allem die ungesch~itten angebauten Knollen lieferten Jie niedrigsten KnollenF,ewichte.
Die Ein z e I k n 0 I 1 eng e w ich t e der beiden Behandlungen ohne Schneiden ("ganz9 IJichttl und "ganz, Ducl<e 1") unterscheiden sich unterein3.nder ",icht signifikant~ 3.ber 58 % aller Behandlungen hatten "",.'.,n signifikant nied.rigeres Knolleagewicht9.ls If ganz ~ Lieht" und 30 ~ aller Behandlungen ergaben n:'edri~ re :oi t tlere Kr.ollengewich te als "ganz 1 Dunkel" y h3. t ten a.~so kle}.nere Knollen als die beiden anderen Behandlungen ohne Sch;1eiden. (Fig. 6)
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- 106 -
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- 107 -
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- 108 -
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.. SignifUa nzgrenzen des Gesamtmi ttelwertes
- 109 -
Im Vergleich zu Sorte Frühbote hat die Sorte Naglerner Frühgold allrremein ein höheres Einzelknol~ngewicht.
Die G r ö s sen S 0 r t i e run g und die Berechnung des prozentuellen Anteils der einzelnen Grössenklassen zeigte, dass bei der Sorte Naglerner Frühgold wesentlich andere Verhältnisse als bei der Sorte Frühbote vorliegen. Der Anteil der mittelgrossen Kartoffeln (4-7 cm) schwankte zwischen 54 und 67 ~.Die verbleibenden 40 ~ sind nach den verschiedenen Vorbehandlungen auffallend gleichartig auf die I. und III. Grössenklasse verteilt. Nur eine Ausnahme gibt es dabei, die "Uneesch~ittenen". Diese Parzellen ergaben,was auch ohne weitere Berech;lUng ersichtlich ist~ mehr mi tteIgrosse Knollen, mehr kleine Knollen und weni<;.e r grosse Knollen als die anders Vorbehandel ten o
Böhma Allerfrüheste
längs, kurz~ dunkei
- Ho -
Der S t ä r k e geh alt beträgt etwa 12 ~ uni weist keine auffallenden Unterschiede auf.
"~i t derselben Ve~s:lchsan13.ge wie im Jahr 1950 wu:::-de im Jahr 1951 wieder ein Kartoffel Sch:ei:1e-und Vorkeimversuch an,,,,eleet. Unterschiede bestan,den nur insofern, als der Vers~ch n~r mit einer Sorte, nämlich Böhms Allerfriiheste a1lso;::-eführt wurde uni iie lIiederhol~~,-szahl a~f 5 erhöht wurde. Die Saatknollen der Sorte Böhu:.s Allerfrillleste hatten im Jahr 1951 Zllr Zeit der Aussaat kürzere T""iebe als :;ie Sorten Frühbote und ;Jaglerner Früh~old im Jahr 1950.
Die ReS'll~:l. te dec~~en sich im , ... asentl i,chen mit de!) Ve!:'!3:.l:::hsergebnisscn der vorangegangenen Ja:u'e. Den hö:::hsten Ertr~ brachten wieder die ungQschnittenen Knollen. Die irei 3ehandlungen ohne Sch:leiden (ganz nicht geschnitten, ?"8.'lZ licht und ganz dunkel) hatten untereinander sehr ~~liche Mittelwerte (Fig.1).4o ~ aller ßehandlungen erg.~ben signifikant niedrigere Ertr~e als die unr~eschni tte:, und nicht vorgekeimt anr~ebauten Kartoffeln. Bei der Sorte Friihbote im Jahr 195a waren es 6o.'.?asst mn die 3eh3.ndlun,q,- roi t Lichtvorkei~g, die 3ehandlung mit Dunkelvorkeimung und die Behandlung ohne Vorkeimung in 3 Gruppen zusa:nmen und vergleicht die Erträge innerhalb der einzelnen Gruppen,so ergibt sich, dass auch hier die canz belassenen Saatknollen i~~er die höchsten E~ten brachten. Unterschiede zu den Versl.lchen der anderen Jahre bestehen nur insofern als in diesem Versuch die signifikanten Unterschiede innerhalb dieser drei Gruppen nicht zwischen de!lselben Beha~dlungen wie in den anderen Jahren bei anderen Sorten auftreten. (Fig.8a und 8b)
In der Gruppe der Q,uergeschni ttenen gibt es gut :c3i~herte Unterschiede in 3ez 1.lg auf iie Ertragshöhe , ~:: der Gruppe der Längs.:;eschni t tenen liegen d.ie DiffeC'.o'l::en 'Inter oder knapp üoer der SiV1ifikanz:~renze und . c'~ ;mppe der :ficht;~eschni ttenen weist überhaupt kei-
ne signifihnten Unterschiede a'..f. (Fig.9)
- 111 -
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Ertrag nach verschiedenen Behandlungsarten; Böhme Allerfrüheste, 1951.
Fig. 7 Zeichenerklärung siehe Fig.l.
- 112 -
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dunkel gekeimt
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- 113 -
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nicht gekeimt
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- 116 -
nie Anzahl der Knollen pro Staude liegt für alle Behandlungen verhältnismässig nahe um den Gesamtmittelwert. Nur die Kontrolle, doh. also ganz belassen und nicht vorgekeimte Saatknollen brachten gegenüber allen anderen Behandlungen signifikant mehr Knollen je Staude. (Fig.lo) •
Im Vorjahr ~rachten die Behandlungen mit hohem Ein z a 1 ~ A 0 : 1 eng e w ich t im Mittel wenig Knollen und umgekehrt .. Dadurch erschienen die graphischen Darstellungen der Knollenanzahl und des Knollengewichtes (Figo3 und 6) nahezu spiegelbildlich.Erstaunlicherweise ergab sich 1951 ein anderes Bildo Die Werte des Einzelknollengewichtes liegen zwar auch hier knapp um den Gesamtmittelwert9 schwanken aber etwas weiter als die Knollenzahl. Bemerkenswerterweise ist auch für das Einzelknollengewicht die Kontrolle nicht signifikant niedriger als das Gesamtsortenmittel, wie man es nach dem Bild der Knollenanzahl erwarten würde. (Figoll) •
Das Ergebnis der Grössensortierung bei der Scrt& Böhms Allerfrüheste deckt sich teilweise mit dem der Sorte Frühbote~ Mehr als 50 ~ der geernteten Knollen gehörten der mittleren Grösse an. Grosse Knollen (über 7 cm) waren bei der Sorte Böhms Allerfrüheste mehr als bei der Sorte Frühboteo Der Anteil der kleinen war annähernd gleich.
Bei dem Verglei~h der grossen Knollen verschiedener Behandlungen untereinander und der kleinen, ergab sich wieder, dass nur inder lnzahl der grossen Knollqn aller geschnittenen und den grossen Knollen aller ungeschnittenen ein signifikanter Unterschied auftritt. ö Allerdings im umgekehrten Sinn wie bei der Sorta Frü.hbote o Böhms !llerfrüheste brachte nach Schneiden der Saatknollen mehr grosee Knollen als nach Nich~ a~hneiden.
- 117 -
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······Signifi kanzgrenzen d~ Gesamtmittelwertes
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Die Schneide-und Vorkeimversuche der Versuchsjahre 1949, 1950 und 1951 mit drei verschiedenen Sorten zeigten also kur Z z 11 sam m eng e faß t folgendes. Das Schneiden wirkte sich niemals günstig aus, meist drückte es sogar den Ertrag. Unabhängig von der Art der Vorkeimung brachten die u n g e s c h n i tt e n e n S a a t k n 0 1 1 e n der Sorte Frühbote (1949 und 1950), Böhme Allerfrüheste (1949, 1950) und Naglerner Frühgold (1950) den h ö c h s t e n E rt r a go Die Erträge der Nichtvorgekeimten, Lichtgekeimten und Dunke 1gekeimten zeigten untereil1..Bn d8:;,' kel~ ne wesentlichen Unterschiede~
Die Knollenzahl der einzelnen Staude war sowohl bei den Sorten Frühbote und Naglerner Frühgold als auch bei der Sorte Böhms Allerfrüheste bei den Unbehandelten am höchsten und das durchschnittliche Einzelknollengewicht bei den beiden erstgenannten Sorten am niedrigsten. Die Beobachtung der Grössensortierung zeigte, dass die Zusammensetzung der Ernte der einzelnen Sorten verschieden ist. Im Jahre 1949 verhielten sich die untersuchten Sorten (Frühbote und Böhme Allerfrüheste) gleich, bei bei den Sorten ergab ungeachnittenes Saatgut andere Prozentsätze grosser und kleiner Knollen als geschnittenes Saatgut. 1950 wiesen die Ungeschnittenen bei der Sorte Frühbote den signifikant höchsten Prozentsatz grosser Knollen auf, bei der Sorte Naglerner Frühgold aber den niedrigsten. Auf den Stärkegehalt wirkten sich die verschiedenen Vorbehandlungen nicht a.us.
Dreijährige Versuche mit drei Sorten geben selbstverständlich kein absohliessendes Bild über physiologische Verhältnisse, immerhin soheinen diese Versuche aber ein Hinweis dafür Zu sein, dass von Schneiden und Vorkeimen der üblichen Saatkrtdllen keine Wunder zu erwarten sind.
- 120 -
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"Ogledi saduje rezanin gomolja krumpira" (Anbauversuche mit zerschnittenen Kartoffelknolien) Arh.Minist.poljopr.Belgrad 4,1937, H. 8, 45 ~ 49 ttThe cutting and treatment of seed potatoes (in Kenya)." The east African Agric. Journ.Vo1. XI. 1945, 219-222 "Schneiden der Saatkartoffeln und ihre zweckmässige GrHssett •
Mitt.Landw.Berlin 51, 1936, H. 20, 441-442
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.~-"F:llterllnl1'en zu den graphischen Darstellungen:
Fig. 1:
Fig. 2:
Fig. 31.
Fig. 4:
Frühbote.
Für jede Behandlungsart ist der Mittelwert eingetragen~ der der Varianzanalyse entno~~ ffi3n wurde. Rechts und links vom Mittelwert ist der mittlere Fehler der Differenz zweier Sorten aufgetragen. Jede Linie bezeichnet für die betreffende Behandlungsart den Bereich, in den (unter Annahme der 5 ~ - Signifikanzgrenze ) der Mi ttelwert fallen kann. Decken oder überschneiden sich zwei Bereiche 9
so heisst das~ dass die Erträge der beiden Behandlungsarten nicht statistisch gesichert verschieden sind. Die senkrechte Linie markiert die Grenze des Bereiches der Kontrolle.
Frühbote.
Wirkung der Art der Vorkeimung auf den Ertrags Mittelwert und Differenz zweier Sorten unter Berücksichtigung der 5 %-Signifikanzgrenze für Nichtrrekeimte, Lichtgekeimte und Dunkelgekeimte. Art der Darstellung wie in Fig.- 1.
Friihbote.
Knollenanzahl und KnollenS-8wicht: a Knollenn.nzahl je Staud.e, b mi tt-leres GewidJ. t der Einzelknollen. Art "der Darstellung wie in Fig. 1.
Naglerner Frühgold.
Erträge der Behandlungsart: Ertrags-Mi ttelwert und mittlerer Fehle!' Jer Differenzen zwischen 2 Behandlunßsarte~.~~t der Darstellung wie in Fig. 1.
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Fig. 5: Naglerner Frühgold.
Wirkung der Art der Vorkeimung auf den Ertrag: Mittelwert und Differenz zweier Sorten unter Berücksichtigung der 5 ~ - Signifikanz-Grenze für Dunkelgekeimte und Lichtgekeimte. Art der Darstellung wie in Fig. 1.
rigG 6: Naglerner Frühgold.
Knollenanzahl und Knollengewi cht. a. mi ttleres Einzelknollengewich t~ b mittlere Knollenanzahl je Staude~ Art der,Darstellung wie in Fig. 1.
Fig. 7: . Böhms Allerfrüheste.
Erträge der Behandlungsarten: Ertrags-Mittelwert und mittlerer Fehler der Differenzen zwischen 2 Behandlungsarten. Art der Darstellung wie in Fig. 1.
Fig~ 8a und b: Böhms Allerfrüheste.
Wirkung der Art der Vorkeimung auf den Ertrags Mittelwert und Differenz zweier Sorten unter Berücksichtigung der 5 % Signirikanzgrenze für Nichtgekeimte, Lichtgekeimte und Dunke1gekeim-tee Art der Darstellung wie in Fig; 1. .
Fig~ 9' Böhme Allerfrüheste.
Wirkung der Schneideart: Mittelwert und Differenz zweier Sorten unter Berücksichtigung der 5 ~ - Signifikanzgrenze für Dunkelgekeimte und Lichtgekelmte. Art der Darstellung wie in Fig. 1.
Fig.lo: Böhme Allerfrüheste.
Knollenanzahl:je Staude& Art der Darstellung wie in Fig. 1.
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Fig. 11: Böhms Allerfrüheste.
Einzelknollengewicht je Staude. Art der Darstellung wie in Fig. 1.
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Aus der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont
(Leiter, Univ.ProfoDr.A. Z e I I e r)
Wirkstoffe als ~~rzelausscheidungen von Kulturpflanzen I e Testpflanzen
Von A. Zeller und G. Gretschy
EinleitUng und Problemstellung.
Der Feldwechsel von Kulturpflanzen wird seit vielen hundert Jahren durchgeführt. Es ist eine Erfahrungstatsache, dass ein und dieselbe Feldfrucht mehrere Jahre hindurch auf demseIbe n Feld gepflanzt nicht oder nur schlecht gedeihtQ Die Begründung dafür wird von manchen Autor~ in der einseitigen Ausnutzung des Düngers vielleicht zu einem Teil mit Recht gesuchto Ho B r 0 n -s art (3) versucht dieses Problem als Folge der Bodenmüdigkeit zu lösen. Einzelne Pflanzen scheiden durch die Wurzeln Stoffe aus 9 die den Boden verschlechtern und dadurch den Anbau einer Pflanzenart nur für eine bestimmte Zeit möglich macheno Zwei Theorien knüpfen sich an die Feststellung derWurzelausscheidungen. Die Toxintheorie schreibt artspezif ischen giftigen Wurzelausscheidungen, die Wirkstoffe von höchster Leistung sein sollen, die Bodenmüdigkeit zu. Nach der Organismentheorie schafft jede Pflanze ihre Rhizosphäre~ wodurch gewisse Bakterien und Mikroorganismen gefördert werden, andere in einen Ruhezustand verfallen; letzterer kann aber durch die Schaffung einer andersartigen Rhizosphäre wieder aufgeho~en werden. W. S c hup h a n (S)zieht die Möglichkeit von ~~rzelausscheidungen auf 3rund von Gefäss-und Freilandversuchen bei Mischkultur und Alleinbau in Erwägung. P.S. Nut man (7) we~t Wurzelausscheidungen bei
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Rotklee, Luzerne, Flachs durch Farbreaktionen im Wurzelbereich von 5 mm nacho Ho Mol i s c h (6) fand als beeinflussende Ursache einer Pflanze durch andere gasförmige Pflanzenausscheidungeno Fo Boa s (1) sucht ebenfalls die Wirkung zahlreicher Pflanzen aufeinander in der Aussoheidung gasförmiger Wirkstoffe.
