THE CUSTOMER MAGAZINE OF DHL FREIGHT Freight …...ZAHL DES MONATS Hafenlogistik ... steigern und 50...
Transcript of THE CUSTOMER MAGAZINE OF DHL FREIGHT Freight …...ZAHL DES MONATS Hafenlogistik ... steigern und 50...
DHL FREIGHTTHE ROAD CARGO EXPERTSVon standardisierten Produkten über spezialisierte Services bis hin zu integrierten End-to-End-Lösungen. Wir sorgen dafür, dass Ihre Sendungen schneller, sicherer und unkomplizierter ihr Ziel erreichen.
dhl.com/freight
DHL STUDIE Holland ist Weltmeister! EVONIK Weniger Risiko dank DHL ALTERNATIVE KRAFTSTOFFE Rasante Entwicklung
www.dhl-freight-connections.com Ausgabe 1/2017
Freight ConnectionsTHE CUSTOMER MAGAZINE OF DHL FREIGHT
KONZERTLOGISTIK
Wenn das Leipziger Gewandhausorchester auf Tournee geht, dann nur mit DHL
TRANSPORT MIT BESONDERER NOTE
Frei
ght
Conn
ecti
ons
TH
E CU
STO
MER
MAG
AZIN
E O
F DH
L FR
EIG
HT1/
2017
Freight Connections
IMPRESSUM
Mit Freight Connections möchten wir unsere Kunden sowohl über DHL Freight als auch über den Transportmarkt auf dem Laufenden halten. Verpassen Sie keine Informationen mehr, die Ihnen bei der Optimierung Ihrer Supply Chain helfen könnten. ¡ Herausgeber: DHL Freight Germany Holding GmbH, P.O. Box 20 03 62, D-53133 Bonn
www.dhl-freight-connections.com
INHALTAusgabe 1/2017
MANAGEMENT MESSAGE DHL FREIGHT IST DAS HERZ DER LOGISTIK
Interview mit Uwe Brinks, CEO DHL Freight _____________ 04
SPOTLIGHT ON HARTE PROBEErgebnis der Umfrage zur Lage des Welthandels ________ 05
ZAHL DES MONATSHafenlogistik ________________________________________ 06
HOLLAND IST WELTMEISTER!DHL Global Connectedness Index ___________________ 08
SMARTER TRANSPORTIERENNachhaltigkeit _______________________________________ 10
ALTERNATIVEN AUS DER ZAPFPISTOLEStrom, Gas, Wasserstoff _______________________________ 12
AN DIE LUFT GESETZTEmissionsfreie Städte __________________________________ 14
30 MINUTEN WENIGERProzesseffizienz _____________________________________ 16
KEIN PORZELLAN ZERSCHLAGENChina ________________________________________________ 18
BUSINESS INSIDE DREHKREUZ FÜR EUROPADeutschland Logistikland ______________________________ 20
BLITZSCHNELL AM ZIELDHL startet Saloodo! __________________________________ 22
STARKER ZUSAMMENHALTNordson Corporation _________________________________ 24
REIBUNGSLOSER SERVICEZollabfertigung _______________________________________ 25
MULTIMODAL UM DIE HALBE WELTProduktionslogistik ___________________________________ 26
GEFAHR ERKANNT, GEFAHR GEBANNTEVONIK ______________________________________________ 28
VERITAS BRINGT GUMMI AUF DIE STRASSEAutomobilbranche ________________________________________ 29
TRANSPORT MIT BESONDERER NOTEKonzertlogistik ________________________________________ 30
ENERGIE FÜR DIE REVOLUTIONElektroantriebe _______________________________________ 32
MARKET NEWS REDEN IST GOLDIntelligente Verkehrssysteme ___________________________ 33
BRUMMI-BOOM IN ITALIENNeuanmeldungen schwerer Lkw _______________________ 34
WIEDER VEREINTDeutsche Spediteurbedingungen _______________________ 35
GUT IN SCHUSS?Tops und Flops: Infrastruktur ___________________________ 36
DIESELPREISEKommentar von Eugen Weinberg, Commerzbank _______ 37
CARTOON ___________________________________________ 38
BREIT GEFÄCHERTLeistungsspektrum DHL Freight ________________________ 39
KEIN PORZELLAN ZERSCHLAGEN18
Freight Connections
Inhaltlich Verantwortlicher gem. § 55 Abs. 2 RStV: Rainer Schmid, SVP Head of Sales & Marketing, Godesberger Allee 102-104, D-53175 Bonn ¡ Redaktion: Rainer Schmid, Torsten Arnold, Birgit Kupas ¡ Board of Management (Ver tretungsberechtigte): Uwe Brinks, Martin Leopold ¡ E-Mail-Adresse: [email protected] ¡ Realisation: Goergen Kommunikation GmbH, Lungengasse 48-50, D-50676 Köln, Anne Goergen, Michael Wayand, Kai Ort-mann, Jürgen Eschmeier, Grafik: Necmettin Atlialp ¡ Bildnachweise: Commerz-
bank: S. 37; Deutsche Post DHL: S. 1, 3, 8/9, S. 30/31; Erik Liebermann: S. 38; EVONIK: S. 28; iStock: S. 5 (Rawpixel), S. 3, 8 (polygraphus), S. 3, 10/11 (akindo), S. 12 (acilo), S. 14 (BWA_IMAGES, Baiaz), S. 15 (neyro2008, Aaltazar, Kenneth Wiedemann, mihaiulia), S. 2/3, 18 (Aquir), S. 3, 20/21 (Meinzahn), S. 22/23 (Gfed), S. 25 (XiFotos), S. 32 (monicaodo), S. 33 (ipopba), S. 34 (paulbranding), S. 35 (Vim-vertigo); J. Horstmann GmbH & Co. KG: S. 17; Massachusetts Institute of Technolo-gy: S. 32; MSC: S. 6/7; Nordson Corporation: S. 24; Veritas: S. 29; alle anderen DHL
WOHIN DIE TECHNOLOGIE FÜHRT
ZUSTELLUNG 2020 08HOLLAND IST WELTMEISTER! 08
MULTIMODAL UM DIE HALBE WELT 26
DREHKREUZ FÜR EUROPA 20
SMARTER TRANSPORTIEREN 10
TRANSPORT MIT BESONDERER
NOTE30
Freight Connections04Freight Connections
MANAGEMENT MESSAGE
Herr Brinks, wie sind Ihre ersten Eindrücke von DHL
Freight?
Ich habe in den ersten Wochen viele engagierte und tolle
Mitarbeiter gesehen und mir ein erstes größeres Bild vor
Ort gemacht. Dabei ist mir DHL Freight natürlich nicht
fremd. Als Chief Production Officer (CPO) des Unterneh-
mensbereichs PeP (Post – eCommerce – Parcel) hatte ich
dabei die Kundenperspektive: Schließlich befördert DHL
Freight für PeP mehr als eine Milliarde Pakete zwischen
den gut 30 Sortierzentren.
Vor welcher Herausforderung steht DHL Freight aktuell?
Der Gütertransport ist einer der wichtigsten Wirtschafts-
faktoren überhaupt. Ohne effiziente Transportketten
funktioniert in einer globalisierten Welt nichts. Ob es um
die Versorgung mit frischen Lebensmitteln geht oder um
Just-in-time-Prozesse in der Industrie – feinjustierte Logis-
tikketten sind die Voraussetzung. Daher müssen wir bei
DHL Freight weiter genau auf die Anforderungen unserer
Kunden schauen und diese bestens erfüllen. Dazu gehört
vor allem die Qualität: Güter zuverlässig, sicher in der
avisierten Zeit und an das gewünschte Ziel zu transportie-
ren. Zunehmend wichtiger wird auch die Schnelligkeit der
Lieferung.
Wie wollen Sie diese Kundenversprechen einhalten?
Voraussetzung dafür ist für mich eine operative Exzellenz
durch standardisierte effiziente Prozesse und durchgän-
gige Transparenz. In Bezug auf Schnelligkeit werden wir
beispielsweise ab dem 1. Juli 2017 für Stückgutsendungen
den europaweiten Premium-Service DHL Freight Eurapid
mit eigenem Produktcode und -label anbieten, der tägli-
che Verbindungen zwischen 94 Terminals in 23 Ländern
und eine priorisierte Behandlung der Sendungen bietet.
In ausgewählten Postleitzahlgebieten werden wir unseren
Kunden einen weiteren Service, nämlich die Zustellung vor
12 Uhr anbieten können.
Gehört auch Nachhaltigkeit dazu?
Natürlich. Wie im Unternehmensbereich PeP, bei dem
wir das Thema Elektromobilität mit dem StreetScooter
vorangetrieben haben, sehe ich auch für DHL Freight ein
enormes Potenzial, einen wichtigen Beitrag für den Um-
weltschutz zu leisten. Ich nenne nur das Stichwort Schad-
stoffbelastung in den Innenstädten. Die ersten Städte
haben bereits Fahrverbote für alte Lkw verhängt, weitere
sind angekündigt. Auch unsere Kunden sprechen uns im-
mer häufiger darauf an – denn nur wer dauerhaft nachhal-
tige Lösungen in der Logistik anbietet, wird erste Wahl als
Logistikanbieter bleiben. Wir haben uns das Ziel gesetzt,
unsere CO2-Effizienz bis 2025 um weitere 30 Prozent zu
steigern und 50 Prozent „grüne Services“ anzubieten.
Wo wird DHL Freight unter Ihrer Führung in drei Jahren
stehen?
Schauen Sie, bei aller digitalen Entwicklung muss am
Ende des Tages etwas physisch transportiert werden und
DHL Freight ist das Herz der Logistik. Konkret gesagt: Ich
möchte ein klar definiertes Netzwerk, mit Top-Services,
gleichmäßiger Auslastung – dazu gehört auch die Reduzie-
rung unpaariger Verkehre – und Orientierung am Kunden-
versprechen. Wir haben eine leistungsfähige Struktur und
damit beste Voraussetzungen, uns weiterzuentwickeln.
Kurz: Das Ziel ist, DHL Freight zur Best-in-class-company im
Markt zu machen.
Interview mit Uwe Brinks, seit Januar neuer Chief Executive Officer (CEO) von DHL Freight.
„DHL FREIGHT IST DAS HERZ DER LOGISTIK“
Erfahren im Post- und Logistikgeschäft
Uwe Brinks war bislang Chief Production Officer (CPO) des
Unternehmensbereichs Post – eCommerce – Parcel (PeP) im
Konzern Deutsche Post DHL. Der neue DHL Freight-Chef
arbeitet seit 1983 im Konzern. 2004 wurde er Betriebschef
der Brief- und Paketsparte.
Freight Connections
SPOTLIGHT ON
Ergebnis der Freight Connections-Umfrage zur aktuellen Lage des Welthandels.
HARTE PROBE
Der Welthandel steht vor großen Herausforderungen. Eine Reihe geplanter oder bereits
abgeschlossener internationaler Freihandelsabkommen stehen derzeit unter Beschuss. Noch
während unserer Umfrage erteilte US-Präsident Donald Trump der Transpazifischen Partner-
schaft – kurz TTP – eine deutliche Absage. Wie sehr dieses Thema aktuell bewegt, zeigt auch
die hohe Beteiligung an unserer Online-Befragung: Knapp 1.500 Mal haben Sie abgestimmt
und uns damit Ihre Meinung gesagt. Das Ergebnis ist deutlich.
Für Ihre Beteiligung ein herzliches Dankeschön! Die Gewinner der Tribünentickets für ein
Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern München wurden von uns per E-Mail benachrichtigt.
Quelle: DHL Freight Connections
Nein
Ja
Wird der Welthandel unter der wachsenden Ablehnung der Freihandels abkommen leiden?70,4 %
29,6 %
IHRE MEINUNG
06Freight Connections
Quelle: Arwin Stewhouer, Port of Rotterdamm, zitiert nach www.railexpress.com.au; gerechnet auf die typischen Umschlagzahlen in Rotterdam
SPOTLIGHT ON
07Freight Connections
Die MSC Maya zählt aktuell zu den größten Containerschiffen der Welt: Länge 395 Meter, Ladekapazität 19.224 TEU. Vermutlich dieses Jahr gehen aber schon erste Schiffe mit mehr als 20.000 TEU in den Liniendienst.
