Test˜ & Storie˜ - PPVMEDIEN.de...4 guitar 12/20Inhalt 12 2020 Interviews & Stories 32 C/DCA 36 Joe...

10
das magazin für gitarristen und bassisten B 41248 F AUF CD: 4 SONGS + 4 WORKSHOPS Heft Nr. 247 Ausgabe 12/2020 ZU GEWINNEN EVH Wolfgang D: 7,50 · A: 8,50 · B: 8,70 · L: 8,70 · E: 10,10 · I: 10,10 · CH: SFR 12,00 AC/DC Shot In The Dark BRUCE SPRINGSTEEN Santa Claus Is Coming To Town VAN HALEN Ain‘t Talkin‘ ‘Bout Love BUDDY GUY First Time I Met The Blues Tests & Stories ANGUS YOUNG JOE BONAMASSA MAYBACH TELEMAN HENRIK FREISCHLADER EVH WOLFGANG MASSENDEFEKT TAYLOR GT SODOM COOPER FX ARCADES HOW TO HOMERECORDING IV BLACK STONE CHERRY LEHLE SUNDAY DRIVER II U. V. M. PRAGMATIKER – INNOVATOR – GITARRENGOTT „Farewell, Eddie!“

Transcript of Test˜ & Storie˜ - PPVMEDIEN.de...4 guitar 12/20Inhalt 12 2020 Interviews & Stories 32 C/DCA 36 Joe...

  • das magazin für gitarristen und bassisten

    B 4

    1248

    F

    AUF CD: 4 SONGS + 4 WORKSHOPS

    Heft Nr. 247 Ausgabe 12/2020

    ZUGEWINNE

    N

    EVHWolfgang

    das magazin für gitarristen und bassisten

    B 4

    1248

    F

    : 4 SONGS + 4 WORKSHOPS

    Heft Nr. 247 Ausgabe 12/202012/2020/202012

    ZU ZUGEWINNE

    NGEWINNE

    N

    EVHWolfgangWolfgang

    D: € 7,50 · A: € 8,50 · B: € 8,70 · L: € 8,70 · E: € 10,10 · I: € 10,10 · CH: SFR 12,00

    ZUGEWINNE

    N

    AC/DC Shot In The Dark

    BRUCE SPRINGSTEEN Santa Claus Is Coming To Town

    VAN HALEN Ain‘t Talkin‘ ‘Bout Love

    BUDDY GUY First Time I Met The Blues

    Tests & StoriesANGUS YOUNGJOE BONAMASSA

    MAYBACH TELEMANHENRIK FREISCHLADER

    EVH WOLFGANGMASSENDEFEKT

    TAYLOR GTSODOM

    COOPER FX ARCADESHOW TO

    HOMERECORDING IV

    BLACK STONE CHERRYLEHLE SUNDAY DRIVER II

    U. V. M.

    LEHLE SUNDAY DRIVER II

    PRAGMATIKER – INNOVATOR – GITARRENGOTT PRAGMATIKER – INNOVATOR – GITARRENGOTT PRAGMATIKER – INNOVATOR – GITARRENGOTT PRAGMATIKER – INNOVATOR – GITARRENGOTT PRAGMATIKER – INNOVATOR – GITARRENGOTT „Farewell, Eddie!“

  • guitar 3

    INTRO

    Liebe Leserinnen & Leser,

    dass Eddie Van Halen von uns gegan-gen ist, war nicht nur allen gitarren-relevanten Medien eine Nachricht wert. Auch große Tageszeitungen ver-meldeten entsprechende Nachrufe. Meist handeln die von den Chartplat-zierungen, von „Jump“, dem Solo auf Michael Jacksons „Beat It“ oder eben Eddies legendärer Tapping-Technik.

