TIME KAI DOXA (Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien...

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vili. Karien und südl. Kleinasien 1. Milet-Didyma ΚΝΓ.: 262 [E] 1. Alexander d. Gr. 2. 334/33 V. Chr. 3. eponyme Stephanephorie 4. ed.: Milet I 3, 122. Milet Inv. 656 Zeile 81: Άλεξαρδρος Φΰύτητον К: In Zeile 81 der Stephanephorenliste von Milet wird Alexander als eponymer Stephanephor bezeugt; zur Datierung ins Jahr 334/33 v.Chr. s. A. Rehm, Milet I 3, 236, 242 zu Nr. 122; jüngst P. Herrmann, Milet VI 1, 166 zu Nr. 122. Den Anlaß für diese Ehrung verrät Arrian in der Anabasis 1,19,6: Trotz des Widerstandes ließ Alexander die Stadt der Milesier ohne Besatzung. Zu den eponymen Stephanephorien als Ehrenämter s. Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 f. KNr.: 263 [E] 1. Demetrios I. Poliorketes 2. 295/94 V. Chr. 3. eponyme Stephanephorie 4. edd.: Milet I 3, 123; Syll.^ 322. Milet Inv. 663 vacat 0106 μολττων ψσύμνησαν' ' Ιππόμαχος θήρωνοσ έττί τούτου ή ττόλις èXevûépa και αυτόνομος tyéveTO υπό Άνη-γόνου καΐ η δημοκρατία άττβδόόη. 5 'Απόλλων Αώς Βαΐικος Αυκομήδους Μητρόδωρος Άντιφάνους Ίππούών Ίππεως ' Ανα^ίλ^ως Φιλίσκου 10 Αύκος Δεξικράτεω ' Αριστόδημος Ώ,αρόβνίου 'Αντίπατρος Φιλίσκου Αάμων Δαμέω Νέωί» ' Αλβξάνδρου 15 Ιίάμφιλος ΐίαρϋενίου Κριτόβουλος ' Αγασικράτους Άΰηναιος Ααμίω ' Απόλλων Αώς Σωσίπ<ολ>ις 'Αρίστωνος 20 ' Αρισταγόρας Στησίλβω Σωσίστρατος Φανοδίκου Αημητρως 'Αντιγόνου 383 Brought to you by | University of St Andrews Scotland Authenticated Download Date | 12/9/14 12:37 AM

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vi l i . Karien und südl. Kleinasien

1. Milet-Didyma

ΚΝΓ.: 262 [E]

1. Alexander d. Gr. 2. 334/33 V. Chr. 3. eponyme Stephanephorie 4. ed.: Milet I 3, 122. Milet Inv. 656

Zeile 81: Άλεξαρδρος Φΰύτητον

К: In Zeile 81 der Stephanephorenliste von Milet wird Alexander als eponymer Stephanephor bezeugt; zur Datierung ins Jahr 334/33 v.Chr. s. A. Rehm, Milet I 3, 236, 242 zu Nr. 122; jüngst P. Herrmann, Milet VI 1, 166 zu Nr. 122. Den Anlaß für diese Ehrung verrät Arrian in der Anabasis 1,19,6: Trotz des Widerstandes ließ Alexander die Stadt der Milesier ohne Besatzung. Zu den eponymen Stephanephorien als Ehrenämter s. Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 f.

KNr.: 263 [E]

1. Demetrios I. Poliorketes 2. 295/94 V. Chr. 3. eponyme Stephanephorie 4. edd.: Milet I 3, 123; Syll.^ 322. Milet Inv. 663

vacat 0106 μολττων ψσύμνησαν' ' Ιππόμαχος θήρωνοσ έττί τούτου ή ττόλις èXevûépa και αυτόνομος tyéveTO υπό Άνη-γόνου καΐ η δημοκρατία άττβδόόη.

5 'Απόλλων Αώς Βαΐικος Αυκομήδους Μητρόδωρος Άντιφάνους Ίππούών Ίππεως ' Ανα^ίλ^ως Φιλίσκου

10 Αύκος Δεξικράτεω ' Αριστόδημος Ώ,αρόβνίου 'Αντίπατρος Φιλίσκου Αάμων Δαμέω Νέωί» ' Αλβξάνδρου

15 Ιίάμφιλος ΐίαρϋενίου Κριτόβουλος ' Αγασικράτους Άΰηναιος Ααμίω ' Απόλλων Αώς Σωσίπ<ολ>ις 'Αρίστωνος

20 ' Αρισταγόρας Στησίλβω Σωσίστρατος Φανοδίκου Αημητρως 'Αντιγόνου

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

ΊΙάνταινοσ Τίανταίνου Αημήτρωσ Φιλιστίδου

25 Φιλίσκος Αβξικράτους Στράτης Νόσσου Αβων Μολτταγόρου Τελεσίας Κορινύίου Ποσβίδιττπος ΕυττοΚώος

30 Θεόδωρος Βάτωνος Μητρόδωρος Σωσιστράτον Άγασικράττ/ς Κριτοβονλου Γόργος Άνηπάτρου Άλέξ ίππος Σίμου

35 ΆπόΧΚων Αώς Ευπολις ΊΙοσεώίππου ' Αντίοχος Σελεύκου Άντήνωρ Έενάρονσ έττί τούτον έδό-ΰη ή χώρα τώι δημωι ντο τον βασιλέως

40 Πτολβ/Λαίου. Αβωσϋενης Αεωύστορος ΠοσείδιτΓΤΓος Ποσειδωί'ίοϋ ' Απόλλων Αώς ' Απόλλων Αώς

45 ΑΙσχνλΙνος θβοκρίνονς 'Αλέξανδρος Αημητρίον τον Φιλιστίδον ΣΙμος ΙΙοσειδίππον Τίοσεώώνως θεοδεκτονς Ανκόφρων Ενδημον Άύηνόδωρος Αρνμωνος

50 Ζήνων Αημοστράτον Αισχύλος Πανταίνον 'Απόλλων Αώς 'Απόλλων Αώς 'Απόλλων Αώς

55 ' Απόλλων Αώς Τάχως Γογγύλου ΤΙειύενονς θαρσαγόρου ' Απόλλων Αώς

ϋ : Folgendes sangen die Molpai: Ippomachos, Sohn des Theron, dafür, daß die Stadt frei und selbständig unter Antigonos wurde und die demokratische Verfassung zurückgegeben wurde usw.

K: Z. 22: Αημήτριος ' Avnyóvov belegt Demetrios I. Poliorketes als eponymen Stephanephor im Jahr 295/94 v.Chr.; s. dazu A. Rehm, Milet I 3, 261 zu Nr. 123; ferner Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 f. Zu Datierung der Liste s. P. Herrmann, Milet VI 1, 166 zu Nr. 122 und 123.

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vili. Karlen und südliches Klelnaslen /1. Mllet-Dldyma

KNr.: 264 [E]

1. Ptolemaios I. Soter 2. 294-288 v. Chr. 3. kultische Ehrungen, Standbild 4. edd.: Milet I 3, 139; W. Schubart, ArchPF 6, 1913, 327 f. (bis Z. 15); F. Schroeter, De regum hellenisticorum epistulis in lapidibus servatis quaestiones stilisticae (1931) 64 Nr. 13 (bis Z. 15); D. McCabe/M. Plunkett, Miletos Inscriptions (1984) 19 f. Nr. 34 (Z. 22-59); 39 Nr. 52 (Z. 16-21); Welles, RC 71 if. Nr. 14 ([Z. 1-15]; McCabe/Plunkett 48 Nr. 62); Schenkungen KNr. 275 [E 2]

Text: s. Schenkungen KNr. 275 \E 2].

K: Zur Datierung der Inschrift ins Jahr 262/61 v.Chr. s. Schenkungen KNr. 275 [E 2] mit ausführ-lichem Kommentar und F. Herrmarm, Milet VI 1, 172 zu Nr. 139. Die Verdienste des Ptolemaios I. Soter werden in den Zeilen 5 ff. und 25 ff. aufgezählt: Abgabenfreiheit, Befreiung von Hafenzöllen, Landschenkung und andere Wohltaten; s. ferner H. Müller, Milesische Volksbeschlüsse. Eine Unter-suchung zur Verfassungsgeschichte der Stadt Milet in hellenistischer Zeit (1976) 74 f. Anm. 48. Zu den Wohltaten der frühen Ptolemäer in Milet s. Schenkungen KNr. 273 [E]-l-[A], KNr. 274 [Е]. In den Zeilen 26-27 werden μί^ωται und κάλλισται τιμαί erwähnt, die das Volk von Milet dem Ptolemaios I. Soter verliehen hatte. Die Benennung des Ptolemaios I. als ΰώς και σωτηρ (Ζ. 24 f.) läßt auf einen Kult des Ptolemäers in Milet schließen; vgl. dazu Habicht, Gottmenschentum 114 f. Zu diesen Ehrungen gehörte die Errichtung eines Standbildes im Apollonheiligtum, das in den Zeilen 53 f. erwähnt wird; s. dazu jüngst D. Kreikenbom, Griechische und römische Kolossalporträts bis zum späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 22.

KNr.: 265 [E]

1. Philotera 2. 279-270 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 24, 1900, 323; ders.. Études sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 66 f.; OGIS 35; M.L. Strack, ArchPF 2, 1903, 541 Nr. 14; IDidyma 115; A. Bernand, Delta (1970) 1022

Photo: IDidyma 115 Abb. 61.

Text: IDidyma 115.

Βασίλισσα!' ΦιΧωτβραν βασίλβως Πτολεμαίου ό δήμος ό Μιλι/σίωί' ' ΚβΤίμώι ΐΐυΰβίτ].

ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) die Königin Philotera, die Tochter des Königs Ptolemaios, der Artemis Pythia.

K: Die Weihung einer Statue der Philotera an Artemis könnte als Danksagung des milesischen Volkes für

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

die ptolemäischen Wohltaten in Milet verstanden werden; s. dazu Schenkungen KNr. 275 [E 1]+[E 2]. Zu Philotera, Tochter des Ptolemaios I. Soter und Schwester des Ptolemaios II. Philadelphos und der Arsinoe, s. Kallimachos fr. 1,73 (Pfeiffer); Strab. 16,4,5; Schol. Theokr. 17,123; R. Pfeiffer, Kallima-chosstudien (1922) 14 ff.; zur Datierung der Statue in Milet ebenda 18 Anm. 1. Pfeiffer a.O. nimmt an, daß zu dieser Zeit schon Standbilder von Ptolemaios II. Philadelphos und Arsinoe aufgestellt worden waren. IDidyma 122 zu Nr. 115: "Die Statuen der Herrscher wird man sich in der Stadt aufgestellt zu denken haben, für die jungfräuliche Prinzessin paßte die Weihung ihres Standbildes an Artemis besonders gut (wiewohl natürlich keine Rede davon sein kann, daß ihr bloß Mädchenstatuen geweiht wurden)."

KNr.: 265 [A]

Lage/Fundort: Die Basis wurde 1896 vor dem Apollontempel gefunden und steht heute auf der Weihge-schenkterrasse. Inv. Η 1896 η. 42 (Abb. 67-69. 86).

Beschreibung: Es handelt sich um eine oben und unten profilierte Statuenbasis, die aus einem Quader-block besteht.

Erhaltungszustand: Die Basis ist bis auf einzelne Bestoßungen sehr gut erhalten. Die Oberflächen sind mit dem Zahneisen geglättet. Auf der Oberseite befinden sich zwei Standspuren eines lebensgroßen Standbildes und hinten, in der Mitte der Fläche, ein längliches Zapfloch. Das Fußprofil besteht aus Kyma, Leiste und Ablauf, das Kopiprofil aus Ablauf, Leiste, Eierstab (unskulpiert) und Leiste.

Maße: H: 0,65 m; B: 0,73 m; В mit Deckplatte: ca. 0,85 m; T: 0,66-0,69 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: в . HaussouUier, RPMl 24, 1900, 323. - ders.. Études sur l'Mstoire de MUet (1902) 66 f. - IDidyma 115 Abb. 61. -K. Tuchelt, Vorarbeiten zu einer Topographie von Didyma, 9. Beih. IstMitt (1973) 32 f. Taf. 11,2. - Schmidt, Statuenbasen 25. 28 Anm. 44; 47. 261 Kat.Nr. 1.2.6. Abb. 19.

K: Zu den einfachen Quaderbasen s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 77. 90; Schmidt, Statuenbasen 21 ff. Tuchelt, Frühe Denkmäler 32 f.: "Wir wissen nicht, ob die Statuen, die die Königin Apame (...) und die Prinzessin Phila (...) und Philotera (...) der Artemis geweiht haben, auch im Artemisheiligtum aufgestellt worden sind. Die Fundorte der Phila- und Philotera-Basen, an der Nordostseite des Pronaos bzw. vor dem Apollontempel, sprächen nicht dafür. Die Apame-Basis dagegen wurde außerhalb des Apollonbezir-kes im Süden gefunden. "

KNr.: 266 [E]

1. Ptolemaios II. Philadelphos 2. 279/78 V. Chr. 3. Belobigung 4. siehe KNr. 264 [E]

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 264 [Е].

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Ш1. Kurien und südliches Kleinasien / Milet-Didyma

KNr.: 267 [E]

1. Seleukos I. Nikator 2. 288/87 V. Chr. 3. Standbild

4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1904, 75; OGIS 744; Milet I 3 (1914) 383 f. Nr. 158. Milet Inv. 459

Photo: Milet I 3, 383 Abb. 92.

Text: Milet I 3 Nr. 158. Βασιλέα ΣβΚίυκον ó δήμος ό ΜιΧησίων

ΆπόΧΚωνι

ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) König Seleukos dem Apollon.

К: Zur Datierung s. Orth, Kgl. Machtanspruch 20 Anm. 15. Das Kolossalbild des Seleukos I. Nikator im Apollonheiligtum kann als Danksagung für die Verdienste, die sich Seleukos I. um Milet erworben hatte, interpretiert werden, vgl. dazu Schenkungen KNr. 280 [E]; zum historischen Kontext s. Orth a.O. 19 ff.

KNr.: 267 [A]

Lage/Fundort: Gefunden im Gebiet der Löwenbucht. Bis 1912 befand sich die Basis östlich vom Hafen-Rundbau; verschollen. Inv. 459.

Beschreibung: Es handek sich um eine rechteckige Quaderbasis ohne Profil.

Erhaltungszustand: Auf der Oberseite der Basis befanden sich die Standspuren einer überlebensgroßen Bronzestatue.

Maße: H: 0,50 m; B: 1,24 m; T: 1,24 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: Th. Wiegand, SBBerlin 1904, 75. - G. Kawerau/A. Rehm, Das Delphinion von Milet, Milet I 3 (1914) 383 f. Nr. 158 Abb. 92.

K: Zu den einfachen Quaderbasen s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 77. 90; Schmidt, Statuenbasen 1 ff. Die Weihung an Apollon läßt daran denken, daß die Statue im Apollonheiligtum aufgestellt war; vgl. W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit, 4. Beih. IstMitt (1971) 28.

KNr.: 268 [E]

1. Antiochos, Sohn des Seleukos I. 2. 299 V. Chr.

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Das Material /А. Die Zeugnisse

3. Reiterstandbild, Prohedrie, Sitesis, Atelie, Asylie, Promantie 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 24, 1900, 245 ff. Nr. 2; ders.. Études sur l'histoire de Milet (1902) 34 ff.; OGIS 213; B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike II (1914) 117 f. Nr. 128 (Z. 1-3. 9-23); IDidyma 479; Siedentopf, Reiterdenkmal 84 Nr. 6 (Z. 31-36. 43-45); W. Gün-ther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (1971) 29 ff.; D. McCabe/M. Plunkett, Didyma In-scriptions (1985) 1 f. Nr. 7; Schenkungen KNr. 281 [E 1] Vgl. Holleaux, Études III 112.

Der Stein befindet sich heute in Istanbul; s. S. Miller, The Prytaneion (1978) 198 Anm. 360.

Text: s. Schenkungen KNr. 281 [E 1]. K: Den Anlaß für vorliegende Ehrung bildete die Stiftung einer Stoa in Milet durch Antiochos; s. dazu Schenkungen KNr. 281 [Е]. Z. 4 f. und 15 f.: Als Motivierung werden die evaeßaa und das erwiesene Wohlwollen des Prinzen, seine verdienstvollen Leistungen und die Errichtung der Stoa verzeichnet. Z. 9-12: s. L. Migeotte, Finances et constructions publiques, in: Stadtbild und Bürgerbild 84 f. Z. 31-36: Noch vor Antritt seiner Regierung i.J. 280 v.Chr. erhielt Antiochos ein Reiterstandbild, das an dem Ort aufzustellen war, den der Rat (?) durch Beschluß zuwies; s. dazu W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (1971) 34 Anm. 41. Z. 36-43: Die folgenden Ehrungen sollen auch für die Nachfolger des Antiochos Gültigkeit besitzen: Prohedrie, Speisung im Prytaneion, völlige Atelie, persönliche Unverletzlichkeit in Krieg und Frieden, Befragungsrecht im Orakelheiligtum von Didyma. Orth, Kgl. Machtanspruch 22 f. : "Als übertriebene Ehrung wird man dies alles kaum bezeichnen können; ein Reiterstandbild gestand man ein paar Jahre später auch dem Mitbürger Hippostratos zu, mit den übrigen Privilegien aber tritt der Königssohn nur in eine Reihe mit unzähligen anderen verdienten Bürgern im griechischen Raum, wofür sich ohne Schwierig-keit Beispiele beibringen ließen. Aufschlußreich ist das, was hier fehlt: Es ist weder von einem οτίφανος für Antiochos die Rede noch von anderen Rechten wie der προδικία und der πρόσοδος zu βουλή und δήμος; von Kultehren verlautet kein Wort, übrigens scheint sich Milet auch nach 281 durch außer-gewöhnliche Zurückhaltung in dieser Hinsicht ausgezeichnet zu haben. "

KNr.: 269 [E 1]

1. Apame, Frau des Seleukos I. Nikator 2. 299/98 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1908, 42 ff. (bis Z. 16; mit Ergänzungen von Haussoullier); ders., SBBerlin 1911, 68 f.; IDidyma 480; W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (1971) 23 ff.; D. McCabe/M. Plunkett, Didyma Inscriptions (1985) 2 f. Nr. 8; Schenkungen KNr. 281 [E 2] Vgl. Holleaux, Études III 100 f. 110 (Frg. a); SEG 4, 442. K. Tuchelt, Vorarbeiten zu einer Topogra-phie von Didyma (1973) 33 Nr. 9.

Photo: Rehm Abb. 97 (Abklatsch der Zeilen 1-16).

Text: s. Schenkungen KNr. 281 [E 2].

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νΐΙΙ. Karien und südliches Kleinasien /1. Milet-Didyma

K: Zum Motiv der Ehrung s. Schenkungen KNr. 281 [E 2] und ausffihrlich Orth, Kgl. Machtanspruch 20 f. Z. 12-14: s. L. Migeotte, Finances et contributions publiques, in: Stadtbild und Bürgerbild 85. Z. 21-22: Die Ehrenstatue der Apame sollte im Artemisheiligtum von Didyma aufgestellt werden. Mit diesem Denkmal wird die erhaltene Statuenbasis KNr. 269 [E 2] in Verbindung gebracht.

KNr.: 269 [E 2]

4. edd.: B. Haussoullier, Études sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 60; OGIS 745; IDidyma 113

Text: IDidyma 113.

[Βασίλισσαί' 'Α]πάμην βα[σιλ€ως LeXevKOV 7i;mîra] [ó δήμος] ò Μιλησίων Άρ[τ6μιδι τψ kv Λιδύμοις]

ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) die Königin Apame, die Frau des Königs Seleukos, der Artemis in Didyma.

K: Die Basis wurde von W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit (1971) 27 f. und Orth, Kgl. Machtanspruch 20 Anm. 16 mit dem Ehrendekret IDidyma 480 (KNr. 269 [E 1]) in Ver-bindung gebracht; anders J. Seibert, GGA 226, 1974, 197 f.; s. ferner Schenkungen KNr. 281 [E 2].

KNr.: 269 [A]

Lage/Fundort: Gefunden 1895 unter den Trümmern einer Kapelle südlich des Tempels. Inv. E 101.

Beschreibung: Es handelt sich um eine einfache Quaderbasis.

Erhaltungszustand: Der Block ist stark beschädigt. Vom Oberteil links sind die Ecken weggebrochen, rechts fehlt die ganze Vorderseite. "Die hintere rechte Ecke ist antik abgearbeitet, ob bereits anläßlich der Aufstellung?" (Tuchelt). Auf der Oberseite sind zwei Standspuren erhalten; hinten in der Mitte befindet sich ein quadratisches Zapfloch.

Maße: H: 0,53 m; B: 0,842 m (an der Vorderseite ca. 0,40 m); T: 0,805 m.

Material: Marmor.

Lit.: В. Haussoumer, Étades sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 60. - IDidyma 113. - K. Tuchelt, Vorarbeiten zu einer Topograpliie von Didyma, 9. Beih.IstMitt (1973) 32 f. Taf. 11,1.3.4. - Schmidt, Statuenbasen 15 Anm. 68; 26. 232 Kat.Nr. 1.1.17.

K: Zu den Quaderbasen, die in Didyma durch KNr. 265 [A] und 267 [A] vertreten sind, s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 77. 90; Schmidt, Statuenbasen 1 ff. An der oberen Kante der rechten Seite des Blockes erkennt man noch den Ansatz eines Ablaufs (Über-gang zum darunter folgenden Block). Die Standspuren deuten auf eine lebensgroße Statue hin; das quadratische Zapfloch auf der Oberseite des Blocks diente wie bei der Basis für Philotera KNr. 265 [A] zur Befestigung des Gewandes.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

KNr.: 270 [E]

1. Antiochos I. Soter 2. 280/79 V. Chr. 3. eponyme Stephanephorie 4. siehe KNr. 263 [E]

Text und Übersetzung = KNr. 263 [Е].

K: Zu den engen Verbindungen Milets zu den siegreichen Seleukiden nach der Niederlage des Lysima-chos bei Kurupedion s. Orth, Kgl. Machtanspruch 30 f. Z. 37: Antiochos I. Soter bekleidete das Stephanephorat im Jahr 280/79 v.Chr.; zu den Ehrenämtern s. Ch. Habicht, Chiron 6, 1986, 131 f. und hier KNr. 239 [Е].

KNr.: 271 [E]

1. Phila, Tochter des Seleukos I. und der Stratonike 2. 277/76 bzw. 276/75 v. Chr. 3. Standbild

4. edd.: M. Schede, SBBerlin 1911, 69; IDidyma 114. Didyma (?) Inv. 353

Photo: IDidyma Abb. 60.

Text: IDidyma 114. Βασίλισσα»' Φίλαΐ' Βασιλέως Σ6λεύκου ό όημος ό Μιλΐ;σίωϊ' Άρτβμίδί

ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) die Königin Phila, die Tochter des Königs Seleukos, der Artemis.

K: Die Weihung einer Statue der Phila, Tochter des Seleukos I., muß nach der Niederlage des Lysima-chos bei Kurupedion zu datieren sein; vgl. IDidyma 114. Zu den Beziehungen Milets zu den Seleukiden in dieser Zeit s. Orth, Kgl. Machtanspruch 30 f.

KNr.: 271 [A]

Lage/Fundort: Gefunden 1910 an der Nordostseite des Pronaos des Apollontempels (Abb. 70-71. 89).

Beschreibung: Es handelt sich um den Quaderblock einer statuarischen Gruppe.

Erhaltungszustand: Erhalten ist nur der linke Block des Bathrons. Auf der Oberseite des Blocks befinden sich zwei Standspuren, die diagonal zur Frontseite des Blocks mit der Inschrift stehen. Daraus läßt sich schließen, daß die Statue schräg zur Frontseite der Basis gestanden hat. In der Nähe der Hinterkante befindet sich ein kleines Dübelloch. Geglättet ist nur die Schriftfläche des Blocks. Auf der rechten Seite

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VIH. Kurien und südliches Kleinasien /1. Milet-Didyma

des Blocks sind links in der Mitte und rechts oben zwei Klammerbett^ingen zur Verbindung mit einem hier anstoßenden Stein vorhanden.

Maße: H: 0,545 m; B: 1,010 m; T: 0,985 m.

Material: Marmor.

Lit.: M. Schede, SBBerlin (VII. Vorläufiger Bericht) 69. - IDidyma 114 Abb. 60. - Schmidt, Statuenbasen 15 Anm. 69; 26. 232 Kat.Nr. 1.1.18.

K: Nach den erhaltenen Klammerbettungen auf der rechten Seite des Blocks sowie nach den diagonal angebrachten Standspuren läßt sich eine zusammengesetzte Quaderbasis rekonstruieren; die statuarische Gruppe kann aus zwei Standbildern bestanden haben. Das Standbild der Phila war lebensgroß; das Gewand wurde durch das kleine Zapfloch hinten befestigt wie bei der Apame-Basis; s. KNr. 269 [А]. Zu den zusammengesetzten Quaderbasen Jacob-Felsch, Statuenbasen 78. 91 ff.; Schmidt, Statuenbasen 39 ff.

KNr.: 272 [L]

1. Antiochos II. 2. 259/58 V. Chr. 3. kultische Ehrungen 4. Appian, Syr. 65

ΣέΚίυκου δ ' άίΓοΰανόντος διάδοχοι, παις irapà πατρός βκδβχόμβνοι την Σύρων άρχην, eyevovTo οΐδ€· Άντίοχος μεν ιτρώτος, οδε ό της μητρυιάς ίρασύβίς, ος καΐ Σωτηρ βπβκλήύη, Γαλάτας, кк της Εύρώττης ές την Άσίαν έσβαλόντας, έξελάσας, ôeurepoç δέ Άντίοχος έτερος, έκ τώνδε των γάμων -γενόμενος, οτφ θεός επώνυμον ύττό Μιλησίων -γίνεται ττρωτον, οτι αυτόίς Ύίμαρχον τύραννον καύεΐλεν.

ϋ : Als aber Seleukos gestorben war, wurden seine Nachfolger, welche die Herrschaft über die Syrer vom Vater auf den Sohn übernahmen, die folgenden: Als erster Antiochos, nämlich der, welcher sich in seiner Stiefmutter verliebte und den Beinamen Soter bekam, weil er die aus Europa nach Asien eingefallenen Galater vertrieb; als zweiter ein anderer Antiochos, der aus dieser Ehe stammte, dem erstmals von den Milesiern der Beiname Theos zuteil wurde, weil er ihnen den Tyrannen Timarchos beseitigt hat. (Übersetzung O. Veh)

K: Antiochos II. erhielt i.J. 259/58 v.Chr. als Άντίοχος 6 ϋεός kultische Ehrungen von den Milesiern zuerkannt. Appian führt die Beseitigung der Tyrannis von Timarchos als Grund an; s. Welles, RC, 5. 107; Habicht, Gottmenschenttim 104; dagegen A. Rehm, Milet I 7 (1924) 284. Die Milesier sind die ersten gewesen, die den jungen Herrscher kultisch verehrten; vgl. Orth, Kgl. Machtanspruch 156 Anm. 19.

KNr.: 272 [E]

4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 15, 1901, 6; ders.. Études sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 73; OGIS 226; IDidyma 358; W. Günther, Das Orakel von Didyma in hellenistischer Zeit, 4. Beih. IstMitt (1971) 54.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Text: OGIS 226.

' Υδροφόρος ' Αρτέμιδος Πυΐ?ί[ΐ7ς] Χρυσώ Αντομενονς του 'Avnyóv[ov,] μ]ητρός δε ..ο...ας της 'Αντιφων-[το]ς, άττόγοίΌς ΰ-πάρχουσα Ίτητομά-

5 [χου] του Άύηναίου, ôç кат71у[а]уег τ[η]ν т[е] [6λ]6υΐ?6ρίαί' Koà δημοκρατίαν 7 rap [ à /3]θ!σ[ιλέως 'Am-] όχου To[D] i?eoû, [σ]υv(ep)[yoЪvτoς Ίππομάχου του Ίπττο-] μάχου, ος ην του 7Γ[ατρός αΰτοϋ άδβλφός, πρβσ-[|3]6ύσο!ς [ττρός βασιλβα ' Αντίοχον ]

ϋ : Hydrophoros der Artemis Pythia, Chryso, Tochter des Antimenes, des Sohnes des Antigonos, Mutter ..., Nachkomme des Ippomachos (5) aus Athen, welcher die Freiheit und die demokratische Verfassung durch König Antiochos Theos einführte, Mitarbeiter des Hippomachos, Sohn des Hippomachos, welcher der Bruder seines Vaters war, als Gesandter zu König Antiochos ...

K: Votivplatte der Hydrophore der Artemis Pythia, Chryso, Tochter des Automenos, mit Lob an die eigenen Vorfahren. Z. 7: î?eoû ist nicht als offizielles Epitheton, sondern im Rahmen des städtischen Herrscherkultes für Antiochos II. zu verstehen; s. dazu Habicht, Gottmenschentum 104.

KNr.: 273 [E]

1. Laodike, Frau des Antiochos II. 2. 259-254 v. Chr. 3. Weihung eines Gebäudes (Naiskos?)

4. ed.: Milet I 7, 194. 282 ff.; Milet VI 1, 14 ff. Nr. 194. Milet Inv. 1196

Photo: Milet I 7 Abb. 270.

[Ό δήμος о Μι]λ7?σίωϊ' [βασίλίσσ]ηί Ααοδίκηι.

ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) Königin Laodike. K: Zur Datierung s. A. Rehm, Milet I 7, 284; P. Herrmann, Milet VI 1, 14 f. 199 zu Nr. 194; vgl. ferner Habicht, Gottmenschentum 101. Habicht ebenda 104 f.: "Der Gemahlin des Antiochos IL, Laodike, wurde von den Milesiern in den Jahren 259/54 eine Stoa geweiht, wodurch sie wie eine Göttin geehrt wurde. Vermutlich erhielt sie förmlichen Kult in Milet, für den, wie Rehm bemerkt, keine individuelle Leistung der Königin zum Wohle der Stadt vorausgesetzt werden muß." F. Piejko, OpAth 18, 1990, 137 identifiziert die erwähnte Laodike mit der Gattin des Antiochos IV. Dies spricht gegen die auf Architektur und Epigraphik gestützten Argumente von H. Knackfuss und A. Rehm (siehe die folgende KNr.); dazu P. Herrmann, SEG 40, 1019 und ders., Milet VI 1, 14 f. 199 zu Nr. 194. Gegen eine göttliche Verehrung spricht die Architektur des Laodike-Baus, die eine profane Bestimmung voraussetzt (= KNr. 273 [A]). Skeptisch zur Vergöttlichung auch Orth, Kgl. Machtansprach 156: "Daß

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VIII. Karien und südliches Kleinasien /1. Milet-Didyma

dies gleichbedeutend mit göttlicher Ehrung sei, muß zwar nicht unbedingt angenommen werden; von Gewicht war die Huldigung in jedem Fall." Zur Motivation der Ehrung s. die Bemerkungen von P. Herr-mann, Milet VI 1, 16 Anm. 1.

KNr.: 273 [A]

Lage/Fundort: Bis auf zwei Blöcke waren alle Architekturteile des Gebäudes in der justinianischen Stadtmauer beim Südmarkt verbaut, und zwar in der Flucht der Südwand der langen Magazinhalle. Zwei Kapitelle waren ferner in der Justiniansmauer auf der Südseite des Südmarkttores verbaut. Die ursprüng-liche Lage des Gebäudes wird auf dem Südmarkt vermutet. Die meisten Architekturreste befinden sich heute am Südmarkt, ferner in den Museen von Izmir und Istanbul.

Beschreibung: Es handelt sich um einen kleinen, zierlichen Rechteckbau; die fi-agmentarisch erhaltene Weihinschrift war am Architrav des Gebäudes angebracht.

Erhaltungszustand: Erhalten sind zwei vollständige Außenarchitravblöcke und Bruchstücke von zwei weiteren Balken, zwei vollständige Innenarchitravblöcke und ein weiteres Endbruchstück, ferner ein gebrochener Wandarchitravblock, ein vollständiger Gesimsblock, drei vollständige, aneinander an-schließende Deckplatten (Rauten- und Rechteckkassetten) sowie zwei kleine Fragmente von solchen Deckplatten, zwei Säulenkapitelle und ein Volutenfragment sowie schließlich zwei "Eckantenkapitelle". An vielen Stücken sind Reste ehemaliger Bemalung vorhanden.

Maße: Von H. Knackfuß wurde eine äußere Länge von 13,25 m und eine Breite von 3,75 m rekon-struiert.

Material: Marmor.

Lit.: H. Knackftiß, MUet I 7 (1924) 263 ff. Abb. 269-278 Taf. XXIX-XXX. - A. v.Gerkan, Gnomon 1, 1925, 127 ff. - RE XV (1932) 1606 s.v. Miletos (F. Hiller v.Gaertringen). - G. Kleiner, Die Ruinen von Milet (1968) 66 Abb. 41. - H. Bauer, Korin-thische Kapitelle des 4. und 3. Jhs. v. Chr., 3. Beih. AM (1973) 121. - W. Voigtländer, Der jüngste Apollontempel von Didyma. Geschichte seines Baudekors (1975) 110 Anm. 284. - M. Pfrommer, IstMitt 36, 1986 , 84 Anm. 38 Taf. 27,1. - H. Lauter, Die Architektur des HeUenismus (1986) 268 Taf. 34 a. - W. Müller-Wiener in: Milet 1899 - 1990, Kolloquium Frankfurt am Main 1980 (1986) 121. - B. Weber, IstMitt 39, 1989, 585 ff. Taf. 56. - Fr. Rumscheid, Untersuchungen zur kleinasiatischen Bauomamentik des HeUenismus. Beiträge zur Erschließung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur und Architektur (1993) I 30 f. 86 ff. 229 ff. 331. 334 ff. II 48 Nr. 163 Taf. 105,5-7. 106.

К: Durch das gänzliche Fehlen der Reste des Unterbaus bleiben viele Punkte, vor allem hinsichtlich des Grundrisses, offen. Die Datierung des Baus in die Mitte des 3. Jhs.v.Chr. ergibt sich aus der Ausbildung der Architekturteile in Verbindung mit der Buchstabenform und der Interpretation der Inschrift. Von H. Knackfuß wurden die Architekturglieder zu einem Nymphaeum zusammengefügt: Eine zweischiffige, flach gedeckte Halle mit sieben Interkolumnien korinthischer Säulen in der Front. Die Halle sollte ähnlich wie das langgestreckte Brunnenhaus des 4. Jhs.v.Chr. am Südabhang der Akropolis von lalysos von einem Parapet halbiert gewesen sein; vgl. dazu F. Glaser, Antike Brunnenbauten (κρήναή in Griechen-land (1983) 47 ff.; W. Letzner, Römische Brunnen und Nymphaea in der westlichen Reichshälfte (1990) 182 Anm. 77. Nach den drei aneinander anschließenden Blöcken der Kassettendecke soll die Decke der hinteren Halle (Rautenkassetten) eine geringere Eintiefung als die Decke der vorderen Halle (tiefe Rechteckkassetten) gezeigt haben; letztere würde somit auf einen nicht betretbaren Raum hindeuten. Die "Nymphaeum-Rekonstruktion" von Knackfuß wurde jüngst durch die Untersuchung der (verkannten)

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

"Eckantenkapitelle" von B. Weber mit guten Gründen widerlegt. Weber untermauert die vorgeschlagene Datierung mit weiteren Beispielen für den eigenartigen Kapitellentwurf und schließt die Möglichkeit eines Naiskos für den kleinen Rechteckbau nicht aus. Zu den variierenden Formen der Kassettendecke s. H. v.Kesberg, Jdl 96, 1981, 114: "Bei den kleinen, kostbar ausgestatteten Bauten läßt sich vielfach das Bestreben spüren, ihren Wert durch Variation und präzise Ausführung zu heben, z.B. am Naiskos des Apollontempels von Didyma, am Laodikebau in Milet oder am Propylon Ptolemaios' II. in Samothrake mit unterschiedlichen Säulenordnungen auf den Seiten ... Diese Effekte bezeugen, daß nicht mehr die Verbindlichkeit der Ordnung entscheidend ist, sondern der Reiz der Formgebung. " Zu den Kapitellen s. H. Lauter, Die Architektur des Hellenismus (1986) 268: "Ein letzter Ausläufer 'verspielterer' Manier ist das Kapitell des sog. Laodikebaus in Milet (...), bei dem aber rückwirkender alexandrinischer Einfluß nicht ganz auszuschließen ist." Rumscheidt a.O. 88 f. Anm. 149 betonte dagegen, daß die Säulenkapitelle des Baus im syrisch-ptolemäischen Bereich häufig anzutreffen sind.

KNr.: 274 [E 1]

1. Eumenes II. Soter 2. 167/66 v. Chr. 3. kultische Ehrungen (?), Standbild (?) 4. edd.: F. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 71 ff. (J. Pouilloux, Nouveau Choix d'inscriptions grecques [1971] 55 ff. Nr. 7; Allen, Attalid Kingdom 221 f. Nr. 16 [nur I]); D. McCabe/M.Plunkett, Miletos Inscriptions (1984) 36 Nr. 45; SEG 36, 1046; Schenkungen KNr. 284 [E 1] Die Inschrift ist am Rundmonument des Eirenias angebracht.

Photo: Herrmann Taf. 33.

Text: s. Schenkungen KNr. 284 [E 1].

К: Ehrenbeschluß der Milesier für Eumenes IL, überreicht durch Eirenias (Z. 8-15); zur historischen Situation s. E.S. Gruen, The Hellenistic World and the Coming of Rome (1984) 573 ff. Eumenes übernahm die Kosten der für ihn beschlossenen Ehrungen, die die Stiftung eines Gymnasions zum Anlaß hatten; s. dazu Schenkungen KNr. 284 [E 1] + [E 2]. Die erwähnten Ehrungen bleiben unklar; es wurden kuhische Ehrungen angenommen, die in den folgenden Dekreten verzeichnet sind; s. P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 71 ff. 106 ff. und hier KNr. 274 [E 2] und 275 [Е]. Auch gegenüber dem Ionischen Bund (KNr. 200 [E]) und Delphi (KNr. 95 [E]) hatte sich Eumenes bereit erklärt, die Kosten der für ihn beschlossenen Ehrungen von sich aus zu übernehmen; vgl. dazu B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike II (1914) 35 Anm. 5 und Schalles, Unter-suchungen 50 Anm. 319.

KNr.: 274 [E 2]

4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1911, 26 f.; Milet I 9, 307 (Allen, Attalid Kingdom 219 f. Nr. 14; D. McCabe/M.Plunkett, Miletos Inscriptions [1984] 35 f. Nr. 44); Schenkungen KNr. 284 [E 2]; Milet VI 1, 98 Nr. 307. Inv. 1319 Vgl. M. Holleaux, REG 37, 1924, 328 f.

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vin. Karien und südliches Kleinasien /1. Milet-Didyma

Die Inschrift (sog. Stadioninschrift) war am Propylon des Stadions angebracht.

Photo (des Abklatsches): Rehm 151 Abb. 131.

Text: s. Schenkungen KNr. 274 [E 2].

K: Nach P. Herrmann, Milet VI 1, 98 f. 210 zu Nr. 307 ist die Inschrift in den Zeitraum zwischen 163/2 und 160/59 zu datieren. Sowohl die erwähnten Ehrungen als auch der Anlaß dieses Ehrenbeschlusses ftir Eumenes II. sind unklar; zu dem Bezug auf die Gymnasialstifl^ing des Attaliden s. Schenkungen KNr. 284 [E 2]. Die Ehrungen, mit denen die Milesier auf die Gymnasialstiftung antworteten, könnten aus der Errichtung einer Statue des Königs oder der Einrichtung kultischer Ehrungen bestanden haben. P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 113 f. 116 f. möchte die kultischen Ehrungen nach dem Tod des Königs ansetzen; vgl. aber J. Kleine in: Milet 1899 - 1980, Kolloquium Frankftirt 1980, 31. Beih. IstMitt (1986) 139. Kleine hält es für möglich, daß die Einrichtung des Temenos und der Geburtstagsfeier mit der Gymnasialstiftung in Zusammenhang stehen. Der erhaltene Ehrenbeschluß der Milesier für Eumenes II. wurde am Stadionpropylon aufgezeichnet.

KNr.: 275 [E]

1. Eumenes II. Soter 2. 167/66 V. Chr. 3. Standbild, Temenos 4. siehe KNr. 200 [E]

Text und Übersetzung = KNr. 200 [Е].

K: Der Ionische Bund beschließt die Bekränzung des Königs mit einem goldenen Kranz sowie die Errichtung einer vergoldeten Ehrenstatue, s. dazu KNr. 200 [Е]. Z. 56-60: Die Statue sollte in Milet und zwar in dem von den Milesiern für den König beschlossenen Temenos aufgestellt werden, wie Eumenes selbst bestimmte. Es folgt die Begründung seines Entschlusses mit der Erwähnung der Panegyris und eines Heiligtums, das Milet zu Ehren des Eumenes II. beschlossen hatte. Der heilige Bezirk wurde in der Nähe des Eumenes-Gymnasions vermutet, konnte aber bisher nicht lokalisiert werden. Der Fundort der Rundbasis bei dem sog. hellenistischen Haus westlich des Athenatempels wurde von Th. Wiegand, SBBerlin 1908, 25 f. zur Lokalisierung in Betracht gezogen. Dagegen A. v.Gerkan, Milet I 8 (1928) 86 ff. 92 f.; J. Kleine in: Milet 1899 - 1990. Kolloquium Frankftirt 1980, 31. Beih. IstMitt (1986) 139 Anm. 29; H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäudestiftungen im Hellenismus (1992) 70. Nach einem Vorschlag von A. v.Gerkan wäre die Statue des Königs im Gymnasion beim Stadion anzunehmen, weil dieses von Eumenes selbst gestiftet war. Dafür spricht außerdem der Fundort der Basisfragmente; so auch Hansen, Attalids 415.

KNr.: 275 [A]

4. Rundmonument

Lage/Fundort: Die Blöcke des Monuments sind nicht in situ gefunden worden, sondern waren in späten

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

Hausmauern in der Nähe des Nordendes des Stadions und unweit des der Theaterbucht vorgelagerten "Inselhauses" verbaut. Die Basis befindet sich heute im Pergamonmuseum, Berlin (Abb. 72-73).

Beschreibung: Es handelt sich um die Basis eines Rundmonumentes auf dreistufigem Unterbau. Das Denkmal bestand aus insgesamt acht Quaderschichten und war von einer Bronzestatue bekrönt.

Erhaltungszustand: Von den ehemals 44 Blöcken, aus denen die Basis zusammengeffigt war, sind noch 20 Stücke erhalten: Fußprofile, Deckprofile, Stufen und Mittelstücke mit der Inschrift (= KNr. 200 [E]). Die Inschrift ist vom Wasser angegriffen, aber noch lesbar und verteilt sich auf fünf Blöcke.

Maße: Gesamthöhe: 2,625 m; Dm max. 3,47 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: Α. Rehm in: A. v.Gerkan/F. Krischen, Milet I 9 (1928) 144 ff. Abb. 129. 130. - Th. Wiegand, SBBerlin 1904, 85 ff. -V. Kästner, Technische Beobachtungen an einem Rundmonument für Eumenes II. aus Milet in Pergamon (?), in: Bautechnik der Antike. Internationales Kolloquium Berlin 15.-17. Februar 1990 (1991) 116 ff. Abb. 1-7. - Schmidt, Statuenbasen 172 ff. 527 f. Kat.Nr. XIII. 1. Abb. 190.

K: Die Euthynterie bestand aus einem Ring von acht gebogenen Elementen. Darauf folgten zwei Stufen, die aus acht unregelmäßig keilförmig zugerichteten Segmenten mit Versatzmarken bestanden. Alle nicht sichtbaren Flächen sind nur grob gespitzt, während die einzelnen Blöcke der folgenden Schichten eine schmale, unregelmäßige Anathyrose zeigen. Die Bauglieder waren waagrecht durch Il-förmige Klammern und senkrecht durch quadratische Dübel miteinander verbunden. Auf die zwei Stufen folgte eine profilier-te Sockelschicht; das attische Profil (Abschlußleiste, Torus, Trachilus, Torus, Ablauf) ist Säulenbasen pergamenischer Bauten des 2. Jhs.v.Chr. vergleichbar. An dem dreischiffigen glatten Mittelteil ist die in zwei Kolumnen eingeteilte Inschrift angebracht. Dieser Teil wird wiederum von einer profilierten Deckschicht bekrönt, wobei das Profil hier anders ausgestaltet ist: Über einem Ablauf folgen ein schmales Riemchen, ein max. 7,1 cm vortretendes Wulstprofil (glattes ionisches Kyma) und eine stark bestoßene Hohlkehle. Von der bekrönenden Standplatte, die um 10,8 cm zurückgesetzt ist, sind zwei gegenüber-liegende Kreisviertel erhalten; eins davon weist ein leicht ovales Loch auf, eine Bohrung für einen Stab oder eine Lanze. Die Fußspuren der Statue wären demnach auf den beiden verlorenen Platten zu denken. Kästner nimmt an, daß das Standmotiv der Statue demjenigen des sog. Thermenherrschers entsprach. Zu vergleichbaren Monumenten s. Kästner a.O. 116 Anm. 3 und Schmidt, Statuenbasen 172 ff.; zu den vergoldeten Bronzestatuen s. P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 87 Anm. 49 a.

KNr.: 276 [E]

1. Eumenes II. Soter 2. 159 V. Chr. 3. Fest, Opfer, Prozession 4. edd.: Th. Wiegand, SBBerlin 1911, 27 f. (B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike II [1914] 159 f . Nr. 129 b); IDidyma 488 (Allen, Attalid Kingdom 220 f. Nr. 15; D. McCabe/M. Plunkett, Didyma Inscriptions [1985] 4 f . Nr. 13); Schenkungen KNr. 286 [E]

Photo (des Abklatsches): Rehm Abb. 99.

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vili. Karten und südliches Kleinasien /1. Milet-Didyma

Text: s. Schenkungen KNr. 286 [Е].

K: Stele aus Didyma mit einem milesischen Ratsbeschluß über die Feier des Geburtstages des Eume-nes IL; bestimmt werden die Ausgestaltung der Geburtstagsfeier sowie die Getreideverleihung aus dem Kapital der Gymnasionstiftung an die milesische Bevölkerung; s. dazu Schenkungen KNr. 284 [E 1] + [E 2] und P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 105 ff. Die Annahme einer posthumen Einrichtung der Geburtstagsfeier ist unwahrscheinlich. Herrmann a.O. 110 nimmt an, daß mit diesem Beschluß, der in die Zeit nach dem Tode des Herrschers zu datieren ist, eine weitere Ausgestaltung der schon zu Lebzeiten des Königs bestehenden Geburtstagsfeier gemeint ist; s. dazu Schenkungen KNr. 286 [Е].

KNr.: 277 [E]

1. Attalos IL Philadelphos (?) 2. ca. 158 V . Chr. 3. Standbild 4. edd.: F. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 96 (Allen, Attalid Kingdom 222 Nr. 17; D. McCabe/M. Plun-kett, Miletos Inscriptions [1984] 5 Nr. 11); Schenkungen KNr. 287 [E] Die Inschrift wurde in Myus gefunden.

Photo: Herrmann Taf. 34.

Text: s. Schenkungen KNr. 287 [Е].

K: Bestimmungen über die Verwendung einer gestifteten Summe zu einem Zweck, der mit der kultischen Verehrung des Eumenes IL zusammenhängt. Es folgen Ausschreibung und Verkauf eines Priesteramts. Z. 5: Eumenes wird als âeôç bezeichnet; dies impliziert eine Datierung des Beschlusses in die Zeit nach dem Tod des Königs; s. dazu aber P. Herrmann, IstMitt 15, 1965, 116. Z. 9: Der Beschluß soll am Berna eines zu Ehren eines Königs noch zu errichtenden Standbildes aufgezeichnet werden. Es ist unsicher, um wessen Statue es sich hier handelt; s. dazu Schenkungen KNr. 287 [Е]. Damit ist jedoch nicht zwingend ein Kultbild gemeint. In Milet standen Ehrenstatuen sowohl des Eumenes IL als auch des im Beschluß erwähnten Attalos IL; s. dazu KNr. 275 [E] und 278 [Е].

KNr.: 278 [E]

1. Attalos IL Philadelphos 2. 159-154 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 13, 1899, 25 Nr. 25; ders., Éttides sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 221; OGIS 320; IDidyma 143

Text: IDidyma 143.

Βασιλτ) Άτταλον βασιΧβως 'Αττάλου ό δήμος ό Μιλησίων

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Ü: Das Volk der Milesier (weiht) König Attalos, den Sohn des Königs Attalos.

K: Diese Statue könnte in Zusammenhang mit dem milesischen Beschluß KNr. 277 [E] stehen: Dort wird die Statue eines Königs (Attalos?) erwähnt. Eine gleichzeitige Ehrung für den Bruder des Attalos II., Athenaios, ist durch KNr. 279 [E] belegt.

KNr.: 278 [A]

Lage/Fundort: Gefunden vor dem Apollontempel. Inv. Η 1896 η. 52.

Beschreibung: Marmorblock einer Orthostatenbasis.

Erhaltungszustand: Erhalten ist nur die vordere Orthostatenplatte; der Block weist keine Dübellöcher auf.

Maße: H: 0,925 m; B: 0,665 m; T: 0,29 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: В. Haussoumer, RPhü 13, 1899, 25 Nr. 25. - IDidyma 143.

К: Von Haussoullier wird wegen des Fehlens von Dübellöchern vermutet, daß dieser Block sowie derjenige für Athenaios (KNr. 279 [E] + [A]) ohne Statuen aufgestellt waren; beide Blöcke sollten seiner Meinung nach in ein Bauwerk eingefügt gewesen sein. Es handelt sich jedoch um dünne Orthostaten-platten als Teile von zusammengesetzten Statuenbasen; vgl. IDidyma 143; zu den Orthostatenbasen s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 79 f. 94 f.; Schmidt, Statuenbasen 83 ff.

KNr.: 279 [E]

1. Athenaios 2. 159-154 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: B. Haussoullier, RPhil 13, 1899, 26 Nr. 26; ders.. Études sur l'histoire de Milet et Didyma (1902) 222; OGIS 321; IDidyma 144

Photo: IDidyma 114 Abb. 68.

Text: IDidyma 144.

Άϋηναίον βασιλέως V. 'Αττάλου ò δήμος ό Μιλτ/σίωί'

ϋ : Das Volk der Milesier (weiht) Athenaios, den Sohn des Königs Attalos.

K: Die Inschrift stammt aus derselben Zeit wie KNr. 278 [E]-I-[A]; zum Prinzen Athenaios s. Hopp, Untersuchungen 30.

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VIH. Karien und südliches Kleinasien /1. Milet-Didyma

KNr.: 279 [A]

Lage/Fundort: Gefunden in einer byzantinischen Mauer vor dem Apollontempel. Inv. H 1896 η. 73 (Abb. 74-75).

Beschreibung: Marmorblock einer zusammengesetzten Orthostatenbasis.

Erhaltungszustand: Auf der Unterseite sind Anathyrose und zwei Dübellöcher zu sehen; oben ist der Block geglättet und zeigt ebenfalls zwei Dübellöcher. Daraus wird klar, daß der Block einer zusammen-gesetzten Statuenbasis angehört. An der unteren Kante ist der Ablauf erhalten.

Maße: H: 0,92 m; B: 0,735 m; T: 0,285 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: В. Haussoullier, RPhil 13, 1899, 26 Nr. 26. - IDidyma 144.

K: Es handelt sich um den Block einer zusammengesetzten Orthostatenbasis; wie KNr. 278 [А].

KNr.: 280 [E]

1. Asandros, karischer Satrap 2. 314/13 V. Chr. 3. epony me Stephanephorie 4. ed.: Milet I 3, 122. Milet Inv. 656

Zeile 101: Άσανδρος Άγάΐ?[ω]ϊΌς

К: Die Zeile belegt die eponyme Stephanephorie des karischen Satrapen Asandros in Milet für das Jahr 314/13 v.Chr.; zur Datierung der Liste s. P. Herrmann, Milet VI 1, 166 zu Nr. 122. In demselben Jahr wurde Asandros in Athen mit Sitesis, Prohedrie und Reiterstandbild geehrt (= KNr. 41 [E]). Von A. Wilhelm, BSA 7, 1900/01, 156 ff. wurde wahrscheinlich gemacht, daß Asandros zur Zeit seiner Stephanephorie nicht in Milet war; s. ferner A. Rehm, Milet I 3, 136 zu Nr. 122 und Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 f.

