Ulrich Plankenhorn EDITORIAL - IHK Hochrhein-Bodensee · Ulrich Plankenhorn EDITORIAL Leitender...

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1 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010 EDITORIAL Ulrich Plankenhorn Leitender Redakteur L  iebe Leserinnen, liebe Leser, für Raumfahrt und Militär wurden ab den 60er Jahren Normen entwickelt.  Sie  bilden  die  Grundlage  für  die  Qualitätsmanagementsysteme,  die  die  meisten größeren Firmen in den vergangenen 20 Jahren eingeführt haben.  Jetzt steht für viele, vor allem produzierende Unternehmen die Einführung  eines Energiemanagementsystems an (Seite 6).  Vor Veränderungen  steht  auch  die  Photovoltaikbranche.  Zum  einen,  weil  zum Jahreswechsel wieder einmal die Einspeisevergütung für den auf dem  Dach produzierten Strom sinkt, zum anderen, weil dessen Eigenverbrauch  immer attraktiver wird (Interview Seite 10). Und auch der Ortenauer Unternehmer Rüdiger Hurrle stellt immer wieder  Neues auf die Beine. Das jüngste Projekt des 73-Jährigen, unserem „Kopf  des Monats“ ,  ist das Haus Vier Jahreszeiten in Durbach (Seite 54). Am Titisee gibt es ebenfalls Neuerungen: Dort soll Mitte des Monats das  „Badeparadies Schwarzwald“ seine Pforten öffnen, das die Gegend für Tou- risten wetterunabhängig attraktiv machen will. 37 Millionen Euro kostet es  und erstreckt sich auf einer Fläche von 9.500 Quadratmetern (Seite 20). Das  sind große Dimensionen für Titisee-Neustadt, allerdings kleine im Vergleich  zum Hafen von Shanghai: 60 Containerkräne reihen sich dort auf dem 5,6  Kilometer langen Dock. Der Hafen selbst ist inzwischen der größte der Welt  (Seite 17).  Viel Spaß beim Lesen!

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1Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

EDITORIALUlrich Plankenhorn

Leitender Redakteur

L  iebe Leserinnen, liebe Leser,

für Raumfahrt und Militär wurden ab den 60er Jahren Normen entwickelt. Sie  bilden  die  Grundlage  für  die  Qualitätsmanagementsysteme,  die  die meisten größeren Firmen in den vergangenen 20 Jahren eingeführt haben. Jetzt steht für viele, vor allem produzierende Unternehmen die Einführung eines Energiemanagementsystems an (Seite 6). Vor Veränderungen  steht  auch  die  Photovoltaikbranche.  Zum  einen,  weil zum Jahreswechsel wieder einmal die Einspeisevergütung für den auf dem Dach produzierten Strom sinkt, zum anderen, weil dessen Eigenverbrauch immer attraktiver wird (Interview Seite 10).Und auch der Ortenauer Unternehmer Rüdiger Hurrle stellt immer wieder Neues auf die Beine. Das jüngste Projekt des 73-Jährigen, unserem „Kopf des Monats“,  ist das Haus Vier Jahreszeiten in Durbach (Seite 54).Am Titisee gibt es ebenfalls Neuerungen: Dort soll Mitte des Monats das „Badeparadies Schwarzwald“ seine Pforten öffnen, das die Gegend für Tou-risten wetterunabhängig attraktiv machen will. 37 Millionen Euro kostet es und erstreckt sich auf einer Fläche von 9.500 Quadratmetern (Seite 20). Das sind große Dimensionen für Titisee-Neustadt, allerdings kleine im Vergleich zum Hafen von Shanghai: 60 Containerkräne reihen sich dort auf dem 5,6 Kilometer langen Dock. Der Hafen selbst ist inzwischen der größte der Welt (Seite 17). 

Viel Spaß beim Lesen!

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TITELTHEMA: Zertifizierungen

Qualität, umwelt, energieAuch wenn „Made in Germany“ international immer noch etwas zählt, ist es längst zu einem von vielen Gütesiegeln, Zertifizierungen oder anderen Kennzeichnungen geworden. In den vergangenen 20 Jahren hat zum Beispiel fast jedes größere Unternehmen ein Qualitäts- und/oder Umwelt-managementsystem nach ISO-Standards eingeführt. In vielen produzierenden Betrieben wird in der nächsten Zeit ein Energiemanagementsystem folgen – auch weil daran Steuervergünstigungen geknüpft werden. SEITE 6

Dieser Ausgabe sind nachstehende Prospekte beigefügt:Einer Teilauflage der Regionalausgabe Konstanz ist eine Beilage von Wolfgang Langanki, Steuerberater, in Radolfzell beigefügt. Wir bitten unsere Leser um Beachtung!

Firmen� Der�Bully�ist�BestsellerRund 2,5 Millionen VW Bully hat die Brekina Modellspiel-waren GmbH aus Teningen seit 1980 verkauft. Außer ihrem Bestseller produziert sie hunderte andere Oldtimer im Miniaturformat. Darüber und über andere Firmen aus der Region berichten wir ab SEITE 41

dezember

REGIOREPORT

Neues aus dem IHK-Bezirk� SEITE 25

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3Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

inHalt

Themen der Titelseite

4 PanOrama

6 titel

10 interview

12 kOnjunktur

13 umwelt

15 innOvatiOn

16 aussenwirtscHaFt

18 recHt

19 aus berlin & brüssel

20 tOurismus

22 eu

23 messen

25 regiO rePOrt

41 Firmen Brekina Modellspielwaren [41] Maas und Pei-ther, Wiko Bausoftware [42] Franke [44] Stryker Navigation, Georg Noll Werkzeugmaschinen [45] Hekatron und Micronas, Angell Akademie Freiburg [46] Straub, Trumpf und Hüttinger [47] Thieme, Pajunk [48] Neumayer Tekfor, Kemmler Baustoffe [49] Waldhotel Bad Sulzburg [50]

51 gründer Yvonne Finalet

52 PersOnalien Sybill Storz Marianne Mack Reinhard Auktun, Mirco Schaub, Rosemarie Kessler Heinz Quester Rainer Grießhammer Karl Kuhlmann, Marc Schweizer Andreas Bett Gerhard Flesch Dirk Alfare, Michael Paul Hanns-Peter Knaebel Philipp Frese, Dieter Fritz, Roland Fitterer Kopf des Monats: Rüdiger Hurrle

55 börsen

57 imPressum/bücHer

73 insOlvenzen

80 mit sPitzer Feder

scHwarzwald Baden�unter�Palmen�180 Palmen aus der Südsee und eine Gesamtfläche von über 9.500 Quadratme-tern: Diese Dimensionen hat das Badeparadies Schwarzwald, das diesen Monat in Titisee-Neustadt seine Tore öffnet und den Tourismus stärken soll. SEITE 20

sHangHaiDer�größte�Hafen�der�Welt

Mit 537 Millionen Tonnen wurde der Hafen Shanghais im Jahr 2006 zum umschlagstärksten Hafen der Welt.

Diese Posititon hat er mit dem neuen Tiefseehafen ausgebaut. SEITE 16

PHOtOvOltaikBene�Müller�über�Lage�und��

Entwicklung�der�BrancheBevor die Einspeisevergütung zum 1. Januar

erneut sinkt, ist die Nachfrage nach Photovoltaikan-lagen wieder einmal gestiegen. Darüber und über

die Branche insgesamt spricht Bene Müller von der Solarcomplex AG aus Singen im Interview. SEITE 10

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4 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Panorama

GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2010Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten

Kreis, Land, Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

IHK- und Regierungsbezirk (in 1000) (in Mio Euro) (in Mio Euro)

Juli August Sept. Juli August Sept. Juli August Sept. Juli August Sept.

Stadtkreis Freiburg 44 44 43 9 9 8 186 186 206 104 99 114

Breisgau-Hochschwarzwald 85 85 85 14 15 15 229 176 242 105 79 115

Emmendingen 60 60 60 10 10 11 148 129 152 71 65 71

Ortenaukreis 207 207 207 41 42 42 896 75 856 374 302 396

Südlicher Oberrhein 396 396 395 75 75 76 1459 1242 1457 654 545 696

Rottweil 101 101 101 18 18 18 313 273 348 151 133 158

Schwarzwald-Baar-Kreis 134 134 133 23 23 24 325 312 395 114 115 156

Tuttlingen 117 117 117 23 24 24 393 300 413 196 150 202

Schwarzwald-Baar-Heuberg 352 352 351 65 65 66 1031 886 1156 460 398 516

Konstanz 71 71 71 17 17 17 411 381 462 232 203 249

Lörrach 84 84 84 17 17 17 353 315 363 188 157 187

Waldshut 53 52 52 12 12 12 245 220 251 75 60 79

Hochrhein-Bodensee 208 207 207 46 46 46 1009 917 1076 494 419 514

Regierungsbezirk Freiburg 956 955 953 185 186 187 3499 3045 3688 1609 1362 1726

Baden-Württemberg 4131 4123 4113 1021 1027 1031 22254 18222 23361 11724 9007 12161

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 12/2010)

Zwei Drittel aller Beschäftigten mit Kindern würden ihre Arbeitszeiten gerne ändern. Viele Väter möchten einige Stunden weniger arbeiten, Mütter mit geringer Teilzeit gerne aufstocken. Hier setzt die neue Initiative von DIHK und Bundesfamilienministerium an: Sie wirbt für flexiblere und familienfreundli-chere Arbeitszeitmodelle, auch um dem Fachkräftemangel in den Betrieben zu begegnen. Unter dem Motto „Zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ geht es um kreative Lösungen jenseits von starren Vollzeit- oder Halbtagsregelungen. Zur Initiative gehören Beispiele aus der Unternehmenspraxis, Informations-veranstaltungen der IHKs sowie eine Anzeigenkampagne. dihk

www.erfolgsfaktor-familie.de/arbeitszeiten

KrEativE arBEitszEitModEllE Initiative gestartet

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Die Bewerbungsfrist für den „Initiativpreis Aus- und Weiterbildung 2011“ läuft. Der DIHK und die Otto Wolff-Stiftung verleihen den Preis zum 19. Mal. Prämiert werden her-vorragende Leistungen in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung, also beispielhafte Initiativen aus der Wirtschaft, die zur Stei-gerung der Qualität und Attraktivität der be-trieblichen Bildung beitragen. Der Preis soll vor allem Unternehmen, aber auch Bildungs-einrichtungen Gelegenheit geben, ihre neu-en Ideen und Modelle aus der betrieblichen Bildung einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Jahr 2011 steht der Initiativpreis unter dem Motto: „Gemein-sam für Fachkräfte – bilden, beschäftigen, integrieren“. Einsendeschluss ist der 28. Fe-bruar. wis

inforMationUnterlagen zur Ausschreibung gibt es bei jeder IHK. Bewerbungen sind auch online möglich – unter: www.initiativpreis.de.

fÜr aUs- Und WEitErBildUng

Preis ausgeschrieben

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5Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Panorama

VERBRAUCHERPREIS-INDEX

deutschland oktober 2010

108,4 + 1,3 %

index veränderungzum vorjahr

108,6 + 1,1 %

Baden-Württemberg oktober 2010

Basisjahr 2005=100QUELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)

Baden-Württemberg bleibt in der aktuel-len Ausgabe des Restaurantführers Guide Michelin das Bundesland mit den meisten Sternen. Über zwei Restaurants strahlen weiterhin drei Sterne, Schwarzwaldstu-be und Bareiss in Baiersbronn. Nunmehr zwei Häuser dürfen sich mit zwei Sternen schmücken, Le Pavillon Dollenberg in Bad Peterstal-Griesbach und neu Brenner‘s Park-Restaurant in Baden-Baden. Und 50 Restaurants bekommen in der Ausgabe 2011 einen Stern. Zu den Neulingen zählt Thomas Merkle vom Rebstock in Endin-gen. Als Hoffnungsträger auf einen Stern gilt das Gasthaus Adler in Gottenheim. Dagegen hat Zehners Stube in Pfaffen-weiler ihren Stern verloren.In der neuen Ausgabe des Gault Millau verbesserten sich sechs Baden-Würt-temberger in die Klasse der Köche mit „höchster Kreativität und bestmöglicher Zubereitung“, die 17 von 20 möglichen Punkten erhielten – darunter die Fuchs-höhle in Bad Säckingen und der Schwarze Adler in Vogstburg. Dessen Patron Fritz Keller zeichnete der Gault Millau zudem als „Restaurateur des Jahres“ aus. Die neu eröffnete Wolfshöhle in Freiburg er-gatterte auf Anhieb 16 Punkte. Spitzenrei-ter bleibt auch beim Gault Millau Harald Wohlfahrts Schwarzwaldstube mit 19,5 Punkten.� ine

gastronoMiE

Neue Sterne und Punkte

IN eIgeNer Sache

Der Verlag der Zeitschrift „Wirtschaft im Südwesten“, die Firma Prüfer Medienmar-keting Endriß & Rosenberger GmbH, ist 60 Jahre alt geworden. Sie wurde 1950 von Kurt Prüfer in Baden-Baden gegründet, 1966 von Dr. Christian Hauck gekauft und nach dessen Tod 1968 von seiner Ehefrau Katharina Hauck weitergeführt. Im Jahr 2004 übernahmen die heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Barbara Rosen-berger (57) und Wolfrüdiger Endriß (67) die Geschäftsanteile. Endriß ist bereits seit 1967 im Unternehmen und leitet dieses seit 1969. Rosenberger kam 1972 zum Verlag. Die Firma ist der größte Verleger von IHK-Zeitschriften in Deutschland: Zehn über die ganze Republik verteilte Titel betreut Prüfer, von Freiburg bis Dresden. Sie haben eine Gesamtauflage von 341.000 Exemplaren. Der Verlag hat elf Mitarbeiter, dazu kommen zwölf freie Handelsvertreter. Herausgeber und Redaktion gratulieren ihrem Verlag zum Jubiläum.� upl

Die Menschen in Deutschland wollen zu Weihnachten wieder großzügigere Geschenke machen als im Krisenjahr 2009. Durchschnittlich 232 Euro planen sie auszugeben – sieben Euro mehr als

WEihnachtsgEschEnKE

Deutsche wieder spendabler

vor einem Jahr. Am beliebtesten sind Bücher, Gutscheine und Geld, Kleidung, Süßigkeiten sowie CDs und DVDs. Spen-dabel zeigen sich vor allem die weibliche und ältere Kundschaft. Damen planen beim Weihnachtseinkauf fünf Euro mehr ein als Herren. Am großzügigsten sind die 56- bis 65-Jährigen. Sie wollen im Schnitt 278 Euro für Geschenke ausge-ben, 110 Euro mehr als junge Menschen bis zu 35 Jahren.� globus

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TiTel

Zertifizierungen und Managementsysteme

Qualität, Umwelt, EnergieOhne Zertifikat scheint es heute nicht mehr zu gehen: Fast jedes

größere Unternehmen hat in den vergangenen 20 Jahren ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt und es nach ISO-Normen

zertifizieren lassen. Ging es bei den einen darum, sich von Wettbewerbern abzusetzen, hatten andere keine Wahl, weil ihre

Kunden es verlangten. Zum Qualitätsmanagement sind inzwischen weitere Systeme hinzugekommen. Zurzeit steht bei vielen produzieren-

den Betrieben die Einführung von Energiemanagementsystemen an.

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Umweltmanagem

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Arbeitssicherheit

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Er war als Warnung vor fremden Produkten gedacht: Ende des 19. Jahrhunderts führten die Briten

den Hinweis „Made in Germany“ für deutsche Erzeugnisse ein. Dieser sollte die Käufer vor vermeintlich minderwer-tigen Nachahmerprodukten warnen. Im Ersten Weltkrieg diente „Made in Ger-many“ als Boykotthilfe. Bewirkt hat die Kennzeichnung im Laufe der Zeit das Gegenteil: Sie hat sich als Qualitäts- und Gütesiegel für deutsche Produkte auf der ganzen Welt etabliert. Doch angesichts der globalisierten Märkte, des gestiegenen Wettbewerbsdrucks im In- und Ausland und – damit zusam-menhängend – der immer höheren An-forderungen der Kunden, reichen für viele Unternehmen Gütesiegel wie die-se längst nicht mehr aus, um im Wett-bewerb zu bestehen.

Internationale VergleichbarkeitAb den 1960er Jahren wurde allen voran in den USA und Japan mit der Entwicklung von einheitlichen Quali-tätskonzepten begonnen. Parallel dazu führte man im militärischen Be-reich und in der Raum-fahrt nach und nach bestimmte Normen ein, die Lieferanten erfüllen mussten. Ein Beispiel hierfür sind die Allied Qua-lity Assurance Pu-blications (AQAP), eine von der Nato entwickelte Nor-menserie für Qualitätssiche-rungssysteme. Bis heute sind darin die An-forderungen für militäri-sche Güter von der Ent-w i c k lun g über die

Konstruktion und Produktion bis hin zur Qualitätsprüfung festgehalten – und die Kunden der Nato sind AQAP-zertifiziert. Die AQAP-Normen sind zugleich Grund-lage für die ISO EN DIN 9000er Nor-menfamilie (siehe Hintergrund Seite 9), die ihrerseits international zu einem Klassiker des Qualitätsmanagements geworden ist. 1980 wurde das interna-tionale Technische Komitee ISO/TC 167 gegründet, das seitdem Normen wie die-se in Abstimmung mit seinen Mitgliedern entwickelt. Diese setzen sie wiederum in europäische Vorgaben und damit in eine EN-Norm beziehungsweise in deutsche Vorgaben und in eine DIN-Norm um. Den Anfang machten allerdings nicht Zer-tifikate für Systeme und damit gesamte Unternehmen, sondern für deren End-produkte. Neben der klassischen Quali-täts- oder Endkontrolle, die Unternehmen unabhängig von Managementsystemen betrieben haben und betreiben, gibt es eine ganze Reihe von Anforderungen an Produkte, an denen für Hersteller kein Weg vorbeiführt. Ein Beispiel für ein sol-ches Zertifikat ist das 1977 eingeführte „GS-Zeichen“, das für „Geprüfte Sicher-heit“ steht und für alle Produkte nötig ist, von denen Sicherheitsrisiken ausgehen können – vom Werkzeug über das Haus-halts- bis hin zum Sportgerät. Eine ge-setzliche Vorgabe ist das „CE-Zeichen“. Es kennzeichnet Maschinen und Produk-te im europäischen Wirtschaftsraum, die den in der europäischen Maschinenricht-linie festgeschriebenen Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen entsprechen. Für den Handel in bestimmten Ländern ist dieses Zertifikat Pflicht, so wie auch das „GS-Zeichen“.Neben beiden gibt es eine große An-zahl weiterer teils freiwilliger, teils ver-pflichtender Siegel und Zertifikate für verschiedene Produkte und Dienstleis-tungen – von der Biobranche bis zum Bil-dungsbereich. Dazu kommen Gütesiegel wie die Michelin-Sterne für Restaurants oder „Service Qualität Deutschland“ für Hotels.

Auch Qualitätsmanagementsysteme gibt es viele, branchenübergreifende genau-so wie branchenspezifische, freiwillige genauso wie verpflichtende. Zu letzteren zählt die „Good Manufacturing Practice“ (GMP), ein Regelwerk, das Hersteller von Arznei- und Lebensmitteln beachten müssen. Ähnliches gilt für die Norm ISO TS 16949, die zwar auf der ISO 9001 ba-siert, aber Zusatzanforderungen für die Automobilindustrie beinhaltet. Da alle großen Automobilkonzerne eine Zertifi-zierung nach dieser Norm sowie meist auch Qualitäts- und Umweltmanage-mentsysteme nach den Normen ISO 9000 und 14001 von ihren Zulieferern verlangen, ist sie längst zum Standard in der Branche avanciert.

QualitätsmanagementsystemeWenn auch kein Muss, so sind ebenfalls Qualitätsmanagementsysteme nach ISO/EN/DIN-Normen in den zurücklie-genden 20 Jahren branchenübergrei-fend üblich geworden. Ausgehend von der Industrie haben sie auch in vielen Dienstleistungsunternehmen Einzug gehalten. Im Bildungs- genauso wie im Pflegebereich haben sich ISO-zertifizier-te Managementsysteme etabliert. „Fast alle kleinen und mittleren Unternehmen haben Qualitätsmanagementsysteme und diese auch ergänzt. Bei den großen Industrieunternehmen ist das ohnehin selbstverständlich“, sagt Alfred Isele, Professor und Dekan der Fakultät Ma-schinenbau und Verfahrenstechnik an der Hochschule Offenburg. „In den meisten Unternehmen gab es auch schon vor ei-ner ISO-Zertifizierung Qualitätsmanage-mentsysteme, sie waren aber oft nicht so systematisch und häufig auch nicht zertifiziert.“ Seien früher vor allem einzel-ne Abteilungen oder Einheiten zertifiziert worden, werde seit etwa zehn Jahren system- und prozessorientierter sowie ganzheitlich vorgegangen. Grundlage ist das Total Quality Management (TQM). Dabei kommt zur Qualität der Produk-te und Dienstleitungen die Qualität der Prozesse, Arbeitsbedingungen und Um-weltleistungen hinzu. Die TQM-Kernnormen sind die der ISO 9000er Familie, deren erste Entwürfe Ende der 1980er Jahre verabschiedet und die seitdem immer wieder über-arbeitet wurden. In einer der Normen, der DIN EN ISO 9000:2008, ist

Energiem

anagem

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TiTel

auch Qualität definiert. Danach hat ein Produkt Qualität, wenn der Herstel-lungsprozess den selbstgesteckten An-forderungen entspricht – und damit auch den Kundenwünschen, wie Isele betont.

Höherer AufwandBeim Qualitätsmanagement stehen der Kunde und seine Zufriedenheit im Mittelpunkt. Um diese zu erreichen, müssen die wichtigen internen Abläu-fe regelmäßig dokumentiert, überprüft und gegebenenfalls verbessert wer-den. „Durch eine Ablaufbeschreibung soll zum Beispiel sichergestellt wer-den, dass Beschwerden abgearbeitet werden“, erklärt Werner Beha, Quali-tätsbeauftragter der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Wird ein Qualitätsma-nagementsystem eingeführt, müssen die Mitarbeiter der verschiedenen Ab-teilungen sich daher mit ihren Arbeits-prozessen auseinandersetzen und diese beschreiben. Dies dient dazu, Ursachen möglicher Fehler schnell zu finden, hat aber auch einen bürokratischen Mehr-aufwand zur Folge. „Man muss aufpas-sen, dass man nicht zu viel dokumen-tiert“, warnt Beha.Der höhere, unter anderem auch do-kumentarische Aufwand ist ein Grund, warum sich vor allem kleinere Unter-nehmen oder solche, deren Kunden es nicht fordern und die sich auch keinen Marketingvorteil davon versprechen, gegen die Einführung von Qualitäts-managementsystemen entscheiden – oder diese nicht zertifizieren bezie-hungsweise rezertifizieren lassen. Da-von berichtet Sunita Patel, Leiterin des Bereichs Innovation und Umwelt der IHK Hochrhein-Bodensee. Ihr Kollege Werner Beha, der in der IHK Schwarz-wald-Baar-Heuberg für die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems verantwortlich war und sich darum kümmert, dass es funktioniert, betont: „Es bringt nur etwas, wenn es auch ge-lebt wird.“Das gilt auch für andere zertifizierte Managementsysteme. Denn zum Qua-litätsmanagement sind im Laufe der Zeit weitere Managementsysteme hin-zugekommen, zum Beispiel für Umwelt und Arbeitssicherheit sowie seit Neues-tem auch für Energie. Wenn es in dem Unternehmen bereits ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem gab und

wo es möglich war oder ist, wurden und werden die neuen Systeme in das bestehende integriert.

UmweltmanagementsystemFür kleinere Unternehmen stellt sich da-gegen häufig die Frage: Qualitäts- oder Umweltmanagementsystem? Während das Qualitätsmanagement vor allem auf die Kundenzufriedenheit und die in-ternen Prozesse abzielt, stehen beim Umweltmanagement die Auswirkungen auf die Umwelt im Vordergrund. „Damit sind nicht nur Umwelt- und Naturschutz, sondern auch die Öffentlichkeit und der Umgang mit den Mitarbeitern gemeint“, sagt Sunita Patel. Stärker noch als die Umweltmanagementsysteme der ISO 14000er Familie ist das ursprünglich eu-ropäische EMAS an der Öffentlichkeit ausgerichtet. Dies wird auch in der Um-welterklärung deutlich, die entsprechend zertifizierte Unternehmen regelmäßig veröffentlichen müssen. Eine Zertifizierung nach ISO 14001 ist vor allem in der Industrie üblich beziehungs-weise in Unternehmen, die außerhalb der EU Geschäfte machen – zum einen kann die Norm besser in bestehende, ISO-zer-tifizierte Managementsysteme integriert werden, zum anderen wird es von den Kunden meist verlangt. Dagegen füh-ren Betriebe aus Handel und Tourismus, aber auch Schulen und kirchliche Organi-sationen verstärkt das Umweltmanage-mentsystem EMAS ein, wie Sunita Patel berichtet. Denn darüber könne beispiels-weise der Aspekt der Umwelt besser in deren Philosophie integriert werden. „Ob und wenn ja welches Umweltmanage-mentsystem ein Unternehmen einführt, bestimmen der Kunde, die Konkurrenz und der Markt“, sagt sie.

EnergiemanagementsystemBeim Energiemanagement ist die Ent-scheidung aus Sunita Patels Sicht ein-facher. Ein entsprechendes System einzuführen, empfiehlt sie allen produ-zierenden Betrieben mit hohem Energie-verbrauch. Die Anforderungen sind in der Norm ISO 16001 festgeschrieben. Der Weg zu einem Managementsystem für Energie entspricht in etwa dem, der einst für Qualität gegangen wurde: Er führt über das Produkt zu den Prozessen im gesamten Unternehmen. Im Rahmen Bi

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der Ökodesignrichtlinie wird zum Bei-spiel geprüft, wie viel Strom das End-produkt, zum Beispiel ein Kühlschrank, verbraucht. Bei Energiemanagementsys-temen wird nun untersucht, wie viel Ener-gie das Unternehmen für das Herstellen des Kühlschranks benötigt. Aspekte wie diese werden in großen Firmen zum Teil bereits im Rahmen von Qualitäts- und/oder Umweltmanagementsystemen be-leuchtet. Die Neuerung: Beim Energiemanage-ment müssen Betriebe nun ihren Ener-gieverbrauch ermitteln. Sie analysieren, wie er sich aufteilt und in welchen Be-reichen oder bei welchen Prozessen er besonders hoch ist. Dann müssen die Unternehmen herausfinden, wo sie Energie sparen und somit effizienter wirtschaften können. Der Zertifizie-rungsprozess ähnelt damit dem der an-deren Managementsysteme. „Ein Ener-giemanagementsystem ist kein riesiger Mehraufwand, wenn es in das beste-hende Qualitäts- und Umweltmanage-mentsystem integriert werden kann“, sagt Axel-Rüdiger Schulze, promovierter Chemiker und Mitarbeiter im Geschäfts-bereich Umwelt, Energie und Raumord-nung der IHK Südlicher Oberrhein. „Wie bei den anderen Managementsystemen müssen Ziele aufgestellt und abgearbei-tet werden.“Noch haben relativ wenige Betriebe Energiemanagementsysteme eingeführt. Doch das wird sich bald ändern – zumin-dest was das energieintensive produzie-rende Gewerbe angeht: „Wir werden einen großen Schub durch das Energie-konzept der Bundesregierung bekom-men“, meint Schulze. Denn in dem im September verabschiedeten Papier heißt es, dass Unternehmen ab 2013 nur noch dann Steuervergünstigungen auf die ver-brauchte Energie – das betrifft vor allem Strom und Gas – erhalten, wenn sie ei-nen Beitrag zum Energiesparen leisten. Diesen Beitrag müssen sie belegen. Als eine Möglichkeit dafür schlägt die Bun-desregierung die Einführung eines Ener-giemanagementsystems nach DIN EN ISO 16001 vor. Noch wurden die entsprechenden Ge-setze nicht geändert. Dass dies gesche-hen wird, steht für Schulze aber fest. Denn das bisherige Verfahren, bei dem für Steuervergünstigungen auf die Ener-giekosten Anträge beim Hauptzollamt gestellt werden müssen, läuft Ende 2012

aus. Schulze empfiehlt deshalb produ-zierenden Betrieben, 2011 zu begin-nen, ein Energiemanagementsystem aufzubauen und sich 2012 zertifizieren

zu lassen, um 2013 das Zertifikat führen zu können. Davon profitiert dann auch die Umwelt: Denn wenn die Unternehmen weniger Energie verbrauchen, geht automatisch der CO2-Ausstoß in Deutschland zurück – ein Ziel, das sich auch die Bundes-regierung gesteckt hat. Die Betriebe selbst haben davon auch einen finanzi-ellen Nutzen, wie Axel-Rüdiger Schulze erklärt: „Durch Energiemanagement-systeme können die ständig steigenden Energiekosten zumindest zum Teil kom-pensiert werden.“ Und Alfred Isele von der Hochschule Offenburg betont: „Es ist auch ein Wettbewerbsvorteil, wenn man sagen kann, wie viel Energie für die Herstellung eines Produktes verbraucht wurde und dass es zu 100 Prozent recy-celbar ist.“ � Susanne�Maerz

  hintergrund Das Zertifikat

Die bekanntesten und weltweit etabliertesten Normen sind die von der International Organi-zation for Standardization (ISO) entwickelten und veröffentlichten. Der Name ISO ist ans griechische „isos“ angelehnt, das „gleich“ bedeutet. Dem ISO-Netzwerk mit Sitz in Genf sind Mitglieder aus 163 Ländern angeschlos-sen, in Deutschland ist dies das Deutsche Insti-tut für Normung (DIN) mit Sitz in Berlin. Hinter ISO verbergen sich verschiedene Normen, die zum Teil unter gleicher Nummer als DIN (Deut-sche Industrie Norm) und EN (Europäische Norm, ausgearbeitet vom Europäischen Insti-tut für Normung, CEN) übernommen werden. Dazu gehören die Normen für Qualitäts- (DIN EN ISO 9000er Familie) und Umweltmanage-mentsysteme (DIN EN ISO 14000er Familie). Im Bereich der Umweltmanagementsysteme ist neben der ISO-Norm auch die europäische Norm EMAS etabliert. Sicherheitsmanage-mentsysteme werden in der Norm OHSAS 18001 geregelt, Energiemanagementsysteme in der DIN EN ISO 16001. Außerdem gibt es in-tegrierte Managementsysteme, um verschie-dene Systeme miteinander zu verbinden. Auch hierfür gibt es eine Norm, die DIN EN ISO 9004

Das Zertifizierungsverfahren

Im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens wird das jeweilige Managementsystem von einer neutralen Institution beurteilt und an-erkannt. Wichtiger Bestandteil dabei sind die in regelmäßigen Abständen stattfindenden Audits (Anhörung, von lateinisch audire, hö-ren). Unterschieden wird zwischen internen und externen Audits. Interne Audits führen entsprechend geschulte Mitarbeiter des Unter-nehmens oder der Organisation durch. Voraus-setzung für das Erteilen des Zertifikats sowie das Rezertifizieren ist ein externes Audit. Wie ein Audit ablaufen muss, ist in der Norm DIN ISO 19011 geregelt.

