treffpunkt campus 60 (Juni 2011)

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Informationen und Meinungen Wer das verpasst, ist selber schuld! An die Hand genommen Mit „Klappe und Action“ selbstständig Campusfest und Gesundheitstag am 8. Juni an der Hochschule Magdeburg-Stendal Absolvent Christian Ladtsch gründet Filmdienstleistungsfirma in Sachsen-Anhalt Magdeburger Studierende zeigen Interessierten den Campus und die Stadt Nummer 60 Juni 2011 treffpunkt campus

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#60, Magazin der Hochschule Magdeburg-Stendal

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Informationen und Meinungen

Wer das verpasst, ist selber schuld!

An die Hand genommen

Mit „Klappe und Action“ selbstständig

Campusfest und Gesundheitstag am 8. Juni an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Absolvent Christian Ladtsch gründet Filmdienstleistungsfirma in Sachsen-Anhalt

Magdeburger Studierende zeigen Interessierten den Campus und die Stadt

Nummer 60

Juni 2011

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Inhalt Juni 2011

„Eine spannungsgeladene Architekturanarchie“, „wo wir auf ein Ensemble von Gründerzeithäusern treffen, ein kompletter Straßenzug nach Pariser Vorbild, der inzwischen hervorragend restauriert ist“, „Von den Straßencafés (...) aus lassen sich die verspielten Fassaden in Ruhe und mit all ihren Details be-wundern. Neben uns sitzen einige Studenten, die sagen, dass sie dort oben in einer der stilvollen Altbauwohnungen ihre Wohngemeinschaft haben.“ Klingt toll, was die Frankfurter Allgemeine kürzlich über eine beinahe sagenhaft erscheinende Stadt veröffentlicht hat. Da will man doch sofort hin! Kein Problem: Nehmen Sie vom Campus am Herrenkrug einfach die Straßenbahn und fahren Sie in die Innenstadt von Magdeburg.

81,6 Prozent der Studierenden, die befragt wurden, antwor-teten auf die Frage „Alles in allem: Studieren Sie gern an Ihrer Hochschule?“ mit den Bestnoten gerne oder sehr gerne. So stand es vor kurzem auf der Homepage der Hochschule Magdeburg-Stendal. Die Serie von Kurzinformationen mit überdurchschnittlich guten Antworten wird dort fortgesetzt. Und das wird noch eine Weile so weitergehen, denn über-durchschnittlich gute Bewertungen gibt es reichlich.

Damit aber nicht genug. Mit mehr als fünf Millionen Euro wird die Hochschule von 2012 an für eine weitere Steigerung der Lehrqualität sorgen. Wofür das Geld verwendet werden soll, erklärt die Prorektorin für Studium und Lehre auf Seite 6. Letztendlich ist das eine Erfolg versprechende Strategie, denn anerkannte Qualität spricht sich herum und schafft langfris-tig Vertrauen. So funktioniert das Zusammenspiel mit der PR-Abteilung, die für Aufmerksamkeit sorgt. Was die Gäste der Campus Days von Stadt und Hochschulen halten, wird in dieser Ausgabe reichlich berichtet. Die weiteste Anreise hatte eine Interessentin aus Wangen im Allgäu. Dieser Titel war heiß umkämpft, kamen doch viele Studieninteressierte aus Baden-Württemberg oder Bayern nach Magdeburg und Stendal. Die Kunde von den guten Studienbedingungen ist also längst bis an die Alpen gelangt.

Beenden wir diesen Einstieg ins Hochschulmagazin mit einem weiteren Zitat aus der F.A.Z. über Magdeburg und die hiesigen Hochschulen: „Geworben wird mit dem Slogan: ,Bist du hart genug für den Osten?’ – wer so selbstironisch ein alternati-ves Stadtmarketing betreibt, muss sich seiner Sache ziemlich sicher sein.“ Eben. Norbert Doktor

TitelfotoSport frei!Fußball ist nicht alles. Jedenfalls für 364 Tage im Jahr. Am 8. Juni 2011 aber findet im Rahmen des Gesundheitstages der Soccer-Cup statt, und dann müssen die Teams zu fünft für den Sieg kämpfen. Unter dem Motto „Move it – Hochschule in Bewegung“ findet der Gesundheitstag auf dem Campus Herrenkrug statt. Mehr Informationen dazu auf Seite 5.

vgFoto: Daniel Grammert

EditorialQualität gewinnt

5 Millionen Euro aus „Qualitätspakt Lehre“Außerordentlicher Erfolg für die Hochschule....................3

treffpunkt forschungForschung im Lehrgebiet Wasserbau......................................4

TitelthemaCampusfest und Gesundheitstag am 8. Juni 2011„Wer das verpasst, ist selber schuld“..................................5

campusgeflüster...............................................................6

Hochschule erhält FörderungQualität für Lehre.............................................................6

Projekt CONNECT geht an den StartNeue Impulse für Sachsen-Anhalt....................................7

Hochschulstandort Stendal organisiert Campus DayMit konkreten Zielen vor Augen.......................................8

Campus NightMichme & Co rockten die FestungMark............................9

HochschulsportIm zweiten Gang auf Rollski unterwegs..........................10

Absolventin lebt und arbeitet in Schottland„Jeder Neuanfang ist ein Glücksspiel“.............................11

Studentische Reiseleiter begrüßen StudieninteressierteKein Weg zu weit für die Campus Days...........................12

Doktoranden aus Tschechien an der HochschuleEinblick in die deutsche Kultur........................................14

Preis für Elektrotechnikstudent„Das hätte ich mir nie erträumt“....................................15

campusgeflüster..............................................................15

Titelthema Magdeburger Studierende zeigen Interessierten CampusAn die Hand genommen.................................................16

SERIE: Menschen auf dem CampusAllround-Talent in der Technikausleihe............................18

Titelthema Absolvent gründet FilmdienstleistungsfirmaMit „Klappe und Action“ selbstständig..........................16

Nachrichten....................................................................20

Personalien.....................................................................22

Mit Master-Studiengang zum Fachjournalisten„Das betrifft uns wirklich alle“........................................23

Mehr als fünf Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Qualitätspakt Lehre“

Außerordentlicher Erfolg für dieHochschule Magdeburg-Stendal

Liebe Kolleginnen und Kollegen,liebe Studierende,

die Koalitionsverhandlungen sind beendet, und die neue Landesregierung ist unter Leitung des neuen Ministerprä-sidenten Dr. Reiner Haseloff im Amt. Wie es sich schon vorher abzeichnete, ist das ehemalige Kultusministerium tatsächlich geteilt und der Wissenschaftsbereich dem Wirtschaftsministerium zugeordnet worden. Das neue Mi-nisterium heißt nun Wissenschafts- und Wirtschaftsminis-terium. Positiv zu vermerken ist dabei die Kontinuität der Hausleitung, denn die neue Ministerin dieses Ministeriums ist die vorherige Kultusministerin, Prof. Dr. Birgitta Wolff. Ich habe meine Skepsis gegenüber dieser Zuordnung an dieser Stelle, aber auch in der regionalen Presse kundge-tan. Trotzdem sehe ich auch positive Ansätze, jedenfalls dann, wenn Wissenschaft zukünftig nicht nur unter „Ver-wertungsinteressen“ gesehen wird. Und in dieser Hinsicht sehe ich mich durchaus im Einklang mit der Ministerin. Auf der anderen Seite könnten wir natürlich profitieren, wenn es an der einen oder anderen Stelle gelingt, Wirtschaftsför-derung stärker da zu allokieren, wo Wissenschaft und Wirt-schaft eng zusammenarbeiten. Diese Chancen wollen wir nutzen und hier setze ich natürlich auch auf die Kreativität unserer Hochschule, das heißt, von Ihnen allen.

Aber wenn wir schon über mögliche Fördergelder spre-chen, lassen Sie mich doch das Erreichte hervorheben. Denn es ist für die Hochschule – und dies haben Sie der

Tagespresse schon entnommen – ein außerordentlicher Er-folg, dass sie als einzige Hochschule in Sachsen-Anhalt im Bundesprogramm „Qualitätspakt Lehre“ erfolgreich war und in den nächsten fünf Jahren über fünf Millionen Euro zusätzlich erhält. Dieses Programm, das gewissermaßen als Pendant zur Exzellenzinitiative im Umfang von ca. einer Milliarde Euro vom Bund aufgelegt wurde, hat zum Ziel, die Qualität in der Lehre zu steigern. Erreichen wollen wir dies unter anderem durch die Gründung eines Zentrums für Hochschuldidaktik, die Auslobung eines Lehrpreises, zusätzliche Mentorenprogramme, die Steigerung der Inter-nationalisierung bzw. des Diversity Managements und die Einstellung zusätzlichen Lehrpersonals da, wo Überlasten auftreten bzw. gewollt sind. (mehr zum Thema im Inter-view mit Prof. Dr. Anne Lequy auf S. 6). Insgesamt ist dies ein großartiger Erfolg für unsere Hochschule. Ich möchte ausdrücklich all denen danken, die an der so erfolgreichen Antragsstellung beteiligt waren.

Mittlerweile sind auch die Campus Days, auf die wir so lange gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität und Partnern aus der Stadt hingearbeitet hatten, Ver-gangenheit. Es ist sicher so, dass nicht alle Träume wahr wurden, dennoch bleibt festzuhalten, dass wir insbeson-dere in der Zielgruppe der Studieninteressierten aus den westlichen Bundesländern mehr Aufmerksamkeit erreicht haben als in den Vorjahren. Allerdings ist im zweiten Jahr in Folge nicht verborgen geblieben, welch drastischen Rückgang der Abiturientenzahlen es in den östlichen Bundesländern gibt. Für Sachsen-Anhalt galt 2010 laut Hochschulpakt das Ziel, insgesamt 8.765 Studierende im 1. Hochschulsemester aufzunehmen. Unsere Hochschule hat ihren zu bringenden Anteil übertroffen. 2011 wird es allerdings nur noch knapp 5.000 sachsen-anhaltische Abiturienten geben.

Eine umfangreiche Auswertung der Campus Days wird be-reits vorbereitet. Basis dafür sind unter anderem 200 von Gästen ausgefüllte Fragebögen, Kennzahlen der Werbung und Kommunikation im Internet sowie die Erfahrungen aus Fachbereichen und Einrichtungen unserer Hochschule. Dann werden wir entscheiden können, was im nächsten Jahr geändert werden sollte. Eines aber kann man, glaube ich, schon heute sagen: Es gibt einen klaren Trend, wieder im Verbund für den Hochschulstandort Magdeburg zu wer-ben – gemeinsam mit der Uni und der Stadt Magdeburg.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Verlauf des Semesters sowie viel Spaß während der Mag-deburger Studententage.

Mit besten Grüßen

Ihr Andreas Geiger

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treffpunkt forschung

Forschung im Lehrgebiet WasserbauDas Lehrgebiet Wasserbau im Fachbereich Was-ser- und Kreislaufwirtschaft wird durch Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer geleitet. Forschungsthe-men sind u.a. der naturnahe Wasserbau, die Dimensionierung, Bemessung und Sanierung von Wasserbauwerken (z.B. Wehranlagen, Wasserkraftwerke und Talsperren) sowie die Untersuchungen zur Morphodynamik (Sedi-menttransport, Kolkprozesse, etc.). Weitere Forschungsfragen beschäftigen sich mit dem Thema Hydraulik von Fließgewässern.