RIESEN-VERTEILUNG
ZAHL DES MONATS
Moderne Großcontainerschiffe haben riesige Ladekapazitäten – nur muss die Fracht auch vom Hafen ins Hinterland kommen. Für den Weitertransport sind durchschnittlich nötig:
19 (mit je 74 Twenty Foot Equivalent Units - TEU)
Züge
(1,6 TEU)Lkw1.506
32 (97 TEU) Binnenschiffe
SPOTLIGHT ON
In seiner nunmehr vierten Ausgabe des Global Connected-
ness Index (GCI) zeigt DHL, dass die globale Vernetzung
– gemessen am grenzüberschreitenden Austausch von
Waren und Dienstleistungen, Kapital, Informationen und
Personen, im Jahresverlauf 2014 ihren Vorkrisen-Höchst-
stand von 2007 übertroffen, 2015 jedoch etwas an Dyna-
mik verloren hat. Die derzeit verfügbaren Daten – die zum
Teil noch vorläufig sind – signalisieren, dass die Welt im
Jahr 2015 etwa acht Prozent stärker vernetzt war als im
Jahr 2005.
Im Berichtszeitraum (2013-2015) hat der weltweite Aus-
tausch von Informationen – gemessen am internationalen
Internetverkehr, Telefonverbindungen und dem Handel
von Printpublikationen – am stärksten zugenommen. Die
Zunahme des internationalen Kapital- und Personenver-
kehrs war moderater, während sich der 2012 eingesetzte
Rückgang des Anteils grenzüberschreitend gehandelter
Waren 2015 weiter beschleunigt hat.
„Der GCI zeigt, dass sich die Globalisierung inzwischen
von der Finanzkrise erholt hat, aber vor einer ungewissen
Zukunft steht.“, unterstreicht Frank Appel, Vorstands-
vorsitzender von Deutsche Post DHL Group. „Notwendig
ist, dass die Entscheider in Politik und Wirtschaft jetzt die
Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Globalisierung
weiter gedeihen und zu einer Verbesserung der Lebensbe-
dingungen in aller Welt beitragen kann.“
GCI 2016 – Ranking der Länder und RegionenNeben einem umfassenden Überblick über den Grad der
Globalisierung bietet der GCI 2016 auch detaillierte Ein-
blicke in die Vernetzung einzelner Länder und Regionen.
Die weltweite Globalisierung nimmt stetig zu und die Niederlande sind das am besten
vernetzte Land der Welt.
DHL GLOBAL CONNECTEDNESS INDEX
HOLLAND IST WELTMEISTER!
08Freight Connections
09Freight Connections
Im Länderranking konnten die Niederlande ihren Spit-
zenplatz verteidigen. Europa ist erneut die am stärksten
vernetzte Region der Welt. Bis auf die Vereinigten Arabi-
schen Emirate und Singapur liegen die zehn am stärksten
globalisierten Länder alle in Europa. Der stärkste Zuwachs
in der globalen Vernetzung in den letzten zwei Jahren
wurde in Nordamerika verzeichnet, gefolgt von Süd- und
Zentralamerika sowie der Karibik. In den Ländern Süd- und
Zentralasiens sowie in Subsahara Afrika nahm die Vernet-
zung im Schnitt ab.
New York und London nur MittelmaßDurch die Hand in Hand gehenden Trends der Globali-
sierung und Urbanisierung rücken die Städte stärker in
den Mittelpunkt des Interesses. Die aktuelle Ausgabe des
DHL Global Connectedness Index führt zwei neue Städte-
indizes ein. Der „Globalization Giants“ Index vergleicht
das Ausmaß der internationalen Interaktionen der Städte.
Der „Globalization Hotspots“ Index stuft – die Städte
nach der Intensität ihres grenzüberschreitenden Aus-
tauschs im Vergleich zur Größe ihrer Binnenwirtschaft ein
(entsprechend der Intensitäts-Dimension des GCI-Lände-
rindex). Singapur belegt in beiden neuen Globalisierungs-
indizes der Städte Platz 1.
London und New York, die
in globalen Städterankings
regelmäßig die ersten Plätze
belegen, finden sich im
Globalization Giants Index
auf Platz 3 und 4 wieder,
im Globalization Hotspots
Index dagegen nur auf den
Plätzen 47 und 76. Wie die
Studie zeigt, pflegen viele kleinere Städte einen deutlich
intensiveren internationalen Austausch als diese beiden
Megacities. Überraschend gut abgeschnitten haben im
Hotspots Index Manama, die Hauptstadt des Königreichs
Bahrain (Rang 2), Tallinn (Rang 6) und Mumbai (Rang 13).
MICHAEL WAYAND
Weiterführend
Details zum DHL Global Connectedness
Index
Frank Appel, Vorstands-
vorsitzender von
Deutsche Post DHL Group
Freight Connections
Die hochrangige Expertengruppe der Vereinten Nationen zum nachhaltigen Transport hat ihre Ergebnisse präsentiert. Sie fordert eine
durchdachte Zukunftsstrategie mit umweltfreundlichen Antrieben, weniger unnützen Wegen und besserer Infrastruktur.
NACHHALTIGKEIT
SMARTER TRANSPORTIEREN
Logistik verbindet Menschen und Orte mit dem Rest der
Welt und ist damit eine der wichtigsten Triebfedern von
wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Dabei
ist sie jedoch nie Selbstzweck, sondern immer nur ein
wichtiges Hilfsmittel. Unter diesen Prämissen hat eine
16-köpfige Expertenkommission der Vereinten Nationen
Vorschläge für eine nachhaltig aufgestellte Transportwirt-
schaft entwickelt. Sie stellte Ende 2016 den ersten „Global
Sustainable Transport Outlook Report“ unter dem Titel
“Mobilizing Sustainable Transport for Development“,
SPOTLIGHT ON
11Freight Connections
also „Nachhaltiger Transport als Entwicklungstreiber“
vor. Er enthält eine Reihe zielgerichteter Empfehlungen,
die darlegen, wie die Transportbranche mit besonderem
Augenmerk auf die Armutsbekämpfung nachhaltige
Entwicklung vorantreiben, gleichzeitig Wirtschaftswachs-
tum fördern und den Klimawandel bekämpfen kann. So
schlägt die Kommission für die Zukunft das Prinzip „Avoid
– Shift – Improve“ für alle infrastrukturellen und techni-
schen Entwicklungen im Transportsektor vor. Was steckt
dahinter?
Vermeiden„Avoid“, also vermeiden, bedeutet den Verzicht auf über-
lange Transportwege und unnötiges Reisen. Daher emp-
fehlen die Experten Stadtplanern, in Zukunft in möglichst
kompakten Dimensionen und auf kurze Wege fokussiert
zu denken. Supply-Chain-Manager sollen auf schlanke
Lieferketten achten und bei der Interaktion zwischen
Geschäftspartnern moderne Kommunikationsmittel nut-
zen. Heißt konkret: mehr Tele- oder Videokonferenzen,
Nutzung lokaler Produkte und viel Raum für öffentliche
Verkehrsmittel, um nur einige Beispiele zu nennen.
Veränderung„Shift“ zielt vor allem auf die Nutzer ab. Diese sollen
möglichst umweltschonende Verkehrsmittel verwenden
beziehungsweise ihre Nutzungsgewohnheiten so umstel-
len, dass sie vorhandene Ressourcen optimal ausnutzen.
Beispiele sind eine intelligente Verknüpfung von Bahn-
und Luftverkehr oder das Reisen und der Warentrans-
port außerhalb der Stoßzeiten. Das vermeidet Staus und
Abgase.
Verbesserung„Improve“ ist der technische Aspekt der Strategie. Es
gilt, durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen sämtliche
Verkehrsmittel deutlich umweltschonender zu machen.
Das fängt mit besserer Infrastruktur an, Stichpunkt kurze
Wege und Maßnahmen zur Stauvermeidung, und geht
über finanzielle Anreize zum Umweltschutz bis hin zur
Umrüstung ganzer Fahrzeugflotten auf Nullemissions-
antriebe.
Große WirkungDie Effekte einer nachhaltigen Transportwirtschaft sind
nach Meinung der UN-Kommission enorm. Sie rechnet mit
bis zu sieben Gigatonnen weniger CO2-Ausstoß im Jahr
sowie einem Rückgang der Verkehrstoten um mehrere
hunderttausend, wenn sämtliche Staaten die Strate-
gie konsequent umsetzen. Nötig sind dafür zusätzliche
jährliche Investitionen im Bereich von zwei Billionen
Dollar weltweit. Zum Vergleich: Aktuell werden jedes Jahr
zwischen 1,4 und 2,1 Billionen Dollar in den Verkehrssek-
tor investiert. Aber die zusätzlichen Ausgaben rechnen
sich, denn eine nachhaltige Transportwirtschaft bedeutet
gleichzeitig bis zu 70 Billionen Dollar öffentlicher Einspa-
rungen bis 2050. CHRISTOPH SCHÖNWANDT
Die Expertengruppe
2014 berief der Generalsekretär der Vereinten Nationen
im Rahmen der UN-Klimakonferenz verschiedene Exper-
tengruppen, um Zukunftsstrategien für eine nachhaltige
Wirtschaft zu entwickeln. Eine davon ist die UN
Secretary-General’s High-Level Advisory Group on
Sustainable Transport. Die Expertengruppe besteht
aus 16 Führungskräften des privaten und öffentlichen
Sektors, die sowohl Industrieländer als auch Entwick-
lungsländer und Repräsentanten einer großen Anzahl
verschiedener Verkehrsträger und Branchen repräsentie-
ren. Deutscher Vertreter ist der Vorstandsvorsitzende der
Deutsche Post DHL Group, Frank Appel.
Weiterführend
Der Bericht der UN-Expertengruppe im
Volltext (Englisch)
Blog von Frank Appel zum UN-Bericht
Pressemitteilung der Deutsche Post DHL
Group zum UN-Bericht
Freight Connections
SPOTLIGHT ON
Durchstarten mit Strom, Gas und Wasserstoff – das ist das Ziel des deutschen Nationalen Strategierahmens (NSR) über den Aufbau der Infrastruktur für
alternative Kraftstoffe. Mit dabei sind auch Förderungen für den Schwerlastverkehr. Das Bundeskabinett hat den NSR am 9. November 2016 beschlossen.
STROM, GAS, WASSERSTOFF
ALTERNATIVEN AUS DER ZAPFPISTOLE
Papier ist geduldig, der NSR aber nicht. Er nennt konkret
Ziele und Maßnahmen, mit dem Deutschland den Infra-
strukturaufbau der alternativen Kraftstoffe, Strom, Was-
serstoff und Erdgas voranbringen will. Die Bundesrepublik
lässt damit keinen nationalen Probeballon steigen, sondern
erfüllt eine wichtige Vorgabe der EU-Richtlinie 2014/94/EU.
Dabei ist noch viel anzupacken. So betrug der Anteil
alternativer Kraftstoffe auf Basis von erneuerbaren Energi-
en im Jahr 2015 nur 5,3 Prozent – nicht viel und sogar ein
Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber 2014. Umso ehrgei-
ziger sind die Ziele, die Bundesverkehrsminister Alexander
Dobrindt formuliert: „Wir unterstützen den Hochlauf der
alternativen Antriebe. Wir wollen diese Entwicklung an der
Spitze gestalten.“ Der Schlüssel hierfür ist der Aufbau einer
flächendeckenden Lade- und Tankinfrastruktur – für alle
Verkehrsträger und wesentlichen Technologien: Elektro-
mobilität, Brennstoffzelle und Erdgas. „Wir haben deshalb
mit dem Nationalen Strategierahmen eine Infrastrukturof-
fensive für die Antriebswende gestartet – und setzen uns
mit rund einer Milliarde Euro an Investitionen europaweit
an die Spitze“, erklärt Dobrindt. „Damit bleibt Deutschland
Vorreiter für die Mobilität 4.0 und hält Kurs auf unser Ziel
von mehr Mobilität bei weniger Emissionen.“
Ausbaulevel sehr heterogenEin genauerer Blick auf die einzelnen Kraftstofftypen
zeigt, dass die aktuellen Ausgangspositionen durchaus
unterschiedlich sind.
