V. Wrischaftsordnung und soziale verfassung

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IO0* Schrifttum Khtmro, A. M., The Economics o] Land _Reform and Farm Size in India. (Studies in Economic Growth, No. 14.) Dehli 1973. Macmillan India. XXVIII, 162 S. Majer, Helge, Die ~Technologische Lacke* zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten yon Amerika. Mit 2o Abb., II Diagr., 2 Schemata, 72 Tab. und 9 13bers. Eine empirische Analyse. (Institut ffir angewandte Wirt- schaftsforschung, Schriftenreihe: Bd. 22.) Tfibingen 1973, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck). XX, 438 S. Manpower Policy in Japan. (OECD, Reviews of Manpower and Social Policies, No. 11.) Paris 1973. OECD. 169 S. Strothmann, Helmut, Struktur und Wettbewerbs/dhigkeit der westdeutschen und briti- schen Baumwotlindustrie in der erweiterten EWG. (Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, Nr. 2315.) Opladen I972. Westdeutscher Verlag. XlII, 29~ S. V. Wirtschaftsordnung und soziale Verfassung Boltho, Andrea, Foreign Trade Criteria in Socialist Economies. (Soviet and East European Studies.) London i97 I. Cambridge University Press. VIII, I76 S. Wiles, P. J. D., Communist International Economics. Oxford 1968. Basil Blackwell. XIV, 566 S. Wir tmben es hier rnit zwei in vieler Hinsicht recht unterschiedlichen Ver6ffentlichungen fiber sozialistische AuSenwirtschaftsbeziehungen zu tun. DaB Wiles' Buch etwa dreimal so umfangreich ist wie jenes yon Boltho, ist vor allem mit der wesentlich umfassenderen Fragestellung yon Wiles zu erkl~iren. Wiles bietet eine Gesamtdarstellung der sozialistischen AuBenwirt- schaftsbeziehungen; nur einige Randprobleme werden yon ihm beiseite gelassen. Boltho dagegen konzentriert sich auf die Kriterien der AuBenhandels- planung und -lenkung einer sozialistischen Wirtschaft. Wiles bezieht politische und gesamtgesellschaftliche Aspekte des AuBenhandels bewuSt in seine Analyse ein; Boltho besch~ftigt sich mit solchen ~auBer6konomischen~ Zu- sammenh~ngen eher am Rande. Boltho behandelt prim~ir die Ein- und Aus- fuhr yon Sachgiitern, Wiles dagegen auch die anderen auBenwirtschaftlichen Transaktionen, etwa die Kapitalbewegungen. Boltho analysiert eher die auBen- wirtschaftlichen Entscheidungen eines sozialistischen Landes, w~ihrend bei Wiles die intrasozialistischen Wirtschaftsbeziehungen und Integrations- bemiihungen stark beriicksichtigt werden. Boltho beginnt mit einer Darstellung der Marxschen und marxistischen Analyse der internationalen Wirtschaftsbeziehungen (erster Teil), untersucht irn zweiten Tell die Anwendbarkeit des Lange-Lerner-Modells auf den Au~en- handel und schildert -- im dritten Teil -- die Organisation derAu~enhandels- lenkung in der Sowjetunion und in Osteuropa. Im vierten Teil wird die Export-

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IO0* Schrifttum

Khtmro, A. M., The Economics o] Land _Reform and Farm Size in India. (Studies in Economic Growth, No. 14. ) Dehli 1973. Macmillan India. XXVIII, 162 S.

Majer, Helge, Die ~Technologische Lacke* zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten yon Amerika. Mit 2o Abb., II Diagr., 2 Schemata, 72 Tab. und 9 13bers. Eine empirische Analyse. (Institut ffir angewandte Wirt- schaftsforschung, Schriftenreihe: Bd. 22.) Tfibingen 1973, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck). XX, 438 S.

Manpower Policy in Japan. (OECD, Reviews of Manpower and Social Policies, No. 11.) Paris 1973. OECD. 169 S.

Strothmann, Helmut, Struktur und Wettbewerbs/dhigkeit der westdeutschen und briti- schen Baumwotlindustrie in der erweiterten EWG. (Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, Nr. 2315. ) Opladen I972. Westdeutscher Verlag. XlII , 29 ~ S.

