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Uwe Streeck Jürgen Focke Lothar Klimpel Dietmar-Walter Noack Manuelle Therapie und komplexe Rehabilitation Band 2: Untere Körperregionen

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Uwe Streeck

Jürgen Focke

Lothar Klimpel

Dietmar-Walter Noack

Manuelle Therapie und komplexe Rehabilitation

Band 2: Untere Körperregionen

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Uwe Streeck

Jürgen Focke

Lothar Klimpel

Dietmar-Walter Noack

Manuelle Therapie und komplexe Rehabilitation Band 2: Untere Körperregionen

Mit 1063 Farbabbildungen

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Uwe StreeckManuMed StreeckRheinstr. 3467240 Bobenheim-Roxheim

Jürgen FockeKrefelderstr. 2048529 Nordhorn

Dr. med. Lothar KlimpelBismarckstr. 3467346 Speyer

Dr. med. Dietmar-Walter NoackBruchweg 267117 Limburgerhof

ISBN-10 3-540-21214-0ISBN-13 978-3-540-21214-0

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Planung: Marga Botsch, HeidelbergProjektmanagement: Claudia Bauer, HeidelbergLektorat: Maria SchreierLayout: deblik BerlinUmschlaggestaltung: deblik BerlinSPIN 10826335Satz: medionet AG, Berlin Gedruckt auf säurefreiem Papier 22/2122/cb – 5 4 3 2 1 0

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Vorwort

Das Praxishandbuch in 2 Bänden beinhaltet sowohl klassische als auch neue manualtherapeutische Techniken. Darüber hinaus kann es Ihnen neue Sichtweisen der arthrokinematischen/osteokinematischen Diagnostik und Behandlung, der Möglichkeiten der neurogenen Mobilisation und der komplexen Rehabilitation vermitteln. Die Behandlungsschemen begleiten Sie in Ihrer therapeutischen Arbeit vom ersten Tag des Auft retens der Beschwerden bzw. der Läsion des Pati-enten bis zum Abschluss der Rehabilitation. Die Behandlungsvorschläge werden Ihnen anhand vieler Therapiebeispiele verdeutlicht und durch jeweils geeignete Hausaufgabenübungen für den Patienten ergänzt.

Im einleitenden Kapitel 1 informiert Sie der Abschnitt »Praktische Schmerztherapie und Physiotherapie« über alle wesentlichen Aspekte der pharmakologischen Schmerztherapie im Zusammenspiel mit physio- bzw. manualtherapeu-tischer Behandlungen. Hier werden u. a. die Wirkungsweisen von Medikamenten auf Verletzungsmuster beschrieben und damit wichtige Orientierungshilfen angeboten, wenn es zu vermeiden gilt, dass bestimmte Arzneien kontrapro-duktiv auf ein Regenerationsstadium einwirken.

Ein weiterer Abschnitt im Kapitel 1 stellt Ihnen mit einer Einführung in die Medizinische Trainingslehre (Physical Rehabilitation Training, PRT) ein Zeit- und Belastungsschema vor, das veranschaulicht, ab wann, mit welchen Parame-tern und mit welchen Mitteln Sie als Th erapeut ein Training durchführen können.

Im Anschluss an jedes einzelne Kapitel werden gelenk- und weichteilbezogene Injektionstechniken demonstriert, die

eine manualtherapeutisch konservative Testung und Th erapie durch ein pharmakologisches Ausschluss- bzw. Th erapieverfahren ergänzen, oder die Grundlage schaff en, den Patienten für die Manualtherapie behandlungsfähig zu machen.

Alle Kapitel sind nach einem identischen Schema gegliedert: Anatomische Gesetzmäßigkeiten Biomechanik Weichteilstrukturen PathologieOberfl ächenanatomieBefunderhebungBehandlungRehabilitationInjektionstechniken.

So ergibt sich für jeden beschriebenen Körperabschnitt ein umfassender, übersichtlicher und leicht zugänglicher Thera-pieleitfaden.

Die Richtigkeit der hier gezeigten neuen manualtherapeutischen Verfahren hat sich durch jahrelanges Arbeiten mit der lebenden Anatomie, Physiologie und Biomechanik, im Erfahrungsaustausch mit Kollegen und durch wissenschaft -liche Forschungsergebnisse über die Kollagensynthese (Proliferation und Remodulierung) bestätigt. Das Hauptziel der Behandlungsmaßnahmen besteht darin, die Regenerationszeitabschnitte medikamentös und physiotherapeutisch zu begleiten und den Patienten dreidimensional alltagsstabil zu trainieren. Erst wenn der Patient in seinem patholo-gischen Muster bzw. in den physiologischen Bewegungsabläufen belasten kann, ist die Rehabilitation abgeschlossen.

Die Manualtherapeuten Uwe Streeck und Jürgen Focke und die Mediziner Dr. Lothar Klimpel und Dr. Dietmar Noack haben es sich zur Aufgabe gemacht, dieses komplexe Behandlungskonzept zu erarbeiten. In diesem Buch werden die spezifi schen Möglichkeiten der Manuellen Th erapie in Diagnose und Befundung mit Rehabilitationsmaßnahmen und ärztlichen Behandlungsverfahren verknüpft und dem Leser so praxisnah wie möglich vermittelt, mit dem Ziel, Über-holtes durch neue Behandlungsgesichtspunkte zu ersetzen. Dabei sind die Autoren für konstruktive weiterführende Kritik stets off en.

Das Buch soll Ihnen als Th erapeuten darüber hinaus einen übergreifenden Gesamtüberblick vermitteln: Der jedem Kapitel vorausgehende ausführliche Th eorieteil mit Anatomie/Physiologie und Pathophysiologie wird jeweils mit einem ausführlichen Praxisteil mit Befunderhebung und -interpretation und der daraus folgenden praktischen Pla-nung und Durchführung von Behandlungsmaßnahmen verbunden.

Unser Dank gilt folgenden Personen: Unseren Lebenspartnern, ohne die wir nicht die Möglichkeit gefunden hätten, dieses Buch zu schreiben.

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VI Vorwort

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Herrn Dr. Heiner Steinrücken, Duisburg und Herrn Dr. Bernd Zeidler, Nordhorn für ihre wertvolle Mitarbeit.Jessica Focke, Osnabrück, für die Manuskriptaufb ereitung.Silvia Focke, Nordhorn, für die Mitarbeit als Fotomodell. Jonas Focke, Nordhorn, für die Sportaufnahmen (Deutscher Meister im Judo 2005/2004/ 2002 und Teilnehmer bei der Weltmeis terschaft U20 in 2004).Angela Vogler und Claus Melzer, Manualtherapeuten, für das Korrekturlesen. Dem Weiterbildungszentrum FWH (Christian Heine, Rottweil), wo sich einige neue manualtherapeutische Techniken entwickelt haben und wo die Mög-lichkeit von Eff ektstudien im Bereich der CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) mit Zahnärzten und Zahntechni-kern bestand.Dank gilt auch dem Springer Verlag für Betreuung und Publikation des Buches.

Um sein Nichtwissen wissenIst das Höchste.Nicht wissen, was Wissen ist,Ist ein Leiden.Nur wenn man unter diesem Leiden leidet,Wird man frei von Leiden,Dass der Berufene nicht leidet,Kommt daher, dass er an diesem Leiden leidet;Darum leidet er nicht. (Lao-tse)

Nordhorn / Bobenheim-RoxheimJanuar 2006

Die Autoren

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Inhaltsverzeichnis

9 Die Lendenwirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

9.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39.2 Anatomie der LWS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49.2.1 Bänder der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59.2.2 Nerven der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69.2.3 Die Muskulatur der Lendenwirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . 79.2.4 Gefäße der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99.3 Anatomische Gesetzmäßigkeiten der LWS . . . . . . . . . . . . 99.4 Organe des Abdominalbereichs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99.4.1 Niere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99.4.2 Darm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109.5 Biomechanische Bewegungen der LWS . . . . . . . . . . . . . . 109.6 Krankheitsbilder der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.1 Sakralisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.2 Mega Costari L5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.3 Arthrose der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.4 Lumbalisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.5 Spina bifi da occulta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.6 Spondylolyse/Spondylolisthesis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.7 Insertionsnahe Reizung der Glutealmuskulatur . . . . . . . . . 119.6.8 Irritation der Fascia thoracolumbalis . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.9 Morbus Scheuermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.10 Hyperlordose/»Hohlkreuz« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119.6.11 Degenerative Spinalkanalstenose (Claudicatio intermittens

spinalis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129.6.12 Morbus Baastrup. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129.6.13 Kissing spine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129.6.14 Morbus Forestier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129.6.15 Hernien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129.6.16 Listhesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129.7 Oberfl ächenanatomie der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129.8 Anamnese, Inspektion, Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139.8.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139.8.2 Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139.8.3 Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139.8.4 Sicherheit/Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159.9 Basisuntersuchung der Lendenwirbelsäule . . . . . . . . . . . . 159.9.1 Diff erenzialdiagnostischer Check-up . . . . . . . . . . . . . . . . 159.9.2 Check-up bei Listheseverdacht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159.9.3 Diff erenzierungstest bei radikulärer Problematik –

LWS oder ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169.9.4 Viszeraler Check-up . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179.9.5 Osteoporose-Federungstest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199.9.6 Check-up des Beckens/ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199.9.7 Check-up der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209.9.8 Aktive Bewegungen der Lendenwirbelsäule . . . . . . . . . . . 219.9.9 Diagnostische Diagonalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239.9.10 Passive Bewegungen der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259.9.11 Neurogene Testungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289.9.12 Slump-Testung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319.9.13 Widerstandstest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339.9.14 Kennmuskeltestungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339.9.15 Refl exe der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359.9.16 Dermatomtestungen/Sensibilitätsprüfung . . . . . . . . . . . . 369.9.17 Sensibilitätsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 389.10 Totaltechniken für Bandscheibenpatienten . . . . . . . . . . . . 399.10.1 Aufbau der Bandscheibe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399.10.2 Pathomechanismus eines Bandscheibenvorfalls. . . . . . . . . 399.10.3 Behandlungsprinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429.10.4 Anamestischer Spiegel des Bandscheibenpatienten . . . . . . 43

9.10.5 Behandlungsaufbau: Totaltechniken für Bandscheiben-läsionen von Tag 0 bis zum nächsten Level am ca. 6.Tag. . . . 44

9.10.6 Totaltechniken – Behandlungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . 449.10.7 Behandlung eines »Schulterprolapspatienten«

(Spinalnerv wird von kranial komprimiert) . . . . . . . . . . . . 449.10.8 Behandlung eines »Achselprolapspatienten«

(Spinalnerv wird von kaudal komprimiert) . . . . . . . . . . . . 459.10.9 Modifi zierte McKenzie-Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469.10.10 Level-1-Rehabilitation der Bandscheibe ab dem 6. Tag einer

physiologischen Regeneration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 479.10.11 Statisches-/Kokontraktionstraining . . . . . . . . . . . . . . . . . 489.10.12 Dynamisches Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 509.10.13 Hausaufgabe: Eindimensionale Konzentrik . . . . . . . . . . . . 529.10.14 Testung der Belastungsfähigkeit für ein mehrdimensionales

Bandscheibentraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 529.10.15 Level-2-Rehabilitation der Bandscheibe ab dem

16.–150. Tag, bei physiologischer Regeneration . . . . . . . . . 539.10.16 Hausaufgabe: Mehrdimensional-konzentrisches Training . . . 559.10.17 Eindimensional-exzentrisches Muskelaufbautraining . . . . . 569.10.18 Reha-Gerätetraining für mehrdimensional-konzentrisches/

-exzentrisches Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 599.10.19 Hausaufgabe: Mehrdimensional-exzentrisches Training . . . . 609.10.20 Tertiäre arbeits- und sportspezifi sche Rehabilitation

der Bandscheibe ab dem 42. Tag, bei physiologischer Regeneration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

9.10.21 Dynamischer Ausfallschritt unter Berücksichtigung schneller Exzentrik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

9.11 Gelenkspezifi sche Untersuchung der LWS . . . . . . . . . . . . 649.11.1 Besonderheiten der Lendenwirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . 649.11.2 Springing-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 679.11.3 Rosettentest (Hypermobilitätstest) . . . . . . . . . . . . . . . . . 689.12 Lokalsegmentale Behandlung einer Hypomobilität. . . . . . . 699.12.1 Hypomobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 699.12.2 Traktion in Konvergenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 709.12.3 Translatorisches Gleiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 729.12.4 Aufbau einer translatorischen Divergenzbehandlung

von L3/L4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 729.12.5 Aufbau einer translatorischen Konvergenzbehandlung

von L3/L4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 739.13 Trophiktraining für die LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 749.14 Thermokinetik nach »FOST«. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 749.15 Stabilisation der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 759.15.1 Dehnung des M. Iliopsoas zur Derotation einer Instabilität . . 799.16 Rehabilitation bei Instabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 799.17 Injektionstechniken für die LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 819.17.1 Paravertebrale lumbale Injektionen: paravertebrale

muskuläre Injektionen, Injektion an den Wirbelbogen, Injektion in die Nähe der Facettengelenke, Wurzelblockaden 81

9.17.2 Injektion an das inter-/periligamentäre Band (interspinales und intertransversales Ligament) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

9.17.3 Psoas-Block (Plexus-lumbalis-Blockade) . . . . . . . . . . . . . . 839.17.4 Lumbale peridurale Injektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

10 Das Becken und die Iliosakralgelenke . . . . . . . . . . 89

10.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9010.2 Anatomie des Beckens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9010.2.1 Bänder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9110.2.2 Nerven des Beckens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9210.2.3 Beckenmuskulatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9210.2.4 Gefäße des Beckens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

