TRITICALE - BAES - Bundesamt für Ernährungssicherheit · PDF fileClaudius, D 14 2 6...
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TRITICALE
SORTE, ZÜCHTERLAND
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WINTERTRITICALE: Agostino, NL 09 3 7 6 3 4 6 4 4 3 3 7 5 2 3 4 6 4 7 7 Agrano, D3) 03 6 2 4 6 5 7 6 5 5 6 3 7 2 6 5 4 5 5 9 Borowik, PL 13 2 6 7 7 4 7 4 4 3 7 5 6 2 2 3 2 6 7 9 Calorius, A 11 6 2 3 7 7 6 6 6 5 5 3 7 2 5 4 3 5 6 9 Cappricia, NL 16 - 6 6 3 3 4 3 5 - 4 3 6 2 3 5 5 7 8 6 Claudius, D 14 2 6 6 6 6 8 4 5 4 6 3 6 2 1 3 4 5 8 8 Cosinus, D 09 3 4 5 6 5 6 3 7 4 6 3 5 2 2 3 5 4 7 7 Elpaso, PL 10 2 4 4 5 5 5 4 8 4 8 6 6 2 4 4 8 4 7 6 Kaulos, NL 15 - 6 6 4 4 6 6 6 3 6 4 5 2 2 3 7 6 7 5 Mungis, D 07 3 6 5 6 3 4 5 8 2 4 4 6 2 5 6 6 4 7 7 Polego, NL 00 2 3 5 6 4 5 5 5 3 5 4 6 2 7 6 6 5 5 6 Presto, PL 89 2 2 3 7 8 7 4 7 4 4 3 6 2 8 6 6 4 4 8 Remiko, PL4) - - 8 6 3 4 6 4 7 4 5 3 7 2 7 7 7 6 6 9 SW Talentro, NL4) - 3 6 5 3 4 6 4 6 7 8 - 6 2 6 7 4 5 7 7 Triamant, D 03 4 4 5 5 4 7 4 6 4 5 4 6 2 4 4 4 5 7 8 Tricanto, A 12 3 4 6 7 6 5 4 5 6 4 3 5 2 2 4 3 3 7 7 Trimmer, D3) 09 4 3 3 7 6 5 4 8 5 8 4 6 2 3 3 7 4 6 7 Tulus, D 08 2 5 5 5 4 6 5 7 3 4 4 5 2 4 4 5 6 7 8 SOMMERTRITICALE: Triole, CH 07 8 3 7 4 5 7 - 3 3 - - 6 2 8 - 5 6 1 9
1) Schneeschimmel und Frosttod sind die Hauptursachen von Auswinterungsschäden bei Triticale 2) N-Effizienz (Stickstoff-Effizienz): Gemessen als Korn-Proteinertrag 3) Als Wintertriticale registriert (auch für Frühjahrsaussaat geeignet, "Wechselform, Wechseltriticale") 4) Ohne Voraussetzung des landeskulturellen Wertes beschrieben
Verwertung von Triticale
Triticale wurde durch Bastardierung von (tetraploidem) Weizen als weiblichem Elter und (diploidem) Roggen als männlichem Elter geschaffen (hexaploides Triticale). Sämtliche in Österreich zugelassenen Sorten sind jedoch sekundäre Triticale, sie entstanden durch Kreuzung zweier Triticalesorten. Diese Getreideart hat in den letzten 20 Jahren regional eine beachtliche Bedeutung erlangt und wird bei uns überwiegend als Winterform kultiviert. Sommertriticale (Sorte Triole, Anbau von Agrano oder Trimmer im Frühjahr) bringt geringere Erträge. Hauptsächlich wird Triticale innerbetrieblich verwertet, in den vergangenen Jahren hat sich ein kleiner Markt für Futtertriticale entwickelt, etwa 2.040 ha dienten im Jahr 2016 der Saatgutvermehrung. Die industrielle Alkoholerzeugung (Ethanoltriticale) hat mit der Inbetriebnahme des Werkes in Pischelsdorf bei Tulln an Bedeutung gewonnen. Zur menschlichen Ernährung (Gebäck, Vollkornprodukte, Nährmittel usw.) wird Triticale kaum verwendet. Zur Grünnutzung als Winterzwischenfrucht ist Triticale geeignet, wird aber wegen der gegenüber Roggen späteren Schnittreife weniger eingesetzt. Vereinzelt erfolgt eine Nutzung in Form von Ganzpflanzensilage (Ernte in der Milchreife) als energiereiches Grundfutter für Wiederkäuer oder zur Erzeugung von Biogas.