IHK-AnsprecHpArtnerIHK Hochrhein-Bodensee:Sunita Patel, Tel.: 07531 2860-126, [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg:Qualitätsmanagement: Werner Beha, Tel.: 07721 922-156, [email protected] und Energiemanagement: Marcel Trogisch, Tel.: 07721 922-170, [email protected]

IHK Südlicher Oberrhein:Qualitätsmanagement: Sebastian Wiekenberg, Tel.: 07821 2703-680, [email protected] Umweltmanagement: Andrea Steuer, Tel.: 0761 3858-263,[email protected]: Dr. Axel-Rüdiger Schulze, Tel.: 0761 3858-264, [email protected]

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10 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

interviewmit BENE MÜLLER über die Solarförderung

Bene Müller (45) ist einer der beiden Vorstände der Solarcomplex AG mit Sitz in Singen. Seit der Gründung des Unternehmens vor zehn Jahren ist die Zahl der Gesellschafter von 20 auf mehr als 700 gewachsen, das Grundkapital von 37.500 auf fünf Millionen Euro. 2009 setzte das Un-ternehmen elf Millionen Euro um, das Ergebnis nach Steuern betrug 330.000 Euro. Zurzeit sind 20 Mitarbeiter beschäftigt. Solarcomplex plant, baut und betreibt im Bodenseeraum unter an-derem Bioenergiedörfer, Solarkraftwerke und Biogasanlagen. Nicht nur dort, in ganz Deutsch-land boomt die Photovoltaik (PV): 2009 wurden in Deutschland Anlagen mit einer Leistung von 3.800 Megawatt installiert, dieses Jahr werden es nach Einschätzungen von Bene Müller rund 8.000 Megawatt sein.

Die Einspeisevergütung für Photovoltaik-Dachanlagen sinkt zum 1. Januar in der höchsten Vergütungsstufe um 13 Prozent auf 28,73 Cent pro Kilowattstun-de. Gibt es deshalb zurzeit einen Ansturm auf PV-Anlagen? Ja. Es herrschen aber schon das ganze Jahr unruhige Zeiten in der Photovoltaikbran-che. Wir hatten schon zum 1. Juli eine Torschlussplanik, da es eine heftige, außer-planmäßige Absenkung um 13 Prozent gab. Innerhalb eines Jahres ist die Einspei-severgütung um über ein Drittel heruntergegangen. Das hat den Markt überhitzt. Die Erfahrung zeigt, dass die Hektik auf den letzten Drücker unnötig ist, da auch die Kosten pro installiertem Kilowatt zurückgehen.

Der Bauboom im ersten Halbjahr hatte dazu geführt, dass Wechselrichter knapp waren und die Preise für Module stiegen. Ist das jetzt wieder so?Das kann ich nicht für den gesamten Markt sagen. Wir haben kein Problem, die Komponenten zu bekommen. Aber die Fachbetriebe, die die Anlagen für uns mon-tieren, haben nicht genügend Manpower im Jahresendspurt.

Seit Juli wird der Eigenverbrauch der Solarenergie stärker gefördert als deren Einspeisung ins Stromnetz. Was bedeutet das für die Branche?Das bedeutet, dass sie perspektivisch von der Förderung wegkommt. Das ist von der Politik gewollt, und das ist auch richtig. Für den Endkunden bedeutet es, dass er eine echte Alternative zum Strombezug aus der Steckdose bekommt. Damit tun sich für die Branche und den Stromverbraucher neue wirtschaftliche Perspektiven auf.

Für wen lohnt sich der Eigenverbrauch – in erster Linie für Firmen, die den ganzen Tag Strom verbrauchen, oder auch für Privatleute, die vor allem abends und am Wochenende zu Hause sind?Der Eigenstromverbrauch aus PV-Anlagen lohnt sich für alle, die hohe Stromtarife von 20 bis 24 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Das sind sämtliche Privathaushalte. Und das sind vor allem alle kleinen Gewerbebetriebe, die hohe Stromtarife haben, tagsüber Strom brauchen und über große, zusammenhängende Dachflächen ver-fügen. Diese haben vom ersten Tag an ökonomische Vorteile. Wenn sie sich zum Beispiel zur Hälfte selbst versorgen, können sie sich zumindest ein Stückweit von zukünftigen Strompreiserhöhungen abkoppeln.

Ab wann lohnen sich die Speicher, die für Privathäuser nötig wären?Privatleute kommen in der Regel nicht über einen Eigenverbrauch von 30 Prozent, auch wenn sie große Stromverbraucher wie Waschmaschine und Spülmaschine tagsüber laufen lassen. Dafür gibt es nur den kleineren Bonus. Der nächste Schritt sind technische Hilfsmittel, um den tagsüber „zu viel“ produzierten Solarstrom zwischenspeichern zu können. Diese Perspektive bietet sich aktuell noch nicht, denn 2011 kostet Strom vom Dach und aus der Steckdose etwa gleich viel. Aber schon 2015 liegen die Kosten für eine erzeugte Kilowattstunde Haushaltsstrom aus der Steckdose voraussichtlich bei 30 Cent und für Strom vom Dach bei 15 Cent. Dann hat man einen ökonomischen Spielraum, den man für die Anschaffung einer Batterie nutzen kann.

Wie wird diese Entwicklung die Branche verändern?In drei Jahren werden Batterien ziemlich sicher ein normaler Bestandteil von Photo-voltaikanlagen sein, so wie dies heute Wechselrichter sind. Mit den Batterien kann der Eigenstromanteil auf vielleicht 60 bis 80 Prozent erhöht werden. Trotzdem pro-duziert man dann im Sommer vielleicht noch mittags zu viel Strom, und im Winter braucht man weiterhin ein bisschen Strom aus dem Netz.

Muss sich die Branche nicht nur technisch, sondern auch räumlich neu orien-tieren und zum Beispiel mehr als bisher ins Ausland gehen?Die großen Modulhersteller werden sich selbstverständlich international ausrichten, da viele Länder Deutschland nacheifern und ähnliche Einspeisegesetze erlassen. Die Installationsbetriebe werden sich weiter auf den Heimatmarkt konzentrieren, sie müssen aber neue Produkte wie Batterien oder die Kombination mit Wärmepum-pen oder Kühlaggregaten anbieten. mae

„In der Branche herrschen

unruhige Zeiten“

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12 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

konjunktur

Die Vereinigung Badischer Unterneh-merverbände (VBU) rechnet nach

Worten ihres Präsidenten Rudolf Kastner im laufenden Jahr mit einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes von drei Prozent in Südbaden. Dies habe das Wirtschafts-forschungsinstitut BAK Basel Economics errechnet. Im kommenden Jahr, so eine weitere Prognose, werde das südbadi-sche Wirtschaftswachstum wegen einer geringeren Exportzunahme bei 1,7 Pro-zent liegen. Wie Kastner weiter ausführte, hat der Aufschwung seit dem Frühjahr auch den Arbeitsmarkt erreicht. In Südba-den hat die Zahl der Arbeitslosen im Sep-tember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,2 Prozent auf fast genau 23.000 abgenommen, die Arbeitslosenquote lag Ende September bei 4,4 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen nahm innerhalb eines Jahres um 28 Prozent zu.Vor diesem Hintergrund diagnostiziert der VBU einen drohenden Fach- und Ar-beitskräftemangel aufgrund des demo-grafischen Wandels. Er fordert, verstärkt in Aus- und Weiterbildung zu investieren, Menschen mit Migrationshintergrund bes-

ser in die Berufswelt zu integrieren, die Frauenerwerbsquote mithilfe eines Aus-baus der Kinderbetreuungsangebote zu steigern, die Einwanderung gezielt zu er-höhen sowie langfristige Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenrate umzusetzen. Dazu gehört vor allem die bessere Verein-barkeit von Familie und Beruf für Mütter.Der VBU ist die Regionalvertretung der Landesvereinigung baden-württember-gischer Arbeitgeberverbände. Mitglieder sind 20 Einzelunternehmen sowie 13 Ver-bände vom Verband der Bauwirtschaft Südbaden über den Handelsverband Süd-baden bis hin zum Verband der Spirituo-senhersteller.� orn

Südbadische Wirtschaft im Aufschwung

VBU rechnet mit drei Prozent Wachstum

Für 2011 planen bundesweit 21 Prozent der Unternehmen, ihr Ausbildungsan-

gebot im Vergleich zu 2009 auszuweiten, 69 Prozent gehen von einem gleichblei-benden Angebot aus, und lediglich jedes zehnte plant einen Rückgang. Das ist das Ergebnis der im Auftrag des Bundesminis-teriums für Wirtschaft und Technologie vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln und der IW Consult GmbH durch-geführten Unternehmensbefragung zum aktuellen Fachkräftebedarf. Dafür wurden bundesweit knapp 1.800 Unternehmen zu ihrer Ausbildungs- und Qualifizierungssitu-ation sowie zum Fachkräftebedarf befragt.Gut ein Drittel aller befragten Unterneh-men, die 2009 Fachkräfte gesucht haben, berichten aktuell von Rekrutierungsproble-men bei Personen mit Aus- oder Fortbil-dung und bei Akademikern. Von den Un-ternehmen mit hohem Exportanteil hatten 18 Prozent vor allem Rekrutierungsschwie-rigkeiten bei Technikern und 9 Prozent bei Informatikern. Als Grund für die Engpässe nannten 87,6 Prozent unzureichende oder unpassende Qualifikationen, 64,1 Prozent die zu geringe Zahl der Bewerber. � wis

Unternehmensbefragung

Fachkräftebedarf

Bild

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13Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

umwelt

Bei aus Pflanzenöl gewonnenen Kraft-stoffen liegt eine steuerliche Überförde-

rung vor. Dies teilte die Bundesregierung in ihrem Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraft- und Bioheizkraftstoffe mit. Danach betrug die Überkompensation durch geringere Steuerbelastung beim Einsatz von Pflanzenöl als Reinkraftstoff im ersten Halbjahr 2010 10,22 Cent pro Liter. Nach Angaben der Bundesregierung betrugen die Kosten für den Pflanzen-öleinsatz ohne Umsatzsteuer 87,15 Cent pro Liter, während es bei fossilem Diesel 97,37 Cent waren. Grund seien die unter-schiedlichen Mineralölsteuersätze, die bei Pflanzenöl 18,46 Cent pro Liter betragen und bei fossilem Diesel 47,04 Cent. Da-gegen liege beim Einsatz von Biodiesel als Kraftstoff keine Überförderung vor. Die Bundesregierung will die Steuersätze noch nicht verändern, sondern die weitere Preisentwicklung abwarten. Zur Nutzung von Biokraftstoffen insge-samt stellt die Bundesregierung fest, dass nachwachsende Rohstoffe jenseits der Treibhausgasminderung sowohl positive als auch negative Umweltauswirkungen entfalten könnten. So könne eine massiv verstärkte Nutzung der Bioenergie ohne geeignete Nachhaltigkeitsregelung zu ver-

engten Fruchtfolgen bis hin zu Monokul-turen, zur Verminderung der Biodiversität oder zu erhöhtem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln führen. Im Forstbe-reich bestehe die Gefahr der Übernutzung. Die Bundesregierung weist außerdem darauf hin, dass ein Teil des Bedarfs an Biokraftstoffen aus importierter Biomasse und importierten Biokraftstoffen gedeckt wird. Hierfür kämen besonders tropische Regionen infrage. Es bestehe die Gefahr, dass Ausweitungen der landwirtschaft-lichen Produktion auch zu Lasten der letzten verbliebenen Regenwälder gehen können. In der deutschen Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung ist allerdings festgelegt, dass Biokraftstoffe nur dann steuerlich begünstigt werden, wenn sie nachweislich nachhaltig hergestellt wor-den sind.� sch

Biokraftstoffe

Höhere Förderung bei Pflanzenöl

Beim Bezug von Erdgas können derzeit mit einem Anbieterwechsel erheb-

liche Kosten gespart werden. Ursache dafür sind bestehende Vertragslaufzei-ten der Anbieter und ein Überangebot an Gas. Darauf hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen hingewiesen. Nach dessen Einschätzung kann, wer seinen Gasanbieter wechselt, durchschnittlich 20 bis 25 Prozent der Kosten sparen. So große Einsparpotenziale habe es noch nie gegeben. Hintergrund: Vor allem viele Stadtwerke haben das Problem, dass sie sich lang-fristig mit vergleichsweise teurem Gas eingedeckt haben, dessen Preis an den Ölpreis gekoppelt ist. Bei ihnen steigt

derzeit mit dem Öl- auch der Gaspreis. Gleichzeitig gibt es als Nachwirkung der Wirtschaftskrise ein Gasüberangebot auf dem freien Markt. Länder wie Norwegen haben die Ölpreisbindung bereits aufge-geben. Auf dem freien Gasmarkt ist der Preis in den vergangenen Monaten dagegen stark gesunken, weshalb andere Anbie-ter jetzt deutlich günstigere Angebote machen können. Allerdings ist die Nei-gung zum Anbieterwechsel bei den Kun-den noch gering. � sch

INfoRMAtIoNAxel-Rüdiger Schulze, Tel.: 0761 3858-264, E-Mail: [email protected]

Gaspreise

Große Unterschiede bei Anbietern

Ab Januar bieten deutsche Tankstellen Benzin mit bis zu zehn Prozent Bio-

ethanol an – zusätzlich zu den bisherigen Kraftstoffsorten. Das Bundeskabinett hat am 27. Oktober eine entsprechende neue Verordnung beschlossen und damit die eu-ropäische Richtlinie über die Kraftstoffqua-lität umgesetzt. Damit soll ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Verminderung der CO2-Problematik geleistet werden. Ein weiteres Ziel ist es, die knapper werdenden Erdölre-serven zu schonen.Nachdem vergangenes Jahr die Beimi-schung von Biodiesel zum Dieselkraftstoff erhöht wurde, soll nun der Bioanteil beim Benzin steigen. Die neuen Kraftstoffe wer-den mit E10 bezeichnet. Etwa 90 Prozent aller benzinbetriebenen Pkw können E10 tanken. Neufahrzeuge sind in der Regel E10-tauglich. Ob ein Fahrzeug E10 verträgt, wissen Fahrzeughersteller, -händler oder Kfz-Werkstätten.Im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen verursachen die heute verwendeten Bio-kraftstoffe weniger Treibhausgase. Außer-dem sinkt so die Abhängigkeit vom immer knapper werdenden Erdöl. Während Erdöl importiert werden muss, wächst ein Groß-teil der benötigten Rohstoffe für Bioethanol in Europa. Biokraftstoff wird aus Pflanzen gewonnen, die aus nachhaltigem Anbau stammen. Auch dazu gibt es ge-setzliche Vorga-ben. Nachhaltig bedeutet, dass der Anbau der Rohstoffe nicht auf Kosten von Mensch und Na-tur erfolgen darf, beispielsweise nicht auf schüt-zenswerten Flächen oder auf Gebieten mit großer biologischer Vielfalt. � sch

INfoRMAtIoNEine Liste E10-verträglicher Fahrzeuge gibt es auf der Internetseite der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de/e10.

Benzin

Mehr Bioethanol im Tank

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14 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

umwelt

Um knapp 70 Prozent steigt die Erneuer-bare-Energien-Umlage, mit der Strom

aus erneuerbaren Energien gefördert wird, im nächsten Jahr an. Für den Staat bedeutet das Mehreinnahmen in dreistel-liger Millionenhöhe, für Unternehmen und Privatleute Mehrkosten. Bund, Länder und Gemeinden können sich auf Zusatzeinnah-men von 252 Millionen Euro allein wegen der höheren Mehrwertsteuer einstellen, wie der Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) errechnet hat. Er fordert, die Mehrein-nahmen für den Energieeffizienzfonds zu nutzen.Die vier Betreiber der Höchstspannungs-netze haben angekündigt, dass die von den Stromverbrauchern zu zahlende Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2011 von heute rund 2,05 auf 3,53 Cent je Kilowattstunde Strom steigen werde. Hauptgrund dafür ist die deutliche Zunahme an in Photovoltaikan-lagen erzeugtem Strom. Mit der höheren Abgabe sollen die Kosten für die Einspei-sung des Ökostroms finanziert werden. Die Mehreinnahmen für den Staat wer-den sich von 259 Millionen Euro in diesem Jahr auf voraussichtlich 511 Millionen Euro 2011 fast verdoppeln. Allein der Bund wird laut BDEW im nächsten Jahr 281 Millionen Euro Mehrwertsteuer auf die Ökostrom-Umlage einnehmen. Auf die Länder entfal-len 220 Millionen Euro, auf die Gemeinden zehn Millionen Euro.In den Energieeffizienzfonds sollen bislang lediglich die Atomkonzerne als Gegenleis-tung für die Verlängerung der Kernkraft-werklaufzeiten einzahlen. 2011 sind zu-nächst 300 Millionen Euro geplant. Nach BDEW-Vorstellungen sollten die oben genannten 511 Millionen Euro ebenfalls in den Fonds fließen, um einen Innovations-schub für die erneuerbaren Energien und Effizienztechnologien auszulösen.Für die Endverbraucher bedeutet das Gan-ze, dass ab 2011 jede Kilowattstunde auf-grund der EEG-Umlage zunächst um 1,48 Cent teurer wird. Dazu kommt dann noch die Mehrwertsteuer von rund 0,28 Cent, so dass insgesamt eine Strompreiserhö-hung von circa 1,76 Cent pro Kilowattstun-de zu zahlen sein wird.� sch

Erneuerbare Energien

Umlage für Ökostrom steigt

Der betriebliche Umgang mit wasser-gefährdenden Stoffen wird neu ge-

regelt: Die bisherigen Landesvorschrif-ten (VAwS) werden durch eine neue Verordnung auf Bundesebene abgelöst (VAUwS). Das Bundesumweltministe-rium hat dazu einen Referentenentwurf angekündigt. Er wird in diesen Wochen erwartet. Dann kann dazu Stellung ge-nommen werden. Mit der Neuregelung drohen Verschärfungen technischer und organisatorischer Art, zum Beispiel Prüf-pflichten, Löschwasserrückhaltung, An-zeige- und Dokumentationspflichten so-wie neue Vorgaben für die Einstufung von im Betrieb entstehenden Gemischen und Abfällen. Betroffen ist der Umgang mit allen Stoffen und Gemischen, denen eine Wassergefährdungsklasse zugeordnet ist oder zugeordnet werden muss. � ba

INfoRMAtIoNReferentenentwurf und Begründung des Gesetz-gebers gibt es bei Wilfried Baumann, Tel.: 0761 3858-265, E-Mail: [email protected]. Um Rückmeldung von Unternehmen zu möglichen Problemen in der Praxis wird gebeten.

Wassergefährdende Stoffe

Anhörung zur Neuregelung

Das neue CLP/GHS-System für ge-fährliche Stoffe ist seit Monatsbeginn

in Kraft. Damit wird die Einstufung und Kennzeichnung von gefährlichen Stoffen langfristig in allen Ländern der Erde verein-heitlicht. Auffälligste Veränderung für die Praxis sind die neuen GHS-Gefahrenpikto-gramme, die die rechteckigen orangefar-benen Gefahrensymbole ablösen. In der EU werden jetzt alle Stoffe nach dem neu-en CLP-System gekennzeichnet. Bei den Gemischen folgt die Umstellung bis zum 1. Juni 2015. In den neuen Sicherheitsda-tenblättern wird aber unter Punkt 15 noch die Einstufung nach dem alten System aufgeführt. Für die betriebliche Praxis stellen die neuen Kennzeichnungen einen erhebli-

chen Aufwand dar. Betriebsanweisungen, Gefährdungsbeurteilungen und Gefahr-stoffverzeichnisse müssen nach und nach auf CLP umgestellt werden. Zum Teil sind Schulungen und Unterweisungen nötig, um die Mitarbeiter mit den neuen Symbo-len vertraut zu machen.� sch

INfoRMAtIoNAxel-Rüdiger Schulze, Tel.: 0761 3858-264, E-Mail: [email protected]

Gefahrstoffe

Neues System gilt seit 1. Dezember

Die Industrieunternehmen sollen durch die Ökosteuer doch nicht so stark

belastet werden, wie im Sparpaket ur-sprünglich geplant war. Das hat der Bun-destag mit den Stimmen der Koalition Ende Oktober beschlossen und damit dem Vorschlag des Haushaltsausschus-ses zum Haushaltsbegleitgesetz 2011 zugestimmt.Der Spitzenausgleich soll nun doch weit-gehend erhalten bleiben. Er wird auf 90 Prozent statt auf 95 Prozent gesenkt. Zuvor war eine Senkung auf 73 Prozent geplant. Die Sockelbeträge werden we-niger stark angehoben. Damit kommen zum Beispiel Unternehmen mit einem Strombezug oberhalb von knapp 50 Me-gawattstunden in den Genuss der Ermä-ßigungen. Allerdings bleibt es dabei, dass die ermäßigten Steuersätze deutlich an-gehoben werden. Industrieunternehmen müssen zukünftig 75 statt 60 Prozent der regulären Steuersätze zahlen. Die neuen Regeln greifen ab Januar. Die ursprüng-lichen Pläne hatten unter anderem die IHKs wegen der Mehrbelastungen für Firmen kritisiert.� sch

Ökosteuer

Spitzenausgleich bleibt weitgehend

Zwei der neuen Gefahren-piktogramme.

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15Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

innovation

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ERFINDERBERATUNG

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-berg, Romäusring 4, VS-Villingen, bietet Erfinderberatungen jeweils am zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine sind 14. Dezember und 11. Januar. Anmeldung: Geschäftsbereich Inno-vation, Umwelt und International der IHK, Telefon 07721 922-181 (Manuela Bertz) oder Fax 07721 922-182.

Die IHK Hochrhein-Bodensee bietet die kostenlose Beratung in der Regel am ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Ein Pa-tentanwalt berät in Einzelgesprächen im Kammergebäude (Schützenstraße 8). Nächste Termine: 9. Dezember und 13. Januar. Anmeldung: Referat Technologie/Innovation, Claudia Veit, Telefon 07531 2860-127, Fax 07531 2860-168.

Die IHK Südlicher Oberrhein, Haupt-geschäftsstelle Lahr, Lotzbeckstra ße 31, 77933 Lahr, bietet Erfinderbera-tungen immer am dritten Donnerstag im Mo nat an. Nächste Termine: 16. De-zember und 20. Januar. Anmeldung: Julia Stöhr, Telefon 07821 2703-631, Fax 07821 2703-777.

Die nächsten Beratungstermine beim WVIB (Wirschaftsverband Industriel-ler Unternehmen Baden e.V.), Merz-hauser Straße 118, Frei burg, finden am 7. Dezember und 4. Januar, jeweils ab 15 Uhr, statt. In Zusammenarbeit mit Patentanwälten des Landes wer-den ratsuchenden Erfindern Mög-lichkeiten, Wege und Kosten für Re-cherchen sowie Gebrauchsmuster- und Patent schutz gezeigt. Anmel dung: Telefon 0761 4567-0.

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16 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

aussenwirtschaft

Im ersten Halbjahr 2010 wurden in Shanghai rund 13,8 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer verladen. Damit

liegt der Hafen knapp hinter Singapur mit 14 Millionen Container-Einheiten. Erste Zahlen vom September lassen den Vorsprung Singapurs jedoch weiter schrumpfen. Imposant sind auch diese Daten: Im neu-en Nordhafenareal des Yangshan-Tief-see-Hafens befinden sich auf einer Küs-tenlänge von insgesamt 5,6 Kilometern 16 Containerladestellen. Bis 2020 sollen hier rund 15 Millionen Standardcontainer jährlich verladen werden. Atemberaubend ist der Blick auf die 60 Containerkräne, die entlang des 5,6 Ki-lometer langen Docks aufgereiht sind. Die größten Containerschiffe mit einem Tiefgang bis zu 15 Metern können hier

anlanden. Auch die Bauzeit ist weltweit einzigartig: Das ganze Projekt wurde in-nerhalb von sechs Jahren fertiggestellt, obwohl für die acht Quadratkilometer gro-ße künstliche Insel rund 100 Millionen Ku-bikmeter Sand verfüllt werden mussten.Dass die Weltkonjunktur wieder anzieht, zeigt sich auch auf der „Containerrenn-strecke“ zwischen China und Hamburg. China ist nach wie vor Hamburgs wich-tigster Handelspartner im Container- und Seegüterverkehr mit rund 2,3 Millionen 20-Fuß-Standardcontainern pro Jahr. Mehr als die Hälfte des deutschen China-handels wird über den Hamburger Hafen abgewickelt, wobei wiederum deutlich mehr als die Hälfte davon über den Hafen in Shanghai geht. Das Containeraufkom-men im ersten und zweiten Quartal stieg um 4,3 Prozent.

Hafen von Shanghai

Der Größte der WeltIm Jahr 2006 war der Hafen von

Shanghai mit einem Umschlag von 537 Millionen tonnen

erstmals der umschlagstärkste Hafen der Welt. Und diese

Stellung haben die Betreiber ausgebaut: So wurde der

Yangshan-tiefseehafen in Be-trieb genommen – und Shanghai

macht nun auch im Container- verkehr Singapur Konkurrenz.

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17Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

IHK_185x124_09_2010:IHK_185x124 09.09.2010 13:07 Uhr Seite 1

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China ist und bleibt für den deutschen Außen-handel eine wichtige Stütze. Selbst im Kri-senjahr 2009 wurden Waren im Wert von 36,46 Milliarden Euro nach China exportiert, was gegenüber 2008

einen Zuwachs von sieben Prozent be-deutete. China hingegen exportierte Wa-ren im Wert von rund 55,45 Milliarden Euro nach Deutschland. Da sich die Kapazitäten der Container von und nach China in den Transportprei-sen widerspiegeln, steigen diese Kosten wieder. Für Standardcontainer im Import werden über 1.500 Euro und beim Export 400 bis 500 Euro berechnet. Viele die-ser Container gehen über den Yangshan-Tiefseehafen, der auch technologisch einer der modernsten der Welt ist. Nach Angaben der Hafenverwaltung in Shang-hai werden die Kräne per GPS gesteuert: auf fünf Millimeter genau. � Uwe�Böhm

Imposant: 60 Containerkräne reihen sich auf 5,6 Kilometern Länge im Nord areal des Tiefseehafens von Shanghai.

Zur elektronischen Erlaubnis kommt jetzt auch eine Gebühr: Bereits seit

2009 müssen alle, die aus Deutschland in die USA einreisen, vorab im Internet unter https://esta.cbp.dhs.gov eine ge-bührenfreie elektronische Einreiseerlaub-nis (ESTA-System) einholen. Jetzt wird für einen neuen oder die Aktualisierung eines bestehenden ESTA-Antrags eine Gebühr in Höhe von 14 US-Dollar erho-ben. Sie muss per Kredit- oder Debitkarte bezahlt werden. Darin enthalten ist zum einen eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von vier US-Dollar und zum anderen eine Genehmigungsgebühr in Höhe von 10 US-Dollar. Letztere wurde vom US-Kon-gress beschlossen und fällt nur an, wenn der ESTA-Antrag genehmigt wird – die andere aber auf jeden Fall.� wis

Einreise ohne Visum

Gebühren für die USA

Das Luftfahrtbundesamt (LBA) hat auf seiner Homepage neue Informatio-

nen zur Zulassung als „Bekannter Ver-sender“ veröffentlicht. Unternehmen, die den Status beantragen möchten, müssen zunächst einen schriftlichen Antrag beim LBA stellen. Danach können sie dort das Muster für ein „Bekannte Versender“-Sicherheitsprogramm abfordern. Ein Un-ternehmen muss nicht als „Bekannter Ver-sender“ zugelassen sein, sollte dies aber prüfen. Nach derzeitiger Auffassung des LBA wird sich ein AEO-Zertifikat nicht auf die Zulassungen auswirken. � wis

INfoRMAtIoNWeiteres zum Thema unter www.suedlicher-oberrhein.ihk.de, Stichworte: International, Import/Export/Zoll, Ausfuhr aus der EU.