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10.2.5 Kapsel des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9310.3 Anatomische Gesetzmäßigkeiten des Iliosakralgelenks (ISG) 9410.4 Organe des Beckens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9510.4.1 Harnblase (Vesica urinaria) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9510.4.2 Gebärmutter (Uterus). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9610.5 Biomechanische Bewegungen des ISG in der Sagittalebene 9610.5.1 Flexionsbecken (Antetorsion des Os coxae) . . . . . . . . . . . . 9610.5.2 Extensionsbecken (Retrotorsion des Os coxae). . . . . . . . . . 9610.6 Krankheitsbilder des Beckens und der Iliosakralgelenke . . . 9610.6.1 Pudendusneuralgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9610.6.2 Sakralgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9610.6.3 Arthrose des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9610.6.4 Beckenvenenthrombose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9710.6.5 Beckenringlockerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9710.6.6 Morbus Neck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9710.6.7 Morbus Bechterew . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9710.6.8 Postpartale Symphysendehiszenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9710.6.9 Piriformis-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9710.7 Oberfl ächenanatomie des Beckens . . . . . . . . . . . . . . . . . 9710.8 Anamnese, Inspektion, Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9810.8.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9810.8.2 Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9810.8.3 Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9810.8.4 Sicherheit/Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10010.8.5 »Leitfaden« zur Befundung einer Hypomobilität. . . . . . . . . 10010.8.6 »Leitfaden« zur Befundung einer Instabilität . . . . . . . . . . . 10010.9 Basisuntersuchung des Beckens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10110.9.1 Safe signs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10110.9.2 Check-up der Lendenwirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10210.9.3 Check-up der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10310.9.4 Diff erenzierungstest: Radikuläre Problematik der

LWS oder ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10510.9.5 Ausschlusstestung des M. piriformis . . . . . . . . . . . . . . . . 10510.10 Provokation des ISG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10510.10.1 Stellungsdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10510.10.2 Beinlängendiff erenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10610.10.3 Provokationstestung des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10710.10.4 Testung der Rami articulares des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . 11310.10.5 Mobilitätstestung des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11410.10.6 Testung der Knorpelbelastungsfähigkeit des ISG

nach Streeck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11410.11 Knorpelbelastungstraining des ISG nach Streeck . . . . . . . . 11610.12 Weichteiltechniken des Beckens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11710.12.1 Das Piriformis-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11710.13 Gelenkspezifi sche Untersuchung und Behandlung . . . . . . . 11810.13.1 Downing-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11910.13.2 Kontranutationsmobilisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12010.13.3 Alternative Kontranutationsmobilisation . . . . . . . . . . . . . 12110.13.4 Nutationsmobilisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12210.13.5 Alternative Nutationsmobilisation. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12310.14 Knorpelgleiten im ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12310.14.1 Sagittales Knorpelgleiten im ISG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12410.14.2 Hausaufgabe: Sagittales Knorpelgleiten . . . . . . . . . . . . . . 12410.14.3 Sagittales Knorpelgleiten am Gerät . . . . . . . . . . . . . . . . . 12510.14.4 Transversales Knorpelgleiten im ISG . . . . . . . . . . . . . . . . 12610.14.5 Hausaufgabe: Transversales Knorpelgleiten. . . . . . . . . . . . 12610.15 Trophiktraining mit wechselnder Belastung für das ISG . . . . 12710.16 Belastungstraining für das ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12710.16.1 Belastungstraining für das Os ilium in Retrotorsion, rechts . . 12710.16.2 Belastungstraining für das Os ilium in Antetorsion, links. . . . 12810.16.3 Dynamisches Belastungstraining für das ISG:

»Walking lunches« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12810.16.4 Dynamisch-koordinatives Training für das ISG mit Pezziball . . 12810.17 Stabilisation des ISG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12910.17.1 Pathomechanismus einer Instabilität . . . . . . . . . . . . . . . . 12910.17.2 Behandlung eines instabilen ISG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

10.17.3 Massive Instabilität des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13010.17.4 Aufbau einer normalen ISG-4-Phasen-Stabilisation:

Beispiel Os coxae in Antetorsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13110.17.5 1. Phase: Knorpelbelastungstraining . . . . . . . . . . . . . . . . 13110.17.6 2. Phase: Knorpelgleittraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13110.17.7 3. Phase: Trophiktraining. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13110.17.8 4. Phase: Dynamisch-artikuläre Behandlung

(transversales und vertikales Rami-articulares-Training) . . . . 13310.17.9 Konzentrisches Training des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13410.18 Sportspezifi sche Ansprache des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . 13410.19 Injektionstechniken für das ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13510.19.1 Sakralnerven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13510.19.2 Injektion an den oberen und unteren Anteil des ISG . . . . . . 13610.19.3 Sakralblockade, Kaudalanästhesie. . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

11 Die Hüfte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

11.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14011.2 Anatomie der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14111.2.1 Azetabulum (Hüftgelenkpfanne) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14111.2.2 Caput femoris (Hüftkopf) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14111.2.3 Hüftgelenkkapsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14211.2.4 Bänder des Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14311.2.5 Gefäße des Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14311.2.6 Rami articulares des Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14311.2.7 Die Hüftmuskulatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14311.2.8 Bursen des Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14411.2.9 Nervenzuordnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14411.2.10 Lacuna vasorum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14411.2.11 Lacuna musculorum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14411.2.12 Anulus inguinalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14511.2.13 Trigonum femorale laterale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14511.2.14 Trigonum femorale mediale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14511.2.15 Hunter-Kanal (Adduktorenkanal) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14511.2.16 Canalis obturatorius (Anulus obturatoria) . . . . . . . . . . . . . 14511.2.17 Arcus iliopectineus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14611.3 Anatomische Orientierung der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . 14611.4 Anatomische Gesetzmäßigkeiten der Hüfte . . . . . . . . . . . 14711.4.1 Baumechanische Betrachtungsweise. . . . . . . . . . . . . . . . 14711.4.2 Mechanik des Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14811.4.3 Arthrokinematik der Hüfte (Gleitweg – nicht Rollweg!) . . . . 14811.4.4 Bewegungsausmaß des Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . . . 14811.4.5 Funktionelles Gangbild. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14911.5 Krankheitsbilder der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15011.5.1 Hernia obturatoria. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15011.5.2 Hernia femoralis (Schenkelhernie) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15011.5.3 Hernia inguinalis (Leistenhernie). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15011.5.4 Coxitis fugax (Hüftschnupfen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15011.5.5 Epiphyseolysis capitis femoris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15011.5.6 Intrinsic snapping hip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.7 Extrinsic snapping hip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.8 Piriformis-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.9 Morbus Perthes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.10 Coxarthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.11 Meralgia paraesthetica (Joggerphänomen) . . . . . . . . . . . . 15111.5.12 N.-saphenus-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.13 Coxa valga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.14 Coxa vara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.15 Chondrokalzinose (Pseudogicht) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111.5.16 Pubalgie (Pierson-Syndrom) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15211.5.17 Giving-way-Phänomen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15211.6 Oberfl ächenanatomie der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15211.7 Anamnese, Inspektion, Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15211.7.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15211.7.2 Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153

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InhaltsverzeichnisIX

11.7.3 Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15311.7.4 Sicherheit/Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15411.8 Basisuntersuchung der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15411.8.1 Safe signs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15411.8.2 Diff erenzialdiagnostischer Check-up . . . . . . . . . . . . . . . . 15511.8.3 Check-up des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15511.8.4 Check-up der Lendenwirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15611.8.5 Check-up des Kniegelenks. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711.8.6 Neurogener Check-up . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15811.9 Aktive Untersuchung der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15911.10 Passive Untersuchung des Hüftgelenks . . . . . . . . . . . . . . 16111.10.1 Passive Zusatztestungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16411.11 Widerstandstestung der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16911.11.1 Neurogene Refl exüberprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17311.12 Weichteiltechniken der Hüfte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17411.12.1 Muskelläsionen der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17411.12.2 Diff erenzialdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17511.12.3 M. piriformis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17511.13 Thermokinetiktraining nach »FOST« . . . . . . . . . . . . . . . . 17611.14 Gelenkspezifi sche Untersuchung der Hüfte. . . . . . . . . . . . 17811.15 Gelenkspezifi sche Behandlung der Hüfte . . . . . . . . . . . . . 17911.15.1 Traktionsbehandlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18011.15.2 Translatorisches Gleiten/Gebogenes Gleiten . . . . . . . . . . . 18211.16 Neurogene Mobilisation der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . 18411.16.1 Grundeinstellung einer Nervenmobilisation bezogen auf

das Hüftgelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18411.17 Knorpelgleiten in der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18811.17.1 Sagittales und transversales Knorpelgleiten im Hüftgelenk. . 18811.17.2 Sagittales Knorpelgleiten am Gerät . . . . . . . . . . . . . . . . . 18911.17.3 Transversales Knorpelgleiten am Gerät . . . . . . . . . . . . . . 19011.18 Trophiktraining. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19011.19 Spezifi sches Rehabilitationstraining (KIMI: Kraftimitation) . . 19111.19.1 Spezifi sches Rehabilitationstraining (KIMI: Kraftimitation) . . 19211.20 Sportspezifi sches Resistenztraining (TIMI: Traumaimitation). . 19311.21 Injektionstechniken für die Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19511.21.1 Hüftblock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19511.21.2 N. cutaneus femoris lateralis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19611.21.3 Hinterer Ischiadikusblock (Labat) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19711.21.4 N. femoralis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19811.21.5 Distaler N.-ischiadicus-Block . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19911.21.6 N.-obturatorius-Block. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

12 Das Knie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

12.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20512.2 Anatomie des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20612.2.1 Patella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20612.2.2 Pathologische Veränderungen der Patella. . . . . . . . . . . . . 20612.2.3 Mechanik der Patella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20712.2.4 Condyli femoris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20812.2.5 Condyli tibiae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20812.2.6 Bänder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20812.2.7 Kniegelenkkapsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21012.2.8 Gefäße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21012.2.9 Nerven des Knies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21112.2.10 Anatomische Orientierung der Rami articulares genus . . . . 21112.2.11 Muskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21112.2.12 Bursen des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21212.2.13 Hoff a-Fettkörper oder Corpus adiposum genus . . . . . . . . . 21212.2.14 Menisken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21212.3 Anatomische Gesetzmäßigkeiten des Kniegelenks . . . . . . . 21412.3.1 Biomechanik des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21412.4 Typische Verletzungen des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . 21412.4.1 Meniskusverletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21412.4.2 Verletzung der Kreuzbänder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217

12.4.3 Patellarsehnenplastik für das vordere Kreuzband . . . . . . . . 21812.4.4 Semitendinosusplastik für das vordere Kreuzband . . . . . . . 21912.5 Krankheitsbilder des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21912.5.1 Morbus Osgood-Schlatter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21912.5.2 Morbus Sinding-Larsen (Larsen-Johansson-Krankheit) . . . . 21912.5.3 Morbus Ahlbeck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.4 Morbus Blount . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.5 Myositis ossifi cans des M. popliteus . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.6 Chondromalazie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.7 Plica Syndrome – Läsion der Plica mediopatellaris . . . . . . . 22012.5.8 Stieda-Pellegrini-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.9 Meniskuszysten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.10 Retropatellarer Schmerz durch eine Coxa antetorta . . . . . . 22012.5.11 Bursitis infrapatellaris superfi cialis. . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.12 Bursitis infrapatellaris profunda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.13 Bursitis subcutanea praepatellaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.14 Bursitis pes anserinus superfi cialis. . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.15 Patellaspitzensyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.16 Dashboard injury (Spongiosaödem) . . . . . . . . . . . . . . . . 22012.5.17 Patella bipartita/multiplicata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22112.5.18 Baker-Zyste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22112.5.19 Osteochondrosis dissecans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22112.6 Oberfl ächenanatomie des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . 22112.7 Anamnese, Inspektion und Palpation des Knies . . . . . . . . . 22212.7.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22212.7.2 Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22212.7.3 Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22212.7.4 Sicherheit/Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22212.8 Basisuntersuchung des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . 22412.8.1 Diff erenzialdiagnostischer Check-up . . . . . . . . . . . . . . . . 22412.8.2 Check-up bei Rheumaverdacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22512.8.3 Check-up: Testung der intraartikulären Flüssigkeit . . . . . . . 22512.8.4 Check-up der Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22612.8.5 Check-up des Fußes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22812.8.6 Check-up des ISG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22912.8.7 Check-up der LWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22912.8.8 Check-up der Symphysis pubica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23012.8.9 Neurologischer Check-up . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23112.9 Aktive Untersuchung des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . 23212.10 Passive Untersuchung des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . 23312.10.1 Passive Zusatztestungen: Test für Kollateralbänder und

Kapsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23512.10.2 Passive Zusatztestungen für die Ligg. cruciatum anterius

et posterius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23612.10.3 Passive Zusatztestungen: Meniskustestungen . . . . . . . . . . 23812.11 Widerstandstestung (Muskelweichteiltest 2, 3)

des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24512.12 Neurogene Refl exüberprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24712.13 Mobilisationsbehandlung für die Menisken. . . . . . . . . . . . 24812.14 Weichteiltechniken am Kniegelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . 25012.14.1 Muskelläsionen am Kniegelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25012.14.2 Diff erenzialdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25012.15 Gelenkspezifi sche Untersuchung und Behandlung

des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25212.16 Behandlung der Patella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25512.16.1 Schematische Orientierung der Patella . . . . . . . . . . . . . . 25512.16.2 Absichernde Strukturen der Patella . . . . . . . . . . . . . . . . . 25612.17 Thermokinetiktraining nach »FOST« . . . . . . . . . . . . . . . . 25912.18 Trophiktraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26012.19 Knorpelbelastungstraining/Knorpelmassage. . . . . . . . . . . 26112.20 Rehabilitation des vorderen Kreuzbands