Das Lehrgebiet Wasserbau ist mit einer Versuchshalle sowie ei-nem Flächenmodell im Außengelände ausgestattet. Zum Inven-tar gehören verschiedene Versuchsanlagen und Messtechniken:• Versuchsrinne mit zwei Rohrleitungen,• zwei neigbare hydraulische Versuchsrinnen in unterschied- licher Größe,• Sandfiltersäulen,• Sedimentkreislauf zur Simulation von Geschiebetransport,• Messflügel, induktive Durchflussmessgeräte (IDM), Stechpegel,• 3D-Analog Doppler Velocimeter,• Ultraschallabstandsmessgerät,• Echolot, GPS und weitere Vermessungstechnik,• Boot mit Außenbordmotor.Strömungs- und Sedimentationsverhältnisse im Flussbau, hyd-rodynamische Modellierungen von Wasserbauwerken und pra-xisbezogene Fragestellungen im Flussbau können mittels nume-rischer Simulation untersucht werden. Zwei Beispiele:

Hydraulische Wasserspiegellagen-Modellie-rung an der Elbe

Im Auftrag des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Was-serwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) wurde ein zweidimensiona-les hydrodynamisch-numerisches Modell aufgebaut, um verschie-dene Hochwasserszenarien an der Elbe für den Abschnitt Pegel Vockerode bis zur Landesgrenze Brandenburg/Niedersachsen –

ausgenommen der Stadtstrecke Magdeburg – durchzuführen. Ziel der Untersuchungen war/ist es, Wasserspiegellagen für verschiedene Hochwasserereignisse (HQ20 bis HQ200) zu er-mitteln, welche als Bemessungsgrundlage für die Deichdimensi-onierung, für die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten und als Beurteilungsgrundlage bestimmter Planungsmaßnah-men (z.B. Deichrückverlegungen) herangezogen werden sollen. Das Untersuchungsgebiet wurde innerhalb der festgelegten Mo-dellgrenzen mithilfe eines Gitternetzes aus drei- und viereckigen Elementen abgebildet. Nach Kalibrierung des Modells anhand des Frühjahrshochwassers 2006 konnten die unterschiedlichen

Szenarien gerechnet werden. Als Berechnungsergebnisse liefert die 2D-Modellierung in jedem Kno-tenpunkt des Berechnungsgitters u.a. Informationen über Hoch- und Rechtswert sowie Sohlenhöhe, Wasserspiegelhöhe und Wasser-tiefe und Fließgeschwindigkeit in x-Richtung, y-Richtung sowie absolut. Die Informationen lassen sich entsprechend tabellarisch und grafisch darstellen sowie in GIS-Datensätze umwandeln. Weiterhin können die Berechnungsergebnis-se in detaillierten flächenhaften Lageplänen umgesetzt werden, aus denen sich die maßgeblichen Erkenntnisse der Berechnungen visuell erfassen lassen.

Hydraulische Modellversuche der Wehran-lage Quakenbrück

Das Schützenhofwehr Quakenbrück (Niedersachsen) dient der Steu-erung der Wasserstände in der Hase. Die Wehranlage weist eine gro-ße Anzahl gravierender Mängel und Schäden auf. Diese zeigen sich in Betonabbrüchen und Hohlräumen, sodass eine Grundsanierung bzw. Erneuerung der Anlage erforderlich ist. Zudem zeigen sich im Unterwasser massive Uferabbrüche mit Ausbildung eines Kolksees. Der Forderung zur Schaffung der ökologischen Durchgängigkeit – laut EU-Wasserrahmenrichtlinie – wurde bislang nicht nachge-kommen. Im Rahmen der Voruntersuchungen „Machbarkeitsstudie: Wehrrückbau und ökologische Durchgängigkeit im Hauptgerinne der Hase bei Quakenbrück“ wurden Lösungsvarianten vorgestellt, wie die ökologische Durchgängigkeit in diesem Bereich hergestellt werden könnte. Zudem wurde untersucht, wie die Wehranlage um-gestaltet werden kann bzw. welche Möglichkeiten des Rückbaus existieren. Das Modell der Hase wurde im Maßstab 1:30 aufgebaut. Der Ausbauvorschlag zum Umbau zu einer Sohlgleite ist in der Abbil-dung dargestellt. Zu den Untersuchungen des Ist-Zustandes und des Ausbauvorschlags zählten Messungen von Fließgeschwindigkeiten und Wasserspiegellagen an charakteristischen Stellen. Des Weite-ren wurden die Strombahnen mithilfe von Langzeitbelichtungsauf-nahmen sichtbar gemacht und die Geschiebetransportbahnen mit Ersatzmaterialien aus Kunststoffgranulaten aufgezeigt.

Franciska Orth, Janine Oelze

Campusfest und Gesundheitstag am 8. Juni 2011 an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Wer das verpasst, ist selber schuld!

Der 8. Juni 2011 sollte unbedingt vorge-merkt werden: Das Campusfest ist zurück auf dem grünen Hochschul-Campus am Her-renkrug – diesmal in Kombination mit dem Gesundheitstag. Eine tolle Mischung aus Sport, Konzert und Party wird keine Wün-sche offen lassen.

Niemand wird stillstehen, wenn um 12.30 Uhr der Gesund-heitstag unter dem Motto „Move it! Hochschule in Bewe-gung“ startet. Studierende des 4. Semesters Gesundheits-förderung und -management haben unter der Leitung von Dr. Kerstin Baumgarten eine „Meile der Bewegung“ organisiert. Auf dem Weg vor dem Café Frösi (Haus 1) kön-nen alle Interessierten bis 15 Uhr sportlich tätig werden und sich rund um das Thema Bewegung und Gesundheit informieren. Angeboten werden unter anderem Entspan-nungsübungen für müde Augen, ein Erste-Hilfe-Training, Geschicklichkeitsspiele und Fitness-Übungen. Besondere Highlights werden das Baumklettern für Mutige und der Tanzkurs inklusive Auftritt sein.

Wer Punkte an den Stationen sammelt, gewinnt mit ein we-nig Glück bei der Tombola einen tollen Preis. Als Hauptpreis winkt eine Wii Fit, aber auch Massage- sowie Sportscheck-Gutscheine und vieles mehr warten auf alle Teilnehmer. Wer nach so viel körperlicher Betätigung entspannen möchte, ist im Café Frösi gern gesehen. Hier wird das Organisati-onsteam des Gesundheitstages eine Wohlfühl-Oase mit Palmen und einer Cocktail-Lounge vorbereiten. „Der Ge-sundheitstag ist nicht nur für Studenten gedacht, auch Mit-arbeiter, Familien und Freunde sind herzlich willkommen“, so die Studentin Franziska Freier.

Neben Sport, Spaß und Information kann man auch etwas Gutes tun. Unter dem Motto „Dein Typ wird gebraucht! beim Typisieren zur Knochenmarkspende“ findet mit Unter-stützung der Deutsche Knochenmarksspenderdatei gGmbH

eine Typisierungsaktion statt. Von 10 bis 16 Uhr sind Inte-ressierte in Haus 1 (Räume 0.26, 0.27, 0.28) eingela-den, um sich mit einer Ent-nahme von lediglich fünf Milliliter Blut registrieren zu lassen. Die Organisatoren der Aktion, Studierende des 2. Semesters Gesundheits-förderung und -manage-ment unter Leitung von Prof. Dr. Günter Wendt, freuen sich auf zahlreiche Freiwil-lige.

Wie in jedem Jahr wird es im Rahmen des Campusfestes ab 15 Uhr Sportwettbewer-be geben. Besonders span-

nend wird es beim Prominentenvergleich zwischen Hoch-schule und Universität im Kleinfeldfußball, aber auch im anschließenden Soccer-Cup der Studierenden. Traditionell wird es wieder den Beach-Volleyball-Cup, eine 5-Kampf-Fun-Olympiade und den Nordic-Walking-Contest geben. Wem das nicht reicht, kann sich auch auf einen Basketball-Zielwurf-Contest und vieles mehr freuen – bis 18.30 Uhr kann man sich sportlich ausprobieren.

Am späten Nachmittag wird das Campusfest musikalisch. Das Open-Air startet 16 Uhr mit der Cover-Band Underco-ver – Rock’n’Roll wird hier groß geschrieben. Danach wird es… nun ja, außergewöhnlich, denn die elektronische Bühnenwurst Tomas Tulpe wird das Publikum bespaßen. Er ist Entertainer und Musiker in einer Person und wird mit Electropop und spontanen „Übergriffen“ auf die Zu-schauer für Unterhaltung sorgen. Der Hauptact des Cam-pusfestes dürfte vielen bekannt sein – die Band liefert den Titelsong zur aktuellen Staffel von „Germany‘s Next Top-model“. Bullmeister überzeugen mit einem Mix aus House, Electro und Pop.

Wer schon einmal einen YouTube-Star live erleben wollte, sollte sich nach dem Hauptact den DJ der guten Laune nicht entgehen lassen. Nicht nur David Guetta bringt den Mittfünfziger in freudige Ekstase – nicht verpassen! Als Alternative hierzu kann bis in die frühen Morgenstun-den bei der Mensa-Party getanzt werden. Übrigens: Die Eintrittskarten für das Campusfest gelten gleichzeitig als Los. „Zu gewinnen gibt es eine Fahrt im Heißluftballon, gesponsert vom Bioölwerk, sowie zwei Renntaxifahrten, gesponsert von Schubert Motors GmbH“, weiß Doreen Schincke, Eventmanagerin an der Hochschule. Um es kurz zu fassen: Jeder sollte dabei sein, wenn sich der grüne Campus am Herrenkrug am 8. Juni 2011 in eine Sport- und Musikmeile verwandelt. Anja Wrzesinski

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Optimierter Ausbauvorschlag (Sohlgleite)

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campusgeflüsterVirginie Buchi (21) aus Metz studiert in Frankreich im 6. Semester Angewandte Fremdsprachen und ist für ein Semester an der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Warum hast Du Dich für ein Semester an der Hochschule ent-schieden?

Um unser Diplom in Frank-reich zu bekommen, müssen wir an einem

Auslandsaufenthalt teilnehmen. Ich habe mich für ein Erasmus-Semester in Magdeburg entschieden, weil einer meiner besten Freunde hier bereits 2008 studiert hat. Ich denke, dass ich meine Sprachkenntnisse bei einem Studi-um mit internationalen Studierenden deutlich verbessern kann.

Was gefällt Dir besonders an der Hochschule Magdeburg-Stendal?Bei Problemen kümmern sich die Dozenten darum und hel-fen mir weiter, dies ist in Frankreich nicht der Fall. Hier wird viel Wert auf die Sprache gelegt – in Frankreich schreiben wir fast nur. Es werden viele Kurse angeboten, und man kommt einfacher mit anderen Studierenden ins Gespräch.

Was könnte verbessert werden?Ich finde es schade, fast nur mit ausländischen Studieren-den Kurse zu besuchen. Es wäre interessanter, mit Deut-schen zu studieren. Besonders um die Sprechqualitäten zu verbessern. Außerdem bin ich ein wenig enttäuscht, weil es für mein Semester keinen Marketing-Unterricht gibt.

Ist es einfach, Kontakt zu anderen Studieren-den herzustellen?Ja! Es ist sehr einfach, weil die Mitstudenten hier sehr aufgeschlossen sind. Sie wissen, dass wir ausländische Studierende sind und helfen uns sehr gerne. Vor meiner Ankunft hatte ich Angst, nicht integriert zu werden. Doch jetzt fühle ich mich gut integriert – wir werden auch oft zu Partys eingeladen.

Wie finanzierst Du Deinen Auslandsaufent-halt?Ich bekomme drei Stipendien. Das erste erhalte ich jeden Monat auch in Frankreich. Die anderen zwei, weil ich im Ausland studiere, allerdings nur für ein Semester. Zudem unterstützt mich meine Familie. Während der Sommer- und Winterferien sowie am Wochenende habe ich gearbeitet und gespart, um mir diesen Aufenthalt leisten zu können. Die Fragen stellte Lukas Rapp

In einem ersten bundesweit vom Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschriebenen Förderprogramm für die Lehre erhielt die Hochschule Magde-burg-Stendal eine Zusage. treffpunkt cam-pus sprach mit Prof. Dr. Anne Lequy, Prorek-torin für Studium und Lehre.

Worum geht es in dem Förderprogramm für die Lehre?Es handelt sich um einen Antrag im Rahmen des Qualitäts-paktes Lehre, den wir gestellt haben. Der Wettbewerb hatte sich zum Ziel gesetzt, den Stellenwert der Lehre durch bes-sere Studienbedingungen und didaktische Fähigkeiten der Lehrenden zu erhöhen. In letzter Zeit haben wir viel von der Exzellenzinitiative in der Forschung gehört, es war an der Zeit, dass auch die Lehre ihre Exzellenzinitiative bekommt. Und damit können wir vor allem bei Studierenden und Stu-dieninteressierten punkten.