Der Nachweis von Wurzelausscheidungen in den Boden auf chemischem Weg bietet Schwierigkeiten versohiedenster Art. Der Wen t'sche Avena-Test (2) ermöglioht es, Wirkstoff quantitativ nachzuweisen. Wo S i g m und (9) stellte die Reaktion der Keimwurzel von Erbsen p Raps, Wicke, Weizen, Gerste nach der Eihwirkung von Alkaloiden, Glucoalkaloiden, Gluoosiden, Phenolen, Bitterstoffen am Längenwachstum derselben fest. F. M 0 e v u a (5) arbeitete eine quantitative Testmethode mit Keimlingen von Lepidium sativum aus. Keimlinge mit einer Keimwurzel von bestimmter Länge werden in I - Indolylsäure von verschiedenen Konzentrationen gebracht und die Zuwachslänge der Keimwurzel als Mass des vorhandenen Wirkstoffes genommen. Es steht aber ausser Zweifel, 'dass es einerseits verschiedene, vielleicht recht spezifisqhe Reaktionen von Keimwurzeln auf Wirkstoffe gibt und dass anderer~ seita solche Wirkstoffe von vielen Wurzeln ausgeschieden werden.
Noch nicht oder kaum untersucht ist die Frage wie weit etwa solohe Stoffe beziehungsweise Empfindlichkeiten von Wurzeln beim Zustandekommen der Phänomene der Bodenmüdigkeit und bei ähnlichen Erscheinungen eine Rolle spielen. Die Versuche, über die im folgenden berichtet wird, stellen Vorarbeiten zu Untersuchungen über derartige Fragen dar. Wir haben zunächst die ReaktiOI~ der Keimwurzel einer Anzahl unserer Kulturpflanzen auf einen Wirkstoff untersucht und geprüft 9 wie wei t diese Reaktion ähnlich dem M 0 e v u stschen Kressetest messend erfasst werden kann ..
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Methodik.
Die Eignung einer Keimwurzel als Testobjekt prüften wir mit rk - Naphtylessigsäure. Eine Lösungsreihe mit den Konzentrationen 10-5 g/oom bis 10-12 g/ccm wurde hergestellto Keimpflanzen, die zur Prüfung in die Lösung gebracht werden, müssen eine gleiche Ausgangslänge haben. Die Samen lässt man in destilliertem Wasser vorquellen und bringt sie zur Keimung in Petrischalen. Das gemeinsame Vorquellen der Samen ermöglicht einen gemeinsamen leimunga~eginn, der für einen derartigen Versuch unerlässlich ist. Für diese Versuche verwendeten wir Petriachalen mit 9 cm Durchmesser. In die sterilisierten Schalen wurden 2 Lagen Filtrierpapier gegeben und 5 ccm destilliertes Wasser. Die vorgequollenen Samen werden in entsprechenden Abständen auf dem befeuchteten Filtrierpapier mit einer Pinzette aufgelegt und zugleich in den Dunkelthermostat mit einer Temperatur von 2700 gebracht. Die Samen werden soviele Stunden im Dunkelthermostat belassen9 bis ein entsprechender Prozentsatz, deren Wachstumsgeschwindigkeit als normal angesehen werden kann, die gewünschte Ausgangslänge einer geraden Keimwurzel erreicht hat o Die ausgewählten Keimlinge werden in Petrischalen mit 2 Lagen Filtrierpapier und 5 ccm Versuchslösung gebrachto In eine Petrischale geben wir 6 - 7 Keimlinge 0 Die Schalen mit den Versuchskeimlingen kommen sofort wieder in den Dunkelthermoatat und werden dort 15 - 18 Stunden belassen. Nach dieser Zeit werd~ die Zuwachslängen der Keimwurzeln gemeasen~ Parallel zu den Versuchen mit 0<. - Naphtylessigsäure wird jeweils eine Wasserkontrolle gemacht, um daran Förderung oder Hemmun.g des Wirkstoffes festzustellen.
Die Auswertung der gemessenen Zuwachs längen der KeimWL,rze~n erfolgt auf varianzanalytischem Wego Wir berech.'leten jeweils den Mi ttelwert der Zuwachslänge~ den mittleren Fehler des Mittelwertes, den t-Wert, der die Sicherheit einer Differenz zweier arithmetischer Mittel angibt und die dazugehörige Wahrscheinlichkeit p~ Die graphischen Darstellungen, für die die kleinsten eigni-
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filtanten Differenzen für 5 rf, Wanrscheinlichkei t berechnet wurden, geben ein anschau11ches Bild vom Verhalten der Testpflanzen in der Lösungsreiheq
Bei der Prüfung der Pflanzen nach ihrer Eignung als Testpflanze erwiesen sich folgende Kulturpflanzen wegen einer zu grossen Anzahl von Keimwurzeln oder eines zu grossen Stärkevorrats im Endosperm oder einer zu harten Samenschale als ungeeignet. Roggen~ Hafer und Gerste sind wegen der grösseren Anzahl der Keimwurzeln als Testpflanzan nicht zu verwendeno Wir versuchten bei verschiedener Wurzellänge die Zahl der Keimwurzeln auf eine oder zwei zu reduzieren~das aber ein unregelmässigeB Wachstum der Keimwurzeln zur Folge hatteo Der Maissamen ist mit relativ viel Stärke und einer starken Samenschale ausgestattet 9 so dass das Wachstum der Keimwurzeln von derartigen Wirkstoffkonzentrationen nicht beeinflusst wird o Bei Entfernung des Endosperms erweist sich die Keimwurzel als sehr reaktionsfähig, vorläufig sind es technische Schwierigkei. ten, die sie als Testpflanze ungeeignet macheno Ausserdem waren für diese Versuchsanstellung Klee-und Kürbissamen nicht verwendb&ro
Ausführung der Versuche.
Als Testpflanzen eignen sich folgende fünf Pflanzenl Leindotterp Lein, Raps, Weizen, Gurke. Bei jeder' der genannten Testpflanzen erwies sich auf Grund von Versuchen eine bestimmt lange Dauer des Vorquellens, eine bestimmte Ausgangs länge der Kei~urzeln, mit der die Keimlinge in die Versuchslösung gebracht werden und eine bestimmte Zei t~ in der IIßn die Keimlinge in der Lösung belässt~ als besonders günstigo Diese Kompone.ten sind für eine gute Reaktionsfähigkeit und für vergleichbare Wachstumswerte der Keimwurzel verant .. c~tlieh.
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Leindotters
Leindottersamen lassen wir 20 Minuten in destilliertem Wasser vorquellen, nach 20 - 24 Stunden können 6 mm lange Wurzelkeimlinge für die VersuohBlösung ausgewähl t werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die längsten Keimwurzeln 9 mm und die kürzesten 4 mm. Nach 18 Stunden werden die Zuwachswerte gemessen. Für die Konzentrationen 10-6 , 10-7, 10-8 gfccm ~ - Naphtylessigsäure ergaben sich im Vergleich zur Wasserkontrolle Wachstumshemmungen und für die Konzentration 10-10 g/com Waohstumaförderung mit signifikanten Differenzen. (Fig.l)
leeine
Leinsamen lässt man eine Stunde in destilliertem Wasser vorquellen. Nach einer Keimdauer von '1 Stunden im Dunkelthermostat sind die längsten Keimwurzeln 12 mm, die kürzesten 4 mm. Keimlinge mit 6 mm langer Keimwurze1 wurden für die Versuchslösung ausgewählt und nach weiteren 16 Stunden die Zuwachswerte gemessen. Die Konzentrationen 10-5, 10-6,g/ccm bewirken eine Wachstumshemmung, die Konzentrationen 10-7 - 10-12 gfocm eine Wachstumsförderung im Vergleich zu derWasserkontrolle. Bei allen Konzentrationen ergaben sich Werte mit signifikanten Differenzen. (iig.2).
Rapst
Rapssamen lassen wir 90 Minuten in destilliertem Wasser vorquellen. Nach 30 - 35 stündiger Keimdauer sind die längsten Ke1mwurzeln 12 mm, die kürzesten 6 mm.Keimlinge mit 8 mm langer Keimwurzel werden itir die Versuch .. lösung ausgewählt und nach 16 Stunden die Zuwe,chswerte genessen. Die Konzentrationen 10-5 g/ccm, 10-8 gfccm ~- Naphty1essigsäure bewirken eine Wachstumshemmung mit signifikanten Differenzen im Vergleich zur Wasserkontrolle. Die Konzentrationen 10-9 81ccm, 10-10 g/ccm verursachen eine Wachstumsförde~, wobei die ZuwachBwerte in der Konzentration 10-10 81ccm gegen die Wasaerkontrolle nicht mehr signifikant verschieden sind.(Fig.3).
- 129 -Leindotter
+ 20
+ 10·
o ~o
- 10
- 20
- 30
- 40
- 50
- 60
- 10
- 80
Waagrechts Konzentrationen von ~ - Naphtylessigsä.ure
Senkrechts Zuwachswarte im Hemmungs-und Förderungsbereich
Fig. 1
- 130 -
Fig. 2
+ 20
+ 10-
- 10
- 20
- 3~'
- 40
- 50
- 60'
- 70
- 80
- 90
- 131 -
Fig. 3
- 132 -
Weizen (Dr. Lasser Dickkopf):
Weizen wird 2 Stunden in destilliertem Wasser vorgequollen. Nach einer Keimdauer von 20 - 24 Stunden im Dunkel thermos ta t bei 270C wird jewei 1s die mi ttlere Keimwurzel gemessen. Zu dieser Zeit sind die längsten 10 mm, die kürzesten 3 mm. Keimlinge, deren mittlere Keimrurzel 5 - 6 mm lang ist, werden für die Versuchs lösung ausgewählt. Nach einer weiteren Keimdauer von 11 Stunden wird der Zuwachswert an der ~ittleren Keimwurzel gemessen. Es ergibt sich eine Wachstumshemmung gegen die Wasserk~trolle in den Konzentra..UGlnen 10-5 bis 10-7 gfccm und eine Wachstumsförderung mit ebenfalls signifikanten Diffe~ renzen durch die Konzentrationen 10-8 , 10-9 und 10-10 ti/ccm. (Fig.4).
Gurken (Znaimer Einlegegurken):
Gurkensamen werden eine Stunde in de~tilliertem Wasser vorgequo11e~ 36 - 40 Stunden zur Keimung im Dunke1thermostat belassen. Keimlinge mit einer 15 mm langen Xeimwurzel werden für die Versuchslösung ausgewählt.Nach einer weiteren Keimdauer von 12 Stunden können die Zuwachswerte gemessenwerde~, Die Konzentrationen 10-5 bis 10-9 gfccm von ~ - Naphty1essigsäure verursachen eine Wachstumshemmung gegen die Wasserkontrolle mit signifikanten Differen~en. Die Konzentrationen 10-10 bis 10-12 gfccm bewirken eine geringe Wachstumsförderung mit keinen signifikanten Differenzen. (Fig.5).
Vergleich der Testpflanzen. , Der Vergleich de~ 5 genannten Testpflanzen lässt
die verschiedenartige Reaktion bei gleichen Wachstumsbedingungen erkennen. In der Tabelle sind die von der Wasserkontro11e signifikant verschiedenen Werte angegeben.
Testpf1anze Wachstumshemmung gfccm
WachstumsfBrderung gfccm
Lein 1o~,10-6 -7 -8 ~ -11 -11 -12 10 , lo , 10 , 10 , 10 ,10
Weizen ~ -6 -7 10,10,10 10~, lo -9, lo-10
Raps 10 ~, lo -6, lo-7, 10-8 lo-9
Leindotter 1o~' 10 -6, 10-7, lo-8 lo-lo
Gurken ~ -6 -1 -8 -9 10,10,lo,1o ,10
Weizen + 20
+ 10
10-8
- 10
- 20
- 30
- 40
- 50
- 60 -
- 70
- 80
- 90
-100 Fig. 4
+ 10
o - 10
- 20
- 30
- 40
- 50·
- 60·
- 70·
- 80·
-134 -
Gurken
Fig. 5
- 135 -
Zusammenfas sung
Leindotter, Lein, Raps, Weizen und Gurke wurden als neue Testpflanzen zum quantitativen Nachweis für Wirkstoffe gefunden. Die Zuwachslänge der Keimwurzel in einer bestimmten Zeit wird als Mass für den vorhandenen Wirkstoff genommen. Die Reaktionsfähigkeit der genannten Testpflanzen wurde an 8 verschiedenen Konzentrationen von cL - Naphytlessigsäure geprüft. Die genannten Testpflanzen unterschieden sich voneinander durch eine verschiedene Reaktionsfähigkeit bei gleichen Konzentrationen von ~ - Naphtylessigsäure.
1) Boas, F.,
- 136 -
Li teraturverzeichnis
"Dynamische Botanik". München 1942, 2. Auf1.
2) Boysen-Jensen, "Die Wuchsstoff theorie". G. Fischer, Jena 1935
3) Bronsart, H.,
4) Moevus, F.,
5)
6' Molisch, H., I
"Der heutige Stand von der Bodenmüdigkei t" • Ztschr.f. Pflanzenernährung, Düngung und Bodenkunde j2, 1949
"Die Wirkungen von Wuchs-und Hemmstoffen auf die Kressewurzel" • Biolog. Zentralblatt 68, 58-72, 1949
"Der Kressewurzeltest, ein neuer quanti ta ti ver 'fuchsstofftest" • Biolog.Zentra1b1att~, 118-139, 1949
"A11elopathie. Der Einfluss einer Pflanze auf die andere". Jena 1937
7) Nutman, P.S., ~olor reactions between c1ay minerals and rcot secreations."