(Lig. cruciatum anterius) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26512.20.1 Ablauf einer manualtherapeutischen Behandlung . . . . . . . 26512.21 Sportspezifi sches Rehabilitationstraining . . . . . . . . . . . . . 26912.21.1 Sportspezifi sche Rehabilitation für den Skiläufer . . . . . . . . 27012.21.2 Sportspezifi sche Kraftrehabilitation für den Fußballspieler . . 272

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12.22 Injektionstechniken für das Knie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27412.22.1 N. peroneus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27412.22.2 Distaler N.-saphenus-Block . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27512.22.3 Parapatellare Injektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276

13 Der Fuß. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279

13.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28113.2 Anatomie des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28113.2.1 Das proximale Tibiofi bulargelenk (PTFG) . . . . . . . . . . . . . 28213.2.2 Membrana interossea/Unterschenkel . . . . . . . . . . . . . . . 28213.2.3 Die Achillessehne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28213.2.4 Syndesmosis tibiofi bularis (distale Tibiofi bularverbindung) . . 28313.2.5 Oberes Sprunggelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28313.2.6 Unteres Sprunggelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28413.2.7 Proximales transversales Tarsalgelenk (PTTG). . . . . . . . . . . 28413.2.8 Distales transversales Tarsalgelenk (DTTG) . . . . . . . . . . . . 28413.2.9 Die Großzehe (Hallux) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28413.2.10 Gefäße des Fußes und der Unterschenkelmuskulatur . . . . . 28513.2.11 Nerven des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28513.2.12 Bänder des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28713.2.13 Bursen des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28813.2.14 Muskeln des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28813.3 Anatomische Gesetzmäßigkeiten des Fußes . . . . . . . . . . . 29013.3.1 Baumechanische Betrachtungsweise. . . . . . . . . . . . . . . . 29013.3.2 Belastungsphasen des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29013.3.3 Mechanik der Fußgelenke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29213.3.4 Arthrokinematik im OSG/USG und PTTG. . . . . . . . . . . . . . 29213.3.5 Bewegungsausmaß des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29213.3.6 Ruhe-/Verriegelungsstellung und Kapselmuster des Fußes. . 29213.3.7 Biomechanik des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29313.4 Pathologie des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29413.4.1 Hallux rigidus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29413.4.2 Hallux valgus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29413.4.3 Gicht – Arthritis urica (Podagra) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29413.4.4 Morton-Neuralgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29513.4.5 Tarsaltunnelsyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29513.4.6 Inversionstrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29513.4.7 Anteriores tibiotalares Kompressionssyndrom . . . . . . . . . . 29513.4.8 Achillessehnenruptur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29513.4.9 Achillodynie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29513.4.10 Haglund-Exostose/Haglund-Ferse. . . . . . . . . . . . . . . . . . 29513.4.11 Spreizfuß (Pes transversoplanus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29513.4.12 Knickfuß (Pes valgus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29613.4.13 Störung des funktionellen und anatomischen Steigbügels . . 29613.4.14 »Snapping Angle« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29613.4.15 Morbus Köhler 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29613.4.16 Morbus Köhler 2 (Freiberg-Syndrom) . . . . . . . . . . . . . . . . 29613.4.17 Fersensporn (Aponeurosensporn) . . . . . . . . . . . . . . . . . 29613.4.18 Fibromatosis plantaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29613.4.19 Morbus Ledderhose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29613.4.20 Frakturen des OSG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29613.4.21 Tendinitis der Sehne des M. tibialis posterior . . . . . . . . . . . 29713.4.22 Posteriores tibiotalares Kompressionssyndrom . . . . . . . . . 29713.5 Oberfl ächenanatomie des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29713.6 Anamnese, Inspektion und Palpation des Fußes . . . . . . . . 29813.6.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29813.6.2 Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29913.6.3 Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29913.6.4 Sicherheit/Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29913.6.5 Spezifi sche Anamnese, Inspektion und Palpation

der Großzehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29913.7 Basisuntersuchung des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29913.7.1 Safe signs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29913.7.2 Diff erenzialdiagnostischer Check-up . . . . . . . . . . . . . . . . 300

13.7.3 Provokationstest bei Verdacht auf eine Morton-Neuralgie . . 30013.7.4 Neurogener Check-up . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30113.7.5 Check-up der Refl exe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30213.7.6 Check-up des Kniegelenks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30313.7.7 Check-up des proximalen Tibiofi bulargelenks . . . . . . . . . . 30413.7.8 Check-up der Syndesmosis tibiofi bularis . . . . . . . . . . . . . 30413.8 Aktive Untersuchung des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30613.9 Passive Untersuchung des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30713.9.1 Test für die Achillessehne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31213.9.2 Test für den Tarsaltunnel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31213.9.3 Test für die Fibromatosis plantaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31213.9.4 Bändertestung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31313.10 Widerstandstest (Muskelweichteiltest 2, 3) . . . . . . . . . . . . 31513.11 Basisuntersuchung der Großzehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31813.11.1 Zusatztestung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31813.11.2 Passive Basistestung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31813.11.3 Widerstandstestung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31913.12 Gelenkspezifi sche Untersuchung und Behandlung

des Fußes bei Einschränkungen im PTFG . . . . . . . . . . . . . 32013.12.1 Joint play des PTFG bei Dorsalextensionseinschränkung

des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32013.12.2 Basisbefundung einer Proximalisierungs- und

Innenrotationshypomobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32013.12.3 Behandlung des PTFG bei einer Proximalisierungs- und

Innenrotationshypomobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32013.12.4 Joint play des PTFG bei Plantarfl exionseinschränkung

des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32313.12.5 Basisbefundung einer Distalisierungs- und

Außenrotationshypomobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32313.12.6 Behandlung des PTFG bei einer Distalisierungs- und

Außenrotationshypomobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32413.12.7 Joint play und Mobilisation des OSG bei Dorsalextensions-

einschränkung des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32613.12.8 Joint play und Mobilisation des OSG bei Plantarfl exions-

einschränkung des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33113.12.9 Joint play und Mobilisation des PTTG bei Dorsalextensions-

einschränkung des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33213.12.10 Joint play und Mobilisation des PTTG bei Plantarfl exions-

einschränkung des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33513.13 Gelenkspezifi sche Untersuchung und Behandlung des USG. . 33713.14 Gelenkspezifi sche Untersuchung und Behandlung

der Großzehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34013.14.1 Traktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34013.14.2 Translatorisches Gleiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34113.15 Weichteiltechniken des Fußes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34313.15.1 Querfriktion des M. fl exor digitorum brevis . . . . . . . . . . . . 34313.15.2 Querrollen der Peroneussehnenscheiden . . . . . . . . . . . . . 34413.15.3 Verletzungen der Achillessehne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34413.15.4 Funktionsmassage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34513.15.5 Querfriktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34613.16 Rehabilitationstraining für die Achillessehne . . . . . . . . . . . 34713.16.1 Thermokinetiktraining nach »FOST« . . . . . . . . . . . . . . . . 34813.16.2 Unspezifi sches Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34813.16.3 Mehrfachzielgerichtetes Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35013.17 Rehabilitation eines Inversionstraumas . . . . . . . . . . . . . . 35313.17.1 Phase 1 – Knorpelbelastungstraining oder Knorpelmassage 35313.17.2 Phase 2 – Neurogenes Training der Rami articulares

nach Streeck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35413.17.3 Phase 3 – Training mit Funktionsbrettchen . . . . . . . . . . . . 35613.17.4 Phase 4 – Training auf dem Schrägbrett . . . . . . . . . . . . . . 35713.17.5 Phase 5 – »Lauf-ABC« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35913.18 Sportspezifi sches Rehabilitationstraining . . . . . . . . . . . . . 35913.18.1 Sportspezifi sche Rehabilitation für den Badminton-Spieler. . 36013.19 Injektionstechniken für den Fuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36413.19.1 Fußblock: Blockade der Rami calcanei mediales n. tibialis . . . 36413.19.2 Fußblock: Blockade des N. peroneus profundus . . . . . . . . . 365

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InhaltsverzeichnisXI

13.19.3 Fußblock: Injektionen im Bereich des N. peroneus superfi cialis, N. cutaneus dorsalis lateralis n. suralis und des N. peroneus profundus, N. cutaneus medialis n. peroneus superfi cialis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365

13.19.4 Fußblock: Injektionen im Bereich des N. peroneus profundus und N. cutaneus medialis n. peroneus superfi cialis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 366

13.19.5 Injektion an die Achillessehne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 366

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369

Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371

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XIII

Glossar

A

A., Aa. Arteria/ArteriaeAbd AbduktionAdd AdduktionAff erenz Erregung, die über die aff erenten (hinführenden)

Nervenfasern von der Peripherie zum Zentral-nervensystem geführt wird

Agonist Bewegungsausführender MuskelAnalgetika Schmerzstillende PharmakaAnguläre Bewegung Betont muskulär ausgeführte Bewegungen, die

im Gelenk eine Veränderung des Gelenkwinkel-grads hervorrufen

Antagonist Gegenspieler eines bewegungsausführenden Muskels

Antibiotika Pharmaka mit antibakterieller Wirkung (z.B. Penizilline)

Antikoagulanzien Pharmaka zur Hemmung/Verzögerung der Blut-gerinnung

Antiphlogistika Pharmaka mit entzündungshemmender WirkungAponeurose Breitfl ächige SehnenplatteApophyse KnochenvorsprungApproximation Aneinanderbringen zweier Gelenkpartner ohne

KnorpelverformungAR AußenrotationArt.,Artt. Articulatio/Articulationes (lat.): GelenkArthroskopie Gelenkspiegelung zur Darstellung des Gelenk-

innenraumsASR Achillessehnenrefl exASTE AusgangsstellungAtrophie GeweberückbildungAT-Winkel Antetorsionswinkel

B

Bereitwilligkeit Bereitschaft des Patienten, den Schmerz zu akzeptieren

BGM BindegewebsmassageBursa Mit Synovia gefüllter SchleimbeutelBursitis Entzündung eines SchleimbeutelsBWK BrustwirbelkörperBWS Brustwirbelsäule

C

Calcaneus Fersenbeinc.b. Caput brevis, kurzer Muskelkopfc.l. Caput longum, langer MuskelkopfCCD-Winkel KollodiaphysenwinkelCrosslinks Physiologische QuerverbindungenCRP-Wert C-reaktives Protein. Der CRP-Wert ist u. a bei ent-

zündlichen Prozessen und Gewebeschädigungen erhöht

CT Computertomographie

D

DE DorsalextensionDefl exion Ab- und Auslenkung ohne Rückkehr in die Aus-

gangsstellungDéforme musculaire (franz.) entstellter (veränderter) Muskel, Schon-

haltung durch MuskelspannungDegeneration Funktionelle altersbedingte Abweichung von der

NormDepression HerabdrückenDerangement Binnenverletzung, innere InstabilitätDermatom Segmentale HautinnervationDeviation Ab- und Auslenkung mit Rückkehr in die Aus-

gangsstellungDFS DornfortsatzDIP Distales InterphalangealgelenkDiscus Zwischenwirbelscheibe/Bandscheibe als druck-

intervertebrale elastische Synchondrose zwischen zwei Wirbel-körpern

Dissekat Abgestoßenes Knochenknorpelstück (s. a. Osteochondrosis dissecans – Gelenkmaus)

Distal Fern vom RumpfDown slip Translatorische Verschiebung der Bewegungs-

achse nach kaudalDTFG Distales transversales Tarsalgelenk

(Lisfranc-Gelenklinie)

E

Eff erenz Erregung, die über die eff erenten (herausführen-den) Nervenfasern vom Zentralnervensystem in die Peripherie geleitet wird

Epimysium Bindegewebige Hülle eines Muskels zur Abgren-zung und Verbindung zur Faszie

ESTE EndstellungEversion Auswärtsdrehung des Fußes; Kombinationsbewe-

gung aus Extension – Pronation – AbduktionEvolute Bei Bewegung wandernde AchseExt ExtensionExtrinsic Äußere

F

Flex Flexion

G

Ganglion (anat.) Überbein; von Sehnenscheiden oder Ge-lenkkapseln ausgehende Zyste mit gallertartiger Flüssigkeit

Ganglion (neurol.) Anhäufung von NervenzellenGelenkmaus Freier Gelenkknorpel oder Knochenkörper im

GelenkGood morning Übungen, bei denen der Oberkörper vorgeneigt

wirdGood morning- Übungen, bei denen der Oberkörper vorgeneigt

Konvergenz wird, mit LWS-Extension

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XIV Glossar

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H

Hallux GroßzeheH-Brücke erster Anpassungsschritt im Gewebe; (chem.)

