Titelbild: Hochleistungsgleitlager für ......kennzahlen / produkt- und leistungsprogramm der...

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  • Titelbild: Hochleistungsgleitlager für verfahrenstechnische Pumpen

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    DER KONZERN AUF EINEN BLICK

    GESCHÄFTSVERLAUF UND ERGEBNISSE

    2012 2011 2010 2009 2008

    Auftragseingang Mio € 2.257,4 2.132,3 2.075,0 1.934,0 2.179,0

    Umsatz Mio € 2.268,2 2.091,0 1.939,3 1.892,8 1.991,7

    Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) Mio € 150,4 133,4 148,9 185,7 208,2

    Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio € 132,8 120,5 135,8 172,8 200,1

    Ergebnis nach Ertragsteuern Mio € 90,3 83,3 90,0 122,4 139,5

    Cashflow Mio € 156,9 137,0 148,5 172,4 183,9

    BILANZ

    2012 2011 2010 2009 2008

    Bilanzsumme Mio € 2.177,0 1.974,1 1.861,3 1.645,4 1.421,4

    Anlagevermögen Mio € 602,0 560,5 515,3 469,3 417,6

    Investitionen Mio € 91,4 93,5 72,8 86,6 103,6

    Abschreibungen Mio € 58,6 51,0 48,1 43,4 35,0

    Kurzfristiges Vermögen Mio € 1.546,2 1.389,2 1.329,2 1.158,6 990,1

    Eigenkapital (inkl. Anteile anderer Gesellschafter) Mio € 923,0 869,1 825,6 720,6 605,8

    Eigenkapitalquote (inkl. Anteile anderer Gesellschafter) % 42,4 44,0 44,4 43,8 42,6

    RENTABILITÄT

    2012 2011 2010 2009 2008

    Umsatzrendite % 5,9 5,8 7,0 9,1 10,0

    Eigenkapitalrendite % 14,8 14,2 17,6 26,1 36,0

    Gesamtkapitalrendite % 7,5 7,4 8,9 12,4 16,1

    MITARBEITER

    2012 2011 2010 2009 2008

    Anzahl der Mitarbeiter am 31.12. 16.207 15.674 14.697 14.249 14.345

    Personalaufwand Mio € 758,2 698,0 649,8 618,3 614,6

    AKTIE

    2012 2011 2010 2009 2008

    Marktkapitalisierung am 31.12. Mio € 769,4 741,0 1.051,2 707,6 574,3

    Gewinn je Stamm-Stückaktie (EPS) € 42,51 40,95 44,09 61,32 70,17

    Gewinn je Vorzugs-Stückaktie (EPS) € 42,77 41,21 44,35 61,58 70,43

    Dividende je Stamm-Stückaktie € 12,00 12,00 12,00 12,00 12,50

    Dividende je Vorzugs-Stückaktie € 12,26 12,26 12,26 12,26 12,76

    PRODUKT- UND LEISTUNGSPROGRAMM

    EINSTUFIGE PUMPEN

    Normpumpen, Prozesspumpen, Heizungsumwälz-pumpen, Brauchwasserpumpen, Feststoffpumpen

    MEHRSTUFIGE PUMPEN

    Kesselspeisepumpen, Kesselumwälzpumpen, Booster-pumpen, Druckerhöhungspumpen, Hochdruckpumpen für die Umkehrosmose, Wassertransportpumpen

    TAUCHPUMPEN

    Brunnenpumpen, Abwasser- und Entwässerungs-pumpen, Rührwerke, Rohrgehäusepumpen, Kondensat-pumpen

    AUTOMATION UND ANTRIEBE

    Steuer- und Regelsysteme, energieeffi ziente Pumpen- antriebe, Druckerhöhungsanlagen, Feuerlöschanlagen, Hebeanlagen

    ARMATUREN

    Absperrklappen, Ventile, Schieber, Regelventile, Membran-ventile, Kugelhähne, Antriebe und Regelungen

    SERVICE

    Montage, Inbetriebnahme, Inspektion, Wartung und Reparatur von Pumpen, artverwandten Systemen sowie Armaturen; modulare Servicekonzepte und System-analysen für komplette Anlagen

  • Technik, die erfolgreich macht. Als einer der inter-national führenden Anbieter von Pumpen, Armaturen und zugehörigen Serviceleistungen bietet KSB effi ziente Lösungen zum hydraulischen Transport von Flüssigkeiten. Basis für den technischen Erfolg ist die Innovationskraft hochqualifi zierter Ingenieure und Techniker weltweit. In unseren Forschungs- und Entwicklungszentren schaffen sie standardisierte wie kundenspezifi sche Produkte und realisieren neue Geschäftsideen. Hydraulik, Automation und Werkstofftechnik sind dabei die Kerndisziplinen, in denen sie die technologische Spitzenposition von KSB untermauern. Das Ziel: Den Flüssig keitstransport sicherer, wirtschaftlicher und umweltfreundlicher zu machen – und unsere Kunden erfolgreich.

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    INHALT

    18

    126

    58

    Wie pumpt man das Salz aus dem Meer?Ein neuartiges Kompaktsystem hilft dabei, die Trinkwassergewinnung aus dem Meer kostengünstig zu machen.

    Wie lässt ein magnetfreier Motor Magnetkräfte wirken?Dank patentierter Rotorbleche arbeitet ein KSB-Hoch effi zienzmotor ohne Magnetwerkstoffe aus Seltenen Erden.

    Wie backt man die passende Dichtung für Armaturen?Bei der Eigenfertigung von Absperrklappen-Dichtringen kommt eine Vielzahl anwendungs-spezifi scher Komponenten zum Einsatz.

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    MANAGEMENT UND THEMEN 2012 KONZERNABSCHLUSS

    KONZERNLAGEBERICHT WEITERE INFORMATIONEN

    4 Vorwort

    6 Vorstand

    8 Bericht des Aufsichtsrats

    14 Jahresübersicht 2012

    16 Die KSB-Aktie

    64 Bilanz

    65 Gesamtergebnisrechnung

    66 Eigenkapitalveränderungsrechnung

    68 Kapitalfl ussrechnung

    69 Anhang

    120 Anteilsbesitzliste

    123 Aufsichtsrat

    124 Vorstand

    125 Gewinnverwendungsvorschlag für die KSB AG

    24 Konzernstruktur und Geschäftsausrichtung

    26 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

    29 Geschäftsverlauf und -ereignisse

    33 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

    40 Forschung und Entwicklung

    42 Mitarbeiter

    44 Unternehmerische Verantwortung

    47 Risikomanagement

    51 Prognosebericht

    132 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

    133 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

    135 Erklärung zum Corporate Governance Kodex

    136 Corporate Governance Bericht / Vergütungsbericht

    143 Glossar

    144 Impressum

    ZEICHENERKLÄRUNG

    Glossar

    UMSCHLAG

    Der Konzern auf einen Blick

    Produkt- und Leistungsprogramm

    Globale Präsenz

    Finanzkalender

  • 4 MANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Dr. Wolfgang Schmitt,

    Vorstandssprecher

    die Konjunkturschwäche in weiten Teilen Europas hat die Entwicklung der hier tätigen Unternehmen limitiert. 2012 war insofern kein Jahr für eine breite europäische Expan sion unseres Geschäfts. Umso wichtiger war es daher, dass wir uns in den vergangenen Jahren in den Wachs-tumsländern Asiens, Südamerikas und Afrikas deutlich verstärkt hatten. Dank dieser Fokussie-rung konnten wir unser Geschäft auch im vergangenen Jahr positiv entwickeln und so mit 2.268 Mio. € einen neuen Umsatzrekord aufstellen. Dieser blieb nur knapp unter der anvisierten Marke von 2,3 Mrd. €. Beim Konzernergebnis haben wir den Zielwert von 135 Mio. € mit 132,8 Mio. € ebenfalls fast erreicht.

    WACHSENDE CHANCEN „IN DER ZWEITEN REIHE“ NUTZEN

    Auch 2013 wird der Wachstumspfad voraussichtlich nicht durch Europa führen. Insoweit ist es zwingend, unser Geschäft noch stärker auf dynamischere Märkte auszurichten. Hierbei sind nicht nur die ökonomischen Schwergewichte China, Indien, Brasilien und Russland von Belang. Auch die Schwellenländer „in der zweiten Reihe“ sowie einige Märkte an der europäischen Peripherie bieten Chancen auf lohnende Aufträge.

    2011 gründeten wir darum vier neue KSB-Gesellschaften in Peru und Südosteuropa, im vergan-genen Jahr kamen vor allem Vietnam, Kasachstan und die Ukraine dazu. Für 2013 haben wir Neugründungen in drei aufstrebenden Ländern in Südamerika und Südostasien ins Auge gefasst. Auch den Mittleren Osten und Afrika mit rohstoffreichen Ländern und einem steigenden Bedarf an Infrastrukturmaßnahmen haben wir im Blick. So wollen wir sicherstellen, dass wir überall da sind, wo Märkte heute oder in Zukunft eine überdurchschnittliche Wachstumskraft entfalten.

  • 5WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Vorwort

    NEUE UMSATZPOTENZIALE DURCH STRATEGIE-PROJEKTE ERSCHLIESSEN

    Die geografi sche Expansion ist aber nur eine Dimension der aktuellen Konzernstrategie, mit der wir unsere Entwicklung bis ins Jahr 2018 strukturieren. Über zahlreiche strategische Pro-jekte sind wir auch dabei, uns neue Umsatzquellen dort zu erschließen, wo wir unsere Stärken bislang noch nicht oder nicht voll ausgespielt haben. Dies gilt besonders für das Geschäft mit Standardprodukten, für das wir unsere Logistikstrukturen erweitern, sowie für unser Service- und Ersatzteilgeschäft. Gerade im sogenannten Aftermarket können wir nach unseren Analysen noch deutlich höhere Umsätze erzielen als bislang. Dafür werden wir uns in Vertrieb und Service stärker darauf ausrichten, unsere Kunden auch nach dem Kauf eines Neuprodukts umfassend zu betreuen.

    HOHES MARKENVERTRAUEN BESTÄTIGEN

    Wie gut sich Geschäfte entwickeln, hängt ganz wesentlich von dem Faktor „Vertrauen“ ab. Dies gilt zunächst für das Vertrauen unserer Kunden in ihre eigene wirtschaftliche Zukunft als Angelpunkt investiver Entscheidungen. Dass es daran in einigen Branchen derzeit mangelt, spüren wir vor allem in unserem Projektgeschäft.

    Besonders wichtig ist daher das Vertrauen der Kunden in unsere Leistungsfähigkeit und in die Marke KSB, die ihnen „Technik, die erfolgreich macht“ verspricht. Gerade wenn sich Kun-den in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu einer Investition entschließen, sollen sie sicher sein dürfen, mit KSB die beste Wahl zu treffen und ihren Erfolg zu sichern.

    Um dieses Markenversprechen zu bestätigen, haben wir auch 2012 wieder in Forschung und Entwicklung wichtige Weichen gestellt, wie Sie in diesem Bericht nachlesen können. Auf fort-schrittlicher Produkttechnik, einer hohen Qualität und Sicherheit sowie unserer branchenweit führenden Beratungskompetenz gründet sich der Ruf, den der Name KSB weltweit bei vielen Kunden hat. Darauf werden wir weiter aufbauen.

    Auch als Aktionäre dürfen Sie KSB Ihr Vertrauen entgegenbringen. Wenn Sie unser Unternehmen schon länger kennen, wissen Sie, dass wir mit dem uns anvertrauten Kapital verantwortungs-voll umgehen und schwer kalkulierbare Risiken meiden. Geld und Vertrauen – wir sind bestrebt, beides zu verdienen. Und dass so aus einem nachhaltig profi tablen Wachstum angemessene Renditen erwachsen, möchten wir Ihnen sehr gerne auch in Zukunft beweisen dürfen.

    Ihr

    Dr. Wolfgang Schmitt,Sprecher des Vorstands der KSB Aktiengesellschaft

  • 6 MANAGEMENT UND THEMEN 2012

    VORSTAND

  • 7WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Vorstand

    von links nach rechts:

    DR. WOLFGANG SCHMITT

    ist am 7. April 2006 in den Vorstand eingetreten. Seit 15. Dezember 2006 nimmt er die Aufgaben

    des Vorstandssprechers wahr. Er ist in erster Linie zuständig für Finanz- und Rechnungswesen,

    Controlling, Recht, Kommunikation, Strategie sowie den Konzernbereich „Service“. Seit 1. April 2012

    untersteht ihm außerdem der Konzernbereich „Armaturen“.