V. Wirtschaftsordnung und soziale Verfassung

Boltho, Andrea, F o r e i g n T r a d e C r i t e r i a i n S o c i a l i s t E c o n o m i e s . (Soviet and East European Studies.) London i97 I. Cambridge Universi ty Press. VII I , I76 S.

Wiles, P. J. D., C o m m u n i s t I n t e r n a t i o n a l E c o n o m i c s . Oxford 1968. Basil Blackwell. XIV, 566 S.

Wir tmben es hier rnit zwei in vieler Hinsicht recht unterschiedlichen Ver6ffentlichungen fiber sozialistische AuSenwirtschaftsbeziehungen zu tun. DaB Wiles' Buch etwa dreimal so umfangreich ist wie jenes yon Boltho, ist vor allem mit der wesentlich umfassenderen Fragestellung yon Wiles zu erkl~iren. Wiles bietet eine Gesamtdarstellung der sozialistischen AuBenwirt- schaftsbeziehungen; nur einige Randprobleme werden yon ihm beiseite gelassen. Boltho dagegen konzentriert sich auf die Kriterien der AuBenhandels- planung und -lenkung einer sozialistischen Wirtschaft. Wiles bezieht politische und gesamtgesellschaftliche Aspekte des AuBenhandels bewuSt in seine Analyse ein; Boltho besch~ftigt sich mit solchen ~auBer6konomischen~ Zu- sammenh~ngen eher am Rande. Boltho behandelt prim~ir die Ein- und Aus- fuhr yon Sachgiitern, Wiles dagegen auch die anderen auBenwirtschaftlichen Transaktionen, etwa die Kapitalbewegungen. Boltho analysiert eher die auBen- wirtschaftlichen Entscheidungen e i n e s sozialistischen Landes, w~ihrend bei Wiles die intrasozialistischen Wirtschaftsbeziehungen und Integrations- bemiihungen stark beriicksichtigt werden.

Boltho beginnt mit einer Darstellung der Marxschen und marxistischen Analyse der internationalen Wirtschaftsbeziehungen (erster Teil), untersucht irn zweiten Tell die Anwendbarkeit des Lange-Lerner-Modells auf den Au~en- handel und schildert -- im dri t ten Teil -- die Organisation derAu~enhandels- lenkung in der Sowjetunion und in Osteuropa. Im vierten Teil wird die Export-

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und Impor tp lanung im Rahmen der t radi t ionel len Mengenplanung analysiert . Die Kriterien der ,AuBenhandelseffizienz, werden im ffinften Teil, mathe- matische Modelle der AuBenhandelsplanung im sechsten Teil diskutiert . Im siebten Teil wird nach den Entwicklungstendenzen in de r wachstumspoli t ischen Strategie der sozialisfischen LAnder und ihren Konsequenzen ftir deren AuBen- handel gefragt. Eine knappe Zusammenfassung der Ergebnisse, ein s tat is t ischer Anhang, ein rund dreihundert Titel umfassendes Literaturverzeichnis sowie ein Register beschliel3en den Band.

Wiles beginnt ebenfaUs mit einer Diskussion des marxist ischen Ansatzes (Kapitel I) und einer Darstellung der grundlegenden S t ruk tur der zentralen Planwirtschaft (Kapitel 2 und 3). Es folgt eine Analyse der Zahlungsbilanz- poli t ik und Zahlungsbilanzprobleme (Kapitel 4 und 5) sowie des Wechsel- kurssystems, vor aUem der Poli t ik des ,Preisausgleichs, (Kapitel 6). Im Ka- pitel 7 werden Kri ter ien der Aul3enhandelsentscheidungen, vor allem der ,AuBenhandelseffizienz, und im Kapi te l 8 Fragen der Expor t - und Impor t - s t ruktur diskutiert . Probleme der terms of t r ade und des Bilateral ismus behandeln die Kapi te l 9 und IO. Im Kapi te l I I werden Aul3enhandelsprobleme im Zusammenhang mi t dem Zentralisierungsgrad der Wir tschaf tsp lanung diskutiert , wobei Wiles auch auf die Fragen der supranat ionalen Planung und der Integrat ion innerhalb des sozialistischen Systems zu sprechen kommt, ein Fragenkomplex, der im Kapi te l 12 weiter behandel t wird. Wiles beschAftigt sich dann, im Kapi te l 13, mit den ,invisibles, der internat ionalen Kapitalbewegungen und der Entwicklungshilfe der sozialistischen LAnder. Das 15. Kapi te l ist der Frage gewidmet, ob man yon einem Autarkies t reben der sowjetischen Planer sprechen k6nne. Wiles k o m m t hier, wie auch andere Autoren, zu einem negativen Ergebnis. Die letzten drei Kapi te l schliel31ich beschAftigen sich mit dem Zusammenhang yon Aul3enhandel einerseits, 6konomischem und polit ischem Imperial ismus andererseits. Das Buch besi tzt ein Register, aber kein Literaturverzeichnis.