Wasserstoff (H=Hydrogenium), Wasserstoff brücke. Konvalente inter- und intramolekulare Verbin-dung zur frühzeitigen Stabilisierung einer verletz-ten Gewebestruktur. Die Anheftstellen entspre-chen nicht den physiologischen Anheftstellen der Querverbindungen (Crosslinks). H-Brücken verändern das Joint play

HH Hinterhorn des MeniskusHKB Hinteres KreuzbandHypomochlion (gr.) kleiner Hebel; Dreh-(Unterstützungs-)Punkt

eines HebelsHypothenar Kleinfi ngerballen

I

Idiopathisch Ursache einer Krankheit ist nicht nachweisbarImmobilisation RuhigstellungInfl are Bewegung der SIAS zueinanderInhibition Kontraktionshemmung durch die AntagonistenInterstitiell DazwischenliegendIntrinsic Innerhalb, innerlichInversion Einwärtsdrehung des Fußes; Kombinationsbewe-

gung aus Plantarfl exion – Supination – AdduktionIR InnenrotationIrisblendphänomen Das Irisblendphänomen ist das langsame Ver-

schwinden eines durch Fingerdruck erzeugten blassen anämischen Hautbezirks von den Seiten her. Physiologisch wird die Revaskularisation schnell und aus der Tiefe heraus arteriell ausge-glichen

ISG IliosakralgelenkIsometrisch Anspannung der Muskulatur bei gleichbleibender

MuskellängeIsotonisch Längenveränderung des Muskels bei konstanter

Spannung

K

Kokontraktion Gleichzeitiger konzentrischer Spannungsaufbau aller um das Gelenk liegenden Muskeln

Kollagensynthese Bildung von BindegewebeKomplementär ErgänzendKontranutation Bewegung des Promontoriums aus dem Becken

heraus (nach dorsal)

L

LA LokalanästhetikaLäsion Verletzung eines Organs oder eines GewebesLunches AusfallschritteLuxation Heraushebeln eines Gelenks aus seiner physiolo-

gischen LageLWK LendenwirbelkörperLWS Lendenwirbelsäule

M

M., Mm. Musculus/MusculiMaintained Anhaltender Druck auf beide Gelenkpartner

approximationMalleolus Hammerförmiger KnochenvorsprungMCP Metakarpophalangealgelenk (Fingergrundgelenk)MRT MagnetresonanztomographieMSTE MittelstellungMT Manuelle TherapieMTT Medizinische TrainingstherapieMyotom Segmentale Skelettmuskelinnervation

N

N., Nn. Nervus/NerviNeurogen Vom Nerven ausgehendNutation Bewegung des Promontoriums in das Becken

hinein (nach ventral)

O

Obliquus Schräg/seitwärtsOP OperationOs, Ossa KnochenOSG Oberes SprunggelenkOsteophyt Knochenapposition als Spange, Zacke, SpornOutfl are Bewegung der SIAS auseinander

P

Perimysium Bindegewebige Hülle eines MuskelfaserbündelsPF Plantarfl exionPIP Proximales InterphalangealgelenkPlantar Auf die Fußsohle bezogenPro PronationPromontorium Am weitesten ins Becken ragender Teil des ersten

SakralwirbelsPropriozeptoren- Anregung der Rezeptoren, die auf Zustandsver-

Stimulation änderungen des Bewegungs-und Halteapparats ansprechen

Protrusion Vorschieben (z. B. der Bandscheibe)Proximal Nah am Rumpf, zum Rumpf hinPSR Patellarsehnenrefl exPTFG Proximales Tibiofi bulargelenkPTTG Proximales transversales Tarsalgelenk (Chopard-

Gelenklinie)Pumping Pumpen

Q

QFS Querfortsatz

R

R., Rr. Ramus/Rami, (lat.) Ast, ZweigRadix (lat.) Wurzel

Referred pain Weitergeleiteter SchmerzReklination Zurückbiegen, z. B. der Tibia. Das proximale Ende

der Tibia ist beim Erwachsenen zurückgebogen

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GlossarXV

Released pain EntspannungsschmerzRestriktion Einschränkung/WiderstandRetrograd Zeitlich oder örtlich zurückliegend/fern liegendRÖ RöntgenRR Blutdruck

S

Safe signs Sicherungszeichen, die schon frühzeitig Kontra-indikationen bzw. Vorsichtsmaßnahmen für eine evtl. folgende Behandlung erkennen lassen

S-Brücken (chem.) Sulfur (Schwefel), Schwefelbrücke. Kova-lente inter- und intramolekulare Verbindung zur pathologischen Stabilisierung einer verletzten Gewebestruktur. Die Anheftstellen entsprechen nicht den physiologischen Anheftstellen der Querverbindungen (Crosslinks). S-Brücken verän-dern das Joint play

Shift, Beckenshift Translatorisch seitliche BewegungShin splint Schienbeinschmerz/intrakompartimentaler

Druck, ausgelöst durch das Periost oder eine Insertionsreizuing der ventralen Unterschenkel-muskulatur; Lösen der indirekten Sehnenplatte des Pes anserinus superfi cialis vom Periost

SIAS Spina iliaca anterior superiorSign of the Buttocks Tumor unterhalb des M. gluteus maximusSIPS Spina iliaca posterior superiorSkippings Sprunggelenklauf; Läufe, die primär schnelle Fuß-

bewegungen betonen ohne bewusst Hüft- und Kniebewegungen mit einzubeziehen

Sklerotom Segmentale Periost-/KnocheninnervationSnapping angle Subluxation der Peroneussehnenscheiden auf

den Malleolus lateralisSquats KniebeugenSteady state Fließgleichgewicht (konstantes Mengenverhältnis

und Umsatzgeschwindigkeit im Stoff wechsel), momentaner Ist-Zustand

Stiff legs Gestreckte BeineSup SupinationSwingbewegung Osteokinematische Bewegung im RaumSyndesmose Verbindung zwischen Schien- und Wadenbein im

Bereich des Sprunggelenks

T

Talus SprungbeinTarsus FusswurzelTempo Verhältnis zwischen exzentrischer und konzen-

trischer Bewegungsgeschwindigkeit und der Pausendauer zwischen den Bewegungen

Thenar DaumenballenTherapeutisches Therapeutische Breite, Spielraum einer pharma-

Fenster kologischen DosisTLG Translatorisches GleitenTrophik Ernährung bzw. Ernährungszustand (Durchblu-

tung) eines GewebesTSR Trizepssehnenrefl ex

U

Up slip Translatorische Verschiebung der Bewegungs-achse nach kranial

USG Unteres Sprunggelenk

V

V.a. Verdacht aufValgus Abweichung von der Körperlängsachse nach

innenVarus Abweichung von der Körperlängsachse nach

außenVertebragen Von einzelnen Wirbeln bzw. von der Wirbelsäule

ausgehendVH VorderhornViszerotom Segmentale OrganinnervationVKB Vorderes KreuzbandVP Vorposition

W

Walking lunches Wechselnde AusfallschritteWeichteilslack WeichteilverformbarkeitWK Wirbelkörper

Z

Z.n. Zustand nach

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1

9.1 Einleitung – 3

9.2 Anatomie der LWS – 49.2.1 Bänder der LWS – 5

9.2.2 Nerven der LWS – 6

9.2.3 Die Muskulatur der Lendenwirbelsäule – 7

9.2.4 Gefäße der LWS – 9

9.3 Anatomische Gesetzmäßigkeiten der LWS – 9

9.4 Organe des Abdominalbereichs – 99.4.1 Niere – 9

9.4.2 Darm – 10

9.5 Biomechanische Bewegungen der LWS – 10

9.6 Krankheitsbilder der LWS – 119.6.1 Sakralisation – 11

9.6.2 Mega Costari L5 – 11

9.6.3 Arthrose der LWS – 11

9.6.4 Lumbalisation – 11

9.6.5 Spina bifi da occulta – 11

9.6.6 Spondylolyse/Spondylolisthesis – 11

9.6.7 Insertionsnahe Reizung der Gluteal-

muskulatur – 11

9.6.8 Irritation der Fascia thoracolumbalis – 11

9.6.9 Morbus Scheuermann – 11

9.6.10 Hyperlordose/»Hohlkreuz« – 11

9.6.11 Degenerative Spinalkanalstenose (Claudicatio

intermittens spinalis) – 12

9.6.12 Morbus Baastrup – 12

9.6.13 Kissing spine – 12

9.6.14 Morbus Forestier – 12

9.6.15 Hernien – 12

9.6.16 Listhesen – 12

9.7 Oberfl ächenanatomie der LWS – 12

9

Lendenwirbelsäule

9.8 Anamnese, Inspektion, Palpation – 139.8.1 Anamnese – 13

9.8.2 Inspektion – 13

9.8.3 Palpation – 13

9.8.4 Sicherheit/Kontraindikationen – 15

9.9 Basisuntersuchung der Lenden-wirbelsäule – 15

9.9.1 Differenzialdiagnostischer Check-up – 15

9.9.2 Check-up bei Listheseverdacht – 15

9.9.3 Differenzierungstest bei radikulärer Problematik –

LWS oder ISG – 16

9.9.4 Viszeraler Check-up – 17

9.9.5 Osteoporose-Federungstest – 19

9.9.6 Check-up des Beckens/ISG – 19

9.9.7 Check-up der Hüfte – 20

9.9.8 Aktive Bewegungen der Lendenwirbelsäule – 21

9.9.9 Diagnostische Diagonalen – 23

9.9.10 Passive Bewegungen der LWS – 25

9.9.11 Neurogene Testungen – 28

9.9.12 Slump-Testung – 31

9.9.13 Widerstandstest – 33

9.9.14 Kennmuskeltestungen – 33

9.9.15 Refl exe der LWS – 35

9.9.16 Dermatomtestungen/Sensibilitätsprüfung – 36

9.9.17 Sensibilitätsprüfung – 38

9.10 Totaltechniken für Bandscheiben-patienten – 39

9.10.1 Aufbau der Bandscheibe – 39

9.10.2 Pathomechanismus eines Bandscheiben-

vorfalls – 39

9.10.3 Behandlungsprinzipien – 42

9.10.4 Anamestischer Spiegel des Bandscheiben-

patienten – 43

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2 Kapitel 9 · Lendenwirbelsäule

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9.10.5 Behandlungsaufbau: Totaltechniken für

Bandscheibenläsionen von Tag 0 bis zum nächsten

Level am ca. 6.Tag – 44

9.10.6 Totaltechniken – Behandlungsmöglichkeiten – 44

9.10.7 Behandlung eines »Schulterprolapspatienten«

(Spinalnerv wird von kranial komprimiert) – 44

9.10.8 Behandlung eines »Achselprolapspatienten«

(Spinalnerv wird von kaudal komprimiert) – 45

9.10.9 Modifi zierte McKenzie-Technik – 46

9.10.10 Level-1-Rehabilitation der Bandscheibe ab dem

6. Tag einer physiologischen Regeneration – 47

9.10.11 Statisches-/Kokontraktionstraining – 48

9.10.12 Dynamisches Training – 50

9.10.13 Hausaufgabe: Eindimensionale Konzentrik – 52

9.10.14 Testung der Belastungsfähigkeit für ein mehr-

dimensionales Bandscheibentraining – 52

9.10.15 Level-2-Rehabilitation der Bandscheibe ab

dem 16.–150. Tag, bei physiologischer

Regeneration – 53

9.10.16 Hausaufgabe: Mehrdimensional-konzentrisches

Training – 55

9.10.17 Eindimensional-exzentrisches Muskelaufbau-

training – 56

9.10.18 Reha-Gerätetraining für mehrdimensional-

konzentrisches/-exzentrisches Arbeiten – 59

9.10.19 Hausaufgabe: Mehrdimensional-exzentrisches

Training – 60

9.10.20 Tertiäre arbeits- und sportspezifi sche Rehabilitation

der Bandscheibe ab dem 42. Tag, bei

physiologischer Regeneration – 62

9.10.21 Dynamischer Ausfallschritt unter Berücksichtigung

schneller Exzentrik – 63

9.11 Gelenkspezifi sche Untersuchung der LWS – 64

9.11.1 Besonderheiten der Lendenwirbelsäule – 64

9.11.2 Springing-Test – 67

9.11.3 Rosettentest (Hypermobilitätstest) – 68

9.12 Lokalsegmentale Behandlung einer Hypomobilität – 69

9.12.1 Hypomobilität – 69

9.12.2 Traktion in Konvergenz – 70

9.12.3 Translatorisches Gleiten – 72

9.12.4 Aufbau einer translatorischen

Divergenzbehandlung von L3/L4 – 72

9.12.5 Aufbau einer translatorischen

Konvergenzbehandlung von L3/L4 – 73

9.13 Trophiktraining für die LWS – 74

9.14 Thermokinetik nach »FOST« – 74

9.15 Stabilisation der LWS – 759.15.1 Dehnung des M. Iliopsoas zur Derotation einer

Instabilität – 79

9.16 Rehabilitation bei Instabilität – 79

9.17 Injektionstechniken für die LWS – 819.17.1 Paravertebrale lumbale Injektionen: paravertebrale

muskuläre Injektionen, Injektion an den Wirbel-

bogen, Injektion in die Nähe der Facettengelenke,

Wurzelblockaden – 81

9.17.2 Injektion an das inter-/periligamentäre Band

(interspinales und intertransversales

Ligament) – 83

9.17.3 Psoas-Block (Plexus-lumbalis-Blockade) – 83

9.17.4 Lumbale peridurale Injektion – 86

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99.2 Anatomie der LWS

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9.1 Einleitung

Das Gros der Patienten, die einen Manualtherapeuten konsul-tieren, sind solche, die unter Beschwerden einer statisch stark belasteten Lendenwirbelsäule leiden.

Als Ursachen der relativen Beschwerdeanfälligkeit können, neben der statischen Belastung der Bandscheiben, folgende wei-tere Kriterien erkennbar sein:

Die Bandscheiben liegen auf Niveauhöhe der Spinalnerven und können diese direkt irritieren.Die in der LWS kreuzenden Muskelschlingen werden bei fehlendem ökonomischen Einsatz (z. B. bei Passgang, Ent-lordosierung) der Aufgabe einer »Verzurrung« der LWS und des ISG nicht mehr gerecht.Es besteht eine Dysbalance zwischen der Belastungsfä-higkeit der Wirbelkörper und der Belastungsanforderung durch die Lendenwirbelsäulenmuskulatur.

Mögliche Pathomechanismen einer BandscheibenproblematikFlexionsbewegung mit Rotation. Eine Beugebewegung der LWS bedeutet das Verlassen des zentralen Platzes des Kerns mit einem starken dorsalen Kompressionsdruck in Richtung Rückenmark und Spinalnerven. Für eine gesunde Bandscheibe stellt dies kein Problem dar und kann durch sich ausrichtende Kollagenfasern kompensiert werden.

Kommt jedoch eine zusätzliche axiale Belastung hinzu, steigt die Gefahr einer Schädigung deutlich an. Folgt auf die axiale Belastung noch eine Rotation, ist die äußerste Belastung erreicht. Der Körper meldet das »drohende Unheil« über die Schmerzrezeptoren mit einem lokalen Schmerz (Lumbago) an.

Wird auf das Signal des Körpers, den Schmerz, nur mit der Einnahme zentraler Schmerzmittel reagiert, oder wird der Regenerationsprozess einer Bandscheibenläsion (Mikroein-risse) durch die Einnahme von Antiphlogistika behindert, werden die körpereigenen Regulationsmechanismen aufgeho-ben. Es kommt zur Zerreißung des äußeren Rings der Band-scheibe mit Austritt des zähfl üssigen Kerns (Nucleus pulpo-sus).

Typisch für diesen Pathomechanismus sind die bei Schreib-tischarbeiten eingenommenen Körperhaltungen. Bei diesen überwiegend passiven Tätigkeiten sind hauptsächlich die pas-siven Strukturen (Bänder, Kapsel, Bandscheiben) für die Stabili-tät verantwortlich. Wird der Körper ständig einer passiven Vor-beuge ausgesetzt und fehlen ihm ausgleichende Reize für Mus-kulatur und Knochenstruktur, kommt es zu einer Dehydrie-rung und Lockerung der Strukturen sowie zu einem Missver-hältnis zwischen Muskelaktivität und Wirbelkörperfestigkeit. Ignoriert man die vermehrt auft retenden lumbalen Beschwer-den, können schon kleinste Bewegungen, z. B. das Drehen, um Papier aus der Schublade zu nehmen, zu Bandscheibenverlet-zungen führen.

Fehlende exzentrische Kontraktionsfähigkeit. Eine weitere Ursache einer Bandscheibenproblematik ist die fehlende exzen-trische Kontraktionsfähigkeit, d. h., der Patient kann sein phy-siologisches Bewegungsausmaß schlecht abbremsen bzw. es kommt durch einen fehlenden gleichmäßigen Gelenkschluss zu einer verstärkten angulären Bewegung, die in den pathophysio-

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logischen Bereich abrutschen kann. Dieser Pathomechanismus ist die häufi gste Grundlage der Verletzungsarten im Sport.

In den meisten Rückenschulen, Praxen für Physiotherapie und Fitness-Centern werden leider nur die konzentrische Kon-traktionsform und Isometrie beübt; die exzentrische Kontrakti-onsform wird nicht oder nur wenig angesprochen.

Forcierte Konvergenz der kleinen Wirbelgelenke. Eine weitere Problematik der LWS ist die forcierte Konvergenz der kleinen Wirbelgelenke, die ihren höchsten Kompressionsdruck in Stre-ckung erfahren. Ein Wirbelgelenk reagiert auf starken Kom-pressionsdruck sehr sensibel und zeigt dies über den Ramus dorsalis mit einem lokalen Schmerz an.

PhysiotherapieFür den Physiotherapeuten und speziell den Manualthera-peuten ist zu erkennen, ob einzelne Wirbelkörper selektiv eine zu große Beuge- oder Streckbewegung vollziehen müs-sen, aufgrund derer die Gefahr einer Schädigung hoch ist. Nur die Muskulatur zu kräft igen, ist unzureichend; ebenso unzu-reichend ist es, die Nachbargelenke zu manipulieren, um die arthrokinematische Bewegung im Sinne einer Bewegungs-ausmaßteilung zu erreichen. Dies kann schwerwiegende Fol-gen haben, da eine Bewegungslimitierung der Nachbargelenke vom Körper gewollt sein kann, um z. B. eine Bandscheibe zu schützen.

Präzise Befundung und effi ziente Technik machen die Kunst einer LWS-Behandlung aus. Neurologische Reaktionsan-gaben sollten dem Th erapeuten absolut vertraut sein.

Wichtige Kriterien der Therapie sind: eine optimale Dehnfähigkeit der Wirbelsäulenmuskula-tur, um sich beim Verlassen der zentralen Achse optimal anpassen zu können, eine ausdauerfähige Rückenmuskulatur, um den Anforde-rungen der täglichen Gebrauchs- und Arbeitsbewegungen gerecht werden zu können, eine adäquate Kraft der Rückenmuskulatur, um axiale Bela-stungen tolerieren zu können.

Wichtig

Ein bedeutender Faktor ist, dass LWS-Beschwerden nicht mit »Krank sein« gleichzustellen sind. Rückenschmerzen sind ein Signal des Körpers, die den Betroff enen dahin-gehend lenken wollen, sich zu bewegen, um

zum einen eine andere Sitzhaltung einzunehmen und zum anderen sich in eine entlastende Liegeposition zu bringen.

Das Ziel des Körpers ist es, die geschädigte Struktur selbst regenerieren zu können.

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4 Kapitel 9 · Lendenwirbelsäule

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9.2 Anatomie der LWS

Die Lendenwirbelsäule (LWS) besteht aus 5 Lendenwirbelkör-pern (LWK) und ist lordotisch geprägt. Die lordotische Prägung zeigt sich physiologisch vom 9. BWK bis zum 5. LWK.

Wichtig

In der biomechanischen Untersuchung ist folgendes zu berücksichtigen:

Der LWK steht am Übergang zwischen Lordose und Kyphose in einer neutralen Stellung.Der LWK steht ebenfalls neutral bzw. nicht selten kyphotisch.

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Wirbelkörper der LWSDie Wirbelkörper wie auch die Processus costales nehmen von kranial nach kaudal an Größe zu. Die Lendenwirbelkörper 1–4 sind nierenförmig, der LWK 5 ist eher keilförmig. Sie besitzen rudimentäre Rippenfortsätze und nur unterentwickelte Quer-fortsätze. Der Übergang zum Os sacrum markiert gleichzeitig den starken Übergang von der Lordose zur Sakralkyphose. Die-se Abknickung wird am kranialen Aspekt des 1. Sakralwirbels als Promontorium bezeichnet und ist ein Orientierungspunkt für Beckenmessungen.

Die Deck- und Endplatten der LWK sind mit hyalinem Knor-pel überzogen und stehen im Flüssigkeitsaustausch mit dem Nucleus pulposus. Kommt es zu einer Abnahme des Hyalin-knorpels, verliert die Bandscheibe schneller und auch vermehrt Flüssigkeit. Infolgedessen können auft reten:

Diskosen,Listhesen,Facettenarthrosen, sekundäre Bandscheibenschädigungen.

Wichtig

Im Laufe des Tages verliert die Bandscheibe durch die Bela-stung so viel an Flüssigkeit, dass der Mensch abends – cm kleiner ist als morgens, wenn die Bandscheibe wie-der hydriert ist.

LendenlordoseDurch die Lage des Fötus im Mutterleib ist anfänglich nur die BWS in ihrer Kyphose passiv vorgeprägt, so dass beim Säug-ling noch keine Lordose der LWS besteht. Erst mit der Vertika-lisierung und der Extension der Hüft gelenke kommt es zur Lor-dosebildung.

Die Prägung der Lendenlordose ist stark abhängig vom Sitz-verhalten des Menschen und der Kapselbandelastizität des Hüft-gelenks:

Verkürzte dorsale Oberschenkelmuskeln und ständiges Sit-zen verhindern die Flexionsbewegung des Beckens und damit die Lordosebildung der LWS. Verkürzte Hüft beugemuskeln forcieren eine Betonung der Lordose und verursachen eine Abschwächung der Bauch-muskeln.

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Wichtig

Das selektive Behandeln/Trainieren der Muskulatur ist nur dann sinnvoll, wenn das Therapieziel ein Schließen der Muskelkette beinhaltet (z. B. lokalsegmentale Stabilisation), ansonsten ist das selektive Auftrainieren der Muskulatur nicht nur ungünstig, sondern auch schädlich. Die Therapie einer verkürzten Hüftbeugemuskulatur umfasst, zusätzlich zur Dehnung, immer eine muskuläre Ansprache der Antagonisten und Synergisten sowie der Bauchmuskulatur.

Entlastungshaltung für die LWSAn der Sitzposition des Patienten ist dessen unwillkürliche Ent-lastungshaltung für den Lendenwirbelsäulenbereich leicht erkennbar:

Beim Sitzen auf der Stuhlvorderkante versucht der Patient den auf der Bandscheibe lastenden axialen Druck zu redu-zieren. Eine gewollte Kyphosierung im Sitzen, durch das Abstüt-zen der Unterarme auf die Oberschenkel, ist ein Zeichen, dass einer Überbelastung der Facettengelenke entgegenge-wirkt wird. Eine gewollte Lordosierung soll die gestressten, stark gedehnten dorsalen Anteile der Facettengelenkkapseln ent-lasten. Eine axiale Aufrichtung soll ventral unter Stress geratene Facettengelenkkapselanteile entlasten. Das Überschlagen eines Beins über das andere kann eine passive Gegenrotation eines rotierten Lendenwirbels bedeuten.Sitzt der Patient mit abgeschrägten Beinen (Füße unter dem Stuhl) auf der vorderen Stuhlkante, kann dies ein Zei-chen verkürzter Ischiokruralen sein. Der Patient versucht so eine Lordosierung zu erreichen.

Die Hüftmuskulatur hat einen großen Einfl uss auf die Lenden-wirbelsäule: Verkürzte Hüftadduktoren wirken beckenaufrich-tend/entlordosierend und unilateral funktionell beinverkür-zend. Unter Stress geratene Hüft muskeln sind an der Prägung der LWS-Kurvatur erkennbar. In der Praxis zeigt sich der M. ten-sor fasciae latae im Insertionsbereich und an den tendomusku-lären Übergangen beim Extensionsbecken gereizt, der M. pirifor-mis beim Flexionsbecken.

Stellung der WirbelkörperTypisch für die LWK sind die prominenten horizontalen Proces-sus spinosi und der hohe und breite Körperaufb au. Der LWK ist der einzige Lendenwirbel, dessen Deck- und Endplatten hori-zontal stehen. Die Facettengelenke sind in Höhe des LWK noch vertikal ausgerichtet und nehmen kontinuierlich in Richtung Frontalebene zu. Mit Zunahme der Gelenkstellung der LWS in die Frontalebene verändern sich auch die Limitierung der Rotations- und Lateralfl exionsbewegung und die Führung der Extensions- und Flexionsbewegung.

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99.2 Anatomie der LWS

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Wichtig

Die größte rotatorische Beweglichkeit lassen die planen Facettengelenke des 5. LWK zu, die fast frontal stehen.

Durch die Frontalstellung, den keilförmigen Wirbelkörperauf-bau und die weite Gelenkkapsel zeigt der LWK die Tendenz zu einer Verlagerung nach ventral (Anterolisthese), die bei interar-tikulärer Spaltbildung durch den fehlenden ossären Halt noch weiter forciert wird. Diese relativ ungünstige Position des 5. LWK sichert der Körper durch passive und aktive Stabilitäts-strukturen ab.

Passive Stabilitätsstrukturen sind:die Bänder (Ligg. iliolumbalia), die ein Gleiten des Wirbels nach ventral verhindern und die Fascia thoracolumbalis, die über große und kleine Muskeln dynamisiert wird und den lumbalen Bereich dia-gonal verzurrt.

Die aktive Absicherung des lumbosakralen Übergangs erfolgt durch:

die Mm. multifi di,den M. iliocostalis lumborum und das sakrospinale System.

FacettengelenkeDie Facettengelenke sind nur zu einem geringen Teil für die Belastungsaufnahme zuständig; sie haben hauptsächlich eine arthrokinematische Funktion. Die Facettengelenke können auf-grund ihrer ca. 45° inklinierten Sagittalstellung nicht viskoe-lastisch auf Vibrationen reagieren; diese müssen von der Band-scheibe kompensiert werden.

Wichtig

Primär gibt die Bandscheibe die Bewegung in der LWS frei, so dass die Rotation in der LWS vor allem durch eine Band-scheibentorsion erlaubt wird. In den Facettengelenken ist lediglich eine unilaterale Rotation von ° möglich.

In MRT-Aufnahmen (Magnetresonanztomographie) fällt auf, dass die Facettengelenkfl ächen bogen-/halbkreisförmig ausge-richtet sind, was zu einer Angulation am Ende der Extensions- und Flexionsbewegung führt. Diese Facettengelenkfl ächenform ist notwendig, um den verschiedenen osteo- und arthrokinema-tischen Ketten gerecht zu werden.

Die unterschiedlichen Facettenformen haben ein unterbro-chenes und gestörtes Synovialgleiten zur Folge. Der Köper hat als Kompensationsmechanismus meniskoide Zotten und Fett-körper in der LWS eingelagert, um dem fehlenden Synovial-gleiten zu begegnen. Bei einem Aufh ebeln des Facettengelenks saugt sich durch Perforationen am oberen und unteren Teil der Membrana synovialis Fettgewebe in das Gelenk, das bei Exten-sion wieder herausgepresst wird. Um die Fetteinlagen aufneh-men zu können, kommen in der LWS meniskoide Falten vor, die bei Dehydrierung einklemmen können und das sog. »Door bell sign« verursachen, einen heft igen Schmerz, der fast zur Unbeweglichkeit führt.