    DR.- ING. PETER BUTHMANN

    gehört seit 1. Januar 2007 dem Vorstand an. Er verantwortet hauptsächlich die Bereiche Produkt-

    bereitstellung, Personal, Zentraler Einkauf, Programmkoordination sowie den Konzernbereich

    „Tauchpumpen”. Außerdem nimmt er die Funktion des Arbeitsdirektors wahr und ist seit 1. April 2012

    zuständig für den Verkauf und das Marketing.

    PROF. DR.- ING. DIETER-HEINZ HELLMANN

    ist seit 1. Januar 2007 Vorstandsmitglied und trägt die funktionale Verantwortung für Technologie.

    Ihm sind Forschung, Entwicklung und Geschäftsprozesse (Technik) zugeordnet. Außerdem unterstehen

    ihm die Konzernbereiche „Einstufige Pumpen”, „Mehrstufige Pumpen” sowie „Automation und

    Antriebstechnik”. Seit 1. April 2012 kümmert er sich zudem um die Interne Revision.

  • 8 MANAGEMENT UND THEMEN 2012

    BERICHT DES AUFSICHTSRATS

    Im vergangenen Geschäftsjahr nahm der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und Ge-schäftsordnung obliegenden Aufgaben erneut mit großer Sorgfalt wahr. Wir haben den Vor-stand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit überwacht. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung war der Aufsichtsrat unmittelbar und früh-zeitig eingebunden. Regelmäßige und anlassbezogene, schriftliche und mündliche Berichte des Vorstands haben uns zeitnah und umfassend über die Lage des Unternehmens informiert, insbesondere über die Geschäfts- und Finanzlage, die Personalsituation, die Investitionsvorha-ben sowie Fragen der Unternehmensplanung und der strategischen und organisatorischen Entwicklung. Regelmäßig tagten wir, wie bisher, zu ausgewählten Punkten auch ohne den Vorstand.

    Für das Unternehmen bedeutende Geschäftsvorgänge haben wir auf Basis der Vorstandsberichte ausführlich erörtert. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen und Zielen wurden hinterfragt und vom Vorstand im Einzelnen erläutert. Zu den Berichten und Beschlussvorschlä-gen des Vorstands gaben wir nach gründlicher Prüfung und Beratung unser Votum ab. Über die intensive Arbeit im Plenum und in den Ausschüssen hinaus standen insbesondere der Auf-sichtsratsvorsitzende wie auch weitere Aufsichtsratsmitglieder in vielfältigem Kontakt mit dem Vorstand, um sich über die aktuelle Geschäftsentwicklung und wesentliche Geschäftsvor-fälle zu informieren sowie Fragen der Strategie, der Planung, der Risikolage, des Risikomanage-ments und der Compliance zu beraten.

    Im Berichtszeitraum traten keine Interessenkonfl ikte bei Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern auf, die im Bericht des Aufsichtsrats offenzulegen wären.

    SCHWERPUNKTE DER ARBEIT IM AUFSICHTSRATSPLENUM UND IN DEN AUSSCHÜSSEN

    Zentrale Themen unserer Beratungen mit dem Vorstand waren die Strategieumsetzung sowie die Fortentwicklung der Unternehmensorganisation. Die Analyse des Verlaufs und der Aus-wirkungen der europäischen Schuldenkrise bildete einen zusätzlichen Schwerpunkt, ebenso mögliche Reaktionen auf besondere Entwicklungen in einigen Regionen und Ländern, bei-spielsweise die anhaltenden Umwälzungen im arabischen Raum. Intensiv haben wir uns auch mit der wirtschaftlichen Situation sowie den Perspektiven für Asien, insbesondere für China und Indien, auseinandergesetzt.

    2012 fanden fünf turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen statt. Gegenstand regelmäßiger Bera-tungen im Plenum waren die Entwicklung der KSB Aktiengesellschaft und des Konzerns, vornehmlich die Auftragseingangs-, Umsatz-, Ergebnis-, Vermögens- und Beschäftigungslage, die aktuelle wirtschaftliche Situation, die Strategie sowie Investitions-, Desinvestitions- und Akquisitionsprojekte. Eingehend beschäftigten wir uns mit unseren deutschen und internatio-nalen Service-Aktivitäten. Angesichts der Vielzahl von Akquisitionen in den letzten Jahren galt unsere fortgesetzte Aufmerksamkeit deren strukturierter Integration und Führung, um die angestrebte Profi tabilität zu sichern.

  • 9WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Auf welchen Wegen KSB das für die nächsten Jahre geplante Wachstum erreichen kann, ließen wir uns vom Vorstand einschließlich der zugrunde liegenden methodischen und strategischen Überlegungen ausführlich und regelmäßig darstellen. In diesem Zusammenhang notwendig werdende Investitionen haben wir vor einer erforderlichen Freigabe stets kritisch hinterfragt und ihre Umsetzung begleitet. So befassten wir uns mehrfach mit dem Status der Modernisie-rungs- und Erweiterungsarbeiten an unseren Standorten, besonders in Asien und Südamerika. Für den Erhalt eines bedeutenden chinesischen Auftrags über die Lieferung von Pumpen bedurf-te es des umfangreichen Ausbaus der lokalen Fertigungseinrichtungen. Über den Status der mittlerweile begonnenen Auftragsabwicklung ließen wir uns vom Vorstand wiederholt berich-ten; sie wird sich über mehrere Jahre erstrecken. In einer Reihe von Ländern führten der Beginn oder die Ausweitung von Geschäftsaktivitäten überdies zu Immobilienerwerben; dabei erörterten wir jeweils ausführlich die langfristige Wirkung solcher Maßnahmen.

    Vor dem Hintergrund der Erfahrungen in der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise befassten wir uns ferner mit der Frage, wie sich die anhaltende europäische Schuldenproblematik auf unser Geschäft auswirkt bzw. noch auswirken könnte. Die hierzu vom Vorstand vorgestellten Überlegungen unterzogen wir einer kritischen Prüfung; dabei galt unser besonderes Augen-merk der Erarbeitung verlässlicher Instrumente, um Marktbewegungen frühzeitig zu erkennen und zeitnahe Reaktionen zu ermöglichen.

    Wiederholt Gegenstand der Tagesordnung war die Fortentwicklung unserer Unternehmens-organisation. Besondere Aufmerksamkeit widmeten wir in diesem Zusammenhang der Struk-turierung unserer vertrieblichen Aktivitäten. Die vom Vorstand berichteten Erfahrungen mit den in ausgewählten Ländern bisher umgesetzten Maßnahmen ließen im Detail noch gewisse Modifi kationsbedarfe erkennen, bevor über eine breitere Einführung der geänderten Strukturen zu befi nden ist. Der regelmäßig vom Vorstand erläuterte Stand der Maßnahmen zur Fortent-wicklung unserer auf tradierten Werten beruhenden Unternehmenskultur bildete einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit.

    Ber icht des Aufs ichts rats

    Dr. Hans-Joachim Jacob,

    Vorsitzender des Aufsichtsrats

  • 10 MANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Im Oktober trat der Aufsichtsrat zu einer Sitzung am luxemburgischen Standort Echternach zusammen. Vor Ort machte er sich ein Bild vom dortigen Geschäftsverlauf und den leistungs-fähigen Produktionsanlagen. Ferner erhielten wir vertiefte Informationen zur Situation ausge-wählter Produkt- und Funktionsbereiche des Konzerns. In der Dezember-Sitzung diskutierten und befürworteten wir den schrittweisen Erwerb eines norwegischen Vertriebshauses, um das darin gebündelte Know-how zum Ausbau unserer eigenen lokalen Vertriebswege zu nutzen. Verabschiedet haben wir außerdem ein Konzept zur Optimierung der Trennschärfe zwischen operativen Aufgaben und Konzernführungsfunktionen bei der KSB Aktiengesellschaft. Neben einer besseren Transparenz im Konzernverbund erwarten wir uns davon auch eine Verbesse-rung der Kostenstrukturen. Daneben standen der Verlauf des zu Ende gehenden Geschäfts-jahres und die Planungen für 2013 im Mittelpunkt der Betrachtungen.

    Zur effi zienten Wahrnehmung seiner Aufgaben arbeitete der Aufsichtsrat im vergangenen Geschäftsjahr mit sechs Ausschüssen. Sie bereiten sowohl Beschlussfassungen als auch beson-dere Themen zur Erörterung im Plenum vor. Darüber hinaus treffen sie – soweit gesetzlich zulässig – in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich eigene Entscheidungen. Diese Aufteilung hat sich in der praktischen Arbeit bewährt. Die Ausschussvorsitzenden berichten in den Plenums-sitzungen regelmäßig und umfassend über die Inhalte und Ergebnisse der Arbeit in den Aus-schüssen. Der Aufsichtsratsvorsitzende sitzt auch dem Personal-, dem Planungs- und Finanz-ausschuss sowie dem Vermittlungsausschuss vor.

    Im Vorfeld der Neuwahlen von Anteilseignervertretern im Aufsichtsrat durch die Hauptver-sammlung behandelt der Nominierungsausschuss die entsprechenden Wahlvorschläge. Hierfür trat er im Berichtsjahr siebenmal zusammen.

    Der Planungs- und Finanzausschuss tagte im Berichtsjahr viermal. Er beschäftigt sich mit der Unternehmens- und Investitionsplanung sowie der fi nanziellen Lage des Unternehmens. Vor dem Hintergrund unserer strategischen Zielsetzungen sowie des erwähnten, mit erheblichen Vorleistungen verbundenen chinesischen Großauftrags bildete die Erörterung des längerfris-tigen Liquiditätsbedarfs und -managements einen Schwerpunkt der Beratungen. Dies wurde ergänzt durch eine vertiefte Analyse der aktuellen und erwarteten Kosten- und Erlössituation. Ausführlich erörterten die Ausschussmitglieder überdies die Qualität der Unternehmensplanung nebst den ihr zugrunde liegenden Prämissen.

    Der Ausschuss Unternehmensentwicklung befasst sich mit wechselnden Themen von jeweils grundsätzlicher Bedeutung. In sechs Sitzungen im Berichtsjahr wurden besonders die Gebiete Strategiecontrolling, Produktionsmanagement und Innovation sowie wiederholt die Aus-richtung der Region Asien behandelt, einschließlich eines langfristigen Standortkonzepts für China und Indien. Die 2011 begonnenen Überlegungen zur Sicherstellung und Optimierung der Guss-Versorgung unserer Fertigungsstandorte wurden fortgesetzt; nicht zuletzt ging es dabei um den möglichen Ausbau eigener Gießereianlagen in Deutschland. An den Ausschusssitzungen nahmen neben den verantwortlichen Vorstandsmitgliedern häufi g die Leiter der zuständigen Fachabteilungen teil.

  • 11WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Die Unterausschüsse Controlling und Vertriebsmanagement lösten wir Anfang 2012 auf und integrierten ihre Aufgaben in die Arbeit des Unternehmensentwicklungsausschusses.

    Der Personalausschuss hielt im Berichtsjahr neun Sitzungen ab. Er behandelt hauptsächlich Fragen der Vorstandsvergütung einschließlich der Ausgestaltung der Anstellungsverträge für die einzelnen Vorstandsmitglieder sowie sonstige Vorstandsangelegenheiten. Entscheidungen zur Vorstandsvergütung werden vom Plenum getroffen, wobei der Ausschuss regelmäßig vor-bereitend tätig wird. Außerdem diskutierte das Gremium Personalentwicklungsfragen mit der Zielsetzung, Vorstands- und sonstige Führungspositionen vorrangig aus den eigenen Reihen zu besetzen. Besonderes Gewicht kommt in diesem Zusammenhang der Auswahl und Förde-rung entsprechender Potenzialträger zu. Ferner nahmen die Ausschussmitglieder auch 2012 an Veranstaltungen mit Nachwuchskandidaten verschiedener Führungsebenen teil, um den unmittelbaren Gedankenaustausch zu fördern. Ausführlich behandelte der Ausschuss das ein-vernehmliche, vorzeitige Ausscheiden von Herrn Jan Stoop aus dem Vorstand per Ende März 2012 und die sich daraus ergebenden Nachfolgefragen. Ebenfalls Gegenstand eingehender Betrachtung war die nochmalige Verlängerung der Vorstandsbestellung von Herrn Prof. Dr. Dieter-H. Hellmann; angesichts der laufenden Überlegungen zur Organisationsoptimierung wird er seine Aufgaben bis zum 31. Dezember 2013 fortführen.

