Thermal Analysis Excellence - mt.com · Thermal Analysis Excellence TMA/SDTA 1 STARe System...
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TMA/SDTA 1STARe System
Innovative Technologie
Unbegrenzte Modularität
Schweizer Qualität
Thermomechanische Analyse für alle Ansprüche
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Herausragende Messleistungendank Schweizer Präzisionsmechanik
Mit der thermomechanischen Analyse (TMA) werden Dimensionsänderungen einer Probe als Funktion der Temperatur gemessen. Thermische Ausdehnung und Effekte wie Erwei-chung, Kristallisation oder Fest-Festumwandlung bestimmen die Einsatzmöglichkeiten des Werkstoffes und geben wichtige Hinweise auf dessen Zusammensetzung. Durch Variation der angelegten Kraft (DLTMA-Modus) lässt sich das viskoelastische Verhalten untersuchen.
Eigenschaften und Vorteile des METTLER TOLEDO TMA/SDTA 1:
n Grosser Temperaturbereich – von –150 bis 1600 °C
n SDTA – simultane Messung von thermischen Effekten
n One Click™ – effiziente Probenmessung
nNanometer-Auflösung – ermöglicht das Erfassen von kleinsten Dimensionsänderungen
n DLTMA-Modus – misst kleinste Umwandlungen und die Elastizität
n Grosser Messbereich – für kleine und grosse Proben
n Modularer Aufbau – ermöglicht Geräteerweiterung bei neuen Anforderungen
n Kombinierte Messtechniken – Analyse von Zersetzungs- produkten mittels Evolved Gas Analysis (MS, GC/MS und FTIR)
Das TMA/SDTA 1 besticht dank Schweizer Präzisionsmechanik mit herausragender Messleistung und ermöglicht deshalb ResultateinNanometer-Auflösung.
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SDTA-Signal unübertroffene Temperaturgenauigkeit
Das TMA/SDTA 1 ist das einzige Gerät auf dem Markt, das die Proben-temperatur in jedem Belastungsmodus unmittelbar bei der Probe misst. Dies ermöglicht eine Temperaturjustierung durch Vergleich mit Referenzsubstanzen (Schmelzpunkten von Reinmetallen) oder anhand der Längenänderung.
Das SDTA-Signal ist die Differenztemperatur der mittels Modellrechnung ermittelten Referenztemperatur und der gemessenen Probentemperatur (US-Patent 6146013). Simultan zur Längenänderung steht also mit dem SDTA-Signal eine weitere Messgrösse zur Verfügung. Häufig ist so erst eine korrekte Interpretation einer Messkurve möglich.
DLTMA-ModusDer DLTMA-Betriebsmodus ermöglicht, das elastische Verhalten der Proben zu untersuchen.
Einzigartige TemperaturkalibrierungDie METTLER TOLEDO TMA-Typen verfügen über zwei Thermoelemente: Eines misst die Ofentemperatur und regelt die Programmtemperatur; das andere Thermoelement befindet sich nahe der Probe und misst deren Temperatur.
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n Schnelle Ergebnisse dank innovativer Lösungen
Vereinfachtes MontierenFür das Fixieren der Probenhalter und das Anbringen der Messsonden haben Sie freien Zugang und kön-nen diese Arbeiten schnell und ein-fach erledigen. Der Probenhalter ist nur in einer Stellung richtig positio-nierbar; welches mittels einer Ein-kerbung gewährleistet wird.Die Messsonde ist mit einem Mag-neten am Längensensor festge-macht und kann somit sehr einfach ausgetauscht werden.Für jeden Messmodus stehen Ihnen verschiedene Probenhalter und Messsonden zur Verfügung, so kön-nen Sie immer die, für die jeweilige Applikation, bestmögliche Variante auswählen.
Vollständiges Thermoanalyse-SystemEin vollständiges Thermoanalyse-System besteht aus vier Grundmesstechniken. Alle charakterisieren die Probe auf ihre spezifische Art. Erst die Kombination aller Resultate ergibt ein vollständiges Bild und vereinfacht die Interpretation. Neben dem mechanischen Modul (DMA) können der Wärmestrom (DSC, Flash DSC), die Gewichtskurve (TGA) und die Längenänderung (TMA) gemessen werden. Alle diese Messgrössen ändern sich mit der Temperatur.