Wie sieht die Förderung genau aus?Gefördert werden Gesamtkosten in Höhe von 5,25 Mio. Euro für den Zeitraum 2012 bis 2016. Mit diesem Geld möchten wir in erster Linie ein Zentrum für Lehrqualität und Hochschuldidaktik gründen, das eine zentrale Anlaufstel-le für alle Lehrenden sein soll, das u.a. Hilfe anbieten soll bei Fragen „Wie konzipiere ich einen Studiengang und wie bleibt er studierbar?“. Es wird dem gesamten Lehrperso-nal an der Hochschule ein hochschuldidaktisches Weiterbil-dungsprogramm anbieten. Das ist unser Kernansatz. Weite-re Ziele sind u.a. der Einsatz von zusätzlichen Professuren und Stellen für Lehrkräfte mit besonderen Aufgaben, um die Betreuungsqualität zu steigern: Dadurch werden klei-nere Gruppen möglich, eher Übungen als Vorlesungen und eine individuelle Betreuung. Für die Studierenden bedeutet das, dass das Studium hier noch mehr Spaß macht! Es wer-den mehr praxisbezogene Übungen angeboten, wir werden versuchen, noch mehr duale Studiengänge und e-Learning-Kurse anzubieten.

Was sind die nächsten Schritte?Ganz konkret müssen wir das Konzept für das Zentrum für Lehrqualität und Hochschuldidaktik präzisieren, Mitarbeiter-stellen besetzen und mit ihnen die Ziele erarbeiten: e-Lear-ning, Duale Studiengänge, Internationalisierung, Diversity Management.

Was macht diesen Antrag so besonders?Was mir bei unserer Antragsschreibung besonders gefallen hat, war das Teamwork. Dass verschiedene Akteure in der Verwaltung, in den Fachbereichen, den Gremien und Kom-missionen mitgewirkt haben. Es ist ein Gemeinschaftswerk. Und ich hoffe, dass wir diesen Elan weiter nutzen können für die Implementierung der geförderten Maßnahmen. Die För-dersumme ist gewaltig und sie kann wirklich etwas bewirken – und das wird man in jedem Fachbereich merken.

Die Fragen stellte Victoria Grimm

Hochschule erhält Förderung

Qualität für LehreProjekt CONNECT geht an den Start

Neue Impulse für Sachsen-Anhalt

Nicht selten kommen schon während des Studiums Fragen auf wie: Was will ich spä-ter mit meinem Abschluss machen? Wo will ich eigentlich hin? Ist die Suche nach einem Job in Sachsen-Anhalt überhaupt sinnvoll? Genau diese Fragen sind Inhalte des Projek-tes CONNECT.

Statistisch gesehen verlassen mehr als 70 Prozent der Akademiker nach Ende des Studiums in Sachsen-Anhalt das Bundesland, um in anderen Regionen den beruflichen Einstieg zu finden. Das bedeutet für Sachsen-Anhalt nicht nur einen massiven Verlust an jungen Fachkräften, sondern auch einen Verlust wichtiger Kompetenzen, die zukünftig in den kleinen und mittelständigen Unternehmen der Region gefragt sind.

CONNECT will deshalb Studenten und Absolventen sowie Unternehmen des Landes Sachsen-Anhalt zusammenführen und zeigen, dass es sich lohnt, in der Region zu bleiben und auch hier der Anfang für eine Karriere gegeben ist. Das Pro-jekt schlägt somit nicht nur Brücken zwischen Nachwuchs-kräften und Unternehmen des Landes, sondern vernetzt sie auch. Erfahrene Fachkräfte werden in einem Projektrahmen gemeinsam mit einem Studenten oder Absolventen in einen Erfahrungsaustausch gehen. „Der Ausbau des sozialen Ka-pitals, wie zum Beispiel das Herstellen persönlicher Kontakte und die Netzwerkpflege, ist für uns von großer Bedeutung“, so Skadi Lückerath, die das Projekt seit dem Start im Januar 2011 mit ihren Mitstreitern Dominik Frisch und Jessika Mans-ke umsetzt. Das Besondere an CONNECT ist ein fundiertes Qualifizierungsangebot, welches den Teilnehmern kostenlos geboten wird. „Wir haben verschiedene externe Dozenten für unser Projekt begeistern können, die die Workshops nicht nur theoretisch, sondern auch praxisnah und interessant gestal-ten“, fügt Projektreferentin Lückerath hinzu.

Die Qualifizierungsangebote werden in Blockseminaren an verschiedenen Wochenenden stattfinden, zu denen die Stu-denten und Absolventen an einem Ort zusammenkommen. Inhaltlich beschäftigt sich das Weiterbildungsangebot unter

anderem mit Projektmanage-ment, wobei jeder Teilnehmer ein international anerkanntes Zertifikat erwerben kann. „Wir arbeiten mit der Gesellschaft für Projektmanagement zusammen, die den theoretischen Basisteil in einem dreitägigen Seminar leistet“, so Referentin Jessika Manske.

Neben dem Projektmanagement geht es aber auch um Innovati-onsfähigkeit innerhalb eines Be-triebes, Organisationsstrukturen und Kreativitätstechniken sowie Methoden der Ideenfindung.

Rhetorik, Kommunikation, Moderation und Präsentation unterstreichen die spannenden und informativen Theorieta-ge. „Die Projektteilnehmer erlernen didaktische Kompeten-zen und Techniken der Wissensvermittlung, denn diese sind Grundbausteine, die sehr wichtig für einen Wissensaustausch innerhalb eines Betriebes sind. Das theoretisch erlernte Wis-sen soll natürlich auch umgesetzt werden. So soll ein be-triebsbezogenes Projekt in der Praktikumsphase geplant, gesteuert und umgesetzt werden. „Wir wollen im Juni mit dem ersten Durchlauf in Magdeburg beginnen und werden ab August auch in die nördlichen Regionen vordringen. Semi-narstandorte sind dabei unter anderem Stendal und Halle“, berichtet Projektreferent Dominik Frisch. „Außerdem suchen wir noch motivierte Studierende und auch Unternehmen, die unser Projekt beleben wollen“, fügt er hinzu.

Obwohl sich das Projekt noch in den Kinderschuhen befindet, ist sich das junge Team sicher, dass sie mit dem Projekt CON-NECT einen großen Beitrag zur Nachwuchskräftesicherung in Sachsen-Anhalt leisten können. Gefördert wird das Projekt durch Landesmittel, den europäi-schen Sozialfonds und der Stiftung neuer Länder in der Otto Brenner Stiftung.

Jessika Manske

Projektteam CONNECT von links: Dominik Frisch, Jessika Manske, Skadi Lückerath

Start: Anfang Juli 2011geplante Durchlaufzeit: drei Monate

Kontaktdaten: ARBEIT UND LEBEN Bildungsvereinigung Sachsen-Anhalt e.V.

Ansprechpartner:Skadi Lückerath, [email protected] Frisch, [email protected] Manske, [email protected]

Telefonnummer: (0391) 623 49 75

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Seit drei Tagen ist Anna wieder in Deutschland. Ein Jahr lang hat sie als Au-pair in den USA verbracht. Heute steht sie auf dem Campus in der Osterburger Straße und informiert sich über das Studienangebot am Stendaler Standort der Hochschule. „Besonders interessieren mich Angewandte Kindheitswissen-schaften und Rehabilitationspsychologie“, so die 19-jährige Magdeburgerin, die gleich ihre 16-jährige Schwester Rebecca mitgebracht hat.

Mit ihrem Interesse an den beiden bundesweit einmaligen Studienangeboten steht sie nicht alleine da. Zum Campus Day Stendal kamen viele junge Menschen, die schon konkrete Ziele vor Augen haben: „Bei den Besuchern ist auffällig, dass sie sich für bestimmte Studiengänge interessieren und gezielte Fragen zur Bewerbung stellen. In den vergangenen Jahren sind die Schüler weniger informiert gewesen. Dieses Jahr ist das an-ders“, berichtet Dr. Monika Lehmann, Leitern der Studienbera-tung der Hochschule.

Den Besuchern gefiel besonders die persönliche Atmosphäre des Stendaler Standortes: Es gab persönlichen Kontakt mit den Dozenten, von den Mitarbeitern selbst gebackenen Kuchen und ausführliche Beratung zum Studienangebot der beiden Fachbe-reiche Angewandte Humanwissenschaften und Wirtschaft.

Besonders zufrieden zeigte sich Prof. Dr. Wolfgang Patzig, Pro-rektor für Hochschulentwicklung und -marketing: „68 Prozent der Besucher kamen aus Sachsen-Anhalt, die restlichen 32 Prozent aus Bayern, Sachsen, Niedersachsen, Hessen oder Ber-lin. Im letzten Jahr kamen lediglich 25 Prozent der Besucher

außerhalb Sachsen-Anhalts zu uns, das ist ein großer Erfolg, der uns sehr freut.“ Auch er kann bestätigen, dass die jungen Leute sehr interessiert und gut vorbereitet nach Stendal ka-men, die weite Anfahrt müsse sich auch lohnen.

Eine weite Anfahrt hatte Anna aus Magdeburg nicht, informiert sich aber beim Vortrag von Marita Sand, Leiterin des Interna-tional Office, über Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes im Rahmen des Studiums. Und sofort huscht ihr ein Lächeln übers Gesicht: Die Hochschule unterhält Partnerschaften mit Universitäten in den USA. Vielleicht geht es für Anna dann noch einmal in die USA, dann aber nicht als Au-pair, sondern als Austauschstudentin der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Victoria Grimm

„Rocken, Tanzen, Feiern!“ – das war das Motto der Campus Night in der FestungMark am 13. Mai 2011. Hunderte Magdeburger und Campus Days-Besucher rockten zu den lokalen Bands Begbie, Michme und Kaoss Kids – und das Ganze für lau. Mit dem Aeroflot DJ Team konnten danach alle Feierwütigen durch die Nacht tanzen. Fazit: ein gelungener Abend.

Hochschulstandort Stendal organisiert Campus Day

Mit konkreten Zielen vor AugenCampus Night ließ ersten Tag der Campus Days ausklingen

Michme & Co rockten die FestungMark

Anna und ihre Schwester auf dem Campus Day Stendal

Studieninteressierte treffen Studierende

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Um aus dem großen Angebot an Hochschul-sportkursen den richtigen zu finden, tes-ten die treffpunkt campus-Redakteure die Sportarten selbst und berichten von ihren mitunter halsbrecherischen Sport-Aben-teuern. Diesmal wagte sich Wiebke auf die Bretter und versuchte sich beim Rollski.

Der asphaltierte Platz gleich neben dem Tennisgelände am Uni-Campus ist normalerweise eher verlassen. Bis, ja bis ich, ausgestattet mit Rollski und Skistöcken, dort auf den Plan trat. Und eins gleich vorab: Es ist definitiv schwerer, als es aussieht. Mein Ziel war es eigentlich, mich so elegant wie nur möglich auf den rollenden Brettern zu bewegen. Doch letztlich konnte ich meine Unsportlichkeit nicht gänzlich verbergen. Ich bekam von meinem Trainer Wolfgang Kopplin gleich eine Privatstunde, als hätte er geahnt, dass ich einer der schwieri-gen Kandidaten bin. Nachdem Schuhe, Rollski und Skistöcke gefunden waren, ging es raus auf den Asphaltplatz. Rollski sind etwa 50 cm lange Bretter. Vorn und hinten sind Rollen ange-bracht, ein bisschen breitere, als man sie von Rollschuhen oder Inlineskates kennt.

Und dann ging´s los. „Beim Rollski gibt es Gänge wie beim Auto. Der erste, langsame, um die Berge hinauf zu kommen, den zweiten und dritten für gerade Strecken, den vierten neh-men wir zum Spurten und den fünften für die Abfahrt“, erklärt mein Trainer mir die Bretter. Ich probierte mich am zweiten, dritten und vierten Gang, da der Trainingsplatz weder Anstieg noch Abfahrt hergab. Und das war im Nachhinein auch ganz gut so. Der vierte Gang gefiel mir am besten. Da musste ich mich nur mit beiden Stöcken gleichzeitig kräftig abstoßen. Im zweiten Gang war es dann schon schwieriger, Arme und Bei-ne zu koordinieren: Rechter Arm und linkes Bein, rechtes Bein und linker Arm und bloß nicht zu viel darüber nachdenken. Ein bisschen kam ich mir vor wie ein Kleinkind beim Laufen lernen, aber Wolfgang Kopplin hatte viel Geduld mit mir.

„Beim Rollski trainieren wir den ganzen Körper: Arme, Ober-körper und natürlich die Beine. Viele Langläufer machen die-sen Sport, um auch im Sommer trainieren zu können, andere, weil es ihnen einfach Spaß macht“, erzählt mir der passio-nierte Langläufer am Ende. Ich gehöre definitiv zur zweiten Gruppe, denn Spaß macht Rollski auf jeden Fall.

Nach einer knappen Stunde war ich dann aber doch aus der Puste. Als Anfänger auf Rollski vorwärts zu kommen, koste-te Kraft. Da staunte ich nicht schlecht, als ich hörte, dass die Anfänger normalerweise rund zehn Kilometer und die Fortge-schrittenen samt Trainer auch schon einmal 25 Kilometer im Gelände unterwegs sind. „Es ist trotz dieser langen Strecken, die wir fahren, nicht so anstrengend, als würde man z.B. jog-gen. Wir legen ja mit einer Bewegung eine viel größere Strecke zurück“, beruhigt mich Kopplin. Dennoch war ich froh über die Einzelstunde auf dem kleinen Sportplatz.

Wem die 25 Kilometer immer noch nicht genug sind, für den ist der „Vasa-Lauf“ in Schweden genau das Richtige. Auch Wolf-gang Kopplin läuft die 90 Kilometer lange Strecke seit vielen Jahren mit einigen Magdeburger Studierenden. Dann natürlich ohne Rollen und mit richtigen Langlaufski unter den Füßen.Und meine Bilanz der ersten Rollski-Stunde: Der erwartete Muskelkater blieb aus. Was bleibt, ist nur der blaue Fleck auf meinem Allerwertesten. Denn auch ein Sturz ließ sich nicht ver-meiden. Wer wie ich als Ski-Alpin-Erfahrener auch mit Rollski im Schneepflug bremsen will, liegt schneller am Boden, als ge-dacht. Das geht mit den Rollen unter den Füßen nämlich nicht. Da lag ich nun und hätte lieber Schnee unter mir gehabt als den harten Asphalt. Doch Jammern hilft ja bekanntlich nicht, also ging es wieder rauf auf die Bretter und weiter: rechter Arm und linkes Bein, rechtes Bein und linker Arm…

Wiebke Klecar

Mehr Infos zum Sportangebot: www.spoz.ovgu.de

Ski fahren auch ohne Schnee – der Hochschulsport macht´s möglich

Im zweiten Gang auf Rollski unterwegs

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Wenn die berufliche Zukunft in Deutschland eher weniger rosig aussieht und einen das Fernweh packt, ist die Arbeit im Ausland eine lukrative Chance für einen Neuanfang. So zog auch Nanine Gross (29) der Arbeit hinterher, nachdem sie 2008 ihr Studium der Internationalen Fachkommunikation an der Hochschule Magdeburg-Stendal abgeschlos-sen hatte. Seitdem ist sie als Übersetzerin, Dolmetscherin und Lektorin bei Wohanka, Obermaier & Kollegen tätig – zunächst zwei Monate in Deutschland, danach ein Jahr in Frankreich und nun in Schottland.

Wie hat Ihr Studium Sie auf Ihren heutigen Job vorbereitet? Das Studium hat mir auf jeden Fall die Grundlagen für meine heutige Arbeit vermittelt, was vor allem Sprachen, Überset-zungstechniken und technische Grundlagen betrifft. Auch Übersetzen unter Termindruck war ein wesentliches Thema. Grundsätzlich glaube ich aber, dass man als Übersetzer nur an tatsächlicher Erfahrung lernt. Außerdem kommt man je-den Tag mit Themen und Texten aus den verschiedensten Bereichen in Kontakt und braucht so ein breit gefächertes Wissen. Wenn es auch im Studium niemals möglich gewesen wäre, all dieses Wissen zu vermitteln, so ist uns wenigstens gezeigt worden, wie wir uns möglichst schnell in neue The-menbereiche einarbeiten können, was eine große Hilfe bei der täglichen Arbeit ist.

Wie sind Sie zu Ihrem jetzigen Job gekom-men?Ich bin im März 2008 nach Chile gegangen, um dort ein Praktikum in einem Übersetzungsbüro zu absolvieren und zeitgleich meine Diplomarbeit zu schreiben. Eigentlich wollte ich in Chile bleiben, konnte aber keinen Arbeitsplatz finden.

Bei der Suche nach einem Job in Deutschland bin ich im Internet auf eine Anzeige von Wohanka, Obermaier & Kollegen gestoßen. Einen Monat nach meiner Vertei-digung fing ich im Hauptsitz der Firma in Geisenhausen (Bayern) an. Nach nur zwei Monaten im Job bekam ich die Chance, in unsere Filiale nach Mulhouse (Frankreich) zu gehen, in der ich ein Jahr verbrachte. Als die Firma dann eine neue Filiale in Edinburgh (Schottland) eröffnete, entschied ich mich, dorthin um-zusiedeln.

Wie kann ich mir Ihren Berufsalltag vorstellen?Mein Tag besteht natürlich vor allem aus dem Übersetzen und Korrekturlesen von Texten in Eng-

lisch, Spanisch und Deutsch. Auch wenn ich mich im Studium auf Technik spezialisiert hatte, habe ich mittlerweile um-fassend Erfahrung in allen Themenbereichen und übersetze Texte aus fast allen Fachgebieten. Zusätzlich habe ich in un-serer Filiale einige Verwaltungsaufgaben übernommen und kümmere mich um die Informationstechnik vor Ort sowie die direkte Organisation im Büro.

Wie werden Sie in Schottland als Deutsche angenommen? Jeder Neuanfang ist ein Glücksspiel. Auch wenn man selbst viel Arbeit investieren muss, um sich für andere interessant zu machen, kommt es letztlich auf die Menschen an, denen man auf seinem Weg begegnet. Ich hatte unglaublich viel Glück hier und bin auf Menschen gestoßen, die mich sofort aufge-nommen und in ihr Leben integriert haben. Ich muss natürlich immer mal den einen oder anderen Scherz über mich ergehen lassen, aber ich nehme das eher gelassen. Und der Schotte mit seinem sehr sarkastischen und fast schwarzen Humor ist meist ein Sonnenschein für sich.

Wie ist es, oft den Ort bzw. sogar das Land zu wechseln?Wenn man sein ganzes Leben lang ständig den Wohnort oder sogar das Land wechselt, gewöhnt man sich daran. Ich glau-be nicht, dass es einen großen Unterschied macht, in einer neuen Stadt oder einem neuen Land neu anzufangen. Letzt-endlich ist man immer auf sich selbst gestellt, muss sich ein neues soziales Umfeld aufbauen und seinen eigenen Weg finden. Eine fremde Sprache erhöht hierbei nur den Schwie-rigkeitsgrad. Es ist mit Sicherheit nicht einfach, und die ersten Wochen sind mit viel Herzklopfen verbunden. Aber ich glau-be, dass es für mich leichter ist, ständig meinen Wohnort zu wechseln, als länger am gleichen Ort zu bleiben.

Die Fragen stellte Anja Wrzesinski

Absolventin Nanine Gross lebt und arbeitet in Schottland

„Jeder Neuanfang ist ein Glücksspiel“

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Studentische Reiseleiter begrüßen Studieninteressierte aus ganz Deutschland

Kein Weg zu weitfür die Campus DaysDie ersten Magdeburger Campus Days – ein gemeinsames Projekt von Hochschule, Univer-sität und Stadt – lockten am 13. und 14. Mai 2011 Studieninteressierte aus ganz Deutsch-land an. Allein die Hochschule Magdeburg-Stendal konnte rund 1.000 Besucher begrüßen, unter anderem aus weit entfernten Städten in Bayern, Nordrhein-Westfalen oder auch Niedersachsen. Die treffpunkt campus-Redakteure Wiebke Klecar und Anja Wrzesinski haben sich bei den Besuchern einmal umgehört und einige Impressionen eingefangen.

Linus Drescher (18)aus Thierstein (Bayern):„Ich interessiere mich für den Studiengang Sicherheit und Gefahrenabwehr. Dafür habe ich mich bereits beworben. Ich wollte die Campus Days jedoch nut-zen, um mir schon einmal alles anzuschauen. So weiß ich, was mich erwartet. Ich bin unter anderem in den Laboren gewesen – das war sehr interessant.“

Julia Pawlik (19) aus Koblenz-Neuwied und ihre Reiseleiterin Antje Mutzeck (28) Antje: „Ich habe hier Journalistik/Medienmanage-ment studiert und fühle mich daher der Hochschule sehr verbunden. Ich möchte gern zeigen, was ich so erlebt habe. Julia ist zwei Tage hier, sie konnte bei mir übernachten – inklusive Frühstück. Gestern hat sie das Programm an der Hochschule mitgemacht, am Abend sind wir noch an der Elbe entlangspaziert, spä-ter waren wir am Hassel und bei der Campus Night in der FestungMark.“

Julia: „Ich interessiere mich für Journalistik/Medien-management, habe mir dort schon Lehrredaktionen angeschaut und war bei Vorträgen, in denen der Stu-diengang allgemein vorgestellt wurde. Gleich geht es noch zu einer Bootstour und später in die Strandbar.“

Tessa Hüttscher (22) aus Hamburg:„Ich möchte mich über den Master-Studiengang Ge-sundheitsfördernde Organisationsentwicklung infor-mieren. Leider stand ich im Stau und habe daher die Vorlesung verpasst, an der ich gern teilgenommen hätte. Ich finde es aber sehr nett hier – die ganze Um-gebung und die Gebäude sind toll. Es ist schön grün hier, da kann man sicher gut entspannen.“

Laura Carius (18) aus Wittenberg:„Ich mache zurzeit mein Abitur und da guckt man ja schon, wie es danach weiter gehen soll. Im Internet bin ich dann darauf gestoßen, dass es die Campus Days gibt und wollte mir jetzt hier alles einmal an-schauen. Mir gefällt der Campus sehr gut, so richtig schön im Grünen. Ich möchte auch für mein Studi-um auf jeden Fall hier in der Nähe bleiben und da ist Magdeburg eine gute Wahl.“

Marc Swigulski (25) aus Magdeburg:„Die Idee der Campus Days finde ich sehr gut, da so noch ausstehende Fragen persönlich beantwortet werden können. Ich interessiere mich für den Studi-engang Soziale Arbeit und werde mich auch gleich noch einmal in Haus 1 näher informieren und mit den Dozenten sprechen, vor allem in welche Bereiche ich mit diesem Studium gehen kann.“

Susanne Holzmann (21) aus Mainz:„Ich bin extra aus Mainz angereist, um mich über den Studiengang Fachdolmetschen zu informieren, den es so nur hier in Magdeburg gibt. Ansonsten gibt es in ganz Deutschland nur Dolmetschen. Gestern bin ich zu spät angekommen, um hier Veranstaltungen zu besuchen und habe mir stattdessen die Stadt ange-sehen und mein Reiseleiter hat mir den Campus ge-zeigt. Jetzt werde ich aber gleich zu einer Vorlesung gehen, bei der auch live gedolmetscht wird. Die Idee der Campus Days finde ich super, vor allem dass auch so viel Werbung gemacht wurde, sowohl über Facebook als auch die Reisebüro Fernost-Seite. Ich habe auch bestimmt drei Mal Post zugeschickt be-kommen und mit meinem Reiseleiter hat alles super funktioniert.“

Marco Förster (22) aus Lostau„Ich denke, man kann hier gut studieren. Es ist alles schön grün und neu gemacht. Das hat Magdeburg vielen Hochschulen voraus, die ich bisher gesehen habe. Ich werde mich jetzt erst einmal schlau ma-chen, was hier alles angeboten wird, und dann werde ich weiter sehen. Besonders interessieren mich die Studiengänge Journalistik/Medienmanagement und Gesundheitsförderung und -management.“

Reiseleiterin Christin Käther (27)„Ich habe mich als Reiseleiterin angemeldet, weil ich mich immer noch mit dem Campus und der Hochschule verbunden fühle, obwohl ich schon seit einem halben Jahr mit meinem Studium fertig bin. Außerdem ist es ganz spannend, neue Leute hier herum zu führen. Meine Reisende ist ein ganz net-tes Mädchen aus Köln, meiner ehemaligen Heimat. Ich habe sie heute vom Bahnhof abgeholt und dann sind wir erst einmal durch die Stadt gegondelt. Jetzt zeige ich ihr noch den Campus, wir klappern die ganzen Stände ab und sammeln fleißig Info-Materi-al. Heute steht dann auch noch eine Stadtrundfahrt auf unserem Plan.“

Reiseleiter Sascha Licht (22): „Meine beiden Reisenden sind super. Sie sind sehr aufgeschlossen. Ich glaube, dass alle, die sich einen Reiseleiter suchen, aufgeschlossen sind – sie kommen ja z.B. in eine fremde Wohnung und wollen schon ein bisschen spüren, wie es ist, Student zu sein. Gestern Abend waren wir daher noch tanzen und heute ist eine Boots- und eine Stadttour geplant. Gleich schauen wir uns auch noch eine Konferenz von Dolmetschern an.“

Bast

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Doktoranden aus Tschechien an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Einblick in die deutsche KulturAuslandsaufenthalte werden immer wichti-ger in der heutigen Zeit. Meist kennt man diese in Form von Auslandssemestern oder Praktika. Doch auch Abschlussarbeiten wer-den häufig mit der Reise in ein fremdes Land verbunden: eine gute Kombination und ein großer Nutzen zugleich.

Das haben sich auch Ales Bebcak und Lenka Malerova gedacht. Beide kommen aus der Tschechischen Republik und waren Anfang 2011 an der Hochschule Magdeburg-Stendal, um im Fachbereich Bauwesen an ihrer Dissertation zu arbeiten. Sie studieren an der Technischen Universität Ostrava und waren bis Ende April in Magdeburg. treffpunkt campus traf sie in ihrer Anfangszeit in Magdeburg und blickt zurück.

In Ostrava haben Ales und Lenka ihren Master in Sicher-heitstechnik abgeschlossen. In den letzten Monaten steck-ten sie mitten in den Forschungen für ihre Doktorarbei-ten, die sie in diesem Jahr abschließen werden. So hatten sie noch die Möglichkeit, von dem Erasmus-Programm Gebrauch zu machen und Sprache und Kultur des Nach-barlandes Deutschland kennen zu lernen. In Magdeburg seien sie aus einem einfachen Grund, erklärt Ales: „Die Hochschule Magdeburg-Stendal hat als eine der wenigen Hochschulen, die unsere Technische Universität unter dem Erasmus-Programm führt, einen ähnlichen Fokus. Damit meine ich den Studiengang Sicherheit und Gefahrenab-wehr, den man hier absolvieren kann. Außerdem kann ich mich mit explosiven Substanzen beschäftigen, was wichtig für meine Doktorarbeit ist.“ Ein anderer Grund waren die guten Beziehungen des tschechischen Dozenten Jaroslav Damec zur Hochschule.

Ales erforscht das Thema Explosionsschutz und untersucht dabei die Auswirkungen, die unterschiedliche reaktionsträ-ge Substanzen auf Explosionen haben, die durch brennbare

Mixturen hervorgerufen werden. Das bedeutet kon-kret, dass er versucht eine Substanz zu finden, die hilft, Explosionen dieser gefährlichen Lösungen zu unterdrü-cken. Lenka beschäftigt sich in ihrer Doktorarbeit mit dem Thema Risikoanalyse der Gebietseinheiten. Dabei analy-siert sie die Risiken, die mit dem Schutz und der Sicherheit der Bevölkerung einhergehen, vergleicht tschechische Me-thoden auf diesem Gebiet und versucht eigene Methoden zu entwerfen.

Betreut werden sie an der Hochschule Magdeburg-Stendal durch Prof. Dr. Ing. Michael Rost. „Dafür möchte ich mich gerne bedanken“, betont Lenka. Ales kooperiert zudem noch mit Dr. Dieter Gabel, da dieser sich mit dem gleichen Thema beschäftigt: „Unter seiner Leitung führe ich hier ein paar Messungen durch“, erklärt er.

Neben der ganzen Arbeit an ihren Dissertationen bleibt nicht sehr viel Zeit für einen ausgiebigen Einblick in die Kultur und die Sprache Deutschlands. Doch Lenka erhofft sich: „Nach meiner Abreise kenne ich die ganze Stadt Magdeburg.“

Mit dem Abschluss der Doktorarbeit stellt sich nun noch die Frage, was danach folgen soll. Doch was für einen der richtige Weg ist und welche Möglichkeiten sich einem bie-ten, kann man auch nach dem dritten universitären Ab-schluss nicht vorhersagen. „Ich weiß noch nicht, ob ich an einer Schule oder für die Feuerwehr in der Tschechischen Republik arbeiten soll“, so Lenka.

Ales denkt noch nicht so sehr an die Zukunft: „Vielleicht werde ich an einer Schule in der Wissenschaft tätig sein, wer weiß? Aber erst einmal möchte ich die Stadt Magde-burg und neue Leute kennen lernen und meinen Aufent-halt hier genießen.“

Tanja Mattews

Der Studentenpreis der Deutschen Gesell-schaft für Zerstörungsfreie Prüfung e.V. (DGZfP) wird seit 2010 für besondere stu-dentische Leistungen verliehen. In diesem Jahr konnte Elektrotechnik-Student Thomas Stieler mit seinem Projekt zu neuartigen non-invasiven Mikrowellen-Prüfverfahren überzeugen.

In nahezu allen Industriezweigen ist die Zerstörungsfreie Prü-fung (ZfP) ein Mittel der Qualitäts- und Sicherheitskontrolle ge-worden. Dabei werden Werkstoffe und -stücke zerstörungsfrei überprüft, also ohne ihre spätere Verwendung zu beeinträchti-gen. Zum Einsatz kommen dazu u.a. Röntgen- und Ultraschall-untersuchungen, Computertomografie oder Endoskopie – Me-thoden, die uns vor allem aus der Medizin vertraut sind. Was viele nicht wissen: Sie werden auch zur Prüfung von Bauteilen und Materialien genutzt.

Der Studentenpreis der DGZfP soll das Interesse der jungen Forscher an der Zerstörungsfreien Prüfung wecken und ihre Ar-beiten würdigen. Professoren können ihre Schützlinge für den Preis vorschlagen. „Ich wusste nicht, dass es einen solchen Preis gibt, bevor mich Professor Hinken gefragt hat, ob ich teil-nehmen möchte. Und da dachte ich mir: Die Chance bekomme ich vielleicht nur einmal, also warum es nicht versuchen“, so Thomas Stieler. Der 21-Jährige studiert im 6. Semester Elekt-rotechnik an der Hochschule Magdeburg-Stendal mit der Ver-tiefung Kommunikationstechnik. Seit August 2010 arbeitet er außerdem als studentische Hilfskraft für Professor Hinken vom Institut für Elektrotechnik und forscht u.a. zu non-invasiven Mikrowellen-Prüfverfahren.

Über den endgültigen Gewinner entscheidet die DGZfP. Zu gewinnen gab es einen Grundlagenkurs zur Zerstörungsfreien Prüfung im Ausbildungszentrum der DGZfP in Berlin im Wert von 3.000 Euro. Obwohl Thomas Stieler von seinem Projekt überzeugt ist, war er dennoch überrascht über seinen Gewinn: „Dieser Preis ist für mich eine große Auszeichnung und ich hät-te mir nie träumen lassen zu gewinnen. Die Verleihung solcher Studentenpreise finde ich sehr wichtig, da den Studierenden damit ein Weg in ihre berufliche Zukunft geebnet wird.“

Wiebke Klecar

Preis für Elektrotechnik-Student

„Das hätte ich mir nie erträumt“

campusgeflüsterChristian Klaus (26) aus Halle (Saale) studiert Angewandte Kindheitswissenschaften im 6. Semester am Standort Stendal

Warum hast Du Dich für den Studiengang an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden?Es waren einerseits die Stu-dieninhalte, besonders das Kindheitsbild, welches man in diesem Studiengang vertritt und die räumlich zentrale Lage in Deutschland. Zwar ist Stendal ein kleiner Standort, wenn man aber will, ist man schnell in Berlin, Magde-burg, Braunschweig bzw. Zuhause.

Was gefällt Dir besonders an der Hochschule?Besonders gut gefällt mir, dass hier ein sehr familiärer Um-gang herrscht. Die Dozenten kennen Deinen Namen und kön-nen Dich auch zuordnen. Der Dekan kennt Dich persönlich und ist meistens für ein kurzes Gespräch zu begeistern. Hier in Stendal ist es möglich, sehr viel mitzugestalten. Die räum-lichen und technischen Voraussetzungen sind perfekt, wovon andere Hochschulen nur träumen können.

Was könnte verbessert werden?Die Einstellung und Meinung vieler Studierenden hier: „Es ist nichts los“, „die Stadt schläft“ und „was will man hier schon machen?“. Diese Sätze fallen oft, aber wenn man etwas macht, trifft es nur bei einem kleinen Teil der Studierenden auf Resonanz. Und dann sag ich nur immer: „Stendal ist, was du daraus machst!“, und man kann eine Menge machen.

Was machst Du in Deiner Freizeit?Man glaubt es kaum, aber Freizeit gibt es wenig hier in Sten-dal. Das hat weniger mit dem Bachelor-Studium zu tun als vielmehr mit der Tatsache, was man hier alles machen kann. Unter anderem wirke ich im FasRa mit, der viel Zeit verschlin-gen kann. Ich kümmere mich um den Campus-Kultur-Tag mit dem Stuve e.V. Ich bin Mitarbeiter im ZKI und Fahrradme-chaniker für meine KommilitonInnen. Am Wochenende spiele ich Basketball bzw. bin als Schiedsrichter in der Regionalliga unterwegs. Ich nutze natürlich auch jede Gelegenheit, die Umgebung kulturell und kulinarisch zu entdecken.

Was sind Deine Pläne für die Zeit nach dem Stu-dium in Stendal?Regional gefällt es mir hier sehr, gerne möchte ich noch ein paar Jahre bleiben, um den Master zu machen bzw. ihn zu er-leben, denn leider gibt es den noch nicht. Des weiteren würde ich gerne noch die Verbindung zur Hochschule haben, in wel-cher Form, ist noch ungewiss, aber der Kontakt wird durch die tolle Atmosphäre hier weiter bestehen bleiben.

Die Fragen stellte Lukas Rapp

Die Fragen stellte Kathrin Königl

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13. Deutsche Betonkanu-Regatta

Der Fachbereich Bauwesen nimmt an der 13. Deutschen Betonkanu-Regatta teil, die am 24. und 25. Juni 2011 in Magdeburg am östlichen Ufer des Salbker See stattfindet. Am Freitag werden die Kanus gewogen, am Samstag finden die Wettkämpfe statt.

Programm am 25. Juni 2011:8.00 bis 12.45 Uhr Vorläufe, Hoffnungsläufe, Viertelfinale13.30 bis 14.00 Uhr Parade aller Wasserfahrzeuge der Offenen Klasse14.30 bis 16.00 Uhr Halbfinal- und Finalläufe16.00 bis 17.00 Uhr Rahmenprogramm Drachenbootrennen17.00 bis 17.30 Uhr Siegerehrung

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Magdeburger Studierende zeigen Interessierten den Campus und die Stadt

An die Hand genommen

Am 14. Mai 2011 sitze ich in einem Bus, der mich anderthalb Stunden durch Magdeburg führt und mir die Sehenswürdig-keiten zeigt. Aber ich wohne schon seit über einem halben Jahr hier und sollte die Stadt doch eigentlich kennen. An den Campus Days begleite ich Besucher, die nach Magdeburg gekommen sind, um sich Hochschule und Stadt anzusehen. Denn für die zwei Tage haben die Otto-von-Guericke-Univer-sität und die Hochschule Magdeburg-Stendal mit der Stadt zusammen Extratouren für die Besucher organisiert. Und nicht nur das: Für die Campus Days, die zum ersten Mal ge-meinsam von Universität und Hochschule durchgeführt wur-den, wurde mit dem Reisebüro Fernost ein Service eröffnet, der es Interessierten ermöglichte, persönlichen Kontakt zu Studierenden in Magdeburg zu knüpfen und sie kostenlos als „Reiseleiter“ zu buchen.

Ann-Kathrin Theil (18) aus Nordrhein-Westfalen suchte sich Hochschul-Studentin Julia van Mandel (22) aus und verbrach-te das Wochenende mit ihr in Magdeburg. Julia studiert Inter-nationale Fachkommunikation am Standort Magdeburg. Sie holte Ann-Kathrin direkt vom Bahnhof ab und nach einem kurzen Zwischenstopp zuhause ging es direkt an die Hoch-schule. Für jeden Fachbereich bot die Hochschule eine große Auswahl an Infoveranstaltungen an. Die 18-Jährige aus Horn-Bad Meinberg und die 22-jährige Magdeburgerin besuchten unter anderem Infoveranstaltungen zum Bachelor-Studien-gang Internationale Fachkommunikation, zum Master-Studi-engang Juristisches Übersetzen und Dolmetschen sowie den

Lehrbereich Terminologie und Fachübersetzen. Als Ausgleich gab es nach der Campusführung eine Kräftigung in der Stadt. Gestärkt und wieder fit genossen die zwei die Sonne und ent-spannten sich. Ein Besuch in der Strandbar war Pflicht – was gibt es Schöneres als bei Sonnenschein an der Elbe zu rela-xen? Die dazugehörigen Gutscheine für Getränke gab es vom Reisebüro Fernost. Natürlich durften die Sehenswürdigkeiten wie der Dom oder das Hundertwasserhaus auch nicht fehlen. Die FestungMark veranstaltete am Abend eine Party mit den Bands Begbie, Michme und Kaoss Kids inklusive kostenlosem Eintritt – das ließen sich Julia und Ann-Kathrin nicht entge-hen. Danach wurde noch der Hasselbachplatz unsicher ge-macht. Die beiden haben den ersten Tag der Campus Days in vollen Zügen genossen und Ann-Kathrin konnte einen ersten Eindruck der Stadt bekommen.

Ann-Kathrin: „Als ich am Bahnhof an-kam, war dort direkt ein Stand mit gro-ßer Aufschrift Campus Days. Mir wurde ein Button gegeben, mit dem ich kosten-los Straßenbahn und Bus fahren konnte. So ein Angebot habe ich bis jetzt noch an keiner anderen Hochschule gesehen. Ich hab mich nie verloren gefühlt – wenn ir-gendetwas war, konnte man sich immer an jemanden wenden.“

Einen Tag später steuerte Benedikt Wagner (21) aus Nieder-sachsen die Ottostadt an. Sein Reiseleiter Martin Pionteck (24) brachte ihn sogar mit eigenem Auto auf das Campusgelände. Bevor sie zu den Campus Days starteten, wurde in Martins WG gemeinsam gefrühstückt. Benedikt möchte an der Hoch-schule Maschinenbau oder Mechatronische Systemtechnik studieren, ist aber generell offen für alles. Bei einer Führung in den Technikräumen des Campus bekam Benedikt auch den „Bierroboter“ zu sehen. Die Buchung des Reiseleiters konnte er auf der Homepage des Reisebüros Fernost erledigen und wie er selbst sagte, war die Aktion mit zwei Klicks erledigt. Das Besondere daran war, dass man keine Person zugeteilt bekam, sondern sich diese selbst aussuchen konnte. Benedikt wartet derzeit auf seine Abiturergebnisse und wird sich anschließend mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal bewerben.

Benedikt: „Der erste Eindruck vom Cam-pus war sehr schick und grün. Ich mag die Natur, und die Einrichtungen hier ge-fallen mir auch sehr gut. Ich bin die alten Uni-Komplexe gewöhnt, da ist das hier doch eine willkommene Abwechslung.“

Kristin Hilbert (21) aus Berlin wählte ihre Reiseleiterin Mi-chaela Günold (23), die an der Hochschule Fachdolmetschen studiert. Nach dem ersten Kontakt über das Reisebüro wur-de später über Facebook weitergeschrieben. Ausgangspunkt war das Infozelt auf dem Hochschulgelände, hier trafen sich die zwei und planten ihren Tag.

Es fand eine „MOCK – Konferenz“ statt, bei der sich die Inte-ressierten direkt als Dolmetscher versuchen konnten. Dies ist eine „Scheinkonferenz“, bei der man aus einer Dolmetsch-kabine für das Publikum direkt übersetzt. Kristin testete unter Anleitung eines Studenten ihr Können und fand direkt Gefallen daran. Laut Julia hat sie sich auch wacker geschlagen. Nach-dem sie sich Infoveranstaltungen zum Fachdolmetschen ange-schaut hatten, suchte Kristin auch den persönlichen Kontakt zu einer Professorin im Sprachbereich Russisch. An der Hochschule Magdeburg-Stendal erreicht man die Dozenten ohne bürokrati-sche Umstände und diese nehmen sich auch immer Zeit für die Probleme der Studierenden.

Kristin: „Ich finde die familiäre Atmo-sphäre in den Studiengängen sehr gut. Man kennt dann auch die Leute, mit denen man studiert, nicht wie in einer Großstadt, wo man Vorlesungen be-sucht und nicht mehr weiß, ob man mit den Personen in einem Raum war.“

Im Anschluss ließen Kristin und Michaela den Tag noch in einem der vielen Magdeburger Cafés ausklingen. Auch dass Magdeburg als Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts viel weniger Einwohner als Berlin hat, hält sie nicht von einem Studium hier ab. Michaela merkte noch an, dass für jeden Geschmack in Magdeburg etwas geboten sei. Auch Kristin fand die Organisation „super“, sie hat so einen Service bei keiner anderen Universität oder Hochschule gefunden. Für Interessierte wurde vorab ein Paket mit etlichen Informati-onen zur Stadt und zu den Campus Days verschickt – auch Kristin hat so eins bekommen und war somit bestens vor-bereitet.

Kristin: „Ich werde mich definitiv bewer-ben! Allein schon weil es hier die Mög-lichkeit mit dem Russisch-Studium gibt, da dies deutschlandweit relativ selten geworden ist.“

Ihr persönliches Highlight an diesen zwei Tagen war die per-fekte Organisation, vor allem aber der Kontakt zu Michaela, die ihr einen „Vor-Ort-Eindruck“ der Stadt, des Studiengangs und des Lebens in Magdeburg gegeben hat.

Und nach der anderthalbstündigen Stadtrundfahrt war dann selbst ich geschafft, und auch nach über einem halben Jahr in Magdeburg erfuhr ich sehr interessante Details über die Stadt und die wichtigen Personen. Alles in allem waren die Campus Days, die zum ersten Mal in dieser Form stattfan-den, ein enormer Erfolg: nicht nur der positive Eindruck der befragten Leute, sondern auch die familiäre Art sowie der persönliche Kontakt zu Studierenden der Hochschule.

Lukas Rapp

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treffpunkt campusHerausgeber: Der Rektor der Hochschule Magdeburg-StendalISSN 1614-8770Redaktion: Norbert Doktor (verantwortlich), Victoria Grimm, Anja Wrzesinski, Tanja Mattews, Wiebke Klecar, Lukas Rapp Layout und Bildredaktion: Pressestelle der Hochschule Magdeburg-StendalDruck: Harzdruckerei GmbH, WernigerodeAuflage: 3.000Titelfoto: Daniel GrammertFür namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Diese Beiträge gebennicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.

Hochschule Magdeburg-Stendal – PressestelleBreitscheidstraße 2, 39114 MagdeburgFon: (0391) 886 41 44 Fax: (0391) 886 41 45Web: www.hs-magdeburg.de E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für dienächste Ausgabe: 27. Juni 2011

Offizieller Förderer:

Reiseleiterin Michaela Günold und Campus Day-Besucherin Kristin Hilbert aus Berlin

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Absolvent Christian Ladtsch gründet Filmdienstleistungsfirma in Sachsen-Anhalt

Mit „Klappe und Action“ selbstständigSERIE: Menschen auf dem Campus

Allround-Talent in der TechnikausleiheXLR-Kabel, DV-Tape oder Final Cut Pro – für einige sind das Fremdwörter, für die Medien-Studierenden der Hochschule Magdeburg-Stendal gängiger Alltag. Tech-nische Geräte gehören zur Studienpraxis, schließlich sollen sie später mit den Gro-ßen mithalten können. Die Technikausleihe in Haus 1 ist daher Anlaufpunkt für viele Studierende des Fachbereichs Kommunika-tion und Medien. Medientechniker Bernd Neubauer hält dort die Fäden in der Hand.

„Der Fachbereich ist für mich wie Familie. Ich muss im-mer mitdenken und die Studierenden fragen: ‚Hast du an das gedacht oder brauchst du dieses und jenes noch?‘“. So oder so ähnlich könnte man Bernd Neubauers Job als Medientechniker am Fachbereich Kommunikation und Medien beschreiben. Doch seine Arbeit beinhaltet viel mehr als „nur“ Mitdenken. Die gesamte Technik wie Au-dio- und Videogeräte, Schnitträume und Studiotechnik (Haus 15) muss betreut werden, aber auch die Raumver-waltung, Technikausleihe und die Reparatur der Technik zählen dazu. Das hört sich nach ganz schön viel Arbeit für nur eine Person an.

„Helmut Viola, Dozent im Fachbereich, der die Technikpla-nung und -beschaffung sowie den gesamten kaufmänni-schen Teil verantwortet, hat auch ein Auge auf die Aus-leihe und regelt die Werkverträge unserer Technik-Hiwis. Wir sind ein gutes Team“, so der Technikbegeisterte. Einige Stunden im Monat arbeitet auch ein Hiwi in der Technik-ausleihe und hilft bei der Entleihe bzw. Rücknahme der Technik.

Doch nur wer zu Beginn des Studiums die Grundeinweisung in Schnitt-, Kamera-, Fotografie- und Audio-Ausbildung er-folgreich absolviert hat, bekommt einen Technikpass und kann so bestimmte Geräte wie Foto- und Video-Kamera

ausleihen. Bernd Neubauer findet dieses Vorgehen gut: „So können wir sicher sein, dass die Studierenden mit un-serer Technik gut umgehen. Sie laufen oft mit tausenden Euro unter dem Arm herum – das ist ihnen nicht immer sofort bewusst.“

Die Liste der nutzbaren Technik ist lang: kleine und große Kameras, Audiogeräte, Funk-Sets, Mikrofone verschiedener Arten, Fotokamera-Sets, Schnittplätze, Notebooks, Schein-werfer und vieles mehr. Kleine Geräte wie Kabel, Beamer oder Laptops, für die kein Technikpass benötigt wird, wer-

den gern auch von anderen Fach-bereichen ausgeliehen. Für Bernd Neubauer kein Problem – er hilft, wo er kann. „Wir besitzen eine gute technische Ausstattung im Fachbereich, so können wir opti-mal ausbilden. Diesen Zustand gilt es zu erhalten und zu verbessern“, betont der Medientechniker.

Für besondere Anlässe, wie zum Beispiel für die Campus Days 2011, kann die hochwertige Technik bestens genutzt werden. So haben Studierende mit einer Live-Anlage – ausgestattet mit drei Kameras, die vor Ort abge-mischt werden konnten – das Mediensofa und das dort statt-findende Programm gefilmt.

Mithilfe eines extra errichteten Sendemastes konnten die Bilder direkt an den Offenen Kanal gesendet werden. Bernd Neubauer war für die Betreuung und Vorbereitung der Technik zuständig: „Ich habe alles so verkabelt, dass sie sich untereinander ver-stehen konnten. Also konnte der Bildmischer sagen, dass Kamera 3 beispielsweise ein bisschen näher herangehen soll.“

Seine Arbeit macht dem gelernten Elektroniker Spaß – er hat Hobby und Beruf miteinander verbunden. Schon vor dem Umzug des Studiengangs Journalistik /Medienma-nagement von Stendal nach Magdeburg war er an der Hochschule, jedoch in einem anderen Fachbereich, ange-stellt. „Für mich war es ein Glücksfall, dass der Studien-gang nach Magdeburg umgesiedelt wurde. Hier gibt es noch höhere interessante Aufgaben und Möglichkeiten.“

Es vergeht also kein Tag, an dem nichts Spannendes passiert, aber gerade das macht den Job so interessant. „Jeden Tag gibt es andere Aufgaben. Mal ist ein Beamer kaputt, mal muss ich Technik für eine Feier vorbereiten. Hier in der Technikausleihe muss man also schon ein Allround-Talent sein.“

Anja Wrzesinski

Bernd Neubauer in seinem Technikparadies

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Wer möchte beruflich nicht gern sein eige-ner Herr sein und sich frei entfalten können? Wovon viele noch träumen, hat Absolvent Christian Ladtsch (32) bereits verwirklicht. 2010 schloss er sein Journalistik /Medien-management-Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal ab, Mitte 2011 kann er schon auf die Gründung seiner eigenen Fir-ma Filmzirkel in Magdeburg zurückblicken.

Wie kam es zu der Idee, eine Filmdienstleis-tungsfirma zu gründen?Während des Studiums habe ich mich in Richtung Film und Fernsehen orientiert und 2003 mein erstes Praktikum bei ei-ner „Polizeiruf 110“-Produktion absolviert. Ab diesem Zeit-punkt stand für mich fest: Das ist ein Berufsfeld, in dem ich bleiben möchte, da es für mich die unterschiedlichsten Mög-lichkeiten, in Bezug auf Arbeitszeit, Arbeitsort, Verdienst und ausgeübter Funktion, bereithält. Des Weiteren bin ich seit Januar 2010 als freier Kameraassistent für das MDR-Landes-funkhaus Sachsen-Anhalt in Magdeburg tätig. Diese Tätig-keiten und mein absolviertes Studium haben zur Filmzirkel-Firmengründung im Februar 2011 geführt. Die Idee hierfür war nicht auf einmal da, sondern entwickelte sich im Laufe der Jahre, in denen ich im Bereich Film tätig war bzw. bin.