8) Schuphan, .,.,
9) Sigrnund, W.,
Nature (London) 1&1 (4242):288, 1951
"Ein Bei trag zur physiologischen Wirkung einer P:!:"'lanze auf die andere't. Botanica oeconomica Bd. 1, 1 - 15,1948
"Über die Einwirkung von Stoffwechselprodukte auf die Pflanzen". Biochem.Ztschr. 62, 299, I, 339, 11, 1914 -
- 1'1 -
1o)W1rth, .l.G., "Höch8terträge durch Mischkultur wahlverwandter GeMÜsearten". Grundl~ u.Fortschr. im SelbstversorgerGartenbau, H.l, Stuttgart 1942
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Aus der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont
(Leiter: Univ.ProfoDr.A.Z eIl e r)
Virusnachweis durch Formoltitration ?
Von A. Zeller u. H. Fößleitner-Karl
Eine der für die praktische Anwendung der Ergebnisse der Virusforschung wichtigsten Feststellungen war die, dass der Befall mit Blattrollvirus bei den Kartoffeln den Stoffwechsel der bei den Aminosäuren Tryptophan und Tyrosin wesentlich beeinflusst. (A n d r e a e, W.A., T h 0 m p s 0 n, K.L.) (1). Andererseits hat Sigvard E k e 1 und (2) darauf hingewiesen 9 dass wahrscheinlich verschiedene Kartoffelsorten sich in spezifischer Weise in ihrem Aminosäuregehalt unterscheiden. Mit Hilfe einer in enteiweissten Kartoffelpreßsäften a~sgeführten Formoltitration, bei der der Titrationsverlauf in Form einer Kurve festgehalten wurde, hatte E k e I und vers~cht, diese verschiedene Zusammensetzung der Aminosäurenfraktion der Preßsäfte der verschiedenen Kartoffelsorten graphisch zu erfassen und zur Sortendiagnose auszllwerten. Wenn das Verfahren von E k e I und brauchbar wäre, dann müsste sich daher der unterschiedliche Tryptophanbezw. Tyrosingehalt blattrollkranker und vielleicht auch ancrers viruskranker Kartoffelknollen in einer Inderung der sortenspezifischen Form der FormoltitratiorBkurve äussern. Da diese Formol ti tratiollen auch als Mikrotitration ausführbar sind~ schien hierwielleicht die Möglichkeit zu bestehen! auf physik~lisch-chemischem Weg da.s Vorliegen einer Virusinfektion in kltluJ.en r.1.·oben allS Kartoffelknollen nachweisen zu können. Uber . . .
die praktische Bedeutung einer derartigen Möglichkeit braucht wohl kein Wort verloren zu werden, zumal auch
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S c hup h a n (3) im ZUBa~menhang mit Viruserkrankungen von Kartoffeln beträchtliche Änderungen in der Zusammensetzung der Aminosäurefraktion (allerdings vielfach der Hydro1ysate) mitgeteilt hat.
Wir haben daher versucht, zunächst die Befunde von E k e 1 und zu überprüfen um - im Falle die Uberprüfung positiv ausgefallen wäre - dann mit dieser Methode die Brauchbarkeit der Befunde von A n d r e a e - T horn p-s 0 n und S c hup h a n für die Praxis festzustellen.
In Anlehnung an die Angaben von E k e 1 und gingen wir dabei so vor, dass wir je 1 Viertelteil von 5 Kartcffelknollen mit einem Messer grob zerkleinerten und 50 g dieser Durchschnittsprobe in einem "Waring blendo~t namens Turmix unter Zusatz von etwas Wasser mit Hilfe eines mit etwa 12000 U/Min. rotierenden Messerflügels feinst zerkleinerten. Durch Filtration wird aus dem entstehenden Brei ein Saft gewonnen, von dem 30 ccm mit 10 ccm einer bariumhaltigen Lösung (80 g BaC12 + 2H20 18 g Ba (OH)2 + 8 H20 zum Liter gelöst) aufgekocht und filtriert werden. Vom abgekühlten Filtrat werden 20 ccm bei einer Temp. von 200C zur Pormoltitration verwendet. Diese Titration muss elektrometrisch mit einer Glaselektrode ausgeführt werden. Uns stand hiefür eine Mikroelektrode der Firma Polymetron lG.,Zürich 9 mit einem inneren Widerstand von etwa 100 Megohm sowie ein Röhrenvoltmeter der Firma Andreatta, Innsbruck, zur Verfügung. Zunächst wird die Lösung mit n/lo Salzsäure bis pR 7,0 titriert, wobei zur Gewinnung der Titrationskurve der nach Zusatz von je 0,5 ccm der n/lo HCl erreichte pH-Wert abgelesen und notiert wird a Dann werden 10 ccm einer 35 ~-igen Formaldehydlösung zugesetzt, die genau auf pR 8,3 mit 0,1 n NaCH eingestellt wurde o Nun wird in derselben Weise,wie soeben für die Säure beschrieben, mit n/lo NaOH weitertitriert. Die Titration wurde meist soweit fortgeführt bis der Endpunkt praktisch erreicht war, d.h. bis weiterer Laugenzusatz keine oder nur mehr eine unwesentliche Verschiebung des pH-Wertes der lösung ergab 0
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Vorversuche zeigten~ dass Para1lel-Aufarbeitungen de~selben Kartoffelmateria1s praktisch übereinstimmende Kurven ergaben<> Die Kurven 1 bis 3 zeigen den Ti tra tionsverlauf in je 2 Versuchsansätzen der Sprten Vera, :Bona und Ede1weiss.
pR
Ver a
1 2 345 6 1 8 9 10
ccm n/1 0 NaOH
Fig~ 1
8,5
6,
5,
6,5
5,5
- 141 -
Bon 8.
12345 ~ 7 8 9 ccm n/10 HaaR
Pig.2 ., E d e 1 w e i 88'
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
ccm n/10 lfaOB J'lg.'
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Gleiche Kurven werden jedoch nur erhalten, wenn die Messungen in kurzen Abständen wiederholt werden, da sich während der Lagerungszeit der Kartoffeln offenbar die lminosäurez~d~mmen3etzung änderte.
Eine er3te Versuchsreihe prüfte~ in welchem Umfang der schon von E k e 1 und angegebene Einfluss des Standortes auf den Kurvenverlauf vorhanden ist und etwa störend wirken könnte. Zu diesem Versuch wurden Knollen verwendet, die von einem Feld bei ldmont 9 Seehöhe 641 m, sandiger Lehmboden, geerntet worden waren und Knollen der gleichen Sorten,angebaut auf der Kaiserau bei Admont, 1020 m hooh, auf lehmigem und humosem Sandbodeno Die verwendeten Sorten waren Aquila und FrUhbote.
1 q u i 1 a
1 2 345 6 7 8 9 10
oem n/10 l80R ~~
B,
6,
5,
Frühbote
1 2 :5 4 5 6 7 8 9 10
ccm n/10 NaOH Fig.5
Wie die Kurven 4 und 5 zeigen, ist die Wirkung der Höhenlage und des Bodens ziemlich ausgeprägt. Die Unterschiede, bedingt durch den Standort sind beträchtlich und vielfach grösser als die zwischen verschiedenen Sorten (vgl. unten).
Eine weitere Versuchsreihe sollte die erwarteten sortentypischen Unterschiede i:n Kurvenverlauf erfassen.Obwohl etwa 15 Sorten untersucht wurden und das Unterauchungsmaterial so ausgewählt war~ dass sich darunter frühund spätb1ühende t 3peisekartoffeln und Kartoffeln zur industriellen Verwertung befanden, lag der Anfa.ngswert der Ti tra tionskurven durchwegs bei pH 5, 5 ~ während in der Arbeit E k e I und s Schwankungen zwischen pR 4,5 und pR 7 erwähnt werdeno Aus den nacnstehend abgebildeten Kurven ist ersichtlich, dass die verschiedenen Sorten teils
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sehr verschiedene, teils aber so ähnliche Kurven ergaben, dass damit eine Unterscheidung der einzelnen Sorten nicht möglich isto
1 2 3 4 '5 b 7 8 ./ 10 ccm n/10 lfaOH
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10
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VI
Da S c hup h a n mit Eiweisshydrolyaaten gearbeit8t hatte und hier Unterschiede in der Aminosäurezusam.rnensetzung zwischen gesunden und viruskrank.en Kartoffeln gefunden hatte, wu~de versucht~ auf fermenta ti vem Weg eine Eiweisspal tung durchzuführen und nachher die Ti trationskurven aufzunehmelj.~ Der KartoffelpreBsaf't wurde mit Salzsäure und Pepsin versetzt und stand dann bei 390 im Thermostateno In bestimmten Zeitabstä.nden wurden Proben entnommen und die Kurve registriex'!:0 ;Sie blieb uneefähr 15 St,unden gleieh und verflachte mitzunehmendem Gehal t an Aminosäl~reno Auch nach der Hydrolyse bekamen wir bei verschiedenen Sorten tells sehr verschiedene Kurven und teils 801che~ die w:'e gut übereinstimmende Doppelproben ausseneno
• 1 2 345
I
6 7 8 9 10
ccm n/lo NaOH
?ig.9
11 12 13
pR
8,5 pR
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
ccm n/10 NaCH Figolo
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 com nI-lo Na.OH
F:l.g .. l1
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es mit der von E k e 1 und vorgeschlagenen Methode nicht möglich ist, Sortenunterschiede bei den Kartoffeln zu erfassen und dass daher auch keine Aussicht besteht, auf dieselli Wege zu einer praktisch bedeutungsvollen Diagnose für viruskranke Kartoffelknollen zu kommen. Einer brieflicilen Mitteilung von Herrn Dr. E k e 1 und entnehmen wir übrigens, dass auch bei seinen weiteren Versuchen die Methode die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt hat und daher verlassen wurde.
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Literaturverzeichnis _===== ___ =========aa
1) Andreae, W.A., Thompson, K.L.,
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2) Ekelund, Sigvard, "Eine biochemische Methode zur Sortenbestimmung bei Kartoffeln". Züchter]1, 118-119, 1948
3) Schuphan, W., "Eine kolorimetrische Schnellmethode (modifizierter TryptophanSchnelltest) zur Unterscheidung gesunder und viruskranker Kartoffeln." Ztschr.f.Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz 21, 321-327,1950
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Aus der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont
(Lei ter: Univ.Prof .Dr.A. Zeller) ===============================================
Von W. Obritzhauser
Für die Wirtschaftlichkeit jedes Viehbestandes sind zwei Faktoren von entscheidender Bedeutung: Die Z u c h t-und die Nut z lei s tun g. Beide können nur in dem Ausmass aktiviert werden, in welchem sie anlagebedingt im Tier vorhanden sind. Dies gilt für alle landwirtschaftlichen Haustiere in gleicher Weise. Die Feststellung der Zucht-und Nutzleistungsfähigkeit zur Beurteilung der vollen Leistungskraft der Tiere ist beim Milchvieh am weitesten vorgeschritten, weil hier beide Leistungen in ursäc~lichem Zusammenhang stehen. Die Erfolge einer gemeinsamen Zuchtund Nutzleistungsbewertung sind auf diesem Gebiete auch nicht ausgeblieben. Beim Pferd werden durch die Einführung der Zugleistungsprüfung gleiche Wege beschritten, um auch hier die N:ltzleistung als Hauptbestandteil der Gesamtbeurteil~ng zu verwenden.
In der S c h w ein e z u c h t begnügte man sich lange mit der Feststellung der Zuchttauglichkat;~~Die Anzahl Ferkel ja Wurf als Mass der Fruchtbarkeit und das 4-Woohen-Gewicht des Wurfes als Masesta:b für die Säugeleistung der Muttersau und für die "üchs.i.~kei t der Ferk~.: (Aufzuch tvermägen) werden zur zahlenmässigen Beurteilu~ des Zuchtwertes herangezogbl '> tm'oh die Einführung der Mastleistungsprüfung in Verbir;wung mit eier Schlachtlfertbeurteilung wird auch dis Nutzleistungsfätligkei t erfasst und in die Gesamtbeurteilung einbezogerr, Zum Unterschied vom Milchvieh~ bei welchem die Milchleistung durch die Geburt des KaI.
- 151 -
bes ausgelöst wird, so dass die Nutzleistung des Muttertieres in Verbindung mit dem Zuchtwert des Vatertieres zur Bewertung der Zuchttauglichkeitdes heranwachsenden Jungtieres verwendet wird. muss beim Schwein der Nutzwert der EI terntie re durch l'rüi .~~~ der Nutzlei stung ihrer Nachkommen bestimmt werden.
Die Fruchtbarkeit und das AufzuchtvermBgen sind für die Beurteilung des Zuchtwertes von Sauen und Ebern von grösster züchterischer und wirtschaftlicher Bedeutung.
verscni'3(Ienen Wurl"nummern
Wurfnummern 234 5 6 7 8 9
Zuschlag ~O»89 +0,36 tO,OS ·;.l)g22
an Ferkeln Abzug .{),18 .{),29 .{),34 ..(),52 -0,19
- 152.-
Die von Z 0 r n und K r all i n ger (24) mit diesem umfangreichen MatAria1 durchgeführten weiteren Untersuchungen haben noch folgendes gezeigt, Die Jahreszei t hat auf die Ferkelzahl keinen Einfluss. ~uch die Anzahl aufgezogener Ferkel steht zur Jahreszeit in keiner Beziehungo Das !.ufzuchtvermögAn. aber verschlechtert sich zur kalten Jahreszeit hln$
Die Frage p ob der erste Wurf als Wertmesser für die Fruchtbarkeit und das Aui~uchtvermögen des Muttertiere. verwendet werden kann, wurde von zahlreichen Autoren untersucht (H a r i n g 1, Hof man n 10 p K 0 b 1 iB C h e k 12). Es wurde übereinstimmend festgeste11t p
dass die Anzahl Ferkel im ~"'!>~"'n "urf für die spätere Pruchtbarkei t des Muttertie reEbestimmend isto Das Glei~ ehe gilt a'.lch für das .\.ufzuchtvermögen (4-lfochen-lfurfgewicht) beim ersten Wurf o J~ grösser der Erstlingswurf ist, um so mehr wird das GesRu~e beansprucht und es bildet sich daher besser aus (lob 1 i s c h e k 12). Von allen genannten Autoren werden für den ersten Wurf 9 - 10 lebendgeborene und 1 - 8 aufgezogene Ferkel verlangt.