LNG: Für verflüssigtes Erdgas (LNG, Liquefied Natural
Gas), eine geeignete Kraftstoffalternative für den schwe-
ren Straßengüterverkehr, gab es bisher in Deutschland
keine Tankstellen. Die ersten LNG-Lkw auf deutschen
Straßen wurden an Tankstellen in den Niederlanden mit
Kraftstoff versorgt. Das Ziel ist, für die LNG-Versorgung
schwerer Nutzfahrzeuge bis 2025 ein Tankstellengrund-
netz entlang des Transeuropäischen Verkehrs-Kernnetzes
(TEN-V) zu initiieren. Ein Vorhaben mit Hindernissen. So
verzögert die nicht ausgebildete Kraftstoffnachfrage
den Aufbau des deutschen LNG-Tankstellennetzes. Die
Gründe dafür sind das fehlende Angebot an verfügbaren
LNG-Serien-Lkw sowie der günstige Dieselpreis. Zudem
können Diesel-Lkw die aktuellen EURO-Normen erfüllen.
Anders sieht es im maritimen Bereich aus. Verschärfte
Umweltvorschriften – besonders in den SECA-Zonen
(Sulphur Emission Control Area) – geben LNG hier Bedeu-
tung. Zwar gibt es in deutschen Häfen keine Terminals.
Die Versorgung von LNG-Schiffen ist aber durch eine
Truck-to-Ship-Bebunkerung sichergestellt.
CNG: An der Spitze der Entwicklung hat sich komprimier-
tes Erdgas (CNG, Compressed Natural Gas) positioniert.
Hier ist bereits eine Abdeckung erreicht, die weitgehend
konform mit der EU-Richtlinie ist.
Wasserstoff: Sehr überschaubar präsentiert sich da-
gegen die Infrastruktur für Wasserstoff. Seit Ende 2016
besteht ein initiales Netzwerk von 50 Tankstellen in
Freight Connections
Kraftstoff Ziel Maßnahmen BMVI
Übergreifende Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (Fördervolumen insgesamt 268 Mio. Euro)
Strom
Aufbau eines bedarfsgerechten flächendeckenden Netzes
Förderprogramm "Ladeinfrastruktur Elektro-mobilität"; Marktanreizpaket für 5.000 Schnell-
Ladepunkte und 10.000 Normal-Ladepunkte (Fördervolumen 300 Mio. Euro, Laufzeit 2017-2020)
Unterstützung von Kommunen u. a. bei der Beschaffung von Elektrofahrzeugen und dem Aufbau der Lade-Infrastruktur
Förderprogramm "Elektromobilität vor Ort" (Fördervolumen 140 Mio. Euro insgesamt,
35 Mio. Euro pro Jahr)
Aufbau eines bedarfsgerechten flächendeckenden Netzes
Ausstattung aller Autobahn-Rastanlagen mit Schnell-Ladesäulen
Komprimiertes Erdgas (CNG)
Bis 2025 Aufbau eines Tankstellen-grundnetzes entlang des TEN-V (ca. 150 km Entfernung zwischen Tankstellen)
900 Tankstellen in Betrieb, Abdeckung gemäß EU-Richtlinie 2014/94/EU bereits
weitgehend gegeben
Flüssiges Erdgas (LNG)
Bis 2025 Aufbau eines Tankstellen-grundnetzes für den schweren Straßen-güterverkehr entlang des TEN-V; Aus-
bau der LNG-Versorgng von Schiffen in Häfen entsprechend der Nachfrage
Förderung erster Demonstrationsprojekte (Fahrzeugbeschaffung, LNG-Powerpacks zur
Landstromversorgung von Schiffen)
Um- und Ausrüstung von Schiffen mit LNG-Antrieben
Ausarbeitung eines BMVI-Förderprogrammes
Wasserstoff
Aufbau von 100 Tankstellen bis 2020, 400 Tankstellen bis 2025
Weiterentwicklung und Marktetablierung der Was-serstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Rahmen
von NIP, Nationales Innovationsprogramm Wasser-stoff- und Brennstoffzellentechnologie
(Fördervolumen 247 Mio. Euro, Laufzeit 2016-2019)
50-Tankstellen-Programm (gefördert durch NIP)
Unterstützung von H2 Mobility Deutschland (Plattform für den Aufbau des bundesweiten
Wasserstoff-Tankstellennetzes)
Deutschland. Der Einsatz der Brennstoffzellentechnologie
für Lkws wird geprüft. Bedarf und Betankungsstandards
sind aber noch Gegenstand der Forschung.
Strom: Wesentlich mehr Ladepunkte – genau 5.836
(Stand Ende 2015) – gibt es für Elektrofahrzeuge, wenn
auch bislang der Ladevorgang überwiegend bei den
Fahrzeugbesitzern zu Hause stattfindet. Für öffentlich
zugängliche Ladepunkte sind mit der am 17. März 2016
in Kraft getretenen Ladesäulenverordnung (LSV) klare
Standards definiert. Allerdings – auch bei einer Ausbau-
perspektive von 7.000 Schnellladepunkten und 36.000
Normalladepunkten bis 2020 – steht der Lkw-Sektor noch
nicht unter Strom: Die E-Lkw sind in der Anschaffung
noch zu teuer, für die Batterien muss zu viel Laderaum
reserviert werden.
Förderung von alternativen KraftstoffenDer Nationale Strategierahmen sieht Investitionen von
rund einer Milliarde Euro vor. Er ist dabei nicht statisch
angelegt. Vielmehr sieht ihn die Bundesregierung als ler-
nende Strategie, die im laufenden Prozess der Umsetzung
der EU-Richtlinie regelmäßig überprüft und gegebenen-
falls angepasst wird. JÜRGEN ESCHMEIER
Weiterführend
Nationaler Strategierahmen über den
Aufbau der Infrastruktur für alternative
Kraftstoffe (BMVI)
14Freight Connections
SPOTLIGHT ON
Norwegen gilt bereits seit langem als Vorreiter in Sachen
Luftreinhaltung. Planungen der regierenden liberal-kon-
servativen Regierung, ab 2025 keine Fahrzeuge mit Ver-
brennungsmotoren mehr neu zuzulassen, sorgten für Auf-
sehen im In- und Ausland. Und das blieb nicht die einzige
bemerkenswerte Aktion der Nordeuropäer: Anfang 2017
erließ die linke Stadtregierung Oslos unter Bürgermeisterin
Marianne Borgen erstmals ein Fahrverbot für dieselgetrie-
bene Privatfahrzeuge. Dieses galt zwar nur zwei Tage und
sollte bei einer akuten Smog-Wetterlage helfen, aber die
generelle Tendenz unter Europas Großstädten zeigt klar in
Richtung Restriktionen, insbesondere für Selbstzünder-
antriebe.
NiederlandeAuch in Holland liegen Pläne für einen kompletten Zulas-
sungsstopp für alle Verbrennungsmotoren auf dem Tisch.
Und in Rotterdam drohen noch straffere Zeitpläne. Die
Stadtverwaltung plant, bereits ab 2020 nur noch komplett
emissionsfreie Lieferfahrzeuge im Stadtgebiet zu dulden.
Nach Angaben des niederländischen Umweltministeriums
könnte ein derartiges Verbot für alle anderen Städte des
Königreiches bereits fünf Jahre später folgen. Brückentech-
nologien wie Erdgasantriebe lehnt man dort ab.
FrankreichIn der Hauptstadt des französischen Nachbarn sind Diesel-
fahrzeuge zur aussterbenden Rasse erklärt worden. Und
das, obwohl die Franzosen lange Zeit diese Antriebsart
steuerlich besonders gefördert haben. In Paris gilt seit Mitte
2016 ein mehrstufiges Vignettensystem, dass zum einen ein
selektives Verbot einzelner Fahrzeugkategorien ermög-
licht und zum zweiten alle Fahrzeuge mit einer Zulassung
vor 1997 aus der Innenstadt verbannt. Diesel bekommen
generell eine schlechtere Plakette als Benziner. Und wer
einen Lkw oder Bus aus der Zeit vor 2001 betreibt, muss
sich schon länger damit abfinden, tagsüber nicht mehr
innerhalb der Stadtgrenzen fahren zu dürfen.
ÖsterreichWährend Wien noch keine Fahrverbote erlassen hat, ist
ein Bundesland bereits mit einer umstrittenen Maßnahme
Europas Metropolen machen ernst. Hat der Diesel in den Stadtzentren bald nichts mehr zu suchen?
EMISSIONSFREIE STÄDTE
AN DIE LUFT GESETZT
Paris Oslo
15Freight Connections
vorgeprescht. Tirol hat am 1. November 2016 ein sektorales
Fahrverbot für den Schwerlastverkehr auf der Inntalauto-
bahn (A 12) erlassen und zwingt damit vor allem Transit-
fahrzeuge auf die Schiene oder zu größeren Umwegen.
Zwar ist noch nicht abschließend geklärt, ob diese Maßnah-
me mit EU-Recht vereinbar ist. Aber es wird deutlich, dass
die Politik die hohen Feinstaubbelastungen nicht länger
hinzunehmen gewillt ist.
Auslaufmodell Dieselantrieb?Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen, ob mit tage-
weisen Fahrverboten für Kennzeichengruppen in Italien
oder mit einer beständigen Anhebung der City-Maut in
London. Die öffentliche Debatte dreht sich zumeist um
Privat-Pkw, aber nahezu überall sind auch Lieferfahrzeuge
für die letzte Meile oder durchfahrende Lkw von den Maß-
nahmen betroffen. Und auch in Deutschland, wo die Städte
bislang alles versucht haben, um ohne Restriktionen aus-
zukommen, machen Gerichte der Politik einen Strich durch
die Rechnung. Die durch sie verhängten Auflagen lassen
kaum Spielraum für andere Lösungen als Verbote. Insofern
ist auch die Transportbranche gut beraten, alternative An-
triebskonzepte intensiv anzudenken und voranzutreiben.
Erste Bestrebungen in diese Richtung gibt es bereits. So
setzt die Deutsche Post in den deutschen Innenstädten bei
der Paketauslieferung inzwischen vielfach auf den selbst
entwickelten und produzierten elektrisch angetriebenen
Streetscooter. Aber auch Hersteller großer Nutzfahrzeuge
entwickeln batteriebetriebene Lkw oder forschen im
Bereich Brennstoffzellentechnologie. KAI ORTMANN
Weiterführend Eine Übersicht über die verschiedenen
Antriebsmöglichkeiten der Zukunft
auf dhl-freight-connections.com
Emissionsfreie Paketlieferung: Deutsche Post StreetScooter
Tirol/Österreich Rotterdam
Freight Connections
SPOTLIGHT ON
Trucker wissen: Eine Zeitverzögerung von nur 30 Minu-
ten lässt sich auf der Straße nie wieder reinholen – umso
ärgerlicher sind da lange Warte- und Ladezeiten an der
Rampe. Eine Lösung bieten automatische Lkw-Be- und
Entladesysteme oder ATLS (Automated Truck Loading
Systems). Ein Geschäft, das nach einem Report des
Marktforschers MarketsandMarkets (www.marketsand-
markets.com) im Jahr 2015 global einen Umfang von 1,67
Milliarden US-Dollar hatte und bis 2022 auf knapp drei
Milliarden US-Dollar anwachsen soll. Raum für Wachs-
tum ist auf jeden Fall vorhanden: So schätzt der Anbieter
Ancra Systems, dass in Deutschland erst ein Prozent aller
Lkw-Verladungen automatisiert ablaufen. Es dominiert
eben noch der Gabelstapler.
