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UMWELTZONEN AUF DEM BAUERNHOF Unterrichtsmaterial für die Jahrgangsstufen 10 bis 12 Inhalt Hintergrundinformationen....................................2 Methodisch-didaktische Hinweise.............................3 Empfohlene Fächer.........................................3 Lehrplanbezug.............................................3 Kompetenzziele............................................3 Unterrichtsskizze.........................................3 Zeitaufwand für die Unterrichtsdurchführung...............5 Materialien für die Unterrichtsdurchführung...............6 Ideen und Anregungen......................................6 Literatur und Links.........................................7 Interessantes auf oekolandbau.de..........................7 aid-Medien................................................7 Weblinks..................................................7 Arbeitsmaterial.............................................8 Sachtext T 1: Landwirtschaft und Naturschutz.............9 Arbeitsauftrag A 1: Landwirtschaft und Naturschutz – eine Win-Win-Situation?.......................................10 Arbeitsauftrag A 2: Das Umweltzonen-Konzept.............12 Impressum..................................................13

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UMWELTZONEN AUF DEM BAUERNHOF

Unterrichtsmaterial für die Jahrgangsstufen 10 bis 12

InhaltHintergrundinformationen.........................................................................................2

Methodisch-didaktische Hinweise............................................................................3

Empfohlene Fächer..............................................................................................3

Lehrplanbezug......................................................................................................3

Kompetenzziele....................................................................................................3

Unterrichtsskizze..................................................................................................3

Zeitaufwand für die Unterrichtsdurchführung........................................................5

Materialien für die Unterrichtsdurchführung..........................................................6

Ideen und Anregungen.........................................................................................6

Literatur und Links....................................................................................................7

Interessantes auf oekolandbau.de........................................................................7

aid-Medien............................................................................................................7

Weblinks...............................................................................................................7

Arbeitsmaterial.........................................................................................................8

Sachtext T 1: Landwirtschaft und Naturschutz....................................................9

Arbeitsauftrag A 1: Landwirtschaft und Naturschutz – eine Win-Win-Situation?........................................................................................................................... 10

Arbeitsauftrag A 2: Das Umweltzonen-Konzept.................................................12

Impressum.............................................................................................................13

UMWELTZONEN AUF DEM BAUERNHOF

HintergrundinformationenNaturschutz hat in der Landwirtschaft große Bedeutung. Häufig steht die intensive Bewirtschaftung in Konflikt mit dem Schutz der Umwelt. Düngung, Pflanzenschutz und intensive Bodenbearbeitung können sich negativ auf die Natur auswirken. Hinzu kommt, dass Landschaftselemente, wie beispielsweise Hecken, Solitärbäume oder Gewässer bei der Bewirtschaftung der Flächen ertragsmindernd, aufwandserhöhend und damit störend sind. Ausgeräumte Landschaften sind häufig die Folge.

Im Ökolandbau wird versucht wieder vermehrt auch Naturschutzaspekte zu berücksichtigen. Dies geschieht zum einen direkt über die Förderung der Artenvielfalt durch Haltung alter Tierrassen und Anbau von seltenen Nutzpflanzen, zum anderen über Naturschutz und Landschaftspflege. Gefördert wird der landwirtschaftliche Naturschutz über Agrarumweltmaßnahmen. Solche Projekte, mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung, werden in der Regel über die Landwirtschaftsämter der Länder, Kreise, Städte und Gemeinden angeboten.

Die vorliegende Unterrichtseinheit richtet sich in besonderem Maße an Schülerinnen und Schüler mit Ganztagsunterricht. Die Handlungsorientierung der Einheit bietet sich für einen methodisch abwechslungsreichen Projektunterricht am Nachmittag an.

Informationen zu Ökolandbau und Naturschutz sind unter www.oekolandbau.de/erzeuger/umweltleistungen zu finden.

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Vieles Wichtige zum Ökolandbau ist auch in der Datei „Ökolandbau – Fachinfos zum Einstieg“ unter www.oekolandbau.de Lehrer Unterrichtsmaterialien Allgemeinbildende Schulen zu finden.