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Das passende ZubehörFür das Aufbewahren und schnelle Auffinden der sehr präzis gefertigten Probenhalter und Messfühler aus Quarzglas und Aluminiumoxid und der verschiedenen anderen Werkzeuge und Zubehörteile stellen wir Ihnen einen hochwertigen Holzkoffer zur Verfügung. Dank des Schaumeinsatzes hat jedes Teil seinen angestammten Platz und ist damit vor Beschädigung geschützt.
Durchdachte Lösungenbis ins letzte Detail
SmartSens-FunktionenBei gewissen Applikationen ist es für hochpräzise Längenmessungen notwendig, dass die Messsonde mit minimalster Kraft auf die Probe wirkt. Dieses bedingt aber, dass jegliche Berührung des Gerätes zu vermeiden ist. Deshalb lassen sich nun zentrale Funktionen wie das Öffnen und Schliessen des Ofens sowie die Wahl der Messparameter auf dem Terminal durch typische berührungslose Bewegungen steuern.
Touchscreen-Terminal des TMA/SDTA 1 – mit One Click™-TechnologieDas berührungsempfindliche Farbterminal des TMA/SDTA 1 liefert dem Benutzer klare und einfache Informationen und ist auch aus der Ferne gut sicht-bar.• Dank der patentierten One Click™-Funktion lassen
sich vordefinierte Messmethoden mit einem Tas-tendruck sicher und einfach vom Terminal aus starten.
• Alle Kraft- und Längen-Kalibrationen werden über das Terminal gesteuert, so dass die entsprechen-de Kalibrierung einfach und fehlerlos durchgeführt werden kann.
• Die Bestimmung der Probenlängen und die Über-mittlung an die Software kann durch den Touch-Screen gesteuert werden. Dadurch werden allfälli-ge Übertragungsfehler von vornherein ausgeschlossen.
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Messprinzip Die thermomechanische Analyse misst die Längenänderung einer Probe in Abhängigkeit der Tempera-tur und der angelegten Kraft.
Grosser MessbereichFür den gesamten Messbereich von ±5 mm stehen Ihnen 16‘000‘000 Punkte zur Verfügung. Das bedeutet, dass kleine und gro-sse Proben (bis maximal 20 mm) ohne Bereichsumschaltung mit 0.5 nm Auflösung gemessen wer-den können.
ThermostatisierungDer mechanische Teil der Messzelle ist in einem thermostatisierbaren Gehäuse untergebracht. Dieses ga-rantiert höchste Genauigkeit bei der Bestimmung der Wärmeausdeh-nungskoeffizienten. Das Wasser des Thermostaten wird auch zur Kühlung des Ofens verwendet, so dass schnelle Abkühlzeiten erreicht werden können.
Parallelführung des mechanischen Anregungs-SystemsEin zentraler Punkt der TMA-Messzelle ist die Parallelführung der Mess-sonde. Diese Führung setzt eine äusserst präzise Mechanik voraus, wel-che auf der weltbekannten METTLER TOLEDO Waagentechnologie basiert. Dank dieser Entwicklung wird die Messsonde ohne Reibungskräfte nach oben oder unten bewegt und die gestellte Kraft erreicht daher eine sehr grosse Genauigkeit.
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Verlässliche Messleistung der Spitzenklasseüber den gesamten Temperaturbereich
Bildlegende1 Gaseinlass
2 Wasserkühlung
3 Parallelführung mit Biegelager
4 Justiergewicht
5 LVDT
6 Kraftgenerator
7 Höhenverstellung
8 thermostatisierte Messzelle
9 Probenträger
10 Messsonde
11 Probentemperatursensor
12 Kühlmantel
13 Ofenheizung
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A B C
D E F
Hochpräzise Messsonden und Probenhalter aus QuarzglasSchweizer Qualität steckt auch in den Messsonden und Probenhaltern. Wir bieten Ihnen folgende Sonden- und Probenhalter-Typen aus Quarzglas an:• Probenhalter für den Messbereich 0 bis 10 mm• Probenhalter für den Messbereich von 10 bis 20 mm• Folieneinspann-Vorrichtung
Optimierte Probenhaltereinfache und schnelle Handhabung
Beim TMA/SDTA 1 haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen De-formationsmodi. Welcher Modus für Ihre Fragestellung am geeig-netsten ist, hängt dabei von der zu untersuchenden Probe und deren Eigenschaften ab.
