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Universitätsklinikum Magdeburg UKMD aktuell Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität 2_April 2008 Neue Wege in der Krebstherapie

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Universitätsklinikum Magdeburg

UKMD aktuell

Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität

2_April 2008

Neue Wege in der Krebstherapie

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Der Klinikumsvorstand: Dr. Jan L. Hülsemann, MBA,Ärztlicher Direktor, Renate Groß, Pflegedirektorin,Veronika Rätzel, Kaufmännische Direktorin, undProf. Dr. Albert Roessner, Dekan (v. l.)

nun ist es sicher:

Das Jahresergebnis 2007 lässt eine Jahreszusatzzahlung für alleMitarbeiter/-innen des Universitätsklinikums gemäß Haustarif-vertrag zu. Eine Dienstvereinbarung zwischen Personalrat undDienststelle ist derzeit in Erarbeitung. Wir hoffen, dass die Zusatz-zahlung im Mai 2008 erfolgen kann.

Von großer Bedeutung für das Universitätsklinikum und dieMedizinische Fakultät ist die Besetzung von zwei Professuren.Zum 01. 03. 2008 hat Prof. Dr. med. R. C. Braun-Dullaeus dieLeitung der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie undPneumologie, Prof. Dr. med. J. Voges hat die Leitung der Uni-versitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie übernommen.Wir wünschen beiden neuberufenen Professoren für ihre Auf-gaben in der Krankenversorgung, Forschung und Lehre viel Erfolg.

Die an dieser Stelle im letzten Heft angekündigten Strategie-gespräche wurden inzwischen mit allen Kliniken geführt, hierausresultiert nun ein Gesamtleistungskatalog, der in den kommen-den Monaten mit den Krankenkassen im Rahmen der jährlichenBudgetverhandlungen zu vereinbaren ist.

Herausragend für das Universitätsklinikum und die MedizinischeFakultät ist die Bewilligung eines Magdeburger Institutes fürDemenzforschung als Partner des Deutschen Zentrums fürNeurodegenerative Erkrankungen durch das BMBF. Den Antrag-stellern (Sprecher Prof. Dr. med. H. J. Heinze) an dieser Stelle herz-lichen Glückwunsch und viel Erfolg. Das Zentrum ist eines vonfünf geförderten Partnerzentren im Rahmen einer Ausschreibungdes BMBF zur Erforschung und Behandlung der Demenz, dieFörderung ist ab Juli zu erwarten. Das Magdeburger Institutbeschäftigt sich dabei mit dem Aspekt der Netzwerk-basiertenBehandlung dementieller Störungen durch Nutzung vonNeuroplastizität.

Anfang April wird nach 50 Jahren getrennter Standorte dasAusbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe in den Emanuel-Larisch-Weg 17-19 einziehen. Alle Fachrichtungen sind nun untereinem Dach vereint, das bietet viele Vorteile für eine optimale undinterdisziplinäre Ausbildung.

Ihr Klinikumsvorstand

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Der Klinikumsvorstand informiert

Editorial

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Titel4 Forschung ist die beste Medizin

7 Erstmalig onkologische Mikrotherapienim offenen MRT

Forschung8 Otto-von-Guericke-Stipendium vergeben

Fakultät und Klinikum10 SMART-Pilotprojekt erfolgreich gestartet11 Künftig unter einem Dach vereint12 Das Leistungsspektrum des AVMZ

im Wandel der Zeit15 Folge 2 der Auftaktveranstaltung

„Patienten-Seminare“16 Institut für Medizinische Neurobiologie –

ein Stück Geschichte

19 63. Medizinischer Sonntag64. Medizinischer Sonntag

20 Im Einsatz bei Chirurgen im UniversityMedical Center in Kansas

Nachrichten23 Spende Herzblut für den Verein

Neues Verfahren bei der Eigenblutspendeim Einsatz

24 Kochklub „les fins becs“ übergibtSpendenscheck

25 Frühchen – Rat und Hilfe für FamilienÄrzte aus Golfstaaten zu Gast im Uniklinikum

26 Zeitgeschichte erleben27 Impressum

Inhalt

1 Umzug des Ausbildungszentrums für Gesundheitsfachberufe (Seite 11)2 Skyline von Chicago: Veronika Drwall und Simone Völkel (Seite 20)3 Ausstellung des AVMZ im Eingangsbereich des Hauses 60 a (Seite 12)4 Thierry Siemeni (Seite 8)

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Die Diagnose Krebs hat trotz aller medizinischen Fortschrittenichts von ihrem Schrecken verloren, aber dank neuer Erkennt-nisse gibt es immer bessere Möglichkeiten, Krebserkrankungenzu behandeln und dies umso erfolgreicher, je frühzeitiger sieerkannt werden. Über den aktuellen Stand der Krebsforschunginformierten am 17. Februar 2008 Ärzte und Wissenschaftler anmehr als 30 Universitätsklinika und Medizinischen Fakultätenbeim vierten „Tag der Gesundheitsforschung“.

Auch im Magdeburger Uniklinikum beteiligten sich Experten andieser bundesweiten Initiative. Auf dem Programm standen u. a.Vorträge, Demonstrationen, und Diskussionsrunden. Zu Klinik-führungen hatten die Strahlentherapeuten und Radiologen ein-geladen. Auch das Elternhaus krebskranker Kinder hatte aus die-sem Anlass seine Türen für interessierte Besucher geöffnet.Der Vorsitzende des Tumorzentrums Magdeburg/Sachsen-Anhaltund Direktor der Universitätsklinik für StrahlentherapieMagdeburg, Prof. Dr. Günther Gademann, moderierte das Pro-gramm im Zentralen Hörsaal und eröffnete gemeinsam mit demProdekan für Forschung, Prof. Dr. Burkhart Schraven, den diesjäh-rigen „Tag der Gesundheitsforschung“. Wie bei den vorangegan-

genen drei Aktionstagen in Magdeburg war Uni-Rektor Prof. Dr.Klaus Erich Pollmann gern auch in diesem Jahr der Einladunggefolgt, die Besucher zu begrüßen. Dr. Joachim Welz, Ab-teilungsleiter Wissenschaft, Hochschulen und Forschung, alsVertreter des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhaltbetonte in seinem Grußwort, wie unentbehrlich Forschung für dieMedizin und damit für die Lebensqualität des Menschen ist undbrachte dies mit dem Zitat „Forschung ist die beste Medizin“ aufden Punkt. Sehr anschaulich wurde dies deutlich in den anschlie-ßenden Vorträgen. Die Referenten berichteten zum einen überden gegenwärtigen Stand der Vorbeugung, Früherkennung undBehandlung verschiedener Krebserkrankungen und gaben darü-ber hinaus interessante Einblicke in Forschungsprojekte undEntwicklungstrends. In den umliegenden Kursräumen beantwor-teten an Info-Ständen Ärzte und Mitarbeiter mehrerer Klinikenund Institute in persönlichen Gesprächen Fragen. Viele Besuchernahmen auch gern vor Ort die Gelegenheit wahr, ihren Gesund-heitszustand zu prüfen, beispielsweise an einer Kehlkopf-untersuchung teilzunehmen, die Lungenfunktion zu testen oderdas Blutbild bestimmen zu lassen.

Leben – was sonst!„Forschung ist die beste Medizin“

1 „Science-People“ informierten die Besucher über das Veranstaltungsprogramm:Stephanie Noack, Anja Posselt, Anika Wehling mit ihrer Lehrerin Frau Alexandra Becker vom dem Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe (v. li.)2 Ein Novum in diesem Jahr war eine Diskussionsrunde von Ärzten verschiedener Fachgebiete,die anhand eines fiktiven Fallbeispieles gemeinsam ein Behandlungskonzept für diesenPatienten erarbeiteten. Dieses „Problemorientierte Lernen – POL “ ist Bestandteil desAusbildungsprogramms (Fotos: Elke Lindner)

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Ein Novum in diesem Jahr war eine Diskussionsrunde von Ärztenverschiedener Fachgebiete, die anhand eines fiktiven Fallbeispie-les gemeinsam ein Behandlungskonzept erarbeiteten. Dieses„Problemorientierte Lernen“ ist Bestandteil des Ausbildungs-programms für Medizinstudenten in Magdeburg. Beim „Tag derGesundheitsforschung 2008“ kamen jedoch nicht nur Expertenzu Wort, sondern auch Betroffene. Im Gespräch mit Prof.Gademann schilderten sie ihre ganz persönlichen Erfahrungenim Umgang mit der Diagnose Krebs und vermittelten denZuhörern in sehr eindrucksvoller Weise, wie sie sich mit dieser

Gewissheit, an Krebs erkrankt zu seinauseinandergesetzt haben:„Leben – was sonst“.Die bundesweite Kampagne zum „Tag der Gesundheitsfor-schung“ wurde bei den ersten drei Aktionstagen vom Bundes-forschungsministerium koordiniert. Seit diesem Jahr hat derVerband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) gemeinsammit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) diese Aufgabe wahr-genommen. Unterstützt wurden sie von weiteren Partnern,beispielsweise der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

(K.S.)

3 „Blutbild in Ordnung?“ – Reges Interesse am Stand der Klinik für Hämatologie/Onkologie4 Großer Andrang am Stand der HNO-Klinik5 „Wie fit ist Ihre Lunge?“ – Test mit dem Spirometer am Stand der Pneumologen

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B L A N K E N B U R GReha-Klinik für Orthopädie, Rheumatologie und Onkologie

Kostenträger:Rentenversicherungsträger BfA, LVA, Bundes-knappschaft, gesetzliche Krankenkassen,Berufsgenossenschaften, private Krankenver-sicherungen, freie Heilfürsorge, Selbstzahler.

Therapieangebot:� Balneotherapie mit Frischmoor aus eigenem

Abbau-Moorbäder/Moorpackungen/Moor-kneten/Moortreten

� Hydrotherapie-Kneippsche Anwendungen, medizinische Bäder, Bewegungsbecken mitStrömungskanal (Schwimmtherapie), Sauna,Dampfbad

� Kryotherapie – mit Kaltluft, Kältekompressen, Ganzkörperkältetherapie (Kältekammer mit -110 °C)

� Elektrotherapie-Kurzwellentherapie, Reiz-stromtherapie, Saugwellentherapie, Mikrowelle, Ultraschall, Phonophorese, Iontophorese, Ultraschall-Inhalationen

� Krankengymnastik-Schlingentisch, Rücken-schule, Terraintraining, Haltungs- und Gang-schulung, Manuelle Therapie, Ergometer-training, Einzelgymnastik, krankheitsspezifischeGruppenbehandlung, Krankengymnastik imBewegungsbad, gläsernes Therapiebecken,Bewegungstherapie, Extensionstherapie,Schienentherapie (Hüfte, Knie, Fuß und Schulter)

� Individuelle psychosoziale Betreuung (Psychologische Einzel- und Gruppengespräche,Entspannungsverfahren, Kunsttherapie, medi-tatives Tanzen, Sozialberatung etc.)