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Methodisch-didaktische Hinweise

Empfohlene Fächer

Erdkunde, Biologie, Kunst/Werken

Lehrplanbezug

Die Unterrichtseinheit weist viele Bezüge zu den Bildungsplänen der Sekundarstufe II der Länder auf. Für die Umsetzung bietet sich die Anknüpfung an Themenkomplexe wie „Ökologie“ und „Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen“ im Fach Biologie und „Landwirtschaft in Deutschland“ im Fach Erdkunde an.

Die Arbeitsmaterialien lassen sich individuell an Lernstand und Arbeitsweise der jeweiligen Schulform und Jahrgangsstufe anpassen.

Kompetenzziele

Die Schülerinnen und Schüler …

erarbeiten textbasiert Argumente für unterschiedliche Sichtweisen.

kennen verschiedene Methoden der Informationsrecherche und nutzen diese zielführend.

gliedern ein komplexes Thema in sinnvolle Teilbereiche.

fassen komplexe Themen auf ein vorgegebenes Maß zusammen.

organisieren die Arbeit ihrer Klasse/ihres Kurses eigenverantwortlich.

entscheiden sich gemäß ihrer Interessen und Fähigkeiten für Teilaspekte des Themas um sich dort zielführend einzubringen.

wenden Kenntnisse der Ökologie praxisorientiert an.

Unterrichtsskizze

Einstieg

Die Schülerinnen und Schüler sollen – möglichst in Eigenverantwortung – ein Naturschutzkonzept für einen landwirtschaftlichen Ökobetrieb aus der Region erarbeiten und umsetzen. Zur Einstimmung auf das Thema lesen sie den Sachtext T 1.

Vor dem Beginn des Projekts muss eine Biolandwirtin oder ein Biolandwirt in der Nähe der Schule als Kooperationspartner gefunden werden. Gemeinsam werden alle Schritte im Detail abgestimmt:

Dauer und Umfang des ProjektsSoll ein theoretisches Konzept erarbeitet werden oder gibt es auch die Möglichkeit an der Umsetzung der Maßnahmen mitzuwirken?

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Ziel des ProjektsWird zum Beispiel eine Förderung über Agrarumweltmaßnahmen angestrebt? Müssen besondere Richtlinien hierfür berücksichtigt werden?

Kosten für die Umsetzung der MaßnahmenEine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass die notwendigen Materialien vom Betrieb gestellt werden und die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitskraft einbringen.

In einer Einstiegstunde stellt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern das Projekt vor. Um einen konkreten Realitätsbezug zu gewährleisten, kann auch die Landwirtin oder der Landwirt hierzu in die Schule eingeladen werden.

Ergänzend kann die Bedeutung der Landwirtschaft für den Naturschutz mit der Grafik „Umweltauswirkungen des Biolandbaus im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft“ verdeutlicht werden. Die Grafik ist auf der Website der Stiftung Ökologie und Landbau unter www.soel.de/publikationen/oekologie_und_landbau/downloads/oel164_soel-grafik.pdf abrufbar.

Erarbeitung

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten mithilfe des Sachtextes T 1 und gegebenenfalls weiterführender Recherchen den Arbeitsauftrag A 1. Die Ergebnisse werden im Kurs gemeinsam gesammelt und besprochen.

Der Arbeitsauftrag A 1 kann alternativ auch direkt in Form eines Unterrichtsgesprächs erarbeitet werden. Hierbei sammeln die Schülerinnen und Schüler, was Naturschutz für die Landwirtschaft bedeutet und was hier eine Rolle spielt. Die genannten Aspekte werden an der Tafel gesammelt, beispielsweise:

Hecken und Solitärgehölze als Landschaftselemente

Gewässer als Landschaftselemente

Förderung von Nützlingen

Reduzierung des Einsatzes von Düngemitteln

Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln

Aufbau und Erhalt von Streuobstwiesen

Anlage von Blühstreifen oder Ackerrandstreifen

Förderung der (pflanzlichen) Artenvielfalt

Förderung der (tierischen) Artenvielfalt

Die Schülerinnen und Schüler finden sich je nach Kursstärke und Anzahl der gefundenen Themen in Gruppen zusammen und beleuchten diese in Kurzreferate genauer. Die Gruppen erstellen zu ihren Referaten eine Präsentation mit jeweils maximal sechs Folien und stellen diese ihren Mitschülerinnen und Mitschülern vor. Die Abschlussfolie zu jedem Referat sollte stichwortartig Ideen für mögliche Maßnahmen enthalten, wie der jeweilige Aspekt auf dem Betrieb umgesetzt werden könnte.