Die verschiedenen Deformations-Modi
Dilatometrischer Modus (A): Dieser Modus wird am häufigsten in der thermomechanischen Analyse eingesetzt. Es wird der Ausdehnungsko-effizient als Funktion der Temperatur bestimmt. Typisch für diesen Mo-dus ist, dass eine minimale Kraft auf die Probe wirkt. Kompressionsmodus (A): In diesem Modus wird die Probe einer gro-ssen Kraft unterworfen.Penetrationsmodus-Modus (B): Das Ziel einer Penetrationsmessung ist die Bestimmung der Erweichungstemperatur einer Probe. Meist wird hier die Messsonde mit Kugelform genutzt.Zugmodus (C): Die Faser- oder Filmeinspannvorrichtung erlaubt die Durchführung von Messungen unter Zug. Damit können Längenände-rungen bei der Schrumpfung oder Ausdehnung bestimmt werden.3-Punkt-Biegemodus (D): Der ideale Modus für Untersuchungen der Elastizität von steifen Proben wie faserverstärkten Polymeren. Quellung (E): Viele Stoffe quellen beim Kontakt mit Flüssigkeit. Die da-durch erfolgende Volumen- respektive Längenänderung lässt sich dank der Quellvorrichtung messen.Volumenausdehnung (F): Flüssigkeiten dehnen sich ebenso wie Fest-körper aus. Eine neu entwickelte Vorrichtung ermöglicht Ihnen, Volu-menänderungen von Flüssigkeiten zu messen.
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IC/600
LN/600
HT/1600
LF/1100
Beispiellose Vielseitigkeitfür jede Anwendung die optimale Konfiguration
Die 4 TMA/SDTA 1-VariantenDas TMA/SDTA 1 wird in 4 Varian-ten angeboten:• Hochtemperatur-Variante für den
Bereich von Raumtemperatur bis 1600 °C.
• Standard-Temperatur-Variante für die Messungen von Raumtempe-ratur bis 1100 °C.
• Intracooler-Variante – die leis-tungsfähigste Kühlvariante im Markt, die ohne Flüssigstickstoff auskommt, von –80 bis 600 °C.
• Flüssigstickstoff-Kühlvariante – für den ganz tiefen Temperatur-bereich von –150 °C bis 600 °C.
Ein Umbau von der einen zu einer anderen TMA-Variante ist in allen Fällen möglich und wird als Servicedienstleistung angeboten.
TMA/SDTA 1 Gerätetyp
Kühlgerät IC/600 LN/600 LF/1100 HT/1600
Umwälz-Thermostat – Kühlleistung >600 W
•
Umwälz-Thermostat – Kühlleistung >400 W
•
Umwälz-Thermostat – Kühlleistung >100 W
• •
Die Probenhalter für den Messbereich 0 bis 10 mm mit Kugelspitzen-Messsonde gibt es für den Hochtempera-turbereich auch aus Aluminiumoxid.
• Fasereinspann-Vorrichtung• Vorrichtung für 3-Punkt-Biegung• Vorrichtungen für Quell- oder Volumetrie-Messungen• Messsonden mit Kugelspitzen (3.0 mm)• Messsonden mit flachem Abschluss
(1.1 und 3.0 mm)• Messsonden mit Schneide
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Thermal Analysis in Practice Collected Applications
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Application Handbook
Mechanical Analyzer
FurnaceLVDT
Products +purge gas
Computer
Heater
Transfer Line Gas Analyzer
MS or FTIR orGC/MS
Purgegas
Modularer Aufbaujederzeit ausbaubar
Wichtige DienstleistungenWas wäre ein Messgerät ohne weiterführende Kompetenz? Die Verkaufsingenieure und Servicespezialisten von METTLER TOLEDO stehen Ihnen mit ihrer gesamten Kompetenz zur Seite! Unterstützung erhalten Sie auf den ver-schiedensten Gebieten:• Service und Unterhalt• Kalibrierung und Justierung• Training und Applikationsberatung• Gerätequalifizierung
METTLER TOLEDO stellt Ihnen zudem umfangreiche, branchenspezifische Applikationsliteratur zur Verfügung.