� Andere supportive Therapien – einschließlich Bluttransfusion

� Antitumorale Therapie (Chemotherapie)� Schmerztherapie-Akupunktur, Neuraltherapie,

Facetteninfiltration, CO2-Quellgas-Insufflation,intraartikuläre Injektionen, Chirotherapie

� Ergotherapie, Musterküche� Diätberatung, Lehrküche

Angebote:� Privatkuren � Ambulante Kuren� Ambulante Physiotherapie � Gesundheitswochen

NEU: Sport- und Rehabilitationszentrum Harz GmbH · Ambulante Rehabilitation

Integriert in die Teufelsbad Fachklinik Blankenburg– eine der modernsten Rehabilitationseinrichtungenin den Fachrichtungen Orthopädie, Rheumatologieund Onkologie – ist das ambulante Sport- undRehabilitationszentrum Harz GmbH.Fragen beantwortet gern Frau Parth unter der Telefon-Nr. 0 39 44 / 9 44-0

Teufelsbad Fachklinik Blankenburg GmbH, Michaelstein 18, 38889 Blankenburg

Telefon: 0 39 44 / 944-0 * Telefax: 0 39 44 / 944-151 * Internet: www.marseille-kliniken.de * eMail: [email protected]

Hotline: 0800 47 47 204

Die Teufelsbad Fachklinik befindet sicham nordwestlichen Stadtrand von Blankenburg im Ortsteil Michaelstein in einem parkähnlichen Areal von ca. 10 ha Größe und ist von großen Waldbe-ständen umgeben. Es bestehen Busver-bindungen zur Stadt, nach Quedlinburg,Wernigerode und Thale. Die Klinik verfügt über 280 Betten. Sie wurde 1997 eröffnet.Die Klinik ist geeignet für Patienten, die rollstuhlversorgt sind.

Indikationen:� Entzündlich-rheumatische Erkran-

kungen (auch AHB), degenerativ-rheumatische Krankheiten undZustände nach Operationen undUnfallfolgen an den Bewegungs-organen (auch AHB und BGSW), neurologische Erkrankungen alsBegleitindikation

� Solide Tumoren und maligne System- erkrankungen (AHB und Ca-Nachbe-handlungen)

Bei allen Inidkationen sind auchteilstationäre Behandlungen möglich.

Besondere Schwerpunkte/ Spezialisierungen:� Rheumatoidarthritis� Spondylitis ankylosans� Reaktive Arthritiden� Systemische Bindegewebskrankheiten� Zustände nach operativen Eingriffen am

Bewegungsapparat� Kombinierte internistisch-rheumatolo-

gische und orthopädische Betreuung� Interdisziplinäre onkologische

Betreuung � Fortführung antitumoraler Therapien

(Chemotherapie, Immuntherapie etc.)� Supportive onkologische Therapie

(Schmerzbehandlung, Transfusionen etc.)� Psychosoziale Betreuung durch Psycho-

logen, Sozialarbeiter und Rehaberater� Problemorientierte Physiotherapie� Chronische dialysepflichtige Nieren-

insuffizienz

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Das Spektrum der Behandlungsverfahren, die bei einem Tumor-leiden zum Einsatz kommen, hat sich in den letzten Jahren be-trächtlich erweitert. So wenden Ärzte neben den klassischenMethoden – wie zum Beispiel der Chemotherapie oder der Opera-tion – zunehmend mikrotherapeutische Verfahren an. Dabei han-delt es sich um bildgeführte Eingriffe, die durch winzige Öffnun-gen in Haut und Gewebe direkt am Krankheitsherd erfolgen.Erstmals weltweit wird nun am Universitätsklinikum Magdeburgim Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojektes einoffener Hochfeld-Magnetresonanztomograph (MRT) für dieseForm der Krebstherapie eingesetzt. Das völlig neuartige Gerätbietet den für die Eingriffe notwendigen freien Zugang zumPatienten, eine exzellente Bildqualität und arbeitet zudem ohneRöntgenstrahlung. Am 30. Januar 2008 wurden im Beisein vonProf. Jan-Hendrik Olbertz, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, die Forschungsarbeiten und das neuartige MRT offiziellvorgestellt. Dieser würdigte in seinem Grußwort die einzigartigeMöglichkeit der erstmals weltweit sehr gezielten Behandlungbesonders von onkologischen Erkrankungen durch den neuenMRT. „Dieses Entwicklungsprojekt fügt sich hervorragend in diebestehende Forschungslandschaft in Magdeburg und Sachsen-Anhalt ein.“

Der Behandlungserfolg bei Krebserkrankungen ist durch dieWeiterentwicklung von Chemotherapien und chirurgischenTechniken in den letzten Jahren verbessert worden, bleibt jedochinsbesondere in fortgeschrittenen Krankheitsstadien begrenzt.Darüber hinaus sind moderne Krebstherapien für die Betroffenenhäufig mit großen körperlichen und seelischen Belastungen ver-bunden, und nicht selten schließen sich an die Behandlung länge-re Klinik- und Rehabilitationsaufenthalte an. Weitere Verbesse-rungen versprechen minimal-invasive Therapieverfahren, die inder Regel unter örtlicher Betäubung und Gabe von Beruhigungs-mitteln durchgeführt werden können. Bei dieser so genanntenMikrotherapie nutzt der Arzt bildgebende Verfahren, um feinsteWerkzeuge in den Körper des Patienten einzubringen und direktin den Tumoren zu platzieren. Dort entfalten sie dann ganz gezieltihre Wirkung – zum Beispiel, indem sie die Tumore bestrahlenoder durch Hitzezufuhr veröden. Aufgrund der hohen Zielge-nauigkeit mikrotherapeutischer Eingriffe wird umliegendes Ge-webe bei der Behandlung weitgehend geschont.

Bislang steuerten Ärzte diese neuartigen Eingriffe vor allem mitHilfe des Ultraschalls oder der Computertomographie (CT). BeideVerfahren haben jedoch für die Mikrotherapie Nachteile: So ist eshäufig nicht möglich, Organe und andere Weichteile oder auchdie therapeutischen Effekte mit der für die hochpräzisen Eingriffenotwendigen Bildqualität sichtbar zu machen. Am MagdeburgerUniklinikum können derartige Probleme nun durch den Einsatz

dieser neuesten Generation der Medizintechnik umgangen wer-den. „Das Gerät ist ein Meilenstein für die Mikrotherapie: Durchseine offene Bauweise bietet es uns Ärzten den für die Eingriffeerforderlichen freien Zugang zum Patienten“, erklärte Prof. JensRicke, Direktor der Uniklinik für Radiologie und Nuklearmedizin.„Darüber hinaus stellt das neue System Weichteile in einer exzel-lenten Bildqualität dar und arbeitet – im Gegensatz zu einemComputertomographen – ohne Röntgenstrahlung.“ Er betontejedoch, dass die Krebs-Mikrotherapie keineswegs als Konkurrenzetwa zur Chemotherapie gedacht sei, sondern als Ergänzung,sozusagen als weiteres Werkzeug im großen Werkzeugkasten zurKrebsbehandlung.„In enger Zusammenarbeit aller daran beteilig-ten Fachdisziplinen wird für jeden Patienten ein individuellerBehandlungsplan entwickelt und umgesetzt“, so Prof. Ricke. (PM)

Punktgenau und schonend – neue Wege in der Krebstherapie

1 Live-Intervention im offenen Hochfeld-MRT2 Klinikdirektor Prof. Jens Ricke beim Pressegespräch mit Medienvertretern (Fotos: Elke Lindner)

Titelthema

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Erstmalig onkologische Mikrotherapien im offenen MRT

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Jährlich wird von der Landeshauptstadt Magdeburg und derUniversität für besondere Leistungen ein Otto-von-Guericke-Stipendium an ausländische Studierende verliehen. Preisträger2007 ist Thierry Siemeni. Ausgezeichnet wurde das großeEngagement des Medizinstudenten aus Kamerun als Tutor imRahmen des Tutorienprogramms für ausländische Studierende,welches vom Akademischen Auslandsamt seit 2005 organisiertwird. Auch unterstützt er deutsche Kommilitonen, Famulaturenin Kamerun zu absolvieren.

Innerhalb von Lerngruppen betreut Thierry Siemeni während desersten Studienjahres Ausländer, die in Magdeburg ein Medizin-studium aufnehmen. Er gibt fachliche Hilfestellung und bietetdarüber hinaus Unterstützung bei der Organisation des Studiumsan. Als Tutor steht er den neuen Studenten gern mit seinem Ratund eigenen Erfahrungen zur Seite. Vor allem während des vorkli-nischen Studienabschnittes der Humanmedizin sind die Anfor-derungen mit einer Vielzahl von Klausuren und Testaten parallelzur Eingewöhnung in das Studium und zum Aufbau sozialer

Aus einer Idee wurde ein erfolgreiches ProjektOtto-von-Guericke-Stipendium verliehen

Portrait

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1 Auftritt der A-capella-Gruppe „Paws“ in der „Kiste“ (Foto: privat)2 Überreicht wurde das Stipendium an Thierry Siemeni Ende Septembervon Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper und Uni-Rektor Prof. Dr. KlausErich Pollmann am Denkmal des Namensgebers der Otto-von-Guericke-Universität (Foto: Uni Magdeburg)3 Thierry Siemeni (Foto: Elke Lindner)

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Kontakte besonders hoch. Mindestens einmal wöchentlich tref-fen sich daher anfangs die ausländischen Studenten, um denLehrstoff gemeinsam noch einmal durchzugehen, zu vertiefenund Fragen zu klären. Das didaktische Konzept dafür hat ThierrySiemeni selbst entwickelt. Über ihre Erfolge freut er sich mit denKommilitonen gemeinsam. Aufgrund seiner Kompetenz und sei-nes Einfühlungsvermögens wird der kontaktfreudige Student vonden Gruppenmitgliedern sehr geachtet. Bei seinen deutschenKommilitonen wirbt der 25-Jährige ebenfalls um mehr interkultu-relles Verständnis. So vermittelt er gern Kontakte zu Familien undFreunden in seiner Heimat, wenn Magdeburger Studenten dortFamulaturen absolvieren möchten.

Dass Thierry Siemeni später einmal Arzt werden möchte, standfür ihn schon als kleiner Junge fest und trotz mancherSchwierigkeiten hat er dieses Ziel nie aus den Augen verloren.Auch ein Studium im Ausland hatte er sich gewünscht.Beeinflusst wurde er bei dieser Entscheidung sicher auch durchdie Eltern. Sie hatten beide in Frankreich studiert, wo ThierrySiemeni 1982 geboren wurde. Kurze Zeit später ging die Familiezurück nach Kamerun.