Ergänzend zu diesen Referaten können sich einzelne Gruppen auch mit Hintergrundthemen wie Vertragsnaturschutz, ökologische Vorrangflächen,

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Agrarumweltmaßnahmen beschäftigen und diese ihren Mitschülerinnen und Mitschülern präsentieren.

Die Folien zu den Referaten können zu einer gemeinsamen Präsentation zusammengefasst werden, die die Zusammenhänge von Landwirtschaft und Naturschutz erläutert. Hierfür bietet sich die Darstellung mittels PREZI (www.prezi.com) an. Mit dieser Präsentationsform lassen sich die Zusammenhänge innerhalb des Themas besser verdeutlichen als es mit einer reinen Foliensammlung möglich ist.

Basierend auf den Referatsergebnissen und den Gruppenplakaten entwickeln die Schülerinnen und Schüler ein Konzept, das für den kooperierenden Betrieb Naturschutzmaßnahmen vorschlägt. Arbeitsauftrag A 1 zeigt die grundsätzlichen Bestandteile des Konzeptes und kann als Arbeitsleitfaden genutzt werden.

Es ist sinnvoll die Arbeit am Konzept gruppenweise aufzuteilen. Eine zeitsparende Möglichkeit besteht darin, die Referatsgruppen ihre Themen konzepttauglich aufbereiten zu lassen. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die gleichen Schülerinnen und Schüler immer am gleichen Teilaspekt des Themas arbeiten. Daher ist es empfehlenswerter die Arbeit in einer von den Schülerinnen und Schüler selbstorganisierten, offenen Gruppenarbeit durchführen zu lassen. Hierfür wird der Arbeitsauftrag A 1 zunächst im Unterrichtsgespräch besprochen und anschließend von den Schülerinnen und Schülern in Einzelbereiche unterteilt. Wenn die Schülerinnen und Schüler mit dieser Art der Arbeitsorganisation noch überfordert sind, sollte die Lehrkraft die Arbeitsbereiche vorgeben.

Die Schülerinnen und Schüler finden sich in Gruppen zur Bearbeitung der Bereiche zusammen. Hierbei ist es nicht entscheidend, dass in jeder Gruppe gleich viele Personen mitarbeiten, sondern, dass die Schülerinnen und Schüler sich den Gruppen zuordnen, bei denen sie sich zielführend einbringen können. Auch ein Wechsel der Gruppen sollte immer möglich sein. Zwischenschritte und Ergebnisse werden zur besseren Übersicht für die anderen Gruppen auf Flipcharts oder Plakaten dokumentiert.

Die Lehrkraft sollte nun auch Ideen und Wünsche der Landwirtin oder des Landwirts miteinbringen. Alternativ kann auch die Landwirtin oder der Landwirt erneut eingeladen werden.

Sicherung

Das Konzept wird der Landwirtin oder dem Landwirt und ihren beziehungsweise seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern präsentiert.

Idealerweise beteiligen sich die Schülerinnen und Schüler in den folgenden Wochen an der Umsetzung ihrer Ideen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb.

Zeitaufwand für die Unterrichtsdurchführung

Für die Einstiegsphase und die Entwicklung des Naturschutzkonzepts sollten etwa sechs bis acht Stunden eingeplant werden. Die Umsetzung des Konzepts kann über ein Halbjahr hinweg den Fachunterricht ergänzen.