Was bietet die Firma Filmzirkel?Wir unterstützen Film- und Fernsehproduktionen professio-nell und verlässlich auf dem Gebiet, in dem wir seit Jahren intensive Erfahrungen sammeln konnten: Aufnahmeleitung, Komparsenagentur, Locationscouting und -management, Blocker- und Absperrservice. Durch ein enges Netzwerk von heimischen Medienschaffenden bietet Filmzirkel kompeten-te Unterstützung in den Bereichen Planung, Produktion und Nachbereitung.

Was sind Ihre Aufgaben?Soweit ich nicht als Kameraassistent bzw. Aufnahmeleiter für diverse Film- und Fernsehproduktionen tätig bin, besteht

mein Tagesablauf aus den ver-schiedensten Tätigkeiten, die das Ziel verfolgen, Filmzirkel voran-zubringen. Meine Hauptaufgabe sieht jedoch vor, Kunden-Akquise zu betreiben. Hierbei lasse ich alte Kontakte wieder aufleben oder erschließe mir völlig neue Kunden.

Wieso haben Sie sich für einen Firmensitz in Sach-sen-Anhalt entschieden? Die Idee, in Sachsen-Anhalt eine Filmdienstleistungsfirma zu grün-den, hatte ich schon vor Jahren. Durch meine Engagements bei diversen Film- und Fernsehpro-duktionen erkannte ich schon

frühzeitig, dass es in Sachsen-Anhalt auf diesem Gebiet große Defizite gibt. Außerdem gibt es hier in dem Bereich nur eine Hand voll Konkurrenten. Ich sehe in Sachsen-Anhalt noch großes Potenzial im Bereich Film. Ein weite-rer Grund, weshalb ich gern hier geblieben bin, ist meine Freundin. Sie studiert derzeit Industrial Design an der Hochschule.

Wieso sehen Sie in Sachsen-Anhalt Poten-zial im Film-Bereich?Ich sehe noch großes Potenzial, weil Sachsen-Anhalt ei-nes der drei Bundesländer ist, das von der Mitteldeut-schen Medienförderung (MDM) unterstützt wird. Und in den zurückliegenden Jahren stand Sachsen-Anhalt eher hinten an, was die Film- und Fernsehproduktionen be-trifft. Hierbei möchte ich Halle (Saale) und Umland als einen ganz speziellen Fall betrachten und somit außen vor lassen. Halle, auch Hallewood genannt, hat sich in den letzten Jahren zu einem Medienstandort etabliert. Doch über die Grenzen dieser Stadt hinaus ist Sachsen-Anhalt nur zum Teil entdeckt worden. Sachsen-Anhalt mit seiner Vielfalt sollte von der Landesregierung viel stärker gefördert werden, denn durch die sogenannten Regional-effekte, die solche Produktionen erbringen müssen, profi-tiert es enorm. Nicht nur der wirtschaftliche Aspekt sollte hier im „Fördergrund“ bzw. Vordergrund stehen, sondern auch der Imagegewinn des Landes.

Die Fragen stellte Anja Wrzesinski

Komparsen gesucht!

Hierzu findet am 25. Juni 2011 im Riff (Sternstraße 29) von 13 bis 17 Uhr ein öffentliches Casting statt. Unab-hängig davon werden für TV- und Film-Produktionen jederzeit neue Gesichter gesucht. Anmeldungen unter www.filmzirkel.de/komparserie

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Alles Wissenswerte in KurzformNachrichten

Förderprogramm Hochschulwissen

Das neue Förderprogramm der Hochschule wird Qualifikatio-nen möglich machen, die im üblichen Rahmen der Lehre nicht umsetzbar sind. Ziel des Programms ist es, Wege zu einem neuen Karriereschritt zu ebnen. Es wendet sich vor allem an StudentInnen und AbsolventInnen der Fachbereiche Bauwe-sen, Wasser- und Kreislaufwirtschaft sowie Ingenieurwissen-schaften und Industriedesign.

Den Teilnehmern werden in einem Zeitraum von mehreren Wochen, voraussichtlich im September 2011, Inhalte mit The-men wie „Erfolgreich präsentieren in der Wissenschaft“ oder „Wissenschaftlich arbeiten und publizieren“ vermittelt. Das Programm wird bis 2013 gefördert. Bewerbungsschluss für eine Teilnahme im ersten Durchgang ist der 31. Juli 2011.

Informationen und Kontakt: Martina Stark, Institut für Industrial Design, Telefon: (0391) 886 41 63, E-Mail: [email protected]

Neueröffnung der Hochschulbibliothek Stendal

Seit dem 4. April 2011 befindet sich die Hochschulbibliothek des Standortes Stendal im neu sanierten Haus 1. Der Umzug der über 50.000 Bestandseinheiten erfolgte während der Se-mesterferien. Der Bestand ist jetzt über zwei Etagen verteilt. Es gibt mehrere Lesebereiche und einen Gruppenraum, in dem auch Nutzerschulungen durchgeführt werden können. Durch die Gestaltung neuer Büroräume entstanden auch für die Mitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen. Neu ist, dass sich auch die Testothek in Haus 1 befindet, in der Studierende der Psychologie Zugang zu Intelligenz- oder Verhaltenstests und deren Auswertungsmöglichkeiten haben.

Erfinder des ARD-Morgenmagazins lehrtan Hochschule Magdeburg-Stendal

Johannes Kaul ist der „Erfinder“ und ehemalige Chef des ARD-Morgenmagazins, für den WDR war er als Reporter in Bosnien und Israel unterwegs, als Redaktionsleiter war er für verschiedene Sendungen wie „Hier und Heute“ tätig und nun lehrt der Journalist an der Hochschule Magdeburg-Stendal imWeiterbildungs-Projekt Cross Media (M.A.). Cross Media ist ein fachübergreifender Online-Studiengang, der sich aus den Bereichen Journalismus, Interaction Design und Management zusammensetzt.

Hier widmet sich Johannes Kaul insbesondere den Themen Teamleading und Leitungscoaching. Nach über 40 Jahren als Reporter, Moderator und Redaktionsleiter verfügt der Hobby-Bergsteiger über ein umfangreiches Wissensportfolio, das er nun an die Cross-Media-Studierenden weitergeben wird.

Mehr unter: www.ma-crossmedia.de

Hochschule begrüßt Erstsemester

Zum Beginn des Sommersemesters bekam die Hochschule Magdeburg-Stendal neue Studierende. Der Fachbereich Inge-nieurwissenschaften und Industriedesign begrüßte 24 neue Studierende des Bachelor-Studiengangs Industrial Design.

Der Direktor des Instituts für Industrial Design, Professor Ha-gen Kluge, sowie Mitarbeiter und Lehrende hießen die neuen Studierenden während einer Immatrikulationsfeier am 4. Ap-ril 2011 in Haus 9 willkommen.

Am 11. April 2011 wurden 31 neue Studierende in den Stu-diengang Bildung, Erziehung und Betreuung im Kindesalter – Leitung von Kindertageseinrichtungen immatrikuliert, der berufsintegrierend am Standort Stendal angeboten wird.

Bachelorarbeit gewinnt Preis des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V.

Am 5. Mai 2011 wurde in Berlin der DVGW-Studienpreis Wasser an Stefan Orlik verliehen. Der Student der Hochschule Magdeburg-Stendal bekam den Preis für seine Bachelorarbeit mit dem Thema „Partikelzahlen und Feststoffgehalte im Trink-wasser vor dem Hintergrund ausreichender Netzhygiene“.

Dahinter steckt ein komplexes Forschungsthema, das bisher noch wenig erschlossen ist. Die Arbeit sollte klären, welche Eigenschaften bestimmte Partikel im Trinkwasser haben und wie Ablagerungen in den Rohrleitungen sowie Verunreini-gungen des Trinkwassers entstehen können. Dazu entwarf Orlik eine Versuchsanlage und führte Untersuchungen durch. Stefan Orlik schloss nach seinem Bachelor-Studium den Mas-ter-Studiengang Wasserwirtschaft an und arbeitet als Labo-ringenieur am Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft. Der DVGW verleiht jedes Jahr Preise an herausragende Exa-mensarbeiten auf dem Gebiet des Energie- und Wasserfaches.

Studienvorbereitender Intensivkurs Deutsche Gebärdensprache

Vom 25. Juli bis 5. August 2011 bietet die SPI Forschung gGmbH Berlin (MISTEL) in Zusammenarbeit mit der Hoch-schule Magdeburg-Stendal einen 10-tägigen Intensivkurs für Anfänger (Gesamtumfang: 60 Unterrichtseinheiten) in Magdeburg an. Der Kurs dient dem Erwerb von Grundkennt-

nissen in der Deutschen Gebärdensprache (DGS), die für das Studium des Gebärdensprachdolmetschens an der Hochschu-le vorausgesetzt werden. Er kann insbesondere auch für die Vorbereitung auf den fachspezifischen Studierfähigkeitstest im Rahmen des Aufnahmeverfahrens für den Bachelor- Studiengang Gebärdensprachdolmetschen genutzt werden. Aber auch Personen, die an der Gebärdensprache interessiert sind und diesen Kurs nicht fürs Studium nutzen, dürfen teil-nehmen. Es unterrichten Gebärdensprachdozenten des Studi-engangs Gebärdensprachdolmetschen. Der Kurs kommt bei einer Mindestzahl von acht TeilnehmerInnen zustande.

Informationen und Anmeldung: www.gemafa.de

Spiel und Kreativität im Fokus

Studierende des berufsbegleitenden Studiengangs Bildung, Erziehung und Betreuung im Kindesalter – Leitung von Kin-dertageseinrichtungen besuchten den 21. Internationalen Spielmarkt in Potsdam Hermannswerder. Das diesjährige Bil-dungsforum stand unter dem Thema „Spielen berührt“. Die Exkursionsteilnehmer erfuhren, inwieweit Spiele mit Berüh-rung unterschiedliche Kontakte ermöglichen, einerseits dem Gegenüber und andererseits der eigenen „inneren Welt“, den Gefühlen und Gedanken.

Das Programm bot ihnen eine breite Palette von Workshops, Aktionen und Praxisseminaren für den Elementar-, Primar- und Sekundarbereich sowie für die außerschulische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, für Heilpädagogen, für Eltern und die Erwachsenenbildung. Unter anderem lernten die Teilnehmer Einsatzmöglichkeiten von Hunden zur Therapie-begleitung von Kindern und Jugendlichen kennen, wie sich Farben aus Naturmaterialien aus dem Wald selber herstellen lassen oder wie man inklusives Miteinander in der Gruppe verstehen und gestalten kann. Der Ausflug nach Potsdam zum Spielmarkt war für die Teilnehmer eine Bereicherung, da sie sich ausprobieren, auf Experimente einlassen und unzähli-ge neue Erfahrungen für die Praxis mitnehmen konnten.