    An den vier Sitzungen des Prüfungsausschusses nahmen stets der Finanzvorstand sowie mehr-fach der Abschlussprüfer teil. Der Ausschuss erörterte in erster Linie den Jahres- und Kon-zernabschluss 2011, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und der Innenrevision sowie die Weiterentwicklung des Risikomanagements und der Compliance-Organisation. Das Gre-mium bereitete insbesondere die selbstständige Prüfung der Abschlüsse, der Lageberichte und des Gewinnverwendungsvorschlags durch den Aufsichtsrat vor; dabei wurden auch Schwer-punkte für die externe Abschlussprüfung 2012 bestimmt. Darüber hinaus wurde der Halbjahres-fi nanzbericht mit dem Vorstand diskutiert. Dem Plenum unterbreitete der Ausschuss einen Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung am 16. Mai 2012 und beauftragte diesen später mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2012. Die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers wurde gemäß Ziffer 7.2.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex eingeholt und das Fortbestehen der Unabhängigkeit überwacht. Das Gremium befasste sich zudem mit der Überwachung des Rech-nungslegungsprozesses und der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Revisionssystems.

    Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste im vergangenen Geschäfts-jahr nicht einberufen werden.

    CORPORATE GOVERNANCE UND ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

    Der Aufsichtsrat hat die Entwicklungen der Corporate-Governance-Standards im abgelaufenen Geschäftsjahr fortlaufend beobachtet. Über die Corporate Governance bei der KSB Aktien-gesellschaft berichten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex auf den Seiten 136 ff dieses Geschäftsberichts. Am 5. Dezember 2012 gaben sie gemeinsam eine aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG ab und mach-ten diese den Aktionären auf der Website der Gesellschaft zugänglich. Bis auf wenige Aus-nahmen entspricht die KSB Aktiengesellschaft den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 15. Mai 2012.

    Ber icht des Aufs ichts rats

  • 12 MANAGEMENT UND THEMEN 2012

    JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSPRÜFUNG

    Die Abschlussunterlagen 2012 nebst dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Aufsichtsratsmit-gliedern rechtzeitig zugegangen. Sie wurden sowohl im Prüfungsausschuss am 19. März 2013 als auch im Aufsichtsratsplenum am 25. März 2013 intensiv behandelt und vom Vorstand jeweils ausführlich erläutert. Der Abschlussprüfer nahm an den Beratungen in beiden Gremien teil, berichtete über die Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Ver-fügung.

    Der Aufsichtsrat hat den nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellten Jahres-abschluss und den Lagebericht der KSB Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2012 sowie den auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellten Kon-zernabschluss und den Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2012 und den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns geprüft.

    Die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Zweigniederlassung Frankfurt am Main, hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der KSB Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2012 sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2012 geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die dem Abschlussprüfer vom Prüfungsausschuss für das Berichtsjahr aufgegebenen besonderen Prüfungsschwerpunkte umfassten: Validität der Bewertungsprämissen im Rahmen der Wert-haltigkeitsprüfungen für Finanzbeteiligungen sowie für ausgewiesene Geschäfts- oder Fir-menwerte, einschließlich Akquisitionen und Impairmenttests, und Validität der Bewertungs-prämissen bei leistungsorientierten Pensionsverpfl ichtungen. Über seine Feststellungen zu diesen Prüfungsschwerpunkten erstattete der Abschlussprüfer schriftlich und mündlich Bericht.

    Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen zu Jahresabschluss, Konzernabschluss, Lagebericht und Konzernlagebericht. Gemäß der Emp-fehlung des Prüfungsausschusses billigt er die vom Vorstand aufgestellten Abschlüsse; der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns der KSB Aktiengesellschaft hält der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung für angemessen; er schließt sich ihm an.

    BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

    Den vom Vorstand nach § 312 AktG aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbunde-nen Unternehmen hat der Abschlussprüfer ebenfalls geprüft und diesem Bericht den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

    „Nach unserer pfl ichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

    1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht

    unangemessen hoch war.“

  • 13WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Vorstandsbericht und Prüfungsbericht wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig überlassen und waren auch Gegenstand der Beratungen im Prüfungsausschuss sowie im Ple-num. Der Abschlussprüfer nahm an den Beratungen beider Gremien teil, berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Sowohl auf Empfehlung des Prüfungsausschusses als auch nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung im Aufsichtsratsplenum erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen den vom Vorstand aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und gegen die Erklä-rung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen.

    VERÄNDERUNGEN IM AUFSICHTSRAT UND IM VORSTAND

    Herr Jan Stoop schied Ende März 2012 aus dem Vorstand und dem Unternehmen aus. Als Nachfolger des mit Ablauf der letztjährigen Hauptversammlung am 16. Mai 2012 wegen Errei-chens der Altersgrenze aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Herrn Richard Lederer wählte die Hauptversammlung Herrn Dr. Thomas Seeberg zum neuen Aufsichtsratsmitglied. Die Herren Dr. Hermann Nestler und Werner Stegmüller wurden zugleich erneut in den Aufsichtsrat ge-wählt. Wegen der Übernahme einer Managementfunktion innerhalb des Unternehmens legte Herr Stegmüller sein Amt als Aufsichtsratsmitglied mit Ablauf des 16. Oktober 2012 nieder. An seiner Stelle wurde Herr Dr. Jörg Matthias Großmann durch Beschlüsse des Amtsgerichts Ludwigshafen vom 9. November und 3. Dezember 2012 zum Mitglied des Aufsichtsrats be-stellt, und zwar – gemäß der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex – befris-tet bis zum Ablauf der nächsten Hauptversammlung. Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschie-denen Herren für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit.

    Dem Vorstand, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen aller Konzernunternehmen spricht der Aufsichtsrat für ihre erneut erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Jahr Dank und Anerkennung aus.

    Frankenthal, den 25. März 2013

    Für den Aufsichtsrat

    Dr. Hans-Joachim Jacob(Vorsitzender des Aufsichtsrats)

    Ber icht des Aufs ichts rats

  • 14 MANAGEMENT UND THEMEN 2012

    0205

    INTEGRATION

    Die chinesischen Armaturen-unternehmen KSB Valves (Changzhou) Co., Ltd. und Dalian KSB AMRI Valves Co., Ltd. kommen zusammen mit sieben weiteren Unter-nehmen in den Konzern.

    PRÜFPREMIERE

    Auf dem Frankenthaler Großpumpenprüffeld fi ndet ein erster Volllasttest statt, mit Speisepumpen für das chinesische Kraft-werk Fangchenggang.

    VERKAUFSSTART

    Die Chemienormpumpe MegaCPK kommt auf den Markt. Die innovative Weiterentwicklung dreier bewährter Baureihen bie tet eine höhere Ener -gie effi zienz sowie mehr Betriebssicherheit.

    GEBÄUDETECHNIK

    Die KSB AG übernimmt 80 Prozent der Geschäftsan-teile des dänischen Unter-nehmens T. Smedegaard A / S bei Kopenhagen. Rund 90 Mit arbeiter stellen dort und im Zweigwerk im schweize rischen Beinwil am See Umwälzpumpen für Heizungs- und Kühlanlagen her.

    HOCHEFFIZIENZMOTOR

    Im Werk Halle beginnt die Produktion des magnetfreien Pumpenantriebs SuPremE. Er weist deutlich höhere Wirkungsgrade auf als her-kömmliche Sparmotoren.

    NEUE GESELLSCHAFT

    Die KSB Vietnam Co. Ltd. nimmt ihre Arbeit auf. 80 Kilometer nordöstlich von Ho-Chi-Minh-Stadt entsteht ein Werkskomplex, in dem künftig neben einer Standardpumpen-Montage ein Armaturen lager, eine Service-Werkstatt sowie ein Prüffeld Platz fi nden werden.

    ABWASSERTECHNIK

    Besucher der Münchner IFAT lernen energieeffi ziente Produktneuheiten für die Abwassertechnik und für Biogasanwendungen kennen. Blickfang ist ein Laufrad mit 2,20 m Durchmesser, wie es in speziell konstruierten Abwasserpumpen zum Ein-satz kommt.

    SERVICE

    KSB akquiriert die fran-zösische Firma ST II (Société de travaux et Ingénierie Industrielle). Sie ist speziali-siert auf die Instandhaltung und Wartung von Armaturen in Kernkraftwerken.

    01

    03

    JAHRESÜBERSICHT 2012

  • 15WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Jahresübers icht

    1008

    0912

    KRAFTWERKSPUMPEN

    KSB liefert Speisewasser-pumpen für das niederländi-sche Steinkohle-Kraftwerk Eemshaven. Mit einer An-triebsleistung von 38 MW gehören diese zu den leis-tungsstärksten Aggregaten der Welt.

    AUSZEICHNUNG

    Für die Entwicklung der Chemienormpumpe MegaCPK erhält KSB den „Global New Product Innovation Award in Centrifugal Pumps“(Frost & Sullivan).

    POLEN

    KSB erhöht mit dem neuen Service-Center „Süd“ im polnischen Przyszowice das Dienstleistungsangebot. Die Mitarbeiter reparieren dort vor allem Pumpen für den Energiesektor.

    WEITERBILDUNG

    Die ersten 20 Absolventen der KSB-internen Weiter-bildung zum „Pump & Applications Professional“ feiern ihren Abschluss. Die als Fernstudium aufgebaute Schulung vermittelt den Teilnehmern Kenntnisse zur Pumpentechnik und deren Anwendungsbereichen.

    INFORMATIONSBESUCH

    Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zusam-menarbeit und Entwicklung, besucht das Frankenthaler Werk. Er informiert sich über innovative Projekte wie den Einsatz von Pumpen als Turbinen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

    REEL

    Die KSB AG erwirbt die restlichen 20 Prozent der Geschäftsanteile der REEL s.r.l., Ponte di Nanto. Das italienische Unternehmen ist langjähriger Entwicklungs-partner und Komponenten-lieferant für integrierte Pumpenantriebe.

    INNOVATION

    Eine Jury aus Fachjourna-listen und Branchenkennern zeichnet den Hocheffi zienz-motor SuPremE als „Bestes Produkt des Jahres 2012“ mit dem „Plus X Award“ aus. Der KSB-Antrieb über-zeugte in der Produktgruppe „Heizung und Klima“ in „Innovation, High Quality, Funktionalität und Öko-logie“.

    NEUGRÜNDUNGEN

    Drei neue Vertriebsgesell-schaften in Kasachstan, der Ukraine und Weißrussland nehmen ihre Arbeit auf. Damit erweitert KSB sein Vertriebsnetz in Osteuropa und Asien.

  • 16 MANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Das Jahr 2012 verlief an den international führenden Börsen deutlich freundlicher als 2011. Wenngleich die Probleme der Staatsverschuldung in Europa und in den USA nach wie vor die Kapitalmärkte prägten, hellte sich die Stimmung in der zwei-ten Jahreshälfte auf.

    In der Eurozone trugen dazu weitere Stabilisierungsmaßnah-men der Europäischen Zentralbank bei. Rückkaufprogramme für Staatsanleihen sowie klare Bekenntnisse zum Euro stärk-ten das Vertrauen vieler Anleger in europäische Werte und die gemeinsame Währung.

    In den USA verunsicherten Budgetverhandlungen und die Aus-einandersetzung um die sogenannte Fiskalklippe die Markt-teilnehmer. Dort stützte jedoch die im Vergleich zu Europa robustere Wirtschaft die stabile Entwicklung an den Aktien-märkten.

    Schließlich sorgten die Maßnahmen der Zentralbanken in Europa und in den USA für Liquidität auf den Kapitalmärk-ten, von der auch Aktien als Sachwerte profi tierten.

    Die Börsen in Europa, den USA und in Japan konnten vor diesem Hintergrund zulegen. Der deutsche Leitindex DAX erhöhte sich im Jahr 2012 um 29 %, der EuroStoxx 50 um 14 %. Der Nikkei verbesserte sich um 23 %. Um 7 % stieg der Dow Jones, der im Gegensatz zu den vorerwähnten Indices 2011 nicht gefallen war.