In Wiles' Buch ist ein reichhaltiges Material verarbei te t ; das Buch is t geist- reich, z. T. amtisant, z .T. provozierend geschrieben (etwa was Wiles ' Aussagen zu Exportsubvent ionen und zur Konvert ibi l i tAt betrifft) und ist alles in allem zweifellos ein bedeutender Bei trag in der L i te ra tu r tiber die sozialistische Wirtschaft . Es ist eine umfangreiche Monographie, aber sicher kein Lehrbuch und schon gar keine Einfiihrung. Die Funkt ion einer Einft ihrung in die Fragen des sozialistischen Aul3enhandels, vor allem der Aul3enhandelslenkung, efftillt dagegen in hervorragender Weise das Buch yon Boltho: Es ist k lar und prAgnant geschrieben, pr~zise und systematisch aufgebaut, ffir eine Ein- fiihrung nicht zu umfangreich, verfi igt tiber eine gute Bibhographie und erschlggt den Anf~nger nicht mit Material.

Dem an den Fragen der sozialistischen Aul3enwirtschaft Interessier ten mtil3te man somit die Lekttire beider Ver6ffentlichungen empfehlen: als Ein- fiihrung das Buch yon Boltho und, ha t man dieses durchgearbei tet , das Werk yon Wiles.

P e t e r D o b i a s

102 t Schrifttum

Willgerodt, Hans, Karl Bartel, Ulrich Schillert, V e r m 6 g e n f t i r a l le . Pro- bleme der Bildung, Verteilung und Werterhal tung des Verm6gens in der Marktwirtschaft. Unter Mitarb. von K u r t BriJg, B e r n h a r d H a g e - meye r . (Schriftenreihe der Ludwig-Erhard-Stiftung, Bd. II.) Diisseldorf, Wien 1971. Econ. 452 S.

Wer die seit mehr als fiinfzehn Jahren wAhrende verm6genspolitische Diskussion verfolgt hat, kann nicht umhin zu konstatieren, da0 sich Resigna- tion auszubreiten beginnt. Gemessen an der Zahl der PlAne und Stellung- nahmen sind die praktischen Erfolge ausgesprochen diirftig. Bisher vermochte man sich nicht einmal fiber eine gemeinsame Zielsetzung zu verst~Lndigen, was freilich nicht verwundern kann, wenn man bedenkt, dab Verm6gens- politik yon den gesellschaftlichen Gruppen meistens als Vehikel fiir die Ver- wirklichung der eigenen Ziele verstanden wird: Die Unternehmer wollen die Verm6gensverteilung verAndern, um die Marktwirtschaft zu erhalten, die Gewerkschaften, um das kapitalistische Gesellschaftssystem zu fiberwinden, die Kirchen, um die Selbstverantwortlichkeit des Individuums zu stArken.

Die Besinnung auf Ziele und m6gliche Methoden einer Verm6genspolitik steht im Mittelpunkt eines Buches, mit dem ein Autorenkollektiv um den K61ner Ordinarius Hans Willgerodt der Diskussion neue Impulse zu geben hofft. WAhrend bei friiheren Ver6ffentlichungen die kreislauftheoretischen Probleme im Vordergrund standen, geht es bei dieser Untersuchung primAr um die ordnungspolitische Frage. Eine breite Verm6gensstreuung ist aus der Sicht der Verfasser nicht Selbstzweck, sondern fiir die Vollendung einer politisch und wirtschaftlich stabilen freiheitlichen Gesellschaftsordnung unent- behrlich: Weshalb treibt man Verm6genspolitik, so lauten ihre Fragen, und wohin kann die Verm6genspolitik treiben ? Welche Mittel stehen bereit, und welche Wirkungen haben sie ? Welche dieser Methoden festigen die frei- heitliche Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, und welche k6nnen sie zerstSren ?

