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Titelthema – MFT Multifunktionstisch MFT Bauplan Hundehütte Handwerkzeuge: Thema Stemmen Kursimpressionen Hocker “Hato” Deutschland 4,80 s Österreich 5,10 s Schweiz 9,15 SfR Luxemburg/Belgien 5,35 s Ausgabe 03/2007

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Titelthema – MFT

Multifunktionstisch MFT

Bauplan Hundehütte

Handwerkzeuge: Thema Stemmen

Kursimpressionen Hocker “Hato”

Deutschland 4,80 s Österreich 5,10 s Schweiz 9,15 SfR Luxemburg/Belgien 5,35 s Ausgabe 03/2007

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Holzidee 03 3

Vorwort

Bestellkarte per Post oder Fax 07024-804 778

An KursWerkstattWertstraße 20

73240 Wendlingen

Bitte

ausreichend

frankieren!

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Hiermit bestelle ich folgende Baupläne:

Impressum:

Liebe Holzidee Freunde,

Redaktion:KursWerkstattBildredaktion:KursWerkstattAutoren:R. Heilmann, R. Bauder G. Henn, T. Keller, Ch. Vickus, S. Moeres,H. RehmannTitelfoto:KursWerkstattRed. Mitarbeiter:KursWerkstatt Layout:Andrea Enterlein, Judith Fischer Herausgeber:Festool GmbHKursWerkstatt Postfach 11 63 73236 WendlingenTel.: 07024/8 04-713Fax: 07024/8 04-778E-Mail: [email protected].: Jens AlbertsAnzeigen:Jens Alberts, Katja Kalbhenn ([email protected])Druck:Druckerei Schefenacker,Deizisau

5 Hocker “Hato” gratis

wurde und wir Ihnen damit einSpektrum an Artikeln anbieten, ausdenen Sie wertvolle Tipps für IhrHobby entnehmen können.

Ihr Jens Alberts

auch mit der dritten Ausgabe derHolzidee möchten wir Ihnen eineMenge Informationen rund ums Holzund viele praktische Anleitungenzum Nachbau von Werkstücken bie-ten. Egal, ob Sie beim nächsten Grill-fest Ihre Gäste mit der selbstgebau-ten Biertischgarnitur beeindruckenmöchten, Ihrem Hund ein neuesZuhause gönnen oder einen echtenKlassiker von Rietveld nachbauenmöchten. Wir bieten Ihnen die pas-senden Baupläne dazu. Die Themensind dabei so ausgewählt, dass Sieje nach Fähigkeit sowohl sehr einfa-che Werkstücke wie die Biertisch-garnitur als auch eine absoluteHerausforderung wie den Stuhl "RotBlau" verwirklichen können. DieAusgabe 3 bietet daneben auch vieleneue Themen über Maschinenan-wendungen oder über unsere Kurs-zentren. Dabei möchten wir Sieermutigen unser vielfältiges Kursan-gebot in Gesellschaft von 5-8 Holz-werkern und mit hervorragendenKursleitern zu nutzen.

Ein weiteres neues Projekt wird sichin diesem Sommer durch die Kurs-Werkstatt ziehen. Die Kooperationmit dem ZDF-Fernsehgarten. Hierwerden wir ab Pfingsten 16 Themenin der Livesendung vorstellen, dieGeschmack auf das Arbeiten mitHolz bereiten sollen. Dazu wird dieKabarettistin aus Berlin, Frau GabiDecker, mit einem unserer Kurslei-ter einfache und schöne Themendirekt in der Show bauen. Wir sindgespannt, wie sich diese breiteVorstellung unserer Kursthemen aufdie Weiterentwicklung unsererBaupläne auswirken wird.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mitder dritten Ausgabe der Holzideeund sind schon mit Hochdruck anden Vorbereitungen der vierten Aus-gabe, für die wir wie immer gerneAnregungen und Wünsche von IhrerSeite aufnehmen möchten. Wir sindüberzeugt, dass mit der dritten Aus-gabe für Sie eine der vielseitigstenAusgaben der Holzidee umgesetzt

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Holzidee 034

Holzidee Ausgabe 03

10 MFT - Der Multifunktionstisch

73 Richtig stemmen

Der richtige Umgang mit dem Stemmeisen

30 Das DOMINO Verbindungssystem:

noch flexibler im Einsatz

33 Bauplan Biertischgarnitur:

Die Grillsaison ist eröffnet

49 Barhocker “Hato”

die Hockervariante

31 Sashigane

Der japanische winkel

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Holzidee 03 5

Inhalt

Grundwissen Maschinen

Baupläne

KursWerkstatt intern

Know-how

Holz und Handwerkzeuge

Neuheiten & Trends

52 KursWerkstatt Aachen

Kursvielfalt aus der Kaiserstadt

MFT - Der Multifunktionstisch 10

DOMINO Day 24

DOMINO-SYSTEM 30

Biertischgarnitur 33

Rot - Blau Stuhl 41

Barhocker “Hato” 49

Zauberkiste Teil 2 54

Hundehütte 69

KursimpressionenMeschede 21

Werkstattverein Heidelberg 38

Werkstatt Aachen 52

Werkzeichen 6

Mondholz 7

Verleimen mit Klebeband 40

Die Lackziehklinge 45

Schablonenbau 60

Holzkunde - Eiche 17

Holzkunde - Ahorn 19

Japan. Winkel 31

Genno Hammer 32

Stemmeisen 64

Richtig stemmen 73

Dick Werkzeuge 9

Wiha Bits 18

Protool QuaDrill 20

Spax Holzterrassen 46

Festool KAPEX 47

47 KAPEX - Die neue Kappsäge

Präzision die überzeugt

41 Bauplan Stuhl “Rot-Blau”

Ein zeitloser Klassiker nach Rietveld

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Know-how

Das Werkzeichen

Ordnung durch das Schreinerdreieck

Das Schlimmste, was einem in derWerkstatt passieren kann ist, wennman den Überblick über seine Werk-stücke verliert. Es muss nur nochschnell etwas gefräst werden undprompt ist die Fräsung auf der fal-schen Seite, weil man sich zuvornichts markiert hat. Das Werkstückmuss ausgetauscht werden - daskostet wiederum Zeit und Material.Das muss nicht sein!

Der Schreiner bedient sich schon inlanger Tradition eines einfachenWerkzeichens, dem so genanntenSchreinerdreieck, um die jeweiligenWerkstücke zu kennzeichnen.

Die Vorgehensweise beim Auftragendieses Werkzeichens ist denkbareinfach: Nachdem die Werkstückezugeschnitten sind, legen Sie zu-nächst fest, welche Flächen bzw.Kanten Sie später an welcher Stellesehen möchten. Oftmals sind Fehl-stellen im Holz, ein Ast stört dieÄsthetik der Kante oder Ihnen istbeim Sägen an einer Stelle etwasausgerissen. Jetzt ist noch dieMöglichkeit gegeben, die Werk-stücke so anzuordnen, dass dieserkleine Fehler später womöglich garnicht mehr auffällt oder zu sehen ist.Stellen Sie die Werkstücke so vorsich auf den Werktisch, dass Sie aufdie Vorderkanten blicken, denn diesist ja auch während der gesamten

Fertigung stets die Seite, von deraus Sie Ihr Werkstück betrachten.Dabei werden zum einen alle Teile,die waagerecht verlaufen wie z.B.Boden, Deckel oder Einlegebodenund zum anderen alle Teile, diesenkrecht verlaufen wie z.B. Seiten-teile zusammengelegt. Die waage-rechten Teile liegen, wie aus derAbbildung zu ersehen ist, recht-winklig zu den senkrechten Teilenunseres Werkstücks und bildensomit ein T (Abbildung links).

Es wird jeweils auf dieKanten der waagerechtenund senkrechten Werk-stücke ein spitzwinkligesDreieck über alle Teilegezeichnet, wobei derGrund des Dreiecksimmer nach unten ver-weist, während dieSpitze des Dreiecks nachoben zeigt.

Auf diese Art und Weise ist es Ihnenimmer - auch bei Betrachtung vonEinzelteilen - möglich zu bestimmen,welches Teil Sie gerade in der Handhalten, wo es sich später in IhremWerkstück befindet und an welcherStelle noch Arbeitsgänge erledigtwerden müssen.

Sollten Sie ein komplexeres Werk-stück planen, das eventuell ausmehreren Einzelteilen besteht, sokönnen Sie das Schreinerdreieckzusätzlich mit Zahlen durchnumme-rieren oder mit weiteren Kenn-zeichen versehen.

Hinweis:Achten Sie darauf, dass Sie dieWerkzeichen erst nach dem Ver-leimen von den Kanten entfernen,da Sie ansonsten während desVerleimens nicht erkennen können,welches Werkstück an welche Stellegehört.

Text und Fotos: Stephan Moeres

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Holz, das nicht brennt, nicht schwin-det oder reißt, nicht fault oderwurmt. Viele unserer Leser denkensicher, hier wird ein neuer Werkstoffvorgestellt. Dabei handelt es sichnur um ein spezielles Holz, dasMondholz. Viele bezeichnen den Kultum das Mondholz abfällig als Geld-macherei, andere glauben fest daranund schwören auf das Holz, welcheszu bestimmten Mondphasen ge-schlagen wurde. Seit Jahrhundertenernten viele Bauern und Gärtner ihreFelder und Gärten nach Mondkalen-dern. Gärtner schneiden ihren Rasenzu bestimmten Zeiten und stellenfest, dass zu bestimmten Mond-phasen geschnittener Rasen langsa-mer nachwächst. Pflanzen undSamen werden zu bestimmtenMondphasen gepflanzt und ausge-sät. Ihre späteren Ernteergebnisseüberzeugen die Gärtner soweit, dasssie sogar ihre Haare nach demMondphasenkalender schneiden las-sen, da es dann langsamer nach-wächst. Grund genug, sich mit die-sem Phänomen auseinanderzuset-zen und zu prüfen, ob es sich lohntMondphasenholz zu verbauen.

Beim Mondholz, auch Mondphasen-holz genannt, handelt es sich umHolz, das auf besonders kargenBöden gewachsen ist und in derWeihnachtszeit bei abnehmendemMond oder Neumond geschlagenwurde. Auch wird der 1. März alsbesonders geeignetes Fälldatum inder Literatur genannt. Diesem, zueinem besonderen Zeitpunkt ge-schlagenen Holz, spricht man be-sondere Eigenschaften zu. So soll esbesonders stabil sein, also hart,schädlingsresistent, schwind- undrissfrei. Vor allem soll es aberextrem feuerbeständig sein. Immerwieder werden Berichte bekannt,nach denen Kamine von innen mitMondholz ausgekleidet wurden,welches trotz ständiger Befeuerungnicht verbrannte, sondern nuräußerlich verkohlte. Grundsätzlichkann man aber nicht behaupten,dass zu bestimmten Tagen geschla-genes Holz auch für jede Anwendung

geeignet ist. Möchte man z.B.besonders gutes Brennholz beimFällen erhalten, gelten andere Fäll-zeitpunkte.

Vor der Industrialisierung derWirtschaft, als die Beobachtungender Natur von Generation zuGeneration weitergegeben wurde,galt es als eine Kunst, regionale Er-fahrungen mit dem Baustoff Holz zumachen, überlieferte Berichte undTraditionen zu verarbeiten und alleszusammen für die eigene Praxis zunutzen. Am Ende dieser Zeit, imDezember 1912, wurden die durchLudwig Weinhold tradierten zwölfZeichen zum Holzschlagen undSchwenden aufgeschrieben, die1963 in den Tiroler Heimatblätternnoch einmal veröffentlicht wurden.Diese können im Internet unterwww.sagen.at nachgelesen wer-den. Erläuterungen zu diesen Zei-chen und Regeln findet man in demBuch „Vom richtigen Zeitpunkt“ vonJ. Paungger und T. Poppe (lrisianaVerlag). Nun stellen sich folgendeFragen: Warum finden diese Regelnnur noch wenig Beachtung?

Wie konnten diese verloren gehen?Im Zeitalter der modernen Holz-industrie wird nur noch selten Holz inder Region verarbeitet, wo es auchwächst und geschlagen wird. Nurwenige Schreiner versuchen, einhei-mische Produkte zu verarbeiten. Undmeist verbringen die geschlagenenBäume zunächst eine lange Zeit aufLKWs oder Schiffen, ehe sie zuge-schnitten und dann meist künstlichgetrocknet werden. Viele Holzpro-dukte werden heute aus fernenLändern importiert, da die Arbeits-löhne und Fertigungskosten dortmeist um ein vielfaches günstigersind. Fragen Sie doch einmal einenSchreiner, ob er schon einmal einenBaum gefällt, ihn eingeschnitten undanschließend getrocknet hat, umdiesen dann für sich oder einenKunden zu verarbeiten. Die meistenSchreiner müssen diese Frage wohlverneinen. Auch die heute oft vomHeimwerker verarbeiteten Leimholz-platten stammen häufig aus Ost-europa, denn dort können Sie gün-stig hergestellt werden. Lärchen-bretter, die in Deutschland oft imAußenbereich verbaut werden,stammen zu einem großen Teil ausSibirien oder nördlichen Ländern.Außen vor bleiben tropische Hölzer,deren Herkunft für den Kunden oftnicht erkennbar ist.

Was ist Mondholz?

Woher kommt das Wissen überMondholz?

„Es ist so angenehm, zugleich die Natur und sich selbst zu erforschen,weder ihr noch dem eigenen Geist Gewalt anzutun, sondern beide insanfter Wechselwirkung miteinander ins Gleichgewicht zu bringen“

Hotel Urthaler, erbaut mit Mondholz

Mondholz

J. W. von Goethe

Text und Fotos: Christof Vickus Know-how

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Know-how Text und Fotos: Christof Vickus

Bekannt ist seit langer Zeit, welchenEinfluss der Mond auf die Weltmeerehat. Auch andere Wechselwirkungensind längst bekannt und wissen-schaftlich anerkannt. Der Volksmundweiß z.B., dass die Geburtenrate beiVollmond steigt, und dass vieleMenschen bei Vollmond schlechterschlafen als an anderen Tagen.Sucht man allerdings nach wissen-schaftlichen Beweisen zu diesenTheorien, kommt man schnell anden Punkt, wo einem diese ausge-hen. Ebenso verhält es sich mit wis-senschaftlichen Untersuchungenzum Thema Mondholz. Es gibt nurwenige Untersuchungen, die sichmit dieser besonderen Art Holzbeschäftigen. Zum anderen istjedem, der sich mit wissenschaft-lichen Untersuchungen beschäftigt,klar, dass Ergebnisse reproduzierbarsein müssen.

Die Berichte zum Thema Mondholz,die wir seit Jahrhunderten überliefertbekommen, machen unter wissen-schaftlichen Aspekten eher denEindruck der Sensationshascherei.Besondere Aufmerksamkeit fand dasMondholz an der TU Dresden, woman versuchte die angeblichenVorzüge des Mondholzes zu untersu-chen und wissenschaftlich nachzu-weisen. Aber auch hier blieben diewissenschaftlichen Beweise aus.Tatsache ist aber, dass gerade beiwissenschaftlichen Untersuchungendie Ergebnisse, die in Zusammen-hang mit dem Werkstoff Holz erzieltwerden, immer einer sehr großenStreuung unterliegen. So ist es z.B.auch sehr schwierig im statischenBereich bauaufsichtliche Zulassungenfür Baustoffe zu erhalten, die direktmit dem Baustoff Holz in Verbindungstehen. Viel einfacher ist dies beihomogeneren Materialien wie z.B.Stahl oder Beton. Auch die These,dass Weihnachtsbäume, die zurrechten Mondphase geschlagen wer-den, weniger nadeln, konnte nichtbelegt werden.

Wenn aber so viele wissenschaft-liche Untersuchungen nicht belegenkönnen, dass Mondholz bestimmteVorteile hat, warum findet der Kultum dieses Holz dann immer mehrAnhänger? Und warum gerade im

Süddeutschen Raum und in Öster-reich? Hier werden ganze Hotel-anlagen mit Mondholz erbaut, unddie Bauherren und Nutzer dieserAnlagen sind begeistert von diesemWerkstoff.

Über seine Arbeit mit dem Mondholzund das Leben mit diesem Natur-material berichtet Erwin Thoma inseinem Buch: „.... dich sah ich wach-sen“ (siehe Literaturtipp).

Tatsache ist, dass der allgemeineGlaube an lunare Einflüsse auf dasLeben, in Verbindung mit einem inden letzten Jahren gestiegenen öko-logischen Bewusstsein, auch wirt-schaftliche Interessen weckt. Kaumein Produkt lässt sich zur Zeit so gut

„ ...dich sah ich wachsen“ Über das uralte und das neue Leben mit Holz, Wald und Mond.

Alles begann mit der Suche nachGeigenbäumen: Als Erwin Thoma nochFörster im Tiroler Karwendelgebirge war,kamen eines Tages Geigenbauer zu ihmund suchten Bäume, die bestes Holz fürihre Instrumente liefern sollten. Siemussten ruhig gewachsen, an einemguten Platz stehen, ausgereift sein undsollten zum richtigen Zeitpunkt geschla-gen werden. Da begann Thoma, sich fürdie Zusammenhänge zwischen Holz,Wald und Mond näher zu interessieren.Dabei war ihm sein 90-jährigerGroßvater, ein Zimmermann mit unend-lichem Erfahrungsschatz, ein guterLehrmeister. Durch Experimente kamenwichtige Erkenntnisse hinzu. Er redeteviel mit alten Bauern, Zimmerleuten,Tischlern und Sägern. In jedem dieserHandwerker schlummerten noch Teiledes uralten Wissens über den richtigenund naturgerechten Umgang mit Holz.Erwin Thoma setzte alle diese Teile zueinem faszinierendem Mosaik zusam-men und schrieb alles auf. Daraus istein Buch geworden, das sich mit derSehnsucht der Menschen nach dem ein-fachen, natürlichen Leben trifft. Als lei-denschaftliches Plädoyer für das wun-derbare Naturmaterial Holz ist es fürMenschen geschrieben, die auf der

vermarkten wie die mit dem Zusatz„Öko“. Mittlerweile existiert einganzer Industriezweig, der sich mitder Vermarktung und Produktiondieser Artikel beschäftigt. So ist esauch vorstellbar, dass die Holzin-dustrie den herrschenden Zeitstromnutzt, um ein modifiziertes Produktzu einem erheblich anderen Preis zuvermarkten, als das gleiche nichtmodifizierte Produkt. Was bewegtaber die Menschen dazu, Produktezu kaufen, die sonst in ihrer wissen-schaftlich begründeten Welt keinenrechten Platz finden wollen? Viel-leicht ist es einfach nur der Wunschdes Menschen, zunehmend wiedermehr mit der Natur im Einklang lebenzu wollen, wie es J. W. von Goethe sotrefflich formuliert.

Suche nach längst verloren geglaubtemWissen über den richtigen Umgang mitBäumen sind. Für Menschen, die sichfür die naturgerechte Verarbeitung vonHolz interessieren, die ökologisch mitHolz bauen und ihren Kindern einegesunde Umwelt hinterlassen möchten.Für Handwerker, die sich auf über-lieferte Traditionen besinnen, sie pflegenund übergeben wollen.

Literaturtipp

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Neuheiten und TrendsText und Fotos: Dick

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Grundwissen Maschinen Text und Fotos: Stephan Moeres, Christof Vickus

Vielseitigkeit auf kleinstem Raum

Der Multifunktionstisch

Der Multifunktionstisch ist vorgesehen zum sicheren und genauen Sägen und Fräsen mit Festool-Elektrowerkzeugen.In der Standard-Arbeitsstellung steht der Bedienende an der Tischlängsseite. In unserem Artikel wird diese Tischseite mit „vorne“ bezeichnet.

Der Name ist hier Programm, dennMultifunktionalität zeichnet diesenkompakten Arbeitstisch aus. InKombination mit der Tauchkreissäge,der Oberfräse oder anderen Elektro-werkzeugen von Festool ist er einVorbild an Präzision und Vielfältig-keit. Wie wird der Multifunktionstisch(kurz: MFT) richtig aufgebaut undwie kann ich alle seine Möglichkeitenausschöpfen? Diesen und weiterenFragen wollen wir auf den folgendenSeiten nachgehen und Ihnen dieFlexibilität des kompakten Arbeits-tisches näher bringen.

Anhand des neu entwickeltenWerkstücks Haushaltsleiter werden wir zahlreiche Funktions-weisen und Einrichtungsbeispielevorstellen.

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Multifunktionstisch MFT

2. Der Rückschlagstop dient ebenso wiedie Führungsbegrenzer der exaktenBegrenzung eines Arbeitsgangs auf demMFT. Darüber hinaus sichert er dieTauchsäge beim Eintauchen gegenRückschlag.

1. Die Hebelzwingen und Schraub-zwingen dienen der optimalen Befesti-gung der Werkstücke auf dem MFT.Dabei können die Zwingen nicht nur inden zahlreichen Bohrungen der Tisch-platte befestigt werden, sondern sie sindauch im umlaufenden Profil des MFT’szur vertikalen Werkstückeinspannungeinsetzbar.

3. Mit den Spannelementen lassen sich Werkstücke fürs Sägen, Fräsen,Schleifen und Weiterbearbeiten leichtund fest fixieren. Auch hier bieten dieLöcher des MFT’s unzählige Möglich-keiten, um selbst runden Platten oderausgefallenen Formen damit stets siche-ren Halt zu geben.

5. Der Anschlagreiter kann in der Nutdes Anschlaglineals frei verschoben undauf jedes beliebige Maß eingestelltwerden. Er dient dabei der Einstellungvon Längen, die mit Hilfe einesZollstocks an der Gummilippe derFührungsschiene abgegriffen werdenkönnen. Wird er für einen Arbeitsgangnicht benötigt, kann man den Anschlagnach hinten wegklappen. (Im Lieferumfang enthalten)

4. Der verstellbare Längenanschlag wirdfür ein gleichmäßiges und sich wieder-holendes Anlegen des Werkstücksverwendet. Damit er beim Sägen oderFräsen nicht im Weg ist, wird er unmittelbar vor der Bearbeitung hochgeklappt. Er verändert dabei nicht das eingestellte Maß.

6. Der Abweiser wird auf das Ende derFührungsschiene gesteckt und mit demDrehknopf befestigt. Er verhindert einVerhaken des Absaugschlauches unddes Stromkabels an der Kante derFührungsschiene. Ein entsprechendesAbsaugmobil kann somit platzsparendunter den MFT gestellt werden.(Im Lieferumfang enthalten)

Zubehör zum Multifunktionstisch

1.1 Tisch, bestehend aus: Profilrahmen, Winkelfüßen, Lochplatte, Klappbeinen

1.2 Auflageeinheit1.3 Führungsschiene FS 800 oder FS 10801.4 Schwenkeinheit1.5 Schwenksegment mit Sechskantstiftschlüssel (1.6)1.7 Anschlaglineal1.8 Zusatzklemmung für Anschlaglineal1.9 Anschlagreiter1.10 Abweiser mit Befestigungsschraube (1.11)

Technische Daten und LieferumfangTechnische Daten MFT 800 MFT 1080

Tischabmessungen 590 x 725 mm 724 x 1164 mm

Führungsschiene 800 mm 1080 mm

Arbeitshöhe (mit Klappbeinen) 820 mm

Arbeitshöhe (ohne Klappbeine) 205 mm

max. Werkstückstärke 90 mm

max. Werkstückbreite 510 mm 625 mm

Gewicht 20 kg 33 kg

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Grundwissen Maschinen

2. Das Anschlaglineal mit Schwenkseg-ment wird in die Löcher 3 und 4 beimMFT 800 bzw. in die Löcher 4 und 5beim MFT 1080 von rechts eingedrücktund von unten mittels der zwei Griff-knöpfe gegen die Lochplatte festge-schraubt. Das Anschlaglineal verfügtüber zwei Nuten, so dass man diesesauch hochkant am Schwenksegmentbefestigen kann. Es ergibt sich dadurcheine Anschlagshöhe von 35 mm imGegensatz zu 14 mm bei flach liegen-dem Lineal.

1. Lösen Sie zunächst die vier Griff-knöpfe an den Beinen bis zum Anschlagund klappen Sie die Beine anschließendaus bis sie einrasten. Schrauben Sie nundie Griffknöpfe wieder fest und stellenden MFT auf. Unebenheiten können Siemittels höhenverstellbarer Abschluss-kappe am hinteren rechten Fuß ausglei-chen.

Aufbau und Einrichtung des Multifunktionstisches

3. Messen Sie die Parallelität des An-schlaglineals zur Hinterkante des MFT,damit gewährleistet ist, dass es parallelzu den Löchern der Lochplatte ausge-richtet ist. Anschließend wird mit Hilfeder Zusatzklemmung das Anschlaglinealan der linken Seite des MFT’s fixiert. Derzuvor beschriebene Anschlagreiter kannjetzt eingeschoben werden.

5. Fixieren Sie die Schwenkeinheit mitHilfe des Drehknopfes. Der Spannhebelkann noch gelöst bleiben. Er dientspäter zur exakten Anpassung derFührungsschiene an die entsprechendeWerkstückhöhe. Die Klemmwirkungkann bei Bedarf an den Sechskant-schrauben nachgestellt werden.

4. Die Schwenkeinheit wird auf der hin-teren Seite von links in das Tischprofilbis zum Anschlag eingeschoben. DieAnschläge sind werkseitig am Längs-profil für die empfohlene Arbeitsstellungvormontiert. Bei Bedarf kann dieseEinstellung mit dem mitgeliefertenSechskantstiftschlüssel verändert werden.

6. Auf der vorderen Längsseite wird dieAuflageeinheit entsprechend befestigt,d.h. auch sie wird von links bis zumAnschlag in das Tischprofil eingeführtund mittels Drehknopf fixiert.

8. Bringen Sie die Schwenkeinheit sowiedie Auflageeinheit in etwa auf gleicheHöhe und fixieren diese mit den Spann-hebeln. Prüfen Sie die heruntergeklapp-te Schiene nun auf Winkligkeit zumAnschlaglineal entweder mit einemWinkel oder einem Festool-Systainer.Sollte die Winkligkeit nicht hergestelltsein, können Sie die Anschlagschraubeim vorderen Längsprofil entsprechendkorrigieren und somit die Position derAuflageeinheit verändern.

7. Schieben Sie die Führungsschiene mitderen Nut auf der Unterseite über denzuvor etwas gelösten Nutstein desSchwenksegmentes. Fixieren Sie dieSchiene mit Hilfe der zwei Sechskant-schrauben so, dass sie mit demAuflageblech des Schwenksegmentesabschließt. Eventuell muss sie nach-justiert werden, sollte sie später nichtsauber in der Auflageeinheit einrasten.

9. Der MFT ist nun eingestellt. Nachdem Gebrauch kann er natürlich Platzsparend beiseite gestellt werden. Hinweis:Vor jeder Inbetriebnahme des Tischessollte stets die Winkligkeit derFührungsschiene zum Winkelanschlagüberprüft werden, denn durch unbe-absichtigte Stöße beim Auf- und Abbaukann diese Einstellung verändert wordensein.

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2. Stellen Sie das Spiel der Handkreis-säge auf der Schiene ein. Die Sägemuss spielfrei und mit wenig Kraft aufder Schiene zu bewegen sein. Hierzudienen die beiden Führungsbacken amSägetisch der Handkreissäge. DerSplitterschutz an der Führungsschienewird nun laut Bedienungsanleitungeingeschnitten.

1. Mit Hilfe des MFT’s und einer dazuge-hörigen Handkreissäge können Längs-und Querschnitte problemlos ausgeführtwerden. Bei Verwendung eines entspre-chenden Sägeblattes können nicht nurMassivholz und Holzwerkstoffe gesägtwerden, sondern auch verschiedeneMetalle oder Kunststoffe. Beim erstenSchnitt der Handkreissäge in Verbindungmit der Führungsschiene am MFT müssendiese zunächst aufeinander eingestelltwerden.

Sägearbeiten am Multifunktionstisch

3. Nachdem Sie das zu sägendeWerkstück unter die Führungsschienegelegt haben, können Sie die Höhe derSchiene mit Hilfe der beiden Schnell-spanner einstellen. Richten Sie dann dieTiefe des Sägeschnittes ein. Beim erstenSchnitt wird ca. 3 mm in die Tischplattehineingesägt. Die Tiefe desSägeschnittes berechnet sich daher wiefolgt: Schienendicke (5 mm) + Materialdicke+ 3 mm für den Schnitt in die Platte.

5. Möchte man mehrere Bretterhintereinander mit der gleichen Längeherstellen, dient der Anschlagreiter alsnützliches Zubehör. Bei kleinen Werk-stücken, kürzer als die Breite derFührungsschiene, dient ein winkligesBrett als Anschlag, da der Anschlagreiternicht bis unter die Schiene reicht.

4. Sind Säge und Schiene einmal aufein-ander eingestellt, kann eine Vielzahl vonSchnitten ausgeführt werden. BeimQuerholzschnitt wird das zu sägendeHolz an das Lineal des Winkelanschlagesangelegt und gegebenenfalls mit Hilfeder Spannelemente oder derSchraubzwingen befestigt. Lassen Siedie Maschine erst anlaufen und tauchenSie dann in die Platte ein.

6. Durch das Schwenksegment mitWinkelrasterung ist es möglich, jedenbeliebigen Winkel exakt einzustellen undentsprechende Schrägschnitte auszufüh-ren. Die Rasterung sieht eineGradeinstellung von 0°, 15°, 22,5°, 30°,45°, 60°, 67,5°, 75° und 90° vor.Darüber hinaus ist jeder weitere Winkelaußerhalb des Rasters mit Hilfe dergenauen Gradeinteilung auch einstell-bar.

8. Befestigen Sie das Anschlaglineal mitHilfe der Zusatzklemmung am anderenEnde, damit sich die Gradeinstellungnicht verändern kann. Durch die zusätzliche Schrägstellung derKreissäge können auch so genannteSchifterschnitte erstellt werden. Diesewerden im Bereich der Zimmerei oft fürDachkonstruktionen von Gartenlauben,Carports o.ä. benötigt.

7. Beim schrägen Schnitt gelten die glei-chen Regeln wie auch beim normalenQuerholzschnitt. Wenn Sie Holz verar-beiten, das zum Ausreißen neigt (grob-faserige weiche Hölzer wie Fichte,Lärche etc.), sollte zwischenAnschlaglineal und Werkstück ein zu-sätzliches Holz als Ausreißschutz liegen.So können unschöne Stellen amfertigen Werkstück vermieden werden.

9. Beim Längsholzschnitt ist darauf zuachten, dass ein Sägeblatt mit wenigerZähnen benutzt wird. Die Einstellungensind ansonsten die gleichen wie beimQuerholzschnitt. Möchte man langeschmale Bretter zusägen, empfiehlt essich, den Längenanschlag zu benutzen.Mit ihm können mehrere gleichbreiteWerkstücke präzise erstellt werden.

Multifunktionstisch MFT

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Grundwissen Maschinen

11. Bei langen Werkstücken kann dieSchiene auch im anderen Weg auf demMFT aufgelegt werden. Somit könnenentsprechend der Schienenlänge auchgrößere Werkstücke gesägt werden. Umdie Tischplatte nicht unnötig oft einzu-schneiden empfiehlt es sich, bei diesenSchnitten sowie bei allen anderenSchrägschnitten Zulagehölzer (Holzresteoder ein Stück Hartfaserplatte) unterdas Werkstück zu legen.

10. So ist gewährleistet, dass die zusägende Kante tatsächlich parallel zurSägekante an der Führungsschiene ist. Auf diese Art können auch schrägeLängsholzschnitte durchgeführt werden.Stellen Sie einfach mit Hilfe derGradeinstellung das Sägeblatt auf diegewünschte Schräge ein und passen siedie Tiefe des Sägeblattes an die Tiefedes Schnittes an.

12. Tipp: Achten Sie stets auf dierichtige Lage des Werkstücks. Sowohlbei der TS55 als auch bei der TS75dreht sich das Sägeblatt beim Schnittvon unten nach oben. Trotz Ausreiß-schutz an der Kreissäge und an derSchiene sollten Sie die „gute“ Seite desWerkstückes immer nach unten drehen.So ist eine noch höhere Qualität desSägeschnittes gewährleistet.

14. Für die dargestellte Anwendung kön-nen Werkstücke mit Hilfe der Spann-zwingen bzw. Hebelzwingen auf demMFT befestigt werden. Die zu sägendeSeite sollte über den Tischherausstehen, damit sich das Sägeblattfrei bewegen kann. Wenn man beimSägen etwas Holz stehen lässt, kannman dieses später mit einemSchleifgerät präzise bearbeiten.

13. Zum Sägen von Rundungen, Bögenoder geschwungenen Werkstückeneignet sich die Stichsäge. Durch dieVielzahl an Sägeblättern kann man auchmit ihr verschiedene Werkstoffe sägen,wie z.B. Kunststoffe, Aluminiumblecheoder Metallprofile. Sogar Fliesen lassensich mit dem entsprechenden Sägeblattsägen. Zum Ausführen von geschwunge-nen Sägeschnitten eignen sichSägeblätter mit schmalen Rücken.

15. Beim Ausführen dieser Sägeschnittegehören beide Hände an die Stichsäge,damit das Werkstück nicht vibriert. ZumNacharbeiten solcher Sägeschnitte eig-net sich ein Bandschleifer, der auf demMFT sicher befestigt werden kann.

2. Auch beim Einsatz der Oberfräsemuss der Führungsschienenadapterspielfrei auf die Führungsschiene ein-gestellt werden. Ist die Fräse korrektaufgebaut (siehe Bild links) kann mitdem eigentlichen Fräsen begonnenwerden. Fangen wir mit einer einfachenAnwendung, dem Fräsen einer Nut, bzw.eines Langloches an.

1. Auf dem MFT können Werkstücke aufvielfältige Art und Weise gespannt undbefestigt werden. Durch die Möglichkeit,die Oberfräse an der Schiene zu führen,lassen sich verschiedenste Fräsarbeitenausführen. Wir möchten hier einen Teil davonvorstellen, um einen Einblick in dieFlexibilität des MFT’s in Verbindung mit der Oberfräse zu geben.

3. Grundsätzlich sollten Sie beim Fräsenimmer die Mitte einer Nut bzw. einerFräsung anzeichnen, denn am Frästischsind insgesamt drei Markierungen, diedie Mitte des Fräsers anzeigen. Mit Hilfedieser Markierungen ist es sehr einfach,die Maschine entsprechend einzustellen.Positionieren Sie die Fräse und somitdas Werkstück in Bezug auf die Schieneso, dass die Schneide des Fräsers min-destens fünf Millimeter von der Schieneentfernt ist.

Fräsarbeiten am Multifunktionstisch

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15Holzidee 03

2. An der Skalierung auf der Abstützungkann abgelesen werden, bis zu welchemPunkt die Fräsung ausgeführt wird.Berücksichtigen Sie stets, dass dieNullstelle auf der Skala der Abstützungdie Mitte des Fräsers markiert. Es mussalso noch die Hälfte des Fräserdurch-messers berücksichtigt werden. Um denTisch zu schonen, legt man beim Fräseneines Langloches eine Hartfaserplatteunter das Werkstück.

1. Nuten oder Langlöcher sind meistensin eine oder zwei Richtungen begrenzt.In unserem Fall ist das Langloch inbeide Richtungen begrenzt, und wirzeichnen den Beginn und das Ende derFräsung auf einem zweiten Holz an, daswir zum Spannen und auch als Anschlagbenutzen. Weiterhin läuft die Abstützungder Oberfräse auf diesem Holz und sta-bilisiert sie.

Fräsen von Nuten und Langlöchern

3. Eine Frästiefe von ca. 20 mm lässtsich mit einem Nutfräser in einemArbeitsgang nicht fräsen. Bei besondersharten Hölzern sollte man die Fräsungmindestens in drei Schritte unterteilen.Bei Weichhölzern werden für dieFräsung zwei Schritte empfohlen.Zum Fixieren des Werkstückes eignensich wieder die Spannelemente.

2. Diese Art der Fräsung kann auch beiSchrägstellung des Anschlaglineals aus-geführt werden. So können, wie in derhier vorgestellten Anwendung erkennbarist, z.B. Treppenstufen mit Wangenverbunden werden.

1. Bei der Gratleiste in einer Gratnuthandelt es sich um eine klassischeHolzverbindung, die zur Sicherung vonMassivholzteilen gegen das Verwerfendes Holzes eingesetzt wird. Anwendungfindet sie z.B. bei Massivholztüren,Tischplatten, Brettertüren usw. Die Tiefeder Nut sollte ein Drittel derPlattenstärke nicht überschreiten.

3. Beim Fräsvorgang kann man umunnötige Ausrisse zu vermeidenzunächst von hinten in das Werkstückeinfräsen. Man sollte hier aber nur weni-ge Zentimeter einfahren und den Restder Fräsung in gewohnter Art von derTischvorderseite aus fräsen. Die ent-sprechende Gratleiste kann mit einerstationären Fräse erstellt werden (CMS von Festool).

2. Spannen Sie das zu fräsendeWerkstück mit Hilfe der Spannzwingenauf den MFT und legen Sie Abstands-hölzer unter das Werkstück, so dass derTisch nicht beschädigt wird. BeachtenSie, dass diese Hölzer nicht im Fräs-bereich liegen. Bei der Verwendung des Griffmuldenfräsers muss vorher die exakte Fräsposition in der Tiefeerrechnet werden. Bohren Sie erst einLoch mit einem 25 mm Forstnerbohrerin die Platte.

1. Griffmulden eignen sich für Werk-stücke bei denen auf Beschläge verzich-tet werden soll. Eine entsprechend dergewünschten Griffgröße gefertigte Scha-blone ist bei diesem Fräsvorgang erfor-derlich. Zum Fräsen der Griffmulde eig-nen sich ein Griffmulden- oder Bündig-fräser mit oben liegendem Anlaufringoder ein Nutfräser mit Kopierring. DerDurchmesser des Kopierrings muss beider Fertigung der Schablone berücksich-tigt werden.

3. Für besonders dicke Werkstücke isteine Fräsung in mehreren Schrittennotwendig. Falls Sie wegen eines zudicken Werkstücks nicht den Griff-muldenfräser benutzen können, solltenSie die Kanten der Griffmulde an-schließend mit der Kantenfräse odereinem Abrundfräser in Kombination mitder Oberfräse abrunden.

Fräsen von Griffmulden

Fräsen von Gratnuten

Multifunktionstisch MFT

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16

Grundwissen Maschinen

Holzidee 03

2. Der Zapfen kann auf dem MFT mitHilfe der Oberfräse und einem relativbreiten Nutfräser in jeder Stärke her-gestellt werden. Spannen Sie die Zargeoder Traverse auf den MFT und stellenSie anschließend die Fräse so ein, dassder Zapfen möglichst in einem Arbeits-gang gefräst werden kann. Legen Siehier ein Holz als Splitterschutz hinterdas Werkstück.

1. Eine weitere klassische Holzver-bindung ist die Schlitz- und Zapfen-verbindung. Mit Hilfe des MFT’s undeiner Oberfräse ist die Verbindungschnell zu fertigen und eröffnet demTischler eine Vielzahl von Möglichkeiten.Die Fertigung unterteilt sich in zweiAbschnitte: Die Herstellung des Zapfensund die Herstellung des Zapfenloches.

Fräsen einer Schlitz- und Zapfenverbindung

3. Die Erstellung des Zapfenlochesähnelt im Wesentlichen der desLangloches bzw. der Nut. Auch hier wer-den auf einem beiliegenden Holz Anfangund Ende der Fräsung angezeichnet undanschließend in entsprechender Dickeund Tiefe gefräst. Die Schlitz- undZapfenverbindung sollte von Hand ohneZusatzmittel wie Hammer oder Zwingestramm ineinander gesteckt werdenkönnen.

2. Das Einsatzfräsen entspricht imWesentlichen dem Fräsen eines Lang-loches. Der Anfang und das Ende dergefrästen Nut werden mit Hilfe einesRückschlagstops festgelegt. Durch Drehen der Platte können so qua-dratische oder rechteckige Ausspar-ungen in jede Art von Holzplatte gefrästwerden. So z.B. eine Aussparung füreine Spüle in eine Arbeitsplatte.

1. Die Falz ist ein bewährtes Mittel um z.B. Rückwände in Schränken zubefestigen oder um Schubladenbödenanzubringen. Früher benutzte manhierfür einen Falzhobel, heute kann eineFalz mit Hilfe der Oberfräse, dem MFTund einem Nutfräser problemloshergestellt werden.

3. Ein typisches Anwendungsgebiet derOberfräse ist das Abrunden von Kanten.Es ist egal, ob man hierzu eineKantenfräse oder eine Oberfräsebenutzt. Die Arbeiten sind ähnlich ein-fach auszuführen. Das einzige Problemist das Spannen des Werkstücks. Hierbietet der MFT mit seinem Zubehörzahlreiche Möglichkeiten. FlacheWerkstücke können bequem mit denSpannelementen gespannt werden.

5. Für Schleifarbeiten jeglicher Art istder MFT besonders geeignet. Egal obmit Rutscher, Exzenterschleifer, Rotexoder Bandschleifer gearbeitet wird, dasWerkstück kann fest auf dem Tischeingespannt und flächig bearbeitetwerden.

4. Senkrecht zu bearbeitende Werk-stücke, wie hier zum Schleifen vonKanten oder auch zum Durchführenanderer Arbeitsgänge an den Kantenkönnen mit Hilfe der Spannzwingen amMFT eingespannt werden. Schieben Siedie Spannzwingen dazu in die umlau-fenden Profile des Tisches und bringenSie Ihr Werkstück für eine Vielzahl vonArbeiten in die richtige Position.

6. Das Verbindungssystem VS 600bietet eine Vielzahl von Verbindungs-möglichkeiten. Mit Hilfe der Spann-zwingen kann es so auf dem Tischbefestigt werden, dass die eingespann-ten Werkstücke vorne überstehenkönnen. Die Kombination von MFT undVS600 bietet einen perfekten Arbeits-platz zum Erstellen von Fingerzinken,verdeckten und offenen Schwalben-schwanzverbindungen sowie Dübel-verbindungen.

Sonstige Arbeiten am Multifunktionstisch

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17Holzidee 03

Eiche (Familie: Fagaceae)

Mini-Steckbrief Eiche

Der Baum

Die Eiche wird als der klassische deut-sche Baum empfunden und genießtgrößte Beliebtheit. Sie ist über weiteTeile Europas bis zum Kaukasus undnach Kleinasien verbreitet. Durchden stetigen und ruhigen Aufbausymbolisiert sie Frieden, Kraft undMacht. Abbildungen finden sich inzahlreichen Wappen. Die astfreieStammlänge beträgt 12 bis 15 m.Eichen werden im Allgemeinen zwi-schen 20 und 40 m hoch und habeneinen Durchmesser von 0,60 bisüber 1 m. Einzelne Bäume werdenauch über 50 m hoch und 2 bis 3 mstark. Eichen gehören zu den langle-bigsten Bäumen. Nicht ungewöhn-lich ist ein Alter von 500 bis 800Jahren.

Das Holz

Das Splint- und Kernholz ist farblichdeutlich voneinander abgesetzt. Derschmale Splint ist, im Gegensatzzum Kernholz, gelblichweiß bis hell-grau, das eine hellgelbe bis hellbrau-ne Farbe aufweist, und bei Lichtein-fluss bis zu dunkelbraun nachdun-kelt. Auf den Schnittflächen derfrisch gefällten Bäume sieht manmeistens einen rötlichen Schimmer,der sich aber rasch wieder verliert.Das ringporige Laubholz unterschei-det sich deutlich in Früh- und Spät-holzzonen, daher sind die Jahrring-grenzen deutlich sichtbar. Die Eicheerzeugt ein hartes und schweresHolz mit einer hohen Rohdichte(0,64 g/cm3), mit der sich ausge-zeichnete Festigkeitseigenschaftenund ein hoher Abnutzungswider-stand auszeichnet. Zu den weiterenVorzügen zählt das geringe Schwind-verhalten und ein gutes Stehvermö-gen. Die hohe natürliche Dauerhaft-igkeit des Kernholzes und die nahezuunbegrenzte Haltbarkeit unterWasser machen Eichenkernholz zueinem besonderen Baustoff. Dagegenist das Splintholz nicht verwendbar.

Die Verwendung

Eichenholz lässt sich leicht und sau-ber mit allen Hand- und Elektro-werkzeugen bearbeiten. Es erfüllthöchste Anforderungen bezüglichFestigkeit, Härte, Dauerhaftigkeitaber auch Schönheit. Das Holz lässtsich trotz Härte gut drechseln,schnitzen, hobeln und bohren.Nagel- und Schraubverbindungenhalten besonders gut. Die Bearbei-tungseigenschaft hängt allerdingsdavon ab, wie mild das Holz ist. Beisehr harten Hölzern mit extrem brei-ten Jahrringen ist die Bearbeitungdeutlich erschwert. Die Oberflächedes Eichenholzes lässt sich problem-los bearbeiten. Das Holz ist beiz-und mattierbar. Durch kalken oderbeizen werden die Jahresringstruk-turen besonders schön betont.Verwendet wird Eiche vor allem imInnenausbau für Decken- und Wand-bekleidungen, für Möbel, aber auchals Bau- und Konstruktionsholz imHoch- und Tiefbau. Auch in histori-schen Bauwerken findet man unteranderem Deckenbalken und Glok-kentürme aus Eiche, die schonJahrhunderte überdauern.

Zum Heraustrennen und Sammeln

Holz-Lexikon:Eiche

Lebhafte, grobporige Maserung

Hohe Witterungsbeständigkeit

Gute Verarbeitungseigen-schaften

Ideal für sehr anspruchsvollenMöbel- und Innenausbau

Wasserfest

HolzkundeText und Fotos: Andrea Enterlein, Jan Weigand

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18 Holzidee 03

Neuheiten & Trends Text und Fotos: Wiha

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19Holzidee 03

Ahorn (Familie: Aceraceae)

Mini-SteckbriefAhorn

Der Baum

Ahorn gehört zu den wertvollsteneinheimischen Laubhölzern. Von denin Deutschland vorkommenden dreiAhornarten Bergahorn, Spitzahornund Feldahorn haben nur die beidenersten eine Bedeutung als Nutzholz.Der Feldahorn wächst nur strauchar-tig und steht unter Naturschutz. Diedrei Arten kommen als Mischholzartmeist einzeln oder gruppenweise inunseren Wäldern vor. Häufig wirdAhorn auch als Park- oder Straßen-baum gepflanzt. Ahorn ist vor allemim Mittel- und Südeuropa, Kleinasienund Westkaukasien verbreitet.

Die jungen Bäume wachsenzunächst sehr rasch, das lässtjedoch frühzeitig nach. Bereits nach25 Jahren werden sie von der Bucheeingeholt und überwachsen. Ahorn-bäume erreichen eine Höhe von 30bis 35 m und einen Durchmesservon 60 bis 100 cm. Der Bergahornerreicht ein Höchstalter von 400 bis500 Jahren, während der Spitz- undFeldahorn nur bis zu 150 bis 200Jahre alt werden.

Das Holz

Ahornholz hat eine gleichmäßigeDichte und weist eine mittlere Roh-dichte auf (0,59 g/cm3). Es zähltdaher bereits zu den mittelschwerenHölzern. Alle Ahornarten besitzenein hellfarbiges Holz und sind dahernur schwer von einander zu unter-scheiden. Der Bergahorn hat eingelblichweißes bis fast weißes Holz,das allerdings unter Lichteinflussstark zum Vergilben neigt.

Das Splint- und Kernholz unterschei-det sich kaum. Das Holz ist, obwohlkurzfaserig, sehr zäh und dennochelastisch. Leider ist es nicht witte-rungsfest und trotz guter Imprä-gnierfähigkeit nicht im Außenbereichzu verwenden. Es zeichnet sichdurch einen hohen Abnutzungs-widerstand aus und lässt sich sehrgut beizen, färben und polieren.

Zum Heraustrennen und Sammeln

Holz-Lexikon:Ahorn

Helles, gelblichweißes Holz

Hoher Abnutzungswiderstand

Gute Verarbeitungseigen-schaften

Eignet sich besonders für Möbelbau, als Resonanzholz und zum Drechseln

Nicht witterungsbeständig

HolzkundeText und Fotos: Andrea Enterlein, Jan Weigand

Die Verwendung

In erster Linie wird das Holz desAhorns im Innenausbau und Möbel-bau verwendet. Ahorn-Parkett giltdurch den hohen Abnutzungswider-stand als besonders wertvoll. Sehrgeschätzt wird das Holz auch fürDrechsel-, Schnitz- und Bildhauer-arbeiten. Auch als Resonanzholz fürStreich- und Holzblasinstrumentefindet es Verwendung. Nicht zu ver-gessen sind die Holzspielwaren.Trotz seiner Härte ist Ahornholz mitallen Werkzeugen sauber zu verar-beiten. Durch hobeln lassen sichschöne, glatte und gleichmäßigeOberflächen erzielen.

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20 Holzidee 03

Neuheiten & Trends Text und Fotos: Protool

Die "kleine" QuaDrill ist da

Mit dem innovativen QuaDrill-Konzept hat PROTOOLbereits in 2005 Maßstäbe gesetzt. Bohrmaschine,Schrauber, Winkelbohrmaschine oder Winkel-schrauber - vier Maschinen in einer. Das bietetfür Bautischler, Zimmerei- und Holzbaubetriebe,Stahlbauer und Montagebetriebe absolute Flexibi-lität ohne Kompromisse. Neben der erfolgreichenQuaDrill DRP 20 steht jetzt mit dem Modell DRP 16eine leichtere Variante zur Verfügung, wie sie vonden Handwerkern seit längerem gewünscht wurde.

Der Trick mit dem KlickDreh- und Angelpunkt der QuaDrillModellreihe ist die geniale Fast-Fix-Schnittstelle, mit der in Sekunden-schnelle vier verschiedene Arbeits-funktionen ohne Werkzeug einsatz-bereit sind. Einfach das gewünschteSchnellspannfutter oder den Winkel-vorsatz drauf und schon ist dieQuaDrill zum Schrauben oder Bohrenin jeder Position bereit. Der leis-tungsstarke Motor sorgt mit hoherDurchzugskraft für schnellen Arbeits-fortschritt bei allen Aufgaben. Dieelektronische Drehzahlregulierunggarantiert praxisorientiertes, sicheresund verschleißarmes Arbeiten.