Ein Bündel von VorteilenDabei bieten ATLS echte Vorteile. An erster Stelle natür-
lich der Zeitfaktor: So schmelzen Be- und Verladezeiten
von 30 bis 45 Minuten auf 2 bis 3 Minuten. Beanspruchen
die Verladungen weniger Zeit, reichen Unternehmen
auch weniger Verladestellen je Gebäude. Hinzu kommt,
dass eine ATLS-Verladung erheblich platzsparender ist als
der konventionelle Prozess mit Gabelstapler. Das sorgt für
bauliche Einsparungen.
Da der Prozess automatisch abläuft, brauchen Lkw-
Fahrerinnen und -Fahrer auch nicht mehr an der Rampe
aushelfen. Zudem kann außerhalb der normalen Arbeits-
zeiten verladen werden. Denn für diesen Vorgang ist kein
Personal mehr notwendig. Schließlich reduzieren sich
durch den automatisierten Prozess die Warenbeschädi-
gungen und die Rate der Fehllieferungen. Eine System-
integration von ATLS mit der Lagerverwaltung macht es
möglich.
Auf der Negativliste der Technologie stehen vor allem
die Erstinvestitionen in sechsstelliger Höhe und die gerin-
gere Flexibilität gegenüber der Verladung per Gabelstap-
ler. Außerdem sind Modifikationen sowohl am Dock wie
am Lkw-Auflieger notwendig.
Ausgereiftes System mit VariantenEin ATLS besteht aus zwei Komponenten: dem Trailer-
system im Lkw-Auflieger und dem Docksystem an der
Automatische Verladesysteme sparen an der Laderampe wertvolle Zeit. Und sie können noch mehr.
PROZESSEFFIZIENZ
30 MINUTEN WENIGER
Freight Connections
Laderampe. Wenn der Lkw an der Rampe ankommt,
koppelt er sich an diese an. Das System kann dann
Informa tionen zu Ladekapazität und Ladung austau-
schen. Für die eigentliche Beladung gibt es mehrere
Systemvarianten:
• Kettenfördersystem für Standard-Paletten
• Lamellenbahnsystem für gemischte Paletten,
nicht-palettierte Ladung oder Slip-Sheets
• Förderbandsystem für lose Postpakete und
nicht-palettierte Ware
• Skatesystem für Euro-Paletten mit kurzer Seite
vorne, Vorteil: es sind nur geringe Anpassungen
im Auflieger nötig und kein Trailersystem
• Rollenbahnen für Luftfracht-Paletten und
verschiedene Gewichte
Stärke im PendelverkehrIhre Effizienz können ATLS am besten bei Touren aus-
spielen, die viele Be- und Entladungen und nur kurze
Fahrtzeiten erfordern. Also etwa bei Pendelverkehren
(Shuttletransport). Auch ein hohes Ladungsvolumen und
standardisierte Palletten und Waren sind Kriterien, bei
denen über einen Einsatz von ATLS nachgedacht werden
sollte. In der Praxis ist zu erwarten, dass ATLS manuelle
Verladeverfahren ergänzt und nicht verdrängt. Denn
jedes System hat seine Stärken. JÜRGEN ESCHMEIER
Weiterführend
Whitepaper: Technologieinformation –
Automatische LKW Be- und Entlade-
systeme
Animation eines automatisierten
Lkw-Verladesystems
Freight Connections
Quelle: Auswärtiges Amt, Eurostat, Foto: iStock (Stefan_Alfonso, -ALEKSA-, Bonilla1879, HS3RUS, Leontura)
Anteile am Ein- und Ausfuhrvolumen im Warenverkehr mit China
18 %
12,4 % 8 %
20 %
WICHTIGE HANDELS PARTNER
SPOTLIGHT ON
Freight Connections
Die Frist ist abgelaufen. Bis zum 11. Dezember 2016 hätte
die Europäische Union China offiziell als Marktwirtschaft
anerkennen müssen. Sie hat es aber nicht getan. Was auf
den ersten Blick wie eine juristische Spitzfindigkeit wirkt,
hat handfeste wirtschaftliche Folgen. Droht etwa ein Han-
delskrieg?
Die HintergründeIm Dezember 2001 hat die Welthandelsorganisation WTO
die Volksrepublik China – trotz planwirtschaftlicher Struk-
turen – als Mitglied aufgenommen. Im Beitrittsprotokoll
wurde eine Übergangsfrist von 15 Jahren vereinbart. So
lange sollte China nicht als Marktwirtschaft anerkannt
werden. Im Klartext bedeutet das: Andere WTO-Mitglied-
staaten können ihre Märkte vor chinesischen Billigproduk-
ten mit Strafzöllen und Anti-Dumping-Verfahren schützen.
Nach der Anerkennung eines WTO-Mitgliedstaates als
Marktwirtschaft wäre das nicht mehr so einfach möglich.
Chinas Außenminister Wang Yi will die EU in Pflicht neh-
men. Doch diese blockt. „Wir sind nicht naiv. Wir werden
China nicht den Status einer Marktwirtschaft zusprechen“,
sagt Jyrki Katainen, Vizepräsident der Europäischen Kom-
mission im Dezember. Kriterien für die Anerkennung des
sogenannten Marktwirtschaftsstatus sind unter anderem
freie Märkte und die Freiheit von staatlichen Einflüssen
beispielsweise auf die Preisbildung. 2016 hat China nach
eigenen Angaben rund 14 Milliarden Euro Handelsstra-
fen gezahlt – 76 Prozent mehr als im Vorjahr. China wird
immer wieder Dumping vorgeworfen – billiger Stahl, der
teilweise weit unter den Herstellungskosten verkauft wird,
überschwemmt die Märkte. Auch Solarpanels oder che-
mische Produkte aus China werden mit hohen Strafzöllen
belegt, um die EU-Wirtschaft zu schützen und Arbeitsplät-
ze zu erhalten.
Andererseits ist China als zweitgrößte Volkswirtschaft
der Welt eine Konjunkturlokomotive für viele Länder. Für
die europäische Automobilindustrie, den Maschinenbau,
Kosmetik oder Luxusprodukte ist das Land des Lächelns
nicht nur Konkurrent, sondern auch ein wichtiger Absatz-
markt. Immerhin kommen 12,4 Prozent der chinesischen
Importe aus Europa. Umgekehrt gehen 18 Prozent der
chinesischen Exportwaren in die EU.
Wie geht es jetzt weiter?Die EU versucht, das eine zu tun, ohne das andere zu las-
sen. Sie will die generelle Unterteilung in freie und unfreie
Wirtschaftssysteme abschaffen. Damit wäre der Streit um
die Anerkennung Chinas als freie Marktwirtschaft passé.
Gleichzeitig will die EU aber auch nicht auf die „Instru-
mente zum Schutz des Handels“ verzichten. Deren An-
wendung soll in Zukunft weiter möglich sein. EU-Handels-
kommissarin Cecilia Malmström: „Wir werden das aktuelle
Schutzniveau aufrecht erhalten und gleichzeitig die Regeln
der WTO einhalten.“ ANNE GOERGEN
China will vom Westen als Marktwirtschaft anerkannt werden und erhofft sich davon Einfuhrerleichterungen. Doch Europa mauert.
CHINA
KEIN PORZELLAN ZERSCHLAGEN
Freight Connections
Die zentrale Lage, eine gute Infrastruktur und hohe
Exportquoten – Deutschland ist ein Logistikland und ein
wichtiges Drehkreuz sowohl für den Ost-West- als auch
den Nord-Südverkehr. Von hier aus können die meisten
EU-Länder schnell erreicht werden.
Und so ist das Netzwerk von DHL Freight in Deutschland
auch das mit Abstand größte des Unternehmens. Zwi-
schen Neumünster im Norden und Unterschleißheim bei
München ist DHL Freight an 71 Standorten vertreten und
transportiert mehr als 45 Millionen Tonnen jährlich.
Rund 4.000 Mitarbeiter sorgen dafür, dass DHL Freight
täglich 1.150 nationale und internationale Linienverbin-
dungen bedienen kann. Für viele europäische Ziele bietet
der Logistiker einen 48-Stunden-Service (E2E) an: beispiels-
weise von Nürnberg nach Ungarn, nach Schweden und
Finnland oder Frankreich. Und für einige Relationen in
angrenzenden Ländern kann DHL Freight sogar einen
24h Service anbieten.
Weit mehr als TransportDas Spektrum der logistischen Dienstleistungen geht weit
über den Transport hinaus. Es umfasst den europaweiten
Stück- und Sammelgutverkehr inklusive Expressverkehr,
Teil- und Komplettladungen, intermodale Verkehre,
Beschaffungs- und Distributionslogistik, weltweite Mes-
se- und Lebensmittellogistik, Zolldienstleistungen sowie
Spezialtransporte etwa von temperaturempfindlichen oder
sehr hochwertigen Produkten. So hat DHL Trade Fairs &
Events (TFE) die Orgel für die Elbphilharmonie vom Bonner
Orgelbauer nach Hamburg transportiert. 4.812 Pfeifen –
LÄNDERREPORT DEUTSCHLAND
Deutschland ist der umsatzstärkste Markt und verfügt über das dichteste Netzwerk von
DHL Freight.
DREHKREUZ FÜR EUROPA
BUSINESS INSIDE
Freight Connections
die längste ist zehn Meter lang, die kleinste 1 Zentimeter
– und insgesamt 25 Tonnen bestehend aus vielen Tausend
Einzelteilen mussten erschütterungsfrei zum Zielort trans-
portiert werden.
Der Kunde im Fokus„Unsere Kunden sollen von uns den besten Service bekom-
men. Das ist nur mit einem starken Netzwerk möglich“,
erklärt Bernhard Wirth, CEO DHL Freight Deutschland &
Österreich. Dafür bietet DHL Freight eine gute Plattform
– im Zusammenspiel mit den Aktivitäten der Express-,
Paket- und Supply Chain-Organisationen. „Die enge
Zusammenarbeit mit unseren Partnern ermöglicht, dass
wir beispielsweise mit unserem Active-Tracing-Tool und
unserem DHL Freight Eurapid-Produkt eine Qualität und
einen Service erbringen, die unsere Wettbewerber nicht
bieten“, so Wirth. Zum 1. Juli wird beispielsweise der euro-
paweite Premium-Service DHL Freight Eurapid, das ist der
taggenaue Stückgutverkehr, mit eigenem Code und Label
angeboten.
Für ein besseres KlimaAuch die Umsetzung des Klimaschutzziels – der Konzern
hat Anfang März verkündet, bis 2050 die Emissionen durch
logistische Leistungen auf Null zu reduzieren – steht auf
der Agenda. Dies betrifft sowohl die eigenen Aktivitäten
als auch die von Transportpartnern. „Wir werden weiter
daran arbeiten, Kraftstoff und Energie zu sparen“
so Wirth. Die CO2-Effizienz soll bis 2025 um weitere
30 Prozent steigen, der Anteil des Umsatzes der grünen
Lösungen soll bis dahin über 50 Prozent betragen
ANNE GOERGEN
Bernhard Wirth, CEO DHL Freight
Deutschland & Österreich
Freight Connections
Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase 2016 ist
Saloodo! seit Anfang Januar für alle Versender und
Transportunternehmen am Markt zugänglich. Das aus der
Pilotphase gewonnene Kundenfeedback ist Kern allen
Handelns bei Saloodo! und dient weiterhin als Basis der
kontinuierlichen Weiterentwicklung. So erfüllt Saloodo!
die Anforderungen von Versendern und Transportun-
ternehmen gleichermaßen besonders zuverlässig und
effizient.
Wichtig für beide Seiten: Versender und Transportun-
ternehmen schließen die Verträge nicht direkt miteinan-
der. Vertragspartner bleibt in jedem Fall Saloodo! Zudem
ist Saloodo! der direkte Ansprechpartner, so dass beide
Parteien von einem einzigen Ansprechpartner profitieren.