Luftfahrtsicherheit

Für „Bekannte Versender“

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18 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

recht

Sucht ein Arbeitgeber in einer Stellen-ausschreibung einen „jungen“ Bewer-

ber, verstößt er damit gegen das Alters-diskriminierungsverbot des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) und kann damit schadenersatzpflichtig wer-den. Das hat das Bundesarbeitsgericht im Fall eines Arbeitgebers entschieden, der über eine Stellenanzeige in einer juris-tischen Fachzeitschrift für seine Rechts-abteilung „eine(n) junge(n) engagierte(n) Volljuristen/Volljuristin“ suchte (Urteil vom 19. August; Az.: 8 AZR 530/09). Nach-dem der Arbeitgeber eine 33-jährige Ju-ristin eingestellt hatte, verlangte ein 1958 geborener Bewerber, der nicht zum Vor-stellungsgespräch eingeladen wurde, eine Entschädigung sowie Schadenersatz. Im Urteil hieß es, die Ausschreibung müsse altersneutral sein, wenn nicht besondere Gründe dagegen sprächen (vgl. Paragraf 7 AGG). Außerdem sprach es ihm einen Entschädigungsanspruch in Höhe eines Monatsgehalts zu. � rd

Schadenersatz

Fehler: Nur junge Leute gesucht

Verstößt ein Arbeitnehmer mehrfach gegen die bei seinem Arbeitgeber be-

stehenden Reisekostenregelungen, kann das eine fristlose Kündigung rechtfertigen. Das hat das Arbeitsgericht Frankfurt/Main (Urteil vom 16. Juni Az.: 7 Ca 10541/09) im Fall eines Mitarbeiters einer Spedition entschieden, der von seinem Wohnort zu seiner Arbeitsstelle circa 250 Kilometer zurücklegen musste. Ihm war bekannt, dass ihm für die Fahrten kein Kostenersatz zustand. Gleichwohl reichte er mehrfach falsche Abrechnungen über angebliche Dienstfahrten ein, die an seinem Wohnsitz begannen. Daraufhin zahlte der Arbeitge-ber ihm zu Unrecht rund 900 Euro Benzin-geld. Der Arbeitgeber nahm dies zum An-lass für eine fristlose Kündigung – für das Gericht eine angemessene Sanktion.� rd

fristlose Kündigung

Grund: FalscheAbrechnungen

Ist ein Arbeitnehmer in der Gewerkschaft organisiert, begründet das keinen An-

spruch auf Freistellung von der Arbeit, um an deren Ortsvorstandssitzungen teil-zunehmen. Das hat das Bundesarbeits-gericht im Fall einer gewerblichen Arbeit-nehmerin entschieden, die Mitglied der IG Metall war und deren Ortsvorstand an-gehörte (Beschluss vom 13. August; Az.: 1 AZR 173/09). Im Betrieb war sie nicht freigestelltes Mitglied des Betriebsrats. Da die Sitzungen des IG Metall-Ortsvor-stands monatlich an Dienstagen von 13 bis 17 Uhr stattfanden, verlangte die Ar-beitnehmerin vom Arbeitgeber unbezahlte Freistellung. Das Gericht verweist darauf, dass für das Freistellungsbegehren keine Rechtsgrundlage bestehe. � rd

Gewerkschaftsarbeit

Kein Grund für FreistellungWill ein Arbeitgeber einem Betriebs-

ratsvorsitzenden fristlos kündigen, muss der Betriebsrat dem zustimmen. Eine Gerichtsentscheidung reicht dafür nicht aus, wenn eine über lange Jahre ungestörte Vertrauensbeziehung wegen besonderer Umstände des Einzelfalls nicht vollständig zerstört ist. Das hat das Arbeitsgericht Bonn im Fall eines Be-triebsratsvorsitzenden entschieden, der über 30 Jahre bei seinem Arbeitgeber tätig war (Urteil vom 21. Oktober; Az.: 1 BV 47/10). Er hatte sich drei Schrau-ben im Wert von 28 Cent an der Mate-rialausgabe geben lassen und sie einem ehemaligen Kollegen geschenkt. Als der Arbeitgeber das erfuhr, kündigte er dem Betriebsratsvorsitzenden fristlos. Da der Betriebsrat die Zustimmung zur Kündi-gung verweigerte, rief der Arbeitgeber das Arbeitsgericht an. � rd

Betriebsratsvorsitzender

Kündigung nur mit Zustimmung

Das automatische Beenden eines Ar-beitsverhältnisses bei Erreichen des

Rentenalters des Beschäftigten ist nicht diskriminierend. Dies hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in seinem Urteil vom 12. Oktober entschieden. Dem Urteil lag der Fall einer Reinigungskraft zugrunde, deren Arbeitsverhältnis nach 39 Jahren aufgrund einer Tarifklausel automatisch mit Eintritt des Rentenalters von 65 Jah-ren endete. Sie machte geltend, dass es sich bei der automatischen Beendigung um eine Diskriminierung wegen des Al-ters handle, die nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das zur Umsetzung der entsprechenden Richtli-nie 2000/78/EG dient, unzulässig sei.Der EuGH hielt die Ungleichbehandlung wegen des Alters für gerechtfertigt. Zum einen seien derartige Klauseln in vielen Mitgliedstaaten im Kontext politischer Entscheidungen zum Ruhestand üblich. Zum anderen seien sie das Ergebnis ei-nes Ausgleichs entgegenstehender le-gitimer Interessen, da sie Arbeitgebern und Arbeitnehmern Planungssicherheit gäben. Diese Ziele seien grundsätzlich „objektiv und angemessen“, so dass sie im Sinne der Richtlinie 2000/78 im Rah-men des nationalen AGG eine Ungleich-behandlung wegen des Alters rechtferti-gen können.Die tarifvertragliche Klausel im Rah-mentarifvertrag für die gewerblichen Beschäftigten der Gebäudereinigung ließ außerdem flexible Gestaltungen zu. Sie verpflichtete den Arbeitgeber, die Zustimmung oder Bestätigung des Ar-beitnehmers zu jeder Klausel einzuholen, die eine automatische Beendigung des Arbeitsverhältnisses bei Eintritt eines Rentenalters unter der Regelaltersgrenze bedeutet. � ste

INfoRMAtIoN Das EuGH-Urteil kann kostenlos per E-Mail an [email protected] bezogen werden, Bestellnummer W11-092010.

Urteil zu Altersdiskriminierung

Rentenalter gibt Arbeitsende vor

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19Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

aus berlin und brüssel

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Berlin. Als „gute Nachricht“ für Jugend-liche und Betriebe hat DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann die Verlänge-rung des „Nationalen Paktes für Aus-bildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“ bis 2014 gewertet. Neben den bisherigen Partnern – Wirtschafts-verbände und Bundesregierung – haben diesmal auch die Kultusministerkonfe-renz und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung den Pakt unterschrie-ben. Driftmann, der den Pakt von Seiten der Wirtschaft ausgehandelt hatte, nann-te dies ein wichtiges Signal, denn ange-sichts der demografischen Trendwende würden im Pakt neue Schwerpunkte ge-setzt. Ausbildungsreife und Berufsorien-tierung bildeten nun die zentralen Säulen des Ausbildungspaktes. � dihk

Ausbildungspakt

Schwerpunkte neu gesetzt

Berlin. Die Reisekostenabrechnung wird erheblich vereinfacht. Mahlzeiten, die ein Arbeitnehmer auf Dienstreisen verzehrt wie das Hotelfrühstück, können rück-wirkend ab dem 1. Januar 2010 mit dem Sachbezugswert statt mit dem Rech-nungsbetrag angesetzt werden. Nun genügt es, dass die Rechnung auf den Arbeitgeber ausgestellt ist und er die Rei-sekosten erstattet. Dies sieht die Lohn-steueränderungsrichtlinie 2011 vor. Der DIHK hatte dies zuvor gefordert. � dihk

Reisekostenabrechnung

Erleichterungen ab Januar

Brüssel. Gut gemeint, aber relativ schlecht gemacht ist die neue EU-Richt-linie zum Zahlungsverzug, findet der DIHK. Ihr Ziel ist es, die Zahlungsmoral zu verbessern. Zu diesem Zweck gibt es Zahlungsfristen von bis zu 60 Tagen. Bei Überschreitung müssen ohne vorherige Mahnung 40 Euro sowie Verzugszinsen gezahlt werden. Der DIHK ist skeptisch, ob dies zu einer nennenswerten Verbes-serung der Zahlungsmoral führt. Wenn Unternehmen ihre Ansprüche nicht durchsetzen, liege dies vor allem daran, dass sie auf weitere Aufträge hoffen und die Geschäftsbeziehung nicht belasten wollen. Positive Effekte dürften sich dort einstellen, wo die öffentliche Hand Schuldnerin ist. Sie muss innerhalb von 30 Tagen zahlen. � dihk

Zahlungsverzug

Kritik an neuer Richtlinie

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20 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Das neue „Badeparadies Schwarzwald“ hat karibische Atmosphäre

Am Titisee unter Palmen Wer es ruhiger haben will, kommt

im „Badeparadies Schwarz-wald“ auch zu seinem Recht:

Einen „Wellnessbereich in tropischer und entspannter Atmosphäre“ verspricht die Werbung. „180 echte Palmen garantieren dabei Karibik-Atmosphäre pur.“ Angelie-fert wurden die Bäume teils aus Florida, teils aus Malaysia. Die Badehalle wurde überdacht von einer mächtigen Glas-kuppel, 18 Meter hoch und 400 Tonnen schwer, die Wärme sammelt und wenn’s zu warm wird, aufgeklappt werden kann. In einem rekordverdächtigem Tempo wur-de das zunächst „Spaßbad“ genannte Projekt mit insgesamt 9.500 Quadratme-tern Fläche – davon 1.250 Quadratmeter Wasserfläche – seit Januar dieses Jahres hochgezogen. Freilich nach einer fünfjähri-gen Vorgeschichte. Es gab Kritik der Archi-tektenkammer am ersten Entwurf, der in wichtigen Punkten geändert wurde. Aus dem geplanten gläsernen Schwarzwald-haus wurde ein rechteckiger Glasbau mit Kuppel. Und es gab Streit ums Geld. Allei-

ne hätte die Gemeinde Titisee-Neustadt die Finanzierung für das Objekt gar nicht stemmen können. Das Bad wird nun privat gebaut und betrieben. Runde 37 Millionen Euro wird das „Badeparadies Schwarz-wald“ am Titisee am Ende kosten, gut die Hälfte trägt der Investor. Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zahlt 1,75 Millionen Euro und zehn Hochschwarz-wald-Gemeinden, die sich an dem Bad beteiligen und dafür die Kurtaxe erhöht haben, teilen die verbleibenden 12,25 Millionen Euro untereinander auf. Das Kreisschwimmbad in Neustadt wurde vor sieben Jahren geschlossen, und von dem Badeparadies wollen alle um den Feldberg liegenden Gemeinden profitieren. Wieso aber ein Hallenbad am Badesee? „Wir haben sechs Monate Winter, und sechs Monate ist es kalt“, benennt Andre-as Graf, Stadtkämmerer von Titisee-Neu-stadt, die Achillesferse der Region. Baden kann man im Titisee nur an wenigen Stel-len und nur kurze Zeit im Jahr. Unabhän-gig von der Witterung will man am Titisee

Unter Palmen baden und dabei auf tannen schauen – das sollen Schwarzwaldtouristen ab Mitte des Monats können, und zwar nicht im, sondern am titisee.

Nur einen Steinwurf vom 1,3 Quadratkilometer großen

Natursee entfernt ist eine Badelandschaft mit Sportbecken, Sprungtürmen, integriertem Wel-lenbad und Deutschlands zweit-

größter Rutschbahn von 680 Metern Länge entstanden. Insgesamt sind 16 Hightech-Rutschen installiert worden.

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21Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

tourismus

IHK_185x124_09_2010:IHK_185x124 09.09.2010 13:07 Uhr Seite 3

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werden. Außerdem nagt der Klima-wandel am großen Plus der Region im Winter: Schnee gibt es nicht immer so viel wie im vergangenen Jahr und langfristig sowieso nicht mehr. Bereits jetzt ist der Feldberg oft genug die einzige Schneeinsel weit und breit. „Dieses Bad er-höht die Attraktivität der ganzen Region“, sagt Michael Kasprowicz, stellvertretender Geschäftsführer der Schwarzwaldtourismus GmbH, über einen neuen Tourismusmagnet. 650.000 Gäste werden jährlich erwartet. Bauherr, Investor und künftiger Betreiber ist der 71-jährige Architekt Josef Wund aus Friedrichshafen am Bodensee. Er habe mit ähnlichen Bädern in Bad Wöris-hofen, Aulendorf und Erding bewiesen, dass er nicht nur bauen, sondern Bä-der auch profitabel führen kann, betont Kämmerer Graf. „Wir sind absolut von ihm überzeugt.“ Wund hat mehrere Kli-niken und den deutschen Pavillon für die Weltausstellung Expo 2000 in Hannover

gebaut und ist derzeit auch im nordbadi-schen Sinsheim dabei, einen Bäderpark zu realisieren. Der Architekt vom Boden-see verspricht für das Badeparadies im Hochschwarzwald nicht nur Spaß für die gesamte Familie mit Wellenbad und den besten Rutschen, sondern auch Disco-veranstaltungen für das junge Publikum am Abend. Eben im Südseeflair unter Palmen. „Die Leute wollen das so“, meint Stadtkämmerer Graf. Ganz billig wird das

Vergnügen nicht werden. Einein-halb Stunden Rutschen in der „Ga-laxy“ kostet neun Euro, jede wei-tere halbe Stunde einen weiteren Euro. Relaxen in der Palmenoase – Eintritt erst ab 16 Jahren – kostet 10 Euro. Für die Wärme unter den Palmen sind dann wieder die einheimischen Bäume zuständig: Beheizt wird das Badeparadies fast zur Hälfte mit

jährlich 1.600 Tonnen Hackschnitzeln aus dem Schwarzwald, angeliefert vom Bio-massezentrum Hochschwarzwald, der „Holzkette“ und dem Maschinenring der Waldbauern. Die Heiztechnik stellt die bayerische Südwärme AG, beziehungs-weise deren lokaler Verbundpartner Bin-kert Haustechnik. Insgesamt sind vier Aggregate im Einsatz, neben dem Hack-schnitzel-Ofen auch zwei Gasheizungen, eine davon mit Kraft-Wärme-Koppelung und als letzte Reserve ein Ölbrenner. Da-mit das Badewasser garantiert nie kalt wird. � Heinz�Siebold

So wie die Therme Bad Wörishofen soll das „Badeparadies Schwarzwald“ innen (links) und

außen (oben) bis zur Monatsmitte aussehen.

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22 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

eu

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Unternehmer können ihre Probleme mit und in der EU Brüssel melden und

Verbesserungsvorschläge einreichen. Dies ist auf direktem Weg oder über das Enterprise Europe Network möglich, dem die IHKs angeschlossen sind. „Die Mühe lohnt sich, denn die Anregungen werden gehört und fließen in die Politikgestaltung und Gesetzgebung der EU mit ein“, sagt Petra Steck-Brill, Europaexpertin bei der IHK Südlicher Oberrhein. Sie betont, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gebe, in Brüssel Einfluss zu nehmen. „Leider bleiben diese vielfach

ungenutzt“, klagt sie. So könnten Unterneh-menschefs beispiels-weise an den Befra-gungen teilnehmen, mit denen die EU-Kommission die Mei-nung Betroffener zu

verschiedenen Themen einholt und sich so einen Überblick über die Stimmung an der Basis verschafft. Zurzeit findet zum Beispiel eine so genannte Konsultation zur geplanten Einführung eines Europäischen Vertragsrechts für Verbraucher und Unter-nehmen statt. Unternehmenschefs können ihr Prob-lem auch den Vertretern des Enterprise Europe Network melden, die dies dann anonymisiert nach Brüssel weiterreichen. „Wir ermuntern alle Unternehmen, sich gemeinsam mit uns zu engagieren und die verschiedenen Instrumente für ihr Feedback nach Brüssel zu nutzen“, betont Petra Steck-Brill. „Nur so können wir die Stimmen gerade der kleinen und mittleren Unternehmen angemessen nach Brüssel

transportieren.“ Zum Beispiel hätten sich zahlreiche Unternehmen, die grenzüber-schreitend Dienstleistungen erbringen, bei ihr und den Kollgen der anderen süd-badischen IHKs über die komplizierten Umsatzsteuerregelungen beklagt. „Diese Klagen haben wir an die EU-Kommission weitergeleitet und um Abhilfe gebeten. Sie wurden schließlich bei den Neurege-lungen zur grenzüberschreitenden Um-satzsteuer im Bereich der sonstigen Leis-tungen berücksichtigt“, so Steck-Brill. Wer frühzeitig Einfluss auf künftige EU-Richtlinien oder EU-Verordnungen neh-men will, kann sich beim Europäischen Unternehmenstestpanel (EBTP) anmel-den. Mithilfe dieser Plattform können sich Unternehmervertreter schon während der Entscheidungsprozesse in Brüssel Gehör verschaffen. � wis

ANSPRECHPARtNER IHK Hochrhein-Bodensee: Dr. Uwe Böhm, Tel.: 07622 3907-218, E-Mail: [email protected], IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: Ingrid Schatter, Tel.: 07721 922-120, E-Mail: [email protected],IHK Südlicher Oberrhein: Petra Steck-Brill, Tel.: 07821 2703-690, E-Mail: [email protected].

Verbesserungsvorschläge

Drähte nach Brüssel für Unternehmer

Über einen Brief oder eine Mail können Unternehmer ihre Meinung zu EU-Entschei-dungen ausdrücken.

Der Rat der Europäischen Union hat am 14. Oktober die Richtlinie zur Ände-

rung der Richtlinie 2008/9/EU beschlos-sen. Darin geht es um Regelungen für die Erstattung von Mehrwertsteuer an steuerbare Personen mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat als dem Erstat-tungsstaat. Damit ist die Verlängerung der Frist für die Stellung von Erstattungs-anträgen für den Abrechnungszeitraum bis Ende 2009 bis zum 31. März 2011 rechtsgültig. Die förmliche Bestätigung gilt rückwirkend ab 1. Oktober. � ste

KoNtAKt Petra Steck-Brill, Tel.: 07821 2703-690, E-Mail: [email protected]

Vorsteuervergütungsverfahren

EU hat Frist verlängert

Die Umsatzsteuerrichtlinien aus dem Jahr 2008 sind zum 1. November auf-

gehoben worden. Den entsprechenden Anwendungserlass zum Umsatzsteuer-gesetz vom 1. Oktober hatte das Bundes-finanzministerium am 20. Oktober veröf-fentlicht. An die Stelle der Richtlinien tritt der zeitlich unbefristete Umsatzsteuer-Anwendungserlass (UStAE). Information unter www.bundesfinanzministerium.de, Stichwort: BMF-Schreiben.� �ste

Umsatzsteuer

Anwendungserlass veröffentlicht

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23Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

MESSENNews: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Treffpunkt für die Kultur- und Eventbranche

23. Internationale Kulturbörse Freiburg

Jubiläum der World Money Fair

40. Internationale Basler Münzenmesse

Ende Januar feiert in Berlin die in Basel gegründete World Money Fair ihr 40. Ju-

biläum. In Basel war sie stark gewachsen und hatte sich von einer Münzenmesse zur integrierten Fachmesse der Numisma-tik unter Einbezug weltweiter Prägestätten entwickelt. Der Umzug des größten Teils der Messe im Jahr 2006 nach Berlin und damit nach Deutschland als dem größten Münzenmarkt Europas erleichterte auch den zollrechtlichen Zugang der Aussteller. Diese kommen mehrheitlich aus der EU. Derzeit erlebt die Numismatik neben dem Sammler- ein starkes Anlegerinteresse. Die als Teil der World Money Fair weiter-

hin veranstaltete Basler Münzenmesse findet am 5. und 6. Februar im Congress Center der Messe Basel statt. Dabei umfasst das Messeprogramm die klassische Numismatik (2500 Jahre Münz-geschichte) bis hin zu Münzneuheiten aus der ganzen Welt sowie Papiergeld, Token, Jetons, ursprüngliche Zahlungsmittel und historische Wertpapiere. Rahmen-Pro-grammpunkt ist die Speed Auktion einer Schweizer Bank am Samstag. Die Öff-nungszeiten sind am Samstag von 9 bis 17 Uhr und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Informationen: Tel. +41 (0) 61 382 55 04, www.worldmoneyfair.ch.� epm

Porträts von 442 deutschen Messen

AUMA-Messeguide Deutschland 2011442 Messen und Ausstellungen in Deutschland umfasst der neue Messe Guide Deutschland 2011 des AUMA (Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft). Zu den als Entscheidungshilfen für ausstellende Unternehmen publizierten Messeinfor-mationen gehören Termin, Ort, Angebot, Statistik der jüngsten Messeausgabe, Kontaktadressen sowie die zugeordne-

ten Kategorien international/überregio-nal, spezial oder regional. Der Guide ist kostenlos erhältlich unter [email protected] oder www.auma.de, Rubrik Downloads & Publikationen. Updates der Daten er-möglicht die Messedatenbank – eben-falls unter www.auma.de. Einen mobilen Zugriff auf Messen in Deutschland und weltweit bietet die iPhone-App MyFairs unter www.myfairs.auma.de.� epm

Auf der Internationalen Kulturbörse vom 1. bis 3. Februar in Freiburg re-

präsentieren 350 Aussteller die Schwer-punkte Kulturproduktionen, Event- und Künstleragenturen, Event-Marketing, Kunst, Büh-nen- und Veranstaltungstechnik, Dienstleistungen, Musikverla-ge, Fachmedien. Das Präsen-tationsprogramm umfasst 170 Life-Auftritte von Varieté bis Pop/Rock und Business-Theater. Zum Rahmenpro-gramm gehören Sonderausstellungen, Seminare und so genannte Specials. Aussteller wie Künstler kommen aus mehreren Ländern, womit sich die Kultur-

börse nach der Interbrush (Ausrüstungen der Bürstenindustrie) und der Intersolar (Solartechnik) zur dritten internationalen

Fachmesse der Messe Freiburg entwickelt.Die Eröffnungs-gala findet am 31. Januar ab 20 Uhr statt. Messe-

betrieb ist vom 1. bis 3. Februar täglich 10 bis 18 Uhr. Die Zeiten der Lifeauftritte sind Dienstag und Mittwoch 10.30 bis 23 Uhr und am Donnerstag 10.30 bis 16 Uhr. Informationen: Tel. +49 (0) 761 70 37-0, www.kulturboerse.de.� epm

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24 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

MESSENNews: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Der in den vergangenen Jahren vorherr-schende Besucherrückgang hat sich in

diesem Jahr bis auf wenige Ausnahmen nicht weiter fortgesetzt. Unabhängig von der Frühjahrs- oder Sommer-/Herbst-saison melden von den 15 größeren Allgemeinen Verbraucherausstellungen (Mehrbranchen-Verbundausstellungen: Bauen/Wohnen, Freizeit, Konsumgü-terspektrum) in Südbaden, dem Elsass, Basel und der Bodensee-Region vier Be-sucherzuwächse, acht ein ähnliches oder differenziertes und drei ein rückläufiges Ergebnis.*

BesucherzahlenIm Vergleich zum vergangenen Jahr zulegen konnten die Frühjahrsmesse Foire Expo Mulhouse (12 Tage, rund 99.000 Besucher, +4,2 Prozent, OJS-Standard 72.440, +2,3 Prozent), erneut die Foire aux Vins Colmar (zehn Tage, Besucherrekord 254.180, +6,2 Prozent, davon 89.100 Messe-Konzertbesucher), die Herbstmesse Dornbirn (fünf Tage, über 93.000, ungefähr +3 Prozent) und die Herbstmesse Oktobertage Journées d’Octobre Mulhouse (elf Tage, Besu-cherrekord 130.140, +5,8 Prozent, OJS-Standard 97.197, +6,1 Prozent).Ein ähnliches Besucherergebnis mit nur leichter Schwankung verzeichneten die Muba Basel (zehn Tage, 301.520 Besucher), die Frühjahrsmesse Dorn-birn (vier Tage, ungefähr 70.000), die CFT-Freizeitmessen Freiburg (zusam-

men neun Tage, insgesamt rund 50.000 Besucher, FKM-Standard 48.720), die Ibo Friedrichshafen (fünf Tage, rund 72.000, FKM-Standard 59.060), die Frühjahrsmesse Offa St. Gallen (fünf Tage, rund 95.000), die Südwest Messe VS-Schwenningen (neun Tage, FKM-Standard 105.650) und die Herbstmesse Foire Européenne Straßburg (elf Tage, OJS-Standard 201.370).Einen Rückgang erfuhren die Regio-Mes-se Lörrach (neun Tage FKM-Standard 61.020, -14,5 Prozent), die Oberrhein Messe Offenburg (neun Tage, 69.700, FKM-Standard 63.780, jeweils -8,5 Pro-zent) und die hier publikumsgrößte Ver-brauchermesse Olma St. Gallen (elf Tage, rund 370.000 Besucher, -4 Prozent).Ein differenziertes Ergebnis weist die Ba-den Messe Freiburg mit 17. Badischer Handwerks- und Gewerbeausstellung Hagea aus (neun Tage, FKM-Standard 76.520, -5,2 Prozent gegenüber der Mes-se vom Vorjahr mit Badischer Landwirt-schaftsausstellung Bala, jedoch +5,7 Pro-zent gegenüber der Baden Messe/Hagea vor drei Jahren).

Umsätze und MessestrategienUmsatzmäßig wird von guten Ergebnis-sen in allen jeweils vertretenen Bereichen berichtet, nur vereinzelt werden Bauen, Wohnen, Energie, Auto und Sportklei-dung hervorgehoben. In Zahlen stiegen zum Beispiel auf der Foire Européenne in Straßburg die Käuferrate von 53 Prozent im vergangenen Jahr auf jetzt 66 Prozent

und der durchschnittliche Betrag des Wa-renkorbes pro Haushalt auf 338 Euro (279 Euro). Im Falle der gezeigten niedrigeren Besucherzahlen schlugen sich diese auch in allgemein weniger Umsatz nieder.Inhaltlich und im Marketing werden die verschiedenen Messethemen immer mehr als eigenständige Bereiche für konkrete Besucher- beziehungsweise Konsumenteninteressen definiert. Alle Messe-Schlussberichte betonen die große Besucherakzeptanz des Messe-Eventcharakters. Das ist der abwechs-lungsreiche Mix aus Produktangebot, Information, Sonderpräsentationen, auch von Gastländern, und Unterhaltung. Mit dem Erlebnischarakter gilt es die Besu-cher auch künftig an die Messen zu bin-den.� epm

*Die Zahlen sind Angaben der Messegesell-schaften oder stammen aus der Datenbank des deutschen Messeverbandes AUMA. Dabei umfassen die allgemeinen Angaben auch alle freien Entritte und Einladungen, etwa Schulklassen und soziale Gruppen. Die hier genannten Zahlen gemäß den von den Prüfor-ganisationen FKM (D) und OJS (F) definierten Standards, egal ob tatsächlich geprüft oder nicht, beinhalten nur bezahlte beziehungsweise mit Besuchernamen identifizierte Eintritte. Aktuell wird die FKM-Prüfungspraxis von den deutschen Messegesellschaften heftig kritisiert. Unabhängig von den Berechnungsgrundlagen ist der hier untersuchte prozentuale Zahlen-trend bei den Besucherzahlen jedoch stets eindeutig.

Bilanz der Allgemeinen Verbraucherausstellungen 2010

Langjähriger Besucherrückgang gestoppt

Die Südwest Messe in Villingen-Schwenningen.

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25Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010 25Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

REGIOREPORTIHK Hochrhein-Bodensee

Die Region Hochrhein-Bodensee hat im Landesvergleich wieder ein Spit-

zenergebnis bei den Ausbildungsverträ-gen erzielt. Nachdem im vergangenen Jahr trotz Wirtschaftskrise die Zahl der Ausbildungsplätze nur unwesentlich um 0,1 Prozent gesunken war, konnte die IHK im Vergleich zum Vorjahr nun eine Zunah-me um 5,5 Prozentpunkte erzielen. Dies zeigt wiederum: Der Aufschwung in der Wirtschaft macht sich jetzt auch deutlich auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar.Die Mitgliedsunternehmen aus Indus- trie, Handel und Dienstleistungen bilden insgesamt 2.878 neue Jugendliche aus (Stichtag 30. September), davon 1.158 im Landkreis Konstanz und 1.720 in den Landkreisen Waldshut und Lörrach. 2009 zählte man 2.729 neue Auszubildende. Mit diesem Ergebnis nehmen die Be-triebe in der IHK-Region Hochrhein-Bo-densee den Spitzenplatz in Baden-Würt-temberg ein. Landesweit stiegen die Lehrstellen im Schnitt um 1,1 Prozent.

Die Mitgliedsunternehmen in der Region stehen zu ihrer Verantwortung, ausbil-dungswilligen und -fähigen Jugendlichen eine Lehrstelle anzubieten. Doch nicht nur das. Jan Glockauer, Geschäftsführer der Aus- und Weiterbildung bei der IHK, nennt noch einen weiteren Grund für das herausragende Ergebnis: „Die Unterneh-men haben erkannt, dass die Ausbildung im eigenen Betrieb das beste Mittel ist, um zukünftigen Fachkräftemangel zu vermeiden.“ Die IHK habe wiederum die regionale Wirtschaft mit vielen Initiativen und Aktivitäten begleitet und unterstützt. „Unsere zahlreichen Projekte wie die Aktionen zur Berufsorientierung oder die Bildungspartnerschaften zwischen regi-onalen Firmen und den Schulen sollen dafür sorgen, dass wir bei den Jugendli-chen die Ausbildungsreife am Ende ihrer Schullaufbahn verbessern“, so Glockauer weiter. Und auch die Arbeit der IHK-Ausbildungs-berater habe sich ausgezahlt, denn

Lehrstellen in Baden-Württemberg

Region hält Spitzenplatz

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26 IHK rät zum sparen

Haushaltsanalyse der großen Kreisstädte

28 tausend und eIne nacHt

Vollversammlung in den Emiraten

29 150 Gäste BeIm martInI-apéro

30 KarrIere Im doppeLpacK

Frauenwirtschaftstag in Konstanz

31 unterneHmer-aKademIe

Neues Programm

31 unterneHmer 80, fIrma 100

Grieshaber ehrt Heinrich Villiger

32 LandesBesteneHrunG

Azubis aus der Region ausgezeichnet

32 LoHnende WeIterBILdunG

Zeugnisübergabe der IHK

33 WIrtscHaft trIfft zoLL

34 ausBILderarBeItsKreIs

Schlüsselwort Persönlichkeitsbildung

36 partner In sacHen BILdunG

Projekte von Schulen und Unternehmen

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26 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

176 Betriebe sind mit ihrem Ausbil-dungsangebot neu dazugekommen, er-läutert Glockauer. Bei der Einstiegsqua-lifizierung für lernschwache Jugendliche gibt es Plätze für 256 Schulabgänger.Laut Erhebungen des Statistischen Lan-desamtes Baden-Württemberg macht sich die demografische Entwicklung bei der Besetzung neuer Ausbildungsplätze bereits bemerkbar. Glockauer plädiert in diesem Zusammenhang für eine weite-re Verbesserung der Ausbildungsreife der jungen Menschen an den Schulen. „Wir müssen zusehen, dass wir den An-teil Jugendlicher ohne Schulabschluss weiter senken können, und wir werden uns auch dafür einsetzen, dass es eine verbindliche Verankerung der Berufswe-geplanung und der Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen geben wird.“� ae

Stellten die aktuellen Zahlen des Ausbildungsmarktes vor: Jan Glockau-er, Raimund Kegel von der Handwerkskammer, Wilhelm Schreyeck und Klaus Röben von der Arbeitsagentur sowie Claudius Marx (von links).