Als der junge Kameruner zum Wintersemester 2002 an der Otto-von-Guericke-Universität immatrikuliert wurde, gab es keineTutorienprogramme für ausländische Medizinstudierende, ledig-lich private Kontakte untereinander. Es war am Anfang sehrschwierig für ihn, sich allmählich mit der völlig neuen Umgebungvertraut zu machen. Die größte Barriere war hierbei die fremdeSprache. Thierry Siemeni hatte in der Schule fakultativ am deut-schen Sprachunterricht teilgenommen und später einige Kursebelegt sowie in den ersten Monaten in Berlin, wo sein BruderLebensmitteltechnologie studiert, seine Deutschkenntnisseerweitert, bevor er dann nach Magdeburg kam. Doch dies reichtebei weitem nicht aus, um sofort den Vorlesungen sprachlich fol-gen zu können. Er lernte viel, um diese Sprachdefizite auszuglei-chen. Für ihn selbst war es eine Bestätigung seiner Hart-näckigkeit, als er das Physikum erfolgreich abgeschlossen hat.

Als dann vor zweieinhalb Jahren das Tutorienprogramm vom Aus-landsamt angeboten wurde, bewarb er sich für die Stelle als Tutor,um seine Erfahrungen an die neuen ausländischen Studierendenweiterzugeben.

Trotz engem Zeitbudget hat Thierry Siemeni noch viele andereInteressen. Als gläubiger Christ hat er in Magdeburg einenMediziner-Bibelkreis ins Leben gerufen. Begonnen hat er mit vierTeilnehmern, mittlerweile gibt es einen festen Stamm von etwa20 Studenten, Ärzten und auch anderen Klinikmitarbeitern, diesich meist einmal in der Woche treffen, Diskussionsrunden ge-stalten, Ausflüge organisieren und sich an bestimmten Aktionenbeteiligen. Kultureller Höhepunkt ist der jährliche Gospelabend,bei dem neben Musik und Gesang auch Kontakte zu anderenVereinigungen aufgebaut oder vertieft werden. Bei der letztjähri-gen Veranstaltung am 29. November 2007 ist die A-capella-Gruppe „Paws“ mit Gospels und Jazzmusik aufgetreten. Fast nichtverwunderlich ist, dass der rührige Kameruner auch noch alsSänger dieser Gruppe aktiv ist. Zusammengefunden haben sichsieben junge Leute aus seiner Heimat, die derzeit in den verschie-densten Städten, wie beispielsweise Brüssel, Nürnberg oder Berlinarbeiten oder studieren und die eine gemeinsame Freude an derMusik verbindet. Eine organisatorische Meisterleistung ist esallerdings, Konzerttermine zu vereinbaren, aber beim AuftrittEnde November im Studentenklub „Kiste“ standen alle Beteilig-ten vor einem begeisterten Publikum gemeinsam auf der Bühne.

Neben all diesen Initiativen hat Thierry Siemeni sein Ziel weiterfest vor Augen, erfolgreich sein Examen abzulegen und zu promo-vieren. Dafür hat er ein Thema aus der Kardiologie gewählt. Wiees nach dem Studium und der Facharztausbildung beruflichweitergehen wird, ist noch offen. Perspektivisch könnte er sichvorstellen, in seiner Heimat ein Kompetenz-Ärztezentrum ver-schiedener Fachrichtungen zu gründen, aber bis diese Entschei-dung letztlich getroffen wird, kann man gespannt sein auf seinenächsten Ideen und Projekte.

Portrait

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Schnellere Hilfe für Schlaganfall-PatientenSMART-Pilotprojekt erfolgreich gestartet

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall! Um dauerndeschwere Behinderungen zu vermeiden, gilt es,Symptome schnellstmöglich zu erkennen und sofortmit der richtigen Behandlung zu beginnen. Je längersich der Zeitraum bis zur Erstversorgung erstreckt,desto mehr erhöht sich das Risiko bleibenderSchäden im Gehirn. Der Schlaganfall ist die dritthäu-figste Todesursache in Deutschland. In Sachsen-Anhalt sterben fast 40 Prozent der jährlich rund6 000 Betroffenen nach einem Schlaganfall. "Wie einBlitz aus heiterem Himmel" trifft er einen Menschenfast immer unerwartet. Verursacht wird er durcheine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. DieNervenzellen erhalten dadurch zu wenig Sauerstoffund sterben ab.

Einen Partner bei der Entwicklung effektiver Struk-turen, um die Erstversorgung von Schlaganfall-patienten in ländlichen Gegenden Sachsen-Anhalt zuverbessern, fanden die Neurologen des MagdeburgerUniklinikums in Prof. Dr. Georg Rose, Lehrstuhl-inhaber Medizinische Telematik und Medizintechnikan der Fakultät für Elektrotechnik und Informations-technik der Otto-von-Guericke-Universität. Gemeinsam haben siedas Projekt „Schlaganfall-Management mit intelligenterTelemedizin (SMART)“ initiert und seit kurzem mit zweiKrankenhäusern in Halberstadt und Stendal als Pilotprojektbegonnen. Dort wurden telemedizinische Arbeitsplätze einge-richtet und mit denen an der Uniklinik für Neurologie vernetzt.

Per Videoübertragung erfolgt bei Schlaganfall-Notfällen dieAbstimmung zwischen den Ärzten vor Ort und denen inMagdeburg darüber, welche Maßnahmen sofort einzuleiten sind.Dies könnte zum Beispiel die Entscheidung darüber sein, ob eineThrombolyse als Therapie geeignet ist. Durch die Verabreichungeines speziellen Medikaments werden hierbei Blutgerinnsel imGehirn aufgelöst. Dadurch kann die Gefahr dauernder Spätfolgengemindert werden. Diese kann jedoch nur innerhalb von dreiStunden nach Symptombeginn und nach einer Computer-tomographie des Kopfes durchgeführt werden „Da mit diesemVerfahren jedoch auch hohe Risiken verbunden sind, darf aus-schließlich ein erfahrener Spezialist über die Anwendung ent-scheiden“, betont Prof. Dr. Claus-W. Wallesch, Direktor derUniversitätsklinik für Neurologie.

Im Ergebnis der telemedizinischen Diagnose kann auch dieVerlegung des Patienten auf die Stroke Unit der MagdeburgerUniklinik empfohlen werden. Diese spezielle medizinischeEinrichtung zur Erstversorgung von Schlaganfallpatienten ver-fügt über sämtliche Untersuchungs-, Behandlungs- undRehabilitationsmöglichkeiten. Unverzichtbar ist hierbei dieKooperation mit anderen Fachgebieten, insbesondere mit denNeuroradiologen der Uniklinik, deren Aufgabengebiet die gesam-te bildgestützte Diagnostik und interventionelle Therapie vonErkrankungen des zentralen Nervensystems umfasst. Dazugehört u.a. der Einsatz so genannter Stents, um Gefäß-verengungen zu beheben.

Gemeinsam mit der Klinik für Neurologie ist auch das Institut fürNeuroradiologie an dem SMART-Forschungsprojekt beteiligt. Mitder Bereitstellung einer entsprechenden technischen Infrastruk-tur könnten in nächster Zeit weitere Krankenhäuser einbezogenwerden. So wäre perspektivisch eine flächendeckende effektiveVersorgung von Schlaganfallpatienten im nördlichen Sachsen-Anhalt – ähnlich wie bereits in Bayern erfolgreich realisiert – zuerreichen.

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Forschung

PD Dr. Michael Görtler, leitender Oberarzt der Stroke Unit,am telemedizinischen Arbeitsplatz in der Neurologischen Uni-Klinik (Foto: Elke Lindner)

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Ausbildung

Nachdem im Herbst 2006 die Kinderklinik vom Emanuel-Larisch-Weg auf den Campus des Uniklinikums umgezogen war, konntendie bis zu dem Zeitpunkt dort angemieteten älteren Gebäudeaufgegeben werden. „Zu klären war jedoch, ob und wie das imJahr 2000 fertiggestellte Containergebäude, das Haus 117, künftigweiter genutzt werden könnte“, berichtet Hartmut Muchin, Ge-schäftsbereichsleiter Technik und Bau des Uni-Klinikums. „DieEntscheidung fiel zugunsten unseres Ausbildungszentrums fürGesundheitsfachberufe. Künftig sollten die bisherigen dreiStandorte der Schule – im Haus 38 sowie in der Lennéstraße undin der Hellestraße – hier unter einem gemeinsamen Dach ihrDomizil haben.“Nach der Planungsphase war Baubeginn im Herbst 2007,Fertigstellung und Umzug erfolgten im Februar 2008. „DerUmbau des Gebäudes auf der Grundlage des Raumkonzeptes derSchule wurde so gestaltet, dass eine Vielzahl von haustechni-schen Installationen weiterhin genutzt bzw. erweitert wurden“,erklärt die zuständige Projektleiterin Katrin Jurke. Die vorhande-nen Grundleitungen im Gebäude blieben nahezu unverändert,nicht benötigte Grundleitungsstutzen und Fußbodeneinläufewurden fachgerecht verschlossen. Nicht mehr benötigteSchmutzwasserleitungen wurden demontiert. Die vorhandenenKaltwasserleitungen im Gebäude wurden wieder verwendet. DieWC-Anlagen entsprachen schon dem geltenden Standard undkonnten daher weiter genutzt werden. Ein Heizkessel wurde ausdem Bestand übernommen, zur Abdeckung des zusätzlichenLüftungswärmebedarfs für die Fachkabinette musste jedochnoch ein zusätzlicher, neuer Heizkessel eingebaut werden. Dasvorhandene Kabel- und Leitungsnetz der Niederspannungs-installation blieb überwiegend in seiner Struktur erhalten. FürErweiterungen und auf Grund zu berücksichtigender Raum-nutzungsänderungen wurden neue Leitungen installiert. Für dieAnlagen im Bestand wurde eine Anpassung der Elektro-Gebäudehauptverteilung notwendig. Ein kompletter Leitungs-austausch wurde aus Kostengründen nicht realisiert.

„Bauseitig wurden allerdings diverse Trennwände entfernt, umzehn helle, große Klassenräume zu schaffen“, informiert KatrinJurke. „Der Container musste außerdem komplett mit denHausanschlüssen Elektro, Wasser und Gas neu erschlossen wer-den, die bisherige Versorgung, überwiegend über Leitungen ausden älteren Gebäuden, war nicht mehr zu realisieren.“ Auch eineFluchttreppe nebst den notwendigen Wanddurchbrüchen wurdeaufgrund brandsicherheitstechnischer Auflagen an der Südseitedes Gebäudes montiert. Vorhandene, durch Raumvergröße-rungen bzw. Umnutzungen nicht erforderliche Innentüren blie-ben erhalten und wurden mechanisch verschlossen. Auch dievorhandenen Bodenbeläge blieben fast vollständig erhalten,lediglich in den Fachkabinetten und im Bereich von abgebroche-nen Wänden wurde neuer Fußbodenbelag verlegt. Als recht auf-wändig gestaltete sich allerdings die Installation der neuenLabore, insbesondere dabei die Realisierung der entsprechendenKlima-/Lüftungssysteme.