TMA/SDTA 1-Konfiguration
Probenhalter-Typen IC/600 LN/600 LF/1100 HT/1600
Probenhalter 0 bis 10 mm, Quarzglas
K-Typ / im Lieferumfang enthaltenR-Typ / im Lieferumfang
enthaltenR-Typ / optional
Probenhalter 10 bis 20 mm, Quarzglas
K-Typ / optional R-Typ / optional
Fasereinspannvorrichtungs-Set mit 1 Haken, Quarzglas
K-Typ / optional R-Typ / optional
Filmeinspannvorrichtungs-Set mit 2 Haken, Quarzglas
K-Typ /optional R-Typ / optional
Probenhalter 0 bis 10 mm, Aluminiumoxid
– optionalR-Typ / im Lieferumfang
enthalten
Messsonden-Typen IC/600 LN/600 LF/1100 HT/1600
Messsonde, Kugelform, 3 mm, Quarzglas
im Lieferumfang enthalten optional
Messsonde, Kugelform, 3 mm, Alox
– optional enthalten
Messsonde, flach, 3 mm, Quarzglas
optional (einsetzbar bis 1100 °C)
Messsonde, flach, 1.1. mm, Quarzglas
optional (einsetzbar bis 1100 °C)
Messsonde, Schneide optional (einsetzbar bis 1100 °C)
Vorrichtung 3-Punkt-Biegung optional (einsetzbar bis 1100 °C)
Vorrichtung Quellung optional (einsetzbar bis 1100 °C)
Vorrichtung Volumenausdehnung optional (einsetzbar bis 1100 °C)
Analyse der Zersetzungsprodukte mit EGA (Evolved Gas Analysis)
Die TMA-Messzelle kann mit einem Massenspektrome-ter oder einem FTIR-Gerät gekoppelt werden. Mit dieser Zusatzinformation ist eine sichere und eindeutige Inter-pretation der Messkurve möglich.
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Thermomechanische Analyse für einen breiten Anwendungsbereich
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des TMA/SDTA 1 sind durch den weiten Temperatur-, Druck- respektive Zugspannungsbereich gegeben. So lassen sich unterschiedliche Proben messen: hauchdünne Schichten, dicke Probenzylinder, feine Fasern, Filme, Platten, weiche oder harte Polymere oder Einkristalle – das TMA/SDTA 1 liefert aussagekräftige Informati-onen in kurzer Zeit.
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Komplementäre MesstechnikDie TMA-Messtechnik ist die ideale Ergänzung zur DSC. Neben der Messung des Ausdehnungs-koeffi-zienten eignet sich das TMA hervor-ragend zur Bestimmung von Glas-übergängen, die mit der DSC nicht
mehr messbar sind, wie zum Bei-spiel bei hochgefüllten Werkstoffen. Penetrationsmessungen als weitere TMA-Methode können Glasüber-gänge von schwierigen Proben (wie dünne Beschichtungen) ein-fach charakterisieren.
Auswahl von Effekten und Eigenschaften, die mittels TMA/SDTA 1 charakterisiert werden:
• Viskoelastisches Verhalten (Young’s Modulus) • Gelierung
• Glasumwandlung • Phasenumwandlungen
• Ausdehnungskoeffizient • Härtungs- und Vernetzungsreaktion
• Ausdehnung und Schrumpfen von Fasern und Filmen • Quellverhalten
• Erweichung • Volumenausdehnung
• Viskoses Fliessen • Thermische Effekte von Pharmazeutika und Lebensmitteln
• Schmelzen und Kristallisation
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Bestimmung von AusdehnungskoeffizientenDer thermische Ausdehnungskoeffizient
(engl. CTE) lässt sich aus TMA-Messungen
bestimmen. Die Abbildung zeigt TMA-Mess-
kurven für verschiedene Materialien und die
daraus ermittelten CTE-Werte. Borosilikat-
glas hat im Glaszustand einen CTE von et-
wa 3.3 ppm, die Glasumwandlung erfolgt
um 550 °C. Invar, eine Eisen-Nickel-Legie-
rung, zeigt bis etwa 150 °C praktisch keine
thermische Expansion. Kristalliner -Quarz
dehnt sich mit einem kontinuierlich zuneh-
menden CTE aus. Nach der Umwandlung
zu -Quarz bei etwa 575 °C schrumpft das
Material.
Kriechverhalten von ElastomerenEine wichtige Eigenschaft von Dichtungen
ist deren Kriechverhalten. Die Kriechverfor-
mung setzt sich aus einem reversiblen,
elastischen Anteil und einem irreversiblen
Fliessanteil zusammen. Die Abbildung zeigt
das Kriechverhalten von unterschiedlich
vulkanisierten Styrol-Butadien-Elastomeren
(SBR). Das nicht vulkanisierte SBR0 zeigt
eine grosse elastische Deformation (Pfeil
links). Sie nimmt mit zunehmendem Vulka-
nisationsgrad ab. SBR0 weist auch die
grösste bleibende Verformung und damit
den höchsten Fliessanteil auf (Pfeil rechts).
