Ulrike Hessler – Erinnerungen

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Ulrike Hessler Prof. Dr. Ulrike Hessler * 7. Februar 1955 † 30. Juli 2012 Intendantin der Semperoper 2010 – 2012 Erinnerungen

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Im Gedenken an die am 30. Juli 2012 verstorbene Intendantin der Semperoper Dresden: Erinnerungen an Ulrike Hessler – Trauerseiten des aktuellen Semper-Magazins.

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Ulrike Hessler

Prof. Dr. Ulrike Hessler* 7. Februar 1955 † 30. Juli 2012

Intendantin der Semperoper 2010 – 2012

Erinnerungen

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Ihre Leidenschaft für die Oper hat Ulrike Hessler schon als Kind entwickelt, auch wenn ihr, wie sie dem Bayerischen Rund-funk später gestand, das Vanilleeis in der Pause mindestens ebenso gut in Erinne-rung geblieben ist wie »Hänsel und Gretel« selbst. Dennoch tat »Hänsel und Gretel« seine Wirkung: Als Teenager fuhr Ulrike Hessler mit Freunden durch die Lande und erstand sich im wahrsten Sinne des Wortes auf den Stehplätzen der großen Opernhäu-ser einen enormen Repertoire-Schatz. Auch während ihres Studiums der Germa-nistik und Romanistik engagierte sie sich im Münchner Opernclub, wo sie bei Künst-lergesprächen schon früh auf die ganz Großen der Opernwelt traf: Martha Mödl, Brigitte Fassbaender, Astrid Varnay oder Wolfgang Sawallisch zählten zu ihren Interviewpartnern. Staatsoperndirektor Wolfgang Sawallisch war es dann auch,

der sie 1984 – in der Zwischenzeit als ordentlich promovierte Literaturwissen-schaftlerin – als Assistentin des Presse-sprechers an die Bayerische Staatsoper holte. Das war nach den Fan-Jahren der Anfang eines sich kontinuierlich entwi-ckelnden Lebenslaufs für die Oper: Ulrike Hessler bekleidete mehrere Positionen in der Sawallisch-Ära und der anschließen-den Intendanz von Sir Peter Jonas, bevor sie 2006 Mitglied der Interimsdirektion der Bayerischen Staatsoper wurde und ab 2008 gemeinsam mit Kent Nagano kom-missarisch die Bayerische Staatsoper lei-tete. 2008 folgte der Ruf an die Semper-oper Dresden. Im Jahr 2010 startete sie mit einer enormen kreativen Energie als Inten-dantin der Semperoper. Ein Traum schien in Erfüllung zu gehen, der mit ihrem Tod am 30. Juli 2012 viel zu früh endete.

»Für mich ist Musiktheater ein Abenteuer für Herz

und Verstand, für Augen und Ohren.«

Ulrike Hessler

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Allen, die unserer verstorbenen Intendantin Frau Prof. Dr. Ulrike Hessler die letzte Ehre erwiesen

und die ihre herzliche Anteilnahme durch Wort und Schrift zum Ausdruck brachten,

sagen wir auf diesem Wege unseren aufrichtigen Dank.

Wir sind alle sehr stolz und dankbar für die fruchtbringende Zusammenarbeit

mit Frau Prof. Dr. Hessler und werden ihr Werk und ihre Ideen in Ehren halten.

Im Namen der Mitarbeiter

der Sächsischen Staatsoper Dresden – Semperoper

Wo l f g a n g R o t h e Kaufmännischer Geschäftsführer

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MorgenJohn Henry Mackay

Und morgen wird die Sonne wieder scheinen,und auf dem Wege, den ich gehen werde,

wird uns, d ie Glückl ichen, s ie wieder e ineninmitten dieser sonnenatmenden Erde …

Und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen,werden wir st i l l und langsam niedersteigen,

stumm werden wir uns in die Augen schauen,und auf uns sinkt des Glückes stummes Schweigen …

Dieses Lied von Richard Strauss erklang zu Beginn der Trauerfeier für Ulrike Hessler am 31. August 2012 in der Semperoper.