„Beim Umzug wurden fast alle Möbel aus den drei bisherigenLiegenschaften mit einigen neu angeschafften Labormöbeln imHaus 117 koordiniert. Als Fazit lässt sich feststellen, dass hier eineSchule entstanden ist, die den Anspruch an die Ausbildung vollerfüllt und zudem ein Gebäude darstellt, in welchem es sicherSpaß macht, zu lernen. Auch bei der farblichen Gestaltung derWände wurde der Geschmack der künftigen Nutzer berücksich-tigt und getroffen“, betont Geschäftsbereichsleiter HartmutMuchin und bedankt sich „im Namen der KaufmännischenLeitung des Klinikums ganz besonders bei den beteiligtenMitgliedern des Lehrkörpers, aber auch bei allen beteiligtenPlanungs- und Ausführungsbetrieben, den Mitarbeitern derGeschäftsbereiche G3 und G4 für das konstruktive Miteinanderwährend der Planungs- und Bauphase, welches sich nach denungezählten Besprechungen, Abstimmungen und Aktivitäten imerreichten Ergebnis widerspiegelt.“

(H.M./K.S.)

Künftig unter einem Dach vereintInnen und außen viel Farbe, damit das Lernen Freude macht

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Umzugs-„Impressionen“ (Fotos: Monika Mengert-Ulrich)

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Der Wechsel von der analogen zur digitalen Fotografie ist längstvollzogen. Aber die Qualität der digitalen Fotografie lässt sichdurch Kameras mit immer höherer Auflösung noch ständig ver-bessern. Bei einer Auflösung von 12 Mio. Pixel erreicht man annä-hernd die Auflösung eines Kleinbild-Dias 24 x 36. So ist dieFotografie auch heute ein sehr wichtiges aber nicht das einzigeStandbein des Audiovisuellen Medienzentrums (AVMZ). Dazukommen der Bereich Video, der Bereich Grafik und nicht zuletztder Bereich Lehrmitteltechnik.

Im Bereich Fotografie stehen Patientenaufnahmen, Organauf-nahmen, Sachaufnahmen und Fotos für die Öffentlichkeitsarbeitim Mittelpunkt. Dabei haben sich einige Mitarbeiterinnen undMitarbeiter zu wahren Spezialisten auf ihrem Gebiet entwickelt.Genannt sei hier die Fotografie in der Augenklinik, Hautklinik,Zahnklinik, Chirurgie, HNO, Pathologie und Rechtsmedizin. DerAuftraggeber bekommt die Aufnahmen als bearbeitete Dateienauf CD, anderen Datenträgern, per E-Mail oder die Dateien wer-den von unseren Mitarbeitern im Medos oder einem anderenServer gestützten Archivierungsplatz gespeichert. Ausdrucke sind

möglich als Tintenstrahldruck bis A0, Fotodruck bis A4, Thermo-sublimationsausdruck 10 x 15. Aber nicht nur die Kamera, auch derScanner ist heute ein Werkzeug des Fotografen. Mit einemRöntgenbildscanner können im AVMZ vollformatige Röntgen-bilder digitalisiert werden. Im Auf- und Durchlicht kann bis A3gescannt werden und zur Digitalisierung von Dias und ganzenDiasammlungen stehen hochauflösende Diascanner zur Ver-fügung. Aber so out ist die Dunkelkammer nicht. Wir entwickelnauf Wunsch weiterhin Schwarz-Weiß- und Diafilme und fertigenSchwarz-Weiß-Papiervergrößerungen an.

Im Bereich Video stehen hochauflösende Videokameras in HDTVund ein Videoschnittplatz zur Produktion von medizinischenLehrfilmen für Ausbildung und Lehre zur Verfügung. Von unserstellte Videoaufnahmen aus dem OP und Patientendoku-mentationen liefern das Rohmaterial für diese Filme die nachihrer Fertigstellung auf DVD oder anderen Datenträgern ausge-geben werden. Nachbearbeitung, Codierung und Nachvertonungsind selbstverständlich möglich. Im Trend der Zeit, und damit häu-fig genutzt, besteht die Möglichkeit der Videolive-Übertragung.

Dia, Negativ-Film und Dunkelkammer – das war gestern!Das Leistungsspektrum des AVMZ im Wandel der Zeit

Medienzentrum

1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AVMZ des Universitätsklinikums 2 Dia und Negativ-Film gehören heutzutage bereits zur Vergangenheit3 Kameras mit einer Auflösung von bis zu 12 Mio. Pixel sind heute imEinsatz (Fotos: Thomas Joncyk-Weber)

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Dabei ist es möglich z. B. live aus dem OP in einen Hörsaal, einenSeminarraum, ein Hotel oder einen anderen Veranstaltungsortvia Datennetz zu übertragen.

Im Bereich Grafik, man könnte auch sagen, im Bereich derKreativität, erstellen wir Ausdrucke bis zur Postergöße A0, dieselbstverständlich auf Wunsch auch von uns gestaltet werden.Das Ringbuchbinden, Thermobinden, Laminieren bis zur GrößeA3, gestalten und drucken von Flyern und Visitenkarten werdenweiterhin angeboten. Mit unseren Folienschneidplottern könnenBeschriftungen, Beschilderungen und Logos aus selbstklebenderFolie in verschiedenen Farben hergestellt werden. Auch dasAufziehen von Bildern oder Postern auf Leicht- oder Hartschaum-wände für den Innen- und Außenbereich gehören zu unseremLeistungsangebot. Im Airbrush-Verfahren können z. B. anatomi-sche Zeichnungen angefertigt werden.

Im Bereich Lehrmitteltechnik steht im Mittelpunkt, den reibungs-losen Ablauf der Lehrveranstaltungen am Campus sicherzustel-len. Dazu gehören die Einweisung der Dozenten und Assistentenin den Umgang mit der audiovisuellen Technik, Bereitstellung vonNotebook, Beamer und Tontechnik für Vorlesungen, Seminare undandere Veranstaltungen. Verleih, Aufbau und technische Betreu-ung der audiovisuellen Technik bei Großveranstaltungen wieTagungen, Kongressen usw. sind weitere Aufgaben dieses Bereiches.Bereichsübergreifend nehmen die digitale Bildbearbeitung unddie Erstellung von PowerPoint-Präsentationen einen großenStellenwert in der Tätigkeit des AVMZ ein. Beratung bei der Be-

schaffung audiovisueller und Fototechnik anderer Einrichtungen,sowie Beratung und Planung der Ausstattung von Lehrräumenwerden von uns mit übernommen. Doch was wären wir ohneunsere Partner. Dazu sei an dieser Stelle die gute und konstrukti-ve Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Rechenzentrum unddem Studiendekanat erwähnt.

…und wie geht es weiter? Für dieses Jahr haben wir uns einigesvorgenommen:– Weitere Verbesserung der Qualität unserer Fotoarbeiten durch

hochauflösendere Kameras– Verbesserung der Druckqualität unserer Poster (Lichtbeständig-

keit bis 25 Jahre )– Bereitstellung der Möglichkeit hochauflösender Mikrofoto-

grafie für die zentrale Nutzung in unserer Abteilung – Verbesserung des E-Learing Angebots für die Studierenden in

Form der Aufzeichnung von Vorlesungen und Bereitstellung imDatennetz zur interaktiven Nutzung als gemeinsames Projektmit dem Studiendekanat und dem Medizinischen Rechen-zentrum (siehe Beitrag über Präsentation MediaSite in „UKMDaktuell“, vom 1. Februar 2008).

Wenn Sie Aufträge, Fragen oder Anregungen haben, dann wen-den Sie sich bitte an das Team des Audiovisuellen Medien-zentrums. Sie finden uns auch im Netz auf der Startseite desUniklinikums unter Zentrale Einrichtungen.

Thomas Joncyk-Weber

Medienzentrum

4 Im Bereich Video stehen hochauflösende Videokameras zurVerfügung.5 Im Bereich der Kreativität6 …und wie alles begann, mit der Fotografie und dem 16mmSchmalfilm, das ist zu besichtigen in unseren Vitrinen imEingangsbereich von Haus 60 a

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Als Fortsetzung der am 5. September 2007 von der Klinik fürNeurologie II eröffneten Auftaktveranstaltung „Patienten-Semi-nare“ fand am 30. Januar 2008 eine weitere Veranstaltung unterdem Thema „Die Tiefe Hirnstimulation – was passiert bei der OPund danach?“ statt. Interessierte Patienten, die zahlenmäßig dengroßen Andrang vom ersten Mal übertrafen, verfolgten bei Kaffeeund Kuchen die Ausführungen von OÄ Dr. Imke Galazky von derKlinik für Neurologie II (Initiatorin der Veranstaltung) und Prof. Dr.Jürgen Voges, Leiter der Klinik für Stereotaktische Neurochirurgie.Zuerst gab Prof. Voges einen medizinischen Überblick zurEntwicklung der Therapie der Stereotaktischen Operation: DieMethode des Stereotaktischen Eingriffs tauchte erstmals in den1950er Jahren auf. Hier wurden Eingriffe durchgeführt, bei denenMillimeter kleine Zellareale entweder mechanisch oder durchKälte bzw. Wärme dauerhaft zerstört wurden. Diese Methodeerwies sich als problematisch, weil sie einen relativ hohenProzentsatz an Komplikationen wie Sprech- und Sehstörungensowie Lähmungen zur Folge hatte. Als um 1970 die L-Dopa-Therapie eingeführt wurde, trat die ablative Operation in denHintergrund. Jedoch wurden in den Folgejahren Komplikationenund langfristige Nebenwirkungen bei längerer Einnahme vonL-Dopa beobachtet. Weitere wissenschaftliche Erkenntnisse führ-ten zur Wiederkehr von neurochirurgischen Operationsverfahren.Eine neue Methode, die sogenannte Tiefe Hirnstimulation (THS),populärwissenschaftlich auch „Hirnschrittmacher“ genannt, istein Eingriff, der sich im Vergleich zu den früheren ablativenVerfahren durch seine Reversibilität unterscheidet. Die betroffe-nen Hirnregionen werden durch den Einsatz von elektrischenImpulsen in ihren Funktionen beeinflusst, aber ohne bleibendeSchäden. Angewendet wird die THS bei Erkrankungen des motori-schen Systems wie Morbus Parkinson, essentieller Tremor, Tremorbei Multipler Sklerose und Dystonie. Inwieweit psychiatrischeErkrankungen, wie Zwangserkrankungen, Depression und weitereschwere Erkrankungen wie Tourettesyndrom und Suchterkran-kungen für eine THS Behandlung geeignet sind, wird derzeit imRahmen von klinischen Studien untersucht.Prof. Voges ging anschließend auf die Beschreibung derFunktionsweise der THS ein und stellte dabei heraus, dass eine