Beim Bohren in Holz und Stahl mitextremen Durchmessern beweist der760-Watt-Motor (beim Modell DRP20 1.100 Watt) großes Stehvermögen.Mit dem mehrstufig untersetzten Ge-triebe, mit einer verstärkten Antriebs-welle und einem groß dimensionier-ten Spindellager ist die QuaDrill aufLanglebigkeit unter extremen Ein-satzbedingungen konzipiert. Egal obmit Spiralbohrern, Schlangenbohrern,ZOBO-Bohrern: jede Bohrung istproblemlos machbar.

Das Powerpaket zum Bohren...

...und mit voller Kraft zumSchrauben.Den orangefarbenen Ring am Bohr-futter betätigen, Bohrfutter abziehen:Fertig ist der kompakteste, handlich-ste und leichteste Schrauber in dieserLeistungsklasse mit einem Dreh-moment bis zu 57 Nm.

0,3 kg leichter und 60 mm kürzer istdie QuaDrill DRP 16 ohne Bohrfuttermit direkter Bitaufnahme in derSpindel. Das überzeugt beim Eindre-hen bis 8er Holzbauschrauben -ohne vorzubohren. Das CENTROTECWerkzeugfutter und die CENTROTECBits sorgen für komfortable Einsatz-bedingungen - das Centrotec ist ein-zeln oder im übersichtlichen MiniSytainer lieferbar.

Geniale Ideen, wenn's eng wird

Die außergewöhnliche Einsatzvielfaltzeigt sich beim Bohren oder Schrau-ben um die Ecke. Einfach das Bohr-futter von der Bohrmaschine auf dieSpindel am Winkelkopf stecken, ein-rasten: Fertig ist der Winkelbohrer.

Im Schraubereinsatz den Winkelkopfauf den Spannhals stecken, arretieren,Spannhebel schließen - das spart Zeitund Nerven. Der Winkelkopf lässtsich ohne Werkzeug und stufenlos injede gewünschte Position bringen,also optimaler Arbeitskomfort ohneVerrenkungen. Selbstverständlich istdie Bitaufnahme auch in der Spindeldes Winkelkopfs vorgesehen.

Die Softgrip Ummantelung des Win-kelkopfes ist ergonomisch ausge-formt und sorgt für rutschfestensicheren Griff. Weitere Informa-tionen unter www.quadrill.de.

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21Holzidee 03

Text und Fotos: Heiko Rehmann, KursWerkstatt

Am Anfang war die Idee, aus rohemHolz einen Hocker zu bauen;schlicht, schön und solide. EineHandvoll Lehrlinge sollten in dieKunst der Holzbearbearbeitung ein-gewiesen werden. Nur dass die nichtvon der Schulbank kamen, sondernaus dem Labor, ihrem eigenenOptikergeschäft oder der IT Abtei-lung einer Firma. Ein Bericht aus derKurswerkstatt in Meschede.

Meschede, eine kleine Kreisstadt imHochsauerland, umgeben von dunklenNadelwäldern und einer beeindru-ckenden Mittelgebirgslandschaft. Aufeinem Hügel über der Stadt liegtinmitten von saftigen Wiesen dieAbtei Königsmünster. Hinter demBenediktinerkloster, erst 1920 alsschlichte, einflügelige Anlage erbaut,und der in den siebziger Jahrenerrichteten backsteinroten Kathe-drale befindet sich in einer flachenWerkhalle die Klosterschreinerei. Aneinem verschneiten Freitagmorgenim März treffen sich dort sechsMänner, zwischen 40 und 84 Jahrealt. Fast alle haben eine eigeneHobbywerkstatt zuhause.

Seit zehn Jahren ist Schreiner-meister Frank Siegert Chef derWerkstatt. Seit sieben Jahren unter-richtet er dort auch für die Kurs-Werkstatt. Frisch wie der Morgen be-grüßt er die Teilnehmer des Hocker-baukurses. Auf einer der Hobelbänkesteht selbst gepresster Apfelsaft undein Tablett voll Donuts. An einerWand hängt ein Heiligenbild, kleinerals eine Postkarte, zu klein um insAuge zu fallen, und doch groß genugum das Gefühl zu vermitteln, dass eshier noch einen größeren Meistergibt. Sonst unterscheidet sich dieWerkstatt in nichts von jeder ande-ren Tischlerei. In zwei Räumen stehtden Kursteilnehmern zwei Tage lang

alles zur Verfügung, was ein passio-nierter Hobbyschreiner genausobraucht wie der Profi: Tischkreissägeund Dickenhobel, Bandsäge undHobelbank, dazu natürlich alle Artenvon Hand- und Elektrowerkzeugen.Während in den übrigen Werkstättendes Klosters wie etwa in der direktnebenan gelegenen Schmiede Möncheden Tag mit Beten und Arbeiten ver-bringen, arbeitet Frank Siegert alsAngestellter des Klosters. Sozusa-gen als Zivilist unter Kuttenträgern.Dennoch ist seine Arbeit mehr alsein Job für Ihn: "Holz ist meineBerufung." Man glaubt es ihm sofort.

Die Lehrlinge zu Königsmünster

KursWerkstatt intern

Gegen neun Uhr morgens sind alleKursteilnehmer eingetroffen. Nochliegt tiefe Ruhe über der Werkstatt.Eichenholzbretter und Schablonensind schon vorbereitet. Frank Siegertstellt den Hocker vor, der in denkommenden beiden Tagen entstehensoll. Dann zeigt er, wie mit denSchablonen die Füße und Sitzleistendes Hockers auf dem rohen Brettanzureißen sind. Anschließend gehtes zur Bandsäge. Um zwanzig nachneun ist die ganze Werkstatt inAktion. Kurz darauf wird es wiederruhig. Alle stehen um den Arbeits-tisch herum. Tobias Keller, alszusätzlicher Kursleiter extra ausAschaffenburg angereist, erklärt dieArbeit mit der Oberfräse: "Haltetden Kopf über dem Werkstück undgeht immer mit der Kontur mit. Ihrmüsst schieben und nicht ziehen."Und dann geht das Gewusel wiederlos. Während einige noch dieEinzelteile des Hockers in grobenUmrissen aus Brettern sägen, span-nen andere ihre Werkstücke auf denTisch und fahren mit der Oberfräseam Rand der Schablone entlang, umdie Kontur exakt nachzubearbeiten.

Die Kursteilnehmer arbeiten gleich-zeitig an verschiedenen Stationenals Tobias Keller mitten in den Lärmdazu aufruft: “Alles stehen und lie-gen zu lassen!" Jetzt kommt dernächste und für viele Teilnehmerschwierigste Teil des Kurses. Da derHocker ein solides Stück Handwerk-sarbeit werden soll, sollen die vierBeine mit den beiden äußerenSitzleisten verzapft werden. Miteinem Streichmaß, einem Holzklotz,in dem sich eine verstellbare Klingebefindet, ritzt der Kursleiter diegenauen Maße ins Holz und spanntdie Beine in die Hobelbank. Dannschwingt er die Ryoba, eine zwei-schneidige japanische Feinzahnsäge,um die Zapfen exakt dem Strich ent-lang aus dem oberen Ende derHockerbeine herauszusägen. Dannmüssen die Zapfenlöcher in die

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22 Holzidee 03

KursWerkstatt intern

Hammerschläge eine Stille jenseitsdes Arbeitslärms.Markus Wenzel, ein Oberarzt, dersich extra einen tag Urlaub genom-men hat, setzt sein Stemmeisen amRand des Zapfenloches an, und ver-sucht die Kante exakt zu stemmen."Ja jetzt wird's knifflig", sagt er undwischt sich den Schweiß von derStirn, "da muss ich gleich noch malunseren Meister fragen." Ob es demGeist gelingen wird, die Materie zubezwingen? Für Momente stehenZweifel im Raum. Aber wie alleTeilnehmer hat auch er bald dieArbeit sauber und mit viel Gedulderledigt.

Der Samstag Morgen beginnt wieder Freitag Abend geendet hat.Sechs Lehrlinge hämmern gleichzei-tig in einem Rhythmus von Ruhe, Kraft und Konzentration.

Frank Siegert bereitet im Neben-raum schon das Holz für seinennächsten Kurs vor. Markus Wenzelhat sein letztes Zapfenloch fastdurchgestemmt, da bricht ein Stückaus. Mit einem Holzspan bringtFrank Siegert etwas Leim in den Rissund zwingt die beiden Teile zusam-men. Allmählich ebben die Hammer-schläge ab und es wird wieder leben-diger in der Werkstatt. Mit derKantenfräse werden alle Kanten derWerkstücke gerundet. Am Band-schleifer erhalten die einzelnenLeisten ihren vorläufigen Endschliff.Die Werkstatt summt wie einBienenstock. Als zwischendurch einwenig Erschöpfung einkehrt, ruftFrank Siegert: "Ist euch zu warm?Dann mach ich mal die Tür auf, dannklappt das auch mit der Leistungwieder besser." Für den Kursleiterzählen nicht nur die Ergebnisse son-dern auch die Atmosphäre, derlockere Umgangston im Kurs undder Spaß, den alle reichlich haben.

Sitzleisten gestemmt werden.Während andere noch sägen, machtsich Ulrich Gross schon an diesennächsten Schritt der Arbeit. Meist ister etwas schneller als die anderen,was nicht erstaunlich ist, hat er dochimmerhin einmal eine Schreinerlehregemacht. Da er aber schon seit vie-len Jahren bei der Berufsfeuerwehrarbeitet, ist er zu dem Heimwerker-kurs gekommen, um altes Wissenaufzufrischen. "Außerdem würde ichmir zuhause nie die Zeit für eine sol-che Arbeit nehmen", sagt derVierzigjährige, der besonders einFaible fürs Kreative als Grund fürseine Hobbyschreinerarbeiten nennt."Hier kann ich Formen gestalten, diebeim Handwerker einfach zu teuerwären." Ulrich Gross ist nicht nur fürden Kurs angereist. Als einziger Teil-nehmer hat er sich ein Zimmer imKloster gemietet. An diesem Morgenist Ulrich Gross schon um fünf Uhraufgestanden um der erstenAndacht der Mönche zu lauschen.Die Möglichkeit den Kurs mit einemUrlaub im Kloster zu kombinieren,fand er besonders reizvoll. "DieseStille ist schon etwas Besonderes." Davon ist in der Werkstatt nicht vielzu hören.

An sechs Hobelbänken gleichzeitigtreiben die Hämmer die Stemmeisenins Holz. Einen Moment lang arbei-ten alle im gleichen Takt, versunkenund konzentriert, keiner sagt einWort. Und wer genau hinhört ver-nimmt auf einmal im Rhythmus der

Schließlich wird aus den Teilen einGanzes. Der Kursleiter Tobias Kellerspannt die Beine und die Sitzleistenin große Schraubzwingen, ein wenigLeim auf die Zapfen, jetzt muss allesganz schnell gehen. Nur fünfMinuten bleiben dem Schreiner-meister, bevor der Leim abbindet.Hat er die Teile in dieser Zeit nichtohne Fugen zusammengetrieben, istdas Werkstück verloren. Hier sind

die Lehrlinge zu Königsmünster aus-nahmsweise nur Zuschauer. TobiasKeller arbeitet wie am Fließband.Sitzleiste, Beine, Zwingen, ein paargezielte Hammerschläge und schonsitzen die Zapfen in den Löchern, alshätten sie nie etwas anderesgekannt. Dann packt er die Griffeder Schraubzwingen, eine halbeUmdrehung und der letzte Spalt zwi-schen den Werkstücken verschwin-det. Auf die gleiche Art und Weisebaut er auch den Rest des Stuhleszusammen. Was bewegt einenSchreinermeister dazu, nicht Möbelfür Menschen zu bauen, sonderndiesen beizubringen, wie sie ihreMöbel selbst bauen können? EineKonkurrenz für das Handwerk siehtTobias Keller in seinen Kursen nicht.

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23Holzidee 03

Kursimpressionen

Im Gegenteil. "Viele finden Schrei-nerarbeit zu teuer. Wer aber selbsteinmal etwas mit seinen Händengebaut hat, weiß Handwerksarbeitzu schätzen."

Den letzten Schliff erhalten die fertigmontierten Hocker mit dem Exzen-terschleifer. Noch stehen Zapfenhervor, noch müssen die Sitzflächennachgeglättet werden. Es geht aufden Abend zu, ein letztes Mal brichtHektik aus. Jeder hat seinen Hocker

fertig bekommen, jeder will noch dieletzten Feinheiten zu ende bringen.Frank Siegert ruft zur Schlussrunde,während Markus Wenzel noch einletztes Mal über die Sitzfläche

schleift. Im selben Moment in demer den Rotex aus der Hand legt, lässter sich auf seinen soeben fertiggestellten Hocker fallen, erschöpftaber glücklich. Der Geist hat schließ-lich doch noch über die Materiegesiegt. Von Stolz auf sein Werk will

er zwar nicht sprechen, weil er dasMöbelstück nicht selbst entworfenhat, aber von Freude, all die ver-schiedenen Handwerkstechnikengelernt zu haben und diese inZukunft anwenden zu können. "Mitden Händen Sachen zu gestalten istein wunderbarer Ausgleich zumBeruf und gleichzeitig ein schönesNaturerlebnis.

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24 Holzidee 03

Grundwissen Maschinen Text und Fotos: Guido Henn, Festool

Domino Day

Wo andere Verbindungssysteme aufge-ben müssen, kommt die DominoDübelfräse erst so richtig in Fahrt -sehen Sie selbst!

Mit der Domino Dübelfräse und denpassenden Domino Dübeln in denGrößen 5 x 30, 6 x 40, 8 x 40, 8 x50 und 10 x 50 mm können Sienicht nur großformatige Platten,sondern auch kleinste Leisten sicherund fest miteinander verbinden.

Echte Innovationen sind in der Holz-bearbeitung sehr selten. Meistenshandelt es sich "lediglich" um einpaar Verbesserungen an einem be-stehenden Produkt. Wo die meistenglauben, an einer Handkreissägeoder Oberfräse könne man eigentlichnur noch ein paar Kleinigkeiten ver-bessern, finden die Ingenieure vonFestool immer wieder nützliche De-tails, auf die man schon nach derersten Benutzung nicht mehr ver-zichten will. Genau so geht es einem

mit der neuen Domino Dübelfräseund den dazu passenden Dübeln,den Domino.

Wenn man diese Maschine zum erstenMal benutzt, geht einem zwangsläu-fig dieser Gedanke durch den Kopf:Wieso hat das nicht schon jemandviel früher erfunden? Denn eigent-lich handelt es sich bei den DominoDübeln "nur" um einen falschen bzw.losen Zapfen, der in ein entspre-chendes Loch gesteckt wird.

Die eigentliche Innovation ist aber,dass es Festool gelungen ist, dieseuralte Verbindung in eine handlicheund mobile Maschine zu integrieren,die so einfach zu bedienen ist wieeine Bohrmaschine. Und wie beiFestool üblich, steckt dahinter einkomplettes System aus Maschineund dem dazu eigens entwickeltenZubehör, so dass man für nahezujeden Verbindungsfall bestensgerüstet ist. Aber schauen wir unsdas einmal genauer an.

Besonders im Gestellbau bei kleinen Leis-tenquerschnitten kann der Domino seineStärken ausspielen. Ein Flachdübel wärezu groß und nur ein Runddübel würde füreine verdrehsichere Verbindung nichtausreichen. Aber schon der kleinsteDOMINO Dübel mit nur 5 x 18 mmQuerschnitt hält Zargen und Pfosten die-ses Blumenständers bombenfest zusam-men. Dabei dauert das Fräsen aller Ver-bindungen nicht mal 15 Minuten! Ambesten probieren Sie es selbst einmalaus, denn auf den letzten beiden Seitendes Artikels erfahren Sie alles zum Baudes Blumenständers im Jugendstil.

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25Holzidee 03

DOMINO Dübelfräse

Das Funktionsprinzip

Die Einstellmöglich-keiten

Das Herzstück jeder Verbindung istder Domino Dübel. Er wird in derRegel je zur Hälfte in die Holzteileeingefräst. Er kann aber auch jenach Holzstärke einfach mittelsTiefenanschlag unterschiedlich tief indie Hölzer gefräst werden. Das nöti-ge Langloch wird dabei von einemSpiralnutfräser herausgearbeitet,der sich nicht nur dreht, sondernsich dabei auch gleichzeitig seitwärtsnach links und rechts bewegt. Wirddie Maschine also auf demWerkstück positioniert und einge-schaltet, muss man den Fräser nurnoch ins Holz eintauchen, indemman das Motorgehäuse nach vorneschiebt. Es wird je nach DominoDübel recht viel Material weggefräst,deshalb ist sehr wichtig den Fräsernicht zu schnell oder ruckartig insHolz einzutauchen. Ebenfalls einabsolutes Muss ist die Maschine aneine Absaugung anzuschließen.

So einfach geht's: Maschinenanschlagauf das Werkstück legen und ausrichten.Dann die Fräse einschalten und dasMotorgehäuse samt Fräser langsam undgleichmäßig nach vorne schieben.

5, 6 , 8 und 10 mm Spiralnutfräser könnenpassend zu den Domino Dübelstärkenschnell und einfach auf das Gewinde derDomino Dübelfräse geschraubt werden.

Anschließend wird das Gegenstückgefräst. Nachdem der passende Dominoin den Schlitz gesteckt wurde, passenbeide Holzteile perfekt zusammen.

Der Anschlag ist von 0 - 90º stufenlosschwenkbar, wobei er bei den wichtig-sten Graden 22,5º , 45º und 67,5º prä-zise einrastet.

Die Frästiefe wird an der Seite der Fräseeingestellt. Dazu muss der schwarzeEntriegelungsknopf gedrückt werden,bevor der grüne Schieber auf die ge-wünschte Tiefe eingestellt werden kann.

Die Schlitzbreite lässt sich über denDrehschalter so einstellen, dass derDomino genau und ohne Spiel in denSchlitz passt oder um 6 bzw. 10 mmseitlich verschoben werden kann.

Zusätzlich kann der Anschlag auch inder Höhe verändert werden. Entwederstellt man den Anschlag frei über dieSkala ein oder benutzt den Schieber(Pfeil).

Dabei rotiert der Fräser und bewegt sichgleichzeitig nach links und rechts. Soentsteht ein ovales Langloch, in dasspäter der entsprechende Domino genaupasst.

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Eine Maschine ist nur schnell undeinfach zu bedienen, wenn man alleAnwendungsfälle mit möglichst we-nigen Einstellungen abdeckt und dasist bei der Domino Dübelfräse wirk-lich sehr gut gelungen. Mit nur maxi-mal vier Einstellmöglichkeiten hatman die gesamte Maschine im Griff.Auch ein Einsteiger wird sehr schnellalle Funktionen verstehen und rich-tig einsetzen. Neben dem schwenkba-ren und höhenverstellbaren An-schlag, bei dem man alle wichtigeAnschlaghöhen sofort mittels einesVorwahlschiebers abrufen kann, istdie Einstellung der Frästiefe sehrwichtig. Die Tiefen sind dabei genauauf die Domino Dübellängen abge-stimmt und auch an die nötige "Luft"für den Domino Dübel wurdegedacht. Besonders nützlich ist aberdie Möglichkeit einen breiterenSchlitz zu fräsen und dem Dominodadurch seitlich etwas mehr Platz fürspätere "Verleimkorrekturen" zugeben.

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26 Holzidee 03

Grundwissen Maschinen

Die Positionierungam Werkstück

Die Domino Dübelfräse lässt sich überdie Außenkanten der Maschine positionie-ren. Dabei wird die Grundplatte einfachbündig zur Werkstückkante ausgerich-tet.

Wer mehrere Schlitze nebeneinander imgleichen Abstand fräsen möchte, derkann sich als Zubehör diesen Queran-schlag links und rechts an die Grund-platte montieren.

Besonders zu empfehlenist der Leistenanschlag.Er wird einfach auf denAnschlag geschoben und fixiert auchkleinste Leisten sicher am Anschlag.

Wem das zu ungenau erscheint, dernutzt einfach die beiden versenkbarenAnschlagstifte, die er nur an dieAußenkanten des Werkstücks anlegenmuss (Pfeil).

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Eine weitere Möglichkeit ist die Positio-nierung über die im Anschlag befindlicheSkala, die immer genau die Mitte desDomino Dübels anzeigt. Dies istbesonders bei Rahmenverbindungensehr hilfreich.

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Die Präzision einer Verbindung hängtmaßgeblich von der genauen Posi-tion der Maschine am Werkstück ab.Dazu bietet die Domino Dübelfräseneben den an der Maschine befind-lichen Hilfen auch weiteres nützlichesZubehör an, mit dem Sie noch einfa-cher, schneller und vor allen Dingenpräziser arbeiten können.

Eck- und T-Verbin-dungen fräsen

Um die Auflage auf dem Werkstück zuvergrößern, wird an die Grundplatte eineAbstützung geschraubt. Dadurch kanndie Fräse besser gehalten werden undkippt nicht so leicht zur Seite.

Schrankdeckel und -boden werden stirn-seitig mithilfe des auf 90º geschwenktenAnschlags gefräst. Für den mittlerenSchlitz die Skala im Anschlag nutzen.

Die Dominodübel können dann schonmal probeweise in die Schlitze gestecktwerden, um die Passgenauigkeit derVerbindungen zu überprüfen.

Sie müssen nur den mittleren Schlitzmarkieren und anschließend an derMittenmarkierung der Abstützung aus-richten. Die beiden äußeren Schlitzewerden mithilfe der Anschlagstiftegefräst.

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Das schöne an der Domino Dübel-fräse ist, dass sie sowohl für dieVerbindung von Leisten, als auchvon jeglichem Plattenmaterial geeig-net ist. Die meisten werden auchsehr wahrscheinlich Korpusmöbeldamit verbinden. Da nahezu jederSchrankkorpus über Eckverbindung-en und bei festen Zwischenbödenauch noch über T-Verbindungenfixiert werden kann, ist die Her-stellung dieser beiden Verbindungenbesonders wichtig. Dabei müssen dieSeitenwände aber mindestens 15 mmstark sein. Das liegt daran, dass Siezur kleinsten einstellbaren Frästiefevon 12 mm noch mindestens 3 mmhinzu addieren müssen, sonst bleibtnicht mehr genug Material stehen,oder Sie fräsen sogar durch die Sei-tenwand. Schrankwände sollten abersowieso nicht dünner als 16 mm sein.Denn richtig stabile Schränke begin-nen erst bei 18 - 19 mm Holzstärke.

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27Holzidee 03

DOMINO Dübelfräse

Blumenständer imJugendstil

Erst danach legen Sie die Fräse flach aufdie Seitenwand und fräsen die Schlitzein den Boden. Beachten Sie unbedingtdiese Reihenfolge, denn beim zweitenFräsgang könnte der Boden möglicher-weise ein wenig verrutschen.

Mit Eck- und T-Verbindungen lassen sichviele interessante und nützliche Möbelbauen, so dass sich die Anschaffungeiner Domino Dübelfräse sehr raschbezahlt macht. Aber das Wichtigste ist:Es macht richtig Spaß damit zu arbeiten!

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Bei einer T-Verbindung spannen Sie denBoden fest auf die Seitenwand undbenutzen seine Kante als Anschlag fürdie Domino Dübelfräse. Fräsen Sie dannzunächst mit der hochkant stehendenFräse die Schlitze in die Seitenwand.

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Top-Möbel mit DominoDübeln verbunden

Domino Dübel können in fastjedem Möbelstück eingesetzt wer-den, ja selbst die Sprossen einesGeländers oder die Verbindungenvom Handlauf zu den Pfosten, las-sen sich damit sicher und extremfest verbinden. Wo früher mehrereMaschinen zum Einsatz kamen, istheute nur noch die DOMINODübelfräse nötig. Dabei spielt eskeine Rolle, ob es sich um recht-eckige, schräge oder leicht bogen-förmige Verbindungskanten han-delt. Die Domino Dübelfräse meis-tert auf erstaunlich einfache Artund Weise selbst kompliziertesteKonstruktionen. Vor allem in derHobbywerkstatt wird die DominoDübelfräse so schnell zum unver-zichtbaren Helfer im Möbelbau.

Ein hervorragendes Beispiel, wie ein-fach und vielseitig Domino Dübeleingesetzt werden können, ist dieserschöne Blumenständer aus Lärchen-holz. Besonders interessant ist dabeidie Konstruktion der Gitterstäbe. Sieentsprechen im Querschnitt genaueinem 8er Domino Dübel und kön-nen so einfach in die gefrästenSchlitze eingesteckt werden. Auchder 12 mm starke Multiplexbodennutzt die Kraft der Dominodübel, aufdenen er sicher aufliegt und dennochleicht zum Reinigen entnommenwerden kann.

Die schlichte und elegante Form diesesBlumenständers passt wirklich zu jederEinrichtung und verbessert dabei nichtnur das Wohnklima.

Materialliste

4 Pfosten 600 lang 35 x 358 Zargen 220 lang 50 x 20

12 Gitterstäbe 400 lang 22 x 81 Boden 235 x 235 x 12

16 Dominos 5 x 304 Dominos 8 x 40

(alle Angaben in Millimeter)Materialkosten bei Lärchenholz:ca. 20,00 s

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28 Holzidee 03

Grundwissen Maschinen

Position der Holzteileanzeichnen

Pfosten und Zargen müssen genau recht-winklig gehobelt werden, damit späteralles perfekt zusammenpasst. Falls Siekeine eigene Hobelmaschine besitzen,dann lassen Sie sich das Material ambesten vom Schreiner hobeln.

Stellen Sie die Anschlaghöhe genau auf17,5 mm (halbe Pfostendicke) ein.Legen Sie einen zweiten Pfosten alszusätzliche Abstützung lose unter den ...

... Anschlag. Richten Sie anschließenddie Skalenzentrierung im Anschlaggenau auf die Markierungslinie aus undfräsen Sie einen 15 mm tiefen Schlitz.

Legen Sie alle Pfosten zusammen undziehen Sie 45 mm von oben und 135 mmvon unten mit dem Winkel einen Strich,der die Mitte der Zargen markiert undspäter als Linie zum Ausrichten derFräse benutzt wird.

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Legen Sie eine Zarge in den Leistenan-schlag und vermitteln Sie sie. Anschlie-ßend schieben Sie die beiden Anschlägegegen die Holzkanten und ziehen die ...

Heben Sie mit dem Maulschlüssel denEntriegelungshebel bis zum hörbarenEinrasten an. Jetzt können Sie die Mo-toreinheit und den Anschlag voneinan-der trennen.

Drücken Sie die Spindelarretierung(Pfeil) und lösen Sie mit demMaulschlüssel den Fräser. Haben Sie denFräser gewechselt, werden Motor undAnschlag wieder zusammengesteckt.

... beiden grünen Schrauben fest. ZumFräsen spannen Sie die Leiste fest aufden Werktisch. Vergessen Sie nicht dieAnschlaghöhe neu einzustellen!

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Das Wichtigste bei diesem Kleinmö-bel ist ein präzises und haargenauesAnzeichnen der Zargenpositionen aufden Pfosten. Mit einem hochwertigenSchreinerwinkel dürfte das aber keingroßes Problem darstellen. Auf denZargen selbst müssen Sie keine Mar-kierungen vornehmen, wenn Sie denLeistenanschlag (Bild 5) benutzen,sonst muss auch hier die Mitte anden Leistenenden markiert werden.

Pfosten und Zargenfräsen

Die Zargen werden mit je einem 5 x30 mm Domino Dübel an den Pfostenverbunden. Dazu wird die DominoDübelfräse zunächst mit einem 5mm Spiralnutfräser bestückt undanschließend die Frästiefe auf 15 mmeingestellt. Da der Domino Dübelkein Spiel im Schlitz erhalten soll,weil dadurch das Verleimen späterwesentlich einfacher wird, muss derDrehknopf für die Fräsbreite auf dieerste Stufe eingestellt werden. Erwird auch für den gesamten Bau desBlumenständers nicht mehr verstellt.Es ist ratsam alle Schlitze immergenau in die Holzmitte zu fräsen,dann können die Pfosten und Zargenspäter - falls nötig - auch mal einfachgedreht werden. Dazu müssen Sieden Anschlag der Fräse bei denPfosten genau auf 17,5 mm einstel-len und später beim Fräsen derZargen genau auf 10 mm (immerhalbe Holzstärke).

Fräser wechseln

Um die 8 mm dicken Gitterstäbe ein-zufräsen, müssen Sie zuerst den 5 mmSpiralnutfräser gegen einen 8 mmFräser tauschen. Der Fräserwechselist bei der Domino Dübelfräse wirk-lich sehr einfach und in weniger als2 Minuten erledigt. Außer dem mit-gelieferten kleinen Maulschlüssel sindkeine weiteren Werkzeuge nötig.

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29Holzidee 03

Domino

Harfengitter fräsen

Zeichnen Sie zuerst auf alle Zargen eineMittellinie für die Position des mittlerenGitterstabs. Spannen Sie die Zarge aufdie Werkbank und fräsen Sie ein 15 mmtiefes Langloch mit dem 8er Spiralnut-fräser.

Indem Sie den linken Anschlagstift ein-mal links im mittleren Loch anlegen,können Sie 10 mm rechts daneben einweiteres Langloch fräsen ...

... und wenn Sie den rechtenAnschlagstift rechts im mittleren Lochanlegen, gibt es einen zusätzlichenSchlitz auf der linken Seite.

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Die im Querschnitt noch rechteckigenLeisten, müssen auf dem Frästisch nochabgerundet werden. Benutzen Sie beidiesen dünnen Leisten unbedingt diebeiden Andruckeinrichtungen amFrästisch.

Leisten für ein 8er Langloch werden miteinem Abrundfräser mit 4 mm Radiusbearbeitet. Dabei werden alle vierKanten nacheinander abgerundet. ZumSchluss werden alle Kanten noch einmalsorgfältig geschliffen.

In die Langlöcher passen nicht nurdie Dübel rein. Wenn Sie nämlichGitterstäbe im Querschnitt genau andie Größe eines Domino Dübelsanpassen, hat man mit der DominoDübelfräse in wenigen Minuten einherrliches Ziergitter eingefräst. Da-bei kann die Gitterdicke bis 10 mmund die Breite bis 33 mm betragen.Das reicht auch ohne weiteres fürGitter, die die Konstruktion zusätz-lich noch stabilisieren, wie beispiels-weise bei Rückenlehnen für Stühleund Bänke oder die Stäbe bei Kin-derbettchen. Damit Sie die Abständezwischen den Gitterstäben nicht jedesMal anzeichnen müssen, benutzenSie bei engen Abständen die beidenAnschlagstifte in der Grundplatten-front. Sollen größere Abstände ein-gestellt werden, können Sie sehr gutden als Zubehör erhältlichen Quer-anschlag einsetzen. Die Leistenbreite(nicht -dicke!) sollte 0,5 -1 Millimetermehr als die Schlitzbreite betragen,damit die Leiste später auch absolutpassgenau und ohne sichtbare "Luft"im Schlitz festsitzt. Denn nach demAbrunden der Leistenkanten solltenSie alle Kanten noch einmal sorgfäl-tig schleifen. Dabei wird die Leistedann automatisch etwas schmälerund passt dann perfekt in dasLangloch. Am besten probieren Siedas zunächst einmal an einemRestholz aus und passen die Stäbedanach an.

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Wieder ein Beweis, wie vielseitig DominoDübel einsetzbar sind. Der 12 mm star-ke Multiplexboden liegt einfach lose aufvier 8 x 40er Domino Dübeln. Dadurchkann er zum Reinigen leicht entnommenoder bei einer größeren Verschmutzungauch schnell erneuert werden. ZumSchluss kann der Blumenständer nochlackiert oder geölt und gewachst wer-den. Aber auch ein farbiger Lasuranstrich(z. B. in weiß) kann sehr reizvoll sein.

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Blumenständer ver-leimen

Stecken Sie die Gitterstäbe einfachohne Leim in die Zargen. Bei diesemkleinen Blumenständer reicht es völligaus, wenn Sie nur die Zargen mitden Pfosten verleimen. Achten Siebeim Verleimen auf den rechtwinkligenSitz der Pfosten zu den Zargen undüberprüfen Sie das am besten miteinem Winkel. Je nachdem wie Siedie Zwingen ansetzen, können Siehier - falls nötig - noch etwas"gegensteuern". Zum Schluss sollteder Ständer auf eine plane Unterlagegestellt werden, damit Sie überprü-fen können, ob er wackelt.

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30 Holzidee 03

Neuheiten und Trends Text und Fotos: Festool

Das DOMINO Verbindungssystem nochflexibler im EinsatzNeues Zubehör zum DOMINO

Festool stellte im vergangenen Jahr sein einzigartiges VerbindungssystemDOMINO vor und zeigte damit, wie vielseitig und schnell es stabile Verbin-dungen schafft. Festool setzt jetzt noch eins drauf und erweitert ab Frühjahr2007 sein DOMINO Systemangebot mit einem neuen Rundanschlag undneuen Dübeln für den Außenbereich.

Neu: Rundanschlag für rundeWerkstücke

Ab sofort lassen sich auch Holz-Rund-stäbe von 35 bis 60 mm mühelos,schnell und passend miteinander ver-binden - mit dem neuen Rundan-schlag. Alles was dazu getan werdenmuss ist: Den neuen Anschlag auf-zustecken, einmal feinjustieren, dasWerkstück anlegen und schon kanngefräst werden. Durch die besondereGestaltung des Rundanschlags rich-ten sich die Holzrundstäbe immerverdrehsicher und ohne Einstellenmittig an der Maschine aus. So kön-nen runde Handläufe schnell undsicher von 0 bis 90 ° auf Gehrungverbunden werden. Mit dem neuenRundanschlag spart der HandwerkerZeit und unnötige Arbeit.

Neu: DOMINO Dübel aus SipoHolz für den Einsatz inAußenbereichen

Ob Fensterläden, Gartenmöbel oderTerrassenbau - die neuen witterungs-beständigen DOMINO Hartholz-Dü-bel aus Sipo Holz sind ideal für denEinsatz im Außenbereich und ergän-zen das bestehende Programm derBuche-Dübel für den Innenbereich.Sipo Holz hat besondere Eigen-schaften, die bewirken dass das Holzselbst bei Staunässe nicht fault undresistent gegen Pilz- und Insekten-befall ist. Damit können ab sofortauch Holzverbindungen im Außen-bereich stabil, sicher, schnell undwitterungsbeständig verbunden wer-den. Das Holz für die DOMINO Dübelstammt aus nachhaltig bewirtschaf-teten Wäldern. Festool bietet dieDOMINO Dübel in fünf verschiede-nen Größen, in bedarfsgerechtenGroß- und Einzelverpackungen an.

ovalen DOMINO Dübels. Das DOMINOSystem ist heute schon bei vielenAnwendern nicht mehr wegzudenken.

Die DOMINO Dübelfräse - so ein-zigartig wie das ganze System

Das patentierte Fräsprinzip, die ex-zellente Ergonomie und vielfältige Ein-stellmöglichkeiten machen es demTischler zum Kinderspiel, auch beikomplexen Anwendungen schnellstabile Verbindungen herzustellen.Die DOMINO Dübelfräse fräst wiekeine andere, da das Fräswerkzeuggleichzeitig pendelt und sich dreht.Es ermöglicht rückschlagfreies unddamit sicheres Arbeiten. Das Ergeb-nis sind absolut präzis gefräste Lang-löcher. Die Länge der Löcher kanndurch einfaches Umstellen bei lau-fender Dübelfräse verändert werden.Weitere Highlights der DOMINODübelfräse sind der verschiebbareStufenanschlag zur Höhen- und Vor-einstellung von Standard-Material-stärken sowie der Fräswinkel von 0-90°, die ausgefeilte Technik durchdas hochwertige und robuste Innen-leben, versenkbare Anschlagstifte,eine effektive Absaugung und vielesmehr.

Die Zubehörerweiterung mit demRundanschlag für runde Werkstückeund den Sipo DOMINO Dübel für denAußenbereich machen das DOMINOSystem noch flexibler im Einsatz.

Mehr Informationen zum neuenDOMINO Zubehör sowie dem Verbin-dungssystem DOMINO erhaltenInteressenten unter www.festool.deund über die neue interaktive IPT(Interactive Product Tour).

Die Vorteile des DOMINO Verbin-dungssystems

Seit der Einführung im vergangenenJahr, hat sich das DOMINO Verbin-dungssystem bereits bei zahlreichenAnwendern bewährt. Das System lässtsich vielseitig im Rahmen-, Platten-und Gestellbau einsetzen. Es vereintdie Vorteile altbewährter Holz-verbindungen und verbindet au-ßerordentliche Vielfalt und einfacheHandhabung mit höchster Präzisionund einzigartiger Stabilität. Das Sys-tem besteht aus der von Festool ent-wickelten DOMINO Dübelfräse undeinem losen Zapfen in Form eines

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31Holzidee 03

Text und Fotos: KursWerkstatt, Tobias Keller Holz und Werkzeuge

Auch der Winkel ist ein Werkzeug,das sich in der japanischen Hand-werkstradition völlig anders entwi-ckelt hat, als bei uns. Im erstenMoment kommt es einem vor, alshätte man ein großes winkligesStück Blech in der Hand. Das wahl-los mit Zahlen, Strichen und Formelnbedruckt ist. Erst bei genaueremhinsehen und ausprobieren er-schließt sich langsam der Sinn: Esgibt eine Einteilung in Millimeternund Zentimetern. Auf der Gegen-seite eine Einteilung in Sun (japani-sche Maßeinheit 1 Sun = 30,3 mm).Auf der japanischen Seite gibt eseine Skala, mit der man mit Hilfe desStammdurchmessers den Umfangablesen kann. Ebenso finden sichverschiedene Formeln, um den Um-fang und die maximale Balkengröße,die aus einem Stamm geschnittenwerden kann, auszurechnen.

Auf der Zentimeterseite befindetsich auf beiden Schenkeln eine Maß-skala. In Japan wird zum Messenbeim Anzeichnen ausschließlich derWinkel benutzt. Das erspart einenArbeitsgang.

Ein weiterer Vorteil dieser Maßskalenist, dass man in Sekundenschnelledie Winkligkeit kontrollieren kann(siehe Kasten). Stimmt der Winkelnicht, kann man ihn durch leichte

des Winkels liegt auf dem Werkstückauf, der andere wird so gebogen,dass er an der Außenkante desWerkstücks anliegt. Dies ist auch derGrund, warum der Winkel so dünnund beweglich ist.

Der Querschnitt der beiden Schenkelist auf beiden Seiten hin nach außenabgeflacht und in der Mitte hohl. Dasbringt zum einen Stabilität und istzum anderen für JapanischeHandwerker zwingend notwendig,da diese traditionell mit Tuscheanzeichnen. Bei geraden Kantenwürde es die Tusche unter denWinkel ziehen und der Strich wäreungenau.

Auch wenn er befremdlich wirkt, soist dieser doch eine gute Alternativezu den Europäischen Winkeln. Unddas nicht zuletzt, da er bei seinergroßen Schenkellänge doch um eini-ges günstiger ist, als ein hochwerti-ger einheimischer Winkel.

Sashigane

Der japanischeWinkel

Schläge auf die Ecke nachjustieren.Schlägt man innen auf die Ecke,wird der Winkel größer. Schlägt manaußen, wird der Winkel kleiner.Leider rastet der Winkel nicht bei 90Grad ein, so dass der Anpassungs-vorgang meist wiederholt werdenmuss.

Ein weiterer großer Unterschied zuden europäischen Winkeln, ist dasFehlen der Anschlagkante. Um trotz-dem genau anlegen zu können,muss man sich eine andere Arbeits-weise angewöhnen. Ein Schenkel

Den Winkel auf ein Brett legen, 25 cm Markierung anzeichnen und aufdem langen Schenkel bei 43,3 cm eineMarkierung anzeichnen.

Wenn man nun den langen Schenkelgenau zwischen die beidenMarkierungen hält müssen sich 50 cmergeben.

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32 Holzidee 03

Holz und Werkzeuge Text und Fotos: Kurswerkstatt, Tobias Keller

Genno

Der japanischeHammer

Die traditionelle Schmiedekunst hatviele japanische Holzbearbeitungs-werkzeuge nachhaltig beeinflusst.Vieles wirkt auf uns Europäer imersten Moment fremd, überflüssigoder schlichtweg zu teuer. Ober-flächlich betrachtet, trifft das auchauf japanische Hämmer zu. Bei die-sen, so anders aussehenden Häm-mern, legt man die Vorbehalteschnell ab, sobald man in denGenuss kommt, damit zu arbeiten. Der erste optische Unterschied liegtin der anderen Form des Hammer-kopfes.

Der deutsche Schreinerhammer hatan einem Ende des Hammerkopfeseine starke Verjüngung, die sogenannte Finne. Diese wird zum An-schlagen kleiner Nägel benutzt. Beiden Japanern benutzt man für die-sen Zweck einen kleineren Hammer.Der auf den ersten Blick auf beidenSeiten gleich geformte Kopf desjapanischen Hammers ist auf einerAußenseite flach und auf der anderenleicht ballig ausgeformt.

Mit der balligen Seite kann man Nä-gel einschlagen ohne dabei Mackenin das anliegende Holz zu schlagen.Für alle anderen Arbeiten benutztman die flache Seite.

Der größte Vorteil zum deutschenSchreinerhammer liegt im verwen-deten Metall. Deutsche Hammer-köpfe werden meist aus einem StückStahl geschmiedet und gehärtet. Beiden japanischen Hammerköpfen sinddie Außenseiten (Bahnen) gehärtetoder es sind harte Stahlbahnen auf-gesetzt bzw. feuerverschweißt.Dadurch wird der Hammerkopfwiderstandsfähiger gegenüber har-ten Materialien (Nägel, Stahl). Inder Mitte des Hammerkopfes befin-det sich weicher Stahl, der denAufprall des Hammers dämpft unddas Zurückprellen abschwächt.

Dieses verbesserte Schlagverhaltenlässt den Hammer beim Benutzenruhiger in der Hand liegen. Der Stieldes japanischen Hammers ist länger,als der seines deutschen Kollegen.

Für welchen Hammer man sich ent-scheidet, ist jedem selbst überlassen.Beide Modelle, man kann schon fastsagen beide Systeme, haben IhreVor- und Nachteile. Der japanischeHammer ist über Jahrhunderte zueinem Werkzeug der Spitzenklasseweiterentwickelt worden. Diese Wei-terentwicklung und der höhere Pro-duktionsaufwand schlagen sich dannaber auch im Preis nieder. So kannein guter japanischer Hammer schnelldas dreifache kosten wie ein deutscher. Die Preise liegen zwischen 15,00und 70,00 Euro.

In Japan sollte die Länge desHammerstiels so lange sein, wie derUnterarm des Handwerkers. Durchden längeren Stiel benötigt manweniger Kraft und der Hammer hat"mehr Zug".

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33Holzidee 03

Biertischgarnitur

Genießen Sie den Sommer im Freien

Sobald die Sonne die Oberhandgewinnt und das Thermometer die20° - Marke überschreitet, bekommendie meisten Menschen den Drang ihrLeben ins Freie zu verlagern. Manbeginnt mit den ersten Garten-arbeiten, genießt den wärmendenSonnenschein im Liegestuhl underöffnet mit Freunden die Grill-saison. Damit Sie diesem gemein-samen Leben im Freien noch ent-spannter entgegen sehen können,haben wir uns eine einfache Sitz-garnitur aus Holz ausgedacht.

Ähnlich dem Prinzip einer Bierzelt-garnitur kann man auch hier dieBeine und Verstrebungen unter derBank zusammenklappen. Als Mate-rial nehmen wir fertig gehobelteBalkonbretter die mit Schraubenund Scharnieren miteinander ver-bunden werden.

Im Außenbereich ist es wichtig, dassmöglichst wenig geschliffen wird, dagehobelte Flächen durch die geringeOberflächengröße weniger Angriffs-fläche für Witterungseinflüsse bietet.Die Größe ist sehr variabel, mankann sowohl den Tisch, wie auch dieBank auf die persönlichen Wünscheanpassen. Auch in der Wahl derHolzart kann man sich frei entschei-den. In unserem Beitrag bauen wirdie Garnitur aus Fichtenbrettern.Diese besitzen zwar nur eine geringeWitterungsbeständigkeit, sind aberdafür leicht und preiswert. Wenn dieGarnitur dauerhaft im Außenbereichstehen soll, ist es besser Edelstahl(VA) Spax zu benutzen.

Um die Garnitur zu bauen, reichengeringe Vorkenntnisse und wenigeMaschinen.

Maschinenliste:- Tauchsäge- Multifunktionstisch- Kantenfräse- Akkuschrauber

Werkzeugliste:- Holzbohrer 4,5 mm- Holzbohrer 8 mm- Metallsäge- Feile- Kneifzange- Vorstecher

Am Ende des Sommers klappen SieIhre Garnitur einfach zusammen undverstauen sie in Ihrem Schuppenoder Garage. Wir wünschen Ihnenviel Spass beim Bauen und uns alleneine sonnige Grillsaison.

BaupläneText und Fotos: KursWerkstatt

Detailzeichnung jetzt als PDF bei

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34 Holzidee 03

1. Schneiden Sie die einzelnen Bretterauf das in der Materialliste angegebeneMaß. Zum Schneiden kann sowohl eineStichsäge, eine Handkreissäge, eineKappsäge als auch eine Tischkreissägeverwendet werden.

Nach dem Schneiden werden alleKanten mit einer Kantenfräse, Oberfräseoder einem Handschleifklotz gerundet.Übertragen Sie die einzelnen Positionender Bretter aus der Zeichnung auf dasMaterial. Ebenso alle Bohrlöcher auf dieBretter übertragen.

Für jede Verbindung genügen zweiSchrauben, die diagonal zueinander ein-geschraubt werden. Der Abstand der Schrauben zu denAußenkanten sollte ca. 25 mm betragen.

1.1 1.2 1.3

2. Bohren Sie die Schraubenlöcher miteinem Akkuschrauber. Wenn möglich,einen Bohrer mit Versenker benützen,der das Loch gleich dem Schraubenkopfanpasst. Bei Schraubarbeiten ist es rat-sam, die Rutschkupplung (Drehmoment-einstellung) am Akkuschrauber einzu-stellen,

sonst ist schnell eine Schraube über-dreht oder zu tief im Holz versenkt.Legen Sie die Bretter für die Tischplatteauf Ihren Arbeitstisch mit der Unterseitenach oben. Zwischen die einzelnenBretter werden nach WunschAbstandsklötze (ca. 8 mm) gelegt.

Positionieren Sie die Querbretter aufIhrem Anriss (angezeichnete Position)und verschrauben diese mit derTischplatte. Die Einzelteile für die Beineauf den Tisch legen und auch diese ver-schrauben. Auf die gleiche Art undWeise nun auch die Sitzflächen und dieBeine der Bank zusammenbauen.

2.1 2.2 2.3

3. Schrauben Sie die Scharniere an denoberen Enden der Beine an. Es ist wichtig,dass die Rollen der Scharniere ca. 3 mmüber die Oberkante der Beine hinausra-gen. Seitlich werden die Scharniere aufden Brettern vermittelt. Die Unterge-stelle mit den Scharnieren nacheinanderauf die Querbretter stellen.

Dabei müssen die Außenkanten derBeine mit den Außenkanten derQuerbretter bündig sein. Seitlich werdendie Untergestelle auf dem Querbrettvermittelt. Verschrauben Sie nun dieScharniere mit den Querbrettern.Befestigen Sie jetzt die Scharniere anden diagonalen Verstrebungen.

In diesem Fall wird die Rolle bündig mitder Oberkante befestigt. Die Strebenwerden an den mittleren Querbretternunter der Tischplatte und der Sitzflächebefestigt. Die Streben sitzen in derBreite mittig auf den Querbrettern. Von der Aussenkante des Querbrettesspringt das Scharnier jeweils ca. 6 mmzurück.

3.1 3.2 3.3

Baupläne

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35Holzidee 03

4. Klappen Sie drei Beine auf und span-nen Sie einen Klotz als Anschlag an dieStrebe. Nun die Bank oder den Tischumdrehen und noch einmal den recht-winkligen Stand kontrollieren.

Es ist hilfreich, wenn Sie zum Dreheneinen Helfer haben, da sich die Unter-gestelle sonst schnell einklappen könnten.Kennzeichnen Sie nun die Bohrlöcher fürdie Fixierungsbolzen auf den Streben.Die Löcher werden möglichst senkrechtvon außen durch die Verstrebungen indas untere Querbrett der Gestellegebohrt.

(Bohrtiefe im Querbrett ca. 50 mm). Esist hilfreich, für diese Bohrungen einenkurzen Akkuschrauber oder einenWinkelvorsatz zu benutzen.

4.1 4.2 4.3

5. Fertigen Sie jeweils aus einem Alu-miniumstab, einem Schlüsselring undeiner kleinen Kette die benötigte AnzahlSicherungsbolzen (pro Bank oder Tischzwei Stück). Schneiden Sie den Alumi-niumstab ab, entgraten ihn mit einerFeile und bohren am oberen Ende einLoch.

Durch dieses Loch den Schlüsselringfädeln und darauf das Kettenstück auf-fädeln. Der Sicherungsbolzen wird mitHilfe einer durch die Kette geschraubtenSpaxschraube an den unterenQuerstreben der Gestelle fixiert.

Der Bolzen muss stramm im Loch sit-zen, damit er sich nicht von alleinelösen kann.Zur Oberflächenbehandlungbenutzen Sie am besten ein wasserfes-tes Öl oder eine Lasur für denAußenbereich. Wir empfehlen AQUACLOUsil. Diese Lasur gibt es in verschie-denen Farbtönen. Bei Bedarf kann siemit Wasser verdünnt werden.

5.1 5.2 5.3

Diese und viele andereThemen sehen Sie ab Mai imZDF-Fernsehgarten.

27.05.2007 Bierzeltgarnitur28.05.2007 Fussballtor03.06.2007 Grillcaddy10.06.2007 Adirondack-chair17.06.2007 Hängewiege

Biertischgarnitur

Materialliste Tisch (1 Stück)Pos. Anz. Bezeichnung Länge Breite Dicke Material1 5 Tischplatte 2000 95 27 Fichte2 3 Querbrett 507 95 27 Fichte3 4 Bein 710 95 27 Fichte4 4 Zarge 507 95 27 Fichte5 2 Diagonalverstrebung 1054 95 27 Fichte6 2 Sicherungsstift 100 8 Alu Rundstab7 6 Scharnier 60 47 Eisen8 ca. 50 Schrauben 45 4 Eisen od. VA9 36 Schrauben 25 3,5 Eisen od. VA

Materialliste Bank (1 Stück)Pos. Anz. Bezeichnung Länge Breite Dicke Material10 3 Sitzfläche 2000 95 27 Fichte11 3 Querbrett 301 95 27 Fichte12 4 Bein 435 95 27 Fichte13 4 Zarge 301 95 27 Fichte14 2 Diagonalverstebung 935 95 27 Fichte15 2 Sicherungsstift 100 8 Alu Rundstab16 6 Scharnier 60 47 Eisen17 ca. 40 Schrauben 45 4 Eisen od. VA18 36 Schrauben 25 3,5 Eisen od. VA

Alle Maße in Millimeter

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36 Holzidee 03

Baupläne Text und Fotos: KursWerkstatt

Abbildung verkleinert

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37Holzidee 03

Biertischgarnitur

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38 Holzidee 03

KursWerkstatt intern Text und Fotos: Renate Bauder, KursWerkstatt

Eine Werkstattidee zum Nachahmen

Eine gut ausgestattete Werkstatt, 70 Nutzer, 70 Schlüssel, freier Zugangfür jedes Mitglied, 7 Tage die Woche, Tag und Nacht.

Das hört sich für jeden begeisterten Heimwerker an wie eine Utopie, aberes ist gelebte Realität in Gestalt eines Vereins in der Nähe von Heidelberg-seit über 30 Jahren.

Der Werkstattverein

Dass in den 70iger Jahren ein Vereingegründet wurde, lag an der schlich-ten Notwendigkeit, eine verbindlicheRechtsform haben zu müssen, um alskleine Gruppe Gleichgesinnter Räumeanmieten zu können. Die Gleich-gesinnten waren damals junge"Städter", von denen keiner eine ei-gene Werkstatt zur Verfügung hatte,wohl aber das Interesse für sich sel-ber einen Ort zu schaffen, an demman nach Lust und Laune werkelnkonnte.

Ziel war die Anmietung, Ausstattungund Erhaltung einer Werkstatt fürhandwerkliche, kunsthandwerklicheund künstlerische Gestaltung in derFreizeit.

Mitglieder

Ohne Nachwuchssorgen, mit stabilenMitgliederzahlen und dennoch wech-selnden Nutzern - Frauen wieMänner aus allen Altersgruppen undBerufen -, aber einem festen konti-nuierlichen "Macherteam", entwi-ckelte sich die einst kleine Gruppeder Werkstattbegeisterten im Laufder Jahre zu ansehnlicher Größe.Durch zwei Umzüge wuchsen dieRäumlichkeiten kontinuierlich.

Das Interesse an einer Mitgliedschaftist groß. Die Mitgliederzahl wird bei70 bis 80 Personen gehalten, wobei80 die absolute Höchstgrenze dar-stellt: ansonsten wäre ein reibungs-loses Arbeiten nicht mehr möglich.Deshalb ist es so, dass nur Neumit-glied werden kann, wer von einemAltmitglied empfohlen wird. Das Zu-sammenspiel der Mitglieder funktio-niert im Wesentlichen auf Basisgegenseitigen Vertrauens. Zur Zeitkann man sogar erst dann in denVerein eintreten, wenn ein Altmit-glied ausscheidet. Mitgliederwer-bung wird vermieden.

Zwei Drittel der Mitglieder bleibenJahre und Jahrzehnte im Verein. DieIntensität der Werkstattnutzung istganz verschieden. Die Kunsthand-werker und Künstler nutzen dieWerkstatt eher kontinuierlich, wäh-rend die "Werkler" je nach Lebens-phase oder Bedarf Maschinen und

Räume in Anspruch nehmen (z.B.Umzug, Geburt von Kindern,Rentenalter).

Im Durchschnitt sind etwa ein Drittelder Mitglieder wirklich aktiv. Es pas-siert nur selten, dass man wartenmuss, um die benötigte Maschineoder eine Hobelbank nutzen zu kön-nen - auch ohne Reservierungs-listen. Jedes Mitglied hat seineneigenen Schlüssel und kann jeder-zeit ohne Vorankündigung undAbsprachen kommen und gehen.

Einige Termine gibt es allerdings, andenen Räume und Ausstattung kom-plett blockiert sind. Dies sind Ver-einsaktivitäten oder angemeldetePrivatfeste.

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39Holzidee 03

Werkstattverein Heidelberg

Schwätzen und feiern

Geselligkeit und Kommunikationhaben schon immer eine große Rolleim Werkstattleben gespielt. EineKüche mit gut bestücktem Equip-ment (Geschirr, Besteck, Töpfe,Kaffeekocher, Speisenwärmer,…) istständiger Treffpunkt und Mittelpunktzahlreicher Feste und Feierlichkeiten.

Einmal im Jahr findet das traditionelleHerbstfest für Mitglieder undFreunde statt. Bei musikalischerUntermalung einer Liveband gibt eseine Tombola und ein reichhaltigesBüffet (jeder bringt eine persönlicheSpezialität als Spende mit). Der frü-her traditionell stattfindende Tanz inden Mai (1. Mai).

Für die Mitglieder besteht dieMöglichkeit, ohne zusätzliche Kostenprivate Feste für eine größereGesellschaft (Hochzeit, Geburtstag,Jubiläen, Prüfungen) in der Werk-statt zu feiern. Es genügt, denTermin im großen Wandtermin-kalender einzutragen, damit alleanderen sehen können, wann dieWerkstatt belegt ist. Privatfeste sindschon allein deshalb willkommen,weil sie dafür sorgen, dass dieWerkstatt immer mal wieder gründ-lich aufgeräumt und geputzt wird.

Finanzierung

Miete und Unterhalt der Werkstatt-räume werden über die Mitglieds-beiträge finanziert. Während in denersten Jahren die Ausstattung vorallem aus den eigenen Maschinender Mitglieder bestand, die alleanderen nutzen konnten, ist heutefast die gesamte Ausstattung Ver-einseigentum. Der Überschuss ausden Mitgliedsbeiträgen und Vereins-festen, der Tombolaerlös, sowie vorallem die Spenden der Mitglieder,wurden konsequent in den Kaufneuer Maschinen oder in den Innen-ausbau investiert. Im letzten Jahrwurde eine neue Küchenzeile einge-baut.

Im Lauf der Jahre konnte ein an-sehnlicher Maschinenpark ange-schafft werden, so dass heute quasijedes private Vorhaben realisiertwerden kann: Küchenbau, Kinder-möbel, Betten, Regale, Wohn-accessoires wie z.B. kunstvolleHolzschalen, aber auch künstlerischeObjekte wie Metall- und Holz-skulpturen.

Ausstattung

Die Anzahl der Mitglieder erlaubt es,eine über 300 qm große, in mehrereFunktionsräume aufgeteilte Flächeanzumieten und zu unterhalten.

Die Ausstattung mit Maschinen isthochwertig: In der Holzwerkstattsteht eine Tischkreissäge und eineHobelmaschine von Felder zurVerfügung sowie eine Drechselbankvon Hager, eine Dekupiersäge vonHegner, Hobelbänke von Ulmia,

sämtliche Handmaschinen und Ab-saugmobile von FESTOOL sowieProfi-Handwerkzeuge von Dick undUlmia. Eine Profi-Bandsäge vonHEMA steht auf der An-schaffungsliste.

Die Metallwerkstatt wurde in denletzten Jahren enorm vergrößert undbietet einige Schweißarbeitsplätzesowie zwei Metalldrehbänke (haupt-sächlich zum künstlerischen Gestal-ten mit Schrott). Seit kurzem gibt essogar eine Profi-Fräsmaschine zurHerstellung von Ersatzteilen fürOldtimer (zwei Oldtimerbegeistertesind hier aktiv).

In der Fahrradwerkstatt findet manalle Spezialwerkzeuge zur Fahrrad-reparatur und natürlich eine Fahr-radhaltestange.

Der Ausbau der Werkstatt erfolgtein Eigenarbeit. Durch das breiteBerufspektrum der Mitglieder kön-nen im Grunde alle wichtigen Aus-und Umbaumaßnahmen (von Archi-tektur über Statik, bis hin zurHeizung, Brandschutz, Arbeitssi-cherheit), im Wesentlichen selbergemacht werden.

Die aktuelle Werkstatt war ein still-gelegter Schweinestall, der gemein-sam mit dem Eigentümer 1991 fach-gerecht umgebaut und Jahr für Jahroptimiert wurde.

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40 Holzidee 03

KursWerkstatt intern

Werkstattprinzipien

Die Werkstatt wird ohne großen Ver-waltungsaufwand und (Vereins-)bürokratie betrieben. Dafür gibt esRegeln, die von allen akzeptiert sindund gelebt werden.

Es sind nur nichtkommerzielleArbeiten für den eigenen Bedarf erlaubt.

Dieses Prinzip ist die wichtigsteÜberlebensregel der Werkstattidee.Es wird konsequent verfolgt undzwar nicht allein aus steuerlichenGründen, sondern auch wegen derVerfügbarkeit der Maschinen für dieMitglieder und deren vorzeitigemVerschleiß. Wer kommerziell arbei-ten möchte, muss in eine eigeneWerkstatt investieren.

Die aktiven Nutzer prägen die Werkstatt.

Die Aktivitäten in der Werkstatt wer-den von den jeweiligen Interessendes einzelnen Mitglieds getrieben. Inden Anfängen waren es vor allem dieHolzwerker, Keramiker und Foto-grafen. Also gab es eine Holz-werkstatt, eine Töpferecke und einFotolabor. Später kamen Radfahrerund Metaller hinzu und die Funk-tionsräume veränderten sich. Als dieZeit der selbst entwickelten Bildervorbei war und es keine töpferndenMitglieder mehr gab verschwand dieTöpferecke genauso wie das Foto-labor. Dafür entstanden eine Metall-und eine Fahrradwerkstatt, dieHolzwerkstatt blieb aber immer dasZentrum.

Ein Raum zur Kommunikation und zum Verweilen gehört zum Konzept.

Neue Ideen und Vorhaben entstehenimmer über Kommunikation, z.B.beim wöchentlichen Donnerstags-werkstatttreff am großen Küchen-tisch. Dort wird geplant, verworfen,neu geplant, ausprobiert,

verändert bis hin zur Realisierung.Die passiert manchmal ganz schnell,nicht selten dauert sie aber auchJahre. Gut Ding braucht ebenmanchmal Weile.

Eine verlässliche und vertrauensvolle Kommunikation mit dem Vermieter ist unverzichtbar für das Werkstattmodell.

Zweimal ist die Werkstatt im Laufder Jahre umgezogen (Werkstattver-größerung). Es ist bisher immergelungen, mit den Vermietern einenengen, unkomplizierten Kontaktherzustellen und über die Jahre zuhalten.

Die jährliche Mitgliederversammlung sorgt für die Legitimation des Vereins

Der Vorstand wird jährlich neugewählt. Vorhaben wie Maschinen-kauf oder Nutzungsänderungen wer-den in der jährlichen Mitglieder-versammlung besprochen, beschlos-sen oder abgelehnt.

Vereinsinterne Schulungsangebote

Regelmäßige Maschinenkurse fürMitglieder sorgen für die fachgerech-te Handhabung der Maschinen. DieMaschinennutzung erfolgt auf eigeneGefahr. Die großen Maschinen dürfennur nach einer fachkundigen Unter-weisung genutzt werden.

Sicherheit

Die Beachtung und Vermittlung allerSicherheitsbestimmungen an denMaschinen, Brandschutzmaßnah-men und Unfallverhütungsvorschrif-ten (UVV) ist selbstverständlich.

Benennung von Maschinenpaten

Maschinenpaten sind Ansprech-partner bei Bedienungsproblemen(Hotline) und zur Wartung.

Jedes Mitglied erhält beiVereinseintritt neben der Satzungeinen detaillierten Werkstattleitfa-den mit allen wichtigen Angaben zurWerkstattphilosophie und zu denWerkstattregeln.

Die Idee der Werkstatt hatbereits andere begeistert: wirwissen von geplanten Grün-dungen in Wien und Kalifornien.Weiter so!

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41Holzidee 03

Stuhl “Rot-Blau”

Ein zeitloser Klassiker im Bauhausstil

Der "Rot-Blau" Stuhl ist wohl einesder bekanntesten Beispiele dafür, waspassiert, wenn man ein Möbelstückauf ein Minimum reduziert. In denJahren 1917-18 entwarf der ausgebil-dete Schreinermeister Gerrit ThomasRietveld, sein wohl bekanntestesMöbelstück. Ursprünglich baute erden Stuhl in einer farblosen Vari-ante, erst 1921 bemalte er den Stuhlin den Farben rot, blau, schwarz undgelb. Der architektonische Einflussvon Gerrit Thomas Rietveld ist bis

heute spürbar. Er starb 1964 imAlter von 76 Jahren.

Die Schwierigkeit beim Bau diesesStuhles liegt weniger in den Holzar-beiten, sie verbirgt sich im korrek-ten Anzeichnen und im dreidimen-sionalen Verstehen des Möbel-stückes.

Die Kanthölzer, die wir zum Baubenötigen, haben wir zuvor zuge-schnitten und gehobelt. Falls Sie

keine Hobelmaschine besitzen, lassenSie sich die Leisten von einemSchreiner in Ihrer Nähe auf das an-gegebene Maß hobeln.

Wenn Sie sich durch dieses Möbel-stück gekämpft, und mit dem Schrei-nerdreieck gearbeitet haben, wissenSie jetzt sicherlich, wie man diesesrichtig anwendet und können dieseErfahrung bei Ihren anderen Möbel-projekten mit einbringen.

BaupläneText und Fotos: KursWerkstatt

Detailzeichnung und

Materialliste jetzt als PDF bei

www.kurswerkstatt.de

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42 Holzidee 03

1. Schneiden Sie die einzelnen Leistenund die Armlehnen auf das in derHolzliste angegebene Maß ab. Es istwichtig, dass die Positionen der einzel-nen Leisten durch Schreinerdreieckegekennzeichnet werden.

Dazu den Stuhl in Baugruppen einteilen:die Armlehnen, linkes Seitenteil, rechtesSeitenteil, die Längsstreben und dieQuerstreben. Legen Sie die Leisten sozusammen, wie sie später verbaut wer-den.

Die Basis des Dreiecks ist dabei immerunten oder hinten, die beiden unterenEcken markieren die rechte und die linkeSeite. Jetzt werden alle Verbindungenangezeichnet. Nehmen Sie sich dazu dienötige Zeit. Bei diesem Möbel ist dasAnzeichnen zeitaufwändiger als das fol-gende Fräsen der Verbindungen.

1.1 1.2 1.3

2. Zeichnen Sie die genauen Positionender Kreuzungspunkte zwischen denLeisten an. Markieren Sie auch, ob derVerbinder längs oder quer in der Leistesitzt. Dabei systematisch Baugruppe fürBaugruppe vorgehen. Um die genaueLeistenbreite anzuzeichnen, am Bestenein Abfallstück von der Originalleistebenutzen.

Die DOMINO Dübel werden mittig in dieLeisten gefräst. Bei unserem Leisten-querschnitt von 30 mm x 30 mm heißtdas, die Mitte der Fräsung ist bei 15 mm.Da die Unterkante der DOMINO Dübel-fräse 10 mm von der Mitte des Fräsersentfernt ist, brauchen Sie zum genauenFräsen noch einen weiteren Strich.Dieser Strich muss 5 mm von der ange-zeichneten Leistenkante entfernt sein.

Alternativ kann auch beim Fräsen eine 5 mm dicke Holzleiste dazwischen-gelegt werden. Bauen Sie in die Fräseden 5 mm Fräser ein. Sie können für dieBerbindung auch herkömmliche Rund-dübel verwenden. Achten Sie aber dar-auf, dass Sie pro Verbindung 2 setzenmüssen, da die Verbindung sich sonstverdrehen kann.

2.1 2.2 2.3

3. Montieren Sie den Leistenanschlagauf die DOMINO Dübelfräse und stellenihn auf die Leistenbreite ein. Wir verwen-den DOMINOS Größe 5 x 30. DieFrästiefe muss also auf 15 mm einge-stellt werden, wie folglich auch die Höheder Klappe auf 15 mm eingestellt wird.Alle Löcher werden mit der genauenDübelbreite gefräst. Schaffen Sie aufdem Arbeitstisch einen Anschlag, gegen

den die Leiste beim Fräsen gedrücktwird. Zuerst die Löcher quer zur Faser-richtung und dann alle Löcher ins Quer-holz fräsen. Um die Löcher längs zurFaser zu fräsen, müssen Sie den Leis-tenanschlag entfernen. Zum genauenAnlegen der Fräse bei den längs liegen-den Löchern, die beiden Skalen obenauf der Klappe benutzen.

Die Klappe muss immer komplett aufder Leiste aufliegen. Um die Löcher indie Armlehnen zu fräsen, mit einerZwinge ein Restholz als Anschlag auf dieangezeichnete Linie spannen.Vergewissern Sie sich, dass Sie auchkein Domino-Loch vergessen haben.

3.1 3.2 3.3

Baupläne Text und Fotos: KursWerkstatt

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43Holzidee 03

4. Fasen oder runden Sie alle Kanten aneiner stationären Fräse oder mit einerKantenfräse. Wenn das Holz beimFräsen schwarz wird, muss die Drehzahlreduziert oder die Vorschubgeschwin-digkeit erhöht werden. Schleifen Sie alleFlächen mit einer Kantenschleifmaschineoder einem Handschleifklotz.

Alternativ können Sie auch die Leistenzusammenspannen und sie dann miteinem Exzenterschleifer schleifen.Schleifen Sie die Fasen oder Rundungenmit einem Handschleifklotz nach. DerLetzte Schliff sollte mit der Körnung P 180 gemacht werden. Wenn das Holzmit einer Beize eingefärbt werden soll,ist es notwendig die Leisten zu "wässern".

Dazu müssen Sie das Holz mit einemfeuchten Schwamm abreiben und trock-nen lassen. Nach dem Trocknen schleifenSie die hoch stehenden Fasern noch ein-mal mit Körnung P 180 weg.

4.1 4.2 4.3

5. Legen Sie vor dem Verleimen ausrei-chend Zwingen bereit. Wir habenUniClamp's von Bessey verwende. Diesehaben den Vorteil, dass man keine Zula-gen (Restholz zum Schonen der Ober-fläche) benutzen muss. Geben Sie denLeim an den Flanken der Dübellöcheran. Zunächst die beiden Seitenteile desStuhls verleimen.

Kontrollieren Sie die Rechtwinkligkeitmit einem Winkel. Wenn der Leimgetrocknet ist, die beiden Seiten mit denQuerstreben und am Schluss die Arm-lehnen festleimen. Stechen Sie denüberschüssigen Leim nach dem Trock-nen mit einem scharfen Stemmeisenweg. Während der Leim trocknet, kön-nen die Bretter für die Sitzfläche und dieRückenlehne zugeschnitten werden.

Schneiden Sie auf einer Tischkreissägedie Anschlagleiste für die Rückenlehnezu. Fräsen Sie in die schräge Flächezwei DOMINOS. Beim Fräsen der Gegen-löcher in die Rückenlehne muss, umnicht durchzufräsen, eine Sperrholz-platte dazwischen gelegt werden.

5.1 5.2 5.3

6. Schleifen Sie die Rückenlehne und dieSitzfläche, dann die Leiste an dieRückenlehne leimen. Kontrollieren Sieden Stuhl auf raue Stellen und Leim-reste und schleifen diese eventuell nach.Wenn Sie Ihren Stuhl in den Original-farben gestalten möchten, müssen Sieihn mit deckenden Farben streichenoder spritzen. Wir haben uns für eineVariante mit transparent geöltem Gestell

und bunt gebeizter Rückenlehne undSitzfläche entschieden. Die Beize wirdsatt mit einem speziellen Pinsel aufge-tragen und am Schluss in Faserrichtungverstrichen. Nach dem Trocknen müssenSie diese Flächen auch ölen. Dazu dasÖl mit einem Pinsel auf das Gestell undauf die Sperrholzbretter auftragen. Nacheiner Trocknungszeit von ca. 15 Minutendas überschüssige Öl mit einem Lappen

wegreiben. Nach dem Trockenen müs-sen Sie alles mit Schleifpapier KörnungP 320 zwischenschleifen. Schleifen Siebei den gebeizten Flächen besondersvorsichtig. Tragen Sie, für eine gepfleg-te Oberfläche, zwei weitere Ölschichtendünn mit einem Lappen auf.

6.1 6.2 6.3

Stuhl “Rot-Blau”

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44 Holzidee 03

Know-how Text und Fotos: Stephan Moeres

Das Klebeband

Gehrungsverleimung ganz einfach

Sie wollen einen Schubkasten, einen Korpus o. ä. aufGehrung verleimen. Dabei stellt sich oft heraus, dass sichdies mit normalen Schraubzwingen nicht gut bewerkstel-ligen lässt. Die Lösung kann manchmal so einfach sein:handelsübliches Klebeband. Am besten kaufen Sie eins, das sich etwas dehnen lässt,um besser Spannung aufbauen zu können. Auf keinenFall sollten Sie einfaches braunes Packband nehmen, dadieses meist Rückstände hinterlässt, die gerade beiMassivholz aufwändig heraus geschliffen werdenmüssen.

Hinweis: Verwenden Sie bei der Gehrungsverleimungmit Klebeband keinen Expressleim, da dieser zu schnellabbinden würde und Sie eventuell an der Bündigkeit derGehrungen noch etwas korrigieren müssen.

2. Ziehen Sie nun am besten mit Hilfeeines Klebeband-Abrollers dasKlebeband über die zu verleimendenWerkstücke. Sie müssen dabei nicht diegesamte Breite Ihrer Werkstücke mitKlebeband zukleben, denn …

1. Legen Sie die Werkstücke in der rich-tigen Reihenfolge mit der Innenseitenach unten auf einen Werktisch, so dasssich die Spitzen der Gehrungen obenberühren. Legen Sie die Kanten gegeneine gerade Leiste an, damit dieGehrungsverleimung bündig wird.

3. … um nachher beim Verleimen denArbeitstisch nicht unnötig mit Leim zuverschmutzen, kleben Sie quer überjeden Gehrungsstoß einen kurzenKlebeband-Streifen.

5. Sie können jetzt in den GehrungenLeim angeben, eventuell noch eineneingenuteten Boden oder eine Füllungeinsetzen und die Schublade oder denKorpus „zusammenklappen“. Tipp: Überschüssiger Leim sollte sofort nach dem Verleimen mit einemfeuchten Tuch entfernt werden.

4. Drehen Sie anschließend dieverklebten Teile herum, so dass dieAußenseiten des Werkstückes auf demTisch aufliegen.

6. Lediglich über die letzte Gehrungmüssen Sie jetzt noch etwas Klebebandziehen, um auch diese zu verleimen.Prüfen Sie nach diesem Vorgang IhrWerkstück direkt auf Winkligkeit,entweder mit einem Winkel oder indemSie die beiden Diagonalen messen undvergleichen.

Arbeitsablauf

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45Holzidee 03

Text und Fotos: Stephan Moeres

Die Lackziehklinge

Praktischer Helfer bei der Oberflächenbehandlung

Wenn Sie eine Oberfläche lackierenmöchten, sollten Sie sich im Klarendarüber sein, dass eine MengeSchleifarbeit auf Sie zukommt.Wenn man da schon einen Schleif-gang sparen kann, gewinnen SieZeit, ohne dass das Ergebnis darun-ter leidet.

Sie schleifen Ihre Holzoberfläche wiegewohnt vor dem ersten Grundier-vorgang stufenlos bis zu einer 150eroder 180er Körnung. Die Werk-stücke werden nun grundiert. An-schließend stellen sich die Faserndes Holzes hoch und Sie müsstenvor dem zweiten Auftrag der Grun-dierung ein weiteres Mal schleifen,um eben diese Fasern abzunehmen.An dieser Stelle kommt die Lack-ziehklinge zum Einsatz, ein preis-wertes Hilfswerkzeug, das manbereits für ca. 4,- s im Fachhandelerhält. Sie ziehen nämlich jetzt dieaufgestellten Fasern mittels Grat,der sich an der Ziehklinge befindet,einfach ab und glätten somit dieOberfläche. Sie sollten dabei immerin Faserrichtung arbeiten und dieZiehklinge abwechselnd von beidenSeiten aus benutzen. Es stellt sichdabei eine „wedelnde“ Bewegung ein. Der zweite Grundiervorgang kannsomit ohne weiteres aufwändigesSchleifen durchgeführt werden.

Bevor nun der Fertiglack aufgetra-gen werden kann, müssen Sie aller-dings noch mal zum Schleifgerätgreifen und je nach gewünschterOberfläche mit bis zu 320er Körnungzwischenschleifen.

Know-how

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46 Holzidee 03

Neuheiten und Trends Text und Fotos: Spax

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47Holzidee 03

Text und Fotos: Festool

Endlich eine Kappsäge, die den Namen Festool verdient

Seit April gibt es von Festool eine neue Kapp-Zugsäge - die KAPEX KS 120. Sie überzeugtdurch ihre Präzision, große Schnittkapazität undihre auffallend kompakte, leichte Bauweise. Mitihren einzigartigen, neuen Detaillösungen wird siejeden Heimwerker und Innenausbauer begeistern,weil man mit ihr einfach, exakt und variabelhochwertige Ergebnisse erzielt.

Mit der KAPEX erweitert Festool seinProgramm an halbstationären Sägenin Richtung einer Kappsäge mit Zug-mechanismus. Wie von Festool ge-wohnt, finden sich an der KAPEXzahlreiche praxisnahe Detaillösung-en wie Doppellinien-Laser, einfacheFeinjustierung des Neigungswinkelsmittels Drehgriff, eine Schmiege, mitder Winkel problemlos abgenommenund übertragen werden können, undvieles mehr. Die KAPEX: Viele Details,Schnittvolumen einer Großen undHandlichkeit einer Kleinen - eineechte Festool Maschine.

Präzise und komfortabel Der Doppellinien-Laser zur Schnitt-stellenmarkierung der KAPEX zeigtganz exakt die Breite des Säge-schnitts auf dem Werkstück an. Derneuartige Dopellinien-Laser ermöglichtein bequemes Anlegen der Werk-stücke von links oder rechts - unddamit besonders einfache undschnelle Arbeitsabläufe. Für einehohe Präzision sorgen die zusätzlicheNeigungswinkel-Feinjustierung undder Drehteller: Das Sägeblatt derKAPEX kann beidseitig bis 47° ge-neigt und der Drehteller bis 50° bzw.60° gedreht werden. Die Winkel sinddurch die komfortable Schnell-klemmung und die gut ablesbarenSkalen zügig eingestellt und mit derNeigungswinkel-Feinjustierung exaktnachjustiert. So gelingen selbst kom-plexe Schnitte wie Doppelgeh-rungsschnitte im Handumdrehen.Die in der Schmiegengarage mitge-lieferte Winkelschmiege ermöglichteine einfache, präzise und fehlerloseÜbertragung der Winkelhalbierendenvon Innen- bzw. Außenwinkeln aufdie KAPEX - ohne Messen, ohneRechnen, ohne Ungenauigkeiten.Das funktioniert auch ganz einfachbei komplexen Winkeln, denn die Win-kelhalbierende wird von der Win-kelschmiege automatisch ermittelt.

senkrecht am Anschlag in "originalWandlage" zu bewältigen. Der Frei-raum hinter dem Flansch macht diesmöglich. Alle Skalen sind gut lesbar,abriebfest und ihre Zeiger justierbar.Die Entriegelung der Schutzhaubeist im zweistufigen Schalter inte-griert und ebenso wie die Sicher-heits-Einschaltsperre rechts- undlinkshändig bedienbar. Der schnelleund komfortable Sägeblattwechselerleichtert das schnelle Umrüstenund spart somit Zeit und Geld. Dennje komfortabler und schneller derSägeblattwechsel, desto materialge-rechter wird in der Praxis gearbeitet.Besonders praktisch ist auch bei derneuen Kapp-Zugsäge, dass alleFunktionen und Einstellungen be-quem, schnell, präzise und sichervon vorne zu bedienen sind.

Vielfältig, schnell und sicher kap-pen mit hohem Bedienkomfort Ein ebenso entscheidender Vorteilder KAPEX ist seine große Schnitt-kapazität. Diese erhält sie durchseine einzigartige Sonder-Kapp-stellung, die sowohl das Sägen vonsehr hohen Werkstücken bis zu 120mm hohen Leisten als auch sehrbreiten Werkstücken bis zu 305 mmgestattet. So sind selbst Decken-abschlussleisten und Kranzprofile

Neuheiten und Trends

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48 Holzidee 03

KAPEX Text und Fotos: Festool

Kompakt, leicht und transporta-bel Die KAPEX ist ganz auf den Einsatzan wechselnden Arbeitsorten ausge-legt. Dank Transportsicherung, Aus-zugsklemmung, Kabelwicklung, prak-tisch angeordnete Griffmulden und nur21,5 kg Gewicht ist die KAPEX sehrhandlich und lässt sich leicht trans-portieren. Durch die innovative Dop-pelsäulenführung steht an der Rück-seite der Maschine nichts mehr überund nichts fährt hinten aus. Damitist der Holzwerker auf jede Anfor-derung an den unterschiedlichstenEinsatzorten bestens ausgerüstet.

Äußerst variabel in denAnwendungenDie KAPEX ist in ihrem Anwen-dungsspektrum einzigartig. Es istganz egal, ob Bretter, Paneele,Bohlen oder Leisten gekappt werdensollen. Mit all den cleveren Funkti-onen ist die KAPEX perfekt für dasEinpassen von Sockel- und Deckleis-ten bis 120 mm Höhe, das Ablängenvon Brettern und Paneelen bis 305 x88 mm, das Einpassen von Kranzpro-filen bis 168 mm in "original Wand-lage", das Kappen von Kanthölzernund Balken bis 88 mm Dicke, sowiedas Kappen von NE-Metallen undKunststoffen. Was diese Kappsägean Schnittkapazität bietet, liegt weitüber dem, was bei einer so kompak-ten Bauform und einem so geringenGewicht erwartet wird.

Schnell arbeiten mit SystemDie KAPEX kann je nach Bedarf mitZubehörkomponenten wie demMultifunktionstisch, Kappanschläge,Werkstückklemmen etc. zu einerrichtigen Sägestation ausgebautwerden. So werden beispielsweisedurch die Kappanschläge mit inte-grierter Maßskala und den ergänzen-den Anschlagreitern Wiederhol-schnitte zum Kinderspiel. Festoolbietet zur KAPEX eine interaktiveAnwendungs-CD-ROM IPT (Inter-active Product Tour) mit umfangrei-chen Anregungen, Erklärungen undAnwendungsbeispielen.

IPT hier bestellen unterwww.festool.de

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49Holzidee 03

Hato Barhocker

Der Barhocker - Die Variante zum Hocker Hato

Bereits nach dem ersten Kurs“Hocker Hato” erkannten wir dasPotential, das hinter unserem kleinenHocker steckt und entschieden uns,eine Barhocker-Variante zu bauen.In den nachfolgenden Arbeitsschrit-ten haben wir, anstatt des Zapfen-stemmens von Hand, die DOMINODübelfräse als Verbindungssystemfür die Hockerteile benutzt. DieseArbeitsweise ist natürlich auch pro-blemlos auf den kleinen Hockeranwendbar.

Die Breite des Hockers bleibt in derBar-Variante gleich, die Beine wer-den länger, sind aber in derGesamtbreite gleich und wirkendadurch schlanker. Um eine bessereKippstabilität zu erreichen, habenwir die Tiefe des Hockers vergrößert.Da wir die Anzahl der Leisten nichtverändern wollten, haben wir diefünf mittleren Leisten und denAbstand zwischen diesen breitergemacht. Um die gesamte Stabilität

zu erhöhen, kommt zwischen diebeiden Querstreben noch eine mitt-lere Strebe, die oben mit einerEdelstahl- oder Eisenauflage verse-hen wird. Dieser Artikel ist eine Ergänzungzum Hato Bauplan den Sie unterwww.kurswerkstatt.de oder indiesem Heft bestellen können. Imfolgenden Beitrag sind die Arbeits-schritte dargestellt, die vom Bauplanabweichen.

Text und Fotos: KursWerkstatt Baupläne

Detailzeichnung und

Materialliste jetzt als PDF bei

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50 Holzidee 03

1. Die Beine werden nur auf der späte-ren Innenseite gefräst, die Außenseitemuss schon zuvor gehobelt werden.Zeichnen Sie sich die Kontur der Beineauf das Holz auf und sägen Sie miteiner Stichsäge oder Bandsäge, mit ca.2 mm Fräszugabe die Rohlinge für dieBeine aus. Spannen Sie die Schabloneauf dem Arbeitstisch fest und schraubenmit zwei Schrauben das Bein darunter.

Die Schablone hat im Vergleich zu der,beim kleinen Hocker eingesetzten, kei-nen Überstand für einen Zapfen. Dieobere gebogene Brüstung wird gleichmit der Kontur der Beine mitgefräst.Fräsen Sie nun mit einer Oberfräse,einem 20 mm Fräser und einer 24 mmKopierhülse, die Kontur der Beine. BeimFräsen ist es wichtig, dass der vordereHandgriff der Fräse immer innerhalb der

Schablone geführt wird. Schieben Siealso die Fräse vor sich her und folgender Kontur der Schablone. Wenn alleTeile gefräst sind, markieren Sie sichjeweils die Teile für ein Seitenteil mitdem Schreinerdreieck. Zeichnen Sie sichdie Positionen der Verbindungen an.

1.1 1.2 1.3

2. Zeichnen Sie sich auch den jeweiligenMittelstrich an, an dem die DOMINODübelfräse angelegt wird. Schneiden Siedie beiden Querstreben auf das angege-bene Maß, ab. Die mittlere Strebe wirdauf beiden Seiten schräg geschnitten.Bauen Sie den 10 mm Fräser in dieDübelfräse ein.

Die Höhe der Klappe wird so eingestellt,dass der DOMINO Dübel mittig in den30 mm dicken Beinen sitzt. Der 10 mmDOMINO ist 50 mm lang und wird aufbeiden Seiten gleich tief eingefräst, dieFrästiefe also auf 25 mm einstellen.Nachdem die Verbindungen zwischenSitzfläche und Beinen gefräst sind, ver-stellen Sie die Fräshöhe so, dass Sie bei

den 20 mm dicken Querstreben in dieMitte fräsen. Für die Verbindung zwischenQuerstrebe und den Beinen bleibt dieFrästiefe gleich. Fräsen Sie zunächst dieLöcher in die beiden Querstreben. BevorSie die Löcher in die Beine fräsen müs-sen Sie die Klappe am Domino 3 mmhöher stellen, damit die Streben späterzurückstehen.

2.1 2.2 2.3

3. Bei der Mittelstrebe muss dieFrästiefe auf 28 mm verändert werden.Fräsen Sie zunächst die Löcher in dasQuerholz der Strebe und stellen danndie Frästiefe auf 15 mm. Fräsen Sie dieLöcher in die Flächen der beidenQuerstreben. Dieser DOMINO muss vordem Verleimen um ca. 5 mm gekürztwerden. Nachdem alle Verbindungengefräst sind, runden Sie die Kanten mit

der Oberfräse und schleifen Sie alleTeile. Kleben Sie zunächst die DOMINOSoben in die Beine ein und verleimen Siejeweils zwei Beine und eine äußereLeiste zu einem Seitenteil. Nachdem derLeim getrocknet ist, die 20 mm Verbin-dungslöcher mit einem Forstnerbohrernachbohren. Nun werden die DOMINOSin das Querholz der Streben eingeleimt.

Die Streben müssen Sie so miteinanderverleimen, dass ein "H" entsteht. KlebenSie die Edelstahlstäbe in die Seitenteileein und schieben, mit dazwischen lie-genden Abstandsklötzen, nacheinanderalle Sitzleisten auf. Immer bevor dieLeiste auf dem Klötzchen aufliegt,Kleber rund um den Stab angeben unddie Leiste darüber schieben.

3.1 3.2 3.3

Baupläne

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51Holzidee 03

4. Wenn die letzte Leiste aufgestecktist, Kleber in den Löchern des zweitenSeitenteils und Leim in den Dübel-löchern angeben. Stecken Sie die ver-spannten Streben in die unterenDübellöcher und stecken von oben daszweite Seitenteil auf. Alles wird fest mitZwingen verspannt. Achten Sie darauf,dass der Stuhl nicht kippelt.

Um die Schuhe ohne Beschädigung aufder unteren Strebe aufstellen zu können,kleben Sie Flacheisen oder Edelstahl auf.Dazu einfach den PU Kleber auf demStahl angeben und die Leiste mitZwingen auf der mittleren Strebe fixieren.Nach dem Aushärten müssen noch alleKleberreste entfernt und raue Stellenam Stuhl nachgeschliffen werden.

Die Kleberreste auf den Edelstahlstangenkönnen Sie durch kratzen mit einemschmalen Stemmeisen entfernen unddie Stangen anschließend noch einmalmit Schleifvlies bearbeiten. Als Ober-flächenbehandlung empfehlen wir Öl.

4.1 4.2 4.3

Hato Barhocker

Schnell und effizient: Die Fensterzwinge RELUFIX von BESSEY ToolMit der patentierten Fensterzwinge RELUFIX präsentiertBESSEY Tool die ideale Lösung für Profi-Fensterbauer undambitionierte Hobbyanwender. Fenster lassen sich mit derRELUFIX schnell und effizient einbauen.

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52 Holzidee 03

KursWerkstatt intern Text und Fotos: Stephan Moeres

Das Kurszentrum Aachen wurde imSommer 2000 gegründet und befin-det sich seit 2003 im KolpingBildungswerk. Auf ca. 150 m² istausreichend Platz zum kreativenArbeiten für Menschen, denen derUmgang mit dem Werkstoff Holzbesonders viel Freude bereitet.

Die Räume werden ausschließlichvom Kurszentrum genutzt und sindauf das Kursangebot abgestimmt.Ausreichend vorhandene handge-führte und stationäre Elektrowerk-zeuge sowie klassische Handwerk-zeuge bieten dem Teilnehmer nahe-zu alle Möglichkeiten der Holz-bearbeitung. Dabei stehen der sichereUmgang mit den Werkzeugen sowiedie fachlich korrekte Ausführung derArbeiten stets im Vordergrund. Ziel ist es, Anwendungen und Mög-lichkeiten aufzuzeigen, die demKursteilnehmer weiterhelfen, seineIdeen und Vorstellungen selbststän-dig zu verwirklichen. Das Kursangebot ist weit gefächert,so dass sich die Kurse sowohl anAnfänger als auch an erfahreneHeimwerker richten.

Die Beweggründe, einen Kurs in derKursWerkstatt zu besuchen sind ver-schieden. Während die einen denAusgleich zu ihrem Beruf bei uns fin-den, suchen die anderen nachGleichgesinnten zum Informations-austausch.

Kursvielfalt aus der Kaiserstadt

VielfältigesKursangebot

Das Kurszentrum in Aachen

Das Kurszentrum Aachen ist bekanntdafür, viele neue Ideen und Kurse zuentwickeln. So entstanden hier dieProjekte Liegestuhl, Gartenbank,Gartensitzgruppe, Werkzeugkiste,

Spezialkurse

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53Holzidee 03

Grundkurse

Möbelbau mit modernenElektrowerkzeugen (K1)

Richtige Anwendung derOberfräse (K2)

Holzverbindungen mit derOberfräse (K3)

Tischlern mit stationärenElektrowerkzeugen (K5)

Oberflächentechnik (K6)

Bau eines kleinen Tisches (K7)

Klassische Holzbearbeitung mitHandwerkzeugen (K9)

Bilderrahmen (K10)

Möbelbau mit modernenBeschlagstechnik (K11)

Spezialkurse

Krippenbau für Eltern und Kind

Küchenbau

Holzkundekurs

Schaukelpferd

Spieltisch

Sitzbank

Werkzeugschrank

Kursauswahl

Schaukelpferd, Kindersitzgruppeund Haushaltsleiter. Diese und wei-tere Projekte können in den ent-sprechenden Spezialkursen gebautwerden. Weiterhin werden zahlrei-che Grund- und Aufbaukurse ange-boten, die den Einstieg und dieVertiefung in die Holzbearbeitungermöglichen sollen.

Kursleiter Stephan Moeres gehörtals ausgebildeter Tischler seit vierJahren zum Team des KurszentrumsAachen. Seit zwei Jahren leitet erdieses eigenständig.

In der Kurssaison 2007 bietet er sei-nen Kursteilnehmern die Möglich-keit, ein eigenes und selbstständiggeplantes Projekt in einem der in-dividuellen Möbelbaukurse zu reali-sieren.Für alle Maschinenarbeiten stehendazu die in der KursWerkstatt vor-handenen Handmaschinen und sta-tionären Maschinen zur Verfügung.Die Kursteilnehmer entwerfen, ge-stalten und planen ihr Möbelstückselbstständig und fertigen die zumBau nötigen Zeichnungen selber an.Zur Planung gibt es an einem Abendvor Kursbeginn ein gemeinsamesTreffen.

IndividuelleMöbelbaukurse

Immer einen Besuch wert!

Aufgrund der Lage am Dreiländer-eck Belgien, Niederlande, Deutsch-land und der Nähe zu Großstädtenin der Umgebung hat das Kurs-zentrum Aachen ein großes Einzugs-gebiet. Viele Kursteilnehmer kom-men für die zahlreichen Spezial-kurse von weit her. Übernachtungs-möglichkeiten zu finden ist keinProblem. Verbinden Sie doch einfachdas Kurserlebnis mit einem Kurz-ausflug in die schöne KaiserstadtAachen.

Wenn Sie sich für die Kurse imKurszentrum Aachen interessieren,können Sie sich unter der folgendenAdresse anmelden, Informationeneinholen oder das aktuelle Kurs-programm als Flyer anfordern.

Kurszentrum AachenStephan MoeresJosefstraße 6652080 AachenTel.: 0241 9551100Fax: 0241 [email protected]

Anschrift Werkstatt:Kurszentrum AachenFeldchen 1752070 Aachen

Blick vom Aachener Dom auf den Münsterplatz

Kontakt

KursWerkstatt intern

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54

In der letzten Holzidee habe ich Ihnengezeigt, wie Sie eine Vorrichtungbauen, mit der man schnell und prä-zise Schlitz- und Zapfenverbindung-en mit einer Oberfräse herstellenkann. Da mit dieser unscheinbarenHolzkiste aber, neben Schlitz undZapfen, noch viele weitere klassi-sche Holzverbindungen möglichsind, wurde sie kurzerhand "Zauber-kiste" getauft. Dass die Kiste diesenTitel zu Recht verdient, erfahren Sieauf den nächsten sechs Seiten. Denn

ich hatte Ihnen ja schon im erstenTeil versprochen: (fast) nichts istunmöglich!

Alle Verbindungen basieren auf derTechnik, eine Schablone mit derKopierhülse abzufahren. Der Hülsen-durchmesser ist bei allen hier ge-zeigten Schablonen und Verbindungengenau 17 mm. Bis auf die Herstellungvon Gratzapfen (schwalbenschwanz-förmiger Zapfen) und offenen Zinkenwerden ausschließlich gerade Nut-

Zauberhafte Holzverbindungen

Mit der "Zauberkiste" aus dem letzten Heft und den passendenEinlegeschablonen sind viele klassische Holzverbindungen ein Kinderspiel!

Baupläne Text, Fotos, Zeichnung und Entwurf: Guido Henn

Holzidee 03

loserZapfen

Nut-zapfen

Grat-zapfen

Dübel

offeneZinken

fräser verwendet. Benutzen Sieaber, wenn möglich Spiralnutfräser,da sie im Gegensatz zu normalenNutfräsern einen ziehenden Schnittaufweisen und deshalb das Fräser-gebnis wesentlich sauberer ausfällt.Zum Testen der Verbindungen kön-nen Sie aber auch die normalenNutfräser einsetzen, denn nach demVerleimen ist davon sowieso nichtsmehr zu sehen.

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55Holzidee 03

Loser Zapfen undNutzapfen

Gratzapfen

Werkstück hochkant einspannen undzuerst einen Schlitz in die Stirnkantenfräsen. Lassen Sie am Ende noch je ca.5 mm Material stehen.

Dann fräsen Sie den gleichen Schlitz indas Gegenstück. Danach müssen Sie nurnoch den losen Zapfen als Verbindungeinstecken.

Zunächst einen normalen Zapfen anfrä-sen. Dann die Frästiefe um 6 mm ver-ringern und den Zapfen mit einer Aus-klinkung versehen. Dazu werden einfachzwei passende ...

... Brettchen als Begrenzung eingelegtund mit der Kopierhülse abgefahren. ZumSchluss wird der Zapfen z. B. bei einemTischgestell noch um 45º abgeschrägt.

Diese unkonventionelle Verbindunghält aufgrund der schwalbenschwanz-förmigen Zapfen, die man einfach indie entsprechende Nut schiebenmuss, sogar ohne Leim und ohneden Einsatz von Zwingen. Der Trickist allerdings, die Passgenauigkeitder Verbindung so zu gestalten, dassbeide Holzteile absolut spielfrei(nicht zu fest oder zu locker) zusam-menpassen. Daher ist es besonderswichtig, zuerst die Gratnut herzu-stellen und danach erst die dazupassende Gratfeder bzw. Gratzapfen.

Die besten Ergebnisse erzielen Siemit einem Grat- und Zinkenfräsermit 10º Schräge und einer Nutzlängevon 16 mm (z. B. Festool Best. Nr.:491164). Mit diesem Fräser könnenSie in einem Arbeitsgang die Gratnutin die Stollen (z. B. Tischfuß) einfrä-sen und anschließend an die Zargenin zwei Arbeitsschritten den Grat-zapfen anfräsen.

Spannen Sie zuerst den Fußstollen in dieVorrichtung und fräsen Sie mit Hilfe derSchlitzschablone eine Gratnut, die ca. 3-5 mm kürzer ist als die Zargenbreite.

Danach spannen Sie die Zargen hoch-kant in die Vorrichtung und verschiebenden Schablonenträger so, dass Sie ander vorderen Kante einen einseitigenGrat anfräsen.

... etwas nach hinten verschoben wer-den. Zum Schluss den Zapfen an einerSchmalkante noch ein wenig "absetzen",damit er etwas über die Gratnut gescho-ben werden kann.

Danach wird die Zarge gedreht undauch die andere Kante angefräst. TestenSie, ob Gratfeder und Nut passen. Sitztdie Feder zu stramm, muss derSchablonenträger ...

1

1

1

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2

2

2

Schlitz, Zapfen, Dübel

Am einfachsten stellen Sie mit derKiste eine Verbindung mit einem losenZapfen her. Dazu benötigen Sie nurdie Schlitzschablone und eine derSchlitzgröße entsprechende Holzleiste,die später einfach - wie ein Dübel -als Verbindung zwischen die beidenHolzteile eingesteckt wird. Die Kantender Holzleiste runden Sie mit einempassenden Viertelstabfräser ab.

Ein Nutzapfen wird im Grunde genau-so hergestellt, wie eine normaleSchlitz- und Zapfenverbindung, aller-dings mit einem Unterschied: derZapfen wird im oberen Bereichetwas ausgeklinkt bzw. verkürzt. DerSchlitz im Gegenstück wird dann derAusklinkung entsprechend ange-passt. Diese Verbindung wird vorallem im Gestellbau z. B. bei Tisch-fuß und Zarge eingesetzt.

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Selbst mit einer Bohrhilfe sind senk-rechte Dübellöcher nur schwer her-zustellen. Die Oberfräse ist aber auf-grund des Tauchprinzips allen Hilfs-mitteln und Bohrmaschinen an Prä-zision haushoch überlegen und derbeste mobile Bohrständer, den esgibt. Die Fräse benötigt lediglich einePositionierungshilfe am Werkstück.Diese Funktion übernimmt unsere"Zauberkiste" samt einer einfachenSchablone. Dabei spielt es keineRolle, ob Sie eine 90 Grad Eck-verbindung oder eine T-Verbindungherstellen möchten, ja sogar Gehr-ungen können mittels schrägstellba-rem Anschlag mit Dübeln verbundenwerden. Wenn Sie die Schablone mit17 mm Auskerbungen versehen (s.Zeichnung) muss die Fräse nur nochvon einer Auskerbung in die nächstegeschoben werden. Sie können aberauch eine Schablone mit 17 mmBohrungen benutzen.

Baupläne

Holzidee 03

Dübeln

Das Spannelement (Festool Best.Nr.:488030) wird einfach in der 20 mm Bohr-ung befestigt und hält das Werkstückauch bei größerem Druck von oben sicherfest. Die Schnellspanner alleine reichenbeim Dübeln nicht aus!

Danach die Werkstückmitte genau aufdas Gegenstück übertragen.

Beim Dübeln von Gehrungen wirdzunächst der Anschlag schräg gestellt.Dann wird das Werkstück mit demSchnellspanner fixiert und ein bis zweiDübellöcher gebohrt.

Zum Schluss stecken Sie die Dübel einund überprüfen die Passgenauigkeit derVerbindung.

Das Werkstück genau mittig unter derSchablone fixieren und die Kopierhülseeinfach in die 17 mm Auskerbung schie-ben. Danach die Fräse samt Dübelbohrer(speziell für hochtourige Oberfräsen!)nach unten drücken.

Anschlag umbauen und Werkstück vonder Seite einschieben.

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3 4

21

Mittenmarkierungen von Werkstück undSchablone genau ausrichten undWerkstück mit Schnellspanner fixieren.

Das Ergebnis ist absolut perfekt. DieseEckverbindung mit Dübeln ist nicht nuräußerst stabil, sondern kann sich beimVerleimen auch nicht verschieben.

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Dübelschablone

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57Holzidee 03

Rasterschabloneherstellen

Damit Sie einen Holzanschlag an denPrecisio-Anschlag schrauben können,müssen Sie zuerst auf der Rückseiteeine Nut einfräsen.

Danach schrauben Sie eine 4 x 35 mmSpaxschraube mit Schaft ca. 100 mmvom Leistenende ein. Unbedingt mitBohrständer vorbohren!

Am Precisio-Anschlag befinden sichaußen zwei Löcher. Schrauben Sie dortden Holzanschlag mit zwei Spaxschrau-ben fest.

Machen Sie sich 15 mm vom Schablonen-ende eine Markierung und justieren SieAnschlag und Sägeblatt genau nach dieserMarkierung. Sägblatthöhe auf 35 mmeinstellen und Schablone hochkant ein-sägen.

Schablone mit Sägeschnitt genau auf denAnschlagstift stecken und Anschlag soverstellen, dass im Abstand von 29 mmein zweiter Schnitt entsteht. Nach die-sem Raster alle weiteren Schnitte sägen.

Anschlag nicht verstellen und vom erstenSchnitt aus einen weiteren sägen, derenäußere Schnittkanten genau 17 mm ent-fernt sind (unbedingt mit Messschieberprüfen!)

Den glatten Schafthals lassen Sie kom-plett vorstehen und sägen nur den Kopfder Schraube mit einer Eisensäge ab.

Die Dübelschablone und auch dieZinken- und Schwalbenschwanz-schablonen besitzen Aussparungenoder Ausklinkungen, die in einembestimmten Raster angeordnet sind.Diese festen Abstände müssen vorallen Dingen bei den beiden Schab-lonen für die offenen Zinken immergleich sein und dürfen auch nichtgeringfügig voneinander abweichen.Diese Präzision kann man nichtdurch einfaches Anzeichnen errei-chen. Hierfür benötigt man einenspeziellen, selbstgebauten Anschlagmit einem Anschlagstift. Dabei über-nimmt der Stift zwei Funktionen:zum einen kann man ein Brett dage-gen stoßen (Bild 5) und zum ande-ren kann man den Sägeschnitt aufden Stift aufstecken (Bild 6) und sobeliebig viele Sägeschnitte mit demgleichen Abstand (Raster) zueinan-der sägen. Das gelingt aber nur,wenn Sägeschnittbreite und Stift-durchmesser hundertprozentig über-einstimmen. Nur wie finde ich einenStift, der genau zu meinemSägeblatt passt? Dazu sollten Siezunächst einmal in ein Multiplex-brettchen mit Ihrem Sägeblatt hoch-kant einen Schnitt machen. Dannnehmen Sie eine 4 mm dickeSpaxschraube mit Schaft und testen,ob der Schaft ohne Gewinde genauin den Sägeschnitt passt. Ist derSchaft zu dünn, nehmen Sie einfacheine 4,5 mm dicke Schraube. Ist derSchaft nur geringfügig dicker, kön-nen Sie die Schraube benutzen. Siemüssen aber, nachdem die Schraubeeingedreht und der Kopf abgesägtwurde, den Schaft so mit einerFlachfeile nacharbeiten, bis derSägeschnitt absolut spielfrei aufge-steckt werden kann. Das hört sichalles komplizierter an als es ist, aberwenn Stift und Sägeblatt einmal auf-einander abgestimmt sind, könnenSie jedes beliebige gerade oderschräge Raster mit einer Kreissägeeinschneiden. Der Aufwand lohntsich in jedem Fall!

Schlitz, Zapfen, Dübel

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3

5

7

6

Dann, wie auf Bild 6, alle weiterenSchnitte im Raster von 29 mm vorneh-men. So ergibt sich ein Zwischenraummit dem Maß von 17 mm und eine"Zunge" mit 12 mm.

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Baupläne

Holzidee 03

Diesen Schrägschnitt auf den Anschlag-stift stecken und den Abstand vonAußenkante Stift zum Sägeblatt genauauf 29 mm einstellen.

Wenn Sie von der einen Seite alleSchrägschnitte erledigt haben, drehenSie die Schablone um 180º und sägenauch von der anderen Seite.

Die Schwalbenschablone wird mit einemVersatz von nur 30 mm aufgeschraubtund die Kontur ebenfalls mit einemBündigfräser auf das darunter liegendeBrett übertragen.

Wenn Sie alles richtig gemacht haben,erhalten Sie absolut gleichmäßigeSchnittabstände, die genau der untenstehenden Zeichnung entsprechen.Danach müssen Sie ...

... nur noch jeweils zwei Schrägschnittemit einer Bleistiftlinie verbinden undentlang der Linie mit einer Dekupier-oder Stichsäge den Zwischenraum aus-sägen.

Fixieren Sie die Schablone mit zweiSpaxschrauben mit einem Versatz von35 mm und fräsen Sie mit einemBündigfräser eine genaue 1:1 Kopie (mitStichsäge vorarbeiten!).

Legen Sie die beiden Schablonenzusammen und überprüfen Sie, ob beideden gleichen Abstand von einemZwischenraum zum nächsten aufweisen.

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Sägeblatt auf 10º Schräge einstellenund bei 24 mm vom Schablonenendebeginnend je einen Schrägschnitt vor-nehmen.

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Es wird immer der zuletzt gesägteSchrägschnitt auf den Anschlagstiftgesteckt. Bei so vielen Sägeschnittenverliert man schnell den Überblick - alsoaufpassen!

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Zinkenschablone(mit 17 mm Hülse und 12 mm Nutfräser)

Schwalbenschablone(mit 17 mm Hülse und Zinkenfräser Nr. 491164)

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Schlitz, Zapfen, Dübel

59Holzidee 03

Schwalbenschwänzefräsen

Zinken fräsen

Fräsen Sie immer zuerst die Schwal-benschwänze, denn Sie benötigenein fertiges Schwalbenschwanzbrett,um die Festigkeit der Verbindungtesten zu können. Die Festigkeit wirdnämlich einzig und allein über dieZinkenschablone eingestellt. Da dieZinken und Schwalben in einem fest-en, nicht variablen Rasterabstandvon 29 mm angeordnet sind, müs-sen Sie noch darauf achten, dass dieBrettbreite genau darauf abge-stimmt wurde. Das bedeutet, mitden Schablonen können Brettbreitenvon 29 mm bis 203 mm (7 x 29 mm)im Abstand von je 29 mm bearbeitetwerden. Je nachdem wie groß derAnfangs- und Endzinken gewähltwird, können Sie hier aber nochgeringfügig variieren. Vergessen Sieaber beim Fräsen nicht das Aus-reißholz in die Vorrichtung zuschrauben.

Da die Zinkenschablone über dieFestigkeit entscheidet, empfehle ichIhnen zunächst eine Probefräsung aneinem Restholzbrett gleicher Breiteund Stärke. Entfernen Sie also denZinkenfräser und spannen Sieanschließend einen 12 mm Spiral-nutfräser ein. Dieser Durchmesserpasst hervorragend zur 17er Kopier-hülse. Sie können auch einen 10erFräser nehmen, müssen dann aberdie Kopierhülse gegen eine 13,8ertauschen. Spannen Sie danach dasBrett unter die Schablone und fräsenSie die Zinken heraus. Lösen Sie dasBrett und testen Sie, ob es in dieSchwalbenschwänze passt. Sind dieZinken zu groß, müssen Sie nur denSchablonenträger ein wenig nachhinten schieben und das gleicheBrett noch etwas nachfräsen. HabenSie einmal die richtige Positiongefunden, machen Sie sich auf derVorrichtung eine Markierung.

Zeichnen Sie sich zuerst die Holzstärkeauf. Mit dem Zinkenfräser (Best. Nr.:491164) sind Holzstärken bis max. 15 mmmöglich.

Achten Sie vor allen Dingen darauf, dassdie Anfangs- und Endausklinkung vordem ersten und hinter dem letztenSchwalbenschwanz genau gleich sind.Dann können ...

... die Bretter später auch ohne Prob-leme mal von rechts nach links vertauschtwerden, ohne dass ein Absatz zwischenZinken- und Schwalbenschwanzbrett ent-steht.

Stellen Sie dann den Fräser etwas tieferals die Bleistiftmarkierung ein, damit dieSchwalben später etwas überstehen.

Die Passgenauigkeit der Verbindungwird über den Schablonenträger einge-stellt. Wenn es zu "stramm" ist, wird ereinfach etwas nach hinten in Pfeilrich-tung verschoben.

In weniger als 10 Minuten können Siemit der Zauberkiste einen komplettenSchubkasten bis 203 mm Höhe mitpassgenauen offenen Zinken versehen.

Auch das Zinkenbrett sollte genau unterder Schablone vermittelt und mit Schnell-spanner und MFT-Spannelement fixiertwerden.

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60 Holzidee 03

Know-how Text und Fotos: KursWerkstatt

Schablonenbau

Fräsen und Sägen mit Schwung

Kennen Sie das, vor einem Möbel-stück zu stehen und sich zu fragen,wie man eine solche gebogeneSitzfläche oder dieses dreidimensio-nal geschwungene Bein herstellenkann? Die Möbelindustrie und großeSchreinereien benutzen heutzutagefür solche Arbeiten große computer-gesteuerte Fräsmaschinen.

Bis vor ca. 20 Jahren gab es solcheMaschinen aber nicht und trotzdemhat man geschwungene Holzteileproduziert. Das Geheimnis liegt inSchablonen, auf denen das Werk-stück festgespannt wird und mitdenen an einem Anschlag oderAnlaufring die Kontur entlang derSchablone am Werkstück herausge-fräst wird.

Wenn bei eigenen Möbelprojektengeschwungene oder gebogenen Teilevorkommen, gibt es mehrere Mög-lichkeiten diese selbst herzustellen.Wenn das gebogene Teil nur ein oderzweimal benötigt wird, ist es oft ameinfachsten, es mit einer Stichsägeoder Bandsäge auszuschneiden unddie Kontur passend zu schleifen.Wird aber eine größere Stückzahlbenötigt oder sollen die Teile genau

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61Holzidee 03

gleich sein, ist die Verwendung einerSchablone zum Schneiden oderFräsen empfehlenswert.

Es gibt die verschiedensten Artenvon Schablonen für die unterschied-lichsten Einsatzzwecke. Einige Scha-blonen zum Bohren oder Fräsen gibtes auch fertig zu kaufen.

Auch in der Art und Weise wie dasWerkstück auf der Schablone befes-tigt wird, gibt es Unterschiede. Dieeinfachste Variante ist wohl dasFestschrauben auf oder unter derSchablone. Es können aber auchZwingen oder so genannte Kniehe-belspanner benutzt werden.

Wir erklären im folgenden Beitraganhand der Barvariante des Hockers"Hato" die Schritte von der erstenZeichnung bis zur fertigen Schab-lone. Die Schablonen die wir bauen,sind allesamt für die Oberfräsegedacht. Durch kleine Änderungenkönnen diese aber auch für dieTischfräse verwendet werden. DieSchablonen sollten so gebaut wer-den, dass man mit möglichst weni-gen Fräserwechseln auskommt undin erster Linie das Werkzeugbenutzt, das zur Verfügung steht.Alle Fräs- und Bohrarbeiten an die-sem Hocker werden mit einemFräser (D=20 mm) gemacht.

Bei den Fräsern gibt es zwei Syste-me die zum Schablonenfräsen geei-gnet sind. Zum ersten sind das Frä-ser mit angeschraubtem Anlaufring.

Der Anlaufring ist im Normalfallgenau so groß wie der Fräser selbstund ist oberhalb oder unterhalb derSchneiden befestigt. Der Nachteilist, neben dem Preis, dass dieseFräser nur in bestimmten Größen zubekommen sind. Der Vorteil ist, dassdie Schablone genau so groß gebautwerden kann, wie das spätere Werk-stück. Die zweite Variante sindKopierhülsen in verschiedenen Durch-messern, die unter die Fräse gebautwerden kann. Diese Kopierhülsenlaufen an der Schablonenkante. AlsFräser können fast alle einbaut wer-den, die der Fräserschrank hergibt.Dadurch entsteht ein flexibles preis-werteres System. Der Nachteil ist,dass immer der Abstand zwischenKopierhülsen, Außenkante undFräser beim Schablonenbau berück-sichtigt werden muss.

Beim Hocker haben wir uns für dieVariante mit Kopierhülse und Fräserentschieden. Die Form der Sitzflächeist völlig frei aufgezeichnet. Dasheißt, sie ist nicht aus einembestimmten Radius entstanden.Zunächst werden auf einer dünnenSperrholz- oder Hartfaserplatte diegroben Außenmaße des Hockers(Höhe und Breite) eingezeichnet.Jetzt wird ein Mittelstrich eingezei-chnet, der den Hocker vertikal teilt.

An diesem Mittelstrich wird das Maßangezeichnet, um welches sich dieSitzfläche biegen soll. Mit Hilfe einerdünnen Leiste wird eine Biegungzwischen den beiden Ecken und demMittelstrich gezeichnet. Es ist hilf-reich, die Endpunkte mit Nägeln zuversehen, an die man die Leistebeim Biegen anlegen kann.

Die Breite der Sitzleisten ermitteltsich aus der benötigten Stabilitätund einer schönen Optik. Wir habensie auf 33 mm festgelegt. Im Ab-stand von 33 mm werden mehrerMarkierungen parallel zur Biegungangezeichnet. Auch diese werdenwieder mit einer Leiste miteinanderverbunden. Am Querholz haben wirdie Leisten circa im rechten Winkelzur Sitzfläche auslaufen lassen. Alsnächstes werden die Beine einge-zeichnet. Die Position ist auch hierwieder der Kompromiss aus Stabilitätund Optik. Um maximale Standfes-tigkeit zu erreichen, sind die Beineunten so weit auseinander, wie derHocker breit ist. Oben wurden dieBeine eingerückt, um eine ansprech-ende und stabile Optik zu bekommen.

Die Außenseite der Beine ist gerade,an der Innenseite wurden sie schräggefräst. In der Mitte der Beine befin-det sich die Position des Edelstahl-rohres, das die Leisten der Sitzflächeverbindet. Nachdem die Beine einge-zeichnet sind, muss noch die Positionder Querstrebe festgelegt werden.

Wenn alle Teile, Formen und Maßezueinander passen, wird die obereSitzleiste noch einmal auf einer ein-zelnen Platte angezeichnet. ZurSchablonenherstellung muss dieKontur der Sitzleiste rundherum 2mm kleiner angezeichnet werden.

Schablonenbau

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62 Holzidee 03

Know-how

Zwei Bohrungen (D=3,5 mm) werdendurch die Mittelpunkte der Positiondes Edelstahlrohres gebohrt. MitSchleifpapier Körnung P80 und ein-em Handschleifklotz wird die Konturgeschliffen, bis keine Unebenheitenmehr spürbar sind. Diese Grund-schablone wird angefertigt, da beidem wesentlich dünneren Materialdie Kontur leichter durch Schleifenkorrigiert werden kann.

Bei einem so schmalen Werkstückwie den Sitzleisten ist es sicherer,eine Schablone zu bauen, in derjede Seite einzeln gefräst wird. DasMaterial für diese Schablone solltecirca 12 mm dick sein. Die eine Seiteder Kontur der Grundschablone wirdauf dem Brett angezeichnet und miteiner Stichsäge mit 2 mm Fräszugabeausgeschnitten. Dann wird dieGrundschablone unter der Fräs-schablone festgeschraubt. Zusätzlichmuss an den beiden Außenflächennoch ein Klotz angeschraubt werden,an dem der Anlaufring laufen kann.

Die Grundschablone wird exakt ander Kontur mit einer Stichsäge oderBandsäge ausgeschnitten.

Mit einem Bündigfräser mit Anlauf-ring die Kontur entlang der Schab-lone abfräsen. Auf der gegenüberlie-genden Seite wird, mit der gleichenProzedur, die andere Seite derSchablone gefräst.

Wenn eine Schablone entstehen soll,die über längere Zeit oder für größe-re Stückzahlen benutzt wird, ist esratsam, jetzt von der ganzen Schab-lone mit dem Bündigfräser eineKopie anzufertigen. Die vier Löcheran denen die Grundschablone fest-geschraubt ist, werden durchge-bohrt (D=3,5 mm). Diese Löchersind die Befestigungslöcher, mitdenen später die Leisten an derSchablone befestigt werden. Damitdiese Löcher bei längerer Benutzungnicht ausleiern, bohrt man einSackloch und klebt darin eineBeilagscheibe ein.

Um bei der Benutzung die Leisteneinfacher unter der Schablone posi-tionieren zu können, ist es hilfreichdie genaue Fräskante zu haben.Dazu kleben wir unter die Schablone4 mm dicke Sperrholzplatten, die mitdem 20 mm Fräser und der 24 mmKopierhülse abgefräst werden.Dadurch entsteht genau die Kontur,die wir später auch an den Leistenfräsen.

Um die Werkstücke beim Fest-schrauben besser gegen verrutschenzu sichern, ist es hilfreich, Schleif-papier im Bereich der Schrau-benlöcher unter die Schablone zukleben. Um lange Trockenzeiten zuvermeiden, benutzen wir einenschnellen PU-Kleber von Ponal.Dadurch können wir die Zwingenbereits nach 10 Minuten wiederlösen.

Die erste Sitzleiste, die wir fräsen,dient später zum groben anzeichnender Kontur vor dem Ausschneiden.Es reicht deshalb, wenn sie aus 10 mmdickem Sperrholz ist. DerSperrholzstreifen wird unter derSchablone festgeschraubt und, mitdem gleichen Fräser wie zuvor, dieobere Kontur gefräst.

An der anderen Seite der Schablonewerden zwei Klötze eingeklebt, diedas Positionieren der Werkstücke er-leichtern. Dazu messen wir von derAußenkante 33 mm zurück und fix-ieren an diesen Strichen den Sperr-holzstreifen mit Zwingen. Die beidenKlötze werden direkt an der Konturder Leiste auf die Schablone geklebt.

Der einseitig gefräste Sperr-holzstreifen wird unter der Schab-lone angelegt, seitlich vermittelt undfestgeschraubt. Jetzt wird die untereKontur der Leiste gefräst.

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63Holzidee 03

Die Schablone zum Bohren der 20 mmLöcher für die Edelstahlstangen habenwir auf dem gleichen Brett unterge-bracht. Dazu wird die zuvor gefrästeSperrholzleiste weiter innen auf derUnterseite der Schablone festge-spannt und die beiden Löcher über-tragen. An der Kontur werden, wieim Bild zu sehen, Klötze festgeklebt,die die Leiste genau positionieren.

An der Markierung werden Löcher(D=30 mm) gebohrt, in die spätervon oben die Kopierhülse einge-steckt werden kann. Sollte einBohrer mit Durchmesser 24 mm vor-handen sein, können die Löcherauch damit gebohrt werden, wo-durch sich der Wechsel der Kopier-hülsen erübrigt. Durch die Klötze,die unter die Schablone geklebtsind, ist es schwierig, sie auf demTisch festzuspannen. Deshalb wer-den da, wo die Zwingen sitzen, zweiweitere Klötze angeklebt. DieseSchablone ist damit fertig. Jetztkann mit Hilfe der gefrästen Sperr-holzleiste die Kontur der Sitzleistenauf das Holz aufgezeichnet werden.Mit circa 2 mm Fräszugabe werdendiese Rohlinge ausgeschnitten. Dannwerden sie unter der Schablone fest-geschraubt und zunächst alle Ober-und dann alle Unterseiten gefräst.

Für die Schrägen der Beine könnteauch eine Schablone gebaut werden,mit der auf der Kreissäge gearbeitetwerden kann. Dadurch, dass die Brüs-tung zwischen Beinen und Sitzleisteaber gebogen ist, ist es einfachereine Schablone zu bauen, mit dersowohl die Schräge, als auch dieBrüstung gefräst werden kann. Dahier die Rohlinge wieder unter dieSchablone geschraubt werden, müs-sen rechte und linke Beine gefrästwerden, da sonst auf einer Seite dasSchraubloch sichtbar wäre. Deshalbhat auch diese Schablone zweiSeiten zum Fräsen. Die Biegung derBrüstung und circa 300 mm derInnenkante des Beins werden aufTransparentpapier aufgezeichnet unddie Brüstung wird ausgeschnitten.

Das Papier wird mit der Beinkante ander Außenkante der Sperrholzplattefür die Schablone angelegt und dieBrüstung angezeichnet. An diesemStrich wird dann die zuvor angefertig-te Schablone zum Anzeichnen festge-spannt. Mit der Oberfräse und einemBündigfräser mit Anlaufring wird dieKontur der Brüstung gefräst.

Diesen Vorgang auf der anderenSeite der Schablone wiederholen.Die Länge und die untere Schrägeder Beine wird auf der Schabloneangezeichnet und die Schablonedort abgeschnitten. Wie zuvor wirdunter die Schablone wieder 4 mmdickes Sperrholz geklebt und mit

Schablonenbau

Anschließend die Zwinge umsetzenund den unteren Bereich fräsen.Schablonenbau ist ein unheimlichgroßes Gebiet, auf dem Sie durchausprobieren und Erfahrungen sam-meln Erfolge erzielen können. DerBeitrag soll eine Anregung sein, dasGezeigte selbst an diesem Hockerauszuprobieren oder es auf andereWerkstücke zu übertragen. BeimBau und bei der Benutzung vonSchablonen, sollten Sie sich die nöti-ge Zeit nehmen und ohne Hektikarbeiten. Und achten Sie bei jedergebauten Schablone vorrangig aufdie Sicherheit.

dem 20 mm Fräser und der 24 mmKopierhülse abgefräst. Von dieserKante aus wird die Breite der Beineunter der Schablone angezeichnetund Klötze an den Strich geklebt. ImBereich der unteren Querstrebe wirdein Loch zum Festschrauben desBeins gebohrt. Beim Fräsen wird zu-nächst eine Zwinge oben an dasBein gesetzt, dann die Brüstung unddie ersten 100 mm der Außenkantegefräst.

Abobestellung auch per Mail: [email protected]

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64 Holzidee 03

Holz und Werkzeuge Text und Fotos: Roland Heilmann

Eine scharfe Sache

Bis vor wenigen Jahren gab es nurdie in Deutschland oder Europahergestellten Eisen. BekannteMarken waren und sind Kirschen,E.C.E., Ulmia (Deutschland), Stubai(Österreich), Pfeil (Schweiz), Ashley(England). Die Bauform dieserMarken sind einander alle sehr ähn-lich: Ein 120 bis 140 mm langesEisen mit trapezförmigem Quer-schnitt steckt in einem ca. 110 bis130 mm langen Heft aus Holz oderaus Kunststoff. An dessen oberemEnde befindet sich der Schlagring,dieser verhindert, dass sich das Holzdes Heftes beim Draufschlagen mitdem Klüpfel spaltet. Am unterenhohlen Ende des Heftes wird dasEisen mit der angeschmiedetenAngel eingeschlagen. Die Zwinge, einweiterer am unteren Ende ange-brachter Metallring, verhindert einSpalten des unteren Endes des Hef-tes durch die Angel. KlassischeHolzhefte von mitteleuropäischenStemmeisen bestehen aus Weißbuche.Die Eisen bestehen aus geschmiede-tem hochkohlenstoffhaltigem legier-tem Werkzeugspezialstahl mit einerHärte im Bereich von 61 HRc.

Stemmeisen, eine andere Bezeichnung ist Stemmbeitel, gehören seit ehund je zur Grundausstattung jeder Holzwerkstatt. Daran hat sich auch in derheutigen Hightech-Holzwerkstatt nichts geändert. Wer gerne mit Massivholzarbeitet und klassische Holzverbindungen wie Schlitz und Zapfen oder garZinken ohne Maschinen herstellt, wird eine Reihe verschieden breiterStemmeisen benötigen.

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65Holzidee 03

Stemmeisen

Klassisches deutsches Stemmeisen und seine Bestandteile

Japanische Stemmeisen (Nomi) unter-scheiden sich von europäischenStemmeisen durch ihre kürzere Bau-länge, der Verbindung von Eisenzum Heft, einem 2- oder mehr-schichtigen Eisen und einer hohlenSpiegelfläche. Diese soll die Reibungdes Eisens beim Einschlagen ins Holz

Japanische Stemmeisen werden nichtgebrauchsfertig geliefert. Der Handwer-ker muss die Spiegelfläche planen, dieSchneide schärfen und abziehen und dieZwinge auf das Heft schlagen. Vorherwird das obere Ende des Heftes dünnergeschnitzt, der Ring wird soweit herun-ter geschlagen, dass der Hammer nurauf das Holz trifft.

Hier eine noch nicht bearbeitete Spie-gelfläche mit Hohlschliff. Erreicht mandurch mehrfaches Schärfen die Hohl-fläche, wird die Spiegelfläche auf einemAbrichtblock oder Polierstahl neu abge-richtet.