Rachel Willis-Sørensen sang, begleitet von Christian Thielemann am Flügel.

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Hans Werner Henze » W i r e r re i c h e n d e n F l u s s / We c o m e t o t h e r i v e r « R e g i e Elisabeth Stöppler P re m i e re 13. September 2012

William Forsythe » N e u e S u i t e « (aus »Ein William Forsythe Ballettabend«) P re m i e re 25. Februar 2012

» S i l v e s t e r k o n z e r t d e r S ä c h s i s c h e n S t a a t s k a p e l l e D re s d e n « 31. Dezember 2010

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Giuseppe Verdi » U n b a l l o i n m a s c h e ra / E i n M a s k e n b a l l « R e g i e Elisabeth Stöppler P re m i e re 30. September 2011

Alban Berg » L u l u « R e g i e Stefan Herheim P re m i e re 4. Februar 2012

César A. Cui » D e r g e s t i e f e l t e K a t e r « R e g i e Mira Ebert P re m i e re 6. Februar 2011

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Kurt Weill » S t r e e t S c e n e « R e g i e Bettina Bruinier P re m i e re 19. Juni 2010

Ernst Toch »D i e P r i n z e s s i n a u f d e r E r b s e « R e g i e Manfred Weiß P re m i e re 26. Februar 2012

George Balanchine »D i a m a n t e n « (aus »Juwelen«) P re m i e re 27. August 2011

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Johannes Wulff-Woesten » D i e Ko n f e re n z d e r T i e re « R e g i e Therese Schmidt P re m i e re 8. Juli 2012

Antonín Dvořák »R u s a l k a « R e g i e Stefan Herheim P re m i e re 11. Dezember 2010

Mats Ek » S i e w a r s c h w a r z « (aus »3 Farben Grün«) P re m i e re 20. Mai 2011

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»An der Oper fasziniert mich schon immer die Vielschichtigkeit , die sie im Gegensatz zu

al len anderen Künsten bietet , der Reiz des Uneindeutigen, Emotionen, die unmittelbar auf

jeden einzelnen im Publikum wirken und al le S inne gle ichzei t ig s t imul ieren. Im besten Fal l

bin ich anschließend verzaubert von einer anderen Welt, die aber mit mir zu tun hat, in der

ich viele Dinge f inde, die ich entschlüsseln muss. Aber es ist auch nicht schlimm, wenn ich

nicht al les verstehe, wenn manches Rätsel b le ibt , für das jeder e ine andere Lösung hat .

Stefan Herheims Arbeiten wie ›Rusalka‹ erfül len dies al les – ich sitze davor staunend

wie ein kleines Kind im Kasperltheater. Plötzl ich höre ich auch Detai ls in der Musik,

die mir vorher entgangen waren.« Ulrike Hessler

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Rozhinkes mit MandelnAbraham Goldfaden (1880)

bearb. Eytan Pessen

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In der Trauerfeier für Ulrike Hessler am 31. August 2012 sang Christoph Pohl die Arie »Rozhinkes mit Mandeln« aus der Operette »Schulamith« (1880). In dieser Arie erzählt Absalom, ein Makkabäer-Held, von einer Mutter, die ihr Kind

in den Schlaf singt und prophezeit ihm den Beruf eines Händlers von Rosinen und Mandeln. Oberflächlich betrachtet handelt es sich um ein hübsches Wiegenlied. Aber dieses Kind sind wir alle: Wir ziehen in der Welt umher

und handeln mal mit dem Süßen, den Rosinen, mal mit dem Bitteren, den Mandeln – das ist so im Leben.

E y t a n Pe s s e n Operndirektor an der Semperoper

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Christ ian Thielemann

Ulrike Hesslers Tod ist ein tragischer Verlust für unser Haus. Sie war eine so starke Persönlichkeit, war hochintel-ligent, diskutierfreudig, immer konstruktiv, und sie konnte hervorragend mit Menschen umgehen. Auch künstlerisch war unsere Zusammenarbeit wunderbar, was es umso trau-riger macht, dass diese so plötzlich enden musste.Christian Thielemann ist seit 2012 / 13 Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle.