KNr.: 281 [E]

1. Mithradates VI.Eupator 2. 86/5 V. Chr. 3. eponyme Stephanephorie 4. ed.: Milet I 3, 125. Milet Inv. 661

Zeile 5: βασιλεύς Μιύραδάτης

К: Mithradates war im Jahr 86/5 v.Chr. eponymer Stephanephor in Milet; s. dazu A. Rehm, Milet I 3, 250 f. zu Nr. 125; ferner Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 130 ff. Zur Datierung der Liste s. P. Herr-mann, Milet VI 1, 167 zu Nr. 125-128.

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Das Material /А. Die Zeugnisse

2. Herakleia am Latmos

KNr.: 282 [E]

1. Antiochos III. d. Gr., Laodike, Antiochos, Seleukos und Mithridates 2. 196-193 V. Chr. 3. Kränze, Opfer 4. edd. S. §ahin, EpigrAnat 9, 1987, 55 ff. (Frg. I bis III); M. Wörrle, Chiron 18, 1988, 422 ff.; Schenkungen KNr. 296 [E] Die Inschrift war auf vier Antenblöcken des Athenatempels angebracht; A. Peschlow-Bindokat, AnatSt 26, 1976, 40 f. AA 1977, 95. L. Robert, Documents d'Asie Mineure (1987) 200 Anm. 14. 205 Anm. 34. JLR, Fouilles d'Amyzon en Carie (1983) 179 Anm. 131; 187 f.

Photo: Wörrle 471-474 Taf. 1-4.

Text: s. Schenkungen KNr. 296 [Е].

K: Zu den Stiftungen des Antiochos III. in Herakleia s. Schenkungen KNr. 296 [E]; zum historischen Kontext s. ferner M. Wörrle, Chiron 18, 1988, 421 ff. Die Inschrift wurde vom Herausgeber ausführlich besprochen. Die Ehrungen für die seleukidische Familie werden ferner in einer weiteren Inschrift aus Herakleia, einem Brief Antiochos' III., erwähnt; s. dazu 5. §ahin, EpigrAnat 9, 1987, 56 ff.; ferner W. Ameling, EpigrAnat 10, 1987, 19 ff. Als Motiv dieser Ehrungen muß die Anerkennung der alten Rechte der Stadt seitens des Königs angesehen werden; vgl. Ameling a.O.

3. lasos

KNr.: 283 E]

1. Antiochos III. d. Gr. und Laodike III. 2. 197 V. Chr. 3. Kult, Opfer, Altar, Prozession, Priesterin der Aphrodite Laodike 4. edd.: G. Pugliese Carratelli, ASAtene 29/30, 1967/68, 445 ff. Nr. 2; IK 28, 1 , 4 (SEG 36, 984); Schenkungen KNr. 297 [E] Vgl. G. Pugliese Carratelli, ASAtene 47/8, 1969/70, 400 ff.; JLR, Bull. 1971, 621 (S. 502-9); Y. Gar-lan, ZPE 9, 1972, 223 f.; ders., ZPE 13, 1974, 197 f.; F. Sokolowski, GrRomByzSt 13, 1972 172 ff.; F. Piejko, OpAth 18, 1990, 134 Anm. 14; SEG 40, 960.

Photo: Pugliese Carratelli, ASAtene 45/6 Abb. 5. 6 (A) und ASAtene 47/8 S. 402 [Z. 1-4]. S. 403 [Z. 31-35].

Textausschnitt Zeilen 33-94: s. Schenkungen KNr. 297 [E].

K: Zur historischen Situation s. Schenkungen KNr. 297 [Е]. Vgl. ferner G. Daux, ZPE 13, 1974, 197 ff.; Orth, Kgl. Machtanspruch 176 Anm. 17 mit ausführlichen Literaturangaben. Z. 61-62: F. Piejko, OpAth 18, 1990, 138 Anm. 14; ders., ClMediaev 42, 1991, 120.

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VIH. Karten und südliches Kleinasien / 3. lasos

Ζ. 67 f.: Antiochos soll den Ehrenstitel [σωτηρ] κάί φνλαξ oder [βυβρ-γβτης] καΐ φύλα^ erhalten. Ζ. 68-76: Die Übergabe der Schlüssel der Stadt am Ende des Amtsjahres der Strategen sollte künftig neben dem Altar erfolgen, welchen der Demos für Antiochos III. errichtete; die Amtsnachfolger sollten an den König, seine Vorfahren und die Götter der Stadt ein Opfer darbringen; vgl. JLR, Bull. 1971, 507. IK 28, 1 nimmt in Anlehnung an Teos (= KNr. 239 [E]) eine Statue des Königs neben seinem Altar an; vgl. dazu auch Schenkungen KNr. 297 [E] zu Z. 92. Z. 76 f. : Laodike erhält eine Belobigung.

KNr.: 284 [E]

1. Antiochos III. d. Gr. und Laodike, Seleukos und Mithridates 2. nach 197 v. Chr. 3. unspezifiziert 4. edd.: E. Hicks, A Manual of Greek Historical Inscriptions (1882) 297 Nr. 174 (GIBM III, 1 Nr. CCCCXLII; Michel, Recueil 467; OGIS 237; J. Fontenrose, Didyma [1988] 184 f. Nr. 9; JLR, Bull. 1971, 621 (S. 507 unten) Vgl. M. Wörrle, Chiron 18, 1988, 445 Anm. 94; C. Crowther, BICS 36, 1989, 136 ff.; Schenkungen KNr. 297 [E], S. 368.

Text: OGIS 237.

[την δημοκβ]ατίαν καΐ αϋτονομίαν διαφυλάσσειν, γέγ[ρα-] [</)e] ττλεονάκις τώί δήμωι πβρί τούτων, άκόλουΰα ττράσσων τηι δια πατβρων ΰπαρχούσηί αϋτώι τρός τους "Ελληνας eùepyeaim, δ те ΰεός ò αρχη^ίτης του φίνους τωμ

5 βασιλέων συνβΎμβμαρτύρηκβν τωι βασιλβΐ жарака-λών μεύ' ομονοίας πολίτεύβσύαι, ό δί δήμος Ιχων ταντην την alpeaiv ττολύ τι μάλλον μ^ύ' ομονοίας πολι-τευόμενος τα μέγιστα àyaêà παρβιληφως ταρα του

10 βασιλέως ταύτα διατηρεί- ϊνα δε φανερόν Υενηται τωι τε βασιλει καΐ τοις άλλοις ττασιν, ην εχει διάληφιν ó δήμος πρώτομ μεν ΰπερ βασιλέως μεγάλου ' Αντιόχου καΐ βασιλίσσης Ααοδίκης καΐ των τέκνων αυτών, εΙ[τ]εν

ϋ : .. die demokratische Verfassung und die Autonomie zu bewahren. Er schrieb dem Volk mehrmals darüber und tat dies in der Nachfolge der vorhandenen Wohltaten seines Vaters den Griechen gegen-über.(5) Der Gott und Archegetes (5) der königlichen Dynastie bezeugte dem König, der ihn herbeirief, daß er mit Eintracht regiere. Und das Volk, das diese Haltung hegt, führt viel lieber die Staatsdinge in Eintracht, und nachdem es die größten Wohltaten vom König erhalten hat, (10) bewahrt es diese. Damit nun dem König und allen anderen sichtbar wird, welche Auffassung das Volk erstens vom König Antiochos dem Großen und der Königin Laodike und von ihren Kindern hat, zweitens ...

K: Die Inschrift gehört in die Zeit nach dem kleinasiatischen Feldzug des Antiochos III. von 197 v.Chr. und erwähnt Briefe sowie einen Orakelspruch; ftliher wurde die Inschrift dem Text IK 28,4 (= KNr. 283 [E]) angefíigt; s. dazu С. Vollgrath, BICS 36, 1989, 136 ff. und Schenkungen KNr. 297 [E] S. 368. Ein Schiedsspruch des Königs könnte den Anlaß für die unspezifierten Ehrungen der Seleukiden in lasos gebildet haben.

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

KNr.: 285 [E]

1. Antiochos III. d. Gr., Laodike und ihre Kinder 2. 197-187 V. Chr. 3. Opfer, Altar 4. edd.: D. Levi/G. Pugliese Carratelli, ASAtene 23/24, 1961/62, 578 Nr. 5; Robert, Op. Min. III 1503; JLR, Bull. 1964, 456; F. Sokolowski, GrRomByzSt 13, 1972, 175 f.; JLR, Bull. 1973, 439; IK 28, 1, 5; F. Piejko, PF 38, 1983, 205; SEG 33, 865 Gefunden in lasos; heute verschollen.

Text: 1K28, 1, 5.

m την στΓονδοφ[οβίαν -] èirevxeoêat ôè τους φυλέτας [ττάρτασ? πάντα yív-] eaêm TÙyaûà ßaciXel те μ ε γ ά λ ω ι ' Α.{ντώχ(ύΐ\ καΐ βασιΧίσσηι Ααοδίκηι καΐ τοις τ[ίκνοίς]

5 κοίΐ тщ TÖKeL· cívaypá\pai δέ καΐ το [·φηφίσμα τό-] δε ev τώι βτηφανβστάτωι τό·πω[ι - ΐ-] να η те του βασιλέως evvoia [-] καΐ ή της φυλής ΰπερ της 7Γ[όλ6ως ευχαριστία] αείμνηστος διαμενηι τ[-]

10 βωμοί) ίνα τώι те μeyε[ϋεL - ката-] σκευασύηι ττρός γ[-] ληιδος- όμοίω[ς δε καΐ - φηφ-] ίσματος у[- το ôè] άνάλω[μα δούναι -]

15 οϊ'γΗ

ϋ : ... Die Phyletai sollen beten, daß dem König Antiochos dem Großen und der Königin Laodike und ihren Kindern und der Stadt [immer? alles] Gute zuteil wird. (5) Dieser Beschluß soll am angesehensten Ort . . . aufgeschrieben werden ... und das Wohlwollen des Königs ... und damit der [Dank] der Phyle für die Stadt immer in Erinnerung bleibt ... (10) des Altars, damit ... errichtet werden ... Ebenso ... des Beschlusses ... den Betrag sollen geben ... (15) ...

K: Ehrendekret einer lokalen Phyle für Antiochos III. und seine Familie. Zu den Beziehungen des Antiochos III. zu lasos s. Schenkungen KNr. 297 [E] und ferner F. Sokolowski, GrRomByzSt 13, 1972, 175 f. Z. 2-4: επεύχεσΰαι δε τους φυλετας [κοινηι, oder τάντας πάντα yiyv]eaêai Tàyaûà ... Piejko. Ζ. 10-12: In Anlehnung an das teische Dekret KNr. 239 [E] wird an dieser Stelle die Errichtung eines Altars beschlossen; s. dazu Sokolowski a.O. 176.

4. Mylasa

KNr.: 286 [E]

1. Philipp V.

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VIH. Karten und südliches Kleinasien / 4. Mylasa

2. 220 V . Chr. 3. Opfer 4. edd.: A. Vogliano, Acme 1, 1948, 389; JLR, Bull. 1950, 182. 1965, 368; J. Crampa in: Labraunda I 2 (1963) 130 ff. Nr. 8; Labraunda III 1 (1969) 41 ff. Nr. 6; F. Piejko, OpAth 18, 1990, 136 f. Nr. 6. Labraunda Inv. 21/C 39 (A), 20 A/C 38 (B). С 74

Photo: Illustr. London News, Jan. 1949, 85.

Text: Labraunda III 1.

А [....]•[ "Jrept των δεδοΎμβνων (?)], [τώι δτι]μωι άπο[στβίλβτβ τώ]ι j3o!ai[X]e[î Φιλίττττωι] [6πίστο]λη[ν τό те] φήφι[σ]μα [α\π€δ[ωκάν μοι κα]-

σν[μΐΐ]α[ντας(Ί) 'ζ]^Ρη(ρί[σ]ασύε τους те ΐΓ0Κίτα[ς καΐ] 5 [τ]ους άλλους τους '€κ[τημίνους] kv τψ χώραι α{τ€φα\-

νηφορησαι έττΐ тщ άτοκατ[αστάσεί τύν] πατρώνων] ιερών καΐ ύυσίαν vpoaayaye\j.v ύττίέρ те τον /3α[σι]-λέως Φιλίππου κάί υπερ ημ[ών Δ]ά ' Οσογωι καΐ ΑιΙ [Λα]-βραννδωι κάί Ай Έλευύερί[ωί κ]αί ευχας ποι.ήσα[σύαί]

10 τον στεφανηφόρον καΐ το[ύς lepetç] καΐ τάς lep[6]iû![ç] ϋεοίς πάσι καΐ πάσαις καϋ' [ΐ]6/θ[ώί'] των νομιζομε-νων, καύότι δια του \Ρη(ρίσματ[ος ε]δη\ώσατε, κάί [αΰ]-TOÌ άσπασάμενοί με ΰπερ τον δη[μ]ον καΐ συν- vac ησϋεντες επί τώι ν^ιαίνειν και εμε και την γυναΐ-

15 κα Νίκαιαν καΐ τά τέκνα [ά]τΓέδω[καί'] την [τταΐρά τοΰ βασιλέως επιστολην καΐ [παρ]εκάλ[ου]ν, ώσπερ και πρότερον ευερ^ε[τ]εΙ[ν την πατρΐ]δα προαιρού-[μίενος ηι σνναίτι[ος ε·γενόμην τον] την πάλιν άττο-

Β [ 'ёурафа δέ] και τώι βασιλει [Φιλίππωι δια μακροτερων (?) σννδιατη]-ρών νμιν, ώσπερ ωΐε[σύε δειν, το ιερόν, καΐ Ύράφαντός] μοι τον βασιλέως ποιήσα[σϋαι την παράδοσιν αιρου]-μενος άκολουϋβιν τοις те ΰ[μετεροις φηφίσμασιν (?)]

5 καΐ τοις ορκοις οΐις έποίησάμη[ν, καύότι ήξιοϋτε, (?) άποκα]-ύιστημι ΰμΐν τό τε ιερόν τοΰ Διός [του Ααβραύνδου καί] τον τόπον καΐ την χώραν και ΊΙετραν [την προς Ααβραύν]-δοις καΐ τάς προσόδους τάς κατά Ααβράυ[ν]δ[α πάσας], καύότι νμιν καΐ πρότερον εΎεΎράφειν ΰποτε[ταχα δέ]

10 καΐ της παρά τοίι βασιλέως -γραφίσης μοι περί τ[οντων] επιστολής το άντί'^ραφον, καΐ τοις πρεσβευταίς [αυτός δι]-αλεγείς εντεταλμαι άπαγγελλειν υμίν τα πα{ρ' è ioû].

vac ερρωσΰαι vac vac

Ü: Α. [Über das, was beschlossen wurde?], ... beim Volk schicktet ihr einen Brief an König [Philipp] ... mir den Beschluß übergaben und nachdem alle, sowohl Bürger als auch (5) andere, die Land besitzen, beschlossen haben, man soll Kränze bei der Wiedereinrichtung der väterlichen Opfer tragen und ein

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Opfer für König Philipp und für uns und den Zeus Osogoas und den Zeus Labraundos und Zeus Eleutherios soll dargebracht werden, und (10) der Stephanephor und die Priester und Priesterinnen sollen Gebete zu allen Göttern und Göttinnen nach den heiligen Vorschriften aussprechen, wie ihr durch den Beschluß mitgeteilt habt. Sie grüßten mich im Namen des Volkes und teilten ihre Freude mit, daß ich und meine Frau Nikaia (15) und die Kinder gesund sind, sie übergaben den Brief des Königs und forderten auf, so wie ich früher der Heimat Wohltaten zu erweisen wünschte, welche ich geholfen habe, daß die Stadt... B. ... ich habe auch dem König Philipp etwas ausführlicher geschrieben und half euch, wie ihr für nötig haltet, das Heiligtum zu bewahren. Da mir der König schrieb, die Übergabe, die ich wähle, zu machen und euren Beschlüssen zu folgen, (5) und den Gelübden, die wir geleistet haben, wie ihr aufgefordert habt. Ich habe euch das Heiligtum des Zeus Labraundos und den Ort und das Land, und Ptera in der Nähe von Labraunda und alle Zugänge zu Labraunda zurückgegeben, wie ich euch schon früher ge-schrieben habe. Ich habe auch noch (10) die Abschrift des Königsbriefes an mich in Bezug auf diese Dinge darunter angefügt und habe selbst mit den Gesandten gesprochen und bestellt, daß sie euch meine Antwort mitteilen. Bleibt gesund!

K: Brief des Olympichos, des Strategen des Seleukos IL, an Mylasa; zu seiner Person s. J. Crampa, Labraunda III 1 (1969) 86 ff.; Schmitt, Antiochos d.Gr. 244 f.; J. Kobes, "Kleine Könige". Unter-suchungen zu den Lokaldynasten im hellenistischen Kleinasien (323-188 v.Chr.) (1996) 257 ff. Olympichos wird als Stratege des Königs Seleukos vom Volk von Mylasa geehrt. Den Hintergrund für diese Ehrungen bildete der Anspruch Mylasas auf den Besitz des benachbarten Heiligtums von Labraun-da, eine Angelegenheit, um die es jahrelang gestritten wurde und die mit Philipps Einmischung ein für Mylasa positives Ende bekam. Der historische Kontext wurde ausführlich von Crampa a.O. 41 ff. besprochen. A Ζ. 3: [67ηστο]λη[ί' καΐ οντοι το] \//ήφι[σ]μα Piejko. Ζ. 4: συ[ηόρτας έ]φη(ρίΙσ]ασάί Piejko. Ζ. 7-9: Opfer an Zeus Osogoa und Zeus Labraundos im Namen des Königs, des Olympichos und seiner Familie. Zu den Beinamen des Zeus s. RE XV (1978) 1462 f. s.v. Zeus (Schwabl). Z. 18-19: άτΓο | [κατασταάήναι eiç èXevûepiav καΐ δημοκρατίαν] Piejko. В Ζ. 1-6: [ еурафа ôè] | καΐ τώι βασιλεΐ [тгер! τούτων on διετέλεσα σννδιατη] \ ρών υμίν, ωσπβρ ώΐ€[σύ€ òelv, το iepòv, κοά ypàìpavTÓq] \ μοι τον βασιλέως ττοιησαΐαύαι την παράδοσιν, αίρού] \ μένος άκολουύέΐν τοίς те ΰίττ' αϋτοϋ 'βτεστάΚμενοίς] \ καΐ τοίς ορκοις ους έΐΓθΐησάμη[ν το irpÒTepov, άτοκα] | ύίστημί ϋμίν τό те iepòv κτλ. Piejko.

5. Panamara

ΚΝΓ.: 287 [E]

1. Philipp V. und seine Familie 2. 201 ν. Chr. 3. Opfer 4. edd.: G. Cousin, BCH 28, 1904, 345 Nr. 1; IK 21, 3 Vgl. H. Oppermann, Zeus Panamaros, Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten 19 (1924) 18; Holleaux, Études IV 205 ff.

Text: IK 21, 3.

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vili. Karlen und südliches Kleinasien / 6. Bargylia

eôo^e Ι1αναμ[αρίων τώι κοινών βπβώη ό βασιλεύς] Φίλιππος βύσββώ[ς προς το ûeîov διακβίμβνος των] те κατά το iepòv г[оО Δ ώ ς του Καρίον την τΐάσαν ττρό-] νοιαν πβτΓοίηται, δτ[ε vapeyeveTO έττΐ τους τόπους, και]

5 φιάΧας και κάδον τ[ώι ûeÛL άνίθηκε· δβδόχύαι τώι] κοινώι- επηινησύαι μβ[ν τον βασιλέα Φίλιπτον διότι] πρόνοιαν ποείται то[0 iepoìi, τηι аЬтоЪ aipéaei ττράσσων] άκόλουύα, 6π6ύξαστ?[αι δε τον iepea μετά της iepeí-] ας υπέρ της σωτηρία[ς τον те βασιλέως καΐ της βασιλίσ-]

10 σης καΐ των τέκνων α[ΰτών και 'επι ταΐς εΰχαις παρα- ] στησαι την ΰυσίαν τ[ην πάτριον το δε φηφισμα τόδε àvaypà-] ìl/ai εις την ταραστάΐδα τον ναον τον Διός· το δέ τελεσμα το] εις την άναΎραφην δ[οΟί'αι τους λογιστάς άπό των] κοινών προσόδων.

ϋ : Beschluß des Bundes der Panamareer. Da König Philipp stets fromm in den heiligen Angelegenheiten ist und für diejenigen des Heiligtums des Zeus Kariös alle Fürsorge trägt, als er in die Orte gekommen war, und dem Gott (5) Phialen und einen Krug weihte. Möge der Bund beschließen. Man soll König Philipp loben, weil er Fürsorge für das Heiligtum trägt, und folgendes in derselben Gesinnung tat. Der Priester und die Priesterin sollen für die Rettung des Königs und der Königin (10) und ihre Kinder beten, und beim Gebet soll das väterliche Opfer dargebracht werden. Dieser Beschluß soll auf der Parastas des Tempels des Zeus aufgeschrieben werden. Den Aufwand für die Eintragung sollen die Rechner von den gemeinsamen Einkünften geben.

K: Philipps Anwesenheit im südöstlichen Karien, in der Gegend von Stratonikeia, wird von Liv. 33,18; 33,30,11 überliefert. Panamara wurde vielleicht i.J. 201 v.Chr. besetzt; vgl. dazu Walbank, Philip V 125 f. und ferner J. Crampa, Labraunda III 1 (1969) 123 ff. Philipp erhielt vom Demos anläßlich seiner in Zeile 5 aufgezählten Weihungen ein Opfer, das für ihn und seine Familie dargebracht werden sollte; s. ferner Schenkungen KNr. 299 [Е]. Z. 8: έπενξασ[ϋαι δε τους κατ' ετος oder τους àeì όντας ιερείς καΐ ιερεί]ας Oppermann.

6. Bargylia

KNr.: 288 [E]

1. Alexander d. Gr. 2. nach 327 v. Chr. 3. Kult, Standbild 4. edd.; Ph. Le BasAV.H. Waddington, Voyage archéologique en Grèce et en Asie Mineure. Inscriptions grecques et latines recueillies en Grèce et en Asie Mineure III (1870) 490; OGIS 3 + Add. Bd. II, 5. 538; IK 28. 2, 620 Gefunden in den Ruinen von Bargylia.

Text: IK 28. 2, 620.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Qeov Άλβξανδβον ή ττόλις àveveôaaTo

Ü: Den Gott Alexander erneuerte die Stadt.

K: Die Inschrift gehört in die Regierungszeit des M. Antoninus oder des Severus Alexander (Wadding-ton, Dittenberger). Der Kult Alexanders d.Gr. in Bargylia ist lediglich durch die im 3. Jh.n.Chr. erneuerte Statue des Herrschers bekannt, die im Gymnasion aufgestellt gewesen sein soll; s. dazu Habicht, Gottmenschentura 20. Habicht schließt daraus, daß die Erneuerung der Statue vor dem Hintergrund der Wiederbelebung des Kultes Alexanders zu sehen ist.

7. Halikarnass

KNr.: 289 [E]

1. Ptolemaios II. Philadelphos od. Ptolemaios III. Euergetes 2. 3. Jh. V. Chr. 3. Stoa, Standbild? 4. edd.: C.T. Newton, A History of Discoveries at Halicarnassos, Cnidos and Branchidae I (1862) 689 Nr. 3 Taf. LXXXVI; GIBM IV, 1 Nr. DCCCXCVII; Michel, Recueil 595; H. Usener, RhM 29, 1862, 49; R. Dareste, BCH 4, 1880, 341 ff.; OGIS 46 + Add. Bd. I, S. 649; Bd. II. S. 540; H.W. Pieket, Epigraphica. Texts on the Economic History of the Greek World I (1964) Nr. 26 Die Inschrift befindet sich heute im Brit.Mus., London.

Text: GIBM DCCCXCVII.

[Κ]αλλι/ίληϊ' To[îç τα]μίαις, oi δέ ταμίαι δότω[σο!]ΐ' παραχρήμα τοις ίπι-[με]ληταΙς, οι δέ é7r[t e]Xí;T0!t δότωσαν τοις 'ε\βΎ]ώναις κατά τάς ôiaypa-φάς. όπως δ' αν οΐ προδανείσαντβς etç την στοάν ην ò δήμος άνατί-ύησιν τώι Άπόλλωνι καΐ Βασιλβΐ Πτολβμαίωι φανεροί ωσιν πάσιν, τους

5 έξεταστάς, έφ' ώί'{ί'} άϊ' συντβΧβσϋηι ή στοά, όσοι αν ιτροδανβίσωσιν άτοκα μη ΐΚασσον (δραχμών) πε(ντακοσίων) àvaypà\pai αυτών τά ονόματα ev τηι παρα-στάδι της στοάς πατριστί, προσ^ρά-φαντας on оШ έδωκαν τώι δήμω[ιί [ά\τοκα χρήματα βίς την κατασκευήν της στοάς, άνα-γραφόντων δε πρώ-

10 τον τον πλείστον δόντα. δτΓως δ' άν κομίσωνται οι προδανεισταί, πό-ρους ΰποκεΐσύαι αΰτοίς τους те ιιποτεύεντας εις το βουλευτήριον, κομισαμενων οίς πρότερον ΰπετεύησαν, ΰποκε[ΐ\σϋαι δέ αΰτοίς καΐ τους υποτεύεντας εις τάς εικόνας, τήν πεντηκοστήν καΐ το Ύραφίον τών όρκων, κομισαμενων οίς πρότερον 'εφήφισται, ίιποκεΐσύαι δέ αύ-

15 τοις και εκ της οικονομίας εκάστου 'ενιαυτοΰ τάλαντον όταν εκκομί-σωνται αυτό και τον τόκον οι δανείσαντες 'επί τοις ύποτεύεΙσιν αΰ-τοίς άπο τής οικονομίας ε^ ταΧάντοις, τά δέ λοιπά ΰπάρχειν εις τήν ο'ικονομίαν. προσυποκεισϋαι δε καΐ το ^ενηΰεν εκ τής στοάς πραϋεν-

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VIH. Kurien und südliches Kleinasien / δ. Telmessos

των των κώνων και των ξύλων και τοίι κεράμου και των τΐλίνύων, άποδόσ-20 ΰωσαν δβ τους μεν κίονας τους μέχρι του δικαστηρίου οί καΐ τα ερ-

γα μισΰο\>ντ[ες έί^ τηι αυτηι εκκλησίαι, ό δε πρ[ι]άμενος εν ήμεραις τρ[ι-] [άκο]ντα το [àpybpiov] καταβαΚετω τοις τ[α]μίαις· οί δε ταμί[αι -]

ϋ : Kallikles den Schatzmeistern. Die Schatzmeister sollen auf der Stelle den Aufsehern geben, und die Aufseher sollen den Unternehmern nach den Vorschriften geben. Damit auch diejenigen, die den Vorschuß für die Stoa geleistet haben, die das Volk dem Apollon und dem König Ptolemaios weiht, allen offenkundig seien, sollen die Revisoren (5), unter denen die Stoa errichtet wird, die Namen derer, welche nicht weniger als fünfhundert (Drachmen) ohne Zinsen vorschießen werden, an der Parastas der Stoa zusammen mit dem Vatersnamen schreiben, und dazu schreiben, daß diese dem Volk Geld ohne Zinsen für die Errichtung der Halle gaben, und als erster soll derjenige (10), der das meiste (Geld) gibt, aufgeschrieben werden. Damit diejenigen, die den Vorschuß leisten, (ihn) zurückbekommen, sollen ihnen Mittel als Unterpfand gegeben werden, von denen, die für das Bouleuterion verpfändet sind, und sie sollen (ihnen) zurückgegeben werden, wie sie früher verpfändet wurden. Man soll ihnen auch die für die Standbilder, die Pentekoste und den geschriebenen Eid verpfändetes (Geld) als Unteφfand geben, und sie sollen zurückgegeben werden, wie es früher beschlossen wurde. Es soll ihnen (15) auch aus dem Haushalt alljährlich ein Talent als Verpfändung gegeben werden, wenn sie dies und den Zins denjenigen zurück-bringen, die als Pfand für sie vom Haushalt sechs Talente geliehen haben, und der Rat soll für den Haushalt da sein. Es soll auch das verpfändet werden, was aus der Errichtung der Säulen, der Hölzer und der Ziegel und der Plinthen hervorgebracht wird. (20) Die Säulen bis zum Gericht sollen von denen vorbestritten werden, die auch die Verrichtungen in dieser Versammlung verpachten. Der Käufer soll in dreißig Tagen das Geld den Schatzmeistern niederlegen. Die Schatzmeister ...

K: Bagnali, Administration 94 Anm. 58 bringt diese Ehrung in Zusammenhang mit der Errichtung eines Gymnasions in Halikarnass; s. A. Wilhelm, ÖJh 11, 1908, 53 ff. Es bleibt jedoch ungewiß, welcher Ptolemaier gemeint ist.

8. Telmessos

KNr.: 290 [E]

1. Ptolemaios, Sohn des Lysimachos und der Arsinoe II. 2. 240 V. Chr. 3. Altar und Opfer 4. edd.: OGIS 55 + Add. Bd. II, S. 540; ТАМ II 1, 1; L. Robert, BCH 57, 1933, 491; Holleaux, Études III 375 ff. (SEG 12, 502. 32, 1310; JLR, Bull. 1967, 573); I. Savalli, AnnPisa 17, 1987, 129 ff. (SEG 37, 1229)

Vgl. F. Piejko, Berytus 30, 1982, 99 Anm. 8.

Photo: Robert Taf XXX В; M. Segre, ClRhodos 9, 1938, 187 Abb. 2.

Text: ТАМ II 1.

Άγαι?ηι τύχηι. [Βα]σιλεύοντος Πτολεμαίου του Πτολε-

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

[μα]ωυ και 'Αρσινόης όβών Άδβλφων ίτους

[€β]δόμου μηνός Λύστρον ίφ ' ί^ρβως θεοδό-5 [τό\ν τον ΉρακΚβίδον, ôevTèpm, βκκλησίας κν-

[ρία]ς Ύβνομβνης, βδοξβ ΎίΚμησσβων

[τ]ηί ττόλει- έττειδη Πτολε/Λαίος ό Αυσιμά-

[χ]οι; παραλαβών την iròXiv жара ßaaiXe-

[ως ΙίΙτολβμαίου τον ϋτολεμαίον κακώς

10 [διακ€ί]μενην δια τους πολέμους, ΐν те τοΐ[ς] [άλλοις] βπιμβΚόμβνος διατελεί κοινηι те των

[7Γθλι]τώϊ' καΐ ίδίαι έκάστου, [κ]αΙ ορών 'εν πάσιν

[ύλιβο]μ'ενονς άφεΐκεν ατελείς τών τε ξνλί-

[νων] καρπών καΐ 'εννομίων, 'εποίησε δε καΐ της

15 [σιτ]ηράς άπομοίρας καΐ οσπρίων πάντων καΐ κε[νΊ-]

[χρ]οι; κάί έλύμου καΐ σησάμου καΐ ύερμων, πρό-

[τε]ρον τελωνονμενους σκληρώς, κατά τον

[νό]μον τελείν δεκάτην μετρονντας νατα

[τώ\ι τε γεωργώι και τώι δεκατώνηι, τών δε λοι[-] 20 [πώ]ν τών συνκνρόντων τηι σιτηράι άπομ[οί-]

[pai ά]φηκεν πάντων ατελείς- δεδόχύαι Τ£λ-

[μη]σσεϋσιν 'επαινεσαι [ΙΙ]τολεμα;ΐοί' επί [ττά-] [σιΊ]ν εύνοιας ενεκεν ην εχων διατελεί εις τη[ν]

[7Γ0]λΐϊ' την Ύελμησσεων καΐ ίδρύσασύαι ϋ-

25 [7ге]р αΰτοϋ ΑιΙ Σωτηρι βωμον 'εν τηι àyopâi 'εν

[τώ]ι 'επιφανεστάτωι τ07Γω[ι] κοά ύυειν κατ' έίΊα[υ-] [τό]ν εν μηνι Αύστρωι τηι ενδεκάτηι βονν τρι-

[ετ]ην, σνμπορενεσύαι δε πάντας τους 7г[о-] [λί]τας καΐ τους πάροικους 'επί την άυσίαν έάίϊΊ

30 [δέ] μη συντελήι ó άρχων καΐ οί πολιται την

[ι?υσί]θίί' κατ' 'ενιαυτόν, αμαρτωλοί εστωσαν

[ΐ?6ώ]ί' πάντων και άποτ{ι)νετω ό άρχων ιεράς

[τοΟ] Διός Σωτηρος δρα[χ]μάς χιλίας, έάίίΊ [μη] διά πόλεμον εΐρΎηται την ΰυσίαν συν[τ-]

35 [€λ6Ϊ]ί'. το δέ φήφισμα τοΰτο άνα-γραφάτω ό άρ-

[χ]ωϊ' ε'ις στήλην λιύίνην και στησάτω εν τώι

[τη\ς ' Αρτέμιδος Ιερώι 'εν τώ[ι] 'επιφενεστάτωι τό-

[7Γω]ι, TÒ δέ Ύενόμενον άνηλωμα ένενκάτ[ω]

[τ]τιι πόλει.

ϋ : Zum guten Glück. Als Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios und der Arsinoe, der Theoi Adelphoi, König war, im siebten Jahr im Monat Dystros, als Theodotos, (5) der Sohn des Herakleides, Priester war, zum zweitenmal, beschloß die Stadt der Telmessier in der Hauptversammlung: Da Ptolemaios, der Sohn des Lysimachos, als er die Stadt bei König Ptolemaios aufgrund der Kriege in schlechtem Zustand (10) übernahm, und ansonsten fortwährend Sorge sowohl für alle Bürger als auch für jeden einzelnen trug, als er alle bedrückt sah, die Früchte der Bäume und das Viehfutter abgabenfrei ließ, ferner auch verfügte, daß ein Anteil des Getreides, (15) alle Hülsenfttichte, Hirse, Sesam, Feigbohnen, die früher hart besteuert wurden, gemäß dem Gesetz zu einem Zehntel versteuert werden, nach Landwirt und Zehntem berechnet, und bei den restlichen, (20) die zu dem Getreide als Anteil zusammengehören, alle steuerfrei ließ. Mögen

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VIH. Kurien und südliches Kleinasien / 8. Telmessos

die Telmessier beschließen: Man soll Ptolemaios loben ... wegen seines Wohlwollens, das er fortwährend der Stadt der Telmessier gegenüber hegt, und es soll für ihn (25) ein Altar dem Zeus Soter auf der Agora am angesehensten Ort errichtet werden. Man soll alljährlich im Monat Dystros am 11. Tag ein dreijäh-riges Rind opfern. Alle Bürger und Paroikoi sollen zum Opfer mitlaufen. Wenn (30) der Archon und die Bürger das Opfer alljährlich nicht darbringen, dann sollen sie sich allen Göttern strafbar gemacht haben und der Archon soll dem Zeus Soter tausend Drachmen als heilig abbezahlen, falls er nicht wegen eines Krieges verhindert wird, das Opfer darzubringen. (35) Der Archon soll diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und im Heiligtum der Artemis am angesehensten Ort aufstellen. Den dafür nötigen Betrag soll die Stadt veranlassen.

K: Ehrungen für den Lysimachiden Ptolemaios; zu seiner Person s. Segre a.О.; M. Wörrle, Chiron 8, 1978, 218 Anm. 85 mit Literatur; Bagnali, Administration 234 f.; J. Kobes, "Kleine Könige". Unter-suchungen zu den Lokaldynasten im hellenistischen Kleinasien (323-188 v.Chr.) (1996) 78 f. 145 ff. Diese Ehrungen bilden den Dank der Telmessier für Steuererleichterungen, die Ptolemaios bei seiner Einsetzung in Telmessos angesichts der damals miserablen Wirtschaftslage der Stadt gewährt hat; zu dieser δωρεά s. M. Wörrle, Chiron 8, 1978, 218 ff.; L Savalli, AnnPisa 17, 1987, 129 ff.; Kobes a.O. Zur ptolemäischen Kontrolle der Stadt Bagnali, Administration 106 ff. Z. 18: μβτροϋντας <τά δυ>νατά Piejko; <κατά та δυ>νατά Segre.

ΚΝΓ.: 291 [E]

1. Ptolemaios П. Philadelphos 2. 282 V . Chr. 3. Kranz 4. ed.: M. Wörrle, Chiron 8, 1978, 201 ff.; SEG 28, 1224 Die Inschrift befindet sich im Museum von Fethiye.

Photo: Wörrle Taf. 2.

' куа-дщ τνχηι. Βασιλβύοντος Πτο-λεμαίου τον ΐΙτοΧβμαίου Ιτους

τετάρτου μηνός Αίου 'εκκλησί-ας κυρίας Ύβνομβνης κάί της ττα-

5 pà τον βασίλβως έτηστολης άνα-ΎΡωσύείσης èv ηι куеуражто· Βασι-λεύς Πτολεμαίος Ύελμησσεων τηι πόλβί καΐ τοίς αρχουσι χαίρειν. ΆτΓβδωκαν ημίν οί άποσταλβντες

10 Trap' υμών ιτρβσββνταί τον στβφα-νον καΐ την тар' υμών βπιστολην, δ^eλéyησav δε και αυτοί περί ων εφασαν συντβτάχϋαι αυτοίς πα-ρ' υμών. "Οπως ουν είς δωρεάν μη κα-

15 ταχωρίζησύε, τοις τε παρ' υμών 'εξωμoλoyησáμεûa καΐ προς τους

περί Φιλοκλην κάί Άριστοτελην

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

уеураптш. Έρρωσΰε. ' Επειδή βασιΚβυς Πτολεμαίος Πτο-

20 λβμαΐου 'επβχώρησβν μη yiyveaûai ημάς ev δωρβάι, δβδόχϋαί Τβλμησ-σβων τψ iróXeL καί τοις πβρωίκοις èiraivéaai βασιλβα ΙΙτολβμαΐον ΤΙτολβμαίου, άράς δβ ποιησασύαι

25 ττερί τούτων, οπως μηύεΙς οάτη-σηται èv δωρβάι μήτε τημ τό\ιν την Ύβλμησσβων μήτβ τάς κώ-μας μητβ της χώρας μηύΐν της Ύβλμησσβων παρά μηδενός βα-

30 σιλέως μηδβ βασιλίσσης μηδβ άλ-λου δυνάστου μηύβνός napevpé-σει μηδεμιάι- ος δ' αν τούτων τι τΐοιη-σηι irapevpéoei ηιτινι ονν, μήτε αύ-τώι yrj καρπόν φεροι μήτε yυvaîκες

35 τίκτοιεν κατά φύσιν, εξώλης δε εΐη καΐ αυτός καΐ το yεvoς αυτού πάν καΐ εΐη αμαρτωλός εις την Αητώ καΐ τους άλλους ΰεους πάντας καΐ πάσας α τε λάβηι ή κατακτήση-

40 ται εκ της χώρας εστω ιερά της Κή-τους· το δε φήφισμα τούτο ypá'^av-τας εις στήλας λιϋίνας άναϋεΐναι εις TÒ τού Άττόλλωνος ιερόν καΐ της ' Αρτέμιδος και της Αητούς εν τοις

45 'ετΓίφανεστάτοις τόποις

ϋ : Zum guten Glück. Als Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios, im vierten Jahr König war, im Monat Dios, fand eine Volksversammlung statt, und (5) der Brief vom König wurde verlesen, in dem geschrieben war: König Ptolemaios grüßt Stadt und Beamte von Telmessos. Es übergaben uns (10) die von euch ausge-schickten Gesandten den Kranz sowie den Brief von euch, und sie verhandelten auch, worüber sie von euch beauftragt zu sein angaben. Daß ihr nicht verschenkt werden sollt, (15) haben wir daraufhin euren Repräsentanten zugestanden und wurde an Philokles und Aristoteles geschrieben. Bleibt gesund! Weil König Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios, (20) gewährt hat, daß wir nicht als Geschenk vergeben werden, sollen Stadt und Umwohner der Telmessier beschließen, König Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios, zu loben und Flüche (25) wegen dieser Angelegenheit auszusprechen, damit niemand die Stadt der Telmessier oder die Dörfer oder etwas von dem Land der Telmessier von irgendeinem König, (30) einer Königin oder sonst einem Dynasten als Geschenk fordert, unter welchem Vorwand auch immer. Wer aber dergleichen tut, unter welchem Vorwand auch immer, dem soll weder Erde Frucht tragen noch sollen ihm Frauen (35) normale Kinder gebären, sondern er soll verderben, er selbst und seine ganze Familie, und er soll ein Frevler sein vor Leto und allen anderen Göttern und Göttinnen, und alles, was er aus dem Land empfängt oder nimmt (40), soll heiliges Gut der Leto sein. Diesen Beschluß soll man auf steinerne Stelen schreiben und im Heiligtum des Apollon und der Artemis und der Leto (45) am angesehensten Ort aufstellen.