    DAX MIT DEUTLICHEN KURSGEWINNEN

    2012 hat der DAX die Kursrückschläge des Vorjahres mehr als ausgeglichen. Zum Jahresende lag er bei 7612 Punkten und damit um 29 % über dem Jahresendwert 2011.

    Im Verlauf des Jahres 2012 mussten die Anleger allerdings größere Kursschwankungen hinnehmen. Der Anstieg zu Beginn des Jahres kehrte sich im April infolge der Herabstu fungen der Kreditwürdigkeit mehrerer europäischer Staaten und zu-nehmender konjunktureller Sorgen um. Im Juni erreichte der DAX seinen Jahres-Tiefststand, der knapp unter dem Ausgangs-niveau zu Beginn des Jahres lag. Mit den Beschlüssen des

    DIE KSB-AKTIE

    Stimmung an den Aktienmärkten verbessert KSB-Aktien legten zum Jahresende zu Dividende in Vorjahreshöhe geplant

    DIVIDENDENENTWICKLUNG

    2012 (Vorschlag) 2011

    Stammaktie

    Dividende 12,00 € 12,00 €

    Dividendenrendite 2,6 % 2,6 %

    Vorzugsaktie

    Dividende 12,26 € 12,26 €

    Dividendenrendite 3,0 % 3,1 %

    Stammaktie Vorzugsaktie

    ISIN DE0006292006 DE0006292030

    Reuters-Symbol KSBG KSBG_p

    Bloomberg-Symbol KSB KSB3

    Grundkapital 22,7 Mio. € 22,1 Mio. €

    Frei gehandelte Aktien ca. 20 % 100 %

    Jahresschlusskurs 30.12.2012 464,50 € 413,55 €

    Marktkapitalisierung 31.12.2012 769,4 Mio. €

  • 17WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Die KSB-Akt ie

    EU-Gipfels im Sommer begann die Trendwende. Zusätzlich gestützt durch eine im Ländervergleich stabile Wirtschafts-entwicklung in Deutschland legte der DAX in der zweiten Jahreshälfte kräftig zu.

    KSB-PAPIERE IM PLUS

    Auch die KSB-Aktien behaupteten sich in diesem wirtschaft-lichen Umfeld. Der Jahresschlusskurs der Vorzugsaktien lag mehr als 5 % über dem des Vorjahres. Bei den Stämmen betrug der Zuwachs etwa 3 %.

    Nach deutlichen Kursanstiegen zum Jahresbeginn erreichten die Stämme ihren Jahreshöchstkurs im Februar, die Vorzüge im März. Beide Aktiengattungen gerieten danach jedoch infolge der Kursrückgänge an den Börsen ebenfalls unter Druck und verharrten von Juni bis November in einem Seitwärtstrend. Zum Jahresende hin konnten schließlich auch die KSB-Aktien von der positiven Börsenstimmung profi tieren. Beide Aktien-gattungen schlossen das Jahr mit allgemeinen Kursgewinnen ab.

    Die Börsenkapitalisierung des Unternehmens belief sich zum Jahresende 2012 auf 769,4 Mio. €. Sie lag damit knapp 4 % über der zum Vorjahresultimo.

    UNVERÄNDERTE DIVIDENDE

    Aufsichtsrat und Vorstand werden der Hauptversammlung am 15. Mai 2013 vorschlagen, eine unveränderte Dividende in Höhe von 12,26 € für die Vorzugsaktien und 12,00 € für die Stammaktien auszuzahlen.

    VERBESSERTES ERGEBNIS JE AKTIE

    Das Ergebnis je Aktie liegt infolge des gestiegenen Konzern-ergebnisses über dem Vorjahr. Für die Stammaktien beträgt es 42,51 € nach 40,95 € im Vorjahr und für die Vorzugsaktien 42,77 € nach 41,21 € im Jahr 2011.

    600

    500

    400

    300

    KURSVERLAUF DER KSB-AKTIEN IN €

    Januar 2012

    KSB-Stammaktie KSB-Vorzugsaktie

    20. März 2013Dezember 2012

  • „ Wie pumpt man das Salz aus dem Meer?“

    HYDRAULIK

  • „ Die Umkehrosmose ist heute das gängigste Verfahren zur Trinkwassergewinnung aus dem Meer. Unsere einzigartige 4-in-1-Technologie revolutioniert diese Methode. Das neue Kompaktsystem mit Pumpe, Motor und Energierückgewinnung kann die Strom-kosten um bis zu 50 Prozent reduzieren.“

    Wojciech Golembiewski (l.) und Andreas

    Wieland vom Team „Start-up-Projekte“

    Wojciech Golembiewski

  • Das Szenario: Erdbeben auf Indonesien. Im Krisen-

    gebiet am Indischen Ozean muss das Technische

    Hilfswerk (THW) die Bevölkerung schnell und aus-

    reichend mit Trinkwasser versorgen. Sie tut dies

    mit Hilfe einer mobilen Meerwasser-Entsalzungs-

    anlage, die nach dem Umkehrosmose -Prinzip

    arbeitet. Dabei wird das Wasser gegen eine Mem-

    brane gepresst, die Salzpartikel ausfi ltert.

    Solche kleinen und mittleren Anlagen zur Wasser-

    gewinnung kommen auch im stationären Betrieb in

    der Hotelbranche und in der Schifffahrt zum Ein-

    satz. Um das Salz vom Wasser zu trennen, sind sehr

    hohe Drücke nötig. Dabei durchdringt ein Teil der

    Flüssigkeit die Filtermembrane der Anlage, während

    die zurückbleibende Sole aus dem Membranbe-

    hälter unter hohem Druck abgeführt werden muss.

    Dieser Druck lässt sich direkt zum Antrieb des Axial-

    kolbenmotors nutzen – ein höchst ökonomisches

    Verfahren. Die auf dem Markt einzigartige 4-in-1-

    Technologie des „SALINO® Pressure Centers“ ver-

    eint die Funk tionen von Hochdruck- und Booster-

    pumpe mit der Energierückgewinnung sowie dem

    Antrieb. Statt zweier Elektromotoren ist nur noch

    einer erforderlich. Das System ist energieeffi zient

    und braucht dank seiner kompakten Bauweise

    nur wenig Raum – ein Vorteil nicht nur für den

    mobilen Einsatz der THW-Helfer im Krisengebiet.

    Das „SALINO® Pressure Center“ ist für Umkehrosmose -Anlagen mit einer Kapazität von bis zu 480 Kubikmetern

    pro Tag ausgelegt. Alle Komponenten sind seewasserfest und so dimensioniert, dass auch die Lebenszykluskosten

    niedrig sind. In Testläufen benötigte die neue Kompakteinheit etwa zwei Kilowatt Strom pro Stunde, um einen

    Kubikmeter Meerwasser mit einem Salzgehalt von 35.000 ppm zu entsalzen.

    Hydraulikmodul | SALINO® Pressure Center

  • 22

    Mit einem Anstieg um 177,2 Mio. € erreichte der KSB Konzern einen neuen Umsatzrekord in Höhe von 2.268,2 Mio. €.

  • 23WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSMANAGEMENT UND THEMEN 2012 KONZERNLAGEBER ICHTKONZERNLAGEBER ICHT

    KONZERNLAGEBERICHT

    24 Konzernstruktur und Geschäftsausrichtung

    26 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

    29 Geschäftsverlauf und -ereignisse

    33 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

    40 Forschung und Entwicklung

    42 Mitarbeiter

    44 Unternehmerische Verantwortung

    47 Risikomanagement

    51 Prognosebericht

  • 24 KONZERNLAGEBERICHT

    Der KSB Konzern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunden weltweit mit qualitativ hochwertigen Pumpen und Armaturen sowie zugehörigen Systemen zu versorgen. Den Anwendern dieser Produkte steht darüber hinaus ein breites Serviceange-bot zur Verfügung.

    Im Konzern widmeten sich im Berichtsjahr 74 operative Ge-sellschaften in 36 Ländern diesem Geschäftszweck. Acht Kon-zerngesellschaften übten eine Holdingfunktion aus.

    Die KSB AG, Frankenthal, hält als Muttergesellschaft direkt oder indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Unternehmen. Die umsatzstärksten Gesellschaften des KSB Konzerns sind neben der KSB AG die

    KSB S.A.S., Gennevilliers (Paris, Frankreich), KSB Shanghai Pump Co. Ltd., Shanghai (China), KSB Bombas Hidráulicas S.A., Várzea Paulista (Brasilien), GIW Industries, Inc., Grovetown / Georgia (USA), KSB Service GmbH, Frankenthal, KSB Pumps Limited, Pimpri (Pune, Indien).

    ORGANISATION, LEITUNG UND KONTROLLE

    Die Leitung und Kontrolle des KSB Konzerns erfolgt durch den Vorstand der KSB AG. Strategie und Handlungsanweisun-gen des Vorstands werden in einer Organisation umgesetzt, die nach den Zuständigkeiten für Pumpen, Armaturen und Ser-vice gegliedert ist. Im Zentrum dieser Organisation stehen entsprechend ausgerichtete Konzernbereiche, die als Schalt-stellen zwischen Vertrieb und Produktbereitstellung wirken.

    Alle Organisationseinheiten orientieren sich in ihrem Handeln an der Konzernstrategie. Sie zielt auf ein nachhaltig profi tab-les Wachstum, das mittel- und langfristig die Zukunft und fi -nanzielle Unabhängigkeit von KSB sichert. Dem dient das Erreichen und Verteidigen einer führenden Wettbewerbsposi-tion in attraktiven Märkten.

    Die Geschäftsführung wird von einem aus zwölf Mitgliedern bestehenden Aufsichtsrat kontrolliert. Sechs Ratsmitglieder wählt die Hauptversammlung der Aktionäre, die übrigen sechs Mitglieder entsenden die Arbeitnehmer nach den Maßgaben des Mitbestimmungsgesetzes.

    MÄRKTE UND STANDORTE

    Im KSB Konzern machen Kreiselpumpen annähernd 70 % des Umsatzes aus. Sie werden ebenso wie Absperrarmaturen an Anlagenbauer, Erstausrüster und Endkunden verkauft sowie teilweise über Händler in den Markt gebracht. Gleiches gilt für Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungssysteme sowie Kompaktanlagen mit Pumpen und Armaturen.

    Der am besten erschlossene Absatzmarkt für diese Produkte ist Europa; hier unterhält KSB seine wichtigsten Fertigungsstät-ten in Deutschland und Frankreich. Das Stammwerk der KSB AG in Frankenthal ist das größte europäische Werk vor den Fertigungsstätten in Pegnitz (Bayern), Halle (Sachsen -Anhalt) und La Roche-Chalais (Frankreich).

    Den zweitwichtigsten Markt fi nden KSB-Produkte in der Region Asien / Pazifi k, gefolgt von Amerika und der Region Mittlerer Osten / Afrika. Im außereuropäischen Raum liegen die größten KSB-Fertigungsstätten in Brasilien, China, Indien und den USA.

    Insgesamt fertigt KSB Produkte und Komponenten in 22 Län-dern; der Vertrieb erfolgt über eigene Gesellschaften und Vertretungen in mehr als 100 Staaten. Mit ihren Produkten be-dienen die Konzerngesellschaften Kunden im verarbeitenden Gewerbe (Industrie), in der Chemie- und Petrochemie, in der Energieversorgung, im Baugewerbe, in der Herstellung und dem Betrieb von Transportmitteln (beispielsweise Schiffe und Schienenfahrzeuge), in der Wasserversorgung und Abwasser-entsorgung sowie im Bergbau. Umsatzstärkste Marktbereiche für unsere Produkte waren 2012 das verarbeitende Gewerbe und die Energieversorgung.

    Gemessen am Umsatz gehört der KSB Konzern bei Kreisel-pumpen zu den weltweit führenden Herstellern, als Armatu-renproduzent rangieren wir unter den ersten zehn. Diese Marktstellung können wir aufgrund guter und langfristiger Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten behaupten. Auch sind hervorragend ausgebildete und motivierte Mitar-beiter sowie ein hohes Qualitätsniveau unserer Produkte hierfür Grundvoraussetzung.