Zwei Tabellen sollen diese Verhä1 tnisse aufzeigen. Sie sind einer Arbeit von H a r i n g (7) entnommen und zeigen die Abhängigkeit ,-e~·t~u:rtgrösse und des Aufzuchtvermögens beim ersten W~rf z~r Wurfgrösse und zum Aufzucht vermögen in den folgendeü WUrfEn"
A. Lufzuchtleistung
.lufgezogene Anzahl Anzah::' Vfür • Anzahl Durchschnittlich Ferkel im 10 Sauen fe nach d. Würfe aufgezogene Ferkel Wurf 1. Wurf je Sau der späteren Würfe
unter 5 41 169 4,12 1,94 5 - 6 111 699 3,95 8,02 1 - 8 352 1429 4,06 8,28 9 .. 10 301 1217 4,06 8,39
11 73 302 4,14 8,82 über 11 32 140 4,37 9,09 Insgesamt 976 3956 4,05 8,31
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Aus dieser Tabelle geht hervor, dass mit zunehmender Zahl aufgezogener Ferke 1 im ersten Wurf auch die Zahl der durchschnittlich aufgezogenen Ferkel in den späteren Würfen ansteigt.
B. Säugeleistung (4-Wochen-Gewicht)
28 Tage Wurf-, Anzahl Anzahl Wür- Anzahl Durchschnittli gewicht beim Sauen fe nach do Würfe ches 28 Tage-1. Wurf 1. Wurf je Sau ' Wurfgewicht d.
späterctn Würfe kg kg
unter 40 129 554 4,29 52,96 40 - 50 102 428 4,20 55,61 45 - 50 122 464 3,80 56,12 50 - 55 131 501 3,82 56,91 55 - 60 134 550 4,10 56,94 60 - 65 100 393 3,93 58,12 65 - 10 60 228 3,80 60,63 10 - 15 41 195 4,15 62,62
über 15 74 278 3.76 65.34
Insgesamt 945 3591 3,98 58,43
Diese Tabelle zeigt die Abhängigkeit der Säugeleistung beim ersten Wurf zum späteren Aufzuchtvermögen. Bei einem 4-Wochen-Wurfgewicht von 40 kg im Erstlingswurf betrug das durchschnittliche Wurfgewicht der späteren Würfe mit 4 Wochen 52,96 kge Bei einem 28-TageWurfgewicht von 65 - 10 kg im 'ersten Wurf erreichten die späteren Würfe ein durchschnittliches 4-Wochengewicht von 60,63 kg. Es besteht somit eine enge Beziehung zwischen der Qualität des Erstlingswurfes und der folgenden Würfe. Dies gilt für die Fruchtbarkeit und cBS Aufzuchtvermögen in gleicher Weise .. Z 0 r n und K r all i n ger (24) haben für den Vergleich aer 4-Wochengewichte verschieden starker Würfe einen Normalwurf von 10 geborenen -gnd 8 verblei benden, Ferke~,-n als Bezugsgrösse verwendet~
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In diesem Zusammenhang muss auch der grosse Wert ausgeglichener Würfe hervorgehoben werden. S c h m i d t (19) führt hiezu an, dass es Muttertiere mit gut ausgeglichenen und solche mit sehr unausgeglichenen Würfen gibte Es dürfte sich hier um eine erbliche Eigenschaft der Muttertiere handeIne Tiere mit ausgeglichenen Würfen sind daher zu bevorzugen.
Zur Säugeleistung soll hier noch ergänzend erwähnt werden 9 das. die Milchleistungsfähigkeit der Muttersau wie die der Kuh anlagebedingt ist. Die Zusammensetzung der Sauenmilch wurde in Friedland eingehend untersucht.300 Milchproben ergaben einen durchschnittlichen Fettgehalt von 7 - 9~, 80 Untersuchungen zeigten einen durchschnittlichen Proteingehalt von 7 - 8 ~ (S c h m i d t 19).Beim veredelten Landschwein wurde festgestellt, dass ein Muttertier, das 8 Ferkel in einer 8-wöohigen Säugeperiode aufzieht~ im Durchsch~itt täglich 3 - 4 1 Milch produziert. Es geht daraus der grosse Bedarf an Nährstoffen hervor, der zur Erzeugung dieser Milchmenge mit der oben angeführten Zusa~mensetzung notwendig ist.
Bei der Auswahl von Z'lchtsauen ist auf ein gut ausgebildetes Gesäuge zu achten. Nach Untersuchungen aus Ruhlsdorf ist die Zitzenzahl erblich bedingt. Es muss bei Sauen und Ebern die Ausbildung von mindestens 12 Strichen verlangt werden o Soweit bisher bekannt, drücken Eber mit geringer Zitzenzahl die Zahl der Striche der Nachkommen auch von Sauen mit hoher Zitzenzahl (N ach t s h e i m 4) •
Es muss an dieser Stelle auch auf die Bewertung der Fruchtbarkeit von Z u c h t e b ern näher eingegangen werden., Die Bewertung der Fruchtbarkeit von Ebern wurde fruhe,~ so vorgenomme!l_, dass die durchschnittliche Ferkelzah:L der von eÜlem Eber gedeckten Sauen als Maßstab der Fruchtbarkei t des Ebers angesehen wurde~ Wie Z 0 r n, K r a. :c 1 i n ger und S c hot t (24) nachweisen9
wird durch diese Berech'1Ung keine Bewertung der Fruchtbarkeit des Ebers 9 sondern lediglich die durchschnittliche FrJcntbarkeit der von diesem Eber gedeckten Sauen ermit-
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te1to Dies aber auch nur unter der Voraussetzung, dass die Wurfnummern .der einzelnen Sauen nicht zu weit auseinanderliegeno Derzeit wird zur Beurteilung der vermutlichen Fruchtbarkeit von Zuchteberri der Wurf der Muttersau angegeben, aus welchem der Eber stammto Wie weit durch diese Angabe eine Schätzung der FruchtbaFkeit des Zuchtebers möglich ist, muss erst untersuc~t werdeno Jedenfalls wird a~ch hier nur ein Elternteil berücksichtigt. Es kann auf dißse Weise auch nicht festgestellt werden, ob und in welchem Ausmass der Eber die Leistung beeinflusst. Es ist keinesfalls gle,ichgül tig, ob ein Eber die Fähigkeit besitzt, bereits h 0 h e Fruchtbarkeit noch zu steigern oder zumindest zu halten, oder ob er nur imstande ist eine ger i n g e Fruchtbarkeit zu heben (Z 0 r n und K r a 1.1 i n ger 24).
Bei der Bewertung der F~~chtbarkeit des Ebers muss bedacht werden, dass die Sau mit ihrer kurzen Brunstdauer von 2 Tagen eine Bewertung der Fruchtb5rkeit des Ebers (Lebensfähigkeit des Spermas) nicht zulässt, da das Ebersperma in dieaem Zeitraum voll befruchtungs fähig bleibt. Es k~~n daher beim Eber nur eine normale Fruchtbarkeit oder Sterili tät festgestell t werden. Die Feststellung einer Variabili tät der Fruchtbarkeit von Ebern durch Vergleich der Fruc~tbarkeit der von ihnen gedeckten Muttersauen ist daher .nicht möglich (Zo 'rn 24) o~ (Wesentlich anders liegen die Verhältnisse beim Pferd. Da eine Stute ungefähr 6 Tage rosst, hängt es'von der Lebenskraft des Spermas eines Deckhengstes wesentlich ab, ob eine Befruchtung erreicht wird). Die Anzahl Ferkel· je Wurf ist daher nur ein Maßstab für die Fr~chtbarkeit der Muttersauo Die Vererbung der Fr~chtbarkeit eines Ebers kann daher nur über einen Vergleich der Fruchtbarkeitsverhältnisse der von einem Eber gedecktei Muttersauen mit ihren Tochtersauen ermittelt werdeno Ein Beispiel, das einer Abhandlung von Pro b s t und 0 b e r (16) entnommen iS-i;9 soll dies zeigen.
L~istungsvererbung von E
bern.
Eber
Deck-
Anzahl
Anzahl W
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TöohtA~
g.r. a.F
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Urfe
g.F
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.F
I
A
1944-46 16
98 6,1
ll,~
9,5 6}
10,9 8,5
I I ,
61 B
1945-49
20 3,1
10,0 8
,1
82 10,8
8,5 I
c 1946-48
18 60
3,'
10,8 9,7
102 10,9
9,.1
D
1944-46 18
50 2,8
10,0 8
,6
27 11,0
9,1
E
1945-47 13
36 2,8
9,2 8,2
7 10,6
9,9
F 1946-47
l' 45
3,5 11,9
9,4 39
9,4 8
,' ~-
, I
- 151 -
Betrachtet man in dieser Aufstellung die lnpaarungsleistung der Eber A und B so wären diese beiden als gleichwertig anzusehen. Nimmt man jedoch die durchschnittliche Leistung der Töchter in die Beurteilung mit hinein, so zeigt der Eber A eine bessere Vererbung der Fruchtbarkeit als der Eber B. Ebenso liegen die Verhältnisse bei den Ebern E und F. Bei Beachtung der Anpaarungsleistung ist der Eber E dem Eber F überlegen. Die Töchterleistungen zeigen . jedoch, dass der Eber F in der Vererbung der Fruchtbarkeit besser ist. (Am zweiten Beispiel wird der Wert des Vergleiches durch die geringe Anpaarungszahl 7 vom Eber E gedrückt). Man sieht an Hand dieses kleinen Beispiels,d&8. der Leistungswert eines Tiere. nicht durch die Eigenleietung sel1:s t, sondern nur durch den Vergleich der Eigenleistung und der Leistung der Nachkommen bestimmt werden kann.
Daraus ergibt sich der praktische Vorschlag, den Erbwert von Zuchtebern hinsichtlich Fruchtbarkeit durch Vergleich d'er Fruchtbarkeit der von ih~en gedeckten Muttersauen mit deren Töchtersauen festzustellen, diese Werte in die Z'lchtleistungsprii fung einzubauen und sie in den Abstammung'Stafeln zu vermerken. Beträgt z.B. bei einem Eber A die durchschni ttliche Fruchtbarkei t der von ihm gedeckten Muttersauen 10,57 Ferkel, die Tochterleistung bei 12 Töchtern durchschnittlich 12,0 Ferkel, so hat dieser Eber die Fruchtbarkeit um 1,57 Ferkel erhöht. Ein anderer Eber B hat zum Beispiel folgende Leistungen aufzuweisens
Mutterleistungen im Durchschnitt 20 Tochterleistungen im Durchschnitt
12,0 Ferkel 10,3 Ferkel
Dieser Eber tnt somit die Fruchtbarkeit um 1,7 Ferkel vermindert. Die Daten der Fruchtbarkeitsvererbung dieser beiden Eber würden daher lautens
Eber A 10,5 12,0 + 1,5
Eber B (M~tterleistung) (Tochter1eistung)
12,0 10,3 - 1,7
Der Eber A wäre somit als Erhöher der Fr~chtbarkeit und der Eber B als Yerminderer der Fr'~chtbarkei t anzusehen.
- 158 -
Zur Feststellung der Nutzleistungsfähigkeit bemühte man sich auch beim Schwein ä u s s e reM e r kmal e zu finden, die in engen Grenzen doch einigermassen sichere Rückschlüsse auf die Nutzleistungsfähigkeit ihrer Träger zulasse1 0 Wir kommen hiemit zur Frage ob zwischen Form und Leistung besti~~te Beziehungen bestehen. Es wäre, wie B r ü g g e man n (2) feststellt, VO!l grosser wirtschaftlicher Bedeutung, wenn man gerade beim Schwein mit seiner raschen Generationenfolge und der grossen Zahl~on Nachkommen (im Verhältnis zu Pferd und Rind) den "richtigen Typ" finden könnte, der die Fähigkeit besitzt, beste Nutzleistung zu erbringen.
Der Typbegriff wird von A d 1 u n g (1) folgendermassen umschriebena
"Unter Typ versteht man das Gesamtbild der die Nutzungseigenschaften eines Tieres ausdrückenden Körpermerkmale".
Zu dieser Frage liegen eine Reihe von Arbeiten vor, die keinesfalls ~u einem einheitlichen Ergebnis geführt haben.
Aus einem von S c h n eid e r (22) bearbeiteten Zahlenmaterial der Kraftborner SchweineleistungsprUfungen gibt B r ü g g e man n (2) Zahlen wieder, die die Streubreite der einzelnen Körpermasse von 100 kg Schweinen zeigen4 nie hier wiedergegebenen Werte für die einzelnen Masse wurden von 144 kastrierten männlichen und 144 weiblichen Masttieren erhalteno B r Ü g g e -man n erwähnt hiezu, dass es sich um Tiere aus einem engbegrenzten Z~chtgebiet handelt, die bei völlig gleichen Bedingungen gemästet wurdene
- 15~"'"
Körpermasse Männliche Tiere Weibliche Tiere m .± tS' Schwankungs- m.± 0' Schwankungs-
breite breite
Widerristhöhe ~,6! 3,27 57·82 ~,6! 2,81 58-1l
Kreuzhöhe 67,8 ! 2,61 58-n 67,7.t 2,15 62-73 Brusttiefe 36,o! 1,76 31 -41 35,5 ! 2,0\ 28-39
Brtm tbrei te 29,S! 1,61 26-36 28,6 ! 1,83 24·35
Brustumfang 110,0 ! 3,78 100 -12. 108,8 ! 3,49 102 -118
Umdrehbrei te 28,8,! 1,57 25-~ 28,3,! 1,65 25·35
Rumpflänge 85,S! 3,51 78·~ 85,9 ! 3,2. 78-~
Röhrbeinumfang 16,2 ! 0,71 lIt-19 16,1 ! 0,71 15 • 19
B r ü g g e man n kommt auf Grund dieser Ergebnisse zu dem Schluss, dass 100 kg Schweine gleicher Rasse eben keinen einheitlichen Typ verkörpern und führt an anderer Stelle wörtlich ausl " Es MUSS klar erkannt werden, dass die Beziehungen zwischen der Mast-und Schlachtleistung und den Körpermassen kaum als rasseeigentümlich angesprochen werden könnenJ dort, wo sie vorhanden sind, sind sie vielmehr innerhalb der Rasse familiengebunden. 1t
Aus der angeführten Arbeit geht weiter hervor, dass zwischen der Widerristhöhe und der Mast-und Schlachtleistung keine gesicherte Beziehung besteht. Das Gleiche gilt bei diesem Material für die absolute und relative Brusttiefe~ Dieses Ergebnis st,ht in Widerspruch zu dem von S c h m i d t, F 0 r s t hof f und 'f i n zen bur ger (17) gefundenen Beziehungen zwischen relativer Brusttiefe und der Mast-und Schlachtleistung~ Für die Beziehungen Brustumfang und Mastdauer sowie Brustumfang und Schlachtleistung wurden geringe aber doch geSicherte Korrelationskoeffizienten gefunden.