    Dass es da so viel mehr zu entde-cken gibt, was Eddies Gitarrenspiel anbelangt, das bleibt hinter all den vordergründigen Kabinettstückchen zurück. Eddie war ein grandioser Rhythmus-Gitarrist, der Riffs und Har-monien, Soli und Fills mit einer Leich-tigkeit und Natürlichkeit verband, die in dieser Raffinesse vielleicht noch bei Hendrix zu finden war. Obendrauf kommt Eddies Ansatz, seine Instru-mente auf Teufel-komm-raus zu opti-mieren und für sich anzupassen.

    Wenn man das alles zusammen-nimmt, dann war Eddies Einfluss auch abseits seines Spiels maßgeblich für eine ganze Industrie. Nicht umsonst ist die „Power-Strat“ eines der beliebtes-ten E-Gitarren-Konzepte, High-Gain-Amps sind nichts Ungewöhnliches mehr und der 5150 einer der Indus-trie-Standards. Daher bleibt uns an dieser Stelle nur zu sagen: „Farewell, Eddie“, Du wirst fehlen!

    Eine Sache, die diesen Verlust ein we-nig mildern könnte, ist die Tatsache,

    dass Angus Young & Co. zurück sind – und das mit einem Kracher! Wie „Po-wer Up“ so stark werden konnte und warum so viel Malcom drauf ist, das verrät Angus Young im Interview ab Seite 32.

    Also, Gitarren raus, Amps an und „For Those About To Rock, We Salute You!”

    Stephan & Marcel

    PS: Ihr habt es wahrscheinlich schon bemerkt: Es gibt ihn wieder, unseren legendären Adventskalender mit 24 schnieken Gewinnen! Und dazu gibt’s noch eine oberfette Sonderverlosung – ein Marshall SC20H, die passende 2x12 und eine Schecter PT Pro Trans Purple Burst!

    PPS: Zusammen mit den Kollegen von Marshall haben wir auch wieder deren geilen Wandkalender beigelegt. Als ob heut‘ schon Weihnachten wär …

    @ Social Media:Facebook:guitarmagazin

    Instagram:guitarmagazin

    Youtube:guitar Magazin

    ES GEHT WEITER!

    Those About To Rock, We Salute You!”

  • 4 guitar 12/20

    Inhalt 122020 Interviews

    & Stories 32 AC/DC 36 Joe Bonamassa 40 Black Stone Cherry

    42 Massendefekt

    44 Henrik Freischlader 48 Frank Blackfire/Sodom

    Workshops 50 Legends-Special: Eddie Van Halen

    60 Promi-Workshop: Marco Wriedt

    66 Guitar-Cosmos: Glamrock

    72 Bluescafé: Pink Anderson – „Greasy Greens“

    Songs 117 AC/DC – „Shot In The Dark“ 125 Bruce Springsteen – „Santa Claus Is Coming To Town“ 134 Van Halen – „Ain’t Talkin‘ ‘Bout Love“ 143 Buddy Guy – „First Time I Met The Blues“

    Song: AC/DC – „Shot In The Dark“

    C T

    imo

    Wik

    e (1

    ), Ke

    vin

    Bald

    es (2

    ), Ra

    lf Le

    hman

    n (3

    ), So

    ny M

    usic

    (4),

    Jim

    Her

    ringt

    on (5

    )

    36Interview: Joe Bonamassa

    (5)

    44Interview: Henrik Freischlader

    (1)

    Workshop: Van Halen

    50 (2)

    Interview: AC/DC

    32

    (4)

    117 60Workshop: Marco Wriedt

    (3)