Im ersten Teil der Untersuchung bemtihen sich die Autoren zunt~chst um eine Standortbestimmung. Ausgangspunkt ist folgender empirischer Befund: Von totaler Verm6genslosigkeit breiter Schichten k6nne nicht mehr gesprochen werden. Die diisteren Urteile, wie sie vielfach aus dem Krelle- Gutachten abgeleitet wurden, lieBen sich heute nicht mehr aufrechterhalten. Die Verm6gen seien zwar noch immer ungleich verteilt, doch lasse sich seit 196o eine deutliche Tendenz zur Besserung erkennen -- eine Aussage, die tibrigens im klaren Gegensatz zu der durch Siebke vorgenommenen Fort- schreibung des Krelle-Gutachtens steht. Dies deute darauf hin, dab der Markt- wirtschaft auch in bezug au1 die VermSgensverteilung SelbstheilungskrAfte innewohnten, die/reil ich durch eine sinnvolle Vermt~genspolitik geweckt und st~ndig geft~rdert werden miil3ten.

Hinsichtlich des einzuschlagenden Weges plAdieren die Verfasser fiir ein behutsames Vorgehen. Damit verbinden sie zugleich eine Absage an alle PlAne, die auf eine Bleuverteilung des Verm6gens abzielen. Gewarnt wird aber auch vor jeglichen kollektivistischen MaBnahmen. Eine marktwirtschaftliche

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Verm6genspolit ik solle im Gegenteil die Dispositionsspielrliume der Haushal te und Unternehmen so wenig wie m6glich antasten. Die Verfasser beffirworten eine verm6genspolitische Konzeption, die Ranm ffir eine Vielfalt yon Anlage- formen lasse. Unn6tig, unsinnig und gesellschaftspolitisch geradezu gef~hrlich sei es, die bisher verm6genslosen Schichten zur Beteiligung am sogenannten ,Produkt ivkapi ta l , zu zwingen.

Als flankierende MaBnahmen fordern sie schlieBlich eine ,~Wirtschafts- poli t ik aus einem GuB~. Sie setze voraus, ,dab das System der getroffenen MaBnahmen in sich konsistent ist und nicht beispielsweise durch eine W~h- rungs- und Finanzpolit ik, die die Geldentwertung begfinstigt, MaBnahmen der Verm6genspolit ik wieder aufgehoben, in ihr Gegenteil verkehr t oder gar durch eine ,umfassende' soziale Sicherung von vornherein unm6glich gemacht werden~ (S. 34). Als strategische Variable erweise sich dabei ein s tabi ler Geldwert. Die Verfasser widersprechen der These, dab die Inflat ion niemand zu treffen brauche, sofern nur die Verm6gensbesitzer die Inf lat ionsrate r ichtig antizipierten (inflatorisches Gleichgewicht): ~Der Hinweis des ,wissenden Okonomen', dab solche Verm6gensbesitzer, deren Verm6gensbestand fiber- wiegend durch Geldforderungen repr~sentiert wird, unseren Wirtschaf ts- prozeB nicht verstanden haben, zeugt demgegeniiber nicht nut vom Zynismus in der Einsch~tzung der Interessenlage der kleineren VermOgensbesitzer, sondern erweist sich bei n~herem Zusehen als p la t te Vulgitr6konomie, (S. 133 ).

Im zweiten Teil der Untersuchung werden die wichtigsten verm6gens- politischen Modelle einer kritischen Prfifung unterzogen. Die Verfasser lassen keinen Zweifel, dab es kein Patent rezept gibt. Insbesondere warnen sie vor der Illusion, man k6nne dem kleinen Mann zu einem ansehnlichen Verm6gen verhelfen, indem man den Unternehmen die Gewinne beschneide. Werm6gens- poli t ik auf dem Versprechen aufzubauen, den Pelz der Unternehmen zu waschen ohne den der Arbei tnehmer nab zu machen, erweckt nur Hoffnungen, die letztlich entt~Luscht werden, (S. 4ix). Sie plXdieren s ta t tdessen fiir eine Kombinat ion von Invest ivlohn (Burgbacher-Plan) und s taat l icher Sparf6rde- rung, ergitnzt dnrch ein neuartiges System von Sperrfristen.