Materialien für die Unterrichtsdurchführung

Flipcharts oder Plakate für die Erarbeitung des Konzepts

Kopien der Arbeitsaufträge und des Sachtextes in ausreichender Anzahl

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gegebenenfalls Digitalkameras

Kartenmaterial der Umgebung des landwirtschaftlichen Betriebs

Computer mit Internetzugang und Text- und Datenverarbeitungsprogrammen

Ideen und Anregungen

In Deutschland gibt es viele regionale und bundesweite Agrarumweltmaßnahmen. Zur Ergänzung des Projekts kann ein Experte eingeladen werden, der diese Maßnahmen vorstellt. Ansprechpartner können häufig die Umweltämter der Städte und Kreise nennen. Einen aktuellen Überblick über landwirtschaftliche Umweltmaßnahmen steht auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur Verfügung: www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Foerderung-Agrarsozialpolitik/_Texte/AgrarumweltmassnahmeninDeutschland.html.

Das Projekt kann – insbesondere, wenn die Schülerinnen und Schüler sich an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligen – auch über die Lokalpresse bekannt gemacht werden. Die Schülerinnen und Schüler nehmen hierfür mit den entsprechenden Redakteuren Kontakt auf und stellen ihr Projekt vor. Im Deutschunterricht können dann Pressetexte formuliert, Interviews vorbereitet und Bildmaterial zusammengestellt werden. Diese Art der Öffentlichkeitsarbeit wird auch für die Landwirtin oder den Landwirt interessant sein.

Die digitale Schnitzeljagd Geocaching ist mittlerweile schon weit verbreitet. Mit „Biocaching“ kann auf die umgesetzten Maßnahmen des Projekts aufmerksam gemacht werden: Die Schülerinnen und Schüler schreiben kurze Infotexte zu den einzelnen Maßnahmen und verstecken sie in Dosen verpackt am Rand der jeweiligen Umweltzone. Die GPS-Daten der Verstecke werden online auf www.geocaching.com publiziert. Der NABU Schleswig-Holstein hat ebenso wie der Deutscher Wanderverein für das Geochaching wichtige Hinweise zusammengestellt, damit es nicht zur Gefährdung der Natur führt: http://schleswig-holstein.nabu.de/naturerleben/schutzgebiete/uebersicht/managementdergebiete/15409.html undwww.wanderbares-deutschland.de/wandern_und_gps/naturvertraegliches_geocaching. Diese sollten in jedem Fall berücksichtigt werden.

In Zusammenarbeit mit der Lehrkraft für Mathematik können die Kosten für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen kalkuliert werden. Die Ergebnisse können in das Konzept einfließen.

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Literatur und Links

Interessantes auf oekolandbau.de

Umweltschutz durch Ökolandbauwww.oekolandbau.de/erzeuger/umweltleistungen/umweltschutz

Kulturlandpläne auf Ökobetrieben www.oekolandbau.de/erzeuger/umweltleistungen/umweltschutz/kulturlandplaene-auf-oekobetrieben

Betriebliche Voraussetzungenwww.oekolandbau.de/erzeuger/umstellung/praxis/voraussetzungen

Artenvielfaltwww.oekolandbau.de/verbraucher/wissen/nachhaltigkeit/artenvielfalt

Umweltrelevanz von Düngung und Pflanzenschutzwww.oekolandbau.de/erzeuger/umweltleistungen/umweltschutz/umweltrelevanz-von-duengung-und-pflanzenschutz

Aktionsideen rund um Ökolandbau und Biolebensmittelwww.oekolandbau.de/lehrer/aktionsideen

aid-Medien

Mehr als Einheitsgrün: Agrobiodiversität – Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe Iwww.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 3920, Preis: 12,00 EUR

Mehr als Lebensmittelproduktion: Multifunktionalität in der Landwirtschaft – Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe IIwww.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 3919, Preis: 12,00 EUR

Lernort Schulgarten – Projektideen aus der Praxis (Unterrichtsmaterial)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 3910, Preis: 17,50 EUR

Ökologischer Landbau – Grundlagen und Praxis (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1070, Preis: 3,50 EUR

Biodiversität: Beiträge zur Arterhaltung – Die Rolle von Politik, Landwirtschaft und Verbrauchern (Folien)www.aid-medienshop.de, kostenloser Download

Nützlinge in Feld und Flur (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1499, Preis: 3,00 EUR

Kleingewässer erkennen, schützen und schaffen (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1141, Preis: 3,00 EUR

