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Tutorium Physische Tutorium Physische Geographie Geographie im SS 2008 im SS 2008 8. Sitzung 8. Sitzung Tutorin: Claudia Weitnauer Tutorin: Claudia Weitnauer Universität Augsburg Universität Augsburg Fakultät für Angewandte Informatik Fakultät für Angewandte Informatik Institut für Physische Geographie und Institut für Physische Geographie und Quantitative Methoden Quantitative Methoden Prof. Dr. Jucundus Jacobeit Prof. Dr. Jucundus Jacobeit

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Tutorium Physische Tutorium Physische GeographieGeographieim SS 2008im SS 2008

8. Sitzung8. SitzungTutorin: Claudia WeitnauerTutorin: Claudia Weitnauer

Universität AugsburgUniversität AugsburgFakultät für Angewandte InformatikFakultät für Angewandte Informatik

Institut für Physische Geographie und Quantitative Institut für Physische Geographie und Quantitative MethodenMethoden

Prof. Dr. Jucundus JacobeitProf. Dr. Jucundus Jacobeit

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ÜbungsfragenÜbungsfragen1.1. Wie unterscheiden sich ein Gley und ein Wie unterscheiden sich ein Gley und ein

Stagnogley genetisch?Stagnogley genetisch?2.2. Welche Bodengesellschaft entsteht in einer Welche Bodengesellschaft entsteht in einer

Lösslandschaft?Lösslandschaft?3.3. Was ist der Unterschied zwischen einem Retsina Was ist der Unterschied zwischen einem Retsina

und einem Rendzina?und einem Rendzina?4.4. Welche Böden entwickeln sich aus Granit, Welche Böden entwickeln sich aus Granit,

welche aus Kalkstein?welche aus Kalkstein?5.5. Was ist eine carnivore Pflanze?Was ist eine carnivore Pflanze?6.6. Wie kann man Biodiversität definieren?Wie kann man Biodiversität definieren?7.7. Nennen Sie zwei Typen von Endemiten und Nennen Sie zwei Typen von Endemiten und

erläutern Sie den Unterschied!erläutern Sie den Unterschied!

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ÜbungsfragenÜbungsfragen

Zu 1.:Zu 1.: Stagnogley ist ein Bodentyp, der unter Stagnogley ist ein Bodentyp, der unter

feucht-kühlen Klimabedingungen bei feucht-kühlen Klimabedingungen bei Wasserstau entsteht Wasserstau entsteht

Unterschied zu den Pseudogleyen dauert Unterschied zu den Pseudogleyen dauert der vernässte Zustand bei den der vernässte Zustand bei den Stagnogleyen wesentlich länger Stagnogleyen wesentlich länger

Bei ganzjähriger Vernässung Entwicklung Bei ganzjähriger Vernässung Entwicklung zum Gley möglich zum Gley möglich

Schlecht durchlüftet, nährstoffarm, oftmals Schlecht durchlüftet, nährstoffarm, oftmals Waldstandorte im GebirgeWaldstandorte im Gebirge

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ÜbungsfragenÜbungsfragenZu 2.:Zu 2.: Lockersyrosem Lockersyrosem Pararendzina Pararendzina

Braunerde -> Parabraunerde (feuchtere Braunerde -> Parabraunerde (feuchtere Gebiete)Gebiete)

Lockersyrosem Lockersyrosem Pararendzina Pararendzina Tschernosem Tschernosem

Rendzina, saure Braunerde, Fahlerde, Rendzina, saure Braunerde, Fahlerde, Pseudogley, Gleye, Feuchtschwarzerde, Pseudogley, Gleye, Feuchtschwarzerde, Auenboden, PodsolAuenboden, Podsol

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ÜbungsfragenÜbungsfragen

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ÜbungsfragenÜbungsfragen

Zu 3.:Zu 3.: Retsina: ein weißer, trockener Retsina: ein weißer, trockener

Tafelwein aus Griechenland, der mit Tafelwein aus Griechenland, der mit Harz versetzt wirdHarz versetzt wird

Rendzina: Boden mit Ah/C- Profil aus Rendzina: Boden mit Ah/C- Profil aus KarbonatgesteinKarbonatgestein

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ÜbungsfragenÜbungsfragen

Zu 4.:Zu 4.: Granit: Ranker, BraunerdeGranit: Ranker, Braunerde Kalkstein: RendzinaKalkstein: Rendzina

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ÜbungsfragenÜbungsfragenZu 5.:Zu 5.:Fleischfressende PflanzeFleischfressende Pflanze

Zu 6.:Zu 6.:Biodiversität = biologische VielfaltBiodiversität = biologische Vielfalt

Das Konzept umfasst die Vielfalt von Arten mit ihrer Das Konzept umfasst die Vielfalt von Arten mit ihrer genetischen Diversität, die Vielfalt funktioneller genetischen Diversität, die Vielfalt funktioneller Gruppen und trophischer Ebenen und die Vielfalt Gruppen und trophischer Ebenen und die Vielfalt von Lebensgemeinschaften (Ökosystemen). Es von Lebensgemeinschaften (Ökosystemen). Es schließt den Menschen mit ein und berücksichtigt schließt den Menschen mit ein und berücksichtigt die Leistungen von Ökosystemen. Dies heißt, die Leistungen von Ökosystemen. Dies heißt, dass Arten einen Wert haben, der sich auch dass Arten einen Wert haben, der sich auch finanziell bemessen lässt!finanziell bemessen lässt!

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ÜbungsfragenÜbungsfragenZu 7.: Zu 7.: Reliktendemiten:Der Endemismus phylogenetisch Reliktendemiten:Der Endemismus phylogenetisch

meist älterer Sippen, die sich gegenwärtig meist älterer Sippen, die sich gegenwärtig aufgrund veränderter Umweltbedinungen nur aufgrund veränderter Umweltbedinungen nur noch auf kleinen Restflächen eines einst größeren noch auf kleinen Restflächen eines einst größeren Verbreitungsareals halten können.Verbreitungsareals halten können.

Neoendemiten: Der Endemismus phylogenetisch Neoendemiten: Der Endemismus phylogenetisch junger Sippen, die sich noch nicht weiter junger Sippen, die sich noch nicht weiter ausbreiten können. Sie entstanden infolge ausbreiten können. Sie entstanden infolge geänderter Lebensumwelt in einem bestimmten geänderter Lebensumwelt in einem bestimmten Gebiet aus einer Stammform.Gebiet aus einer Stammform.

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ArealentstehungArealentstehung Arten erobern Areale durch wandernArten erobern Areale durch wandern Auf welche Weise und wie schnell hängt Auf welche Weise und wie schnell hängt

von Art der Diasporenausbreitung ab von Art der Diasporenausbreitung ab (Samen, Früchte, vegetativ usw.)(Samen, Früchte, vegetativ usw.)

Arten differenzieren sich bei der Arten differenzieren sich bei der Wanderung z.B. durch Mutation, Selektion, Wanderung z.B. durch Mutation, Selektion, Isolation, KreuzungIsolation, Kreuzung

Entstehungsgebiet (genetisches Zentrum) Entstehungsgebiet (genetisches Zentrum) eines Taxons: Ausgangspunkt, von dem eines Taxons: Ausgangspunkt, von dem die Differenzierung und Ausbreitung die Differenzierung und Ausbreitung ausgegangen istausgegangen ist

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ArealentstehungArealentstehung Progressive Areale: breiten sich ausProgressive Areale: breiten sich aus Regressive Areale: schrumpfenRegressive Areale: schrumpfen Variabilitäts- oder Variabilitäts- oder

Mannigfaltigkeitszentren: Areale mit Mannigfaltigkeitszentren: Areale mit hoher Besiedlungsdichte und hoher hoher Besiedlungsdichte und hoher genetischer Diversitätgenetischer Diversität

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ArealgrenzenArealgrenzen Meist mechanische Hindernisse (z.B. Meist mechanische Hindernisse (z.B.

Meeresküsten, Gebirge)Meeresküsten, Gebirge) Ansonsten standörtlich bedingte Ansonsten standörtlich bedingte

Grenzfaktoren wie Klima oder BodenGrenzfaktoren wie Klima oder Boden Konkurrenz als limitierender FaktorKonkurrenz als limitierender Faktor Absolute Grenzen pflanzl. Lebens: Extrema Absolute Grenzen pflanzl. Lebens: Extrema

von Dürre, Kälte, Salz- und von Dürre, Kälte, Salz- und Schwermetallgehalte im Boden usw.Schwermetallgehalte im Boden usw.

Unterscheidung: rezente- fossile Areale, Unterscheidung: rezente- fossile Areale, natürliche- künstliche Arealenatürliche- künstliche Areale

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Grenzen von Arealen

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Arealtypen und GeoelementeArealtypen und Geoelemente Geoelemente = FlorenelementeGeoelemente = Florenelemente Arealtypen = Gruppen von Taxa, deren Arealtypen = Gruppen von Taxa, deren

Gesamtareale eine ähnliche Grundform Gesamtareale eine ähnliche Grundform und Position aufweisenund Position aufweisen

Geoelement: Gruppen von Pflanzen- und Geoelement: Gruppen von Pflanzen- und Tierarealen, deren Tierarealen, deren Hauptverbreitungsgebiet weitgehend Hauptverbreitungsgebiet weitgehend zusammenfällt und die sich regional zusammenfällt und die sich regional deutlich von anderen Gruppen abhebendeutlich von anderen Gruppen abheben

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Arealdiagnose nach Meusel et al. Arealdiagnose nach Meusel et al. (1978)(1978)

Die Erde wird mit einem Rasternetz Die Erde wird mit einem Rasternetz belegt und innerhalb der Florenreiche belegt und innerhalb der Florenreiche wird eine Differenzierung der wird eine Differenzierung der Vegetation nach Temperaturfaktor, Vegetation nach Temperaturfaktor, Ozeanität/Kontinentalität und Ozeanität/Kontinentalität und Humidität/Aridität vorgenommen.Humidität/Aridität vorgenommen.

Die drei Gesichtspunkte der Die drei Gesichtspunkte der Arealdiagnose: Zonalität, Ozeanität, Arealdiagnose: Zonalität, Ozeanität, HöhenstufenHöhenstufen

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Arealdiagnose nach Meusel et al. Arealdiagnose nach Meusel et al. (1978)(1978)

Auf der NHK werden von N nach S Auf der NHK werden von N nach S folgende Arealtypen unterschieden:folgende Arealtypen unterschieden:

Arktische, borealm temperate, Arktische, borealm temperate, submeridionale, meridionale, boreo- submeridionale, meridionale, boreo- subtropische, tropische Florenzonesubtropische, tropische Florenzone

Auf der SHK von N- S:Auf der SHK von N- S:Austro- subtropisch, australe, antarktische Austro- subtropisch, australe, antarktische

FlorenzoneFlorenzone Boreo = nord, austro = südBoreo = nord, austro = süd Auch Höhenstufen werden unterschieden: Auch Höhenstufen werden unterschieden:

planar bis nivalplanar bis nival

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Arealdiagnose nach Meusel et al. (1978)

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Geoelemente nach Walter (1970)Geoelemente nach Walter (1970)

1.1. Arktisches Geoelement: Arten mit Arktisches Geoelement: Arten mit Hauptverbreitungsgebiet in der Hauptverbreitungsgebiet in der baumlosen Tundrabaumlosen Tundra

2.2. Alpines Geoelement: Alpines Geoelement: Verbreitungsschwerpunkt der Arten in Verbreitungsschwerpunkt der Arten in der alpinen Stufe der Hochgebirgeder alpinen Stufe der Hochgebirge

3.3. Boreales Geoelement: Boreales Geoelement: Verbreitungsschwerpunkt in der Verbreitungsschwerpunkt in der Nadelwaldzone NordeurasiensNadelwaldzone Nordeurasiens

4.4. Mitteleuropäisches Geoelement: Mitteleuropäisches Geoelement: Verbreitungsschwerpunkt im Verbreitungsschwerpunkt im Laubmischwaldgebiet MitteleuropasLaubmischwaldgebiet Mitteleuropas

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Geoelemente nach Walter (1970)Geoelemente nach Walter (1970)

5.5. Mittelrussisches (samatisches) Mittelrussisches (samatisches) Geoelement: verbreitet im Geoelement: verbreitet im Laubmischwaldgebiet OsteuropasLaubmischwaldgebiet Osteuropas

6.6. Atlantisches Geoelement: Atlantisches Geoelement: Verbreitungsschwerpunkt im ozeanisch Verbreitungsschwerpunkt im ozeanisch geprägten Klima Westeuropasgeprägten Klima Westeuropas

7.7. Mediterranes G.: verbreitet in der Mediterranes G.: verbreitet in der Hartlaubzone des MittelmeergebietesHartlaubzone des Mittelmeergebietes

8.8. Illyrisches G.: verbreitet im BalkangebietIllyrisches G.: verbreitet im Balkangebiet9.9. Pontisches G.: Verbreitungsschwerpunkt Pontisches G.: Verbreitungsschwerpunkt

in den osteuropäischen Steppengebietenin den osteuropäischen Steppengebieten

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Geoelemente nach Walter (1970)Geoelemente nach Walter (1970)

10.10. Südsibirisches Geoelement: Arten, Südsibirisches Geoelement: Arten, die aus dem Parklandschaftsgürtel die aus dem Parklandschaftsgürtel zwischen den borealen Wäldern und zwischen den borealen Wäldern und den Steppen stammenden Steppen stammen

11.11. Turanisches G.: verbreitet in den Turanisches G.: verbreitet in den asiatischen Halbwüstenasiatischen Halbwüsten

12.12. Saharo- sindisches G.: verbreitet in Saharo- sindisches G.: verbreitet in den trockenen afrikanischen den trockenen afrikanischen WüstenWüsten

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Vorsilbe sub- : weniger Vorsilbe sub- : weniger deutliche deutliche MerkmalsausprägungMerkmalsausprägung

Doppelbezeichnungen wie Doppelbezeichnungen wie arktisch- alpin: typische Arten arktisch- alpin: typische Arten haben gleiches haben gleiches Verbreitungsgebiet i.d. Tundra Verbreitungsgebiet i.d. Tundra und alpiner Stufe der und alpiner Stufe der HochgebirgeHochgebirge

Weitere Abstufungen: circum-, Weitere Abstufungen: circum-, supra-, eu-, thermo-, xero-, supra-, eu-, thermo-, xero-, alto-alto-

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Vernetzung der Geoelemente

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BioreicheBioreiche Floren- und Tierreiche: übergeordnete floristische Floren- und Tierreiche: übergeordnete floristische

und faunistische Raumeinheitenund faunistische Raumeinheiten Grad der Eigenständigkeit: Zahl der nicht Grad der Eigenständigkeit: Zahl der nicht

übereinstimmenden Taxa (Kontrast) und übereinstimmenden Taxa (Kontrast) und Ranghöhe der endemischen TaxaRanghöhe der endemischen Taxa

Floren- bzw. faunistisches Gefälle: Kontrast auf Floren- bzw. faunistisches Gefälle: Kontrast auf 100 km Strecke100 km Strecke

Ausschlaggebend für die Grenzziehung zwischen Ausschlaggebend für die Grenzziehung zwischen zwei Florengebieten und deren hierarchische zwei Florengebieten und deren hierarchische Einordnung ist die Stärke des Florenkontrasts Einordnung ist die Stärke des Florenkontrasts oder das Florengefälle.oder das Florengefälle.

Kennzeichen der Florenreiche sind ihre jeweiligen Kennzeichen der Florenreiche sind ihre jeweiligen endemischen Arten.endemischen Arten.

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BioreicheBioreiche Ursachen für Entstehung: geologische Ursachen für Entstehung: geologische

Entwicklung in der Vergangenheit (Lage, Entwicklung in der Vergangenheit (Lage, Bewegung, Isolierung der Landmassen, Bewegung, Isolierung der Landmassen, Gebirgsbildung) und wechselvolle Gebirgsbildung) und wechselvolle KlimageschichteKlimageschichte

Sieben Florenreiche: Holarktis, Paläotropis, Sieben Florenreiche: Holarktis, Paläotropis, Neotropis, Australis, Capensis, Antarktis, Neotropis, Australis, Capensis, Antarktis, MeeresfloraMeeresflora

Sechs tiergeographische Regionen: Sechs tiergeographische Regionen: Holarktis, Neotropis, Paläotropis, Wallacea, Holarktis, Neotropis, Paläotropis, Wallacea, Australis, AntarktisAustralis, Antarktis

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Die sieben Florenreiche der Erde

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Sechs tiergeographische Regionen der Erde

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Historische VegetationsgeographieHistorische Vegetationsgeographie

Versuch, mit verschiedenen Versuch, mit verschiedenen Methoden die Evolutions- und Methoden die Evolutions- und Ausbreitungsgeschichte der Pflanzen Ausbreitungsgeschichte der Pflanzen und Tiere nachzuzeichnen (Floren- und Tiere nachzuzeichnen (Floren- /Faunengeschichte)/Faunengeschichte)

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RekonstruktionsmethodenRekonstruktionsmethoden paläontologische Untersuchungen an Tier- und paläontologische Untersuchungen an Tier- und

Pflanzenresten aus geologischer Vergangenheit Pflanzenresten aus geologischer Vergangenheit (Skelette, Versteinerungen, Tier- und (Skelette, Versteinerungen, Tier- und Pflanzenabdrücke, inkohlte Pflanzenreste, Pflanzenabdrücke, inkohlte Pflanzenreste, Bernstein u.a. Bernstein u.a. Paläontologie). Paläontologie).

Untersuchung von organisch erhaltenen Untersuchung von organisch erhaltenen Pflanzengroßresten (z.B. Blätter, Früchte, Samen, Pflanzengroßresten (z.B. Blätter, Früchte, Samen, Rinde, Hölzer, Holzkohle): MakrorestanalyseRinde, Hölzer, Holzkohle): Makrorestanalyse

Untersuchungen an Mikrofossilien (Mikrofazies) Untersuchungen an Mikrofossilien (Mikrofazies) u.a. an fossilem Blütenstaub und Sporen: u.a. an fossilem Blütenstaub und Sporen: PollenanalysePollenanalyse

vegetationskundlich-systematische vegetationskundlich-systematische UntersuchungenUntersuchungen

Auswertung historische Quellen, Bilder und FotosAuswertung historische Quellen, Bilder und Fotos

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RekonstruktionsmethodenRekonstruktionsmethoden Makrofossilien: mit bloßem Auge Makrofossilien: mit bloßem Auge

oder Lupe erkennbare Reste höherer oder Lupe erkennbare Reste höherer Pflanzen, geben Infos über lokale Pflanzen, geben Infos über lokale Vegetation am UntersuchungsortVegetation am Untersuchungsort

Mikrofaziesuntersuchungen: Mikrofaziesuntersuchungen: Untersuchung terrestrischer Untersuchung terrestrischer Mikrofossilien (Blütenstaub, Sporen, Mikrofossilien (Blütenstaub, Sporen, Holzkohle, usw.)Holzkohle, usw.)

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RekonstruktionsmethodenRekonstruktionsmethoden Es gibt zahlreiche physikalische, Es gibt zahlreiche physikalische,

chemische, biologische, chemische, biologische, stratigraphische Methoden zur stratigraphische Methoden zur Altersdatierung. Altersdatierung.

Für die Rekonstruktion der Für die Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte ist es nötig Vegetationsgeschichte ist es nötig Altersangaben von Fundstücken zu Altersangaben von Fundstücken zu erhalten.erhalten.

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RekonstruktionsmethodenRekonstruktionsmethodenMan unterscheidet absolute, radiometrische Man unterscheidet absolute, radiometrische

und relative Datierungsmethoden:und relative Datierungsmethoden: Absolute Methoden der Altersdatierung Absolute Methoden der Altersdatierung

ermöglichen die direkte Bestimmung von ermöglichen die direkte Bestimmung von KalenderalternKalenderaltern

Radiometrischen Methoden liefern Radiometrischen Methoden liefern Jahresangaben mit unterschiedlich großem Jahresangaben mit unterschiedlich großem FehlerbereichFehlerbereich

Relative Methoden ermöglichen eine Relative Methoden ermöglichen eine relative zeitliche Einordnung eines relative zeitliche Einordnung eines Horizonts im Vergleich zu einem anderen, Horizonts im Vergleich zu einem anderen, woraus eine zeitliche Reihenfolge woraus eine zeitliche Reihenfolge abgeleitet werden kann.abgeleitet werden kann.

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Absolute Methoden der Absolute Methoden der AltersdatierungAltersdatierung

1.1. Dendrochronologie: Zählung und Dendrochronologie: Zählung und Analyse von Gehölz- JahresringenAnalyse von Gehölz- Jahresringen

2.2. Warvenchronologie: Bestimmung Warvenchronologie: Bestimmung des Alters anhand jährlich des Alters anhand jährlich geschichteten Seesedimentengeschichteten Seesedimenten

3.3. Lichenometrie: benutzt Lichenometrie: benutzt Flechtenarten (z.B. Flechtenarten (z.B. Rhizocarbon Rhizocarbon geographicumgeographicum) mit bekannter ) mit bekannter lokaler Wachstumsrate zur lokaler Wachstumsrate zur Berechnung des Berechnung des Erstbesiedlungsjahres des Erstbesiedlungsjahres des exponierten Ausgangsmaterials exponierten Ausgangsmaterials

Flechten = Lichen, Datierung von Oberflächen, die wenigerAls wenige Jahrhunderte alt sind

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Dendrochronologie: Altersdatierung wie bei Warvenchronologie Von max. spätglazialen Ablagerungen

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Radiometrische MethodenRadiometrische Methoden Basieren auf dem Zerfall radioaktiver Basieren auf dem Zerfall radioaktiver

Elemente mit konstanter Elemente mit konstanter HalbwertszeitHalbwertszeit

Aus der relativen Konzentration des Aus der relativen Konzentration des radioaktiven Elements und seines radioaktiven Elements und seines Zerfallsproduktes Zerfallsproduktes Bestimmung des Bestimmung des ProbenaltersProbenalters

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Radiometrische MethodenRadiometrische Methoden Uran- Thorium- Methode (Uran- Thorium- Methode (230230Th/Th/234234U): zur U): zur

Altersbestimmung von Sedimenten und Altersbestimmung von Sedimenten und Gesteinen im Alter von 1000- 5 Mio. JahreGesteinen im Alter von 1000- 5 Mio. Jahre

Kalium- Argon- Methode(Kalium- Argon- Methode(4040K/K/4040Ar): häufig Ar): häufig zur Datierung von Fossilien eingesetzt, zur Datierung von Fossilien eingesetzt, Zeitraum von ca. 10000 JahrenZeitraum von ca. 10000 Jahren

Weitere Methoden: 210Blei- Methode, Weitere Methoden: 210Blei- Methode, Elektronenspinresonanz (ESR), Thermo- Elektronenspinresonanz (ESR), Thermo- Lumineszenz (TSL), optisch stimulierte Lumineszenz (TSL), optisch stimulierte Lumineszenz (OSL)Lumineszenz (OSL)

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Radiometrische MethodenRadiometrische MethodenRadiokohlenstoff- Methode(Radiokohlenstoff- Methode(1414C):C): Datierung max. 70000 Jahre bei altem Datierung max. 70000 Jahre bei altem

organischen Materialorganischen Material Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes einer Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes einer

organischen Substanzorganischen Substanz Das Prinzip: 14C wird in der Atmosphäre im CO2 Das Prinzip: 14C wird in der Atmosphäre im CO2

in konstanter Menge gebildet. Die Organismen in konstanter Menge gebildet. Die Organismen nehmen 14C auf, die Konzentration im nehmen 14C auf, die Konzentration im Organismus entspricht der der Umwelt. Nach dem Organismus entspricht der der Umwelt. Nach dem Absterben setzt der radioaktive Zerfall mit einer Absterben setzt der radioaktive Zerfall mit einer Halbwertszeit von 5370 ± 40 a ein. Probleme Halbwertszeit von 5370 ± 40 a ein. Probleme treten bei der 14C-Methode aufgrund der kurzen treten bei der 14C-Methode aufgrund der kurzen Halbwertszeit, Schwankungen im 14C-Gehalt der Halbwertszeit, Schwankungen im 14C-Gehalt der Atmosphäre und Verunreinigungen des Atmosphäre und Verunreinigungen des Probenmaterials aufProbenmaterials auf

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Relative MethodenRelative Methoden Tephrochronologie: verwendet Ablagerungen von Tephrochronologie: verwendet Ablagerungen von

Vulkanausbrüchen (z.B. Asche), als ZeitmarkerVulkanausbrüchen (z.B. Asche), als Zeitmarker Paläomagnetische Datierung: stützt sich auf Paläomagnetische Datierung: stützt sich auf

Umpolung des MagnetfeldesUmpolung des Magnetfeldes Pollen- und Sporenanalyse: hiermit können lokale Pollen- und Sporenanalyse: hiermit können lokale

und regionale Biozonen ausgewiesen werden und und regionale Biozonen ausgewiesen werden und zur relativen Altersdatierung eingesetzt werdenzur relativen Altersdatierung eingesetzt werden

Artefakte (z.B. Keramik) gestatten die zeitliche Artefakte (z.B. Keramik) gestatten die zeitliche Einordnung mit Hilfe archäologischer Methoden. Einordnung mit Hilfe archäologischer Methoden. Ist in Gebieten mit großem Fundreichtum Ist in Gebieten mit großem Fundreichtum möglich.möglich.