- 160 ~
Demnach weisen 100 kg Schweine mit grösserem Brustumfang eine kürzere Mastdauer und ein engeres Fleisch-Fettverhältnis auf. Für die Rumpflänge wurde festgestellt, dass bei zunehmender Rumpflänge die Speckdicke abnimmt und damit auch das Fleisch-Fettverhältnia weiter wird.
D ü r r w ä c h t e r, Hör s t und Bad e r (4) kommen ebenfalls zu dem Schluss, dass die Zugehörigkeit eines Tieres zu einem bestimmten Typ keine Gewähr für gewünschte Leistungen bietet.
Einen weiteren Beitrag zur LösUng dieser Frage erbrachten S c h m i d t, F 0 r s t hof f und W i n zen bur ger (17), die eine bestehende Abhängigkei t . der Masttauglichkei t und Schlachtgiite vor allem von den Breitenmassen ihres Materials nachwiesen. Aus dieser Arbeit geht hervor, dass es bei der Züchtung von Schweinen im Hinblick auf ihre spätere Verwendungsfähigkei t zur Mast vor allem darauf ankommt, Tiere zu finda1 und weiterzuzüchten, d~ im Verhältnis zur Widerristhöhe eine tiefe Brust haben. S c h m i d t kommt am Ende dieser Arbei t Zu dem Schluss, dass
1.) Zuchtwahl auf grosse relative B~lsttiefe auf eine Verbreiterung und Vertiefung des gesamten Rumpfes hinaus~!uft und
2.) dass durch zunehmende relativ~ Brusttiefe die Mastdauer abnimmt, der Schlaohtverlust zurüokgeht und ier Fettanteil auf Kosten des Fleisohanteils grösser wird~
Brei te und tiefe Formen ermö:{!ichen durch den grossen und weiten Raum, den sie den einzelnen Organen geben, ein harmonisches Zusammenwirken sämtlicher Organe. Das Futteraufnahmevermögen und damit die täglichen Zunahmen werden grösser, wodurch eine bessere wirtschaftliche Futterverwertung erreicht wird.
Die zweite Voraussetzung tür die Wirtschaftlichkeit eines Viehbestandes ist die Nut z 1 eis t-
- 161 -
u n g, die dieser zu erbringen hat.Hier muss sich eine richtige Fütterung mit einem entsprechenden Leistungsvermögen treffen, wenn der wirtschaftliche Erfolg gesichert sein soll. Das Schwein liefert uns als Nutzleistung Fleisch und Fetto Die von Rasse zu Rasse bestehenden Unterschiede im Leistungsvermögen sind "esent lieh geringer, als dte Unterschiede, die innerhalb jeder Rasse gefunden werden. Die Nutzleistung beim Schwein steht in nicht so ursächlichem Zusammenhang mit der Zuchtleistung, wie dies beispielsweise beim Milchvieh der Fall ist. Die Milchleistung wird hier durch die Geburt eines Kalbes ausgelöst und bedarf einer mengen-und qualitätsbestimmenden Feststellung um die Leis tungsfähigkei t des Muttertie res festzuhal ten und daraus auf die in Zukunft zu erwartende Leistungsfähigkeit des heranwachsenden Jungtieres zu schliessen. Bei der Nutzleistung des Schweines liegen die Verhältnisse etwas anders. Die Nutzleistungsfähigkeit der Muttertie re kann hier nur über die Nutzleistung ihrer Nachkommen bestimmt werden. Es muss daher durch die Mastleistung der Nachkommen der Nutzleistungawert des Muttertieres erfasst werden. Dabei müssen wir uns der Tatsaahe bewusst bleiben, dass alle Verfahren zur Leis tungap~iei unseren landwirtschaftlichen Haustieren die Leistungsfähigkeit dar einzelnen Tiere nur annäherungsweise bestimmen kCSnnen • .,ir milssen nur trachten, durch immer genauere Methoden der ?eststellung den wahren Leistungswert unserer Tiere immer genauer zu bestimmen.
Die grossen Unterschiede im Leistungsvermögen gehen aus einem Zahlenmaterial von S c h m i d t (21) deutlich hervor. Es muss bei diesem Zahlenmaterial noch darauf hingewiesen werden, dass es aus Versuchen mit einem weitaus einheitlicherem Material stammt, als es in'der breiten Landeszucht vorhanden isto Es besteht daher die berechtigt~ Annahme, dass die Leistungsunterschiede bei unseren Zuchten wesentlich grösser sind.
- 162 -
Tägliche Zunahme in Gramm (Mastperiode 30-100 kg)
F purchschnittlgrösste Zu- kleins te Zu-nahme nahme
0 0 cl 0 c1 0
I + + +
Veredelte Landschweine 1928/29 !"r &51,2 6Jo~6 795,5 786,5 50305 it6e,5
~ 100,11 loowo 122,2 124,7 77,3 73,0 Erl".lschlfein 1928/29 gz &\2,2 615,3 959,0· 824,0 5220D 455,11
~ 100,0 100,0 149,3 129,6 81,3 '~c5
Berkshires ~ S23~6 496,5 153,0 753pO 398,0 372,0 I . ~ 100,0 100,0 143,8 151~J 75,0 74,9 '
Unver~delte
Land<'chwei-ne ·gI ~o,9 5\1,4 722,1) fIl1,o 3~,1I 432,0
f, 1öo,1i 100,0 125,5 123,2 69,2 79,8 . -
Die Spanne von der· grössten zur_kleinsten täglichen Zunahme beträgt nach dieser. Tabelle,
Beim veredel ten Landschwein 291,0 Beim Edelschwein 431,0 Bei Berkahires 355,0 Beim unveredelten Landschwein 327,0
o +
326,0 369,0 381,0
235,0
Die durchschnittlichen Tageszunahmen weisen '·(~l: Rpsse Zu Rasse wei t geringere Unterschiede auf"
& gr 0
Veredeltes LandschweincE0elscl-tweln 9.0 5,3 nGrkoh-rcss'~~~"c::-edel teE: :'·:2.!'ldschwe:in 41,3 44,9
- 163 -
Eine weitere Tabelle soll zeigen, welche Unterschiede in der Mastdauer bei verschiedenen Rassen gefunden wurden.
Mastdauer in Tagen (Mastperiode von 30 - 100 kg)
Rasse Durchschnitt Kürzeste LänRSte f! 0 f! 0 cf
+ +
Veredeltes Land-schwein 1928/29
absolut 107,5 111,0 88.0 89,0 139,0 ~ 100,0 100,0 81 p9 80,2 129,3
Edelschwein 1928/29 b" 1 t
. a so u 109,0 110,2 73,0 85,0 l~,o
~ 100,0 100,0 67.0 n.l 122.9
Berkshire absolut 133,1 J.\l.o 93,0 93,0 116,0
~ 100,0 100.0 69,5 66,0 131.6 Unveredeltea Land-schwein a.bsolut 122,6 129,3 97,0 105,0 m,o
~ 100,0 100,0 79,1 81,2 1~,~
In dieser Tabelle treten die Unterschiede innerhalb der einzelnen Rassen besonders deutlich hervor.
0 +
152,0 lli,9
~,o 139.7
188,0 133,3
162,0 125,3
So beträgt der Unterschi.)d zwL"~hen der kürzesten und der längsten Mastdauer bei den einzelnen Ras-sen: T a g e
r! 0 0 + Veredeltes Landschwein 51,0 63,Q 5' Edelschwein 5;,0 &.9,0 &5 Berkshire 83~0 95,c ~g
ünveredel tee Landschwein 81,,, s-' .. t )9
- 164 -
Die folgenden Zahlen von S c h m i d t (20) wurden aus Versuchen mit dem veredelten Landschwein gewonnen. Sie zeigen die Mastd~uer in den einzelnen Gewichtsklassen,.
M ast d aue r i n Tag e n
Mastperiode 12.Le-benswoche
bis 110 kg
Mastperiode 30 - . 50 It
50 - 70 " 70 - 100 tt
Mi ttel d.Mastperiode ;0 - 100 kg
Mittel beider Geschlechter
mittlere r! 0
+
106,2 116,1
29,2 31,2 27,7 30,3 39,6 43,5
96,5 105,0
100,8
längste kürzeste t1 0 ri' 0
+ +
135,0 156,0 79,0 86,0
~1,0 ~l,o 21,0 25,0 33,0 38,0 21,0 23,0 50,0 65,0 27,0 32,0
129,0 1",0 69,0 80,0
136,0 74,0
Der Unterschied von der kürzesten zur längsten Mastdauer beträgt daher im Mittel beider Geschlechter:
Mastperlode ;0 -
50 ..
70 -
Differenz d. Mas tda.uer L d~J!as tperiode '0 -
50 kg
70 " 100 ..
100 kg
Tag e
18
16 28
62
- 165 -
Daraus geht hervor, dase Tiere mit besonders entwickelten Leistunesanlagen eine um 62 Tage kürzere Mastdauer haben können um das Enjgewicht von 100 kg zu erreichens Im angeführten Beispiel beträgt der Unterschied von der mittleren zur kürzesten Mastdauer 21~, von der kürzesten z'J.r längsten Mastdauer 46 ~o Tiere mit sehr gutem Futteraufnahmevermögen benötigen nach diesem Beispiel nur die halbe Ifastzeit um das gleiche Endgewicht zu erreichen, alo Tiere mit schlechtem Futteraufnahmevermögen.
Die hier aufgezeigten Unterschiede in der Mastleistung sind nur durch genaue Prüfung der Mastfähigkeit feststellbar. Es werden auf diese Weise jene Tiere gefunden, deren Futteraufnahmevermögen sehr gross ist, deren tägliche Zunahmen dadurch hoch sind und die das geforderte Schlachtgewicht früher erreichen als Tiere mit geringerem Futteraufnahmevermögen. Diese Tiere sind die wirtschaftlich besseren Futterverwerter, weil der für die Erhal tung nötige J.nteil an der gesamten Futtermenge bis zur Erreichung eines bestimmten Schlachtgewichtes wesentlich kleiner ist, da die Tiere das geforderte Endgewicht durch die "höheren täglichen Zunahmen sch,1e11er erreichen. Im angeführten Beispiel wird also Erhaltungsfutter für 62 Tage Mastzeit eingespart.
Aus einem Vortrag von C 1 aus e n (3) anlässlieh der Wintertagung der D.L.G. in Wiesbaden vom I.II. 1951 geht hervor ll dass durch d:ie dänischen Mastle:is tungsprüfungen der Bedarf an Futtereinheiten (F.E •• Futterwert von 1 kg Gerste) für 1 kg Zunahme von ~,17 auf 3,15 F.E. bei der dänischen Landrasse ~~ von 3~89 F.E. auf 3,16 F.E. bei der Yorkshire-Rasse in den geprüften Beständen herabgesetzt wurde. Die von C 1 aus e n angeführte Tabelle zeigt dies deutlich:
Jahr
1909/10 1919/21 1929130 1939/40 1949/50
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Die F u t t e r ver wer tun g der Versuchs schweine
Der Futterverbrauch in FoE. je kg Zunahme
Dänische Yorkshire Landrasse Rasse
3,77 3,89 3,59 3,58 3,39 3,31 3,22 3,31 3,15 3,16
Im Mittel beider Rassen werden somit 47 Futtereinheite~ oder der Futterwert von 41 kg Gerste bei der Mast von 20 - 90 kg eingespa..rt.C 1 a u • e n kommt auf Grund dieser Ergebnisse zu dem Schluss. dass es in Dänemark theoretisch m6glich wäre für das Jahr 1951 bei einer Gesamtproduktion von 4,' Millionen Schweinen 200.000 Tonnen Gerate einzuaparen~ wenn diese bessere wirtschaftliche Futterverwertung für die gesamte dänischen Mast8chwei~e zutreffen würde.
'ür die »urchführung von Mastleistungaprüfungen ist die Zahl der zur Probamast notwendigen Ferkel eines Wurfes besonders wichtig, um einerseits sichere Ergebntsse zu erhalten und andererseits die Kosten der Prüfung in annehmbaren Grenzen zu halten.
S c h m i d t und Lau p r e c h t (18) untersuchten an zwei vollen Würfen die Ergebnisse der Mastleistungsprüfung bei verschiedener Wahl der Probetiere. Bei Einsendung von 2 Probetieren (ein weibliches und ein kastriertes männliches) in die Probemastanstalt, die nach dem mittleren Wurfgewicht ausgewählt wurden, werden die Mastei~enschaften des gesamten 7urfes mit einer für die Praxis entsprechenden Genauigkeit erfasst$ Es wird in diesem Zusam~enhang auch ein Vergleich der Streuung von
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rlile hleistungspIÜ fungsergebnissen und. Mastleistungsergebnissen angestellt. Bei den beiden je neun Ferkel starken Würfen betrug die grösste Abweichung vom Mittel der täglichen Zunahmen aller Ferkel 7,2 ~ nach oben und 0,2 % nach unten g Die Ergebnisse der Milchleistungsprüfungen weichen bei dreiwöchigen Kontrollen um ungefähr 5 %, bei vierwöchigen um mindestens 9 ~ nach der Plus-und Minusseite von den tatsächlich erzielten Leistungen ab.