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Weblinks

Projekt „Kulturlandpläne für den ökologischen Landbau“www.kulturlandplan.de

Aktueller Überblick zum Thema Agrarumweltmaßnahmenwww.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Foerderung-Agrarsozialpolitik/_Texte/AgrarumweltmassnahmeninDeutschland.html

Bundesamt für Naturschutzwww.bfn.de

Informationsportal zu Natura 2000www.ffh-gebiete.de

Naturschutzbund Deutschland: Landwirtschaft www.nabu.de/themen/landwirtschaft

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: Landwirtschaftwww.bund.net/themen_und_projekte/landwirtschaft

Arbeitsmaterial

Einstieg

Sachtext T 1: Landwirtschaft und Naturschutz........................................................9

Erarbeitung

Arbeitsauftrag A 1: Landwirtschaft und Naturschutz – eine Win-Win-Situation?...10

Arbeitsauftrag A 2: Das Umweltzonen-Konzept....................................................11

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Hinweis

Diese Materialien sind auf unsere Internetseite sowohl als Word- als auch als barrierefreie PDF-Datei zu finden.

T 1UMWELTZONEN AUF DEM BAUERNHOF

Sachtext T 1: Landwirtschaft und Naturschutz

Bodenbewirtschaftung

Eine tiefe, maschinelle Bodenbearbeitung, zum Beispiel mit dem Pflug, stört im Boden lebende Tiere, wie Regenwürmer, einige Käfer und Asseln. Diese Tiere tragen jedoch zur Bodengesundheit in entscheidendem Maße bei.

Das frühe Mähen von Grünlandflächen hat zur Folge, dass viele Ackerkräuter sich nicht mehr vermehren können, da sie bereits vor der Samenreife abgeschnitten werden. Dies führt zur Minderung der Artenvielfalt im Grünland.

Düngung und Pflanzenschutzmittel

Wenn chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche Mineraldünger in hohen Mengen auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht werden, können sie in der Natur einigen Schaden anrichten. Wenn die Haltefähigkeit der Böden nicht ausreicht, gelangen sie ins Grundwasser. Herbizide und Insektizide, die als Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden, wirken direkt oder indirekt, indem sie deren Nahrungsquellen zerstören, auch auf nützliche Lebewesen. Die Unkrautregulierung über Pflanzenschutzmittel führt zur Verminderung der Artenvielfalt der Begleitflora, da in der Regel die vollständige Beseitigung des Unkrauts angestrebt wird.

Landschaftselemente

Landschaftselemente wie Hecken, Solitärbäume oder Gewässer sind bei der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen störend und unökonomisch, ausgeräumte Landschaften daher häufig die Folge. Gerade solche Landschaftselemente bieten jedoch vielen Tieren Unterschlupf, Nistmöglichkeiten und Schutz. Zudem bieten sie Schutz vor Winderosionen auf den angrenzenden Feldern. Auch Ackerrandstreifen übernehmen als Landschaftselement einen wichtigen Funktion im Naturschutz: Diese Streifen werden nicht wie das restliche Feld bewirtschaftet, so dass sich hier sowohl in der Flora als auch in der Fauna eine breitere Artenvielfalt entwickeln kann.

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… und im Ökolandbau?

Der Ökolandbau versucht durch eine möglichst späte Mahd die Vielfalt der Ackerwildkräuter zu erhalten. Auch eine möglichst flache Bodenbearbeitung dient hier dem Naturschutz.

Die Unkrautregulierung erfolgt hier meist mechanisch durch Hacken und Striegeln – eine vollständige Entfernung der Unkräuter wird hiermit nicht erreicht.

… und im Ökolandbau?

Laut einer Studie des Naturschutzbundes Deutschland ist auch im Ökolandbau der Anteil naturnaher Landschaftselemente noch ausbaufähig. Der NABU empfiehlt mindestens fünf Prozent der Nutzfläche als ökologische Ausgleichsfläche anzulegen.

… und im Ökolandbau?

