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Textkohäsion und Textkohärenz in elektronischen Textsorten

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Inhaltsverzeichnis

3. Ausgewählte Kommunikationspraxen

4. Zusammenfassung

1. Erklärung der Termini

2. Kurzgeschichte des Internets / Mediengeschichte

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Kohäsion

Verknüpfung zwischen Oberflächen- elementen des Textes durch bestimmte grammatische Mittel

1. Erklärung der Termini Definition von Kohäsion und Kohärenz

engl. cohesion = Verknüpfung, Bindung

Begriff aus Textlinguistik

Kohärenz

Sinnbeziehung des Hörers/Lesers, kognitiv hergestellt

Textbildender Zusammenhang von Sätzen; inhaltliche Organisation

Lat. cohaerentia = Zusammenhang

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1. Erklärung der Termini Beziehung von Kohäsion und Kohärenz

Kohärenz ist eine Voraussetzung auf sprachlicher Ebene für das Verstehen durch Kohäsion

Kohäsion ist die Grundlage für Kohärenz, hat diese aber nicht zur Folge

Trennung von Kohäsion und Kohärenz sollte vermieden werden, da sie in einem fördernden Verhältnis zueinander stehen

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2. Geschichte des Internets

Ursprung des Internets im 1969 eingerichtetem ARPAnet

Vielzahl von Diensten einmalig Internet wesentlicher Bestandteil der Mediengeschichte

Seit 1990 steigende Benutzerzahlen durch Entwicklung WWW

Ende der 80er Jahre weltweite Ausbreitung

1985 Ersetzen des ARPAnet durch leistungsfähigeres NSFnet

Ab 1980 Vermehrung der neuen Möglichkeit der Netzverbindung

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2. Mediengeschichte

Entscheidender Einschnitt um 1440/50 durch Gutenbergs Buchdruck mit beweglichen Lettern (Verbreitung von Infos auf Medium Papier)

Herausarbeitung eines globalen Kommunikationssystems

Zweiter Schritt 20. Jahrhundert: Verbreitung von Informationsproduktion und Informationsverarbeitung; Entwicklung Digitaltechnik

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenE-Mail-Kommunikation (1)

Meist genutzte Möglichkeit zum Informationsaustausch im Internet

Aufbau: Header, Body, Signatur

Bild- und Videodatei versendbar, neben einem Text

Voraussetzung: Computer mit Internetzugang

Verschicken von Nachrichten weltweit möglich, wie Briefpost

Allgemein:

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenE-Mail-Kommunikation (2)

Aufbau:Header

Body

Signatur

Quelle: privat

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenE-Mail-Kommunikation (3)

Beispiel: Auszug aus einer E-Mail eines 15-jährigen Mädchens

Durchgehende Kleinschreibung

Zahlreiche Tippfehler

Iteration

Verbstämme in Asterisken

Umgangs-sprache

Quelle: J. Runkehl, R. Schlobinski, T. Siever: Sprache und Kommunikation im Internet. Überblick und Analyse. Opladen 1998

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenE-Mail-Kommunikation (4)

Spezifika:

Schriftliche Mündlichkeit wird deutlich – entstand mit der Einführung der E-Mail-Kommunikation

Günther und Wyss, 1996: „ Mit den E-Mail-Briefen entsteht eine neue Schreibkultur, die sich durch ihre Schriftlichkeit zwar von der Alltagskommunikation deutlich abhebt, aber sprechsprachliche Formen mitträgt.“

Kohärenz und Kohäsion im weitesten Sinne gegeben

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenE-Mail-Kommunikation

Schriftsprachliche Faktoren in universitären und privaten Mails:

4642

14

31

814

7

16

2

15

0

10

20

30

40

50

universitär

privat

Quelle: J. Runkehl, R. Schlobinski, T. Siever: Sprache und Kommunikation im Internet. Überblick und Analyse. Opladen 1998

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenE-Mail-Kommunikation (5)

Beides findet mit Hilfe von Texten, vergleichbar mit einer E-Mail, statt

Mailing-Liste: Grundidee ist das Weiterleiten von Information an eine große Anzahl von Mailboxen

Junk-Mail: Elektronische Massensendung oder einfach E-Mail-Werbung

Junk-Mail / Mailing-Listen:

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenNews-Kommunikation (1)

Diskussionsrunden im Internet = Newsgroups

Aufbau einer News entspricht der Struktur eines Briefes, jedoch mit schriftsprachlichen Formen und stilistischen Mittel der neuen Medien

Funktionsprinzip mit dem eines schwarzen Brettes vergleichbar

Allgemein:

Aber: Verallgemeinerung der Merkmale nicht möglich

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenNews-Kommunikation (2)

Beispiel:

Ursprüngliche Schreibnormen

Klarer, übersichtlicher Aufbau

ABER! Auch neuartige Kommunikationsmittel

Quelle: www.freenet.de

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenNews-Kommunikation (3)

Spezifika:

Wechselseitige Konversation entspricht den ursprünglichen Normen, mit dem Brief identisch

Texte sind von klarer Abgrenzung und Übersichtlichkeit beherrscht

Verwendete neuartige Kommunikationsmittel beeinflussen die Verständlichkeit nicht – Text auch für Außenstehende nachvollziehbar

Kohäsion und Kohärenz gehen nicht verloren

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenChat-Kommunikation (1)

Chatten (englisch to chat, plaudern, schwatzen) ist eine der populärsten Formen der Online-Kommunikation

Verquere Mischung aus Mündlichkeit und Schriftlichkeit auf der Ebene der Face-to-Face-Kommunikation

Direkte, synchrone und wechselseitige Interaktion

Vergleichbar mit dem Telefonieren, wobei das Sprachliche in das Schriftliche umgewandelt wird

Allgemein:

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenChat-Kommunikation (2)

Beispiel:

Quelle: www.lycos.de

Aufeinanderfolge nicht zusammengehöriger Aussagen

Kleinschreibung , Smileys, Orthgraphiefehler, Iteration...

Form resultiert aus Platz- und Zeitknappheit

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenChat-Kommunikation (3)

Spezifika:

Para- und nonverbale Kommunikationsebene

Ikonographische Symbolebene als Reaktion auf die neue Kommunikationssituation

Charakteristischer Stil ist nicht mehr weg zu denken

Deutlichster Vertreter der neuen Kommunikationspraxen, neben der SMS-Kommunikation

Kohäsion und Kohärenz komplett verloren gegangen

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SMS = Short Message Service, es handelt sich um kurze Textnachrichten

Früher kurzes Telefonat, heute SMS

Kommunikationspraxis setzt Handy voraus

Wandel von Mündlichkeit zur Schriftlichkeit

3. Ausgewählte KommunikationspraxenSMS-Kommunikation (1)

Allgemein:

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenSMS-Kommunikation (2)

Beispiel:

hi kleine,sorry teflon war alle.st. steht mirgehts supi... du? lass wieder tel! drück u ()dich vlg :-xx und cu!!

Enorme Platzknappheit, demzufolge:

Viele neue Kommunikationsmittel

Kleinschreibung, Akronyme, Reduktionen,

Smileys...

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenSMS-Kommunikation (3)

Spezifika:

Hauptvertreter der neuen, schriftlichen Verständlichkeit

Traditionelle Regeln und Normen sind komplett verloren

Verwendete Objekte sind nicht neu, sondern werden es erst durch die Veränderung und Ummodelierung – neuer Schreibstil!

Für Unwissende ist keine Kohäsion/Kohärenz erkennbar, jedoch für Personen, die SMS nutzen

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3. Ausgewählte KommunikationspraxenSMS-Kommunikation

Prozentuale Verteilung der einzelnen Untersuchungsmerkmale:

28,5

18

12,7 11,38 8 7,3 5,3

1,30

5

10

15

20

25

30

Quelle: J. Runkehl, R. Schlobinski, T. Siever: Sprache und Kommunikation im Internet. Überblick und Analyse. Opladen 1998

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In neuen Kommunikationsformen geht Kohäsion, aber auch Kohärenz verloren

Textverstehensforschung geht davon aus, dass Rezipient Sinn für einen Text erzeugt

Je kürzer die Information eines Textes ausfällt, um so mehr geht eigentliche Kohärenz verloren

Abspracheprinzip: je größer das bekannte Bezugssytem für Schreiber und Leser bzw. für Sprecher und Hörer, um so mehr sind auch Kohäsion und Kohärenz gewährleistet

Analyse schafft Angleichung!

4. Zusammenfassung

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5. Literaturverzeichnis

Brinker, Klaus (1992): Linguistische Textanalyse. Berlin.

Bußmann, (1990): Lexikon der Sprachwissenschaft.

Ruhnkehl, J., Schlobinski, P., Siever, T. (1998): Sprache und Kommunikation im Internet. Überblick und Analyse. Opladen (u.a.).

Schoettker, Detlev (1999): Von der Stimme zum Internet. Göttingen.

Schwarz, Monika (2000): Indirekte Anaphern im Text. Tübingen.

Sowinski, Bernhard (1983): Textlinguistik. Eine Einführung. Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz.