TULPENBAUMALLEE © PFANDFREI / SNaturfoto€¦ · 19. apRil 1830 »Nichts desto weniger wurden noch...

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TULPENBAUMALLEE Liriodendron tulipifera DIE KNOSPEN sind rund einen Zentimeter lang, oval, leicht gebogen und leicht zusammengedrückt. DIE BLATTFORM ist eigenartig und unver- wechselbar: Der Umriss ist viereckig, das Blatt in vier ungleiche Lappen geteilt. Die Längsseiten der Lappen verlaufen fast parallel. An der Spitze ist das Blatt gerade abgeschnitten oder ausgerandet. Die Oberseite der Blätter ist glänzend und kräftig grün, die Unterseite ist heller und wachsig. Die Blätter sind unbehaart und färben sich im Herbst goldgelb. DIE BLÜTEN stehen einzeln an Zweigenden. Sie sind beim Aufblühen zunächst becherförmig, später öffnen sie sich weiter und werden glockig. Die Blütenhülle ist einfach und kronblattartig. Die Blütenblätter sind an der Basis bläulich-grün, darüber gelb-orange, dann wieder grünlich. Die Staubblätter sind dick, fleischig und drei bis fünf cm lang. Die Fruchtblätter stehen an einem Kegel im Zentrum der Blüte. Blütezeit ist Juni bis Juli. DER FRUCHTSTAND ähnelt einem Koniferenzapfen. Die Samen sind geflügelt. DIE RINDE ist grau, braun oder braun-orange. Sie ist mit feinen, flachen Leisten netzförmig überzogen. Die jungen Zweige sind unbehaart, leicht bereift, die Blattnarben sind deutlich erkennbar. DER BAUM FAMILIE Magnoliengewächs HERKUNFT Nordamerika FRUCHTART Nussfrüchte BLÜTEN Tulpenartig BLÜTENFARBE grünlich-weiss mit gelben und orangen Flecken BLÜTEZEIT Juni/Juli FROSTHÄRTE - 20 Grad Celsius BEDINGUNGEN In unserer Gegend schwierig zu ziehen Römisches mausoleum 1829 errichtet und nach der Zerstörung des Tempels 1833 an die jetzige Stelle gesetzt. Original steht in Rom an der Via Appia. OBELISK 1829 errichtet signal 1829 errichtet; nicht mehr vorhanden SCHEINHÄUSEL 1829 errichtet; Reste in Autobahnnähe gaRtensitz mit engeln 1829 errichtet; nicht mehr vorhanden collonade 1829 errichtet; nicht mehr vorhanden tempel 1810 errichtet; 1833 umgestürzt; An seiner Stelle steht jetzt das römische Denkmal HERAUSGEBER: STADT MEMMINGEN © 2011 | gestaltung: pfandfRei designpRojekt / chRistoph BauR | text: saBine Rogg / stadt memmingen DIE PARKANLAGE 1786 »Innerer Garten« beim Schloss 1809 – 1818 Erweiterung beim Schloss 1828 – 1832 pflanzung der tul penbaumallee 1980 – 1983 neupflanzung von 30 Bäumen junge tulpenbaumallee TAGEBUCH FRIEDRICH von lupin 5. NOVEMBER 1828 »Mittags kamen Tulpenbäume von Stuttgart, wodurch ich in große Bewegung versetzt wurde.« 19. apRil 1830 »Nichts desto weniger wurden noch 12 Tulpenbäume in der Allee eingeschwemmt. Es war aber vor Wind und Regen kaum auszuhalten.« 29. MÄRZ 1831 »Vormittags 10 Tulpenbäume in die Allee nachgesetzt. Sehr, sehr müde.« DER HAUSHERR seit dem 16. jahrhundert gehörten sie zu den einflussreichsten familien der freien Reichsstadt memmingen. johann sigmund von lupin (1742 – 1808) 1774 – 1802 Kanzleidirektor in Memmingen 1790 – 1793 Bau von Schloss Illerfeld 1798 Abgeordneter beim Friedenskongress in Rastatt fRiedRich von lupin (1771 – 1845) 1802 Stadtkanzleidirektor in Memmingen Gesandter in Paris und München 1813 Übersiedelung nach Schloss Illerfeld 1829 Verleihung des Freiherrnstandes durch König Ludwig I. von Bayern Schloss Illerfeld 1814 Aquarell von Jakob Lang Schloss Illerfeld 2011 © Raimond Spekking / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 & GFDL © Rosemary Mayer / FLPA/Holt St. / OKAPIA © NAS/Jules Bucher/ OKAPIA © Stadt Memmingen © Stadt Memmingen © PFANDFREI / SNaturfoto.cz 01_SMM_Tulpenbaumallee-Volk-1260x840-v5.indd 1 15.03.11 13:34

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TULPENBAUMALLEE Liriodendron tulipifera

DiE KNosPEN sind rund einen Zentimeter lang, oval, leicht gebogen und leicht zusammengedrückt.

DiE BLATTforM ist eigenartig und unver-wechselbar: Der Umriss ist viereckig, das Blatt in vier ungleiche Lappen geteilt. Die Längsseiten der Lappen verlaufen fast parallel. An der Spitze ist das Blatt gerade abgeschnitten oder ausgerandet. Die Oberseite der Blätter ist glänzend und kräftig grün, die Unterseite ist heller und wachsig. Die Blätter sind unbehaart und färben sich im Herbst goldgelb.

DiE BLüTEN stehen einzeln an Zweigenden. Sie sind beim Aufblühen zunächst becherförmig, später öffnen sie sich weiter und werden glockig. Die Blütenhülle ist einfach und kronblattartig. Die Blütenblätter sind an der Basis bläulich-grün, darüber gelb-orange, dann wieder grünlich. Die Staubblätter sind dick, fleischig und drei bis fünf cm lang. Die Fruchtblätter stehen an einem Kegel im Zentrum der Blüte. Blütezeit ist Juni bis Juli.

DEr frUchTsTAND ähnelt einem Koniferenzapfen. Die Samen sind geflügelt.

DiE riNDE ist grau, braun oder braun-orange. Sie ist mit feinen, flachen Leisten netzförmig über zogen. Die jungen Zweige sind unbehaart, leicht bereift, die Blattnarben sind deutlich erkennbar.

DEr BAUM Familie Magnoliengewächs HerkunFt Nordamerika FrucHtart Nussfrüchte Blüten Tulpenartig

BlütenFarBe grünlich-weiss mit gelben und orangen Flecken Blütezeit Juni/Juli FrostHärte - 20 Grad Celsius Bedingungen In unserer Gegend schwierig zu ziehen

• Römischesmausoleum 1829 errichtet und nach der Zerstörung des Tempels 1833 an die jetzige Stelle gesetzt. Original steht in Rom an der Via Appia.

• oBelisk 1829 errichtet

• signal 1829 errichtet; nicht mehr vorhanden

• scHeinHäusel 1829 errichtet; Reste in Autobahnnähe

• gaRtensitzmitengeln 1829 errichtet; nicht mehr vorhanden

• collonade 1829 errichtet; nicht mehr vorhanden

• tempel 1810 errichtet; 1833 umgestürzt; An seiner Stelle steht jetzt das römische Denkmal

HerausgeBer: stadt memmingen ©2011|gestaltung:pfandfReidesignpRojekt/chRistophBauR|text:saBineRogg/stadtmemmingen

DiE PArKANLAGE1786 »innerer garten« beim schloss1809 – 1818 erweiterung beim schloss1828–1832 pflanzungdertulpenbaumallee1980–1983 neupflanzungvon30Bäumen jungetulpenbaumallee

tageBucH FriedricH vonlupin

5. novemBer 1828 »Mittags kamen Tulpenbäume von Stuttgart, wodurch ich in große Bewegung versetzt wurde.«

19.apRil1830 »Nichts desto weniger wurden noch 12 Tulpenbäume in der Allee eingeschwemmt. Es war aber vor Wind und Regen kaum auszuhalten.«

29. märz 1831 »Vormittags 10 Tulpenbäume in die Allee nachgesetzt. Sehr, sehr müde.«

DEr hAUshErrseitdem16.jahrhundertgehörtensiezudeneinflussreichsten familienderfreienReichsstadtmemmingen.

johannsigmundvonlupin(1742 – 1808)

1774 – 1802 Kanzleidirektor in Memmingen

1790 – 1793 Bau von Schloss Illerfeld

1798 Abgeordneter beim Friedenskongress in Rastatt

fRiedRichvonlupin(1771 – 1845)

1802 Stadtkanzleidirektor in Memmingen

Gesandter in Paris und München

1813 Übersiedelung nach Schloss Illerfeld

1829 Verleihung des Freiherrnstandes durch König Ludwig I. von Bayern

Schloss Illerfeld 1814 Aquarell von Jakob Lang

Schloss Illerfeld 2011

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