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Wichtig

Die LWS reagiert auf Mobilitätsveränderungen der Hüfte oder des ISG kompensatorisch mit einer Seitneigung. Der dadurch entstehende Lendenwulst ist mit dem Rippen-buckel der BWS vergleichbar und stellt eine Torsion des Wir-belkörpers dar, die durch den Processus costalis die Rücken-muskulatur zur Rotationsseite verschiebt.

In den . Abb. .–. werden topographische Orientierungs-punkte zur Veranschaulichung dargestellt.

9.2.1 Bänder der LWS

Die Lendenwirbelsäule ist durch ein starkes Bandsystem ver-zurrt.

Lig. longitudinale anteriusDas Lig. longitudinale anterius zieht an der Ventralseite der Wirbelsäule abwärts. Es ist an den Wirbelkörpern fi xiert.

Lig. longitudinale posteriusDas Lig. longitudinale posterius ist ein stark nozizeptives Band, das mit den Bandscheiben in fester Verbindung steht. Es bildet eine Barriere zwischen Medulla spinalis und Bandscheibe.

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Abb. .. Anatomische schematische Orientierung der LWS aus dor-saler Sicht. LWK 1, LWK 2, LWK 3, LWK 4, LWK 5, Crista iliaca, BWK 12, ISG-Gelenkspalt, S1, SIPS, Proc. Costales

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6 Kapitel 9 · Lendenwirbelsäule

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Lig. fl avumDas Lig. fl avum verläuft zwischen den Laminae der Wirbel-körper und schließt den dorsalen Bereich des Spinalkanals ab. Es verstärkt die Gelenkkapseln und wird vom M. multi-fi dus lumborum dynamisiert. Es gilt als ein passiver Syner-gist der Rückenstrecker und bildet die hintere Begrenzung der Foramina intervertebralia.

Das Band neigt aufgrund seiner Wasserspeicherfähigkeit zur Hydrierung, jedoch auch zur Dehydrierung:

Bei Dehydrierung kann es zu vermehrten Einklemmungen der meniskoiden Gelenkzotten (»Door bell sign«) kommen. Bei Hydrierung (oft während der Menstruation) kann es zu einer Claudicatio intermittens spinalis bzw. Druckzunah-me auf den Spinalnerven kommen.

Wichtig

Bei einer Claudicatio intermittens spinalis (7 Kap. 9.6.11) gibt der Patient aufgrund der geforderten Extension und muskulären Exzentrik Beschwerden beim Treppabgehen an. Die Processus spinosi sind durch interspinale Bänder ver-bunden, die bei starker Extension ein Kissing spine, Ein-klemmungsschmerzen (7 Kap. 9.6.13) verursachen können. Liegen die beiden Processus spinosi aufeinander, entste-hen im Röntgenbild nachweisbare Veränderungen, Morbus Baastrup (7 Kap. 9.6.12) genannt.

Lig. supraspinaleDorsal wird die Wirbelsäule vom Lig. supraspinale abgeschlos-sen, einem relativ zarten Band, das die Dornfortsatzspitzen mit-einander verbindet.

Ligg. iliolumbaliaDie Ligg. iliolumbalia inferior und superior verstreben die Querfortsätze der Wirbelkörper mit dem Os sacrum und Os ilium und begrenzen die Seitneigung der LWS auf 8°.

Wichtig

Bänder schmerzen nur über Gefäße, nicht über das Band selbst oder dessen Insertionen. Der Grund dafür ist, dass die Insertionen nicht mit Periost umhüllt sind und ein Band keine Nozizeptoren besitzt. Ein Bandschmerz entsteht durch anhaltende statische Bela-stungen, die Gefäßschmerzen erzeugen.

9.2.2 Nerven der LWS

Die Nerven der Lendenwirbelsäule setzen sich aus dem Plexus lumbalis (Th 12 – L4) und Plexus sacralis (L4 – S5) zusammen. Der Plexus lumbalis innerviert

sensibel betont die ventrale Beinseite, motorisch die

Hüft fl exoren,Hüft adduktoren,Kniefl exoren,Unterschenkel- und Fußmuskeln.

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Abb. .. Anatomische schematische Orientierung der LWS aus ven-traler Sicht. LWK 1, LWK 2, LWK 3, LWK 4, LWK 5, Crista iliaca, BWK 12, ISG-Gelenkspalt, S1

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Abb. .. Anatomische schematische Orientierung der LWS aus seit-licher Sicht. LWK 1, LWK 2, LWK 3, LWK 4, LWK 5, Crista iliaca, BWK 12, S1

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99.2 Anatomie der LWS

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Plexus sacralisDer Plexus sacralis wird in 7 Kap. .., Nerven des Beckens eingehender beschrieben.

Plexus lumbalisDer Plexus lumbalis teilt sich in den Ramus ventralis und Ramus dorsalis auf. Der Ramus ventralis von L4 ist mit dem Ramus ventralis von L5 über den Truncus lumbosacralis supe-rior verbunden (N. furcalis). Aufgrund ihrer topographischen Anlage trennen die Mm. rotatores den Ramus ventralis vom Ramus dorsalis.

Eine unphysiologische Rotation, z. B. eine Derotation nach links, hat aufgrund der topographischen Lage der Rami ven-tralis et dorsalis zur Folge, dass der Ramus ventralis der rech-ten Seite und der Ramus dorsalis der heterolateralen Seite unter Zug geraten.

Cave

Durch eine erzeugte Rotation beim Lasègue-Test kann eine konsensuelle positive Reaktion auftreten.

Der Plexus lumbalis zeigt Varianten: den präfi xierten Plexus, der sich aus den Segmenten TH11 – L3 rekrutiert, den postfi xierten Plexus, der sich aus den Segmenten L1 – L5 rekrutiert.

Motorische und sensible Nerven des Plexus lumbalisAus Th12 entstammen:

der motorische N. subcostalis mit Innervation des M. qua-dratus lumborum und der Interkostalmuskulatur sowie der N. iliohypogastricus mit Innervation der Bauchmuskeln; der sensible N. iliohypogastricus mit Versorgung der Hüft -Symphysen-Region.

Aus L1 entstammen:der motorische N. femoralis mit Innervation der Mm. qua-dratus lumborum und sartorius; der sensible N. ilioinguinalis mit Innervation ventral-late-ral des Skrotums/der Labiae sowie der Darminnenhaut und die Nn. clunium superiores mit Hautinnervation des oberen Anteils des M. gluteus maximus.

Aus L2 entstammen: der motorische N. femoralis mit Innervation des M. ili-opsoas und der N. genitofemoralis mit Innervation der Bauchmuskeln, des M. cremaster und zur Vorspannung der Linea alba über den M. pyramidalis; der sensible N. genitofemoralis mit Innervation der Geni-talien/Aft er und die Nn. clunium superiores mit Versor-gung der Haut im Bereich des M. gluteus maximus.

Aus L3 entstammen: der motorische N. femoralis mit Innervation des M. quad-riceps; die sensiblen Nn. clunium superiores und N. saphenus.

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Aus L4 entstammen:der motorische N. obturatorius mit Innervation der Adduktorenmuskulatur; der sensible N. obturatorius mit Innervation der Kreuz-bänder, des Lig. collaterale mediale und der medialen Hüft - und Kniegelenkkapsel.

Aus L5 entstammen: der motorische N. gluteus superior mit Innervation der Mm. gluteus medius et minimus, M. tensor fasciae latae.

SympathikusIn der Lumbalregion zeigt sich der Sympathikus über den Trun-cus sympathicus mit 3–4 Lumbalganglien.

Seine Hauptaufgaben bestehen in der Schweißbildung, der Regulation des Temperaturhaushalts und der Durch-blutung, der Meldung über Dehnzustand und Verletzungen eines Organs.

Die Schmerzfasern aus Organen und Gefäßen ziehen in die Radix dorsalis des Hinterhorns und können über die Rami intergangliorum mit anderen Segmenten korrespondieren.

9.2.3 Die Muskulatur der Lendenwirbelsäule

Autochthone kleine RückenmuskelnDie Lendenwirbelsäule ist hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt.

Druckmessungen über eine intradiskale fl exible Sonde zei-gen folgenden telemetrisch gemessenen axialen Druck:

Tätigkeiten Belastung in kp

Entlastung in Rückenlage kp

Niesen kp

Entspanntes Sitzen kp

Stand kp

Gehen kp

Rückengerechtes Sitzen kp

Joggen kp

Zähneputzen kp

Heben einer Wasserkiste kp

Anhand der Messungen wird der Druck vorstellbar, der in vie-len Berufen unter einer ungünstigen axialen Körperloteinstel-lung entsteht wie z. B. bei Monteuren, Bauarbeitern, Kranken-schwestern. Die Messungen vermitteln auch eine Vorstellung über die starken Belastungen, die im Leistungssport auf Sport-ler einwirken.

Diesen Druckverhältnissen steht eine passive Stabilität von 5 kp gegenüber, d. h., eine von der Muskulatur freipräparierte Wirbelsäule würde nur noch eine Stabilität von 5 kp ermög-lichen.

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Wichtig

Die Belastung wird fast ausschließlich durch die Lenden-muskulatur und im Besonderen durch die autochthonen kleinen Rückenmuskeln abgesichert. Große Muskeln tra-gen nur einen geringen Anteil zur LWS-Stabilität bei.

Die Fähigkeit des Therapeuten besteht darin, die autochthonen kleinen Rückenmuskeln selektiv anzusprechen, sie auf ihre Auf-gabe vorzubereiten und ein tertiäres Training einzuleiten.

Die selektive Ansprache richtet sich an die Muskeln:Mm. rotatores, Mm. multifi di und M. semispinalis.

Schwerpunkte der Rehabilitation der autochthonen kleinen RückenmuskelnLokalsegmentale Behandlung. Zu Beginn der Behandlung ist aufgrund etwaig bestehender monosegmentaler Dekondi-tionierungen eine lokalsegmentale Ansprache dieser Muskeln unausweichlich, um das betroff ene Segment wieder in die kine-matische Kette einzugliedern.

Die lokalsegmentale Behandlung kann für den Patienten demoralisierend sein, da der Körper ständig versucht, über sei-ne großen Muskeln die Schwächen der autochthonen kleinen Rückenmuskeln zu kompensieren und der Patient vom Th era-peuten eine ständige Korrektur und Berichtigung erfährt. Sie ist jedoch die Basis für jede weitere Rehabilitationsphase.

Anregung der diagonalen Muskelketten. Parallel dazu sollte die muskuläre Anregung der diagonalen Muskelketten mit dem Beüben des Kreuzgangs (im Stand, auf dem Pezziball, am Ellip-sentrainer) stehen.

Kräftigung. Ist der Patient in der Lage, das gestörte Segment in die kinematische Kette einzugliedern, wird der Muskel sei-ner Funktion und seiner Kontraktionsaufgabe entsprechend gekräft igt. Diese Kräft igung sollte zuerst über einen »Exten-sionstrainer«, bei weitestmöglicher Inhibierung der großen Lumbal- und Beckenmuskeln, ausgeführt werden.

Eine Anregung der kleinen extensorischen Muskeln der LWS wird bei einer »normalen Extensionsausführung«, z. B. im Vierfüßlerstand oder in Bauchlage mit Beinextension, meist über die hintere Oberschenkelmuskulatur (M. gluteus maxi-mus, Fascia thoracolumbalis und M. latissimus dorsi) ausge-führt. Dabei ist jedoch eine Anregung der kleinen Rückenmus-keln so gut wie nicht gegeben. Zusätzlich kommt hinzu, dass der Patient sich entsprechend einem erlernten »Rückenschul-Bewegungsverhalten« bewegt, d. h., der Patient bewegt sich ein-dimensional, »en bloc«. Damit wird eine weitere Dimension der Aufgabe der kleinen Rückenmuskeln herausgenommen, und eine Instabilität, bezogen auf nicht angesprochene Bewegungs-dimensionen, ist vorprogrammiert.

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Es ist anfangs notwendig, die Extension der autochtho-nen Muskeln mit gleichzeitiger reziproker Inhibierung der Beckenextensoren und des M. latissimus dorsi am Gerät zu beüben. Diese Übungsform ist am »Lumbalextensions-trainer« mit fi xiertem Becken und Hüftfl exionsanspannung möglich. Die Arme spannen gegen Widerstand in Flexion/Außenrotation/Abduktion.

Anregung der Rotation. Die Rotation wird entsprechend der biomechanischen Koppelung mit freiem Gewicht (Lang- und Kurzhantel) ausgeführt.

Dorsale MuskulaturDie großen dorsalen Muskeln wie der

M. latissimus dorsi, M. quadratus lumborum, M. gluteus maximus

werden manualtherapeutisch bei einer Instabilität des ISG berücksichtigt: Beim Down-/Up slip des Os ilium (7 Kap. .., . Abb. . und .) zur Fixierung des Sakrums in Kontranu-tation. Das ISG wird nicht von kleinen Muskeln fi xiert und eine Anregung des M. piriformis ist oft mit Komplikationen verbun-den.

Ventrale MuskulaturDie ventrale Muskulatur (Bauchmuskulatur) ist in 7 Kap. .., Muskulatur der BWS beschrieben.

Ergänzend möchten wir auf muskelfreie Bereiche der Bauchmuskulatur hinweisen, die Schwachstellen darstellen. Diese Schwachstellen neigen bei intraabdominaler Drucksteige-rung zu Bruchpforten und zu Hernien. In diesem Kapitel ist die Leistenhernie (Hernia inguinalis) näher beschrieben (weitere Hernienarten 7 Kap. ., Krankheitsbilder der Hüft e).