Elke Heidenreich

Wir kannten uns schon aus München, ich hatte mich so sehr auf sie in Dresden gefreut und bin sehr traurig.Kondolenzbucheintrag von Elke Heidenreich, Kolumnistin des Semper-Magazins

Hans Werner Henze

In meinen von Dunkelheit erfüllten Erinnerungen findet sich die Ulrike Hessler wie ein guter Lichtgeist ein. Von Liebe inspirierte Zuneigung, Bewunderung und Anhäng-lichkeit, das sind Bestandteile unser aller achtungsvollen, schmerzlichen Trauer. Es ist, als ob ein Fragment unserer seelischen Bereiche und Leidenschaften schwer verletzt worden sei. Ein schwerer Verlust ist uns, der Semperoper und den Musikfreunden in der ganzen Welt zugestoßen. Unsere Musik wird ab jetzt irgendwie anders tönen als zuvor und wird gleichzeitig ein helles unsterbliches Licht in die Zukunft werfen. Der Capell-Compositeur Hans Werner Henze wird 2012 / 13 mit einer Hommage geehrt.

Stanislaw Til l ich

Ulrike Hessler war eine Intendantin, die kreativ, bestimmt, und dabei mit Herz und Verstand die Geschicke der Sem-peroper gelenkt hat. Sie konnte Balance halten zwischen den hohen Anforderungen und Ansprüchen, die ihr in ihrem hohen Amt begegneten. Das zu beherrschen ist eine schwierige Kunst. Und Ulrike Hessler gelang es: hoch moti-viert, engagiert und höchst kompetent. Ihr Kopf war voller Ideen. Nichts, aber auch gar nichts überließ sie dem Zufall. Ihre großen Pläne für Dresden zu vollenden, war ihr den-noch nicht mehr vergönnt. Aber den Weg zur Umsetzung ihrer Pläne hat Ulrike Hessler vorgezeichnet.Aus der Trauerrede von Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

Omer Meir Wellber

Liebe Familie Hessler, ich war schockiert als ich die Nach-richt von Ulrikes Tod erhalten habe. Vor fast drei Jahren hatte ich das Glück, sie zu treffen, als sie die Idee hatte, mich als Dirigent zu der neuen Produktion von »Daphne« einzuladen. Ich war damals sehr jung und unbekannt, und trotzdem war sie davon überzeugt, dass ich es gut machen würde, und hat mich den ganzen Weg lang bis zu dem großen Erfolg, den wir hatten, unterstützt. Omer Meir Wellber dirigierte »Daphne«, die Einstandspremiere von Ulrike Hessler.

Ulrike Hessler und Christian Thielemann im Gespräch

Stijn Celis » C i n d e re l l a « P re m i e re 9. April 2011

Ulrike Hessler mit Ministerpräsident Stanislaw Tillich und seiner Frau Veronika beim Silvesterkonzert 2011

Richard Strauss » D a p h n e « R e g i e Torsten Fischer P re m i e re 2. Oktober 2010

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Gabriele Auenmüller

Einige herausragende Fähigkeiten, und da glaube ich für viele Mitarbeiter sprechen zu dürfen, waren ihre herzliche, zuweilen auch humorige Offenheit – so habe ich sie jeden-falls immer erleben dürfen – , die ständige Gesprächsbe-reitschaft, ihre Kritikannahmefähigkeit, – eben auch mal unschöne Sachverhalte auszuhalten –, und ihre unabläs-sige Suche nach konstruktivem Zusammenarbeiten und, wie sie mir einmal schrieb, ihre Freude auf gute Gesprä-che und daraus resultierend eine dem Haus wohltuende Kommunikation. Aus der Trauerrede von Gabriele Auenmüller, Personalratsvorsitzende der Semperoper