    INHALT

  • guitar 5

    Test & Technik 74 How To Homerecording, Teil IV

    78 Nerd-Talk: Felix Lethmate

    82 Guitar-Dreams: Ramp Guitars S-Ray

    86 Guitar-Dreams: Maybach Guitars Teleman T68 Thinline

    90 EVH Wolfgang WG Standard Quilt

    Maple Tahiti Finish

    94 Guild Starfire I Jet90

    96 Harmony Jupiter

    98 LTD Phoenix-1000 STBC & Vintage White

    102 Hagstrom Ultra Max & Ultra Swede

    106 Taylor Grand Theater

    108 Fame Baphomet II 5

    Black Limba & Natural Ash

    110 Lehle Sunday Driver II

    111 Tone Electronix Animalizzer

    112 Cooper FX Arcades

    Rubriken 3 Intro

    6 CD-Inhalt & Downloads

    7 Booklet

    8 guitar-News: Aktuelles &

    Verlosungen, Tourdaten

    16 guitar-Leserumfrage

    20 CD-Rezensionen

    28 guitar-Adventskalender

    47 guitar-Abonnement

    71 Zu gewinnen: EVH Wolfgang WG Standard Quilt Maple Tahiti Finish

    114 Händlerverzeichnis

    116 Charlys Bluestalgia/Anzeigenindex/Impressum

    Guitar-Dreams: Ramp Guitars S-Ray

    Guitar-Dreams: Maybach Guitars Teleman T68 Thinline

    82

    86

    28guitar-Adventskalender

    16guitar-Leserumfrage

    Im Test + Pickup – zu gewinnen: EVH WolfgangWG Standard Quilt Maple Tahiti Finish

    71+90

    INHALT

  • Das Interview mit Angus Young, 65, findet an einem frühen Montagmorgen am Telefon statt. Bei Angus in Sydney ist es bereits Nachmittag, und er ist guter Dinge, als er mit uns über

    die Entstehungsgeschichte des neuen Albums Power Up, über seinen verstorbenen Bruder Malcolm, ewige Jugend und die Zukunft der größten Rockband des Planeten spricht.

    C J

    osh

    Cheu

    se/ S

    ony

    Mus

    ic

    „Ich bIn mIr sIcher, malcolm würde Unser neUes albUm mögen“

    (1)32 guitar 12/20

    IntervIew Angus Young/AC/DC

  • Mit seinem Studio-Album Nummer 10, Missing Pieces, beweist Henrik einmal mehr, dass man Blues lebendig und beseelt spielen und auch zeitgeistig besingen kann. Dabei fasziniert und

    überrascht er mit seiner Mischung aus Blues, Rock, Funk, Jazz und der musikalischen Gesamt-Leistung einer Band, die dabei einen tierisch, live-haftigen Sound transportiert.

    C T

    imo

    Wilk

    e (1

    ,2),

    Henr

    ik F

    reis

    chla

    der (

    3,4,

    5)

    Henrik, mit Missing Pieces gibt es ein neues Album von dir und Band. Wann und wie habt ihr es aufgenommen?Henrik Freischlader: Ja, wir haben schon im Dezember 2019 mit den Aufnahmen begonnen. Wir trafen uns am Nikolaustag

    im Studio und haben dort das Album innerhalb von fünf Tagen live einge-spielt. Wir haben es uns dort gemüt-lich gemacht und die Grundtakes zu-sammen eingespielt – in einem Raum, unser Saxophonist Marco war nur ein Fenster weit entfernt. So konnten wir

    „Wir haben auf unsere Art und Weise unser eigenes Puzzle zusammengefügt“

    www.guitar.de/podcast

    www.guitar.de/podcast

    uns alle zu jeder Zeit sehen. Diesen Sommer haben wir schließlich dazu genutzt, das Album zu vervollständi-gen.

    Missing Pieces startet buchstäblich mit dem Song „Opening“ und einem sehr relaxten Instrumental-Part, um mehr und mehr den Raum für die komplette Band-Instrumentierung zu öffnen. Wir wollten das Album die-ses Mal ganz bewusst nicht mit einem Kra-cher anfangen. In

    einer Zeit, in der alles viel zu schnell abläuft, möchten wir lieber entschleu-nigen. Dadurch bekommt man wieder einen besseren Zugang zur Musik. Es ist wirklich alles sehr, sehr schnellle-big und sehr laut und sehr viel im Mo-ment.

    Wobei … wenn man das Internet nicht anmacht, kann auch alles sehr entschleunigt sein.