Gute Dichtungen zeichnen sich durch einen
geringen Fliessanteil aus.
Gesinterte HochleistungskeramikHochleistungskeramik zeichnet sich durch
hohe Temperaturbeständigkeit aus. Dies ist
hier an zwei vorgängig gesinterten
SiO2-Proben gezeigt; einer konventionellen
SiO2-Probe 1 und der Probe 2. Gut sichtbar
ist der Kristobalit-Übergang der Probe 1 bei
245 °C, der schnell erfolgt, was oft zu Ris-
sen im Material führt. Beim zweiten SiO2-
Typ erfolgt ein langsamerer Quarz-Über-
gang bei höheren Temperaturen, mit
vermindertem Risiko von Rissbildung. Aus-
serdem enthält die Probe 2 Kristallisations-
keime; so erfolgt bei dieser Probe eine Kris-
tallisation ab ca. 1200 °C. All dies macht
Probe 2 zu einer Hochleistungskeramik.
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Delamination von VerbundmaterialienLeiterplatten (Abk. engl. PCB) sind Lamina-
te aus Glasfaser-Schichten in einer Epoxid-
matrix. Wichtige Eigenschaften von
PCB-Proben sind die Glasübergangstempe-
ratur (Tg) und die thermische Stabilität, bei-
des kann mit einer TMA gemessen werden.
Die Änderungen der Steigung der Kurven
bei 93 und 122 °C entsprechen den Tg-Wer-
ten der beiden PCB-Proben. Als Folge der
Zersetzung der Harzmatrix bläht sich
Schichtstruktur der PCB auf. Diese Delami-
nation führt zu Sprüngen in der TMA-Kurve.
Im Vergleich zu PCB2 ist PCB1 thermisch
stabiler.
Fest-fest Umwandlungen mittels TMA und DSCFest-fest Umwandlungen sind stets mit Volu-
menänderungen verbunden. Derartige Um-
wandlungen zeigen sich auf einer TMA-Kur-
ve als Stufen. Dies ist hier am Beispiel von
Ammoniumnitrat dargestellt. Ammonium-
nitrat wird in Düngemitteln und Sprengstof-
fen verwendet. Die Messkurven zeigen, dass
die Umwandlungen sehr rasch erfolgen. Die
Umwandlungstemperaturen werden durch
innere Spannungen in der Probe und damit
von deren thermischen Vorgeschichte beein-
flusst. Dies erklärt die unterschiedlichen
Messkurven für das erste bzw. zweite Auf-
heizen. Zum Vergleich ist auch eine
DSC-Kurve dargestellt (zweites Heizen).
Ausdehnungsverhalten von FilmenVerstreckte Folien weisen häufig anisotrope
mechanische Eigenschaften auf. Diese kön-
nen mit einer TMA-Messung untersucht wer-
den. Im Beispiel wurde das Ausdehnungs-
verhalten von zwei Folien aus
Polyethersulfon gemessen. Die roten Kur-
ven beschreiben das Verhalten der ver-
streckten Probe entlang und quer zur Ver-
streckungsrichtung, die beiden blauen
Kurven das Verhalten der unverstreckten
Probe entlang zweier senkrecht zueinander
stehenden Richtungen. Es ist offensichtlich,
dass die unverstreckte Probe ein isotropes
Verhalten zeigt, während die verstreckte
Probe ausgeprägte anisotrope Ausdeh-
nungseigenschaften aufweist.
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Gelbildung mittels DLTMADie Gelier-oder Topfzeit ist die Zeit, welche
die Moleküle in einem aushärtenden Harz
benötigen, um ein Gel zu bilden. Nach der
Gelierung kann das Harz nicht mehr ge-
formt werden. Die Gelierzeit bestimmt somit
das Zeitfenster, während dem aushärtende
Harze verarbeitet werden können. Die Ge-
lierzeit kann mit DLTMA bestimmt werden.
Im flüssigen Zustand löst sich die Messson-
de leicht von der Probe, die gemessene
Wegamplitude unter der angelegten Wech-
sellast ist konstant hoch. Nach der Gelier-
zeit verklebt die Messsonde mit der Probe,
und die Wegamplitude nimmt rasch ab.