Wolfgang Rothe

Ulrike Hessler war der festen Überzeugung, Theater müsse sinnlich-emotional und gleichermaßen intellektuell-for-dernd sein. Sie nahm das Publikum ernst, ging auf die Besucher zu, und manchen hat sie mit beinahe missionari-schem Eifer von ihrer Auffassung von Musiktheater als Spiegel der Zeit überzeugen können: Der Briefwechsel zum Beispiel, der sich nach Stefan Herheims »Rusalka«-Premiere zwischen der Intendantin und einzelnen Besuchern entwi-ckelte, ließ an Klarheit und Deutlichkeit im Kampf für die eigenen Überzeugungen keine Fragen offen. Zugleich ging sie aber mit gewinnendem Charme auf das Publikum zu.Aus der Trauerrede von Wolfgang Rothe, Kaufmännischer Geschäftsführer der Semperoper

Bernd Krausemann

Mein aufrichtiges Beileid zum Tode Ihrer so liebenswerten Intendantin, übermittelt dem gesamten Ensemble der Semperoper, Sängern, Musikern, Tänzern, Intendanz, ein sehr musikbegeisterter und oft Ihr Haus besuchender Mensch aus Heidenau.Aus der Kondolenzkarte eines Besuchers

Frank Jaeger

Dass Frau Dr. Hessler die Ernte in Dresden nicht einfahren konnte, die sie ausgesät hatte, ist sehr traurig. Für uns Münchner wird ihr Wirken für die Bayerische Staatsoper lange in Erinnerung bleiben. Möge sie in Frieden ruhen und statt der »Wunderharfe« von einem Engelschor begleitet sein. Kondolenzbucheintrag eines Besuchers

Wolfgang Sawall isch

Dr. Ulrike Hessler war nicht nur für die Bayerische Staats-oper und die Semperoper Dresden, für Musik und Kultur in Deutschland und weltweit eine Persönlichkeit von höchstem Rang, sondern ich konnte auch wertvolle Jahre der gemeinsamen Arbeit mit ihr erleben. Es war immer eine Bereicherung, sich mit ihr auszutauschen, und ihr enormes Wissen ließ nie eine Frage unbeantwortet. Ich habe sie persönlich sehr geschätzt. Ulrike Hessler hinter-lässt eine große Lücke – wir vermissen sie sehr.Wolfgang Sawallisch holte Ulrike Hessler 1984 an die Bayerische Staatsoper.

Johann Adolf Hasse » I l t u t o r e / D e r Vo r m u n d « R e g i e Manfred Weiß P re m i e re 3. Oktober 2010

Hans Werner Henze » G i s e l a ! « R e g i e Elisabeth Stöppler P re m i e re 20. November 2010

Ulrike Hessler mit Hans Werner Henze bei der » G i s e l a ! « - Premiere im November 2010

Ulrike Hessler feiert mit der Company im Ballettsaal den Erfolg der » N u s s k n a c k e r « -Produktion.

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Gaetano Donizetti » L’ e l i s i r d ’ a m o re / D e r L i e b e s t r a n k « R e g i e Michael Schulz P re m i e re 28. April 2012

Wolfgang Amadeus Mozart » L a c l e m e n z a d i T i t o / T i t u s « R e g i e Bettina Bruinier P re m i e re 26. Mai 2012

Aaron S. Watkin und Jason Beechey » D e r N u s s k n a c k e r « P re m i e re 26. November 2011

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»Wer einmal die Möglichkeit hatte, die Sprache des musikal ischen

Theaters zu verstehen, behält sein Leben lang die dadurch geweckte

Neugier, Kreativität und Krit ikfähigkeit und wird gemeinsam mit uns

unsere Kunstform weitertragen.« Ulrike Hessler

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Jaromír Weinberger » Š v a n d a d u d á k / S c h w a n d a d e r D u d e l s a c k p f e i f e r « R e g i e Axel Köhler P re m i e re 24. März 2012

Henry Purcell » D i d o a n d A e n e a s « R e g i e Manfred Weiß P re m i e re 12. Dezember 2010