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Ш1. Karlen und südliches Kleinasien / 8. Telmessos

K: Zur Datierang des Briefes s. J. Kobes, "Kleine Könige". Untersuchungen zu den Lokaldynasten im hellenistischen Kleinasien (323-188 v.Chr.) (1996) 58 ff. Z. 10 f.: Übersendung des Kranzes durch Gesandte. Die Motivation der Ehrung ist in den Zeilen 19-21 aufgeführt. Z. 17: Vielleicht Philokles, König der Sidonier; s. dazu W. Peremans/E. Van't Dack, Prosopographia Ptolemaica VI (1968) Nr. 15085. Z. 22: Zu den περίοικοι vgl. I. Hahn, Klio 63, 1981, 51 ff.

KNr.: 292 [E]

1. Eumenes IL, seine Mutter Apollonis und seine Brüder 2. 184 V. Chr. 3. Gebet, Opfer 4. edd.: A. Maiuri, ClRh II (1932) 172 ff. Nr. 3; M. Segre, RFil 60, 1932, 446 ff.

Text: Maiuri.

Βασιλευοί'τος] Εύμέι/ου Σωτήρας [έττΐ ιερέως ]ώρου μηνός Ανδναίου β έ[-κλησίας κυρί]θίς Ύενομ^νης βδο^βν Τε[λ μησσεων] τηί ττόλει καΐ τοις άρχονσι

5 ...ώ]ρωι Ααττάραι Έρμοφάντωι- έττειίδϊ) |8θ!σι]λεί(ς Εΰμβνης ό Σωτηρ καΐ εΰεργέτ[ης ...Jaj/ άναδεξάμβνος τον πόΧβμον ου μ[ό-νον Ù7r]èp τών υφ ' αυτόν τασσομένων άλλα καΙ ύττερ ά]λλωϊ' τών κατοίκευντων την Άσίαν ΰ-

10 τβστη τον κίνδυνον καΐ παρακαλβσας τους ι?εο]Ι)ς καΐ διαΎωνισάμβνος πρός те Ώρουσίαν καΐ] ' OpTiáyovTa και τους ΤάΚάτας και τους συ]μμάχους αυτών ένίκησβν ενδόξως καΐ κ]αλώς και ώς ημάς ενχόμβΰα τοις ύεοίς· àya-

15 âfji τύχηι δβδόχύαι τηι πόλει καΐ τοις αρχον-σιν έπΙ τοις ^ε^ενημενοις ά^αύοίς είίχεσ-ύαι μεν τους ιερείς και τας Ιερβίας «[ϊΊεωιγ-μενων τών ιερών ττάντων καΐ [εΰχομενους] δόναι βασιλεΐ Ευμενει [νίκην καΐ κράτος και]

20 κατά yrjv καΐ κατά ύάλασσαν [και τηι μητρί βασίΚίσσηι ' Απολλωνίδι και το[ΐς] άδελ^οΐς αύτοΟ· στεφανηφορησαι δε τους 7Γ[ολί]ΐ·ας καΙ τους άλλους ατταντας καΐ ύυσαντας χαριστηρια τοις ύβοίς εύωχεΐσάαι εν τηι

25 εορτηι ε]ίς το λοιπόν δε καά' εκαστον μηνα ϋυόντων δε οι άρχοντες τηι τροτεραι εν ηι νε-νίκηκεν βασιλε]υς ΑιΙ Τενεύλίωι κάί Άύηναι

οσαν

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Ü: Als Eumenes Soter König war, als ... , Sohn des ... , Priester im Monat Audnaios war, beschlossen die Stadt von Telmessos und die Archonten in der Hauptversammlung ... (5)... Lapares, Hermophantes: Da König Eumenes, der Retter und Wohltäter, den Krieg nicht für die bei ihm eingeschriebenen, sondern auch für die anderen, die in Kleinasien wohnen, (10) auf sich nahm, vor der Gefahr nicht wich, die Götter um Beistand bat, zu Ende gegen Prousias Ortiagon und die Galater sowie ihre Verbündeten kämpfte und sie auf ruhmvolle und schöne Weise besiegte. So preisen wir die Götter. Zum guten Glück, (15) mögen die Stadt und die Archonten beschließen. Die Priester und die Priesterinnen sollen preisen und alle Heiligtümer sollen geöffnet sein, und sie sollen beten, daß dem König Eumenes Sieg und Macht sowohl (20) zu Land als auch zur See gegeben wird und auch seiner Mutter und seinen Brüdern. Die Bürger und alle anderen sollen einen Kranz tragen und in der Feier den Göttern Dankesopfer darbringen und beten. (25) Künftig sollen jeden Monat die Archonten einen Tag vor dem Sieg des Königs Opfer an Zeus Genethlios und Athena ... darbringen ...

K: Kultische Ehrungen für Eumenes II. und seine Familie durch Telmessos nach dem Krieg gegen Prusias und die Gallier (184 v.Chr.); die schriftlichen Zeugnisse für diesen kurzen Krieg sind spärlich (OGIS 298; Cornelius Nepos, Hannibal 10-11); s. dazu M. Segre, RFil 60, 1932, 446 ff.; Hansen, Attalids 98 ff.; McShane, Foreign Policy 159 f.; zu den Beziehungen zwischen Rhodos und den Attaliden s. Hopp, Untersuchungen 48 ff. Der Beiname Soter für Eumenes II. ist inschriftlich mehrfach belegt; s. dazu L. Robert, RPhil 60, 1934, 284 f.; ders, Ét. anat. 73 Nr. 1; Hansen, Attalids 92 f.

9. Xanthos

KNr.: 293 [E]

1. Ptolemaios III. Euergetes und Berenike II. 2. 243/42 V. Chr 3. Kränze, Standbilder, Opfer 4. edd.: J. Bousquet, REG 99, 1986, 22 ff.; SEG 36, 1218 Gefunden 1978 im Letoon, wiederverwendet in einem römischen Bau; heute im Museum beim Letoon.

Photo: Bousquet 23.

Text: SEG 36, 1218.

Βασιλευοί'τος Πτολεμαίου тоО ПтоХ[е]-μαίου καΙ 'Αρσινόης θβων 'Αδελφών, άτοστάΚίντβς ύeωßói Νικόλαος Κολιος, ΈρμόΧυκος Αϋσωνος εκόμισαν έπιστο-

5 \у]у την υποΎβΎραμμενην· Βασιλεύς ΙίτολεμαΙος Έανΰίων τηι πόΧβι και τοις αρχουσι χαίρβιν. Οΐ πεμφΰίν-reç παρ ' υμών ύβωροί εις τα ΤΙτοΚεμαΐα και τα ΦοΧαδβΧφεια Νικόλαος και Έρμόλυκος

10 τά те Ύράμματα άτβδωκαν και τους στ6<ράνονς οΐς καΐ έμε καΐ την άδεΧ-

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VIH. Karienund südliches Kleinasien / 9. Xanthos

φην Βερβνίκην 'βστβφανώσατβ, κάί τάς [e]ÍKÓvag αίς ημάς 'βημησατβ ανηΥο-[pe]voav, καΐ τάς ύνσίας У τοις καύη-

15 [κον]σι χρόνοίς avveTèXeaav Έττει δ' ά-[ττό τ]ών τανη^νρίων èyévovTO, àva-[\ηφΰ]βντες ΰφ' ημών την τ' evvoíav της ιτόΧβως ένβφάνισαν καΐ πβρί ων ηξι-оЪте τα ϋτΓομνήματ' βπβδωκαν Έπαι-

20 νουμεν ουν υμάς την αΰτην αΐρβαιν δια παντός βχοντας καΐ μβμνημε-νονς ευχαρίστως ων βΰβρ'γβτησϋβ και ΰττ' έμοΟ καΙ virò του πατρός καΐ TOÎ) πάππου, καΐ παρακάΚοϋμβν καΐ

25 etç TÒ λοιπόν èv τηι αύτηι ôiaôeaei μβνειν, βίδότας οτι και παρ ' ημων απάντων των φιλανύρώπων τεύ-[ξβσύβ ]ΕΥΙΙΕΡΜ[ ]

ϋ : Als Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios und der Arsinoe, der Theoi Adelphoi, König war, wurden die Gesandten Nikolaos, Sohn des Kolios, und Hermolykos, Sohn des Lyson, geschickt und brachten (5) den unterschriebenen Brief zurück. König Ptolemaios grüßt Stadt und Archonten der Xanthier. Die von uns zu den Ptolemaia und Philadelpheia abgeschickten Gesandten, Nikolaos und Hermolykos, (10) gaben die Briefe und die Kränze, mit welchen ihr mich und meine Schwester Berenike belohnt habt, und ver-kündeten die Standbilder, die ihr uns verliehen habt, und brachten die Opfer (15) zu den angemessenen Zeiten dar. Weil sie von den Festen kamen, erholten sie sich bei uns und zeigten das Wohlwollen der Stadt und riefen ins Gedächtnis, das wozu ihr auffordert. Wir loben (20) nun euch, daß ihr immer dieselbe Gesinnung hegt, und daß ihr euch dankbar an die Wohhaten erinnert, und fordern euch auf, auch (25) zukünftig dieselbe Gesinnung zu bewahren, da ihr wißt, daß auch bei uns alle Gunstbezeugungen ... verursachen ...

K: Brief des Ptolemaios III. Euergetes an das Volk der Xanthier; zum historischen Kontext s. J. Bous-quet, REG 99, 1986, 22 ff. Die Inschrift bezeugt die ptolemäische Kontrolle über Lykien; ein weiteres Zeugnis dafür bildet die von Bousquet a.O. 28 angegebene private Weihung des Leontiskos an die θεοί ΆδβΚψοί; vgl. dazu SEG 36, 1219. Zum ptolemäischen Einfluß in Xanthos s. Bagnali, Administration 110 ff.

KNr.: 294 [E]

1. Ptolemaios IV. Philopator 2. 206/05 V. Chr. 3. Fest, Priester 4. ed.: J. Bousquet, REG 101, 1988, 12 ff. (SEG 38, 1476) Vgl. Ph. Gauthier, Bull. 1989, 275; ders.. Bull. 1990, 737.

Photo: Bousquet.

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Das Material /А. Die Zeugnisse

Textausschnitt Zeilen 1-8: Bousquet.

^aaikevovToç Πτολεμαίου той Πτολεμαίου κοά Βερενίκης θεών ΕίερΎετών και του υίον Πτολεμαί-ον, (έτους) εφ' ιερέως θεών Ευεργετών καΐ βασιλέως Πτολεμαίου ' Ανδρονίκου του Περλάμου. ττρό πόλεως

5 δε Τληπολεμου του ' Αρταττάτου, μηνός Αύδί'αίου β', 'εκκλησίας γενόμενης, εδοξεν Έανϋίοις тщ πάλει

καΐ τοις αρχουσιν: 'επειδή από του κοινού των Αιτωλών παραγεγόνασιν πρεσβευτάί κτλ.

ϋ : König Ptolemaios, Soiin des Ptolemaios und der Berenike, der Theoi Euergetai und des Sohnes Ptolemaios, in ihrem 17. Regierungsjahr, als Andronikos, Sohn des Feriamos, Priester der Theoi Euergetai und des Königs Ptolemaios war. Vor der Stadt des Tlepolemos, Sohn des Artapatos, im zweiten Monat Audnaios, fand die Ratsversammlung statt. Die Stadt der Xanthier und die Vorsitzenden haben be-schlossen: Da vom Aitolischen Bund geschickte Gesandten angekommen sind usw.

K: Die Inschrift belegt ein Fest und einen Priester des Ptolemaios IV. Philopator; zum ptolemäischen Einfluß in Xanthos s. den Kommentar in KNr. 293 [Е].

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