___________________________________________________________________________________________Österreichische Beschreibende Sortenliste 2017
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Futterwert von Triticale
Mehr als 85 % der Ernte werden verfüttert. Dank seiner guten Proteinqualität, d.h. dem günstigen Anteil an essentiellen Aminosäuren, wird Triticale hauptsächlich von Schweine- und Geflügelhaltern geschätzt, ist aber auch in Kraftfuttermischungen für Wiederkäuer enthalten. Triticale ist energetisch wertvoller als Gerste und Hafer und etwa dem Weizen gleichzusetzen. Günstig wäre ein höherer Proteingehalt (N x 6,25) von über 13 %, in der Praxis treten Werte von 9-19 % auf. Neuere Wintertriticalesorten zeigen die von der ersten zugelassenen Sorte (Lasko) bekannten hohen Proteinwerte nicht mehr. Agostino, Borowik, Cappricia, Claudius, Cosinus, Elpaso, Kaulos, Mungis, Triamant, Tricanto und Tulus unterschreiten Lasko darin um 1,4-1,7 %. Das Hektolitergewicht gibt Aufschluss über die Kornoberfläche, die Kornform und die Dichtlagerung im Mehlkörper. Es kann zwischen 63-79 kg variieren, sehr niedrige Werte deuten auf eine schlechtere Ausbildung des Mehlkörpers hin. Da der Eiweißgehalt derartiger Partien meist auf höherem Niveau liegt, wird der energetische Futterwert dadurch kaum beeinträchtigt. Die Bedeutung des Hektolitergewichtes als Parameter des Futterwerts soll nicht überschätzt werden. Wesentlich ist ein weitgehendes Freisein von Mykotoxinen.
WINTERTRITICALEKORNERTRÄGE IN REL% VON 2011 BIS 2016
SORTE
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Agostino E 103 99 96 98 103 100 102 6 Borowik E 105 102 103 100 100 104 97 5-6Calorius K 98 100 97 86 92 97 - 3-4Cappricia N 102 - 102 105 108 90 100 3Claudius E 101 104 109 102 108 100 102 4-5Cosinus K 101 105 104 105 94 103 106 6Elpaso K 98 100 96 96 89 105 104 5-6Kaulos E 97 101 103 100 101 102 107 3-4Mungis E 91 95 97 98 103 92 95 6Presto K 81 - 89 90 98 - 99 3Triamant E 103 105 101 102 91 107 105 6Tricanto E 93 103 106 105 105 99 106 6Trimmer K 98 103 100 97 102 101 102 5-6Tulus K 101 98 100 100 96 97 95 6
Standardmittel, dt/ha 95,0 64,3 82,2 95,7 47,7 87,3 88,9
1) BiostandortE = Ergebnisse einschließlich 2016, N = Neue Sorte mit Ergebnissen einschließlich 2016,K = 2016 keine Ergebnisse
Variation der Korn- und Qualitätsmerkmale und der Wuchshöhe im Wintertriticalesortiment (Mehrjähriges Mittel, Ausprägungsstufe)
Merkmal Sortimentsbereich
unterer mittlerer oberer
Tausendkorngewicht (86% TS.), g 37,0 (8) 44,2 (5) 51,4 (2) Hektolitergewicht, kg 69,3 (7) 71,1 (4) 73,4 (3) Rohprotein (N x 6,25), % 11,1 (7) 11,9 (5) 12,3 (4) Fallzahl, s 63 (9) 120 (7) 176 (5) Wuchshöhe, cm 101 (3) 116 (5) 132 (7)
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Triticale zur menschlichen Ernährung
Mahlfähigkeit: Aufgrund der teilweise unregelmäßigen Kornoberfläche, liegen die Mehlaschewerte bei vergleichbarem Ausmahlungsgrad deutlich über denen des Weizens.