Quellverhalten von ElastomerenDas Quellungsverhalten von Dichtungsma-
terialien in Lösungsmitteln ist wichtig für
deren praktische Verwendbarkeit. Mit einem
speziellen Quellungs-Zubehör kann dieses
Verhalten mit der TMA/SDTA 1 gemessen
werden. Die Abbildung zeigt das Quellungs-
verhalten von verschiedenen Elastomeren in
Toluol bei 30 °C. FPM (Fluorkautschuk)
quillt nur geringfügig und kann deshalb als
Dichtungsmaterial in Toluol verwendet wer-
den. Die anderen untersuchten Elastomere
quellen in Toluol wesentlich stärker. So
dehnt sich beispielsweise Silikongummi
(MQ, Methyl-Polysiloxan) innerhalb von
35 Minuten in einer Richtung um 35% aus.
Aushärten eines EpoxidharzesEin vorgehärtetes Epoxidharz wurde mittels
DLTMA gemessen. Im Glaszustand ist das
Pulver hart, die Wegamplitude bei der ange-
legten Wechsellast ist klein. Mit dem Glas-
übergang nimmt die Wegamplitude zu,
oberhalb des Tg ist das Harz flüssig und be-
ginnt zu fliessen, die Wegamplitude bleibt
konstant. Bei etwa 190 °C nimmt die We-
gamplitude ab, was auf Aushärtung zurück-
zuführen ist. Dies ist auch auf der gleichzei-
tig gemessenen SDTA-Kurve erkennbar
(exothermer Peak). Beim zweiten Aufheizen
erkennt man auf der DLTMA Kurve bei etwa
110 °C den Glasübergang der nun vollstän-
dig ausgehärteten Probe.
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Mettler-Toledo AG, AnalyticalCH-8603 Schwerzenbach, SchweizTel. +41 44 806 77 11Fax +41 44 806 72 60
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Umweltmanagement-System nach ISO 14001.
«Conformité Européenne». Dieses Zeichen gibt Ihnen die Gewähr, dass unsere Produkte den neuesten Richtlinien entsprechen.
TMA/SDTA 1 SpezifikationenTemperaturangaben LF/1100 HT/1600 IC/600 LN/600Temperaturbereich RT bis 1100 °C RT bis 1600 °C –80 bis 600 °C –150 bis 600 °C
Temperaturgenauigkeit (RT bis max. Temp.)
±0.25 °C ±0.5 °C ±0.25 °C ±0.25 °C
Temperaturgenauigkeit (–70/–100 °C bis RT)
n.a. ±0.35 °C ±0.35 °C
Temperaturgenauigkeit (–150 bis –100 °C)
n.a. n.a. ±0.5 °C
Temperaturreproduzierbarkeit ±0.15 °C ±0.35 °C ±0.25 °C ±0.25 °C
Aufheizung (RT bis max. Temp.) 8 min 22 min <6 min <6 min
Aufheizung (–70/–150 bis 600 °C) n.a. <7 min <6 min
Abkühlung (Max. Temp. bis RT) 20 min <40 min 13 min <15 min
Abkühlung (RT bis –70/–150 °C)
n.a. 22 min 15 min
LängenangabenMaximale Probenlänge 20 mm
Messbereich ±5 mm
Auflösung 0.5 nm
Rauschen (RMS) 5 nm
Reproduzierbarkeit ±100 nm ±300/±500 nm (1100 / 1600 °C)
±100 nm ±50 nm
KraftangabenKraftbereich –0.1 bis 1.0 N
DLTMA-AngabenFrequenzen 0.01 bis 1 Hz
SDTA®-AngabenSDTA®-Auflösung 0.005 °C
SDTA®-Rauschen (RMS) 0.01 °C 0.01 °C 0.02 °C 0.02 °C
SDTA®-Sensortyp R-Typ K-Typ
SDTA®-Signalzeitkonstante 33 s 33 s 38 s 38 s
AbtastungAbtastrate max. 10 Werte pro Sekunde
ZulassungenIEC/EN61010-1, IEC/EN61010-2-010CAN/CSA-C22.2 No. 61010-1-04 & -2-010IEC61326-1 / EN61326-1 (class B)IEC61326-1 / EN61326-1 (Industrial requirements)FCC, Part 15, class AAS/NZS CISPR 11, AS/NZS 61000.4.3Conformity Mark: CE, CSA, C-Tick