    13 Unternehmen neu im Konsolidierungskreis 74 operative Gesellschaften arbeiten in 36 Ländern Vorstand der KSB AG steuert den Konzern

    KONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSAUSRICHTUNG

  • 25WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Konzernst ruktur und Geschäf tsausr ichtung

    STEUERUNGSGRÖSSEN IM KSB KONZERN

    Die aktuellen Zielgrößen für die Steuerung des Konzerns sind an der Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz aus-gerichtet sowie an der Ertragskraft, die wir in erster Linie an der Umsatzrendite vor Steuern (Return on Sales) messen.

    Beim Festlegen unserer Ziele orientieren wir uns einerseits an der Entwicklung des Marktes sowie andererseits an der un-serer wichtigsten Wettbewerber.

    ANGABEN NACH § 315 ABS. 4 HGB UND

    ERLÄUTERNDER BERICHT

    Nachfolgend sind unsere Angaben gemäß § 315 Abs. 4 HGB aufgeführt und zugleich gemäß §§ 175 Abs. 2, 176 Abs. 1 AktG erläutert; dabei sind Angaben nur insoweit gemacht, wie diese für die KSB AG zutreffend sind.

    Das Grundkapital der KSB AG beträgt 44,8 Mio. €. Davon entfallen 22,7 Mio. € auf 886.615 Stamm-Stückaktien und 22,1 Mio. € auf 864.712 Vorzugs-Stückaktien. Jede Stückaktie ist am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Sie sind zum regulierten Markt zu-gelassen und werden im Segment „General Standard“ der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.

    In der Hauptversammlung der KSB AG gewährt jede Stamm-aktie eine Stimme. Rund 80 % der Stammaktien hält die Klein Pumpen GmbH, Frankenthal, deren Geschäftsanteile mehr-heitlich der KSB Stiftung, Stuttgart, gehören. Die Vorzugsaktien sind mit einem nachzuzahlenden selbstständigen Vorzugsge-winnanteil und einem Anspruch auf eine gestaffelte Mehrdivi-dende ausgestattet. Detaillierte Informationen zu Grundka-pital und Aktionären mit mehr als 10 % Anteilsbesitz sind im Anhang enthalten. Den Besitzern von Vorzugsaktien steht das Stimmrecht nur in den vom Gesetz vorgeschriebenen Fällen zu. Die Ausgabe weiterer Stammaktien bedarf nicht der Zu-stimmung der Vorzugsaktionäre. Gleiches gilt für die Ausgabe zusätzlicher Vorzugsaktien, soweit nicht das Bezugsrecht auf vor- oder gleichrangige, neu auszugebende Vorzugsaktien aus-geschlossen ist.

    Die Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 19. Mai 2010 ermächtigt, bis zum 18. Mai 2015 Aktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapi-

    tal von insgesamt bis zu 4.477.196 € zu erwerben. Der Vor-stand ist ermächtigt, (1) Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, über die Börse oder in anderer, das Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre wahrender Weise, zu veräußern; (2) die Aktien mit Zustim-mung des Aufsichtsrats unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis der Ak-tien der Gesellschaft gleicher Gattung und mit gleicher Aus-stattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Diese Ermächtigung ist beschränkt auf die Ver-äußerung von Aktien, auf die insgesamt ein anteiliger Betrag von höchstens 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder, falls dieser Betrag niedriger ist, des im Zeitpunkt der Verwendung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapi-tals entfällt. Bei der 10 %-Grenze ist der anteilige Betrag an-zurechnen, der auf Aktien entfällt, die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts im Rah-men einer Kapitalerhöhung ausgegeben werden oder die zur Bedienung von Options- oder Wandelschuldverschreibungen höchstens auszugeben sind; (3) die Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Ausschluss des Bezugsrechts der Ak-tionäre an Dritte zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen und / oder Beteiligungen an Unterneh-men sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen zu veräußern oder (4) die Aktien einzuziehen. Von der Er-mächtigung zum Erwerb eigener Aktien hat die KSB AG bisher keinen Gebrauch gemacht.

    Beschlüsse, die dem Vorstand der Gesellschaft eine Kapitaler-höhung (genehmigtes Kapital) ermöglichen, liegen nicht vor.

    Die KSB AG wird von einem Vorstand geleitet, der satzungs-gemäß mit mindestens zwei Personen besetzt sein muss und im Berichtsjahr zunächst vier, ab 1. April drei Personen um-fasste. Über die Bestellung und Abberufung von Vorstands-mitgliedern entscheidet der Aufsichtsrat entsprechend den ge-setzlichen Bestimmungen.

    Änderungen der Satzung der Gesellschaft beschließt die Haupt-versammlung. Sofern diese nur die sprachliche Form der Sat-zung betreffen, können sie vom Aufsichtsrat vorgenommen werden.

  • 26 KONZERNLAGEBERICHT

    Die Weltwirtschaft expandierte 2012 nach einem erfreulichen Start insgesamt nur verhalten. Als globale Wachstumsbremse erwiesen sich die Probleme der Eurozone, die das Vertrauen vie-ler Investoren in eine gesunde Wirtschaftsentwicklung beein-trächtigten. Nicht zuletzt aufgrund der Ausstrahlungseffekte der europäischen Schuldenkrise verlangsamte sich die Dynamik wichtiger Schwellenländer wie China, Brasilien und Indien. Die weltgrößte Volkswirtschaft USA wuchs nur schwach, wobei auch politische Faktoren eine Rolle spielten.

    LANGSAMERES WACHSTUM IN INDUSTRIE- UND

    SCHWELLENLÄNDERN

    In der für das KSB-Geschäft besonders wichtigen Eurozone ging die Produktion trotz einer noch prosperierenden deut-schen Volkswirtschaft weiter zurück. Davon waren die einzel-nen Länder in unterschiedlicher Weise betroffen. Der not-wendige Konsolidierungskurs bremste insbesondere in den südeuropäischen Staaten die Auftragsvergabe der öffentli-chen Hand. Angesichts der Ungewissheit über die Zukunft der Eurozone und einzelner Mitglieder zögerten auch Privat-unternehmen, in neue Anlagen oder Gebäude zu investieren.

    Lichtblicke in Europa boten die Konjunkturverläufe in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Schweden und Norwegen. In Russland war die Wirtschaftsentwick-lung im globalen Vergleich leicht überdurchschnittlich. Dort sorgten der Ausbau der Energieversorgung, Investitionen in die Chemie- und Petrochemie sowie Maßnahmen in der Wasser- und Abwasserwirtschaft für eine gute Nachfrage nach Industriegütern. Europaweit war die Anzahl neu ver-wirklichter Großprojekte jedoch geringer als 2011.

    In den Ländern des Mittleren Ostens bestanden infolge der Einnahmen aus dem Ölgeschäft fi nanzielle Spielräume, um die Infrastruktur zu erweitern und für die wachsende Bevöl-kerung neue Wohnanlagen zu bauen. Allerdings hielten sich viele Investoren wegen der politischen Spannungen in der Re-gion noch zurück. Gut hingegen entwickelten sich die Märkte in Saudi-Arabien und Katar. In Afrika verzeichneten mehrere Länder südlich der Sahara ebenfalls eine positive wirtschaft-liche Entwicklung.

    Die schwache Nachfrage aus den Industrieländern Europas sowie aus den USA beeinträchtigte auch die exportorientier-ten Volkswirtschaften Asiens. Dies zeigte sich insbesondere in einer nachlassenden ökonomischen Dynamik in China. Zeitweise bremsten restriktive geldpolitische Maßnahmen zur Infl ationsbekämpfung dort das Wachstum zusätzlich ein. Japans exportabhängige Wirtschaft litt weiter unter einer Defl ation mit fallenden Preisen sowie einem starken Yen. Auch die südkoreanische Volkswirtschaft wuchs trotz Aufträgen aus dem Mittleren Osten und Afrika nur verhalten.

    Die Wirtschaft Indiens hemmte hohe Zinsen, innenpolitische Schwierigkeiten sowie die unzureichende Infrastruktur. Pro-jekte in der Baubranche verzögerten sich, die Produktion von Investitionsgütern ging deutlich zurück.

    Erfreulich entwickelten sich mehrere südostasiatische Staaten, getrieben vor allem durch die inländische Nachfrage. Neben Indonesien und Thailand war dies, infolge der veränderten po-litischen Situation, auch in Myanmar der Fall. Indonesien mit seinen Vorkommen an Kohle und Mineralien profi tierte außerdem von dem Boom im Bergbau; Gleiches galt für Australien.

    WELTMARKT FÜR KREISELPUMPEN UND ARMATUREN

    Asien / Pazifik 34 %

    Quelle: DIW Berlin

    Amerika 27 %

    Mittlerer Osten / Afrika 9 %

    Europa 30 %

    WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

    Energiewirtschaft zögert mit Investitionen Nachlassende Dynamik in China und Indien

    Wachstum im Maschinenbau verlangsamt

  • 27WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Wirtschaf t l i che Rahmenbedingungen

    Leistungsstarke Komponenten: Spiralgehäusepumpen Sewatec ® und Isoria ®-Absperrklappen in einer Bioethanol-Anlage

    In Amerika erreichte die größte Volkswirtschaft USA nur ein leichtes Wachstum. Das Auslaufen konjunkturstimulierender Maßnahmen zum Ende des Jahres sowie die Aussicht auf Aus-gabenkürzungen der öffentlichen Hand dämpften den Op-timismus vieler Investoren. Positiv wirkten sich allerdings sin-kende Gaspreise auf die energieintensiven Industrien des Landes aus. Insgesamt gab es nur ein leichtes Plus bei den Aus-rüstungsinvestitionen. In Kanada erlaubte der Rohölpreis weitere Investitionen in die Ölsandindustrie.

    Die südamerikanischen Märkte zeigten insgesamt nur ein moderates Wachstum, was wesentlich auf die gebremste Wirt-schaftsentwicklung in Brasilien zurückging. Auftragschancen boten der Bau neuer Raffi nerien in Brasilien und der sich wei-ter gut entwickelnde Bergbau in Chile.

    MASCHINENBAU MIT VERRINGERTER WACHSTUMSRATE

    Der Maschinenbau blieb auf Wachstumskurs, allerdings mit stark verlangsamtem Tempo. Weltweit stieg der Umsatz der Unternehmen in dieser Branche um rund 3 %; im Vorjahr war die Zuwachsrate noch zweistellig gewesen.

    Auch in China ist die Produktion 2012 erstmals seit mehreren Jahren nicht im zweistelligen Prozentbereich gestiegen; der Maschinenumsatz japanischer Hersteller ging sogar zurück. In den USA profi tierte das leicht gewachsene Geschäft mit Maschinen von dem fortgesetzten Prozess der Reindustriali-sierung.

    Im internationalen Vergleich konnte sich der deutsche Maschi-nenbau gut behaupten. Er erreichte nach Angaben des Ver-bandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit einem Produktionswert von rund 196 Mrd. € und einem geschätzten Zuwachs von 2 % das Rekordniveau von 2008. Mehr als 25 % der Maschinenausfuhren gingen in die Län-der China, USA und Russland.

  • 28 KONZERNLAGEBERICHT

    PUMPEN- UND ARMATURENMARKT MIT

    GEBREMSTEM WACHSTUM

    Im Markt für Pumpen und Armaturen blieben die Chancen im Breiten- und Projektgeschäft unterschiedlich verteilt. Speziell im ersten Halbjahr war in der Bauwirtschaft und der allgemeinen Industrie noch eine lebhafte Nachfrage nach Standardprodukten zu verzeichnen. Demgegenüber dämpfte die geringere Anzahl an Großprojekten vor allem den Ab-satz auftragsspezifi sch konstruierter Pumpen und Armaturen. Dies galt besonders für die Energiewirtschaft, die bei der Pla-nung und dem Bau neuer Anlagen zur Stromerzeugung sehr zurückhaltend war. Aufgrund des insgesamt kleineren Ver-gabevolumens hielt der im Vorjahr begonnene Preiskampf bei Kraftwerkspumpen und -armaturen an.

    Gute Absatzchancen boten sich in einigen speziellen Anwen-dungsbereichen. Hierzu gehörten neue Anlagen zur Förde-rung und Verarbeitung von Erdöl, aber auch Verladestationen und Tanker, um verfl üssigtes Erdgas zu den Verbrauchern zu bringen. Wegen des hohen Bedarfs an Energieträgern und ande-ren Rohstoffen waren ferner Investitionsgüter für den Berg-bau gefragt. Dies galt auch für Pumpen zur hydraulischen För-derung von Feststoffen. Erfreulich entwickelte sich außerdem die Nachfrage von Energieunternehmen nach Gütern, um ihre Anlagen zur Fernwärmeversorgung zu modernisieren und so die eingesetzten Energieträger besser zu nutzen.