Steigende Schulden und weniger Ein-nahmen im Stadtsäckel – dieses

Schicksal teilen die sieben großen Kreis-städte Konstanz, Waldshut-Tiengen, Lörrach, Singen, Radolfzell, Rheinfelden, und Weil am Rhein sowie die Stadt Bad Säckingen, deren Haushaltspläne 2010 die IHK Hochrhein-Bodensee jetzt ak-tuell untersucht hat. Das Fazit: Nicht die Erhöhung der Einnahmen löse das Problem, sondern ein strikter Sparkurs. Es müssten dazu alle Ausgaben auf den Prüfstand und alle Anstrengungen un-ternommen werden, die bestehenden Schulden der einzelnen Kommunen zu tilgen.Auf der Ausgabenseite ist das Personal der wohl größte Brocken. Er verschlingt mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Ein-nahmen. Das sind knapp 150 Millionen Euro der für 2010 erwarteten 270 Milli-onen Euro Steuereinnahmen. Die Perso-nalausgaben pro Einwohner sind damit im Fünfjahresvergleich um 11 Prozent gestiegen. Die Schulden pro Einwohner steigen in nur einem Jahr um 13 Prozent und erreichen damit wieder das Niveau der Jahre 2006/2007, heißt es im IHK-

Bericht. Dabei sind in dieser Rechnung die städtischen Eigenbetriebe gar nicht berücksichtigt. Die höchsten Schuldenstände verzeich-net die Stadt Bad Säckingen, gefolgt von Radolfzell, Weil am Rhein und Rheinfel-den. Diese vier Städte weisen allerdings auch den geringsten Schuldenstand ihrer Eigenbetriebe aus.Die IHK rät allen Kommunen, die Kon-solidierung ihrer Haushalte im Auge zu behalten und gleichzeitig einen strikten Sparkurs einzuschlagen. Eine Erhöhung der Hebesätze bei der Gewerbesteuer und der Grundsteuer sei aber in diesem Zusammenhang der falsche Weg. IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx sagt dazu: „Steuererhöhungen sind zum jetzi-gen Zeitpunkt kontraproduktiv. Wer jetzt die Unternehmen mit höheren Abgaben belastet, gefährdet deren Substanz. Nach-lassende Investitionsbereitschaft und sinkende Standortattraktivität wären die Folge – eine Negativspirale aus höheren Steuern auf eine eben dadurch gebremste Wirtschaftsleistung würde eingeleitet.“Sechs der acht untersuchten Städte (Waldshut, Säckingen, Konstanz, Lörrach,

Rheinfelden, Singen) liegen bei den Steu-ersätzen bereits im oberen Drittel aller großen Kreisstädte Baden-Württembergs.Am Beispiel Konstanz zeige sich exem-plarisch, wie abhängig Kommunen von einzelnen Steuerzahlern und deren un-ternehmerischem Erfolg seien, heißt es in der Analyse. Konstanz habe 2009 ein Rekordergebnis bei den Steuereinnah-men erzielt, entsprechend groß sei nun auch die Differenz zu den voraussichtli-chen Einnahmen 2010. „Wenn die Kon-junktur brummt, kommt viel Geld in das Stadtsäckel. In Krisenzeiten gehen die Kommunen aber leer aus. Dann müssen kommunale Einrichtungen schließen und notwendige Investitionen werden zurück-gestellt“, so Claudius Marx. „Eine Verstetigung der kommunalen Ein-nahmen tut Not“, meint er und plädiert für eine Reform der Gewerbesteuer. Diese erlaube es den Städten und Gemeinden, einen eigenverantwortlichen Zuschlag auf die Einkommens- und Körperschaftsteuer zu erheben. Damit hänge eine Kommune nicht mehr am Tropf einiger weniger Steu-erzahler, vielmehr finanzierten alle Bürger ihre Stadt und deren Leistungen.� ae

Haushaltsanalyse der acht großen städte im IHK-Bezirk

iHK rät Kommunen zu striktem Sparkurs

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28 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Wie in „Tausend und einer Nacht“ fühlten sich die Teilnehmer der Voll-

versammlungsreise der IHK Hochrhein-Bodensee Anfang Oktober angesichts der imposanten Architektur in den Ver-einigten Arabischen Emiraten (VAE). Und allen Unkenrufen zum Trotz: Es geht wieder aufwärts in Dubai – wenn auch auf einem Niveau, das angemessener erscheint. Beim Besuch des Sieben-Sterne-Hotels „Burj al Arab“ und des höchsten Gebäu-des der Welt, dem „Burj Khalifa“, zeigt sich die Zukunft von Dubai. In dem Emirat liegt der Fokus auf imposanten Bauwer-ken und auf Logistik, so der einhellige Ein-druck der Vollversammlungsmitglieder. Der Frachtflughafen liegt in unmittelbarer Nähe zum Hafen sowie zur „Jebel Ali Free Zone“, einer Freihandelszone, in der sich bereits mehr als 6.500 Unternehmen aus über 120 Ländern angesiedelt haben. Die Logistik-Branche ist neben dem Tou-rismus ein wichtiges Standbein von Du-bai, da die Ölvorkommen in absehbarer Zeit erschöpft sein werden.Im Gegensatz dazu Abu Dhabi, das noch über reichlich Ölvorkommen für viele

Jahrzehnte verfügt und damit finanziell eine andere Grundlage hat. Investitionen sind hier sehr strukturiert: Abu Dhabi will sich im Bereich Kultur und im hochwerti-gen Tourismus weiterentwickeln.Deutsche Unternehmen sind sicherlich gut im Geschäft, allerdings nicht selten etwas im Hintertreffen, da Ingenieurbü-ros und Beraterpositionen traditionell in englischer Hand sind. Dies betonten so-wohl die Vertreter der Botschaft als auch der Auslandshandelskammer. Wie gefragt deutsche Produkte dennoch sind, zeigt sich spätestens beim Blick auf die Straßen, auf denen Pkw aller deut-schen Nobelmarken zahlreich zu sehen sind. Dass die einheimischen Emiratis,

die weniger als 20 Prozent der Bevölke-rung stellen, sich tat-sächlich wie in „Tau-send und einer Nacht“ fühlen können, liegt sicherlich auch dar-an, dass sie weder Steuern zahlen, noch für Krankheitskosten aufkommen müssen. Trotz der Krise im ver-

gangenen Jahr wurden die Gehälter im öffentlichen Dienst um bis zu 90 Prozent erhöht – noch etwas, das für Europäer märchenhaft klingt.Ergänzt wurde der Eindruck, sich in einer Märchenwelt zu befinden, bei einer priva-ten Führung durch die Suiten des „Emira-tes Palace“, dem Gästehaus der VAE in Abu Dhabi. Auf 470 Quadratmetern pro Sui-te, mit drei Wellnessbädern und Blick aufs Meer lässt es sich gut träumen. Der Traum platzt jedoch beim Blick auf die Übernach-tungspreise: Sonderangebote ab 25.000 Dollar sind leider kein Schnäppchen. Die Teilnehmer wohnten denn auch anderswo und günstiger auf dieser im übrigen von ihnen selbst finanzierten Reise.� bö

Vollversammlung in den Vereinigten arabischen emiraten

Auch nach der Krise wie in „tausend und einer Nacht“

Mitglieder der Vollver- sammlung in der Eingangs-halle des „Burj al Arab“.

Unverkennbar die Skyline von Dubai: in der Mitte das „Burj Khalifa“, mit 828 Metern

das höchste Gebäude der Welt.

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29Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Mit einer erfolgreichen Abschlussprüfung konnte Julia Reinacher ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokom-

munikation in der IHK Hauptgeschäftsstelle Schopfheim abschließen. Erfahrungen sammelte sie unter anderem im Geschäftsfeld Aus- und Weiterbildung, wo sie in die Gewerb-liche Prüfungsabteilung übernommen wurde. Dort wird sie künftig die Zwischen- und Abschlussprüfungen organisieren. Am 1. September hat Anna Homberger ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation in der Hauptgeschäftsstelle Schopfheim begonnen. Ihre Fachschulreife erlangte sie an der Kaufmännischen Schule in Schopfheim. Sie hat ihre Aus-bildung im Geschäftsfeld Aus- und Weiterbildung gestartet und wird im Laufe der drei Jahre in alle Bereiche der IHK ein-geführt. � ep

Julia reinacher und anna Homberger

Neue Mitarbeiterinnen

Zum traditionellen Martini-Apéro waren Anfang November rund 150 Gäste aus der Schweiz und Deutschland ins Res-

taurant Seerhein in Konstanz gekommen. Die IHK und der Ar-beitgeberverband Kreuzlingen und Umgebung (AGV) richten gemeinsam den Unternehmertreff aus. Hauptgeschäftsführer Claudius Marx betonte in seiner Begrüßungsrede, dass er sich besonders über das ausgewogene Verhältnis von Schweizer und Deutschen freue. Michael Hüppi, Präsident des Fußballclubs FC St. Gallen, gab in seinem Vortrag einen Einblick in das internati-onale Fußballgeschäft. Dr. Wolfgang Klöckner, Sportpsychologe an der Universität Konstanz, zeigte auf, welche komplexen psy-chischen Prozesse im Menschen ablaufen, damit er zu (Hoch-)Leistungen motiviert ist. AGV-Präsident Christian Neuweiler und Sekretär Fabian Kapfhamer freuten sich über die große und posi-tive Resonanz auf den Martini-Apéro, der nächstes Jahr wieder in Kreuzlingen ausgerichtet wird. � ae

martini-apéro

150 gäste im Seerhein

Die IHK-Unternehmer-Akademie, ein Zusammenschluss süd-deutscher IHKs, stellt ihr Programm für 2011 vor. Themen-

bereiche sind Unternehmensführung und -strategie, Perso-nal- und Organisationsentwicklung, Recht und Finanzen sowie Marketing und Vertrieb. Trainer vermitteln aktuelles Manage-ment-Wissen an Unternehmer, Geschäftsführer und Führungs-kräfte. Der Erfahrungsaustausch nimmt in den Seminaren und Workshops eine zentrale Rolle ein. Ausgewählte Seminarho-tels öffnen Möglichkeiten für zusätzliche Aktivitäten. � js

proGrammanforderunGJohanna Speckmayer | Tel. 07622 3907-231 E-Mail: [email protected]

IHK-unternehmer-akademie

Neues programm

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30 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

gemeinsam erfolgreich sein, eine glückliche Partnerschaft leben und

die familiären Aufgaben im Bereich Kindererziehung oder Angehörigenbe-treuung gut koordinieren zu können, ist heute das Ziel vieler gut ausgebildeter Paare. In vielen Wirtschaftszweigen sind solche Doppelkarrieren zu finden, wie die Unternehmerfrau Isolde Fröh-lich in der Podiumsdiskussion sagte. Daran nahmen auch Antje von Dewitz, Geschäftsführerin der Vaude Sport GmbH & Co. KG, Dr. Kai Handel, Prä-sident der Hochschule Konstanz, Dr. Thomas Hinz, Professor für empirische Sozialforschung an der Universität Kon-stanz, und Waltraud Liebl-Kopitzki, Lei-terin des Amts für Schule, Bildung und Wissenschaft der Stadt Konstanz, teil. Sie waren der Einladung anlässlich des fünften Frauenwirtschaftstags gefolgt,

der an der Hochschule für Technik, Wirt-schaft und Gestaltung (HTWG) in Kons-tanz stattfand.Neben der Mitarbeit in der familien-geführten Schreinerei hat sich Isolde

Fröhlich mit dem Unternehmen Crea-tionen in Holz GmbH in Neuhausen selbstständig gemacht und ist außerdem als vorsitzende der Unternehmerfrauen aktiv. „Bei uns war es ein Vorteil, dass Wohn- und Arbeitsplatz so dicht beiein-ander liegen,“ erklärte sie. Auch die Un-terstützung der Großfamilie ermöglichte es dem Ehepaar, erfolgreich beruflich tätig zu sein. Im Gegensatz zur Welt der Wissenschaft sei ein klein strukturierter Handwerksbetrieb flexibler, wenn es um Arbeitszeiten der Mitarbeiter gehe. Dennoch ist das Thema Doppelkarriere-paare überall aktuell, denn der demo-grafische Wandel, das weltweit stei-gende Ausbildungsniveau der Frauen und der internationale Wettbewerb um qualifizierte Fach- und Führungskräfte erfordern Veränderungen in allen Wirt-schaftssparten.� Petra�Schlitt-Kuhnt

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frauenwirtschaftstag in Konstanz

Karriere im DoppelpackUnternehmerfrau Isolde Fröhlich (von links) diskutiert unter anderem mit Dr. Kai Handel, Präsident der Hoch-schule Konstanz, Moderatorin Marion Woelki, Leiterin des Gleichstellungsreferats der Universität Konstanz, und Dr. Thomas Hinz, Professor für empirische Sozialforschung, über das Thema Doppelkarri-erepaare.

HiNteRgRuNDder fünfte frauenwirtschaftstag wurde orga-nisiert von der universität Konstanz und der Hochschule Konstanz technik, Wirtschaft und Gestaltung in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, der Kontaktstelle frau und Beruf der Handwerks-kammer Konstanz sowie dem regionalbüro der arbeitsgemeinschaften für berufliche fortbil-dung. In Workshops und Vorträgen setzten sich die teilnehmer in diesem Jahr mit dem thema doppelkarrierepaare auseinander.

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31Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Hurt_grau_Hurt_grau 19.11.10 13:03 Seite 1

Mit einem rauschenden Fest im Euro-papark in Rust feierte Zigarrenbaron

Heinrich Villiger gleich zwei Jubiläen. Der Doyen der Tabakbranche feierte im Frühsommer seinen 80. Geburtstag und sein Unternehmen, die Villiger Deutsch-land mit Sitz in Waldshut-Tiengen, das 100-jährige Bestehen. Viel Prominenz war dann auch nach Rust gekommen, um mit Heinrich Villiger diese Anlässe ge-bührend zu würdigen. Zu den Ehrengäs-ten zählten auch Kurt Grieshaber und sei-ne Gattin. Der IHK-Präsident überreichte dem Doppeljubilar eine Urkunde, die das große unternehmerische Engagement von Heinrich Villiger dokumentieren soll. Villiger Deutschland beschäftigt derzeit rund 450 Mitarbeiter. Das 1888 in der Schweiz gegründete Familienunterneh-men gehört heute zu den weltweit füh-renden in der Zigarrenbranche und expor-tiert in 80 Länder der Erde.� ae

Kurt Grieshaber ehrte Heinrich Villiger

Der unternehmer ist 80, die Firma 100

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Kurt Grieshaber (rechts) überreichte Heinrich Villiger eine Urkunde zum Jubiläum.

IHK Im Internet

Vielfältige aktuelle Informationen finden sie rund um die uhr auf unserer Website:

www.konstanz.ihk.de

sie erreichen uns per e-mail unter der adresse:

[email protected]

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32 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

im Rahmen einer Feierstunde in der Sparkasse Hochrhein in Waldshut erhiel-

ten insgesamt 126 Absolventen ihre Zeug-nisse für ihre erfolgreichen Abschlüsse in den Weiterbildungslehrgängen. Ins-gesamt waren zwölf verschiedene Wei-

terbildungslehrgänge im gesamten IHK-Bezirk, der die drei Landkreise Konstanz, Waldshut und Lörrach umfasst, beendet worden. Aus den Händen von IHK-Geschäftsfüh-rer Jan Glockauer und Vizepräsident Diet-

mar Kühne, der auch die Laudatio hielt, konnten 64 Absolventen ihre Zeugnisse entgegennehmen. Rund zweieinhalb Jahre haben die Teilnehmer berufsbeglei-tend an den Wochenenden studiert und sich weitergebildet. � ae

zeugnisübergabe der IHK in der sparkasse Hochrhein

Weiterbildung lohnt sich

Bereits zum vierten Mal zeichnete der Baden-Württembergische Industrie-

und Handelskammertag (BWIHK) die besten Nachwuchskräfte im Land aus. Mitte November erhielten die 112 punkt-besten Auszubildenden ihrer jeweiligen Berufe, die alle ihre Prüfung mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen haben, sowie deren Ausbildungsbetriebe vor mehr als 500 Gästen im Congress Center Heiden-heim ihre Ehrungen im Rahmen einer Feierstunde. Unter ihnen waren auch vier Auszubildende aus dem IHK-Bezirk Hochrhein-Bodensee: Die Automobil-kauffrau Vanessa Wagner vom Autohaus Südstern Bölle AG aus Singen, der Fach-informatiker Mirko Spindler von der „KU-MAvision“ aus Waldshut-Tiengen, der Naturwerksteinmechaniker Raphael Hol-zer vom Granit Marmorwerk Stächelin GmbH aus Efringen-Kirchen und der Zer-spanungsmechaniker Daniel Steidle von der Breyer GmbH aus Singen hatten sich durch ihre sehr guten Noten qualifiziert. Bernd Bechtold, Präsident des BWIHK,

konnte in seiner Rede mitteilen, dass die Südwestbetriebe auch im Ausbildungs-jahr 2010 in Baden-Württemberg ihr her-vorragendes Ergebnis aus dem Vorjahr halten konnten: „Mit 27 Bundesbesten,

also punktbesten Auszubildenden in ganz Deutschland, haben sie erneut ge-zeigt, welch hoher Qualitätsstandard in der Ausbildung in Baden-Württemberg herrscht.“ � ae

Landesbestenehrung

Die erfolgreichsten Nachwuchskräfte

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BWIHK-Präsident Bernd Bechthold, Moderatorin Katrin Bauerfeind, Daniel Steidle, Vanessa Wagner und IHK-Präsident Kurt Grieshaber (von links) in Heidenheim.

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Der Landkreis Waldshut schreibt zum zweiten Mal seinen In-novationspreis aus. Unter dem Motto „Wirtschaft innovativ:

Familienfreundliche Unternehmen“ sind in diesem Jahr alle pri-vaten und öffentlichen Unternehmen im Landkreis zur Teilnahme aufgerufen, die mit zukunftsorientierten Aktivitäten die Verein-barkeit von Familie und Beruf in ihrem Betrieb fördern. Beispiel-hafte Maßnahmen und Projekte will das Landratsamt mit dem In-novationspreis 2010 prämieren und öffentlich würdigen. Gesucht werden Leistungen, die auf andere Betriebe übertragbar sind, aber auch individuelle, kreative Lösungen, die die besondere Struktur des vorgeschlagenen Unternehmens berücksichtigen.Vorschläge können bis zum 31. Dezember von den Unternehmen selbst eingebracht werden. Eine Jury wird die eingegangenen Vorschläge beurteilen und über die Preisaufteilung entscheiden. Die Preissumme beträgt insgesamt 10.000 Euro. Die Verleihung der Preise erfolgt im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Frühjahr 2011. � ae

InformatIonBewerbungsunterlagen gibt es unter www.familien-plus.de oder beim Amt für Wirtschaftsförderung und Nahverkehr, Tel.: 07751 862603.

Innovationspreis 2010 des Kreises Waldshut

Familienfreundliche unternehmen gesucht

Mitgliedsunternehmen der IHK und die Zollverwaltungen aus Deutschland und der Schweiz treffen sich am Jahresende

wieder zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch in Konstanz und Schopfheim. Vertreter der Zollver-waltungen werden allgemeine Infor-mationen zu aktuellen Zollthemen und eine Vorschau auf Neues im Jahr 2011 vorstellen. Es besteht die Möglichkeit, auch individuell mit den Vertretern der Zollverwaltung zu sprechen. Die Veran-staltung wird im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Enterprise Europe Network angeboten und ist kostenfrei.Die Gespräche finden am 14. Dezember in der IHK in Konstanz und am 16. De-zember in der IHK in Schopfheim, jeweils von 9 Uhr bis 12.30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.�hs

anmeLdunGBirgit Hasel | Tel.: 07622 3907-234 | E-Mail: [email protected]

Wirtschaft trifft zoll

Deutsch-Schweizer gespräche zum Jahresende

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RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

im halbjährlichen Turnus treffen sich die Ausbilder im Ausbildungsberuf

„Industriekaufmann/-frau“ der Indust-rieunternehmen der Landkreise Lörrach und Waldshut zu einer Arbeitstagung. Im Oktober hat die Energiedienst GmbH ins Kraftwerk Wyhlen eingeladen. Die Gäste erhielten einen Einblick in die vielfältige Ausbildungswelt des Unternehmens und in die Unternehmengeschichte. Die stän-digen Investitionen und die daraus resul-tierende wachsende Leistungsstärke des Unternehmens wurden präsentiert. Bei der anschließenden Führung durch das Kraftwerk wurden viele Fragen beantwor-tet. Beeindruckt waren die Gäste nicht nur von den in den 90er Jahren eingebau-ten Strafloturbinen, die zum Teil die Fran-

cisturbinengruppen ablösen. Aber auch die Fischtreppen und der erste Fischlift am Oberrhein waren sehenswert.Tanja Deuter von der Mehrwert-Agentur für Soziales Lernen gGmbH in Stuttgart sprach anschließend über das Thema „Key – Schlüsselqualifikationen für die be-rufliche Bildung“. Soziale Kompetenzen sind für Auszubildende oft keine Selbst-verständlichkeit mehr. Zugleich werden sie, wie auch die Persönlichkeitsbildung, immer wichtiger, da die Arbeitswelt neue Herausforderungen mit sich bringt was Flexibilität, Verantwortung, Engagement und Motivation betrifft. Durch einen vier-zigstündigen Einsatz in einer sozialen Ein-richtung sollen Azubis gestärkt werden, selbstständig zu handeln, Kooperationen

einzugehen und Verantwortung zu über-nehmen. Ausdauer und Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Sensibilität, Konfliktfähig-keit, Flexibilität, das sind Aspekte sozialen Lernens. Die Agentur Mehrwert vermit-telt solche Einsätze, bereitet die Azubis darauf vor, begleitet sie und reflektiert gemeinsam mit Betrieb und Azubis die Erfahrungen und den Transfer in den Ar-beitsalltag. Außerdem wurden Themen wie Berichts-heftführung, Prüfungsanforderungen im Bereich der Abschlussprüfung, Euregio-Ausbildung, Bildungspartnerschaften mit allgemeinbildenden Schulen, kostenlose Nachhilfemöglichkeiten und die Notwen-digkeit der Weiterbildung der Mitarbeiter angesprochen. � ep

ausbilderarbeitskreis der Industriekaufleute im Kraftwerk Wyhlen

Schlüsselwort persönlichkeitsbildung

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SAcHveRStäNDige

die öffentliche Bestellung und Vereidigung von HorstMoser, Bau-techniker, maurermeister, von der IHK Hochrhein-Bodensee als sach-verständiger für das sachgebiet „Grundstücks- und Gebäudeschät-zungen“ öffentlich bestellt und vereidigt, ist erloschen.

35Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

einmal im Jahr treffen sich die rund 600 Partner des Enter-prise Europe Netzwerkes aus allen 27 EU-Ländern, um sich

auszutauschen und mit Vertretern der EU-Kommission in ei-nen Dialog zu treten. Schwerpunkt des diesjährigen Treffens in Antwer-pen war die Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zu Zukunftsfragen.Neben Themen wie der europäischen Chemikalienpolitik oder der Verbes-serung der Arbeitssicherheitsorgani-sation in den Betrieben standen auch EU-Hilfen für Innovation und Internati-

onalisierung auf der Agenda. Vorgestellt wurde unter anderem ein neues E-Learning-Portal für Steuer- und Zollfragen, auf dem unter http://ec.europa.eu/ecip/ für Neueinsteiger und auch andere Interessierte Schulungen zur Mehrwertsteuer, zum AEO oder zur EORI-Nummer angeboten werden. bö

enterprise europe network

europatreffen in Antwerpen

Zur Berufemesse Jobdays kamen insgesamt rund 3.500 Besucher in die Stadthalle Singen, darunter 2.600 Schüler.

Umfragen unter den Ausstellern ergaben ein sehr positives Ergebnis. Verschiedene Aussteller haben bereits ihre Teilnah-me zu den Jobdays 2011 zugesichert. Bei der Berufemesse konnten sich die Besucher in 35 Vorträgen und Workshops rund um die Themenbereiche Bildung, Ausbildung sowie Wei-terbildung informieren.Die rund 70 Aussteller hatten an den beiden Messetagen über ihr Unternehmen, die angebotenen Berufsbilder oder Studiengänge, Aufnahmemodalitäten, Karrierechancen und vieles mehr berichtet. Ein Anziehungspunkt waren die Vorträ-ge zum Thema Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Vorträge und Foren zum Thema Weiterbildung am Donnerstag- und Frei-tagnachmittag waren stärker besucht als im Vorjahr. Die Jobdays sind eine wichtige und umfassende Plattform für alle Bildungsinteressierten. Durchweg positive Resonanz er-gab bei der Besucherumfrage das umfangreiche Angebot und die überwiegend hohe Qualität der sich präsentierenden Un-ternehmen, Einrichtungen, Verbände und Bildungsträger. � ae

Berufsmesse Jobdays

3.500 Besucher in Singen

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36 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Die Berufswahl ist die wohl wichtigste Entscheidung im Leben. Rund 350 Ausbildungsberufe gibt es mittlerweile

in Deutschland, die Vielzahl der beruflichen Weiterqualifikati-onen und Studienangebote gar nicht mitgerechnet. Wie soll sich ein junger Mensch nach Abschluss der Schule ange-sichts einer solchen Fülle richtig entscheiden? Mit der Initiati-ve Bildungspartnerschaften wollen die Wirtschaftskammern und die Schulträger des Landes Möglichkeiten zur Berufsori-entierung von Schülern schaffen. Seit 2008 wird an dem Aufbau eines flächendeckenden Netz-werkes zwischen Schulen und Unternehmen gearbeitet. Das Ziel ist, dass jede allgemeinbildende und weiterführende Schule eine Partnerschaft mit einem regionalen Unterneh-men aufbaut und pflegt. Im Bad Säckinger Kursaal zeigten Mitte Oktober im Rahmen einer Informationsveranstaltung Schulen und Unternehmen aus der Region Hochrhein-Boden-see, welche spannenden Projekte daraus entstehen können. Auch Regierungspräsident Julian Würtenberger war gekom-men und zeigte sich beeindruckt von den zur Schau gestellten Beispielen. In seiner Rede vor rund 400 eingeladenen Ver-tretern aus Schule und Wirtschaft warb er denn auch für die Initiative und dankte den Kammern dafür, dass sie das Thema Bildungspartnerschaften aufgegriffen haben. Gerade in der Berufsfindungsphase sei es besonders wichtig, praktische Erfahrungen zu sammeln. Das fördere auch die Ausbildungs-reife. Für die Unternehmer und die Schulen seien Bildungs-partnerschaften eine klassische Win-win-Situation, sagte Würtenberger. Die Betriebe hätten schließlich die Möglichkeit

zu sehen, welche Jugendlichen in ihrem regionalen Umfeld welche Fähigkeiten besitzen.Martin Voßler vom Regierungspräsidium stellte anschließend eine Auswahl der bisher bestehenden Bildungspartnerschaf-ten im Regierungsbezirk Freiburg vor. Im Landkreis Lörrach gibt es zurzeit 21, im Landkreis Waldshut 28 und im Landkreis Konstanz 18 solcher Partnerschaften.Michael Kraus von Endress und Hauser aus Maulburg stellte eine solche Kooperation aus Sicht eines Ausbildungsbetrie-bes vor. Schüler und Lehrer für technische Projekte zu begeis-tern stehe dabei für sein Unternehmen im Vordergrund. Dabei bediene sich Endress und Hauser keinerlei Standardprogram-me, sondern stimme die jeweiligen Projekte immer mit dem Bedarf der Schule ab. Mit der Gewerbeschule in Lörrach habe man beispielsweise einen intelligenten Regenwasser-sammler entwickelt, so Krause. Auch werden die Azubis von Endress und Hauser in die Projekte eingebunden. „Wir lernen durch die Bildungspartnerschaften frühzeitig potenzielle Be-werber kennen“, sagte Michael Krause. Hans Martin Bratzel, Rektor der Walter von Klingen-Realschule in Wehr beschrieb dann die Perspektive der Schule. Ihm habe es gezeigt, wie wichtig die Bildungspartnerschaft für die innere Schulent-wicklung sein. Die Qualität dieser Zusammenarbeit zeige sich daran, dass durch die Vernetzung von Unterricht und Realität die verschie-denen Kompetenzen seiner Schüler stärker deutlich würden.Handwerkskammerpräsident Bernhard Hoch machte in sei-nem Schlusswort nochmals deutlich, welch großer Gewinn in Bildungspartnerschaften für alle Beteiligten stecke. Sie böten den jungen Menschen interessante Einblicke in die heutige Arbeitswelt.� ae

schulen und unternehmen stellten projekte vor

partner in Sachen Bildung

Michael Kraus, Hans-Martin Bratzel, Bernhard Hoch, Julian Würtenberger, Claudius

Marx und Martin Voßler (von links).