Die Durchführung von Mastleistungsprüfungen ist mit der Feststellung der Zunahmen und des Futterverzehrs für ein bestimmtes Schlachtgewicht nicht erschöpft. Es ~lSS noch die Feststellung des Fleisch-Fett-Verhältnisses und. die Bewertung der Schlachtware dazu komnen g um den Vergleichzwi-schen Zunahme und Verzehr ridtig durchführen zu können. Wie W i t t (23) ausfül,!'t s hängt das Fleisch-Fett~Verhältnis nicht nur vom Gewicht der Tiere ab. Ob das Tier aus dem gereichten Futter früha r oder später mehr Fleisch oder mehr Fett ansetzt? ist weitgehend erblich bedingt. Man kann daher auch in dieser Richtung aus dem gesamten Bestand. unserer Schweinerasse das auslesen, was die gegebene Marktlage erfordert,ohne dass eine grundsätzliche Umstellung des Zuchtzieles erforderlich ist. Die Rentabilität der Schweinemast wird durch das Auffinden jener Tiere wesentlich gesteigert, die mit dem grössten Futteraufnahmevermögen und den dadurch grössten täglichen Zunahmen, die kürzeste Mastzeit benötigen, um ein bestimmtes Schlachtgewicht zu erreichen. Dies sind die Tiere mi t der besten "wi rtschaftlichen Futterverwertun~' (W i t t 23), weil bei ihnen ein wesentlicher Teil des Erhal tungsfutters eingespl rt werden kann. Mit der "physiologischen Futterverwertung" , nämlich mit der Nährstoffmenge, die für die Erzeugung von 1 kg Fleisch oder 1 kg Fett nötig ist, hat dies nichts zu tun (L i e b s c her 13, H ö p 1 e r ll~ W i t t 2 j) •
~ie schon erwähnt, ist die Feststellung des Fett: Fleisch-Verhältnisses bei der Durchführung von !.!?.st.Lüstungsprufungen-unerlässlich., H a r i n g und Ij. r ' .. ~ " n (9) führen hiezu 'iUS 0 da.ss es unerlässlich
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ist~ die einzelne Prüfung so zu gestalten, dass die tatsächlich aufgenommene Nährstoffmenge dem tatsächlich Fleisch-Fett-Verhältnis gegenübergestellt wird. Die erste Voraussetzung hiefür ist die Einzelmast, da nur so die von dem betreffenden Tier aufgenommene Nährstoffmenge exakt bestimmt werden kann. Die zweite Voraussetzung ist die genaue Bestimmung des Fett-Fleischanteiles. H a r i n g (8) hat festgestellt, dass die bisher übliche Methode der Feststellung des Fett-Fleisch-Verhä1tnisses (Speck und Flomen - Fett, Rückstück und Schinken -Fleisch) zu ungenau ist.
Es wurde eine neue Methode entwickelt, die bei den Mastleistungsprüfungen Verwendung finden kann und den Fett I Fleischanteil wesentlich genauer erfasst. Die Zerlegung der 4 Teilstücke, nämlich Rückenstück, Schinken, Speck und Flomen in Fleisch und Fettanteil und die Feststellung der im Fleisch enthaltenen Menge an Rohfett sowie die Berücksichtigung von Schwarte und Knochen ermöglichen eine genauere Beurteilung des Fett I Fleiechverhältnisses.
Zusammenfassung
Es wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten zur Zuchtund Nutzleistungsprüfung beim Schwein bestehen und welche Möglichkeiten vorhanden sind, diese zur Hebung der gesamten Schweinezucht nutzbringend zu verwenden. Hohe Fruchtbarkeit. gutes Aufzuchtvermögen und hohe Mastleistung ermöglichen eine wesentliche Erhöhung der Rentabilität der Schweinezuchto Sie kann jedoch nur durch genaue Prüfung dieser erblich bedingten Eigenschaften er~eicht werden.
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Literaturverze1chnis
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Aus der Bundesanstalt Für alpine Landwirtschaft in Admont
(Lei ter: Univ.Prof .Dr. A.. Z e 1 1 e r) ===============================================
Versuche über die Wirkung des KeimlingsdUngers Itp 0 r r 0"
Zusammenfassender Bericht von A. ZeUer
auf Grund der Versuche von V. Hartmair und G. Jähnl.
I. Einleitung
In den letzten Jahren wurde verschiedentlich die Frage erörtert, ob eine besondere Düngung der Keimlinge landwirtschaftlicher Nutzpflanzen zoT. vielleicht auch in Form einer Reiz-bezw. StimulationsdUngung möglich, angebracht und wirtschaftlich vertretbar sei.
Da dieser Frage gerade für Oesterreich besondere Bedeutung zukam beauftragte das österreichische Bundesministeriums für Land-und Forstwirtschaft auch die Bun1esanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont damit~ die Wirkungen eines derartigen im Handel erhältlichen Präparates ttPorro" zu überprüfen.
Diese Prüfung wurde so vorgenommen, dass mit möglichst exakter Versuchsmethode darangegangen wurde, Art und Ausmass der von der erzeugenden Firma in ihrem Prospekt dem Porro zugeschriebenen Wirkungen zu überp~ifen. Die wichtigsten in diesem Prospekt aufgestellten Behauptungen sind die foleenden:
1. Porro erhöht die Keimfähigkeit
2. Porro erhöht die Gleichmässigkeit der Keimung
,. Porro erhöht die Gleichmässigkeit der Entwicklung
4. Porro erhöht die Entwicklungsfreudigkeit
5. Porro steigert den Ertrag
6. Porro fördert das Wurzelwachstum
Da weiters behauptet wird, dass die Wirkung des Porro vielfach besonders bei überlagertem und nicht mehr voll keimfähigem Saat gut zu beobachten ist, wurde ein Grossteil der Versuche mit derartigem Saatgut ausgeführt. Zusätzlich wurde auch geprüft, was sich ergibt, wenn eine grössere Menge Porro, wie sie nach einigem Stehen an der L'lft an den Samen haften bleibt, angewandt wird und ob sich etwa ähnliche Wirkungen durch gewöhnlichen Gips erzielen lassen.
II. Versuehamethode
Die in der Einlei~ gestellten Fragen wurden mit Hilfe von' Gruppen von Ver~chen zu beantworten v&rsuoht. Es sind diesa
ba) Keimungsversuche im Thermostaten ) Keimungs-und Wachstum.versuche im Ge
wächshaus c) Feldversuche
Die bei den Keimungsversuchen im Thermostaten und die bei den Keimungs-und Wachstumsversuchen im Gewächshaus erhaltenen Pflanzen und Keimlinge gestatteten die Vornahme einer Reihe von Messungen und Zählungen~welche zum Beweis oder zur Widerlegung der zu prüfenden Behauptungen herangezogen werden konnten.
,Im einzelnen wurde wie folgt verfahren,
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Die Keimungsversuche im Thermos ta. ten wurden bei einer konstanten Temperatur von 240C ausgeführt. Hiebei wurde nur vorgewärmtes doppelt destilliertes Wasser~sorgfältigst gereinigte (Dampf uew. !) Petrischalen und Filtrierpapier für die quantitative Analyse verwendeto Die Zahl der gle ichzei tig a.lsgeführten parallelen Keimproben betrug mindestens 4, meist aber 5 oder 6, die Zahl der in jeder dieser Keimproben enthaltenen Samen war 100 oder 200 9 in Ausnahmefällen auch nur 50. Die Versuche wurden im Sommer und Herbst ausgeführt und vielfach nach einigen Monaten im Spätherbst und Winter mit dem gleichen Saatgut wiederholt, um einen allfälli~en jahreszeitlichen Einfluss nicht zu übersehen 4
Die Keimunp's-und Wachstumsversuche im Gewächshaus (
wurden auf Parabeete in ~~t abgelagerter schwach saurer Mistbeeterde ausgeführt. Die Zahl der Wiederholungen betrug 4-6, bei Winterzwiebel aber 10. In jeder Wiederholung befanden sich bei einigen Versuchen je 100 Pflanzen, bei den meisten aber je 400 Pflanzen bezw. Samen. Die bei diesen Versuchen herangewachsenen Jungpflanzen wurden bei der E1nte teils einzeln, teils in Form von Stichproben, teils v.oHs'täl)_d.~lL~~9g~n und gemessen, der H20-Gehalt bestimmt und an ihnen wurden Wägungen und Messungen des Wurzelsystems vorgenommen sowie Zählungen der entwickelten Blätter ausgeführt. Zur Bestim.mmg der Keimfähigkeit bezw. Keimgeschwindigkeit wurden tägliche Zählungen der aufgegangenen Pflänzchen ausgeführt. Auf Grund dieser. Versuche ko~nte die Gleichmässiekei t der Keimung und der Entwicklung' und die Entwicklungsfreudigkei t (d.h .. die Entvlic:üungsgeschwindigkei t) beurteilt werden .. Die Anlage der Versuche erfolgte zum Grossteil r13.eh den moderre n Fis h e r i sehen Verfahr.en der ungeordneten Anordnung der Einzelparzellen~ Dies ermöglicht ei.r.e gute Ausschal tung von Lage-Unterschieden und ge-sta ttet!, bei der Auswertung der Versuche die Varianzanal:,se anz'.1wenden mitHilfe der noch kleinere Unterschiede als li t anderen Verfahren erfasst werden können.
Die Feldversuche dienten der Ertragafeststellung. Wegen des Mangels ausreichend grosser und gleich-
.. 11S •
mässiger Versuchsflächen mussten die Versuche zum Teil mit anderen kombininiert werden. Aue diesem Grunde sohwankte bei den V~rsuchen mit Getreide die Parzellengrösse von 25 - 6 m , standen gedrillte, handgelegte und gestreute Parzellen im Versuch usw. Andererseits wurden die Versuche mi t Wurzelfrücl'ten nach den modernen Fis h e r'schen Methoden angelegt um auch kleinste Unterschiede noch erfassen zu können.
Die Berechnung der Versuchsergebnisee erfolgte so exakt und vorsicht;ig als möglich. Die Keimversuche wurden nach dem "Vierfelderschema" unter Anwendung des t 2-Verfahrens ausgewertet. Die nach den Fis her' schen Verfahren angelegten Versuche wurden der Varianzanalyse unterworfen und im übrigen wurde soweit erforderlich und möglich das S t u den t'sche t-Verfahren angewandt. +) Die in den T9.bellen angegebenen Wahrscheinlichkeitswerte bedeuten immer die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die zwischen Kontrolle und Versuoh gefundenen Unterschiede nur zufällige, nicht durch den Versuch hervorgerufene sind. Wenn diese Zufallswahrscheirilichkei t grösser als 5 ~ ist, dann muss man annehmen, dass' es nicht gelungen ist, einen Untersch~ed zwischen Kontrolle und Vers:lch wahrscheinlich zu :machen .. Je kleiner sie ist, desto besser ist der U'nterschied zwischen X~ntrolle und Versuch gesichert.
Ein Wort ~Jss noch den Verfahren gewidmet werden, die verwendet ~Jrden um die Gleichmässigkeit einer Eigenschaft (Keimung, Entwicklung usw.) zu bellrtei1en~E8. diente hiezu die Berechnung des Variationskoeffizienten V der leich ist der in Prozenten deaMittelwertes aus-
m esa Recbenverfahren IIlrden bekannt 1i cl! inden letzten 15 Jatnn fast übera n inder lIe 1t in das. landwi rtschaft li ehe und naturwi ssenschaft 1i che VSrsüChswesen lIit grösst .. Erfo 1p eingeführt. Sie sind ja 'Handbuch dar PflanzenzüChtungi im Auszug beschrieben. Für IhN Anwentilllg ist aber das Studiua eines der dies Gebiet behandelnden lehrbücher nohall€HQ. A 18 so lchl koan u.a. in frag.: Snsdecorll STATlSTlCAlIfTOOOS ArPlIED TC EXPERI~,iS l ~ AGRI. OJLn!lI j IOla Co 11eg8 P.ress.19lt8, 4. Aufl. p Mathtr, STATlSTfCAl.ANAlYSIS I~ BfOlOOY, 2.Aufl. i
Loodon 1~ und R.A. fisher, STAT!STlCJ.L rnooos FOR~EARCH WORi'LRS •. k Auf' •• tdintu~ 19~. e für den h;er meist verw~Qdeten.t~Test vg1. Pätau, Slo~. Zbl. 53, 152-;68, 1943
- l7G-
gedrückten Standardabweichung (V.. 100 0). Je grösser ein Variationskoeffizient ist, d1sto M grösser ist die Ungleichmässigkeit eines Beobachtungsmaterials, je kleiner er ist, desto grösser ist die Gleichmässigkeit (und desto kleiner die Ungleichmässigkeit).
111. Die Versuchsergebnisse
1.) Porro und Keimfähigkei t
Um festzustellen, ob Porro die Kei~fähigkeit besonders von altem überlagertem Saat~lt beeinflusst,wurden 29 Versuchsreihen durchgeführt. Hierbei wurde das Verhalten von 72.000 Sa~en beobachtet. Nur in ll·dieser 29 Versuchsreihen ergab sich ein über die zufällig (d. h. in wenigsten 1/20 aller Fälle) Zu erwartenden Sc~ankungen der Keimfähigkei t hinausgehender l!:bfluss des Porro auf die Keimfähigkeit.
In 4 Versuchsreihen ergab sich eine ~rhöhung der Keimfähigkeit durch Porro, nämlich
derung
und
bei frischem Weizen um bei altem Kais um bei frischer Hirse um bei altem Kohlrabi um
In 7 Vers'.lchsreihen bewirkte Porro der Keirnfä.hi~ ei t. nämlich
bei 801 tam Weizen um 5,' ~ bei a.ltem Mais um 18 "bei frischer Gers te um 4,8 " bei 80: tan Ra ten Rüben um 32 ~ bei altem Kohlrabi um 23 ~ bd altem Saiat um 9 ~.
eine Vermin-
)3ei 8 der übrigen 18 Versuchsreihen zeigten die mit Porro behandelten Samen eine etwas grössere Keim-
fähigkeit als die Kontrollen, nämlich
bei frische r Hirse a1 ten Tom ten alten Boten Rüben a1 tem Kohlrabi altem Salat (3 Versuchsreihen) alter Winterzwiebel.
In den letzten 10 Versuchsreihen keimten di e mit Porro behandelten Samen etwas schlechter als die unbehandelten, nämlich bei
frischem Weizen altem Mais al ten T oma ten altem Rettibh al tem Weisskraut
al tem Kohlrabi al tem Salat (2 Versuchsreihen) alten Karotten al "te r Zwi ebel
Aus diesen letzten 2 Versuchsgruppen dürfen jedoch keinerlei Schlüsse auf eine etwaige Wirkung des Porro gezogen werden, da die aufeetretenen Unterschiede nicht grösaer war~n als zufällig zu erwarten iat. Sie zeigen nur, dass die Aus'schläge zum Teil n~ch ~er posi ti ~ren n..,r! ZU!11 ':'e!l ,nach der negativen Seite gehen, also genau das Verhalten zeigen, das beim Fehlen eines in einer bestimmten Richtung wirkenden Einflusses zu erwarten ist.
Der Porroeinfluss war also
in 18 Versuchsreihen 0, nicht vorhanden in 7 Versuchsreihen negativ
und in 4 Versuchsreihen positiv.
Da vielfach dasselbe Saatgut 1n allen' Gruppen vork~mmt ist insgesamt zu schUese9!!! dass es nicht möglich, wal'~ eine eindeutiges reproduzierbare Wirkung des Par.!":, auf die Keimfähigkeit nachzuweisen.