Maßgeschneidert für kleine und mittlere UnternehmenSaloodo! bietet vor allem kleinen und mittelständischen
Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die nur unregelmä-
ßig Frachtbedarf und daher keinen festen Logistikpartner
an ihrer Seite haben, viele Vorteile:
• Schneller und übersichtlicher Preis-Leistungsvergleich
ohne lästigen Papierkram oder langwierige Recher-
chen am Telefon
BUSINESS INSIDE
Mit dem smarten und brandneuen Marktplatz Saloodo! treibt DHL die Digitalisierung in der Logistikindustrie weiter voran und bringt
Versender und Transportunternehmen online auf einer Plattform zueinander. Saloodo! ermöglicht somit einen Versandprozess, der für beide Seiten
möglichst schnell, intelligent und zuverlässig ist. Doch wie genau funktioniert das? DHL Freight Connections stellt die neue Digital Freight Platform vor.
DHL STARTET SALOODO!
BLITZSCHNELL AM ZIEL
Freight Connections
• Direktzugriff auf durch Saloodo! verifizierte und auf
die Verhaltensrichtlinien von DHL verpflichtete Trans-
portunternehmen
• Verfolgen des Sendungsstatus und Erhalt von Echt-
zeit-Benachrichtigungen über das persönliche Dash-
board, um ein verbessertes Management der Supply
Chain und Kundenerwartungen zu gewährleisten
• Verwaltung aller Sendungsdetails inklusive aller
Dokumente auf einer Plattform
Ein besonderes Service-Highlight ist der direkte Zugang
zu Preisindikationen basierend auf der aktuellen Marktla-
ge, Sendungsdetails und Kapazitätsverfügbarkeit, damit
Versender die erhaltenen Angebote besser vergleichen
und ganz einfach das für ihre individuellen Bedürfnisse
beste Transportunternehmen auswählen können. Außer-
dem erhalten Versender zusätzlich zu den Angeboten der
Transportunternehmen noch ein direktes Angebot von
DHL, welches sie sofort buchen können.
Starker Partner für TransportunternehmenAuf der anderen Seite ermöglicht Saloodo! Transportun-
ternehmen jeder Größe eine besonders effiziente Fracht-
logistik:
• Schneller und intelligenter Zugriff auf Sendungen in
verschiedenen Regionen
• Präsentation ihrer Wettbewerbsvorteile und Kapazitä-
ten auf einer einzigen Plattform
• Zügige Zahlung, da Saloodo! die Rechnungs- und
Bezahlprozesse vereinfacht
Angebotskalkulator für wettbewerbsfähige AngeboteAuch für Transportunternehmen hat Saloodo! eine ganz
neue Funktion: Ein dynamischer Preiskalkulator, basierend
auf einer ständig wachsenden Echtzeitdatenbank und der
Analyse über mehrere Jahre gesammelter Daten, unter-
stützt Transportunternehmen dabei, wettbewerbsfähige
Angebote abzugeben und somit ihre Chancen auf eine
optimierte Kapazitätsauslastung zu erhöhen.
Fahrer App für mehr Transparenz und weniger FehlerAnstehende Sendungen können mit der innovativen
Saloodo! Fahrer App direkt dem Fahrer zugewiesen
werden. In der App stehen ihm alle Details der Tour und
Ladung jederzeit zur Verfügung. Eventuelle Verzögerun-
gen oder andere Probleme kann er ebenfalls in der App
dokumentieren. Die App erinnert den Fahrer außerdem
daran, wichtige Statusmeldungen während der Tour zu
bestätigen, sobald er sich in der Nähe der Abhol- oder Lie-
feradresse befindet. Außerdem hat der Fahrer die Möglich-
keit, mithilfe des „In App Scanners“ den Abliefernachweis
zu scannen, sofort hochzuladen und so die Zahlungsziele
früher starten zu lassen. SONJA TERBRÜGGEN
Weiterführend
Saloodo! entdecken
Freight Connections
BUSINESS INSIDE
Superdünn und extrem präzise – so müssen Beschich-
tungen im industriellen Fertigungsprozess in aller Regel
aufgetragen werden. Ganz egal, ob es sich um die Verar-
beitung von Industrieklebstoffen jeglicher Art und Anwen-
dung oder flüssige Medien handelt. Einer der weltweit
größten Hersteller für entsprechende Spezialmaschinen ist
die amerikanische Nordson Corporation, die auch in Euro-
pa große Niederlassungen unterhält. So liefert beispiels-
weise das Werk in Lüneburg Maschinen und Aggregate zur
Verarbeitung von Klebstoffen in der ganzen Welt aus.
Bei solch hoch speziellen Anlagen ist eine funktionieren-
de Logistik Voraussetzung für den Markterfolg. Für seine
Europatransporte setzt Nordson dabei auf die Partnerschaft
mit DHL Freight. Der Frachtspezialist erledigt nicht nur
die Lieferungen von den einzelnen Werken ins europä-
ische Verteilzentrum von Nordson im niederländischen
Maastricht. Er übernimmt auch die Beförderungen der Ma-
schinen von dort zum Kunden – und notfalls wieder zurück.
Erste Wahl„Um einen reibungslosen Ablauf für den Kunden zu
gewährleisten, haben wir in unserem Kontrollzentrum in
Eindhoven einen eigenen Ansprechpartner, der sich nur
um Nordson kümmert“, erklärt Marco Matiatos, Global
Key Account Manager Engineering & Manufacturing,
Aerospace bei DHL Freight. So ist sichergestellt, dass die
rund 10.000 Sendungen im Jahr mit einem Gesamtgewicht
von etwa 1.300 Tonnen auch sicher und pünktlich zuge-
stellt werden. „Das zeigt eindrucksvoll, dass wir alle unsere
Kunden, egal ob Kleinunternehmer oder globale Hidden
Champions, mit besonderer Sorgfalt und hohem Qualitäts-
anspruch bedienen, was uns zum bevorzugten Spediteur
macht“, so Matiatos weiter.
Die Zusammenarbeit mit Nordson könnte demnächst
noch internationaler ausfallen. Das Unternehmen ist sehr
an der neuen intermodalen Route nach China interessiert,
da viele Komponenten für die dortigen Werke vorgefer-
tigt aus Europa kommen beziehungsweise von China nach
Europa transportiert werden. Luftfracht ist dafür zu teuer
und der reine Seeweg mit etwa 35 Tagen zu zeitaufwen-
dig. Mit der neuen Route läge die Lieferzeit bei 20 Tagen,
was deutlich schnellere Reaktionen auf den Markt erlau-
ben würde. KAI ORTMANN
Weiterführend
Video der Nordson Corporation zu
Klebstoffauftragsystemen
NORDSON CORPORATION
DHL Freight ist ein verlässlicher Partner der Nordson Corporation für
die gesamte Europalogistik – und bald auch über den Kontinent hinaus.
STARKER ZUSAMMENHALT
Freight Connections
Wenn Beatriz Peinado und ihr Team aktiv werden, sind
Genauigkeit, Fachwissen und jahrelange Erfahrung gefragt.
„La Aduana“ – so heißt die neue Einheit von DHL Freight
Spanien – ist ein Team ausgewiesener Zollexperten. Sie
kümmern sich für die DHL Kunden in Spanien um sämtliche
Zollthemen: Neben Import-, Export- und Transit-Standard-
services bieten sie auch spezielle Dienstleistungen wie etwa
die Zollbefreiung im Rahmen von Veredlungsverkehren,
Wareneinreihung in den Zolltarif und Intrastat-Services
an. Zusätzlich betreibt La Aduana zwei eigene Zolllager in
Madrid und in Irun an der Grenze zu Frankreich.
„Die spezialisierte Zollmannschaft La Aduana ist für
DHL eine weitere Verstärkung des globalen DHL Zollnetz-
werkes“, sagt Marc Bernitt, VP Global Head of Customs
Management.Mehr als 4.800 ausgewiesene Zollexperten
arbeiten weltweit für den Logistikriesen. Damit kann DHL
seine Kunden in 200 Ländern bei nahezu allen Zollangele-
genheiten unterstützen. Diese nehmen das Angebot gerne
an und lassen pro Jahr mehr als sieben Millionen Zollabfer-
tigungen von DHL managen. Aber das DHL Leistungsspekt-
rum im Bereich Zoll umfasst viel mehr als das. Im Kern sind
es drei Bereiche:
Zentrales ZollmanagementMit der Lösung „Customs Control Tower“ regelt DHL alle
Zollangelegenheiten für seine Kunden, unabhängig von
Land, gebuchter Leistung und Transportart. Der Customs
Control Tower ermöglicht zentrale Kommunikation, volle
Transparenz, Einhaltung der Zollvorschriften und eine
hochmoderne IT-Plattform mit Webzugriff.
ZollberatungÜber alle großen Länder und Regionen hinweg verfügt
DHL über ein dichtes Netzwerk von Zollberatern. So wer-
den globale Sichtweisen und lokales Wissen eng verzahnt.
Das Ziel dahinter ist, Vorschriften noch besser einzuhalten,
Risiken zu minimieren und am Ende Lösungen zu präsentie-
ren, die für Unternehmen einen echten Mehrwert bieten,
und die dabei helfen, Lieferketten optimal zu gestalten.
ZollabfertigungDie große Erfahrung mit Zollangelegenheiten stellt einen
reibungslosen Ablauf sicher und ermöglicht den Kunden
einen kosteneffizienten grenzüberschreitenden Waren-
verkehr – bei gleichzeitiger Einhaltung aller gesetzlichen
Vorschriften. Für Unternehmen zahlt sich die Expertise der
DHL Zollexperten gleich dreifach aus: Sie können sich sicher
sein, dass Ihre Sendungen immer zollkonform ablaufen,
und sparen gleichzeitig Zeit und Kosten.
Dass die DHL Zollexperten immer up-to-date sind, stellen
sie aktuell mit den Bestimmungen des reformierten euro-
päischen Zollkodex – Union Customs Code – unter Beweis.
Um mögliche Zollersparnisse in der Lieferkette zu ermitteln,
erhalten Partner und Kunden ebenfalls auf Wunsch einen
Quick Scan. Hierbei werden interne Prozesse mit den viel-
fältigen Optimierungsmöglichkeiten im Bereich Klassifizie-
rung, Freihandelsabkommen und weiteren Zollprozessen
abgeglichen. Darauf basierend gibt DHL im Rahmen der
Customs Consultancy Leistungen auch konkrete Handlungs-
empfehlungen und Hilfestellungen zur Effizienzsteigerung
in der Lieferkette ab. TORSTEN ARNOLD
Mit seinen Zolldienstleistungen bietet DHL Freight ein erprobtes und leistungs-
fähiges Rundum-Angebot – jetzt auch mit einem eigenen dedizierten
Zoll-Team in Spanien.
ZOLLABFERTIGUNG
REIBUNGSLOSER SERVICE
Freight Connections
BUSINESS INSIDE
DHL liefert im Auftrag von Fiat Motoren von Italien nach Japan. Der Transport ist multimodal. Die Lieferzeit von Tür zu Tür beträgt
nur 35 Tage. Wie funktioniert das?
MOTOREN FÜR FIAT
MULTIMODAL UM DIE HALBE WELT
Seit Sommer 2016 organisiert die Deutsche Post DHL für
den Konzern CNH Industrial den multimodalen Transport
von 100 Containern mit Transportermotoren von Italien
nach Japan. CNH Industrial ist durch die Fusion von CNH
Global und Fiat Industrial parallel zu Fiat Chrysler Automo-
biles entstanden und umfasst aktuell zwölf Marken – unter
anderem Iveco, Case IH, Steyr, New Holland und Magirus.
Für den Transport der Motoren ist man einen innovativen
Weg gegangen: Entlang der „neuen Seidenstraße“ werden
dabei die Verkehrsträger Straße, Bahn und See genutzt.
Die Gesamtlaufzeit des Transports von Tür zu Tür beträgt
rund 35 Tage. „Diese Verkürzung der Laufzeit war auch der
Hauptgrund für CNH Industrial, sich für die Lösung über
den Landweg in Richtung Japan zu entscheiden“, erklärt
Thomas Kowitzki, Head of Multimodal bei DHL Freight.