    Vor dem Hintergrund dieses Marktgeschehens konnten die namhaften Pumpen- und Armaturenhersteller ihren Wachs-tumskurs großteils fortsetzen. Der Umsatz deutscher Unterneh-men für Flüssigkeitspumpen stieg nach Angaben des VDMA um 3 %; für Industriearmaturen verzeichnete der Verband einen Zuwachs um nur 1 %.

    HERSTELLER DRÄNGEN WEITER IN DIE SCHWELLENLÄNDER

    Die Schwäche des europäischen Marktes veranlasste die hier ansässigen Pumpen- und Armaturenhersteller, sich noch stär-ker in außereuropäischen Ländern zu engagieren. Demgemäß erhöhte sich der Wettbewerbsdruck in den Märkten Asiens, Lateinamerikas und des Mittleren Ostens. Dort waren mehrere Unternehmen dabei, neue Fertigungseinrichtungen für Pum-pen oder Armaturen aufzubauen.

    Verschiedene Pumpenhersteller haben außerdem begonnen, ihr Produktportfolio auf weniger Anwendungsbereiche zu fokus-sieren und trennten sich daher von einzelnen Unternehmens-teilen. Zugleich waren sie bestrebt, sich in den gewählten Aktivitätsschwerpunkten durch Akquisitionen zu verstärken. Dies galt insbesondere für Firmen, die in den Öl- und Gas-markt drängten.

    Tendenziell setzte sich der Konzentrationsprozess in der Pum-pen- und Armaturenbranche fort. Dabei sind die Anbieter im Armaturenmarkt weiterhin deutlich zahlreicher als im Pum-pensektor. Speziell bei den vielen kleineren und mittleren Armaturenherstellern erweist sich eine zu geringe Unterneh-mensgröße zunehmend als Wettbewerbsnachteil, da immer mehr Kunden eine einsatznahe Produktbereitstellung verlangen.

    Unternehmen, die in nennenswertem Umfang sowohl Pumpen als auch Armaturen herstellen, sind weiterhin die Ausnahme. Im Zuge eines Zusammenschlusses ist allerdings neben KSB und einem amerikanischen Hersteller 2012 ein drittes grö-ßeres Unternehmen entstanden, das heute im Markt beide Produktgruppen mit einem breiten Portfolio anbietet.

  • 29WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Wirtschaf t l i che RahmenbedingungenGeschäf tsver lauf und -ere ign isse

    Auftragswachstum bei Pumpen, Armaturen und Service Konzernumsatz steigt um 177,2 Mio. € Neuausrichtung im Servicemarkt gestartet

    GESCHÄFTSVERLAUF UND -EREIGNISSE

    Unser Geschäft mit Pumpen, Armaturen und Serviceleistungen war zum einen durch die regional unterschiedliche Entwick-lung wichtiger Absatzmärkte geprägt, zum anderen durch das Umsetzen strategischer Projekte. Dabei zeigten vor allem un-sere verstärkten Aktivitäten im Armaturenmarkt und im Berg-bau sowie die Intensivierung unseres Geschäfts mit Stan-dardpumpen eine positive Wirkung im Auftragseingang und im Umsatz. Im Projektgeschäft limitierte die Investitionszu-rückhaltung der Energiewirtschaft weiterhin das Neugeschäft mit kraftwerkstechnischen Pumpen und Armaturen.

    HÖHERER AUFTRAGSEINGANG IN ALLEN

    DREI KONZERNBEREICHEN

    Die für unsere Produkte und Dienstleistungen eingegangenen Bestellungen erreichten im Konzern einen Wert von 2.257,4 Mio. €. Dieser lag um 125,1 Mio. €, gleich 5,9 %, über dem des Vorjahres. Das Volumen neuer Aufträge ist dabei in allen drei Konzernbereichen – Pumpen, Armaturen und Service – gewachsen. Zu dieser Steigerung haben die 13 neukonsoli-dierten Unternehmen mit 44,4 Mio. € beigetragen.

    Für unser Hauptprodukt Pumpen stieg der Auftragseingang um 3,1 % auf 1.490,9 Mio. €. Gut entwickelten sich dabei die Bestellungen für einstufi ge Pumpen sowie für Automations-produkte und Antriebe. Schwieriger war die Auftragslage bei mehrstufi gen Pumpen, wie sie unter anderem in Kraftwer-ken zum Einsatz kommen. Hier erforderte der hohe Preis-druck im Projektgeschäft eine stärker renditeorientierte Selek-tion der Neuaufträge.

    UMSATZ NACH SEGMENTEN

    Service 16 %

    Pumpen 67 %Armaturen 17 %

    Die eingehenden Bestellungen für Armaturen erhöhten sich um 8,9 % auf 392,0 Mio. €. Wie schon im Vorjahr war dabei das Geschäft mit Marinearmaturen ein Treiber; hinzu kamen vermehrte Aufträge aus der Chemie und Petrochemie sowie aus der Wasserwirtschaft. Im Kraftwerkssektor gestaltete sich der Absatz von Hochdruckarmaturen ähnlich schwierig wie der von Pumpen.

    Das nominal stärkste Wachstum erzielten wir bei unseren Ser-viceleistungen, für die wir einen Auftragseingang von 374,5 Mio. € verbuchten und damit einen um 14,6 % höheren Wert als im Vorjahr. Bei dieser Steigerung wirkte sich insbesondere die Erstkonsolidierung von sieben europäischen Serviceunter-nehmen aus; darüber hinaus nahmen die Kunden unsere Dienstleistungen in den außereuropäischen Regionen verstärkt in Anspruch.

    ZWEISTELLIGER AUFTRAGSZUWACHS

    AUSSERHALB EUROPAS

    In unserem Heimatmarkt Europa ist der Auftragseingang ge-genüber dem Vorjahr nur moderat gestiegen. Unsere Konzern-gesellschaften erhielten Bestellungen im Wert von 1.345,1 Mio. €, die somit um 2,7 % über denen des Vorjahres lagen. Die Ordereingänge der europäischen Unternehmen der Re-gion haben sich dabei sehr unterschiedlich entwickelt. Die stärksten Wachstumsschübe verzeichneten die französische KSB S.A.S., begünstigt durch ein gutes Exportgeschäft, sowie die russische OOO “KSB“. Trotz der schwierigen Marktlage in Südeuropa erreichten auch unsere drei spanischen Unter-nehmen sowie unsere italienische Vertriebsgesellschaft einen Auftragszuwachs. Die KSB AG mit ihrem vergleichsweise ho-hen Anteil an kraftwerkstechnischem Geschäft verbuchte hin-gegen einen Rückgang um 2,1 % auf 801,5 Mio. €.

    Die vier operativen Konzerngesellschaften der Region Mittlerer Osten / Afrika verbesserten ihren Auftragseingang insgesamt um 12,0 % auf 118,3 Mio. €. Vermehrte Bestellungen gingen insbesondere aus der Wasser- und Abwasserwirtschaft, dem afrikanischen Bergbau sowie dem Baugewerbe im Mittleren Osten ein.

  • 30 KONZERNLAGEBERICHT

    In der Region Asien / Pazifi k hat sich der Auftragseingang un-serer dort ansässigen Konzernunternehmen um 11,1 % er-höht. Diese Steigerung auf 398,9 Mio. € resultiert aus den vermehrten Bestellungen bei unseren chinesischen Unterneh-men, dem wachsenden Geschäft in Südostasien sowie dem Zu-wachs unserer beiden südkoreanischen Tochterunternehmen. Die zwei indischen Konzerngesellschaften litten unter der ins-gesamt schwachen Wirtschaftsentwicklung und dem Auf-schub von Investitionen in wichtigen Abnehmerbranchen, vor allem der Energiewirtschaft.

    Das Auftragswachstum in der Region Amerika ist wesentlich auf die starke Nachfrage im Bergbau zurückzuführen. Hier-von profi tierten in erster Linie unsere US-Tochter GIW Indus-tries, Inc., die Pumpen für den hydraulischen Feststoff-Trans-port herstellt, sowie unsere Gesellschaft in Chile. Insgesamt erhöhten die amerikanischen Konzerngesellschaften ihren Auftragseingang um 10,5 % auf 395,1 Mio. €.

    KONZERNUMSATZ UM 8,5 % GESTIEGEN

    Der Umsatz unserer Konzerngesellschaften ist, wie angekün-digt, schneller gewachsen als der Auftragseingang und er-reichte 2.268,2 Mio. €. Zu dem Wachstum um 177,2 Mio. €, die einer Steigerungsrate von 8,5 % entsprechen, haben ne-ben dem Neugeschäft auch länger laufende Projektaufträge beigetragen, die im Berichtsjahr fakturiert wurden. Darüber hinaus addierten die Neukonsolidierungen 44,4 Mio. € zum Gesamtumsatz.

    Im Geschäft mit Pumpen erzielten wir mit 1.517,1 Mio. € einen Zuwachs um 7,7 %. Steigerungen waren bei ein- und mehrstufi gen Pumpen, Tauchpumpen sowie Automations-produkten und Antrieben zu verzeichnen.

    Prozentual am stärksten gewachsen ist der Umsatz mit Arma-turen, der sich um 14,9 % auf 385,6 Mio. € verbesserte. Hier-zu hat wesentlich das Armaturengeschäft in Asien beigetra-gen, das wir 2011 mit einer Werkseröffnung in China und einer Akquisition in Südkorea verstärkt haben.

    Neuer KSB-Standort: Im Smedegaard-Werk in Beinwil am See entstehen Umwälzpumpen des Typs Calio.

  • 31WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Geschäf tsver lauf und -ere ign isse

    Den Umsatz, den wir mit Serviceleistungen erzielen, hat sich um 14,0 % auf 368,2 Mio. € vergrößert. Hierfür war neben den Umsatzbeiträgen neukonsolidierter Serviceunternehmen das verstärkte Dienstleistungsgeschäft außerhalb Europas verantwortlich.

    MEHR UMSATZ IN ALLEN REGIONEN

    Wie schon im Vorjahr ist der Konzernumsatz in allen vier Re-gionen gestiegen. Die Konzerngesellschaften in Europa ver-buchten 2012 einen Umsatz von 1.369,3 Mio. €, der damit um 4,2 % über dem des Vorjahres lag. Herausragend war der starke Umsatzzuwachs unserer französischen Tochter KSB S.A.S., die vor allem im Armaturengeschäft zulegen konnte. Die KSB AG erhöhte ihr Umsatzvolumen um 2,1 % auf 828,2 Mio. €; dabei war die Fakturierung mehrerer Kraftwerks-aufträge mit längeren Laufzeiten wesentlich.

    In der Region Mittlerer Osten / Afrika haben die dortigen Kon-zerngesellschaften ihren Umsatz insgesamt um 14,4 % auf 112,7 Mio. € erhöht. Dabei ist vor allem das Geschäft unserer Unternehmen in Südafrika und Pakistan deutlich gewachsen.

    Den prozentual deutlichsten Umsatzzuwachs verzeichneten mit 19,2 % die Gesellschaften der Region Asien / Pazifi k, die ein Gesamtvolumen von 408,6 Mio. € erreichten. Zu diesem Wachstum lieferten die KSB Shanghai Pump Co. Ltd. und die KSB Australia Pty. Ltd. die wichtigsten Beiträge.

    Die amerikanischen Konzerntöchter vergrößerten ihr Umsatz-volumen um 12,6 % auf 377,6 Mio. €, wesentlich getrieben durch die Geschäftsentwicklung in den USA und in Chile.

    WEITERE SCHRITTE ZUR UMSETZUNG DER

    KONZERNSTRATEGIE

    Um unsere Konzernstrategie zum Erfolg zu bringen, führen wir seit Anfang 2010 eine große Zahl unterschiedlicher Einzel-projekte durch. Diese leisteten im abgelaufenen Geschäftsjahr wichtige Beiträge zum Auftrags- und Umsatzwachstum.

    Zugleich haben wir unsere Strategie in einigen Teilbereichen weiterentwickelt und neue Maßnahmen zu deren Umsetzung eingeleitet. Dies galt 2012 insbesondere für drei Bereiche: das Geschäft mit Service und Ersatzteilen, unsere Produkte und Dienstleistungen für den Bergbau sowie das Breitengeschäft mit Standardpumpen und -armaturen.