Jacopo Godani » L e S a c re d u P r i n t e m p s « (aus »Les Ballets Russes – Reloaded«) Pre m i e re 23. Juni 2012

Page 17: Ulrike Hessler – Erinnerungen

Claudio Monteverdi » L’ i n c o ro n a z i o n e d i Po p p e a / D i e K rö n u n g d e r Po p p e a « R e g i e Florentine Klepper P re m i e re 2. April 2011

George Balanchine und Alexandra Danilova nach Marius Petipa » C o p p é l i a « P re m i e re 5. Februar 2011

Giovanni Battista Martini » L a D i r i n d i n a / D i e D i l e t t a n t e n - D i v a « R e g i e Alexander Brendel P re m i e re 4. März 2012

Page 18: Ulrike Hessler – Erinnerungen

»Toll wäre es, wenn die Semperoper, wie das berühmte Klassenzimmer in Kästners

Roman, f l iegen und al l die Kontinente bereisen könnte, von denen ihre Künstler stam-

men. Wenn dann al l die Menschen in den Genuss unserer Kunst kämen, denen es nicht

möglich ist , uns in Dresden zu besuchen. Aber es würde mir schon reichen, wenn wir in al len Vorstel lungen ein Publikum hätten wie

kürzl ich in ›Jakub Flügelbunt‹ . Die Zuschauer des Abends, zur Hälfte Kinder und junge Leute,

waren das ideale Publikum: neugierig, unvorein- genommen, begeisterungsfähig. Hatten die

Kinder eher noch verhalten auf das Gewohnte reagiert , auf Prokofjews ›Peter und der Wolf ‹ , das

wir Ältere aus unserer Kindheit kennen, so waren sie beim neuen Stück von Miroslav Srnka

sofort Feuer und Flamme. Sie l ießen sich mitreißen von der Mischung aus Tragik

und Komik, vom hohen Anspruch an die eigene Fantasie. So wünsche ich mir unsere

Gäste für Musik, Oper und Ballett ; für Künste, die jeden Abend neu entstehen.«

Ulrike Hessler aus »Wünsch dir was«, in »Die Zeit« Nr. 52

vom 22. Dezember 2011

Page 19: Ulrike Hessler – Erinnerungen

Georg Friedrich Händel » A l c i n a « R e g i e Jan Philipp Gloger P re m i e re 29. Oktober 2011

Karl Amadeus Hartmann » S i m p l i c i u s S i m p l i c i s s i m u s « R e g i e Manfred Weiß P re m i e re 21. Oktober 2011

Sergej Prokofjew / Miroslav Srnka » Pe t e r u n d d e r Wo l f / J a k u b F l ü g e l b u n t « S z e n i s c h e s Ko n z e p t Heike Maria Jenor P re m i e re 15. Dezember 2011

Page 20: Ulrike Hessler – Erinnerungen

WaldesnachtPaul Heyse

Waldesnacht, du wunderkühle,die ich tausend Male grüß’,

nach dem lauten Weltgewühle,o wie ist dein Rauschen süß!

Träumerisch die müden Gliederberg’ ich weich ins Moos,

und mir ist , als würd’ ich wiederal l der irren Qualen los.

Fernes Flötenlied, vertöne,das ein weites Sehnen rührt,die Gedanken in die schöne,ach! missgönnte Ferne führt.

Lass die Waldesnacht mich wiegen,st i l len jede Pein!

Und ein sel iges Genügensaug’ ich mit den Düften ein.

In den heimlich engen Kreisen,wird dir wohl, du wildes Herz,

und ein Friede schwebt mit leisenFlügelschlägen niederwärts.

Singet, holde Vögell ieder,mich in Schlummer sacht!

Irre Qualen, löst euch wieder;wildes Herz, nun gute Nacht!

Der Staatsopernchor sang unter der Leitung von Pablo Assante zum Abschluss der Trauerfeier für Ulrike Hessler

in der Semperoper dieses Chorlied von Johannes Brahms.