„Auf dem Seeweg dauert dieser Transport etwa 60 bis 65
Tage.“
Multimodaler TransportDer CNH-Industrial-Transport beginnt in Neapel, wo DHL
zunächst leere Container in den Prozessablauf einschleust
und diese in das CNH-Industrial-Motorenwerk in Foggia
verbringt. Dort wird die Ware in die Container verladen,
zurück am Intermodal-Hub in Neapel übernimmt dann der
italienische Bahndienstleister CEMAT den Schienentrans-
port der Motoren nach Nürnberg. Das dortige Rail Terminal
ist für die Anbindung in Richtung China bestens geeignet,
zahlreiche Bahntransporte laufen über dieses Hub. In Nürn-
berg erfolgt der Umschlag der CNH-Industrial-Motoren auf
einen DHL Zug zunächst bis ins polnische Terminal Małasze-
wicze direkt an der EU-Außengrenze zu Weißrussland. Die-
ses Terminal nimmt eine Schlüsselrolle für Bahntransporte
in Richtung Osten, von und nach China, ein und ist zentra-
ler Knotenpunkt für viele Unternehmen. „In Małaszewicze
betreiben wir ein eigenes Büro mit Warenumschlag, das
unsere sämtlichen China-Verkehre koordiniert und inner-
halb des Gesamtnetzes steuert“, sagt Kowitzki. „Für die
Bahntransporte für CNH Industrial nutzen wir von hier aus
den sogenannten Westkorridor über Kasachstan bis in die
westchinesische Metropole Chengdu.“ Dies hat sich als die
optimale Alternative in diesem Fall erwiesen.
Im Rail Hub Chengdu, in dem alle Züge zwischen Europa
und China konsolidiert werden, arbeitet DHL mit dem chi-
nesischen Bahndienstleister CDIRS zusammen. Ab Chengdu
kommen dann DHL Trucks zum Einsatz, die die CNH-Indus-
trial-Motoren zum Hafen Shanghai bringen. Von dort aus
geht es via Short Sea Carrier, also im Kurzstreckenseever-
kehr, in den Hafen von Yokohama und damit direkt in das
Hauptwerk des Automobilkunden in Kawasaki.
Die neue Seidenstraße
Mit der Wiederbelebung der alten Handelsroute will China
den Handel zwischen Asien und Europa intensivieren.
Ziel ist es, 65 Länder und 4,4 Milliarden Menschen durch
Zug- und Straßenverbindungen sowie durch eine maritime
Route mit Tiefseehäfen von China über Ostafrika bis an die
Nordsee zu verbinden. Seit Juni 2013 verkehren Züge von
DHL auf einem Teil dieser Route.
Freight Connections
„Die zentrale Herausforderung für uns besteht in die-
sem Projekt in der effizienten Koordination aller an dem
Transport beteiligten Verkehrsträger“, sagt Thomas Ko-
witzki. „Da das Thema Geschwindigkeit in diesem Prozess
absolut erfolgskritisch für alle Beteiligten ist, benötigen
wir schnellstmögliche Umschlagzeiten über verschiedene
Standorte hinweg.“ Das zu planen und quasi Hand in Hand
zu organisieren, sei keinesfalls trivial. „Wenn der eine Ver-
kehrsträger an seinem Ziel ankommt, muss der nächste di-
rekt bereitstehen“, so Kowitzki. „Unser ganz großer Vorteil
dabei ist, dass wir an sämtlichen Schnittstellen zum Teil mit
eigenen Niederlassungen vertreten sind und so unmittelbar
Zugriff auf die eingesetzten Verkehrsträger haben.“
40-Fuß-Container nonstopMit diesem ganzheitlichen Ansatz erfülle man außerdem
eine Hauptanforderung von Seiten CNH Industrial: Es
war in diesem Fall von Kundenseite ausdrücklich nicht
gewünscht, eine Vielzahl verschiedener Dienstleister am
Prozess zu beteiligen – eindeutige Priorität hatte für
den italienischen Automobilhersteller die Steuerung der
Transportkette aus einer Hand. Denn so sollten Kommuni-
kations- und Schnittstellenprobleme minimiert sowie ein
verantwortlicher Systemdienstleister als zentraler An-
sprechpartner installiert werden.
Weiterer Ausbau geplant„Das Geschäft entlang der neuen Seidenstraße entwickelt
sich für uns im Moment sehr erfreulich“, sagt Kowitzki.
„Die Volumina steigen, wir betreiben täglich Züge in bei-
den Richtungen.“ Der Schienentransport von Europa nach
China sei für viele Verlader auch deshalb so ausgesprochen
interessant, weil auf diesem Weg als Alternative zu See-
und Luftfracht große Ladung schnell beziehungsweise
kostengünstig transportiert werden könne. Und je mehr
Volumen über die Relation bewegt werde, umso mehr
profitieren Verlader und DHL von effizienten Rundläufen
und erzielen Skaleneffekte. Zwar liege das Übergewicht
beim Volumen nach wie vor auf der westwärts gerichteten
Route von China nach Europa – der Anteil an Transportauf-
kommen von Europa Richtung China sei in den vergan-
genen Jahren allerdings stetig gestiegen. Mittlerweile
betrage dieser etwa ein knappes Drittel.
Überhaupt sieht DHL großes Wachstumspotenzial in
der Region Mittel- und Ostasien. Stand dabei bislang eher
die Relation Europa – China im Mittelpunkt der Interes-
sen, könnten zukünftig auch Anrainerstaaten von einer
multimodalen logistischen Abwicklung profitieren. „Wir
erhalten immer mehr Anfragen aus Vietnam, Taiwan oder
Südkorea“, sagt Thomas Kowitzki. „Auch eine mögliche
Verknüpfung mit weiteren Kontinenten auf Basis der
bestehenden Kernverbindung zeichnet sich heute bereits
ab.“ So realisiert DHL derzeit unter anderem eine Relation
Taiwan – China – Europa – Tunesien. Auch teste man erste
Züge über den sogenannten Südkorridor von China über
die Türkei nach Europa als mögliche weitere attraktive
Route für die Zukunft.
Aber auch andere Verkehrsträger spielen für DHL eine
wichtige Rolle: Mit dem Drehkreuz der „maritimen Sei-
denstraße“ im griechischen Piräus soll der Handel zwischen
Asien und Europa ebenfalls weiter beschleunigt werden –
als multimodale Seefracht- und Straßentransportlösung für
Sendungen zwischen Europa, Asien, Nordafrika und dem
Nahen Osten. THOMAS WÖHRLE
Weiterführend
Dieser Beitrag erschien in „Der Bahn-
manager – das Wirtschaftsmagazin
für den Schienenverkehr“ (Ausgabe
4/2016)
Freight Connections
Tool leisten wir ebenfalls einen Beitrag zur Digitalisierung
der Prozesse in unseren Lieferketten“, erklärt Robert
Schmidkunz, Leiter Logistiksicherheit, Evonik Technology
& Infrastructure GmbH. BIRGIT KUPAS
Die Risikomanagement-Lösung
Resilience360 analysiert in Echt-
zeit, ob Schiffe, Bahnen oder
Lkw, die sich von den weltwei-
ten Evonik-Standorten auf den
Weg gemacht haben, auf ihren
Strecken Probleme bekommen
könnten. Dadurch kann Evonik
frühzeitig alternative Transport-
wege finden oder die Ladung
weit vor einem Zwischenfall
stoppen. Dazu verknüpft die
Plattform Informationen über Naturkatastrophen, sozio-
politische und andere Risiken mit dem globalen Produk-
tions- und Distributionsnetzwerk von Evonik.
Umwelt, Mitarbeiter und Güter schützen„Insbesondere in Industrien wie der Chemiebranche, in
denen sensible Produkte transportiert werden, spielt
die Sicherheit von Umwelt, Mitarbeitern und Gütern
eine wichtige Rolle. Wir freuen uns, Evonik in Zukunft
dabei helfen und auf Basis unserer Daten und Expertise
Kosten und Risiken entlang der Lieferkette senken zu
können“, so Tobias Larsson, Leiter Resilience360, DHL
Customer Solutions & Innovation. Für Evonik bedeutet
Resilience360 eine weitere Digitalisierung seiner zahl-
reichen Logistik-Aktivitäten. „Damit tragen wir unserer
Verantwortung für sichere Transporte von chemischen
Gütern weiter Rechnung. Mit dem aktiven Monitoring
von Lieferketten unterstützt Evonik die bereits erfolg-
reich eingeführten Transportrisikoanalysen. Mit diesem
BUSINESS INSIDE
DHL Resilience360
ist eine durchgängige Risikomanagement-Plattform
für Lieferketten, die Kunden nahezu in Echtzeit über
weltweite Störfälle und Gefahren für ihre globalen
Lieferketten informiert. Unternehmen können somit
möglichen Betriebsausfällen vorgreifen beziehungs-
weise diese minimieren. Resilience360 wird bereits von
Kunden in Asien, Europa und auf dem amerikanischen
Kontinent eingesetzt. Am intensivsten wird es in der
Automobilbranche genutzt, gefolgt von der Chemie-
industrie, Life Sciences und dem Technologiesektor.
Evonik ist eines der welt-
weit führenden Unterneh-
men der Spezialchemie und
in den Segmenten Nutrition
& Care, Resource Efficience
und Performance Mate-
rials tätig. 2015 machte
die Firma mit Hauptsitz
in Essen, Deutschland,
rund 13,5 Milliarden Euro
Umsatz.
GEFAHR ERKANNT, GEFAHR GEBANNT
EVONIK
Unwägbarkeiten wie etwa Streckensperrungen stellen für Lieferketten eine Zerreißprobe dar. Güterströme geraten ins Stocken. Um das zu verhindern, setzt die Evonik Technology
& Infrastructure GmbH auf DHL Resilience360.
Besiegeln die neue Partnerschaft: Dr. Martina Fohr, Global Head of
Chemicals and Energy DHL Freight, und Dr. Franz Merath, Senior Vice
President Logistics, Evonik Technology & Infrastructure GmbH.
Freight Connections
„In kleinen Teilen Größe zeigen“ – so lautet einer der
Slogans bei Veritas. Seit 160 Jahren kreiert das Unterneh-
men mit Hauptsitz im hessischen Gelnhausen, Deutschland,
Bauteile für die Automobilindustrie wie Ladeluftsysteme,
Druckleitungen sowie Tankmulden und AdBlue-Tanksys-
teme. Dabei entwickelt sich Veritas mehr und mehr zum
Global Player, unterhält mittlerweile Produktionsstätten in
Nord- und Mittelamerika, Europa und Asien.
Die fortschreitende Internationalisierung des Konzerns
stellt immer größere Anforderungen an die Logistik. DHL
Freight konnte hier gerade bei Themen wie Compliance
und Zollabwicklung überzeugen und den Kunden im ver-
gangenen Herbst schließlich für sich gewinnen. Andre Rad-
zey, Head of Supply Chain Management der Veritas AG:
„Im Zuge der Wandlung vom Mittelständler zum globalen
Zulieferer haben wir mit Überzeugung DHL als Partner
gewählt, um den hohen Anforderungen der deutschen
Premium-Automobilhersteller gerecht zu werden. Unsere
Entscheidung war aufgrund der außerordentlich erfolgrei-
chen Umstellung absolut richtig.“
Seit September sorgt nun das Team des DHL Freight
Control Towers in Maintal in der Nähe von Frankfurt am
Main, Deutschland, täglich dafür, dass alle Sendungen der
160 europaweiten Lieferanten konsolidiert werden und
vor allem die Werksversorgung in Ungarn und Bosnien
sichergestellt ist. Dazu sind ab Maintal täglich drei Lkw
nach Ungarn und zweimal pro Woche ein Lkw nach Bos-
nien unterwegs. Für den Transport wird das europaweite
Freight Netzwerk genutzt.