    FORCIEREN DES SERVICE- UND ERSATZTEILGESCHÄFTS

    Neu ausgerichtet haben wir uns im vergangenen Jahr auf das sogenannte Aftermarket-Geschäft, das wir konzernweit stär-ken. Es verstetigt über Beratungs- und Wartungsverträge, Er-satzteil-Lieferungen sowie die Mitwirkung an Umbauten und Leistungsanpassungen den Umsatz mit unseren Kunden. Strategisches Ziel ist es, den Anteil dieses Geschäftes an un-serem Gesamtumsatz bis 2018 deutlich zu erhöhen.

    Dieses Vorhaben bedingt, dass wir weiterhin eigene Service-zentren auf- und ausbauen sowie die Kunden nach dem Kauf unserer Produkte intensiver betreuen. Um das genannte Ziel zu erreichen, werden wir die Anzahl unserer Kundenkontakte kräftig erhöhen und weitere strukturelle Maßnahmen durch-führen.

    NUTZUNG DER CHANCEN IM BERGBAU

    Für den störungsfreien hydraulischen Transport von Feststof-fen ist es erforderlich, in den Bergbauregionen kundennah Ersatzteile bereitzuhalten und Serviceleistungen anzubieten. Daher haben wir im Berichtsjahr in Australien, Chile, Indo-nesien und Südafrika zusätzliche Servicezentren eingerichtet.

    Diese Zentren unterstützen zugleich den Vertrieb unserer Fest-stoffpumpen sowie solcher verfahrenstechnischer Pumpen, die in der Weiterverarbeitung der neu gewonnenen Rohstoffe zum Einsatz kommen. Durch eine Reihe strategischer Maß-nahmen sind wir dabei, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Pro-gramms für den Bergbaubedarf noch weiter zu erhöhen.

  • 32 KONZERNLAGEBERICHT

    AUSBAU DES BREITENGESCHÄFTS

    Wegen der schwierigeren Marktsituation im Projektgeschäft haben wir uns 2012 besonders intensiv der Erweiterung des Breitengeschäfts mit Standardpumpen und -armaturen gewid-met. So konnten wir das Volumen eingehender Bestellungen in ausgewählten Fokusländern vergrößern.

    Um dieses Geschäft zu stärken, haben wir unter anderem un-ser Händlernetz in Brasilien ausgebaut, unsere Vertriebs-mannschaft in Russland vergrößert sowie in mehreren euro-päischen Ländern Planer und Anwender unserer Produkte geschult.

    Mit der Übernahme von 80 % der Geschäftsanteile der T. Smedegaard A/S („Smedegaard-Gruppe“) haben wir außer-dem im Februar 2012 unser Angebot für die Gebäudetechnik abgerundet. Das Unternehmen fertigt an seinem Stammsitz in Glostrup (Kopenhagen) sowie im schweizerischen Beinwil am See Umwälzpumpen für Heizungs- und Kühlanlagen in Wohn-, Gewerbe- und Industriebauten.

    EXPANSION IN DEN BRIC-STAATEN FORTGESETZT

    Trotz der konjunkturellen Abschwächung in mehreren Schwel-lenländern halten wir die Perspektiven in den sogenannten BRIC-Staaten weiterhin für vielversprechend. Darum haben wir auch im Berichtsjahr in Brasilien, Russland und China neue Einrichtungen geschaffen, um unsere Produkte vor Ort zu fertigen und zu testen.

    In China, wo wir 2011 unser neues Armaturenwerk in Changzhou in Betrieb genommen haben, lag der Fokus unse-rer Investitionstätigkeit auf dem Aufbau eines Prüffeldes für Kraftwerkspumpen. Dieses entsteht am Standort unseres Joint Ventures in Lingang bei Shanghai und wird im Laufe des Jahres in Betrieb gehen.

    Ein neues Werk für Standardprodukte ist 2012 im brasiliani-schen Jundiaí entstanden. Es ist zunächst für die Fertigung von Armaturen vorgesehen und wird im April des laufenden Jahres offi ziell eingeweiht.

    Russland war 2012 für uns der am stärksten wachsende Ab-satzmarkt in Europa. Um die dortigen Chancen bestmöglich zu nutzen, erhöhten wir die Zahl unserer Vertriebsstandorte von acht auf zehn. Unsere Kunden bedienen wir nun auch von Nischni Novgorod und Kazan aus; beide Standorte liegen in der Wolga-Region. Außerdem gründete unsere russische Gesellschaft drei Tochterunternehmen in den Nachbarstaaten Kasachstan, Ukraine und Weißrussland.

    PRODUKTIONSSTART IN DEUTSCHLAND UND INDIEN

    Mit der Chemienormpumpe MegaCPK und dem Energiespar-motor SuPremE gingen im Berichtsjahr zwei innovative Pro-dukte in die Serienfertigung, die im Markt auf großes Interes-se gestoßen sind. Sie errangen mehrere Auszeichnungen und standen darüber hinaus im Blickpunkt der Achema, der welt-größten Messe für die Prozessindustrie in Frankfurt.

    Zum Produktionsstart der MegaCPK in Pegnitz und Nashik (Indien) haben wir unsere Vertriebsmitarbeiter eingehend geschult, damit sie die Kunden im Einsatz dieser Pumpe sach-kundig beraten.

    Die Fertigung des neuen Energiesparmotors hat unser Werk in Halle übernommen. Dieses stellt neben dem magnetfreien Pumpenmotor SuPremE bereits erfolgreich tauchbare Antriebe für Abwasserpumpen her.

  • 33WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Geschäf tsver lauf und -ere ign isseEr t rags- , Finanz- und Vermögens lage

    Anstieg des Konzernergebnisses (EBT) auf 133 Mio. € Weiterhin solide Eigenkapitalquote Cashflow aus betrieblichen Tätigkeiten deutlich erhöht

    ERTRAGS-, F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE

    Die Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz hat unsere im Vorjahresbericht gestellte Prognose nahezu bestätigt. Auch unser Ergebnisziel haben wir fast erreicht.

    ERTRAGSLAGE

    Ergebnis vor Steuern

    Der KSB Konzern hat ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 132,8 Mio. € erwirtschaftet, nach 120,5 Mio. € im Jahr 2011. Damit erzielten wir eine Umsatzrendite von 5,9 % (Vorjahr 5,8 %).

    Anstieg der Leistung

    Insgesamt sind die Umsatzerlöse aufgrund der verbesserten Geschäftsentwicklung um 8,5 % gestiegen. Der Bestandsauf-bau bei Unfertigen und Fertigen Erzeugnissen betrug 23,9 Mio. € und war damit um 35,1 Mio. € geringer als im Vor-jahr. Somit ist die Gesamtleistung weniger stark gewachsen als die Umsatzerlöse. Sie betrug 2.293,8 Mio. € und lag um 6,6 % über dem Wert des Jahres 2011 (2.151,4 Mio. €).

    Veränderte Kostenstruktur

    Die Sonstigen Erträge haben sich von 33,4 Mio. € auf 44,3 Mio. € verändert. Hierzu haben vor allem höhere Erträge aus dem kurzfristigen Vermögen beigetragen.

    Der Materialaufwand hat sich unter anderem wegen gestiege-ner Einkaufspreise um 7,9 % erhöht. Diese konnten wir auf-grund des anhaltenden Preisdrucks nicht vollständig an unsere Kunden weitergeben. Damit ist der Anteil des Materialver-brauchs (985,2 Mio. €) an der Gesamtleistung von 42,4 % im Vorjahr auf 42,9 % im Berichtsjahr gestiegen.

    Der Personalaufwand ist in absoluten Werten um 8,6 % auf 758,2 Mio. € gewachsen. In Relation zur Gesamtleistung ver-zeichneten wir somit 0,7 Prozentpunkte mehr. Ursächlich für den Zuwachs war neben den tarifl ichen Entgeltsteigerungen unsere höhere Beschäftigtenzahl, insbesondere aufgrund der durchgeführten Erstkonsolidierungen. Aber auch in den Ge-sellschaften in Chile und den USA haben wir wegen der po-sitiven Geschäftsentwicklung Personal aufgebaut. Im Jahres-durchschnitt beschäftigte der KSB Konzern 710 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem vorangegangenen Wirt-schaftsjahr verbesserte sich die durchschnittliche Leistung je Mitarbeiter von 139 T€ auf 141 T€.

    Die Anderen Aufwendungen sind, gemessen an der Gesamt-leistung, von 17,8 % auf 16,5 % zurückgegangen. In absoluten Zahlen haben sie sich nur wenig verändert und betragen nun 377,7 Mio. € nach 383,9 Mio. € im Vorjahr.

    Das Finanzergebnis hat sich insgesamt um – 4,4 Mio. € ver-ändert. Hier spiegeln sich vor allem gesunkene Zinserträge wegen rückläufi ger Anlagezinsen wider. Dem entgegen stehen geringere Abschreibungen im Finanzanlagevermögen.

    Ergebnis nach Steuern

    Die Ertragsteuerquote erhöht sich um 1,1 Prozentpunkte. Sie beträgt 32,0 % nach 30,9 % im Jahr 2011. Das Ergebnis nach Ertragsteuern von 90,3 Mio. € (Vorjahr 83,3 Mio. €) hat sich daher mit 8,4 % nicht so deutlich verbessert wie das Ergebnis vor Ertragsteuern (10,3 %).

    Das auf die anderen Gesellschafter entfallende Ergebnis stieg vor allem aufgrund der verbesserten Ertragslage unserer Gesellschaften in Indien und den USA von 11,3 Mio. € auf 15,6 Mio. € an. Damit hat sich auch die Relation zum Er-gebnis nach Ertragsteuern erhöht (17,3 % nach 13,6 % im Vor-jahr).

    Die Ergebnisanteile der Aktionäre der KSB AG in Höhe von 74,7 Mio. € lagen somit um 2,7 Mio. € über denen des Vor-jahres (72,0 Mio. €).

    Ergebnis je Aktie

    Das Ergebnis je Aktie betrug für die Stammaktien 42,51 € nach 40,95 € im Vorjahr und für die Vorzugsaktien 42,77 € nach 41,21 € im Jahr 2011.

    Ertragssituation in der Muttergesellschaft KSB AG

    Die KSB AG hat ein Ergebnis vor Steuern (nach HGB) in Höhe von 38,0 Mio. € erwirtschaftet, also 1,5 Mio. € mehr als im Vorjahr (36,5 Mio. €). Unter Berücksichtigung der zu entrich-tenden Steuern betrug der Jahresüberschuss 31,1 Mio. € nach 29,4 Mio. € im Jahr 2011. Die Umsatzerlöse stiegen um 2,1 %. Wegen deutlich geringerer Bestandsveränderungen hat sich die Gesamtleistung um 0,5 % reduziert. Wie im Konzern haben der starke Preisdruck und höhere Aufwendungen, vor allem im Materialbereich, auch im Jahresabschluss der Mut-tergesellschaft die Ergebnisentwicklung belastet.

  • 34 KONZERNLAGEBERICHT

    Stabiles Dividendenniveau

    Wegen des nahezu unveränderten Nachsteuerergebnisses wer-den wir der am 15. Mai 2013 stattfi ndenden Hauptversamm-lung vorschlagen, wie im Vorjahr je Stammaktie 12,00 € und je Vorzugsaktie 12,26 € (einschließlich eines Vorzugsgewinn-anteils von 0,26 €) auszuschütten.

    Ergebnis der Segmente

    Die Segmentierung unseres Geschäfts haben wir im Einklang mit unseren Führungs- und Berichtsstrukturen nach Konzern-bereichen vorgenommen.

    Im Konzernbereich Pumpen lag der Umsatz um 7,7 % über dem Vorjahreswert. Wir erwirtschafteten daraus ein EBIT von 91,3 Mio. € (gegenüber 81,9 Mio. € im Jahr 2011).

    Der Konzernbereich Armaturen verbuchte 14,9 % mehr Um-satz. Das EBIT lag mit 8,8 Mio. € deutlich über dem Wert des vorangegangenen Geschäftsjahres von 2,5 Mio. €.

    Beim Service konnten wir im Umsatz mit 14,0 % ebenfalls einen erfreulichen Zuwachs realisieren. Das erwirtschaftete EBIT ist von 42,8 Mio. € auf 50,7 Mio. € gestiegen.