Grössere (etwa doppelte bis vierfache) Porromengen wurden 1n 9 Versuchsreihen a.ngewand t.. In 2 ','Uen wirkten
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sie statistisch gesichert fördernd auf die Keimfähigkeit, nämlich bei
frischer Gers te und alten Tomaten
während bei altem Mais eine hemmende Wirkung auftrat. die übrigen 6 Versuchsreihen zeigten keine über dJ. s zufällige Mass hinausgehenden Porrowirkungen (altes Saatgut von Mais, Rettich, Weisskraut, Karotten, Zwiebeln. und Winterzwiebeln).
Gips, der in einigen Kontrollversuchen neben porro verwendet wurde, zeigte genau die gleiche Wirkung wie grössere Porromengen. Bei frischer Gerste und alten Tomaten wa.r die Wirkung günstig, ungünstig war sie bei a.1 tem Mais.
Eine tabellarische Zusammenstellung der ausgeführten Versuche enthält Anhang I.
2.) Porro und die Gleichmässigkeit der Keimung.
Mit der Angabe, dass Porro "die Gleichm~saigkeit der Keimung erhöht" kann offenbar zweierlei gemeint sei~ Es können erstens Unterschiede zwischen Parallelversuchen vermindert werden. d.h. also eß können die immer zu beobachtenden Schwa~kungen der Keimungsprozente vermindert werden oder es kann zweitens infolge des durch Porro bewirkten gleichzeitigeren Keimens aller keimfähigen Samen der endgültige Keimungsprozentsatz früher erreicht werden. Beide Fragen lassen sich aus dem Admonter Versuchsmaterial beantworten.
Um die grössere oder kleinere Ubereinstimmung von Parallel versuchen exakt baartei1en zu können, wurden die schon eingangs erwähnten Variationskoeffizienten berechnet,~
In 18 der 29 Versuchsr-eihen, die zum Teil im Thermostaten zum Teil im Gewächshaus a.lsgeführt wurden, zeigtendie mit Porrobäh3.ndel ten I(eimungsproben geringere
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Schwankungen als die unbehandelten Proben (Mai,2mal, Weizen 2mal, Tomaten, Zwiebel, Winterzwiebel, Rote Rüben, Kohlrabi 2mal, Salat 5mal, Hirse 2mal). Die Variationskoeffizienten betrugen hiebei 99-bis 4 ~ der des unbehandelten Saatgutes. In den übrigen 11 Versuchsreihen waren die mit Porro behandelten Keimproben ungleichmässiger als die Kontrollen (Mais, Gerste, Weisskraut, Rettich, Karotten, Weizen, Tomaten, Rote Rüben, Kohlrabi 2 mal, Salat). Die Variationskoeffizienten betrugen hiebei 106 bis 338 ~ der der unbehandeI ten Proben.
Eine statistische Prüfung nach dem t 2-Verfahren ergibt, dass bei 29 Versuchsreihen und einem bei sehr vielen Versuchsreihen sich ergebenden lsl-Verhältnis von Förderung und Hemmung ein 11:18-Verhältnis mit 40~ Wahrscheinlichkeit zufällig erwartet werden muss.Aus den vorhandenen Zahlen kann also nicht geschlossen werden, dass das Porro die Gleichmässigkeit parallel ausgeführter Keimungsversuche gesetzmässig und zuverlässig vergrössert. Dem entspricht auch die Tatsache, dass der Mittelwert der Variationskoeffizienten aller 29 Porro-Versuchsreihen 103 ~ 14,4 ~ des Variationskoeffizienten der Kontrol1versuchareihen beträgt. Die durchschnittliche Erhöhung des Variationskoeffizienten betrug im Mittel aus den 11 Versuchsreihen, in denen eine solche Erhöhung beobachtet wurde 77 ~ während die durchschnittliche Erniedrigung in den 18 anderen Versuchsreihen 42 ~ betrug. 10 Versuchsreihen, bei denen eine grössere Porro-Menge angewandt wurde, ergaben einen durchschnittlichen Variationskoaffizienten von 103 ~ 7~8 ~ des Variationskoeffizienten der Kontrollreihen. Dle mittlere in 5 der Versuchsreihen beobachtete Erhöhung betrug 59~, die mittlere Erniedrigung in den restlichen 5 Versuchsreihen betrug 53 ~. Die 5 mit Gips ausgeführten Reihen ergabe~ eine mittlere Zunahme des Variationskoeffizienten um 55 ~o Dies setzt sich zusammen aus 3 Reihen mit eire r durchschnittlichen Zunahme von 108 ~ und aus 2 Reihen mit durchschnittlich 24 ~ Abnahmeo
Da einige Pflanzen w:l.ederhol t (zu verschiedenen Zei ten bezw o ah 'Verschie1e!l9 So-r-teL.) ul1.tersu:_~ht ~lrden~
- 180 ..
ist es ganz interessant zusa~~enzuBtellen, welchen Einfluss das Porro auf die Gleichmässigkeit der Keimung in diesen Fällen zeigte.
Pflanze
Mais Weizen Tomaten Rote Rüben Kohlrabi Salat Hirse
Summe
Erhöhungen Erniedrigung der Gleichmässigkeit der Keimung
2 1 2 1 1 1 1 1 3 2 5 1 2 --
16 1
16 positiven Wirkungen stehen also 7 negative gegenüber und es ist an der Tabelle ersichtlich, dass höchstens beim Salat von einer konsequent die Gleichmässigkeit .der Keimung fördernden Wirkung des Porro gesprochen werden kann. Wenn m'ln annirnmt p dass das Porro keine in be-stlmmter Richtung gehende Wi~kung hat, wenn man also 5~ Förderung und 50 <'f, Hemmung erwartet und wenn man die gefundene 16:7-Wirkung mit Hilfe des X 2-Verfahrens unter Anwendung der Kontinuitätskorrektur mit dieser Erwartung ver.sle~.chtg dann erhält man ein t 2 von 1,43 mi t einer Zufallswahrscheinlichkei t von 24 ~. Eine eind.e·<tige Porrowirkung ist also durch ".as l6:7-Verhältnis noch nicht na.c 'egewieser..., da ein derartiges Ergebnis mit 24 % Wahrscheinlichkei. t zufällig eI"'uartet werden kann" Lässt man den Salat in obiger Tabelle weg? dann ergibt sich ein t 2 VGn 0,49 mit einer Zufallswahrscheinlichkei t von
48 ~. Die zwei te mögliche Bedeutung einer "Erhöhung der
Glelchmässigkei t der Keimung" ~ nämlich d.as raschere Er..... .; '~h-,:!\ des end gij. 1 tig€-n Keimungsprozentsatz8B wurde ebenfalls in einer Reihe von Versuchen überprüft.
In 3 Fällen (Winterzwiebel, Rettich und Weisskraut) er-ab sich eine Beeinflussung der Keimungszei t, in 1 Fall
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(Karotten)ergab sich eine Andeutung für eine Herabsetzung der Keimungszat durch porro (Zufallswahrscheinlichkeit aber 20 ~ !) und in 1 Fall (Zwiebel) verlängerte Porro in normalen und erhöhten Mengen die Keimungszei t (Zufallswahrscheinlichkeit 5 ~ ).
Zusammenfassend lässt sich also feststellen,dass im Durchs chIli tt aller ausgeführten Versuche keine eindeutige reproduzierbare Beeinflussung der Gleichmässigkeit der Keimung von Samen durch Porro nachgewiesen werden konnte.
Im Anhang 11 sind die Versuche zusammengestellt, aus denen obige Werte entnommen wurden. Nähere Angaben über 1ie einzelnen Versuche sind im Anhang I jeweils unter der gleichen Protokollnummer zu finden.
,.) Porro erhöht die Gleichmässigkeit der Entwicklung
Die Beurte ilung der Gleichmässigkei t der Ent wicklung von Pflanzen kann sowohl nach ~e8sungen oberirdischer als auch unterirdischer Teile erfolgen" A.ls mathema tisches Mass für die Gleichmässigkei t kann wiederum der Variationskoeffizient gelten.
a) Messungen an oberirdischen Teilen wurden an Mais,Weizen, Gerste Zwiebel und Winterzwiebe: ausgeführto Nähere Angaben über die einzelnen Versuche finden sich unter der entsprechenden Protokollnummer in den Anhängen I und IV. lus den VariationakoeffiZien tan und den entsprechenden Zufallswahrscheinlichkei ten, die im Anhang 111 aufgeführt eindg ergibt sich, dass keine Wirkung des Porro nachweis ba:-.. ... ist"
b) Messungen an unterirdischen Teilen wurden an den , Wurzeln von Winterzwiebel, Zwiebel. Karotten,Weisskraut und Rettich ausgeführto Das Ergebnis dieser: Messungen und der Umfang der ausgeführten Venuih8 ist aus der folgenden Tabelle zu entlld;'jut:~l<l
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Also nur bei Zwiebel liess sich überhaupt eine Beeinflussung der Gleichmässigkeit der Wurzellänge durch Porro feststellen. Porro bewirkte hier eine schwache Erhöhung der Gleichmässigkeit. Das Ergebnis hat eine Zufallswahrscheinlichkei t von etwa 4~, ist also s ta tistisch gesichert. Als Einzelergebnis neben 4 Versuchen, die keine Beeinflussung der Wurzellänge durch Porro ergaben, besagt es aber natürlich nicht vi~
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass über 19.000 a~sgeführte Messungen ergaben, dass eine sicher nachweisbare Beeinflussung der Gleichmässigkeit von Wurzeln durch Porro nicht stattfindet.
4.) Porro erhöht die Entwicklungsfreudigkeit.
Die Schnelligkeit der Entwicklung einer Pflanze kann sich an verschiedenen Merkmalen zeigen. Neben sohwerer erfassbaren morphologischen, wie Knospen-und Blattentfaltung,sind es leicht zu beurteilende Eigenschaften wie Grösse bezw. Länge der Triebe, Gewich t der Triebe usw., die ein Mass für die Entwicklungsgeschwindigkeit, die Entwicklungsfreudigkeit, abgeben können.
Wir haben unser Versuchsmaterial auch in dieser Hinsicht einer eingehe:1den Bearbeitung unterzogal und hab en folgende Merkmale näher untersucht:
a) Die Keimblattentfaltung: Bei Keimproben wurden bei mit Porro behandelten und bei unbehandelten Proben die Zahl der Keimlinge festgestellt, welche iie Keimblätter entfaltet hatten. Eine Porro9Wirkungkonnte nidt festgestellt werden (Kohlrabi).
b) In anderen Versuchen wurde das Aufrichten der Keimlinge verfolgt. Es konnte kein Anhaltspunkt dafür'~efunden werden, dass Porro-behandelte Keimlinge sich früher aufrichten als unbehandelte (Salat).
c) Junge Hirse-Keimlinge wurden nach ihrer Länge klassifiziert. Die Anzahl del' ;.";er 9 mm langen war bei dem mit Porro beh:l.:-,del ten S:=':'s'1 ,,-:,t grösser,
Diese 3 Versuche v die vor allem die ersten Stadien der Keimung erfassen sollten, zeigen also, dass nur gelegentlich eine Wirkung des Porro festzustellen ist.
d) Bei den Versuchen mit Weisskraut und Rettich wurden an insgesamt über 3500 Pflanzen die Zahl der Blätter festgestellta Die mit Porro behandelten Pflanzen unterschieden sich nicht von den Kontrollpflanzen.
e) Messungen der Länge der oberirdischen Teile junger Pflanzen vcnMais, Weizen v Gerste, Zwiebel und Winterzwiebel ergaben nur beim Gerstenversuoh eine etwa 5,6 % grössere Länge der Porro-Pflanzen. Eine grössere Porromenge bewirkte bei Weizen Längenzunahme von etwa 7 %. Gips statt Porro erbrachte bei Weizen und Gerste Län~enzunahme von 6 - 8 10. In der Mehrzahl der Versuche lässt sich jedoch keinerlei Wirkung des Porro nachweisen.
f) Das Frischgewicht der oberirdischen Teile wurde bei Weizen, MaiS: Gerste, Tornaten v Winterzwiebel, Zwiebel, Karotten, Weisskraut und Rettich bei insgesamt über J.7. ClOO Pflanzen bestimmt .. Nirgends liess. sich irgend eine Porro-Wirkung nachweisen.' .
g) Der Gehalt an Trockensubstanz wurde bei den gleichen Pflanzen festgestellt. Eine Wirkung des Porro konnte nirgends gefunden werden.
Die Ergebnisse all der langwierigen Berechnungen sind im Anhang IV zusammengestellt. Von einer Mitteilung und Dnrchrechnung aller vorliegenden Trockensubstanzbestimmungen w'c.lrde abgesehen, da der Aufwand an Arbei t für das auch deutlich sichtbare negative Ergebni8 überflüssi;3" erscheint.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nicht ge~.a,ng) irgend eine ins Gewicht fallende Beeinflussung deI' Entwicklungsfreudigkei t durch Porro nachzuweisen.
- 185 -
5.) Porro steigert d!n Ertrag
In 10 Versuchen wurde die Frage geprüft, ob Porro den Ertrag steigert4 Einer der Versuche (mi t Rote Rüben) konnte wegen zu vieler Fehlstellen nicht ausgewertet werden. Die Ergebnisse der übrigen Versuche sind in der folgenden Tabelle übersichtlich zusammengestellt. Im Anhang V sind nähere Einzelheiten über die ausgeführten Versuche mitgeteilt. Die besonderen Verhältnisse in Admont (beschränkte Grösse der zur Verfügung stehenden Versuchsflächen, schlechter Boden, extreme Klimalage) machten es notwendig, die Porro-Versuche zum Teil nur als orientierende Mikro-Versuche, zum Teil im Rahmen anderer Versuche mitlaufen zu lassen. Diese Einschränkungen wurden aber durch lnwenäung besonders wirksamer Rechenverfahren und zum Teil auch schon durch entspre~hende Anlage der Versuche zu kompensieren getrachtet. Die Wirkungen der Porro-Behandlung waren dle folgenden:
Protokoll-Nr.