Positive Resonanz„Das Besondere ist, dass die Sendungsdaten täglich von
allen Veritas-Lieferanten in den Freight Chain Manager
(FCM), ein Kunden- und Lieferantenportal, eingegeben
und dann im Control Tower geprüft, abgearbeitet und
verladen werden“, erklärt Stefan Brunner, Vice President,
Global Sector Head Automotive bei DHL Freight. Die Reso-
nanz der ersten Monate ist positiv, so dass der Grundstein
für eine weiterhin gute und kontinuierliche Zusammenar-
beit gelegt ist. SONJA TERBRÜGGEN
Die Veritas AG in Zahlen
• Rund 680 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2015
• Mehr als 4.500 Mitarbeiter
• Elf Standorte in Europa, Asien und Amerika
Weiterführend
Veritas Webseite
Veritas, Marktführer innovativer Systemlösungen für Gummi-Metall-Verbindungen für die Automobilbranche, greift seit September 2016 auf das Logistik-Know-how
von DHL Freight zurück.
AUTOMOBILBRANCHE
VERITAS BRINGT GUMMI AUF DIE STRASSE
Freight Connections
Jeder spricht von der Kühlkette, dabei ist auch die
Wärmekette wichtig: Nur bei einem Transport mit einer
kontrollierten Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius ist
gesichert, dass die wertvollen Instrumente des Gewand-
hausorchesters Leipzig, Deutschland, keinen Schaden
nehmen, wenn die Musiker rund um die Welt touren.
Das heißt temperaturgeführter Transport: Kühlung im
Sommer, Heizung im Winter. Denn starke Temperatur-
schwankungen können Risse verursachen oder der Leim
der Holzinstrumente kann sich lösen. Außerdem spielt
das Orchester häufig schon am Abend des Transporttages
ein Konzert. Wären Flöte, Geige, Trompete, Pauke & Co.
zu warm oder zu kalt, wäre der Ton verfälscht, eine
einwandfreie Interpretation der Musik unmöglich.
Die Zusammenarbeit des Gewandhausorchesters mit
DHL besteht schon seit 2005. Seit 2009 ist DHL offizieller
Logistikpartner des Orchesters, einer Musikinstitution
mit ganz besonderer Geschichte und einzigartiger Kultur,
deren Wurzeln bis 1479 zurückreichen. Heute zählt das
Tourneen mit großem Gepäck
Das Transportgut reicht von Paukenschlägeln mit 500
Gramm bis zur Celesta mit 270 Kilogramm. Insgesamt
umfasst eine Tournee mehr als
• 60 m3 Ladegut
• 6 Tonnen Fracht
• 100 individuelle Packstücke
• 2 Millionen Euro Frachtwert
Damit beim Gewandhausorchester Leipzig der Ton auch auf Tourneen stimmt, ist ein Top-Transport Voraussetzung. Eine Aufgabe für den offiziellen Logistikpartner DHL.
KONZERTLOGISTIK
TRANSPORT MIT BESONDERER NOTE
BUSINESS INSIDE
Freight Connections
Orchester zu den international führenden Klangkörpern
und gilt mit derzeit etwa 185 Berufsmusikern als eines
der weltweit größten Berufsorchester.
Rundum-Service vom SpezialistenBei Tourneen, die nicht nur durch Europa führen, son-
dern ebenso Ziele in Übersee haben, kümmert sich DHL
um den Transport des Equipments von Tür zu Tür sowie
um Services im Vorfeld, während und im Nachgang der
Konzerte. Dabei verantwortet der Logistikexperte nicht
nur den unversehrten Transport und die Sicherheit von
über 100 Instrumenten, sondern auch von Garderobe
und Partituren, Sitzgelegenheiten und Notenständern,
Dirigentenpult und -stab. Zum Einsatz kommen bei den
Konzertreisen mit GPS ausgestattete, luftgefederte Lkw,
die einen temperaturgeführten Transport erlauben. Jeder
Lkw ist mit zwei Fahrern besetzt, zu denen nonstop ein
Kontakt möglich ist. Außerdem wird, wenn das Gewand-
hausorchester unterwegs ist, häufig ein Transportflug-
zeug im Standby gehalten, um im Bedarfsfall schnell
agieren zu können. Zum DHL Service zählen außerdem
die Klärung der Zoll- und Versicherungsformalitäten
sowie eine kontinuierliche Verkehrs- und Wetter-
beobachtung. Der DHL TFE (Trade Fair & Events) Control
Tower trägt so dazu bei, die höchstmögliche Transport-
qualität während der Konzertreisen sicherzustellen.
Der nächste Einsatz des Rundum-Dienstleistungspakets
steht kurz bevor: Im Mai 2017 macht das Orchesters beim
Musikverein in Wien Station. Im Großen oder Goldenen
Saal – Lokation des berühmtesten Neujahrskonzertes der
Welt – stehen Werke von Bruckner, Dvorák und Schubert
auf dem Programm. JÜRGEN ESCHMEIER
Weiterführend
Details zum DHL Sponsoring
DHL transportiert auf Konzertreisen das
gesamte Equipment des Gewandhaus
Orchesters
Freight Connections
Die Suche nach Batterien für die nächste Generation
elektrisch angetriebener Fahrzeuge hat ordentlich Fahrt
aufgenommen. Tesla-Gründer Elon Musk hat gerade
seine neue, fünf Milliarden Dollar teure „Gigafabrik“ in
Nevada eröffnet, die künftig günstige Lithium-Ionen-Ak-
kus für eine halbe Million elektrischer Fahrzeuge im Jahr
herstellen soll. Tesla, Jaguar und General Motors bringen
aktuell allesamt stromgetriebene Autos mit mehr als 200
Meilen (302 Kilometern) Reichweite auf den Markt. Neue
Forschungsansätze sorgen in kleinen Schritten für Verbes-
serungen bei der Akkutechnik im Lithium-Ionen-Bereich.
Aber letztlich ist die Speicherkapazität konventioneller
Lithium-Ionen-Akkus bei allen technologischen Fortschrit-
ten begrenzt.
Viele Projekte, ein FavoritVon daher laufen zur Zeit viele Forschungsprojekte, um
mögliche Alternativen zur Marktreife zu bringen. Gäbe
es Wettquoten, so wäre aktuell eine Variante der Lithum-
Luft-Technologie (Li-Air) der Favorit. Im Vergleich mit
Li-Ion-Technik bietet dieser Akkumulatorentyp zwischen
dem fünf- und 15-fachen der Speicherkapazität. Damit ist
er eine gewichtssparende Lösung mit der Energiedichte im
Bereich von Benzin. Li-Luft-Akkumulatoren würden einem
Mobiltelefon eine Woche Laufzeit verleihen oder einem
Auto 400 Meilen (644 Kilometer) Reichweite geben, ein
klarer Vorteil gegenüber den 300 Meilen (483 Kilometern)
eines entsprechenden Li-Ion-Akkus. Der Batterietypus
eignet sich auch zur Speicherung von Solarenergie. An der
Entwicklung von Lithium-Luft-Batterien arbeiten Ingenieu-
re bereits seit 40 Jahren, scheiterten dabei aber bislang im-
mer wieder an größeren Hindernissen. Im letzten Sommer
verkündeten chinesische und US-Forscher aber, einen Weg
um die größten Klippen herum gefunden zu haben. Damit
könnten sie ein neues Zeitalter höchst effizienter Batterien
eingeläutet haben.
SauerstoffeinschlussDen neuen Ansatz bei der Entwicklung von Lithium-
Luft-Batterien entwickelte Ju Li vom Massachusetts
Institute of Technology (MIT) gemeinsam mit Forscher des
Argonne National Laboratory und der Universität Peking
Die innovative Methode integriert den Sauerstoff in der
Batteriezelle, allerdings grundsätzlich in fester Form. Ein
Wechsel zwischen gasförmigen und festem Zustand findet
nicht mehr statt. Der Sauerstoff wird nie gasförmig, daher
wird keinerlei Energie mehr für den Wechsel des Aggre-
gatzustandes verwendet.
Das Resultat: Schnellere Ladezeiten und weniger Ener-
gieverlust durch Hitze. Anstelle von bislang 30 Prozent
gehen lediglich acht Prozent der Ladeenergie für den
eigentlichen Vorgang verloren. Im Lauf der Jahre haben
sich dutzende Forschungsprojekte mit möglichen Verbes-
serungen der Lithium-Luft-Technologie befasst. Einige Spe-
zialisten sehen in Ju Li’s Ansatz aber die größten Chancen
für ein marktreifes Produkt der Zukunft. Das Team um den
Forscher spricht jedenfalls davon, innerhalb eines Jahres
einen praxistauglichen Prototypen entwickeln zu können.
DAVID BENADY
Durchbruch bei der Entwicklung von Lithium-Sauerstoff-Batterien.
AKKU DER ZUKUNFT?
ENERGIE FÜR DIE REVOLUTION
BUSINESS INSIDE
Freight Connections
MARKET NEWS
Immer grüne Welle, vor
Stauenden rechtzeitig
abbremsen oder Tagesbau-
stellen großzügig umfahren
– und das alles vollauto-
matisch. Zukunftsmusik?
Vielleicht nicht mehr lange.
Die EU-Kommission hat
Ende 2016 die Europäische
Strategie für Kooperative
Intelligente Verkehrssyste-
me (C-ITS) verabschiedet.
Zielsetzung: Fahrzeuge
sollen zukünftig miteinan-
der und mit der umgeben-
den Verkehrsinfrastruktur
kommunizieren können.
Bis 2019 will die EU so-
weit sein, C-ITS großflächig
gewerblich einzuführen.
Der Markt für entspre-
chende Systeme hat nach
Ansicht der Kommission ein
Potenzial von etlichen Mil-
liarden Euro. Davon profitieren die Verkehrseffizienz und
vor allem die Sicherheit. Daneben ist eine solche vernetzte
Infrastruktur Voraussetzung für die Integration vollstän-
dig automatisierter Fahrzeuge in das Verkehrssystem. Die
Strategie hat sechs Hauptbestandteile:
1. Einheitlicher AnsatzUnionsweit laufen viele verschiedene Projekte rund um
die Einführung von C-ITS-fähigen Fahrzeugen und Infra-
strukturen. Diese will die Kommission bündeln, Synergien
schaffen und vor allem die Interoperabilität gewährleisten.
2. Gemeinsame SchwerpunkteUm doppelte Arbeit und Aufwand für nicht erfolgverspre-
chende Systeme zu vermeiden, soll eine Liste technisch
ausgereifter C-ITS-Systeme entstehen, die klare Vorteile
bringen und sich europaweit rasch einführen lassen. Auch
die finanzielle Unterstützung wird verbindlich geregelt.
3. Mix der Kommu-nikations technologienC-ITS-Daten lassen sich auf
verschiedensten Wegen
übertragen. Um eine
nahtlose Verbindung der
Dienste sicherzustellen,
setzt die Strategie auf einen
hybriden Technologiemix
aus WIFI-gestützter Nahbe-
reichskommunikation und
vorhandenen zellularen
Mobilfunknetzen.
4. Sicherheit und DatenschutzZielsetzung ist in diesem
Bereich die Entwicklung
einer EU-weiten Sicherheits-
politik für die C-ITS-Netze
zur Abwehr von Cyber-
angriffen. Ebenfalls nötig
ist eine einheitliche Richt-
linie für die Kontrolle und
den besonderen Schutz
eventuell übermittelter personenbezogener Daten.
5. Entwicklung des RechtsrahmensFür die Absicherung öffentlicher und privater Investments
und eine breite Anwendbarkeit der technischen Vorschrif-
ten wird in naher Zukunft ein entsprechender Regelungs-
katalog ausgearbeitet.
6. Internationale ZusammenarbeitEs gibt bereits jetzt Kooperationen mit den G7-Ländern so-
wie Australien und Singapur. Der Austausch mit internatio-
nalen Partnern wird zukünftig fortgeführt und intensiviert.
Die unmittelbar nächsten Schritte sind die Verab-
schiedung des Rechtsrahmens und die Bereitstellung von
Fördermitteln für die weitere Forschung und Entwicklung.
KAI ORTMANN
Die Europäische Union will bis 2019 die Voraussetzungen für eine Kom-
munikation zwischen Fahrzeugen und Verkehrsinfrastruktur schaffen – und
so Staus und Unfälle reduzieren.