LeistenkanalMedial und kranial des Leistenbands, in Höhe des Tubercu-lum pubicum, befi ndet sich der Leistenkanal (Canalis inguina-lis), eine Öff nung in der vorderen Bauchwand von 4–5 cm Län-ge und einem Durchmesser von 2–3 cm beim Mann und 1 cm bei der Frau, mit einer inneren Pforte (Anulus inguinalis pro-fundus) und einer äußeren Pforte (Anulus inguinalis superfi cia-lis). Der Leistenkanal bildet die Führungsrinne für den Samen-strang des Mannes und das Lig. teres uteri der Frau.

Durch den Leistenkanal ziehen: M. cremaster, Ramus genitalis n. genitofemoralis, Funiculus spermaticus bzw. Lig. teres uteri und Gefäße.

LeistenhernienBei erworbenen Leistenhernien kann die Bruchpforte lateral oder medial liegen:

Laterale Leistenhernien bahnen sich den Weg über den Anulus inguinalis profundus in die Fossa inguinalis latera-lis durch den Leistenkanal und können bis in das Skrotum bzw. in die Labiae gelangen. Mediale Leistenhernien drücken gegen das Peritoneum und die Fascia transversalis und durch die Fossa inguina-

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99.4 Organe des Abdominalbereichs

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lis medialis und erscheinen am Anulus inguinalis superfi -cialis.Bruchinhalt kann Bauchfell, Bauchfellfett oder die Fascia

transversalis sein.

Wichtig

Schon leichte Hernienbildungen, ohne dringenden pal-patorischen Befund, können Beschwerden im Leisten-, Unterbauch- und medialen Oberschenkelbereich auslö-sen.

9.2.4 Gefäße der LWS

A. radicularis magnaDer thorakolumbale Übergang bezieht seine arterielle Versor-gung primär aus der A. radicularis magna (Adamkiewicz-Arte-rie), die wiederum aus der linksseitigen Interkostalarterie ver-sorgt wird.

Aa. lumbalis und iliolumbalisDie lumbale Cauda equina wird aus den Aa. lumbalis und ilio-lumbalis versorgt.

Aa. iliacae communesCa. in Höhe des 4. Lendenwirbelkörpers teilt sich die Aorta (Bifurcatio aortae) in die Aa. iliacae communes.

Bauchaortenaneurysmen zeigen sich oft mit Rücken-schmerzen und lokalen Druckdolenzen. Der Verdacht sollte umgehend über einen Arzt diagnostisch abgeklärt werden. Par-allel zu Bauchaortenaneurysmen neigen Lumbal-/Iliakaarterien zu thrombotischen Veränderungen. Kompressionsmöglichkeiten der Aorta sind durch ventrale Bandscheibenvorfälle möglich.

9.3 Anatomische Gesetzmäßigkeiten der LWS

Jede Form der Mobilitätsstörung in Hüft - und Iliosakralge-lenk wirkt sich auf die LWS aus: Sie reagiert mit einer Zu- bzw. Abnahme der Facettengelenkbeweglichkeit.

Die gekoppelten und kombinierten Bewegungen der LWS (. Übersicht .) sind Kombinationsbewegungen aus Rotation und Lateralfl exion, die jedoch den pathologischen Einfl üssen entsprechend in Ausmaß und Richtung verändert sein können.

Wichtig

Der bei einer gekoppelten LWS-Einstellung entstehende Bewegungsstopp ist kapsulär/ligamentär bedingt. Gekoppelte Bewegungen sind biomechanische Zwangs-bewegungen.Der bei einer kombinierten LWS-Einstellung entstehende Bewegungsstopp ist ossär bedingt.

Übersicht

Übersicht 9.1. Gekoppelte und kombinierte Bewe-gungenGekoppelte Bewegungen:

Extension – Lateralfl exion rechts – Rotation links.Extension – Lateralfl exion links – Rotation rechts.Flexion – Lateralfl exion rechts – Rotation rechts.Flexion – Lateralfl exion links – Rotation links.

Kombinierte Bewegungen:Extension – Lateralfl exion rechts – Rotation rechts.Extension – Lateralfl exion links – Rotation links.Flexion – Lateralfl exion rechts – Rotation links.Flexion – Lateralfl exion links – Rotation rechts.

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Kapselmuster. Das Kapselmuster der LWS ist Extension – Late-ralfl exion – Flexion – Rotation. Die eingeschränkten Bewe-gungen stehen im Verhältnis 2:1:1:1 zueinander. Das Kapsel-muster fi ndet sich nur bei Systemerkrankungen.

Ruheposition (»maximally loose-packed position«). Die Ruhe-position für die LWS ist in 70° Hüft fl exion erreicht.

Verriegelungsstellung (»maximally close-packed position«). Verriegelungsstellungen sind alle kombinierten Diagonalen.

9.4 Organe des Abdominalbereichs

Zwischen Irritationen der Bauchorgane und Lumbalbeschwer-den besteht ein enger Zusammenhang, so dass der Th erapeut eine Beteiligung der Bauchorgane, vor allem bei uncharakte-ristischer manualtherapeutischer Befundung, mit einbeziehen sollte. Urogenitale Irritationen können zu refl ektorischen Stö-rungen der Lendenwirbelsäule führen und ihre Beweglichkeit einschränken. Es gibt viele Möglichkeiten viszeraler Störungen; hier werden zwei Beispiele beschrieben.

9.4.1 Niere

Die rechte Niere liegt ca. 3–4 cm, die linke Niere ca. 5 cm kra-nial der Crista iliaca. Die Nieren liegen wie ein »Stück Seife in einem Strumpf« in der Fascia perirenalis. Die Fascia perirena-lis und das perirenale Fettgewebe sind an der Crista iliaca über die Insertion des M. iliacus fi xiert und ermöglichen den Nieren eine hohe Motilität. Nierensenkungen haben häufi g einen Harn-rückstau in die Harnleiter und damit eine erhöhte Infektions-gefahr zur Folge. Topographische Lageveränderungen der Niere können neurale Strukturen irritieren wie z. B. den

N. subcostalis, N. genitofemoralis, N. ilioinguinalis, N. iliohypogastricus und

je nach Ptosegrad (Senkungsgrad) auch die Nn. obturatorius und femoralis sowie die sympathischen Nervenfasern.

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Da die Hüft - und Kniegelenkkapsel von den Nn. femoralis und obturatorius innerviert werden, können bei Nephroptosen Kap-selschmerzen entstehen.

9.4.2 Darm

Der Darm ist das primär betroff ene Organ bei einer psychischen Disharmonie. Die Projektion von Darmbeschwerden auf die LWS-Region ist über eine Sensilibisierung der dazugehörigen Rückenmarksegmente zu erklären:

Eine antiphlogistische Therapie kann die Darmschleimhaut reizen und einen Circulus vitiosus erzeugen. Die Ausführung eines Lasègue-Tests auf der linken Seite kann z. B. eine Kompression des Colon sigmoideum bedeuten, das darauf mit viszeralem Schmerz reagiert. Ein Colon irritabile (Reizdarm) kann Schmerzen im Lum-balbereich auslösen. Ileozäkale Reizprozesse können den Ureter mit dem parallel verlaufenden N. genitofemoralis irritieren.

9.5 Biomechanische Bewegungen der LWS

Palpationen am Patienten bestätigten den Autoren die Regel der gekoppelten Bewegungen. Steht ein Wirbelsäulenabschnitt in physiologischer Stellung oder wird diese betont, entstehen gekoppelte Bewegungsabläufe zwischen axialer Rotation und translatorischer Lateralfl exion.

Wichtig

In physiologischer Stellung oder Extensionsposition der LWS ist die Lateralfl exionsbewegung gegensinnig mit der Rotationsbewegung gekoppelt (. Abb. .). Zu beachten ist die Lordoseprägung:

LWK steht meist in neutraler Stellung, LWK steht nicht selten in kyphotischer Stellung.

In der Flexionsposition ist die Lateralfl exionsbewegung gleichsinnig mit der Rotationsbewegung gekoppelt und bildet mit BWS und HWS biomechanisch eine gleichsinnige Einheit (. Abb. .).

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Veränderungen sind mit einer selektiven Aufh ebung der phy-siologischen Stellung eines Wirbelkörpers (z. B. Listhese) oder des gesamten Wirbelsäulenabschnitts (z. B. Sitzkyphose, Gib-bus) verbunden.

Die . Abb. . zeigt die gekoppelte Bewegung der LWS in physiologischer Stellung bzw. Extension: Gegensinnige Lateral-fl exion und Rotation der gesamten Lendenwirbelsäule.

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Die gekoppelte Bewegung verläuft bis Th, in seltenen Fäl-len bis Th.Typische visuelle Zeichen einer Koppelung der LWS bis Th4 sind:

eine verminderte zervikothorakale Rotationsfähigkeit undeine extendierte BWS-Stellung.

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Abb. .. Gekoppelte Bewegung der LWS in physiologischer Stellung bzw. Extension. Roter Pfeil: Lateralfl exion nach rechts. Blauer Pfeil: Rotation nach links

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Abb. .. Gekoppelte Bewegung der LWS in Flexion. Gleichsinnige Lateralfl exion und Rotation der gesamten Lendenwirbelsäule. Roter Pfeil: Lateralfl exion nach rechts. Blauer Pfeil: Rotation nach rechts

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99.6 Krankheitsbilder der LWS

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9.6 Krankheitsbilder der LWS

9.6.1 Sakralisation

Kommt es zu einer bi- oder hemilateralen Verschmelzung des 5. LWK mit dem Os sacrum, spricht man von der Sakralisation eines Lendenwirbels.

9.6.2 Mega Costari L5

Nicht selten erkennt man auf dem Röntgenbild vergrößerte Processus costales, die zu einer Einengung des letzten lumba-len Spinalnerven führen.

9.6.3 Arthrose der LWS

Degenerative Veränderungen der LWS machen ca. 70 der Wirbelsäulenbeschwerden aus. Die Schmerzsymptomatik zeigt sich unterschiedlich, abhängig davon, ob der Ramus ventralis oder dorsalis gereizt wird.

9.6.4 Lumbalisation

Kommt es zu einer kompletten bzw. inkompletten Trennung des ersten Sakralwirbels vom Os sacrum, spricht man von der Ausbildung eines 6. LWK.

9.6.5 Spina bifi da occulta

Angeborene harmlose Wirbelbogenspaltbildung ohne Beteili-gung nervaler Strukturen, meist im lumbosakralen Übergang L5/S1. Es kann zu Verwachsungen und damit verbundenen Irri-tationen der Medulla spinalis in Höhe der Spina bifi da kom-men.

9.6.6 Spondylolyse/Spondylolisthesis

Unter Spondylolyse verstehen wir eine interartikuläre Spaltbil-dung. Die Folge davon ist das Abgleiten des Wirbels nach ven-tral, die Spondylolisthesis. Betroff en sind ca. 5,7 der Bevölke-rung. Bei 80 der Fälle fi ndet sich ein Gleiten des LWK 5 auf S1, bei 15 ein Gleiten des LWK 4 auf LWK 5.

Ursache ist ein fehlender Bogenschluss (Interartikularpor-tion) mit einer Ventralbewegung des Wirbels auf dem kauda-len Partnerwirbel. Das Wirbelgleiten wird nach Meyerding I–IV eingeteilt (. Übersicht .). Fast immer werden beidseitige Beschwerden beim Heben, Bücken, Stehen beklagt. Im Liegen tritt meist Beschwerdefreiheit ein.

Leistungssportler, die Hyperextensionsbelastungen ausge-setzt sind, sind häufi g betroff en. Bei Speerwerfern beträgt die Häufi gkeit 50, bei Judokas 25, bei Kunstturnern 25.

Übersicht

Übersicht 9.2. Einteilung der Spondylolisthesis nach MeyerdingDer Gleitvorgang wird in vier Schweregradstufen einge-teilt:

Meyerding I: bis 25% Wirbelgleiten,Meyerding II: bis 50% Wirbelgleiten,Meyerding III: bis 75% Wirbelgleiten,Meyerding IV: bis 100% Wirbelgleiten (Spondyloptose).

Die Einteilung beschreibt, wie weit sich die Hinterkante des Gleitwirbels auf der Gleitfl äche des darunterliegenden Wir-bels nach ventral verlagert hat.

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9.6.7 Insertionsnahe Reizung der Glutealmuskulatur

Sie macht eine der häufi gsten Ursachen der Beschwerden in der Lenden-/Beckenregion aus. Die Beschwerden zeigen sich am und um den Trochanter major und die dorsale Crista iliaca. Die insertionsnahe Tendopathie ist meist Folge von Überbela-stungen mit Mikrotraumatisierung der Sehnenansätze oder der tendomuskulären Übergänge. Sportverletzungen und statische Fehlstellungen führen zu diesem Beschwerdebild.

9.6.8 Irritation der Fascia thoracolumbalis

Die vom Ramus dorsalis innervierte Fascia thoracolumbalis stellt bei übermäßiger Dehnung und forcierter Muskelaktivi-tät der Rückenmuskeln (Kompartmentsyndrom) eine Schmerz-quelle dar und kann eine radikuläre Problematik vermuten las-sen. Auch durch Fetthernien kommt es relativ häufi g zu einem Kompartment der Durchtrittsstellen der Rr. dorsales durch die dorsale Fascia thoracolumbalis, das als »Triggerpoint« fehlin-terpretiert werden kann.