Mineraldünger sind ebenso wie die meisten Pflanzenschutzmittel im Ökolandbau verboten. Hier wird über die Düngung mit betriebseigenen Wirtschaftsdüngern, wie Gülle, Jauche und Mist, und eine weite Fruchtfolge (mit Leguminosen als Stickstofflieferanten) ein gutes Pflanzenwachstum ermöglicht. Folge ist dadurch auch eine höhere Anzahl an Nutzpflanzen.

A 1UMWELTZONEN AUF DEM BAUERNHOF

Arbeitsauftrag A 1: Landwirtschaft und Naturschutz – eine Win-Win-Situation?

Aufgaben

1) Welche Bedeutung haben die genannten Aspekte für die Natur, welche für die Landwirtin/den Landwirt? Fülle die Tabelle mit den Vorteilen (+) und Nachteilen (-). Nutze den Sachtext T 1 und recherchiere im Internet nach weiteren Informationen.

2) Ergänze die Tabelle mit weiteren Naturschutzideen.

… für die Natur … für die Landwirtin oder den Landwirt

Hecken, Solitärbäume

+ Nist- und Unterschlupfmöglichkeit für Tiere

+ Schutz vor Winderosionen+ Nist- und

Unterschlupfmöglichkeit für Nützlinge

- platzraubend- störend bei der

Bewirtschaftung

Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger

Verzicht auf Pflanzenschutzmittel

Ackerrandstreifen

Später Zeitpunkt für die erste Mahd

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A 2UMWELTZONEN AUF DEM BAUERNHOF

Arbeitsauftrag A 2: Das Umweltzonen-Konzept

Entwickelt für den landwirtschaftlichen Betrieb von Herr/Frau ein Konzept, in dem ihr Maßnahmen vorschlagt, die zur Verbesserung des Naturschutzes beitragen können. Berücksichtigt hierbei folgende Aspekte:

1) Ist-Situation

a) Beschreibung der UmgebungIn welcher Region liegt der Betrieb? Was ist charakteristisch für diese Gegend?

b) Beschreibung des BetriebsWie wird der Betrieb bewirtschaftet? Welche Produktionszweige gibt es?

c) Beschreibung der „Umweltzonen“ des BetriebsWelche Landschaftselemente gibt es, die für den Umweltschutz relevant sind? Welche Maßnahmen wurden bereits durchgeführt?

2) Soll-Situation

a) Welche optimierte Situation ist realistisch?

b) Wo sind Potenziale zum Ausbau der „Umweltzonen“ erkennbar?

3) Vorschläge für Maßnahmen

a) Welche Maßnahmen können kurz-, mittel- und langfristig eingeleitet und umgesetzt werden?

Organisiert euch zur Erarbeitung des Konzepts in Gruppen. Haltet wichtige Zwischenschritte und -ergebnisse auf einem Flipchart oder einem Plakat fest, damit die anderen Gruppen sehen, woran ihr gerade arbeitet.

Führt die Ergebnisse der Gruppen in ein Konzept zusammen und illustriert es soweit sinnvoll mit Karten, Fotografien, Grafiken, …

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UMWELTZONEN AUF DEM BAUERNHOF

Impressum Herausgeber Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)Deichmanns Aue 2953179 Bonn

aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. (aid)Heilsbachstraße 1653123 Bonn

Text Sandra Thiele, aid

Redaktion Sandra Thiele, aidDr. Martin Heil, aid

Bilder Titelbild: © BLE, Bonn/Thomas Stephan

Grafik Arnout van Son (Piktogramme, Kopf- und Fußzeilen)Sandra Thiele, aid

Nutzungsrechte

Die Nutzungsrechte an den Inhalten der PDF- und Word-Dokumente liegen ausschließlich beim Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) und beim aid infodienst e. V. (aid). Die Bearbeitung der Inhalte (Text und Grafik) dieser Dateien für die eigene Unterrichtsplanung ist unter Wahrung der Urheberrechte erlaubt. Für die von Lehrkräften bearbeiteten Inhalte übernehmen BÖLN und aid keine Haftung.

Gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramm

Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN, www.bundesprogramm.de).

UN-Dekaden-Maßnahme

Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft ist mit seinen Maßnahmen und Projekten im Bereich Forschung und Information im Rahmen der UN-Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" als offizielle Maßnahme ausgezeichnet.

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