INTELLIGENTE VERKEHRSSYSTEME
REDEN IST GOLD
Freight Connections
Im Gesamtjahresvergleich
zu 2015 wuchs der Markt
für schwere Lkw 2016 um
insgesamt 12 Prozent. Auch
wenn sich der Zuwachs neuer
schwerer Lkw in der zweiten
Jahreshälfte verlangsamte,
blieb der Wert zweistellig.
Dies waren die größten
Markttreiber 2016:
• Italien (+53 %)
• Polen (+21 %)
• Frankreich (+13 %)
• Niederlande (+12 %)
Betrachtet man die Werte
aus Dezember 2016 und aus
Dezember 2015, stiegen im
EU-Markt die Neuzulassun-
gen um 16,1 Prozent. Die
Gewinner hier:
• Italien (+200 %)
• Deutschland (+9 %)
• Spanien (+9 %)
• Polen (+9 %)
Am schlechtesten schnitten
hingegen ab:
• Griechenland (- 67 %)
• Ungarn (- 12 %)
• Großbritannien (- 9 %)
Quelle: European Automobile Manufacturers Association (ACEA), Februar 2017
Im Zeitraum Jan-Dez 2016 gegenüber Vorjahreszeitraum
EU 292.170 +12 %
Deutschland 63.879 +5 %
Frankreich 41.600 +13 %
UK 35.859 0 %
Polen 24.431 +21 %
Spanien 20.785 +9 %
Italien 18.139 +53 %
20.717
24.000
20.000
18.000Dez 15 Dez 16
24.044
+16,1 %
NEUREGISTRIERUNGEN SCHWERER LKW*
* mit mehr als 16 Tonnen
Im Dezember (EU-weit)
Quelle: European Automobile Manufacturers Association (ACEA), Februar 2017
NEUREGISTRIERUNGEN IM JAHRESVERLAUF (über 16 Tonnen, EU-weit)
■ Von Januar 2015 bis Dezember 2015 ■ Von Januar 2016 bis Dezember 2016
30.000
26.000
22.000
18.000
14.000
10.00015/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
+18,4 %+22,2
+12,2 %+22,2 %
+11,7 %
+13,0 %
+2,4 %
+18,0 %
+2,9 %
-7,7 %
+12,1 %+16,1 %
15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16 15/16Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
+22,2 %
Neuanmeldungen schwerer Lkw
BRUMMI-BOOM IN ITALIEN
MARKET NEWS
Freight Connections
Ende 2015 war es mit der Übereinkunft der wichtigsten
deutschen Logistikverbände vorbei: Am 18. September
stiegen die vier Verladerverbände aus den Verhandlun-
gen über gemeinsame Geschäftsbedingungen mit dem
Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) aus.
Sie empfahlen ihren Mitgliedern die Anwendung der von
ihnen entwickelten Deutschen Transport- und Lager-
bedingungen (DTLB). Am 14. Dezember veröffentlichte
der DSLV die von ihm allein empfohlene neue Fassung
der Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen
(ADSp). In der Branche wuchs dadurch die Unsicherheit,
wo welches Regelwerk sinnvoll zur Anwendung kommt.
Ab Januar 2017 sind diese Zweifel beseitigt, denn die
Verbände einigten sich auf eine gemeinsame Vorlage für
die ADSp 2017. Alle empfehlen ihren Mitgliedern deren
Anwendung seit Jahresbeginn. Mehr noch, drei weitere
Verbände haben sich zum ersten Mal dem Regelkatalog
angeschlossen.
Veränderungen in den DetailsGegenüber den Regelungen der ADSp 2016 gibt es
einige wichtige Änderungen. Das liegt nicht zuletzt
daran, dass die Verbände der Verlader wieder mit im
Boot sind. So hat der Spediteur erstmals die Pflicht, den
Auftrag auf offensichtliche Mängel zu prüfen. Allerdings
besteht bei Mängeln kein klares Recht zur Annahme-
verweigerung der Fracht. Für deren Transport enthalten
die ADSp 2017 erstmals Vorgaben für eingesetzte Fahr-
zeuge, Ladungssicherung, Lademittel und das Fahr-
personal.
Auch bei der Übernahme und Ablieferung gibt es einige
kleinere Neuerungen zu beachten. Auf der Empfangsbe-
stätigung quittiert der Abholer die Anzahl und Art der
Packstücke, und zwar im Zweifel nur diese, nicht jedoch
den Inhalt, Wert oder das Gewicht. Weigert sich der Adres-
sat, eine Ablieferungsquittung auszustellen, so darf der
Fahrer die Waren im Gegensatz zu den ADSp 2016 nicht
wieder mitnehmen. Etwas großzügiger geregelt sind die
Ver- und Entladezeiten, die in der vorigen Version äußerst
detailliert ausgeführt waren. Für Fahrzeuge mit 40 Tonnen
zulässigem Gesamtgewicht sind danach pauschal für jeden
Ladevorgang zwei Stunden vorgesehen, bei kleineren
Fahrzeugen in Abstufungen weniger.
Höhere HaftungDies sind nur einige der Neuerungen in den ADSp 2017,
die jetzt auch deutlich erhöhte Haftungsgrenzen beinhal-
ten. So ist für einen Güterschaden die Höchstsumme von
einer Million Euro auf 1,25 Millionen angestiegen. Alle
Seiten zeigten sich nach dem Abschluss der Verhandlungen
mit dem Ergebnis zufrieden. Die Praxistauglichkeit wird
sich im Laufe des Jahres erweisen müssen.
KAI ORTMANN
In Deutschland gilt wieder ein gemeinsames Regelwerk für das Transportgewerbe.
DEUTSCHE SPEDITEURBEDINGUNGEN
WIEDER VEREINT
Weiterführend
Die aktuelle Fassung der Allgemeinen
Deutschen Spediteurbedingungen
(ADSp 2017)
Freight Connections
MARKET NEWS
Stimmen die äußeren Umstände nicht, wird planbare
Güterlogistik zur Glückssache. Marode Straßen und Schie-
nenwege, aber auch schlechte Telefon- und Datenverbin-
dungen – all das behindert den Warenverkehr. In ihrem
Logistics Performance Index (LPI) rankt die Weltbank 160
Staaten nach unterschiedlichen Logistikkriterien – so auch
in der Disziplin „Qualität der Handels- und Transportinfra-
struktur“.
Ergebnis: Wer in Deutschland Waren auf die Straße oder
Schiene bringt, kann dies mit dem guten Gefühl tun, sich
auf der weltweit besten Infrastruktur zu bewegen. Insge-
samt liegen sechs der zehn Top-Staaten in Europa. Aber
selbst in Europa kann der Waren- und Güterverkehr schnell
zum Abenteuer werden: Albanien, das Schlusslicht unter
den europäischen Ländern, erhält von der Weltbank eine
Beurteilung, die nicht viel besser ist als die Afghanistans.
MICHAEL WAYAND
Quelle: Weltbank, Februar 2017
DIE QUALITÄT DER VERKEHRSWEGE WELTWEIT
Tops Flops1. Deutschland (4,44)2. Niederlande (4,29)3. Schweden (4,27)4. Luxemburg (4,24)5. Großbritannien (4,21)6. Singapur (4,20)7. Schweiz (4,19)8. USA (4,15)9. Kanada (4,14)
10. Hong Kong, China (4,10)
1. Syrien (1,24)2. Haiti (1,47)3. Äquatorialguinea (1,50)4. Mauretanien (1,54)5. Somalia (1,57)6. Laos (1,76)7. Afghanistan (1,84)8. Irak (1,87)9. Guinea-Bissau (1,91)
10. Bhutan (1,96)
Werte von 0 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut)
Quelle: Weltbank, Februar 2017
DIE QUALITÄT DER VERKEHRSWEGE EUROPAWEIT
Tops Flops1. Deutschland (4,44)2. Niederlande (4,29)3. Schweden (4,27)4. Luxemburg (4,24)5. Großbritannien (4,21)6. Schweiz (4,19)7. Österreich (4,08)8. Belgien (4,05)9. Frankreich (4,01)
10. Finnland (4,01)
1. Albanien (1,98)2. Montenegro (2,07)3. Weißrussland (2,10)4. Bulgarien (2,25)5. Moldavien (2,35)6. Russland (2,43)7. Serbien (2,49)8. Ukraine (2,30)9. Mazedonien (2,58)
10. Bosnien Herzegovina (2,61)
Werte von 0 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut)
Qualität der Handels- und Transportinfrastruktur.
TOPS UND FLOPS: INFRASTRUKTUR
GUT IN SCHUSS?
Freight Connections
Der Dieselpreis ist in den vergangenen Monaten nahezu
ununterbrochen nach oben geklettert. Eine Vielzahl an
Faktoren hat zu dieser Entwicklung beigetragen: der stark
steigende Ölpreis, der schwache Euro und eine große
Nachfrage, die die Raffineriemargen zusätzlich unterstützt
hat.
Spekulation auf die OPEC-ProduktionskürzungenDer Ölpreisanstieg, der für die Verteuerung der Kraftstoffe
ausschlaggebend war, war in den vergangenen Monaten
vor allem der Erwartung einer Angebotsverknappung in
Folge der Produktionsdrosselungen der OPEC geschuldet.
Obgleich die OPEC-Länder sich immer wieder zum Abkom-
men bekennen, lassen die Exportdaten an ihrer Bereit-
schaft für freiwillige Produktionskürzungen doch zweifeln.
Denn die OPEC-Exporte bleiben seit Monaten recht stabil,
was zu einer anhaltenden Überversorgung und einer
weiteren Erhöhung der Lagerbestände führt. Auch ist die
vielerorts angepriesene „Umsetzung der Produktionskür-
zungen“ nur deshalb so hoch, weil Saudi-Arabien seine
Produktion deutlich stärker als vereinbart drosselt. Ohne
Kuwait und Saudi-Arabien läge sie weit unter 50 Prozent.
Ausblick auf die nächsten MonateNoch glauben die Finanzanleger, dass es der OPEC ge-
lingen wird, den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zu
bringen. Doch wir zweifeln das stark an. Zum einen zieht
die US-Ölproduktion schon seit Monaten an, so dass die
USA in diesem Jahr der weltgrößte Ölproduzent werden
dürfte. Auch dürfte die neue US-Regierung die heimischen
Ölproduzenten unterstützen, so dass der Anstieg sogar
deutlicher ausfallen dürfte. Vor allem aber setzen bereits
so viele Spekulanten wie nie zuvor auf steigende Preise,
weshalb die Enttäuschung fast vorprogrammiert ist. Wir
rechnen deshalb in den kommenden Monaten mit einem
Preisrückgang bei Rohöl und Ölprodukten.
Dieselpreis-Kommentar von Eugen Weinberg, Leiter Rohstoffanalyse der Commerzbank.
MAKE AMERICA (A) GREAT (OIL PRODUCER) AGAIN!
Quelle: Eurostat, Weekly Oil Bulletin, März 2017
Kosten für einen Liter (in Euro)
DIESELPREISE VON 2012 BIS 2017
1,5
1,4
1,3
1,2
1,0
Am 27. Februar 2017: 1,25 Euro
1,47
2012 2013 2014 2015 2016 2017
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1
1,52
1,42
1,52
1,421,461,47
1,18
1,291,271,22
1,401,421,41
1,431,44
1,24
1,141,15
1,091,09
Freight Connections
CARTOON
PORTFOLIO
Leistungsspektrum DHL Freight
BREIT GEFÄCHERT
DHL FREIGHTTHE ROAD CARGO EXPERTSVon standardisierten Produkten über spezialisierte Services bis hin zu integrierten End-to-End-Lösungen. Wir sorgen dafür, dass Ihre Sendungen schneller, sicherer und unkomplizierter ihr Ziel erreichen.
dhl.com/freight
Frei
ght
Conn
ecti
ons
TH
E CU
STO
MER
MAG
AZIN
E O
F DH
L FR
EIG
HT1/
2017