    FINANZLAGE

    Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

    Das zentrale Finanzmanagement des KSB Konzerns erfüllt seine Aufgaben innerhalb des vom Vorstand vorgegebenen Handlungsrahmens. Wir richten unsere fi nanziellen Trans-aktionen in Art und Umfang strikt auf die Erfordernisse unse-res Geschäftes aus. Ziel ist es, jederzeit die Liquidität sicher-zustellen und zu optimalen Bedingungen die Finanzierung unserer Aktivitäten zu gewährleisten. Exportgeschäfte täti-gen wir unter bestmöglicher Absicherung der Währungs- und Bonitätsrisiken. Unser Forderungsmanagement arbeitet mit ständig verbesserten Methoden daran, unsere Außenstände termingerecht einzubringen.

    45,234,82,717,3

    Aktiva (in %)

    Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Finanzanlagen Aktive latente Steuern Vorräte Forderungen und sonst. Vermögenswerte Zahlungsmittel und -äquiv.

    2012

    2011

    1,3

    1,2

    (in %)

    KOSTENSTRUKTUR GESAMTERGEBNISRECHNUNG

    2012

    2011

    Andere Aufwendungen Abschreibungen Personalaufwand Materialaufwand

    BILANZSTRUKTUR

    Passiva (in %)

    2012

    2011

    Eigenkapital Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden

    32,125,542,4

    35,920,144,0

    15,533,421,52,021,84,6

    18,431,621,01,821,24,7

    44,634,12,518,8

  • 35WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Ert rags- , Finanz- und Vermögens lage

    Absicherung finanzieller Risiken

    Um die mit Exportgeschäften verbundenen Währungsrisiken weitestgehend zu reduzieren, nutzen wir in erster Linie Devi-sentermingeschäfte. Dies gilt sowohl für bereits bilanzierte Geschäfte als auch für zukünftige Zahlungsströme aus noch abzuwickelnden Aufträgen. Unsere Fremdwährungsgeschäfte tätigen wir überwiegend in US-Dollar. Fremdwährungsverbind-lichkeiten machen nur ein vergleichsweise geringes Volumen aus.

    Die mit unseren Finanzierungstätigkeiten verbundenen Zins-änderungsrisiken überwachen wir regelmäßig. Um negative Auswirkungen aus Zinsschwankungen an den internationalen Kapitalmärkten zu vermeiden, schließen wir gegebenenfalls Zinssicherungsgeschäfte (Zinsswaps) ab. Diese dienen aus-nahmslos der Absicherung variabel verzinster Darlehen gegen steigende Zinsen.

    Die Risiken aus Preisänderungen auf der Beschaffungsseite für Aufträge mit langen Lieferzeiten reduzieren wir, indem wir Preisgleitklauseln vereinbaren oder bei Festpreisaufträgen ab-zusehende Teuerungsraten im Verkaufspreis berücksichtigen.

    Das Risiko von Forderungsausfällen begrenzen wir durch Kre-ditversicherungen, durch An- und Teilzahlungen sowie durch Bankgarantien. Um eine nachhaltige Liquidität zu sichern, vereinbaren wir mit unseren Kunden im Projektgeschäft mög-lichst solche Zahlungsbedingungen, die dem Verlauf des Kostenanfalls in der Auftragsabwicklung entsprechen.

    Durch die Vereinbarung ausreichender Kreditlinien mit unse-ren Banken können wir jederzeit auf schwankende Liquidi-tätsbedarfe reagieren. Hierbei stützen wir uns auf eine monat-lich rollierende Cashfl ow-Planung. Darüber hinaus nutzen wir in ausgewählten Ländern Cash-Pooling-Strukturen, die einen optimierten Einsatz der verfügbaren Mittel im Konzern ermöglichen. Um notwendige Sicherheiten im Projektgeschäft bieten zu können, sind zudem entsprechende Bürgschafts-volumina bereitgestellt. Es sind jeweils angemessene Teile für länger als ein Jahr zugesagt. Unsere Barkredit- und Avallinien belaufen sich auf rund 973 Mio. € (Vorjahr rund 959 Mio. €).

    Eigenkapital

    Der KSB Konzern ist mit einem Eigenkapital von 923,0 Mio. € (Vorjahr 869,1 Mio. €) ausgestattet. Darin enthalten ist wie im Vorjahr das Gezeichnete Kapital der KSB AG mit 44,8 Mio. €. Die Kapitalrücklage beträgt unverändert 66,7 Mio. €. Unsere Gewinnrücklagen belaufen sich auf 685,7 Mio. € (Vorjahr 642,0 Mio. €); hierin sind die Anteile der Aktionäre der KSB AG am Ergebnis nach Ertragsteuern mit 74,7 Mio. € (Vorjahr 72,0 Mio. €) enthalten. Auf die Anteile anderer Gesellschafter entfallen 125,8 Mio. € (Vorjahr 115,6 Mio. €). Aufgrund des deutlicheren Anstiegs der Bilanzsumme um 202,8 Mio. € oder 10,3 % hat sich die Eigenkapitalquote etwas reduziert (42,4 %; im Vorjahr 44,0 %).

    Die Anteile anderer Gesellschafter resultieren im Wesentli-chen aus den Gesellschaften KSB Pumps Limited / Indien (39,1 Mio. €), PAB GmbH / Deutschland (18,1 Mio. €), KSB America Corporation / USA (14,2 Mio. €), GIW Industries, Inc. / USA (13,7 Mio. €) und KSB Shanghai Pump Co. Ltd. / China (12,1 Mio. €).

    Schulden

    Größter Posten der Schulden sind weiterhin die Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer und darin wiederum die Pensionsrückstellungen. Diese haben wir zum Bilanzstichtag um 5,1 % auf 270,9 Mio. € aufgestockt. Eine Vielzahl der im KSB Konzern praktizierten Pensionspläne sind leistungs-bezogene Modelle. Die damit verbundenen Risiken, wie demografi scher Wandel, Infl ation und Gehaltssteigerungen, reduzieren wir, indem wir beispielsweise für neue Mitarbei-ter beitragsorientierte Pläne einsetzen.

    Für aktuelle Rentenempfänger und unverfallbare Anwartschaf-ten ausgeschiedener Mitarbeiter betragen unsere Verpfl ich-tungen etwas mehr als die Hälfte des Bilanzansatzes. Der Rest sind Anwartschaften unserer aktiven Mitarbeiter. Deren ver-bleibende Dienstzeit beträgt im Durchschnitt rund 15 Jahre.

    Die restlichen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer, die im Gegensatz zu den Rückstellungen für Pensionen über-wiegend kurzfristigen Charakter haben, sind geringfügig von 133,6 Mio. € auf 127,1 Mio. € zurückgegangen.

  • 36 KONZERNLAGEBERICHT

    Die anderen Rückstellungen sind im Jahresvergleich nahezu unverändert. Sie beinhalten langfristige Bestandteile in Höhe von 16,2 Mio. € (Vorjahr 16,9 Mio. €) für Garantieverpfl ich-tungen. Der darüber hinausgehende Betrag betrifft Rückstel-lungen für vorwiegend kurzfristige ungewisse Verbindlich-keiten.

    Die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich deutlich von 61,7 Mio. € auf 208,0 Mio. € erhöht. Daher ist auch der An-teil am Gesamtkapital von 3,1 % auf 9,6 % gestiegen. Wegen der günstigen Kapitalmarktverhältnisse platzierten wir im Dezember 2012 ein neues Schuldscheindarlehen in Höhe von 175 Mio. €. Es ist unterteilt in Rückzahlungstranchen von 3 bis 10 Jahren. Aus dem 2009 aufgelegten Schuldschein-darlehen bestehen zum Jahresende noch Restverpfl ichtungen von 6 Mio. €. Im Jahresverlauf ist es durch vorzeitige Tilgung um 44 Mio. € zurückgeführt worden.

    Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben sich insgesamt kaum verändert (505,0 Mio. € nach 509,5 Mio. € zum Jahresende 2011). Die Finanzschulden sind um 12,3 Mio. € gesunken. Auch hier wirkt sich die vorzeitige Tilgung des Schuldschein-darlehens 2009 aus; 12,5 Mio. € haben wir vor ihrer eigent-lichen Fälligkeit zurückgezahlt. Gegenläufi g sind die Sonstigen Verbindlichkeiten von 235,7 Mio. € auf 245,8 Mio. € gestie-gen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um 2,3 Mio. € auf 204,0 Mio. €. Berücksich-tigt man den Anstieg der Bilanzsumme, hat sich der Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten am Gesamtkapital auf 23,2 % (Vorjahr 25,8 %) verringert.

    Haftungsverhältnisse und sonstige

    finanzielle Verpflich tungen

    Die außerbilanziellen Haftungsverhältnisse des KSB Konzerns betrugen zum Bilanzstichtag 14,1 Mio. € (Vorjahr 10,9 Mio. €). Dabei handelt es sich hauptsächlich um Besicherungsgaranti-en und Gewährleistungsverträge.

    Sonstige über den Bilanzstichtag hinausreichende fi nanzielle Verpfl ichtungen mit außerordentlichem Charakter bestehen nicht. Lediglich aus für den Geschäftsfortgang notwendigen langfristigen Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen (ins-besondere Informationstechnologie und Telekommunikation) sowie dem Bestellobligo resultieren weitere fi nanzielle Verpfl ich-tungen im üblichen Rahmen.

    Liquidität

    Die Nettofi nanzposition des KSB Konzerns, also der Saldo aus verzinslichen Geldwerten einerseits und Finanzschulden andererseits, hat sich von 187,0 Mio. € auf 141,2 Mio. € verringert. Neben den höheren Ausgaben für Sachanlage-vermögen haben sich bereitgestellte Mittel zur Finanzierung des Working Capital infolge des angestiegenen Geschäfts-volumens ausgewirkt.

    Mittelherkunft und -verwendung

    Aus betrieblichen Tätigkeiten erzielten wir einen Cashfl ow in Höhe von 94,1 Mio. €. Dieser war 57,8 Mio. € höher als im Vorjahr. Neben dem verbesserten Ergebnis und mehr Ab-schreibungen hat eine im Jahresvergleich deutlich geringere zusätzliche Mittelbindung bei Vorräten und Forderungen die Entwicklung des Cashfl ows begünstigt. Dem entgegen stan-den weniger freigesetzte Mittel aus Verbindlichkeiten.

    Im Berichtsjahr haben wir vor allem unsere Investitionstätig-keit bei Sachanlagen ausgeweitet. Dem entgegen stehen weniger Ausgaben für Erwerbe konsolidierter Unternehmen. Entspre-chend ist ein kaum veränderter Cashfl ow von – 99,4 Mio. € (Vorjahr – 102,7 Mio. €) zu berücksichtigen.

    Der Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeiten veränderte sich infolge der Aufnahme des neuen Schuldscheindarlehens von – 35,9 Mio. € auf + 102,9 Mio. €. Zu beachten ist der gegen-läufi ge Effekt aus der vorzeitigen Tilgung großer Teile des Schuldscheindarlehens aus dem Jahre 2009. Im Vorjahr haben wir insgesamt mehr Bankkredite getilgt als neu aufgenommen.

    In Summe aller Cashfl ows hat sich der Finanzmittelbestand des KSB Konzerns von 305,7 Mio. € auf 401,0 Mio. € erhöht (inklusive 14,8 Mio. € nach im Vorjahr 16,6 Mio. €, um Wertguthaben aus Altersteilzeitverpfl ichtungen zu sichern, die jederzeit für uns verfügbar sind). Dabei spielten auch Wech-selkursänderungen eine Rolle.

    Wir gehen davon aus, den vollen Umfang an Zahlungsaus-gängen auch künftig weitgehend aus dem operativen Cashfl ow bestreiten zu können. Zusätzliche externe Finanzierungs-maßnahmen sind deshalb aus heutiger Sicht nicht vorgesehen.

  • 37WEITERE INFORMATIONENKONZERNABSCHLUSSKONZERNLAGEBERICHTMANAGEMENT UND THEMEN 2012

    Ert rags- , Finanz- und Vermögens lage

    VERMÖGENSLAGE

    Unsere Bilanzsumme ist um 10,3 % auf 2.177,0 Mio. € ge-wachsen. Dies erklärt sich im Wesentlichen mit einem Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente durch den Liquiditätszugang infolge der Platzierung des neuen Schuld-scheindarlehens. Aber auch mehr langfristiges Vermögen, höhere Vorräte sowie über den Vorjahreswerten liegenden For-derungen un