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in München wurden im Oktober Deutschlands umwelt-freundlichste Handelsimmobilien ausgezeichnet. Das Be-

triebsgebäude der Fruchthof Konstanz GmbH gehört neben einem Lebensmittelmarkt in Berlin und einem Einkaufszen-trum in Duisburg zu den drei Preisträgern. Der Wettbewerb wird vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbe-wusstes Management organisiert. Das Gebäudekonzept der Fruchthof Konstanz GmbH überzeugte durch seinen äußerst geringen Primärenergiebedarf für Kühlung und Heizung mit-tels Geothermie und die intensive Begrünung der über 1.200 Quadratmeter großen Dachflächen. Photovoltaik und Regen-wassernutzung runden das ökologische Gesamtkonzept effi-zient ab. � sp

fruchthof Konstanz

preis für Betriebsgebäude

Bilanzbuchhalter/innen besetzen unternehmenswichtige Posi-tionen im Management und ermöglichen durch ihre exzellen-

ten Kenntnisse im Finanz- und Rechnungswesen eine erfolgrei-che Unternehmensentwicklung. Mit der neuen internationalen Ausrichtung des Lehrganges zum/zur Geprüften Bilanzbuch-halter/in wird den geänderten Anforderungen durch das Bilanz-rechtsmodernisierungsgesetzes Rechnung getragen. Im März 2011 beginnt in der IHK in Schopfheim ein neuer Lehrgang, der diese Weiterbildung in überschaubarer Zeit anbietet: Der be-rufsbegleitende Unterricht abends und samstags wird ergänzt durch drei kompakte Power wochen. So ist gewährleistet, dass bereits in wenig mehr als drei Semestern ein Abschluss erreicht werden kann. Der Lehrgang vermittelt neben finanzwirtschaftli-chem Management, Kosten- und Leistungsrechnung, Jahresab-schluss und betrieblicher Steuerlehre solide Kenntnisse im HGB sowie in IFRS. � js

anmeLdunGJohanna Speckmayer | Tel.: 07622 3907-231 E-Mail: [email protected]

turbolehrgang in drei semestern

geprüfter Bilanzbuchhalter

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IHK Hochrhein-Bodensee RegioRepoRt

LeHrGänGe und semInare der IHKdatum tHema VeranstaLtunGs- euro

Informationen: Konstanz, tel. 07531 2860-133; schopfheim, tel. 07622 3907-230

ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490

Training für Auszubildende

13.01.10 Der Kunde am Telefon – die richtigen Worte finden Konstanz 99

außenwirtschaft

19.01.10 Incoterms 2010 Konstanz 150

Büromanagement / edV / finanz- und rechnungswesen / einkauf

09./10.12.10 Personalbüro / Lohnsteuerpraxis 2011 – Aktuelles zum Jahreswechsel Konstanz/Schopfheim 240

ab Dezember 10 Verkaufsprofi für den Mittelstand – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Engen am Bodensee anfragen

Februar 2011 Buchführung und Abschluss – Grundstufe – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 460

Februar 2011 Professionelles Office-Management – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 460

führung / persönlichkeitsentwicklung

07.12.10 Führungsimpuls 4 – Die Führungskraft als Teamentwickler Konstanz 80

17.12.10 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist normal! Schopfheim 240

01.02.11 Zeitmanagement und Arbeitstechnik Konstanz 240

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40 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

LeHrGänGe und semInare der IHKdatum tHema VeranstaLtunGs- euroführung / persönlichkeitsentwicklung

auf Anfrage Wirtschaftsmediator/in EBS/IHK Konstanz oder Radolfzell anfragen

Gaststättenunterrichtung

regelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 75

Gesundheit/pflege

auf Anfrage Präsenzkraft in der Pflege – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Singen/Waldshut anfragen

technik/umwelt/Verkehr

Frühjahr 2011 Technik für Kaufleute – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 650

09./10.12.10 REACH und GHS – Aktuelles zur Umsetzung Schopfheim/Konstanz 100

prüfungslehrgänge

auf Anfrage Geprüfte/r Buchhalter/in IHK Konstanz 1.950

Dezember 2010 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Schopfheim 3.950

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Handelsfachwirt/in Schopfheim 2.950

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Überlingen 3.250

auf Anfrage Geprüfte/r Rechtsfachwirt/in Konstanz anfragen

Frühjahr 2011 Fachwirt/in für Wellness und Beauty IHK – Fernstudium mit 20 Präsenztagen Ihringen 4.350

prüfungslehrgänge

auf Anfrage Geprüfte/r Fachkauffrau/-mann Einkauf und Logistik Maulburg 2.950

Frühjahr 2011 Fachwirt/in für die Textil- und Bekleidungswirtschaft Bad Säckingen 3.500

Mai 2011 Kombinierter Studiengang Wirtschaftsfachwirt/in + Betriebswirt/in Überlingen 6.200

Frühjahr 2011 Kombinierter Studiengang Technische/r Fachwirt/in + Technische/r Betriebswirt/in Überlingen 6.900

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Betriebswirt/in Schopfheim 3.700

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik oder Mechatronik Singen/Bad Säckingen anfragen

auf Anfrage/Frühjahr 2011 Geprüfte/r Industriemeister/in Metall Singen/Bad Säckingen anfragen

Herbst 2011 Geprüfte/r Industriemeister/in Chemie Rheinfelden anfragen

auf Anfrage Geprüfte/r Industriemeister/in Textil Bad Säckingen anfragen

auf Anfrage Industriemeister/in Kunststoff und Kautschuk Schopfheim anfragen

Herbst 2011 Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Lörrach/Konstanz 1.800

Januar 2011/Herbst 2011 Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Schopfheim/Singen 3.950

Herbst 2011/Frühjahr 2011 Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in Schopfheim/Singen 3.700

auf Anfrage Vorkurs „Naturwissenschaftliche Grundlagen“ für Industriemeister und Elektrofachkräfte Schopfheim 200

Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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41Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Die Firma Brekina produziert Miniaturen

Ein modellhafter Betriebteningen. Die Größe heißt H0, in Wor-ten: H Null. Kenner wissen, das entspricht einem Maßstab von 1 zu 87. Die Miniatu-ren, die Brekina produziert, sind also 87 Mal kleiner als ihre originalen Vorbilder. Nicht mal fingerlang ist etwa der VW Bully, der absolute Bestseller. Rund 2,5 Millionen davon hat das Teninger Unter-nehmen seit 1980 verkauft, in rund 1.200 Varianten. Aktuell sind auch DDR-Trans-porter und alte Stadtbusse sehr gefragt. Brekina macht als einziger deutscher Her-steller keine Gegenwartsmodelle und ist Marktführer bei Oldtimern mit einem Ab-satz von rund 700.000 Modellen pro Jahr. Seit 2004 zählen dazu auch Eisenbahnen und Schienenbusse.Bis aus einem Original eine Miniatur wird, vergehen etwa 15 Monate. Am Anfang steht ein genaues Scannen des echten Autos. Ein so genannter Faro-Messarm mit einer beweglichen Filzkugel als Hand tastet das ganze Fahrzeug ab. Senso-ren notieren jede Bewegung, und eine spezielle Software errechnet daraus die Außenhaut. Dann sind die technischen Zeichner an der Reihe: Sie brechen die Daten auf H0-Größe herunter und zerlegen sie in etwa 20 produzierbare Einzelteile. Rund 100.000 Euro kostet die Entwicklungsarbeit pro Modell in

Deutschland, in China genau die Hälfte. Seit einigen Jahren lässt Brekina dort seine Pkw und Bahnen fertigen, das sind etwa 75 Prozent der gesamten Produkti-on. In Teningen entstehen noch die Bus-se, Lastwagen und der VW Bully. Den Firmensitz teilt sich die Brekina Mo-dellspielwaren GmbH, die 16 Mitarbeiter zählt, mit ihren Schwesterunternehmen, bei denen sie fertigen lässt: der Hartung Kunststoffwerk-Werkzeugbau GmbH und der Kunststoff-Montage Hartung (zusam-men 50 Mitarbeiter). Die drei Betriebe haben den gleichen geschäftsführen-den Gesellschafter: Werner Hartung hat die Kunststofffirmen von seinem Vater übernommen und ist 1982 bei Brekina eingestiegen. Deren Gründer Breiten-bach, Kießling und nann, drei Handels-vertreter der Spielwarenbranche, hatten 1980 mit der Produktion von Klassikern und Veteranen als Miniaturen begonnen, doch das Kaufmännische stand hintan. „Ich hab das als sportlichen Ehrgeiz ge-sehen“, erklärt Werner Hartung (60) sei-nen Einstieg in den Modellbau. Er ist ein Autonarr, sammelt seit seiner Kindheit Autoprospekte, die mittlerweile mehrere Regalmeter füllen und ein wertvolles Ar-chiv für Brekina darstellen. Doch mit dem Einstieg in die Branche hängte er die ei-gene Sammelleidenschaft an den Nagel. „Die Emotionalität hat im Geschäft nichts zu suchen“, sagt der Diplom-Kaufmann. Das Interesse an alten Autos ist geblie-ben und verbindet Hartung mit seinen Kunden. Im „Brekina-Autoheft“, das ein-mal pro Jahr mit einer Auflage von rund 7.000 Stück erscheint, erzählt er die Ge-schichten der Oldtimer.„Wenn man so etwas macht, ist man mit der Szene total im Einklang“, sagt Matthias Frank, kaufmännischer

Leiter von Brekina, Har-tungs rechte Hand und ebenfalls Autonarr. Die

beiden haben überall ihr Ohr, kennen die Trends und wissen so, welche Modelle der Markt möchte. Auf Messen wie jetzt gerade im November auf der Modellbahn-messe in Köln pflegen sie den Kontakt zur Szene. Diese ist komplett männlich und in den drei Jahrzehnten, in denen es Bre-kina gibt, auch um einige Jahre gealtert. Anfang 50 ist der Durchschnittskunde mittlerweile, dafür aber finanzkräftiger als früher. Und so kompensieren steigende Preise die sinkenden Stückzahlen und halten den Umsatz stabil. Brekina-Minia-turen sind Spielwaren, kein Spielzeug. Sie sind nicht für Kinder bestimmt und müs-sen sich daher keiner Sicherheitsprüfung unterziehen. Die erwachsenen Samm-ler wollen, was für Kinder gefährlich ist: abnehmbare Kleinteile, viel Chrom und Lack.Jeden Monat präsentiert Brekina einen zwei- bis vierseitigen Prospekt mit rund 30 Artikeln: neue Farben und Ausstattun-gen sowie in der Regel auch monatlich ein neues Formmodell. Die Flyer erhält der Fachhandel, über den Brekina immer noch ausschließlich vertreibt, obwohl sich die Zahl der deutschen Fachhändler seit Anfanger der achtziger Jahre von fast 2.000 auf nun rund 400 reduziert hat. Es gibt keinen Direktverkauf, aber viele Aufträge von Industriekunden. Ab einer Stückzahl von 500 können sie ihre eige-ne Miniatur ordern. Einige Firmenkunden verkaufen sie weiter, und so ist die Post AG mittlerweile der größte Verkäufer von Brekina-Modellen.� kat

Vier Brekina-Minis von oben links im Uhrzeigersinn: Ein Reisebus der Hohen-

zollerischen Landesbahn, die VW-Kombina-tion „Pfanni Hausfrauenberatung“,

die Draisine „Wolff Walsrode“ und ein Barkas der DDR-Volkspolizei.

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42 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Firmen

Schopfheim. Die Maas und Peither AG aus Schopfheim belegt eine Ni-sche: Die Pharmazeutin Anita Maas so-wie die Diplom-Ingenieure Barbara und Thomas Peither betreiben seit 1999 den einzigen Verlag der Welt, der auf Fachli-teratur zu Good Manufacturing Practice (GMP) spezialisiert ist. Hinter GMP verbergen sich Vorschriften, die Hersteller von pharmazeutischen Produkten einhalten müssen, um Arznei-mittel produzieren zu dürfen. Dazu ge-hören zum Beispiel Hygiene und Keim-freiheit. „Abweichungen in der Qualität können sich direkt auf die Gesundheit der Verbraucher auswirken“, sagt Bar-bara Peither. Ihre Kunden seien nahezu alle Pharmafirmen – also auch Roche, Novartis, Bayer-Schering und Pfizer – sowie deren Zulieferer, Universitäten, Überwachungsbehörden und Unterneh-mensberater. Auch wenn die meisten im deutsch-sprachigen Raum sitzen, hat der GMP-Verlag bereits Kunden in 65 Ländern.

Darunter sind neben allen europä-ischen Ländern, den USA – dort hat das Unternehmen auch eine Niederlas-sung – und Kanada auch Saudi-Arabien, Argentinien und Australien. Denn das Loseblattwerk „GMP Berater“, längst Standardwerk in der Branche, gibt es seit 2006 auch auf englisch als „GMP Manual“. Auf elf Ordner mit insgesamt rund 7.000 Seiten ist die deutsche Ausgabe inzwi-schen angewachsen. Mit jeweils rund 880 bis 1.000 Seiten wird sie dreimal im Jahr aktualisiert. Vier Loseblattsammlun-gen hat die Maas und Peither AG derzeit im Programm und veröffentlicht zudem beispielsweise fünf bis zehn neue Fach-bücher pro Jahr. Seit seiner Gründung wächst der natur-wissenschaftliche Fachverlag kontinu-ierlich. Damit auch räumlich die Mög-

lichkeit zu expandieren besteht, ist das Unternehmen im Sommer innerhalb von Schopfheim umgezogen. Denn Barba-ra Peither geht davon aus, dass in den nächsten ein bis zwei Jahren Bedarf für neue Mitarbeiter besteht. Zurzeit hat der Verlag 15 Beschäftigte, darunter ist eine Auszubildende zur Medienkauffrau. Die Besonderheit: Es gibt keine Vollzeit-stellen. Alle Angestellten arbeiten maxi-mal 32 Stunden pro Woche, drei von zu Hause aus. „Teilzeitstellen werden ge-sucht“, erklärt Barbara Peiter. „Familie und Beruf können so besser kombiniert werden.“ Dass bei der Maas und Peither AG mehr Frauen als Männer beschäftigt sind, liege aber nicht am Arbeitszeitmo-dell. „Das ist typisch für die Verlagsbran-che.“ � mae

Maas und Peither

Der einzige GMP-Verlag

Das Loseblattwerk „GMP-Berater“ der Maas und Peither AG.

Wiko Bausoftware feiert 25. Geburtstag

Wechselvolle FirmengeschichtefreiBurg. Den Firmennamen Wiko Bausoftware GmbH gibt es erst seit gut einem Jahr – und doch feierte das Unter-nehmen im Oktober bereits seinen 25. Geburtstag: Der Anbieter von betriebs-wirtschaftlicher Software für Architektur- und Ingenieursbüros blickt auf eine wech-selvolle Geschichte zurück.Im Jahr 1985 gründete der heutige Wiko-Geschäftsführer Rainer Trendelenburg die ODS GmbH und brachte eine Soft-ware zum Controlling von Baukosten auf den Markt. Schon in den 80er Jah-ren liefen die Produkte der Firma zur Steuerung von Bauprojekten unter dem Namen Wiko – als Abkürzung für Wirtschaftlichkeits-kontrolle. Das Unternehmen wuchs, in den 90er Jahren gehörten auch erste kommunale und Landesbaubehörden zu den Kunden.

Im Jahr 2000, auf dem Höhepunkt der IT-Begeisterung an den Börsen, übernahm die Apsis AG die Firma. Gründer Rainer Trendelenburg und sein Geschäftspart-ner Elko Kuyper verließen das Unterneh-men. 2001 gründeten sie gemeinsam die „3pleP Development GmbH“ und entwi-ckelten neue Software für Projekt-Con-trolling, Unternehmenssteuerung und Kapazitätsplanung im Baubereich.2007 begann sich der Kreis zu schließen: Die „3pleP“ übernahm das Apsis-An-

wenderzentrum – und erwarb dadurch auch wieder alle Rechte

an der Wiko-Software. Im September 2009 verschmolzen der Baubereich von „3pleP“ und das ehemalige Apsis-An-wenderzentrum zur Wiko Bausoftware GmbH.Heute arbeiten laut Firmenangaben rund 28.000 Menschen in 650 Planungsunter-nehmen und Bauverwaltungen mit Wiko-Anwendungen. Für dieses Jahr rechnet das Unternehmen mit einem zweistelli-gen Umsatzzuwachs. Unterstützt durch ein Förderprojekt des Bundeswirtschafts-ministeriums will die Firma am Freiburger

Predigertor auch künftig neue Pro-dukte entwickeln und weiter wachsen, so Geschäftsfüh-rer Elko Kuyper: „Wir rech-

nen damit, dass wir in den nächsten drei Jahren unser Team von heute 25 auf über 40 Mitarbei-ter erweitern werden.“� thg

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43Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

kurz notiErtDie GUT-Immobilien GmbH aus Villingen-Schwenningen feiert 30-jähriges Bestehen. Die Geschwister Bernhard und Hildegard Gut (heute Hildegard Gilly) gründeten das Unterneh-men 1980. Seit 1989 führt es die Immobilienkauffrau gemein-sam mit ihrem Mann Hans-Werner Gilly. Sie beschäftigen zwei Mitarbeiter. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verkauf und der Vermietung von Privat- und Gewerbeobjekten im Schwarzwald-Baar-Kreis, der Firmensitz in der Fußgängerzone von Villingen.

Die Freiburger SAG Solarstrom AG hat in den USA eine Service-Tochter gegründet, die Meteocontrol North America mit Sitz in Kalifornien. Damit will die Unternehmensgruppe den nordamerikanischen Photovoltaik-Markt erschließen und an dessen starkem Wachstum partizipieren. Bis Ende des Jahres sollen drei bis fünf Mitarbeiter eingestellt werden, ein größerer Zuwachs ist für 2011 geplant, teilte das Unternehmen mit.

Die Breisgaumilch GmbH in Freiburg hat sich in Schwarzwald-milch GmbH Freiburg umbenannt. Aufsichtsrat und Geschäftsführung des Unternehmens, das auf der Basis von zwei Genossenschaften – der Milcherzeugervereinigung Breisgau-Südschwarzwald und der Milcherzeuger-Gemein-schaft Ortenau – ruht, haben damit den zwar historisch bedeutsamen aber regional sehr engen Begriff „Breisgau“ gegen den bekannteren und überregionalen Begriff „Schwarz-wald“ ausgetauscht. So würden laut einer Pressemeldung auch

die Werke in Freiburg (Spezialist für Frischeproduk-te) und Offenburg (Spezialist für Trocknung, Milchpulver) enger miteinander verbun-den. Der Bollenhut im neuen Emblem darf natürlich nicht fehlen. Das Logo beinhaltet, je nachdem wo die Produkte herkommen, auch die Städtenamen Freiburg oder Offenburg.

Die Exorbyte GmbH aus Konstanz feiert zehnjähriges Bestehen. Außerdem gehört sie zu den zehn Firmen aus Baden-Württemberg, die Ende Oktober mit dem „Landespreis für junge Unternehmen 2010“, den Land und L-Bank vergeben, für ihre Innovationskraft ausgezeichnet wurden. Das 2000 von Benno Nieswand gegründete Unternehmen beschäftigt zurzeit 32 Mitarbeiter in Konstanz sowie vier in den Außenstellen im britischen Bristol und im US-amerikanischen Beaverton. Der Schwerpunkt von Exorbyte liegt auf der Entwicklung von fehlertoleranter Suchsoftware für große Datenmengen, die unter anderem Online-Shops, Portale, Versicherungen und Behörden einsetzen. Zu den Kunden zählen Allianz, Bundes-finanzministerium, Deutsche Post und Yahoo. Der Umsatz wuchs in den vergangenen fünf Jahren um 455 Prozent. Dafür wurde Exorbyte im Oktober von der Deloitte Prüfungs- und Beratungsgesellschaft mit einem „Rising Star“ ausgezeichnet.

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44 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Firmen

AArBurg (Schweiz)/BAd SäcKin-gen. Der Schweizer Michael Pieper (64), geschäftsführender Gesellschafter und alleiniger Inhaber des Küchenspezi-alisten Franke, hat seine Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen neu geordnet. Entstanden ist die Franke Ar-temis Group. Diese umfasst vier Berei-che. Das ist einmal die Franke Kitchen Systems Group, die Haushaltsspülen, Armaturen, Dunstabzugshauben, Abfall-trennsysteme sowie Maßanfertigungen herstellt. Zum Zweiten ist es die Franke Commercial Systems Group, die Kü-

chensysteme für Schnellrestaurants wie Mc Donald´s ebenso im Programm hat wie vollautomatische professionelle Kaf-feemaschinen, Edelstahlbehälter für die Getränkeindustrie (Bierfässer), Wasch-raum- und Sanitärsysteme für Flugzeu-ge oder Edelstahlkomponenten für Ra-ketentriebwerke. Dritter Bereich ist die Franke Artemis Real Estate Group, die circa 2.000 Wohn- und Gewerbeimmo-bilien in der Schweiz und im Ausland umfasst. Der vierte Bereich sind Betei-ligungen von bis zu 30 Prozent, die Pie-per direkt an großen mittelständischen Schweizer Industrieunternehmen wie Forbo, Advaltech, Feintool International, Rieter und Precious Woods hält. Die beiden erstgenannten Bereiche beinhalten die bisher bekannte Franke-

Gruppe, zu der auch ein großes Werk in Bad Säckingen gehört. Sie wurde 1911 von Hermann Franke in Roschach am Bodensee gegründet. Anfang der 30er Jahre entstanden die ersten Spültische, bis heute wurden über 80 Millionen Spülen produziert und weltweit vertrie-ben. Walter Franke, Sohn des Firmen-gründers, verkaufte das Unternehmen 1974 (zu diesem Zeitpunkt zählte Franke 2.600 Mitarbeiter) an seinen Geschäfts-partner Willi Pieper, da er keine Nach-kommen hatte. Willi Pieper baute das Unternehmen weiter auf und übergab

es 1989 an seinen Sohn Michael Pieper. Die heutigen Bereiche Franke Kitchen Systems Group und Franke Commercial Systems Group haben derzeit 10.600 Mitarbeiter und weltweit 40 Produkti-onsstandorte in 37 Ländern. Der Umsatz lag im Jahr 2009 bei 1,6 Milliarden Euro, ein Minus von über 14 Prozent gegen-über dem Vorjahr. Wie Pieper bei einem Pressegespräch ausführte, hat sich die Immobilienkrise in mehreren wichtigen Absatzmärkten, darunter den USA und Spanien, auch auf Franke niedergeschla-gen. Im laufenden Jahr allerdings wird der Umsatz wieder steigen und zwar um circa acht Prozent auf 1,725 Milliarden Euro. Das Unternehmen hat immer Ge-winn erwirtschaftet, so auch im schwie-rigen Jahr 2009 mit 53,1 Millionen Euro,

für das laufende Jahr sind 90 Millionen Euro angepeilt. Die Eigenkapitalquote liegt bei 53 Prozent, man sei seit Lan-gem völlig unabhängig von den Ban-ken. Größter Bereich sind die Kitchen Systems mit einem Umsatz von circa einer Milliarde Euro. Darunter entfallen 40 Prozent auf Spülen (circa sechs Mil-lionen davon stellt Franke im Jahr her), 22 Prozent auf Dunstabzugshauben, 28 Prozent auf Kochgeräte und 10 Prozent auf Küchenarmaturen. Ein weiteres wichtiges Gebiet mit einem Anteil von annähernd einem Viertel am Gesamtumsatz sind Küchen und Kompo-nenten für Schnellrestaurants, wo Fran-ke Weltmarktführer und teilweise sogar einziger Ausstatter ist. Man konzentriert sich hier auf fünf große Kunden. 45 Prozent des Gesamtumsatzes wer-den in Europa, 22 Prozent in Nordameri-ka, 18 Prozent in Afrika und Asien sowie 11 Prozent in anderen Ländern generiert. Die Schweiz trägt zu vier Prozent bei.Deutschland ist und bleibt nach Worten von Pieper ein sehr wesentlicher Stand-ort für sein Unternehmen und zwar sowohl als Produktions- und Dienst-leistungsland als auch als Absatzmarkt. Franke hat fünf Standorte in der Bun-desrepublik, wo insgesamt über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt werden. In Bad Säckingen arbeiten knapp 500 Mitar-beiter für Franke, die in den Bereichen Kitchen Systems sowie Foodservice tätig sind. Kitchen Systems in Bad Sä-ckingen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 76 Millionen Euro, Foodservice von 111 Millionen Euro. Weitere wichtige Standorte sind in Deutschland Tauberbischofsheim, wo Franke Bremer Kaffeeautomaten her-stellt (34 Millionen Euro Umsatz 2009), sowie Kreuztal, wo die Firma Franke Blefa Edelstahlfässer für die Getränke-industrie produziert und einen Umsatz von 43 Millionen Euro erzielte. Deutsch-land ist auch ein wichtiger Zulieferer. So kommen große Mengen Edelstahl von Thyssen sowie Edelstahlverarbeitungs-maschinen von Trumpf in Ditzingen und Schuler in Göppingen. Michael Pieper hat im Übrigen schwäbische Wurzeln: Seine Vorfahren stammen aus der Nähe von Stuttgart. � orn

Michael Pieper ordnet die Franke-Gruppe neu

Deutschland bleibt wichtiger Standort

Produktion von Edel-stahlspülen bei Franke in Bad Säckingen.

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45Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

freiBurg. „Was das Navigati-onssystem im Auto für den Fah-rer tut, das machen wir für den Arzt und ermöglichen ihm, leich-ter zum Ziel zu kommen“, erklär-te Klaus Welte, Geschäftsführer von Stryker Navigation, als er der Presse ein neu entwickeltes Na-vigationssystem für Operationen an der Wirbelsäule vorstellte. Drei Komponenten davon, das Ins- trumentensystem, den Verfolger und die Steuerungssoftware, hat das Unternehmen dieses Jahr auf den Markt gebracht. Stryker Navigation entwickelt und fertigt in Freiburg verschiedene Navigati-onssysteme für die minimalinvasi-ve Chirurgie. Das neue Navigationssystem wird bei Operationen zur Verstei-fung der Wirbelsäule bei Patien-ten mit „sehr sehr starken Rü-ckenschmerzen“ eingesetzt, wie der Entwicklungsleiter bei Stryker Na-vigation und promovierte Physiker Amir Sarvestani erklärte. Es erspare durch die dreidimensionalen Aufnahmen Röntgen während der Operation und reduziere somit die Strahlenbelastung für Patien-

ten und vor allem Ärzte. „Dutzende von Mannsjahren und mehrere Millionen Euro“ investierte das Unternehmen nach Weltes Worten darin.Ein bis zwei Innovationen wie diese entwickelt Stryker Navigation, das einer

von zwei Bereichen der Frei-burger Stryker Leibinger GmbH & Co. KG ist und zur US-ameri-kanischen Stryker Corporation gehört, pro Jahr. Der Umsatz in Freiburg wuchs im Jahr 2009 um 22 Prozent. 2008 betrug er rund 74 Millionen Euro. „Uns hat die Krise eher verschont“, sagte Welte. Für 2010 erwartet er er-neut ein Wachstum von mehr als 20 Prozent, für 2011 etwas weniger, aber erneut einen Zu-wachs im zweistelligen Bereich. Den Gewinn des Unternehmens nannte er nicht, betonte aber: „Wir sind profitabel.“ Die Zahl der Mitarbeiter ist von etwa 180 im Vorjahr auf zurzeit rund 200 gestiegen. Weiteres Wachstum ist auch hier geplant. Zehn Stellen – vom Auszubilden-den bis zum Ingenieur – sind aus-geschrieben. Allerdings berichtet

Welte davon, dass die Zahl der Bewerber in diesem Jahr im Vergleich zu 2009, als es ein Überangebot gegeben habe, teilweise um bis zu 80 Prozent einge-brochen sei. Inzwischen steige sie aber wieder. � mae

Stryker Navigation wächst und sucht Mitarbeiter

neues navigationssystem für Wirbelsäulen-oPs entwickelt

Entwicklungsleiter Amir Sarvestani zeigt das neue Navigations- system für Operationen an der Wirbelsäule von Stryker Navigation.

freiBurg. Vom Handel mit Hammer und Zange zum Vertrieb hochtechno-logischer CNC-Werkzeugmaschinen: Diese Entwicklung hat das Freiburger Familienunternehmen Georg Noll in den vergangenen 125 Jahre genommen. CNC-Maschinen sind mithilfe einer com-puterisierten numerischen Steuerung (CNC) in der Lage, komplexe Werkstü-cke automatisch anzufertigen. Die Firmengeschichte begann mit einem Ladengeschäft in der Freiburger Schiff- straße. Dort verkaufte Georg Noll seit Mitte der 1880er Jahre Eisenwaren und Werkzeuge, vom Schraubendre-her bis zur Sense. Als die Nachfrage wuchs, folgte der Umzug in ein grö-ßeres Geschäft in der Rathausgasse, wo sich die südbadischen Handwer-

ker mit Profi-Werkzeugen versorgen konnten.Ein wichtiger Einschnitt in der Geschich-te des Unternehmens war Mitte der 1970er Jahre der Umzug in ein eigenes Gebäude im Freiburger Industriegebiet Nord, den so genannten Noll-Turm. Heu-te verkauft die Firma ihren Kunden auf-einander abgestimmte Maschinen zum Drehen, Fräsen, Biegen, Stanzen und Schneiden mit CNC-Technologie und vertritt den japanischen Werkzeugma-

schinenbauer und Weltmarktführer Maz-ak in Baden-Württemberg. Die Kunden von Georg Noll kommen vor allem aus der metallverarbeitenden Industrie wie zum Beispiel dem Maschi-nenbau und der Automobilindustrie. Auch nach 125 Jahren ist das Unternehmen in Familienhand: Geschäftsführer Nicolas Hoven ist Repräsentant der vierten Gene-ration der Gründerfamilie. Umsatzzahlen will die Firma nicht nennen. Doch nach der weltweiten Wirtschaftskise, die die

Maschinenbau-Branche besonders hart getroffen hat, blicken Hoven und sein 17-köpfiges Team zum Jubiläum zuversichtlich in die Zukunft, heißt es aus dem Unternehmen: Die Auftrags-eingänge seien bereits wieder deut-lich angestiegen.� wis

125 Jahre Georg Noll Werkzeugmaschinen

zum Fräsen, Biegen, Stanzen

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46 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Firmen

SulzBurg/freiBurg. Der Brand-meldespezialist Hekatron aus Sulz-burg und der Halbleiterentwickler und -hersteller Micronas aus Freiburg (Sitz in Zürich) erwarten ein erfolgrei-ches Geschäftsjahr 2010. Hekatron wird den Umsatz gegenüber 2009 um 16 Prozent auf circa 83 Millionen Euro anheben können. Die Sulzbur-ger beschäftigen circa 480 Mitarbei-ter und haben in Deutschland einen Marktanteil von zehn Prozent. Micro-nas erwartet einen Umsatz von circa 190 Millionen Euro (ein Plus von über 30 Prozent) und wird erstmals seit drei Jahren einen Gewinn erzielen. Das Ebit wird im laufenden Jahr bei zwölf Prozent liegen. Vor diesem positiven Hintergrund haben die Geschäftsführer Peter Ohmberger (Hekatron) und Matthias Bopp (Micronas) eine gemeinsam entwi-ckelte Innovation vorgestellt, die für das Brandmeldewesen einen Quantensprung darstellt. Es handelt sich um einen Micro-chipsensor, der verschiedene Gase wie Wasserstoff und Stickoxid sowie gleich-zeitig Temperatur und Feuchtigkeit mes-sen kann. Er ist um ein Vielfaches kleiner als konventionelle Sensoren, wesentlich

günstiger herzustellen (zur Hälfte der bis-herigen Kosten) und besitzt eine höhere Täuschungsalarmsicherheit als die bis-herigen Brandmelder. Darüber hinaus ist er an Orten einsetzbar, wo bisher wegen großer Staub- oder Dampfentwicklung ein zuverlässiger Einsatz von Brandmel-dern kaum möglich war, zum Beispiel in Küchen oder Schreinereien. Gerade dort ist es aber wichtig, sichere Detektoren

installieren zu können. Die Innova-tion war möglich aufgrund der flexi-blen mittelständischen Struktur der beiden Beteiligten, ihrer räumlichen Nähe und ihres Durchhaltevermö-gens. Seit vier Jahren forscht und entwickelt man gemeinsam an dem Produkt, derzeit finden umfangreiche Feldtests statt. 2012 soll es erste Ni-schenprodukte geben und 2014 wird dann in der Breite verkauft werden. Die derzeitige Technologie wird voll ersetzt. Die Investitionen für das Vorhaben belaufen sich bei Mircro-nas auf zehn Millionen Euro und bei Hekatron auf drei Millionen Euro. Das Einsatzfeld des neuen Mikrochips ist nicht auf die Brandfrüherkennung beschränkt, auch in der Gebäude-

klimatechnik, in der Automobil- und Industrieelektronik sowie in der Me-

dizintechnik kann er Anwendung finden. Die Brandfrüherkennung ist ein wachsen-des Feld. Vergangenes Jahr wurden welt-weit 60 Millionen Brandmelder verkauft, das Wachstum liegt derzeit bei neun Pro-zent im Jahr. Hekatron verkauft zurzeit knapp zwei Millionen Brandmelder im Jahr, bis 2014 erwartet Ohmberger circa drei Millionen Melder im Jahr. � orn

Gemeinsame Entwicklung von Hekatron und Micronas

Aus Groß wird klein: Quantensprung beim Feuermelder

freiBurg. Es ist die größte Einzelin-vestition in der Geschichte des Freibur-ger Angell: Zwölf Millionen Euro haben Kauf und Umbau des ehemaligen Büro-gebäudes mit Parkhaus gekostet, das Mitte November eingeweiht wurde. Zwei Millionen Euro kamen als Zuschuss vom Land, die zehn Millionen wurden zum großen Teil aus Rücklagen finan-ziert. Aus dem betongrauen 70er-Jahre-Bau ist ein modernes, weißes Gebäude mit großen Fensterfronten geworden, das Angell-Schriftzüge zieren. „Angell ist jetzt in der Stadt sichtbar“, sagte Aka-demieleiterin und Geschäftsführerin An-toinette Klute-Wetterauer, die 1987 die private Angell-Schule mit 37 Schülern übernommen und 1992 die Angell Aka-demie Freiburg gestartet hatte.

In dem 5.000 Quadrat-meter großen Gebäu-de, das schon vor dem Umbau zum Teil von der Akademie genutzt wurde, sind alle Berei-che der Bildungseinrich-tung untergebracht: ein Wirtschaftsgymnasium, ein Sozialwissenschaft-liches Gymnasium, ein kaufmännische Berufskolleg sowie die zweijährigen Aus-bildungsgänge in den Bereichen Touris-mus-, Hotel- und Eventmanagement mit insgesamt 92 Mitarbeitern sowie 650 Schülern und Studenten. Für 300 weitere reicht der Platz aus. An den Wochenen-den ist außerdem die Angell Business School Freiburg eingemietet.

Diese gehören genauso zum Angell-Verbund mit insgesamt 239 Mitarbeitern wie das Montessori-Zentrum mit knapp 1.000 Schülern. Auf dem Campus, der nun eine Nutzfläche von 23.000 Qua- dratmetern hat, hat auch die International University of Cooperative Education Frei-burg mit 100 Studenten ihren Sitz.� mae

Angell Akademie Freiburg weiht neues Gebäude ein

zwölf Millionen Euro investiert

Das neue Gebäude der Angell Akademie.

Veränderung der Dimensionen. Hekatrons FET-Halbleiter-Gassensor (links) ermöglicht zukünftig Brandmelder in Miniaturgröße

Ein konventioneller Feuermelder (groß) und danebendie Neuentwicklung von Hekatron und Micronas.

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47Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

ditzingen/freiBurg. Die Trumpf-Gruppe in Ditzingen bei Stuttgart, ein weltweit führendes Unternehmen in der Ferti-gungstechnik vor allem mit Werkzeugmaschinen und Laser-technik, rechnet im laufenden Geschäftsjahr (1. Juli 2010 bis 30. Juni 2011) mit einem Umsatzwachstum von über 20 Pro-zent. Dieser Optimismus von Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, der Vorsitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens, stützt sich auf zweistellige Zuwächse bei den Auftragseingän-gen seit dem Frühjahr. Vor allem in Asien kämen die Verkaufs-zahlen wieder an die Rekordjahre vor der Krise heran. Auch der Gewinn soll im laufenden Geschäftsjahr zweistellig ausfallen. Im vergangenen Geschäftsjahr musste Trumpf allerdings ei-nen Umsatzrückgang um 19 Prozent auf 1,34 Milliarden und einen Verlust vor Steuern von 59 Millionen Euro hinnehmen. Das Trumpf-Geschäftsfeld Elektronik, repräsentiert von der Freiburger Hüttinger Elektronik GmbH & Co. KG, verzeichnet ebenfalls wieder volle Auftragsbücher. Der Auftragseingang stieg im Verhältnis zum Vorjahr bis Ende Juni um 22 Prozent auf 120 Millionen Euro. Der Umsatz des vergangenen Jahres ging ebenso wie in der Gruppe zurück, allerdings nur um 14 Prozent auf 102 Millionen Euro. Geschäftsführer Dieter Pauschinger rechnet damit, im laufenden Geschäftsjahr wieder das Vorkri-senniveau bei Umsatz und Auftrageingängen zu erreichen. Hüt-tinger profitiert vor allem vom Geschäft mit Anlagenbauern in Asien. So bekam der weltweit führende Hersteller von Strom-versorgungen für Plasmaanwendungen, Induktionserwärmung und Laseranregung einen Großauftrag für ein Solarprojekt in China: In einer neuen Solarfabrik liefern künftig Gleichstromge-neratoren von Hüttinger die Prozessenergie zur Herstellung von Dünnschichtsolarzellen. Hüttinger beschäftigt weltweit 600 Mitarbeiter, davon 425 in Freiburg. � orn

Optimismus bei Trumpf und Hüttinger

Hervorragende Auftragslage

KonStAnz. Einen seltenen Geburtstag hat die Konstanzer Firma Ernst Straub, Eisenwaren-Fachgroßhandel und Spe-zialist für Sicherheitssysteme, gefeiert: 180 Jahre. Die Fir-ma ist 1830 von Carl Delisle gegründet worden und betrieb gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eine ganze Reihe Filialen, auch in Frankreich und in der Schweiz. Man beschäftigte sich mit dem Verkauf von Werkzeugen und Haushaltswaren. Die Filialen gingen infolge der beiden Welt-kriege verloren, seit den 1960er Jahren konzentriert sich das Unternehmen auf den Großhandel. Die meisten Konstanzer Handwerksbetriebe zählen zu den Kunden, aber auch Fenster-fabrikationen und metallverarbeitende Betriebe in ganz Süd-deutschland sowie Fertighaushersteller in ganz Deutschland. Seit einigen Jahren wächst auch der neue Geschäftsbereich Straub Sicherheitssysteme stark. Das Spektrum reicht von Zutrittskontrollen bis zu Tresoren. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 40 Mitarbeiter und wird in siebter Generation von Beatrice Ueltschi-Delisle geleitet. � orn

Eisenwaren und Sicherheitstechnik

180 Jahre Straub

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48 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Firmen

kurz notiErtDas Unternehmen Immobilien Romer ist in Konstanz umgezogen. Das neue Gebäude im Stadtteil Allemannsdorf/Staad hat das Unternehmen für eine Million Euro erworben, nutzt selbst 180 Quadratmeter und vermietet die übrigen Wohn- und Gewerbe-einheiten. Zuvor verfügte Immobilien Romer mit seinen vier Mitarbeitern über eine Bürofläche von 60 Quadratmetern.

Als erste Kliniken in Baden-Württemberg wurden die Waldeck Klinik und die zur Vital-Kliniken GmbH gehö-rende Schloss-Klinik Sonnenbühl aus Bad Dürrheim mit jeweils vier K-Sternen ausgezeichnet. Diese neue Zertifi-zierung hat die Gesellschaft zur Förderung des Tourismus in Baden-Württemberg zusammen mit der Heilbäder und Kurorte Marketing Baden-Württemberg GmbH für den Beherbergungs- und den medizinischen therapeutischen Bereich von Kliniken, Sanatorien und Gesundheitszentren in Kurorten in Leben gerufen. Denn immer mehr Gäste in diesem Bereich zahlen den Aufenthalt dort selbst. Die K-Sterne lehnen sich an die Sterne-Klassifizierung für Hotels an.

Die Grenzacher Gartenbaufirma Hortus wurde vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium in der Sparte

„Vorbildliche Kundenfreundlichkeit“ als „Dienstleister des Jahres“ ausgezeichnet. Die Firma Hortus wurde 1995 von Dagmar und Martin Bahner (auf dem Bild mit der Auszeichnung) gegründet und befindet sich im Wyhlener Gewerbe-gebiet Ost. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Gärten sowie Schwimmteiche und beschäftigt insgesamt zehn Mitarbeiter.

Das Freiburger Unternehmen Replicata ist zehn Jahre alt geworden. Die Firma produziert und vertreibt Nachfertigungen von historischen Baudetails für die Sanierung und den Neubau, so vor allem Tür- und Fensterbeschläge, die in traditioneller Technik nach historischen Originalmodellen beispielsweise aus der Zeit des Jugendstils nachgegossen werden. Auch Leuchten, Schaltersysteme aus Prozellan oder Bakelit sowie historische Boden- und Wandfliesen gehören zum Sortiment. Dieses umfasst circa 2.000 Produkte. Der Betrieb, hinter dem die Eigentümer Florian Langenbeck und Verena Kohlbren-ner stehen, beschäftigt inzwischen sechs Mitarbeiter und verfügt über eine 300 Quadratmeter große Ausstellungsflä-che. Neben der umfangreichen Website wird ein 140 Seiten starker Katalog herausgegeben.Vergangenes Jahr verließen 5.000 Pakete das Unternehmen, dazu kommen ungezählte Abholungen und Direktauslieferungen an die Kunden.

geiSingen. Die Firma Pajunk Medizintechnologie hat ihren Neubau in Geisingen eingeweiht. Das Gebäude wurde nach einer 15-monatigen Planungs- und 18-monatigen Bauphase fertiggestellt und verfügt über eine Fläche von circa 4.500 Qua-dratmetern. Insgesamt rund zehn Millionen Euro investierte das Medizintechnikunternehmen in den Neubau, davon etwa die Hälfe in technische Anlagen und Reinraum. Dazu kommen wei-tere zwei Millionen Euro für neue Produktionstechnik. Die Pajunk GmbH ist nach eigenen Angaben einer der führen-den Hersteller kompletter medizinischer Systeme für unter-schiedliche Anwendungsmethoden in der Regionalanästhesie, Laparoskopie, Organbiopsie und Dentalmedizin. Den größten Umsatzanteil hat mit 63 Prozent die Regionalanästhesie. 1965 gründeten die Brüder Heinrich und Horst Pajunk das Famili-enunternehmen. Zur Geschäftsleitung gehören heute außerdem Horst Pajunks Tochter Simone Pajunk-Schelling und Heinrich Pa-junks Schwiegersohn Martin Hauger. Zur Pajunk Holding zählen neben der Pajunk GmbH die für den Vertrieb in Deutschland, den Benelux-Staaten und Österreich zuständige Pajunk Medical Produkte GmbH, Pajunk UK Medical Products Ltd. mit Sitz in Newcastle (Großbritannien) sowie Pajunk Medical Systems mit Sitz in Atlanta (USA), die die Produkte des Unternehmens in den USA und Kanada vertreibt. In Geisingen sind 310 der insgesamt 340 Mitarbeiter beschäftigt. mae

Pajunk investiert zwölf Millionen Euro

neubau eingeweiht

teningen. Der heute 82-jährige Werner Thieme hat das Unternehmen 1960 in kleinsten Räumlichkeiten mit der Lohn-fertigung von Maschinenteilen gegründet. Dann kamen Son-dermaschinen und 1965 die Herstellung von Kunststoffteilen dazu. Daraus entwickelten sich Spezialisierungen auf hoch-wertige Formteile aus Polyurethan und zehn Jahre später auf Energieabsorber für die Automobilindustrie. 1976 begann Thie-me mit der Produktion von Siebdruckmaschinen. Auf diesem Feld folgte eine Vielzahl von Lösungen, unter anderem für die Photovoltaikindustrie. Von 1960 bis 2000 gründete Thieme Firmen in Frankreich, den USA und Großbritannien. Im Jahr 2008 schließlich rief Thieme mit einem Partner die Photovol-taik-Tochter JRT ins Leben. Seit 2002 ist Frank Thieme, Sohn des Firmengründers Werner Thieme, Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der Firma. Das Unternehmen beschäftigt heute an fünf Standorten 350 Mitarbeiter, davon 320 in Süd-baden, und erreicht einen Jahresumsatz von 50 Millionen Euro. Thieme ist es gelungen, in der vergangenen weltweiten Wirt-schaftskrise keinen Mitarbeiter entlassen zu müssen.� orn

Spezialist für Formteile und Siebdruckmaschinen

thieme wurde 50 Jahre

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49Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

donAueSchingen. Die Erweiterung der Niederlassung Do-naueschingen der Kemmler Baustoffe GmbH ist abgeschlos-sen: Die Gesamtfläche des Baustoff- und Fliesenfachhändlers wurde um 11.000 auf 28.000 Quadratmeter vergrößert. 2008 wurde auf dem 2006 erworbenen neuen Gelände ein Freila-ger gebaut, dieses Jahr wurde das anschließend errichtete Hallenlager in Betrieb genommen. Insgesamt wurden in die Erweiterung mehrere Millionen Euro investiert, wie Niederlas-sungsleiter Claus-Werner Neidhart sagte. Die Donaueschin-ger Niederlassung von Kemmler wurde 1966 gegründet, das Unternehmen mit Stammsitz in Tübingen feiert dieses Jahr 125. Juiläum. Zur Kemmler-Gruppe gehören vier Firmen an 24 Standorten in Baden-Württemberg und Bayern mit 1.300 Mit-arbeitern, davon 65 in Donaueschingen. Die Gruppe erwirt-schaftete 2009 einen Umsatz von 350 Millionen Euro. � mae

Kemmler Baustoffe in Donaueschingen

Erweiterung abgeschlossen

offenBurg/irApuAto. Die Tekfor Mexico, ein neues Be-teiligungsunternehmen der Neumayer Tekfor Holding GmbH mit Verwaltungssitz in Offenburg und einem Werk in Hausach, hat die Serienfertigung von Automobilzulieferteilen aufgenom-men. Das Werk in Irapuato beliefert die mexikanischen Werke der Automobilhersteller Volkswagen, Chrysler, Ford und Ge-neral Motors sowie der Zulieferunternehmen SKF und Magna. Die ersten Produkte, die in Irapuato hergestellt werden, sind Radnaben, Getrieberäder und -wellen. Zurzeit sind bei Tekfor Mexico zwölf Mitarbeiter beschäftigt, ihre Zahl soll bis 2014 auf rund 300 steigen. Investitionen von 15 Millionen US-Dollar sind an dem Standort in den nächsten vier Jahren geplant.Ulrich Mehlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Neumayer Tekfor Holding, sagte: „Wir wollen unsere globa-le Präsenz ausbauen. Nach unseren Erweiterungen in Japan, Korea und Indien ist diese Eröffnung in Mexiko ein weiterer wichtiger Meilenstein bei dem Bemühen, unsere Automobil-kunden in allen wichtigen Automobilmärkten der Welt vor Ort zu beliefern.“ Neumayer Tekfor hat weltweit 2.700 Mitarbei-ter, davon 1.400 in Deutschland, und erzielt 2010 voraussicht-lich mehr als 500 Millionen Euro Umsatz. wis

Neumayer Tekfor startet Serienfertigung

neues Werk in Mexico

kurz notiErtDie Procomet GmbH hat ihren Standort von Eisenbach im Schwarzwald nach Ettenheim-Wallburg (Ortenau) verlegt. In dem 1999 gegründeten Beratungshaus mit den Geschäfts-bereichen Führung, Strategie, Vertrieb und Produktion sind elf Mitarbeiter beschäftigt. Zu den Kunden zählen die Fritz Kübler GmbH, die Scherzinger GmbH & Co. KG, die Wiha Werkzeuge GmbH und die Volksbank Freiburg.

Die Glatthaar-Fertigkeller GmbH aus Schramberg-Wald-mössingen im Schwarzwald wird 30 Jahre alt. 1980 hatte Joachim Glatthaar seine Firma als Ein-Mann-Betrieb gegründet. 1990 entstanden bereits 100 Keller pro Jahr, heute errichtet das Unternehmen jährlich rund 2.000 Objekte. Neben Betonprodukten bietet Glatthaar auch Baudienstleis-tungen wie Planung, Statik oder Erdarbeiten an. Außerdem verfügt die Firma inzwischen über eine Reihe von Patenten sowie Gebrauchsmustern und hat sich zum Marktführer für Fertigkeller in Europa entwickelt. An mehreren Standorten im In- und Ausland arbeiten heute 250 Mitarbeiter für die Glatthaar-Gruppe.

Das Freiburger Unternehmen Fabio Tripicchio E-Mail-Marketing hat seine Bürofläche von 220 auf 680 Quadrat-meter aufgestockt und darin rund 160.000 Euro investiert. Außerdem wurde die Zahl der Mitarbeiter um 2 auf 22 erweitert. Von den rund 380 Kunden in 60 Ländern wur-den circa 70 in diesem Jahr gewonnen. Zu den Kunden zählen die Lufthansa Systems AG, die Villeroy und Boch AG sowie Unicef. Der E-Mail-Marketing-Dienstleister wur-de 2002 gegründet und wächst seitdem kontinuierlich.

Das Lörracher Planungsbüro Rapp Regioplan hat im Novem-ber 30-jähriges Bestehen gefeiert. Albert Schmidt gründete das Unternehmen 1980 als Ingenieurgruppe Regioplan. 1992 übertrug er der Schweizer Planungsgruppe Rapp AG (Basel) alle Gesellschaftsanteile. Seitdem führt Kurt Sänger die Geschäfte von Rapp Regioplan. Mit seinen 24 Beschäftigten arbeitet das Büro zu 95 Prozent für die öffentliche Hand. Einer der großen Aufträge ist zurzeit die Planung der Rückhalteräume für

Hochwasser im Rahmen des Integrier-ten Rheinprogramms am Altrhein.

Am Altrhein: Kurt Sänger und seine Mitarbeiter Gerhard Gutermann und Dieter Benz (von rechts).

Das Team von Neumayer Tekfor in Mexico.

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50 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Firmen

SulzBurg. Nach einer einjährigen Bauphase, in der das Hotel um einen Bankettsaal für 130 Personen, einen größeren Wintergarten und einen we-sentlich ausgedehnten Beauty- und Wellnessbereich vergrößert wurde, fand kürzlich die Wiedereröffnung dieses überaus ruhig gelegenen, in eine Talmul-de östlich von Sulzburg eingebetteten Hauses statt. Das Vier-Sterne-Hotel Bad Sulzburg wird seit zehn Jahren von dem

Hotelkaufmann und Betriebswirt Holger J. Weber und seiner Frau Yara geführt. Weber war vorher Direktor bei Robinson-club, seine Frau ist Masseurin und Bade-meisterin. Das Haus hat 27 Mitarbeiter, darunter den französischen Küchenchef Jean-Paul Petit. Es bietet 39 Zimmer, ein Restaurant mit 90 Plätzen, eine große Terasse mit 100 Plätzen und neben den oben erwähn-ten Neuerungen sechs Tagungsräume

sowie seit Neuestem auch eine Bogen-schießanlage und einen Klettergarten im Wald. Der Wellnessbereich mit gro-ßem Indorpool beschäftigt ausschließ-lich staatlich geprüfte Fachkräfte. Das Gebäude wurde erstmals im Jahr 1600 erwähnt. Heute richtet es sich vor allem an Naturliebhaber, Mountainbiker, Gour-mets, Beauty- und Wellnessnutzer, Golf-spieler und Familien, mit einem Wort an ruhesuchende „Stadtflüchtlinge“.� orn

Waldhotel Bad Sulzburg wiedereröffnet

oase im Grünen

Neu eröffnet: das Waldhotel Bad Sulzburg.

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51Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Gründer

Fichter_Anz_43x100.qxp:Layout 1 21.09.2010 20:26 Uhr Seite 1

BreiSAch. Dreikampf, Showtanz und Schwimmen hat Yvonne Finalet während ihrer Schul- und Lehrzeit betrieben. „Ich war sportlich immer sehr aktiv“, sagt die 31-Jährige. In den zurückliegenden Jahren hatte sie aber wegen ihrer Arbeit immer weniger Zeit dazu. Seit gut einem Jahr ist dies anders: Im Oktober 2009 hat Yvonne Finalet in Breisach das Bewegungs- und Ernährungsstudio La Figura eröffnet, wo sie auch selbst täglich trainiert.Herzstück der Räume, die sich über 100 Quadratmeter und zwei Etagen erstre-cken, ist der 50 Quadratmeter große Fit-nessbereich. In einem Zirkel angeordnet stehen neun Geräte, mit denen unter-schiedliche Muskelgruppen trainiert wer-den, und dazwischen neun Stepboards. Alle 30 Sekunden wechselt man von Gerät zu Stepboard – und umgekehrt. „So wer-den Ausdauer und Muskelkraft trainiert“, erklärt Yvonne Finalet. Etwa 35 Minuten dauert eine Trainingseinheit. Yvonne Fina-let rät ihren Kundinnen, den Zirkel dreimal pro Woche zu absolvieren. Außerdem bie-tet sie Ernährungskurse an, die eine Ernäh-rungswissenschaftlerin abhält. Das Bewegungs- und Ernährungskonzept wird in rund 370 Zirkelstudios in Deutsch-land, Österreich und der Schweiz umge-setzt. Entwickelt hat es die Agentur Sport Konzepte Deutschland (SKD) aus Esslin-gen. Diese hat Yvonne Finalet auf dem Weg in die Selbstständigkeit beraten und

betreut, unterstützt sie beim Marketing und coacht sie. Außerdem hat SKD die Gründerin und ihre Aushilfe, die sie seit der Eröffnung regelmäßig beschäftigt, ge-schult. Yvonne Finalets Zielgruppe sind Frauen ab 30 – die Mehrheit ihrer Kundinnen ist zwi-schen 40 und 60 Jahre alt. „Die meisten von ihnen würden in kein klassisches Fit-nessstudio gehen“, sagt Yvonne Finalet, die auch auf die persönliche Atmosphäre ihres Studios Wert legt. 200 Kundinnen hat sie in ihrem ersten Jahr gewonnen. Sie haben entweder einen Ein- oder einen Zwei-Jahres-Vertrag ab-geschlossen – für 12,80 oder 10,80 Euro pro Woche. „Ich bin eine leidenschaftliche Verkäuferin“, sagt Yvonne Finalet. Zuvor verkaufte die gebürtige Brandenburgerin und gelernte Schauwerbegestalterin erst in der Schweiz und dann in Freiburg Schu-he, Mode, Haushaltswaren sowie Desig-nerkleidung – unter anderem als Filialleite-rin und stellvertretende Abteilungsleiterin. Davon, selbstständig zu sein, träumte sie immer wieder. „Ich liebe es“, sagt sie heu-te und strahlt. 36.000 Euro investierte Yvonne Finalet in Räume, Geräte und Fortbildung. Das dafür geliehene Geld hat sie zurückgezahlt, das Studio trägt sich. Jetzt spielt die Gründerin mit dem Gedanken, im kommenden Jahr ein oder zwei weitere Zirkelstudios zu er-öffnen. � mae

Yvonne Finalet hat das Zirkelstudio La Figura eröffnet

Für eine gute Figur

Bild

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Yvonne Finalet hat sich im Oktober 2009 mit einem Zirkelstudio selbst-ständig gemacht.

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52 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Personalien

tuttlingen

Die Karl-Storz-Ge-schäftsführerin Dr. Sybill Storz (73) ist mit dem Bundes-verdienstkreuz am Bande ausgezeich-net worden. Im Rahmen eines Fest-aktes in Stuttgart würdigte Minister-präsident Stefan

Mappus die unternehmerischen und per-sönlichen Leistungen von Sybill Storz. Als Arbeitgeberin von weltweit 5.300 Mit-arbeitern sowie als Unternehmerin, die sich nicht von der Kurzlebigkeit der Fi-nanzmärkte anstecken lasse, sei ihre Un-ternehmensführung durch Werte wie Weitsicht, Nachhaltigkeit sowie das Ge-spür für Trends und Innovationen ge-prägt. Der Erfolg des Unternehmens Karl Storz Endoskope, das Sybill Storz seit dem Tod ihres Vaters im Jahr 1996 führt, gebe dieser nachhaltigen Strategie recht. Umsatz und Mitarbeiterzahl haben sich seither mehr als verdreifacht. 2009 setz-te die Karl-Storz-Gruppe 863 Millionen Euro um. Außerdem würdigte Mappus das Verantwortungsbewusstsein von Sybill Storz sowie ihren Sinn für die Ge-meinschaft. So setzt sie sich seit Jahren zum einen für lokale Projekte aus dem Bereich Soziales, Kultur und Bildung in ihrer Heimatregion Tuttlingen ein und unterstützt diese tatkräftig. Zum ande-ren zeichnet sie sich durch ihre weltwei-te Unterstützung der medizinischen Fort-bildung aus. � wis

rust

Marianne Mack (61) hat das Ver-dienstkreuz am Bande des Ver-dienstordens der Bundesrepublik er-halten. Die Ehefrau des Europa-Park-Gründers und -ge-schäftsführers Ro-land Mack wurde

damit für ihren Beitrag am Erfolg des Freizeitparks und insbesondere für ihr humanitäres und soziales Engagement geehrt. Die Endingerin arbeitet seit 1975

für das Familienunternehmen und baute unter anderem dessen kaufmännische Abteilung und das Zentrale Rechnungs-wesen auf. Außerdem engagiert sich Marianne Mack schon von Beginn an ka-ritativ. Aufgrund ihrer Initiative haben be-hinderte und sozial benachteiligte Men-schen freien Eintritt im Europa-Park. Hunderttausende konnten bis heute un-entgeltlich den Park besuchen, darunter viele Kinder. Weiter unterstützt die Mut-ter von drei Kindern soziale Einrichtun-gen wie die SOS-Kinderdörfer, Unicef, das Rote Kreuz und örtliche Vereine. Sie selbst gründete den Verein „Santa Isa-bel“, der in der Region Menschen hilft, die in Not geraten sind. Marianne Mack ist das vierte Mitglied der Unternehmer-familie, das mit dem Bundesverdienst-kreuz am Bande geehrt wurde. Auch ihr kürzlich gestorbener Schwiegervater Franz Mack, ihr Mann Roland und ihr Schwager Jürgen Mack haben die be-sondere Auszeichnung erhalten.� ine

lahr

Reinhard Auktun (64) ist als Geschäfts-führer der Auktun Treuhand GmbH in Lahr, die er 1975 gegründet hat, ausgeschieden und nach 47 Berufsjahren als Steuerbera-ter und Buchprüfer in den Ruhestand ge-gangen. Seine Nachfolge teilen sich der Betriebswirt und Steuerberater Mirco Schaub (33, Bild links), der bereits seit 2007 für das Unternehmen arbeitet, und die Steuerberaterin Rosemarie Kessler (47, rechts). Die GmbH beschäftigt zehn Mitarbeiter.� ine

freiburg

Dr. Rainer Grießhammer (57), Mitge-schäftsführer des Öko-Instituts Freiburg, wurde mit dem Deutschen Umweltpreis geehrt. Er erhielt die mit 245.000 Eu-ro dotierte Auszeichnung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, weil er Prob-lemlösungen in der Umweltdebatte vor-angebracht und das Thema Nachhaltig-keit im Alltag der Menschen verankert ha-be. Dies hob Bundespräsident Christian Wulff bei der Preisverleihung hervor und forderte ihn auf, dies weiter zu tun. � wis

freiburg

Heinz Quester, Eh-renpräsident der IHK Südlicher Ober-rhein, ist Mitte No-vember 95 Jahre alt geworden. Er war von 1967 bis 1977 Präsident zunächst der IHK Freiburg und dann der IHK Südlicher Ober-

rhein. Die Fusionsverhandlungen zwi-schen den Kammern Lahr und Freiburg, aus denen 1973 die heutige IHK hervor-ging, führte Quester auf Freiburger Seite. Der gebürtige Kölner war nach einer Aus-bildung zum Bankkaufmann bei der Deut-schen Bank in Bonn 1938 nach Freiburg gekommen. 1956 übernahm er die Lei-tung der Filiale Lörrach dieser Bank und 1960 die der Filiale Freiburg. Quester hat bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1981 und darüber hinaus die Entwicklung der südbadischen Wirtschaft beeinflusst und mitbestimmt. Bei rund einem Dutzend Un-ternehmen der Region hatte er Aufsichts-ratsmandate inne. Seine noble und faire Art verknüpft mit umfassendem Sachver-stand hat ihm großes Ansehen einge-bracht. Beim Deutschen Industrie- und Handelstag war er von 1971 bis 1977 Mit-glied des Vorstandes und Rechnungsprü-fer, bei der Handelskammer Deutsch-land-Schweiz in Zürich von 1968 bis 1982 Vizepräsident. Quester hat sich auch für die Universität Freiburg engagiert, so in deren Beirat und im Verwaltungsrat des Studentenwerkes. Quester nimmt nach wie vor Anteil am Geschehen in der IHK – so besucht er gerne die Neujahrs-empfänge.� orn

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53Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

freiburg/schramberg

Zwei von drei Unternehmern aus ganz Deutschland, die als „Turnarounder des Jahres 2010“ ausgezeichnet wurden, kommen aus der Region: Dr. Karl Kuhl-mann (59, links), Vorstandsvorsitzender der Freiburger SAG Solarstrom AG, und Dr. Marc Schweizer (38), Vorstandsvor-sitzender der Schweizer Electronic AG aus Schramberg. Die Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft BDO und das Wirt-schaftsmagazin Impulse haben Ende Ok-tober den Preis zum fünften Mal in jeweils drei Kategorien an erfolgreiche Unterneh-menssanierer vergeben. Kuhlmann wurde in der Kategorie bis 500 Mitarbeiter aus-gezeichnet. Die SAG war bis 2007 zwar stark gewachsen, hatte aber hohe Verlus-te angehäuft. Seit dem Einstieg von Kuhl-mann schreibt das Unternehmen schwar-ze Zahlen. Für das Geschäftsjahr 2010 wird ein Umsatz von 190 bis 210 Millionen Euro erwartet. In der Kategorie bis 1.000 Mitarbeiter wurde Marc Schweizer ausge-zeichnet. Nachdem 2005 erst ein Brand einen Großteil der Produktionsstätten ver-nichtet hatte, machte Schweizer Electro-nic mitten im Wiederaufbau- und Sanie-rungsprozess die Wirtschaftskrise zu schaffen, die im ersten Halbjahr 2009 zu einem Minus von sechs Millionen Euro führte. Ende 2009 wurde die Wende ge-schafft – und für 2010 erwartet der Leiter-plattenhersteller wieder einen Umsatz von 90 bis 100 Millionen Euro.� wis

freiburg

Dr. Andreas Bett vom Freiburger Fraun-hofer Insitut für Solare Energiesysteme und sein Team haben den „EARTO-In-novationspreis“ der European Associati-on of Research and Technology Organisa-tions (EARTO) erhalten. Damit wird ihre Entwicklung von Konzentrator-Photovol-taik, einer neuen Generation von Solarzel-

len, gewürdigt. Deren Wirkungsgrad ist beinahe doppelt so hoch wie der von kon-ventionellen Solarzellen auf Siliziumbasis. Mit dem Preis werden Forschungsarbei-ten ausgezeichnet, die zur wirtschaftli-chen und gesellschaftlichen Entwicklung beitragen. � wis

tuttlingen

Die Ruprecht-Karls-Universität Heidel-berg hat den Vor-standsvorsitzenden der Aesculap AG, Privatdozent Dr. med. Hanns-Peter Knaebel (42), im Oktober zum au-ßerplanmäßigen Professor ernannt.