    (1)

    44 guitar 12/20

    INTERVIEW Henrik Freischlader

  • zusammenkommen und proben. Der Proberaum ist zum Beispiel direkt eine Etage höher. Ich habe hier auch mein Studio und gebe auch Gitarren-unterricht. So lassen sich dann Ideen problemlos ausarbeiten oder auch mal beraten.

    Heutzutage kann es ja gerne auch mal passieren, dass die Bandmit-glieder über den gesamten Globus verteilt sind.Das gibt es natürlich auch. Aber ich finde es geht nichts darüber, wenn man live im Proberaum zusammen-

    spielt. Das ist einfach viel geiler als alles andere!

    Als Tom die Band 2018 aufgelöst hat, um sie neu zu formieren, wuss-test du damals eigentlich schon Be-scheid, oder war das auch für dich eine Überraschung?Ich wusste von gar nichts! Ich hatte Ende 2017 bei Sodom zum 35-jäh-rigen Band-Jubiläum als Gastmusiker in der Zeche Bochum mitgespielt und hatte da noch gar keine Ahnung. Ob-wohl wir uns ab und zu mal gesehen haben, stand ich der Band nicht so nahe. Das sah ja eigentlich so aus, als würden Tom und Bernemann (Bernd Kost, ehemaliger Gitarrist) für immer zusammenbleiben. Als die Nachricht dann im Januar 2018 rauskam, dass sich Tom von seinen Musikern trennt, habe ich das erstmal gar nicht ge-glaubt. Zwei Wochen später hat mich

    Servus Frank, du bist ja mittler-weile auch schon wieder seit zwei Jahren bei Sodom dabei. Wie ist denn die Stimmung ak-tuell bei euch in der Band?Frank Blackfire: Sie könnte kaum besser sein! Wir sind mit den Aufnahmen von Genesis XIX

    sehr zufrieden und haben mit Toni Merkel seit Anfang des Jahres ja auch einen neuen Drummer. Ich würde sa-gen, dass das Lineup jetzt perfekt ist und wir alle sehr viel Spaß haben – so kann es gerne weitergehen.

    Jetzt hat Tom Angelripper (Bass, Ge-sang) Sodom bewusst so neu aufge-stellt, dass alle Mitglieder direkt aus der Umgebung kommen, weil er sich Musiker aus dem Pott wünschte. Wie macht sich das bei euch bemerkbar?Dadurch, dass jeder direkt in der Um-gebung wohnt, können wir schnell

    Sodom haben mit Genesis XIX ihr mittlerweile 16. Studioalbum veröffentlicht, das gleichzeitig das erste Album in neuer Besetzung ist, nachdem Bandchef Tom Angelripper die Band 2018

    nach acht Jahren konstantem Line-Up überraschend aufgelöst hat. Mit an Bord ist nun wieder Frank Blackfire, der mit Agent Orange 1989 am Opus Magnus der Pott-Thrasher maßgeblich

    beteiligt war. Wir haben ihn zum neuen Album interviewt.

    C M

    onst

    erpi

    cs M

    oritz

    „M

    umpi

    “ Kü

    nste

    r (1)

    , Okt

    ober

    Pro

    mot

    ion

    (2) „HEUTZUTAGE

    KANN MAN VIEL VON ZUHAUSE AUS MACHEN“

    www.guitar.de/podcast

    www.guitar.de/podcast

    48 guitar 12/20

    IntervIew Frank Blackfire/sodom

  • Im guitar-Promi-Workshop haben wir uns Profi-Gitarrist Marco Wriedt (u.a. Axxis und 21 Octayne) während seinem Urlaubs in Sylt geschnappt und sind mit ihm seinen neuesten

    Song „A Moment Of Dialogue“ durchgegangen. Warum dabei durchaus Assoziationen zum Geheimagenten im Dienste ihrer Majestät aufkommen und wie wichtig Harmonien sind,

    das erfahrt ihr im Workshop.