3D-Simulation mithilfe von MRT- und CT-Untersuchung,Hirnatlanten, Ableitungen von Zellaktivität und die Testung desPatienten für den erfolgreichen Ablauf einer Tiefen Hirnstimu-lation unumgänglich sind. Anschließend führte er den Opera-tionsablauf detailliert aus.Er betonte, dass man von Erfolg sprechen kann, wenn sowohl imBereich der motorischen Störung als auch in der Lebensqualitätdurch Stimulation Verbesserungen zu verzeichnen sind. In seinenStudien zeigten sich bei einem sehr geringen Prozentsatz derPatienten Komplikationen. In einer Multizenterstudie verbessertesich die motorische Fähigkeit um 41 Prozent und die Lebens-qualität nahm um 25 Prozent zu.OÄ Dr. Imke Galazky beschrieb in ihren Ausführungen dieNachbehandlung, die zeitlich den aufwändigsten Teil der THSausmacht, denn hier beginnt die optimale Abstimmung zwischenMedikamentenwirkung und die Wirkung des Neurostimulations-systems. Ziel ist es dabei, die Symptome soweit wie möglich zureduzieren. Die Symptome können innerhalb von Sekunden ver-schwinden oder erst nach Monaten abklingen. Dr. Galazky berich-tete ebenfalls über die Nebenwirkungen von THS, die sich inunterschiedlichen Formen äußern können. So können u. a.Dyskinesien, Störungen des Bewegungsablaufs, Sprechstörungenund psychische Veränderungen auftreten. Bei Eintritt dieserNebenwirkung muss die Stimulation neu eingestellt werden. EinLidkrampf, auch eine Nebenwirkung von THS, lässt sich mitBotulinumtoxin therapieren.Wichtig ist, dass Patienten mit Hirnschrittmacher gefährlicheSportarten und heftige Kopferschütterungen vermeiden sollten.Magnetische Untersuchungen und Behandlungen sind nichterlaubt. Im Alltag sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmenerforderlich. Jeder Patient kann seinen „Hirnschrittmacher“ miteinem eigenen Steuergerät überprüfen. Patienten, die eineTherapie mit einer Tiefen Hirnstimulation gemacht haben, bestä-tigen, dass die Aktivitäten des täglichen Lebens sich dauerhaftverbesserten und die neu gewonnene Selbstständigkeit sowieUnabhängigkeit die Lebensqualität erhöhten.

Ögelin Düzel-Candan

Die Tiefe Hirnstimulation – was passiert bei der OP und danach?Folge 2 der Auftaktveranstaltung „Patienten-Seminare“

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Klinik

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1 Prof. Dr. Jürgen Voges informierte über den OP-Ablauf (Foto: Elke Lindner)2 Stereotaktische Neurochirurgische Operation (Foto: Monika Mengert-Ulrich)

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Im Februar 2008 wurde der langjährige Direktor des Institutes fürMedizinische Neurobiologie an der Fakultät für Medizin, ProfessorDr. Gerald Wolf, 65 Jahre alt und geht demnächst in Pension.Zugleich hört damit das Institut auf, in seiner bisherigen Formfortzuexistieren – eine Ära geht zu Ende.

Sie begann 1960 mit der Gründung der Vorläufereinrichtung ander damaligen Medizinischen Akademie Magdeburg (MAM), demBiologischen Institut. Die MAM wurde 1954 als selbständigeHochschule für die klinische Ausbildung von Medizinstudentenaufgebaut, da die Kapazität der sechs Medizinischen Fakultätenan den Universitäten nicht ausreichte, um den Bedarf an Ärztenin der DDR zu decken. Anders als die Medizinischen Akademien inDresden und Erfurt erhielt die MAM später eine Vorklinik undkonnte somit einen vollständigen Studiengang Medizin anbieten.Dies war neben der herausragenden neurowissenschaftlichenProfilierung einer der Gründe dafür, dass die MagdeburgerAkademie die Neustrukturierung der Hochschullandschaft nach

der Wiedervereinigung Deutschlands ohne sonderliche Problemeüberstand und seit 1993 als Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg fortbesteht.In einer mehr alten, denn ehrwürdigen Villa in der Erich-Weinert-Straße 3 wurde das Biologische Institut am 1. September 1960 ein-gerichtet. Die Forschungsarbeit des Institutes konzentrierte sichunter der Leitung seines Gründungsdirektors, Professor Dr.Gerhard Müller (1913-1998), und unter wesentlicher Mitwirkungvon Dozent Dr. Günther Schünzel zunächst auf die Biologie vonLabornagetieren. Bis dahin gab es keine befriedigenden Darstel-lungen ihrer Anatomie, Histologie, Embryologie und Verhaltens-weise. Seit 1964 wurde die Forschungsarbeit auf strahlenbiologi-sche Themen ausgedehnt und damit eine Orientierung auf kli-nisch-relevante Themen eingeleitet. Das Institut war zunächst indie Abteilungen Tierzucht, histologisch-chemisches Labor undbiochemisches Labor gegliedert. Dazu kam eine umfassendebibliographische Sammlung, die den Grundstein für die nochheute existierende, gut ausgestattete Institutsbibliothek legte.

Institutsgeschichte

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Bestnoten in Forschung und LehreInstitut für Medizinische Neurobiologie – ein Stück Geschichte

1 Das alte Institutsgebäude in der Erich-Weinert-Straße2 Die Institutsmannschaft von heute 3 Die Elektronenmikroskopie gehört zum Methoden-standard des Institutes

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Am 1. Januar 1979 erfolgte unter dem Direktorat von Prof. AlfredDorn (1935-1987) die Vereinigung des Biologischen Institutes mitdem für Anatomie zum Institut für Anatomie und Biologie derMedizinischen Akademie Magdeburg. Zeitgleich erhielt Dr. GeraldWolf, Schüler von Professor Dr. Dr. Günther Sterba (Leipzig), eineDozentur für das Fachgebiet „Biologie für Mediziner“ an derMedizinischen Akademie Magdeburg und wurde damit zumLehrstuhlbereichsleiter für Biologie. Selbstverständlich war dieBerufung in der damaligen Zeit nicht, denn Wolf war parteilosund somit „nur“ fachlich ausgewiesen. Als eines seiner Highlightsgalt das „Wissenschaftliche Taschenbuch der Neurobiologie“, daser bereits als 30-Jähriger geschrieben hatte. Es erschien in mehre-ren Auflagen, unter anderem bei Gustav Fischer in Stuttgart undin einem spanischen Verlag (auch das war für einen DDR-Autorenalles andere als selbstverständlich). Mit dem Buch tauchte übri-gens so ziemlich zum ersten Mal der Begriff „Neurobiologie“ imdeutschen Sprachraum auf. 1981 erfolgte Wolfs Berufung alsOrdentlicher Professor für Biologie, und 1985 wurde er zumDirektor des nun wieder als eigenständige Einrichtung fungieren-den Institutes für Biologie ernannt. Mit dem neuen Chef bekamder Lehrstuhlbereich sein neurobiologisches Profil, und bald aucherschienen die ersten „richtigen“ Papers. War es in den erstenJahren die Erforschung des Glutamat-Transmitterstoffwechsels,so wurde mit Beginn der neunziger Jahre das Stickstoffmonoxid,kurz NO, zum Forschungsschwerpunkt der Einrichtung. Dasbrachte das Institut auch in die internationalen Charts, denn NOwurde 1992 von „Science“ zum „Molecule of the Year“ deklariert.

Die Öffnung der innerdeutschen Grenze wurde im Institut mitJubel begrüßt. Endlich erlangte es die nötige technischeAusstattung, um in der internationalen Forschung weiter mithal-ten zu können. So wurden 1990 ein Zellkultur-Labor und 1992 einmodernes molekularbiologisches Labor etabliert. Zur selben Zeitkamen die Elektronen- und später die Laser-Konfokal-Mikroskopiedazu. Außerdem konnte nun die für eine erfolgreiche wissen-schaftliche Arbeit unabdingbare internationale Kooperationintensiviert werden. Mitarbeiter des Institutes weilten zuStudien- und Arbeitsaufenthalten in Norwegen, den USA,Schweden, Dänemark, Tschechien, Polen, Indien, Österreich,Australien, der Schweiz und Italien, und Wissenschaftler aus min-destens ebenso vielen Ländern waren und sind hier zu Gast. 1992,noch kurz vor der Etablierung der Medizinischen Fakultät an derneu gegründeten Otto-von-Guericke-Universität, wurde die vonWolf geleitete Einrichtung in „Institut für Medizinische Neuro-biologie“ umbenannt. Sie konnte sich dauerhaft in den „Top Ten“des Forschungs-Rankings der Medizinischen Fakultät behaupten.Insgesamt produzierte das Haus viele Hunderte an Original-publikationen. Die Palette der Themen reicht heute von oxidati-vem Stress und Neurodegeneration über Kartierung von Antigen-Clustern mittels computerisierter Toponomtechnik (Doz. Dr. W.Schubert), Nervregeneration und Stammzellforschung (PD Dr. G.Keilhoff) bis hin zur Neuroendokrinologie und der Erforschungdes olfaktorischen Gedächtnisses (Prof. Dr. M. Engelmann).Drittmittel-finanzierte Forschungsprojekte (DFG, BMBF, LandSachsen-Anhalt, Industrie) gaben und geben für den Erfolg denAusschlag.

Nicht minder bedeutend ist die Arbeit in der Lehre. Regelmäßigrangierte die Ausbildung im Fach „Biologie für Mediziner“ beimbundesweiten Vergleich des Mainzer Institutes für medizinischeund pharmazeutische Prüfungsfragen auf ersten Plätzen. Undnicht zuletzt erteilten unsere Medizinstudenten der EinrichtungBestnoten. Der Hörsaal ist stets voll. Einige Extras sorgen fürHöhepunkte, zum Beispiel wenn es mit Bussen raus vor die Toreder Stadt geht und Medizinstudenten Heil- und Giftpflanzen vor-gestellt wurden. Eine spezielle Lehrveranstaltung findet seitJahren für Aufmerksamkeit der besonderen Art: die alljährlicheWeihnachtsvorlesung. Auch Studenten höherer Studienjahre undMitarbeiter aus anderen Instituten, aus Kliniken und der

Verwaltung drängen sich dann auf den Plätzen und sitzen aufTreppenstufen, wenn der Hörsaal zur Bühne wird, wenn Men-schen geklont und Gedächtnispillen verteilt werden, oder wennman, wie zuletzt, dem eigentlichen Klimakiller, dem Hirngas, zuLeibe rückt. Nicht nur für Medizinstudenten engagierte undengagiert sich das Haus mit Erfolg. Studienrichtungen, wie„Neurobiologie/Neurowissenschaften“, „Computervisualistik“,„Psychologie“ und das „Studium generale“, profitieren ebenfallsvon der Lehrerfahrung des Hauses. Auch fand über viele Jahre hinunter Professor Wolfs Leitung ein Philosophie-Zirkel statt, der desAbends viele Studenten ins Institut holte, darunter ältereJahrgänge, die sich am Seniorenstudium beteiligen.

Das Institut wird in veränderter Form fortexistieren. Für denErfolg in Forschung und Lehre bürgen seine hochversierten Mit-arbeiter.

Institutsgeschichte

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Mitarbeiterausflüge führten bis nach Sizilien(Fotos: Institut)

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REHABILITATIONSpezialisiert auf die Wiederherstellung desStütz- und Bewegungsapparates nachSport- und Unfallverletzungen und Ver-schleißerscheinungen. Auf ärztliche Ver-ordnung wird eine Komplextherapie (am-bulante Rehabilitation, AHB, EAP) durch-geführt.