Knaebel hat in Ulm, Tübingen und an der Yale University in New Haven (USA) Medizin studiert. Nach der Pro-motion 1995 begann er seine Lehr- und ärztliche Tätigkeit an der chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. 2006 folgte die Habilitation. Seit April 2009 ist Knaebel Vorsitzender des Vorstands der Aesculap AG und vertritt somit die Sparte Aesculap als Mitglied des Vor-stands der B. Braun Melsungen AG. Außerdem nahm Knaebel Ende Okto-ber die Horst Scheunemann-Medaille entgegen, die der Aesculap AG für be-sondere Verdienste zur Förderung der wissenschaftlichen Schädelbasischir-urgie von der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasis chirurgie verliehen wurde. � wis

tuttlingen

Gerhard Flesch, Inhaber der Flesch Ar-beitsbühnen GmbH & Co. KG mit Sitz in Tuttlingen, hat seinen 70. Geburtstag ge-feiert. Seit 45 Jahren leitet er die Unter-nehmensgruppe mit Niederlassungen in Radolfzell und Reutlingen sowie derzeit 32 Mitarbeitern. In die Selbstständigkeit gestartet ist Flesch 1962 mit einem Elek-trofachhandel in Emmingen. Drei Jahre später gründete der Elektromeister einen Elektroinstallationsbetrieb. Mitte der 70er Jahre kamen die Geschäftsbereiche Ge-bäudetechnik und Industrieelektronik da-zu, 1983 die Arbeitsbühnentechnik. 1996 verlegte Flesch den Standort von Emmin-gen nach Tuttlingen, wo er ein Dienstleis-tungs- und Vertriebszentrum mit einer Flä-che von 14.000 Quadratmetern baute. Flesch ist außerdem in der Gemeindepo-litik, auf Innungs- und Verbandsebene, in Vereinen sowie als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht in Ulm engagiert. wis

freiburg

Die Braintools Con-sult GmbH hat ihre Geschäftsleitung vergrößert: Dirk Alfare (44, Bild) ist nun zweiter Ge-schäftsführer ne-ben Michael Paul (47). Die Freiburger Unternehmensbe-ratung gibt es seit

1998. Sie beschäftigt inklusive der Chefs fünf Mitarbeiter und berät insbesondere Existenzgründer und junge Unternehmen hinsichtlich ihrer Finanzierung. Mit Alfare kommt die Finanzierungsberatung für Ärzte als neues Geschäftsfeld hinzu.� wis

freiburg

Philipp Frese (43, Bild) ist Anfang November von der 62. Delegierten-versammlung für weitere fünf Jahre als Präsident des Handelsverbandes Südbaden bestä-tigt worden. Frese hatte das Amt vor

fünf Jahren übernommen. Er leitet hauptberuflich das Textile Einrichtungs-haus Frese sowie das Pssst Bettenhaus, beide in Freiburg. Vizepräsidenten sind weiterhin Dieter Fritz aus Stockach (Pa-pier-Fritz-Büro, Stockach) und Roland Fitterer (Edeka Fitterer, Baden-Baden). Als Mitglied des Präsidialrates wurde Hans-Georg Meier (Meierfashion, Rheinhausen) bestätigt, neu gewählt wurde Jochen Seipp (Seipp Wohnen, Waldshut-Tiengen).� wis

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54 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Personalien

Kopf des Monats rüdiger hurrle

DURBACH. Wer mit 73 Jahren etwas Neues auf die Beine stellt, sagt Rüdi-ger Hurrle, der wolle sich mit etwas be-schäftigen, „das auch Spaß und Freu-de verspricht.“ Hurrles neues Projekt ist das Haus Vier Jahreszeiten in Durbach. Aber es ist mehr als ein Projekt: Es ist der Versuch, die Themen zu verschmel-zen, die sein bisheriges Leben prägten: Unternehmertum, Kunst, Sport, Ge-sundheit.

Rüdiger Hurrle hat als Unternehmer seit den 70er Jahren die Hurrle-Klinikgruppe aufgebaut, die rund 30 Krankenhäuser und Reha-Kliniken mit insgesamt mehr als 6.000 Betten betrieb. 1999 verkaufte er sie an die Mediclin AG. Die Durbacher Mutter-Kind-Klinik war von der Übernah-me aber ausgenommen, weil der Betrieb gerade erst anlief. Bis 2004 führte Hurrle die Klinik weiter, dann stand der riesige, halbrunde Bau am Ortseingang leer. Das Haus sei schließlich „nicht gerade klein“, sagt Hurrle mit leiser Ironie: Die ehema-lige Klinik verfügt über 12.000 Quadrat-meter Fläche, „das ist heutzutage zu viel für eine monokulturelle Nutzung.“

So enstand seine Idee für das neue Kon-zept: Das Haus Vier Jahreszeiten vereint ein Hotel mit großen Tagungsräumen, drei Restaurants, einen Wellnessbereich, ein Gesundheitszentrum mit Trainings- und Therapiemöglichkeiten – und ein Museum: Im Obergeschoss ist bereits seit Juli Hurrles große Sammlung zeit-

genössischer Kunst zu sehen. Wenn An-fang 2011 alle Bereiche des Hauses er-öffnet haben, sollen dort rund 50 Men-schen arbeiten. „Ich sehe mich als Unter-nehmer – und habe immer gerne etwas unternommen“, sagt Hurrle. Das heißt aber keineswegs, dass er sich auf die Wirtschaft beschränkt hätte: „Ich habe immer versucht, mich auch mit anderen Dingen des Lebens zu beschäftigen.“

Ruhig und nachdenklich erzählt er von der kaum überschaubaren Vielfalt sei-ner Aktivitäten. Als Schüler wollte er Politiker werden. Der Direktor seines Wirtschaftsgymnasiums, selbst Stadt-rat, ermutigte ihn zur Ausbildung in der Kommunalverwaltung. „Das war etwas außerordentlich Wertvolles“, sagt Hurr-le noch heute, „ich habe das gesamte Spektrum des alltäglichen Lebens einer Gemeinde kennengelernt.“ Anschlie-ßend studierte er VWL und bekam 1962 das Angebot, das neu formierte Amt für Kultur und Wirtschaftsförderung der Stadt Offenburg zu leiten. Da war er 25 Jahre alt – und sammelte bereits zeitge-nössische Kunst. Begonnen hatte er mit einem Abonnement für junge französi-sche Grafik. „Alle zwei Monate kam ein Grafikblatt“, erzählt Hurrle, „das hat mir gut gefallen.“

1965 entschied sich Hurrle, die Stadtver-waltung zu verlassen – „nach eingehen-der Selbstprüfung“. Ihn habe es gereizt, eigenständig unternehmerische Verant-

wortung zu übernehmen. Er wechselte in die Geschäftsführung von Burda, war un-ter anderem für Finanzen und Vertrieb zu-ständig, betreute als Organisationschef den „Bambi“ und Werbeformate wie „Bunte präsentiert Udo Jürgens“. Von ei-ner politischen Karriere hatte sich Hurrle damit bewusst verabschiedet. „Ich konn-te mich anderweitig genug austoben“, sagt er. Zum Beispiel bei der Leichtathle-tik-Gemeinschaft Offenburg, deren Prä-sident der Sprinter und Weitspringer seit ihrer Gründung vor über 40 Jahren ist. Oder als Gründer und Präsident des Golf-clubs in Lahr-Reichenbach. Oder als Prä-sident des Ortenauer Blasmusikverban-des, ein Amt, das er 2006 nach 41 Jahren an den Durbacher Bürgermeister abtrat.

Seit 1983 lebt Hurrle in Durbach, er ver-legte auch die Verwaltung seiner Kli-nikgruppe hierher, die er nach dem Ab-schied von Burda aufgebaut hatte. Und hier ist nun erstmals auch seine Samm-lung zu sehen. „Wegbereiter, Wegbe-gleiter: Kunst der letzten 60 Jahre“ heißt die Eröffnungsausstellung, „eine ganz und gar persönliche Zusammenstellung“, sagt Hurrle. Für sein neues Haus hofft er, „dass es den Bedarf möglichst vie-ler Leute trifft, die eine ähnliche Vorstel-lung von integrativer Lebensart haben, wie ich sie hier zur Darstellung bringe“. Und wenn alles zu seiner Zufriedenheit läuft? „Dann kann ich mir überlegen, ob ich mich zur Ruhe setze“, sagt Rüdiger Hurrle und lacht ein bisschen.� thg

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55Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Börsen

Kooperationsbörse

Betriebswirt/Dipl. Ing. mit langjähriger Berufserfahrung als Handlungsbevoll-mächtigter für Produktion, Vertrieb und Verwaltung bietet lang- oder kurzfristige Mitarbeit in Klein- oder Mittelstandsbe-trieben als Festangestellter oder auf Ho-norarbasis.

FR-K-11/09

existenzgründungs- und nachfolgebörse

Erfolgreiches Netzwerk aus Bielefeld sucht weitere Existenzgründer und Selbstständige aus den Bereichen Werbung und Büroorganisation, die ge-meinsam im Team mit professionellem Marktauftritt einen eigenen Kunden-stamm betreuen wollen. Haupt- oder nebenberuflich, auch vom Wohnsitz aus. Minimales Risiko, da keine Ein-stiegsgebühr o. ä.

FR-EX-A-13/06-BI

Langjährig etabliertes, mittelständi-sches Familienunternehmen aus dem Bereich Tiefbau/Straßen- und Land-schaftsbau mit Sitz im mittleren Elsass sucht Nachfolger/Käufer. Lukratives Unternehmen mit erweiterungsfähiger Immobilie und vielfältigem Maschi-nenpark. Beste Standortbedingungen (direkter Autobahnanschluss); 55 Mitar-beiter, darunter zwei Bauleiter, Kunden-spektrum hauptsächlich im Departe-ment Bas Rhin. Französisch-Kenntnisse erforderlich.

FR-EX-A-61/10

Drei Sterne Ferien- und Tagungshotel an Topstandort im Südschwarzwald sucht Übernehmer/Existenzgründer. 45 Zim-mer, 85 Betten, 160 Sitzplätze, 50 Terras-senplätze, 5.600m² Grundstück, Sauna und Fitnessbereich, viel Ausbaupotenzi-al. Kaufpreis VHB 1,1 Millionen Euro zzgl. Nebenkosten.

FR-EX-A-62/10

Langjährig eingeführte Videothek im Kin-zigtal mit aktuellem Filmbestand, ideal für Existenzgründer (Nebenerwerb mög-lich), sucht einen Nachfolger.

FR-EX-A-63/10

Ein kleines gut eingeführtes Familien-Onlinehandelsunternehmen, standor-tunabhängig, welches aus gesundheitli-chen Gründen zum Verkauf steht, sucht einen Nachfolger. Seit über 5 Jahren auf dem Markt mit einer guten Produkt-palette an Sockelleisten und Zubehör. Mitarbeiter müssen nicht übernommen werden.

FR-EX-A-64/10

Wir sind ein unternehmerisch handeln-des, zielorientiertes Paar (52 Jahre und 48 Jahre) mit langjähriger Managemen-terfahrung im Vertrieb, Marketing und im Personalwesen. Jetzt suchen wir unse-re berufliche Zukunft in einem eigenen, entwicklungsfähigen Unternehmen, wo wir unsere Fähigkeiten, unsere Stärken sowie unser Wissen und unternehmeri-sches Engagement gewinnbringend ein-bringen können.

FR-EX-A-65/10

Ingenieur/Kaufmann sucht kleines Un-ternehmen im produzierenden und tech-nischen Umfeld in Baden-Württemberg zur vollständigen Übernahme. Umfang-reiche Managementerfahrung, Netzwerk in verschiedene Branchen und Liquidität vorhanden.

KN-EX-N-58/10

Nachfolger gesucht für ein über 30 Jahre bestehendes Zweiradgeschäft mit Reparatur und Verkauf (Fahrräder, Mopeds, Roller, Rasenmäher usw.) mit bestehendem Kundenstamm im Kreis Lörrach zu verkaufen oder zu verpach-ten. Einarbeitungsphase wird gewähr-leistet.

KN-EX-A-59/10

Aktiver Mitgesellschafter zur Gründung einer GmbH gesucht. Die Firma wäre im Bereich Produktion und Verarbeitung tä-tig. Mindestens 100.000 Euro sollten als Startkapital mitgebracht werden. Stand-ort: Landkreis Lörrach.

KN-EX-A-60/10

Gut aufgebautes Internet-Reisebüro zu verkaufen. Kann von jedem beliebigen Ort mit geringen Fixkosten betrieben werden. Speziell für Touristiker, die völlig unabhängig und zeitlich flexibel von zu Hause aus arbeiten möchten. Zudem er-hält man durch die installierten Suchma-schinen auch Buchungen, bei denen

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56 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Börsen

der Kunde keine Beratung wünscht. Ein sofortiger Start ohne die sonst übli-che Vorlaufzeit ist möglich.

KN-EX-A-61/10

Aus Altersgründen suchen wir einen qualifizierten Nachfolger für unser altein-gesessenes (55 Jahre), überregional be-kanntes Leder-Fachgeschäft. Wir haben einen festen und langjährigen Kunden-stamm. Zur Zeit sind 3 Mitarbeiter be-schäftigt. Kleinere Reparaturen werden von uns selbst durchgeführt. Kostenlo-se Parkmöglichkeiten stehen direkt vor dem Geschäft zur Verfügung. Die Ein-arbeitung vom bisherigen Inhaber wird gerne gewährleistet.

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Altershalber möchten wir unsere Indus-trie-Lackiererei verkaufen. Das 1970 gegründete Unternehmen hat sich auf innovative Industrielackierungen spe-zialisiert. Gründstücksgröße sind ca 2.000 qm, Betriebsgröße ca. 810 qm, durch einen Autobahnanschluss ist eine ideale Lage garantiert. Das Unterneh-men verfügt über einen großen Kun-denstamm (Industrie und Handwerk) und beschäftigt derzeit 7 Mitarbeiter. Die Nachfolgeregelung ist mit einer Be-gleitung durch den jetzigen Eigentümer möglich.

VS-EX-A-97/10

Wir suchen für unseren Lebensmittel-markt (Vollsortiment) einen geeigneten Nachfolger. Der neu renovierte Lebens-mittelmarkt verfügt über ca. 400 qm Ladenfläche sowie eine große Lagerflä-che mit Kühlhaus und einen großen Kun-denstamm. Derzeit sind 5 Mitarbeiter beschäftigt. Das Geschäft liegt zentral, mitten im Ort. Kundenparkplätze sind vorhanden.

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beteiligungsbörse/ risiKoKapital

Investor sucht Beteiligungsmöglichkeiten an soliden, kleinen Unternehmen. Gerne auch Existenzgründer.

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Suche aktive oder passive Beteiligung im Lebensmittelbereich (Produktion/Han-del). Biete 20 Jahre Managementerfah-rung bei einem internationalen Konzern in leitender Position an.

FR-B-20/10

Suchen privaten Investor, der sich an ei-nem bestehenden kleinen Unternehmen der Freizeitbranche beteiligen will. Seriö-ser Familienbetrieb freut sich auf aussa-gekräftige Zuschriften.

KN-B 177/10

Sanierungsexperte sucht kleineres Un-ternehmen mit Entwicklungsbedarf zur Beteiligung/Übernahme oder Sanierung mit reiner Erfolgsbeteiligung.

KN-B 178/10

Zum weiteren Ausbau eines erfolgrei-chen Sportprojekts suchen wir Kapitalge-ber und Investoren, die verstehen, dass, indem sie anderen Menschen helfen erfolgreich zu sein, ihr eigener Erfolg ge-sichert wird. Über den sportlichen Erfolg möchten wir als nächstes ein Sportinter-nat gründen, mittelfristig eine eigene mo-derne Arena bauen.

VS-B-42/10

handelsvertreterbörse

Handelsvertreter für den Bereich Fußbo-denbelag, Laminat und Parkett im PLZ 6 und 7 gesucht.

FR-HV-426/10

Für innovatives Werbemittel mit langer Lebensdauer und echtem Mehrwert suchen wir zur Erweiterung unseres Kundenbestandes einen Vertriebsprofi mit Kundenstamm, der zu seiner bereits bestehenden Produktpalette unsere Werbemittel auf Provisionsbasis aktiv mit verkaufen möchte. Vertriebsgebiet National oder PLZ möglich.

FR-HV-427/10

SHK-Meister , 48 Jahre , sucht neue Her-ausforderung im Vertrieb und Werkskun-dendienst im SHK-Bereich und regenera-tive Energien.

KN-HV 426/10

SO WIRD ES GEMACHT

Sie suchen einen Handelsvertreter oder Ko-operationspartner? Einen Nachfolger für Ihr Unternehmen oder einen Betrieb, den Sie übernehmen können?Helfen kann ein Eintrag in den Börsen – ein kostenfreier Service der drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten. Für allge-meine Geschäftsempfehlungen ist an dieser Stelle kein Platz.Wenn Sie in den Börsen inserieren wollen: Bitte wenden Sie sich an den für die jewei-lige Börse zuständigen Ansprechpartner bei Ihrer IHK (siehe unten).Angebote und Gesuche werden kostenfrei unter einer Chiffre-Nummer veröffentlicht. Wenn Sie auf ein Inserat antworten wollen: Richten Sie Ihre Zuschrift unter Angabe der Chiffre-Nummer an die zuständige IHK.

Welche IHK das ist, können Sie an den ersten beiden Buchstaben der Chiffre-Nummer erkennen – zum Beispiel FR für Freiburg (IHK Südlicher Oberrhein).Ihre Zuschrift wird kostenfrei an den Inserenten weitergeleitet.

ANSPRECHPARTNER UND ADRESSEN:

IHK Südlicher Oberrhein (FR),

Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg

Tatjana Belim, Telefon 0761 3858-121, E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee (KN),

Schützenstraße 8, 78462 Konstanz

Claudia Veit (Kooperationen), Telefon 07531 2860-127, E-Mail: [email protected]

Birgitt Richter (Existenzgründungen/Betriebsnachfolge, Handelsvertretungen & Beteiligungen/Risikokapital), Telefon 07531 2860-139, E-Mail: [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg (VS),

Romäusring 4, 78050 VS-Villingen

Katrin Kress, Telefon 07721 922-348, E-Mail: [email protected]

Bundesweite Existenzgründungsbörse:www.nexxt-change.org

Bundesweite Kooperationsbörse:www.ihk.de/koop.htm

Recyclingbörse: http://www.ihk-recyclingboerse.de

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Bücher

57

Wirtschaftsgeschichtliche AusflügeEs ist eine Art Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes und zugleich ein Ausflugsführer: In „Not macht erfinderisch. Ein Jahrtausend Arbeit im Schwarzwald. Ein Ausflugsführer“ besuchen die Autoren Papier-macher und die Narrenmasken schnitzenden Schnefler, beleuchten Aufstieg und Fall der Uhrenindustrie und blicken hinter die Kulissen der Goldstadt Pforzheim. Dem „Webland“ Wiesental widmen sie ein eige-nes Kapitel, dem Tourismus ebenfalls – mit der Überschrift „Der Gast: Arbeitgeber Nr. 1“. Die locker geschriebene und daher leicht zu lesende Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes ist ein schönes (Weihnachts-)Geschenk für heimatgeschichtlich Interessierte.� mae

Manfred Frust, Silvia Huth, Peter Sandbiller | Not macht erfinderischSilberburg-Verlag | 208 Seiten | 19,90 Euro

Fitmacher für Small TalkWie lautet doch gleich die Gretchenfrage? Und wie sieht eigentlich eine Rubensfigur aus? Wer in Verhandlungen glänzt, beim anschließenden Essen aber Dinge wie diese nicht weiß, macht keine sonderlich gute Figur. Wer beim Kaffee nur übers Wetter redet, dem ergeht es ebenso. Zumindest ein wenig Abhilfe schafft Annette Kessler mit ihrem Buch „Vom Small Talk zur Konversation“. Darin erzählt die Konstanzerin An-ekdoten aus den Bereichen Kunst, Literatur und Musik. Wer sich einige merkt, kann damit bei Tischgesprächen glänzen. Natürlich nur, wenn er sein Wissen über üppige Rundungen und dem Verhältnis von Goethes Gretchen zur Religion im richtigen Moment anbringt. � mae

Annette Kessler | Vom Small Talk zur KonversationGabal-Verlag | 160 Seiten | 17,90 Euro

Neuauflage des Industriemeisters„Der Industriemeister“ ist das Standardwerk zur Vorbereitung auf die Industriemeister-Prüfungen. Es ist nun in aktualisierter Auflage erschienen, umfasst zwei Lehrbücher sowie ein Übungs- und Prüfungsbuch. Die beiden Lehrbücher sind nach der Weiterbildungsverordnung „Geprüfte(r) Industriemeister(in) Fachrichtung Metall“ gegliedert, an den DIHK-Rahmenplan angelehnt und ver-mitteln die fachrichtungsübergreifenden Basisqualifikationen. Das Übungs- und Prüfungsbuch bein-haltet Aufgabenstellungen, die der handlungsorientierten Weiterbildung im Industriemeister-Bereich entsprechen und unterstützt somit die Vermittlung der nötigen Qualifikationen.� wis

Der Industriemeister. Lehrbuch 1 und 2 sowie Übungs- und Prüfungsbuch Feldhaus-Verlag | zusammen circa 1.500 Seiten | 97,80 Euro für alle drei Bücher

Handbuch für PersonalerOb Home-Office, Teambildung, Anlernen neuer Mitarbeiter, Coaching oder Mitarbeitergespräche – The-men wie diesen widmet sich das Handbuch Personalentwicklung. Knapp 50 Experten aus Wissenschaft sowie Unternehmen wie Bosch, Heidelberger Druck und SAP haben die verschiedenen Kapitel verfasst. Gegliedert sind sie in die großen Bereiche Personalentwicklung, -bildung und -förderung sowie Arbeits-strukturierung. In der dritten, aktualisierten Auflage wurden zwei Kapitel hinzugefügt: Personalentwick-lung und Ethik sowie berufsbegleitende Masterstudien. Das Handbuch liefert einen aktuellen Rundum-schlag zum Thema und eignet sich für Personaler und Human-Resources-Verantwortliche.� wis

Reiner Bröckermann, Michael Müller-Vorbrüggen (Hrsg.) | Handbuch PersonalentwicklungSchäffer-Poeschel Verlag | 786 Seiten | 59,95 Euro

■ IMPRESSUM

- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der Industrie- und Handels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg, ISSN 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.: Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) Kathrin Ermert, Thomas Goebel, Dr. Susanne Maerz Sekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im Südwesten, Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg, Postfach 860, 79008 Freiburg, Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398, E-Mail: [email protected], www.wirtschaft-im-suedwesten.de

Pressesprecher der IHKs: Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg) Achim Eickhoff (Hochrhein-Bodensee) N. N. (Südlicher Oberrhein)

Titelbild: Fotolia

Verlag und Anzeigen: Prüfer Medienmarketing, Endriß & Rosenberger GmbH, Lichtentaler Straße 35, 76530 Baden-BadenVerlagsleitung: Wolfrüdiger W. EndrißAnzeigenleitung: Achim HartkopfAnzeigendisposition: Susan Erbacher, Telefon 07221 211912, Fax 07221 211915, E-Mail: [email protected], www.pruefer.com

Zurzeit gilt die AnzeigenpreislisteNr. 28 gültig ab Januar 2010.

Satz: Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de

Druck: Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG www.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-HeubergRomäusring 4, 78050 VS-Villingen Telefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166 E-Mail: [email protected] www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg Telefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222 und Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr Telefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777 E-Mail: [email protected] www.suedlicher-oberrhein.ihk.de

IHK Hochrhein-Bodensee Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-170 und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250 E-Mail: [email protected] www.konstanz.ihk.de

Erscheinungsweise: Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)

Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rah-men der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

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ANZEIGENSPECIAL DEZEMBER 2010

Anzeigenkompendium _Prüfer Medienmarketing für die Region Südbaden58_

Zum 15. Mal organisiert der wvib (WirtschaftsverbandIndustrieller Unternehmen Baden e.V.) die Fachmessei+e auf dem Freiburger Messegelände. Hier präsentie-ren vom 20. – 22. Januar 2011 über 270 Aussteller ihreProdukte und Dienstleistungen auf einer Ausstellungs-fläche von mehr als 5.000 qm.

Die ausstellenden Firmen setzen mit ihrem Messe-Engage -ment nach der überstandenen Krise ein deutliches Zeichen.Wer für Kunden und Lieferanten jetzt sichtbar ist, ver-schafft sich für die Zukunft eine gute Ausgangsposition.

Für manche Unternehmen kam der Aufschwung mit so-viel Wucht, dass schon wieder keine Zeit und kein Per-sonal für eine Messebeteiligung zur Verfügung stehen.Dazu Dr. Christoph Münzer, wvib-Hauptgeschäftsführer.:„Über 5.000 qm verkaufte Ausstellungsfläche und fast300 Aussteller sind ein solides Ergebnis, das wir nur imbesonderen Jahr 2009 übertroffen haben.“ Messebetei-ligungen liegen im Marketing-Mix weiter ganz vorne.Das bestätigt die aktuelle Umfrage der AUMA (Ausstel-lungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschafte.V.). 83% der befragten Unternehmen halten Messe-beteiligungen für wichtig und wollen auf in Zukunftnicht darauf verzichten.

Für Firmen aus denBranchen Elektro-tech nik/Elektronik,Mess- und Regel-technik, Automati-s i e rungs techn ik ,Informationstechnik(IT), Metallverarbeitung und der industrienahen Dienst- leis- tung ist die i+e der erste wichtige Termin im Mes-sekalender 2011. Auf der regionalen Industriemessetreffen sich seit vielen Jahren Unternehmer, Einkäufer,Techniker und Ingenieure, um im persönlichen Gesprächneue Kundenkontakte zu knüpfen und bestehendeKontakte zu pflegen.

Am 20. Januar 2011 eröffnet wvib-Präsident Klaus En-dress die 15. Industriemesse i+e. Professor Hans-JochenSchiewer, Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Frei-burg hat zugesagt, ein Grußwort zu überbringen. Gast-redner Professor Dr.- Ing. Hans-Jörg Bullinger, Präsidentder Fraunhofer-Gesellschaft, greift in seinem Vortragdas Messemotto „Innovation erleben“ auf und infor-miert zum Thema „Kunststück Innovation – was erfolg-reiche Unternehmen verbindet“.

Mit der Industriemesse i+e 2011 und dem Motto „Innovation erleben“ erfolgreichins neue Jahr starten

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INDUSTRIEMESSE i+e 2011

Anzeigenkompendium _Prüfer Medienmarketing für die Region Südbaden

REALISATION: PRÜFER MEDIENMARKETING · Endriß & Rosenberger GmbHLichtentaler Str. 35 · 76530 Baden-Baden · Tel. 07221 / 21 19 0 · www.pruefer.comDie Textbeiträge in diesem Special wurden von den werbenden Firmen verfasst.

Das Vortrags programm am Donnerstag beschäftigt sich ebenfalls mit demThema "Innovation".

Die Eröffnung und ein Teil des Vortragsprogramms finden auf dem neu ge-stalteten wvib-Stand statt. Das Unternehmer-Netzwerk wvib informiert erst-mals auf 200 qm über sein breit gefächertes Dienstleistungsprogramm, stelltdie wvib-Akademie vor und präsentiert an allen Messetagen seinen Online-Stellenmarkt. Das Team des wvib freut sich auf vielfältige Gespräche mitMitgliedern, Freunden und Förderern des Netzwerks und allen interessier-ten Messebesuchern.

Über 80 Fachvorträge stehen den Besuchern während der drei Messetageals kostenfreie Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Am Freitag geht esbeim Einkäufertag um Beschaffung und Lieferantenbeziehungen. Gleich-zeitig stellt der Technikertag neueste Technologien, Materialien, Problem-lösungen und Dienstleistungen vor. Am Samstag können sich Arbeitgeberund Arbeitnehmer unter dem Motto „Fachkräfte finden und binden“ überdie aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt schlau machen. Viele Ausstel-ler nutzen die Chance, ihre oft technisch anspruchsvollen Produkte undDienstleistungen in Kurzvorträgen vorzustellen. Es gibt also viele Gründefür einen Besuch der i+e 2011 – der Ort, an dem sich die geballte Wirt-schafts- und Innovationskraft aus dem Südwesten vom 20.-22. Januar trifft.Wer sich vorab informieren will, findet alle wichtigen Informationen aufder neu gestalteten Homepage unter www.ie-messe.de.

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Anzeigenkompendium _Prüfer Medienmarketing für die Region Südbaden

INDUSTRIEMESSE i+e 2011

Allein die Energiekosten in der Prozessindustrie betragendurchschnittlich 35 % der Produktionskosten. Im Bereichder Versorgungsenergien liegen typischerweise leicht zu-gängliche Einsparpotenziale. Dieses Ziel zu erreichen istmeist keine Frage von einzelnen, energieeffizienterenSystemen, sondern das Ergebnis vieler intelligenter Lö-sungen in Kombination mit einem durchgängigen Ener-giemanagement.

Das Energiemonitoring-System von Endress+Hauser er-möglicht es, Energieverbräuche und Anlageneffi zienz ob-jektiv zu beurteilen. Somit lassen sich Energiekosten alleindurch die transparente Darstellung der Energieverbräu-che einsparen. Mit dem System können Anwender indivi-duelle Ener giekennzahlen definieren und kontrollieren,um daraus Maßnahmen zur Energiekostenreduzierungabzu leiten.

Zuverlässige Messwerte als BasisDie Basis für Energiekostenreduzierung ist ein indivi duellauf den Betrieb abgestimmtes Energiemonitoring-Sys-tem. Wichtiger Bestandteil ist die passende, genaue undlangzeitstabile Messtechnik. Aussagefähige Messergeb-nisse sind jedoch davon abhängig, welche Parameter ge-messen, welche Sensoren und welche Berechnungs -standards eingesetzt werden. Zuverlässigkeit und Ver-trauen in die Messwerte sind die Basis für die Analyse derEnergiekennzahlen und somit jeder abgeleiteten Maß-nahme zur Reduzierung der Energiekosten.