9.6.9 Morbus Scheuermann

Der Morbus Scheuermann ist eine Entwicklungsstörung der Wirbelsäule, die im jugendlichen Alter auft ritt. Es kommt zu Einbrüchen der Deck- und Endplatten mit der Bildung Schmorl’scher Knötchen, die zu Instabilitäten der betroff enen Wirbelsäulenabschnitte führen können.

9.6.10 Hyperlordose/»Hohlkreuz«

Das »Hohlkreuz« ist mit einer Flexionsstellung des Beckens ver-bunden. Fixierende Muskeln wie die Mm. quadratus lumborum und gluteus maximus geraten unter Verspannung und können ihr Steady state (Blutfl ießgleichgewicht) nicht oder nur unzu-reichend aufrechterhalten. Außerdem ist ein Morbus Baastrup möglich.

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9.6.11 Degenerative Spinalkanalstenose (Claudicatio intermittens spinalis)

Durch Hydration des Lig. fl avum oder durch spondylophytäre Anbauten an den Facettengelenken bzw. Spondylophyten am Wirbelkörper kann es zur Einengung des Spinalkanals und Irri-tation des Rückenmarks kommen.

9.6.12 Morbus Baastrup

Ossärer Kontakt der Processus spinosi durch Höhenminde-rung eines Bewegungssegments, der im Röntgenbild nachweis-bar ist.

9.6.13 Kissing spine

Kontakt der Processus spinosi durch häufi ge extendierende Tätigkeiten mit Quetschung der Weichteilstrukturen, der im Röntgenbild nicht nachweisbar ist.

9.6.14 Morbus Forestier

Der Morbus Forestier ist eine ausgedehnte degenerative ossäre Spangenbildung zwischen den Wirbelkörpern. Das Krankheits-bild tritt bei Stoff wechselerkrankungen auf und ist eine Sonder-form des Morbus Bechterew.

9.6.15 Hernien

Hernien sind Ausstülpungen von Bauchfell, Faszien, Bruchwas-ser, Organen (Dickdarm, Dünndarm, Harnblase, Eileiter).

Die Leistenhernie, Hernia inguinalis, kann angeboren oder erworben sein, indirekt oder direkt. Jungen sind 9-mal häu-fi ger betroff en als Mädchen; Grund dafür ist die Größe des Lei-stenkanals. Beim Jungen ziehen Samenstrang und versorgende Gefäße durch den Leistenkanal, beim Mädchen das Mutterband, Lig. teres uteri. Der Leistenkanal wird nach dem Absinken der

Hoden durch das umgebende Peritoneum verschlossen, so dass kein off ener Raum zwischen Bauchraum und Hodensack beste-hen bleibt. Kommt es nicht oder nur zu einem unzureichenden Verschluss, entsteht eine Schwachstelle, die bei intraabdomi-nalem Druck zur Bruchpforte werden kann.

Die indirekte Leistenhernie ist die am häufi gsten vorkom-mende Form der Leistenbrüche. Von dieser Bruchform sind vorwiegend Säuglinge, Kleinkinder oder jüngere Personen betroff en, Jungen häufi ger als Mädchen. Der indirekte Bruch kann angeboren oder erworben sein. Der Bruchinhalt tritt über die Fossa inguinalis lateralis entlang des Samenstrangs oder Mutterbands aus.

Direkte Leistenhernien sind seltener. Diese Bruchform ist erworben und tritt vorwiegend bei männlichen Erwachse-nen mit muskulärer Dysbalance und Schwäche bzw. Bindege-websschwäche auf. Der Bruchinhalt tritt hier direkt durch die geschwächte Bauchmuskulatur über die innere Bauchwandfas-zie durch.

9.6.16 Listhesen

Listhesen entstehen aufgrund einer Diskose der Bandscheibe. Je nach Neigung von S1 entsteht ein Gleiten nach ventral (Ante-rolisthese) oder nach dorsal (Retrolisthese). In der Praxis sind Anterolisthesen wesentlich häufi ger.

9.7 Oberfl ächenanatomie der LWS

In den . Abb. . und . sind topographische Orientierungs-punkte dargestellt. In . Übersicht . sind die Papationsaus-gangspunkte zur topographischen Orientierung der LWS zusammengefasst.

1. Lendenwirbel

2. Lendenwirbel

3. Lendenwirbel

4. Lendenwirbel

Critsa iliaca

5. Lendenwirbel

1. Sakralwirbel

LWS

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Abb. .. Lendenwirbelsäule aus dorsaler Sicht.

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99.8 Anamnese, Inspektion, Palpation

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Übersicht

Übersicht 9.3. Palpationsausgangspunkte zur topo-graphischen Orientierung der LWS

Brustwirbelkörper Th. Um diesen Wirbel topogra-phisch zu erfassen, palpiert man entweder über die 12. Rippe zur Wirbelsäule hin oder von L5 ausgehend auf-wärts. Der Dornfortsatz des Th12 unterscheidet sich von denen der Lendenwirbelkörper durch seine rund-liche Form.Lendenwirbelkörper L. L4 liegt in Höhe der Crista ili-aca.Lendewirbelkörper L. L5 ist anhand seiner Vertiefung und der kaudalen Knochenkante des Os sacrum pal-pierbar.Nieren. Die bohnenförmig aussehenden Nieren befi n-den sich retroperitoneal außerhalb der Bauchhöhle. Die rechte Niere liegt ein wenig tiefer als die linke, ca. in Höhe von Th12 – L2; die linke Niere liegt ca. in Höhe von Th11 – L1.

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9.8 Anamnese, Inspektion, Palpation

9.8.1 Anamnese

Im Eingangsbefund lässt der Th erapeut den Patienten seine Pro-blematik schildern und stellt ihm weitere ergänzende Fragen.

Darüber hinaus sind folgende Grundfragen wichtig: Seit wann, wo und wie zeigt sich das Beschwerdebild? Die Beschreibung des Patienten liefert Informationen über Zeitraum, Ort und Art der Beschwerden. Gab es außergewöhnliche Belastungen in vorpositionierter Flexions- oder Extensionsposition?Bestehen gynäkologische, urologische oder internistische Probleme? Eine internistische Abklärung ist wichtig.Welche Th erapien sind bisher erfolgt? Welche Medikamente werden eingenommen? Gab es eine radiologische Abklärung?

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Bestehen Empfi ndlichkeiten bei Wetterwechsel, Zug-luft , Stress, vor oder während der Menstruation? Rücken-schmerzen können aufgrund dieser Empfi ndlichkeiten durch vegetative Störungen hervorgerufen werden.

In . Tabelle . sind häufi ge anamnestische Angaben der Pati-enten mit LWS-Problematik und groben Interpretationsmög-lichkeiten für den Befund zusammengefasst.

9.8.2 Inspektion

Schon während des Gesprächs achtet der Th erapeut auf die Bewegungsamplitude des Patienten mit etwaigen Devia tionen/Defl ektionen. Während der Inspektion sollte der Th erapeut die Anamnese mit der Befundung der Inspektion koordinie-ren. Daraus ergeben sich für den Manualtherapeuten schon erste Interpretationen über das Bestehen einer Instabilität oder Hypomobilität. Eine Beurteilung ohne Inspektion des Beckens und der Hüfte sollte aufgrund des funktionellen Zusammen-spiels nicht fehlen. Die Inspektion der LWS beinhaltet auch die Inspektion des Gangbilds.

Weitere zu beachtende Inspektionskriterien sind:skoliotische Veränderungen/Kurvatur,Muskeltonus (Atrophie, Hypertrophie),Narben,Schweißbildung,Hautfärbung (Bläue, Blässe, Rötung),Schwellungen.

9.8.3 Palpation

Bei der Palpation werden folgende Kriterien im Seitenvergleich geprüft :

Konsistenzunterschiede bei Schwellungen, Hauttemperatur, Tonus, abnormale ossäre Strukturen, Prominenz der Dornfortsätze, Schweißsekretion,Konsistenz der Muskulatur.

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12. Brustwirbel

Querfortsätze der LWS

Nierenprojektion

S1 Dornfortsatz

Abb. .. Nierenprojektion aus dorsa-ler Sicht.

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14 Kapitel 9 · Lendenwirbelsäule

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Tabelle .. Anamnestische Angaben des Patienten mit möglichen groben Befundungsinterpretationen einer LWS-Problematik.

Angaben des Patienten Mögliche Interpretationen

Patient gibt sensibles Dermatom an V.a. radikuläre Problematik von L/L/L/L/L

Patient gibt Beschwerden im Bereich der Genitalien an (Spermatikus- und Teres-uteri-Neuralgie), teilweise mit Ausstrahlungen in die mediale Knieseite

V.a. Irritation des Ramus genitalis n. genitofemoralis.Die Irritation imKniebereich wird durch eine Verbindung zwischen N. genito-femoralis und N. femoris cutaneus anterior verursacht; betroff en sind % der Bevölkerung

Patient zeigt sich entlordosiert und hat starke Schmerzen V.a. Bandscheibenvorfall

Patient gibt nach Autofahrten Beschwerden im Bereich des Tuber ischiadicum an

V.a. Irritation des N. cutaneus femoris posterior. Der Nerv gerät beim Autofahren betont im dorsalen Hüftbereich unter neurogene Dehnung. Kompression des N. perforans am Lig. sacrotuberale

Patient gibt morgendliche Rückenschmerzen an, die nach ca. min langsam nachlassen, jedoch abends wieder auftreten

V.a. Nierenleiden, Instabilität

Patient zeigt beim Lasègue-Test eine heterolaterale Reaktion V.a. Irritation des Ramus ventralis bei rotiertem Wirbelkörper. Die Mm. rotatores trennen den Ramus ventralis vom Ramus dorsalis und dieser kann bei Rotation aufgrund seines ventralen bzw. dorsalen Verlaufs unter Zugreiz geraten. Instabilität von L (gekreuzter Lasègue)

Patient gibt einseitigen Leistenschmerz an, der sich durch Aktivität der Bauchmuskulatur oder der Adduktoren verstärkt

V.a. Hernia inguinalis (Leistenhernie) mit Bruchpforte/Inhalt im Foramen

inguinale superfi cialis. »weiche Leiste« (. Abb. ., Exkurs)

Patient gibt beim Joggen auf naturgewachsenem Boden Beschwerden im hinteren Gesäßfaltenbereich an, die sich in den hinteren Oberschenkelbereich fortsetzen können

V.a. Asymmetrie der ISG-Bewegungen mit Auswirkung auf die Spannung des Lig. sacrotuberale und des dort inserierenden M. biceps femoris c.l.

Patient klagt über kranial-dorsale Darmbeinkammschmerzen V.a. Kompressionsneuropathie der Nn. clunium superiores, Läsion der indirekten Insertion der Aponeurosis fasciae glutea

Patient gibt bei abdominalem Druckaufbau durch z. B. Husten, Niesen, Pressen ischialgische Beschwerden an

V.a. pathologische Erweiterung der V. azygos mit versorgenden epidu-ralen Ästen und Einengung des Foramen intervertebrale, Bandscheiben-läsion

Patient gibt beim Lasègue-Test über ° Hüftfl exion Beschwer-den an, ohne signifi kante Hinweise auf eine Bandscheiben-problematik

V.a. viszerale Sensibilisierung (z. B. Nierenptose oder Irritation des Dick-darms), Leistenhernie

Patient gibt Beschwerden bei kombinierten Einstellungen an, betont in Extension

V.a. Facettengelenkarthrose

Patient gibt auftretende Beschwerden bei Beugung der Wirbel-säule an

V.a. Kompressionsdruck der Bandscheibe auf das Lig. longitudinale posterius, aktivierte Arthrose bzw. Arthritis der Facettengelenke der LWS, Instabilität mit Exzentrikverlust

Patient gibt auftretende Beschwerden bei Streckung der Wirbelsäule an

V.a. Claudicatio intermittens spinalis, Arthrose der LWS-Facettengelenke, Morbus Baastrup, Kissing spine

Patient zeigt eine Schonhaltung in Lateralfl exion von der Seite der Beschwerden weg

V.a. Bandscheibe übt kranialen Druck auf den Spinalnerven aus. Entlas-tungsverhalten für das heterolaterale Foramen intervertebrale. Facetten-gelenkarthrose heterolateral, Osteophyt im Foramen intervertebrale

Patient zeigt eine Schonhaltung in Lateralfl exion zur Seite der Beschwerden hin

V.a. Bandscheibe übt kaudalen Druck auf den Spinalnerven aus. Entlas-tungsverhalten für das heterolaterale Foramen intervertebrale. Facetten-gelenkarthritis homolateral

Patient gibt im Tagesablauf eine kontinuierliche Zunahme von Rückenschmerzen an, die in Ruhe nachlassen. Wechseln-de dynamische Tätigkeiten werden als angenehm empfunden, statische als beschwerdeauslösend

V.a. Überlastungsschmerz bei vorhandener Hypermobilität/Instabilität, ligamentäre Insuffi zienz

Patient im . Lebensdezennium gibt Beschwerden im Bereich der Leisten, des Unterbauchs, der unteren Rippen und der Rückenstreckmuskulatur an sowie eine rasche Ermüdung der LWS

V.a. Osteoporose der LWS

Patient gibt Muskelschmerzen an, die in der Schulter bzw. HWS beginnen und bis in die LWS ziehen

V.a. Nozizeption sensibler Endigungen. Diese wird im Muskel mehrsegmen-tal beantwortet, da der Körper nicht muskulär-selektiv, sondern in Muskel-ketten antwortet.Sympatikotonie, Irritation der Dura mater, Hypomobilität

Patient gibt Leistenschmerzen, Brenngefühl, Hüftheberschwä-che an, die beim Heben des Beins und bei Ansprache der Bauchmuskulatur forciert werden

V.a. direkte Leistenhernie, »weiche Leiste«