MEDIZINISCHE TRAININGSTHERAPIEDie medizinische Trainingstherapie reali-siert funktionelles Krafttraining und Bewe-gungsschulung mit Hilfe von Sequenz-Trai-ningsgeräten und funktionellen Seilzug-geräten. Hochentwickelte computerge-steuerte Trainingselemente (Cybex-Norm)ermöglichen jede Bewegungsbehinderungzu erkennen und zu behandeln sowie Mus-kelfunktionstests durchzuführen.

ERGOTHERAPIEEs werden Patienten aller Altersgruppenmit körperlichen und seelischen Erkran-kungen behandelt. Ziel der Ergotherapieist die größtmögliche Selbsthilfefähigkeitdes Patienten im Alltag.

Folgende Maßnahmen bietet die Ergotherapie an:motorisch-funktionelle Übungsbehandlung,sensomotorisch-perzeptive Behandlung,neurophysiologische/neuropsychologischeGanzbehandlung (nach Bobath, PNF, Affolter, Basaler Stimulation)

WASSERTHERAPIEPräventive Rückenschule, Wirbelsäulen-gymnastik. Wassergymnastik. Betreuungvon Rheumapatienten.

PHYSIOTHERAPIEKlassische therapeutische Leistungen, wiealle medizinischen Massagen. Kranken-gymnastik, manuelle Therapie.

Lasertherapie und Sportphysiotherapiewerden in Verbindung mit physikalischenMaßnahmen nach ärztlicher Verordnungabgegeben.

FREQUENZTHERAPIENutzung von computergesteuerten Fre-quenzmustern zur schnelleren Heilung bei Knochenbrüchen, Wundheilungen,Wirbelsäulenschäden, Muskel-, Sehnen-, Bänderverletzungen und Ermüdungs-erscheinungen.

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Im ästhetischem Bereich hat sich Perma-nent Make-up längst etabliert, wenigerbekannt sind die überzeugenden medi-zinischen Möglichkeiten, die die dauer-hafte Schminkmethode bietet. Die Per-manentdesignerin Gabriela Bartl spezia-lisierte sich in diesem Bereich, erlernteRekonstruktionstechniken und setzt diePigmentiernadel auch bei erkrankten

Menschen, so z.B. bei krankheitsbedingten totalem Haaraus-fall, ein. Als Folge dieser Krankheit oder nach Chemothera-pie kann auch ein Verlust der Augenbrauen und Wimpernauftreten. Durch das Pigmentieren gelingt es Augenbrauenoptisch sehr befriedigend zu imitieren. Weite-re Leistungen sind u.a. Brustwarzenzeich-nungen nach Brustaufbau, man kann aber

auch Makel kaschieren z.B.bei Lippen-Gaumenspalte.Frau Bartl arbeitet ehrenamt-lich in der Reha-Klinik BadSalzelmen und führt dort mo-natlich Wohlfühlnachmittagefür onkologische Patientinnendurch.

vorher

nachher

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Auch in diesem Jahr wird der Medizinische Sonntag – eine ge-meinsame Veranstaltungsreihe von Volksstimme, Urania undUniversitätsklinikum – fortgesetzt und startete am 20. Januar2008 mit dem 63. Medizinischen Sonntag zum Thema „Wenn dieLuft knapp wird oder der Schlaf gestört ist“. Als Referenten zuGast waren Privatdozent Dr. Jens Schreiber, Chefarzt des Fach-bereiches Pneumologie des Uni-Klinikums und der niedergelasse-ne Facharzt, Dr. Karsten-Thomas Schulz. Erstmals fand derMedizinische Sonntag nun im größten Hörsaal der Uni neben derBibliothek an der Pfälzer Straße mit einer Kapazität von fast 600Plätzen statt. Befürchtungen, dass diese nun reihenweise nichtgefüllt sein würden, blieben unbegründet. Mehr als 450 Besucherkamen zum neuen Veranstaltungsort, um sich über Ursachen undaktuelle Behandlungsmöglichkeiten von Atemerkrankungen undSchlafstörungen zu informieren. Unter Ein- oder Durchschlaf-störungen hat sicher jeder schon gelitten. „Häufig sind diese psy-chisch bedingt beispielsweise durch Stress oder persönlicheProbleme. Sie können aber auch Anzeichen für akute Erkran-kungen sein, wie grippale Effekte, Bluthochdruck oder dasSchlafapnoe-Syndrom“, so Dr. Schulz und stellte auch die

Klassifikation von Schlafstörungen durch die Medizin vor.Der zweite Schwerpunkt war auf Erkrankungen der Atemwegegerichtet. Diese gehören zu den Beschwerden in Deutschland, diemit am häufigsten in der Bevölkerung auftreten. Bei einigen, wiebeim Asthma bronchiale gibt es sogar eine steigende Tendenz zuverzeichnen. PD Dr. Schreiber stellte medikamentöse Be-handlungsmöglichkeiten von Atemwegserkrankungen, wieBronchitis und Asthma, vor, die das weitere Voranschreiten wirk-sam eindämmen können und die Lungenfunktion stabilisierenoder sogar verbessern helfen.

Vortragsreihe

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Wenn die Luft knapp wird oder der Schlaf gestört ist

63. Medizinischer Sonntag – künftig im neuen Hörsaal

PD Dr. Jens Schreiber (l.) und Dr. Karsten-ThomasSchulz (Fotos: Uwe Seidenfaden)

Ein gesundes Herz schlägt zwischen 60 und 100 Mal in derMinute. Wenn dieser Rhythmus gestört ist, kann dies eine harm-lose Begleiterscheinung von Stress oder Anspannung sein. Eskann aber auch zu lebensbedrohlichen Situationen führen. UmHerzrhythmusstörungen ging es beim 64. MedizinischenSonntag mit Privatdozent Dr. Andreas Goette, stellvertretenderKlinikdirektor, und Oberarzt Dr. Ulf Meltendorf von derKardiologischen Uniklinik. Herzrhythmusstörungen sind oft mitder Befürchtung verbunden, dass das lebenswichtigste Organjeden Moment nicht mehr funktionieren könnte. Wie ein Motorschlägt das Herz Tag für Tag etwa 100.000 Mal, mehr als 36Millionen Mal im Jahr. Es pumpt dabei frisches Blut in dieBlutgefäße. PD Dr. Goette bestätigte: „Dass es dabei auch zu klei-nen Unregelmäßigkeiten kommt, ist normal und teilweise wird esgar nicht bemerkt. Doch wenn man es spürt, wird die Situationmeist als bedrohlich empfunden, obwohl die Störungen durchausharmlos sein können.“ Trotzdem sollten diese „Aussetzer“ unbe-dingt von einem Arzt abgeklärt werden und können meistenserfolgreich behandelt werden. Wenn das „Herz aus dem Taktgerät“, schlägt es entweder zu langsam, zu schnell oder unregel-

mäßig. Neben dem typischen Symptom des „Herzstolpern“ kön-nen auch andere Beschwerden wie Schwindelgefühl, Angst oderUnruhe, Schmerzen hinter dem Brustbein, Atemnot oderSchweißausbrüche auftreten. Meist ist es ausreichend, durchMedikamente den Herzschlag zu behandeln. Dr. Meltendorfberichtete, dass es jedoch auch notwendig werden kann, eine spe-zielle Behandlung mit einem Herzkatheter durchzuführen, einenHerzschrittmacher (bei zu langsamem Puls) oder einenDefibrillator (bei lebensbedrohlich schnellem Herzschlag) zuimplantieren.

Wenn das Herz aus dem Takt gerät

64. Medizinischer Sonntag

PD Dr. Andreas Goette (l.) und Dr. Ulf Meltendorf

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Wenn man einen Studienaufenthalt in den USA plant, kommtorganisatorisch einiges auf einen zu. Die Vorbereitungen sindzeitaufwendig und teilweise nervenaufreibend. Rechtzeitig be-ginnen und Augen zu und durch: Es lohnt sich! Sehr hilfreich istes, sämtliche Informationen frühzeitig mit den mitreisendenKommilitonen auszutauschen. Erste Hürde ist wohl der obligateTOEFL-Test, den man regelmäßig in der Volkshochschule inSchönebeck ablegen kann. Es empfiehlt sich unbedingt, vorherschon mal einen Probetest (im Internet oder aus Büchern) ge-macht zu haben, um zu wissen, was vom Aufbau des Tests her aufeinen zukommen wird. Sobald man die Testergebnisse hat, kannman sich auf das Auswahlgespräch der Kommission für Interna-tionale Beziehungen vorbereiten. Nach dem positiven Bescheidder Kommission kam der wirklich aufwendige Teil der Bewer-bung: Die Unterlagen für Kansas!In Kansas angekommen, hatten die Formalitäten zum Glückjedoch erst einmal ein Ende. Unser Ansprechpartner, DavidLockwood, führte uns durch die Gebäude des Krankenhauses, underklärte uns alles Wichtige. Nun musste ich mich noch für das sogenannte „badge“ ablichten lassen, die super-wichtige Magnet-karte, die man immer bei sich haben muss, und mit Hilfe derersich einem im Krankenhaus die Türen öffnen. Und: fertig für denersten Arbeitstag!

Studium: Das Medizinstudium ist in den USA grundlegendanders aufgebaut, als in Deutschland. Die Studenten besuchenzuerst drei Jahre lang das College. Dort lernen sie die naturwis-senschaftlichen Grundlagenfächer und auch viele Dinge, die mitMedizin gar nichts zu tun haben. Im Anschluss folgt die „Med-School“, vier Jahre lang Uni, von denen in den ersten zweien aus-schließlich Theorie gelehrt wird, das dritte Jahr eine Kombinationaus viel Praxis und wenig Theorie ist, das vierte Jahr dann aus-schließlich Praxis. Die Studenten, mit denen ich also auf Stationzu tun hatte, waren entweder im dritten oder im vierten Jahr.Das Medizinstudium in den USA ist praktischer orientiert als dasdeutsche. Amerikanische Studenten (und auch noch dieAssistenzärzte) rotieren in einem fort. Die letzten zwei Jahre ihresStudiums wechseln sie monatlich das Fachgebiet! Wir „Inter-national Students“ liefen in dem System der „rotations“ komplettmit, was bedeutete, dass ich mein PJ-Tertial Chirurgie in vierverschiedenen Bereichen absolvieren konnte: 1. Neurosurgery,2. General Surgery (Transplant Team), 3. Emergency Room,4. Orthopedic Surgery. Im „Emergency Room“ habe ich am mei-sten gelernt, mit dem „Transplant Team“ am meisten gearbeitetund mit den Orthopäden am meisten Spaß gehabt.Zunächst war ich vor allem damit beschäftigt, in die Strukturenauf Station hineinzukommen. Dazu gehörte es, unzählige Ab-

Es lohnt sich!Im Einsatz bei Chirurgen im University Medical Center in Kansas

1 Skyline von Chicago: Veronika Drwall und Simone Völkel (re.) 2 Das Kansas University Medical Center3 Skyline von Kansas City (Fotos: privat)

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Studium

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Studium

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kürzungen zu lernen, um die so genannten „Progress Notes“ inden Patientenakten lesen und verstehen zu können. Zum Glückging es schnell, sich an das Vokabular des jeweiligen Fachgebietszu gewöhnen, da die Wörter meist ähnlich den deutschenFachausdrücken sind. Viele Dinge laufen sehr standardisiert ab,Studenten haben feste Aufgaben auf Station und in denSprechstunden. So weiß ein amerikanischer Student meist schonam ersten Tag, was er auf einer neuen Station zu tun hat.Nämlich: die eigenen Patienten schon vor dem offiziellen „roun-den“ sehen, „Progress Notes“ schreiben, Vitalparameter undLaborwerte aus dem Computersystem zusammenfassend her-ausschreiben; in den Sprechstunden, je nach Fachgebiet, diePatienten entweder zuerst sehen und dann dem „attending“(=Oberarzt) vorstellen, oder aber einfach mit dem Oberarzt mit-laufen und zuhören, Fäden ziehen, Verbände wechseln…Im OP unterscheiden sich die Aufgabenbereiche der Studenten inKansas nicht von denen deutscher Studenten: Haken, Arme undBeine halten, die Chirurgen unterhalten; schneiden, tupfen undsaugen; hier und da eine Naht oder eine Schraube, Fragen stellenund beantworten, den Patienten lagern helfen und schließlich inden Aufwachraum begleiten, vielleicht noch eine „post-op-note“schreiben. Es ist üblich, dass man vor der OP seinen Namen aufein Board im jeweiligen OP schreibt, damit das Personal Bescheidweiß, und alles richtig protokolliert wird.