Backfähigkeit: Mitunter sind Feuchtklebergehalte von über 28 % erzielbar, teilweise ist der Kleber aber nicht auswaschbar. Die Proteinqualität ist sehr niedrig, es treten Sedimentationswerte von 10-16 ml und Kleberquellzahlen Q0 von 0-9 ml auf. Teige aus Triticalemehl sind oft klebrig, charakteristisch ist überdies eine instabile Stärkebeschaffenheit. Auch bei weitgehend normaler Abreifewitterung ist vielfach eine erhöhte Aktivität der Alpha-Amylase und damit eine niedrige Fallzahl feststellbar. Für die Herstellung von mit Weizengebäcken vergleichbaren Erzeugnissen sind die derzeitigen Sorten nicht geeignet. Reine Triticalemehle eignen sich nur zur Herstellung von Flachbroten. Geringe Mengen werden für vegetarische Gerichte benötigt.
Ertrag und Qualität ausgewählter Wintertriticalesorten 2014-2016 (Mittel aus 25 Versuchen, Qualitätsergebnisse teilweise von weniger Versuchen)
Sorte Kornertrag, 1000- Korn-
Gewicht,
Hekto- liter-
Gewicht,
Roh-protein
(N x 6,25), Fallzahl, dt/ha Rel% g, 86%TS kg % s
Triamant 82,8 105,2 46,6 71,8 11,0 121 Claudius 80,8 102,7 44,3 71,5 10,9 109 Tricanto 80,0 101,7 47,1 73,3 10,9 131 Kaulos 79,3 100,8 38,7 69,5 11,2 208 Cappricia 78,5 99,8 42,4 69,3 10,8 166 Borowik 77,9 99,0 50,3 70,3 11,3 89 Agostino 76,3 97,0 42,3 73,2 11,2 145 Mungis 73,8 93,8 41,6 72,5 10,9 155
Reihung nach fallendem Kornertrag
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Triticale zur Alkoholerzeugung, Ethanoltriticale
Als stärkereicher Rohstoff eignet sich Wintertriticale gut zur Ethanolerzeugung. Etwa 5 bis 11 % der Jahresernte (15.000 bis 27.000 t) werden im Werk Pischelsdorf verarbeitet. Die im Vergleich zu Weizen höhere Aktivität stärkeabbauender Kornenzyme ermöglicht die reduzierte Beigabe von Fremdenzymen. Ein niedriger Proteingehalt, höhere Tausendkorn- und Hektolitergewichte sowie niedrige Gehalte an Fusarientoxinen und Mutterkornsklerotien sind die wesentlichsten Qualitätsmerkmale. Einer guten Kornausbildung kommt im Vergleich zu Weizen mehr Gewicht zu. In Versuchen von 2005 bis 2009 variierten die Stärkegehalte zwischen 62,3 und 75,3 % (Gesamt) in der Trockensubstanz. Die genotypische Variation des Stärkegehaltes beträgt 5,1 % (65,8 bis 70,9 % Stärke) und ist etwas größer als im geprüften Weizensortiment. Die höchsten Stärkewerte und Ethanolausbeuten zeigten die Sorten Cosinus, Mungis, Polego, Presto, Triamant und Tulus. Die Ethanolausbeuten lagen mit 39,4 bis 46,2 l/dt (Gesamtvariation) bzw. 41,2 bis 43,6 l/dt Korntrockenmasse (Sortenvariation) auf einem dem Weizen ähnlichen Niveau.
Wintertriticale 2006-2009 – Intervarietale Beziehung zwischen Stärkegehalt und Ethanolausbeute (Mittel aus 16 Versuchen, 15 Sorten; adjustierte Mittelwerte)
Triticale zur Biogaserzeugung
In der Milchreife geerntete Triticale-GPS dient als Rinderfutter oder zur Substratversorgung einiger Biogasanlagen.
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