    CD/D

    OWNLOAD TRACK 11 – 18

    „DAS KLINGT WIE JAMES BOND!“

    Hallo Marco, wie geht es dir?Ich bin gerade in meiner klei-nen Blase, erhole mich und übe natürlich viel Gitarre – wie sich das gehört! Trotzdem finde ich die Corona-Zeit sehr skurril. Natürlich vermisse ich die Büh-ne und das Reisen – ich hätte

    auch nie gedacht, dass ich einmal das Flughafen-Essen vermisse, aber 2020 wäre ein großartiges Live-Jahr gewor-den und jetzt ist doch alles anders ge-kommen.

    Du bist ja trotzdem nicht untätig und hast im März den Song „A Moment Of Dialogue“ veröffentlicht, in dem

    ™™

    ™™

    Bsp.1q=152„AMomentOfDialogue“-MainRiff

    1 .

    ™™

    ™™

    2.

    44&

    #

    P.M. ¿ P.M. ¿

    &#

    P.M. ¿

    &# ¯¯¯¯¯¯¯¯

    E5

    P.M. P.M. P.M. P.M. ¯¯¯¯¯¯¯¯

    œ œœœ

    œœ œ

    œœœ

    œ œœœ

    œœ œœ

    œœ

    0 0

    7

    9

    9

    11

    10

    12

    10

    12

    0 0

    7

    9

    9

    11

    15

    17

    14

    16

    œ œœœ

    œœ œ

    œœœ œ

    œœœ

    œœ

    œœ

    œœ

    œœ

    œœ

    œœ

    0 0

    7

    9

    9

    11

    10

    12

    10

    12

    5

    7

    7

    9

    3

    5

    5

    7

    2

    4

    3

    5

    0

    2

    2

    4

    œœ

    œœ

    œœœ

    œœ

    œ œœ

    œœ

    œ œ œ œ ˙ ww

    5

    7

    7

    9

    0

    3

    5

    5

    7

    0

    2

    4

    3

    5

    0

    0 2

    0 3 0

    2

    ™™

    ™™

    Bsp.1q=152„AMomentOfDialogue“-MainRiff

    1 .

    ™™

    ™™

    2.

    44&

    #

    P.M. ¿ P.M. ¿

    &#

    P.M. ¿

    &# ¯¯¯¯¯¯¯¯

    E5

    P.M. P.M. P.M. P.M. ¯¯¯¯¯¯¯¯

    œ œœœ

    œœ œ

    œœœ

    œ œœœ

    œœ œœ

    œœ

    0 0

    7

    9

    9

    11

    10

    12

    10

    12

    0 0

    7

    9

    9

    11

    15

    17

    14

    16

    œ œœœ

    œœ œ

    œœœ œ

    œœœ

    œœ

    œœ

    œœ

    œœ

    œœ

    œœ

    0 0

    7

    9

    9

    11

    10

    12

    10

    12

    5

    7

    7

    9

    3

    5

    5

    7

    2

    4

    3

    5

    0

    2

    2

    4

    œœ

    œœ

    œœœ

    œœ

    œ œœ

    œœ

    œ œ œ œ ˙ ww

    5

    7

    7

    9

    0

    3

    5

    5

    7

    0

    2

    4

    3

    5

    0

    0 2

    0 3 0

    2

    auch Gretchen Menn, Gitarristin von Zaparella, ein Solo spielt. Wie kam es dazu?Ich arbeite eigentlich schon seit Jah-ren an meinem ersten Solo-Album, hatte aber irgendwie nie so richtig die Zeit – entweder war ich mit Axxis oder 21 Octayne unterwegs. Und so ein So-lo-Album ist natürlich sehr viel Arbeit, da man sich ja auch um die Arrange-ments kümmern und quasi im Allein-gang die Vorproduktion stemmen muss – zumindest war das mein Ansatz. Ich wollte auf dem Album auch ein paar Freunde von mir featuren, wie zum Beispiel Gretchen Menn, Martin Miller oder auch Mick Box von Uriah Heep.