Die amerikanischen Studenten haben eine sehr hohe Arbeits-moral, was unter anderem daran liegt, dass sie für ihre Leistungenin den „rotations“ bewertet werden. Die Studenten haben (wieauch die Ärzte) keine festen Arbeitszeiten. Man ist da, wenn mangebraucht wird. Das bedeutet, dass der Tag im Krankenhaus,wenn gerade viele Patienten zu betreuen sind, auch schon malum fünf Uhr früh beginnen kann. Wenn nachmittags noch einTrauma reinkommt, dann endet der Tag entsprechend spät. Aber:ein amerikanischer Student jammert nicht! Denn er will ja amEnde der „rotation“ ein Empfehlungsschreiben vom Oberarzt. Es istdurchaus auch üblich, sich als Student am Wochenende, wenig-stens für die Morgenvisite, im Krankenhaus blicken zu lassen.Meine amerikanischen Kommilitonen haben mich durch ihrhandlungsorientiertes Benehmen auf Station sehr beeindruckt,sie wussten immer, was zu tun war. Als ich mich dann selbst bes-ser in die Strukturen eingelebt hatte, fühlte ich mich ihnen aberdurchaus gleichwertig, und was das theoretische Wissen anging,brauchten wir Deutsche uns zum Glück nicht zu verstecken. DieEinstellung gegenüber Studenten ist allgemein sehr positiv. Diemeisten Ärzte erklären bereitwillig viele Dinge, es ist aber auchüblich, dass das Wissen der Studenten so nebenher mit abgeprüftwird. Wenn man schon am Vortag weiß, welche OP für den näch-sten Tag geplant ist, dann empfiehlt sich durchaus ein kurzer Blickin ein Chirurgiebuch.Sehr beeindruckt hat mich an den amerikanischen Ärzten derUmgang mit den Patienten. In den vier Monaten habe ich aus-schließlich respektvolle, geduldige und höfliche Ärzte erlebt! Einfür die Reisevorbereitung nicht zu vernachlässigender Punkt istdie Kleiderordnung amerikanischer Medizinstudenten. Grund-sätzlich gilt in der Chirurgie: In den Sprechstunden kleidet mansich „fein“. Das bedeutet keine Jeans, keine Turnschuhe, sondernordentliche Schuhe mit Rock oder ordentlicher Hose, Bluse oder

schickem T-Shirt bzw. die Jungs Hemd und Krawatte. Darüberträgt man einen kurzen weißen Kittel, den wir von der Uni gestelltbekamen. An Tagen ohne Sprechstunde kann man gleich in„Scrubs“, darüber der weiße kurze Kittel, zur Arbeit kommen.Diese bekamen wir ebenfalls gestellt, man darf sie auch im OP-Bereich anbehalten.Ich bin mir sicher, dass ich in den vier Monaten in Kansas auf kei-nen Fall weniger gelernt habe, als ich in Deutschland in derChirurgie im selben Zeitraum gelernt hätte. Dadurch, dass ich viersehr unterschiedliche „rotations“ gemacht habe, war die Vielfalt undAbwechslung dessen, was ich sehen und machen durfte, sehr groß.

Unterkunft: Wir, drei deutsche Austauschstudenten, warengemeinsam mit zwei weiteren ausländischen Studenten im sogenannten „International House“ untergebracht. Das ist ein Ein-familienhaus mit fünf Schlafzimmern, zwei Bädern, Wohnzim-mer, Küche, Veranda und Garten. Es ist praktischerweise direktneben dem Krankenhaus gelegen. Für 500 Euro im Monat bietetes alles, was ein Student zum Leben braucht: Internet, Klima-anlage, Fernseher, gut ausgestattete Küche, Bügeleisen undBügelbrett für Männerhemden.

Die Stadt: „You gonna work in Kansas City?“ fragte uns einMitreisender auf dem Hinflug und ein Lächeln breitete sich überseinem Gesicht aus.„Well, then you´ll see, where the real Americatakes place.“ Kansas City hat eigentlich kaum etwas zu bieten,was einen Touristen anziehen würde. Aber die Stadt bietet wirk-lich alles, was typisch amerikanisch ist. Man muss unbedingt daslegendäre Kansas City Barbecue probiert haben, mindestens eineder über zwanzig verschiedenen Käsekuchen-Subspezialitäten inder „Cheesecake-factory“ gekostet haben, die Atmosphäre wäh-rend eines Football-Spiels der Kansas City Jayhawks eingeatmethaben und dreißig Liter Starbucks-Kaffee in sich hineingekippthaben (was man schnell zusammen hat, da es sogar imKrankenhaus eine kleine Filiale gibt), bevor man diese Stadt wie-der verlässt! Jeden ersten Freitag im Monat haben die Galerien„downtown“ auch abends geöffnet, und es herrscht ein buntesTreiben im so genannten „crossroads art district“. In Westport gibtes ein paar gemütliche Cafés und Restaurants, am Wochenendewird dort in den Bars – nicht bis spät getanzt, denn bis spätgetanzt wird nirgends, außer privat. Um 2.00 Uhr ist Schicht imSchacht. Dennoch lässt es sich in Westport gut weggehen. Edlerhingegen ist die Plaza: Tagsüber DIE Shopping-Meile von Kansas-City, nachts Bars mit live-Musik, live-Football oder live-Baseball.

Resümee: Ich bringe von meinem USA-Aufenthalt eine überwälti-gende Fülle von Eindrücken mit nach Hause. Ich habe in verschie-denen Bereichen sehr viel gelernt, sowohl fachlich als auchzwischenmenschlich. Ich durfte die amerikanische Arbeitsweise,aber auch die amerikanische Lebensart einschließlich der wichti-gen Feste Halloween und Thanksgiving kennenlernen. Obwohlder Klinikalltag oft sehr anstrengend war, hatte ich eine tolle Zeitin Kansas City. Es war eine großartige Erfahrung! Dafür möchteich allen danken, die an der Organisation und Finanzierung desAustauschprogramms und Stipendiums beteiligt waren!

Simone Völkel

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Nachrichten

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Eine sensationelle Idee hatte der Fanrat des 1. FCM und fordertedamit kurz entschlossen die Handballfans des SCM zu einer dra-matisch anmutenden Wette heraus. „Herzblut für meinenVerein“, heißt das Motto und alle Fußball-Fans sind aufgerufen,Herzblut für ihren 1. FCM zu spenden und das mit einem lebens-rettenden Aderlass zu belegen. Die Handball-Fans nahmen dieWette an und bis zum 7. Juli tobt nun ein heißer Wettstreit.Welcher Verein, wird die größere Zahl an Fans zu einer Blutspendemotivieren können? Die Stimmzettel liegen in der Uni-Blutbanksowie beim DRK-Blutspendedienst aus und können nach derBlutspende in eine Wahlurne geworfen werden. Für zusätzlicheSpannung sorgt die tägliche Auszählung. Unter www.blutwette.dewird der aktuelle Stand der Wette angezeigt – eine stetige Auf-forderung an alle Fans. Als äußeres Zeichen für die Bereitschaft,ihr Herzblut für ihren Verein zu spenden, erhalten die Teilnehmerein Armband – blau für den FCM und grün für den SCM. Dochnicht nur die Fans sind von der Wett-Idee begeistert, wie dieKommentare im Internet belegen. Auch Oberbürgermeister Dr.Trümper fand spontan Gefallen am Blut-Wettstreit und über-nahm die Schirmherrschaft. „Bei dieser großartigen Aktion kannes nur Gewinner geben“, so Blutbankchef, Prof. Marcell Heim unddrückt beiden Fangruppen ganz fest die Daumen.

Die „Magdeburger Blutwette“Spende Herzblut für den Verein… und für die Uni-Blutbank

Vor einer längerfristig geplanten Operation, z. B. im orthopädi-schen Bereich, bei der mit einer hohen Transfusionswahrschein-lichkeit zu rechnen ist, werden die Patienten in der Regel auf dieMöglichkeit einer Eigenblutspende hingewiesen. Im vergangenenJahr wurden am Institut für Transfusionsmedizin der Uniklinikmehr als 700 Eigenblutentnahmen durchgeführt. Dabei spendetder Patient nach einem ausführlichen ärztlichen Gespräch imAbstand von 3 bis 4 Tagen jeweils 480 ml Blut. Die zweite undletzte Blutentnahme sollte mindestens 14 bis 21 Tage vor demgeplanten Operationstermin erfolgen, damit dem Körper ausrei-chend Zeit zur Erholung bleibt.Neben der bisher üblichen Vollblutspende, gewinnt im Rahmender Eigenblutspende ein maschinelles Blutspendeverfahren, dieErythrozytapherese, zunehmend an Bedeutung. Nach derPunktion der Vene in der Ellenbeuge wird eine geringe Blutmengeunter Zusatz eines blutgerinnungshemmenden Mittels demErythrozytapheresegerät zugeführt. Mittels Zentrifugation er-folgt in der Maschine die Auftrennung des Blutes in zelluläreBlutbestandteile und Plasma. Die Erythrozyten (rote Blut-körperchen) werden gesammelt, während das Plasma dem

Patienten über die Armvene zurückgegeben wird. DieserEntnahmezyklus, bestehend aus Entnahme von Vollblut und derReinfusion des Plasmas, wiederholt sich, bis nach ca. 25-30Minuten das notwendige Sammelvolumen von 360 ml erreichtwird. Die körperliche Belastung aufgrund der Reduzierung desBlutvolumens im Körper wird von der Patienten bei derErythrozytapherese, im Gegensatz zur normalen Vollblutspende,als sehr gering empfunden. Ein weiterer großer Vorteil derErythrozytapherese besteht im Zeitgewinn, denn die Herstellungvon zwei Erythrozytenkonzentraten (Blutkonserven) erfolgt in einemSpendevorgang, wodurch ein weiterer Spendetermin entfällt.