Vom Messwert zur EnergiekennzahlIn der Praxis sind die Informationen zur Energieerfassunghäufig im ganzen Unternehmen verteilt und nicht digitalverfügbar. Erschwerend kommt hinzu, dass die Energie-daten von Dampf oder Druckluft in unterschiedlicherWeise gepflegt und dokumentiert werden. Häufig müs-sen sie mühsam „zu Fuß“ zusammengetragen werden.Solche Abläufe kosten Zeit und die Fehlerquote ist hoch.Weiteres Optimierungspotenzial liegt also in der Daten-übertragung. Endress+Hauser verfügt über eine Auswahlan Komponenten, die die Datenübertragung von Ver-brauchsmesswerten aus dem Prozess in das Energiemoni-toring-System flexibel lösen. Somit erhält der Anwenderkontinuierlich ein detaillierteres Bild über seine Energie-verbräuche. Die Analyse der Daten führt dann, in Kombi-nation mit gezielten Maßnahmen, zur Energiereduktion.

Kosten senken durch Energiemonitoring

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INDUSTRIEMESSE i+e 2011

Anzeigenkompendium _Prüfer Medienmarketing für die Region Südbaden 67_

31.01. – 03.02. Internationale Kulturbörse Freiburg Jan06.02. Element of Crime Feb11.02. – 13.02. Automobil18.02. – 20.02. Gartenträume20.02. Clueso21.02. Musikantenstadl 201124.02. – 25.02. effi zienz.forum25.02. – 27.02. Gebäude.Energie.Technik26.02. – 27.02. IMMO Die Messe rund um Ihre Immobilie11.03. – 13.03. cft - die freizeitmessen caravan & outdoor März11.03. – 13.03. cft - die freizeitmessen faszination angeln, motorrad18.03. – 20.03. cft - die freizeitmessen caravan & outdoor18.03. – 20.03. cft - die freizeitmessen bike aktiv, ferienmesse, fi t for life25.03. – 27.03 Südbadische Gebrauchtwagen-Verkaufsschau26.03. Andrea Berg02.04. – 03.04. Freiburg Marathon mit Messe April14.04. Kastelruther Spatzen16.04. Verstehen Sie Spaß?29.04. Die Atzen13.05. – 23.05. Frühjahrsmess‘ Mai28.05. – 29.05. Baby & Kind08.06. – 10.06. Intersolar Europe (München) Juni22.06. Scorpions23.06. Elton John und Band12.07. – 14.07. Intersolar North America (San Francisco) Juli10.09. – 18.09. Baden Messe (SCHAWA) Sep07.10. – 09.10. Südbadische Gebrauchtwagen-Verkaufsschau Okt14.10. – 24.10. Herbstmess‘04.11. – 06.11. Plaza Culinaria Nov Kulinarische Erlebnis und Verkaufsmesse

www.messe.freiburg.deFreiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KGMesse FreiburgEuropaplatz 1, D-79108 Freiburg Tel.: (07 61) 3881 02 Fax: (07 61) 3881 [email protected]

Auszug aus dem Veranstaltungs- und Messeprogramm der Messe Freiburg2011

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Die Messe Freiburg ist ein Dreh- und Angelpunkt in Sachen Live-Musik. Viele klangvolle Namen sind hierschon aufgetreten, im Sommer 2011 gastieren Welt-stars wie die „Scorpions“ und Elton John, und die Rot-haus Arena startet mit dem „Zäpfle Club“ in eine neueDimension durch: Endlich hat Freiburg einen Rahmenfür mitreißende Club-Konzerte in relaxter Atmosphäre!

Verbrauchermessen liegen in Freiburg auch in 2011 vollim Trend: Von A wie „Auto“ bis Z wie „Zweimannzelt“decken die Messen „Automobil“, die ImmobilienmesseIMMO, die Messe Gebäude – Energie – Technik GET,„CFT – Die Freizeitmessen“, die BADEN MESSE und diekulinarische Erlebnis- und Verkaufsmesse Plaza Culina-ria eine wahrlich riesige Themenpalette ab! Zweimalim Jahr lockt die „Freiburger Mess“ als eines derschönsten Volksfeste im Land rund 170.000 große undkleine Freiburger auf das Messegelände. Zum 8. Malschon findet am ersten April Wochenende der „Freiburg Marathon“ statt. Und: Auch internationaleZirkusse schlagen hier gern ihre Zelte auf!

Neues Musikkonzept auf der MesseFreiburg – Willkommen im Club!

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73Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Insolvenzen

Die Quelle unserer Veröffentlichun-gen über Insolvenzen im Regie-rungsbezirk Freiburg ist das Portal www.insolvenz bekanntmachungen.de. Herausgeber dieses Portals ist das Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Angaben publizieren wir ohne Gewähr.

79098 Freiburg i.Br.Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Seebachstüble GmbH, Seebachstr. 43, 79822 Titisee-Neustadt, vertreten durch d. GFin Christine Ketterer, wird angeord-net: Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin wird Rechtsanwältin Dr. Gesa Pantaleon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Frei-burg, bestellt.

Über das Vermögen der REGIOBITS GmbH, Akazienweg 9, 77955 Ettenheim, vertr. d. Reinhard Engelbert Kippel, Aka-zienweg 9, 77955 Ettenheim (Geschäfts-führer), wird das Insolvenzverfahren eröff-net. Insolvenzverwalter: RA Harald Kroth, Ersteiner Straße 4, 79346 Endingen.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. H+H Wohnbau GmbH, Am Kirchplatz 2, 79241 Ihringen. Das Insolvenzverfahren wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung auf-gehoben.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Peters & Böhler KfZ-Service GmbH, Rankackerweg 2, 79114 Freiburg, vertr. d. d. GF Helmut Paul Peters, Hutweg 17, 79110 Freiburg, hat der Insolvenzver-walter die Unzulänglichkeit der Masse angezeigt.

Über das Vermögen der Alpha Express- und Kuriersystem GmbH, Carl-Zeiss-Str. 11, 79331 Teningen, vertr. d. Xaver Rinken-bach, Vogesenstr. 17 d, 79258 Hartheim (Geschäftsführer), wird das Insolvenzver-fahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Freiherr Friedhelm von Spiessen, Engel-bergerstr. 21, 79106 Freiburg.

Über das Vermögen der Reinbold & Reitzel GbR, Im Brühl 20, 79353 Bahlingen, vertr. d. d. Gesellschafter Michael Reinbold und

Michael Reitzel, wird das Insolvenzver-fahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Uwe Rottler, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Federer Transport + Logistik GmbH, Römerweg 9, 79291 Merdingen, vertr. dch. d. GF Bernd Federer und Heike Bartel, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen der EWA Gesell-schaft für Energiegewinnung, Wasserver-sorgung und Abwasserentsorgung mbH, Raiffeisenstr. 1, 79423 Heitersheim, vertr. d. d. GF Heinrich Albert, wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzverwal-ter: RA Hans-Jürgen Roschmann, Poststr. 3, 79423 Heitersheim.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Druckerei Rebholz GmbH, Tennenba-cher Str. 9, 79106 Freiburg, vertr. dch. d. GF Roland Wießmer, wird der Schlussver-teilung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Syncare GmbH, Munzingerstr. 1, 79111 Freiburg, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Das Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. TRANSSTAFF SERVICE LTD., Niederlassung Deutschland, Auerstr. 2, 79108 Freiburg, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Holzbau Kaiserstuhl GmbH, Schloss-mattenstrasse 20, 79286 Bötzingen, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Funpark-Freiburg GmbH, Hinden-burgstraße 4a-b, 79331 Teningen, vertr. d. d. GF Helmut Ludwig Retsch, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen des Dirk Bergner, als Inh. d . Fa. Solarpo-wer e. K., Stohren 1, 79244 Münstertal, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. AD Gebäudedienstleistungen Ltd. & Co. KG, Buchholzerstr. 3, 79183 Wald-kirch, wird angeordnet: Zum vorläufigen

Insolvenzverwalter wird Dr. Uwe Rottler, c/o Büro Kaiser, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg, bestellt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Olipenta GmbH, Marie Curie Straße 2, 79211 Denzlingen, wird nach Abhal-tung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Dach & Wand Beschichtungen Ltd. & Co. KG, Burgunderstr. 28, 79379 Müllheim, vertr. durch Markus Bühler (Kommanditist), wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Matthais Hahn, Engelbergerstr. 21, 79106 Freiburg, bestellt.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der cardbeat GmbH, Beim oberen Bäumle 12, 79227 Schallstadt, vertr. d. d. GFin Iris Baumann, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Ulrich Nehrig, Schillerstraße 2, 79102 Freiburg, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Amber Services GmbH, Rom-aneistr. 3, 79312 Emmendingen, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Winkler eco products GmbH, Zie-gelhöfe 4, 79341 Kenzingen, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Anstrichgruppe Bregenhorn GmbH & CO. KG, Falkensteiner Str. 1, 79189 Bad Krozingen, wird mangels einer die Kosten des Verfahrens deckenden Masse eingestellt.

Über das Vermögen der A.L.S., Advan-ced Learning Systems (Freiburg) GmbH, Humboldtstr. 2, 79098 Freiburg, vertr. d. Venkatesh Doraiswamy, Herbolzheim (Geschäftsführer), wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thomas Kaiser, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. A.L.S. Advanced Learning Systems GmbH, Humboldtstr. 2, 79098 Freiburg, vertr. d. GF Venkatesh Doraiswamy, hat der Insolvenzverwalter angezeigt, dass die

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74 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Insolvenzen

Masse nicht ausreichen wird, die Masse-verbindlichkeiten zu befriedigen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Schirmann & Ott GmbH, Zährin-ger Str. 39, 79395 Neuenburg, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Schindler Stein und Form GmbH & Co. KG, Grünstr. 23, 79183 Waldkirch, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. LFSO concerts GmbH, Kaiser-Joseph-Str. 229, 79098 Freiburg, vertr. d. d. Geschäftsführer Slawomir Sowula, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenz-verfahrens über sein Vermögen mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. The Home-Com-pany GmbH & Co. KG, Karl-Friedrichstr. 73/1 A, 79312 Emmendingen, vertr. d. 1. Dietmar Falko Squarr (Gesellschafter), ver-tr. d. 1.1. Thomas Germer (Gesellschafter), 1.1.1. Ellen Vogel (Gesellschafterin), wird der Antrag der Gläubigerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Ver-mögen der Schuldnerin mangels Masse abgewiesen.

78462 KonstanzÜber das Vermögen der Firma Philox Medizintechnik Handels GmbH i. L., Sitz: Hohentwieler Str. 1a, 78247 Hilzingen, vertr. d. d. Liquidatorin Diane Weilenmann, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. In-solvenzverwalter: RA Christian Zschocke, Ekkehardstr. 59b, 78224 Singen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Olaf Mueller-Eckhardt, Firma Homeplan, Granges Straße 18, Ertingen, Insolvenzverwalter: RA Fröhlich, Fried-richshafen, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen der Firma Kubus GmbH Service & Handelsagentur, Schaff-hauser Str. 100, 78224 Singen, vertr. d. d. GF Hans-Jürgen Vogt, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thorsten Schleich, Maggistr. 5, 78224 Singen.

Über das Vermögen der Firma R. Buchholz + Partner GmbH, Röhrenbach 16, 88633 Heiligenberg, vertr. d. d. GF Rudolf Buch-holz, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Matthias Bott, Bodnegger Str. 19, 88287 Grünkraut.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen ABIG-Werke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, vertr. d. d. GF Sieg-fried Müller, Abigstraße 1, 88662 Überlin-gen, wird der Schlusstermin aufgehoben.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen Las Vegas Vodka Europe GmbH, Am Riedweg 16, 88682 Salem, vertr. d. d. GF. Heinrich Bentler, wird der Schluss-termin aufgehoben.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Baumgartner GmbH, Im Gewerbegebiet 8a, 88693 Deggenhau-sertal, vertr. d. d. GF Elmar Baumgartner, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insol-venzverwalter wird RA Dr. Wischermann, Bleicherstr. 16, 78467 Konstanz, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der DWL Elektronische Systeme GmbH, vertr. d. d. GF Christoph Witte und Jürgen Zolondz, Josef-Schüttler-Str. 2, 78224 Singen, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma A. Büchin GmbH & Co. KG, Hegaustr. 12, 78253 Eigeltingen,

vertr. d. d. Büchin Verwaltungs GmbH, diese vertr. d. d. GF Alexander Büchin, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Christian Zschocke, Ekkehardstr. 59b, 78224 Sin-gen, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Niestroj GmbH, vertr. d. d. GF Norbert Niestroj, Schwarzwaldstr. 2a, 78234 Engen, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

79539 LörrachÜber das Vermögen der SYNTEC Rohr- und Anlagenbau GmbH, Degussaweg 1, 79639 Grenzach-Wyhlen, vertreten durch den Geschäftsführer Gerd Meyer, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Zum In-solvenzverwalter wird ernannt: RA Ingo Michelsen, Luisenstr. 5, 79539 Lörrach.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. tba logistic & trading GmbH, Colmarer Str. 1, 79576 Weil am Rhein, vertreten durch den Geschäftsführer Ridvan Serter, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Fa. Autohaus Tress und Zip-perer GmbH, Werner-von-Siemens-Str. 2, 77656 Offenburg, vertr. d. d. Gfin Sabine Stephani, wird das Verfahren mangels kostendeckender Masse eingestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. LO-CATALUNYA/ LO-CAT GmbH, Grenzacher Weg 3, 79576 Weil am Rhein, vertr. durch den Geschäfts-führer Peter Schiessel, Letzbergstr. 13, 79677 Schönau, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Ingo Michelsen, Luisenstr. 5, 79539 Lörrach, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Confipack Verpackungen GmbH, Grossmattstr. 11, 79618 Rheinfelden, wird das Verfahren nach Anzeige der Masseun-zulänglichkeit eingestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. ovinem GmbH, Schützenwald-weg 7, 79540 Lörrach, ist bei Gericht die Anzeige d. Insolvenzverwalters eingegan-gen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

INFORMATION

Die gesamten Registerbekanntma-chungen aus Deutschland und den Regi-onen Hochrhein-Bodensee, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Südlicher Oberrhein finden Sie auf der offiziellen Website der Justiz des Bundes und der Länder unter www.handelsregister.de. Die Recherche von Firmen und der Abruf von Veröffentlichungen sind kostenfrei. Für alle übrigen Abrufe fallen Kosten an.

Auf der Website besteht direkter Zugang zu den Handelsregisterbekanntmachungen, den Insolvenzbekanntmachungen und zum Rechtsdienstleistungsregister. Eben-so dort eingestellt sind die Zwangsverstei-gerungstermine.

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75Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Bleile Bodenbeläge Handels GmbH, vertr. d. d. GF Friedbert Bleile, Ötlinger Str. 11, 79539 Lörrach, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

77654 OffenburgIn dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen Alu Mock GmbH Aluminiumbe-arbeitung, Im Schwaderloch 2, 77749 Hohberg-Hofweier, jetzt: AM Abwicklungs GmbH, ist bei Gericht die Anzeige des Verwalters eingegangen, dass Masseun-zulänglichkeit vorliegt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma Weissen-rieder GmbH, Im Seewinkel 14, 77652 Offenburg, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Stefano Buck, Eisenbahnstr. 19-23, 77855 Achern.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma Bennes Gipsergeschäft Ltd., Allmannsweierer Str. 9, 77974 Meissenheim, GF Edwin Kiefer, wird der Antrag d. Gläubig. auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Mas-se abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Fa. Autohaus Tress GmbH, Raiffeisenstr. 2, 78166 Donaueschingen, vertr. d. d. GFin Sabine Stephani, wird das Verfahren mangels kostendeckender Masse eingestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen Esma Avdimetaj, Moltke-str. 15, 77933 Lahr, Inh. d. Harem Shisha Bar, Hauptstr. 24 a, 77652 Offenburg, wird der Antrag d. Gläubig. auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen PRINT & MEDIA 2005 Ltd.,

vertr. d. d. GFin Helga Lindow, Albert-Einstein-Str. 4, 77656 Offenburg, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Lamsal Tech-nologie GmbH & Co. KG, vertr. d. d. GF Prabhakar Lamsal, Hauptstr. 74, 77790 Steinach, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen mangels Masse ab-gewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen Lamsal Technologie GmbH, vertr. d. d. GF Prabhakar Lamsal, Hauptstr. 74, 77790 Steinach, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenz verfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abgewiesen.

Im Insolvenzverfahren BKU Korrosions-schutz GmbH, Am Ziegelplatz 14, 77746 Schutterwald, v. d. d. GF Thomas Spitz-müller, Bundesstr. 3, 77948 Friesenheim-Oberschopfheim, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen d. HK Asbestsanierung und Entsorgungstechnik GmbH, Südstraße 10, 77694 Kehl, vertr. d. d. GF Christina Kelly und Michael Hindenberger, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Im Insolvenzverfahren Firma HAMA Ver-sand Service GmbH, Hauptstr. 149, 77746 Schutterwald, vertr. dch. d. GF Roland Jennrich, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Im Insolvenzverfahren Bläsi Entstau-bungstechnische Anlagen GmbH, v. d. d. GF Siegmund Bläsi, Hinlehreweg 11, 77933 Lahr, wird das Verfahren aufge-hoben, weil die Schlussverteilung voll-zogen ist.

Im Insolvenzverfahren Bönte Hydraulik Rainer Bönte e. K., Carl-Zeiss-Str.2, 77656 Offenburg, wird der Schlussverteilung zu-gestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma Kepilion Tech-nology GmbH, Kinzigstr. 12, 77694 Kehl, vertr. dch. d. GF Halit Karakaya, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren Firma Goe-bel-Fernmeldebau GmbH, vertr. dch. d. GF Christian Goebel, Hinter-Ohlsbach 7, 77797 Ohlsbach, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Markus Groß, Weingartenstr. 19a, 77654 Offenburg, bestellt.

Über das Vermögen Fa. Friedrich Armatu-ren GmbH, vertr. d. d. GF. Klaus Gregori, Goldscheuerstr. 2, 77694 Kehl, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Thorsten Schleich, Marktplatz 16, 77933 Lahr.

Im Insolvenzverfahren Beate Brattge, Gu-tenbergstr. 4, 77694 Kehl, ehem. Inh. der Firma Haargalerie Beate Brattge, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Meinrad Hirt, Lange Str. 47, 77654 Offenburg.

78628 RottweilIm Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Stern Anlagen- und Apparatebau GmbH & Co. KG, Sulzbachstr. 52, 78554 Aldingen, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Stefanie Gorn, Hauptstr. 7, 78737 Fluorn-Winzeln, Inh. d. Gaststätte Distels Pilsstube, ist der Eröffnungsantrag eines Gläubigers mangels Masse abge-wiesen worden.

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76 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

Insolvenzen

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Ewald Hipp Drehteile GmbH, vertr. d. d. GF Paul Hipp, Steigstr. 7, 78603 Renquishausen, Insolvenzverwalter: RA Norbert Miller, Schillerstr. 1, 78628 Rottweil, ist bei Gericht die Anzeige des Insolvenzverwalters eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Stern Verwaltungsges. mbH, vertr. d. d. GF Marian Stern u. Vojmir Stern, Sulzbachstr. 52, 78554 Aldingen, ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin mangels Masse abgewiesen worden.

Über das Vermögen der iSi Tec GmbH, Sitz: 78054 Villingen-Schwenningen, Sturmbühlstr. 177, vertr. d. Bernhard Gün-ter (Geschäftsführer), wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Alexander Kästle, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen des Simon Paul Weber, Klippeneckstr. 7, 78559 Gosheim, Inh. d. Erlebniswelt We-ber GbR, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen der HPH Werkzeug-schleiftechnik GmbH, Küferweg 1, 78549 Spaichingen, vertr. d. Hans-Peter Haller (Geschäftsführer), wird das Insolvenzver-fahren eröffnet. Insolvenzverwalter. RA Dr. Thomas Troll, Obere Laube 46, 78462 Konstanz.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Kerstin Haustein, Landolin-Ohnmacht-Str. 21, 78655 Dun-ningen, Inh. d. Fa. Haustein Transporte, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Nor-bert Miller, Schillerstr. 1, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Alarmtechnik Dorn-stetten GmbH, Alte Poststr. 12, 72280 Dornstetten, vertr. d. Helga Reinhardt (Geschäftsführerin), wird zur Sicherung der künftigen Insolvenzmasse und zur Aufklärung des Sachverhalts angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird bestellt RA Karsten Sauter, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Weber GmbH, Gewerbestr.

10, 78667 Villingendorf, vertr. d. Wolfgang Brugger (Geschäftsführer), wird das Ver-fahren aufgehoben, weil die Schlussver-teilung vollzogen ist.

Über das Vermögen des Dennis Gerlitz-ky, Neue Straße 18, 72275 Alpirsbach-Peterzell, ehem. Inh. der Fa. Crazy Flow-ers, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Axel Kulas, Gänsheidestr. 43, 70184 Stuttgart.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen des Walter Hornberger, Ortsstr. 21, 72280 Dornstetten, ehem. Inh. d. Gast-stätte Schluckspecht, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen der Michaela Beck-mann, Obere Dorfstr. 41, 72364 Obern-heim, Inh. d. Fa. Creativ Haarschnitt, Aix-heimer Str. 6, 78554 Aldingen, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter RA Rasmus Reinhardt, Königstr. 16, 78628 Rottweil.

Insolvenzverfahren über das Vermögen der Eckert Elektronik GmbH, Großwie-senstr. 20, 78591 Durchhausen, vertr. d. Dietrich Eckert (Geschäftsführer), wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schluss-verteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Maria Thiel, Hofstr. 5, 78073 Bad Dürrheim, Handelsvertretung, Insol-venzverwalter: RA Edgar Dorn, Berner Feld 74, 78628 Rottweil, wird der Schlussver-teilung zugestimmt.

Über das Vermögen der SWO Truck S.r.o., Marktstr. 5, 78713 Schramberg, vertr. d. Frau Hana Nutz, wird das Insolvenzverfah-ren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Klaus Haischer, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen des Dieter Theiss, Schalksburgweg 6, 72359 Dotternhausen, Inh. der Firma Babyparadies Theiss, Eferenstr. 11, 78628 Rottweil-Neukirch, ist bei Gericht die An-zeige des Insolvenzverwalters eingegan-gen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Wilhelm H. Koch GmbH & Co. KG, Bahnhofstr. 40-42, 78647 Trossingen, vertr. d. 1. Trossinger Maschinenhandels-

gesellschaft mit beschränkter Haftung (persönlich haftende Gesellschafterin), vertr. d. 1.1. Peter Huonker (Geschäfts-führer), Insolvenzverwalter: RA Dr. Thors-ten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen, wird der Schluss-verteilung zugestimmt.

78050 Villingen-SchwenningenIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Winbox Technologies AG, vertreten durch den Vorstandsvorsit-zenden Christof Winker, Wilhelmstr. 13/15, 78120 Furtwangen, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Albert Hirt, Berner Feld 74, 78628 Rottweil, bestellt.

Über das Vermögen d. Rambold Verwal-tungs GmbH, vertr. d. d. GF Hansjörg Müller, Am Krebsgraben 18, 78048 Villin-gen-Schwenningen, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Alexander Stark, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen.

79761 Waldshut-TiengenIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen von MR Manage-ment, Unternehmensberatung, Treuhand, Liegenschaften, Werbeagentur GmbH, vertr. d. d. Geschäftsführer Roland Seger, Obermattstr. 15, 79669 Zell, wird der An-trag der Gläubiger auf Eröffnung des Insol-venzverfahrens über das Vermögen der Schuldnerin mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen der Schwarzwald-Mö-bel Klingele Gesellschaft mit beschränkter Haftung, vertr. d. d. Geschäftsführer Tho-mas Klingele, Todtmooser Str. 84, 79872 Bernau, wird das Insolvenzverfahren er-öffnet. Insolvenzverwalter: Diplom-Be-triebswirt (BA) Uwe Kaiser, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rathausstr. 2, 79875 Dachsberg.

Über das Vermögen der Schwarzwälderhof Todtmoos GmbH, vertr. d. d. Geschäfts-führer Markus Waldvogel, Hauptstr. 3, 79682 Todtmoos, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: Diplom-Volkswirt Friedrich Bücheler, Steu-erberater, Rechtsbeistand, Rathausstr. 2, 79875 Dachsberg.

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80 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2010

MIT SPITZER FEDER

Instant, online, on demand

Instant. Als wir dem Wort zum ersten Mal begegneten, waren wir noch klein. Es klang enigmatisch, es stand

auf einer Packung mit Schokopulver und wir saßen an Mut-ters Küchentisch. Es war nicht ganz klar, was es bedeutete. „Ein gehäufter Teelöffel in ein Glas heißer oder kalter Milch, umrühren, fertig!“ Dieses „umrühren, fertig“ musste wohl sein, was instant meinte – einfach, schnell, sofort. Mutter hat uns erklärt, wie aufwendig früher die Herstellung eines heißen Kakaos war und dass es nun viel schneller ginge und wir des-halb nicht so früh aufstehen müssten. Wir verstanden: Instant heißt Lebensqualität. „Sofort löslich“ war nur der Anfang. Einfach, schnell und sofort gibt es mittlerweile alles. Die Zeitersparnis reicht von wenigen Minuten beim Kakao bis zu Stunden für ein ganzes Menü, schließlich ist auch der Einkauf entfallen, der Eismann war da. Aufs ganze Leben gerechnet sind das leicht zwei bis drei gewonnene Jahre. Und die lassen sich noch einmal ver-doppeln, wenn auch beim Verzehr nicht unnötig gebummelt wird. Weg vom Tisch, der dann nicht mehr gedeckt werden muss, ran an die Küchentheke, das verkürzt die Wege, und wenn keiner zuschaut auch schon mal im Stehen vor dem Kühlschrank. Natürlich gibt’s instant nicht nur in der Küche. Sofort ist überall gefragt. Vor allem repetitive Vorgänge machen schon den Ge-winn von Sekunden attraktiv. Den PC hochfahren zum Bei spiel – zwei Minuten, mit Virenschutz und allem vier. Geschätzt 30.000 Mal im Leben dieselbe blöde Prozedur, macht zusam-men mehrere Monate. Und genau die schenkt uns jetzt Apple. Das ipad kann es schon, das neue MacBook Air auch: Beide gehen an wie das Licht. Ratzfatz. Instant ist Lebensqualität.Oder: Urlaubsfilme wegbringen, drei Wochen warten, Bilder abholen, Überraschung! So war das mal. Foto grafieren, was der Speicher hergibt, das Ergebnis zeitgleich an alle versen-den, die nicht darauf gewartet haben, Instantprints fürs Album, das ist heute. Nur zum Einkleben kommt keiner mehr. Aber dafür gibt es das Instant-online-Fotobuch, das schon aus dem Urlaub heraus geordert werden kann.

Online. Wenn instant „sofort“ heißt, dann hat uns online das „überall“ dazu geschenkt, macht zusammen „im-

mer und überall“. Was nützt schon „schnell“, wenn man nicht jederzeit und an jedem Ort darauf zugreifen kann? Genau das schafft Online. Es ist die Befreiung von Zeit und Raum und dahin führen prinzipiell zwei Wege.

Entweder die ganze Welt wird mit Bildschirmen gepflas tert, was in Flughäfen, Hotels, U-Bahnen, Wartesälen, Aufzügen, Einkaufs-Malls und so weiter schon ganz gut vorankommt. Da gibt es dann 24 Stunden am Tag auch die Nach richten, die ei-nen nicht interessieren. Der Vorteil: Man weiß in Echtzeit, was die Feinunze Gold kostet, wie sich der Einkaufsmanagerindex in den USA entwickelt und dass im Norden Kirgisiens ein voll-besetzter Bus von der Fahr bahn abgekommen ist. Weil das alles nebenher ge schieht, während wir anderes, nicht notwen-dig Sinn volleres tun, entsteht zumindest gefühlter Zeitgewinn.Die Alternative ist die Ausrüstung aller Individuen mit so ge-nannten Smartphones – wie der Name verrät, der smartere Weg. Er ist smarter, weil er die Wahl unter allem, was sofort und überall zu haben ist, endgültig von der An gebots- an die Nachfrageseite gibt. Der Empfänger wählt die Nachricht, den Podcast, die Musik, die Applikation für alles und jedes. Das Angebot ist tendenziell unbegrenzt und der Vorgang hat einen Namen.

On demand. Mit on demand wird endlich aus „sofort und überall“, wovon wir Tausende von Jahren nur träu men

konnten: „alles sofort und überall“. Instant-on line-on demand ist das vorläufige Ende eines langen Weges. Schauen wir noch ein letztes Mal zurück. Da mals: öffentlich-rechtliches Fernsehen, ein großer Spiel film am ersten Weihnachtsfeier-tag. Gestern noch: Auf nahmegeräte mit Zeitschaltuhr zur op-timierten Nutzung von 53 privaten Sendern. Heute: Direktzu-griff des Nutzers auf zehn Millionen Spielfilme. Kein Suchen, kein Warten, nur das Anschauen ist noch lästig lang. Der vielleicht extremste Zeitfresser im Leben eines Menschen darf an dieser Stelle nicht unerwähnt blei ben – die Partnersu-che. Da geht’s nicht um Stunden und Minuten, da geht’s um Jahre, manchmal ums ganze Leben. Hier kann instant-online-on-demand sein ganzes Potenzial entfalten. Der Zugriff auf eine Milliarde menschlicher Profile ist keine Utopie mehr. Milli-onen nutzen ihn schon, der Rest kommt irgendwann nach. Es ist deshalb nicht übertrieben zu erwarten, dass es uns schon bald gelingen sollte, suchmaschinengestützt vier oder fünf Leben zu leben, wo bislang gerade mal eines gelang. Seriell, parallel, individuell, wie auch immer. Quantitativ jedenfalls.

Es klingt fast perfekt. Nur ein paar Fragen stehen noch of-fen. Was machen wir mit all der gewonnenen Zeit? Und:

Warum ist bislang keine Minute davon bei uns ange kommen? Schlimmer noch: Warum gab es früher kaum Burn-outs, und warum verlieren immer mehr Menschen ihre Work-Life-Balan-ce? Sollte es am Ende ein Fehler sein anzunehmen, dass Life erst da beginnt, wo Work aufhört? Dann, ja, dann müssten wir noch mal über alles nachdenken. mx