    Mick Box ist ja eigentlich immer mit seiner Band unterwegs und deshalb schwer zu fassen, aber jetzt während Corona ist es natürlich leichter. „A Mo-ment Of Dialogue“ ist auch der erste Song vom Album, der schon komplett fertig produziert ist. Gretchen habe ich auf der NAMM 2013 bei einer Signing-Session für Engl kennengelernt und wir haben sofort unsere Liebe für klas-sische Musik geteilt. Ich kenne nicht viele, die auf Gustav Mahler und Led Zeppelin stehen. (lacht)

    Wie bist du auf das Main-Riff ge-kommen? (Beispiel 1)Das Thema kam mir bei einem Sound-check vor fünf Jahren – da kommen mir übrigens immer die besten Ideen. Jetzt in Corona-Zeiten spiele ich ein-fach, nehm es mit dem Handy auf und höre es mir dann zwei Wochen später nochmal an. Der Song ist normalerwei-se in E-Moll, obwohl meine Gitarre ge-rade einen Halbton heruntergestimmt ist. Ich nutze auch keine normalen Powerchords, um das Riff anzufetten, sondern Oktavchords. Ursprünglich wollte ich sogar Powerchords verwen-den, aber das klang dann zu sehr nach Tony Iommi und ich habe mich mehr in Richtung Mark Tremonti orientiert. (lacht) Ich habe dann also ein Aeo-lisches Moll-Thema daraus gemacht.

    Was möchtest du mit der Strophe ausdrücken? (Bsp. 2) Bei der Strophe war es mir sehr wich-tig, dass sie sich lyrisch anfühlt und einen Sänger simuliert. Mir ist auch grundsätzlich wichtig, dass es in je-dem Song so eine Art Storytelling gibt und das Griffbrett nicht nur einmal

    TRACK 11 Bsp. 1 „A Moment Of Dialogue“ – Main-Riff

    guitar 61

    Marco Wriedt PROMI-WORKSHOP

  • typen, die deshalb nicht auf einer Büh-ne gespielt wurden. Ansonsten lege ich den Fokus auf historische Instru-mente. Für mich sind diese Gitarren Artefakte des Rock’n’Rolls.

    Du bist selbst kein Gitarrist, und trotzdem Fan von Gitarren und den Gitarristen und Stories hinter den Instrumenten …Auch wenn ich selbst kein Instrument spiele, so haben mich Gitarristen seit jeher interessiert. Mitte der Siebziger fand ich die ewig langen Improvisati-onen noch gut. Heute nervt mich so-was. Ebenso gesichtslose Flitzefinger.

    Wichtig für mich ist ein guter Ton. Gitarristen, die man schon an ihrem Ton erkennt, sind auch diejenigen, die einen unverkennbaren Stil haben. Und ganz wichtig ist die Melodie in einem Solo. Da fand ich immer Micha-el Schenker, Ritchie Blackmore, Gary Moore oder Scott Gorham von Thin Lizzy super – nicht zu vergessen Ran-dy Rhoads. Der wäre heutzutage der legitime Erbe von Eddie Van Halen.

    Wie geht man denn als Sammler an die Sache heran?Anfangs nimmt man, was man be-kommt – mangels Erfahrung. Mitt-

    Felix, du besitzt eine große Sammlung an Rock’n’Roll- und Heavy-Metal-Memorabilia. Da-runter befinden sich ein ganze Menge spannender Gitarren-Stücke berühmter Gitarristen. Einige davon kann man sich dieser Tage bei der Eddie-Van-

    Halen-Ausstellung anschauen. Han-delt es sich dabei um Bühnen-Gitar-ren oder Signature-Instrumente der Gitarristen?Felix Lethmate: Nein, nein, es han-delt sich dabei fast ausschließlich um Bühnengitarren. Darunter befinden sich auch ein paar Unikate oder Proto-