Dr. Ines Halm-Heinrich/Silke Schulze

Neues Verfahren bei der Eigenblutspende im Einsatz

Erythrozytapherese

Prof. Marcell Heim gemeinsam mit Marco Lehmann vom Fanrat des 1. FCM und Gabi Blume Fanbetreuerin des SCM

Erythrozytapherese (Fotos: Silke Schulze)

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Nachrichten

Eine beachtliche Anzahl großer und kleiner Spendenschecks ziertbereits die Wände des Instituts für Transfusionsmedizin. Docheinen Spendenscheck von einer königlichen Hoheit nimmt auchInstitutsdirektor Prof. Heim nicht täglich entgegen und war froh,dem Ereignis auf einer bequemen Spenderliege entgegen zusehen. Mit einem königlichem Lächeln und in Begleitung einigerMitglieder des Magdeburger Kochklub „Les fins becs“ überreichteSabine Schenk, amtierende Grünkohl-Königin, einen Scheck, aufdem die stolze Summe von 13 203,25 Euro zu lesen war. Bei ver-schiedenen Aktionen im vergangenen Jahr und auf der traditio-nellen Grünkohlwanderung haben die Mitglieder des Kochklubswieder fleißig Spendengelder für die Aktion KnochenmarkspendeSachsen-Anhalt e.V. gesammelt.

„Feine Schnäbel“ in der Uni-Blutbank

Kochklub „les fins becs“ übergibt Spendenscheck

v. li.: Gabriele Koltzsch, Hartmut Korthäuer, Manfred Discherund Sabine Schenk (amtierende Grünkohlkönigin) sowie Prof. Dr. Marcell U. Heim (sitzend), Foto: Silke Schulze

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Jedes Frühchen ist anders!Rat und Hilfe für Familien

Am 23. Februar 2008 fand in der Uni-Frauenklinik ein weitererInformationsnachmittag für Eltern frühgeborener Kinder undandere Interessierte statt, dieses Mal mit den Themen: Frühförde-rung und Physiotherapie/Babymassage für unsere Kleinen.Frühförderung ist für unsere kleinen Patienten und derenFamilien ein wichtiges Thema nach der Entlassung aus der Klinik.Nicht grundsätzlich alle frühgeborenen Kinder benötigenFrühförderung. Aber je unreifer ein Frühgeborenes war und je län-ger es in der Klinik betreut werden musste, umso größer ist dieWahrscheinlichkeit, dass eine gezielte Entwicklungsförderungnotwendig ist. Ziel ist es, die Probleme der Kinder so früh wiemöglich zu erkennen und zu behandeln. Zugleich beinhaltetFrühförderung die Beratung und Unterstützung der Eltern.Frau Fritze von der Frühförderstelle der Stadt Magdeburg hat ein-drucksvoll über ihre Arbeit mit den Familien berichtet. FrauBerking, eine Frühchenmutti, schilderte den Werdegang von derBeantragung, über die Genehmigung bis hin zur Durchführungund Wirkung der Frühförderung am Beispiel ihrer Familie. ZumThema Physiotherapie wusste Frau Müller, Therapeutin inMagdeburg mit eigener Praxis, viel Wissenswertes zu erzählen.Sie erläuterte die Methoden BOBATH und VOJTA und gab anwe-senden Frühcheneltern interessante Tipps zur Babymassage und

richtigen Lagerung der Kinder zu Hause mit auf den Weg. Es warwieder ein interessanter Nachmittag mit vielen wichtigenInformationen. Zahlreiche betroffene Eltern und auch Mitarbeiteranderer Einrichtungen nahmen die Einladung zu unserer Ver-anstaltung an. Zu gegebener Zeit werden wir gern diese Themenwieder aufgreifen. Wer Fragen dazu hat, kann sich an den Förder-verein für Frühgeborene Magdeburg e. V. wenden (Tel.: 03 91 /6 71 74 72, e-mail: info@ fruehchen-magdeburg.de).

Claudia StrauchFörderverein für Frühgeborene Magdeburg

Frühchenverein-Treffen (Foto: Andreas Ruge)

Enge internationale Kontakte Ärzte aus Golfstaaten zu Gast in der Uniklinik

Die Gastroenterologen waren kürzlich Gastgeber für Ärzte auseinigen Golfstaaten, die zu einem Arbeitsbesuch in der Elbestadtweilten. Die Spezialisten wollten sich über neueste Methoden derBehandlung von Magen-Darm-Erkrankungen informieren undmit den Magdeburger Ärzten Erfahrungen austauschen. Klinik-direktor Prof. Dr. Peter Malfertheiner berichtet: „Sehr interessiertwaren unsere ausländischen Fachkollegen auch daran, sich vorOrt über die hiesigen Klinikstrukturen zu informieren und sichmit den Prozessen unseres Behandlungsmanagements vertrautmachen zu können.“Die sechs Klinikchefs aus Dubai, den Arabischen Emiraten,Bahrain und Katar waren erstmals in Magdeburg, aber nicht dieersten Ärzte aus Golfstaaten, die Prof. Malfertheiner begrüßenkann. Seit seiner Berufung im Sommer 1994 als C4-Professor andie Otto-von-Guericke-Unversität hat der gebürtige Tiroler vonAnfang an ein internationales Netzwerk mit Kooperationen inviele Staaten aufgebaut. In den vergangenen Jahren hat sich dieMagdeburger Spezialklinik unter seiner Leitung zu einem welt-weit anerkannten Zentrum der Erforschung und Behandlung vonMagen-Darm-Erkrankungen etabliert und wird daher gern vonausländischen Kollegen als Anlaufpunkt zur Weiterbildung undzum Erfahrungsaustausch genutzt.

Daneben gibt es häufig längere Studien- oder Forschungsaufent-halte von Wissenschaftlern aus anderen Staaten sowie regelmä-ßig gemeinsame Fortbildungen, zu denen die Magdeburger Ärzteeinladen. Prof. Malfertheiner: „Seit 1998 organisieren wir bei-spielsweise die Veranstaltungsreihe ´Bridging Meeting`, die so-zusagen als ´Brückenschlag` für den Aufbau von Kontakten zwi-schen Ärzten ganz verschiedener Nationen steht und sich einesgroßen Zuspruchs erfreut.“ Deshalb ist es nicht verwunderlich,dass sich das Team der Gastroenterologischen Uniklinik ebenfallsmultikulturell zusammensetzt. Auch in seiner Funktion alsVorsitzender der Fortbildungskommission der EuropäischenFörderation der Gastroenterologischen Gesellschaft setzt sich derMagdeburger Klinikchef vehement für eine stärkere internationa-le Vereinheitlichung von Behandlungsmethoden bei Erkran-kungen des Magen-Darm-Traktes ein.

Prof. PeterMalfertheinermit Klinik-ärzten undGästen beider Stations-visite (Foto:Elke Lindner)

Nachrichten

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Nachrichten

Am Mittwoch, 23. April 2008, 19.30 Uhr lädt die MedizinischeZentralbibliothek in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung zur nächsten Abendveranstaltung im Haus 41 ein. Aufdem Programm steht die Eröffnung einer Ausstellung zumThema: „In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich? – Auf demWeg zu einem neuen Gesellschaftsvertrag“. Der Kurator derAusstellung, Armin Pongs, hält den Eröffnungsvortrag. Besuchersind herzlich willkommen. Der Eintritt ist kostenlos.Die bereits in mehr als 70 Städten gezeigte Ausstellung basiertauf einem strukturierten Buchprojekt mit gleichem Titel, in demzeitgenössische Soziologen vorgestellt werden und ihreGesellschaftskonzepte analysieren. In klarer verständlicher

Sprache versucht der Autor eine nachhaltige öffentliche Debatteüber unsere Gesellschaft anzuregen und damit die Auseinander-setzung mit sozialpolitischen Fragen zu forcieren. "Politik istnichts anderes als persönlich aktive Lebensgestaltung." Zur Person: Armin Pongs ist 1968 in Rheydt geboren, studierteSoziologie, Psychologie und Politikwissenschaft. Er arbeitet inMünchen als Verleger, Sach- und Kinderbuchautor und Fotograf(www.dilemma-verlag.de).

Armin Pongs: In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?, ISBN978-3-9805822-2-3 und Armin Pongs: In welcher Welt wollen wirleben?, ISBN 3-9805822-8-0

Zeitgeschichte erleben

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Impressum

UKMD aktuell 2_April 2008

UKMD aktuell

Informationen für Mitarbeiter, Studierende undPatienten des Universitätsklinikums Magdeburg A.ö.R.und der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

online im Internet unter:http://www.med.uni-magdeburg.de/url.php?/page/14041

Herausgeber:Der Klinikumsvorstand

Verantwortliche Redakteurin:Kornelia Suske (K.S.)

Titelfoto:Live-Intervention am offenen Hochfeld-Magnetresonanztomographen (MRT) im Universitätsklinikum Magdeburg (Foto: Elke Lindner)

Redaktionsanschrift:Pressestelle der Medizinischen Fakultät derOtto-von-Guericke-Universität MagdeburgLeipziger Straße 44, 39120 MagdeburgTelefon 03 91 / 6 71 51 62Telefax 03 91 / 6 71 51 59ISSN 14 35-117x

e-mail: [email protected]://www.med.uni-magdeburg.de

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe:05. Mai 2008

Gesamtherstellung:Harzdruckerei GmbH WernigerodeTelefon 0 39 43 / 54 24 - 0

Die Zeitschrift erscheint sechsmal im Jahr und istkostenlos im Universitätsklinikum erhältlich.

Impressum

GeschäftsführungMozartstraße 6 • 39106 MagdeburgTel. (03 91) 300 16 - 0 • Fax (03 91) 300 16 19 • www.ebssw-magdeburg.de

SeniorenwohnanlageLeipziger Str. 43 • 39120 MagdeburgTel. (03 91) 611 50 90

Altenpflegeheim „Lerchenwuhne”Othrichstr. 30c • 39128 MagdeburgTel. (03 91) 280 43

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Altenpflegeheim „Heideweg”Heideweg 41/43 • 39126 MagdeburgTel. (03 91) 280 40

Altenpflegeheim „Peter Zincke”Hesekielstr. 7a • 39112 MagdeburgTel. (03 91) 61 19 70

Altenpflegeheim „Haus Budenberg”Budenbergstraße 9 • 39104 MagdeburgTel. (03 91) 406 13

Altenpflegeheim „Haus Mechthild”Mechthildstr. 27 • 39128 MagdeburgTel. (03 91) 30 05 67 00

Landeshauptstadt Magdeburg„Wohnen und Pflegen Magdeburg gemeinnützige GmbH”

Wohlbefindenund Würde im Alter

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