2024
2025 a1
2025 a2
2025 b1
2025 b2
2025 c1
2025 c2
2006
Pflanze
.in t erwei zen
Sommerweizen tt
Sommergerste
•• Hafer
" Zuckerrüben (Kai se rau ,
." ) ...... 00- m
Zuckerrüben (Admont)
K:l.rotten
Porro-Wirkung Zufalls": auf d. Ertrag wahrschän-
lichkei t
+6~ 26 ~
-6,5 ~ 74 ~ -16 ~ ·32 ~
+1 ~ 89 ~
+2 ~ 93 ~
> -J,5 ~ 51 ~
+10 ~ 68 ~ I
Gewicht +12 % 16 ~
Zucker +9 % 58 ~
(}ewi cht +23 ~ 9~ Zucker +22 ~ :~ 0 ,::0
-10,5 .~ , . .., . .., ~ ,'. l"
- 186-
Es ist also nur die n~gative durch Porro bewirkte Ertragsänderung bei Karotten statistisch gesichert. Eine mühevolle, genauere lnalyse der Zuckerrübenversuche ~rgab, dass anter den geprüften 3 Sorten doch eine war,die sm wenigsten im Zuckerertrag statistisch gesichert (5 ~ Zufallswahrscheinlichkeit) positiv auf die Porro-Behandlung reagiert hatte. Eine andere Sorte dafür reagierte negativ. Im Durchschd tt jedenfalls war auch bei den Zuckerrüben keine eindeuti ge Wirkung nachweisbar.
Da dem isolierten Karottenergebnis keine allzu grosse Bedeutung beige~ssen werden darf~kann gesagt werden, dass im Durchschnitt aller 10 angeführten Versuche keine einde~tige Porro-Wirkung auf den Ertrag der Pflanzen festgestellt werden konnte (6 positive und 4 negative Wirkungen ergeben eine Zufallswahrscheinlichkeit von 82 ~).
6.) Porro fördert das Wurzelwachstum
~ine der Hauptwirkungen des Porro soll in einer starken Förderung des Wurzelwachstums bestehen. Auch in ~e8er Richtung wurden die in Admont mit Porro ausgeführten Versuche ausgewertet. Es wurden sowohl die Wurzell~ gen als auch Frisch-und Trockengewichte der Wurzeln un~rsucht.
Die Wurzellänge von Weizenkeimlingen wurde durch porro deutlich gefördert, während bei Winterzwiebel,Zwieber, Karotten, Weisskraut und Rettich ein Einfluss nicht nachgewiesen werden konnte. Anwendung grösserer PorroMengen änderte dieeErgebnis nicht.
Das Wurzelfrischgewicht von Winterzwiebel, Zwiebel, Karotten, Weisskraut und Rettich wurde weder durch normala noch d11re1'; erhöhte Porro-Mengen nachweisbar beeinflusst. Zieht xan allerdings die beiden Werte mit der geringsten Zü(al .~wahrscheinlicilkei t (Zwiebel und Weisskraut) zusammen, d3.nn ergibt sich eine gesicherte nev,-ativ9 PorroWirk.ung auf das W~lrzelfrischgewicht dieser beiden Pflanzen.
- 187 •
Auch beim Wurzeltrockengewicht (in Prozenten des Frischgewichtes gerechnet) ist im Durchschnitt der geprüften Pflanzen (Winterzwiebel) Zwiebe!~ Karötten~ Weisskraut, Rettich) kein Porro-Einfluss nachweisbaro Der einzige statist~sch sehr gut gesicherte Versuch (Rettich) ergab auch hier eine negative Porro-Wirkung und der beinahe gesicherte Karottenversuch weist ebenfalls darauf hin, dass die Wirkung des Porro eher in ei. ner Erniedrigung als einer Erhöhung des relativen Wurze~trockengewichtes bestehto
Abgesehen von Einzelfällen, in denen Porro einen fördernden Einfluss (Wurzel länge von Weizenkeimlingen) bezwo einen hemmenden Einfluss (Wurzeltrockengewicht von Rettich und Karotten, Wurzelfrischgewicht von Zwiebel und Weisskraut) ausübte, konnte eine sichere Beein~ flussung des Wurzelwachstum8 durch Porro demnach nicht nachgewiesen werden.
Die zahlenmässigen Unterlagen für die hier mitgeteilten Ergebnisse sind im Anhang VI zusammengestellt.
z usa m m e n f a s 8 u n g ===~=-====================~--
Auf Grund eines umfangrei eh en Versllchsma terials, das über 1000000 Keimlinge und Jungpflanzen von Weizen, Gerste. Mais, Hirse, Tomaten, Roten Rüben, Rettich~ Weisskraut, Kohlrabi 9 Salat, Karotten, Zwiebel und W!nterzwiebel sowie 10 Feldversuchen mit Winterweizen, Sommerweizen, Sommergerste, Hafer, Zuckerrüben und Karotten umfasst und das in den verschiedensten Richtungen ausgewertet wurde~ kann festgestellt werden, dass es nicht möglich war~ unter den gegebenen Versuchsbedingungen einen eindeutigen und 8icheren.~ praktisch ins Gewicht, fallenden Einfluss von Porro auf
- 188 -
Keimfähigkeit Entwicklungsfreudigkeit
Gleichmässigkeit der Keimung Ertragshöhe
Gleichmässigkeit der Entwicklung Wurzelwachstum
festzustellen. Gelegentlich auftretende, positive PorroWirkungen beeinflussen dies Ergebnis ebensowenig wie die beinahe häufiger da und dort zu findenden negativen Porrowirkungen.
- 189 -
Literaturverzeichnis ====================
1) Kaserer, H.,
2) Graf, A.,
3) Kaserer, H.,
4) Kaserer, H.,
5) Kaserer, H.,
6) Kaserer, H.~
"Die Beeinflussung der Samen der Kulturpflanzen durch Auslese und Ern teverfahren" • Die Bodenkultur 2, 184-187,1948
"Uber den Einfluss des Keimlingsdüngers "Porro" auf den Ertrag von Winterweizen bei verschiedenen Saatstärken". Die Bodenkultur, Sonderheft 1,78-80 (1950). Jahresbericht 1949 d.Bundesanstalt f. Pflanzenbau u. Samenprüfung in Wi~en
Berre rkungen zu dem Bericht "Uber . die Wirkung des Porro" der Bundesanstalt für Pflanzenbau in Wien. Die Bodenkultur 3, 271-280,1949
"Keimlings düngung" • Scholle-Bücherei, Band 58. Wien 1949
"Die Wirkungsweise der Keimlingsdüngung mi t "Porro". Eine grundsätzliche Erörterung". Die Bodenkultur 4, 10-11,1950
"Bodendüngung - Pflanzendüngung -Samendüngung - Keimlingsdüngung" • Z.Pflanzenernährung y Düngg., Bodenkunde 50, 60-68, 1950.
Anhang I/I ..; 190 -
Wirkunu von Porro
Protokoll- 2034a/47 2034-<3/47 2029/48 2c30/48 Nr.
Pflanze Weizen Weizen Weizen Gerste
frl.sch iüberl~. frisoh frisch Saatgut 1- _iährip; Q-~ähria l-:Uiliri..!! Versuchs- Thermost Thermost. ~ ::.a.siw,u.fj • Glashaus art Versuchs- 13.7.47 18.7.47 31.:5.48 27.3.48 beginn
Versuchs-ende
21.7.47 22.7.47 5.4.48 5.4.48
Zahl d. Wieder- 6 6 4 4 ho lungen
Samenzahl je Wieder- 200 2;>0 100 100 holung
viel B'-;)handlung Porro Parro Porro Parro P"rro Gips
Vergleichs KOlltx")lle !Kontrolle Kontrolle Kan- Porro Porro probe und tro1-Keimfiihig- 93 % 90 % 94 tf> 1e 89 % 89 % kei t 94 "
Wirkung + 2,5 " - 5,4 " - 0,27 % -4,8% -f6% +6%
Zufalls-wahrschein 0,3 % 0,03 % 85 % 2,% 0,8% 0,8% li(!hk..eil
Wirkung s ta ti ~ tis:h ja. ja. nein ja ja. ja. g~gic11ert
1 2 4- 4&
- 191 -auf die Keimfähigkeit .
2027/48 2031/48 2032/48
MalS Mais MaiS
überlagert überlagert überlagert
Glashaus Glashaus Thermostat
27.1.48 27 .3.48 25.7.47
26.2.48 13.4.48 29.7.47
4 4 5 ..
100 100 100
Forro viel Gips Forro Gips viel viel Porro Forro Perro Porro
Kon- Kon- Kon. Kon-t:rol- trol. trol- trol- Ferro Porro Gips Kontrolle ~e 1e le 1e 39 % 39 % 45 % 23% 69 % 69 ~ 69 % 48 %
r- 2,2% -15% -13% -18% +15% +16% 1,1% +290 %
64% 0»6% 1% 1,5% 1~ 8% 90% extrem klein
nein ja ja ja vielleicht nein ja.
5 5a 5b 6 6a 6b 6<.:
Anhang I/2 - 19Z ..
. protokoll- 2042 '1/47 2042 IJ/47 2028/48 Nr.
Pflanze Hirse Hirse Torno.ten
Saatgut frisch frisch alt W1ener Runde
Versuchs- I Thermo- I Thermo- Glashaus A.,..t. 8t&t stat
Versuchs- 18.7.47 6.8.47 27 .1.48 beginn
Versuchs-20.7.47 8.8.47 26.2.48 ende
Zahl der Wiederho- 2 4 4 lun,.
Sa.menzahl 21)0 200 ·100 je Wieder-holun&r
Behandlung Porro Porro Porro viel Porro
Vergleichs- Kontrolle Kontrolle Kontrolle Kontrolle probe und
13 % 66 ~ 54 ~ 54 ~ ihre Xeim-f'R.hi ~kei t
Wirkung +8% + 7,7 ~ + 4,2% + 21 %
Zufallswahr-scheinlich- '7 % 2,6 % 68 % 0,1 % l ... ,:d+
Wirkung sta-n0111 .ja nein ja
tistisch ge-
s5.chert ,
8 9 10 los.
- 193 -
2028/48 2c33/47 I 2035 r/47 2035 II/47
Tomaten Tomaten Rote Rüben
alt Wiener Runde \'fiener Run- alt de alt
Glashaus Thermostat Ther~ostat
Zl.1.48 25.11.47 11.8.47 17.10.47
26.2.48 2.12.47 20.8.47 26.10.47
4 4 5 5
100 200 200 100
Gips viel Porro POlTO Porro Porro
Kontrolle Porro Kontrolle Kontrolle Kontrolle
54 % 56 ~ 92 tfo 34 ~ 34 tfo
+ 20 ", + 16 % - 0,7 % - 32 ~ + 6 ~
0,3 ~ 0,9 ~ 62 % 0,00001,% 23 %
ja ja. nein ja. lmm
lob loa II 12
Anhang 1/3 - '" Protokoll- S"l1a./47 8 "! "0./47 Nr.
Pflanze Retti:m Weissla'aut
Saatgut überlagert über1a.eert
Verauchs- Gewächshaus Gewächshaus art
Versuchs- 29.12.47 30.12.47 . beginn
Versuchs-I. 2.48 1.2. 48 ende
Zahl der Wieder- 6 5 ho lungen
Samenzahl
je Wieder- 400 400 hn 1,11'\.0-
Behandlung Porro fviel ?orro Porro triel Porro
. Vergleichs- Kontrolle lKontrolle Kontrolle Kontrolle probe und ihre Keim- 4-0 ~ 22% f"1:thi O'll"Q; t
Wirkung - 8 % • 7 ~ - 29 ~ - 21. ~
Zuf::ü1 swahr-scheinlich- 70 % 70 tfo 20 ~ 20 % ll"Qi+
Wirkung sta-nein nein nein tistisch ge- ll·nn .
I I 5i,~hert, I
14 14a. 25 15~
- 195 -
2036a/47 2036b/47 2037/47 2038a/47 2038b/47
Kohlrabi Kohlra.bi Kohlra.bi Kohlrabi
Optimus Optimus Delikatess Blassblauer Münchner überlOJ?:ert überlagert überlagert
Thermostat Thermostat Thermostat Thermostat
10.7.47 15.10.47 10.7.47 10.7.47 19.9.47
2.5.1.41 20.10.47 17.7.47 16.7.47 25.9.47
4 5 4 4 5
-
50 200 50 50 200
Porro Porro Forro Forro Porro
Kontrolle Kontrolle Kontrolle !Kontrolle ~ontro11e
57 % 55 % 89 " 78 " 62 %
+ 20 " - 23 " + 2,3 % - 15 % - 6,4 %
3,5 % 0,0000003% 80 % 3 % 7,5 %
ja ja nein ja nein
, -16 17 18 19 2(;
A.nhang I/4 - 196 -
Protokoll- 2039 a/47 Nr.
20390/47 2040a/47 2040b/47
---
Pflanze Salat SrLlat
Saatgut Forellenschluss,über- irauthäup't:' lag.
Versuchs- Thermostat Thermosta.~; ar+
Yersuchs- 10.7. ln 8.10.4-7 J....."I.7047 31.10.47 beginn
Versuchs-ende 15.7.47 13.10.47 17.7~47 8.11.47
Zahl der Wieder-
4 5 5 5
holungen Sa:nenzahl je 'fieder- 50 200 200 200 holung
Beha:1dlung Porro Porro Porro Porro
yergleichs- K·:mtro11e Kontrolle Kontrolle Kontrolle probe und
ihre Keim- 65 % 85 % 13 % 63 :~
fähigkeit 1
Wirkung {. 4, -: % - 3,5 % - 0,2% -{- 6 %
Zufallswahr-scheinach- 30 % 7% 92 % 6,5 % keit W'irlmr:g' sta-tistisch ge-
n,~in uein nein n:1in S~.~h8.,.J·
21 22 23 24
- 197 •
204la./47 2041b/47 809/47
Salat Karotten
Unikum überlag ert
Thermostat Gle.sbaus
10.7 .. 47 17.9.47 6.1.4-8
16.7.47 24.9.47 1.2.48
4 5 6
50 200 400
Porro Porro Porro viel Porro
Kontlfolle Kontrolle Kontrolle Kontrolle
72, % 88 % 75 "
+ 2,8 % - 9 % - 5 % - 7 %
44 % 0,00002 % 20 % 20 %
nein ja. nein nein
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Anhang IV/10 Porro und Trockensubstanz -
Pro tokoll-Nr. 811 e
Pflanze Rettich
Zahl der Wieder-6 6
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insgesamt
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Protokoll-Nr. 832
Pflanze Karotten
Boden Moorboden
Vo-rfrucht Y.artoffel
Düngung 300 kg Thomasphosphat 600 " 4o%-iges Kali
Parzellengrösse 6,3 m2
Zahl der Wieder-holun,goen 16 16
Behandlung Kontrolle Porr:>
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Anhang VI/2
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Pflanze Rettich lYeizt:n.
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