Die Arbei t yon Willgerodt nnd Mitarbei tern ist ohne Zweifel ein eminent brisantes Buch, das schon deshalb zu Kontroversen AnlaB geben wird, weil hier gleichsam ein Zweifrontenkrieg er6ffnet wird: zum einen gegen die Gegner des marktwirtschaft l ichen Systems, die verm6genspolit ische MaB- nahmen als eine Ersatzideologie ablehnen, mi t der nut die bestehende Herr- schaftsordnung verschleiert werden soll; zum anderen aber auch gegen diejenigen Kr~fte in den eigenen Reihen, die im allzu bl inden Ver t rauen auf die Selbstheilungskx/ifte des marktwir tschaf t l ichen Systems zur ver- m6genspolitischen Abst inenz raten.

Das Buch ist aber auch, ungeachtet seines ideologisch bes t immten Stand- orts, ein vorzfigliches Kompendium, das fiber den Stand der Diskussion zutreffend informiert, zumal man den Verfassern das Bemiihen bescheinigen muB, die Probleme der VermOgenspolitik in der Marktwir tschaf t in ihrer ganzen Vielschichtigkeit zu sehen. Trotzdem wird man z6gern, das Buch

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auch als Lektiire fiir ein breites Leserpublikum zu empfehlen, das nach einem Leitfaden durch die Diskussion sucht; es eignet sich nicht fiJr den schnellen Leser. Es ist ein Buch, das man sich erarbeiten mu0. Wer sich dieser nicht ganz leichten Aufgabe unterzieht, t u t es freilich mit Gewinn.

K l a u s - D i e t e r S c h m i d t

Information, Motivation und Entscheidung. Studien zum Vergleich von Wirtschafts- systemen. Von H a n n s j S r g Buck, W e r n e r W. E n g e l h a r d t , Er ich K l i n k - mtHler, Werne r Meil3ner, J o h a n n e s F. Tismer . Hrsg. yon C h r i s t i a n Wat r in . (Schriften des Vereins fiir Socialpolitik, N.F., Bd. 7o.) Berlin 1973. Duncker & Humblot. 214 S.

IX. Geld und Kapital

I. Geld und W~lhrung

Haan, Roelf L., S p e c i a l D r a w i n g R i g h t s a n d D e v e l o p m e n t . An Inqu i ry into the Monetary Aspects of a Link between Special Drawing Rights and Development Finance. (Publication of the Netherlands Ins t i tu te of Bankers and Stockbrokers, No. 8.) Leiden i97i . H. E. Stenfert Kroese N.V. XI, 184 S.

Haan befal3t sich hauptsAchlich mit den monetAren Aspekten eines ~Link, (= Verbindung) zwischen Schaffung yon Sonderziehungsrechten und En t - wicklungshilfefinanzierung, also nicht mit Problemen der Entwicklungshilfe ganz allgemein. Er geh6rt zu den Befiirwortern eines solchen ~Link,, gibt aber auch den Gegenargumenten gebiihrenden Raum. Sein Buch kann geradezu als Standardwerk fiir dieses umstr i t tene Teilproblem aus dem Bereich der W~Lhrungspolitik unserer Tage gelten.

Die ersten beiden yon neun Kapiteln befassen sich ganz allgemein mit dem Problem der internationalen LiquiditAt und WAhrungsordnung; Kapitel I n zeigt die wichtigsten Merkmale des Systems der Sonderziehungsrechte (SZR) auf; die Kapitel IV bis VI stellen den Kern der _A_rbeit dar und setzen sich mit dem Verteilungsmechanismus ftir die Sonderziehungsrechte (und damit dem Fiir und Wider eines Link) kritisch auseinander. In Kapitel v n werden die wichtigsten Link-Vorschl~tge kurz dargelegt, schliel31ich folgen noch einige methodologische Er6rterungen und eine Zusammenfassung.

Die Forderung nach dem Link ist so alt wie die Diskussion um die kiinftige Versorgung der Welt mit internat ionalen Reserven. Die Industrieli~nder haben sich dem Link lange Zeit vor allem mit dem Argument widersetzt, dab die Ausstat tung der L~nder mi t Reserven zur 0berbr i ickung tempor~rer Zahlungsbilanzdefizite nicht mit der langfristigen oder permanenten 0be r - tragung yon realen Ressourcen vermischt werden sollte. Sie befiirchten, dab