Aus England kommen Stemmeisen vonAshley (im Bild oben), die in einem klei-nen 6-Mann Betrieb in nahezu handwerk-licher Schmiedekunst unter Verwendungeines aus dem 18. Jhdt. stammendenFederhammers geschmiedet werden.(Auskunft des Importeurs). Diese Stemm-eisen sind besonders lang und werdenmit einer lebenslangen Garantie vekauft.Interessant der Größenvergleich: ObenAshley, mitte E.C.E. unten ein Nomi.

verringern. Da bei einem Stemmeisennur die Schneide geschärft wird, ge-nügt es, diesen Bereich aus dem har-ten und daher spröden Kohlenstoff-stahl zu fertigen, während der Eisen-körper aus einem weicheren schlag-dämpfenden Eisen besteht. Japani-sche Holzbearbeiter verwenden zum

Schlagen des Stemmeisens einenMetallhammer, der ebenfalls auszwei unterschiedlich harten Eisenbesteht. Japanische Stemmeisenwerden in Breiten von 3, 6, 9, 12,15, 18, 24, 30, 36, und 42 mmgeliefert.

"Messen & Anreißen": Neues Werkzeugset von E.C. Emmerich

"Unser neues Werkzeugset besteht aus hochwertigen E.C.E.-Meß- undAnreißwerkzeugen", erklärt die E.C. Emmerich Werkzeugfabrik aus Remscheid. VomPräzisionswinkel mit Gehrung bis zum einfachen Bleistift stehen fünf E.C.E.-Werkzeugeim "Messen & Anreißen"-Set zur Verfügung. Ein heller Holzkasten soll das neue Set inOrdnung halten.

"Wer die Gesellenprüfung in der Tasche hat, dem kommt unser Set alsGrundausstattung gerade recht", betont Geschäftsführer Hans-JörgEmmerich. "Unser Messen & Anreißen-Set ist einfach ideal für jedenanspruchsvollen Holzwerker, egal ob Einsteiger oder erfahrener Profi".

Fünf Werkzeuge befinden sich ordentlich gesichert im hölzernen Kasten :

1 Präzisions-Schmiege 300 mm 1 Präzisions-Winkel mit Gehrung 300 mm 1 Bleistift, oval 240 mm 1 Holzgliedermaßstab 2000 mm 1 Streichmaß mit Pockholzauflage

129,00 s + MwSt. Stand Mai 2007

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66 Holzidee 03

Holz und Werkzeuge

Die Schneide

Am unteren Ende des Eisens befindetsich die Schneide, die das Holz zer-spant. Sie muss bei neuen Stemmei-sen erst richtig geschärft und abgezo-gen werden, da die meisten neuenStemmeisen keine perfekt geschlif-fene und abgezogene Schneide besit-zen. Der Schnittwinkel der fabrik-neuen mitteleuropäischen Stemmei-sen beträgt meistens 250, derSchnittwinkel von japanischenStemmeisen beträgt 300. Der 250Winkel wird als Universalwinkelbezeichnet, mit dem alle vorkom-menden Hölzer - von weich bis hart -bearbeitet werden können. Wirdschwerpunktmäßig Hartholz bear-beitet, sollte der Schnittwinkel etwas

Mit einem Winkelmesser können Sie die Schnittwinkel der Stemmeisen prüfen, linksdas klassische deutsche, rechts das japanische Stemmeisen.

Seit kurzem werden so genannte"Kurzbeitel" angeboten, Sie haben eineGesamtlänge von 160 mm und eignensich für Arbeiten in engen Bereichen,dort wo normale Stemmeisen zu langsind.

Die Kurzbeitel liegen gut in der Handund können ohne Klüpfel z. B. beiRestaurierungsarbeiten verwendet wer-den.

Ihre seitlich spitz zulaufende Schneideermöglicht den Zugriff auf enge Stellen,wie z. B. beim Ausputzen vonBrüstungskanten bei Schwalben.

Eine weitere Variante von Stemmeisensind die Schrägbeitel, sie sind rechtsoder links abgeschrägt erhältlich.

Varianten von Stemmeisen

steiler bis 300 und wenn hauptsäch-lich weichere Hölzer bearbeitet wer-den, auf 200 geschliffen werden. DieUnterseite des Eisens wird als"Spiegel" bezeichnet. Diese Flächemuss eben sein und muss vor alleman der Schneide gerade auslaufen.Sie darf keinen Bogen nach obenaufweisen, also keine 2. Fase bilden,sonst ist es nicht möglich, mit demStemmeisen senkrechte Kanten zustechen oder Flächen zu planen. Diekeilförmige Schneide würde dasEisen immer von der Kante wegdrü-cken.

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67Holzidee 03

Stemmeisen

Anwendungsbeispiele zum Einsatz von Stemmeisen.

Ein Standardeinsatz von Stemm-eisen ist die Herstellung von Holz-verbindung, z. B. das Ausstemmenvon Schlitzen oder beim Zinken dasAusstemmen der Zwischenräumevon Zinken und Schwalben. Derauszustemmende Bereich wird zuvorangerissen oder ergibt sich aus denAbständen von Sägeschnitten. Bei-spiel Ausstemmen von Schlitzen.

Ausstemmen von Schlitzen

1. Die Spiegelfläche zeigt zur schmalenSchlitzkante. Sie stehen so, dass Sie dieSchlitzkante vor sich haben und "in denSpiegel schauen". Schneiden Sie zuerstetwa 2 - 3 mm vor dem Riss die Holz-faser leicht senkrecht an, in dem Sieeinen leichten Schlag auf das Stemm-eisen ausführen.

2. Der zweite Angriff erfolgt dann inRichtung Schlitzkante mit dem Ziel, eineKerbe zu erstellen. Das Stemmeisendarf dabei nicht gedreht werden. HaltenSie das Eisen schräg und klopfen esvorsichtig in Richtung Kante, aber nichtzu weit, Sie dürfen nicht "hinterstem-men", also nicht bis hinter dieSchlitzkante stemmen. Dann schneidenSie erneut die Holzfaser senkrecht an,diesmal dürfen Sie schon etwas festerklopfen. Anschließend das Stemmeisenwieder schräg halten und den zweitenSpan herausstemmen.

3. Dieses Prozedere wiederholen Sie nunständig, dabei vergrößert sich der Abstandvom Angriffspunkt zur Schlitzkante stetigund die Spandicke kann größer werden.Dazu müssen Sie auch fester mit demKlüpfel auf das Stemmeisen schlagen.Halten Sie das Werkzeug immer senk-recht zur Werkstückkante, damit dieLängskante des Schlitzes nicht schrägwird. Achten Sie auch darauf, dass dieSchneide immer innerhalb der Längsrissebleibt, nur ein gerader Schlitz ermöglichtspäter die Aufnahme des Zapfens. Stem-men Sie bis zur halben Schlitzlänge,dann drehen Sie sich um und beginnenvon der gegenüberliegenden Schlitz-kante. Damit Sie nicht zu tief stemmen,zeichnen Sie sich die Schlitztiefe an derSpiegelfläche mit einem Bleistift an. ZumSchluss stemmen sie direkt an denSchlitzenden die Kanten senkrecht ab.

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68 Holzidee 03

Holz und Werkzeuge

Beim Zinken stemmen Sie immer nur ineine Richtung, also zum Zinkengrund.Dabei zeigt die Spiegelfläche wiederzum Stirnholz. Arbeiten Sie immer vonder Fläche bis zur halben Holzdicke,drehen Sie dann das Werkstück um undbeginnen wieder von der jetzt oben lie-genden Fläche.

Ausstemmen von Zinken undSchwalben

Zum Ausputzen der Zwischenräumeführen Sie das Stemmeisen mit derHand, hier wird nicht mit dem Klüpfelgeschlagen. Drücken Sie das Eisen festaufs Holz und schneiden Sie die Über-stände mit einer bogenförmigenBewegung ab, arbeiten Sie dabei immervon der Kante zur Mitte, wenn Sie dieGegenkante tangieren kann diese aus-brechen.

Sind die Zinken beim Sägen nicht exaktgerade geworden können sie mit einembreiteren Stemmeisen nachgearbeitetwerden.

Zwischen den Schwalben sind dieZwischenräume - in die später dieZinken passen müssen - oft relativ eng,Sie brauchen hier schmale Stemmeisen.Ideal ist es, wenn Sie ihr Werkstückdirekt über einen Fuß der Werkbankeinspannen, dadurch werden die durchden Schlag erzeugten Vibrationen bes-ser aufgefangen. Eine Unterlage schütztdie Bankplatte vor Beschädigungen fallsdoch mal ein Schlag das Stemmeisen zutief bringt.

Scharfe Stemmeisen eignen sich auchperfekt für Nach- und Putzarbeiten.Selbst kleinste Überstände lassen sichdurch Schneiden entfernen. SchleifenSie in solchen Fällen nicht und nehmenSie auch nicht die Feile. Üben Sie denUmgang mit dem Stemmeisen und Siewerden erstaunt feststellen, wie oft Siediese einsetzen können.

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69Holzidee 03

Text und Fotos: KursWerkstatt Baupläne

Hundehütte

Das Eigenheim für Ihren Hund

Jedes Tier braucht seinen Lebens-raum, sein Revier, seine Höhle, seinHaus. Auch die Vorfahren unsererHaustiere haben vor Uhrzeiten inihrer Höhle gelebt. Um eine Höhleder modernen Art geht es in unse-rem Bauplan Hundehütte. Für dasLeben Ihres Hundes ist es wichtig,dass er einen Rückzugsort hat, einenOrt der nur ihm gehört, wo er seineKnochen bunkern, sein Spielzeuglagern oder einfach nur in Ruhe aus-spannen kann. Um einen solchen Ortzu schaffen, haben wir uns dieseHundehütte ausgedacht. Die Maße der Hütte sind auf einenHund in Labradorgröße abgestimmt,

bei kleineren oder größeren Hundenkann man diese einfach anpassen.Der Nachbau ist ein kleines Fami-lienprojekt. Bei den meisten Arbeitenist es gut, helfende Hände zu haben.Mit etwas Geduld können auch weni-ger Geübte ihrem Hund eine großeFreude machen.

Als Material haben wir außen wasser-fest verleimtes Sperrholz verwendet.Im Innenbereich der Hütte habenwir wegen ihrer Widerstandsfähig-keit eine 4 mm dicke Betoplanplattebenutzt. Die Dachrippen können ausjedem beliebigen Sperrholz gebautwerden.

Für die Latten der Unterkonstruktionist Lärche oder Kiefer das passendeMaterial. Für alle Verklebungenwurde wasserfester Kleber (PU-Kleber) verwendet. Bei den Verschrau-bungen empfehlen wir witterungsbe-ständige Edelstahlschrauben.

Wenn Sie Ihrem Hund noch einenPlatz an der Sonne bauen wollen,können Sie aus Latten einen Rostbauen auf den die Hütte aufgestelltwird. In unserem Fall ist der Rostaus Lärchelatten Querschnitt 30 mmx 20 mm von unten mit EdelstahlSpax verschraubt.

Detailzeichnung und

Materialliste jetzt als PDF bei

www.kurswerkstatt.de

runterladen

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70 Holzidee 03

1. Schneiden Sie zunächst alle Sperrholz-platten nach den Angaben in der Mate-rialliste zu. Da diese Platten im Rohmaßrelativ groß und unhandlich sind, ist esratsam sie im Baumarkt zuschneiden zulassen. Wenn Sie die Einzelplatten selbstzuschneiden wollen, ist es am einfach-sten, Kanthölzer als Unterlagen auf denBoden zu legen und dann mit einerTauchsäge und einer Führungsschiene

die Platten zuzuschneiden. Es hat sichgezeigt, dass es sinnvoll ist, mit dem Bauder beiden Seitenwände und des Bodenszu beginnen. Schneiden Sie die Kanthöl-zer auf das angegebene Maß. Sollten Sienur andere Querschnitte zur Verfügunghaben, können Sie mit einer Tischkreis-säge das benötigte Maß zuschneiden.

Die Positionen der Bohrlöcher werden aufden Kanthölzern angezeichnet, bevor dieLöcher gebohrt werden. Anschließend dieeinzelnen Rahmen für die Unterkonstruk-tion verschrauben. Schraubengröße 4,5 x 80 mm.

2. Nachdem alle Unterkonstruktions-rahmen verschraubt sind, legen Sie dieinneren Verkleidungen auf. Die Plattenmit Zwingen fixieren und die Löcher fürdie Schrauben bohren. Am besten einenSenkbohrer mit Tiefenanschlag benüt-zen, dessen Bohrtiefe auf die Platten-dicke eingestellt wird.

Verschrauben Sie die Platten mit Spax(3,5 x 30) auf der Unterkonstruktion. Wenn alle Innenplatten verschraubt sind,schneiden Sie die Styropordämmung zuund legen die Platten in die Felder ein.Zeichnen Sie die Positionen der Unter-konstruktion auf den Außenverkleidun-gen an.

Diese werden mit dem Rest der Wandverklebt (PU Klebstoff). Nun werden dieEinzelteile der Wand mit Zwingen ver-spannt. Während des Aushärtens desKlebers beginnen Sie mit dem Bau derGiebelwände.

3. Zeichnen Sie sich auf der Giebelaußen-verkleidung jeweils den Mittelpunkt fürden Radius der Dachrundung und derTüre an. Bauen Sie sich aus einemSperrholzstreifen einen einfachen Zirkel(am einen Ende ein Loch für den Bleistiftbohren, den Radius von der Bleistiftspitzenach hinten messen und ein Loch D = 3,5bohren). Schrauben Sie durch dieses Lochden Zirkel am angezeichneten Mittelpunkt

fest. Jetzt kann die Dachrundung undanschließend die Rundung der Eingangs-türe angezeichnet werden. Mit einerStichsäge, unter Verwendung eines Kur-vensägeblattes, schneiden Sie nun diesebeiden Rundungen aus und übertragendann den oberen Boden auf die hintereGiebelwand. Auch diese nun mit derStichsäge rund schneiden. Die beidenGiebel zusammen spannen und den obe-

ren Boden mit einem Handschleifklotz undgrobem Schleifpapier verschleifen.Wenn Sie eine Oberfräse mit Kopierringbesitzen, können Sie diese Rundungenauch fräsen. Dazu in den Zirkel, statteinem Loch für den Bleistift, einfacheines, in das die Kopierhülse der Ober-fräse passt und damit die Rundungen her-ausfräsen.

1.1 1.3

2.1 2.2 2.3

3.1 3.2

1.2

3.3

Baupläne

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71Holzidee 03

4. Zeichnen Sie die Positionen derUnterkonstruktion auf den Giebelseitenan. Dabei ist es wichtig, dass die Lattenaußen so weit überstehen, dass beimspäteren Schneiden der runden Kontureine geschlossenen Oberkante entsteht.Messen Sie mit einem Winkelmesser diegenaue Gradzahl, mit der die Leistenabgeschnitten werden müssen. StellenSie den Winkel der Zugsäge ein und

schneiden Sie die erste Seite der Leistenab. Die zugeschnittenen Leisten auf diezuvor angezeichneten Positionen legen,die genaue Länge anzeichnen undabschneiden. Kleben Sie die Leistennun Stück für Stück auf dem Giebelbrettfest. Am vorderen Giebelbrett werdendie Leisten auf die gleiche Art und Weisebefestigt. Passen Sie auch die Leisten ander Türe an und kleben Sie diese fest.

Im nächsten Schritt werden die Styro-porplatten eingepasst und die innereVerkleidung angepasst. Sind beideGiebelwände vollständig zusammenge-baut, werden entlang den Rundungenmit der Stichsäge die innere Verkleidungund die Unterkonstruktion abgeschnitten.

5. Legen Sie die Giebelseiten auf dieRippen der Dachkonstruktion auf undübertragen die obere Rundung.Schneiden Sie die Rippen mit derStichsäge aus. Um eine genaue Schnitt-kante zu erhalten, den Pendelhub derStichsäge auf Stellung eins einstellen.Schneiden Sie mit der Tischkreissäge dieDachabschlussleisten der Länge nachschräg zu. Bei Längsschnitten in

Massivholz ist es dringend erforderlich,ein grobes Sägeblatt zu verwenden.Schneiden Sie die Länge der Leisten mitder Tischkreissäge ab. Zeichnen Sie dieBreite der Abschlussleisten auf denRippen an und schneiden die Ecken mitder Tischkreissäge ab. Die Verbindungs-löcher für die Schrauben zwischen denAbschlussleisten und Rippen anzeichnenund die Löcher (D = 4 mm) bohren. Die

Rippen und die Abschlussleisten mitein-ander verschrauben. Die Dachrippenund die Dachaußenverkleidung werdenmiteinander verklebt. Dazu ist es wich-tig, um später die genaue Positionierungzu erleichtern, dass Sie den Dachüber-stand anzeichnen.

6. Zum Verkleben benutzen wir denzuvor verwendeten PU-Kleber. In die-sem Arbeitsschritt müssen Sie mit zweiPersonen arbeiten. Es ist auch ratsamdas Ganze vorher einmal “trocken”(ohne Kleber) durchzuspielen. GebenSie den Kleber auf den Dachrippen anund fixieren Sie die Verkleidung an dereinen Außenkante. Die Unterkonstruk-tion jetzt mit etwas Druck auf der

Verkleidung abrollen und zunächst inder Mitte, dann an der zweitenAbschlussleiste, mit Zwingen fixieren.Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, wer-den so viele Zwingen, wie möglichgesetzt. Falls nach dem Trocken nochSpalten zu erkennen sind, diese imInnenraum des Daches mit Silikon aus-spritzen. Zeichnen Sie die Position derKulissenscharniere auf der

Innenverkleidung des Daches an undschneiden Sie die Aussparungen, die dieMaterialdicke der Scharniere ausglei-chen, mit der Stichsäge aus. SchraubenSie jetzt die Innenverkleidung am Dachfest.

4.1 4.2 4.3

5.1 5.2 5.3

6.1 6.2 6.3

Hundehütte

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72 Holzidee 03

Baupläne

7. Die Verbindungslöcher (D = 4,5 mm)zwischen den einzelnen Wänden bohrenund die Hütte zusammen schrauben.Wenn nun das Dach aufgelegt und aus-gerichtet ist, die Position de Scharniereanzeichnen. Markieren Sie die Außen-seite der Wand, auf der Unterkante derScharniere, mit einem Spitzbohrer. DasDach wieder abnehmen und dieScharniere festschrauben. Jetzt kann die

komplette Hütte montiert werden undalle Kanten und Ecken nachgeschliffenwerden. Zerlegen Sie die Hütte wiederund schleifen mit einem Exzenter-schleifer alle Außenflächen. LetzterSchliff P 180. Nach eigenen Wünschenwerden nun diese Flächen mit einerwasserfesten Lasur oder Lack gestri-chen. Verarbeitungshinweise desHerstellers beachten! Mit einer Feinsäge

schneiden Sie Kunststoffwinkel ab, diemit PU-Kleber (Pattex X-PERT) dauer-haft an den Ecken der Hütte befestigtwerden. Zum Fixieren Klebeband ver-wenden. Die Dachvorderkante abklebenund den Rand weiß streichen.

7.1 7.2 7.3

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73Holzidee 03

Holz und Werkzeuge

Richtig Stemmen

Passgenaue Holzverbindungen

Wenn man als ambitionierter Holzwer-ker Massivholzmöbel bauen möchte,führt meist kein Weg an den klassi-schen Holzverbindungen vorbei. Ver-bindungen, die wenn man sie sauberund passgenau herstellt sind, nichtnur ihren Zweck im Möbelstückerfüllen, sondern durchaus auchoptische Reize bieten. Dafür, dasseine Holzverbindung aber auch richtiggut aussieht ist es wichtig, dass siesauber gearbeitet ist.

Besonders beim richtigen Umgangmit dem Stemmeisen gibt es beiHeimwerkern aber auch bei Profisimmer wieder Schwierigkeiten.

Grundvoraussetzung für jede pass-genaue Arbeit ist scharfes Werkzeug.Egal wie versiert ein Handwerker ist,mit einem stumpfen Werkzeug wirder keine saubere Verbindung her-stellen können. Stellen Sie alsosicher, dass Ihre Stemmeisen richtigscharf sind. Auch ein exaktesAnzeichnen ist wichtig, um ein gutesErgebnis zu erzielen. Oft nimmt mansich dafür nicht die nötige Zeit.Zeichnen Sie immer so exakt wiemöglich an und benutzen Sie einenBleistift der mindestens Härte HBhat. Scheuen Sie sich auch nichtdavor einen Anriss, wenn er nichtpasst, noch einmal weg zu radierenund neu anzuzeichnen. Die gezeig-ten Stemmmethoden weichen zumTeil von den klassischen Methodenab. Die Arbeitstechniken haben sich

in Meisterschulen oder aus persön-lichen Erfahrungen entwickelt.

Das Loch das wir nun stemmen, istein Quadrat mit einer Seitenlängevon 42 mm. Es wird mit einem Win-kel angezeichnet und auch auf dieBrettrückseite übertragen. Das Brettwird fest gespannt. Wichtig ist dabeieine Zwinge, die das Werkstück flachauf die Hobelbank drückt. Dadurchwird das Federn des Brettes beimSchlagen verringert. Das Loch wirdvon beiden Seiten gestemmt, dasbedeutet: man stemmt auf jederSeite bis zur halben Brettdicke. Nurdurch diese beidseitige Arbeitsweiseist das Loch am Schluss auch wirk-lich passgenau.

Wir beginnen in der Mitte des späte-ren Loches mit dem herausstemmenvon Material. Es wird von beidenSeiten gestemmt, so dass eine V-förmige Vertiefung entsteht.

Das Stemmeisen ist schmäler als dieLochbreite, in unserem Fall 36 mm.Die glatte Spiegelseite desStemmeisens zeigt jeweils nachinnen, der schräge Anschliff die sogenannte Fase zeigt nach außen.Dadurch wird beim Schlagen dasStemmeisen automatisch nachinnen geschoben und eine Kerbeentsteht.

Text und Fotos: KursWerkstatt

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74 Holzidee 03

Richtig Stemmen Text und Fotos: KursWerkstatt

Auf diese Weise wird gestemmt, bisman ungefähr die halbe Brettdickeerreicht hat und am Rand noch circa2 mm Material stehen bleiben. Danndreht man das Stemmeisen mit derSpiegelseite nach außen, richtet essenkrecht genau auf dem Strich aus,und stemmt die Flanken des Lochessenkrecht nach unten. Es ist sehrhilfreich, wenn das dazu verwendeteStemmeisen genau der Lochbreiteentspricht.

Wenn alle vier Flanken nach untengestemmt sind, wird das Brett ge-dreht. Legen Sie beim Festspannennun ein Abfallbrett unter, um nicht indie Fläche Ihrer Hobelbank zu stem-men. Es wird auf die gleiche Art undWeise bis zur Mitte gestemmt. DasBrett wird ausgespannt und dieHolzreste aus dem Loch entfernt.Die Flanken werden von Hand nocheinmal mit dem Stemmeisen nach-gestochen. Dabei geht es darum,eine exakt plane oder noch besserleicht konkave Fläche zu bekommen.

Dadurch liegt das spätere Gegen-stück an der Außenkante und nicht inder Mitte des Loches an. Eine ande-re Art des Stemmens ist zumBeispiel das Herausarbeiten der Zwi-schenräume bei einer klassischenEckverbindung. In unserem Fall eineklassische offene Schwalbenschwanz-verbindung. Wie zuvor, so muss auchhier zunächst die Verbindung ange-zeichnet werden. Die Markierung,wie lang der Zinken werden muss,wird mit einem japanischen Streich-maß gemacht.

Dieses Streichmaß hat, anstatt derbei uns üblichen Anreißnadel, einscharfes Messer. Die beiden seit-lichen Flanken werden genau amStrich gesägt.

Dadurch liegt es beim Stemmen derzweiten Seite immer noch auf unddas Holz kann beim Arbeiten nichtfedern.

Stemmen ist eine Arbeit die nebentheoretischem Wissen vor allem vielÜbung braucht. Mit welcher Methodeman arbeitet ist jedem selbst über-lassen. Es gibt keine Universallösungmit der jeder perfekte Ergebnisseerzielen kann. Auch unter den Holz-arten gibt es Unterschiede. Dieeinen, wie z.B. Nussbaum, Ahorn,Birne…, sind zwar hart, eignen sichaber durch ihr homogenes Wachs-tum sehr gut zum Stemmen. Dieanderen, wie z.B. Fichte, Tanne…,sind zwar weiche Hölzer, neigen aberbeim Stemmen dazu, leicht auszu-brechen und zu splittern.

Der richtige Umgang mit dem Stemm-eisen ist zwar eine Kunst, sie ist aberfür die meisten mit ausreichenderÜbung und Geduld zu erlernen.

Man setzt das Stemmeisen schräg,knapp hinter dem Streichmaßschnittan und stemmt vorsichtig eine klei-ne Kerbe heraus.

Jetzt wird das Stemmeisen mit derSpiegelseite zum Grund des Zinkenssenkrecht in die Kerbe gesetzt undleicht nach unten geschlagen. Durchdie zuvor aus gestemmte Kerbekann das Stemmeisen nicht verrut-schen. Setzen Sie jetzt das Stemm-eisen wieder schräg an und vertiefenSie die Kerbe. Auf diese Art wird biszur halben Dicke gestemmt. Es wirdauch diesmal wieder von beidenSeiten gearbeitet. Das Ende desZwischenraumes bleibt beimStemmen der ersten Seite stehen.