    Der ehemalige EMP-Chef Felix Lethmate sammelt seit etlichen Jahren Artefakte der Rock- und Metal-Geschichte. Darunter Gitarren von Eddie Van Halen, Slash und Billy Gibbons oder Drums von Black Sabbath. Einige seiner Van-Halen-Gitarren lassen sich derzeit in der Ausstellung zu

    Ehren Eddie Van Halens in Gronau bestaunen. Wir horchten bei Felix nach, und erfuhren, welche Geschichten sich hinter seinen EVH-Gitarren verbergen und was er in nicht allzu ferner Zukunft

    noch so alles damit vorhat …

    C F

    elix

    Let

    hmat

    e

    „Für mich sind diese Gitarren Artefakte des Rock’n’Roll“

    Nicht nur Felix ist großer Eddie-Van-Halen-Fan

    Eddies Signature bei Peavey

    78 guitar 12/20

    Nerd-Talk Felix Lethmate

  • Guild Starfire I Jet 90

    Happy Hollowbody!Großer Korpus, hohl natürlich, drei P-90s, Bigsby-Style-Vibrato – na klar, sowas atmet den Geist des frühen Rock’n‘Roll, als Carl Perkins

    und Eddie Cochran im wahrsten Sinne des Wortes den Ton angaben. Nur die 6-in-line-Kopfplatte, will da nicht so recht ins Bild passen.

    Dabei ist gerade die wirklich alt – Guilds Starfire I Jet 90 ist vertraut und doch anders.

    FAKTEN

    Guild Guitars Starfire I Jet 90Herkunft China

    Boden/Zargen Ahorn, gesperrt

    Decke Ahorn, gesperrt

    Hals Mahagoni,

    Halsprofil C- bis U-Profil, moderat

    Griffbrett Palisander

    Griffbrettradius 12,5“

    Bünde 20

    Inlays Pearloid

    Sattel Kunststoff

    Sattelbreite 43 mm

    Mensur 24,75“/62,9 cm

    Pickups 3 x Franz P-90 Soapbar (Steg, Mitte, Hals)

    Regler Volume, Tone

    Schalter 6-Weg-Drehschalter

    Hardware Guild Tune-O-Matic & Vibrato Tailpiece Semi Hollow, Vintage-Style-Mechaniken 6 In line, vernickelt

    Finish Gloss

    Linkshänder nein

    Internet www.guildguitars.com

    VK-Preis 649,- E

    Preis-Leistung

    Guilds neuer Wurf ist die Jet 90 aus der Starfire-I-Serie, die in Fernost gefertigt wird und dement-sprechend günstiger ausfällt, als die Schwestern aus dem

    kalifornischen Custom-Shop. Dass Fernost nicht zwangsläufig den Verzicht auf lässige Optik und extra-vagantes Inneres zur Folge hat, davon singt die Jet 90

    Keyboarder vor den Latz knallen, wenn der mal wie-der mit Notenkenntnissen prahlt. Gefertigt wird diese Semi-Aku in klassischer Manier aus gesperrtem Ahorn, meist fünflagig, der mithilfe von Hitze, Dampf und Druck in seine ge-wölbte Form gepresst wird. Ein Sustainblock verbindet Decke und Boden, auf ein Bracing kann man wegen der Wölbung und auch des Sustainblocks gut ver-zichten. Freilich hat eine solche Gitarre viele aku-stische Klanganteile, das merkt man schon an der

    ein Liedchen. Oder ’ne fet-zige Bluesnummer… oder eine Rockabilly-Hymne … oder …

    Schniekes OutfitZurück zu den Fakten der Jet 90: Grundkonstruk-tion des Ganzen ist eine semiakustische Single-Cutaway-Variante mit florentinischem Cutaway. Damit ist die spitz zulaufen-de Cutaway-Form gemeint, die rund und weniger steil in Richtung Kopfplatte aus-laufendende Variante ist die venezianische Cutaway-Form. Könnt ihr eurem

    94 guitar 12/20

    TesT & Technik E-Gitarre