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treffpunkt campus stellt vor

Neues Personal an der Hochschule

Anfang Mai 2011 wurde Prof. Dr. Ingrid Fehlauer-Lenz (44) zur Professorin für Fachdol-metschen am Fachbereich Kommunikation und Medien an der Hochschule Magdeburg-Stendal ernannt. Sie lehrt im Bachelor-Studiengang Fachdolmetschen für Behörden und Gerichte sowie im Master-Studiengang Juristisches Übersetzen und Dolmetschen, der ab dem Wintersemester 2011/2012 angeboten werden soll. Bereits 2010 übernahm sie dessen Leitung und ist u.a. für die Abstimmung dieses Joint Degree („gemeinsames Stu-dienprogramm“) mit der Université Bretagne Sud in Frankreich verantwortlich. Zusätzlich ist sie als Prodekanin für die Koordination der Studiengänge im Fachbereich zuständig. Seit ihrem Studienabschluss zur Juristischen Übersetzerin für die deutsche Sprache und einer Dolmetscherausbildung in Buenos Aires arbeitet die gebürtige Argentinierin au-ßerdem als freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin. 2003 kam sie an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und schloss fünf Jahre später ihre Promotion zum Thema „Von der übersetzten Ironie zur ironischen Übersetzung“ ab. Daneben übernahm die Professorin bis 2009 Lehraufträge bzw. die Vertretungsprofessur in Dolmetschen und Urkundenübersetzen an der Hochschule in Magdeburg. aw

Prof. Dr. Ingrid Fehlauer-Lenz

Seit April 2011 vertritt Dr. Thomas Kliche (53) die Professur für Bildungsmanagement in der Elementarpädagogik an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Am Standort Stendal lehrt er im weiterbildenden Bachelor-Studiengang Bildung, Erziehung und Betreuung im Kin-desalter – Leitung von Kindertageseinrichtungen am Fachbereich Angewandte Humanwis-senschaften. Hier vermittelt der studierte Politikwissenschaftler und Psychologe, wie Kitas ihre vielgestaltigen Aufgaben unter schwierigen Bedingungen meistern können, um ihre Zukunftsaufgaben für Familien und Gesellschaft zu erfüllen. Der 53-Jährige promovierte in Psychologie an der Universität Hamburg und arbeitete anschließend 15 Jahre im Bereich Politikpsychologie, unter anderem als Sektionsleiter im Berufsverband Deutscher Psycho-logen und als Herausgeber der Zeitschrift für Politische Psychologie. Darauf folgte eine fast zehnjährige Tätigkeit am Universitätsklinikum Eppendorf, wo er die Forschungsgruppe „Versorgung und Qualität in der Prävention“ aufbaute. Diese hat z.B. für die Bundeszen-trale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bundesweite Repräsentativbefragungen über die Gesundheit in Kitas durchgeführt. Dr. Thomas Kliche ist zudem Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen. aw

Dr. Thomas Kliche

Seit dem Sommersemester 2011 vertritt Gunnar Tödt (42) die Professur für Hörfunk-Journalismus am Fachbereich Kommunikation und Medien an der Hochschule Mag-deburg-Stendal. Im Bachelor-Studiengang Journalistik/Medienmanagement sowie im Master-Programm Sozial- und Gesundheitsjournalismus vermittelt der gebürtige Nordfriese den Studierenden grundlegendes Wissen zum Hörfunk. Selbst produzier-te Radio-Beiträge wie Umfragen, Mini-Features oder Sendungen des Studentenra-dios „H2 Hörbar“, die im Offenen Kanal Magdeburg ausgestrahlt werden, stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Daneben kümmert er sich um die Weiterentwicklung des Studienangebotes. Als Dozent für Hörfunk-Journalismus war Gunnar Tödt bis März 2011 ebenso an der Hochschule Bremen tätig. Er kann auf 15 Jahre freiberufliche Arbeit als Wirtschaftsjournalist für ZDF, WDR, Deutsche Welle und RBB-Inforadio zu-rückblicken. Der studierte Politologe widmet sich seit Ende 2009 zusätzlich seiner Dis-sertation zum Thema „Rechercheklima im öffentlich-rechtlichen Rundfunk am Exempel der ARD-Inforadios“. Fernab des Hörfunk-Journalismus veröffentlichte Gunnar Tödt 2009 seinen Roman „Achtung! Bissiger Hausmann – eine subjektive Sozialstudie“, in dem er von seinen Erfahrungen als Hausmann berichtet. aw

Gunnar Tödt

Wenn wir heute die Zeitung aufschlagen oder den Fernseher einschalten – überall be-gegnen uns Themen aus den Bereichen Ge-sundheit und Soziales. Unsere Gesellschaft diskutiert darüber, wie viel Geld Kinder zum Leben brauchen oder ob die Rente mit 67 sinnvoll ist. Immer involviert sind dabei die Medien. An der Hochschule Magdeburg-Stendal werden dazu qualifizierte Fachjour-nalisten ausgebildet, die bei diesen Themen den Überblick behalten.

„Ich fand es immer wichtig, im Journalismus etwas zu erklären, das jeden betrifft. Und Gesundheits- aber auch Sozialthemen sind Dinge, die uns alle betreffen. Jeder hat eine Krankenversi-cherung, jeder wird einmal in Rente gehen, aber die wenigsten wissen eigentlich etwas darüber“, beschreibt Julia Pradel die Bedeutung ihres Studiengangs. Für sie war nach sechs Semes-tern der Medien- und Kommunikationswissenschaft in Ham-burg mit dem Nebenfach Politikwissenschaften klar, es muss etwas Handfesteres sein und nicht so trocken.

Durch ihre Arbeit bei dem Berliner Online-Nachrichtendienst „Apotheke Adhoc“ wurde die 22-Jährige auf den Bereich Gesundheit aufmerksam. Schnell stand fest, dass ihr Master-Studiengang Journalismus und den Themenbereich Gesund-heit verbinden sollte. Bei ihrer Suche stieß sie dann auf den Master-Studiengang Sozial- und Gesundheitsjournalismus der Hochschule Magdeburg-Stendal. „Die Kombination ist für mich perfekt. Das ist genau das, was ich mir an einer anderen Uni-versität hätte selbst zusammenstellen müssen“, zeigt sich Julia froh über das Angebot der Hochschule.

Auch Lena Riemann wagte den Schritt aus der Großstadt München nach Magdeburg. Die Möglichkeit, sich mit diesem Master-Studium auf einen Bereich zu spezialisieren, ist auch für die 26-Jährige ein Vorteil. Schon in München hatten ihr die Do-zenten geraten, sich Fachkompetenzen anzueignen. „Ich habe von vielen Dozenten immer wieder gehört ‚Macht nicht nur was mit Medien, sondern sucht euch als Journalist ein bestimmtes Ressort.‘ Und das hier ist der einzige Medien-Studiengang in

Deutschland, der eine solche Spezialisierung auf den Bereich Gesundheit und Soziales anbietet.“

Um den Studierenden dieses Fachwissen zu vermitteln, bein-haltet die Ausbildung neben journalistischen auch sozial- und gesundheitswissenschaftliche Module. So bekommen sie einen Einblick in das Sozial- und Gesundheitswesen oder auch in Fragestellungen der Sozial- und Gesundheitspolitik. „Für die-sen Master-Studiengang arbeiten die Fachbereiche Sozial- und Gesundheitswesen sowie Kommunikation und Medien eng zu-sammen, wobei die medienspezifische Ausbildung überwiegt.

Damit kommen wir dem Bedarf an JournalistIn-nen nach, die sachgerecht und meinungsbildend über Gesundheits- und Sozialthemen berichten. Darüber hinaus können die Studierenden auch in Presse- und Öffentlichkeitsabteilungen im Sozial- und Gesundheitsbereich tätig werden“, erklärt der Initiator des Studiengangs Prof. Dr. Renatus Schenkel.

Durch fächerübergreifende Projektarbeiten kön-nen die Studierenden dann auch selbst aktiv wer-den und beide Bereiche praktisch miteinander verbinden. „Ich finde es gut, dass wir direkt ein-gestiegen sind und gleich z.B. Artikel schreiben. Mit zehn Leuten sind wir zwar ein relativ klei-ner Studiengang, haben so aber einen direkten Kontakt zu den Professoren und können in den

Vorlesungen oft auch selbst Themen einbringen. Das ist den Dozenten an großen Unis sonst herzlich egal“, sieht Lena die Vorteile der Hochschule. Auch ihrer Kommilitonin Ju-lia, die in den drei Jahren in Hamburg fast ausschließlich mit Hausarbeiten kämpfen musste, sind die praktischen Anteile des mittlerweile akkreditierten Master-Studiengangs besonders wichtig: „Wir haben bisher fotografiert, Plakate entworfen oder hatten Schreibkurse. Das waren für mich schon so kleine High-lights, da ich das aus meinem Bachelor-Studium nicht kenne. Wir haben dort analysiert und kaum etwas selbst produziert.“

Unter den momentan zehn Studierenden des jetzigen Jahr-gangs haben allerdings nicht alle wie Lena und Julia schon Er-fahrungen im Bereich Journalismus und Medien. Sie kommen aus den Bereichen Gesundheit oder Soziales und haben z.B. Gesundheitswissenschaften oder Soziale Arbeit als Bachelor studiert. Laut Professor Renatus Schenkel richte sich der Stu-diengang aber auch an Berufstätige: „Drei Tage in der Woche findet daher ein Vollstudium statt, sodass parallel Zeit für ei-nen Beruf bleibt. Das ist auch eigentlich unser Anliegen: den Studierenden bereits während der Ausbildung eine berufliche Tätigkeit zu ermöglichen.“

So entsteht eine bunte Mischung, in die jeder etwas einbringen kann. „Das Besondere an unserem Studiengang ist die Viel-falt der TeilnehmerInnen. Wir kommen aus unterschiedlichen Fachbereichen und können uns so gegenseitig ergänzen und voreinander lernen“, bringt es Julia am Ende auf den Punkt.

Wiebke Klecar

Mit Master-Studiengang zum Fachjournalisten für Sozial- und Gesundheitsthemen

„Das betrifft uns wirklich alle“

Auch in den Pausen: Immer an die Gesundheit denken.

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24 treffpunkt campusjuni 2011

Schreibstil, die fünfte!Literaturwettbewerb und Lesenacht zu den Studententagen

Was 2007 als kleines Literaturprojekt für Studierende zu den Magdeburger Studen-tentagen begann, geht in diesem Jahr bereits in die fünfte Runde. Der Schreibstil-Literaturwettbewerb im Rahmen der 16. Magdeburger Studententage hatte wieder alle Studierende aus Magdeburg, Stendal, Wernigerode, Halberstadt und Friedensau aufgerufen, ihre literarischen Ideen zu Papier zu bringen. Form und Genres waren frei gestellt: ob Prosa, Lyrik, Comic oder Liedertexte, ob Liebesgeschichten, Krimis, Science Fiction oder reine Wortspielereien, kritisch, lustig, verrückt. Zur Schreibstil-Lesenacht am 21. Juni ab 20.30 Uhr in der FestungMark werden die Nachwuchsau-toren ihre Werke vorstellen und vom Publikum prämiert.

Mehr Infos unter www.studententage.de

Auf einen Summer CocktailKulturepilog und Abschluss der Magdeburger Studententage

Mit einem Kulturepilog und einer sommerlichen Abschlussveranstaltung am 24. Juni in der FestungMark gehen die 16. Magdeburger Studententage 2011 zu Ende. Dabei wird der Ehrenpreis für Studierende für soziales Engagement vergeben und das Improtheater Herzsprung wird bei den Gästen für gute Unterhaltung sorgen. Außerdem zeigt eine Vernissage der KreativWorkshops Malerei, Grafik, Keramik und Textilgestaltung viele Arbeiten der Studierenden.Zum Summer Cocktail in der FestungMark verwöhnen außerdem ein leckeres Barbe-cue und eine tropische Cocktailbar die Gäste, Studierenden, Mitarbeiter und Partner beider Magdeburger Hochschulen und des Studentenwerks Magdeburg. Die Reggae-Musiker von Ten Colors verwandeln ab 21 Uhr den Gewölbesaal in einen brodelnden Tanzkessel. Ab 22 Uhr übernehmen dann die DJs die Bühne und laden zur sommerli-chen Party. Der Eintritt ist frei.

Mehr Informationen unter www.studententage.de

Youtube-star

Knallbunt und durchgeknalltCampusfest als Auftakt der Magdeburger Studententage

Wer sehen möchte, wie sich der Campus der Hochschule am Herrenkrug auch mal abends so richtig füllt, sollte am 8. Juni 2011 vorbeischauen. Und natürlich Freunde mitbringen, damit es richtig voll wird. Denn: Nicht nur das Plakat ist knallbunt, auch das Programm:Beim traditionellen Campusfest zum Start der Magdeburger Studententage und einen Tag vor dem Finale von Germany’s Next Topmodel, dessen Titelsong „Girls Beautiful“ Bullmeister beigesteuert hat, stehen die drei Jungs auf der Bühne.Musikalisches Kontrastprogramm kommt von Discokugel und selbst ernannter Büh-nenwurst Tomas Tulpe. Dann wechselt sich rotes Licht und grünes Licht und blaues Licht und gelbes Licht. Na wat denn jetze, going in se disco? Bei Tulpe ist alles mög-lich! Und dass jemand aus Grimlinghausen gute Laune haben kann, zeigt dann noch Christian Horsters, der als DJ der guten Laune zum YouTube-Star wurde.

Eintritt: 2,50 Euro im Vorverkauf, 4 Euro an der Abendkasse